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Um den Preis einer Münze

Von der Rückehr des Sommers
von

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Träumer

Kapitel 2

Träumer
 

In dieser Nacht wurde Mente von Träumen und Erringrungen heimgesucht. Wieder sah er vor sich die verlassene Stadt. Türen waren offen stehen geblieben und die engen Gassen schluckten jedes Geräusch. Nur wenige Einzelteile der Bewohner lagen dort, wo sie ihre letzte Schlacht geschlagen und Blutmoon spross bereits zwischen den Pflastersteinen. Die Abenddämmerung war noch fern, trotzdem schien sich ein dämmriger Umhang um die Stadt gelegt zu haben, der sich um den großen Kuppelbau in der Mitte der Stadt zu verdichtet haben schien.

Wieder stand Mente vor dem Eingang, einem Gusseisernem Tor, dessen Aufhängung so präzise war, das er es ohne Probleme öffnen konnte.

Wieder öffnete er es lautlos und versteifte den Griff um den Stab seines verstorbenen Meisters und wieder stand er vor eben jenem verstorbenem Meister.

Er sah die Fäden aus Magie, die seinen Körper umschlungen und ihn zu einer Marionette machten. Er versperrte ihm den Weg , der in einem langem Gang zu der großen Halle führte. Er war allein. Dennoch überzeugte er sich davon, das er es schaffen würde, und das er eine Chance hatte, den zu Besiegen, der seinen Meister getötet hatte. Seine Erhebung war zwar nur eine Formsache, dennoch trug er noch das Gewand eines Novizen. Er erhob auf seine Stimme auf eine weise, die wie Magie wirkte obwohl es nur ein Trick war. Sie schien die Bisher allumfassende Stille ausfüllen zu wollen.

„Tritt bei Seite!“

Die Stimme die ihm antwortete war noch um einiges mächtiger und ließ sogar das Gestein vibrieren. Sie kam aus der großen Halle,

Du bist nichts! Stirb und diene!

Eine Wand aus Pfeilen kam aus der Dunkelheit auf ihn zugeschossen, schmiss die Leiche seines Meister auf den Boden um zu zeigen, wie wertlos selbst dieser war und Mente spürte die Luft vor sich, er wurde die Luft vor seinem Körper und er machte diese Luft so dicht wie Stein. Alle Pfeile brachen wenige Meter vor ihm und vielen nutzlos auf den Boden. Mente nahm eine der unangezündeten Fackeln von der Wand verwandelte seine Spitze in Feuer.

Die nächsten Pfeile flogen auf ihn zu und prallten ab. Mente schritt zur großen Halle und Pfeilwelle um Pfeilwelle verfehlten ihn.

Als er in der großen Halle stand, blieb er stehen. Drei Personen, gekleidet wie Magier, standen ihm gegenüber. Deshalb also war sein Meister entbehrlich genug gewesen um als Ablenkungsmanöver zu dienen. Keine Pfeile flogen mehr aus dem dunkeln auf ihn zu. Seine Fackel beleuchtete außer den Magiern nur die Umrisse einer versklavten Menschenmasse und einer großen unförmigen Figur direkt unter der rissigen Steinkuppel, die einst der ganze Stolz der Stadt gewesen war. In diesem Moment wurde Mente immer wieder klar, das er träumte immer wieder hatte er das Gefühl, er würde sterben, wenn er sich nicht wieder stellte. Unter dem leblosen blick der scheinlebenden Magier machte er sich kampfbereit, Sekunden bevor Flammen seine Wahrnehmung ausfüllten.

Sein Bewusstsein wurde bald weggespült von Feuer und Eis und sogar Felsen, die aus dem Boden gerammt worden waren. Mente stand auf einem solchem Felsen, als die stille wieder in die Halle zurückgekehrt war. Er hatte alle Scheinlebenden getötet, obwohl sie ja sowieso schon tot gewesen waren.

Mente ließ die Magie seinen Körper durchströmen und formte sie ihm gleich, um ihn für das Ende am Leben zu halten.

Und wieder hatte er das Gefühl, als würde er ein letztes mal seine Stimme erheben.

„Vier! Ich habe deine Diener bezwungen! Kehre zurück in deine Heimat, oder ich werde dich in das Nichts verbannen.“

Gelächter war die Antwort.
 

„Hattest du wieder einen deiner Träume?“

Mente und Päilo rittet am Mittag hinter dem von Shira gelenkten Wagen hinterher. Mente hatte seinen Wander- und Zauberstab seitlich an das Pferd gebunden und starr nach vorn gesehen.

„Wie kommst du darauf?“

„Du bist immer so schweigsam gewesen, wenn du geträumt hast.“

„Ja, ich habe wieder geträumt... Dies scheint wohl der Preis für den Titel des Erzmagiers zu sein.“

„Du hast einen der dreizehn besiegt, dass hat dir deinen Titel eingebracht. du solltest viel stolzer sein.“

Nun waren in der Landschaft keine Bauernhöfe mehr zu sehen, sondern nur noch kleinere Lager am Wegrand und Städte. Sie näherten sich Altherra.

„Ich habe eine ganze Stadt verloren! Eine Stadt!“

„Na und? Es heißt, zwölf und drei haben einst benahe die ganze Nördliche Land verseucht, bevor sie gebannt werden konnten!“

„Das ist schon so lange her. Es ist eine Legende, es ist so sehr zu einer Geschichte geworden, das es schon nicht mehr wahr ist.“

„Das redest du dir nur ein, damit du deine Schuldgefühle behalten kannst, an deiner Stellte würde ich mir langsam mal...“

„Hey, äh, Meister! Seht euch das da vorne mal an!“

Auf Shiras ruf hin wandten sich die Männer nach vorne. Eine Eskorte von Reitern erwartete sie in förmlichen Umhängen. Die größte Überraschung jedoch waren die Elfen, welche die Eskorte begleiteten. Bis auf sehr geringe Zahl von ihnen hielten sich alle im Herzland auf.

Sie waren älter als die Menschen und die Menschen achteten dies und die Elfen nutzten dies um Einfluss auf die menschlichen Ränkespiele zu nehmen. Sie allein waren der Grund, warum es keine Kriege in den bekannten Landen gab, was die Landen eher zu Verwaltungsgebieten machte als Königreiche, doch solange allgemeiner Wohlstand die Folge war, beschwerte sich niemand.

Doch alles in allem hielten sich die Elfen eher hinter den Vorhängen. Die Wälder der Herzlanden durfte man nicht betreten, nur die Städte, die sich wie Wälle an den Grenzen der Wälder entwickelt hatten waren allgemein zugänglich und dort verkauften die Elfen ihre wahren. Vor allem Kunst, an den meisten anderen handwerken zeigten sie nicht viel Interesse, selbst ihre Waffen hätten immer einen Platz in einer Ausstellung gefunden und tatsächlich gab es Adlige, die sich auf das Sammeln von Elfenwaffen spezialisiert hatten, auch wenn diese Sammlungen meistens weniger als ein Dutzend Gegenstände führten.

Wie einstudiert nahmen die einzelnen Mitglieder der Abordnung, nach einer nicht allzu kurzen Begrüßung die drei Gruppenmitglieder in Anspruch.

Beinahe alle umkreisten Päilo, er war eben doch der politisch wichtigerer. Trotz das sie eigentlich den selben Rang, nur in verschiedenen Organisationen, war Mente die politische Welt immer zuwider gewesen und so hatte er sich ein paar mal den falschen Leuten gegenüber im Ton vergriffen, die seiner Meinung nach noch immer Stümper ihres Fachs waren und mehr Einfluss als ihm lieb war. Er wusste nicht, was er von den Elfen halten sollte, er war erst wenige male welchen begegnet und ihre Anwesenheit hier bereitete ihm große Sorgen.

Inzwischen hatte sich ein großer Knubbel um Päilo gebildet und die Ehrengarde der Altherraner hatte ihre Position eingenommen. Selbst neben Shira ritt ein zierliches Elfenmädchen, das kaum älter als 15 schien, doch es war schwer zu schätzen. Alle Elfen hielten ihr Alter streng geheim und da man sie so selten war, konnte man nichts über ihre Lebensspanne sagen, da man eigentlich nie zwei mal den selben traf.

Mente glaubte schon, ganz alleine reisen zu müssen, doch auf einmal, wie zufällig, ritt eine junge elfische Frau neben ihm und lächelte ihn mit einem verwirrendem Blick an.

„Junger Meister Mente, es ist schön euch endlich zu treffen.“

Damit war für Mente die Frage nach der Lebensspanne der Elfen wohl besser beantwortet worden, als vielleicht mehreren hundert Gelehrten, die immer schon versuchten mehr über die Elfen herauszufinden, als das sie existierten und sich um die Menschen `kümmerten´, wie sie es nannten.

Mente musterte die Elfe, bevor er ihr antwortete. Sie sah genau so aus, wie ein Barde sie in einer Legende beschrieben hätte, mit braunen, langen Haaren und den für die Elfen charakteristischen grünen Augen, die genau in das zierliche Gesicht passen. Es schien als wäre ihr ganzer Körper dazu kreiert worden, um schön zu sein. Auch Mente viel es zuerst schwer, einen klaren Gedanken zu fassen, so sehr wurde er von ihrer Grazie überwältig. Doch hinter dieser Verwirrung nagte ein Zweifel an ihm. Kurz rief er die Magie zu sich, als er sie wieder fahren ließ, war er nicht mehr verwirrt, sondern verärgert. Die Elfe sah ihn inzwischen etwas verwirrt an.

„Ich verstehe nicht, welchen Sinn es hat, mich derart zu täuschen.“

„Ich...“

„Nur Diplomaten dürfen die Herzlande verlassen, wie diplomatisch ist es, mich zu täuschen?“

Die Elfe sah ihn erst etwas verwirrt, dann etwas enttäuscht an. Schließlich, schien sie sich zu verändern, keine vollständige Metamorphose, nur viele Kleinigkeiten. Die Perfektion viel von ihr ab, ihr Haar wurde etwas weniger glänzend, die Haut nicht mehr ganz so rein. Sie war noch immer schön, allerdings war es mehr eine natürliche Schönheit, auch wenn sie so aussah, als könnte sie Mentes Tochter sein. Letztendlich war sie auch etwas errötet.

„Ich danke ihnen, wie darf ich euch nennen?“

„Nennt mich bitte Pinia, und ich entschuldige mich für diesen Trick, ich...“

„Dachte nicht, das ich es bemerken würde.“

Nun errötete Pinia noch ein bisschen, mehr und Mente lächelte sie etwas aufmunternd an. So ritten sie eine weile nebeneinander her. Mente war etwas amüsiert darüber, das eine Elfe sich nicht traute, ihn auch nur anzusprechen, obwohl Elfen sonst alles dominierten.
 

Bald erreichten sie die äußeren Stadtmauern der Stadt Altherra. Als sie durch das Gewusel der Menschen am pompösen Stadttor gedrungen waren, spaltete sich die Kolonne an einer Weggabelung plötzlich in zwei Gruppen. Die Gruppe mit Päilo und Shira wurde von den Menschen in Richtung der inneren Mauer geleitet und die Elfen schafften es, Mente beinahe unauffällig so abzudrängen.

Der, an dem silbernen Kunstharnisch erkennbaren, Anführer ließ sich zu ihm zurückfallen.

„Es ist nett von ihnen, das sie uns zu unserer Herberge begleiten.“

„Auch wenn ich nicht das Gefühl hatte, die Wahl zu haben, fühle ich mich geehrt, sie begleiten.“

Der Elfe lachte kurz auf.

„Ihr haltet wohl nicht viel von den spielen der Politiker, was? Es ist trotzdem gut, das ihr mit uns kommt.“

„Was ist eigentlich der Grund für die Trennung unserer kleinen Gruppe? Päilo spielt das Spiel, von dem ihr sprach um einiges besser als ich und hat daher auch mehr Glück mit den Leuten, mit denen ihr hier so viel zu tun habt...“

„Na ja, wir sind aus anderen Gründen hier in diesen Tagen, haben sie sich schon Umgeschaut?“

Hatte er nicht. Er war zu beschäftigt mit sich selbst und seinen wagen Gefühlen und Vermutungen gewesen, um die Stadt zu betrachten, die allgemein als die zweitschönste der Welt gehalten wurde. Das holte er nun nach.

Die legendäre Blumentracht, die diese Stadt auch im Winter zieren sollte, war beinahe vollkommen verschwunden oder verdorrt. Die Bund angestrichenen Häuser schienen blass geworden zu sein und trotz, das die Sonne im Zenit stand, war es durch eine dicke Wolkenschicht kaum heller als zur Dämmerung normalerweise.

„Was ist hier passiert?“

„Was überall passiert ist, der Winter. Haben sie sich schon gefragt, warum wir den Vorschlag gemacht haben, alle Kalender zu Konfiszieren?“

„Schon, aber ich glaube ich verstehe nicht ganz...“

„Sie werden es Morgen erfahren, haben sie sich eigentlich gut mit meiner Tochter unterhalten?“

Mente verstand den plötzlichen Themenwechsel nicht, aber der Elfe beschleunigte lenkte sein Pferd in eine Stallung, und wieder schienen alle außer Pinia ihm wie auf ein Kommando den Rücken zuzudrehen.

Der Stallknecht war ein junger Mann, der die Elfen mit Respekt behandelte, allerdings schien er sie auch nicht zum ersten mal zu sehen. Die Elfen hatten sich hier wohl einquartiert. Wieder ein kleines Rätsel. Elfen versteckten sich zumeist in den Palästen der Mächtigsten.

Wenig später hatte Pinia ihn auf ein Zimmer begleitet. Seine Bündel wurden hinter ihm abgeladen, direkt neben anderen.

„Wohnt hier noch jemand?“

Pinia seufzte.

„Ich soll dir sagen, das sonst kein Zimmer mehr Frei ist.“

„Was soll das ganze eigentlich? Nichts macht mehr Sinn, seit ich hierher beordert wurde, ganz besonders nicht das Verhalten der Elfen. Kannst du mir sagen, was hier los ist? Bisher haben die Elfen sich doch nur für die Politik interessiert!“

„Das ist nicht wahr! Wir passen zwar auf diese Könige der Menschen zwar auf, aber die Spiele der Menschen sind für uns insgesamt doch uninteressant. Andere Leute interessieren uns mehr. Großartige Künstler, besondere Musiker und manchmal auch Magier, wenn sie etwas besonderes geleistet haben.“

„Und was wollt ihr von mir?“

„Ihr seid mächtig. Mächtige Menschen, haben zu viele Möglichkeiten, Dinge zu zerstören. Mit Königen kennen wir uns aus, sie tun alles, wenn wir ihnen ein Geschenk mitbringen und um ihre Annehmlichkeiten zu bewahren, aber Magier, besonders mächtige Magier die, sagen wir traumatische Ereignisse erlebt haben, sind anfällig für Unberechenbarkeiten.“

„Ihr glaubt also, ich wäre verrückt?“

Plötzlich schien es, als wäre Pinia klar geworden, was sie gesagt hatte.

„Nein! Nein, natürlich nicht. Es tut mir leid, es ist mein erstes mal außerhalb der Herzlanden... Wir reden anders dort über die Menschen...“

Mente brach in ein herzhaftes Gelächter aus. Pinia sah ihn fragend an.

„Es ist nur der Gedanke daran, dass die weisen Elfen, die uns indirekt regieren, zu hause rumsitzen und tratschen.“

Pinia schien nicht zu wissen gegen welche Behauptung sie zuerst protestieren sollte, aber als ihr klar wurde, das er im Grunde genommen Recht hatte, schaute sie nur zu Boden.

„Ich weiß, das mein Verhalten ungehörig ist. Ich werde meinem Vater wohl niemals gerecht.“

„Dann ist es ja gut, dass du mir `zugeteilt´ worden bist, ein Adliger oder ein neugieriger Gelehrter hätte dich wohl auseinander genommen. Warum bist du mir eigentlich zugeteilt worden.“

„Ich... Ich bin nicht zugeteilt worden... Einige sagten, dass ich zu jung sei, aber ich habe mich freiwillig gemeldet um...“

Plötzlich brach sie ab und drehte sich um.

„Entschuldigt mich, aber ich muss jetzt gehen...Ich werde um ein Extrabett bitten.“

Damit verschwand sie aus dem Raum und Mente erwartete sie so bald nicht wieder zurück. Wenigstens wusste er jetzt, das sie da war, um sich zu vergewissern, das er keinen großen Ärger machen würde, aber wie wollte sie das Anstellen?

Mente setzte sich an den Tisch am Fenster und starrte auf Altherra herab. Glücklicherweise war er im obersten Stock und die Raststätte stand auf einem kleinem Hügel, so das es nur wenige Häuser gab die ihm die sicht versperrten. Die größte Hürde war die innere Stadtmauer, hinter der nur die Türme der sich gegenüberstehenden Paläste und der gigantische Gartenturm in der Mitte der kreisförmigen Mauer ragten.

Der Gartenturm war vollständig mit Efeu bedeckt und übberagte alle anderen Gebäude. Er war für jeden Menschen gesperrt, die Feen lebten dort.

Sie waren das Herz der Stadt und sie lebten Ursprünglich hier. Im Grunde genommen duldeten sie die Menschen hier nur, sie konnten sie jederzeit wegschicken, denn dort wo ihr Hain war, hatten sie eine unglaubliche Macht, doch im Grunde genommen war es unvorstellbar. Dennoch wurden die Feen respektiert und ihnen zu ehren gab es in jedem Haushalt eine große Anzahl an Pflanzen, die gepflegt wurden und nur ein Wahnsinniger würde einer Fee etwas antun. Die Feen blieben meistens jedoch in ihrem Gartenturm, wo sie ihre eigenen Pflanzen hüteten. Im Frühling war die ganze Stadt legendär, denn mit dem Pollenflug kamen von überall die Feen her, auch die, die den Rest des Jahres im Turm blieben, das sie Städte nicht mochten. Dann würden überall, außer den wichtigsten Strassen Blumen blühen und dunkle kaum benutzte Seitengassen würden zu Beeten werden. So sollte es wenigstens sein, doch es war noch Winter und die Feen hielten ihren Winterschlaf, und alle Öffnungen des Turms mit Blättern verhüllt.

Der Winter sollte eigentlich bald vorbei sein, dachte sich Mente in der Hoffnung, den Frühling vielleicht noch mitzubekommen. Er öffnete das Fenster um etwas frische Luft hereinzulassen, die Pinia hatte anscheinend nicht viel Zeit in diesem Raum verbracht, oder es war ihr egal gewesen, was er sich nicht vorstellen konnte. Nur Menschen konnten sich so sehr von der Natur entwöhnen, das sie Städte mochten, wobei diese Stadt noch mit Natur gefüllt war. Stimmen drangen aus der gase unter ihm zu ihm hoch.

„...eingeschlafen und nicht mehr aufgewacht, kannst du dir das Vorstellen?“

„Hat sich bestimmt was von einem Aussätzigem eingefangen, dieser seltsame Kerl. Was hat den der Heiler gesagt?“

„Er wusste nicht was es war, aber stell dir vor, er meinte, es hätte in letzter Zeit viele solcher Fälle gegeben. Besonders bei Obdachlosen und Bettlern“

„Also hat er sie sich doch bei so einem geholt. Man gibt sich nicht mit solchen Leuten ab, gut das ihn alle gemieden haben, sonst hätten es ja vielleicht noch mehr...“

Plötzlich drehte der empfindlich kalte Wind und Mente konnte nichts mehr verstehen und er verschloss das Fenster. Wieder ein Rätsel, die Magie der Feen hielt eigentlich Ratten und Seuchen von der Stadt fern.

Nach einigen fruchtlosen Überlegungen und nachdem das Abendessen gegessen war wurde Mente müde. Ihm war zwar noch eingefallen, dass in einem bestimmten Buch, das er besaß etwas stehen könnte, doch er schlief mit dem Buch im Sessel ein. Am Rande seiner Wahrnehmung glaubte er noch einen Blick im Nacken von der Tür her zu spüren.
 

Der Verstand war nur noch ein Instrument des Instinkts, des Verlangens nach überleben. Feuer und Eis, Kreise aus brodelnden Felsen In der gefrorenem Halle, unter der zerbrochen Kuppel, Mondschein, hinter den Schmerzen mit einem Funken Hoffnung stand Mente auf einem der Felsbrocken, die sich auf der Kuppel gelöst hatten. Er hatte sich darauf gerettet um den tödlichen Elementen zu retten.

Eine stille unterbrochen durch sein heftiges keuchen hielt kurz an. Er konzentrierte sich. Feuer, dann Eis, dann ein blitz aus dem Wolkenlosem Himmel beschwor er herauf, dann einen Schild gegen auf ihn zufliegende Magmabrocken, dann drang der Erzdämon wieder in seinen Geist ein, und versuchte ihn zu brechen. Tausend stimmen in seinem Kopf musste er ignorieren, um denn Flammenvorhang zu löschen, der auf ihn zukam. Sie alle riefen ihm zu

„Du bist am Ende deiner Kräfte! Gib auf! Ich werde dir dein Leben schenken!“

„NIEMALS“

Damit verbannte er die Stimmen aus seinem Kopf. Wie oft hatte er schon im Traum gekämpft? Plötzlich war da zwischen den wütenden Elementen etwas neues. Wie eine Person die im Schatten stand. Keine Zeit, der letzte Akt, wieder der letzte Akt, seinem Verstand entzog sich erneut die Lösung für ihn.

Ein gigantischer Hammerschlag auf seine Seele, die er mit Magie an seinen Körper gefesselt hatte um die meisten der möglichen Verletzungen so lange zu Überleben, wie notwendig. Die Fesseln hielten, er verstärkte sie. Ein neuer Hammerschlag nahm ihm beinahe die Kraft. Die Fesseln hielten. Ein weiterer und noch einer, die Fesseln wurden brüchig. Feuer und Eis stießen erneut aufeinander. Ein weiterer Hammerschlag, der ihn beinahe in das Totenreich befördert hätte, die Fesseln holten ihn wie mit einem dehnbarem Band zurück in seinen Körper. Feuer, Eis, Hammerschlag, die Welt verschwamm. Blitze, Winde, Hammerschlag, es wurde dunkel um ihn herum, Wasser um ihn herum, er würde ertrinken, Winde trugen es weg, Hammerschlag.

Für einen kurzen Augenblick sah er eine fremde Landschaft, die Fesseln holten ihn zurück. Er hatte keine Kraft mehr, er musste die Fesseln verstärken, zumindest etwas. Was waren diese Hammerschläge?

Ein Feuerball, Mente verstärkte die Fesseln und sprang auf den Boden an einer Stelle Zwischen Feuer und Eis und fiel in den Dreck.

Der Erzdämon holte zu einem neuem Schlag aus. Mente fühlte beinahe die Siegessicherheit. Hammerschlag.

Mente umklammerte den Hammer mit all seine übrigen Magie er wurde geschleudert und sah erneut das Totenreich, plötzlich war da sein Meister und lächelte ihn an, als ob alles gut werden würde, als ob all diese Schmerzen bald aufhören würden. Mente war nur zu glücklich den Schmerz hinter sich zu lassen, die Verantwortung hinter sich zu lassen und den letzten Schritt zu tun. Die Fesseln zogen ihn zurück, die Bänder um den Hammer verwirrten sich mit ihnen, die Magie aus seiner Seele... resonierte. Alle Stränge verbanden sich und Mente fand sich auf dem steinernem Boden wieder, hinaufschauend zu Tiara, dem Schutzstern seines Dorfes. Er spürte, wie der Traum verblasste und spürte aber noch, wie Worte in ihm aufstiegen:

„Du musst gehen, die Gefahr ist zu groß!“

Diese Worte waren die ängstlichsten die er jemals gehört hatte.



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