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Virtual Reality

Seto x Joey
von

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Das himmlische Date

Hallo, unsere lieben Leser! ^___^ Dieses Mal ging es schneller mit dem Update! Außerdem ist es mein (CuteRiku)Geburtstags-Kapitel an euch!! Dann kann es euch ja nur gefallen!

So, es gab ja einige Spekulationen, was das blind date auf sich hat... Und ich sage: Ha ha. Lest doch selber. Ihr werdet es ja gleich wissen, ob ihr mit eurer Vermutung (habt ja alle das Gleiche gesagt), dass es Noah ist, richtig lagt....
 

Enjoy!
 

Kapitel 20: Das himmlische Date
 

Mit starrem Blick fixierte Seto die Uhr, die an der Wand hing. Eine Sekunde. Zwei Sekunden. Noch fünfzig Minuten, bis Mokuba losgehen würde. Seto und Mokuba hatten die vergangene Woche nicht viel miteinander geredet, oder eher der Schwarzhaarige hatte ihn so gut wie möglich ignoriert. Mokuba die Sache mit dem Treffen auszureden, hatte auch nicht geklappt, also mussten sie - Das hieß Joey, der wirklich über das Wochenende gekommen war, und er - dem Kleinen wirklich folgen.
 

Irgendwie hatten sie sogar herausgefunden, wann sich Mokuba mit diesem Kerl treffen wollte, den Ort hatte Seto ja vorher schon gewusst. "Der Kerl kann sich auf was gefasst machen, wenn er meinen Bruder einfach angrapscht... oder sonst etwas plant, oder...", murmelte der Brüette und wurde immer leiser, verhielt sich jedoch schon gut eine halbe Stunde so, während er mit Joey, der am Abend des Vortags angekommen war, auf der Couch im Wohnzimmer saß.
 

Dieser schmiegte sich gerade an Setos Seite und seufzte zufrieden. Es war wirklich gut, dass er dieses Wochenende wieder hier war. Die letzten beiden Tage waren wirklich schlimm gewesen! Er hätte nicht gedacht, dass er Seto so sehr vermissen würde, dann sonst war es ja auch immer okay gewesen. Vielleicht lag es ja auch daran, dass sie letzte Woche das erste Mal miteinander geschlafen hatten?

Gut, auch das zweite Mal - Er erinnerte sich nur zu gerne an die Dusche...

Und mittlerweile waren sie sogar beim dritten Mal. Joey lächelte leicht. Er war noch leicht müde, weil sie fast die halbe Nacht nicht geschlafen hatten, aber wenn sie Mokuba folgen wollten, mussten sie ja hier Wache halten, damit der sich nicht davonmogeln konnte. Joey hatte schon in der Zeit, die er jetzt hier war, bemerkt, wie distanziert die beiden Brüder waren.
 

Zwar nicht kühl-distanziert, immerhin waren sie ja Brüder und eigentlich ein Herz und eine Seele, aber man merkte einfach, dass Mokuba im Moment nicht ganz einfach war und auch nicht so gut auf Seto zu sprechen. "Zerbrech dir nicht jetzt schon den Kopf.", meinte er dann alleridngs, als er sah, wie konzentriert Seto auf die Uhr an der Wand starrte. Obwohl der ja schon letzten Sonntag mit dem Kopfzerbrechen angefangen hatte...
 

Einen Moment starrte der Brünette noch auf die Uhr, bevor er seinen Blick zu Joey umwandte und eine der feingeschwungenen Augenbrauen hochzog. "Das sagst du so einfach. Wie würdest du es denn finden, wenn sich deine Schwester spontan dazu entschließen würde, einen Mann zu treffen, den sie erst seit einer Woche kennt und den sie vorher noch nie gesehen hat?", fragte Seto, der sich noch halbwegs an Serenity, die er an Joey Geburtstag kennengelernt hatte, erinnern konnte. Diese war zwar ein oder zwei Jahre älter als Mokuba, aber im Prinzip war es das Gleiche, außerdem war sie ein Mädchen und fast noch gefährdeter, wenn es um solche Treffen ging.
 

"Das ist doch was Anderes!", widersprach Joey natürlich gleich, denn Seto konnte ja jetzt nicht einfach mit Vergleichen daherkommen! Das war immer unfair! "Aber ich glaube, ich würde auch so reagieren.", meinte er dann und setzte einen Kuss auf das Kinn Setos. "Aber versuch trotzdem ein bisschen ruhiger zu werden, okay?"

Der Blonde sah kurz zur Tür zum Treppenhaus und senkte seine Stimme ein wenig. "Immerhin wirst du dich ja selbst überzeugen und eingreifen können."
 

Ein leises Brummen war die einzige Zustimmung, die der Blonde für diese Aussage bekam. Dass es keinesfalls etwas Anderes war, behielt Seto einfach für sich, da es keinen Sinn machte, sich wegen solch einer Aussage zu streiten. Leise seufzte der Brünette auf und lehnte sich ein wenig an Joey an, als er wirklich versuchte, sich zu beruhigen. Wenn er die ganze Zeit so ruhelos war, verrieten sie sich viel schneller, wenn sie dem Schwarzhaarigen folgen würden. Zur Not konnte er wirklich noch eingreifen und den Kerl fertigmachen. "Aber es könnte trotzdem langsam soweit sein, damit ich dieses Thema gedanklich abhaken kann."
 

Joey nickte leicht. "Entspann dich einfach ein bisschen." Er lächelte und strich sanft über die Brust Setos. "Oder soll ich dir dabei noch mal helfen...?" Es war ja meistens so, dass man nach dem ersten gemeinsamen Mal ein wenig süchtig war. Und Joey war gerade extrem süchtig nach Seto. Sie mussten nachher unbedingt noch die Zeit ausnutzen, wenn sie wieder zu Hause waren - Und Mokuba hoffentlich unversehrt war.
 

Die nächsten Minuten lenkte er Seto wirklich ziemlich gut ab, denn der widmete sich zum Glück zum Goßteil den Lippen und dem Hals Joeys. Das war gleich viel besser, als dauernd auf die Uhr zu starren! Fand jedenfalls der Blonde. Als er dann allerdings Schlüsselklappern hörte und wenig später die Haustür, schob er Seto etwas weg. Es war ja so klar gewesen, dass Mokuba einfach verschwand und nicht bescheid sagte. Der hatte sicher Angst, Seto würde ihn einsperren.
 

Seto hatte es doch beinahe geschafft, sich so auf Joey zu konzentrieren, dass er Mokuba schon fast für einen Augenblick vergessen hätte. Erst als der Blonde ihn wegschob, fiel ihm allmählich wieder ein, wieso sie hier eigentlich herumsaßen. Aber einfach so abzuhauen, das war ja wohl die Höhe, bei Gelegenheit würde er ein ernstes Wörtchen mit seinem Bruder sprechen müssen, aber gerade hatten sie wichtigere Dinge zu tun.

"Lass uns einen Moment warten, bis wir ihm folgen, wir kennen ja den Ort, wo er hinwill." Wenn sie dem Schwarzhaarigen direkt hinterhergehen würden, war es sicherlich zu auffällig und sie zu leicht zu entdecken. Trotzdem erhob sich der Brünette schon einmal, so dass sie zur richtigen Zeit direkt losgehen konnten.
 

Joey empfand es schon als normal, dass sich Mokuba rausschlich. Er hatte das früher auch gemacht. Vor allem, wenn man die Aussicht hatte, doch nicht gehen zu dürfen, wenn man vorher bescheid sagte.

Er nickte leicht auf die Worte Setos und erhob sich ebenfalls schon einmal, um sich dann im Flur seine ausgelatschten Converse anzuziehen. Die hatte er vor Dukes damaligen Stylingwahn noch beschützen können, sonst wären die wohl auch noch ausgetauscht worden.
 

"Ist es denn weit bis zu diesem Café?", fragte Joey dann und sah den Brünetten an. Der hatte ja so viel gewusst. Das hatte Mokuba wohl erwähnt, bevor sie sich gestritten hatten. "Ich hoffe echt, dass es kein Psychopath ist.", murmelte er dann und seufzte. Was musste der Kleine auch schon mit Vierzehn ein blind date haben?
 

"Es ist nicht weit.", antwortete der Brünette und streifte sich eine dünne Jacke über, denn es schien zwar die Sonne, aber ein bisschen kühl war es trotzdem noch. Immerhin hatten sie nicht all zu viel unter ständig wechselndem Aprilwetter zu leiden. "Es ist einige Straßen weiter, in einer kleinen Verkaufsstraße. Vielleicht zehn, nicht mal fünfzehn Minuten zu Fuß.", fügte Seto noch hinzu und blickte abwartend zu de Blonden, nachdem er in seine Schuhe geschlüpft war. "Wenn er es doch ist, dann wird er nicht viel Gelegenheit haben, es unter Beweis zu stellen." Dafür würde Seto schon sorgen und wäre es das letzte, was er tun würde.
 

"Okay.", antwortete Joey gleich. Hoffentlich traf sich Mokuba auch wirklich dort mit dem Kerl. Sie mussten so losgehen, dass sie den Teenager noch sahen, der sie aber nicht mehr bemerkte.

Nach knappen drei Minuten öffnete Joey die Haustür und warf einen Blick nach rechts und links. Gott, er kam sich lächerlich vor. Wie in einem billigen Hollywoodstreifen. Nur, dass sie hier keinen Verbrecher beschatteten, sondern einen Vierzehnjährigen auf dem Weg zu einem blind date! Er trat hinaus und erkannte Mokuba dann noch am Ende der Straße, wie er wirklich die Richtung einschlug, die Seto eben erwähnt hatte. Also traf er sich wohl tatsächlich erst dort mit dem Unbekannten.
 

Mokuba hatte den Treffpunkt seines Dates ja schon erwähnt, bevor sich der Streit entwickelt hatte, also war es ziemlich sicher, dass der Schwarzhaarige die Wahrheit gesagt hatte. Seto folgte dem Blonden nach einem kurzen Augenblick und schloss hinter sich die Tür ab, bevor er langsam losging. Zum Glück wusste der Brünette, welches Café Mokuba meinte, so hatten sie doch schon einige Male besagten Laden besucht.
 

Ein bisschen ungeduldig machte es Seto nichtsdestotrotz, da er es nicht gewohnt war, einer Person zu folgen, die davon nichts wusste. "Ich werde jedenfalls nie ein guter Privatdetektiv oder Spion..." Da blieb er lieber in der Videospielfirma, in der er arbeitete und seine Untergebenen herumkommandieren konnte. Allerdings passierte es viel öfter, dass er deren Fehler ausbaden durfte.
 

Zum Glück war es kein wirklich weiter Weg, bis zum Café und Mokuba hatte nicht viel Zeit, sie zu bemerken. Das tat er auch nicht - Joey atmete erleichtert aus. Der Schwarzhaarige betrat nämlich wirklich zehn Minuten später das Eiscafé. "Und? Wie mogeln wir uns am besten dort rein, ohne, dass er uns bemerkt?", fragte Joey gleich. Daran hatte er noch gar nicht gedacht, denn immerhin gab es ja nur einen Eingang! Und wenn sie Pech hatten, dann würde Mokuba den sehen können.
 

"Gute Frage, wir werden wohl kaum durch den Hintereingang hineinkommen und man sieht von fast jedem Platz im Café den Eingang." Es war also so gut wie unmöglich hineinzukommen, ohne dass Mokuba sie bemerkte. Aber sie konnten doch auch nicht die ganze Zeit das Treiben von Außen beobachten, oder? "Hm..." Nachdenklich blickte sich der Brünette um, kam jedoch gar nicht mehr dazu, einen Lösungsweg zu finden, da er im nächsten Moment unterbrochen wurde. "Entschuldigen Sie, würden sie vielleicht an unserer Umfrage teilnehmen? Es dauert auch nur fünf Minuten."
 

Mit zusammengezogenen Augenbrauen blickte Seto die Frau in ihren Stöckelschuhen, dem übertriebenem Make-up und dem Blend-a-med-Lächeln skeptisch an. Er kannte doch diese Umfragen, bei denen man nicht einmal nach einer halben Stunde befreit wurde. "Kein Intere-"

"Es dauert wirklich nicht lang, Sie müssen nur ein paar kleine Fragen beantworten."

"Ich sagte do-"

"Sie würden meiner Firma damit einen großen Dienst erweisen, unsere Produkte noch besser auf Ihre Bedürfnisse abzustimmen."
 

Joey konnte die Frau nur fassungslos anstarren. Gott, wie er diese penetranten Menschen hasste! Für so eine scheiß Umfrage, würden sie Mokubas blind date verpassen! Aber es blieb ihnen wohl nichts anderes übrig, denn davon kommen würde DIE sie sicher nicht lassen.

"Um was geht es denn?", fragte er daher und seufzte genervt. "Aber wenn es länger dauert, als fünf Minuten, dann gehen wir.", stellte er gleich fest. Das Weib lächelte nur ihr Blend-a-mend-Lächeln und begann gleich auf sie einzureden.
 


 

Mokuba dagegen hatte ganz andere Sorgen. Er saß mittlerweile auf seinem Platz und nestelte an seiner blauen Basecap - Das Erkennungszeichen seinerseits, damit sein blind date ihn auch erkannte. Er seufzte, als der Kellner ihm die Eiskarte brachte. Er war viel zu nervös, um ihn dabei anzusehen, sondern nuschelte nur ein 'Danke' in seinen nicht vorhandenen Bart.
 

Wenig später öffnete sich die Tür des Cafés und das leise Klingeln kündete einen neuen Gast an. Kurz schwebte der Blick über die verschiedenen Gäste, bis er an der blauen Basecap hängen blieb. Schon setzte sich die Person wieder in Bewegung und blieb unmittelbar vor dem Tisch, den Mokuba bereits ausgewählt hatte, stehen. "Höhöhö, du bist also Dragon?"
 

Flatsch.
 

Schon hatte sich besagte Person neben dem Schwarzhaarigen auf die Bank gequetscht, sich ein bisschen zurechtgeruckelt und blickte den Kleineren dabei zufrieden an. "Höhö, bist ja ein ganz Süßer. Ich bin Toya. Aber das hast du dir bestimmt schon gedacht, höhö." Ohne sich viel dabei zu denken, kratzte sich der Mann am Bauch, der durch die Tischkante bereits eingedrückt wurde und somit keine Möglichkeit mehr für Mokuba bestand, einfach aufzustehen und seinen Platz zu verlassen.
 

Der Teenager hatte noch die Karte studiert, zuckte aber kurz zusammen, als er angesprochen wurde. Gut, sehr sexy klang die Stimme nicht - Mokuba hatte sich natürlich wilde Fantasien ausgedacht! - aber das musste ja nichts heißen.

Mokuba sah gleich auf, als er die Worte hörte und lächelte leicht. Als er dann die Person vor dem Tisch erblickte, verschwand das leichte Lächeln noch viel schneller, als es gekommen war. Scheiße! Der Schwarzhaarige zuckte zusammen, als er so zwischen Tisch und Wand eingepfercht wurde. Warum hatte er sich auch eine Eckbank ausgesucht?
 

Unwillkürlich blieb Mokubas Blick an dem großen, unförmigen Bauch hängen, der den vollen Platz zwischen Tischkante und Bank beanspruchte - Und das war schon eine Distanz...! Danach glitt der Blick höher, über eine nicht wirklich muskulöse Brust - Fantasien Ade! - hinauf zu einem recht fülligen Gesicht. Gesprenkelt mit.... Akne. Wow, Mokuba war ja erleichtert gewesen, dass er nicht aussah, wie die Jungs aus seiner Klasse, die auch gerade in der Pubertät waren, aber DAS? Gott, Danke.

Vollendet wurde das Bild mit etwas lichtem Haar und einer dicken Hornbrille, die auf der großen Nase des Mannes saß.
 

Leichte Panik brach in dem Teenager aus. DAS war Toya? Aber gut, ganz ruhig... Vielleicht war der Kerl einfach nicht sein Typ, aber im Internet war er ja nett gewesen! 'Nur nicht so viele Vorurteile, Mokuba!', beruhigte er sich selbst und atmete leise durch. Vielleicht konnten sie ja Freunde bleiben! "Ähm... Ja... Hi.", meinte er dann auch endlich und schluckte abermals.

"Na ja, wenn ich ehrlich bin, hatte ich mir dich... anders vorgestellt... Mehr... Anders eben."
 

"Höhöhö, wirklich? Ich hab mir dich auch anders vorgestellt, aber das Original gefällt mir noch mehr.", erwiderte Toya direkt und rutschte noch ein bisschen auf seinem Platz - der unter normalen Umständen für zwei Personen gereicht hätte - herum, um eine bequemere Position zu finden. "Hast du schon bestellt? Ich geb dir natürlich was aus, höhö." Damit hatte er auch schon den Kellner herbeigewunken und zwei Glas Cola bestellt.

"Außerdem möchte ich den 'Love-Becher' bestellen." Ein Eisbecher, der extra für Paare konzipiert war und dementsprechend für zwei Personen reichte. "Mit zwei Löffeln?", fragte der Kellner ruhig, war jedoch für Mokuba nicht sichtbar, da ihm eine massige Wand namens Toya die Sicht versperrte. "Höhö, natürlich nur einer!" Was hätte der Love-Becher auch sonst für einen Sinn?
 

Mokuba wollte gerade gemächlich aufsehen, als der Kellner - Der übrigens eine angenehme Stimme hatte. Nicht, dass Mokuba Stimmenfetischist war, NEIN! - die Bestellung Toyas aufgenommen hatte, um seine eigene zu nennen, als sein Blick dann geschockter wurde.

Da hatte man den ersten gerade verkraftet, weil neben einem nicht Mr sexiest Man alive saß, sondern... Toya eben, und dann DAS! "Momen...!", er brach allerdings selbst ab, als er sah, wie der Kellner schon zwischen den Tischen zur Bar verschwand.
 

GOTT!
 

NEIN!!
 

Der 'Love-Becher' mit nur einem Löffel zusammen mit... Toya! Der Teenager schluckte kräftig. Das war ein Scherz oder? Und warum schmeichelte es ihm so gar nicht, dass der Kerl scheinbar begeistert von ihm war...? Warum hatte er eigentlich nicht auf Seto gehört? Gott.... Scheiße. Echt.
 

Es dauerte eine Zeit lang, die Toya aufopfernd wie er war, mit einem Gespräch zu füllen versuchte, bis das Eis, zusammen mit den Getränken, auf den Tisch gestellt wurde. Ein großer Becher, gefüllt mit allen möglichen Sorten an Eis, mit Sahne und rosa Streuseln. Abgerundet wurde dieses Bild nur von der ebenfalls rosafarbenen Serviette, dem Stäbchen, mit dem kleinen Plastikherzchen am Ende, das im Vanilleeis steckte und dem einzigen Löffel, den Toya sofort mit seinen Wurstfingern ergriff. Der erste Löffel landete in seinem eigenen Mund, doch der zweite gefüllte Löffel wurde dem Schwarzhaarigen vor die Lippen gehalten und dieser erwartungsvoll angesehen. "Es wird dir bestimmt sehr gut schmecken! Das kann ich garantieren! Nichts ist zu gut für dich."
 

Mokuba war viel zu beschäftigt damit, den Kerl im Auge zu behalten, als dass er mitbekam, dass das Eis abgestellt wurde. Toya war schon zwei Mal ein Stück näher gerutscht! Und der glaubte sicher noch, Mokuba würde es nicht bemerken... Scheiße, er steckte wirklich in der Klemme. Und das im wahrsten Sinne des Wortes!

Als er dann bemerkte, dass vor ihm ein Glas Cola stand, glitt sein Blick zum Eisbecher. Oh, er hätte auch gerne einen, aber da würde er auf keinen Fall mitessen. Das kam gar nicht in Frage! Mokuba nuckelte kurz an seiner Cola, verschluckte sich dann aber fast.
 

Geschockt sah er den gefüllten Lössel Eis vor seiner Nase an. Das war ein Alptraum. Nur ein Alptraum. Gleich würde er aufwachen! Aber leider verwandelte sich weder Toya in einen Märchenprinz, noch verschwand der Löffel Eis. Er würde einfach sagen, er war auf Diät! Genau!

Schluckend sah er den Anderen kurz an. "Ich... glaube, ich will lieber...", doch weiter kam er gar nicht, da hatte Toya ihm den Löffel in den Mund gesteckt. Mokuba unterdrückte gleich den sofort einsetzenden Würgreiz und schnappte aus Reflex sein Glas Cola, nur um das Eis mit der Hälfte davon hinab zu spülen. Das musste einfach ein Alptraum sein!
 

"Höhöhö, lecker oder?", hörte Mokuba dann gleich und kämpfte tapfer die Tränen zurück. Gott, er wollte hier weg. Und heulen.
 

Zum Glück konnte sich Mokuba danach vor weiteren Eisattacken schützen, indem er jedes Mal, wenn Toya auch nur zuckte, sein Glas nahm und ansetzte. Leider war dieses nun fast leer und ein Neues nicht in Sicht. Somit wandte er den Blick dann ab und sah zur Theke, wo die Eisbecher zubereitet wurden.

Dort lehnte auch einer der Kellner und unterhielt sich mit der jungen Frau dahinter, einer Kollegin. Mokuba hob kurz die Hand, um auf sich aufmerksam zu machen, ließ sie dann aber wieder sinken.
 

Sein Blick glitt unwillkürlich über den Körper des Kellners. Sehr alt war der nicht. Höchstens siebzehn. Sicher ein Aushilfsjob, neben der Schule. Die langen Beine steckten in schwarzen Hosen, wie man sie eben für diesen Job trug. An der Hüfte, die übrigens ein absoluter Traum war, hing die Kellnertasche samt Portmonnaie. Darüber bedeckte ein weißes Hemd den schlanken Oberkörper. Mokuba könnte schwören, dass er sehnige Muskeln darunter erkannte, aber das war sicher wieder seine lebhafte Fantasie.
 

Die Floskeln, die Toya ihm zugrunzte, während er den Eisbecher - Hoffentlich schnell - vernichtete, bemerkte er gar nicht. Wahrscheinlich hatten seine Ohren auf Durchzug geschaltet, denn er wusste gar nicht mehr, wie oft er heute schon gehört hatte, wie süß er doch war. Leider wollte er so etwas nicht von Toya hören... Der Blick Mokubas glitt höher. Ein markantes Kinn, schmale, aber irgendwie weich aussehende Lippen darüber... Hm, er würde so was viel lieber aus SO einem Mund hören! Jawohl.

Ein leises Seufzen verließ seine Kehle. Leider konnte er von hier die Augenfarbe nicht erkennen. Aber dafür die der Haare. Gott, die war ja auch prägnant. Grün! Aber nicht aufdringlich, sondern... schön.
 

Hatte nicht Jemand aus seiner Schule auch solche Haare? Mokuba erinnerte sich, ein paar Male solche Haare gesehen zu haben - Aber eben nur flüchtig.
 

Kurze Zeit später blickte der Kellner, der von seiner Kollegin darauf aufmerksam gemacht worden war, dass eine Person an einem seiner Tische den Arm gehoben hatte, um ihn wahrscheinlich zu sich zu bestellen, zu Mokuba. Als dieser keinen Deut mehr machte, ihn aber dennoch ansah, war er sich nich bewusst, ob er nun zum Tisch hingehen sollte, oder nicht. Selbst er würde sich dumm vorkommen, wenn er dann dort stehen würde und eigentlich nichts war. So blieb der Grünhaarige einfach stehen, blickte den Schwarzhaarigen aber weiterhin an. Wenn dieser wirklich einen Wunsch hatte, dann würde er sich schon kenntlich machen. Dennoch schlich sich ein leiches Lächeln auf seine Lippen.
 

Als Mokuba das Lächeln sah und auch bemerkte, dass der Kellner ihn ansah, wurde er etwas rot. Er lächelte ein wenig ertappt und demnach auch verlegen zurück.

Dann wandte er den Blick allerdings ab, denn peinlich war es ja schon, so beim Starren erwischt zu werden. Dann auch noch von so jemandem, wie dem süßen Kellner!
 

Dies war jedoch kein sehr gutes Timing des Schwarzhaarige, denn in diesem Augenblick machte Toya eine Sprechpause und bemerkte das noch immer existierende Lächeln auf den Lippen Mokubas. Da er diesem gerade zum x-ten Mal mitgeteilt hatte, wie niedlich er doch war, vermutete er, dass das Lächeln und die geröteten Wangen ihm galten.

"Ich find dich echt toll Kleiner..." Da hatte Toya schon die Hand ausgestreckt und sie auf das Knie des Schwarzhaarigen gelegt. Als sei sie an dieser Stelle noch nicht fehl genug am Platz, wanderte seine Hand langsam in Richtung Körper Mokubas und somit den Oberschenkel weiter hoch.
 

Mokuba zuckte gleich zusammen, als er die Worte hörte. Und gleich noch einmal, als er die Hand auf seinem Knie spürte. Das war jetzt ein Witz oder? Nicht genug, dass er dieses Horrordate schon über eine halbe Stunde aushielt, nein... Jetzt begrabbelte der Kerl ihn auch noch. Gleich versuchte der Kleinere etwas Abstand zwischen sie zu bringen, hatte aber nicht mehr viel Platz zum agieren.

"Lass das...", meinte er dann auch gleich und versuchte die Hand wegzuschieben, weil sie definitiv da nicht hingehörte! Langsam war dem Kleineren wirklich nach Heulen. Was sollte er denn jetzt machen? Schreien?
 

Diese Entscheidung wurde Mokuba jedoch wenige Augenblicke später abgenommen, als sich eine Wasserspur vom Kopf Toyas abwärts, über dessen verpickeltes Gesicht und dessen Doppelkinn, bildete und ihn dazu bewog, seine Hand zurückzuziehen. Der Kellner hatte das Geschehen am Tisch beobachtet und konnte sich halbwegs denken, was dort geschah.

So hatte er das nächst beste Glas genommen - ein Glas Wasser, das einer der anderen Gäste bestellt hatte - und hatte mit einigen Schritten den Tisch erreicht, an dem er Toya das Wasser über den Kopf geschüttet hatte. "Einige Gedanken sind wohl zu heiß gelaufen, eine kleine Erfrischung gefällig?" Toya starrte den Kellner für einen Moment nur ungläubig an, bis sich sein Gesicht zu einer wütenden Fratze verzog. "So eine Ungeheuerlichkeit. Was bildest du dir ein? ICH WILL SOFORT MIT DEM GESCHÄFTSFÜHRER SPRECHEN!"
 

Mokuba, viel zu sehr darauf konzentriert, sich von der Grabschhand in Sicherheit zu bringen, bemerkte erst etwas später, was vorgefallen war. Nämlich als er wieder diese angenehme Stimme vernahm, nicht weit entfernt. Als er aufsah, starrte er den Kellner, den er eben noch beobachtet hatte, kurz an. Sein Blick glitt zu Toya, der im nächsten Moment auch loszeterte.
 

Die Haare waren nass und ein Großteil des karierten Hemdes auch. Der Schwarhaarige konnte allerdings nicht wirklich lachen, sondern atmete erleichtert aus, als er merkte, wie die Hand von seinem Oberschenkel verschwand. Er wollte sich gerade bedanken, da ging es auch schon alles ganz schnell.
 

Die Kollegin von der Theke stürmte bald dazu, reichte dem völlig nassen Toya ein Handtuch. Danach gesellte sich noch ein anderer Kellner dazu, aber scheinbar der Chef hier, der noch selbst mithalf. Mokuba konnte nur noch mit ansehen, wie die Situation eskalierte.

Toya, laut zeternd und schimpfend, berichtete gleich, was vorgefallen war - Natürlich nur, dass dieser unfähige Kellner ihn absichtlich vollgeschüttet hatte. Komisch, von seinen perversen Grabschhänden berichtete er nicht... Danach ging alles noch viel schneller, als sowieso schon.

Der grünhaarige Kellner bekam natürlich eine ordentliche Standpauke, beharrte allerdings auf seinen Standpunkt und wurde dann einfach gekündigt. Seufzend gab der dann auch seine Hüfttasche ab, und verschwand dann aus dem Café. Na prima! Jetzt fühlte sich der Schwarzhaarige schuldig! Und wie.
 

Mokuba sah aus den Augenwinkeln, wie Toya aufstand, um sich abzutrocknen und nutzte die Gunst der Stunde. Er schlüpfte an dem Kerl vorbei und machte sich dann schleunigst aus dem Staub. Gott, so ein Horrordate! Zum Glück war es vorbei.
 

Draußen hielt er gleich Ausschau nach einem grünen Haarschopf, den er zum Glück bald erblickte. Es war ja auch recht auffällig. "Hey! Warte", rief der Teenager dann auch gleich und hastete hinter dem Kellner, ähm, Ex-Kellner, her.
 

Dieser hörte das Rufen, konnte es im ersten Moment jedoch nicht einordnen, da er Mokubas Stimme vorher noch nicht gehört hatte. Dennoch blieb er stehen und drehte sich langsam herum, als er auch schon den Schwarzhaarigen erblickte. Na immerhin nicht noch eine Person, die ihm eine ellenlange, völlig belanglose Predigt halten wollte, denn der Kleinere hatte von den Grabschversuchen nicht gerade begeistert ausgesehen.
 

Wütend, weil er seinen Arbeitsplatz verloren hatte, war er auch nicht auf den Anderen, da es nicht Mokubas Schuld war. Er selbst hatte sich dazu entschlossen, ihm zu helfen und somit musste er halt mit den Konsequenzen leben, auch wenn dieser widerliche Typ ziemlich überreagiert und natürlich das unschuldige Opfer gespielt hatte. "Hm?" Die Hände des Grünhaarigen hatten sich mittlerweile in die Taschen der schwarzen Hose vergraben, als dieser darauf wartete, dass der Kleinere bei ihm ankam.
 

Das tat Mokuba nach einem Moment auch. Er atmete kurz durch und sah den Größeren dann an. Okay, jetzt hatte er ihn eingeholt, sein Horrordate beendet... Und jetzt? "Ich... Ich wollte mich bedanken.", fing er dann und druckste etwas herum. "Dass du mich... Na ja, gerettet hast." Der Teenager lächelte erleichtert.

Irgendwie war es ja schon richtig befreiend dort raus zu sein. "Und es tut mir Leid!", meinte er dann allerdings auch gleich und sah etwas schuldbewusst drein, musterte das interessante Muster der Pflastersteine. "Na ja, du hast... wegen mir den Job da verloren..."
 

"Ich werde nicht davon sterben... aber sie haben wirklich gut gezahlt..." Und nahe war es auch gewesen, aber nun war an der Situation ohnehin nichts mehr zu ändern. "Aber es war auch eine gewisse Genugtuung, der Typ war wirklich ekelhaft und hätte eher noch mehr Wasser gebraucht." Und Sport... etwas gegen die Akne... Modesinn... da war wohl so oder so nichts mehr zu retten. "Ich habe mich ohnehin gefragt, was du mit dem zu schaffen hattest.", fügte der Größere noch hinzu und zuckte leicht mit den Schultern. Für ihn hatte es jedenfalls nicht den Eindruck gemacht, als wären die beiden sich völlig fremd gewesen.
 

Mokuba lächelte leicht, bei den Worten. Gott, zum Glück Jemand, der seine Meinung teilte. Er hatte sich wirklich verloren gefühlt, so eingepfercht zwischen Toya, dem Tisch und der Wand!

Dann seufzte er tief. "Oh man, hör bloß auf...", meinte er dann und schüttelte leicht den Kopf. Es war einfach unglaublich peinlich, dass er ein blind date mit diesem Typ hatte... Oder dass er ihn früher nett gefunden hatte - Denn mal abgesehen von den Äußerlichkeiten, war er nur aufdringlich und langweilend gewesen. Und pervers.

"Wir waren ja auch verabredet...", meinte er dann allerdings, denn wenn der schon seinen Job geopfert hatte, um Mokuba zu helfen, dann sollte er wenigstens wissen, warum. "Blinde date.", nuschelte er Kleinere dann. "Und ich werde es nie wieder tun!"
 

"Hm... Ich finde blind dates merkwürdig. Wenn man sich nie persönlich kennengelernt hat, kann man doch gar nicht sicher sein, ob man sich versteht. Außerdem stellen sich die meisten dann bestimmt als Kerle, wie dein toller Traumprinz da, heraus, weil sie sonst nie wen kennenlernen würden. Du bist doch eigentlich niedlich genug, um auch so Jemanden kennenzulernen."

Für den Älteren war es einfach nicht nachvollziehbar, wieso man eine Person treffen wollte, wenn man diese doch gar nicht kannte und wahrscheinlich nicht einmal wusste, wie sie aussah. Persönlicher Kontakt war für ihn einfach sicherer und auch wesentlich amüsanter, als dann in eine solche Situation zu kommen, wie der Schwarzhaarige.
 

Gleich wurde Mokuba rot. Teils aus Scham, teils aus Verlegenheit. Okay, es war wirklich dumm gewesen und er hatte sich auch schon selbst dafür verflucht, dass er nicht auf Seto gehört hatte, aber er hatte wenigstens daraus gelernt!
 

Aber mal etwas anderes... Hatte der ihm da gerade ein Kompliment gemacht? Hm, aus dem Mund des Ex-Kellners wirkte es eindeutig besser, als aus Toyas. "Ich... Na ja, du hast wegen mir deinen Job verloren... Kann ich das irgendwie wieder gut machen?", fragte er dann und nestelte etwas verlegen an seinem Shirtsaum. "Wie wäre es, wenn ich dich dafür morgen ins Kino einlade?", schlug er dann vor. Das Date war der Horror gewesen, aber zum Teufel, damit. Etwas Positives hatte es, er hatte ein Gespräch mit einem total süßen Typ und das würde er sich nicht entgehen lassen!
 

Schmunzelnd zog der Größere eine Hand aus seiner Hosentasche und fuhr sich durch die Haare. "Na wenn du drauf bestehst. Jetzt habe ich morgen ja ohnehin frei." Normalerweise hätte er am Sonntag den ganzen Tag arbeiten müssen, aber da er nun keinen Job mehr hatte, hatte sich dieses Problem wohl gelöst. Außerdem war der Schwarzhaarige wirklich niedlich... wieso also nicht?

"Aber wie wäre es, wenn ich erführe, wie mein Date für morgen heißt?", fragte der Grünhaarige grinsend und hob eine der feingeschwungenen Augenbrauen. "Mein Name ist jedenfalls Noah." Und er hatte sicherlich keine Lust, die ganze Zeit nur 'du' zu benutzen, denn der Kleinere mit Sicherheit einen Namen besaß.
 

"Ehrlich?", fragte er gleich und lächelte breit. Wow! Das hieße ja dann, dass er für morgen ein Date hatte! Und kein blind date! Sondern eins... mit dem süßesten Typ, den er kannte! Bisher jedenfalls.

"Ach, ähm, ich heiße Mokuba.", antwortete er dann gleich. Wie peinlich, er hatte sich gar nicht vorgestellt. Seto würde ihm dem Kopf abreißen, wenn er das mitbekommen hätte! Aber der würde ihm nachher sowieso den Kopf abreißen, wenn er wieder nach Hause kam... Da sollte er wohl auch langsam wieder hin. "Hm, okay... Morgen...", begann er dann und druckste leicht rum. "Wollen wir nicht vielleicht Handynummern austauschen? Damit wir das noch besprechen können?", fragte er dann hoffnungsvoll. Die Handynummer von Noah, das wäre Wahnsinn!
 

"Du ziehst alle Register, was Kleiner?" Amüsiert blickte Noah den Schwarzhaarigen an und zog aus der Brusttasche seines Hemdes ein Klapphandy, das mit einer fließenden Bewegung seiner Hand geöffnet wurde. Für einen Moment tippte der Grünhaarige herum, bis er Mokuba auffordernd ansah.

"In Ordnung, schieß los." Als ob er noch nicht bemerkt hätte, dass Mokuba ihn anscheinend toll fand und er ihn nicht nur einlud, weil Noah ihn gerettet hatte. Da spielten bestimmt auch andere Gründe eine große Rolle. Ihm sollte es recht sein, denn es war ja schon mal ein Vorteil, dass der Kleinere nicht nur knallrot vor ihm stand und kein Wort herausbekam, sondern auch die ein oder andere mutige Aussage von sich gab.
 

Mokuba wurde gleich etwas rot um die Nasenspitze, als er die Worte des Größeren vernahm. Was hieß hier alle Register? Immerhin hatte er noch Klamotten an!

Er diktierte Noah dann seine Nummer und ließ sich danach auch die des Anderen geben. Nicht, dass nachher der Spruch kam 'Ich ruf dich an', und dann wartete er sich dämlich, weil Noah ihn abwimmeln wollte. So leicht schaffte der das nämlich nicht mehr. Der Schwarzhaarige lächelte leicht. "Okay, ich schreib dir dann, ja?" Er sah kurz auf seine Armbanduhr und seufzte. Schade, er hätte gerne noch weiter mit dem Grünhaarigen geplaudert, aber Seto drehte zu Hause sicher gerade am Rad. "Ich muss jetzt leider weg, aber wir sehen uns ja."
 

"Klar." Leicht nickte der Größere, steckte das Handy zurück in seine Tasche und drehte sich dann um, damit er sich auf den Weg nach Hause machen konnte. "Bis morgen." Wirklich umsehen tat sich Noah zwar nicht mehr, doch hob er verabschiedend eine Hand bis über die Schulter und winkte leicht, als er losging.
 

~°~
 

Seto und Joey hatten es nicht geschafft, sich von dem Schrecken auf zwei Stöckelschuhen zu befreien. Es waren sicherlich keine fünf Minuten gewesen, die sie für diesen unsinnigen Fragebogen gebraucht hatten, doch beschäftigte diese unglaublich dreiste Person sie so sehr, dass sie nicht einmal bemerkt hatten, was im Café passiert war, oder dass Mokuba es verlassen hatte.
 

Erst eine ganze Weile später wurden sie erlöst, doch da war alles schon zu spät und Mokuba weg. Wohl oder Übel hatten sie sich daraufhin auf den Heimweg gemacht, um dort auf den Schwarzhaarige zu warten und zu schauen, ob dieser nicht vielleicht schon zurück war. Den ganzen Weg über hatte Seto sich Sorgen gemacht und diese Werbetussi verflucht, die ihn davon abgehalten hatte, seinen Bruder zur Not zu beschützen. Hoffentlich war nichts passiert... dennoch konnte er schlecht jetzt schon die Polizei anrufen, oder?
 

Joey hatte versucht den Brünetten zu beruhigen, aber Sorgen machte er sich ja selbst. Hoffentlich war es wirklich gut ausgegangen und Mokuba würde gleich nach Hause kommen.

"Er kommt sicher gleich." Joey strich dem Brünetten durch die Haare und setzte einen Kuss auf dessen Schläfe. Als er dann wirklich ein paar Schlüssel am Haus klappern hörte, horchte er auf. Wenig später öffnete sich die Haustüre und Joey war schon richtig erleichtert, als er Mokubas "Bin zu Hause!", hörte.
 

Wenig später erschien dessen Kopf im Türrahmen und er betrat dann das Wohnzimmer gänzlich.
 

Erleichtert seufzte Seto auf, als er seinen Bruder gesund und in einem Stück vor der Nase hatte. Aber was sollte er jetzt machen? Aufspringen und sich noch einmal davon überzeugen, dass Mokuba wirklich nichts passiert war? Sauer darauf reagieren, dass der Schwarzhaarige es einfach gewagt hatte, abzuhauen, obwohl er es ihm verboten hatte?
 

Der Brünette entschied sich einfach dazu zu schweigen und den Kleineren mit hochgezogener, brauner Augenbraue auffordernd anzustarren. Vielleicht hatte sein Bruder ja wenigstens den Anstand sich zu entschuldigen, oder sich selbst zu erklären und irgendwie interessierte es Seto auch, wie das Date mit diesem Kerl nun gelaufen war.
 

Als Seto ihn so strafend ansah, schluckte Mokuba leicht. Okay, womit hatte er auch gerechnet? Natürlich war Seto sauer... Mokuba hoffe nur, dass gleich kein 'Ich hab es dir ja gleich gesagt!' kommen würde.

"Hey.", meinte er dann und trat näher zur Couch, auf der die beiden saßen. Joey schmunzelte leicht, aber Setos Miene blieb steinhart. Der Dunkelhaarige wurde nervöser.

"Ich...", begann er dann, seufzte dann aber ergeben. "Ach, scheiße. Du hattest ja, okay? Zufrieden?", abwartend sah er seinen Bruder an und ließ sich auf den Sessel fallen.
 

Im ersten Moment überkam den Brünetten wirklich eine Welle der Selbstgefälligkeit. Natürlich hatte er Recht gehabt! Das hatte er doch immer! Na ja... jedenfalls fast. Nach wenigen Momenten wurde Seto dann jedoch bewusst, was es hieß, dass er mit seiner Vermutung richtig gelegen hatte.
 

Augenblicklich weiteten sich die blauen Augen des Braunhaarigen, der seinen Bruder fassungslos und geschock anstarrte, während er von seinem Platz auf der Couch aufsprang. "WAS? Soll das heißen, es war wirklich ein Psychopath? Hat er etwas gemacht? Hat er dich angegrapscht? Wollte er dich entführen? Bist du wirklich in Ordnung?" Nun brach Seto WIRKLICH in Panik aus, als ihm klar wurde, WAS seinem Bruder wirklich hätte widerfahren können.

Und er... hatte ihm nicht geholfen... Es wäre alles seine Schuld gewesen, wenn Mokuba nicht mehr wohlbehalten zurückgekommen wäre, weil er sich von dieser Tussi hatte ablenken lassen. Gott, er war wohl wirklich ein schlechter Bruder.
 

"Nein, nein! Seto beruhig dich mal!", antwortete Mokuba gleich und lehnte sich schmunzelnd in seinem Sessel zurück. Er hatte doch gewusst, dass die Antwort den Brünetten panisch machte. So hatte er wenigstens ein bisschen Genugtuung. Mokuba nahm sich gemächlich eine Hand voll Chips vom Wohnzimmertisch. Die Tüte hatte Joey doch sicher heute angebrochen. Der war ja genauso eine Naschkatze, wie Mokuba selbst.

Zufrieden seufzend schob er sich gleich ein paar davon in den Mund und grinste leicht.
 

Joey zog eine Augenbraue in die Luft und sah den Kleineren an. "Also was jetzt? War der Typ ein Psychopath, oder nicht?" So entspannt wie Mokuba da saß, ließ es ja darauf schließen, dass es ganz nett gewesen war.

Der Teenager schmunzelte auch gleich und zuckte mit den Schultern. "Hör bloß auf, der war... sagen wir der ekelhafteste Mensch auf dieser Welt, den ich kenne. Leider."
 

Stirnrunzelnd blickte Seto seinen Bruder an und versuchte aus dem Gesagten einen logischen Kontext zu bilden, wobei er aber kläglich versagte. Mokuba hatte es wirklich geschafft, ihn zu verwirren. "Also hat er dir doch was getan?"

Wie konnte der Schwarzhaarige so ruhig und glücklich sein, wenn sein blind date doch so schrecklich gewesen war? So hörte es sich jedenfalls an und im Moment kontrastierten das Auftreten und die Kommentare den Kleinen sehr stark. "Würdest du das ganze dann mal langsam aufdecken?" Der Brünette hatte jedenfalls keine Lust mehr, seinem Bruder jede einzelne Information aus der Nase zu ziehen.
 

"Hm.", Mokuba kaute erst noch seine Kartoffelchips zu Ende, bevor er antwortete. "Also Toya... Ein Alptraum.", begann er dann. "Also nicht, dass ich was gegen übergewichtige Menschen habe, aber er war nicht sehr gepflegt und hat die ganze Zeit auf mich eingeredet.", erklärte er dann, was genau so horrormäßig an seinem blind date gewesen war. "Außerdem war er eklig und hat mich angegrapscht." Hoffentlich bekam Seto jetzt keinen Herzanfall. "Aber keine Sorge, ich wurde errettet." Nun grinste Mokuba breit und schob sich noch einen Kartoffelchip in den Mund.
 

"Er heißt Noah.", schwärmte er dann. "Und morgen gehe ich mit ihm ins Kino." Joey konnte nur einen leisen Laut von sich geben. Sein Blick glitt unsicher zu Seto. Wie der wohl reagieren würde? Immerhin kam Mokuba hier von einem Horrordate zurück, wo er begrapscht wurde und schon hatte er das nächste ausgemacht?
 

Sprachlos und mit leicht geöffnete Lippen starrte der Brünette Mokuba für einen Moment an, bevor er schweigend im Wohnzimmer auf- und abtigerte, wie ein Raubtier im Käfig. Seto wusste nicht so recht, was ihm mehr zu schaffen machte, die Tatsache, dass ein Fremder seinen Bruder gerettet hatte und nicht ER, obwohl er dem Schwarzhaarigen extra dafür gefolgt war, oder die Tatsache, dass dieser komische Toya Mokuba wirklich abgegrapscht hatte.
 

BEIDES war schlimm und unverzeihlich und dieser Kerl hatte Glück, dass Seto ihn nicht gesehen hatte, denn sonst wäre er innerhalb von zwei Tagen Hackfleisch... im übertragenen Sinne. Plötzlich blieb der Brünette stehen und blickte Mokuba erneut fassungslos an. "Du willst schon wieder auf ein Date, mit einem Typen den du nicht kennst?! Bist du des Wahnsinns?" Hatte der Schwarzhaarige wirklich dazugelernt?
 

"Den kenne ich ja!", antwortete Mokuba gleich und zuckte mit den Schultern. "Außerdem ist er höchstens drei jahre älter, als ich, und geht noch zur Schule.", fuhr er fort. Gut, ganz genau wusste er das ja auch nicht, aber mein Gott! Wer würde das denn alles auf die Goldwaage legen? Außerdem hatte er ja das Gefühl, dass er Noahs grünen Haarschopf schon das ein oder andere Mal and er Schule gesehen hatte.

"Ich weiß immerhin, wie er aussieht. Also gibt es da keine unangenehmen Überraschungen." Ein eindeutiges Grinsen legte sich auf die Lippen des Teenagers.
 

Ein skeptischer Blick aus blauen Augen wurde Mokuba zugeworfen, als sich die dazugehörige Person zurück auf die Couch und damit neben Joey fallen ließ. Leicht zogen sich der dunklen Augenbraue Setos zusammen, als er sich die Worte des Schwarzhaarigen durch den Kopf gehen ließ. "Und du bist dir wirklich sicher über diese Informationen?" Das klang wenigstens nicht ganz so schlimm, wie das Date mit einer Person aus dem Internet.

"Meinetwegen kannst du morgen da hin gehen, aber die restliche Woche hast du trotzdem Hausarrest und keine Widerrede." Mokuba sollte froh sein, dass sein Verschwinden, trotz Verbot, nicht noch schlimmere Konsequenzen hatte. Und nur weil er den Anderen gehen ließ, hieß das nicht, dass er ihm nicht folgen würde, um sich diesen Noah genauer anzusehen!
 

"WAS?!", fragte Mokuba dann gleich und erhob sich wieder aus seinem Sessel. Hausarrest? Eine ganze Woche? Gott! Seto verarschte ihn doch gerade oder?

"Das kannst du nicht machen!", rief er gleich und grummelte. Immerhin hatte er seinen Fehler ja eingesehen und was war, wenn Noah vielleicht ein zweites date wollte? Dann musste er absagen, weil er - Wie uncool war das denn bitte? - Hausarrest hatte?!
 

Joey seufzte nur leise. Hoffentlich fing das Ganze jetzt nicht schon wieder von vorne an...
 

~°~
 

Muahaha! So, jetzt wisst ihr bescheid ;P Sein Date war ein ekelhafter Perversling namens Toya!!! Haben wir euch endlich mal reingelegt, wo doch schon -Karma- unseren Dragon=Moki durchschaut hatte!

Juhuu ^___^ Schaffen wir bestimmt noch mal! So!
 

LG, Raiku & Riku



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Von:  jyorie
2013-04-24T15:29:17+00:00 24.04.2013 17:29
Hi ^_^

ich bin mir nicht sicher ob ich mich jetzt freuen soll, aber micht sicherheit war es für Mokbua eine heilsame erfahrung nicht allzu blauäugig etwas auszumachen – okay, er tut mir schon etwas leid, aber er ist ja mit einem blauen Auge davon gekommen und ihm ist nix passiert und er hat dazu noch ein Schnuckelchen abbekommen :D

CuCu Jyorie

Von:  Shakti-san
2008-02-15T20:59:36+00:00 15.02.2008 21:59
*lach* also wenn i dank dem cap morgen keinen muskelkater hab, dann weiß i a net. i war nur no am lachen. außer die szene wo toya auftauchte *graus*. aba als dann das mit dem kellner anfing, hatte i wieda mein grinsen drauf... und hab mia gedacht "so und das is sicha Noah und rettet ihn"..
aba iha habt uns echt an der nase herumgeführt mit toya.
will unbedingt lesen, wie das erste richtige date mit Noah abläuft...
also bis denn
LG Ran
Von:  Sweet-Akane
2008-02-04T20:42:59+00:00 04.02.2008 21:42
Die FF ist absolut genial ;-).
Bin grad zufällig drüber gestolpert und find sie einfach nur genial ^^.
Armer Mokuba, na mal sehn wies mit Noah läuft, bin gespannt!
Von:  risuma
2008-02-03T18:40:26+00:00 03.02.2008 19:40
Armer Mokuba, was für ein Schreck. Und keine Möglichkeit Reißaus zu nehmen.

So ein Ekel, brrr, hat mich echt geschüttelt. Aber , Gott sei Dank, naht schon ein Retter mit grünen Haaren. Juchu! Noch mal Glück gehabt, Mokuba, das hätte bös ins Auge gehen können.

Und der fiesen Tante mit ihren Stöckelschuhen wünsch ich nur, dass ihr ein Absatz abbricht. Man hält doch einen Seto Kaiba nicht auf. Ich hätte mich so über ein Veilchen bei dem Ekelpaket gefreut.

Bis zum Nächsten Teil

risuma
Von:  BeSafe
2008-02-03T16:47:32+00:00 03.02.2008 17:47
wohoooo ich lach mich tot xD das war ja mal ein reinfall xD armer mokuba aber einglück kam noah und hat ihn gerettet xD aber lustig fand ichs auch echt als Seto total in panik getan ist xD einfach zu geil das kappi freu mich echt aufs nächste kappi ^^
*winkewinke*
lg Mickey
Von:  Kira-no-Lucifer
2008-02-03T16:40:47+00:00 03.02.2008 17:40
hi
das war ein super kapi!
ich glaub ihr habt mehr als nur ein person reingeleg mich unteranden auch
aber nun hat mokuba ja sein date mit noah, wenn er den doch gehen darf ^^

bin gespannt wie es weiter geht *freu mich auf nächst kapi*

_Kisala_

Von: Karma
2008-02-03T14:27:08+00:00 03.02.2008 15:27
Erste!!!
*froifroifroi*

Uh, voll reingefallen!! Aber ha, wenigstens hat er JETZT ein Date mit Noah. Das ist doch auch schon mal was!
*froi*

> Dann musste er absagen, weil er - Wie uncool war das denn bitte? - Hausarrest hatte?!

Darüber hab ich am meisten gelacht.
*Lachtränen aus den Augen wisch*
*immer noch kicher*

War mal wieder ein super Kappi und ich bin jetzt schon gespannt, wie Mokis erstes 'richtiges' Date wird.
*ihm die Daumen drück*

So, und jetzt verzieh ich mich wieder.
*schnief*
*hust*
Bin krank und sollte eigentlich im Bett sein. Nya, bis zum nächsten Mal!!
*wink*

Karma


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