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Apocalypse

death is only the beginning
von

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das verschollene Kapitel 9 ½ Teil 1 (Interlude)

Das verschollene Kapitel 9 ½ Teil 1 (Interlude)
 

“Ich hätte nie gedacht, dass ich einmal dabei zusehe wie eine Ex-Diebin in meine Wohnung einbricht.”

Ungläubig lehnte Tess an der Kalkwand ihres Treppenhauses und beobachtete Jill wie sie sich mit verschiedensten kleinen Drähten an dem Schloss ihrer Wohnungstür zu schaffen machte.

“Der Zweck heiligt die Mittel.” meinte diese und stocherte mit ihren Werkzeugen weiter in der Schlüsselöffnung herum.

Angie saß auf der Treppe die weiter nach oben führte und hatte ihre Schultasche auf ihren Oberschenkeln liegen. Nikolain bedeckte den Türspion des Nachbarapartments mit seiner Hand und Carlos und L.J. sicherten das Treppenhaus nach oben und nach unten, um nicht von anderen Hausbewohnern überrascht zu werden, während sie augenscheinlich in Tess’ Wohnung einbrachen.

Die ältere Frau aus dem dritten Stock hatte sie allerdings schon überrascht. Jill war wie der Blitz aufgesprungen und zu Tess an die Wand getreten, dabei tarnte sie ihren Dietrich als Nagelpfeile. L.J. fasste sich an den Hut und nickte der Frau freundlich, wenn auch ziemlich auffällig, zu.

“Ma’m.”

Die Alte warf allen einen skeptischen Blick zu bis Tess meinte:

“Wir warten auf den Schlüsseldienst.”

Die Miene der Frau erhellte sich und sie kniff Tess in die Wange.

“Kindchen, ich hab dir schon so oft gesagt gib mir einen Ersatzschlüssel, aber du wolltest ja nie hören, Süße. Wie dem auch sei. Dir und deinen Freunden noch viel Spaß. Auf Wiedersehen, Tessandra.”

Alle starrten der wohl senilen Frau hinterher und beobachteten wie sie die Stufen hinunter wankte, dann drehten sich alle Köpfe synchron zu Tess die ebenfalls ein “Auf Wiedersehen.” genuschelt hatte.

“Tessandra?” fragte Carlos ungläubig.

Tess wich allen Blicken aus.

“Fragt lieber nicht.” und an Jill gewandt “Wird das heut noch was?”

Jill grinste leicht und widmete sich wieder ihrer Aufgabe. Ein leises “Klick” später sprang Tess’ Tür nach innen auf und Jill erhob sich mit einem zufriedenem Grinsen.

“Schön zu wissen, dass ich nichts verlernt habe.”

Tess hatte noch ein “Gut gemacht.” übrig bevor sie ihre Wohnungstür ganz aufstieß und hinein humpelte.

“Fühlt euch wie zu Hause.” bot sie den Anderen an, die ihr folgten.

L.J. hatte ihr Angebot zu wörtlich genommen und wollte gerade ihre chinesische Vase unter die Lupe nehmen, als sie herum wirbelte und ihn anfuhr:

“Du behältst deine Finger schön bei dir und fasst nichts an!”

“Aber du hast doch gerade-“ begann er.

“Mach schön Platz.”

Tess deutete auf einen der beiden Sessel die in der Mitte der Wohnstube standen. Sie hatte keine Lust ihre ganze Wohnungseinrichtung an diesen Gauner zu verlieren.

Das Besondere an Tess’ Wohnung war, dass Küche und Wohnzimmer ineinander übergingen. Eine angrenzende Schiebetür die über die ganze Breite des Raumes verlief, gab Einsicht auf ein großes Himmelbett.

L.J. setzte sich schmollend auf den angewiesenen Platz, Carlos nahm den anderen Sessel in Beschlag und Jill setzte sich neben Angela auf die Couch.

Nikolai hatte den Kühlschrank anvisiert und nahm eine Coladose aus dem untersten Fach und warf sie Carlos zu. Dieser fing sie und stellte sie auf den kleinen Tisch der zu ihrer Mitte stand. Dann wandte er sich wieder Nikolai zu, der bereits die nächste Dose warf. Dies tat er so lange bis alle mit einem Getränk versorgt waren, anschließend setzte er sich.

“Cola,” meinte er “dein Hauptnahrungsmittel, richtig?”

“Korrekt.” bestätigte Tess “Mein Suchtmittel Nummer Eins.”

Dann sah sie Angela die ihr Trinken nicht anrührte.

“Ich lass dir ein Bad ein, Angie.”

Das Mädchen nickte stumm lächelnd. Der Gedanke an ein heißes Bad war zu verlockend. Tess erhob sich und verschwand hinter einer Tür die an das Schlafzimmer angrenzte. Ihr verstauchter Fuß tat nur halb so weh wie er es vermutlich tun sollte.

Jill nahm die Digitalkamera an sich welche Angela neben sich gelegt hatte.

“Wir sollten hiervon eine Kopie machen.” meinte sie und entfernte die Memorycard.

“Tess hat einen Laptop.” informierte Nikolai “Den können wir nehmen.”

“Alles klar.” sagte Jill “Wo ist er?”

“Hier.”

Tess war wieder aus dem Bad aufgetaucht und zog eine Notebooktasche unter dem Bett hervor die sie Jill reichte. Sofort machte sich diese ans Werk und vervielfältigte das Zeugnis der letzten Nacht.

“kommst du, Angie?”

Das Mädchen folgte Tess ins Bad in dessen Wanne heißes, dampfendes Wasser lief. Schaum blubberte bereits und breitete sich immer weiter aus. Ein Funkeln stahl sich in Angelas Augen als sie begann sich auszuziehen.

“Ich bring dir ein paar alte Sachen von mir.”

“Danke.”

“Kein Problem.” meinte Tess und sah Angelas Schultasche mit dem wichtigen Inhalt auf dem Boden liegen “Hast du was dagegen wenn ich das nehme?”

Angela war bereits im Wasser als sie zu Tess aufsah und den Kopf schüttelte.

“Okay, also bis gleich.”

Tess verließ das Bad und wühlte in ihrem Kleiderschrank nach frischen Sachen die ihr persönlich zu eng waren. Den Antivirus verstaute sie im doppelten Boden des Schrankes. Tess war auf alles vorbereitet.

Nachdem sie Angela die Sachen gebracht hatte begab sie sich zurück zu den Anderen.

Jill war gerade damit fertig das Video zu kopieren und klappte den Bildschirm des Notebooks wieder zu, als Tess sich zu ihnen gesellte.

“Das sollten wir so schnell wie möglich zum nächsten Fernsehsender bringen.”

“Na dann los.” sagte Carlos und sprang aus dem Sessel hoch.

Jill war bereits auf dem Weg zur Tür, als Nikolai und Tess ebenfalls Anstalten machten ihr zu Folgen.

Carlos hielt sie zurück.

“Ich glaub nicht, dass wir alle da auflaufen sollten.”

Tess nickte.

“Du hast Recht.” und mit einem Gedanken an L.J. und die badende Angela fügte sie hinzu “Ja, du hast wirklich Recht.”

Sie traute diesem Halunken keinen Millimeter über den Weg.

Jill stand schon im Flur und wartete auf Carlos als Tess aus dem Schieber eines kleinen Tischchens neben der Tür zwei Schlüssel fischte. Ihr Ersatzwohnungs- und ihr Autoschlüssel.

“Keine Kratzer.” meinte sie noch als Carlos ihr mit einem Lächeln die Schlüssel abnahm und im Treppenhaus verschwand.

Nikolai hatte sich wieder auf der Couch nieder gelassen und Tess schloss die Tür. Dort blieb sie eine Weile stehen. Ruhe legte sich über die Drei und als sie die Schublade wieder schließen wollte fiel ihr das rote Fotoalbum ins Auge in dem die Bilder der letzten Weihnachtsfeier zu finden waren. Ein trauriges Lächeln stahl sich auf Tess‘ zerschrammtes Gesicht als sie das Album aufschlug und direkt auf der ersten Seite ein Gruppenfoto ihres Teams… nein, es war nicht mehr ihr Team,… ihres ehemaligen, ihres zerrissenen und getöteten Teams erblickte. Sie musste ein Glucksen unterdrücken. Alle hatten sie diese albernen Weihnachtsmützen auf, hingen einander um den Hals und hatten ein paar Gläser zuviel Sherrywein intus. Sam und Jack standen außerdem unter einem Mistelzweig und taten Dinge die man unter einem Mistelzweig halt so tat. Alles in allem war es ein Bild für die Götter.

Sie sind tot….

Tess schluckte.

Es waren nicht nur irgendwelche normale Arbeitskollegen gewesen. Es waren Menschen denen sie ohne zu zögern ihr Leben anvertrauen konnte, Menschen die ihr sehr ans Herz gewachsen waren. Ihre Freunde…

“Tess?”

Ein letztes Mal strich sie mit den Fingern über das Bild und legte das Album zurück in die Schublade.

Dann drehte sie sich um.

“Sie sind tot.”

Sie musste es einfach laut aussprechen, das machte es erst real und ließ es nicht wie einen Alptraum erscheinen aus dem man einfach wieder erwachen konnte und die Welt um einen war wieder in Ordnung.

L.J. war auf seinem Platz eingeschlafen und schnarchte leise vor sich hin, Nikolai beobachtete Tess dabei wie sie sich neben ihn setzte und an der Cola nippte. Ihr Blick richtete sich unfokussiert in die Ferne als sie ihr Getränk wieder auf die Glasplatte des Tisches abstellte. Als wüsste Nikolai was in ihr vorging, ergriff er ihre Hand und drückte sie sanft. Diese Geste sollte ihr eigentlich Trost genug sein, doch sie wollte mehr.

Nikolai beobachtete sie immer noch von der Seite und bemerkte, dass sie leicht zitterte. In diesem Moment wandte sie ihren Kopf in seine Richtung und ihre Blicke trafen sich. Es vergingen ein paar Sekunden in denen sie einfach nur da saßen und sich in die Augen sahen, die Nähe des Anderen genossen. Dann rückte Tess etwas näher und Nikolai zog sie in seine Arme. Er strich ihr durch die Haare als sie ihr Gesicht an seinem Hals vergrub und ihr warmer Atem seine Haut streifte. Als sie die Augen schloss umschlangen ihre Arme zögerlich seinen Rücken. Keiner sagte etwas. Sie brauchten auch keine Worte.

Nikolai hauchte Tess einen Kuss auf die langen blonden Haare was sie dazu brachte ihren Kopf zu heben und ihn anzusehen. Er ergriff ihre Wange und streichelte sie sanft. Sie lächelte. Unerträglich langsam neigte sich sein Kopf den ihrigem entgegen. Lange musste er auf diese Gelegenheit warten, doch jetzt war der Moment gekommen. Tess schloss genießend die Augen als ihre Lippen den Weg zueinander suchten, doch noch bevor sie sich endlich trafen ließ ein Höllenlärm sie aufschrecken.

L.J.’s schnarchen hatte sich ebenfalls sofort eingestellt und er rutschte, seinen Hut verlierend, vom Sessel und landete etwas unsanft auf seinen vier Buchstaben.

Die Blicke der Anwesenden richteten sich auf Angela die im Schlafzimmer stand und die Badezimmertür etwas unsanft geschlossen hatte. Das Mädchen hatte ein T-Shirt an welches ihr bis zu den Kniekehlen ging. Eine Entschuldigung stand in ihren Augen.

Tess rückte auf der Couch etwas von ihrem Gegenüber weg und lächelte Angie aufmunternd zu.

“Möchtest du ins Bett?”

Sie schüttelte den Kopf, die nassen Haare fielen ihr dabei ins Gesicht.

“Nein, ich will nicht schlafen.”

“Gut,” meinte Tess und klopfte auf den freien Raum zwischen sich und Nikolai “dann komm her.”

Ein Grinsen machte sich auf Angelas Gesicht breit als sie sich in Bewegung setzte und über die Lehne des Sofas auf die Sitzfläche krabbelte. Ohne zu zögern schnappte sie sich eine Cola und begann zu trinken. Tess strich ihr durch die Haare. Was für ein tapferes Mädchen sie doch war.

Tess blickte zu Nikolai.

“Das Bad ist frei.” meinte sie schlicht.

“Nein, geh du erst.”

Da keiner Anstalten machte als erster ins Bad zu gehen war L.J. bereits auf den Beinen.

“Also wenn ihr gestattet…”

“Nein!” kam es gleichzeitig von Tess und Nikolai was Angela dazu brachte zu kichern.

L.J. setzte sich empört wieder hin. Hier wurde er eindeutig unterdrückt. Das gefiel ihm gar nicht.

Tess hatte sich in der Zwischenzeit erhoben und war zum Kleiderschrank getreten um für sich und alle Anderen auch frische Sachen hervorzukramen. Dies erwies sich als ziemlich schwieriges Unterfangen, war sie doch mit Männerkleidung eher weniger eingedeckt. Doch glücklicherweise fanden sich noch zurückgelassene Kleidungsstücke ihres Exfreundes. Hatte es sich doch als richtig erwiesen sie aufzuheben.

Ein paar Sekunden später war sie mitsamt den Sachen im Bad verschwunden.

“Hast du Hunger, Angie?” fragte Nikolai das Mädchen.

“Nein.”

“Hm,” meinte er “ich auch nicht.”

Von L.J.‘s Magen war ein Knurren zu hören. Die Beiden ignorierten es.

“Aber für ein Eis ist immer Platz, oder?”

Bei dem Wort ‘Eis’ leuchteten Angies Augen auf. Bingo! Jedes Kind mochte Eis.

Nikolai ging erneut zum Kühlschrank und holte aus der Gefriertruhe zwei Schokoladen-Eis am Stiel.

Als er sich wieder neben sie setzte und sie die Verpackung gar nicht schnell genug aufbekommen konnte, empörte sich L.J. erneut.

“Und was ist mit mir, man?”

Nikolai sah ihn finster an.

“Bin ich dein Butler? Hol dir gefälligst selber eins!”

Grummelnd erhob sich der Punk und lugte in das Eisfach.

“Erdbeere.” erkannte er die einzige Eissorte die noch übrig war “Ich hasse Erdbeere.”
 

~Ende des verschollen Kapitels 9 ½ Teil 1 (Interlud)~
 

Ich weiß, ich bin gemein. Hab ich doch wirklich Tess und Nikolai gestört. Ich böses Kind xD

Aber es soll ja noch eine Fortsetzung geben und da soll sich ja zwischenmenschlich auch was tun.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  gacktxx
2006-09-19T21:04:14+00:00 19.09.2006 23:04
Hi! Ich habe die FF gelesen und fand sie einfach genial! Ich habe richtig mitgefiebert, dabei kann ich den Film schon auswendig! ICH LIEBE IHN!!! Du hast dir bei ein paar Szenen das Taschenbuch zur Hilfe genommen oder?(Woher kanntest du sonst den Namen "Rashonda".)Ich muss einfach sagen: RESPEKT! Immer weiter so!

gez. gacktxx


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