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Geheimnisse der Vergangenheit

Toshiya X Shinya; Kaoru X Die
von

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Chapter 10: Part 4

Ein neues kapü! Von mir! In diesem jahrhundert! Welch eine ehre...xDD

Sorry....auch dafür das ihr alle so lange warten musstet ;_; Dafür gibt es hier aber auch die pralle Ladung von 14 Wordseiten auf einmal! Ich konnte mih einfach nicht entscheiden wo ich den teil enden lassen soll....^^"""

Ein bisschen was...ein bisschen viel wird sich hier aufklären...bitte nicht schlagen für...seltsame geschehnisse TT::TT
 

"Eine...Puppe..."

Kaoru rieb sich erleichtert über die Augen. Alle hatten sich fürchterlich erschreckt als die Wächterin an dem so menschlich aussehendem Arm gezogen hatte und somit die Puppe zu Tage förderte.

"Wie bitte? DAS soll eine Puppe sein?" Perplex ließ Toshiya seinen Freund wieder etwas los, der sich aufschreiend an ihn gedrückt und gegen die Wand nach hinten gedrängt hatte. "Kleines, es ist alles gut...das ist doch gar kein Mensch, du kannst wieder hinkucken!" Auch Kyo hatte sich ziemlich erschreckt und war unter der Treppe in Deckung gegangen, wo er noch mehr Puppenteile fand, alle alt, aber in einem einwandfreiem Zustand. "Kyrill...du hast doch nicht dein ganzes Leben lang hier in dem Haus verbracht oder? Wer ist hier eingezogen nachdem dein Papa Hofarzt wurde?" Doch die Wächterin zuckte nur mit den Schultern. "Soweit ich weiß niemand...aber es sieht fast so aus als ob es ein Puppenmacher war der hier dann reingekommen ist...allerdings gab es weder hier im Dorf noch oben am Hof einen...obwohl...wenn ich genau nachdenke, ich glaube im Nachbarsdorf müsste einer gelebt haben..." Nachdenklich sah die junge Frau ihre mehr oder weniger unfreiwilligen Verbündeten an. "Na los, lasst uns diesen unterirdischen Gang suchen damit wir da rüber kommen..." Die löse sich von Kaoru und ging auf die einzigste Tür im Raum zu. "Wohin komme ich wenn ich hier durch gehe?" fragte er noch, war dabei aber schon in den Flur getreten. "Du landest im Gang der Kontraste!" Kyrill hüpfte an ihm vorbei und drehte sich um sich selbst. "Ganz früher durften wir hier nur mit der Erlaubnis von Papi rein...und dann auch nur wenn noch ein Erwachsener dabei war und wir uns nicht losließen. Später habe ich dann durch Lauschen erfahren das da drüben in dem Zimmer wohl geheiligte Zeremonien abgehalten wurden!" Erklärte sie weiter den anderen, die nach und nach in den seltsam geschmückten und gestrichenen Gang traten. "Aber schön ist es hier! Die Farben sind überhaupt nicht verblasst und die Kerzen...die Kerzen brennen...wieso das nun wieder? Gibt es hier in diesem haus denn nichts was mal nicht normal ist?" Toshiya starrte die Flamme an, als erwartete er von ihr eine Antwort. "Vielleicht sind es ja wieder Schmetterlinge.." Der Drummer trat neben seinen Freund und pustete einfach die Flamme aus. "Schade...war wohl ne ganz normale Kerze..." Ein einfacher Docht kuckte aus dem Wachs, verkohlt und schwarz. Eigentlich nichts ungewöhnliches, doch schon nach kurzer Zeit ging die Kerze neben dran ebenfalls aus. "Kleines? Das sind normale Flammen du brauchst nicht alle zu testen..." meinte der blauhaarige verwundert. "Aber Totchi...ich stehe doch hier...ich mache es bestimmt nicht noch dunkler als es sowieso schon ist..." "Äh...Leute...war das einer von euch?" Allgemeines Kopfschütteln. Gerade wollte Kaoru etwas erwidern, als die nächste Flamme erlisch, und der Gang nur noch von 4 Kerzen erhellt wurde. Als kurz darauf nur noch eine brannte, konnte die ungleiche Gruppe ein schrilles Lachen vernehmen. "Ky...Kyrill...das ist nicht lustig...bitte lass das sein ok? Mach die Kerzen...wieder an..." Unsicher drückte sich Shinya an Toshiya, der sofort zu den anderen stolperte. "Ich war das aber doch gar nicht! Tut mir leid Shinya-chan, aber ich bekomme die Kerzen auch nicht wieder an..." "Was heißt hier du bekommst sie nicht mehr an? Hier, nimm mein Feuerzeug!" Kyo gab der Wächterin sein silbernes Zippo. "Oh, was ist das denn?" Sie hielt das Feuerzeug mit zwei Fingern von sich weg und betrachtete es. "Was kann man denn damit machen? Kann man das essen?" Seufzend schüttelte der Sänger den Kopf und nahm es ihr wieder weg. "Komm, ich mach das!" Mit zusammen gekniffenen Augen versucht er nun selber die Flammen wieder zu entzünden, scheiterte aber ebenfalls daran. "Vergiss es Kyo, wenn Kyrill-chan das mit ihrem Geistergefummel schon nicht wieder anbekommt, wirst du es erst recht nicht schaffen..." Die wollte sich auch eine der Dochte betrachten, als gerade die letzte Kerze den Geist aufgab. Gleich darauf quietschte der Drummer auf. "Toto nicht...hör auf damit!" kicherte er leise. Verwundert sah Toshiya in die Richtung aus der die Stimme seines Freundes kam. "Kleines ich mach doch gar nichts...was hast du denn?" "A...aber irgendwer hat mich doch eben an der Seite berührt...Kyo, warst du das?" "Ich stehe auf der anderen Seite des Ganges, wenn ich an euch allen vorbeigeschlichen wäre nur um dich zu kitzeln, hätten die anderen das doch bemerkt, oder?" "Uhm...wer war es denn? Ich hasse es wenn es dunkel ist, Toshiya ich habe Angst, mach was!" Leicht mit der Situation überfordert, griff der Bassist nach Shinya und zog ihn an sich, als wieder dieses Lachen ertönte. "Jetzt reicht es mir aber, wer stromert denn da hinten rum?!" Kyo griff nach einer erloschenen Kerze, warf sie kurzerhand einmal quer durch den Gang und konnte darauf ein holzartiges Geräusch hören, gefolgt von einem leisen aufstöhnen. "Was war das nun, hab ich Die getroffen oder was?" Keine Sekunde später wurde ihm von hinten eine Kopfnuss verpasst. "Sehr lustig du Knirps, ich steh hinter dir falls es dir nicht aufgefallen ist!" Die 5 Männer plus Wächterin rückten näher zusammen und schoben sich langsam rückwärts. "Leute...Idee...schnappt euch jeweils eine hand von dem der neben euch steht und dann alle mir nach!" Kyrill ergriff Kaoru´s Hand, wartete noch kurz und lief dann den Gang runter, um eine Abzweigung und schließlich links durch eine kleine Tür. "Tadaa~ da wären wir und hier ist auch mehr Licht! Nanu, Die-chan, Shinya-chan, wen habt ihr uns denn da mitgebracht?" Überrascht drehten sich die beiden angesprochenen um, und schrieen gleichzeitig auf. Hatten sie doch nicht wie erwartet den jeweilig anderen an der Hand, sondern ein holzartiges Geschöpf, das mit verdrehten Gliedmaßen inmitten des kleines Raumes stand. Die schob wie aus Protest Kyo vor sich, um mit Kaoru hinter einem mit Tüchern bedeckten Tisch in Deckung zu gehen, Shinya hingegen blieb stocksteif an Ort und Stelle stehen und sah das Puppenartige Wesen mit angstvollen Augen an. "Ky...Kyrill...sie...haben...ihn..." Krächzte es mit brüchiger Stimme, die Wächterin sah sie nur Augenverdrehend an. "Chitose du bist doch doof! Warum erschreckst du uns so?" Sie schüttelte seufzend den Kopf. "Und seit wann verkleidest du dich als Puppe? Davon gibt es auch ohne dich hier mehr als genug! Shinya, ganz ruhig, das Chitose, sie wohnt im haus hinter dem See, sie tut dir nichts..." "Und genau da liegt der Knackpunkt!" Die sah um den Tisch herum. "Kyrill du redest von der Gegenwart...aber du bist tot! Du und Hiromi und Naomi und Misuzu und auch die da, ihr hab vor zweihundert Jahren gelebt...und außerdem...DAS DA IS NE HOLZPUPPE!!!" Er verschwand wieder hinter dem Tuch. "Die hat recht...schön das du eine Freundin hier wiedertriffst aber...ich glaube...was macht die da?" Kyo, der sich nicht so einfach in die Gefahrenzone hatte schieben lassen und deswegen mit Kaoru und Die hinter den Regal in Deckung gegangen war, sah Chitose verwirrt an. Diese war mit ihren steifen Fingern gerade dabei Shinya´s Rücken abzutasten. "Er...trägt...das...mal...muss...ihn...mit...nehmen..." Kurzerhand hob sie ihn mit weit ausgestreckten Armen vor sich hoch, was der Drummer kommentarlos hinnahm. Er hatte die Augen fest geschlossen und versuchte sich so wenig wie möglich zu bewegen oder noch mehr mit der seltsamen Kreatur in Berührung zu kommen. "Mooooooooment mal du Holzkopf, lass meinen Freund sofort wieder los! Wieso wollen alle meinen Engel entführen?" Wütend stapfte Toshiya auf Chitose zu, wurde aber sogleich von ihr zurückgestoßen. "Was...was soll das? Lass ihn runter! Kyrill halt deine Spielzeugfreundin da auf, die brennt mir mit meinem Shinya durch!" Sofort stellte sich die Wächterin ihr in den Weg um sie zu stoppen. „Chitose, schön das du hier bist, aber bitte lass ihn los, ja?“ „Trägt...Mal...wird...gerufen...“ Die Puppe rempelte die größere einfach zur Seite und steuerte auf die morsche Leiter zu, die durch einen Schacht in ein Gewölbe führte.

„N...nein...nicht in den Keller...alles, nur nicht in den Keller! Ich will da nicht runter! Lass mich los!“ Panisch find Shinya an sich gegen das seltsame Wesen zu stäuben, welches aber unbeirrt weiterging. „Ich sagte du sollst mich loslassen, ich geh da nicht runter!“ Der Drummer richtete sich etwas auf und schlug Chitose immer wieder auf die Schultern. Als sie ihn schließlich mit ausgestreckten Armen direkt über den Schacht hielt, sammelte er all seine Kraft, packte den Kopf seines holzigen Gegners und drehte ihn mit Wucht so weit zur Seite wie es nur ging. Es ertönte das Geräusch von berstendem Holz und Chitose hörte auf sich zu bewegen. „TOSHIYA! HOL MICH HIER RAUS!“ Verzweifelt versuchte Shinya den Klammergriff um seine Hüfte zu lösen, als Toshiya ihm zur Hilfe kam. „Kleines, sch~ ruhig...ich halte dich fest und du brichst die Finger ab, in Ordnung? Du bist der stärkste, du schaffst das!“ Fieberhaft fummelte der kleinere an den präzise ausgearbeiteten herum, bis er schließlich alle einzeln abgebrochen hatte und von seinem Freund aufgefangen wurde. „Weg...hier...weg...schnell!“ Toshiya nickte und sprintete an das andere Ende des Raumes, wo er seinen Freund auf ein paar Lagen legte. Die anderen drei standen nur perplex da und starrten ihr Chibi an. „Was war DAS denn?“ Kyo sah zwischen Shinya und Chitose hin und her und schüttelte den Kopf. „Junge wenn du dich mal so gegen mich währen würdest wenn ich dich mal wieder quäle...aber bitte ohne mir gleich das Genick zu brechen!“ Kyrill trat derweil verwundert vor ihre Freundin und betrachtete sie eingehend. „Das ist nicht Chitose! Auch wenn sie genauso aussieht...“ Vorsichtig nahm die Wächterin den schon ramponierten Kopf von den Schultern und spähte in das innere. „Ausgeklügelte Mechanik...sogar ein Herz hat sie bekommen...ich wüsste nur gerne woher sie kommt...“ Sie drehte sich wieder um, nur um festzustellen das die anderen ihren Schlussfolgerungen gar nicht gefolgt waren, sondern sich alle um Shinya versammelt hatten. „Das geht nicht, wir müssen einen anderen Weg nehmen, er schafft das nicht durch den Keller!“ Kaoru schüttelte den Kopf. „Willst du mit ihm vielleicht über die Brücke gehen?! Wir müssen da runter um auf die andere Seite zu kommen!“ Die musterte seinen kleineren Bandkollegen. „Sag mal Chibi...wieso hast du dich eigentlich so dagegen gewährt in den Keller zu gehen? Ich hab irgendwie den Eindruck das das nicht nur wegen der Leiter war, kann das sein?“ Der braunhaarige schloss die Augen und schüttelte den Kopf. „Ich geh da nicht runter!“ War das einzige was er dazu sagte. „Das bringt gar nichts...wenn er sagt das er da nicht runter geht, dann macht er das auch nicht! Was wollt ihr denn machen, ihn da runter zwingen?!“ Toshiya zog seinen Freund auf seine Beine. „Wenn ihr da unbedingt rüber wollt bitte...wir warten hier solange!“ Kyo sah die beiden jüngeren leicht traurig an. „Wir können euch zwei doch hier nicht zurücklassen...überlegt doch mal...diese Puppe kam aus dem Gang da...mal angenommen wir gehen da jetzt runter und...10 Minuten später kommen noch mehr von diesen Spielzeugsoldaten hier reinmarschiert...was willst du dann machen? Dein kleiner wird kaum in der Lage sein was zu machen und du? Wie willst du dich gegen diese Dinger behaupten?“ Der Bassist sah erst Kyo an, dann Shinya. „Wir könnten einen Tisch vor die Tür schieben...“ Doch der Vocal lacht nur bitter auf. „Denkst du das euch das was hilft?“ Er seufzte leise und sah nachdenklich die anderen an. „Was sagt ihr dazu? Kyrill-chan muss sowieso mit weil sie den weg kennt...Kao will auch da rüber und ohne den wird Die nicht hier bleiben...“ Dieser nickte und trat neben seinen Freund. „Und wie sieht es bei dir aus? Du willst doch auch mitkommen, oder?“ „Hm...“ Schulterzuckend ging der blonde zu dem Schacht und spähte hinunter. „Na klar will ich wissen was da unten noch alles so auf uns lauert...aber...was machen wir mit den beiden da hinten?“ Er deutete auf Toshiya und Shinya die noch immer Arm in Arm an der Tür kauerten.
 

„Ich pack es nicht das wir sie da gelassen haben!“ murrend stapfte Kyo Kyrill hinterher. „Das ist deren Todsurteil da oben!“ Kaoru aber schüttelte den Kopf. „Nein, es ist besser als wenn sie jetzt hier bei uns wären...ich weiß nicht warum Shinya hier nicht runter wollte, aber es muss ein verdammt starker Grund gewesen sein...sonst wäre er vorhin nicht so ausgetickt!“ Nach einem kurzen Stück des Schweigens bleib die Wächterin plötzlich stehen. „Wisst ihr eigentlich warum der kleine so eine Angst hatte hier runter zu steigen?“ Allgemeines Kopfschütteln. „Hm...“ „Wenn du was weißt dann immer raus mit der Sprache!“ Die sah die junge Frau eindringlich an. „Er ist unser Freund, wir wollen wissen was mit ihm los ist!“ Kyrill biss sich leicht auf die Lippen. „Ich weiß alles was passiert ist weil ich seinen Körper übernommen hatte...aber er wollte es euch erklären wenn der Zeitpunkt am besten ist...ich darf eigentlich gar nichts sagen...“ Sie sah zu Boden. Kyo hingegen trat auf sie zu, zog sie mit sich auf den harten Felsboden. „Nun ist der richtige Zeitpunkt...wenn das da oben eskaliert müssen wir doch wissen was eigentlich los ist. Ob er mit und hier runter kommt wenn wir ihm gut zureden oder ob wir ihn erst aus knocken müssen...“ Er knackste mit den Fingern und sah zu den anderen. „Oder wie seht ihr das ganze?“
 

“Er hat WAS?!“ Entsetzt sah Toshiya auf seinen Freund der ganz elendig in der Zimmerecke saß, hinüber. „Mooooment mal, sag das noch mal...oder besser...fang mal von vorne an zu erzählen!“ Vorsichtig kniete er sich neben Shinya, streichelte über seine Tränennasse Wange und drückte ihn schließlich fest an sich.

Seit die vier anderen sie in dem Puppenraum zurückgelassen hatten, verhielt sich der Drummer merkwürdig ruhig. Sonst war es eher seine Art wie ein Tiger im Käfig auf und ab zu laufen wenn er nervös wurde, nun aber saß er ganz still in seiner Ecke. Anscheinend hielt der Kellerschacht ihn davon ab an seinem gewohnten Muster festzuhalten. Toshiya hingegen stromerte immer wieder quer durch den kleinen Raum. Vom Schacht zur Tür, von den Regalen voll mit Kagomepuppen zu Shinya und den ganzen Weg wieder zurück. „Totchi du machst mich ganz nervös...komm her zu mir!“ setzte Shinya der Wanderung schließlich ein Ende und sah seinen Freund traurig an. „Ich möchte dir etwas erzählen...dazu musst du dich aber neben mich setzten...es...es hat etwas mit dem Keller zu tun...“
 

Der kleinere atmete tief durch und fuhr sich mit zitternden Händen durch das nasse Gesicht. „Als...als ich kleiner war noch...7 oder 8...damals haben wir noch in unserem alten haus gewohnt...es war viel größer als das was du von meinen Eltern heute kennst. Wir hatten einen riesen großen Keller, der zum Teil überhaupt nicht belegt war, weil wir nicht mal annährend so viele Sachen hatten. Früher...war ich oft im Keller...im vordersten von den an die 10...da war ein großes Fenster und viele Lampen, denn die Dunkelheit mochte ich noch nie...Um in den Keller runterzukommen musste man ziemlich tief unter die Erde, meine Eltern sagten immer das es wohl mal ein alter Bunker oder so war. Auf jeden Fall war die Treppe sehr steil und...“ er brach ab und schüttelte den Kopf. „Ich kann nicht Toshiya...“ schluchzend versteckte er sein Gesicht an der Schulter des Bassisten der ihm sanft über die weichen Haaren streichelte. „Doch du kannst es...aber las dir Zeit...fang mit etwas an, was dich nicht so mitnimmt...erzähl mir warum du heute keine Treppen mehr runter gehen kannst...wieso hast du solche Höhenangst?“ Der kleinere schluckte schwer und kuschelte sich an seinen Freund. „An...an meinem 11 Geburtstag...ich stand auf meinem Balkon unter dem Dach und wollte Lämpchen aufhängen...schon früher wurde mir schnell schwindelig wenn ich auf hohen Plätzen stand, aber ich wollte es unbedingt alleine und habe deswegen meinen Eltern nichts gesagt. Als ich es dann auf der Brüstung stand und die letzte Lampe angebracht hatte...ich weiß gar nicht mehr was genau alles passiert ist, es ging so schnell...ich wollte gerade wieder runter klettern, stolz das ich es alleine geschafft hatte, als ich einen Stoß bekam...ich bin ausgerutscht und konnte mich gerade noch am Geländer festhalten. Im ersten Moment war ich überrascht und konnte gar nicht schreien...aber dann habe ich runter gesehen und merkte das meine Finger immer mehr abrutschten...es fühlte sich an, als wenn mir jemand auf die Finger treten würde, ich ließ los und fiel fast 5 Meter senkrecht in unseren Garten. Als meine Mutter mich fand, war ich schon bewusstlos und hatte aufgrund der Platzwunde an meinem Kopf viel Blut verloren...schon als ich dann aus dem Krankenhaus entlassen wurde, dauerte es Stunden bis ich die Treppe runter war...danach haben wir dann mein Zimmer in das Erdgeschoss verlegt weil ich nicht mehr in den ersten Stock hoch konnte...“ Shinya wurde immer leiser und wagte nicht, seinen Freund anzusehen. „Es ist so dumm, aber ich kann es einfach nicht ändern!“ flüsterte er noch verbittert, was Toshiya noch mehr dazu veranlasste ihn in seine Arme zu schließen „Wieso soll es dumm sein? Jetzt versteh ich endlich deine Angst und ich finde das ganz und gar nicht dumm! Das steckt also hinter all dem...warum du so eine Panik hast...aber...eins versteh ich nicht...du sagtest du wurdest gestoßen...von wem?“ Der Drummer zuckte mir den Schultern. „Keine Ahnung...ich habe niemanden gesehen...auch, als ich den Schlag auf die Hände bekommen habe nicht...es war einfach da...“ Nachdenklich nickte Toshiya. „Hm...das ist seltsam...aber eine Frage habe ich noch, was hat das alles mit dem Keller zu tun? Kannst du noch oder sollen wir lieber aufhören? Ich kann den anderen auch ne SMS schreiben das wir wieder draußen oder in der Burg warten, ok?“ Aber Shinya schüttelte den Kopf. „Nein...ich will es dir auch sagen...alles will ich dir sagen...“ Ein nicken des blauhaarigen. „Ok, ich bin ganz Ohr kleines...reden hilft meistens.“ Erneut atmete der kleinere leucht zitternd aus und sah ängstlich zu dem Kellerschacht. „Der Grund...das war Jahre später...ich muss 14 oder so gewesen sein, kurz bevor ich Kyo kennengerlernt habe...es war ein stürmiger Abend mit Regen und Gewitter, alles was dazu gehört halt. Ich saß im Wohnzimmer vor dem Fernseher weil es mir in meinem Zimmer zu gruselig war, meine Eltern waren oben in ihrem Zimmer, es war also nur mein alter Hund bei mir...“ Er lächelte bei dem Gedanken an sein Haustier leicht. „Gegen 11 plötzlich hörte ich etwas aus der Diele, ein knarrendes Geräusch, bei genauerem hinhören vorsichtige Schritte. Ich dachte es wäre mein Papa der leise ging um mich nicht zu wecken oder zu ängstigen...also kümmerte ich mich nicht weiter drum und konzentrierte mich wieder auf meinen Film den ich gerade schaute. Deswegen habe ich auch nicht mitbekommen wie der Kerl sich hinter mich geschlichen und mich gepackt hat!“ Heiße Tränen rannen erneut über Shinya´s Wangen, als er mit zusammengebissenen Zähnen von seiner Vergangenheit erzählte. „Sch~...beruhig dich...es bringt nichts wenn du jetzt die Nerven verlierst! Und das wirst du wenn du dich zu sehr aufregst, also bitte...komm erst mal wieder runter...lass dir zeit mein Engel, die anderen brauchen eh noch...“ Vorsichtig löste sich Shinya von Toshiya, schlang die Arme um sich und trat bis auf knapp 2 Meter an den Kellerschacht heran. „Er hat mich gepackt...und an sich gedrückt, damit ich nicht schreie und dann...keine Ahnung woher er es wusste...er öffnete die Tür die zum Keller führte und stellte mich auf dem Absatz ab. Ich hab gezittert und gewimmert er möge mich doch bitte gehen lassen oder wenigstens zurück ins Wohnzimmer bringen, aber nichts machte er...er ließ mich da stehen, holte meine Eltern und brachte diese runter in die Dunkelheit. Ich stand noch immer oben am Absatz du konnte mich vor Angst kaum noch aufrecht halten. Als der Kerl schließlich wieder kam, betrachtete er mich eine ganze Weile, sagte wie hübsch ich doch sei mit meinen langen Haaren, entweder wusste er nicht das ich ein Junge bin oder es war ihm egal...als ich aber auf seine Komplimente nicht reagierte, weil ich mich nur halt suchend am Geländer festkrallte, schien er das Interesse an mir zu verlieren...er...er packte mich wieder an den Schultern und...“ Der Drummer schluckte, schloss die Augen und deutete den steilen Schacht runter. „Und dann stieß er mich die Treppe runter in den stockfinsteren Keller!“ Zitternd sank Shinya in die Knie und vergrub sein wunderschönes Gesicht in seinen Händen. Toshiya hingegen stand fassungslos vor seinem schluchzendem Freund und starrte auf ihn herab. „Sie haben...was...ja und dann? Was ist dann passiert?“ Der Bassist hockte sich vor seinen geliebten Freund, legte seine Hände an dessen Schultern und zog ihn a sich heran, weg von dem Kellerloch. „Ver...verstehst du jetzt...wa...rum ich so...solche Angst hatte...da..hn...da runter zu müssen?“ Langsam nickte der blauhaarige, „Wie lange warst du denn da unten?“ flüsterte er sanft in Shinya´s Ohr, streichelte über dessen Haare. „Ich weiß es nicht...ich habe jegliche Erinnerung an diese Nacht verloren...ich kann mich erst wieder daran erinnern als ich im Arm meiner Großmama zu mir gekommen bin. Danach habe ich das Haus nie wieder gesehen und wie sind dem Wunsch meiner Mutter gefolgt und wieder zurück nach Ôsaka gezogen, wo wir auch bis kurz vor meiner Geburt gewohnt hatten...“ Kopfschüttelnd und schwer getroffen stand der Bassist auf, reichte dem kleineren die hand und lächelte leicht. „Komm kleines...ich bring dich hier raus...staubige, alte Häuser in denen es spukt sind keine angemessene Umgebung für einen Engel wie dich!“ Sich die letzten Tränen aus den Augen wischend sah Shinya zu Toshiya hoch. „Und die anderen? Wir können sie hier doch nicht zurücklassen...außerdem...ich habe mir den Weg nicht gemerkt und ich möchte auch nicht wirklich ohne Kyrill noch mal alleine da raus in den Gang...“ „Die anderen...ja...ich hoffe die haben die Karten schon...“
 

“Was danach passierte ist schwer zu erklären...er verlor das Bewusstsein und als seine Eltern ihn schließlich in der Dunkelheit fanden, war er bereits nicht mehr ansprechbar. Sie konnten von Glück sagen das er sich bei dem Sturz nicht mehr getan hatte als sich den Fuß zu brechen aber seit dem...Kyo, du hast ihn kurz danach kennen gelernt, wie war er da?“ Der Sänger lehnte an der Wand und hatte die Augen geschlossen. „Sehr, sehr schüchtern und leise...er stand da mit seinen Krücken vor dem Aufzug und wartete. Ich muss zugeben das ich ihn auch zunächst für ein Mädel hielt. ich war sehr überrascht als ich herausfand das er trotz seines schwächlichen äußeren Körperlich so stark ist.“ Kyrill nicke. „Er wäre bestimmt anders geworden wenn das alles nicht passiert wäre...“ Kopfschüttelnd sag Kaoru zurück zu der Leiter. „Wenn ich das geahnt hätte...oh man, Kyo hat recht, wir können den kleinen da nicht alleine zurück lassen! Kyrill hol du die Karten, wir gehen zurück zu den beiden!“ Die Wächterin nickte. „Ist ok...er wird mich schlagen wenn er erfährt das ich es euch verraten habe...“ Sie grinste schief. „Los, zurück mit euch, kümmert euch um Shinya-chan!“ Kyo nickte ebenfalls. „Ich komme mit Kyrill...ihr zwei geht hoch zu den beiden, einer muss doch auf das Mädel hier aufpassen!“ Er schob Die ein Stück den Gang entlang. „Auf, hoch mit euch! Passt mir ja auf unser Chibi auf!“ schon hatte der Sänger sich wieder umgedreht und war mit der winkenden jungen Frau in dem Schacht verschwunden, der in das andere Haus führte.

„Überra...schung...wo stecken die beiden?“ Die stand mitten im Raum der Puppen, nur von Toshiya und Shinya war weit und breit keine Spur zu sehen. „Ja wo sind sie denn? Weit können sie ja nicht sein, oder?“ Der rothaarige bückte sich unter en Tisch, den er und sein Freund kurz zuvor schon als Versteck zweckentfremdet hatten. „Das finde ich merkwürdig, die erden doch wohl nicht wieder in den Gang zurück gegangen sein?“ Nachdenklich sah Kaoru sich in dem Zimmer um, als Die ihn zu sich winkte. „Nein sind sie nicht, kuck mal hier!“ lächelnd deutete er hinter ein kleines Regal, wo Toshiya an der Wand saß und halb unter seinem Pulli Shinya auf seinem Schoß lag. Dieser war so erschöpft vom Erzählen seiner Vergangenheit, die ihn auch immer noch im Traum heimsuchte, dass er letztendlich in einen tiefen Schlaf fiel, indem er sich aber dennoch immer wieder schluchzend an seinen Freund presste. „Hey Toto...wie geht´s dem kleinen?“ fragte der Bandleader leise lächelnd. „Hm...es geht wohl wieder etwas besser...aber wieso seit nur ihr beiden wieder da? Wo sind Kyo und Kyrill-chan? Die zwei Gitarristen setzten sich vor Toshiya und seinen schlafenden Freund. „Die sind rüber die Karten holen...wir haben uns Sorgen um euch gemacht und sind deswegen wieder zu euch zurück gekommen.“ Der Bassist nickte und sah auf Shinya hinab. „Ich hoffe nur für meinen Engel das wir hier bald rauskommen...am besten noch bevor er wieder aufwacht...“
 

„OK...wo müssen wir lang....links oder rechts?“ Kyo spähte den hellen Gang runter, wunderte sich zwar das er genauso aussah wie der Gang der Kontraste im Nebenhaus, sagte aber nichts weiter dazu. „Nach rechts...dir ist bestimmt aufgefallen das es hier genauso aussieht wie drüben in meinem Haus, stimmt´s?“ Der kleinere nickte langsam. „Klar...aber ich frage einfach mal nicht nach warum, ok?“ „Hm...schade...unsere Häuser sind einzigartig...ich liebe die beiden einfach!“ Sie lächelte und führte den blonden durch den Gang in ein, dem anderen Haus identisches Treppenhaus. „Gut...lass mich mal überlegen wie wir am dümmsten in das Landzimmer kommen...hier hoch, drüben wieder runter durch das Uhrenzimmer...ja...dürfte kein Problem sein...oder gibt es irgendwas wovor du Angst hast?“ Kyrill grinste Kyo breit an während sie ich die Tür aufhielt. „Jeder Mensch hat vor irgendwas Angst...aber im Gegensatz zu unserem Chibi kann ich meine Ängste kontrollieren und schrei nicht gleich jedes Mal los wenn irgendwo irgendwas ist...“ murmelte der Sänger, steckte seine Hände in die Hosentaschen und folgte der Wächterin die leise lachend die erste Treppe hinaufstieg. „Hast ja recht...bei Shinya ist es wirklich extrem, aber irgendwo kann man es ja auch verstehen bei der Vergangenheit...“ Der blonde nickte nut stumm und seufzte leise. „Komm, beeilen wir uns...auch wenn Kao und Die da drüben sind, ich trau dem Frieden nicht...“

„Kannst du noch was finden?“ Die Frau mit den langen schwarzen Haaren blickte Kyo über die Schulter. „Nein, ich denke mal das wir alles haben was auch nur halbwegs nach Wald aussieht...“ Kyo stemmte sich vom Boden hoch und rieb sich über die Augen. „Es wird schon wieder dunkel...wir sollten rüber, bevor wir hier noch übernachten müssen weil Shinya im Dunklen nicht raus will...die Tempelsuche verschieben wir dann halt auf morgen oder so ok....ok? Kyrill, hörst du mir überhaupt zu?“ Der Vocal tippte die Wächterin ein paar mal an der Schulter an, ehe sie endlich reagierte. „Was? Ach, alles was du willst, aber sie mal da...drüben am Haus und auf dem Weg in den Wald führt sind noch mehr von diesen Schmetterlingen die Shinya-chan so hübsch fand!“ „Schmetterlinge? Wo?“ Vorsichtig zog der blonde Kyrill zur Seite und spähte aus dem Fenster in die Abenddämmerung hinein. „Stimmt, jetzt sehe ich sie auch...auf, lass uns zurück gehen, mir ist nicht ganz wohl bei dem Gedanken die vier da drüben solange alleine zu lassen...“
 

„Mensch wo bleiben die anderen denn solange?“ aufgebracht lief Toshiya ein weiteres mal quer durch den Raum auf und ab. Ein Blick auf sein Handy verriet das sich draußen bereits die Sonne senkte und so warf er einen besorgten Blick auf seinen Freund, der nach wie vor unruhig in den Armen von Kaoru schlief. „Also wenn sie in 10 Minuten nicht wieder da sind...schnapp ich mir meinen Engel und verkrümel mich!“ „Wer will sich einfach so verkrümeln?“ Kyo sah aus dem Kellerschacht hervor und blickte und blickte die anderen irritiert an. „Na endlich! Ich wollte hier nur weg solange mein kleiner noch schläft, sonst gibt das wieder eine einzige Tortur bis wir hier raus sind! Habt ihr den ganzen Kram?“ Der Sänger nickte und stieg die Leiter komplett hoch, dicht gefolgt von Kyrill. „Alles genau da wo ich es zuletzt gesehen habe!“ Die Wächterin raffte das ganze Pergament in ihren Armen zusammen und tippelte zu Shinya. „Aaawww, er schläft, wie lieb!“ „Ja und bitte lass ihn Schlafen, ok? Kaoru, kannst du vorsichtig aufstehen und ihn mir geben?“ Der Bandleader nickte und übergab vorsichtig Toshiya seinen Freund. „Und jetzt nichts wie raus hier!“
 

Als die sechs gerade aus dem Haus kamen, wachte der jüngste langsam wieder auf. „Totchi? Wo sind wir?“ „Ah, du bist wach...wir sind wieder im Dorf, ich hab es geschafft das du solange schläfst bis wir aus dem wirren Haus raus waren.“ Lächelnd ließ der Bassist seinen Freund auf dessen Beine und streichelte ihm sanft über die weiche Haut. „Los, gehen wir zurück auf die Zimmer, es ist schon fast dunkel und es fängt an zu schneien...und so wie Toshiya unser Chibi betrachtet würde er ihn am liebsten hier auf der Stelle ausziehen und vernaschen!“ Die grinste breit, Toshiya hingegen grummelte nur irgendetwas unverständliches. „Ich hab ausnahmsweise mal nichts perverses vor! Ich will nur nachsehen ob nicht doch noch mehr von diesen seltsamen Schmetterlingstatoos auf seinem Körper sind!“ „Ah, apropos Schmetterlinge! Kyrill-chan hatte drüben im Haus aus dem Fenster noch so einen Schwarm Flatterlinge gesehen...wollten wir denen nicht folgen?“ Die Wächterin nickte eifrig. „Hai, wollten wir! Oder zumindest wir beide!“ „Hm,,,“ Kaoru sah seine Leute an. „Wollen wir den beiden ihren Wunsch erfüllen und noch einen kleinen Abendsparziergang machen?“
 

Stillschweigend gingen die 5 Männer plus Wächterin den gewundenen Weg quer durch den Wald, den immer mal wieder auftauchenden Schmetterlingen nach. „Totchi, wie lange wollen wir denen noch folgen?“ Der Bassist drückte die Hand seines Freundes. „Ich weiß es nicht...anscheinend ist aber unsere gute Kyrill hin und weg von diesen leuchtenden Viechern...“ seufzend lief er weiter der jungen Frau nach, die hellauf begeistert den Pfad hinauflief.
 

„Leute, wir scheinen besuch zu bekommen...unsere Imitation von Chitose schien zwar nichts geworden zu sein...aber irgendwer hat wohl das Schmettrlingsmal bekommen...schön das sie uns herführen...“ Naomi drehte sich vom Fenster weg und betrachtete ihre beiden kleineren Schwestern. „Hey, kleiner, hast du gehört? Deine neugierige große Schwester kommt uns besuchen!“ Koya sah von seiner Matte auf. „Was? Rilli kommt her?“ Er stand ruckartig auf und legte seine Hände an die Holzstreben die ihn von den Schwestern trennte. „Wann kommt sie? Und woher wisst ihr das? Nicht mal ich kann sie spüren und ich bin ihr Bruder!“ Verächtend trat das Mädchen vor ihn, welches einst seine beste Freundin gewesen ist. „Weil wir es nun mal wissen! Denkst du nur weil du auch tot bist, verfügst du über die selbe Gabe wie wir? Nur weil du auch einen Befreier brauchst, kannst du noch lange nicht solch starke Kräfte entwickeln wie wir! Du wärst in einem Kampf auf der anderen Ebene hoffnungslos verloren!“ Misuzu funkelte ihn wütend an, wollte ihn gerade weiter anschreien, wurde aber von Naomi zurückgezogen. „Hör auf damit! Wenn ihn du ihn jetzt hier weiter so zusammenstauchst sagt er uns gleich gar nichts mehr! Also sei ruhig und geh zu deiner Schwester, sei einmal brav und hör auf mich!“ „Tze!“ Nachdem die jüngst sich zu Hiromi gesetzt hatte, ging Naomi neben Koya´s Zelle in die Hocke. „Also meine kleine Wildkatze...lass hören...wen von denen hast du als dein Sacifice gewählt? Viele Möglichkeiten bleiben dir ja nicht gerade...den kleinen blonden nenne ich mein Eigen, der blauhaarige gehört Hiromi und der, der aussieht wie ein Mädchen, hat sich Misuzu ausgesucht. Bleiben noch zwei so weit ich weiß, ich kann sie aber bedauernswerter Weise nicht sehen, da ich meinen süßen ja schon habe. Also sag, wie sieht er aus, der Mann, den du küssen und anschließend töten musst, damit du nach jahrhunderter langer Qual endlich hier weg kommst?“ Doch der Geisterjunge blieb stumm. Er wusste nicht was er auf die Frage antworten sollte, denn noch nie war es vorgekommen das zwei gefangene Seelen ein und denselben Befreier gewählt hatten.
 

„So...und nun? Wir sind mitten im Wald, es ist mittlerweile Dunkel, vor uns ist ne Weggablung, die Schmetterlinge sind weg und die beiden kleinen da hinten machen Geräusche wie als ob sie gleich von wilden Tieren aufgefressen werden!“ fasste Kyo die Situation schön kurz und bündig zusammen. Nachdem er sich kurz umgesehen hatte, änderte er seine Aussage aber noch etwas ab. „Ok...es ist Die der diese komischen Geräusche macht...Kao, unternimm was gegen deinen Freund, der nervt!“ Resignierend trat der Bandleader hinter seinen Freund und zog ihn von den beiden jüngeren weg, die er mit seinem Gebrabbel fast zu Tode erschreckt hatte. „Kyo hat recht...welchen Weg sollen wir denn nun nehmen?“ Kyrill ging ein Stück den linken Sandweg hinauf, als Kaoru die Schmetterlinge wieder sah. Gleichzeitig durchzuckte den jüngsten der Gruppe ein stechender Schmerz in seinem Schulterblatt, was ihn leise gequält aufstöhnen ließ. Irritiert sah Toshiya zu seinem Freund, der die Augen geschlossen hatte und sich auf den Rücken griff. „Was hast du kleines? Tut dir der Rücken weh?“ Der Drummer biss sich auf die Lippen und schüttelte den Kopf. „N...nein...alles ok...es geht schon wieder...na los, Kao hat den richtigen Weg gefunden, lass uns gehen bevor es noch dunkler wird und wir gar nicht mehr zurückkommen...“ Er löste sich aus der Umarmung des blauhaarigen und stolperte vorsichtig den dunklen Weg hoch. „Shinya...warte doch...“ Der Bassist streckte die hand nach seinem kleinen Freund aus, doch dieser war schon mit Kyrill ein Stück den Weg hochgelaufen.

„Hey Toto...“ Der gerufene drehte sich um, entdeckte Kyo dabei an einem Baum lehnen. „Wir wissen was mit ihm passiert ist, Kyrill-chan hatte es unten im Kellergewölbe erzählt...was denkst du waren Kao und Die so schnell wieder bei euch waren?“ Der blonde nickte in die Richtung in die Shinya und die Wächterin verschwunden waren. „Aber irgendwie distanziert ihr euch von einander....wieso?“ Toshiya zuckte traurig mit den Schultern. „Wenn ich das wüsste...er verschließt sich doch immer mehr vor mir...sagt mir nicht das er Schmerzen hat...jetzt geht er mit Kyrill voraus und das wo er die Dunkelheit doch so fürchtet...“ Schweren Herzens sah er der Gestellt seines Freundes nach, die in der Finsternis immer kleiner wurde.

„Hey Shinya....ahnst du was?“ Nachdenklich sah die junge Frau auf den Drummer hinab, der aber nur stumm vor sich auf den Weg sah. „Ich weiß nicht wirklich...dieses Tattoo oder was auch immer es ist...es brennt wenn ich diese Schmetterlinge sehe...und je länger wir ihnen folgen desto mehr tut es weh an meinem Rücken...ich will nicht wissen was passiert wenn wir da sind wo uns diese Dinger hinführen...“ Wie um sich vor aufkommender Kälte zu schützen, schlang er die Arme um sich und ging etwas langsamer. „Kyrill...was weißt du über diese Schmetterlinge?“ Die Wächterin lächelte leicht. „Also...sie sind rot...treten in hoher Stückzahl auf...lassen sich gerne auf süßen, kleinen Jungen nieder...“ „Nein, nein, nein...“ unterbrach Shinya sie. „Das meine ich doch gar nicht...ich möchte wissen ob du diese Schmetterlinge aus deiner Zeit kennst...hast du sie schon einmal vor 200 Jahren gehen?“ „Ach so...nö...nur auf meiner kleinen Lampe die im Flur steht...mein Papa hat mir mal erzählt das sie aus einer Zeit stamme, lange bevor es hier auf diesem Fleckchen Erde zivilisierte Bevölkerung gab und wo die paar Menschen oder was sie auch waren, Schmetterlinge verehrt haben. Ich kann mir gar nicht vorstellen das eine Gruppe von Leuten die wahrscheinlich nicht mal sprechen konnten, ein solch filigranes Kunstwerk hergestellt haben sollen....“ Kyrill tänzelte leicht den Weg hoch. „Und sie lassen sich nicht fangen! Siehst du, wenn man sie berühren will...verpuffen sie einfach...aber versuch du doch mal...auf dich reagieren sie schön!“ Doch Shinya schüttelte den Kopf. „Nein, ich will nicht das sich noch mehr von denen auf mir festsetzten...ein Abdruckt reicht mir...“ Die junge Frau beugte sich leicht nach vorne, runter zu dem kleineren. „Hey, Shinya-chan...was hast du denn? Du siehst so blass aus, ist alles in Ordnung? Warte mal, ich mach uns etwas Licht!“ Sie streckte die Hand aus und ließ in ihr so etwas wie einen kleinen Lichtball erscheinen. „So erscheint das ganze hier doch schon etwas freundlicher, ne? Oh...wir sind ja schon im Nadelwald...“ Shinya sah auf. „Hai...und irgendwas ist hier...die Luft ist so drückend....und irgendwie hab ich das Gefühl das hier was rumschleicht...was die Dunkelheit nutzt...“ Überrascht betrachtete die Wächterin den jungen Drummer. „Ich kann leider das Licht nicht stärker machen...außerdem würde man dann die Schmetterlinge nicht mehr sehen...“ Sie lächelte leicht und legte ihren Arm um Shinya´s Schultern. „Uns wird schon nichts angreifen...und wenn doch...was soll´s, ihr habt ja mich!“
 

„Was leuchtet denn da vorne so? Hatten wir doch ne Lampe dabei von der niemand was wusste?“ Die reckte sich ein wenig um sehen zu können was bei Kyrill und Shinya den Weg ausleuchtete. „Und, was ist es?“ „Keine Ahnung...irgendwas hat Kyrill-chan da in der Hand, aber egal was es ist, es ist weder eine Lampe noch sonderlich hell...und warum rennt eigentlich das Chibi da vorne rum? Wo ist Toshiya?“ Der rothaarige sah sich in der Dunkelheit um, sah ihn schließlich mit Trauermiene und in Begleitung von Kyo hinter ihnen herschlurfen. „Mensch Tototo, was machst du denn für ein Gesicht? Das sieht ja gar nicht mehr schön aus!“ Er ging zu dem Bassisten hin und zog ihn ein klein wenig zu sich. „Komm, du kannst doch mit mir über alles reden...wo drückt denn der Schuh?“ Der gefragte sah seinen selbst ernannten Psychologen skeptisch an. „Kuck dir da vorne das Pärchen an, dann weißt du´s!“ antwortete allerdings Kyo. „Hab ich mir ja beinahe denken können...aber deine kleine Seele da vorne sieht auch nicht sonderlich glücklich aus...“ Toshiya zuckte mit den Schultern. „Bestimmt nur weil das Licht nicht heller geht...aber er hat ja Recht...wenn er nahe bei Kyrill bleibt, wird ihm am wenigsten etwas passieren, als wenn er hier bei mir wäre...“ Kaoru, der weiter vorne ein paar Gesprächsfetzen aufgeschnappt hatte, entschloß sich kurz danach mal die andere Gruppe auszufragen. Er lief einen Schritt schneller und holte somit Kyrill und Shinya ein. „Hey ihr beide, naaa, Geheimnisse vor dem Leader?“ Der lilahaarige grinste. „Kyrill-chan wo hast du denn...oh, deine Hand leuchtet...“ Die Wächterin hielt Kaoru stolz ihre strahlenden Finger hin. „Klasse oder? Hab ich selbst erst vor ein paar Nächsten rausgefunden das ich das kann, bzw. mein Arm hat das entdeckt!“ Sie schlackterte mit besagtem Arm, was ihren momentanen Gesprächspartner lächelnd zum Nicken brachte. Shinya hingegen ging die ganze Zeit stumm neben den beiden her, den Blick zu Boden gerichtet. „Aber der eigentliche Grund warum ich hergekommen bin war, ist nicht weil ich mit dir Smalltalk betreiben will, sondern weil ich einen Augenblick mit Shinya reden wollte.“ Die junge Frau nickte. „Hab ich mir gedacht...hier, halt das mal!“ Sie schüttelte Kaoru die Hand und übergab ihm somit die leuchtende Kugel. „Es wird ein wenig prickeln aber immerhin kannst du dem kleinen jetzt den Weg leuchten...viel Spaß!“ Nachdem Kyrill in der Dunkelheit verschwunden war, beugte sich der Bandleader zu dem kleineren vor. „Du...Shinya...ich möchte dich etwas fragen...“ Der braunhaarige sah unsicher zu seinem Bandkollegen, rückte auch gleich aufgrund der engeren Freundschaft näher an ihn heran. „Es ist wegen Toshiya, oder? Hat er dir gesagt das du zu mir gehen sollst?“ Der größere schüttelte den Kopf. „Nein, der ist gerade damit beschäftigt meinen Liebsten abzuschütteln, ich bin von ganz alleine zu dir gekommen weil mir aufgefallen ist das es euch beiden wohl nicht so gut geht...“ Er lächelte den jungen Drummer an. „Ich weiß das du dich fürchtest und unsicher bist weil hier Dinge geschehen die nicht mal ich dir zu erklären vermag...aber genau aus diesem Grund brauchen wir alle jemanden dem wir vertrauen können....ich hab meinen Die, der da hinten schon wieder nur Scheiße baut, Kyo scheint sich wohl ganz gut mit Kyrill zu verstehen, allerdings ist er auch ein Exemplar der Gattung „Lass-mich-in-Ruhe-ich-hab-keine-Angst!“ Erneut lächelte der Gitarrist und schloss seufzend Shinya in die Arme. Doch aus irgendeinem Grund bekam er das Gefühl nicht los das seinen jüngsten noch irgend etwas anderes bedrückte, ängstigte. „Shinya...was ist denn los? Du kannst mir doch alles erzählen was dich bedrückt!“ Der lilahaarige hielt die Lichtkugel direkt neben Shinya´s Gesicht, welche blass und ziemlich fertig mit den Nerven war. „Soll ich doch wieder Toshiya holen?“ Ein zaghaftes Nicken war jedoch alles was er bekam. „Ok, warte...nein, anders, komm mit!“

„Hier Toto...kümmer dich mal hier drum! Dein kleiner Freund ist ein einziges, zitterndes Nervenbündel, diese Dunkelheit und alles drum herum macht ihn doch noch Wahnsinnig!“ Kaoru drückte dem Bassist seinen Freund in die Arme, der überrascht auf ihn hinab sah. „Was? Stimmt das kleines? Aber wieso hast du denn nichts gesagt?“ „Wei...weil wir doch den...Te...empel finden müssen...aber...irgendwas...ist hier...ich ha...be es schon Kyrill gesagt, aber sie meinte nur das...ich mir keine Sorgen machen soll weil sie ja da sei...aber...“ er verstummte, als er ein Geräusch neben sich hörte, was sich aber nur als das rumgekruschel der Wächterin herausstellte. „Ich hab extra für Shinya-chan alles abgesucht, aber nur das hier gefunden!“ Sie hielt präsentierend ein, nicht minder verängstigend guckenden weißen Hasen hoch. „Super, geht’s noch gruseliger als ein weißes Häschen?“ Kyo nahm das zappelnde Tierchen in seine Arme auf. „Und sonst ist dir nichts begegnet? Kein Zombie, ne Mumie oder vielleicht ein Hirsch im Holzfällerhemd?“ Irritiert sah der Rest den kleinsten an. „Ignoriert ihn einfach...ich denke das der gerade einfach überreagiert und anfängt Gespenster zu sehen...“ Die zuckte mit den Schultern und nahm Kaoru an der Hand. Auch er war schon ziemlich fertig mit den Nerven und langsam etwas gereizt. „Was machen wir nun? Gegen wir weiter den Weg hoch oder brechen wir die Suche ab und suchen Morgen weiter wenn wir mehr sehen als weiße Hasen?“ Der rothaarige sah die anderen leicht ratlos an, bis Kyrill schließlich das Schwiegen brach und entschied das die Suche morgen fortgesetzt wurde,
 

„Och wie schade...sie gehen ja wieder...“ Enttäuscht ließ sich Hiromi wieder vom Fensterbrett sinken. „Wieso das denn? Sie waren doch fast da!!“ Misuzu erklomm wütend das selbige Brett auf dem eben noch ihre große Schwester thronte. „Ich denke das wir das deinem Exemplar zu verdanken haben...schließlich ist der doch voll der Jammerlappen...aber das er schon nach nur der Hälfte aufgibt, hätte ich jetzt nicht gedacht, er weiß ja gar nicht was noch alles auf ihn zukommt!“ Die mittlere der drei Schwestern grinste boshaft, liebte sie es doch das Sacrifice der kleineren zu ärgern. „Tze, lasst ihn in Ruhe, er ist besser als ihr alle denkt! Auch wenn er eine größere Pienze ist als irgendwen den ich kenne...“ Auch sie kletterte wieder auf den Boden zurück und krabbelte auf allen vieren zu Koya. „Tja...tut mir Leid kleiner, aber auf deine Schwester müssen wir wohl noch warten, mein Befreier hat wohl kalte Füße bekommen und die anderen wieder zurück gescheucht...“ Der kleine Junge sah traurig zu Boden. „Schade....dabei habe ich mich so darauf gefreut meine Rili wieder zu sehen...und meinen Befreier auch...ob meine Schwester sich wohl auch schon einen ausgesucht hat?“ Grinsend sah Naomi auf. „Na, haben wir das nicht wunderbar gemacht? Unsere Befreier gehen genau auf, für jeden einen! Aber nun müssen wir wohl doch noch warten bis wir hier raus kommen...“ „Na und? Wir warten seit über 200 Jahren, da wird uns ein weiterer Tag nicht umbringen, zumal wie eh schon Mausetod sind!“
 

Erschrocken sah Kyrill auf. „Was war das nun wieder?!“ Vorsichtig legte sie das Buch zur Seite welches sie sich aus der Bibliothek mitgenommen hatte und stand auf. „Kyo-sama-chan? Werkelst du da draußen auf dem Gang rum?“ Sie legte ein Ohr an die Holztür und lauschte, als sie ein erneutes scheppern hören konnte, gefolgt von etwas schleifendem. „Kann´s ja wohl nicht angehen, wer ist da??“ Die Wächterin riss die dicke Tür auf und stapfte auf den dusteren Korridor raus. Was sie fand, war allerdings nicht Kyo, sondern Kaoru und Die. „Was macht ihr zwei Helden denn da?“ Erstaunt sah die junge Frau runter zu den beiden Gitarristen die auf dem Boden kauerten und dabei waren eine umgefallene Ritterrüstung wieder zusammen zusetzten. „Äh...na ja...uns ist da ein kleines Missgeschick passiert...“ Die deutete auf den Haufen Blech vor sich. „Wir waren wohl etwas zu stürmisch...“ lachte er, was die Wächterin dazu veranlasste skeptisch eine Augenbraue hochzuziehen. „Keine Details bitte...kommt mal her, wir setzten den Kerl wieder zusammen...aber ich würde vorschlagen wir machen das da wo mehr Licht ist!“
 

„Was habt ihr denn da????“ Toshiya saß zusammen mit Shinya auf dem großen Bett und versuchte gerade seinen Freund zum Einschlafen zu bringen, als die drei mit ihrer Rüstung reinkamen. „Sorry, dass Schlafen müsst ihr wohl auf später verschieben, ich hab den beiden Chaoten hier versprochen bei dem Zusammenbau von ihrem Ritter Kunibert zu helfen!“ Resignierend schüttelte der Bassist den Kopf. „Und dazu hättet ihr nicht draußen bleiben oder euch einen anderen Raum aussuchen können?“ Er bekam ein dreifaches Kopfschütteln.
 

Mitten im Zusammenbauen sah Kyrill plötzlich auf. „Hey ihr beiden hübschen...sagt, wo ist denn Kyo?“ Toshiya zuckte mit den Schultern. „Ich hab ihn nicht gefressen und wenn mein Engelchen ihn auch nicht hat, gibt es nur einen Ort wo er sein könnte...“ Die fünf sahen sich an. „Die Bibliothek!“
 

„Ky...Kyo? Bist du hier irgendwo?“ Zaghaft tapste Shinya in den viel zu großen Raum rein und ging zu dem Platz wo sie sonst auch immer saßen, dich gefolgt von Toshiya, Die, Kaoru und begeistert von Kyrill die über ihren Köpfen schwebte und sichtlich Freude daran hatte. Als der jüngste auf die Sitzgruppe traf, konnte er Kyo allerdings nirgendwo entdecken. „Totchi, hier ist er nicht...hier ist niemand! Lass uns im Zimmer auf ihn warten! Vielleicht ist er ja auch schon wieder zurück!“ „Ach...und was ist das da?“ Die Wächterin deutet auf ein sich bewegendes Bündel in einem der Sessel. Vorsichtig ging sie hinter der Sitzgelegenheit zu Boden und riss das Tuch, welches eindeutig Kyo gehörte, zur Seite. „...oh mein Gott...Kyo ist ein weißes Kaninchen geworden! Er ist süß!“ Die sah über Kaoru´s Schultern und betrachtete das friedlich schlafende Tierchen. „Ist das das Tier aus dem Wald?“ leicht entsetz sah Shinya zwischen Kyrill, dem Hasen und Toshiya hin und her. „Scheint so...wieso?“ „Weil das doch eklig ist! Wer weiß wo das Vieh herkommt! Das kann doch sonst was für Krankheiten haben!“ Er drehte sich weg und kuschelte sich wieder an Toshiya. „Hey, wer behauptet hier das u-chan dreckig ist?“ Murrend erschien Kyo zwischen den Regalen, bepackt mit noch mehr Pergamenten als er sowieso schon im gemeinsamen Zimmer hortete. Die anderen zuckten zusammen als sie so plötzlich den Sänger auftauchen sahen. „Ah, er ist doch kein kleines, süßes Häschen geworden! Das wäre aber auch ein Ding gewesen, denn nicht mal ich kann Tier-Mensch-Zauber ausführen!“ „Tze...dachtet ihr ich bin zum Hasen mutiert? Nein nein...ich hab mir nur was zum Lesen besorgt...u-chan hat derweil hier auf mich gewartet!“ Er deutete auf das Kaninchen, welches Kyrill aus dem Busch gezogen hatte und das gerade am aufwachen war. „Es wird wach!“ stellte die Wächterin fest, die von hinten über die Stuhllehne spähte. Aufmerksam sah der als u-chan getaufte Hase sich um, richtete sich auf und schnupperte in alle Richtungen um Kyo ausfindig zu machen, welcher ihn auch gleich hochnahm. „Er ist irgendwie total auf mich fixiert...und ja er schläft bei mir im Bett und nein, er hat keine ansteckenden Krankheiten, weder die Krätze noch die Tollwut oder sonst was!“ meinte er noch an Shinya gerichtet.
 

Der rothaarige lächelte leicht.

Er hatte heute die Nachtwache übernommen und sah nun auf seine drei besten Freunde und seinen liebsten herab. Auch wenn die Jungs ihn und sich und auch er oft die anderen in den Wahnsinn trieb, würde er auf keinen von ihnen jemals verzichten wollen. Ganz besonders nicht auf Kaoru, den er schon so lange liebte und mit dem er so glücklich geworden war über die Zeit hier. Vorsichtig beugte er sich nach vorne und strich seinem Freund sachte über die Wange. Nachdem er sicher war das er keinen wecken würde wenn er aufstand, verließ er leise den Raum. „Denen wird schon nichts passieren...ist schließlich ein Geisterfreies Zimmer...und außerdem ist Kyrill ja gleich nebenan!“ redete sich Die selber etwas Mut zu. Gerne wäre er bei seinem Kaoru geblieben, aber er brauchte nun etwas Ruhe zum Nachdenken und außerdem hatte er Hunger. Also stieg er vorsichtig in die Vorhalle runter, schlich sich am Verschlag des Hausmeisters vorbei und betrat den Speisesaal, dessen langes Buffet immer und zu jeder Stunde gefüllt war. „Ich frage mich echt wo das ganze Essen immer her kommt...“ „Von mi~hier!“ Konnte er kurz darauf eine bekannte Stimme vernehmen. „Wah, was belauschst du meine Selbstgespräche?!“ Überrascht von dem unerwartetem Besuch lehnte sich Kyrill über das Geländer und winkte Die fröhlich zu. „Hey Kyrill-chan, ich dachte du bist im Nebenzimmer und polierst deinen Ritter!“ „Nein und ich dachte du spielst heute den großen Beschützer für deinen Freund!“ Der Gitarrist grinste verlegen. „Na ja...Kao-chan und Kyo kommen auch ohne meine Hilfe eine Weile zurecht und Toto...der weiß schon was er mit seinem Freund machen muss. Und irgendwie...ich dachte ja auch das du a bist...“ er wollte sich gerade wieder zum Gehen umdrehen, wurde aber von Kyrill aufgehalten. „Komm, bleib doch noch ein wenig hier und leiste mir Gesellschaft. Wenn was oben sein sollte, werden wir es schon hören. Aber ich denke auch das sie sicher sind.“ Sie kam die Treppe langsam herunterspaziert und stellte sich zu Die, der neben der Buffettafel stand. „Wow, du kannst ja auch ganz normal Treppen runter gehen ohne gleich von der Brüstung zu springen!“ Die junge Frau lächelte. „Ich bin halt schon ein großes Mädchen, was?“ Seufzend ließ sich der rothaarige auf einer Sitzgruppe nieder, nicht aber ohne sich vorher noch ein Brötchen genommen zu haben. „Und...was hast du für Probleme die du mir erzählen magst?“ „Ach...ist irgendwie alles...mir gehen diese Geister auf den Keks...du nicht mit inbegriffen! Und dann jammert unser kleiner die ganze Zeit rum, das nervt mich auch irgendwie an.“ Nickend hockte sich Kyrill vor ihn, knabberte ebenfalls an einem Brot rum. Verwundert deutete Die auf das Essen. „Bringt dir das denn was?“ „Nö...weder schmecke, noch verdaue ich es...irgendwie verschwindet es auf dem Weg nach unten...aber ist ja auch egal, warum gehen dir die Geister denn auf den Keks?“ Schulternzuckend sah der größere aus einem der hohen Fenster hinaus in die Dunkelheit. „Geht mich ja eigentlich auch nichts an...immerhin sind die Mädels hinter Kyo, Toto und Shinya her, Kao und mich trifft der ganze Befreiungskram ja gar nicht...aber es ist trotzdem nicht schön wenn die drei besten Freunde von über- und unnatürlichen Viechern angegriffen werden!“ „Hm...“ Nachdenklich sah die Wächterin den Gittaristen über ihr Brötchen hinweg an. „Dir ist vielleicht aufgefallen das ich auch ein Geist bin, oder?“ Die sah sie irritiert an. „Äh...ja...ist mir aufgefallen...wieso?“ „Nun ja...auch wenn mir die Aufgabe auferlegt wurde den Mörder der Quälgeister zu suchen, wenn ich das geschafft habe oder die sich selber befreit haben, dann kann auch ich mir einen Befreier suchen...ich kann auch vorher schon einen Wählen, den ich dann stalke oder aber ich fliehe vor meiner Aufgabe und mein Sacrifice muss sie dann übernehmen...also wenn du immer noch ein Befreier werden willst, ich stehe dir gerne zur Verfügung....“ Doch der rothaarige schüttelte lächelnd den Kopf. „Nein danke, ich bleiben lieber bei meinem Hasen...der fordert mich schon mehr als genug...“ „Du meinst Kaoru? Ich beiden liebt euch wirklich oder? Das ist für mich immer noch seltsam das sich zwei Männer lieben können, aber ich finde es irgendwie auch voll waii!“ Kyrill grinste in ihrer gewohnte Art, stand auf und räumte etwas an dem Buffet rum. „Sag mal Kyrill...wir wollen ja wissen wo dein Tempel ist, oder? Und mal angenommen eine von den Geistern weiß wo der ist...kann dann nicht einfach zum Beispiel Toshiya seine Stalkerin rufen und von ihr verlangen uns bzw. ihn dorthin zu führen oder ihn zu suchen?“
 

„Und wenn sie dann da sind, dann verlangen wir von ihnen das sie uns den Tempel suchen. Sozusagen ihr eigenes Todesurteil!“ „A...aber...wenn sie dann alle drei da sind...was ist wenn sie...uns überlegen sind? Wir haben Kyrill nicht da...“ „Sie werden uns ganz bestimmt überlegen sein, wenn schon eine uns total fertig machen kann, werden sie es zu dritt ganz sicher ausnutzen!“ Kyo sah die anderen an. „Kurz nachdem Die das Zimmer verlassen hatte, war der Sänger aufgestanden und hatte Shinya und Toshiya geweckt, Kaoru hatte er zunächst noch schlafen gelassen, weckte ihn dann aber doch noch. „Und was ist wenn wir sie dann nicht mehr loswerden? Also mir kann das ja eigentlich egal sein, aber trotzdem...außerdem, meinst du nicht das eine reicht?“ Der Bandleader zuckte mit den Schultern. „Wenn sich jetzt alle drei hier tummeln, wird es noch schwieriger werden irgendeine Auskunft aus ihnen zu bekommen was den Tempel angeht.“ „Und eine einzige können wir auch viel besser überwältigen!“ Warf Toshiya in die Diskussionsrunde ein. „Ok...nachdem wir das geklärt hätten...wen von euren drei Geistertanten sollen wir denn holen“ Kaoru sah die anderen wartend an, diese steckten die Köpfe zusammen und besprachen kurz das Problem. „Ich bin für die Zicke von Kyo! Blas nicht die Backen so auf, das hat en ganze einfachen Hintergrund, dass wenn wir meine rufen, will sie meinen süßen killen, rufen wir die von ihm, will sie uns alle killen! Deine will ausschließlich mit dir Kaffee trinken gehen!“ „Hn...“ murrend gab Kyo schließlich sein Einverständnis indem er nickte. „Ok...Kao, die große schwarzhaarige von Kyo kommt jetzt, pass auf das sie dich nicht auch noch angeistert!“ Der Bassist rückte mit Shinya in die Mitte des Bettes und wartete zusammen mit dem Bandleader darauf das Kyo seine Geisterfrau herbeirief.
 

„Nein wie toll ist das denn? Mein kleiner Freund ruft mich!“ Naomi sprang auf und strecke sich, machte Anstalten zu verschwinden, wurde aber von ihren Schwestern aufgehalten. „Moooooment mal Schwesterherz! Wir kommen mit! Die hecken bestimmt irgendwas aus und wenn du dich da alleine hinbegibst überfallen die dich hundert pro!“ Hiromi nickte ihrer kleinen Schwester zu. „Die kleene hat Recht! Wir können mitkommen wenn du es uns als älteste erlaubst...ich meine...stell dir doch mal vor die anderen beiden sind auch da...und wenn wir uns geschickt anstellen können wir gleich alle 3 mitnehmen und sind morgen hier schon weg! Dann hätten wir unser Ziel erreicht und können unsere Freiheit genießen!“ Die mittlere der drei Mädchen sah die größere herausfordernd an. „Los Naomi, nimm uns mit! Wir wollen auch zu unseren Sacrifice! Und den Bengel können wir auch mitnehmen als Druckmittel für unsere Freundin!“ Dabei horchte Koya auf, vielleicht würde er so nach über 200 Jahren seine Schwester wiedersehen. Er stand auf und drückte sich erneut gegen das hölzerne Gefängnis. „Ja, nehmt mich mit, ich könnt euch nützlich sein! Immerhin kann ich etwas was weder Rilli beherrscht noch ihr!“ Die Schwestern sahen ihn an. „Ach, und was soll das sein Bengel?“ Zum ersten mal seit er in Gefangenschaft war, grinste Koya. „Tier-Mesch-Zauber!“
 

Toshiya sah irritiert zur Fensterfront. Er war sich sicher eben 4 Personen gesehen zu haben, nun aber stand eine breit grinsende, im Mondlicht geisterhaft schimmernde Naomi vor ihnen. „Ist sie das? Ist das die Geistertusse von Kyo?“ Kaoru hatte sich zu den beiden jüngeren gebeugt und deutete nun auf den gespenstischen Gast. „Hai...sie ist wohl die älteste und auch die, die über die Jahrhunderte am vernünftigsten geblieben ist...mit Ausnahme der Tatsache das sie wohl gerne Räume verwüstet und die Wände mit Blut beschmiert!“ Toshiya wandt sich wieder ab und beobachtete Naomi, die nun genau vor Kyo stand. „Na mein süßer Kater? Was bringt dich dazu nach mir wie eine Katzenmutter zu rufen? Es wird doch wohl nichts passiert sein, oder?“ Grummelnd schüttelte der Sänger en Kopf. „Nein es ist nichts passiert und nenn mich nicht Kater! Der Grund warum ich dich gerufen habe ist das wir eine Auskunft brauchen! Eine Wegbeschreibung genauer gesagt.“ Die Geisterfrau grinste. „Ach, die anderen beiden sind ja auch da!“ Sie verneigte sich leicht vor Shinya und Toshiya. „Ich hätte nicht gedacht das ihr uns noch einmal freiwillig rufen werdet...ich bin echt überrascht! Aber du wolltest eine Auskunft mein süßer?“ Sie beugte sich runter zu dem blonden, der Augenblicklich ein Stück zurück wich. „Rück mir nicht so auf die Pelle, halt Abstand! Was ich wissen will ist, ob du den Tempel kennst in dem die Schutzpatronin von dem Schloss hier damals mit ihrem Bruder geopfert wurde.“ Ein seltsamer Ausdruck lag bei der Frage auf Naomi´s Gesicht. „Du meinst Kyrill oder? Diese falsche Schlange die behauptet das sie meine beste Freundin gewesen sei...“ knirschte sie leise. Überrascht sah Kyo die größere an. „Uns hat sie das so erzählt, ja...wieso, war es anders?“ „Tze, was hat sie euch denn erzählt? Doch nicht etwa die Story mit dem Versteckspielen oder?“ „Öh...doch...genau die, stimmt was nicht daran?“ Toshiya zeigte sein Interesse indem er etwas auf Naomi zurückte. „Was? Ob >was< nicht daran stimmt? Die gesamte Geschichte ist total an den Haaren herbeigezogen! Niemals haben wir zusammen im Gewächshaus gespielt! Die alte spinnt doch!“ Die älteste setzte sich ganz brav neben Kyo und sah ihn, und die beiden anderen für sie sichtbaren, an. „Wenn du willst kann ich euch drei erzählen was wirklich passiert ist...“ Der Sänger sah Toshiya und Shinya an. „Ich habe bis eben eigentlich Kyrill geglaubt, wie ist es mit euch? Soll die uns ihre Version erzählen und wir losen dann aus welche uns am besten gefällt?“ Der Bassist nickte langsam. „Könnte ja vielleicht hilfreich sein...deine Meinung Engelchen?“ Shinya sah zu seinem Freund hoch und nickte schließlich resignierend. „Bleibt uns denn was anderes übrig?“ Er sah in Naomi breit grinsendes Gesicht und erschauderte leicht. „Ok...dann fang an, wir sind ganz Ohr!“ Die junge Frau lächelte hocherfreut. „Zu gerne!“
 

„Das Jahr in dem wir beide geboren wurden könnt ihr ja unten von der Tafel ablesen, da wird sie euch nichts vom Pferd erzählt haben...und auch unsere Familienverhältnisse. Meine Schwestern kennt ihr ja sowieso und ich denke mal das Kyrill euch schon die Ohren abgejammert hat wie sehr sie ihren kleinen Bruder vermisst...aber egal, Tatsache ist das wir zwar nebeneinander wohnten als wir noch kleine waren und damals haben wir uns wohl auch noch halbwegs gut verstanden, aber als wir dann älter wurden und nach und nach unsere Geschwister auf die Welt kamen, haben wir uns immer öfters in die Wolle bekommen. Sie ärgerte Misuzu, Hiromi Koya und wir beide uns gegenseitig. Als wir schließlich beide kurz nacheinander hoch ins Schloss gezogen sind, ging unser Krieg gnadenloser denn je weiter. Wir versteckten uns auch, ja, aber nur um dem Hass der anderen zu entkommen, denn teilweise ging dieser bis weit über die Schmerzgrenze hinaus!“ Sie zog den langen Ärmel ihrer Bluse hoch und deutete auf eine lange, wulstige Narbe die von ihrer Schulter bis zur Armbeuge reichte. „Die hat mir eure liebe Kyrill verpasst als sie mich >ausversehen< im Wald mit einem Wildschwein verwechselte! Sieht eklig aus, nicht wahr?“ grinste sie verbittert als sie den Stoff wieder herunter krempelte. „Wenn ihr auf aufgekratzte Rücken steht müsst ihr euch Hiromi ansehen, Koya hatte sie aus Rache weil sie ihn die Treppe runtergestoßen hatte, so zugerichtet...“ „Das gibt’s doch nicht, warum hat und Kyrill so eine Ponyhofgeschichte erzählt?!“ Toshiya saß mit offenem Mund und fassungslosem Gesichtsausdruck auf dem Bett, hielt seinen Freund im Arm der sich nicht wagte längere zeit zu Naomi zu sehen. Kyo der ihr aufmerksam zugehört hatte, bedeutete Toshiya mit einem knappen Winken ruhig zu sein. „Egal, erzähl uns wie ihr gestorben seit! Was gibt es für einen besseren Zeugen wenn nicht das Opfer selbst?“ Naomi lachte leise auf. „Du bist mir ja ein ganz blutrünstiger Kater...aber gut...du willst wissen wie wir um´s Leben kamen?“ Sie bekam ein Nicken, stand schließlich auf und trat an das große Fenster. „Es war, wie euch Kyrill bestimmt schon erzählt hatte, kurz nach Misuzu und Koya´s Jugendweihe. Da die beiden im selben Jahr geboren wurden, mussten sie diese zusammen machen, egal ob sie sich hassten oder nicht. Nach den Feierlichkeiten war allerdings unsere kleine Schwester wie vom Erdboden verschluckt. Wir haben die ganze Umgebung abgesucht, sie aber nirgends gefunden. Kurz bevor die Nacht über die Ländereien hereingebrochen kam, kam die kleine Tochter des Schlachtmeisters zu und hochgerannt und teilte außer Atem mit das zwei Wachen im Gewächshaus einen Körper gefunden hatten.“ Naomi drehte sich zu Toshiya und Shinya um. „Ich glaube ihr zwei habt sie schon mal in ihrer normalen, toten Hülle gesehen, oder täusche ich mich?“ Die beiden jüngsten nickten, der kleinere erschauderte bei dem Gedanken an den verwesenden Körper und rückte noch etwas näher an den blauhaarigen. „Nachdem wir alle durch den großen Garten gerannt waren und schließlich im Glashaus ankamen, sahen wir unsere kleine Schwester, entstellt, im Wasser treibend und tot. Irgendwer hatte sie so zugerichtet, aber wir wissen nicht wer und auch nicht was passiert ist....außer das sie wohl von alleine ins Wasser gestiegen war, denn ihre roten Schühchen standen ordentlich neben dem Becken.“ „Sorry das ich dich unterbreche, aber...du sagtest das sie an dem Tag Jugendweihe hatte oder? Dann war sie also auch etwas festlicher angezogen...?“ Naomi sah zu Toshiya, betrachtete ihn nachdenklich. „Ja...soweit ich mich erinnern kann hatte sie ein weiß-rosa Kleid an...aber ich weiß worauf du hinauswillst...sie wäre bestimmt nicht in ihrer Aufmachung in einem Brunnen schwimmen gegangen, nein...aber die weihe war im Sommer, es ist also gut vorstellbar das sie einfach auf dem Rand saß und die Füße ins wasser baumeln ließ.“ Der Bassist nickte langsam. „Dann müssten wir doch am ehesten deine Schwester fragen ob sie ihren Angreifer gesehen hat, oder? Kam irgendwann mal irgendjemand auf diese grandiose Idee?“ Kyo sah Naomi direkt an, diese aber schüttelte den Kopf. „Ist eine gute Idee mein kleiner Wüstentiger, aber sie weiß es nicht, der Angreifer hat ihr von hinten eins übergebraten und dann genüsslich damit angefangen ihr langsam und Stück für Stück die Haut vom Gesicht zu schälen. Anschließend ging er dann auf den ganzen Körper über und...“ „Bitte sei still! Ich will so was nicht hören!“ Überrascht unterbrach Naomi ihre Erzählungen und sah auf. „Na wenn das nicht das Sacrifice von meiner lieben Misuzu ist, sie sagte ja schon das du ein kleiner Angsthase bist, aber das du so wenig nur verträgst überrascht mich doch ein wenig...am ende glaubst du sogar noch an Geistergeschichten!“ Die junge Frau grinste, bekam aber gleich darauf Kyo´s Ellebogen in der Seite zu spüren. „Mach dich nicht über unser Chibi lustig, dass darf nur ich und Toshiya macht es dann immer wieder gut, nicht wahr du Hengst?“ Er grinste in die Richtung des Bassisten, welcher aber nur den Kopf schüttelte. „Halt die Backen du Spinner!“
 

„Hey...du da...Nervensäge! Los, mach endlich deinen Tierzauber und lenk die anderen ab, damit wir uns in Ruhe an sie heranschleichen können! Mein Prinz hängt mir schon wieder zu sehr an der ihrem Gör da!“ Hiromi stumpte Koya an der Schulter an. „Und was starrst du das Blondchen da so an?“ Erschrocken wandte der Junge den Blick ab. „Nichts, ich dachte nur erst das mein....Befreier da hinter umherwandert...und außerdem muss ich doch wissen sie sich der Hase da verhält, ich will ihn doch gut kopieren können!“ „Du Held, kuck doch mal genau hin, der komische Hase ist bei der kleinen Nervensäge! Aber du frisst den Knirps vom Schwesterchen fast mit deinen Blicken auf, was willst du denn von dem?“ Aber Koya schüttelte nur sofort betreten den Kopf. „Nichts nichts...ich wird mich dann mal um den Hasen kümmern!“ Und schon war er verschwunden, Hiromi seufzte nur genervt auf.
 

Das Häschen, welches friedlich zwischen Kyo und Toshiya vor sich hin döste, bemerkte zuerst den unbekannten Besucher. Neugierig reckte es das Köpfen und schnupperte in die Richtung aus der der fremde Geruch kam, konnte jedoch keinen Bestimmungsort ausmachen, weswegen es sich wieder einrollte.

„Hast du das eben gesehen Engelchen?“ Der Bassist deutete mit einem Kopfrucken auf das Kaninchen, doch Shinya schüttelte den Kopf. „Nein tut mir leid, ich hab nichts bemerkt...ich eben irgendwie kurz weggetreten...“ Nachdenklich musterte Toshiya seinen Freund. „Du hast ja auch schon voll die Ringe unter den Augen! Du solltest wirklich etwas schlafen...“ Der blauhaarige legte die Arme um den kleineren und zog ihn zu sich nach hinten auf den Schoß. „Hier brauchst du keine Angst zu haben das dich wer beißt oder gar entführt!“ lächelte er und zupfelte die große Bettdecke an beiden Enden herbei, legte sie über sich und seinen Freund.
 

Lange blickte Kyo Naomi an. „Und das sollen wir dir jetzt glauben? Ich bin da etwas skeptisch, am Ende willst du nur Mitleid abstauben und gleichzeitig Kyrill eins auswischen! Denn warum sollte sie uns so eine brühwarme Scheiße erzählen, wo sie sich doch so gut mit uns angefreundet hat?!“ „Tja...vielleicht um Mitleid abzustauben? Scheint ja auch ganz gutgeklappt zu haben wenn ihr sie sogar als Beschützerin für euch einsetzt und ihr erlaubt den Körper eures kleinen Freundes zu übernehmen....“ Naomi schüttelte den Kopf als sie einen inneren Impuls spürte. Irgendwas heckten ihre Schwestern aus..
 

„Naomiiiiiiiii! Wir sind soweit! Koya ist zum Karnickel geworden! Mach Schluss wir gehen schon mal!“

Die junge Frau nickte leicht. „So du kleiner Wüstentiger...ich denke wir haben uns nun lange genug mit Gesprächen über unsere liebe Kyrill aufgehalten...du erwähntest vorhin einen Tempel und ob ich wisse wo der sei...“ Ein Nicken von Seiten des Sängers. „Nun...hör zu...wir starben VOR der Wächterin, also kann ich dir natürlich nicht sagen wo sie geopfert wurde...aber, und nun kuck doch nicht so traurig, was ich dir sagen kann ist, dass es hier in der Gegend nur einen einzigen Tempel gibt, doch der liegt tief im Wald versteckt...wenn du mir allerdings ein Stück Papier und etwas zu schreiben gibst, male ich dir und deinen beiden Freunden den weg auf!“ Während sie das sagte lag ein seltsames grinsen auf ihrem Gesicht, was aber nur dem als Hasen getarnten Koya auffiel...
 

„Hyroglyphen! Die Frau hat uns nichts als Hyroglyphen aufgemalt!“

Nachdem naomi sich mit einem verbeugen verabschiedet hatte, nahmen sich die anderen die Wegbeschreibung vor. „Also du Richtung in die wir vorhin gegangen sind war schon mal...“ „Vollkommen falsch! Wir sind weder an einem hohlen Baum noch an einem ausgebranntem Schrein vorbeigekommen! Am besten wir fragen Kyrill wenn sie wieder aufgetaucht ist, die kennt sich hier wenigstens aus!“
 

Die Wächterin lächelte leicht. „Die Idee ist gar nicht mal so übel...das könnte sogar klappen, aber würde denn einer der anderen freiwillig eines der Mädchen rufen?“ Die zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung, die haben ja alle nicht gerade das beste Verhältnis zu denen...das einfachste wäre es wenn wir sie ganz dreist vor diese Tatsache stellen würden!“ Er klopfte sich auf die Oberschenkel und stand auf. „Komm, wir hocken hier eh schon viel zu lange und auch wenn die da oben immer noch ruhig sind, will ich eigentlich lieber bei ihnen sein!“
 

„Pst sei leise, die anderen schlafen...bestimmt...oh oder auch nicht...was veranstaltet ihr denn hier für ne Pyjamaparty? Und das ohne uns einzuladen, wie konntet ihr nur!“ Der rothaarige stand noch halb in der Türe und betrachtete seine Freunde die mehr oder weniger munter auf dem Bett saßen und die Karte studierten. Einzig Shinya döste leicht in Toshiya´s Armen und bekam so die Ankunft des Gitarristen nicht mit. „Wir machen keine Party, wir spielen Übersetzungsprogramm! Kommt mal her und werft einen Blick drauf!“ Kyo winkte die Neuankömmlinge zu sich, deutet auf die Karte. „Mensch was für eine Sauklaue...was habt ihr denn...“ „Das ist Naomi´s Schrift! Die erkenne ich doch auf 10 Meter Luftlinie! Wo habt ihr die Karte her? War sie bei denen die wir von drüben haben?“ Aufgeregt hatte sich Kyrill das Papier geschnappt und hielt es gegen das Licht wie um seine Echtheit zu überprüfen. „Nein war es nicht, Kyo Stalkerin war da und hat uns dem Weg aufgezeichnet...außerdem hat sie uns einige interessante Dinge erzählt.“ Kaoru lächelte als sich sein Freund neben ihn setzte und ihn zart küsste. „Warum war denn die Tussi da? Wo kam die her?“ fragte der rothaarige mit leicht schiefem Kopf. „Ach das war Kyo´s Idee, er hat mit Abstimmung der anderen beiden seine Verfolgerin gerufen um sie über den Tempel und den Weg dorthin auszuquetschen...und das hat eigentlich auch ganz gut geklappt...was hast du denn auf einmal das du so beleidigt kuckst?“ Die hatte die Arme vor der Brust verschränkt und die Wangen aufgeblasen. „Ach...erst läd er mich nicht zur Pyjamaparty ein und dann klaut er auch noch meine Idee! Das ist gemein!“ Er drehte sich weg und zog Kyrill zu sich. „Hast du das gehört? Der Knirps hat mir meine Idee gemopst!“ „Ach stell dich nicht so an und zieh mir die Tante nicht weg, ich hab mich gerade mit der unterhalten!“ Postendend zupfte er die Wächterin wieder zu sich zurück, welche dies lachend mit sich geschehen ließ. „Hey hey immer mit der Ruhe! Kyo, ich red gleich weiter mit dir, Die, nicht schmollen das war ein blöder Zufall und Toshiya...dein kleiner wacht gerade wieder auf!“ Smilte sie und drehte sich wieder zu dem blonden Sänger um. Der Bassist hingegen blickte nach unten und begrüßte mit einem kleinen Kuss auf die Haare seinen jungen Freund. „Uhn...Die ist ja wieder da...und Kyrill auch, wie schön...“ Er kuschelte sich an Toshiya, blieb aber wach. „Also ihr habt ja jetzt einen Plan von meiner lieben Naomi bekommen, der uns zu meinem Tempel führt...“ Kyrill betrachtete erneut die etwas wirre Zeichnung. „Hm...wir sind ein bisschen verkehrt gelaufen...wir hätten vorher einmal quer durch das Dorf gehen müssen...am Baum vorbei...ja...dann da hinten rum...“ Sie zog auf den verqueren Linien einen bestimmten Weg nach. „Erinnerst du dich etwas wieder?“ Kyo reckte den Kopf um zu erkennen wie sie genau gehen müssen. „Nö, aber wenn hier das Dorf ist und hier der Tempel, dann müssen wir diesen Weg gehen...aber ich mache mir ein wenig Sorgen...“ „Warum?“ „Na ja...der Weg sieht nicht gerade einfach aus...es scheint steil den Berg hochzugehen und man läuft wohl auch eine Weile...ich war nie dort hinten in der Ecke, deswegen kann ich euch nicht sagen wie lange genau, aber einfach wird es bestimmt nicht werden, dass kann ich euch sagen...vor allem für dich Shinya, da denke ich das noch Probleme bekommen werden...“ Sie sah zu dem kleineren der sie irritiert anblickte. „Wie kommst du denn darauf? Was ist denn da alles draufgemalt worden?“ Die junge Frau reichte die Karte an den Drummer weiter, der sie zusammen mit seinem Freund studierte. „Tut mir leid, ich verstehe diese wirren Striche nicht, deswegen weiß ich auch nicht was du daran so beunruhigend findest...“ er gab sie zurück und kuschelte sich wieder an Toshiya, seit Naomi ihre Version der gemeinsamen Kindheit erzählte, begann der braunhaarige der Wächterin ein wenig zu misstrauen.

„Ah, was ist denn in das Kaninchen gefahren?“ Kyrill hatte sich gerade auf das Bett gesetzt, als der an den Hasenkörper gebundene Koya auf die zugehoppelt kam und in ihre Arme sprang. „u-chan, du gehst...hoppelst ja fremd, wie kannst du nur?!“ Empört betrachtete Kyo den Hasen, der sich auf Kyrill´s Schoß eingerollt hatte, doch dieser zeigte keinerlei Reaktionen auf den Ausruf des Sängers. „Na ja...öfters mal ein neues Schoß würde ich sagen!“ grinste Toshiya musste sich aber ein paar Sekunden später von Die ein „Na du musst es ja wissen, kennst dich in dem Milieu ja aus!“ anhören, welcher damit auf das schlampige Bühnenimage des blauhaarigen anspielte. „Halt die Gusch du Nervensäge! Du stellst dich doch auch gerade nur schlauer an als du eigentlich bist, nur weil du ein Fremdwort kanntest!“ wurde gleich darauf zurückgekeift, allerdings wurde die Diskussion relativ bald von Kaoru beendet, der in die Hände klatschte und auf seine Uhr deutete. „Leute...wir sollten weiter schlafen, wenn wir morgen wirklich noch nach dem Tempel suchen wollen und ihn vielleicht auch gleich noch finden, wird es spät werden...dann werden wir bestimmt wieder im Dunkeln umherwandern, also nehmen wir dieses mal Kerzen mit! Und nun ab in die Heia!“ ... „Jaaa~ Papa!“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2007-10-31T20:51:42+00:00 31.10.2007 21:51
*grins*
na holla...
wie cool ist das denn?
armer kyo sein hase hoppelt fremd...XD
das ist schon goldig..
ich freu mich auf mehr..
und ich mag wissen, was jetzt wirklich zuwischen den ganzen geistern gelaufen ist..
schreib schnell weiter ne!!
gruß -maybe-


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