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Harry Potter und die Unmöglichkeit von Zeitreisen

von

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Proferre Tempus

Kapitel 2: Proferre Tempus
 

Hermine stolperte über den Rasen zur Vordertür des Fuchsbaus und riss sie auf, vollständig außer Atem. Die noch feiernden Bewohner drehten ihre Köpfe, da sie erwartet hatten, dass Harry sich in Hermines Begleitung befand, aber Verwirrung war offensichtlich, als ihre Blicke auf ihre zerzauste Form fielen. Hermines Gesicht war dunkelrot angelaufen, ihre Augen groß und ihr Haar war aufgrund des Sprints durcheinander.
 

„Hey, Hermine, was ist los?”, fragte Ron, der immer noch sein orangefarbenes und schwarzes Chudley Cannon Trikot trug. „Wo ist Harry?“
 

„Das Dunkle Mal!”, keuchte sie. „Todesser sind hier! Harry wartet auf sie…“
 

Der ganze Raum wurde still und schnelle Blicke wurden zwischen den Mitgliedern des Phönixordens ausgetauscht. „Molly“, Alastor ‚Mad-Eye’ Moody befahl, sein magisches blaues Auge bewegte sich zu schnell, so dass alle es nur verschwommen sahen, „hol Dumbledore. Wir versuchen sie aufzuhalten, bis die anderen kommen.“
 

Molly Weasley ergriff den Phönixanhänger um ihren Hals und verschwand mit einem ‘Plop’. Die Weasley Zwillinge, Fred und George, sowie ihre älteren Brüder Charlie und Bill rannten an Hermine vorbei, ihre Zauberstäbe kampfbereit in ihren Händen, gefolgt von ihrem Vater Arthur Weasley, Moody und Remus Lupin. Bevor Lupin jedoch an Hermine vorbeikam, ergriff sie seinen Arm.
 

„Remus… Harry, er glaubt, dass Voldemort dieses Mal dabei ist. Dass es heute Abend enden wird…”
 

Lupin nahm diese Tatsache mit einem düsteren Blick auf, bevor auch er nach draußen stürmte. Hermine wollte ihm gerade folgen, als sie Ron schreien hörte. „Was glaubt ihr, was ihr tut?“ Sie dachte zuerst, dass er sie meinte, aber Ron schrie seine jüngere Schwester Ginny und ihre Freundin Luna Lovegood an. Beide hatten ihre Zauberstäbe in ihren Händen und schienen bereit zu sein, zu den anderen hinauszugehen.
 

„Das ist genauso unser Kampf wie eurer”, entgegnete Ginny. „Wir gehen.“
 

„Sie haben Recht, Ron”, sagte Hermine ruhig. „Sie sind auch Mitglieder des Ordens und du kannst sie nicht davon abhalten, rauszugehen und gegen die Todesser zu kämpfen.“
 

Ron gab mürrisch nach und zusammen verließen die vier das Haus. Das Dunkle Mal hing noch immer gefährlich am Horizont, aber sie konnten noch keine Todesser sehen. Ron und Hermine gingen schnell zu Harry, der in der Mitte der Gruppe stand, die sich draußen versammelt hatte, und die beiden jüngeren Mädchen gingen zur rechten Flanke. Harry lächelte seine Freunde an, obwohl es eher gequält war. Seine Narbe tat ihm immer noch weh und seine Nerven standen kurz vorm Bersten.
 

Kurz danach konnten überall knallende Geräusche vernommen werden. Die Mitglieder des Ordens kamen. Aus seinen Augenwinkeln heraus konnte Harry Hagrid, Tonks und Kingsley Shacklebolt, dicht gefolgt von Elphias Doge, Dedalus Diggle, Sturgis Podmore und Hestia Jones erkennen. Emmeline Vance und Mundungus Fletcher hatten ihre Leben in vorherigen Todesserattacken verloren. Hinter sich konnte er Molly und Lupin in gedämpften Stimmen reden hören. Niemand wagte es sich zu bewegen. Harrys Gedanken überschlugen sich. Wo war Dumbledore? Was brauchte er solange?
 

Ein Knall neben ihm ließ seinen Kopf herumfahren, aber es war nicht Dumbledore. „Was, Potter? Nicht glücklich mich zu sehen?“, neckte Draco Malfoy.
 

Zum ersten Mal erwiderte Harry nichts. Stattdessen war er todernst. „Ich warte auf Dumbledore.“
 

„Er wird bald hier sein”, zischte Severus Snapes Stimme hinter ihm. „Er sagte, er müsste zuerst noch etwas holen.“
 

Zuerst etwas holen? Worauf war Dumbledore aus? Wusste er nicht, dass sie ihn hier brauchten?
 

„Sie sind hier.” Als er hörte, wie Ron das sagte, richtete Harry sofort wieder seine Aufmerksamkeit dem kommenden Kampf zu. Und tatsächlich, schwarze Massen bewegten sich auf sie zu. Harry versuchte grob zu schätzen, wie viele es waren, aber es war zu dunkel und sie waren zu zahlreich.
 

Zu zahlreich. Zu dunkel.
 

Es schien, als ob plötzlich jemand das Licht der Sterne ausgeschaltet hatte. Sogar das Dunkle Mal war verschwunden.
 

So kalt.
 

Wenn die Luft vorher warm und schwül war, fühlte sie sich jetzt an, als wären sie im tiefsten Winder. Harry hörte lange, heisere, rasselnde Atem und bekam ein klammes Gefühl in seinem Magen. Seine Narbe brannte wieder und dann hörte er sie, die Stimmen in seinem Kopf. Nicht Harry! Nicht Harry! Bitte nicht Harry!
 

Dementoren! Sie bildeten die vorderste Front.
 

Töte den Überflüssigen!
 

Harry hob seinen Zauberstab und versuchte an etwas Fröhliches zu denken.
 

SIRIUS! SIRIUS!
 

„Expecto Patronum!” Nichts passierte. Fröhliche Gedanken! Fröhliche Gedanken! Er schielte zu seiner Linken und merkte, dass seine Freunde ähnliche Probleme hatten, ihren Patronus bei dieser Masse anrückender Dementoren zu beschwören. Heute wird es enden! Dies ist der letzte Kampf und ich werde Voldemort töten! Dann ist es endlich vorbei und wir können in Frieden leben! „EXPECTO PATRONUM!“ Ein silberner Hirsch strömte aus der Spitze seines Zauberstabs und galoppierte auf die Dementoren zu.
 

Und wirklich, jetzt, wo die Dementoren von Harrys Patronus zurückgetrieben wurden, schafften die anderen es, ihre zu beschwören. Bald darauf stand eine Armee Dementoren einer Armee Patroni gegenüber, wobei die silbernen Formen erfolgreich in der Lage waren, die Dementoren zurückzuschlagen.
 

Dieser Sieg war jedoch von kurzer Dauer. Sie mussten immer noch einer Armee Todessern begegnen und natürlich Voldermort selber. Harry schaute sich um. Dumbledore war immer noch nirgends in Sicht.
 

‚Ich warte’, zischte eine Stimme in seinem Kopf.
 

„Ich weiß”, antwortete Harry laut, was ihm ungläubige Blicke von denen, die in seiner Nähe standen, erntete. Mit oder ohne Dumbledore, sie konnten nicht länger ausharren. Wenn sie nicht zuerst angriffen, dann würden die Todesser das tun. Und wie hieß das alte Sprichwort? Angriff ist die beste Verteidigung. „Aber du wirst nicht länger warten müssen. Es ist soweit.“ Er hob seinen Zauberstab und schoss rote Funken in den Himmel. „ANGRIFF!“
 

Die Mitglieder des Orden des Phönixes eilten vorwärts, einige schleichend, andere, wie Hagrid, mit lautem Gebrüll.
 

Die Todesser zögerten einen Augenblick, für einen Moment wie betäubt durch diesen kühnen und unerwarteten Schritt. Dies war für den Orden jedoch lange genug um Betäubungs- und Entwaffnungszauber in die ersten Reihen des Feindes zu schießen. Ein paar wurden niedergeschlagen, die meisten anderen waren gerade noch rechtzeitig in der Lage, ein Schild zu beschwören, aber nicht um ihn stark genug zu machen, dass er zusätzlich zu den Zaubern noch körperlichen Angriffen standhielt.
 

Die beiden Seiten prallten wie zwei gigantische Wellen aufeinander. Grüne und rote Funken flogen zu seiner Linken und Rechten. Harry sah, dass ein paar rote Strahlen Hagrid trafen, aber sie prallten nur von ihm ab, genauso wie sie es schon Jahre zuvor getan haben, als Großinquisitorin Dolores Jane Umbridge Auroren geschickt hatte, um den Halbriesen gefangen zu nehmen. Die Todesser versuchten ihn zu betäuben, hatten aber keine Chance. Seit er von Hogwarts verwiesen worden war, war es Hagrid nicht erlaubt Magie zu betreiben, noch glaubte Harry, dass sein Freund es schaffen würde, größere Zauber anzuwenden, die ihm behilflich sein könnten. Aber durch seinen massiven Körperbau und seine unglaubliche Kraft, machte er es mehr als wett.
 

Harry lächelte Hagrid zu, gerade bevor er dem grünen Licht eines Zaubers ausweichen musste, den er mehr gefühlt als gesehen hatte, und entwaffnete seinen Angreifer schnell, wobei der Zauberstab in dem Chaos um sie herum verloren ging. Der junge Mann stürmte dann nach vorne und, ohne seinen Zauberstab überhaupt zu benutzen, schlug mit einem harten Upper-Cut gegen den Kiefer seines Gegners, welchen den Zauberer lang zu Boden streckte. Bevor er die Chance hatte, wieder aufzustehen, betäubte Harry ihn mit Leichtigkeit. Er war nicht auf Töten aus, nicht bis er der einen Person, wenn man ihn das überhaupt nennen konnte, die sein Leben seit seinem ersten Lebensjahr zur Hölle gemacht hat, gegenüberstand.
 

Er drehte sich um, sein Blick glitt dabei flüchtig über die kämpfenden Zauberer und Hexen. Ich bin hier… Harry drehte sich wieder und da sah er ihn. Der schwarze Umhang flatterte um ihn herum und bleiche, spinnenähnliche Finger hielten einen Zauberstab. Sie waren nicht nahe, aber Harry konnte schwören, dass er die Schlitze seiner Nasenlöcher und die brennenden roten Augen erkennen konnte.
 

Ein Fluch verfehlte Harrys Hand nur um wenige Zentimeter, aber es kümmerte ihn nicht. Voldemort zeigte sich endlich. Es war soweit. Nur einer oder keiner von ihnen würde dieses Schlachtfeld lebend verlassen.
 

Und der Eine muss von der Hand des Anderen sterben, denn keiner kann leben, während der Andere überlebt ...
 

Mit seinem Blick auf Voldemort gerichtet, schritt er entschlossen in seine Richtung, während sein Erzfeind an seinen kämpfenden Untertanen vorbeiglitt, wobei er ab und dann einen mit Magie zur Seite stieß, wenn sein Weg versperrt wurde. Keiner von ihnen hob seinen Zauberstab, als sie sich endlich trafen. Sie starrten sich nur an.
 


 

Nachdem sie einen nun fliehenden Todesser in Flammen gesetzt hatte, drehte Hermine ihren Kopf um eine schnelle Zählung durchzuführen, nur um sicherzugehen, dass die Leute, die ihr am nahesten Standen noch kämpften, als sie sie sah – Harry und Lord Voldemort gingen mit einer Entschlossenheit aufeinander zu, die sie noch nie gesehen hat. Sie konnte Dumbledore immer noch nicht sehen und sie war sich sicher, dass Harry alleine nie eine Chance gegen Voldemort hätte, egal wie gut er über die letzten Jahre hinweg geworden war. „Ron! Malfoy!“, rief sie denen, die am nahesten zu ihr und Harry kämpften, zu. „Er kann das nicht alleine schaffen!“ Die beiden jungen Männer verstanden sofort wovon sie sprach und folgten ihr.
 


 

„Voldemort”, empfang Harry ihn mit einem tiefen Grollen in seiner Stimme.
 

„Harry Potter, endlich treffen wir uns wieder.” Voldemorts Stimme war nicht mehr als ein Flüstern, ein leises Zischen, und doch konnte Harry ihn sehr gut verstehen. „Du bist seit unserer letzten Begegnung gewachsen, männlicher geworden. Aber immer noch alleine, wie ich sehe. Immer alleine. Es war schon so seit Anbeginn unseres Kampfes. Nein, ich erinnere mich, dass, als wir uns das erste Mal trafen, deine Schlammblutmutter versucht hatte, dich zu beschützen. Sie wusste nicht, dass sie dir damit nur ein paar Jahre schenkte… Und heute Nacht wirst du diese Existenzebene verlassen, Harry. Alleine. Happy Birthday…”
 

„Er ist nicht allein”, schrie Hermine, als sie nur einen Schritt hinter Harry anhielt, zusammen mit Ron und Draco.
 

„Haut ab”, herrschte Harry sie an, aber sie bewegten sich nicht einen Zentimeter. „Das ist mein Kampf!“
 

„Ich verstehe.” Der Dunkle Lord schien für den Bruchteil einer Sekunde in Gedanken versunken zu sein. „Miss Granger, nehme ich an. Und da sind auch Mr. Weasley und Mr. Malfoy. Draco, richtig? Du hättest einen formidablen Todesser abgegeben, genauso wie dein Vater. Aber dich mit Harry Potter und Dumbledore zu verbünden… Ein Fehler…“
 

Keiner von ihnen antwortete, sondern hielten nur dem Blick des Mannes – Wesens – stand, der so viel Verzweiflung über die Zauberwelt gebracht hat.
 

„Ich bin beeindruckt. Die meisten Menschen würden aus Angst zusammenkauern, wenn sie mich sehen. Gut, wenn ihr nicht ohne Harry gehen wollt, schlage ich vor, ihr geht mit ihm. Aber zuerst will ich eine Reaktion von zumindest einem von euch sehen.“ Er hob schnell seinen Zauberstab und richtete ihn auf Hermine. „CRUCIO!“
 

„Protego!” Es war nicht mehr als ein Flüstern, aber ein Schild war vor den vier jungen Menschen erschienen, obwohl keiner von ihnen den Zauberstab gehoben hatte.
 

Voldemort äugte Harry mit einem amüsierten Gesichtsausdruck. „Bemerkenswert. Mir wurde erzählt, dass du in der Lage wärest, das zu tun, aber ich hatte gedacht, dass meine Todesser übertrieben. Es ist schlauchend, ist es nicht so? Diesen Schild ohne den stärkenden Kern deines Zauberstabs zu halten? Sogar ich finde diese Tätigkeit erschöpfend und wäre nicht in der Lage, es viel länger zu halten. Es ist schwerer als die meisten Menschen denken, schwerer als jemanden ohne einen Zauberstab zu verfluchen, da du jetzt eine stetige Menge Magie in diesen Schild konzentrieren musst, während du diese Magie für einen Fluch nur einmal sammeln und dann explodieren lassen musst.“
 

Sehr zu seinem Ärger wusste Harry, dass Voldemort Recht hatte. Er würde nicht in der Lage sein, diesen Schild noch viel länger aufrecht zu erhalten. Seine Narbe schmerzte so stark, dass er das Gefühl hatte, sein Kopf würde jeden Moment spalten und Schweiß rann an seinem Gesicht und Rücken hinunter. Er wünschte, er könnte seinen Zauberstab benutzen, aber er wollte nicht das wiederholen, was auf dem Friedhof, vor was ihm wie Urzeiten vorkam, passierte.
 

Jetzt oder nie!
 

Er ließ den Schild runter und schrie, „Expell—“
 

Aber Voldemort schien nur auf diesen Moment gewartet zu haben. Sobald es offensichtlich war, dass der Schild verblasste, hob er seinen Zauberstab noch einmal und beendete seinen Zauber bevor Harry seinen beenden konnte. „Proferre Tempus!“
 

Etwas, das einer grünen Blase ähnelte, kam aus der Spitze von Voldemorts Zauberstab und schloss sich um Harry und seine Freunde, bevor einer von ihnen in irgendeiner Art reagieren konnte. Jeder von ihnen versuchte rauszukommen, benutzte Zauber nach Zauber, aber sie wurden nur absorbiert. Obwohl seine Sicht durch die Blase unklar geworden war, sah Harry endlich Dumbledore, der etwas scheinbar Schweres trug, aber sein Herz sank. Irgendwie wusste er, dass es zu spät war. Dieses Mal konnte Dumbledore ihn nicht retten.
 

Sie hörten Voldemorts schrilles Gelächter durch die Blase und dann, mit einem Wink seines Zauberstabs, wurde alles um sie herum ruhig und das Schlachtfeld verschwand.
 

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Ach ja, bevor ich es vergesse: Der Zauberspruch „Proferre Tempus“ in diesem Kapitel ist lateinisch (hatte nie Latein, sondern hab mir das so zusammengebastelt) und heißt soviel wie „Verschiebe Zeit“ grob übersetzt.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2006-09-06T23:41:37+00:00 07.09.2006 01:41
Wenn das der Anfang war muss die Story zimlich lang weden.
bin schon gespannt wie´s weiter geht.Ob Harry den Gegenstand noch bekommt?. Und Reist Harry alleine oder zu Viert?


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