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Never shead a single tear

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Wah! Es ist mach Mitternacht, ich liege seit einiger Zeit im Bett und versuche zu schlafen, und dann kommt die dämliche Inspiration und beißt mich in den Hintern! Hallo! Ich muß Morgen in die Schule und um 5.40 Uhr klingelt mein Wecker! Aber das interessiert die Inspiration wohl nicht... *seufz* Was soll's? Zumindest den Anfang musste ich schreiben, damit ich die Idee nicht wieder fallenlasse, wenn ich erst einmal eine Nacht drüber geschlafen habe. Jetzt bin ich müde. Schreib morgen weiter, will sagen, nach dem Aufstehen. Gute Nacht!
 

Never shead a single tear

By Kia
 

Da ist es wieder. Eine kleine Sache, die mich an ihn erinnert. Es ist nicht wichtig, was es dieses Mal war, oder das Mal davor, oder davor. Das Schrei eines Vogels, der Wind in den Bäumen. Das Schluchzen meiner Mutter, wenn sie in der Küche steht und weint. Irgendetwas ist es immer. Er ist allgegenwärtig. Für mich zumindest. Seit ich alt genug war, auf mich selbst aufzupassen, hat er versucht, mich mein eigenes Leben leben zu lassen, und jetzt, da er sei eigenes hinter sich gelassen hat, lässt er mich nicht gehen.
 

Ich erinnere mich ganz klar an den Tag, an dem er gestoben ist. Alles, was danach kommt verschwindet hinter einem dünnen, grauen Schleier, der nie ganz aufreißt, doch die Zeit davor bewahre ich wie einen Schatz in meinem Herzen.
 

Der Tag, als er starb. Der Tag, an dem alle weinten. Seine Freunde, unsere Eltern... Selbst die Leute, die ihn überhaupt nicht gekannt haben, schienen seinen Abschied zu spüren. Die Welt war ein kleines Bißchen dunkler geworden, an diesem Tag.
 

Ich habe nicht geweint. Ich habe niemanden getröstet. Ich bin durch den Tag gegangen, wie der freundliche Junge, der ich bin. Alles, was ich gefühlt habe, war eine seltsame, ruhige Heiterkeit und unbestimmte, nicht greifbare hysterische Verzweiflung tief im Inneren meiner Seele, die wuchs und wuchs, mit jeder Sekunde, in der mir bewusst wurde, daß er nie wieder durch diese Tür kommen würde, nie wieder aus jenem Fenster schauen, die irgendwann anfing, meine Bewegungen zu lähmen, bist ich mich entschuldigte und einfach ging. Ich weinte noch immer nicht. Ich ging einfach spazieren, und meine Schritte lenkten mich ganz automatisch zu dem alten, knorrigen Baum im Park, unter dem er an warmen Abenden so gerne saß, ein gefallener Engel im Licht der untergehenden Sonne.
 

Man mag mich für kalt halten. Takaishi Takeru, der für seinen Bruder nicht eine Träne vergossen hat. Doch das, was ich empfinde, das Gefühl, das ich seit jenem Tag in meiner Brust trage, ist meine ganz persönliche Trauer, mein ganz persönlicher Schmerz, den ich mit niemanden teilen möchte. Mein eigener Abgrund, in den ich fallen kann, oder nicht. Welke Blätter sinken zu Boden. Vögel stürzen ab und verenden irgendwo mit gebrochenen Flügeln, werden zu Staub, der vom Winde verweht wird. Engel fallen. Das Leben geht weiter. Die Erinnerung bleibt.
 

Nichts ist wie früher. Weder für mich, noch für irgendjemand anderen. Unsere Freunde versuchen, so weiter zu machen, wie immer, doch sein Verlust ist deutlich spürbar. Ein Platz in unserer Runde wird für immer leer bleiben.
 

Manchmal macht es mich wütend, macht es mich krank, zu sehen, wie andere um ihn trauern, als wären sie die einzigen, die dazu einen Grund hätten. Als hätten sie mehr verloren als ich!
 

Er war immer der Mittelpunkt meines Lebens. Ich weiß nicht, ob er das gewusst hat.
 

Er war alles für mich.
 

Mein Idol.
 

Mein Bruder.
 

Mein bester Freund.
 

Mein...
 

Mein...
 

Es wäre schwer, zu beschreiben, wie er war, wenn er nicht der coole Mädchenschwarm aus der Schule war, der angehende Rockstar, der beste Freund, den man sich vorstellen kann. Wenn er einfach er selbst war, einfach Yamato. Der große Bruder, zu dem ich immer aufgeblickt habe. Der Junge, der Abends unter seinem Baum im Park saß und mir von den Bildern erzählte, die die Sonne gesehen haben musste, wenn sie hinter den Bäumen versank, von den Geschichten, die die Vögel uns erzählen konnten, wenn wir nur genau hinhörten, von den Legenden, die der Wind mit sich trug. Manchmal glaube ich, er konnte sie tatsächlich hören, die Stimme des Windes, den Gesang der Baumkronen, und verstehen, was sie bedeuteten.
 

Diese Momente, die wir beide teilten, nur wir allein, wurden seltener, als ich älter wurde und ich konnte nichts dagegen tun. Doch ich klammerte mich an sie, wie ein Ertrinkender an einen Ast. Ich konnte in dem Rauschen des Flusses nichts tröstliches finden, und ein Sonnenuntergang war nur ein Zeichen dafür, daß ein weiterer Tag vorbei war, ein Tag weniger, den er da sein würde.
 

Yamato schien niemals Angst zu haben, nichts zu bereuen. Er zeigte keine Eile, kein Bedauern. Ich weiß nicht, was er wirklich gefühlt hat, als die Zeit verstrich, wir haben niemals darüber geredet, es nie erwähnt. Ich versuchte, es zu ignorieren, doch das Wissen darum hing unausgesprochen zwischen uns und jeden Abend weinte ich mich heimlich in den Schlaf.
 

Doch dann, manchmal, wenn wir zusammen durch die Gegend zogen oder einfach nur eng beieinander am Fenster standen, da konnte ich spüren, was er meinte, wenn er von dem berichte, was ihm der Wind erzählte, und ich glaube, ich konnte es beinahe hören. In diesen Augenblicken, wenn ich einfach nur ruhig und glücklich war und heulen wollte, oder von der nächsten Brücke springen, wenn er dort saß, die Augen geschlossen, seine Haare wehten in der warmen Abendbrise... dann schien alles einfach nur so zu sein, wie es sein sollte. Er und die Welt und die Welt und er - da gab es keinen Unterschied. Und die Welt dreht sich weiter, ohne Anfang...
 

...und ohne Ende.
 

Es hört niemals wirklich auf, nicht wahr? Aber ich war schon zu alt, um an Wunder zu glauben.
 

Ich stelle mir gerne vor, daß eben jener Wind an jenem Morgen durch das geöffnete Fenster hinein wehte und seine Seele mit sich nahm. Wäre es egoistisch von mir, zu wünschen, er hätte es nicht getan? Vermutlich. Wäre es grausam, sich darüber zu freuen? Sicher. Aber wem gegenüber? Ihm?
 

Oder mir selbst?
 

Der Himmel war blau gewesen. Yamato war tot, und alles was ich denken konnte, war, wie strahlend blau der Himmel an diesem Morgen gewesen sei. Warum hätte er es auch nicht seinen sollen? Ein Engel war gerade dorthin zurückgekehrt. Hier unten regnete es, doch nur in meinem Herzen. Es hat nie wieder aufgehört. Die Zeit, die vorher durch meine Finger rannte wie Sand scheint nun stillzustehen.
 

Ich habe ihn geliebt. Ich glaube nicht, daß das irgendjemand wirklich verstehen kann.
 

Yamato war mehr als ein Bruder für mich. Er war...
 

Ich...
 

Und trotz allem dauerte es Tage, Wochen, dauerte es Monate, bis ich endgültig begriff, daß die Sonne nie wieder aufgehen würde. Daß der Regen nie aufhören würde zu fallen.
 

Aber Yamato hat den Regen immer geliebt. Der Regen, der nur in meinem Herzen fällt, der meine Seele durchtränkt, während die Welt draußen im Sonnenschein badet.
 

Der Himmel weint nicht für Engel.
 

-owari-

25.06.2001
 

Puh! Takeru-chan, ich weiß wirklich nicht, was ich davon halten soll...
 

Oh, Mann! Armer Yamato! Wenn ich ihn nicht so gerne hätte, würde ich ihn auch nicht so oft killen. *Schnief* Tja, ich schätze, daß ist halt einfach das Schicksal meiner Lieblinge...



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von: abgemeldet
2005-07-24T10:52:26+00:00 24.07.2005 12:52
Schöne Geschichte, wirklich, wunderschön.
Weiß gar nicht richtig, was ich sagen soll.
Sitze hier und weine.
Aber nicht um Yamato - auch wenn er mein Liebling ist - sondern um Takeru, der ja in gewisser Weise selbst gestorben ist.
Das ist für mich persönlich das allerschlimmst/schönste (du verstehst schon ^^") an deiner Story.
So long!
Susu
Von: abgemeldet
2002-12-08T19:04:58+00:00 08.12.2002 20:04
wow. wie immer. perfekt.
wie kann man denn bitte gefühle so gut in einer einfachen story beschreiben? o.O Ich blick nich durch. du gehört zu den besten Autoren die ich kenne. echt.

mahc weiter so!
Von: abgemeldet
2001-10-02T22:08:54+00:00 03.10.2001 00:08
Echt super Traurig, Takerus Gefühle sind wirklich wunderbar beschrieben.
Von: abgemeldet
2001-09-15T13:50:04+00:00 15.09.2001 15:50
*bettet sich in taschentüchern ein*wäääääääh is das traurig und mal wieder so was von genial!!!!
Von: abgemeldet
2001-07-12T14:16:36+00:00 12.07.2001 16:16
*heul* ist das traurig, *schnief* *taschentuchnehm*. Wirklich super, einfach wunderschön geschrieben. Weiß gar nicht was ich sagen soll.
Bye
Von: abgemeldet
2001-07-06T20:50:57+00:00 06.07.2001 22:50
Na da haben wir ja wirklich glück, dass du Yama so gerne hast. Nicht das ich ihn nicht mögen würde, ich liebe ihn. Aber es ist immer sooooo schön traurig, wenn er stirbt.
Und Takerus Gefühle sind super beschrieben. Mal wieder so richtig schön bildlich.
Also, lass Yamato noch schön oft sterben...*schnief*


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