Rainbow...
Rainbow...
Der Regen in dieser Nacht hielt noch immer an. Bakura saß am Fenster und sah dabei zu, wie die Regentropfen ihre Bahnen auf der Fensterscheibe hinterließen. Seine Tränen waren getrocknet. Der Blick des Weißhaarigen wanderte zur Couch. Er sah den anderen weißhaarigen Jungen an, der dort nackt in eine Decke eingehüllt lag. Bakura selbst trug nur eine Boxershorts.
Bakura hatte Ryou angerufen und ihm alles erzählt. Er hatte sich nicht mehr zu helfen gewusst und wollte ihm lieber alles vorher sagen, bevor er Ryou womöglich noch weh tat.
Der Ältere erhob sich und setzte sich zu dem Kleineren auf die Couch. Er schlief ganz friedlich. Die Reaktionen des Kleinen hatte Bakura schon etwas verwundert. Ryou meinte, dass er es gemerkt hätte. Bakura sprach ziemlich oft von Malik, dennoch war Ryou nicht böse.
Bakuras Hand suchte sich einen weg durch das lange, weiche Haar des anderen. Er war so ein lieber Junge, das hatte er gar nicht verdient, wie er selbst fand.
„Denk nicht so viel nach…“ Der Ältere hatte gar nicht bemerkt, dass Ryou ihn schon die ganze Zeit über ansah.
„Tut mir leid, ich dachte du schläfst.“ Bakura beugte sich zu Ryou und küsste ihn kurz. Sein Entschluss stand endlich fest. Er wollte es mit ihm ernsthaft versuchen. Wenn er Ryou so ansah empfand er es als die richtige Entscheidung.
„Komm, lass uns ins Bett gehen.“ Bakura lächelte und nahm Ryou auf seine Arme um ihn ins Schlafzimmer zu tragen. Er legte den zierlichen Körper auf dem Bett ab und zog sich selbst aus.
„Ich liebe dich, Bakura…“ Der Jüngere meinte es ernst. Er hatte sich damals sofort in Bakura verguckt. Zwar wusste er jetzt alles, was seinen Liebsten so sehr belastet hatte, dennoch war er unsicher. Immerhin hatte akura nicht so starke Gefühle für ihn.
„Ich weiß.“ Der Größere küsste Ryou auf die Stirn und zog ihn in seine Arme. Ihm jetzt zu sagen, dass er ihn auch liebte, wäre heuchlerisch. Zwar hatte er Gefühle für den kleinen Weißhaarigen, jedoch waren sie noch nicht so stark.
„Bitte bleib bei mir…“, kam es leise über Ryous Lippen und sah Bakura etwas traurig an. Der Ältere erwiderte seinen Blick und schloss die Augen.
„Das werde ich.“
Bakura zog Ryou noch etwas fester an sich und bemerkte wie der Kleine langsm einschlief. Er selbst konnte noch nicht schlafen. Erst kurz bevor die Sonne aufging geleitete das Geräusch des Regens, der langsam schwächer wurde, ihn in den Schlaf.
Es war früh am Morgen, als die ersten Sonnenstrahlen Malik aus dem Schlaf kitzelten. Er konnte leichten Regen hören, der sanft gegen das Fenster trommelte.
Nur langsam öffneten sich seine müden Augen. Er spürte die Wärme, die Mariku ihm gab. Der Ältere hatte ihn fest im Arm gehalten und noch immer schien er seinen Griff nicht lockern zu wollen, was Malik nicht störte. Er genoss es, wie er ihn fest hielt. Grade so, als wolle er ihn nicht mehr loslassen und auch das fand Malik schön, denn er wollte auch nie wieder, von Mariku losgelassen werden. Er sah in das schlafende Gesicht seines Freundes und streichelte ihm zärtlich ein paar Strähnen seiner Haare aus dem Gesicht.
Mariku sah sehr zufrieden aus und Malik war es ebenfalls. Er würde das Vergangene einfach vergessen, denn nun hatten sie eine Zukunft, die nur ihnen allein gehörte.
Maliks Gedanken schweiften zu Bakura. Es tat ihm leid, dass die Liebe, des Weißhaarigen unerfüllt blieb, doch er liebte Mariku mehr als alles, was ihm jemals etwas bedeutet hatte und er würde ihn nie wieder verlassen.
Damit musste sich Bakura abfinden. Malik wusste, das Ryou es bestimmt schaffen würde Bakuras Herz zu gewinnen. Der Kleine war ein guter Junge und strahlte so viel Wärme und Liebe aus, die er Bakura geben konnte. Sicher war Malik bald vergessen.
Der kleine Ägypter hatte sich aus Marikus Umarmung gelöst um schnell im Bad zu verschwinden. Als er zurück ins Schlafzimmer kam stellte er sich ans Fenster und beobachtete den leichten Regen. Die Sonne war jetzt ganz aufgegangen und Malik lächelte. Über der Stadt erstreckte sich ein großer Regenbogen. Malik fand ihn wunderschön.
Er spürte wie sich zwei starke Arme um seinen Körper schlossen und erschrak leicht. Mariku war aufgewacht und umarmte ihn von hinten.
„Guten Morgen“, flüsterte er ihm ins Ohr und küsste seinen Nacken.
„Guten Morgen…“ Malik drehte sich leicht nach hinten, um Mariku kurz küssen zu können.
„Ist das nicht wunderschön…?“
„Das einzig Schöne hier bist du“, säuselte Mariku leise und biss dem Kleineren liebevoll in den Nacken, was Malik etwas zusammen zucken ließ.
„Nein, das mein ich nicht. Schau da…“ Der Jüngere deutete auf den Regenbogen und Mariku sah auf.
Ein sanftes Lächeln zierte seine Lippen. Eine Weile betrachteten die jungen Männer die bunten Farben am Himmel.
„Ich bin der Regen und du bist meine Sonne. Zusammen sind wir der Regenbogen…“
Zuerst sagte Malik nichts dazu. Er ließ die Worte auf sich wirken. Es war so romantisch.
„Ja...“ Er drehte sich jetzt ganz zu Mariku um und zusammen versanken sie in einem innigen Kuss.
Jetzt war schon eine Woche vergangen und Malik war glücklich wie niemals zuvor. Er war bei Mariku eingezogen. Bakura hatte er bis jetzt noch nicht getroffen, doch Ryou hatte vorgeschlagen, dass sich die vier am heutigen Abend mal wieder treffen und was zusammen unternehmen sollten.
Malik wusste, dass Bakura Ryou alles erzählt hatte. Der kleine Weißhaarige hatte mit Malik darüber gesprochen. Es schien Ryou nicht groß zu stören und auch Malik war der Auffassung, dass Bakura bald einsehen würde, dass Malik zu Mariku gehörte.
„Malik kommst du? Wir kommen noch zu spät.“ Mariku streckte seinen Kopf ins Bad und verließ es sofort wieder.
„Ich bin gleich da, geh schon mal zum Auto.“ Malik kämmte sich nur noch schnell seine Haare und folgte Mariku dann zum Wagen. Der Ältere hatte sich gerade angeschnallt, als Malik einstieg und es ihm gleich tat.
Auf der Fahrt sprachen sie kein Wort miteinander. Malik lächelte nur die ganze Zeit. Er konnte sein Glück, endlich mit Mariku zusammen zu sein, immer noch nicht fassen. Damals wurde ihnen ihr Glück, durch den Unfall einfach aus den Händen gerissen und nun hatten sie sich wieder gefunden und ihre Liebe war stärker als jemals zuvor. Mariku parkte vor einem Restaurant und stieg aus. Ganz wie ein Gentleman öffnete er für Malik die Tür, damit dieser aussteigen konnte. Malik kicherte daraufhin nur. Dann bot der Ältere dem kleinen Ägypter seinen Arm an, damit er sich einhaken konnte.
Bakura und Ryou saßen schon an einem der Tische. Die Blicke des älteren Weißhaarigen und Maliks trafen sich kurz. Mariku tat so, als wäre nichts. Natürlich hatte Malik auch mit ihm über die ganze Angelegenheit gesprochen.
„Hi, ihr beiden. Alles klar?“, begrüßte sie Ryou freundlich und umarmte Malik kurz, während er Mariku die Hand zur Begrüßung gab. Malik sah zu Bakura, der jetzt aufstand. Ehe sich Malik versah hatte Bakura ihn in seine Arme gezogen.
„Werd glücklich. Ich werde es sicher auch…“, flüsterte er ihm leise ins Ohr und klopfte ihm dann auf die Schulter, als er sich von Malik löste. Der Blonde sah Bakura etwas überrascht an, lächelte dann aber.
Mariku wurde von Bakura ebenfalls umarmt.
„Mach ihn glücklich oder ich bring dich um“, meinte er nur leise schmunzelnd zu Mariku und dieser lachte. Sie setzten sich auf ihre Plätze und schwiegen sich erst einmal eine Weile an, bis der Kellner mit den Karten kam und sie verteilte.
Inzwischen hatten die vier schon gegessen und auch einiges getrunken. Sie waren weiter in einen Club gezogen, wo Malik jetzt mit Ryou auf der Tanzfläche stand. Mariku und Bakura saßen an einem Tisch in der Nähe der beiden. Sie beobachteten sie und redeten nicht. Doch dann richtete Bakura das Wort an Mariku.
„Ich freue mich wirklich für euch beide. Irgendwann musste es so kommen. Du warst all die Jahre so unglücklich und jetzt…“
„Du warst genau so unglücklich, doch jetzt haben wir beide unser Glück gefunden, findest du nicht?“
Einen Moment herrschte Stille. Bakura schien nachzudenken und sah von Ryou zu Malik, dann wieder zurück. Ein zufriedenes Lächeln legte sich auf seine Lippen.
„Ja, du hast Recht. Wir haben beide Glück gehabt und jemanden gefunden, der uns versteht und der uns so liebt, wie wir sind…“
„Dann liebst du Ryou wirklich und Malik ist vergessen?“, wollte Mariku wissen und nahm einen Schluck von seinem Getränk.
„Ob ich ihn liebe? Ja, ich denke schon, aber Malik vergessen, das werde ich wohl nie. Wenn man einmal jemanden liebt, vergisst man diese Person nicht. Doch mein Herz habe ich jetzt auch jemand anderem geschenkt…“ Bakura grinste leicht und deutet auf seine rechte Hand. Dort schimmerte ein silberner Ring, der mit einer Verschnörkelung verziert worden war.
„Wow, Ryou trägt den Gleichen?“ Bakura nickte.
„Ich hab sie vor vier Tagen in der Stadt gesehen und musste sie kaufen. Albern, oder?“
„Nein, find ich nicht. Vielleicht schenke ich Malik auch einen…“
„Nachmacher!“
Mariku und Bakura fingen an zu lachen. Ihre Liebsten kamen von der Tanzfläche zurück. Malik setzte sich auf Marikus Schoß und Ryou auf Bakuras. Sie redeten noch viel an diesem Abend und erst spät in der Nacht verabschiedeten sie sich voneinander.
Mariku hatte schon einiges getrunken und es war das Beste, seinen Wagen stehen zu lassen und mit Malik nach Hause zu laufen. Es fing zwar leicht an zu regnen, doch das kümmert sie nicht.
„Lass uns nach Ägypten fahren. In den Urlaub. Das wird uns beiden gut tun.“ Malik sah den anderen überrascht an. Damit hatte er jetzt nicht gerechnet.
„Wenn du willst, gern.“ Der Kleinere lächelte und Mariku blieb plötzlich stehen.
Malik sah seinen Freund abwartend an, der zu überlegen schien.
Sie standen unter einer Laterne und man konnte die kleinen Tropfen unter ihr sehen, die vom Himmel herab auf die Erde fielen. Mariku nahm die Hand des kleinen Blonden und gab dieser einen kleinen Kuss.
„Malik… Ich will für den Rest meines Lebens mit dir zusammen verbringen. Ich möchte dich an meiner Seite nie wieder missen. Dieser Urlaub wird unser erster Liebesurlaub und ich werde alles dafür tun, um viele solcher Urlaube mit dir zu erleben.“ Er machte eine kurze Pause und dachte kurz nach. Seine freie Hand lag an Maliks Wange und sein Daumen streichelte sanft darüber.
„Weißt du. Vor zwei Jahre, dachte ich mein Leben hätte keinen Sinn mehr. Mit dir, war der Sinn, der mein Leben lebenswert machte verschwunden. Doch jetzt bist du bei mir und ich werde alles tun damit das auch immer so bleibt. Ich liebe dich…“ Mit einem Ruck zog er Malik an sich und schlang seine Arme um Maliks Körper.
Dem kleinen Ägypter standen Tränen in den Augen. Auch er wollte immer bei Mariku bleiben. Auch wenn damals seine Erinnerungen verloren hatte, ihm hatte immer etwas gefehlt. Eine gewisse Leere die nichts zu füllen schien, war sein stetiger Begleiter gewesen.
Mariku küsste sanft die Tränen des Kleineren weg.
„Ich liebe dich auch.“ Ihre Lippen vereinten sich zu einem zärtlichen Kuss. Nur langsam schafften sie es, sich voneinander zu lösen.
Händchen haltend gingen sie weiterund beide lächelten, bis Malik anfing zu schmunzeln. Der Regen wurde langsam immer stärker und sie waren schon ganz durchnässt.
„Und das hättest du mir nicht sagen können, wenn wir im Trockenen gewesen wären?“, lachte Malik.
„Ich kann es ja gleich noch mal wiederholen“, schmunzelte der Ältere und nahm Malik auf die Arme, der nun etwas verwundert schien.
„Ich trage meine Sonne jetzt nach Hause, damit wir dort Regenbogen spielen können“, grinste Mariku und machte sich mit dem kichernden Malik auf den Weg nach Hause.
~Owari~
Ich habe es geschafft und auch diese Ff endlich abgeschlossen. °^O^°
Danke an alle die mir fleißig Kommentare geschrieben haben und auch an alle anderen, die Mariku und Malik auf ihrem schweren Weg begleitet haben. Ich musste mich zu einem Happy End für alle durchringen, wenn ich euch sagen würde, was ich eigentlich vorhatte würdet ihr mich wahrscheinlich meucheln. <.<“
Eigentlich hatte diese Ff auch nur fünf Kapitel, aber irgendwie sind nun neun daraus geworden. Ich entschuldige mich bei allen, die immer so lange auf neue Kapitel warten mussten. Ich bin echt ein Faultier. T^T
Ich wurde so oft gebeten, doch ein Happy End zu machen und ich hoffe ihr seid damit zufrieden. Über Kommentare würde ich mich sehr freuen.
Jetzt aber genug gelabert…
Bye Diva ^^/)))