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Königreich der Himmel

Der Film hats mir angetan xP
von

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Das heilige Land

Blinzelnd öffnete Ruffy die Augen, schloss sie jedoch sogleich wieder. Grelle Sonnenstrahlen bahnten sich ihren Weg zur Erde hinab. Leise hörte er das Meer rauschen. Abermals unternahm Ruffy den Versuch, die Augen zu öffnen, die sich nur langsam an das helle Licht gewöhnten. Schließlich rappelt er sich taumelnd auf und sah sich um. Das Schiff, auf welchem er sich noch vor einiger Zeit befunden hatte, war zerstört. Überall lagen Schiffsteile umher, Leichen wurden an das sandige Ufer von Israel geschwemmt. Offenbar hatte Ruffy als einziger überlebt. Er nahm seine wenigen Habseligkeiten, unter anderem sein Schwert und einen kleinen Rucksack mit Kleidung. Die Bilder des vergangenen Tages schossen ihm wieder durch den Kopf. Sein Vater war in Messina an einem Fieber gestorben ... Kurz zuvor hatte er ihn noch zum Ritter ernannt ... und Baron von Iblin ... Nun war es an seiner Aufgabe, den König von Jerusalem die Treue zu schwören und das Volk zu beschützen. Mit dem Schwert seines Vaters in der Hand stieg Ruffy über ein paar Leichen, welche am Boden lagen. Ein wild schnaubendes Wiehern drang in sein Ohr. Langsam hob er den Kopf und sah ein schneeweißes Pferd, welches versuchte, sich von Tauen zu befreien. Ruffy ging auf es zu und half ihm dabei. Das Pferd stob davon, ohne dass er es hätte einfangen können. Tief niedergeschlagen nahm er wieder seine Habseligkeiten und machte sich auf den Weg in die Wüste.
 

Ruffy fiel zu Boden und ließ die Hand in das kühle Nass einer kleinen Pfütze gleiten. Er spürte das Wasser wohltuend auf seiner Haut. Es war also doch keine Fata Morgana. Schnell senkt er den Kopf und trank gierig das kühle Nass. Ein leises Schnauben war zu vernehmen, dann senkte das weiße Pferd den Kopf und trank ebenfalls. Ruffy sah leicht auf, sprang dann empor und packte die Zügel. Das Tier scheute kurz, blieb dann jedoch ruhig. Erleichtert schwang sich Ruffy empor und ritt mit ihm davon.
 

Schneller als ein Pfeil ritt der junge Sarazene durch die Wüste, ein weiterer folgte ihm. Schließlich bremste der erste ab. Das pechschwarze Pferd, auf dem er saß, hatte weder Sattel noch Zügel, gehorchte seinem Herren jedoch sofort. Stolz hob es den Kopf und schnaubte kurz. Der Mann ließ seinen Blick über die Sanddünen schweifen, während ein weiterer neben ihm anhielt. Er war prächtiger gekleidet, als der auf dem schwarzen Pferd, in goldene Seidentücher. Der andere war offenbar sein Diener, nur in schlichtes Weiß und Grau gehüllt. Beide waren verschleiert, nur die Augen konnte man erkennen. Der Diener wies mit dem Finger auf eine einzelne, grüne Palme, die in der Einöde der Wüste grotesk aussah. In ihrem Schatten befand sich ein weißes Pferd und sein ziemlich mitgenommen aussehender Reiter. Der junge Sarazene presste die Beine an die Flanke des schwarzen Tieres und ritt auf ihn zu. „Er sagt, das Pferd dort, gehört ihm“, sagte er mit tiefer, männlicher Stimme, die einen Hauch Akzent besaß und deutete auf den Mann in den schillernden Gewändern hinter sich. „Und warum?“, fragt sein gegenüber schlicht. Er besaß schwarzes Haar und trug lumpige, verdreckte Kleidung. „Weil es auf seinem Land steht. Er sagt, er will mit euch um das Pferd kämpfen.“ „Mir ist nicht nach einem Kampf.“ „Dann müsst ihr ihm das Pferd überlassen.“ Ruffy schüttelte den Kopf und zog sein Schwert. „Nein.“ In wildem Galopp ritt der Sarazene auf ihn zu, einen Speer in der Hand. Zischen warf er das Geschoss, welches an der Schwertklinge abprallte und zu Boden fiel. Nun zog er einen langen Säbel, sprang behänd von seinem Reittier und griff Ruffy an. Dieser parierte die Schwertstreiche gekonnt. „Al Tahal! Al Tahal!“, rief der junge Mann auf dem schwarzen Hengst immer wieder, während sein Tier sich im Kreis drehte. Schließlich holte Ruffy zum alles vernichtenden Schlag aus und zerschnitt seinem Gegner die Kehle. Blut spritzte aus der riesigen Wunde. Tot fiel der Mann zu Boden. Der andere Sarazene biss die Zähne zusammen und stieg von seinem Pferd. Ruffy hob den Kopf. „Ihr müsst das zu Ende führen, was ihr angefangen habt“, sagte der Sarazene nur und hob den Kopf, um seine Kehle zu entblößen. Ruffy hob das Schwert, nichts ahnend, dass sein Gegenüber bereits die Hand in seinem Mantel hatte, den Griff eines Schwertes umklammernd. Kopfschüttelnd senkte Ruffy wieder das Schwert. „Bring mich nach Jerusalem ...“
 

Vor den Stadttoren Jerusalems hielt Ruffy an. „Ich bin dir zu Dank verpflichtet ... Nun kannst du gehen.“ Fragend hob der Sarazene seine Augenbraue, was man jedoch unter dem Schleier nicht erkennen konnte. Seine Augen waren von einem satten azurblau. Goldene Pünktchen waren darin enthalten. Der Rest seines Körpers war verschleiert, man konnte nur ahnen, dass er groß und stark war. „Gehen? Aber ich bin euer Sklave ... euer Gefangener, da ihr meinen Herren getötet habt.“ Ruffy schüttelte den Kopf. „Nein ... ich war selbst mal ein Sklave ... oder kam dem sehr nahe. Ich werde nie einen Sklaven besitzen, noch jemanden solch ein Leid zufügen. Geht.“ Der Gegenüber nickte und wendete sein stolzes Pferd. „Eure Güte wird unter euren Feinden bekannt sein, noch bevor ihr sie treffen werdet“, waren seine letzten Worte, bevor er im wildem Galopp in die Wüste ritt.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: Moehre-chan
2006-08-07T10:16:55+00:00 07.08.2006 12:16
Auf die Idee muss man erstmal kommen!! Der Film ist ja auch ein toller Epos ^^ Ich lese auf jeden Fall weiter!!! ^^


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