Destiny 1: Erste Begegnung
Der 16-jährige Ryu Igarashi wohnt erst seit einem halben Jahr in Tokio und ist ein begnadeter Go-Spieler. Weil seine Noten sich extrem verbessert haben und seine Leistungen in Go so gestiegen sind, dass er an Meisterschaften teilnehmen kann, wechselt er jetzt auf das beste Gymnasium von Tokio. Ryu ist eher ein ruhiger Schüler, der etwas kleinwüchsig ist, blaue Haare hat und nur über gute Charakterzüge verfügt. Leider kann man ihn leicht verletzen und zum weinen bringen. Also eigentlich ein ganz normaler Jugendlicher, den man gerne seinen Eltern vorstellen würde. Da ihm seine Hobbies, Go-spielen und lernen wichtiger sind, hat er sich vor dem Schulwechsel von seiner Freundin getrennt.
„Ryu! Aufwachen! Oder willst du an deinem ersten Tag in deiner neuen Schule zu spät kommen?“, ruft Ryu´s Schwester Misaki hysterisch die Treppe hinauf. Ryu schrickt auf, springt hastig in seine neue Schuluniform, rennt Vollgas die Treppe runter und setzt sich an den Frühstückstisch. Hastig beginnt er das Essen in sich reinzuschaufeln. Er lebt mit seiner großen Schwester alleine. Seine Eltern sind bei einem Unfall ums Leben gekommen. Genervt blickt Misaki ihren total verschlafen aussehenden Bruder an: „Brüderchen! Hast du deinen Wecker wieder nicht gestellt? Du solltest dir wieder eine Freundin zulegen! Echt! Wir Mädchen sind viel zuverlässiger als Jungs!“ Der verschlafene Junge ignoriert das Gerde seiner Schwester, springt auf und hastet zur Schule. In der Schule angekommen, wird er gleich seiner neuen Klasse vorgestellt. Die Lehrerin, Frau Miyamoto schlägt vor: „Also ich denke, du solltest dich lieber selbst vorstellen.“. Ryu willigt ein: „Mein Name ist Ryu Igarashi. Ich bin 16 Jahre alt, interessiere mich für Go, mache bald meine Pro-Examen und stamm aus einer Priesterfamilie. Es freut mich euch kennen zu lernen und hoffe, dass wir gut miteinander auskommen werden.“ Die Mädchen sind sofort hin und weg von dem Neuling. Ryu sucht sich einen freien Platz aus und folgt dem Unterricht. Auf dem Heimweg beobachtet er, wie ein großer Junge mit einem Basketballtrikot, einen von Ryu´s neuen Klassenkammeraden verprügelt. Der Basketballspieler ist der 19-jährige Yuji Tachibara, der aber nur Sky genannt wird. Er ist ein Basketballstar, der seines Gleichen sucht und spielt nicht nur im Schulteam, sondern auch in der Nationalmannschaft. In der Schule ist er als Mädchenschwarm und Schläger bekannt und gefürchtet. Er hat braune Haare und klare blaue Augen. Ein markantes Merkmal an ihm, sind seine zweifarbigen Ohrstecker. Der prügelnde Junge hat Ryu bemerkt und schmeißt den verletzten Jungen zu Boden: „Hast noch mal Glück gehabt! Wäre der Kleine nicht aufgetaucht, dann hättest du ordentlich bluten müssen!“ Stolzierend und hochnäsig zieht Sky ab. Ryu bleibt wie gebannt stehen. Er kann seinen Blick von Sky aus irgendeinem Grund nicht abwenden. Erst als er nicht mehr zu sehen war, hilft er dem verletzten Jungen auf: „Hey! Ist alles in Ordnung? Hat er dir sehr wehgetan?“ „Nein, nein. Es geht schon. Danke für deine Hilfe.“, antwortet der Junge. Ryu erwidert: „Nichts zu danken! Aber ich hab doch eigentlich nichts gemacht. Ich bin doch nur durch Zufall hier vorbeigekommen und hab nichts gesagt. Aber schön, dass du wieder auf den Beinen bist. Ich muss los. Man sieht sich morgen in der Klasse wieder.“ Ryu rennt los, um den Schlägertypen einzuholen. Er will ihn zur Rede stellen und ihm gehörig den Kopf waschen. Als er an einem Spielplatz vorbeirennt, sieht er Sky nachdenklich auf einer Schaukel sitzen. Der vorhin noch so gewalttätigwirkende Junge, scheint wie eine andere Person zu sein. Nervös und mit zitternder Stimme spricht Ryu den Jungen an: „Kann ich dich kurz sprechen? Den Typen, den du vorhin zusammengeschlagen hast, war zufällig aus meiner Klasse! Ich will, dass du dich bei ihm entschuldigst!“ Der deprimiert wirkende Junge reagiert erst nicht, hebt dann aber den Kopf und blickt Ryu mit einem lehren und gefühllosen Blick an. Ryu erkennt erst jetzt, um wen es sich da handelt und wird noch nervöser: „Du bist doch… Ich glaube es einfach nicht…“ Dem total nervösen Jungen verschlägt es die Sprache und weiß nicht mehr, was er sagen soll. Sky steht langsam auf und geht mit zielstrebigen Schritten auf den total verunsicherten Jungen zu: „Wer bist du eigentlich? Wenn du denkst, dass mir irgendetwas Leid tut und ich mich irgendwo entschuldige, hast du dich geschnitten! Von einem dahergelaufenen Gartenzwerg lasse ich mir nichts sagen! Der Einzige, der mir Befehle gibt, bin ich selbst!“ So zieht Sky an dem fassungslosen Ryu vorbei. Ryu dreht sich geschockt um und schreit Sky hinterher: „Du arroganter Vollidiot! Ist dir aufgefallen, dass du Andere mit deinem Verhalten schadest? Vor Allem dir selbst! Ich werde dich so lange nerven, bis du dich bei meinem Kameraden entschuldigt hast!“ Doch Sky geht einfach weiter, ohne sich nach dem wütenden Jungen umzudrehen. Als Ryu zu Hause ankommt, denkt er ununterbrochen nur noch an Sky. Er geht ihm nicht mehr aus dem Kopf. Er versteht nur nicht, warum er die ganze Zeit an ihn denken muss. Er schließt sich den ganzen Abend ihn sein Zimmer ein und kommt da nicht mal zum Abendessen raus. Seine Schwester ist schon verwundert und macht sich Sorgen.
