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Callisto~Warrior Queen

Der Pfad der Rache
von

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Prolog

Ich weiß auch nicht wie ich darauf gekommen bin eine Xenafanfic zu schreiben, aber ich hatte wirklich Lust dazu.

Disclaimer: Leider gehören mir die Figuren nicht,ausser meinen Eigenkreationen!
 

Dunkelheit, absolute Dunkelheit umgab sie nicht einmal die Spur eines Lichtstrahles drang hier vor. Was brachte es, wenn man eine Göttin ist und doch nicht entkommen kann. Die Bilder des verheerenden Absturzes, stürzen an ihren inneren Augen vorbei. Wie die heißen Lavamassen ihr entgegengestürzt kommen, die unerträgliche Hitze und die Angst in jenem Augenblick. Und nun würde sie wahrscheinlich niemals wieder aus der kalten zu Stein erstarten Lava herauskommen. War es wirklich besser gewesen von dem Ambrosia zu nehmen? Der Speise, die aus Sterblichen Götter machte? Theoretisch gesehen schon, aber in der Praxis gesehen würde sie bis in alle Ewigkeit ihr Dasein im Nichts verbringen. Einfach unerträglich diese Vorstellung, aber leider all zu real. Schon

einmal war sie eingesperrt gewesen, in den Zwischenwelten, weil SIE, sie hatte im Treibsand sterben lassen. Sie hatte nicht daran denken wollen und doch waren es die einzigen Gedanken die sie fassen konnte. Xena, die Kriegerprinzessin. Wann würde endlich der Tag kommen an dem sie ihren Schwur einlösen konnte, den sie vor mehr als 10 Jahren in den Himmel geschrien hatte. Wann nur, denn vorher würde sie niemals ruhen können und den nach ihrer Ansicht wohlverdienten inneren Frieden erhalten. Doch so wie die Dinge standen würde, das wohl niemals eintreffen.

Doch hatte das Schicksal ihr nicht schon viele böse Streiche gespielt, aber ihr andererseits auch in die Hände gespielt. Das Ganze begann damals vor 12 Jahren in Cirra. Wieder wanderten ihre Gedanken zurück zu jener Zeit wo sie noch so etwas wie Glück oder reine von Herzen kommende Freude oder sogar Liebe empfinden konnte. Doch damals am jenem verhängnisvollen Tag starb all dieses. Tausende von bitteren Tränen hatte sie vergossen, bis diese versiegt waren. Schier in Selbstmitleid war sie verflossen, bis dieses Gefühl sich in Hass umwandelte. Hass war einerseits verzehrend wie Feuer, andererseits kalt wie Eis und zerstörerreich wie ein Sturm, der über das Land fegt.

Wie hatte es nur so weit mit ihr kommen können, das sie sich nun an diesem Ort befand, nicht tot, aber trotzdem weit davon entfernt sich lebendig zu fühlen. Irgendwie war die Dunkelheit aber auch tröstend und schien sie in eine wollige Umarmung zu umschließen. Warum nur konnte sie all dem nicht entfliehen? In die ewige Vergessenheit versinken? Der Schwur, er verfolgte sie regelrecht, aber sie würde ihn erfüllen. Ein Schauer durchlief ihren schmalen Körper.

"Ich werde zurückkehren und dann...", stieß sie hervor, auch wenn die Worte ungehört verhallten. Sie spürte, wie die Erinnerungen sie einzuholen drohten. Nein nicht jetzt, nicht schon wieder. Es gab jedoch kein Entkommen. Wie eine mentale Umklammerung, pressten sie ihr den Kopf zusammen. Aus der Dunkelheit heraus sah sie sich wieder, damals an dem Tag wo sie eigentlich hätte sterben sollen, aber sie war wohl für anderes auserkoren worden.

Heute verstand sie es, aber es waren schreckliche Erkenntnis. Denn eigentlich waren sie alle nur Spielbälle der Götter und das sie nun selber dazugehörte, nützten ihr nichts, weniger als Staub auf einem Schwert, weniger als ein Tropfen Blut, der im Boden versickerte. Es nützte nichts, sie musste sich erneut all diesen Erinnerungen stellen, sie resignierte, gab sich der Umklammerung hin, sowie die unzähligen Male zuvor auch. Damals wo sie noch jung und so unschuldig gewesen war, damals in Cirra. Dort wo sie nicht Callisto gewesen war, aber eigentlich doch Callisto war. Ja damals...
 


 

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Das war der Prolog, ich hoffe es findet Anklang. Ich wollte einfach über Callisto schreiben. Vielleicht kriege ich ja ein paar Kommis.

Deathline over Cirra

So jetzt geht's richtig los mit der Story.

Also wie schon gesagt, die Figuren und Orte gehören nicht mir, außer meinen eigenen Charas.

Danke für eure Kommis^^ Es werden natürlich noch viele Kapi folgen!

Des weiteren interpretiere ich einige Dinge selber, also nicht wundern. Am Anfang liest es sich ganz harmlos, aber später kommt es zu ein wenig heftigeren Szenen
 

Jener Tag begann ganz friedlich, wie auch jeder andere exbeliebige Tag in dem Dorf Cirra. Die Einwohnerzahl war in den letzten Jahren beachtlich angestiegen. So konnte der Ort schon fast als kleine Stadt bezeichnet werden. Die Sonne war gerade vor wenigen Augenblicken hinter dem Horizont aufgegangen und doch herrschte schon reges Treiben. Aus der Schmiede erklangen Hammerschläge und auch in der Schreinerei wurde schon fleißig gewerkelt. Die Bewohner waren zum größten Teil Handwerker und Bauern. Nur vereinzelt waren Händler unter der Bevölkerung zu finden, die aber meistens nie lange blieben, da in der Umgebung nicht all zu gute Geschäfte abgeschlossen werden konnten und so auch kein großer Gewinn dabei rausgeschlagen wurde, aber zum Leben reichte es.
 

Callisto wachte von dem Gezwitscher der Vögel an ihrem Fenster auf. Gähnend streckte sie sich und stand dann auch sofort auf. Sie schlief in einer kleinen Kammer unter dem Dachstuhl. Es war zwar sehr eng, aber immerhin ihr eigenes, kleines Reich. Schnell war die Morgenwäsche erledigt und das lange hellblonde Haar gekämmt und zu einem einfachen Zopf zusammengebunden. Die hellbraune Tunika saß ein wenig eng stellte das Mädchen fest, sie musste gewachsen sein in der letzten Zeit, überlegte sie. 12 Winter zählte sie jetzt schon und die ersten fraulichen Rundungen begannen sich schon auszubilden. Das Mädchen nahm immer zwei Stufen auf einmal und stürmte in die Küche.
 

Auf dem Ofen köchelte schon die Suppe für das Mittagessen, das ihre Mutter schon morgens zubereitete. "Guten Morgen Mutter!", sie drückte ihrer Mutter einen Kuss auf die Wange, welche gerade den kleinen Corres fütterte. "Schön das du wach bist Callisto, füttere du bitte deinen Bruder weiter, ich muss mich um den Brotteig kümmern sonst fällt der noch zusammen." Sie nickte nur und widmete sich dann ihren kleinen Bruder, der gerade knapp über ein Jahr alt war. Corres war ein sehr aufgewecktes Kind, das immer fröhlich lachte. Der Kleine hatte die selben braunen Augen wie Callisto. Artig aß er jeden Bissen den ihm seine große Schwester in den Mund steckte. "Mutter wo ist denn Crysania? Sie schläft doch nicht mehr oder?" Ihre Mutter schüttelte den Kopf. "Nein sie ist noch mal zur Anprobe ihres Kleides, Galina hat doch nur heute morgen Zeit!" Callisto verdrehte ihre haselnussbraunen Augen.
 

Ihre Schwester würde in zwei Wochen heiraten und machte jetzt schon einen Aufstand, als ob die Vermählung schon morgen wäre. Doch so war sie nun einmal, immer ein wenig egozentrisch. "tust du mir noch einen Gefallen Callisto und sammelst ein paar Pilze? Heute Abend kommt doch Crysanias Verlobter samt seines Vaters um die letzten Formalitäten zu erledigen." Das rundliche Gesicht ihrer Mutter strahlte schier vor Freude, als ob sie die zukünftige Braut wäre, aber sie wollte halt nur das Beste für ihre Kinder. Doch irgendwie konnte Callisto nicht recht warm werden mit dem zukünftigen Gatten ihrer Schwester, er war ihr einfach zu glatt, aber das war das Problem ihrer Schwester.
 

17 Winter war Crysania und bald würde sie in den Heimatort des zukünftigen Gatten übersiedeln. Callisto nahm sich vor netter zu ihrer großen Schwester zu sein, da sie Crysania dann nicht mehr so oft sehen würde. Gut gelaunt griff sie nach einem Korb, der hinter dem Ofen stand. "Bis später Mutter ich mache mich jetzt auf den Weg!" Schnell strich sie Corres noch mal durch das strubbelige Haar. Der Kleine lachte vergnügt. Schnell stibitzte sie sich ein Stück frischgebacktes Brot vom Tisch und rannte lachend aus dem Haus, als ihre Mutter erbost aufschrie und mit einem Kochlöffel drohte.
 

Draußen war die Sonne nun ganz aufgegangen. Die Luft war angenehm, nicht zu warm und nicht zu kalt, halt ein herrlicher Frühlingstag. "Guten Morgen Callisto, wohl mal wieder auf dem Weg zu einem Ausflug?!", rief ihr der Schmied zu, als sie an seiner Schmiede vorbeischlenderte. "Ich wünsche dir auch einen guten Morgen Aspius, aber ich mache keinen Ausflug, sondern etwas Nützliches und zwar Pilze sammeln." Kurz überlegte Callisto und zwinkerte ihm dann zu. "Wenn du bitte, bitte sagst, bringe ich dir vielleicht auch welche mit." Lachend lief sie weiter, als er drohend den schweren Schmiedehammer hob. "Sehe zu das du Land gewinnst du freche Kröte!", schrie Aspius ihr grinsend hinterher.
 

Schon bald hatte sie den Korb gefüllt mit den verschiedensten Pilzsorten, da sie sich in den Wäldern rund um Cirra bestens auskannte, was von den vielen Streifzügen herrührte, die sie oft machte. Auf dem Rückweg war alles wie zuvor, doch als Callisto aus dem Wald heraustrat, konnte sie von einer leichten Erhebung auf die Stadt sehen. Es erschien ihr so, als wenn der Hauch des Todes über Cirra schwebte und als wenn die Schatten aus dem Boden hervorkriechen würden. Verwirrt schüttelte das blonde Mädchen den Kopf. Das Bild war genauso schnell wieder verschwunden, wie es aufgetaucht war. Die kleine Stadt lag friedlich dort. War das nur ein Trugbild oder doch Realität?
 

Verunsichert machte sie sich auf den Heimweg. Es war jedoch wirklich alles so wie sie heute Morgen losgezogen war, nur das nun schon die Mittagszeit eingeklungen war. Ihre Mutter wartete schon sehnsüchtig auf die Pilze. "Sieh doch Callisto, Crysanias Kleid ist nun endlich vollendet!" Sie deutete nach oben. Auf dem Treppenabsatz posierte sie und drehte sich einmal. Crysania war eine wahre Schönheit mit hellblonden Locken und strahlendblauen Augen. Das Kleid, das für Crysanias Hochzeit angefertigt wurde, bestand aus fliesendem weißen Stoff. Oben an der Schulter wurde es von einer goldenen Brosche zusammen gehalten. Der Schleier bestand aus demselben Material wie das Kleid, war aber noch mit goldenen Stickereien verziert.
 

"Ich möchte echt nicht wissen, was der Tand gekostet hat... Ach ja wo ist eigentlich Corres", murmelte Callisto verdrossen und rümpfte leicht die Nase. Tadelnd sah ihre Mutter sie an. "Das soll der schönste Tag in dem Leben deiner Schwester werden, also führ dich nicht so auf! Corres habe ich in sein Bettchen gelegt, er ist seid letzter Zeit so quengelig.!" Innerlich verdrehte sie die Augen, bei ihr war er nie quengelig, aber ihre Mutter war einfach immer zu hektisch. Crysania kam die Treppe mehr oder weniger runtergeschritten. Callisto beachtete die große Schwester nicht weiter. "Wann kommt Vater eigentlich nach Hause?" Ihre Mutter zuckte mit den Schultern. "Er ist heute zu einer Stadtratssitzung gerufen wurden, es kann also noch eine ganze Weile dauern!"

Von draußen drangen plötzlich laute und ziemlich aufgebrachte Stimmen herein.
 

"Dort scheint es einen Aufruhr zu geben!" Und schon stürmte Callisto zur Tür hinaus. Das Mädchen besaß eine angeborene Neugier. Crysania folgte auf dem Fuße. Kopfschüttelnd ging die Mutter ihren beiden Töchtern hinterher. Callisto starrte erstaunt auf die Szene, die sich ihr dort bot. Eine Horde von Kriegern war in die Stadt gekommen. In das Gesicht ihrer Schwester und ihrer Mutter schlich sich Entsetzen. Das wunderte das blonde Mädchen ein wenig. Vielleicht waren es ja nur Krieger auf der Durchreise. Der oberste Stadtrat redete auf einen der Männer ein, der von seinem Pferd gestiegen war und sich vor dem alten Mann aufbaute.
 

Von hier aus konnte sie aber nichts verstehen und wollte näher herantreten, aber die Finger Crysanias bohrten sich schmerzhaft in ihre rechte Schulter. Wütend funkelte sie die Ältere an. "Bleib hier... Es ist zu gefährlich. Letzte Woche waren schon einmal welche von ihnen hier, aber sie waren dort nur zu dritt gewesen. Sie suchen nach einem magischen Stein, den wir angeblich haben sollen!", erklärte sie ihr flüsternd. Ein magischer Stein? Vielleicht den Stein von Ixion? Ihr Vater hatte einmal davon erzählt, aber warum sollte ein magisches Artefakt gerade in einer kleinen und unbedeutenden Stadt wie Cirra sein? "Wir haben es nicht! Das habe ich Euch schon vorige Woche gesagt und Eure Frist war lächerlich, da wir Euch nicht geben können, was wir nicht haben!", schrie der Stadtrat jetzt regelrecht, aber das schien den Rädelsführer nicht im Geringsten zu interessieren.
 

Beruhigend legte ein weiteres Stadtratsmitglied dem alten Mann eine Hand auf die Schulter. Es war Callistos Vater, der im Angesicht der bedrohlichen Situation eine beeindruckende Ruhe ausstrahlte. "Das glaubt euch aber unser Kriegsherr nicht!", erwiderte der Redner unbeeindruckt von den aufgeregten Bürgern, die sich um sie scharten. Dieses Pack verkannte eindeutig die Situation, in dem es schwebte, aber dem war leicht abzuhelfen. Er trat ein wenig näher zu dem obersten Stadtrat. Er war mittelgroß, hatte verwildertes schwarzes Haar, ein narbiges, unrasiertes Gesicht und trug eine schwarze Lederrüstung. Ein entsetzter Aufschrei ging durch die Menge, als völlig unvorbereitet Blut aufspritze und der Kopf des Rates über den Boden kullerte.
 

Callistos Vater stürmte nach vorne um noch irgendetwas zu unternehmen, aber es war zu spät. Das nächste Ereignis, das folgte, lief wie in Zeitlupe vor Callistos Augen ab. Auf dem Gesicht des Kriegers, der den Rat köpfte verzog sich zu einem hässlichen Grinsen, bevor er ihrem Vater sein Schwert in den Leib rammte. Sie hörte ihre Mutter augkeuschen und sah auch, das sie schluchzend zusammenbrach, konnte aber nicht reagieren. Sie war wie erstarrt. Erst als Crysania sie wegriss, sah sie wieder alles klar. "Schnell wir müssen hier weg!" In Crysanias Augen standen Tränen. Die beiden Morde waren wie etwas, das eine Barriere gebrochen hatte.
 

Schreie erfüllten die Stadt, als nun weitere Bürger wahllos und völlig erbarmungslos abgeschlachtet wurde. Sie waren völlig hilflos, denn Cirra war eine friedliche Stadt, die schon seid Jahunderten nicht mehr von Kriegen heimgesucht worden war. Die Menschen waren zum größten Teil einfache Bauern, die keine Waffen besaßen. "Mutter....!" Die Schwestern sahen entsetzt zu ihr, als sie auch von einer Schwertklinge durchbohrt wurde. Die ersten Häuser brannten schon. "Warum tun die so etwas, wir haben diesen Stein doch nicht!" Tränen nass sah sie die Ältere an. "Sie brauchen keinen Grund dafür und wahrscheinlich wissen sie auch, dass wir dieses Artefakt gar nicht besitzen...", antwortete sie mit brüchiger Stimme. Doch wie konnte man den einfach wehrlose Menschen abschlachten und das auch einfach ohne jeglichen Grund? Das war all zu grausam. Die Schreie halten in ihren Ohren.
 

Eine Fackel traf ihr Haus. Sofort leckten die Flammen an dem trockenem Holz und dem Strohdach. Siedendheiß durchfuhr Callisto die Erkenntnis. Corres, der Kleine war noch in dem Haus und lag friedlich schlafend in seinem Bettchen. Sofort wollte sie dort rein stürmen, wurde aber gewaltsam von Crysania zurückgerissen. Wütend funkelte sie die Schwester an. "Lass mich los! Corres, er ist dort drin, ich muss ihn da rausholen!" Crysania schüttelte den Kopf. "Es ist schon zu spät, du würdest auch verbrennen!" Die blauen Augen ihrer Schwester wirkten so leer, aber Callisto war das jetzt egal. Ihr kleiner Bruder brauchte ihre Hilfe. Ein jämmerlicher, schrecklich schrilles Schreien drang aus dem brennendem Haus.
 

Verzweifelt versuchte sie sich aus Crysanias festem Griff zu befreien, aber vergeblich. Callisto ballte die Fäuste und schlug nach der Schwester, aber der Griff blieb eisenhart. Die Schrei des kleinen Jungen wurden immer leiser und erstarben schließlich. "Du hast ihn auf dem Gewissen!", schleuderte sie Crysania entgegen, die sie darauf losließ. Es war ein Schock für sie, solch einen Vorwurf an den Kopf geworfen zu bekommen. Callisto war doch jetzt die einzigste Person die sie noch hatte bis auf... Dort war noch ihr Verlobter, der in Dineus lebte. Das war der einzigste Lichtblick sie beiden würden dorthin gehen. "Callisto warte du wirst sonst noch getötet!", rief sie ihr hinterher und wollte dem Mädchen nachlaufen, wurde aber brutal zurückgerissen. Voller Entsetzten musste sie dem Mörder ihres Vaters in die Augen sehen. Ein gieriger Blick lag in seinen dunklen Augen, als sein Blick über den wohlgeformten Körper der jungen Frau glitt. Schreckliche Angst erfasste Crysania, als sie mitgezerrt wurde.
 

"Nein... Nein lass mich los du mieser Bastard!" Ein dreckiges Lachen war die Antwort darauf. Unsanft wurde Crysania zu Boden gestoßen. Schnell wollte sie sich aufrappeln, wurde aber wieder zurück gerissen. "Wohin denn so schnell des Weges, zuerst wollen wir doch ein bisschen Spaß haben." Schon riss er an ihrem Gewand. Das konnte doch nur ein Alptraum sein. "Lass mich...!" Voller Abscheu spuckte sie ihm ins Gesicht. Betont langsam wischte sich der Krieger den Speichel aus dem Gesicht und schlug der jungen Frau mit der Faust mitten ins Gesicht. Ihr Kopf schnellte zurück und alles verschwamm vor ihren Augen. Ihre Augen wanderten zum Himmel empor.
 

In Gedanken sendete sie ein Gebet. 'Oh große Hera, du bist die Schützerin der Ehe, zwar bin ich noch nicht verheiratet, aber ich will nicht das dieser Abschaum über mich herfällt, bitte ich flehe dich an. Hilf mir!' Doch es schien hoffnungslos. Sie schloss resignierend die Augen. Dieser Kerl schob ihr Gewand hoch und... Plötzlich schrie er vor Schmerz auf. Vorsichtig öffnete sie ihre Augen wieder. Jemand hatte ihrem Peiniger einen Dolch ins Bein gestoßen. Es war ihre kleine Schwester Callisto. "Schnell Crysania komm!" Bevor der Mann reagieren konnte, hatte sie sich aufgerappelt und stolperte zu ihrer Schwester hinüber. Fluchend zog der Krieger die kleine Klinge aus seinem Bein. Diese kleine Mistkröte konnte was erleben. Für diese Unverschämtheit würde er sie bei lebendigen Leib häuten, oder noch schlimmeres.
 

Die beiden Schwestern rannten einfach los. Erst jetzt bemerkten sie das Unheil was diese Männer verursacht hatten. Überall lagen verstümmelte Leichen. Unvorstellbar aber sie hatten keinen Unterschied zwischen Männern, Frauen, Alten und Kindern gemacht. Entsetzen schüttelte Callisto. Dort lag die junge Pameseia, die erst letzen Monat ein Kind das Leben geschenkt hatte lag seltsam verkrümmt und hatte das blutige Bündel, was einmal ihr Baby gewesen war selbst im Tode hielt sie es noch fest umschlungen. Überall war Blut und es roch nach verkohlten Leichen. Bei den Göttern warum nur, warum was für Menschen taten das und vor allem wer gab den Befehl zu so einem Massaker? Tränen liefen ihr die Wangen hinunter. Ihre Mutter, ihr Vater waren einfach abgestochen worden und Corres, der Kleine war bei lebendigen Leib verbrannt. Das waren keine Menschen, das waren Tiere. Crysania riss sie aus den düsteren Gedanken.
 

"Callisto, er kommt!!!" Erschrocken fuhr sie herum. Er hinkte zwar leicht, war aber trotzdem den beiden Mädchen noch bei weitem überlegen. "So du kleine Ratte, du dachtest du könntest mir den Spaß verderben?" Als sie ihn anfauchte, brach er in schallendes Gelächter aus. "Da haben wir wohl eine kleine Wildkatze, pass auf ich bring dir Manieren bei!" Mit einer lockeren Bewegung zog er sein Schwert. "Niemand legt sich mit mir an und schon gar nicht ein kleines Mädchen!" Er trat auf die beiden Schwestern zu. Beide wischen zurück. Ehe sie sich versah hatte der Krieger Callisto an einem Arm erwischt und zerrte sie zu sich rüber. Das blonde Mädchen trat und schlug um sich, aber ohne Erfolg. Sein Griff war erbarmungslos und schmerzhaft. "Während du gleich verrecken wirst, kannst du noch mit ansehen was ich mit deiner Schwester treibe!"
 

Seine Hand hob sich und mit ihr auch die scharfe Klinge. Er setzte zum Schlag an und traf auf zartes Fleisch. Ein Schrei zeriss die Luft, doch es war nicht die Kleine die blutüberströmt zu Boden sank sondern die schöne Schwester. Blut sickerte über das Hochzeitsgewand und wirkte grotesk auf der Farbe der Unschuld. Crysania sank zu Boden. Das konnte doch nicht sein, nein nicht Crysania. Völlig fassungslos starrte sie auf ihre Schwester. In ihrem Sturz, hatte sie Callisto mit gerissen. Das Gewicht ruhte jetzt auf ihr und Blut sickerte über Callistos Gesicht. Ihre Schwester hatte sich schützend vor sie geworfen und war von der Schwertklinge durchbohrt worden.
 

Für einen kurzen Moment flackerte noch das Lebenslicht, verlosch dann aber. Sie schmeckte den Geschmack von Blut auf der Zunge. Das Blut ihrer Schwester. Das konnte nicht der Realität entsprechen, gleich musste sie aufwachen und dann würde es vorbei sein und es wäre so wie jeden Morgen. Doch nichts geschah. Die schreckliche Realität blieb weiterhin bestehen. Eine raue Stimme flüsterte in ihr rechtes Ohr. "Siehst du Prinzessin, das passiert wenn man sich uns in den Weg stellt uns und unserer Kriegsherrin. Xena, die Kriegerprinzessin!" Er stieß noch ein raues Lachen von sich und erhob sich dann. Die Kleine war der Mühe nicht wert sie zu töten. Die Aasgeier würden schon den Rest erledigen. Er ließ das blonde Mädchen zurück am Boden, beschwert mit dem Gewicht der toten Schwester.
 

Callisto konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Mit stumpfen leeren Augen sah sie ihm hinterher. "Xena, die Kriegerprinzessin.... Zehrstörerin der Nationen...", flüsterte sie vor sich hin. Dann erklang das Klappern von Hufen. Jemand ritt durch das offene Tor. Das musste sie sein. Callisto konnte den Blick nicht von der Kriegerprinzessin abwenden. Sie sah wunderschön aus, wie sie dort stolz auf ihrem Pferd saß, den Kopf hocherhoben. Das lange schwarze Haar wehte im Wind und ihre eisblauen Augen blitzten gefährlich. Sie hatte noch niemals solch eine Frau gesehen. Xena trug eine schwarze Lederrüstung mit silbernen Beschlägen, einen dunkelblauen Umhang und auf ihrem Kopf saß eine Kriegerhaube, einer stolzen Kämpferin würdig. Dieses Bild brannte sich regelrecht in ihr Bewusstsein ein. Diese Frau war für all das hier verantwortlich. Für einen Moment schaffte sie es ihren Kopf zu heben. "Ich werde dich dafür töten... Xena...!", flüsterte sie, bevor sie die Schwärze einholte.
 

Das war fast wider wie ein Streich der Götter, denn so hatte sie niemals die nachfolgenden Geschehnisse miterlebt. Xena ließ ihren Blick über die Stadt gleiten. Wo sie auch hinsah Tod und Zerstörung. Wut stieg in ihr auf. Mit einem Satz sprang sie vom Pferd und ging energischen Schrittes auf den Mann zu der Crysania getötet hatte. "Kannst du mir mal verraten was das hier darstellen soll Garion?" Bevor er sich versah hatte sie ihm ins Gesicht geschlagen. "Ich sagte keine Frauen und keine Kinder! Verdammt und was ist das hier für eine Schweinerei?!" Erbost funkelte sie ihn an. "Du hast meine Befehle missachtet, das hat Konsequenzen. Du bist deines Amtes als General entbunden, des weiteren wirst du heute Abend noch einer anderen Maßnahme ins Auge sehen."
 

Sie würdigte ihm keines Blickes mehr. So hatte sie das nicht gewollt, aber was war seid letzter Zeit nur mit ihr los? Vielleicht kämpfte sie schon einfach zu lange. "Wir rücken ab, hier ist nichts mehr zu holen!", rief sie laut und gut hörbar. Ihre Männer sammelten sich bei den Pferden. Wenig später konnten sie den Ort des Geschehens zurücklassen. Noch einmal sah Xena am Tor zurück. Dieser Sieg hatte einen bitteren Nachgeschmack. Schnell gab sie ihrem Pferd die Sporen und jagte davon.
 

Die Zeit verstrich und die Nacht brach über der toten Stadt herein. Kein Leben herrschte mehr in den Straßen nur das Grauen. Und doch ein Fünkchen Leben steckte noch in Cirra. Stöhnend schlug Callisto die verklebten Augen auf. Das Blut auf ihrem Gesicht war schon geronnen. Die tote Last wog schwer auf ihr. Ächzend konnte sie sich unter dem steifen Körper hervorzwängen. Der Mond war das einzigste Licht. Er stand in seiner vollen Pracht. Alle Feuer waren verraucht und ausgegangen. Wie verloren stand das junge Mädchen dort. Es war alles passiert, alles die nackte Wahrheit. Ungehemmt begann sie zu schluchzen. Es war doch kein Trugbild gewesen, als sie vom Pilze sammeln zurück gekommen war. Die Götter hatten ihr eine Warnung gesendet und sie hatte es als Halluzination abgetan. "Oh ihr Götter, warum, warum nur..."
 

Unaufhörlich liefen ihr Tränen über die Wangen und malten Spuren durch das angetrocknete Blut. Doch sie würde das nicht unbezahlt lassen. Diese Abscheuligkeiten, diese unmenschlichen Taten. Diese Xena war dafür verantwortlich. Voller Wut ballte sie die Fäuste und legte den Kopf in den Nacken. "Oh ihr Götter auf dem Olymp und in der Unterwelt Ihr sollt Zeuge meines Schwures sein. Bei allen neun Höllen ich schwöre, ich Callisto werde sie dafür bezahlen lassen, für jeden einzelnen Blutstropfen. Sie wird genauso leiden wie ich gelitten habe!" Unendlicher Hass glühte in den braunen Augen des Kindes, das nun jegliche Unschuld eines Kindes verloren hatte. Mit verzerrtem Gesicht starrte sie in die Nacht. Der Mond schien herab auf das Mädchen und legte einen silbrigen Schein auf das helle Haar und spiegelte sich wieder in jedem einzelnen Blutfleck in der Stadt. Jene Nacht würde vergehen, aber viele weitere würden folgen. Der Tag an dem die Stadt Cirra starb war vorüber gegangen.
 

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So das war Kapitel Nummer eins. Weitere werden folgen!

Callisto and the Warlord

Danke für euer Lob, da macht es gleich dreimal so viel Spaß zu schreiben!^^

Und weiter geht's mit der kleinen Callisto...
 

Der Morgen des dritten Tages nach dem Massaker brach an. Ein Geruch der Verwesung hing in der Luft. Callisto kniete neben der Leiche von Crysania. Es malten sich tiefe, dunkle Ringe unter den Augen des jungen Mädchens. Die Erschöpfung drohte sie zu übermannen, aber noch wollte sie nicht aufgeben. Noch wollte sie die Stadt nicht aufgeben, doch um so länger sie dort hockte und auf die Toten herab starrte und der Verwesungsgeruch sie fast zum Würgen brachte, um so mehr steigerte sich ihre Wut, so dass sie fast daran zu ersticken drohte. Keine einzige Träne hatte sie mehr übrig.
 

Aber selbst wenn sie sich überwunden hätte, wohin sollte sie denn gehen? Es gab keinen einzigen Ort zu dem Callisto hätte Zuflucht nehmen können. Warum gerade Cirra? Diese Frage zermarterte ihre Gedanken. Sie hatten doch nichts Schlimmes verbrochen, hatten den Göttern den nötigen Respekt erwiesen und trotzdem hatten sie es zugelassen. Sie ballte die Hände zu Fäusten. Ihre Fingernägel krallten sich schmerzhaft in die Handballen. Waren sie denn so unwichtig gewesen, das es die dort oben nicht interessierte? Abrupt hielt sie inne in ihrem Gedankengut. Bei Hades, sie hatten sie doch getan, die Warnung, doch war es nur ein grausamer Streich, einem zwölfjährigem Mädchen solche Bilder zu senden, das damit nichts anfangen konnte. Callisto hielt sich die Hände vor die verquollenen Augen. Keinen Augenblick länger konnte sie diesen Anblick ertragen, aber er hatte sich tief in ihrem Geist eingebrannt. Überall war nur Blut, es floss in Strömen, sammelte sich und wurde von einem Rinnsaal zu einem überschwappendem See, letzten Endes zu einem Meer. Sah so ihre Zukunft aus, nur Blut und Verzweifelung?
 

Das Klappern von Hufen war zu hören. Kamen diese Tiere, dieser Abschaum etwa zurück? Hektisch sprang sie auf. Es waren jedoch andere Krieger. Die Männer stoppten die Pferde. "Was bei Ares ist hier geschehen?!", rief einer von ihnen. Ein anderer deutete auf Callisto. Das Mädchen wirkte wie ein Geist auf die Männer, wie es dort stand bleich, mit Blut verschmiert und mit leerem Blick. "Nein sie scheint aus Fleisch und Blut zu sein!", stellte einer von ihnen fest. Hinter ihnen ritt wohl ihr Anführer hinein, ganz in schwarz gekleidet und mit einem gehörntem Helm. Bei genauerem Betrachten konnte man erkennen, dass es sich um einen relativ jungen Mann von höchstens 25 Jahren handelte.
 

Ärger breitet sich auf seinem Gesicht aus. Auffällig waren seine dunkelgrauen Augen, die trotz der Wut die er empfand kühl die Situation beurteilten und das grausige Szenario betrachteten. Das er nun aufgebracht war rührte nicht etwas daher, das er so etwas wie Mitleid empfand, das war etwas für Schwächlinge, sondern weil ihm jemand zuvor gekommen war und er ahnte schon wem er das zu verdanken hatte. Dorian, so lautete der Name des jungen Kriegsherrn, hatte nämlich Informationen in Bezug auf den Stein Ixion in Verbindung mit der Stadt Cirra erhalten, doch er war wohl nicht der einzige gewesen. Mit einem Sprung war er von seinem Pferd herunter und trat zu der wohl einzigen Überlebenden, dem blonden Mädchen. Die Kleine wich instinktiv zurück vor ihm.
 

Wenn er ein paar brauchbare Dinge aus ihr herausholen wollte, musste er anders vorgehen. Erst einmal nahm Dorian seinen Helm ab. Er hatte schwarzes Haar, das zu mehreren Zöpfen eng an den Kopf geflochten waren. "Du musst keine Angst vor mir haben, ich tue dir nichts!", meinte er freundlich. Misstrauen standen nun in Callistos Augen, aber ihre innere Stimme sagte ihr, das sie sich erst einmal anhören sollte, was er zu sagen hatte. "Ich habe keine Angst vor dir." Ihre Stimme klang ein wenig heiser. Verdutzt sah er sie an, mit so einer Antwort hatte er jetzt nicht gerechnet. Vernehmend räusperte er sich. "Du kannst mir sicher mitteilen was hier geschehen ist?"
 

Callisto legte ihren Kopf leicht schief und musterte den Kriegsherrn. "Warum sollte ich das tun, vielleicht gehörst du ja auch zu diesem Abschaum.", stieß sie zwischen den Zähnen hervor. Einige von den Kriegern brachen in Gelächter aus. Dorian warf seinen Männern einen finsteren Blick zu, der besagte, noch ein Laut und ihr seid des Todes. "Ich habe ein eigenes Heer und wir sind gerade erst in dieser Gegend angekommen." Zuerst schien sie ihm nicht zu glauben, nickte aber dann. "Na dann will ich dir mal glauben, dein Glück ist das ich dich nicht gesehen habe...!" Das sagte sie so ernsthaft, das es schon seltsam klang. "Also schön, dann teile ich dir mit was passiert ist. Der Tag begann ganz harmlos wie jeder andere auch und keiner von uns ahnte, das die Götter uns verlassen hatten!" Ihn beeindruckte das nicht sehr. "Und nun seht Euch um und seht! Nur Tot und Zerstörung ist zurückgeblieben!" Mit einer breitgefächerten Geste umfasste sie den Ort. "Doch ich sehe schon es kümmert Euch nicht und ich möchte nicht weiter darüber sprechen." Irgendetwas verlieh Callisto die Kraft so mit dem Kriegsherrn zu sprechen.
 

Ein wenig verdutzt war Dorian schon, das dieses Mädchen so zu ihm redete. "Zügel deine Zunge, fasse dich kurz und sage mir einfach wer dafür verantwortlich ist!" Er war sich sicher, das für ein paar Sekunden, der pure Hass in den braunen Kinderaugen flackerte, aber das konnte auch Einbildung sein. "Es war Xena, die Kriegerprinzessin mit ihrer Horde." Die Stimme des blonden Mädchens klang monoton und abgehackt, als sie den Namen der Kriegsherrin aussprach. Dorian verzog leicht sein Gesicht. Mal wieder war ihm die Kriegerprinzessin zuvor gekommen.
 

Erneut wanderte sein kühler Blick über das Bild von Tot und Zerstörung. Ein wenig wunderte es ihn schon. Das war gar nicht Xenas Stil. Zwar war sie berühmt berüchtigt und die meisten erzitterten bei ihrem Namen, aber wehrlose Frauen und Kinder, das war dann doch eher sein Stil. Wie er so darüber nachdachte, wanderte ein dreckiges Grinsen über sein stoppeliges Gesicht. Warum sollte man auch Rücksicht nehmen? Kinder wuchsen heran und wurden zu neuen potenziellen Feinden. Frauen konnten genau so ein Schwert erheben und gebaren außerdem neue Krieger und Rächer. Der junge Kriegsherr kannte kein Mitleid, kein Erbarmen, aber es wunderte ihn, dass Xena jetzt auch schon zu solchen Mitteln griff, doch eigentlich sollte es ihm auch egal sein.
 

"Kannst du uns erklären wie wir von hier aus nach Sanktion gelangen, ohne große Umwege machen zu müssen?" Callisto schüttelte den Kopf. "Nein aber ich könnte Euch und Eure Männer eventuell führen...!" Dazu müsste er dieses Kind mitnehmen, aber eigentlich war sein Streben danach nicht sehr groß. "Warum sollte ich dich nicht gleich hier und jetzt erledigen, du kleine freche Kröte?!" Wissend lächelte sie. "Weil ich die Einzige bin, die sich hier auskennt und Ihr ansonsten ganz und gar zurückreiten müsstet, da die Wälder tief sind und man sich schnell verirrt, wenn man sich nicht auskennt!" Sie war ganz schön schlau. Gönnerhaft nickte der Kriegsherr. "Also schön, dann führe uns..." Abermals schüttelte sie den Kopf. "So einfach geht das nicht, umsonst werde ich gar nichts tun!" Langsam aber sicher reichte es ihm, so von einem höchstens zwölf Jahre alten Mädchen behandeln zu lassen.
 

Schon wollte Dorian sein Schwert ziehen und dem leben des Kindes ein Ende setzen, aber eine Geste ihrerseits hielt ihn zurück. Sie deutete auf seine Waffe. "Ruhig Blut, ich werde Euch führen, aber meine Bedingung ist, dass Ihr mich lehrt, wie man mit einem Schwert kämpft, wie man tötet...!" Das Letztere hatte sie sehr leise gesagt. Verdutzt starrte er die zierliche Blondine an und brach dann in schallendes Gelächter aus. "Du kleiner Teufelsbraten, du gefällst mir!" Er löste die Hand wieder von dem Schwertknauf. "Schön du willst lernen, wie man ein Schwert benutzt und gar jemanden in die Unterwelt schickt? Ich werde es mit Vergnügen machen! Wir machen schon eine richtige Kriegerin aus dir Kleine!" Amüsiert betrachtete er sie genauestens von oben bis unten. Dorian hatte schon immer eine grausame Art von Humor gehabt.
 

"Mit einer kleinen Bedingung ist das aber schon verknüpft, denn immerhin investiere ich viel zeit und Mühe, da muss auch etwas für mich bei rausspringen, außer, das du uns freundlicherweise den Weg zeigst, was du sowieso musst, wenn du mit uns kommen willst." sein Blick behagte ihr überhaupt nicht. "Und zwar wirst du meine Geliebte werden, wenn du alt genug bist!" Wiederwillen breite sich auf ihrem Gesicht aus. Sie sollte die Geliebte von diesem Mann, der auch nicht mehr war als Abschaum werden? War es das Wert? Doch es war es, sie hatte nichts mehr und alleine würde sie es niemals schaffen, so gut zu werden um sich an Xena zu rächen, sie war einfach noch zu jung. Aber andererseits war dieser Mann gefährlich und eine Menge Grausamkeit steckte in ihm, das konnte sie mit jedem Atemzug spüren. Jedoch hatte sie sich entschieden und die Kunst des Tötens war das allemal wert und zudem würde sie sowieso erst in mindestens vier Jahren erst... Dann würde sie 16 Jahre alt sein.
 

"Ich akzeptiere die Bedingung! Ich führe euch durch die Wälder, dafür nehmt ihr mich dann mit und Ihr werdet mich in der Kunst des Kampfes ausbilden!" Ein leichter Seufzer entwich ihrer Kehle, als sie an seine Bedingung dachte. "Im Gegenzug werde ich deine Geliebte... Sagen wir mal in vier Jahren.." Übergangslos war sie ins du übergegangen. Erneut grinste dieser Mann auf herabwürdigende Weise. Etwas in ihr wollte ihm dieses Grinsen austreiben, gar ausbrennen. "Doch das ist meiner Ansicht nach, eine ungerechte Verteilung!" Stolz reckte sie das spitze Kinn. Neugierig und abwartend sah Dorian dieses seltsame Mädchen an. "Ich biete meine Führung und mich selber und du bietest nur deine Ausbildung, die vielleicht nicht mal erfolgreich ist..!" Tief atmetet sie durch und stieß die Luft wieder zwischen den Zähnen heraus. Eine gewisse Kälte schlich sich in ihre Augen. "Wenn ich mit der Ausbildung fertig bin und du mir nichts mehr beibringen kannst, werde ich dich töten!"
 

Mit offenem Mund starrte der Kriegsherr sie an und auch seine Männer, die das Geplänkel schmunzelnd verfolgt hatten, wirkten etwas fassungslos. "Das ist ein Versprechen!" Kurz zwinkerte sie Dorian zu. Das löste die Anspannung und alle brachen in schallendes Gelächter aus. "Das glaube ich kaum, aber wenn du meinst!" Eigentlich war es ihr ernst, obwohl sie sich nicht vorstellen konnte einen Menschen einfach so töten zu können. "Dann ist unser Pakt hiermit besiegelt!" Callisto spuckte in ihre rechte Hand und hielt sie ihm hin, er tat es ihr gleich und sie schüttelten die Hände. Für Dorian war das Thema damit beendet. Mit festen Schritten ging er zu seinem Pferd zurück. Nachlässig winkte er dem blonden Mädchen ihm zu folgen.
 

Zögernd näherte sie sich dem Pferd, doch er saß mit einem Satz schon auf dem breiten Rücken seines Reittieres und hielt Callisto seine Rechte hand auffordernd hin. Wiederwillig ergriff sie diese erneut und er zog sie hoch zu sich in den Sattel. Sie war federleicht, er hatte ihr Gewicht kaum gespürt. "Bei mir ist es sicherer für dich!", meinte er breit grinsend. "Da bin ich mir nicht so sicher!", erwiderte sie säuerlich. Mit einer lässigen Bewegung setzte Dorian seinen gehörnten Helm wieder auf seinen Kopf. "Wir reiten weiter Männer, Xena hat uns ja leider nichts übriggelassen!", rief er deutlich für alle hörbar. Verwundert registrierte er, das seine neue Reisegefährtin bei dem Namen der Kriegerprinzessin zusammenzuckte.
 

Sollte er darauf eingehen? Nein das war nicht sein Problem und natürlich war so ein Massaker schwer verdaubar für ein junges Mädchen. Er konnte nicht ahnen, was gerade vor ihrem inneren Auge ablief. Erneut sah sie wie die Kriegerprinzessin stolz und mit erhobenen Haupt in die Stadt hineingeritten war. Doch diese Frau würde leiden... Als sie den Hügel vor der Stadt erreicht hatten, zügelte Dorian nochmals sein Pferd und sah auf der ihm entgangen Gelegenheit hinab. Dagegen starrte Callisto mit brennendem Blick herab. Keine einzige Träne hatte sie mehr übrig, obwohl es ihr zum Weinen zu Mute war, aber es würde sie sowieso niemand trösten, es gab auch keinen Trost für all das.
 

Als wenn der Himmel ihre düsteren Gedankengänge mit verfolgt hätte, öffneten sich plötzlich die Himmelpforten und es begann in Strömen zu regnen. Die Wasserflut prasselte auf sie alle herab und durchnässte sie. Es kam Callisto so vor, als wenn sie durch den Regen, am Fuße der Stadt dort eine Gestallt im blutverschmierten, weißen Gewand stehen. "Crysania...", hauchte sie erschrocken. Ihre Schwester hatte einen trauernden Ausdruck auf dem Gesicht und schien zu ahnen, das der Weg den sie beschreiten wollte noch mehr Unglück bringen würde. Rasch wendete sie die Augen ab, musste aber dann doch wieder hinsehen, aber das Trugbild war verschwunden. Nachdenklich sah Dorian auf das Mädchen, das vor ihm im Sattel saß herab. "Du solltest das alles hier vergessen, du fügst dir nur selbst weiteres Leid zu....!" Vergessen?! Niemals sie hatte ewige Rache geschworen. Eines Tages würde sie Bezahlen... Die schwarzhaarige Kriegerin mit dem Namen Xena.
 

"Es wäre wirklich besser für dich, ist aber deine Angelegenheit... ähm, ich kenne ja noch nicht einmal deinen Namen! Also wie lautet er?!" Langsam drehte sie sich im Sattel zu dem Kriegsherrn herum. "Mein Name? Mein Name lautet Callisto, du solltest ihn dir gut merken!" Was die Zukunft bringen würde wusste Callisto nicht, aber sie würde dort ihr Zeichen hinterlassen. Erneut schlich sich diese Kälte in die braunen Augen, doch dann blieb nur Traurigkeit zurück. In jenem Moment war ein weiterer teil ihrer Kindheit, ihrer Unschuld gestorben. Als sie den Anblick Cirras nicht länger ertragen konnte, genauso wenig wie den Anblick des Kriegsherrn, sah sie einfach nach vorne. Trotz allem würde es nun weitergehen auf dem Pfad der Rache. Stück für Stück.
 

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So das war Kapi Nummer 2! Ich hoffe es hat euch gefallen, weitere werden folgen!

Training and Variance

So hier kommt Kapitel Nummer 3. Es wird ein wenig länger und ist ganz Callistos Ausbildung gewidmet! Zwischendurch sind Zeitraffer. Außerdem habe ich mich entschlossen Theodorus eine etwas größere Rolle zu geben und daher spielt er auch schon in diesem Kapitel mit. Allerdings ist er erst eigentlich ganz nett, ich schreibe sein späteres Verhalten einfach mal ganz unverfroren Calli zu!^^ Obwohl er auch natürlich sehr auf seinen Vorteil bedacht ist.
 

Die erste Zeit der Reise hatte sie den Männern erklärt wo sie lang reiten mussten. Die Krieger hatten nicht schlecht geguckt, dass sich die Kleine so gut in den Wäldern auskannte. Doch Callisto hatte ein sehr ausgeprägtes Gedächtnis und besaß eine natürliche Neugier. So hatte sie schon früh begonnen durch die umliegenden Wälder zu streifen, sehr zum Leidwesen ihrer besorgten Eltern. Diese Kenntnisse waren ihr nun zu Gute gekommen. Doch irgendwann hatte der Schlaf sie überwältigt. Friedlich schlummernd lag sie nach vorne gebeugt auf dem Sattel. Dorian ließ die Kleine schlafen, denn es brachte niemanden etwas ein erschöpftes Kind mitzuschleppen und den Rest des Weges kannte er selber. Nun waren sie nicht mehr weit von Sanktion entfernt, wo der Kriegsherr sein Hauptlager aufgeschlagen hatte, schon vor einiger Zeit.
 

Verschlafen öffnete Callisto ihre Augen, als das Pferd stoppte. "Ah ich sehe, du hast genug geschlafen, wir sind gleich da!" Sofort war sie hellwach. "Ich habe nicht geschlafen...!", erwiderte sie patzig. "Nein natürlich nicht!" Das Lager war nun gut erkennbar. Viele Zelte reihten sich nebeneinander. Der Kriegsherr hatte also doch mehr Männer als angenommen und was sie bis jetzt gesehen hatte war nur ein Bruchteil gewesen. "Du siehst meine Armee ist nicht gering und hat viele Kapazitäten. Mit einem leichten Ruck setzte er Callisto auf dem Boden ab. "Du bist nun ein Teil davon, also benehme dich auch so!" Eifrig nickte sie. "Ich werde dir einen Krieger zuteilen, der für dich verantwortlich ist, denn ich habe nicht immer die Zeit für deine Ausbildung." Erneut nickte sie. Dorian sah sich suchend um und überlegte wer geeignet für solch eine Aufgabe war und vor allem auch entbehrlich für andere Dinge.
 

Sein Blick blieb an einem jungen Krieger mit dunklem, leicht gelocktem Haar hängen, der gerade sein Schwert schärfte. "Theodorus komm mal her!", befahl er. Der Angesprochene ließ den Schleifstein sinken und trat zu seinem Herrn hin. "Ja was gibt es denn?" Sein Blick ruhte nur auf dem Kriegsherrn und erfasste das blonde Mädchen überhaupt nicht. "Ich habe eine neue Aufgabe für dich!" Ein breites Grinsen breitete sich auf Dorians Gesicht aus, als er den erwartungsvollen Blick des Kriegers sah. "Das hier ist Callisto! Ich werde sie in der Kriegskunst ausbilden, da ich aber wenig Zeit habe, unterstelle ich sie deiner Verantwortung!" Er sollte sich um ein Mädchen kümmern? Das glich einer Strafe.
 

Mit finsterem Blick sah er die Blonde an, die seinen Blick ungerührt erwiderte. "Schlafen kann sie bei Jalina und jetzt entschuldigt mich!" Dorian ließ die beiden einfach stehen und begab sich in Richtung seines Zeltes., das in der Mitte des Lagers stand und mit seinen Feldzeichen geschmückt waren, ein schwarzer Falke, der ein Schwert umklammerte. "Womit habe ich das verdient, solch eine kleine Kröte wie dich am Hals zu haben?", schnaufte Theodorus abfällig und runzelte die Stirn. "Wenn es dir nicht passt, kannst du dich ja in dein Schwert stürzen, Dorian scheint nämlich kein Nein oder ein sonstiges Wiederwort akzeptiert oder toleriert. Seine Augen wurden immer größer bei jedem ihrer Worte. Die Kleine hatte die Situation vollkommen durchschaut.
 

Achselzuckend winkte er ihr aber dann ihm zu folgen. "Ich bringe dich jetzt zu Jalina, sie ist unsere Heilerin und entwickelt ab und zu auch einmal eine Strategie, wenn es zum Beispiel um Belagerungen geht.", erklärte Theodorus auf dem Weg zu ihrem Zelt. Es gab hier also doch ein weiteres weibliches Wesen außer ihr, interessant. "Und wahrscheinlich auch noch die Gespielin von deinem Chef... Alles klar, wie kann es auch anders sein?" Theodorus unterdrückte ein breites Grinsen. "Natürlich ist sie das, ansonsten wäre sie nicht hier, aber was dich betrifft... Da bin ich mir gar nicht so sicher. Callisto warf ihm einen vernichtenden Seitenblick zu. "Lass das mal hübsch meine Sorge sein!"
 

Es passte ihr überhaupt nicht, das sich dieser Theodorus um sie kümmern sollte, das hatte Dorian gefälligst selber zu erledigen. Die beiden erreichten ein zelt, das ein wenig abseits von den anderen stand. Der Krieger hob die Zeltklappe leicht an und schob die sich leicht sträubende Blonde hindurch. "Jalina bist du da!?" Suchend sah er sich im Innenraum um. "Theodorus was verschafft mir die Ehre?!", erklang eine wohlklingende Frauenstimme aus dem hinteren Teil des Zeltes. "Du hast eine neue Zeltgenossin!" Mit diesen Worten war wohl die Neugier der Heilerin geweckt. Leichte schritteberlangen und sie stand auch schon vor den beiden Besuchern. Callisto musterte die Frau eingehend. Vom Alter her schätzte sie so auf ungefähr 20 Jahre. Eigentlich war sie eine sehr schöne Frau mit ebenmäßigen Gesichtszügen, aber der schmalgeschnittene Mund verlieh ihr einen harten Zug. Ihre Augen hatten eine dunkelblaue Färbung und das Harr war dunkelbraun, lang und zu einem einfachen Zopf geflochten.
 

Mit hochgezogenen Augenbrauen begutachtete das Mädchen die ziemlich körperbetonende Kleidung der Geliebten von Dorian. Ein Rock der von beiden Seiten bis zu den Oberschenkeln geschlitzt war, eine enge Coursage, bei der die obersten drei Löcher nicht zugeschnürt waren, beides in dunkelrot und dazu noch schwarze Lederstiefel. "Hat Dorian mir endlich eine Sklavin mitgebracht?" Callisto verspürte Ärger in sich aufsteigen. Hatte sie denn nicht schon genug durchgemacht? Musste diese Frau auch noch so unverschämt sein. Wütend funkelte sie Jalina an. "Ich bin keine Sklavin!", fuhr sie die Heilerin an. Verdutzt sah Jalina erst von Callisto zu Theodorus und wieder zurück. "Was soll das Ganze? Wer ist die Kleine?!" Theodorus zuckte mit den Schultern. "Dorian sagte nur das er sie ausbilden will, mehr weiß ich auch nicht!" Langsam aber sich wurde die ganze Angelegenheit einfach nur nervig.
 

"Ich bin Callisto und jetzt frag nicht so dämlich!" Jalina verzog ihr hübsches Gesicht. "Wird mal nicht frech, wenn mir einfach jemand aufs Auge gedrückt wird, will ich auch wissen warum!" Theodorus grinste in sich hinein. Zwei Frauen, das konnte auf Dauer gar nicht gut gehen. Er wendete sich wieder an das blonde Mädchen. "Morgen früh fangen wir dann mit dem Training an, also ruh dich bis dahin noch etwas aus!" Knapp nickte sie und drehte sich dann weg von ihm. "Du willst kämpfen lernen, das ist doch nichts für ein kleines Püppchen wie dich!", meinte Jalina spöttisch. Ein verächtliches Schnaufen war die Antwort darauf. "Das ist mein Problem und nicht deines, also kümmere dich um deine eignen Angelegenheiten!"
 

Das Mädchen war ja blutverschmiert, fiel der Heilerin erst jetzt auf. "Hier wasch dir mal das Blut aus dem Gesicht!" Sie reichte ihr einen Lappen. "Wasser ist dort hinten in der Schüssel. Es war noch immer Crysanias Blut. Die allerletzte Spur ihrer Schwester. Gedankenverloren starrte sie in die Schüssel und nahm ihr Spiegelbild auf der Oberfläche gar nicht wahr. Erst als Jalina irgendetwas geräuschvoll auf den Tisch stellte, schreckte sie aus den Gedanken. "Hier ist dein Schlafplatz!" Jalina deute auf eine Matte mit mehren Kissen. "Ist in Ordnung... Danke!" Nun merkte Callisto auch wie die Müdigkeit sie fast zu übermannen drohte. "Ich werde auch gleich schlafen."
 

Wenig später lag sie eingerollt wie ein kleines Kätzchen auf der Matte. Zwar war sie eingeschlafen, warf sich aber unruhig hin und her. Im Traum verfolgten sie wieder die Bilder von Cirra. Am nächsten Morgen wachte sie früh auf. Neben ihrem Schlafplatz lagen neue Sachen zum Anziehen und daneben stand ein Teller mit einem Stück Brot und etwas Obst. Die Sachen passte einigermaßen, obwohl die graue Tunika ein wenig weit war. Nachdem sie sich gewaschen, angezogen und etwas gegessen hatte, ging sie nach draußen um Theodorus zu suchen.
 

Sie fand ihn vor einem großen Zelt in dem Waffen gelagert wurden. "Ah ja du hast ausgeschlafen, dann können wir ja theoretisch anfangen." Eifrig nickte sie. "Als erstes werde ich dir den richtigen Umgang mit einem Dolch beibringen, denn eine Zweitwaffe neben einem Schwert richtig führen zu können ist oft von großem Nutzen." Zuerst probierte sie verschiedene Dolche aus, bis sie einen gefunden hatte, der gut in der Hand lag, nicht zu schwer und nicht zu leicht. Theodorus war kein schlechter Lehrer, da er geduldig war, aber Fehler sofort korrigierte, bevor man sich etwas falsch angewöhnte. Die Wochen die vergingen, kamen dem Mädchen wie Tage vor. Manchmal half sie Jalina beim Kräutersuchen. Die Heilerin zeigte ihr viele Kräuter und erklärte ein paar grundliegende Sachen. Des weiteren trainierte sie mit Theodorus und übte auch alleine weiter, lange nachdem die Sonne schon untergegangen war.
 

Eines Morgens stand Theodorus mit einem Schwert vor ihr. "Ich denke du bist nun so weit." Begierde brannte in ihren Augen, als sie die Waffe sah. Das Schwert fühlte sich kühl in ihren Händen an. Doch auch die Erinnerungen an Cirra kamen sofort wieder an die Oberfläche. Theodorus war erstaunt, als er mit einem Mal lodernden Hass in Callistos Augen erkennen konnte. Er fragte sich ob das Mädchen wirklich schon bereit für ein Schwert war, aber wahrscheinlich würde sie selbst in späteren Jahren noch so sein. Der Krieger staunte nicht schlecht denn auch hier zeigte sie ein Talent, welches selten war, wie auch schon mit dem Dolch, wenn sie erst einmal richtig ausgebildet wäre, würde sie eine passable Kriegerin abgeben.
 

Das erste Jahr ihrer Ausbildung lief völlig routinemäßig ab. Doch kurz vor ihrem 14. Geburtstag und wenige Monate vor Ende des 2. Jahres veränderte sich alles. Dorian hatte aus einer Laune heraus beschlossen, die Ausbildung der Kleinen selber zu übernehmen. Eigentlich war es so gewesen, das er sie fast vergessen hatte, bis er mehr aus Zufall ihr Training beobachtet hatte. Nun wollte er sich die Zeit nehmen, da seine neuesten Eroberungspläne gerade wortwörtlich auf Eis lagen. Als Callisto also an jenem Morgen zum Trainingsplatz kam, wartete dort nicht Theodorus, sondern der Kriegsherr persönlich. Callisto runzelte leicht die Stirn. "Was verschafft mir denn die Ehre?!"
 

Bei den anderen konnte sie sich eine Menge herausnehmen und da ihr niemand Verhaltensregeln aufstellte, kümmerte sie sich auch nicht im geringsten darum wer dort eigentlich vor ihr stand. Dorian baute sich regelrecht vor ihr auf und packte sie am Kragen ihrer Tunika. "Ich erwarte Respekt, also benimm dich gefälligst auch so, oder du wirst dein blaues Wunder erleben!" Herausfordern sah sie zurück. "Jetzt habe ich aber Angst!" Das spöttische Grinsen verging ihr allerdings, als er sie hart zu Boden stieß. "Zeig mir lieber was du bis jetzt gelernt hast, Callisto!" Ehe sie sich versah, hielt Dorian ihr sein Schwert vors Gesicht. Betont sah sie daran vorbei, stand langsam auf und hob ihr Schwert vom Boden auf, welches an der Seite gelegen hatte. Die Schwertscheide warf sie achtlos zur Seite.
 

Der Unterschied zwischen Theodorus und Dorian war, das es dem Kriegsherr vollkommen egal war, wen er dort vor sich hatte. Er nahm keinen Deut Rücksicht auf das Mädchen. Der Blonden fiel es schon unheimlich schwer überhaupt zu Blocken. "Ich sehe schon, du hast bis jetzt nur deine Zeit verschwendet!" Dieser Ausspruch machte sie wütend und nun wollte Callisto zurückschlagen, verfehlte ihn aber um Längen. "Sagte ich doch!" Die flache Seite seines Schwertes erwischte sie mitten in den Bauch und das nicht gerade sehr sanft. Jappsend klappte sie zusammen. "So schnell ist das Training aber nicht vorbei!" Voller Spott zog er sie wieder auf die Füße. So ging das die ganze Zeit weiter, es war einfach nur frustrierend. Doch sie würde ihm nicht die Genugtuung geben und einfach das Handtuch werfen.
 

Dieses Mal schlug er ihr auch das Schwert aus der Hand. Es fiel klirrend zu Boden. "Langsam verstehe ich wieso alle Leute aus deiner Heimatstadt krepiert sind, wenn sie alles solche jämmerlichen Versager waren wie du einer bist!" Callisto knirschte mit den Zähnen und rasende Wut stieg in ihr auf. Wie konnte er es wagen so etwas zu sagen? "Du elender Bastard!", knurrte sie. Wie sie das geschafft hatte, wusste sie später auch nicht mehr, aber ehe sich Dorian versah, schnellte der Dolch, den sie immer versteckt unter ihrer Tunika trug, in ihre Hand. Ohne nachzudenken fuhr sie Dorian damit quer über das Gesicht. Fassungslos starrte er auf den Dolch und berührte sein Gesicht. Blut sickerte aus der ziemlich tiefen Schnittwunde. "Das hast du nicht umsonst getan!" Hart schlug der Kriegsherr dem Mädchen ins Gesicht, so dass sie zu Boden flog. "Dafür lasse ich dich auspeitschen, kleine Kröte!" Das würde zwar Konsequenzen haben, aber Callisto war vollkommen zufrieden mit dem Ergebnis. "Jetzt siehst du passend zu deinem Charakter aus!", erwiderte sie trocken.
 

Vor Wut bebend schleifte er sie hinter sich her. Die Wunde blutete immer weiter. Jalina musste sie mit mehreren Stichen nähen und das mitten im Gesicht. Doch ihr Blick hing eher mitleidig an Callisto. In der Zeit ihres Zusammenlebens war ihr dieses seltsame Mädchen irgendwie ans Herz gewachsen. Die Blonde hockte in einer Ecke des Zeltes und beobachtete voller Genugtuung jeden einzelnen Stich. Als Jalina fertig war, drehte sich der Kriegsherr zu ihr um. "Und nun zu dir!" Dieses böse Funkeln in seinen Augen verhieß nichts Gutes. "Ich habe dir etwas versprochen und ich halte was ich verspreche!" Brutal riss er das zart gebaute Mädchen vom Boden hoch. "Ich lasse dich auspeitschen, vor allen!" Die Heilerin war entsetzt. "Nein nicht Dorian! Sie ist doch noch ein halbes Kind!" Schützend wollte sich Jalina vor ihren Schützling stellen, wurde aber unsanft zurückgestoßen. "Noch ein Wort und du stehst neben ihr!"
 

War es das wert gewesen? Jetzt war Callisto sich gar nicht mehr so sicher, als sie draußen mit den Händen an einen Pfahl gefesselt wurde und ihre Tunika hinten aufgeschlitzt wurde. Theodorus trat hinzu. "Was soll das? Ist das denn wirklich notwendig?" Dorian warf seinem Untergebenen einen mehr als vernichtenden Blick zu. "Für deine Unverschämtheit wirst du es ausführen und wenn du es nicht richtig machst und nur lasch zuschlägst, lasse ich dich häuten!" Das war keine leere Drohung. Der Krieger schluckte schwer und sah bedauernd zu dem blonden Mädchen. "Zehn Schläge sollten genügen um zu zeigen, wer hier am längeren Hebel sitzt!" Bei Ares das waren eine Menge Schläge für so ein junges Mädchen. Zögernd griff Theodorus nach der Peitsche. Callisto drehte den Kopf leicht zu dem Krieger hin. "Tue es Theodorus, tue es richtig, ich brauche dich noch!" Ihre Stimme zitterte leicht, aber ihr Gesichtsaudruck wirkte unerschütterlich.
 

Schon der erste Schlag brannte wie Feuer. Vor Schmerzen zuckte sie zusammen, gab aber keinen Laut von sich. Beim dritten Schlag platze schon die erste Strieme auf. Es war als würden tausend von Nadeln in ihr Fleisch gestoßen, aber sie biss die Zähne zusammen. Den Gefallen zu Schreien würde sie Dorian nicht tun. Kein einziger Ton würde über ihre Lippen kommen, nur ihre Augen glänzten verdächtig feucht. Jeder Hieb war schlimmer als der voran gegangene. Eines Tages würde Dorian vor ihr im Staube liegen, es war nur eine Frage der Zeit. An dieser Lektion hatte sie zwar schwer zu schlucken, aber sie war Callisto eine Lehre fürs Leben. Nie wieder wollte sie die Schwächere sein. Nein niemals wieder, denn der Stärkere hatte anscheinend alle Rechte beziehungsweise nahm er sich einfach diese Rechte.
 

Ihre Zeit würde kommen, das schwor sie sich. Auch für die Kriegerprinzessin. Xena würde leiden wie sie gelitten hatte, schwor sie sich erneut unter dem Angesicht der Peitsche. Schließlich hatten sie wohl ein Einsehen mit ihr, denn endlich hörten die Peitschenhiebe auf. Als die Fesseln an ihren Handgelenken gelöst wurden, sank sie zu Boden. Erst jetzt nachdem die Tortur ein Ende gefunden hatte, bemerkte sie wie viele der Männer sich versammelt hatten zu diesem Spektakel, wie demütigend das doch war. Jedoch konnte sie ja nicht ahnen was für einen Respekt sie sich eingehandelt hatte durch ihr schweigsames Erdulden der Schmerzen. "Ich hoffe du hast deine Lektion gut verinnerlicht!", hörte sie die Stimme des Kriegsherrn an ihrem Ohr. "Du weißt gar nicht was für eine... Doch irgendwann wirst du es sehen!" antwortete sie stöhnend.
 

Theodorus unterband weiteres Geplänkel, indem er das Mädchen vorsichtig hochhob und zu Jalina brachte. Diese hatte schon einige Kräutertinkturen vorbereitet und reinigte die Wunden fachmännisch. "Wenn du Glück hast bleiben so gut wie keine Narben zurück, aber dann darf ich dir den Rücken nicht verbinden, Luft muss ausreichend dran kommen." Schwach nickend erteilte das erschöpfte und schmerzgeplagte Mädchen ihre Zustimmung. Es dauerte über eine Woche bis die Schmerzen einigermaßen nachließen und noch mal zwei bis sie endlich ihr Training wieder aufnehmen konnte. Dorians Gesicht zierte jetzt eine langgezogene Narbe, die eine purpurne Verfärbung angenommen hatte, da sich die Wunde unglücklicherweise entzündet hatte.
 

Destsotrotz trainierte er sie weiter. Sein Stil war so ganz anders. Vielleicht lag es daran, das er eine Vorliebe dafür hatte mit seinen Gegnern zu Spielen. "Merke dir eines Callisto, du musst immer den Schwachpunkt im Geiste deines Gegners herausfinden und so lange darin stochern bis sein emotionales Gleichgewicht verloren gegangen ist!" Schwachpunkt im Geiste? Was meinte er denn damit bloß wieder? "ich sehe schon du verstehst nicht so ganz worauf ich hinaus will, aber es ist eigentlich ganz einfach."
 

Gebannt lauschte sie seinen Ausführungen. "Zum einem hat jeder natürlich Schwachpunkte in seiner Taktik oder Art zu kämpfen, aber das sei erst einmal unrelevant. Jeder von uns dunkle Dinge in seinem Geiste, Schwächen und Ängste die wir vor anderen verbergen wollen." Bei jeder Aussage seinerseits nickte sie zustimmend. Natürlich sollte niemand anderes mitbekommen wie man fühlte oder was für Ängste man inne wohnen hatte. Theodorus hatte ihr die Grundkenntnisse des Kampfes beigebracht, aber Dorian beschäftigte sich mehr mit den kleinen Details. Kurz gesagt er zeigte ihr wie man auf schmutzige Art und Weise kämpft. Alles saugte sie in sich auf, wie ein Schwamm das Wasser. Sogar Jalina trug zu ihren Fortschritten maßgeblich bei. Die Heilerin brachte ihr jedoch nicht nur ein paar Kräuterkenntnisse bei, sondern zeigte ihr auch die empfindlichen, leicht verletzlichen oder gar tödlichen Stellen des menschlichen Körpers.
 

Trotzdem es nun schon eine längere Zeitspanne verronnen war kamen die Alpträume, die Callisto des Nachts quälten wieder verstärkt zurück. So wachte die Blonde auch am Tag ihres 16. Geburtstages schweißgebadet auf, obwohl es draußen bitterkalt war. Es war mitten im Winter. Noch immer hallten die Schreie ihrer Familie in ihren Ohren, als sie schweratmend hochsprang. Wann hatte das endlich ein Ende? Seufzend schritt Callisto durch das Zelt, das sie sich noch immer mit der Heilerin teilte. Auf dem Tisch lag ein säuberlich eingepacktes Päckchen, daneben eine Nachricht von Jalina.

>Ich bin schon früher losgezogen um Kräuter zu sammeln. Dort liegt eine Kleinigkeit für dich. Jalina<
 

Neugierig öffnete sie das für sie gedachte Geschenk. Es stellte sich als ein kleiner Beutel heraus, den sie an ihrem Gürtel befestigen konnte um Wertsachen darin aufzubewahren. Plötzlich fuhr sie herum. Jemand war fast lautlos in das Zelt eingetreten. Niemand anderes als Dorian stand nun hinter ihr. "Du siehst mitgenommen aus Callisto, du schläfst wohl wieder schlechter?" Ihm entging auch nichts. Ein wenig konnte man sich schon darüber aufregen. Konnte sie nicht einfach davon ablassen? Dann würden auch die Träume enden, so glaubte der Kriegsherr es zumindest. "Ich kann mir schon denken was dir durch den Kopf geht!" Aufmerksam hatte sie sein Gesicht studiert. "Doch du täuschst dich, es endet erst wenn ich mit IHR fertig bin und wenn SIE tot ist!" Skeptisch musterte der Schwarzhaarige sie. Als Mädchen konnte man Callisto schon nicht mehr bezeichnen, vielmehr als junge Frau.
 

"Wie dem auch sei Callisto ich habe etwas für dich!" Mit verheißungsvollem Gesicht legte er einen grobstoffligen Sack auf den Tisch. Heute war wohl Tag der Geschenke... "Was ist das?" Misstrauisch beäugte sie den unförmigen Sack. "Schau hinein, ich denke der Inhalt ist nun angemessener für dich, als diese Lumpen!" Verächtlich deutete er auf ihre ehemalige Tunika, die nur noch aus einem kurzen verblichenen Oberteil und einem zerflederten kurzen Lendenschurz bestand, aber solche Kleidung war nun einmal bequemer zum Trainieren. Da ihre Neugier siegte schüttete sie den Inhalt einfach aus.
 

Erstaunen machte sich auf Callistos Gesicht breit, als sie den Inhalt unter die Lupe nahm. Zum Vorschein kam ein zweiteiliges Kriegerinnenkostüm aus schwarzen Leder, mit ein paar silbernen Beschlägen und einem verstärkten Einsatz um die Brustgegend. Dazu waren auch lederne Armschienen und auch Beinschienen, die bis über die Knie reichen würden. "Ich habe das für dich in Korinth anfertigen lassen... Des weiteren reiten wir morgen in die Schlacht. Zwar ist es Winter, aber die Gelegenheit ist einfach zu günstig!" Sie würde endlich mitreiten dürfen, das war einfach zu wunderbar.
 

Der Kriegsherr wandte sich zum Gehen, warf ihr aber noch einen Blick über die Schulter zu. "Komm heute Abend in mein Zelt, es gibt noch etwas zu klären!" Mit diesen Worten ließ er sie alleine. Als er weg war schlüpfte sie aus ihrer verschlissenen Kleidung und begann ihren neuen Besitz anzulegen. Mit geschickten Fingern schnürte sie das obere Stück zu. Drunter hatte sie nur ein kurzes Hemdchen und Höschen gelassen. Schließlich saß alles am rechten Platzt. Obwohl es ja eigentlich zu kurz war, immerhin ließ das Oberteil den gesamten Bauch frei, aber das störte sie nicht im geringsten. Vor Jalinas großen Spiegel posierte sie eine ganze Weile. Das konnte doch nicht sie sein, die ihr dort aus dem Spiegel entgegenblickte und doch es war nun ihr neues Ich.
 

"Jetzt bin ich nicht mehr das kleine hilflose Mädchen, nun ist die Zeit gekommen wo ich handeln werde, koste es was es wolle!", sagte die Blonde herausfordernd zu ihrem eigenen Spiegelbild. Ihre braunen Augen blitzten verheißungsvoll, doch ein mulmiges Gefühl beschlich sie plötzlich, als wenn jemand anwesend wäre, der hier nicht hergehörte, aber es gab nichts zu entdecken, nur ein leichter Windzug hatte die Zeltklappe bewegt. Achselzuckend drehte sich Callisto wieder um und nahm ihren Umhang, es war ziemlich kalt draußen, aber es war ja schließlich auch tiefster Winter. Morgen schon sollte sie endlich alles anwenden was sie gelernt hatte. Doch war sie gut genug und vor allem würde sie es schaffen und in Kauf nehmen das Leben von Menschen auszulöschen? Ja... War die Antwort, welche in ihrem Geiste wiederhallte, zu schnell wenn sie es so betrachtete.
 

Ihre Einstellung hatte sich in den vier Jahren in denen sie hier war sehr verändert. Sich jeden Tag mit dem Kampf, Strategien und Dinge, wie man Menschen seelische und körperliche Schmerzen zufügen konnten zu beschäftigen formt nun einmal den Geist. Kopfschüttelnd verließ sie das Zelt, es brachte nichts sich über Sachen den Kopf zu zerbrechen die noch nicht geschehen waren. Wenn sie morgen in den Kampf ziehen wollte brauchte sie eine ordentliche Halterung für ihr Schwert, das war in diesem Moment viel wichtiger, als ihre Hirngespinste. Darum machte sich die blonde Kriegerin auf dem Weg zum Waffenzelt.
 

Auf dem Weg dorthin sahen ihr einige der Männer nach. Erstaunlich wie anders man doch wirken konnte durch eine kleine optische Veränderung. Kleider machten eben Leute. Nach längerem stöbern fand sie schließlich eine Halterung, mit der man das Schwert am Rücken befestigen konnte, sehr praktisch, da die Waffe dann nicht ständig gegen die Beine schlug und stets griffbereit war, wenn man auf einem Pferd saß. Den langen Dolch, den sie ihr eigen nannte befestigte sie an ihrem Gürtel. Vor einiger Zeit hatte sich Callisto für einen Dolch entschieden, dessen Klinge länger war als normalerweise. Sonst wurden solche Messer bei Ritualen und Opfern verwendet. "Callisto? Bist du es? Man erkennt dich gar nicht wieder!", erklang die Stimme Theodorus hinter ihr. "Das ist auch Sinn und Zweck der Sache Theodorus!" Schief sah sie ihn von der Seite an. Etwas forschendes lag in ihrem Blick. Er hatte sie zu Anfang ausgebildet, später Dorian, aber der Krieger wusste was für Anstrengungen Callisto investiert hatte.
 

Stundenlanges Üben von Gleichgewicht und Reaktionsvermögen. So manches mal hatte er sie beobachtet. Die Blonde hatte so lange trainiert bis sie zusammengebrochen war, immer und immer wieder. Dieses rang ihm Respekt für die junge Frau ab. Das Potenzial, das in ihr steckte hatte er von Anfang an gesehen. Zwar war er selber ein talentierter Kämpfer, ohne Frage, aber ihm fehlte das verzerrende Feuer, das in ihr loderte. Dorian war ein Narr wenn er das nicht sehen konnte oder wollte, doch Callisto würde noch mal Verderben über sie alle bringen. Und jetzt musterte sie ihn auch noch, als wenn sie sagen würde, verbrenn dir nicht die Finger an mir. Draußen vor dem Zelt trafen die beiden auf einige Männer.
 

Theodorus sah den finsteren Blick auf den Gesichtern der Krieger. Sogleich griff er nach seinem Schwert, spürte aber eine schmale, sehnige Hand auf seiner Schulter. "Lass es gut sein Theodorus, ich weiß schon worum es geht!", sagte Callisto gelassen. Der Größte von den Männern baute sich vor der schlanken Blonden auf und sah Theodorus warnend an. "So du ahnst also schon etwas?! Dann würde ich dir raten zu verschwinden Kleine und zwar ganz aus dem Lager! Du willst mit uns reiten? Das ich nicht lache!" Dunkel erinnerte sie sich an den Namen des Kolosses. "Ach Germinius, ich wusste ja gar nicht, das du jetzt hier der Kriegsherr bist!"
 

Sie tat ganz erstaunt. Jedoch war der Krieger vor ihr nicht gerade für sein ruhiges Gemüt bekannt und lief jetzt schon zornesrot an. "Ich bin Dorians Heerführer und dulde auf keinen Fall eine Frau in der Armee!" Gespielt bestürzt hielt sie sich die Hand vor den Mund. "Wie kannst du nur so etwas sagen... Hm Moment mal...!" Rasch schlug sie ihren Umhang zurück und sah an sich runter. "Uh du hast Recht ich bin eine Frau! Wie bist du bloß zu dieser Erkenntnis gekommen?" Die Umstehenden brachen in schallendes Gelächter aus. "Wird nicht frech! Du gefährdest das Leben anderer, die auf dich aufpassen müssen!" Was bildete sich dieser Affe eigentlich ei n? "Der einzige, der hier geschützt werden muss bist du!", fauchte sie erbost. Wieder erklang schallendes Gelächter. "Hörst du Germinius, die Kleine droht dir! Los erteile ihr eine Lektion!", rief einer von den anderen. "Er hat Recht! Ich werde dir eine kleine Lektion erteilen Blondi, mal sehen ob du mit dem Schwert genau so gut bist wie mit deinem Mundwerk!" Schon hielt er seine Waffe in den Händen.
 

Wenige Augenblicke zögerte Callisto. Sollte sie es wirklich wagen, sie konnte es, schließlich wollte sie sich nicht ewig hinter Theodorus oder gar Dorian verstecken. "Wie du willst, heul aber hinter her nicht rum, wenn ich mit dir fertig bin, Riesenbaby!", gab sie zurück und zog ihr Schwert hinter ihrem Rücken hervor. Die beiden umrundeten sich und der Hüne sah auf sie herunter, was keine Kunst war bei einer Körpergröße von über 1,92m. Das waren über 20cm mehr an Körperhöhe als sie selber.
 

"Du willst mich fertig machen, da kann ich nur lachen!" Die Schwertklingen trafen heftig aufeinander, ihre Klinge hielt stand. "Du wirst gar nicht mehr zum Lachen kommen mein Lieber!" Geschickt wich sie seinen Schlägen aus und rammte ihren linken Fuß in seine Magengegend. Ein leiser Ächzer gab er von sich, ließ sich davon aber nicht beirren. Callisto hingegen wich einem Schlag nach ihrem Kopf mit einem Überschlag nach hinten aus und nutzte den Schwung um ihn diesmal beide Füße mitten ins Gesicht zu kicken. Das ekelhafte Knacken verriet, das seine Nase gebrochen war unter dem Tritt. Die anderen Männer grölten. Der Heerführer ließ sich von einer Frau schlagen.
 

Mit wutverzerrtem Gesicht stürzte er sich auf die junge Kriegerin und warf sie zu Boden. Callisto verspürte einen dumpfen Schmerz, als Germinius ihr seinen Schwertknauf gegen eine Schläfe hämmerte. Benommen sank sie zurück, war aber noch bei Bewusstsein. Höhnisch grinsend beugte er sich zu ihr herunter. "Tja mit mir legt man sich nicht an, Prinzessin!" Das letzte Wort ließ die Blondhaarige erstarren, es schien ihr regelrecht den Verstand zu zerreißen. Vor ihrem inneren Auge sah sie einen anderen Mann vor sich der ähnliche Worte zu ihr gesagt hatte. "Siehst du Prinzessin, das passiert wenn man sich uns in den Weg stellt uns und unserer Kriegsherrin. Xena, die Kriegerprinzessin!" uns sich höhnisch über sie gebeugt hatte, auch das Gewicht ihrer toten Schwester spürte sie wieder schwer auf sich ruhen.
 

Ihr verschwommener Blick wurde wieder klarer, aber die Farbe Rot breitet sich langsam wie ein blutiges Leichentuch über ihr Innerstes aus. Wie eine Sprungfeder kam sie wieder auf die Füße. Die meisten waren verblüfft, besonders Germinius. Alle zuckten allerdings zusammen als die junge Frau einen markerschütternden, schrillen schrei von sich gab. Selbst ein gestandener Krieger wie Germinius war entsetzt, als er in ihren Augen mörderischen, völlig hemmungslosen Hass erkennen konnte. Irgendetwas hatte sie völlig umgewandelt. Ohne Vorwarnung riss Callisto ihr Schwert hoch und rammte die scharfe Klinge in seinen ungeschützten Bauch, da Germinius keine Rüstung oder dergleichen trug. Ungläubig starrte der Krieger auf die hellblonde Frau, die ihn ansah als wenn er irgend ein Insekt wäre, das sie gleich unter ihren Stiefeln zermalmen würde. Wie in Zeitlupe beugte sich Callisto zu dem verletzten Heerführer herab, der stöhnend zur Erde gefallen war.
 

Keiner der Umstehenden wagte einzuschreiten, sie sahen alle wie gebannt auf diese zwei so unterschiedlichen Menschen und was nun weiter geschehen würde. Zwar brannte jetzt nicht mehr dieser zerstörerische Hass in den schönen braunen Augen, war aber einer eiskalten Berechnung gewichen. Jetzt sah sie alles wieder klar und war sich voll bewusst, das dort nicht der Mörder ihrer Familie vor ihr im Dreck lag, sondern nur Germinius der Heerführer Dorians, doch etwas anderes bewegte sie und trieb sie vorwärts wie eine Marionette. Mitgefühl oder gar lächerliche Barmherzigkeit würden sie im Leben nicht weiterbringen. Sie empfand auch keines dieser Gefühle, doch noch zögerte sie einfach einen verletzten Krieger zu töten, wo sie sowieso noch niemals so etwas getan hatte. Ein Leben ausgelöscht.
 

"Tu es!", erklang es plötzlich hinter ihr. Alle Blicke wendeten sich zu dem Sprecher. Es war niemand anderes als der Kriegsherr persönlich. "Los tu es Callisto! Töte ihn und nimm seinen Platz ein!" Geringschätzig betrachtete er seinen blutenden Heerführer. Enttäuschung breiteten sich auf seinen Zügen aus, als die Blonde ihr Schwert wegsteckte. Doch ihr Blick sagte etwas anderes. In dem Moment als sie sich entschlossen hatte gegen Germinius zu kämpfen, koste es was es wolle hatte ihr Gewissen was vorher schon nicht all zu stark gewesen war einen Riss bekommen, doch jetzt zerbröckelte es Stück für Stück. Nun wusste Dorian, sie beide würden sich verstehen. Germinius wirkte erleichtert. Für einen winzigen Moment hatte er wirklich um sein Leben gebannt. Als er sich mühsam aufrappeln wollte, stieß Callisto ihn mit einem Fuß zurück. Seine Pupillen weiteten sich, als sich die junge Frau mit einem verheißungsvollen Lächeln auf dem Lippen zu ihm hinab hockte. "Uh Germinius ich habe einen Auftrag für dich!" Hoffnungsvoll sah er zu ihr hinauf. "Sag mir doch irgendwann mal später wie das Wetter im Tartarus ist!"
 

Nicht mal mehr ein Schrei konnte er ausstoßen, denn schon hatte die scharfe Klinge ihres Dolches seine Kehle durchschnitten. "Ich hoffe er vergisst es nicht, dort unten, das wäre sehr traurig!" Ein irre klingendes Lachen entwich ihrer Kehle. Betretendes Schweigen herrschte. Niemand von ihnen hatte mit so etwas gerechnet. Doch Dorian schien zufrieden zu sein. Er hielt ihr seinen Arm hin. "Dir gebührt nun sein Posten!" Ohne dem Toten einen weiteren Blickes zu würdigen stieg sie über den ehemaligen Heerführer hinweg und nahm den dargebotenen Arm.
 

Diese Nacht würde sie wohl oder übel den Handel erfüllen. Wie sie es versprochen hatte, mit 16 würde sie seine Geliebte... Theodorus sah den beiden nach. Dorian war wirklich ein Narr, das dort war nur der Anfang und wenn er die Gefahr nicht wahrnahm konnte man ihm auch nicht helfen. Was ihn betraf er würde sich an Callisto halten in ihr sah er eine Zukunft als Krieger. Einer der Männer fragte was sollen wir jetzt mit seiner Leiche machen?" Theodorus wusste schon eine Antwort. "Lass ihn liegen, die Aasgeier werden sich seiner annehmen, als Warnung für jene, die ein Problem mit ihr haben!", beantwortete er die Frage und ging dann einfach zu seinem Zelt.
 

Callisto wachte mitten in der Nacht auf. Neben ihr lag Dorian. Angewidert warf sie dem schlafenden Mann einen eigenartigen Blick zu. Schön sie würde seine Berührungen wohl oder übel über sich ergehen lassen, vorerst zumindest, denn noch konnte er ihr so einiges beibringen. Wenn sie so über ihre Tat nachdachte verspürte sie nicht ein Fünkchen Reue und das machte ihr ein wenig Angst. Doch wenn sie an ihr Ziel dachte... "Xena... Bald schon wirst du dran sein!", flüsterte sie in die Dunkelheit des Zeltes.
 

Doch dann war es ihr so, als wenn sie eine weißgewandete Gestallt am Eingang erkennen könnte. Im fahlen Mondlicht, welches durch die halbgeöffnete Zeltklappe hereinschien wirkte diese fast durchsichtig. Die sah aus wie Crysania, aber was...?! Anklagend hob die Gestallt ihrer Schwester eine Hand und deutete auf sie, als wenn sie sagen wollte "Was hast du nur getan." Unwirsch drehte sich Callisto weg. "Ich habe es nur für dich und Mutter und Vater getan, also sieh mich nicht so an!" Als sie sich allerdings wieder zum Zelteingang drehte war die Erscheinung verschwunden. Das hatte sie sich nur eingebildet, es wurde Zeit wieder Schlaf zu finden, denn morgen gab es eine Schlacht zu schlagen. Tatsächlich schlief sie wenig später wieder Diesmal kamen auch keine Träume über Cirra, dafür träumte sie von ihrer Schwester, die immer wieder anklagend auf sie zeigte. Doch der morgige Tag würde Neues bringen.

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So das war Kapitel Nummer drei, ich hoffe es hat euch gefallen, das nächste wird bald folgen und ich hoffe auf ein paar Kommis!

Ich hoffe auch der Übergang war nicht zu plump, aber irgendwann konnte sie nicht mehr das kleine Mädchen sein.

Warrior without Graceness

Und hier kommt Kapitel Nummer 4! Hier legt Callisto im Thema Bösartigkeit einen Zahn zu. Aber lest selber!^^
 

4. Kapitel Kriegerin ohne Gnade
 

Von den schneebedeckten Hügeln konnte man auf die Stadt herabblicken und reges Treiben erkennen. Ein wenig beugte sich Callisto auf dem Rücken ihres Pferdes vor. “Anscheinend hat sie jemand gewarnt!”, meinte sie zu Dorian, der direkt neben ihr auf seinem Pferd trohnte. “Scheint so wir müssen einen Verräter unter uns haben!” Das sagte er ziemlich ruhig, aber innerlich kochte er vor Wut. “Wir werden ihn schon finden und dann bei allen neun Höllen wird er oder sie es büßen!”, sagte die Blonde mit sanfter Stimme. Dorian zog die Augenbrauen hoch. “Er oder sie? Du und Jalina seid die einzigen Frauen im Lager!” Ein Grinsen trat auf das Gesicht der Kriegerin. “Schlau bemerkt, aber ich wusste nichts von deinen Plänen, bis gestern und außerdem war das nur eine vollständige Aussage, denn bekanntlich ist nichts unmöglich!” Damit hatte sie allerdings Recht.
 

“Der Angriff wird gleich erfolgen, egal ob sie beschied wissen oder nicht!”, erhob Dorian seine Stimme. Sein Blick wanderte wieder zu Callisto. “Das wird eine weitere Prüfung für dich, ich erteile dir das Kommando!” Ein leichtes Ziehen in der Magengegend verdeutlichten wie aufgeregt sie war und nun sollte sie noch das Kommando übernehmen. Die innere Unruhe wich aber ihrer Rationalität. “Es liegt nun in deinen Händen ob wir einen Sieg oder eine Niederlage erleiden.”, drang Dorians Stimme erneut an ihr Ohr. Was interessierte sie es ob sie siegten oder nicht? Die blonde Kriegerin hatte nicht das geringste Interesse an Beute oder gar einem neu eroberten Gebiet. Der einzige Grund warum sie sich anstrengen würde, war das die sehr junge Frau austesten wollte wozu sie fähig war. Das Tor hielt dem geballten Angriff nicht lange stand.
 

“Vorwärts, es sind nur Ameisen im vergleich zu uns!”, rief sie den Kriegern zu, die sich das nicht zweimal sagen ließen, daher stürmten sie durch das zerborstene Tor. Die Einwohner kamen ihnen entgegen, bewaffnet mit allem was sie finden hatten können. Callistos Pferd galoppierte durch die Reihen, angetrieben von seiner Reiterin. Jeder der nicht ausweichen konnte wurde Opfer ihrer Klinge. Viel schwerer hatte es sich die Blonde vorgestellt sich zu überwinden das Leben von Menschen auszulöschen. Ihre Hemmschwelle war jedoch bei dem kaltblütigen Mord an Germinius gewichen. Bis jetzt waren nur bewaffnete Männer und Krieger ihre Opfer geworden. Dieser Umstand sollte sich jedoch bald ändern.
 

Eine junge Frau beugte sich schluchzend über einen Krieger, der gerade blutüberströmt zu Boden gesunken war unter Callistos Schwertattacke. Voller Abscheu sah die Frau zu der auf dem Pferd sitzenden Kriegerin hinauf. “Abschaum.... Wir hatten euch nichts getan!”, zischte sie. Callisto zuckte mit ihren schmalen Schultern. “Bedank dich bei den Habgierigen, die es auf euer Gold abgesehen haben.”, erwiderte sie gelassen. “Und eine Frau gibt sich dafür her, einfach widerlich!” Zwar hatte die Frau aufgehört Tränen zu vergießen, dafür funkelte sie die Kriegerin nun wütend an. “Wen kümmert es ob ich eine Frau bin?” Diese kalte Ruhe die sie ausstrahlte war schon beängstigend.
 

“Niemand aber Frauen wie du und diese Xena, die sogenannte Kriegerprinzessin sind eine Schande für unser Geschlecht!” schrie die auf dem Boden hockende schon regelrecht. Hatte diese kleine Hure sie gerade mit Xena verglichen? Ein Nerv in ihrem Gesicht zuckte bedenklich und ehe sie weiter darüber nachgedacht hatte, hielt sie auch schon ihren Dolch in der Hand. Das Messer flog auf die fassungslose Frau zu und bleib mitten in ihrer Brust stecken. Mit einem Satz sprang Callistos von ihrem Reittier herunter und schritt zu der Getroffenen. Einen Fuß stellte sie auf deren Bauch und musterte die am Boden Liegende mit schief gelegtem Kopf. “Dafür kannst du dich in der Unterwelt bei Xena bedanken, wenn du sie demnächst triffst!”
 

Mit einem Ruck riss die aus Cirra stammende Kriegerin ihr Tötungswerkzeug aus der jungen Frau. Ein Blutschwall ergoss sich über Callistos Stiefel. Einen kurzen Augenblick zuckte die Frau noch, schloss dann aber für immer die Augen. Lange Zeit sah die junge Kriegerin noch auf ihr Opfer herab, wendete sich dann aber ab. Mit einem Salto katapultierte sich die schmalgebaute Kriegerin wieder auf den Pferderücken. “Callisto was sollen wir tun? Noch immer leisten sie erbitterten Wiederstand!”, rief einer der Krieger zu ihr herüber. Für einige Minuten zögerte sie mit ihrer Antwort, doch dann stand sie ihr klar vor ihren Augen geschrieben. Diese Menschen hier waren stolz und würden sich niemals beugen. Zurück würden nur rachsüchtige Unruhestifter bleiben.
 

Ziemlich erschreckend aber solche Gedanken beschäftigten sie. Einerseits fühlte sie kein Funken Mitleid, andererseits fragte sie sich was in so kurzer Zeit mit ihr geschehen, das eine solche Denkweise angenommen hatte? So war es aber nun einmal. Man musste realistisch an Dinge herangehen und nicht emotional. “Tötet sie alle...!”, so lautete ihr Befehl, den sie regelrecht hervorgestoßen hatte. “Was...? Aber der Tribut!”, warf einer ein. “Hier ist nichts mehr zu holen! Tötet sie alle oder verkauft sie auf dem Sklavenmarkt in Athen, aber nur die hübschen Frauen, denn Kinder sind nur eine Last und Männer machen nur Ärger!”
 

Jetzt wo ihnen doch noch Gewinn in Aussicht in stand, stellte niemand mehr ihre Befehle in Frage. Nur Theodorus runzelte leicht die Stirn. “Was ist Theodorus, hast du Skrupel?”, fragte sie spöttisch und strich sich eine blonde Strähne aus dem Gesicht. Der Angesprochene schüttelte mit den Kopf. “Nein bei weiten nicht, mich wundert zwar was für eine verdrehte Handlungsweise du angenommen hast, Aber Skrupel? Durchaus nicht, ich denke da eher an Dorian, wie er reagieren wird!” Verächtlich schnaubte sie. “Das ist mir so was von egal, er kriegt sein Gold so oder so...”, knurrte sie vor sich hin und sah sich unruhig um. Ein wenig hatte die blonde Kriegerin wohl doch noch Skrupel, für den Tod so vieler verantwortlich zu sein.
 

Unruhig kaute Callisto auf ihrer Unterlippe herum, als Theodorus sie erneut ansprach. “Dein Dorf, deine Familie wurden Opfer von Xena, doch was du gerade tust... Was ist dein Motiv?” Wie eine Schlange beugte sie sich zu ihm herab. “Meine Motive Theodorus? Es ist so einfach, so einfach... eine von ihnen erwähnte Xena, man muss sie hier gekannt haben, nicht nur vom Hörensagen. Ansonsten hätte dieses Miststück nicht gesagt ich wäre wie sie. ICH BIN NICHT WIE XENA!!!!”, schrie die schmale Frau plötzlich mit schriller Stimme los. Ein wenig verwirrt lauschte der dunkelhaarige Krieger ihren Ausbrüchen. Was hatte das bitte hier mit zu tun, aber ihm sollte es egal sein. Während Theodorus über die Motive seiner Anführerin nachdachte, überlegte diese krampfhaft ob dieser Befehl nicht doch ein Fehler war, aber die Männer machten sich schon an die Ausführung des grausigen Befehls.
 

Jetzt stießen die flehentlichen Schreie nach Gnade auf taube Ohren, denn Callisto war gedanklich vollkommen mit der Kriegerprinzessin beschäftigt. Ein Mann kroch zu dem Pferd der Befehlshaberin und packte einen ihrer Füße. “Gnade, mein Sohn er ist doch erst sechs!” Ihre braunen Augen bohrten sich regelrecht in die Blauen des Mannes. “Sagt mir, kanntet ihr Xena, die Kriegerprinzessin?” Der Tonfall der jungen Frau klang nun sehr freundlich, fast schon zu freundlich. Hoffnung schimmerte in seinen Augen. “Ja sie kam vor einigen Monaten hier her und wollte uns auch verknechten, doch etwas änderte ihre Meinung.... Sie hat uns verschont!” Noch immer umklammerte er ihren Fuß.
 

Ein böses Lächeln zierte nun Callistos Lippen. “So Xena, Zerstörrerin der Nationen hat euch verschont?” Wie ein Unschuldsengel blickte sie nun auf die flehende Gestallt hinab. Die sanften Gesichtszüge verzogen sich jedoch von einer zur anderen Sekunde in eine verzerrte Maske des Hasses. “Dann habt ihr von mir keine Gnade zu erwarten!”, war ihre Antwort auf seine Aussagen. Hart stieß sie den Mann zurück, sodass er ihren Fuß loslassen musste. “Jetzt beeilt euch, in dieser Stadt liegt der üble Gestank dieser verfluchten Xena!”, herrschte die blonde Frau die Krieger an, die dem kleinen Wortwechsel beobachtet hatten. Die verängstigten Frauen wurden zusammengetrieben. Unbeeindruckt ritt Callisto zum zerstörten Stadttor. Der Schnee innerhalb der Stadt war nun durch Blut rot gefärbt.
 

Als die Schwarzgekleidete ihren unsteten Blick zurück ins Stadtinnere zurück wandern ließ, konnte sie deutlich wieder die weißgewandete Gestallt ihrer Schwester erkennen. “Du kommst zu Spät... Es hat schon begonnen...”, flüsterte sie leise, als hätte sie es vernommen verschwand die durchschimmernde Erscheinung wieder. Theodorus war der Reiterin gefolgt. “Stimmt etwas nicht, du schaust so seltsam?!” Fragend sah er zu ihr hoch. “Nein Theodorus, es ist alles Bestens! Die Zeit wird kommen.... Ganz bestimmt und dann...... dann werde ich in Xenas Blut baden!” Sie brach in schallendes Gelächter aus. Das entlockte Theodorus nur ein müdes Kopfschütteln. Die blonde Kriegerin war ja vollkommen verrückt geworden.
 

Wenig später hatten die Männer alles Wertvolle auf ein paar Karren verladen. Dorian kam angeritten. Fassungslos sah er auf das sich ihm bietende Szenario. “Was bei Ares hast du hier getan?!”, schrie er seine Heerführerin wutschnaubend an. “Was ich getan habe? Unnötige Anhängsel beseitigt, eine Menge Beute gemacht und ein paar hübsche zukünftige Sklavinnen erbeutet.”, beantwortete sie seine Frage gelassen. “Hier hättest du nur Rebellen gehabt, keinen treuen Tributzahler!”, fügte sie noch hinzu. Was war nur mit dieser... Dieser Irren los? Erst gestern hatte sie zum ersten Mal einen Menschen getötet, der wehrlos vor ihr lag, einfach eiskalt die Kehle durchgeschnitten. Und nun in ihrer aller ersten schlacht sorgte sie für ein Massaker. Irgendwie machte sich seine Schöpfung selbstständig..... “Also schön... Wir rücken ab!”, befahl der Kriegsherr noch immer wütend.
 

Gegen Abend erreichten sie wieder das Hauptlager. Die Heilerin kam aus ihrem Zelt geeilt. Für einen Moment war pures Entsetzen auf ihren Gesichtszügen zu erkennen, als die aneinander geketteten Frauen vorwärtsgestoßen wurden. Schnell hatte Jalina jedoch ihre Züge wieder unter Kontrolle, doch einer Person waren ihre Empfindungen aufgefallen, ließ sich aber nichts anmerken. Dorian zog sich Kommentarlos in sein zelt zurück. Die Frauen wurden alle wie sie waren in ein leerstehendes Zelt gebracht, wie Beute die verstaut wurde. Callisto ging auch erst einmal in das Zelt, welches sie sich noch immer mit Jalina teilte. Erst einmal wusch sie sich das Blut von ihren Händen und säuberte auch ihre blutverkrusteten Stiefel. Nachdem sich die junge Frau gesäubert hatte, trat die Heilerin ein. Die braunhaarige Frau wirkte bedrückt. “Callisto... Was ist passiert? Das sollte doch ein Angriff ohne großes Blutvergießen werden... Und eine Forderung nach Tribut sollte gestellt werden..., doch das hier ist alles... alles andere als... als.......” Sie fand einfach keine Worte dafür.
 

“Als menschlich?”, half Callisto ihr weiter. “Ja genau das wollte ich sagen.. Warum hat Dorian so etwas befohlen, er hat meine Vorgehensweise doch abgesegnet...!” In der Tat Jalina hatte die Pläne für den heutigen Angriff ausgearbeitet. “Das ganze ist aus dem Ruder gelaufen Jalina.... Die Bewohner haben erbitterten Wiederstand geleistet.”, seufzte die Blonde sehr überzeugend. Unruhig ging die Heilerin auf und ab. “Und diese armen Frauen, es tut mir in der Seele weh so etwas mit ansehen zu müssen! Was ist mit den Kindern geschehen?” Die Braunhaarige ahnte die Antwort schon, wollte es aber nicht wahr haben.
 

“Sie wurden als Last empfunden.” Stöhnend sank Callistos Zeltgenossin auf einen Stuhl. “Wie konnte er nur... Niemals wieder wollte er Kinder töten lassen!” Zumindest hatte er es ihr versprochen. Was war nur schief gelaufen? Jalina verstand es einfach nicht. Der Mann den sie liebte wollte nicht mehr so unmenschlich agieren, oder hatte er sie nur belogen? “Du musst dich schrecklich fühlen Callisto, wo du alles mit ansehen musstest!” Jalina ging zu der Gefährtin und legte ihr mitfühlend die Arme um sie. Diese sagte nichts dazu. Wahrscheinlich saß der Schock zu tief.
 

Später in der Nacht erhob Jalina sich leise von ihrem Lager und schlich sich lautlos aus dem Zelt um die gleichmäßig atmende Genossin nicht zu wecken. Endlich schien die zarte Blonde mal eine Nacht ruhig zu schlafen, wo sie doch sonst immer von Alpträumen von Cirra gequält wurde. Ungesehen schlich sich die Frau durch das Lager und schlüpfte schließlich in das Zelt wo die Gefangenen hingebracht worden waren. “Psst, keinen Mucks, ich werde euch befreien!” Keine von ihnen hatte geschlafen, zu groß war der Kummer. Eine Fackel konnte sie nicht entzünden, das hätte man draußen vielleicht entdecken können.
 

Im Dunklen tastete sie nach dem Schlüssel, den sie heimlich entwendet hatte, in ihrem Gürtelbeutel. Gerade wollte Jalina die erste Bindekette lösen, als sie plötzlich kaltes, gehärtetes Metall an ihrem Hals spürte, eine Schwertklinge. Schwer schluckend ließ die Braunhaarige ihre Hände sinken. “Es ist nicht das wonach es aussieht!”, stammelte die Heilerin. In der Dunkelheit konnte sie nicht erkennen wer dort hinter ihr stand. 2So wonach sieht es denn aus?”, erklang die helle Stimme von Callisto. Erleichtert atmete sie am Boden hockende aus. “Musst du mich so erschrecken? Du kannst mir helfen!”
 

Die Schwertklinge wich jedoch keinen Millimeter von ihrem Hals zurück. Eine Fackel flammte auf und beleuchtete die Kriegerin mit einem rötlichen Schein, da sie die Fackel in der anderen Hand hielt. Der unerbittliche Blick in den Augen ihrer Freundin machte der Heilerin furchtbare Angst. Das war nicht das Mädchen, was sie seid dessen zwölften Lebensjahr kannte. Die gefangenen Frauen rückten angsterfüllt dichter zusammen als sie im schwachen Fackellicht und auch an der Stimme diejenige wieder erkannt hatten, die all das angeordnet hatte. Jalina bemerkte die Reaktionen. Langsam dämmerte es ihr, aber sie konnte das einfach nicht glauben. “Du... du...!?”, brachte sie nur hervor.
 

“Ja ich, du bist eine Närrin Jalina es waren meine Befehle. Ich ordnete an sie alle zu töten, die Männer und auch die Kinder!” Ein Zittern durchfuhr die dunkelhaarige Frau. Das konnte nicht sein, das konnte doch nicht sein. “Gestern, Theodorus berichtete das dich der Tod von Germinius sehr mitgenommen hat, warum?”, unterbrach die Blonde ihre Gedanken. “Er war mein Bruder....!”, antwortete die Gefragte tonlos. Callisto grinste freudlos. “Auch ihn tötete ich einfach so, ist das nicht traurig Jalina?” Tränen traten in die blauen Augen der Heilerin. “Warum solltest das tun?”, kam es stockend von ihr zurück. “Hm... Vielleicht weil er mich an jemanden erinnert hat, oder vielleicht weil Dorian sagte: Tue es und nimm seinen Platz ein?” Nach dieser Aussage flossen die Tränen ungehindert. “Dorian würde so etwas niemals machen!”, fauchte sie wütend.
 

“Nein du täuschst dich, er wollte mich von Anfang an als er mich hier her brachte!” Jedes weitere Wort war wie ein Peitschenhieb für die am Boden hockende Heilerin. “Und nun du Verräterin darfst du dir anhören was dein geliebter Dorian dazu sagen wird!” Erbarmungslos zog sie die Frau, der sie so viel zu verdanken hatte, unbeschwerte Stunden und so vieles mehr, auf die Füße und zerrte sie hinaus ohne den ängstlichen Gefangenen noch eines Blickes zu würdigen. Theodorus wartete schon vor dem Zelt. “Du siehst ich hatte Recht mein Lieber!”, verkündete Callisto und stieß die andere Frau unsanft in Theodorus Arme, der sie sogleich fest wie ein Schraubstock sie umfasste und vor sich herschob. “Du also auch Theodorus? Du bist der Handlanger dieser Teufelin!”, zeterte sie lauthals. Das interessierte den Krieger wenig.
 

Die drei erreichten das Domizil des Kriegsherrn. “Dorian ich habe deinen Verräter!” rief die Blonde gut hörbar. Der Gerufene erschien sogleich am Eingang. Ungläubig sah er die Heilerin an. “Ausgerechnet du Jalina?!” Die Heilerin hatte es aufgegeben sich aus Theodorus Griff zu befreien. Kraftlos und mit gesenkten Kopf stand sie dort. “Es war so falsch... All das Leid, aber ich habe es aufgegeben! Du bist verloren Dorian!” Unwirsch winkte er ab. Du redest dir da vielleicht einen Schwachsinn zusammen und letzten Endes bist du den falschen weg gegangen... ich kann nun nichts mehr für dich tun! Morgen wirst du hingerichtet für deinen Verrat!” Ohne sie noch mal anzusehen drehte sich Dorian weg. “Binde sie an den Pfahl Theodorus!”, befahl er noch und verschwand mit hängenden Schultern wieder in seinem Zelt.
 

Der Krieger tat wie ihm geheißen wurde und brachte die Verräterin zu dem Pfahl, an dem Callisto vor mehr als zwei Jahren ausgepeitscht wurde. Diese stellte sich mit verschränkten Armen vor den Pfahl und beobachtete wie die andere Frau angebunden wurde. “Lass uns alleine Theodorus.”, befahl die junge Kriegerin scharf. Ohne Wiederworte zog er sich zurück. Die Heilerin hob den Kopf und musterte die “Feindin”. “Was ist nur aus dir geworden?”, flüsterte sie traurig. “Das was aus mir gemacht wurde....!”, erwiderte Callisto mit emotionslosen Gesichtsausdruck.
 

“Ich erkannte, das die Guten niemals gewinnen, ich erkannte das Mitleid sinnlos ist, ich erkannte nur wenn ich hart sein würde, nur dann würde ich weiterkommen.” Jene Worte schmerzten Jalina. “Du liegst falsch Callisto, nur durch das Gute kann unsere Welt weiterbestehen!” Eindringlich klang ihre Stimme, schien aber trotzdem ihre Worte nicht fruchten zu lassen. “Das sagt mir ausgerechnet jemand wie du?! Ich habe dein Tagebuch gelesen Jalina, oder soll ich lieber “Giftmischerin der Akropolis” sagen?” Auf den entsetzten Gesichtsausdruck der Angebundenen brach sie in hämisches Gelächter aus. “Oh ja Jalina, du wolltest den Kranken nur etwas Gutes tun, daher hast du sie vergiftet! Ich hoffe du fühlst dich auch gut dabei eine Mörderin zu sein?”
 

Ein Zittern durchlief die Braunhaarige. “Ich... ich hatte doch nur Mitleid.... Sie wären nicht mehr gesund geworden!”, stammelte die Heilerin verzweifelt. “Sicher, aber für diese Taten bekommst du keine Belohnung! Es ist und bleibt Mord, es ist böse Jalina und was deine andauernden Manipulationen in Bezug auf die Kriegspläne hat noch mehr Menschen zum Tode verurteilt, als sie zu retten!” Wild schüttelte Jalina ihren Kopf. “Nein... Nein ich bin ein guter Mensch!”, schrie sie regelrecht. “Das Böse hat viele Gesichter und du kannst dich dem nicht entziehen Jalina!”
 

Das Gefühl der Hilflosigkeit breitete sich immer mehr in der gefesselten Frau aus. Wenn es stimmte würde sie als böser Mensch verurteilt werden. Resigniert seufzte sie. “Du magst vielleicht Recht haben Callisto, aber blicke einmal in den Spiegel, dann weißt du was das Böse für ein Gesicht hat!” Mehrmals umschritt die blonde Kriegerin den Pfahl. “Das ist erst der Anfang Jalina, erst der Anfang, bald schon werden die Mörder meiner Familie, allen voraus Xena dafür in ewigen Qualen leiden! Unter meinen Füßen werde ich sie zermalmen!” Voller Inbrunst waren diese Worte hervorgestoßen worden.
 

“Du bist vollkommen verrückt Callisto, mehr nicht... Ich habe vier Jahre mit einer Verrückten zusammen gelebt!” Gefährlich nahe trat die Hellhaarige an sie heran. “Nicht ich bin es die Leute vergiftet und dann behauptet ihnen zu helfen, sondern du!” Ihre Augen blitzten gefährlich auf. “Außerdem bin ich nur realistisch... Wir in Cirra waren brave Leute, welche die Götter ehrten und ehrliche Arbeit verrichteten! Doch nur Tod und Zerstörung war der Lohn, also erzähl mir nichts von verrückt! Fast jede Nacht träume ich davon, höre die Schreie ... Ich will meine Rache, was ist daran verrückt?!”, herrschte sie die ehemalige Freundin an und ließ sie einfach stehen. Bedauernd und mitleidig sah Jalina ihr nach. Zwar würde sie selber morgen sterben, doch Callisto würde einen Weg beschreiten, der in der tiefsten Hölle enden würde. Wenigstens hatte Jalina versucht etwas Gutes zu tun.
 

Die Nacht neigte sich dem Ende entgegen. Die Heilerin hatte jeweiliger Mut verlassen. Sie musste sich wohl damit abfinden qualvoll zu sterben, denn Verräter konnten keine Gnade erwarten. Leise Schritte näherten sich, als Jalina aufsah bemerkte sie dass es Callisto war. ”Was willst du? Mich noch mehr quälen?”, stieß Jalina hervor. Die Blonde schüttelte jedoch ihren Kopf. “Nein Jalina, ich. schulde dir noch etwas für all das was du mir beigebracht hast.” Unglaube malte sich auf dem Gesicht der Verurteilten aus. “Du willst mich gehen lassen?” Abermals schüttelte sie den Kopf. “Nein das wäre zu viel des Guten, aber ich erspare dir die endlosen Foltern, obwohl ich gerne Dorians Gesicht dabei beobachtet hätte!”
 

Die junge Kriegerin zog einen Becher hinter ihrem Rücken hervor. Eine grünliche Flüssigkeit glänzte innerhalb des Bechers. “Trink das und du wirst frei sein!” Ungläubig starte Jalina auf den Becher. “Das ist also deine Gnade? Gift... Nun denn dann reiche mir den Schierlingsbecher...” Sanft setzte die Blonde der gefesselten Heilerin den Becher an die Lippen. “Glaube mir es ist besser für dich.” Jalina würde die Folter nicht einmal eine Viertelstunde überstehen. “Du solltest umkehren Callisto, wende dich ab von dem Pfad auf dem du wandelst!” Kalt musterte Callisto sie. “Ich habe ewige Rache geschworen und werde alles nur Erdenkliche riskieren und auch jetwillige Abscheulichkeit, es ist alles Xenas Schuld!” Die Braunhaarige gab entgültig auf. Langsam verschwamm alles vor ihren Augen und sie musste feststellen, dass die Kleine von vor vier Jahren tot war. Zurück blieb ein Ungeheuer, das sich hinter einem engelhaften Äußeren verbarg.
 

“Ich bin das was ihr alle aus mir gemacht habt, aber glaube mir dieses alles ist erst der Anfang...” Jene Worte waren die letzten, die Jalina in der sterblichen Welt vernahm. Kurz sah Callisto noch einmal zu der ehemaligen Mitbewohnerin. Fast wirkte es so als würde die schöne Frau nur schlafen. Schließlich drehte sie sich endlich weg und ließ die zusammengesunkene Frau zurück. Am frühen Morgen wurde die Leiche entdeckt.
 

Dorian tobte, war aber in seinem Inneren froh, das sie nicht lange gelitten hatte. Bei Ares er hatte nachgelassen, das Feuer in ihm fehlte seid letzter Zeit. Was war geschehen? Hatte er erkannt wie sinnlos es war immer nur Krieg zu führen? Seine Eroberungspläne hatten sich als hoffnungslos erwiesen, doch was blieb ihm noch anderes? Alles andere hatte er zurück gelassen. Familie, Freunde und überhaupt alle Menschen, die ihm einmal etwas bedeutet hatten. Jetzt war die letzte von ihnen tot, weil er sein Gesicht hatte waren müssen.
 

“Du siehst schrecklich aus!” Callisto war ins Zelt eingetreten. Der Kriegsherr versuchte wieder klare Gedanken zu fassen, was ihm schwer fiel, aber mit einiger Selbstbeherrschung schaffte er es. “Nun Callisto trotz deiner Ausartung gestern muss ich trotzdem zugeben, dass du deine Sache gut gemacht hast!” Sie schenkte ihm ein bezauberndes Lächeln, dachte in Wahrheit aber etwas ganz anderes. Das wusste sie auch alleine und nach Lob bettelte sie auch nicht, das waren doch nur leere Worte. Aufmerksam musterte Dorian seine Schülerin. “Es tut dir nicht leid, das sie tot ist?!” Das war mehr eine Feststellung als eine Frage.
 

Mit ihrer Reaktion hatte der Mann allerdings nicht gerechnet. Wut flackerte in ihren braunen Augen und mehrere Schritte trat sie an ihn heran. “Wie kannst du so etwas sagen?! Sie war wie eine große Schwester für mich, von ihr habe ich alles gelernt was mit Kräutern zu tun hat und auch sonst hat sie mir viel bedeutet!”, zischte Callisto angriffslustig. Dorian wusste nicht was er erwidern sollte. Ihre Reaktion wirkte so echt und voller Gefühle, oder war sie einfach eine sehr gute Tragödin?
 

Langsam schien sich die junge Frau wieder zu beruhigen, wirkte aber noch ein wenig gekränkt. Am besten schnitt er ein anderes Thema an. “Wer hätte gedacht, dass du in so kurzer Zeit deine Ausbildung zur Kriegerin beenden würdest.”, meinte Dorian eigentlich nur so nebenbei, doch ihre Augen weiteten sich erstaunt. “Was soll das heißen? Fertig mit der Ausbildung?” Ein wenig hob der Schwarzhaarige seine Augenbrauen. “Was soll es schon heißen? Ich kann dir nichts mehr beibringen. Alles weitere musst du dir alleine erarbeiten, weitertrainieren und deine eigene Vorgehensweise als Kriegsherrin entwickeln.”
 

Mit schiefgelegtem Kopf, die Arme vor der Brust verschränkt und das Gewicht leicht auf einen Fuß verlagert erwiderte sie seinen Blick. “Kriegsherrin sagst du?” Verächtlich schnaufte sie. “Auf so etwas kann ich verzichten. Ich bin nicht mit dir gegangen um in irgend einem dämlichen Heer zu dienen oder schwachsinnige Idioten in die schlacht zu führen, am besten noch für Ares Ruhm?” Amüsiert und höhnisch lachte die Blonde auf. “Nein danke, das einzige was ich will ist Xenas Kopf, nachdem sie sich qualvoll vor mir im Staube gewunden hat!” Ihr Gegenüber schüttelte nur seinen Kopf darüber. “Und du glaubst, dass du überhaupt eine Chance gegen sie hast? Davon kannst du nur träumen!” Die Ein wände störten die Kriegerin nicht im Geringsten. “Ich habe nicht nur eine Chance gegen sie, sondern kann sie auch schlagen.”, antwortete sie gelassen. Fast hätte er laut losgelacht. “Du bist gut, aber so gut auch nicht...”
 

Die Blondhaarige strich sich eine Strähne aus dem Gesicht und ließ das helle Haar eine Weile durch ihre Finger gleiten, ehe sie auf ihn zuschritt. Eigentlich hatte er mit einem Angriff gerechnet, aber stattdessen schlang die schöne Kriegerin ihre Arme um seinen Hals und gab ihrem “Ausbilder” einen leidenschaftlichen Kuss. Das war das erste Mal, dass sie ihn von sich aus küsste. Das überraschte ihn milde, aber warum auch nicht? Erregt presste er die Blonde an sich, als Dorian plötzlich einen heftigen Schmerz in seiner Brustregion verspürte. Blitzschnell hatte dieses Miststück ihren rechten Ellbogen mit voller Wucht in seine Brustgegend gerammt. Da Dorian keine Rüstung trug und die Distanz so gering war, brach sein Schlüsselbein wie morsches Holz. Ehe der Kriegsherr noch etwas unternehmen konnte knickten ihm die Beine weg, als sie diesmal mit einem Drehkick seine Kniekehlen traf.
 

Stöhnend lag er am Boden. “Du Miststück... Verdammtes Miststück was soll das?!” Bei dem Blick, welcher nun in ihren Augen lag, erschauerte sogar der gestandene Krieger. Betont langsam beugte sie sich zu ihm herunter. “Weißt du noch Dorian ich habe dir einmal ein Versprechen gegeben. Das ist jetzt mehr als vier Jahre her! Ich sagte dir das ich dich töten würde, wenn du mir nichts mehr beibringen kannst!” Wütend wollte Dorian wieder aufspringen, krümmte sich aber vor Schmerzen als ihr Fuß diesmal den Weg in seinen Unterleib fand. Jetzt wusste er was es bedeutete sich hilflos fühlen, wenn einem die Angst wie bittere Galle hochkam und kalter Schweiß am Rücken klebte. “Das kannst du nicht tun, nach allem was ich für dich getan habe du undankbare kleine Hure!”
 

Ein breites Grinsen trat nun auf das Gesicht seiner Peinigerin. “Du hast es erfasst ich habe mit dir das Bett geteilt, wie es abgemacht war ich schulde dir also nichts... Bis auf das!” Seelenruhig zog sie ihren Dolch hervor, beugte sich mit einem verheißungsvollen Lächeln zu ihm herunter. Genau so gemächlich ließ Callisto die scharfe Klinge an seine Kehle wandern. “Sag gute Nacht!” Der entsetzte Mann spürte zuerst ihre sanften Lippen auf seinen Mund, ein letzter verächtlicher Kuss ehe die Blonde ohne zu zögern ihrem Ausbilder die Kehle aufschlitzte. Besudelt von seinem Blut erhob sie sich, beobachtete kurz noch den Todeskampf Des Kriegsherrn ehe sie aus dem Zelt schritt, die blutige Klinge noch in den Händen. Der erste der auf sie zu geeilt kam war Theodorus, wer auch sonst. Ihr Blick und das Blut sagte ihm alles was passiert war. “Du bist dann jetzt die Kriegsherrin!”
 

Unwirsch winkte sie ab. “Nein ich werde jetzt endlich gehen,. Es ist an der Zeit mich an meine Rache zu machen.” Ein dümmlicher Ausdruck stand nun auf Theodorus Gesicht. “Du willst weg gehen?” Genervt stöhnte Callisto. “Das sagte ich doch gerade. Jetzt brauche ich noch keine Krieger, später vielleicht einmal.” Wenig später hatte sie alle Sachen zusammengesucht die ihr gehörten. “Dann werde ich dich begleiten.”, bemerkte Theodorus, der ihr in das ehemalige Zelt Jalinas gefolgt war. “Ganz gewiss nicht, ich werde alleine gehen und falls du mir folgen solltest werde ich dich ohne zu zögern töten, also überleg es dir.” Schon stand sie wieder draußen. “Berichte was ich mit Dorian getan habe, das ist alles was du noch für mich tun kannst.” Stumm konnte er nur nicken.
 

Wer konnte die schöne Blonde schon verstehen? Sie sich wahrscheinlich nicht mal selber. Kurz darauf galoppierte Callisto mit wehenden Haaren aus dem Lager, auch dieses Mal ohne zurück zu sehen. Ein weiterer Lebensabschnitt lag hinter ihr. Die Zeit war gekommen sich den Menschen zu widmen, die ihr Leben zerstört hatten. Als erstes das Narbengesicht das ihre Eltern und Crysania getötet hatte. Danach die Hintermänner, denn irgendwer musste die Kriegerprinzessin auf die Idee gebracht haben, das der Stein des Ixion ausgerechnet in Cirra sei und ganz am Schluss SIE, Xena....
 

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So das war endlich wieder mal ein Kapitel von mir.

Ich hoffe es hat euch gefallen falls ja oder auch nicht, sagt es mir doch in Form eines Kommis.

Intrigues and Madness

Und hier kommt Kapitel Nummer 5. Vielen Dank für eure Kommis^^

In diesem Kapitel beginnt ein Teil von Callistos Rache und ich versuche teilweise zu erklären was ihren Verstand so verdreht werden lassen hat. Ab hier also 100% Callisto.
 

Es war schon frustrierend, Monate waren vergangen. Sie hatte den Sommer kommen sehen und jetzt lag schon Schnee und Callisto hatte ihren 17. Winter erlebt. Jedoch von denjenigen denen sie Rache geschworen hatte fehlte jede Spur. Trotzdem würde die junge Kriegerin nicht aufgeben. Bis jetzt war das Glück ihr immer wohlgesonnen gewesen. Während den einsamen Wanderungen hatte sie ihre Kampftechniken um ein vielfaches verbessern können. Obwohl ihr die Einsamkeit nichts ausmachte, musste Callisto doch manchmal an die langen Gespräche mit Jalina denken.
 

Das war schon eine seltsame Beziehung zwischen ihnen gewesen. Keiner konnte dem anderen die Wahrheit sagen. Und doch hatten sie die Wesensart des anderen gut erkannt. Sie hatte das Tagebuch der Heilerin gelesen und so von deren dunklen Vergangenheit als Giftmischerin erfahren, erzählt hatte ihr die Braunhaarige aber niemals etwas. Dagegen wusste diese von Callistos Alpträumen, die jede Nacht aufs Neue zurück kehrten, obwohl sie nie etwas erwähnt hatte. Unwirsch schüttelte die Blonde den Kopf über sich selber. Das Jalina nicht mehr unter den Lebenden weilte war das Beste, denn die Frau hatte sie nur von ihren Zielen abgehalten.
 

Der Wind riss an der Kapuze ihres Umhanges. Der eisige Windhauch, der ihr Gesicht streifte holte sie aus ihren Gedanken heraus. Dann konnte sie das Klirren von Schwertern hören. Rasch band die Blonde ihren Hengst Hyperion an einen etwas tiefer gelegenen Ast einer alten Eiche und rannte in die Richtung der Geräuschsquelle. Nicht um etwa jemanden in Bedrängnis zu helfen, sondern aus reiner Neugier. Nach einigen schritten konnte die Braunäugige erkennen woher die Kampfgeräusche stammten. Ein kleiner Konvoi war von mehreren bewaffneten Männern überfallen worden. Die Wachen die zum Schutz gedient hatten lagen schon tot am Boden. Ohne auch nur die Anstallten zu machen den Leuten zu helfen, verschränkte Callisto die Arme und schaute den Räubern mit ausdruckslosem Gesicht bei ihrem Werk zu, ohne jedoch von den Männern bemerkt zu werden. Eines stand für die in Leder gekleidete Kriegerin fest, sie hatte nicht das Bedürfnis anderen Menschen zu helfen.
 

Niemand hatte den Bewohnern von Cirra geholfen. Warum also die Heldin spielen? Anscheinend hatten die Männer den Ehrengast gefunden, den die Wachen behütet hatten. Zwei von ihnen zerrten eine junge Frau mit prachtvollen schwarzen Locken und edler Kleidung aus einen der Wagen. “Lasst mich los oder ihr werdet es bereuen!”, fauchte die Schöne wütend. Die Männer grölten nur und stießen die Schwarzhaarige zu Boden. Irgendwie kam ihr diese aufgedonnerte Frau bekannt vor, obwohl Callisto wusste, das sie die Fremde vorher noch nie gesehen hatte. Vielleicht war ihr einmal ein Verwandter von ihr begegnet? Das Geheimnis konnte schnell gelüftet werden, indem sie die Frau vor diesen Wüstlingen rettete. Mit einer fließenden Bewegung zog die Kriegerin ihr Schwert und stürzte sich ohne Umschweife auf die überraschten Verbrecher. Ihre Klinge durchtrennte Hände, Knochen und Gliedmaßen. Dem einem brach sie krachend das Genick, als sie gegen seinen Kopf trat.
 

Angriffe die auf sie gezielt waren wisch sie mit geschickten Manövern aus. Als eine Klinge direkt auf sie zusauste, sprang die Blonde hoch, machte einen Überschlag und nutzte den Schwung dazu ihren Ellbogen in den Kehlkopf des Gegners zu rammen. Mit knappen Blick versicherte sich Callisto, dass auch wirklich alle Feinde tot waren. Danach ging sie zu der noch immer zitternden Frau herüber. Vom Aussehen her konnte man die Schwarzhaarige auf ungefähr Anfang 20 schätzen. “Ihr habt mein leben gerettet, ich danke Euch!” Knapp nickte die junge Kriegerin nur. Mit einem Seufzen betrachtete die junge Frau ihre toten Wachen. “Es ist ´vielleicht ein wenig unverfroren, aber ich würde Euch bitten mich nach Dineus zu bringen, es ist nicht weit von hier!”
 

Schon als die Fremde mit dem Satz begann, wollte die Blonde schon ablehnen, als jedoch der Name Dineus fiel, änderte sie ihre Meinung sofort. In diese Stadt wäre doch Crysania, ihre Schwester nach ihrer Hochzeit gezogen. Das musste ein Wink des Schicksals sein. “Gut ich bringe Euch dorthin Lady..?” Strahlend lächelte die andere. “Mein Name lautet Korona und ich bin Euch erneut zu Dank verpflichtet.. ähm?” “Aeris...”, antwortete Callisto schnell. Vorsichtig half die Kriegerin der edlen Dame auf ihren Hengst Hyperion, da die Wagen nicht mehr zu gebrauchen waren und Koranas Schuhwerk für keinen Fußmarsch geeignet waren. Hyperion tänzelte ein wenig unruhig, als er eine fremde Last auf seinem Rücken spürte, beruhigte sich aber wieder.
 

“Ich habe noch nie jemanden wie Euch kämpfen gesehen, einfach nur erstaunlich.” So wie dieses verwöhnte Frauchen aussah hatte sie auch noch nie überhaupt jemanden kämpfen gesehen. Munter plapperte Korona drauf los, was bei Callisto keine weitere Beachtung fand. “Ihr werdet Dineus lieben, eine großartige Stadt, vor allem für eine Heldin wie Euch! Ich werde meinem Gatten überreden Euch eine Belohnung zu geben!” So ging es die ganze zeit und dabei störte es die redselige Frau auch nicht, das sie keine einzige Antwort erhielt. Endlich erreichten sie die Stadt. Dineus stand nicht umsonst in dem Ruf eine reiche Handelsstadt zu sein, die Häuser waren reich verziert und die Einwohner edel gekleidet. “Seht Aeris das dort ist mein Gatte!”
 

Mit einem Finger deutete die schöne Frau auf sehr reich aussehenden Kaufmann. Als dieser sich umdrehte stutzte Callisto. Das war eindeutig Tyranues, der damalige Verlobte ihrer Schwester Crysania. Was für ein Zufall, oder doch nicht? Neben Tyraneus stand noch ein Mann, der weitaus kräftiger aussah als der Kaufmann, mit schwarzen Haaren von der gleichen Wildheit wie Koronas Haar. Als dieser sich umdrehte schlug das Herz der Blondhaarigen erheblich schneller und ein roter Nebelschleier schien sich über ihr Blickfeld zu auszubreiten.
 

Dieses Gesicht mit den markanten Narben... Er war es... Er hatte ihren Vater und Crysania abgeschlachtet. Trotzdem durchdrang Koronas Stimme den Nebel. “Und das dort ist mein Vater Garion. Hier stand er nun vor ihr, dieser Bastard. Ihr erster Instinkt wäre gewesen das Narbengesicht einfach abzustechen und das sofort, aber nein das war viel zu simpel. Leiden sollten dieses miese Schwein. Zudem wenn Callisto so darüber nachdachte, wäre es schon ein seltsamer Zufall gewesen wenn ausgerechnet der Heerführer Xenas den ehemaligen Verlobten Crysanias kannte und seine Tochter auch gleich die Frau von Tyraneus war.
 

Die Blonde setzte ein dämliches Grinsen auf. “Du hast einen Schmucken Mann, wie lange seid ihr denn schon verheiratet?”, fragte sie im Plauderton. Korona war hochbeglückt, das ihre Retterin endlich Interesse zeigte. “Dieses Jahr werden es schon 5 Jahre.”, antwortete sie daher bereitwillig. 5 Jahre? Das stank regelrecht nach einem Riesenbetrug. Die beiden Vögelchen würden schon noch singen, unter Garantie... Ihr Lächeln schien regelrecht auf ihrem Gesicht festgetackert zu sein, als Callisto neben Korona zu den beiden Männern trat.
 

Die Letztere sprudelte mit der Geschichte über den Überfall heraus und pries ihre Retterin in den höchsten Tönen. “Ich verdanke dir wohl das leben meiner Frau?”, meinte Tyraneus glatt. Am liebsten hätte sie ihm die Hand abgehackt, als der Kaufmann ihre Hand schüttelte. Stattdessen verstärkte sie ihr Lächeln. Garion trat auch dichter an die Kriegerin heran. Was er sah gefiel ihm. Dabei störte sich der Mann nicht daran das dieses zierliche Geschöpf noch jünger als seine eigene Tochter. Für diesen frivolen Blick hätte sie dem Narbengesicht liebend gerne die Augen aus den Höhlen gerissen. Was ja noch nicht war konnte ja noch werden. “Also du bist herzlich eingeladen Gast in meinem Haus zu sein während deines Aufenthaltes in der Stadt, Aeris so heißt du doch?” Dankend nickte sie. “Mit Vergnügen und ja das ist mein Name.”
 

In ihrem Inneren pochte noch immer unbändige Wut, die sie aber gut unter Kontrolle hatte, aber früher oder später würde diese an die Oberfläche dringen. Auch das Innere des Hauses sprach von unbeschreiblichen Reichtum. Wie hatte Tyraneus es nur geschafft so reich zu werden, denn seine Familie war immer nur mittelmäßig betucht gewesen. Wenn das irgendwie mit Cirra im Zusammenhang stehen würde, oh ja dann würde er erst einmal lernen was Leid war. Noch heute Nacht wollte die blonde Kriegerin das erledigen. Die Wahrheit ans Licht bringen und Rache nehmen. Wie eine halbe Ewigkeit kam es Callisto schon vor das sie Rache geschworen hatte. Fünf Jahre voller mühsamen Trainings, welches noch nicht abgeschlossen war und vor allem diese schrecklichen Alpträume, jede Nacht aufs Neue. Die köstlichsten Speisen wurden aufgetragen, aber die überschlanke Blondine stocherte nur lustlos in den erlesenen Köstlichkeiten herum.
 

Zu sehr nahm sie der Gedanke auf die Rache dies ie üben würde ein. Ein großer Fehler, einer der größten Fehler den sie jemals begangen hatte. Ein Krieger sollte immer die Situation um sich herum im Auge behalten und auf Veränderungen eingestellt sein. Doch was tat sie? Callisto fixierte sich schier an diesen Aspekt. Die Rache war aalgegenwärtig, zumindest in ihren abschweifenden Gedanken. “Etwas Wein?”, vernahm sie nur nebenbei die Frage des Kaufmannes und nickte abwesend. Schon damals als Crysania den dunkelblonden jungen Mann mit den wässrig farbenen Augen vorgestellt hatte, haftete ihm etwas Schleimiges an. In den vergangenen Jahren hatte sich dieser Eindruck um ein vielfaches verstärkt. Er ließ es sich nicht nehmen selber einzuschenken.
 

Eigentlich war die Blonde keine Anhängerin dieses berauschenden Getränkes, lehnte aber nicht ab. Blutig malte sie sich den Triumph über diese beiden Männer aus. Alles würde ans Licht kommen und Garion wusste vielleicht sogar wo diese Kriegerschlampe Xena war. Perfekt, einfach nur perfekt. Immer wieder nippte Callisto zwischendurch an dem dunkelrotem Getränk und nahm ein Schlückchen. Mit munterem Geplapper versuchte Korona den Gast zu unterhalten was aber nicht auf Wiederhall stieß. Mit einem Mal wies Tyraneus seine Frau an den Raum zu verlassen und sich in ihr Gemach zu begeben. Empört weigerte sich, beeilte sich aber hinaus zu kommen, als ihr Vater Anstallten machte sie hinaus zu jagen. Dabei hatte sie doch nichts anstößiges getan, Männer waren manchmal einfach das Allerletzte. Callisto war das noch nicht einmal aufgefallen.
 

Irgendwie fühlte sie sich mit einem Mal so erschöpft. Merklich wurden ihre Glieder schwerer und ihr Blick verschwommener. Mit Entsetzen musste die Braunäugige feststellen, das ihr Körper ihr nicht mehr gehorchte, als sie aufspringen wollte. Tyraneus trat in ihr Blickfeld. “Gib dir keine Mühe Aeris, oder soll ich lieber Callisto sagen? In deinem Becher war ein starkes Betäubungsmittel.” Seine Stimme klang dumpf und verzerrt in ihren Ohren. Hatte er sie gerade Callisto genannt, aber woher.. Das war doch unmöglich... Noch einmal wollte die junge Frau aufspringen, sackte aber über dem Tisch zusammen. Mit aller Macht kämpfte sie gegen die über sie hereinbrechende Dunkelheit an, verlor aber dann ganz ihr Bewusstsein.
 

Ein Schwall eiskaltem Wasser ergoss sich über die schmale Frau. Die kalte Wassermasse aus einem Holzkübel klatschte regelrecht auf ihrer Haut. Stöhnend öffnete sie die Augen. Callistos Kopf fühlte sich an als sei sie mit Anlauf gegen eine Wand gerannt, mit dem Kopf voran. Ihr Blick klärte sich nur langsam. Etwas schnitt unangenehm in ihre Hand- und Fußgelenke. Bei dem Störfaktor handelte es sich um stabile Ketten, die sehr kurz gehalten waren und an einem stabilen Ring an der Wand beschäftigt waren. Da es hier keine Fenster gab und der Raum auch sonst sehr muffig war , musste es ein Kellerraum oder sogar ein Kerker sein.
 

Leicht zitterte die junge Frau. Kein Wunder es war ziemlich kalt hier und diese Schweine hatten der Kriegerin ihre gesamte Rüstung und die Stiefel weggenommen. Barfuss und nur in ihrer Unterkleidung hockte sie nun auf dem kalten Boden. Ihre feuchten Haarsträhnen begannen schon zu gefrieren. Erst jetzt bemerkte die Blonde die beiden Männer, die sie schon eine ganze Weile lang beobachten mussten. Vor Wut sprang sie sofort auf die Füße. Schmerzhaft schnitten die Schellen in ihr Fleisch. “Ihr Scheißkerle... Was soll das?!”, fauchte sie die beiden an die sich als Tyraneus und Garion entpuppten. Der Kaufmann lächelte gespielt charmant. “Was für ein Energiebündel.”, höhnte er. Nur ein weiteres Fauchen war die Antwort darauf, aber er ließ sich nicht beirren. “Weißt du Callisto es ist seltsam aber ich habe dich sofort erkannt, obwohl du damals erst zwölf warst, als ich mit deiner Schwester verlobt war und was ist aus dem kleinen Mädchen geworden?!”, feixte Tyraneus, da er sich sehr sicher war, da sie fest angekettet war.
 

“Laber nicht rum du schleimige Bazille, komm auf den Punkt, du lechts doch regelrecht danach dich mitzuteilen, deinen kleinen Geniestreich von damals nicht wahr?” Der narbengesichtige Krieger lachte auf die harschen Worte und den Gesichtausdruck seines Schwiegersohnes. Dieser wurde erst blass und dann rot vor Wut. Nach außen mochte der junge Kaufmann noch so gelassen wirken, aber sobald ihm jemand dumm kam vergaß er die gute Kinderstube. Mit nur zwei Schritten war der vornehm gekleidete Mann bei der Angeketteten und schlug ihr mehrmals heftig ins Gesicht. Die Ketten waren zu kurz gehalten und die Kälte hatten ihre Glieder steif werden lassen, keine Chance auszuweichen.
 

Ein einzelner Blutstropfen lief über das schmale Gesicht und hinterließ eine feine rote Linie. Frech lachte Callisto Tyraneus ins Gesicht. “Du siehst nicht nur aus wie ein kleines Mädchen, sondern schlägst auch noch wie eins zu, da kann es mit deinen anderen Eigenschaften auch nicht so gut bestückt sein.”, höhnte sie spöttisch. “Du wirst dich noch umgucken Miststück! Für was hältst du dich? Eigentlich bist du doch nur ein armseliges Geschöpf das zufällig überlebt hat. Du bist nun auf Rache aus nicht wahr Kleine?” bei diesen Worten wurde die Braunäugige hellhörig. “Da guckst du, was? Ich werde dir ein Geheimnis verraten.” Jetzt war er es der einen spöttischen Gesichtsausdruck zur Schau trug. “Weißt du wenn man wie ich immer unter der Fuchtel eines tyrannischen Vaters stand der einen mit einer kleinen Landpomeranze verheiraten will, tja da belieben einem nicht viele Möglichkeiten.”
 

Immer mehr weiteten sich Callistos Augen. Wusste dieser Unmensch überhaupt was er dort redete. Von Minute zu Minute wurde ihr mehr klar. “Ah ich sehe bei dir dämmert es. Aber ich bin ja ein schlaues Kerlchen und kannte auch zufällig den Heerführer Xenas. Er erzählte mir das die Kriegerprinzessin ganz scharf auf den Stein von Ixion sei und da dachten wir uns schlagen wir zwei Fliegen mit einer Klappe. Eine Menge Gold und ich wurde eine unliebsame Frau los.” Einfach nur widerlich. Sie hatten Xena erzählt das sich der Stein von Ixion eventuell in Cirra befinden könnte, dafür hatte Tyraneus Gold kassiert. Ihre Heimat war nur einer kleinen, lächerlichen Intrige zum Opfer gefallen. Xena... Sie hatte vor lauter Habgier nicht weiter nachgeforscht und am Ende war es ihr doch so wieso vollkommen egal, nur das Ergebnis zählte. Macht, Tod und Zerstörung. Das Feuer der Wut und des Hasses war neu entfacht und bahnte sich einen Weg nach draußen.
 

“ICH BRINGE EUCH UM IHR SCHWEINE!!!”, tobte sie und riss wie verrückt an ihren Fesseln bis Blut floss. Den Schmerz ignorierte sie einfach. Die braunen Augen schienen regelrecht vor Rachsucht zu glühen. “Ich habe genug von diesem balg, sie gehört dir.”, meinte der Kaufmann noch zu Garion und verließ dann den Ort des Geschehens. Der Schwarzhaarige rieb sich regelrecht die Hände. “Ich kann mich an dich erinnern Prinzessin.” Wieder diese Bezeichnung, Prinzessin, wie damals in Cirra. Gemächlichen Schrittes näherte sich der narbengesichtige Mann seinem Opfer. Instinktiv wich Callisto zurück. In ihrem Zustand und vor allem mit diesen vermaledeiten Fesseln an Händen und Füßen war sie ihm bei weitem unterlegen. Das Beruhigungsmittel hielt noch immer in geringen Spuren an und die Kälte hatte das Übrige getan.
 

“Fass mich an und du wirst erst sterben wenn ich dir das Herz rausgerissen habe!”, zischte sie zwischen den Zähnen hindurch. Rau lachte Garion und packte den leicht angefrorenen Haarschopf. Mit einem heftigen Ruck zog er das Federgewicht zu Boden. “Ich zittere schon!”, antwortete er ironisch. Was dieser Abschaum vor hatte war zu offensichtlich, doch so schnell gab sich eine Kriegerin wie Callisto nicht geschlagen. Ihre rechte Hand ballte sich zur Faust und landete mit erheblicher Wucht im Unterleib des Schwarzhaarigen, als dieser sich ihr noch weiter nähern wollte. Japsend stolperte er nach hinten und krümmte sich zusammen. Das dürfte die vorläufige Freude an körperlichen Spaß wohl erst einmal auf Eis legen. Zu einem höhnischen Grinsen verzog sich ihr wohlgeformter Mund. Abermals hatte die junge Frau um wem es sich hier handelte. Um den ehemaligen Heerführer Xenas, ein Mann der härter nicht sein konnte. Ohne Rücksicht auf Verluste packte er abermals ihren Kopf, als er sich wieder erholt hatte, und rammte ihn auf den Boden.
 

Alles verschwamm wieder vor ihren Augen, nur ihre absolute Willenskraft bewahrte die Blonde vor der Bewusstlosigkeit. Hämmernde Schmerzen schlugen durch ihren Kopf, Blut sickerte aus einer Platzwunde an der Stirn. War das das Ende? Nein niemals... Niemals...! “Rache...”, brachte sie mit brüchiger Stimme hervor. Abermals lachte er sie aus. “Du willst Rache? Das kann ich mir vorstellen, du sollst eine gute Kämpferin sein, sagt zumindest meine Tochter...” Ein böses Grinsen huschte über Garions Gesicht. “Doch was ist eine Kriegerin, die nicht mehr in der Lage ist ein Schwert zu führen. Entsetzen breitete sich in ihrem Blick aus, als er den Fuß hob.
 

“Nein...!” Schon trat er auf ihre linke Hand. Als die schlanken Finger brachen, schrie sie vor Schmerz auf, doch das war noch nicht alles, der Schmerz brach nicht ab als er auch noch so mit ihrer Rechten verfuhr, ihre Schwerthand... Das war ihre Schwerthand gewesen... Was sollte denn jetzt werden? Wie sollte sie denn jetzt noch kämpfen? Wie sollte sie Xena gegenüber treten und sie bei einem Kampf auf Leben und Tod schlagen? In ihren Ohren hörte Callisto regelrecht wie all ihre Hoffnungen in tausend Scherben zerbrachen. Waren all die Jahre umsonst gewesen? Hatte sie umsonst Männer und Kinder getötet, hatte sie umsonst Frauen als Sklavinnen verschachern lassen. War Jalina umsonst gestorben, hatte sie umsonst das Bett mit Dorian geteilt, umsonst alle Demütigungen über sich ergehen lassen? Nein! Während ihres Wimmerns und ihren Überlegungen hatte sich der Krieger zu ihr heruntergebeugt.
 

Der schwere Geruch von Portwein schlug ihr entgegen. Als sie dieser Abschaum eines Menschen auch noch küsste, schien sich etwas in Callisto lösen. Was es war konnte sie nicht nachvollziehen, aber auf jeden Fall stieg wahnwitziges Gelächter in ihr hoch. Ihr Körper schien ganz von alleine zu reagieren. Beide Füße rammte sie mitten in sein hässliches Gesicht. Ohne einen laut von sich zu geben sackte Garion nach hinten. An seinem Gürtel blitzte der Schlüssel zu den Ketten. Mit einem Fuß angelte sie ihn. Dank ihrer Gelenkigkeit gelang es die Fußfesseln zu lösen und auch die Ketten an den Handgelenken.
 

Die Finger waren nicht mehr zu gebrauchen, doch Brüche würden wieder heilen, auch wenn es Zeit brauchen würde. Sie schaffte es sogar die Fesseln an Garion zu befestigen. “So mein Freund mit dir werde ich mich später beschäftigen!” Diabolisch funkelten ihre zimtfarbenen Augen. Als nächstes befestigte sie einen ihrer Dolche mit einem Streifen Stoff in ihrer gebrochenen Rechten, da es unmöglich war etwas mit diesen Fingern zu halten. Bei dieser Aktion musste sie sich auf die Lippe beißen um nicht laut loszubrüllen. Unsicheren Schrittes wankte die Blonde die steile Holztreppe die nach oben führte hinauf.
 

Eine Grabesstille herrschte in dem Haus, wie passend. Ein dämliches Grinsen lag auf ihren Lippen, was überhaupt nicht zu der Situation passte. Tatsächlich saß Tyraneus in dem Raum wo die Speisen serviert worden waren am Kamin und trank in aller Seelenruhe einen Becher Wein. Garion würde wohl seinen Spaß haben mit der Kleinen. Na ja wer so etwas nötig hatte. Mit einem Mal spürte er kaltes Eisen an seiner kehle, gehalten von schrecklich verkrümmten Fingern, nein vielmehr war der Dolch mit einem schmutzigen Stoff-Fetzen in die Hand gebunden worden.
 

“Hallo Tyraneus nett dich zu sehen.”, säuselte eine helle Stimme in sein Ohr. Wie hatte sie es zur Hölle geschafft zu entkommen? Ganz ruhig lag die scharfe Klinge an seinem Hals, nur eine falsche Bewegung und er wäre des Todes gewesen. “Weißt du für spezielle Freunde wie dich werde ich mir besonders viel Mühe geben.” Von oben herab tauchte ihr Gesicht vor seinem auf und bei ihrer Mimik konnte man wirklich annehmen das diese Person dort einen gewaltigen Riss in der Schüssel hatte, wieso war es dem Kaufmann nicht vorher schon aufgefallen oder hatten sie die Blonde... Ach was von so einem bisschen Spaß wurde keiner verrückt.
 

Mit einer schnellen Bewegung wollte der Dunkelblonde den Arm wegdrücken und vorspringen. Die Klinge die quer übers ein markantes Gesicht schnitt belehrte ihn eines besseren. Wütend brüllte er auf. “Mein Gesicht!” Doch ehe er sich versah vor die scharfe Klinge wieder über sein Gesicht und wieder. “Mit Liebesgrüßen von Crysania!” Über ihre eigne Aussage musste sie lachen, ein hysterisches, schrilles Lachen. “Ist das nicht komisch? Liebesgrüße von Crysania? Dabei ist sie tot, genau so tot wie du gleich sein wirst Herzchen!” Stolpernd wich der Kaufmann zurück. “Wir.. Wir können doch über alles reden!”, stammelte er und hielt sich das stark blutende Gesicht, was eigentlich zwecklos war.
 

“Uh ja ich liebe Geplauder, aber halt mal das passt nicht in meinen Zeitplan.” Gespielt geknickt trat sie zu ihm. “Nighti night!” Mit diesen Worten durchschnitt ihr Dolch seinen Lebensfaden in Form seiner Kehle. Eine Blutlache breitete sich über dem Boden aus. Zaghafte Schritte waren zu vernehmen. Rasch ging Callisto auf Korona zu und versteckte ihre Rechte hinter ihrem Rücken. “Was ist denn hier los? Und wie seht Ihr den aus?”, fragte die Schwarzhaarige erschrocken. “Es ist schrecklich... Im Keller... Schnell!”, stammelte die Blonde nur. Schnell raffte Korona ihren Rock und eilte zur Kellertreppe, dicht gefolgt von Callisto. Mit einem Mal spürte die Frau von Tyraneus einen Stoß im Rücken, sie verlor ihr Gleichgewicht und stürzte schmerzhaft die Treppe hinunter.
 

Garion der Callistos Platz als Angeketteter übernommen hatte, war mittlerweile wieder bei Bewusstein und musste erschrocken mit ansehen wie seine einzigste Tochter heruntergestürzt kam. Langsam und leicht schwankend kam nun die Blonde in den Keller hinunter. Ein grausiger Anblick, von oben bis unten mit Blut beschmiert und einen infernalischen Blick in den Augen. “Ich bin wieder da!”, flötete sie fröhlich. Böse funkelte er sie an. “Wenn ich hier wieder los bin, dann wirst du dir wünschen niemals geboren worden zu sein.”
 

Ein helles Lachen ihrerseits erklang. “Ich mach mir gleich ins Höschen!”, war ihr Kommentar. “Du wirst mir jetzt sagen wo Xena ist.” Verächtlich schnaufte er. “Woher soll ich das wissen? Ich bin schon vor langem aus ihrem Heer ausgetreten und selbst wenn ich es wüsste würdest du es nicht von mir erfahren, Hure!” Mit schief gelegtem Kopf sah sie ihn an. “Jetzt hast du es mir aber gegeben, schön, schön dann kannst du mir nicht weiterhelfen!” Ihr Ton verhieß nichts Gutes, ganz und gar nicht. “Weißt du dich einfach so aufzuschlitzen würde zwar höllischen Spaß machen, wäre aber viel zu einfach.” Lächelnd beugte sich die aus Cirra stammende Kriegerin zu der am Boden liegenden Korona herab.
 

Plötzlich riss Garion an den Ketten. “Lass sie in Ruhe, sie hat damit nichts zu tun!” Ein Seufzen erklang. “Das ist ja gerade der Sinn an der Sache Dummerchen. Sie ist völlig unschuldig, wie ich damals, wie meine Schwester und wie Cirra.” Immer breiter wurde das Grinsen auf dem schönen Gesicht der Blonden. Langsam kam Korona wieder zu sich. “Los steh auf!”, befahl Callisto mit schneidender Stimme. Benommen, gehorchte die Schwarzhaarige. Sie verstand nicht was hier los war. “Hilf mir in meine Rüstung.”
 

Verständnislos starrte Korona auf die Kriegerin verstand dann aber was diese meinte. Durch ihre verletzten Hände war es ihr nicht möglich das Oberteil ihrer zweiteiligen Lederrüstung anzulegen, geschweige denn die Arm- und Beinschienen oder ihre Stiefel. Ihren Rock hatte sich Callisto selber anziehen können. Unsicher war sie der Blonden behilflich, die schließlich wieder in voller Montur dort stand. “Und jetzt komme wir zu meinem Spielchen!” verschwörerisch zwinkerte sie Garion zu, der mehr als nur kochte. “Erzähl deiner Tochter was für ein Schwein du bist, tu es oder ich schlitze sie vor deinen Augen auf!”
 

Sie meinte es ernst, sehr ernst sogar. “Also schön... Ich habe einst in Xenas Heer gedient, ich habe unzählige leben auf dem Gewissen, Männer, Frauen und auch Kinder...” Bei jedem Wort wurden Koronas Augen größer und ihr Gesicht verzog sich vor Abscheu. Sein Blick besagte das es die Wahrheit war. “Erzähl von Cirra.” Noch einmal wiederholte der Krieger die Geschichte des Kaufmannes. “ich bin entsetz, was bist du doch für ein entsetzlicher Mensch, du bist nicht länger mein Vater.”, spie die schöne Frau ihm entgegen. Er wollte etwas sagen, konnte aber nur die Augen aufreißen.
 

Ganz sanft brach Callisto seiner Tochter das Genick, trotzdem knackte es. “Ups jetzt ist sie tot und das mit diesen Worten du bist nicht länger mein Vater!” Dieses Vergnügen in ihrer Stimme konnte einen wahnsinnig machen. “Du wirst sie niemals wieder sehen, das ist meine Strafe für dich!” Erneut riss er an den Ketten. “Das ist unmenschlich... Ich...!!!” Keine Worte fand er mehr. “Und wenn du denkst ich würde dich jetzt töten hast du dich geschnitten.” Sanft lächelnd legte sie Korona am Boden ab. “Sorry Kleines, falscher ort, falsche Zeit und falscher Vater.” Mit diesen Worten wendete sie sich zum Gehen. “Du wirst noch viel Freude haben Garion.”, versprach sie.
 

Dieser starrte auf seine tote Tochter, sah dann aber zu ihr. “Ich weiß was du dir in deinen kleinem, kranken Hirn vorstellst. Du willst Xena fertig machen, aber so ein kleines daher gelaufenes Stück wie du wird niemals an Xena herankommen, du bist doch einfach nur jämmerlich!” Ein schrecklich, schriller Schrei erklang, der mehr als nur Bände von dem Innenleben der Kriegerin sprach. Eine Fackel stieß sie mit einem Fuß zu Boden. Sofort begannen die Flammen die Lumpen und das Stroh auf dem Boden zu erfassen. Die Flammen leckten hoch und durch sie hindurch sah sie zu ihm. “Du wirst brennen wie Cirra gebrannt hat.” Endlich verließ sie den Keller und das Haus. Als sich das Feuer weiter ausbreitete strömten die Bewohner Dineuses herbei um es zu löschen, für den Krieger war es jedoch schon zu spät. Eine einsame Gestallt mit hellem Haar wankte zu einem dunkelbraunem Pferd. Mit letzter Kraft hiefte sich Callisto hoch auf Hyperions Rücken. “Bring mich hier weg...” Erschöpft sackte sie im Sattel zusammen. Jetzt spürte sie auch wieder die bestialischen Schmerzen in ihren Fingern. Ein letzter Blick ging noch einmal zurück zu dem brennenden Haus zurück. “Jetzt bist du gerächt Schwester... Aber dich werde ich kriegen.. XENA!!!” Eine Ohnmacht befreite sie von den Schmerzen, sowohl den äußeren und auch den seelischen.

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So das war Kapitel 5 T.T ein Kapitel was mir sehr schwer fiel zu schreiben, aber ich hoffe die Mühe hat sich gelohnt und es gefällt euch^^

Callisto and the Romans

So da bin ich wieder mit einem neuen Kapitel. Dieses Mal wird die Welt wieder etwas sonniger für Callisto. Dieses Mal will ich auch ein wenig die Römer mit einbauen. Viel Spaß beim Lesen und danke für eure Kommis^^ Ach ja wie es auch öfters in der Serie der Fall ist halte ich mich auch nicht so an die Zeitlinien, was hoffentlich niemanden all zu sehr stört. Zur Info noch eines als Inspiration diente die Folge “When in Rome” aus der 3. Staffel.
 

Und ein ganz großes Dankeschön an die Kommischreieber!^^
 

Seine Schicht hatte vor knapp 20 Minuten geendet. Normalerweise verbrachte der römische Offizier seine freie Zeit mit seinen Kameraden, aber an diesem Tag wollte der Römer ein wenig alleine sein und über einige Dinge nachdenken. Daher wanderte er einen verschlungenen Pfad entlang, der von sei Lager wegführte. Ab und an nahm der Zenturio einen kräftigen Schluck aus einer bauchigen Flasche. So nahe waren sie der griechischen Grenze schon lange nicht mehr gekommen, aber Aufstände tobten hier und die Legionen hatten alle Hände damit zu tun diese wieder in Zaum zu halten.
 

Aus Rom kam auch die Kunde, das sich das Triumvirat dafür entschieden hatte Gallien ins Auge zu fassen. Wozu das alles gut war wusste Marcus Brutus nicht, denn die eroberten Teriotorien mussten gehalten werden. Ab und an kam es zu Aufständen, wie genau hier. Doch wer sollte das den drei mächtigsten Männern Roms klar machen? Julius Cäsar, Crassus und Pompeus waren machthungriger als der Senat zusammen. Allen voran Cäsar, dessen Idee Gallien zu erobern gefruchtet hatte. Demnächst würde sich Brutus wohl oder übel bei diesen Barbaren wieder finden. Natürlich er bewunderte Cäsar, aber manchmal fragte sich der junge Mann wohin das alles noch führen würde. Seufzend nahm er einen großen Schluck aus der mitgebrachten Flasche. Der Schnaps brannte in seiner Kehle, tat ihm aber ganz gut. Heute würde auch noch Crassus hier auftauchen.
 

Im Lager herrschte schon seid Morgengrauen helle Aufregung. Bald musste er zurückkehren um den Mann zu begrüßen, aber noch konnte er ein wenig entspannen. Auf einmal vernahm der junge Mann das Klappern von Hufen. Sofort war er hellwach und sah sich misstrauisch um. Wie es schien war es nur ein herrenloses Pferd. Als Brutus näher zu dem scheu tänzelndem Hengst trat konnte er aber erkennen, das es doch nicht so herrenlos war wie es im ersten Moment ausgesehen hatte. Auf dem Rücken des prächtigen Tieres lag zusammengekrümmt eine schmale Person, die sich bei genauerem Hinsehen als Frau entpuppte. Rasch packte der Römer das Pferd an den Zügeln.
 

Nachdem er den Hengst beruhigt hatte, konnte er sich der Reiterin widmen. Schlaf hing sie im Sattel. Bei ihrer Aufmachung handelte es sich wohl um eine Kriegerin. Erschrocken registrierte er die verdrehten Finger der jungen Frau. Dort hatte jemand volle Arbeit geleistet. Im Gesicht der schönen klebte getrocknetes Blut was von einer schlecht verheilten Kopfwunde her rührte. Sie schien nicht zu den Feinden zu gehören und schließlich konnte er die Frau nicht einfach schwer verletzt hier liegen lassen. Daher machte sich Brutus samt seines Fundes auf den Rückweg ins Lager. Am Tor des Palisadenzaunes, wurde er erstaunt von den wachhabenden Legionären angestarrt. “Glotzt nicht so dämlich, macht lieber das Tor auf!”, herrschte er die beiden an. Rasch führten die Soldaten den Befehl aus.
 

Das Reittier der schönen Fremden band Brutus an und trug die verletzte Frau dann ins Zelt des Legionärsarztes.. Dieser wunderte sich, begann aber sogleich mit der Untersuchung. “Die Kopfwunde scheint ihr zu schaffen zu machen, ich muss sie wieder öffnen um sie ordentlich zu reinigen, ansonsten entzündet sie sich noch mehr und die kleine stirbt am Wundfieber. Es uns schon Tagelang her sein.” Brutus nickte nur und beobachtete wie der Arzt die Blonde von den Blutkrusten befreite. Ein schmales, jedoch hübsches Gesicht kam zum Vorschein. Mit einer stinkenden Flüssigkeit reinigte der Arzt die Wunde, nachdem er sie mit einem kleinen Hacken wieder geöffnet hatte und verband sie schließlich mit einem sauberen Leinenstreifen. Nachdem das erledigt war wollte er sich daran machen die Finger der jungen Frau zu untersuchen.
 

Als er jedoch auch nur einen berührte zuckte sie zusammen und riss mit einem mal ihre Augen auf. Fast wäre Brutus zurückgetaumelt, er stand genau in ihrem Blickfeld, so etwas hatte er noch niemals gesehen. Der pure Hass loderte in den Augen, die die Farbe des Zimtes hatten. Dieser Eindruck blieb aber nur wenige Augenblicke, dann malte sich nur Schmerz und Erschöpfung in ihrem Blick ab. “Wo... bin... ich...?”, fragte sie mit schwacher Stimme. Sogleich trat Brutus an ihr Lager. “Keine Angst Ihr seid in Sicherheit!”, warf er schnell ein. Die schmalen Augenbrauen der Blonden hoben sich leicht. “Das.... Das war nicht meine Frage! Ich will wissen wo zur Hölle ich bin!”, fluchte sie schon mit etwas kräftiger Stimme. Ein wenig musste der Römer über ihren Ausbruch schmunzeln. “Im Lager der 2. Legion, Gnädigste!”, antwortete er spöttisch und deutete eine Verbeugung an. Verächtlich schnaubte sie. Römer also, na da hatte sie ja genau die richtige Gesellschaft. Der Lagerarzt mischte sich in das Geplänkel ein. “Sie braucht Ruhe!”, ermahnte er den Offizier, wendete sich dann an seine Patientin.
 

“Jeder Euerer Finger ist gebrochen, nur die Daumen nicht...” Entsetzen malte sich auf ihren Gesicht aus. “Werde ich meine Hände wieder benutzen können?” Dabei wanderten ihre Augen zu dem Schwert was auf einem Tisch abgelegt worden war. “Wie ich das auf den ersten Blick erkenne, werdet Ihr keine Probleme haben.” Er machte eine kurze Pause. “Allerdings sind sie falsch zusammengewachsen, ich müsste sie neu brechen und dann schienen.” Mit einem Nicken bestätigte sie das. Daher trat er zu der jungen Frau, kniete sich neben sie, nahm ihre rechte Hand und drückte diese gegen seine Brust. Es knackte widerlich. Das mussten unendliche Schmerzen sein, aber kein Ton kam über ihre Lippen, nur ein leicht schräger Blick streiften den Mediziner, als wollte sie sagen: Wehe es geht etwas schief, dann gnaden dir die Götter. Das verunsicherte den Mann aber sie streckte nur ihre andere Hand hin. “Die auch noch...”, stieß sie mit zitternder Stimme hervor.
 

Die gleiche schmerzhafte Prozedur wiederholte sich. Man musste ihr einfach nur Respekt zollen für diese Tapferkeit. Nachdem beide Hände mit Lederbandagen umwickelt worden waren zog sich der Arzt zurück und ließ Brutus mit ihr alleine. Die Neugierde war ihm regelrecht anzusehen, als er näher an ihr Ruhelager trat. “Wer hat Euch das angetan?”, fragte er und hockte sich neben sie. “Das geht Euch nichts an und gewöhnlich spreche ich nicht mehr über Tote!”, antwortete sie abweisend. “Nun gut, dann verratet mir wenigstens Euren Namen.” Dieser Mann gab wohl nicht auf. “Callisto, aber Ihr braucht mir Euren Namen nicht zu nennen, es interessiert mich nicht.” Was war diese Callisto wohl für ein komplizierter Mensch. Trotzdem musste er grinsen. “Früher oder später wir er Euch zu Ohren kommen Callisto.” Diesmal war sie es die spöttisch grinste. “So wichtig seht Ihr mir nicht aus Römer!”
 

Ein wenig beleidigt wirkte er schon, aber das kümmerte sie nicht weiter. “Wenn Ihr einen wichtigen Mann einem ehrlichen Mann vorzieht, habt Ihr heute noch die Gelegenheit dazu.”, schnappte der Römer. In dem Punkt irrte sich der Offizier. Macht und Ansehen interessierten sie nicht, sondern stießen sie sogar eher ab. Diejenigen die Macht wollten waren doch alles elende Narren. Den wer sie besaß dem wurde sie früher oder später wieder abgenommen. Vor wenigen Tagen hatte Callisto noch darüber nachgedacht wie berauschend es doch gewesen war ein Heer in die Schlacht zu führen, so wie als Dorian ihr das Kommando übergeben hatte. Ihre Meinung hatte sich jedoch grundliegend geändert.
 

Seit Dineus... Dineus, der Name dieses Ortes war wie Gift das durch ihre Adern pulsierte. In dieser Handelsstadt hatten Tyraneus und Garion gehaust. Diese beiden Schweine. Die gerechte Strafe hatte sie beide ereilt. Doch die Blonde bedauerte es von Herzen. Das Ganze war viel zu schnell vorbei gewesen. Uh ja wenn sie im vollen Besitz ihrer Kräfte gewesen wäre hätte sie die beiden gefoltert bis sie nur noch um Erbarmen gefleht hätten. Nein noch viel besser diese schnuckelige Schwarzhaarige wäre dran gewesen und die beiden hätten zusehen können. Ja das wäre es gewesen. Vergnügen und Mordlust blitzten in den schönen Augen auf, aber ungesehen da Brutus das Zelt verlassen hatte.
 

Eindeutig hatte die schöne Kriegerin ihren Verstand verloren. Ihr selber fiel das natürlich nicht auf, doch würde jemand ihre Gedanken lesen würde derjenige erschauern. Mit einem Satz sprang sie von ihrem Lager auf. “Lange genug auf der faulen Haut gelegen, schecken wir doch mal diese Bande von arroganten Römern ab.”, säuselte sie vor sich hin. Und trat hinaus aus dem Zelt. Draußen standen die Legionäre brav wie Spielzeugsoldaten im Spalier. Hatte dieser Offizier nicht von einem wichtigen Gast gesprochen?
 

Mit schief gelegtem Kopf beobachtete die Kriegerin wie ein Mann, in einer prächtigen Rüstung und schwarzem Helmbuch durch das geöffnete Tor hineinritt, gefolgt von einem Dutzend Legionären. Elegant schwang er sich von seinem schwarzen Rappen herab und schritt sogleich zu dem ihr schon bekannten Römer herüber, welcher salutierte. “Ave Crassus!”, rief er. Der Benannte winkte nur ab. “Nur keinen Aufwand Brutus ich lege nicht so viel Wert darauf wie dein Freund Cäsar.” Sprachlos starrte Brutus ihn an, fing sich aber sogleich wieder. “Wer ist das?”, fragte Crassus mit einem mal. Verwirrt folgte Brutus seinem Blick und stöhnte dann genervt auf.
 

“Ich habe sie schwer verletzt in der Nähe des Lagers aufgegabelt, aber ich warne Euch Herr sie ist schwierig.” Dieser Satz schien nur die Neugier des Mannes zu wecken. Daher schritt Crassus zu der zierlichen Blondine herüber. “Die Anblicke werden von mal zu mal besser.”, meinte er charmant lächelnd. “Vielleicht habt Ihr sonst etwas auf den Augen Crassus.”, spöttelte sie mit einem bezaubernden Lächeln. Rau lachte der Feldheer auf. “Ich glaube nicht Verehrteste, nennt mir Euren Name und ich werde sehen was Ich für Euch tun kann.” Mit einer lasziven Bewegung ihrer bandagierten Hand fuhr sie sich durch ihr helles Haar. “Viel besser ich nenne Euch meinen Namen und Ihr sagt mir was Mainewenigkeit für Euch tun kann.” Erneut lachte er auf. “Das hört sich fair an, aber bei so viel verlockender Fairness läuten bei mir immer die Alarmglocken.”
 

Wieder ein Lächeln ihrerseits. “Sehr vernünftig, ich verrate ihn Euch trotzdem. Mein Name lautet Callisto.” Nach dieser Aussage drehte sie dem Mann de Rücken zu. Zugegeben Crassus sah für sein Alter ganz gut aus, so um die Mitte dreißig, gut gebaut, mit dunkelblondem, leicht struppig wirkendem Haar, einem Bart und markanten Gesichtszügen. Brutus dagegen war wohl ein wenig jünger und hatte aber sehr eigenwillige Gesichtszüge. Wirklich interessierte sie das nicht, da Äußerlichkeiten in dem Sinne für die Katze war, aber ihr Gefühl teilte ihr mit, dass sie genau auf dem richtigen Weg war. “Ich wüsste ehrlich gesagt nicht wie Ihr mir nützen könntet Callisto, außer vielleicht...” Sein Blick wanderte über ihren Körper. Anzüglich grinste sie zurück. “Außer vielleicht im Bett? Das bezweifele ich mein Freund.” Keck reckte sie ihr Kinn. “Habt Ihr noch nie von Spinnenweibchen gehört die Ihre Partner nach der Paarung töten.”
 

Mit offenen Mund starrte Crassus sie erst an, brach dann aber in schallendes Gelächter aus. “Normalerweise töte ich eine Spinne sobald ich sie sehe, aber wer weiß.” Diese Geplänkel hätte noch eine Weile weiter gehen können, wenn sich Brutus nicht eingemischt hätte. “Was den Aufstand betrifft... Herr....!” Unwirsch winkte Crassus ab. “In dieser Hinsicht habe ich schon längst eine Entscheidung getroffen. Gallien hat absolute Priorität. Daher ziehe ich die Hälfte der Truppen ab.” Fassungslos starrte der Schwarzhaarige den Feldherrn an. “Aber... Das ist doch...!” Rasch schwieg er dann doch, das schrieb die römische Disziplin ihm einfach vor.
 

Mit wachsamen Augen verfolgte sie die Szene zwischen den Beiden. Interessant, aber für sie völlig nutzlos. Crassus gute Laune schein zu verfliegen. “Du wirst das hier perfekt lösen Brutus, das ist zumindest Cäsars Ansicht.” Mit diesen Worten ließ er Brutus stehen, drehte sich aber noch mal zu ihm um. “Und was dieses Frauenzimmer betrifft, Zivilisten haben hier nichts verloren, schmeißt sie raus oder besser noch tötet sie.” Damit war die Angelegenheit für ihn erledigt. Was sich ihm aber dann bot, ließ den Mann mehr als nur staunen. Mit einem gekonnten Überschlag in der Luft beförderte sich Callisto über ihn hinweg. Ehe sich Crassus versah spürte er die Klinge eines Dolches an seinem Hals. “Das würde ich mir noch mal überlegen, mein Lieber.”, hauchte die Kriegerin ihm ins Ohr. “Ich bin sehr überrascht, erst einmal habe ich eine Frau solch ein Kunststück vollbringen sehen... Xena...!”
 

Bei dem letzten Wort spürte er wie die Klinge härter gegen sein empfindliches Fleisch gedrückt wurde. “Erwähnt niemals wieder diesen Namen in meiner Gegenwart, es sei denn ich frage Euch nach ihr.”, zischte Callisto mit verzerrter Stimme. Nicht einmal raten musste man um zu wissen das die Blonde anscheinend nicht gut auf die Kriegerprinzessin zu sprechen war. “Folgendes ich bin geneigt mit Euch zu reisen, denn Ihr könnt mir sicherlich einiges erzählen.” Eine Weile musste er überlegen. “Auf eine Person mehr oder weniger kommt es auch nicht mehr drauf an und Euer Können beeindruckt mich, abgemacht.” Kalt lachte Callisto. “Abgemacht, ich töte Euch nicht, aber ich warne Euch es ist noch nicht aller Tage Abend.” Mit diesen Worten zog sie die Waffe zurück.
 

Erleichtert atmete er auf und rieb sich den Hals. Wütend funkelte er Brutus an der schon sein Schwert ziehen wollte. “Eine Kriegerin wie Ihr wäret eine Bereicherung für unsere Zwecke!”, wendete sich Crassus wieder an Callisto. “So wäre ich das? Aber wo ist dort der Nutzen für mich? Meine Bestrebungen liegen hier in Griechenland und nicht irgendwo anders.” nachdenklich sah der Feldherr sie an. Dort mussten Punkte sein die sie überzeugen würden. Aber welche waren es? Gedanklich ging er noch mal das Gespräch mit ihr durch. Ein kleines Detail war es nur. “Ich sah den Hass in Euren Augen als Ihr von Xena gesprochen habt.” Erneut funkelte sie ihn zornig an. Zur Zeit reagierte die Kriegerin noch empfindlicher auf das Thema Kriegerprinzessin, denn immerhin verdankte sie deren Schergen ein paar schmerzhafte Erfahrungen mehr.
 

“Wenn sie Eure Bestrebung ist habe ich gute Neuigkeiten für Euch!” Zweifelnd hob Callisto die Augenbrauen, wartete aber ab was nun kommen würde. “Dort in Gallien ist ein Mann der sie ganz genau kennt.” Also doch nur eine Finte. ”In Gallien? Aber sicher doch, willst du mich verarschen oder was?! Wie sollte sie jemand dort kennen? Die Kriegerschlampe ist zwar viel rumgekommen, aber so viel ich weiß war sie nicht in Gallien.” Trotz ihres Ausbruchs war die Neugier geweckt worden. “Da es sich bei diesen Mann um Julius Cäsar handelt dürfte das kein Problem darstellen.” Und die Blonde war Crassus ins Netzt gegangen. Die Aussicht mehr über ihre Feindin zu erfahren erfüllte sie mit Vorfreude. Daher zog sie auch nicht in Erwägung das Crassus Xena auch kennen musste und sie nur ausnutzen wollte. “Schön, schön dann werde ich mit diesem Cäsar sprechen!”
 

Brutus protestierte immer noch, aber niemand schenkte ihm Aufmerksamkeit. Nun würde Callisto also Griechenland verlassen und mit den Legionen nach Gallien segeln. Crassus hatte wohl noch etwas anderes im sinn, denn was sollte eine einzelne Kriegerin schon ausrichten, auch wenn sie noch so gut war?! Daher würde die Blonde auf der Hut sein und mit allem rechnen. Anerkennend musste sie zugeben wie diszipliniert die römischen Legionäre doch waren. Rasch waren die Lager abgebaut und die Schiffe beladen. Mit finsterer Miene sah Brutus ihnen nach als die Schiffe in See stachen. Cäsars Wagemut würde ihnen allen noch mal zum Verhängnis werden. Na ja obwohl dieser eigentlich nur das Beste für das römische Volk wollte, dachte der Offizier wehmütig.
 

Lange Zeit befanden sie sich schon auf hoher See. Callisto saß auf der Rehling und ließ die Beine baumeln. Ihr starrer Blick ruhte auf dem Meer. Dieses war ihre erste Seereise, aber keinerlei Anzeichen von Übelkeit suchten sie heim. Nur wieder die Gespenster der Vergangenheit, als würden die Tiefen des Wassers all jenes Leid wiederspiegeln. Was war nur mit ihr los? Nicht ein Fünkchen Güte konnte sie in sich spüren und das machte ihr Angst, wenn sie so darüber nachdachte. Doch sie wusste das sie den Pfad den sie beschritt nicht gerade erst betreten hatte. Nein viel mehr hatte sie angefangen darauf zu wandeln als sie in jener Nacht ewige Rache geschworen hatte. “Es wird eine Zeit kommen... Dann wirst du es sein Xena die spüren wird was Leid bedeutet...” Schon hatte Callisto den winzigen Anflug von Reue vergessen und steckte wieder in ihrer Welt der Rache. Kopfschüttelnd beobachtete Crassus die junge Frau eine Weile, gab es dann aber auf. Kein einziges Wort kam mehr über ihre Lippen.
 

Die Legionäre warfen ihr anzügliche Blicke zu, schreckten aber stets vor ihren giftigen Blicken zurück. Männer waren doch alle gleich, hatte sie vielleicht ein Schild auf der Stirn auf dem “Beute” stand? Wenn man sich das so überlegte anscheinend schon. Den Wellengang zu beobachten gab ihr irgendwie inneren Frieden. Denn sie und das Meer hatten viel gemeinsam: sie waren unberechenbar, ungebändigt, launisch und ohne Erbarmen. Endlich erhob sich vor ihnen die Küste Galliens. Callisto trat neben Crassus und beobachtete den Anlegevorgang. “Ich hoffe für Euch, das Cäsar auch bereit ist mit mir zu sprechen, ansonsten hätte ich sehr, sehr schlechte Laune.” Crassus nickte nur dazu. Was sollte er auch schon auf diese Drohung erwidern? Die Kleine mochte zwar eine Menge zu bieten haben, aber sie war ganz alleine in einem für sie fremden Land. Also keine großen Chancen für eigenmächtige Aktionen.
 

“Keine Sorge Cäsar hat noch nie nein zu einer schönen Frau gesagt.” Ein kritischer Blick streiften den Römer. “Wenn er wie Ihr seid sicherlich...”, meinte sie trocken. Die Römer waren schon seid einiger Weile in Gallien und hatten schon mehrere Lager von Palisaden umgeben erbaut, die über viele Meilen entlang entfernt voneinander errichtet worden waren. Crassus und seine Truppen waren nur die Verstärkung. “Kein Wunder das diese Barbaren hier euch Römern auf der Nase herum tanzen, wenn ich mir die Schlafis hier mal genauer betrachte!” Kaum war sie an Land schien sie wieder gesprächig zu sein. “Sag das nicht zu laut, oder die Männer werden dir noch das Gegenteil beweisen.” Spöttisch lachte sie nur. “Auf so eine Gelegenheit warte ich doch nur Crassus, mich mal ordentlich auszutoben!”
 

Launische Weiber, die wussten auch nie was sie wollten. Gelangweilt sah sich die Blonde um, was sie jetzt wollte war Aktion. Eigentlich sollte ein Mensch seinen Launen nicht so nachgehen, aber was hatte sie schon zu verlieren? Ihr Blick blieb an einem einzelnen Mann hängen. Das musste er sein: Julius Cäsar. Gut erkennbar an seiner kostbaren Rüstung rundem purpur farbenen Umhang, doch auch an seiner arroganten Ausstrahlung. Denn aus dem Tonfall wie über ihn gesprochen wurde hatte Callisto heraushören können, das der berühmte Römer jemand war der vor Selbstverliebtheit schier zu vergehen schien. Dieser Eindruck bestätigte sich jetzt wo sie ihn betrachtete. Ein arroganter Zug lag um seinen Mund und sein wettergebräuntes Gesicht wirkte aristokratisch. Ein eingebildeter Schnösel nicht mehr oder nicht weniger, doch wenn Crassus die Wahrheit gesagt hatte war er ein nützlicher Schnösel.
 

Ohne ein Anzeichen von Scheu ging sie mit selbstbewussten Schritten zu dem dunkelhaarigen Mann herüber, der sie mit hochgezogenen Augenbrauen. “Wer hätte gedacht das es solch attraktive Anblicke hier in diesem Babarenland gibt.”, meinte Cäsar mit einem schleimigen Lächeln. “Zu schade das ich zwar barbarisch bin aber Griechin.”, erwiderte Callisto spöttisch. Der römische Feldheer deutete im Gegenzug eine spöttische Verbeugung an. “Nun was führt eine Griechin hier in Gallien zu und Römern?” Was für ein wirres Zeug. Leicht schüttelte sie ihren Kopf. “Ich habe Euch gesucht Cäsar!” Bei diesen Worten wurde sein Gesichtsausdruck noch arroganter, falls das überhaupt möglich war. Wie eine Raubkatze auf dem Sprung umkreiste sie den Mann, der sie nicht einmal überragte. Die meisten Römer waren nicht sehr groß gewachsen.
 

“Bildet Euch bloß nichts ein Römer, es geht nicht um Euch.” Verspielt tipste sie mit einem Finger gegen seinen goldenen Brustpanzer. Mit schief gelegtem Kopf sah sie ihn an. “Es geht um eine Frau.” Anzüglich zwinkerte Callisto dem nun völlig perplexen Römer zu. “Es geht um eine Frau....?” Das ganze begann der Blonden Spaß zu machen. “Ja in der Tat um eine alte Freundin von Euch, sie heißt Xena.” Seine nun völlig entgleisten Gesichtszüge waren zum Schreien komisch. “Ähm... Ihr und Xena?”, fragte Cäsar und versuchte sich zusammenzureißen. Mit großen Augen sah die Kriegerin ihn an. “Ich und Xena?” Sie brach in schrilles Gelächter aus. “Ich und Xena?! Oh bitte ich bin zwar ganz scharf auf sie... Scharf darauf ihr das verdorbene Herz aus dem Körper zu reißen und es zu Staub zermalmen!” Kurz stutzte er, brach dann aber in Gelächter aus. “Die gute Xena hat es schon immer geschafft andere gegen sich aufzubringen!” Mit einer höflichen Geste bat er die Blonde in sein Zelt.
 

Callisto warf dem etwas verblüfftem Crassus noch einen triumphierenden Blick zu ehe sie Cäsar folgte. Einigermaßen luxuriös war es eingerichtet. Ein Lager zum Schlafen, ein Schreibtisch voller Karten und anderer Schriftrollen und noch einige Kisten aus Tiekholz. Er bot ihr Wein an, sie lehnte aber ab. Nach dieser netten Erfahrung, die ihr fast die Finger gekostet hatten verzichtete sie auf dieses Zeug, dieses Gift! Ihre Finger waren wieder einsatzfähig, aber die Lederbänder hatte sie vorerst darumgewickelt gelassen, da sie noch nicht hundertprozentig belastbar waren. “Euch führt also Xena zu mir, was das Schicksal doch alles so auf Lager hat.”
 

Wie Recht er doch hatte, aber warum sollte sie sich jetzt darüber den Kopf zerbrechen? “Ich bin hier um über Xena mehr zu erfahren, Crassus sagte mir das Ihr sie gut kennen würdet.” Er selber schenkte sich einen halben Becher ein und nickte dann. “In der Tat ich kenne sie, sehr gut sogar... Es ist aber schon ein paar Jährchen her, damals war die Gute ein billiger Captain einer Piratenbande, oder Korsaren je nachdem wie man die Sache betrachtet.” Ohne Scheu pflegelfte sich Callisto auf seinem Schreibtisch.
 

“Sieh mal einer an die Kriegerprinzessin hoch zu See und wie kommt einer wie Euch an den billigen Captain von Halsabschneiderbande?” Leicht runzelte sie die Stirn. “Ganz einfach sie überfielen mein Schiff und ich war eine Geisel für Lösegeld.” Eigentlich war es schwer vorstellbar dieser Mann hier in den Klauen Xenas, obwohl diese sicherlich noch nie große Scheu besessen hatte, diese Kriegerschlampe, sinnierte sie im Stillen. “Ihr Gefiel mein unbrechbarer Stolz!” Hah unbrechbarer Stolz, wohl eher die unbrechbare Arroganz des Römers. “Und der Rest der Geschichte, sicherlich gabs ne heiße Balgerei zwischen den Kissen!”, warf die Kriegerin gähnend ein. “In der Tat, aber es kommt noch besser, ich kann sehr charmant sein und wir beide teilten den brennenden Wunsch nach Macht.” Verächtlich verzog die Blonde ihr Gesicht.
 

Macht? Über was, über irgendwelche kümmerliche Menschen, die ihr Geschick nicht selber in die Hand nehmen konnten, einfach nur erbärmlich, aber so waren die Machthungrigen. Genau wie das Streben nach Reichtum, nach kaltem Metall, genau so sinnlos und verachtungswürdig. “Und was hat euch dann entzweit euch kleinen nach Macht strebenden Turteltäubchen?” Der Sarkasmus in ihrer Stimme war unüberhörbar aber Cäsar ging nicht drauf ein. “Ganz einfach ich kann niemanden gebrauchen der mir bei meinen Plänen in die Quere kommt, daher trennten wir uns als das Lösegeld bezahlt war, ich versprach das ich wieder kommen würde.” Sein süffisantes Lächeln sah vielversprechend aus.
 

Begierig darauf mehr zu erfahren baumelte sie ungeduldig mit den Beinen. “Und ich kam wieder, mit meinen Soldaten.” Mit seinen Soldaten? Da hätte Callisto zu gerne mal das Gesicht der verhassten Frau gesehen. Oh ja Liebe konnte ja so schmerzhaft sein, sagte man zumindest, da sie sowieso keine Ahnung davon hatte. “Was jetzt kommt wird Euch sicherlich gefallen, ich ließ sie und ihre Männer an Kreuze Hängen und dann brachen sie ihr die Beine!” Callistos Augen wurden immer größer. Xena gekreuzigt! Das war ja herrlich, einfach nur genial. Ein begehrliches Funkeln trat in ihre Augen, pure Blutlust. “Dieses Kreuzigen ist doch eine berühmte Hinrichtungsmethode von euch Römern, aber wieso lebt die Kriegerschlampe dann noch?!”
 

Dünn lächelte der Römer sie an. “Sie sollte nicht sterben ich wollte ihr nur einmal vor Augen führen, das ich mit niemanden teile, sie ist auch nicht ans Kreuz genagelt worden sondern nur gebunden, das spart Zeit!” Das sparte Zeit? Schon, aber hätte der Römer Xena richtig erledigt, wäre ihr viel Leid erspart worden, aber das war nun nicht mehr zu ändern. “Ich denke ich werde hier in Gallien genug Gelegenheit haben mir so eine Kreuzigung einmal direkt aus der Nähe anzusehen!” Diese Frau schien wohl ein wenig brutal veranlagt, aber warum nicht.
 

Bewundernd musterte Cäsar die schöne Blonde. Ein makelloser Körperbau, wenn auch ein wenig dünn, was aber nicht weiter störte. Was ihn aber zur Vorsicht mahnte waren die infernalisch glühenden Augen dieser Frau. Jetzt wo sie wohl gerade über Xena nachdachte fokussierte sich bitterer Hass und ein Funken von Irrsinn. Doch so lange ihm die Kriegerin nicht in die Quere kam störte ihn das nicht weiter. “Was versprecht Ihr Euch von Gallien, außer das ihr von mir ein paar schlüpfrige Details über Eure Busenfreundin erfahren habt?!” Immer breiter wurde ihr Grinsen. “Eine Menge Spaß, ist heute nicht ein herrlicher Tag für ein Blutbad?!” Um so schneller diese Irre wieder verschwand um so besser, aber bis dahin konnte man die Gelegenheit auch nutzen. “Sicherlich immer wenn es ein paar Barbaren weniger sind um so besser!”
 

Bedächtig trat der Feldheer zu der auf seinem Schreibtisch hockenden Kriegerin. “Doch inzwischen kann man sich die Zeit auch angenehmer vertreiben.” Mit begehrlichem Blick legte Cäsar ihr eine Hand auf die Wange, fuhr langsam den Hals hinab. Als Crassus das Zelt betrat, richtete Callisto gerade ihre Rüstung wieder. Cäsar ließ wirklich nichts anbrennen, aber na ja... “Wir können einen Angriff starten, heute sollte doch Medina dran sein.” Cäsar nickte knapp. “Dann würde ich vorschlagen das du deine Männer gleich mal zum Einsatz bringst.” Das es so laufen würde war ihm von Anfang an klar gewesen, aber so war Cäsar schon immer gewesen, letzte Endes würde der glatte Römer sowieso die Lorbeeren einheimsen, aber er hatte sich damit abgefunden.
 

Mit einem Salto schwang sich Callisto auf den Rücken Hyperions und grinste jetzt schon wie ein Honigkuchenpferd. “Yeah auf zum fröhlichen Schlachten, wohin auch immer!” Sie war aufgeregt wie ein kleines Kind vor seinem Geburtstag. Kopfschüttelnd lenkte Crassus sein Pferd neben ihres. “Das ist hier kein Vergnügungsausflug sondern zum Ruhme Roms und diese Barbaren zu zivilisieren!” Spöttisch winkte sie ab. “Ja, ja Römer gib deinen Blutbädern ruhig einen höheren Sinn, dadurch stehst du auch nicht besser da!” Auf dem Vormarsch nach Medina herrschte eisiges Schweigen. Eigentlich war sich Callisto nicht ganz im Klaren darüber was sie tun würde, denn ihre Gedanken weilten bei ihrer Lieblingsfeindin.
 

Wie konnte Xena auf diesen Schleimbolzen Cäsar reinfallen? Gut für ein kleine Liebelei war er schon geeignet, das hatte sie ja jetzt auch ausgekostet. Doch wie konnte man sich in ihn verlieben und verleugnen was er war? Was war Liebe eigentlich überhaupt? Ein leicht trauriger Blick trat in ihre Augen. Sie hatte ihre Eltern geliebt, Crysania und den kleinen Corres, und diese hatten sie geliebt, aber das musste in einem anderen Leben gewesen sein. Was war also Liebe? Wie erbärmlich sie doch war, nicht einmal das wusste sie. Erbärmlich, eine erbärmliche Kreatur, doch Xena, diese Bestie hatte all das gehabt und würde es immer wieder haben. Wie bittere Galle stieg ihr Hass auf diese Frau immer weiter an. Vor ihren Augen sah sie wieder wie die schöne Schwarzhaarige hocherhobenen Hauptes in Cirra auf ihrem sandfarbenen Pferd hineingeritten war. Der Hass schnürte ihr regelrecht den Hals zu.
 

Medina erstreckte sich vor ihnen. Eine Siedlung der Gallier. In jenem Moment war es Callisto völlig egal ob sie leben würde oder sterben. Ihr Geist bestand nur noch aus purem Hass und Wut auf Xena. Ein schriller und völlig entgleister Schrei bahnte sich aus ihrer Kehle heraus. Ein schauriger Schrei der von ihrem Innenleben zeugte. Völlig fassungslos sah Crassus ihr nach, sowie die meisten anderen Soldaten. Wie ein Wirbelwind galoppierte sie auf die Siedlung zu, mit hocherhobnen Schwert. Die ersten welche die Klinge traf wussten gar nicht wie ihnen geschah. Wahllos mähte Callisto jeden nieder der ihr in den Weg kam. Sie machte keinen Unterschied zwischen Mann oder Frau. Selbst ein kleines Mädchen mit schwarzen Haaren fiel der Klinge zum Opfer.
 

Die Legionäre beeilten sich um den Vorteil den dieser Überraschungsangriff der blonden Kriegerin auszunutzen, bevor die Gallier sich wieder besannen, doch die ersten griffen schon nach den Waffen. Bewundernd musste Crassus zugeben, das er noch niemals eine Frau auf so eine entgleiste Art und Weise kämpfen sehen, es hatte irgendwie etwas faszinierendes an sich und brachte ihn auf eine Idee. “Tötet jeden, wir nehmen keinen Gefangenen, die Überlebenden werden gekreuzigt, wir werden hier ein Exempel statuieren.”, befahl er plötzlich. Die Legionäre hatten damit kein Problem, sie bestanden regelrecht nur aus Disziplin und das war hier schließlich ein Krieg und ein Vorgesetzter hatte einen Befehl gegeben. Der Befehl wurde sofort in die Tat umgesetzt. Callisto konnte langsam wieder klar denken. Sie fand sich in einem Meer aus Blut wieder. Um sie herum hatte ein Abschlachten begonnen. Ein wenig erstaunt blickte sie sich um. “Hui was fürn Blutbad!” Ihre eigenen Hände waren mit Blut besudelt, eben so wie ihr Schwert. Ein paar Blutspritzer hatten sich auch in ihrem Gesicht verirrt. Doch wieder fühlte sich die Kriegerin nicht schuldig.
 

Das war alles allein Xenas Sache die sich dafür nach dem Tod dafür verantworten musste. Diese Frau hatte ihr alles genommen. Sie wusste ja nicht einmal mehr was Liebe war. “ich bin eigentlich schon tot, nur noch ein Körper ohne Innenleben... Warum bin ich damals nicht in Cirra gestorben?” Zwei einzelne Tränen lösten sich und liefen über die blutigen Wangen. “Ich kehre nach Griechenland zurück... Und dort wird sie dafür leiden!” Ihre Hände verkrampften sich um das Schwert. Wie von selbst streckte sie Angreifer nieder. Ohne Erbarmen, ohne es jedoch auch noch wahrzunehmen. Ihre Instinkte und Reflexe reagierten ganz von alleine. “Du Bestie!”, schrie eine Frau, deren Kind sie eben getötet hatte.
 

Die schrille Stimme holten Callisto wieder in die Realität zurück. “Eine Bestie?!” Ein gespielt mitleidiges Lächeln huschte über ihr verschmiertes Gesicht. “Du hast Recht, aber eine Bestie, die dazu steht eine zu sein und nun fahr zur Hölle.” Mit diesen Worten stieß sie ihre Klinge in die Brust der Frau. Lange dauerte das schreckliche Massaker nicht mehr. Die Römer waren geschickt und hielten sich nicht lange auf. Wenig später standen schon die ersten Kreuze. Fasziniert schaute die Blonde dabei zu. “Das ist ganz nach meinem Geschmack.” Crassus warf ihr einen angeekelten Blick zu, was sie mit Verachtung beantwortete. “Aber ich habe genug gesehen und gehört, ich kehre nach Griechenland zurück.” Mit diesen Worten schwang sich die Braunäugige wieder auf ihren Hengst. Ein letzter Blick galt noch einmal dem blutigen Szenario. “Grüße Cäsar und sag ihm das ich nur mal ausprobieren wollte wie es ist etwas zu haben was Xena schon einmal besessen hat, aber wenn ich hinterher so darüber nachdenke erfüllt es mich mit Ekel.” Der dunkelbraune Hengst galoppierte los in Richtung Küste. Das Kapitel Gallien und Römer war für sie abgeschlossen. “Bald schon Xena... Bald schon...!”
 

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Na ja das war mal wieder ziemlich blutig, aber die Römer waren noch nie zimperlich gewesen und in “When in Rome” wird ja erwähnt das Crassus für ein Blutbad sogar an Frauen und Kindern verantwortlich war. Ich fand den Gedanken ziemlich traurig, das Callisto nicht einmal mehr weiß was Liebe bedeutet, aber so ist es nun einmal. Sie ist nun viel schlimmer als Xena, sieht es aber in dem Sinne nicht ein und gibt alleine Xena die Schuld.

Destotrotz hoffe ich trotzdem das ich ein paar Kommis kriege!

The Master of Underworld

So und hier ist mein neuestes Kapitel^^ Ich habe beschlossen das ich später zwar auch Elemente aus der Serie nehmen werde, aber auch viele eigene Sachen, was ich bis jetzt ja eigentlich auch nur gemacht habe... Außerdem ist das eines der verrücktesten Pairings die ich jemals gemacht habe... Lol Auf jeden Fall bedanke ich mich bei meinen treuen Kommischreibern^^:

TeaGardnerChan, Maricsamazone und Die_Knightley (Gab^^)
 


 

Endlich wieder griechischen Boden unter den Füßen. Die Reise zurück nach Griechenland hatte sich schrecklich verzögert. Zuerst war dort dieser vermaledeite Sturm gewesen und dann ahnte der Kapitän des Schiffes auf dem sie mitgereist war noch unverschämte Forderungen gestellt. Da hatte dieser Wurm wahrhaftig noch bezahlt werden wollen. Der unverfrorene Mann wollte sie wahrhaftig über Bord werfen lassen. Jetzt schwamm er irgendwo bei den Fischen mit aufgeschlitzter Kehle. Ihr genaues Ziel kannte sie noch nicht. Vielleicht sollte sie sich einfach treiben lassen. Irgendwohin würde sie schon gelangen. Die Zeit auf See hatte das Gemüt der Kriegerin wieder gekühlt. Vorerst zumindest. Eine Weile ritt die Blonde einfach nur von der Küste weg.
 

An einsame Wanderungen hatte sie sich schon gewöhnt, na gut nicht ganz einsam, aber ein Pferd war nun einmal keine Person. Arglos und mal wieder in ihrer Gedankenwelt versunken, ritt sie durch einen Wald. Wo genau sie sich befand wusste sie auch nicht, aber es war ihr auch egal, wenn dieser Wald erst hinter ihr lag würde sie sich schon wieder orientieren. Daher achtete Callisto auf nichts, ein fataler Fehler. Mit einem Mal wurde sie aus dem Sattel geschleudert als Hyperion ins Straucheln geriet. Jemand hatte Seile auf dem Waldboden gespannt, welche gut unter dem Laubboden verborgen gewesen waren. Wie eine Katze drehte sich die Blonde in der Luft und kam mit beiden Füßen wieder auf, als sie allerdings vorhechten wollte um ihr Reittier aus der Gefahrenzone zu bringen schnellte ein Netz das ebenfalls in dem morastigen Boden verborgen gewesen war hervor. Wütend fauchend wollte sie sich mit Hilfe ihres Schwertes befreien, als auch schon Männer aus dem Unterholz hervorsprangen und mit Knüppeln auf sie einschlugen.
 

Wie hatte sie nur so dumm sein können und diesen Hinterhalt nicht bemerken können. Verdammt, dachte sie noch ehe sich die Dunkelheit um sie schloss als ein Knüppel gegen ihren Kopf donnerte. Ein Schwall kalten Wassers holte sie aus ihrer Ohnmacht zurück. Verwirrt registrierte sie, das man sie an einen Baum gebunden hatte, keinen einzigen Zentimeter ihres Körpers konnte sie bewegen, bis auf den Kopf, so fest saßen die Fesseln. In was für einen Schlamassel war sie nun schon wieder geraten? Noch etwas benommen sah sie ihren “Entführern” entgegen. Der erste spuckte ihr schon ins Gesicht. “Jetzt wirst du büßen!” Büßen? Wofür sollte sie bitte schön büßen?
 

Mit fragenden Blick sah sie zu dem der gesprochen hatte. “Du weißt nicht einmal was wir meinen!”, schrie er wieder erbost. Das mussten Bauern oder ähnliches sein, denn die ärmliche Kleidung schloss nicht auf Krieger. “Nein weiß ich nicht, was werft ihr mir vor?” Gelassen sah sie einen von ihnen an. “Was du getan hast du Mörderin?! Du hast uns alles genommen!” Alles genommen? Diese Leute mussten irre sein. “Erinnerst du dich an Dineus?” Natürlich konnte sie sich an die reiche Handelsstadt erinnern, bei dem Gedanken durchzuckten Phantomschmerzen ihre Finger. Dort hatte sie Garion und Tyraneus ihrer gerechten Strafe zugeführt. “So vage erinnere ich mich an das Nest, was ist damit!?” Empörtes und verächtliches Schnauben schlug ihr entgegen. “Wir haben genau gesehen wie du in das Haus von Tyraneus gegangen bist!” Waren das jetzt Verwandten von dem oder was? “Wegen dir ist gesamt Dineus abgebrannt, wir haben alles verloren unseren Besitz und sogar Familienmitglieder.” Callisto setzte einen gespielt bestürzten Blick auf. “Das tut mir aber leid, aber was kann ich dafür wenn ihr zu blöde zum Löschen seid!”
 

Auf die bestürzten Gesichter hin brach sie in schallendes Gelächter aus. “Wenn das alles ist könnt ihr mich wieder losbinden und ich verspreche euch für diese Unverschämtheit auch nicht all zu lange leiden lassen!” Das war vielleicht nicht die passende Situation um große Töne zu spucken, aber was wollten diese dummen Schafe von ihr? Es tat ihr nicht ein Stück leid, falls diese dekadente Stadt wirklich abgefackelt war, das nannte man dann halt ganz einfach Pech. Die Wut der Leute wuchs von Minute zu Minute die verstrich, doch sie hörte einfach nicht auf. “Glaubt ihr ich breche jetzt in Tränen aus, nur weil eure Ärsche sonst nur Gold küssen?” Der erste Schlag war der Auslöser einer Kette von Schlägen. Manche benutzten den Knauf eines Schwertes , andere nur ihre Fäuste. Ihre Lippe platzte auf und auch andere Stellen in ihrem Gesicht. Das Knacksen das gerade deutlich zu hören war zeugte von mindest einer gebrochenen Rippe. Langsam verschwamm alles vor den Augen der Kriegerin. War das ihr Ende? Tod geprügelt zu werden von rachsüchtigen Leuten? Vielleicht hatte dann der ganze Irrsinn ein Ende. Doch halt was war denn dann mit ihrer Rache?! Sie hatte es geschworen. Mit aller Macht klammerte sich Callisto an ihren Lebensfunken der immer schwächer zu werden drohte. Die Dunkelheit holte sie langsam immer mehr ein, hüllte ihren Geist ein, aber sie hatte doch ewige Rache geschworen... Sie hatte es geschworen... Damals in Cirra... Dann hatte die Dunkelheit sie eingehüllt.
 

Callisto kam es vor als würde sie fallen, einfach nur fallen. Benommen schloss sie die Augen. Als sie diese wieder öffnete war sie noch immer gefesselt doch das konnte nicht mehr der Wald sein in dem sie sich befunden hatte. Zwar war das was sie an ihren Rücken spürte ein Baum, doch es war das kranke Abbild eines Baumes, pechschwarz und die Äste krümmten sich als würden sie gefoltert werden. An ihren Händen und Füßen waren auch keine Seile mehr, viel mehr Ketten. Sie spürte etwas heißes an den Füßen. Callistos irritierter Blick wanderte zu ihren Füßen. Dort unten sickerte Lava.
 

Was zur Hölle war das?! War sie etwa doch tot?! “Nein du bist nicht tot, noch nicht zumindest!”, beantwortete eine dunkle Stimme ihre still gestellte Frage. “Suchend sah siech um, konnte aber niemanden entdecken. “Und wenn ich noch lebe, wieso bin ich dann an diesen kuriosen Ort?”, fragte sie sarkastisch. “Weil ich es so will.” Na super das beantwortete dann jawohl alle Fragen oder was. “Schön und wer will das ich hier bin...” Das Ganze war doch so was von absurd. “Vielleicht sollte ich deine Neugier stillen Callisto, denn viel Zeit hast du sowieso nicht mehr!” Vor ihr materialisierte sich ein Mann, der ein blutrotes Gewand trug und auf dessen dunklen Haar eine eisenfarbene Krone saß, die sich wie Dornen rankte.
 

“Du bist Hades richtig?” Ein spöttisches Lächeln trat auf sein markantes Gesicht. “Nicht nur mordlustig sondern auch scharfsinnig.” Sie stand wahrhaftig Hades, einem olympischen Gott gegenüber, dem Herrn der Unterwelt. “Und was willst du von mir?” Leicht rümpfte die Blonde die Nase. Bis jetzt war sie niemals zuvor einem Gott begegnet und legte auch keinen Wert drauf. “Wie kommst du drauf, das ich etwas von dir wollen würde, von einer Sterblichen, die schon so gut wie tot ist?” Verächtlich schnaufte sie. “Woher soll ich das wissen, aber wahrscheinlich wäre ich nicht hier wenn es nicht so wäre, denn was sollte ich sonst hier, wenn ich noch nicht tot bin?” Der Herr der Unterwelt lachte leicht, wenn auch wieder spöttisch. “Vielleicht hast du ja Recht und ich interessiere mich für dich, rein theoretisch natürlich.”
 

Das wurde wirklich mehr als nur verrückt, warum sollte sich gerade der Herr der Unterwelt für sie interessieren? “Vielleicht weil er noch niemals in all den Jahunderten erlebt hat das sich jemand so sehr an sein verpfuschtes Leben klammert wie du, oder weil es ihn erstaunt das man sich für ein armes Opfer halten kann wenn man so viel unschuldiges Blut vergossen hat?”, beantwortete er erneut ihre stumme Frage. “Ich und unschuldiges Blut vergossen, also bitte niemand ist unschuldig und zu dem liegt alle Schuld bei Xena, mein Gewissen ist rein.” Tatsächlich war Hades verblüfft bei so viel Verblendung, aber das schien zu dem Wesenszug der Kriegerin zu gehören.
 

“Und soll ich jetzt die ganze Zeit hier hängen und mir die Füße verbrennen lassen, ich bin noch nicht tot, also noch kein Grund hier schon Tartarusmethoden anzuwenden!” Wieder hatte sie ihn zum Lachen gebracht. Hades wunderte sich schon über sich selber. Seid Ewigkeiten hatte er schon nicht mehr gelacht. “Vielleicht mache ich das sogar.” Wie von selbst fielen die Ketten ab. “Sehr freundlich...!” Der Sarkasmus in ihrer Stimme war nicht zu überhören. Der Gott deutete ihr zu folgen. Ein wenig missmutig sah Callisto auf ihre barfüßigen Füße. “Ich hoffe die lassen mich da oben nicht ohne Stiefel verrecken, das wäre sehr unangenehm im Tartarus barfuss herumzuturnen...”, murrte sie. Dieser Ausspruch brachte Hades erneut zum Lachen, es war schon erstaunlich. “Ach jetzt doch Tartarus? Ich denke alle Schuld liegt bei Xena?” Eifrig nickte sie. “Sicherlich, aber die Götter sind eh alle ungerecht.” Darüber runzelte er die Stirn, sagte aber nichts weiter dazu. Es war nur logisch das Callisto enttäuscht war, aber der Weg der Götter war für Sterbliche unergründbar.
 

Vielleicht träumte sie auch nur, ein verrückter Traum in dem sie mit Hades durch die Unterwelt spazierte, obwohl das auch sehr unrealistisch war. “Wieso gerate ich eigentlich immer in solche Situationen?” Diese Frage war mehr rhetorisch gestellt, aber wie Götter nun einmal waren... “Weil du dich dort selber hineinbugsierst!” Wie nett, aber was konnte man schon von dem Herrn über Tote erwarten? Nichts, rein gar nichts. “Vielleicht solltest du etwas respektvoller sein, wo du schon bald tot bist?!” Wieder ein verächtliches Schnaufen. “Ich lande doch sowieso im Tartarus, warum also noch schleimen?” Diese Frau war unmöglich, aber auch faszinierend. Selbst die Aussicht auf ewige Qualen ließen ihre scharfe Zunge nicht verstummen.
 

Vor ihnen erhob sich eine Festung aus schwarzem Stein, umgeben von Lavaseen. “Und das ist dann wohl dein Domizil? Ach Herrscher sind doch alle gleich, ob göttlich oder nicht...” Diese Bemerkung wurde wieder einfach überhört. “Wegen dir hatten wir seid letzter Zeit mehr zu tun.”, bemerkte der Herr der Unterwelt stattdessen. “Wegen mir? Also bitte, die paar Leute... Leute wie Xena dürften doch wohl mehr bringen?” Leicht schüttelte Hades seinen Kopf. “Du täuschst dich, früher einmal hat Xena wahrlich viel gebracht, doch das lässt seid letzter Zeit immer mehr nach, sie hat genug vom Blutvergießen und allem drum und dran.” Aufmerksam beobachtete der Gott das Mimikspiel auf dem Gesicht der Kriegerin.
 

Zuerst weiteten sich ihre zimtfarbenen Augen vor Erstaunen, dann wandelte sich das Erstaunen in puren Hass um. “So hat sie das nicht mehr... Diese miese, kleine... Oh ja ich werde nicht sterben, ich werde den Rest meines Lebens damit verbringen Xena die Hölle auf Erden zu bereiten!”, spuckte sie hervor. Er glaubte zwar nicht daran, aber wenn sie sich an den Gedanken klammern wollte, warum nicht. Über der schwarzen Festung zogen harpyienartige Wesen ihre Kreise und auch ansonsten sah es nicht sehr einladend aus. Die massiven Tore öffneten sich knarrend. Ein wenig verunsichert sah sie hoch, aber schritt dann wortlos neben Hades her. Vielleicht konnte man das Interesse das er ihr entgegenbrachte ja zum Vorteil nutzen?
 

Wieder guten Mutes und auch ein wenig amüsiert betrat sie die Festung der Unterwelt Eine gewaltige Vorhalle erstreckte sich vor ihr. Zwei ineinander verzweigte Treppen aus schwarzem Marmor führten weiter nach oben und an den Wänden hingen die Schwerter und Schilder gefallener Krieger. “Beeindruckend, aber nach meinem Geschmack zu pompös, aber ich muss hier ja nicht hausen.” Wieder wurde ihre Bemerkung überhört. Der Trohnsaal des Herrn der Unterwelt war nicht minder eindrucksvoll. Düster und bedrückend, doch wer die Dunkelheit liebte. Ein Thron aus Knochen und Totenköpfen rundeten diesen Eindruck ab. Die Ironie der ganzen Situation stank doch regelrecht zum Himmel! Ein Gott amüsierte sich über ihren starken Überlebenswillen, wirklich witzig, aber den Spieß konnte man auch umdrehen. Mit entschlossenen Schritten trat sie direkt vor Hades und stellte sich auf die Zehenspitzen. “Habt Ihr denn jemals den Geschmack eines sterblichen Kusses gekostet?” Ohne Scheu küsste sie den Gott unverfroren wie sie war.
 

Dieses Bild war ein Bild für die Götter, so konnte man es zumindest bezeichnen. Ein Gott, ein Unsterblicher und nicht irgendein Unsterblicher, sonder Hades, der Her der Unterwelt, Bruder des Göttervaters Zeus mit einer Sterblichen Kriegerin, einer Frau die keine Gnade kannte und dem Tode im Augenblick näher war als dem Leben. Vielleicht näherte sich ihrem Körper dort oben sogar schon Celästa, die Todesgöttin mit ihrer ewig währenden Flamme? Doch in diesem Moment war all dieses relativ. Hätte man vergessen können wer die beiden Personen waren, hätte man sogar annehmen können es wäre ein Liebespaar. Aber dieser Eindruck war völlig irrelevant. Genau so wie die Zeit, die wie Sand zwischen den Fingern zu verstreichen schien.
 

Diese bizarre Verbindung holte aber auch etwas anderes auf den Plan. Etwas düsteres kroch herauf. Eine unfassbare Dunkelheit. Sie konnte vom bloßen Auge nicht wahr genommen werden und doch war sie vorhanden. Der schier unlöschbare Hass in dem Herzen Callistos zog die düstere Aura schier an. So wie das Licht die Motte, nur das es in jenem Fall die Dunkelheit auf Dunkelheit traf. Gleich und gleich gesellte sich gern und diese Gelegenheit würde vielleicht niemals wieder kommen. Der Herr der Unterwelt war normalerweise nicht so dekadent wie die anderen olympischen Götter, der größte Teil dieser Meute war es aber. Doch weder die Kriegerin noch der Gott bemerkten die Gefahr. Die Blonde richtete gerade wieder ihre Rüstung und sah Hades abschätzend an.
 

“Eigentlich ist so etwas unmöglich, aber ich bin jetzt hier, hier in der Unterwelt...” Eine kurze Pause erfolgte. “Ich will meine Familie sehen..”, platzte es dann doch aus ihr heraus. Ganz leicht hoben sich die Augenbrauen von Hades, ansonsten blieb sein Gesicht ausdruckslos. “Das ist schier unmöglich. Du bist noch lebendig und selbst wenn du tot wärest, du wirst an einen anderen Ort als deine unschuldige Familie kommen.” Das konnte doch nicht wahr sein! Hieß das etwa, dass sie ihre Familie niemals wieder sehen würde? Niemals?! Wut flackerte in ihren Augen. Ehe sich der Herr der Unterwelt versah, pflog einer der schweren Kerzenleuchter in seine Richtung. “Ihr Götter seid doch alle gleich!”, giftete sie bösartig. Der Leuchter flog ganz knapp an Hades vorbei. Dieser war nicht gewillt sich von einer Sterblichen so zu behandeln zu lassen und das auch noch in seinem eigenen Reich.
 

Seine Hand wanderte nach oben. Gleich würde e das letzte Fünkchen aus ihr pressen, doch dann passierte etwas seltsames. Für einige Sekunden sah es so aus als würde ein düsterer Nebel die blonde Kriegerin umgeben. Das war sicherlich eine Sinnestäuschung gewesen. Auf jeden Fall begann sich Callistos Körper aufzulösen. “Ich werde leben...”, murmelte sie. Natürlich, das war des Rätsels Lösung. Dort oben war sie noch immer die Gefangene dieser Leute, aber ihr Geist klammerte sich so sehr an ihren verpfuschten Lebensfaden, das ihr Geist nun zurück in ihren Körper kehrte. Kopfschüttelnd sah der Herr der Unterwelt der seltsamen Frau nach, bis sie ganz verschwunden war. Dann sollte Callisto halt ihr unwürdiges Leben weiterleben, irgendwann würde sie schon sterben. Damit war die Angelegenheit für den dunkelhaarigen Gott beendet.
 

Es war tiefe Nacht als Callisto erwachte. Kalter Regen prasselte auf ihren geschundenen Körper. Die ehemaligen Bewohner Dineus hatten sie einfach zurückgelassen, da sie angenommen hatten, das diese Verbrecherin tot wäre. Die Fesseln waren durchschnitten worden. Nun lag sie blutüberströmt auf dem schlammigen Boden. Der rote Lebenssaft hatte lauter kleine Rinnsaale gebildet die nun vom Regen davon gespült wurden. Ihre Finger krallten sich in den Boden. Jede Faser ihres Körpers schmerzte, trotzdem stemmte sich die Blonde Frau mit aller verbliebenen Kraft auf die Knie. Diese Schweine hatten ihr mehr als nur übel zugesetzt. Damit würden diese Schwachmaaten nicht davon kommen. Und doch änderte das nichts an der Tatsache, dass sie ihre Familie nie wieder sehen würde, sowie Hades es gesagt hatte. Niemals wieder. Sie legte ihren Kopf in den Nacken und schrie aus Leibeskräften ihr Leid heraus. Ein paar Raben erhoben sich krächzend und erhoben sich auf ihren großen, schwarzen Schwingen in den dunklen Himmel hinauf. Der volle Mond schien auf die Frau herab, die ihr Gesicht nun in den Händen verbarg und hemmungslos schluchzte. Bittere Tränen vergoss Callisto in jener Nacht, wie schon einmal viele Jahre zuvor, in Cirra. “XENA ICH WERDE DIR DIE HÖLLE AUF ERDEN BEREITEN!!!”, brüllte sie nun, immer noch schluchzend, beruhigte sich aber zusehends wieder. Eiskalte Berechnung und Resignation trat nun auf ihr Gesicht. Vielleicht war es nun soweit. Die Zeit war gekommen die Kriegerprinzessin zu suchen.... Ja sie war bereit, mehr als nur bereit.
 

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So das war kapitel Nummero 7.

Ich hoffe es gefällt euch.

Es ist ein bisschen kürzer als das vorherige, aber das stört hoffentlich nicht^^

Ich freue mich auf eure Kommis!
 

Calli^^

Her Child, her Destiny

Und hier ist auch schon Kapitel Nummero 8^^

Dieses Kapitel ist so zusagend ein Schlüsselkapitel.

Ihr werdet euch wundern, denke ich mal, aber nun Schluss mit dem labbern^^
 

Ihre Wunden verheilten langsam, aber stetig. Die gebrochene Rippe verursachte ab und an einen stechenden Schmerz, würde aber auch verheilen. So wie alles schließlich verheilte im menschlichen Körper, wenn es nicht zum Tod führten. Anders als seelische Wunden. Diese würden wohl niemals heilen, aber im Moment machte sich die Kriegerin auch keine Gedanken. Das kleine Abendteuer in den Tiefen der Unterwelt war jetzt mehr als drei Tage her, doch seitdem sie wieder in ihrem Körper erwacht war fühlte sie sich schlecht. Nicht wegen ihren Verletzungen, denn davon würde sie nicht sterben, auch wenn es erst so ausgesehen hatte. Dort war etwas anderes. Ein beklemmendes Gefühl, das ihr manchmal schier die Kehle zuzuschnüren schien. Doch vor was sollte sie Angst haben? Natürlich davor ihre Familie wirklich niemals wieder zu sehen, aber es war sehr wahrscheinlich das es so war. Nein es musste etwas anderes sein.
 

In der Dämmerung konnte Callisto Lichter erkennen. Ganz klar dort musste ein Dorf sein. In einem Dorf gab es bekanntlich auch eine Schenke und in einer Schenke gab es bekanntlich etwas Essbares. Die Blonde spürte ein bohrendes Hungergefühl in ihrer Magengegend. Daher näherte sie sich dem Dorf unbekümmert. Wer konnte ihr schon etwas anhaben? Aus dem Erlebnis mit den erbosten Bewohnern Dineuses hatte sie keine Lehre gezogen, bis auf das sie mehr auf ihre Instinkte vertrauen musste.
 

Das Gasthaus war gut besucht, trotzdem erhielt sie in der Absteige, die sich “Zum blutigen Henker” schimpfte einen kleinen Tisch für sich alleine. Ihr eisiger Blick und die Hand, welche auf ihrem Dolchgriff ruhte schreckte einen eventuellen Tischnachbarn schon von vorne herein ab. Der schmierig dreinblickende Wirt trat zu ihr. Die Frau sah ihm nach jemand aus, die auch bezahlen konnte. “Was darfs denn sein, Herrin?”, schnarrte er und wischte seine fettigen Hände an seiner fleckigen Schürze ab. “Hm ich hab gesehen das Ihr eingemachten Kürbis habt, süß-sauer?” Eifrig nickte der dickbäuchige Schankwirt. “Sehr schön, dann will ich süßsauren Kürbis, etwas von den Bratkartoffeln, Fleisch, süßes Beerenkompott, hm Brot und saure Sahne, ach ja und Spiegelei.” Der Mann sah die zierliche Frau mit großen Augen an. Das war eine ganze Menge und zudem auch eine sehr ekelhafte Zusammenstellung. Erbost haute sie mit einer Faust auf den Tisch. “Na los ich hab Hunger, ein bisschen zackig oder ich schlitze dich auf!” Ein wenig unbeholfen stolperte er davon. Ihre Miene zeugte davon, das sie ihre Drohung sehr ernst meinte.
 

Callisto stopfte die Lebensmittel regelrecht in sich hinein. So viel Appetit hatte sie in ihrem ganzen Leben noch nicht gehabt, aber es kam einfach über sie. Langsam sollte sie sich aber auch Gedanken machen wie sie Xena gegenübertreten sollte. Auf jeden Fall nicht alleine. Alle Welt sollte von ihrem Triumph über die “Zerstörrerin der Nationen” erfahren. Tz, eigentlich hatte die Kriegerschlampe diesen Titel doch gar nicht verdient. Vielleicht sollte sie sich eine Armee zulegen? Natürlich da waren doch noch die Männer die einmal Dorian gedient hatten. Sie hatte sie ja unter Theodorus Kommando zurückgelassen. Dieser hatte schon immer Ambitionen gehabt und würde das Kommando sicherlich nicht freiwillig abgeben. Sie würde ihn jedoch eines besseren belehren, überlegte sie während sie sich ein Stück des eingelegten Kürbisses in den Mund stopfte. Einfach köstlich dieses Zeug. Wieder war dort dieses seltsame Gefühl. Dieses Mal fühlte es sich allerdings an als würde ein Schwert in ihren Leib gestoßen werden. Nur mit Mühe und Not konnte Callisto einen Schmerzensschrei unterdrücken. Die Leute hätten sie nachher noch für verrückt gehalten. Ein Würgreiz packte sie. Wie eine Besessene sprang die Blonde auf, warf einige Münze als Bezahlung auf den Tisch und stürmte hinaus.
 

So schlecht war ihr in ihrem ganzen Leben noch nicht gewesen. Die junge Frau sank auf ihre Knie und übergab sich mehrmals kläglich. Die ekelhafte Brühe tropfte zu ihren Füßen. Mit ihrem Handrücken fuhr sie sich über den Mund. Was zur Hölle war los mit ihr? Auf diese Frage gab es vorerst wohl keine Antwort, oder? Auf jeden fall wollte sie erst einmal weg von diesem ort. Wenn sie jemand so sah, kam derjenige nachher noch auf falsche Gedanken. Leicht taumelnd ging sie zu ihrem Hengst Hyperion herüber, der an einem Baum angebunden war. Das Pferd wich aber seltsamerweise vor ihr zurück. “Hoh, was ist denn los Hyperion?” Nicht mal anfassen wollte sich das Pferd lassen. Was ging hier vor? Wütend fasste sie nach den Zügeln und schwang sich einfach auf den Rücken ihres Reittiers. Wer war sie denn, das sie sich von einem Pferd tyrannisieren ließ?

Mit der Reaktion des Hengstes hatte die Kriegerin allerdings nicht gerechnet. Wie von der Tarantel gestochen gallopirte Hyperion einfach los. Äste schlugen ihr ins Gesicht und Callisto hatte Mühe sich auf seinem Rücken zu halten. Heftig riss sie an den Zügeln herum, aber dieses Unterfangen nützte auch nicht viel. Doch dann stoppte das störrische Pferd doch, aber das abrupt.
 

Heftig wurde die junge Frau aus dem Sattel geschleudert. Gerade so konnte sie sich noch abdrehen, landete aber ziemlich unsanft auf ihrem Hinterteil. “Dämliches Vieh, ich lasse dich zu Wurst verarbeiten!”, schimpfte sie erbost. Das Pferd trabte aber einfach weiter in den Wald hinein und ließ Callisto alleine in der Dunkelheit zurück. Fluchend wollte sie wieder aufstehen, sackte aber gleich wieder zusammen. Ein Schwächegefühl durchzog ihren Körper. Dann durchdrang sie ein stechender Schmerz, als habe ihr jemand ein Schwert in den Leib gestoßen. Gerade so konnte sie es noch vermeiden laut aufzubrüllen.
 

Eines war nun entgültig klar, etwas stimmte nicht mit ihr. Doch was war los? Hatte sie jemand vergiftet, oder eine ansteckende Krankheit hatte sie ereilt. Keinen einzigen klaren Gedanken konnte sie noch fassen, nur noch schlafen wollte sie. Wie ein Häufchen Elend rollte sich die Blonde zusammen und schloss die Augen. Ein unruhiger Schlaf ereilte sie. Düstere Träume plagten die nun schwache Kriegerin, doch was der Inhalt der Träume war konnte sie nicht genau sagen. Der Schrei eines Rabens erlöste Callisto aus der Traumfrequenz. Kalter Schweiß stand auf ihrer Stirn. Doch irgend etwas stimmte nicht mit ihrer Rüstung, irgendwie schnitt sie in die Haut. Verwirrt wanderte ihr Blick an ihrem Körper herunter. Der Anblick der sich dort bot ließ die sonst so gestandene Frau entsetzt aufschreien.
 

Ihr Bauch, der gestern noch flach ohnegleichen gewesen war spannte sich jetzt prall über ihren Rock. Das sah aus wie ein... ein... Babybauch! Das konnte doch nicht sein, nein... Ein Alptraum, das musste ein verdammter Alptraum sein. Panisch versuchte Callisto aufzuwachen, was sich als vergeblich herausstellte. Sie war unumgänglich schwanger, auch wenn das einfach nur verrückt war. Kein normales Kind wuchs so schnell. Ob es mit ihrer Eskapade in der Unterwelt zu tun hatte. Wütend fluchte sie aufs Ärgste. Hatte sie denn nicht schon genug gelitten, das sie jetzt mit so etwas auch noch gestraft wurde. Kopfschüttelnd zog die Blonde ihre zweiteilige Lederrüstung aus und weitete ihre Unterkleidung etwas. So musste es erst einmal gehen. Stöhnend stemmte sie sich hoch, was gar nicht so leicht war mit dem zusätzlichen Gewicht.
 

Vor allem galt es nach dem ersten Schreck jetzt einen kühlen Kopf zu bewahren. Dieses Mal würde sie sicherlich echte medizinische Hilfe benötigen. Daher wollte Callisto die nächste Stadt erreichen. Mühsam schleppe sich die sonst so konditionierte Kriegerin vorwärst. Von Stunde zu Stunde wurde ihr körperlicher Zustand schlimmer. Kaum konnte sie sich noch auf den Beinen halten. Trotzdem setzte sie immer einen Fuß vor den anderen, Stück für Stück kam sie vorwärst. Selbst wenn ihr Körper nicht mehr wollte, ihr Geist war stark. Schließlich hatte sie noch so viel vor. Rache, nichts als Rache, doch das war ihr Lebensinhalt und schließlich war sie erst vor wenigen Tagen dem Tod mehr oder weniger von der Schippe gesprungen.
 

Bei solch einem Gewaltmarsch konnte man schon ins Grübeln kommen. Dieses Erlebnis war das seltsamste, was sie bis jetzt jemals gehabt hatte. In ihr wuchs etwas heran, doch was dort rauskommen würde war die Frage. Aber erst einmal galt es aus der Wildnis herauszukommen und sicheren Boden unter den Füßen zu haben. Ganz vorsichtig legte Callisto ihre schmalen Hände auf ihren nun sehr umfangreichen Bauch. Deutlich konnte die junge Frau spüren wie dort neues Leben heranwuchs. Ein ganz leichtes warmes Gefühl durchströmte sie. War es Stolz? Genau konnte die Kriegerin es nicht mehr zuordnen, aber ähnlich hatte sie empfunden als sie ihren kleinen Bruder Corres immer gefüttert hatte. Als sie an das kleine Energiebündel mit den strahlenden braunen Augen denken musste, stieg Wut und Hass auf Xena wieder in ihr auf. Die jämmerlichen Schreie des verbrennenden Kindes vernahm sie sogar. Die Hände ballten sich zu Fäusten. Sehr, sehr langsam würde die Kriegerprinzessin ihr Leben vor Callistos Füßen aushauchen. Um Gnade würde die schöne Schwarzhaarige winseln und all den Kummer herausschreien über alles was sie verloren hatte.
 

Die düsteren Gedanken erfüllten ihr Sein und vergiftete ihren Geist Stück für Stück. Es war so als würde pures Gift durch ihre Venen pumpen und sich auch auf das Lebewesen im Mutterleib übertragen. Ein heftiger Krampf ließ Callisto sich zusammenkrümmen. War es schon so weit? Mühsam kämpfte sich die Blonde weiter vorwärts. Ein Kind hier zur Welt zu bringen wäre Wahnsinn. Doch dann trat die Rettung in Sicht. Vor ihr erstreckte sich eine Stadt. Manchmal hatten die Götter halt doch ein Einsehen. Als die sich fast nur noch dahinschleppende Kriegerin die Stadt näher in Augenschein nahm, konnte sie erkennen, dass es sich um Athen handelte. Athen jene Stadt die Athene der Göttin der Weißheit geweiht war.
 

Ein weiterer Krampf ließ die hochschwangere Frau in die Knie gehen. Das Kind wollte mit aller Macht das Licht der Welt erblicken. Mit letzter Kraft kroch Callisto noch ein Stück vorwärts und brach dann zusammen, an den Stufen zum Tempel der Athene. Wie in Trance bekam sie noch mit wie sie hochgehoben wurde und in das Innere des Tempels getragen wurde. Erst als sie auf einem Bett oder Lager abgelegt worden war kam sie wieder zu sich. Über sie beugten sich zwei Priesterinnen. “Euer Kind wird jeden Augenblick zur Welt kommen!”, sagte eine der Frauen. Das merkte sie auch selber. Ihre Finger krallten sich in die Decke des Bettes, als weitere Wehen ihren zarten Körper schüttelte. Ein schmerzverzerrter Schrei entrang sich ihrer Kehle.
 

In dem Augenblick geschah etwas Ungeheuerliches. Die Priesterinnen erstarrten vor Angst. Draußen am Himmel schien der Mond in voller Pracht, aber nicht mehr strahlend hell spendete er Licht wie sonst, sondern in einer blutroten Farbe. Der rötliche Schein senkte sich über die werdende Mutter, die sich vor Schmerzen aufbäumte. Die schrecklichen Vorzeichen endeten jedoch noch nicht bei weiten. Aus den Augen der weißen Marmorstatuen der Göttin liefen blutige Tränen. Klageschreiend rannten die beiden Priesterinnen heraus. Das waren mehr als nur böse Omen.
 

Während die beiden Frauen durch den Tempelkomplex stürmten, nahm die Geburt ihren Höhepunkt. Mit einem letzten Aufbäumen der jungen Frau erblickte das Angesicht der Welt. Suchend sah sich Callisto um, aber es war niemand mehr anwesend. Wie sie es schaffte wusste sie hinterher selber nicht mehr, aber die junge Mutter durchtrennte selber die Nabelschnur. Nun hielt sie ihr Baby in den Armen. Es war ein kleines Mädchen mit hellblondem Flaum auf dem kleinen Köpfchen. Ein paar graue Augen sahen die Mutter fragend an. So etwas Entzücken erfüllte die Kriegerin. Das war ihre Tochter, ihr Fleisch und Blut. Sanft strich sie dem Mädchen über das zarte Gesichtchen. Für so ein kleines Wesen zu sorgen war sicherlich wundervoll. Schon spielte sie mit dem Gedanken alles Vergangene zu vergessen und einfach für ihre Tochter da zu sein, mit ihr glücklich zu werden. Ihr Hass war jedoch stärker als alle anderen Gefühle.
 

Vorsichtig stand sie auf. Die Kleine hatte sie in eine Decke gewickelt “Es tut mir leid meine Kleine, ich kann nicht bei dir bleiben, ich habe ewige Rache geschworen und Xena wird nicht damit davonkommen... ach wie gerne würde ich mit dir ein neues Leben beginnen...!” Die grauen Augen starrten sie an. “Ich gebe dir den Namen Poison, weil du wie ein süßes Gift bist und mich in zwei Teile zereist.” Behutsam wurde Poison auf das Bett gelegt. “Hier werden sie sich gut um dich kümmern.... Leb wohl meine Süße....” Mit diesen Worten wendete sich die Kriegerin von ihrem Baby ab und zog ihre nun wieder passende Rüstung wieder an. Mit Tränen in den Augen verließ Callisto den Tempel. Von den düsteren Vorzeichen bei Poisons Geburt hatte sie nichts mitbekommen.
 

~Poisons Part~
 

Die kleine Poison verbrachte die erste halbe Stunde ihres Lebens nun alleine. Ihre Mummy hatte sie verlassen. Wachsam sahen sich die Kinderaugen um. Das kleine Mädchen konnte sich schon aufsetzen und krabbeln. Ja ihre Mutter hatte sie zurückgelassen wegen jemanden mit dem Namen Xena. Schön und gut, aber wer ließ gleich den Kopf hängen? Die Türen wurden aufgerissen und mehrere Frauen in knappen silbernen Rüstungen stürmten hinein. “Bei Athene... Verante und Durona hatten Recht, so etwas habe ich noch nicht gesehen, das Kind ist gerade schon geboren und schon kann sie krabbeln!” Unschlüssig wurde das Kind angestarrt. Gefahr schien regelrecht in der Luft zu schweben.
 

Die Verwirrung der Frauen wurde aber schnell zerstreut, als es leicht blitzte und sich ein schlanker Frauenkörper vor ihren Augen formte. Athene die Göttin der Weißheit war persönlich in ihrem Haupttempel erschienen. Ehrfürchtig fielen die Frauen auf die Knie vor der Göttin in der goldenen Rüstung. “Ich erkenne das Problem, dieses Kind es ist das Böse, es muss getötet werden, jetzt wo es noch klein ist.”, verkündete Athene ihr Urteil. Damit war die Sache für sie erledigt. Die Drecksarbeit durften andere erledigen. Als die Göttin wieder verschwunden war, erhoben sich die Frauen wieder und zogen ihre Schwerter. Ihre Göttin hatte gesprochen. Das Kind musste sterben.
 

Als die Kriegerinnen ihre Schwerter hoben, sah Poison sie freudestrahlend an. Einigen von ihnen fiel es schwer sich zu konzentrieren, denn immerhin waren sie im Begriff ein kleines unschuldiges und zudem noch wehrloses Kind zu töten. Ein Verbrechen ohne Gleichen, aber wie es im Leben nun einmal war, wendete sich das Blatt schnell. Mit einem Mal wurden ihnen die Waffen von einer unsichtbaren Macht aus den Händen gerissen. Die Schwerter richteten sich gegen die Besitzerinnen und durchtrennten Fleisch, Sehnen und Muskeln. Das Blut floß über den Marmorboden und bildete kleine rote Pfützen.
 

Als Ilainis den Raum betrat, sie war die oberste der Garde und Athenes Geliebte. Der schönen Schwarzhaarigen stockte fast der Atem. Ihre Gefährtinnen lagen alle tot am Boden. Deren Blut besudelte den heiligen Tempelboden und inmitten all dessen saß ein kleines Mädchen von der Größe ungefähr 1 ½ Jahre alt. Die Kleine strahlte regelrecht vor Freude, als spiele sie mit Puppen. Ihr erster Impuls war es ihr Schwert zu ziehen, aber die toten Frauen zeigten nur all zu deutlich wohin das geführt hätte. Daher unterließ sie es und näherte sich vorsichtig der Kleinen. “Athene schütze mich...!”, hauchte sie und nahm das Kind schließlich auf den Arm. Sie schritt mit dem Mädchen zum Fenster.
 

Die grauen Augen schienen die Schwarzhaarige wissend anzusehen, aber sie ließ sich nicht beirren. Mehrere Meter ging es von diesem Stockwerk aus nach unten. “Tut mir leid, aber es muss sein...!” Nach diesen Worten ließ sie das Kind einfach fallen. Den Sturz aus solch einer Höhe würde sie nicht überleben. Rasch wendete sich die schöne Frau vom Fenster ab und rannte aus dem Raum.
 

Poison sah den Boden immer näher kommen, doch dann bremste das kleine Geschöpf ab und schwebte sanft herab. Unbeschadet kam das Mädchen unten auf. Eine Weile blieb sie ruhig sitzen und schaute unverwandt den Tempel an. Mit einem Mal streckte sich der kleine Körper und das Kind hatte die Größe einer Vierjährigen. “Mummy...”, murmelte Poison ehe sie mit kleinen Schritten von dem Tempel wegpappste. Das war die erste Erfahrung von Callistos Tochter mit den olympischen Göttern. Zeus Lieblingstochter, die Göttin der Weißheit und Strategie hatte eine neue Feindin, von jenem Tag an.
 

~Poisons Part Ende~
 

Callisto hatte ihr treuloses Pferd wieder entdeckt. Der Hengst hatte an einer Weggabelung gestanden und sich an Grass gütlich getan. Kopfschüttelnd hatte sie sich ihm genähert und dieses Mal war er auch nicht devongestürmt. Dämliches Vieh.... Gemütlich ritt sie nun übers Land. Tatsächlich war es Callistos Ansicht nach an der Zeit sich Xenas anzunehmen. Auf wie viel hatte sie verzichtet und was hatte sie schon alles durchgemacht wegen dieser Frau. Doch einfach so konnte sie Xena nicht gegenüber treten. Also musste eine Armee her. Leicht grinste die Blonde bei dem Gedanken woher diese stammen würde. Vor knapp zwei Jahren hatte sie Dorians ehemalige Armee zurückgelassen. Wie sie Theodorus kannte, hatte der Mistkerl sich das Kommando unter den Nagel gerissen. So schnell würde er es auch nicht wieder hergeben, aber sie würde ihn eines Besseren belehren. Es war also auch an der Zeit zu beweisen was sie gelernt hatte.
 

Der Aufenthaltsort war nicht schwer ausfindig zu machen. Die taten brutaler Leute sprachen sich nun einmal schnell herum. Einfach so konnte die Kriegerin nicht zu ihm gehen. Ohne Zögern würde Theodorus sie töten, das wusste die Blonde. Der Gute würde jedoch ganz schnell lernen was es hieß sich mit ihr anzulegen.
 

Die Dunkelheit senkte sich herab, als sich das Lager vor ihren Augen erstreckte. Es bereitete der wendigen Kriegerin keine Schwierigkeiten sich an den Wachen vorbeizuschleichen. Das Problem war wie sie jetzt an Theodorus heran kam. Ihr unsteter Blick huschte mal hier, mal dort hin und blieb schließlich an einem Zelt hängen aus dessen Inneren gerade ein Frauenkopf herauslockte. Blitzschnell schlich sie sich im Schutze des Schattens der einzelnen Zelte dort herüber.
 

Tatsächlich befand sich eine Frau im Zelt. Nach den Kleidern zu urteilen eine Tänzerin. Breit grinsend zog Callisto einen Dolch von ihrem Gürtel hervor. Ehe das Täubchen noch mal Luft holen konnte, lag die scharfe Klinge an ihrem Hals. Eine rasche Bewegung von links nach rechts und die Kehle der Tänzerin war durchschnitten. Achtlos begann die Kriegerin die Tote zu entkleiden. Ein knappes Bauchtänzerinnenkostüm aus rotem Chiffon. Gerade so bedeckte der Stoff Brust und Unterleib. Daran waren auch noch mehrere lagen durchsichtige Lagen Stoff befestigt. Ihre Rüstung legte sie ordentlich beiseite. Erkennen würde sie keiner, dafür würde der Schleier vor ihrem Gesicht schon sorgen.
 

Geschickt verbarg sie noch einen Dolch an ihrem Körper, als auch schon jemand ins Zelt trat. “Dein Auftritt ist erwünscht!” Knapp nickte Callisto und atmete innerlich auf, da der Mann die Leiche nicht entdeckt hatte. Leichtfüßig folgte sie dem Krieger. Die gesamte Bande, beziehungsweise wohl die tapfersten dieses Haufens hatten sich in einem größeren Zelt versammelt. Alkohol war schon in Massen geflossen. Die Männer pflegelten sich und gaben unanständige Kommentare von sich. Ein weniger erhöht saß Theodorus, der dem Wein auch schon ordentlich zugesprochen hatte.
 

Lauter Jubelschrei erklang, als die angebliche Tänzerin ins Blickfeld trat. Sogleich hob die zierliche Blonde ihre Arme und begann sich lasziv in Pose zu setzen. Verführerich ließ sie die Hüften kreisen und wirbelte in einem schnellen Takt durch den Zeltraum. Begehrliche Blicke folgten ihr. Dann stand Callistos vor Theodorus, dessen Blick den Kurven ihres Körpers folgte. Kess näherte sie sich dem Heerführer und umgarnte ihn.
 

Der Dunkelhaarige streckte seine Hände aus und zog die schmale Frau zu sich heran. Wirklich ein verführerisches Frauenzimmer, doch irgendwie erinnerte ihre Art sich zu bewegen ihn an jemanden, aber an wen nur? Ein paar infernalisch leuchtende, braune Augen bohrten sich in seine. Schon wollte der gestandene Krieger nach seiner Waffe greifen, aber es war schon zu spät. Ein Gefühl des Schmerzes durchzog seinen Körper, als eine scharfe Klinge quer übers eine Brust schnitt. Tödlich war diese Verletzung nicht und sollte es wohl auch nicht sein.
 

Die schöne Frau nahm den Schleier ab und sah ihm breit grinsend ins Gesicht. “Hallo Theodorus!”, hauchte sie spöttisch. “Callisto?!”, stieß er mit schmerzverzerrter Stimme hervor. Endlich raffte der Krieger das sie ihn fast aufgeschlitzt hatte und stieß sie wütend von sich weg. Mit einem Überschlag brachte sich die Kriegerin in die Mitte des Zeltes. “Kommt schon ihr Versager, kommt schon ich will euer Blut!”, schrie sie den Männern entgegen. Die ließen sich das nicht zweimal sagen und stürzten sich auf die augenmerklich schwächere Frau.
 

Theodorus beachtete seine Wunde vorerst nicht weiter, sondern beobachtete jede Bewegung Callistos. Er war fasziniert. Ohne auch nur ein Anzeichen von Angst stellet sie sich den Kriegerin entgegen. Mit Tritten und Schlägen hielt sich die Blondhaarige die Meute vom Hals. Als Callisto dann ein Schwert in die Hände bekam war alles vorbei. Ein entgleister Kriegsschrei erklang, der ihnen sogar einen Schauer über en Rücken jagte. Wie eine Irre stürzte sich die Frau auf die Männer. Blut spritzte auf und das nicht zu knapp.
 

“Was willst du Callisto, sage s und wir können es dir geben!”, rief Theodorus beschwichtigend. Sie lachte irre auf. “Was ich will? Ich will diese Armee um Xena fertig zu machen!” Verächtlich schnaubte Theodorus. “Wo lebst du? Xena hat längst ihr Kriegsherrinnendasein an den Nagel gehängt. Sie ist jetzt so etwas wie eine Heldin!” Sofort bereute er seine Worte, als sie mit hocherhobenen Schwert auf ihn zukam. “Halt, halt... diese Armee gehört dir, befiel und wir werden gehorchen... Und was Xena betrifft, da fällt dir sicherlich noch etwas ein...!” Knapp stoppte die Klinge vor seinem Hals. “Schön ich nehme dich beim Wort und was Xena betrifft... Unsere Kriegerprinzessin spielt jetzt also die Heldin, ja? Das ist doch wundervoll, belehren wir die Menschen eines Besseren...” Theodorus deutete eine Verbeugung an. Sie war zurück, irgendwann hatte es so kommen müssen.... Xena konnte einem jetzt schon leid tun.
 

Noch bis spät in die Nacht stand Callisto draußen und sah in den Sternenhimmel. Die Jahre waren vergangen doch es kam ihr noch wie gestern vor das Cirra gebrannt hatte. Immer würde das so bleiben, es war ihre Bestimmung, ihr Schicksal, sagte sich die junge Frau selber. Vor den Männern hatte sie so getan als sei sie sogar froh darüber das Xena nun zu den Guten gehörte, doch in Wirklichkeit war es wie ein schlag ins Gesicht gewesen. Diese Bestie war jetzt eine Heldin? Das würde sich noch herausstellen... Sie würde leiden... Leiden... Büssen... und im Staube kriechen.... ”Morgen wird es beginnen Xena... Und erst enden wenn du tot bist, am Ende, einfach nur zu Staub zermalmt...” Der tag konnte beginnen, sie war endlich bereit.
 

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So das wars mal wieder. Ich hoffe es hat euch gefallen.^^

Die nächsten Kapitel beruhen auf den Folgen im TV, sind aber aus Callistos Sicht und etwas ausführlicher.

Ach ja wenn ihr wissen wollt wie klein Poison aussieht, schaut mal bei den Charakterbeschreibungen nach!^^



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Kommentare zu dieser Fanfic (31)
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Von:  MissZombieSlayer
2006-10-20T15:22:32+00:00 20.10.2006 17:22
Yeah, sau geiles Kapitel.^^
Wo ich den Titel gelesen hab, hab ich sofort gewusst jetzt kommt Posion.^^

Callisto als Bauchtänzerin. lol
Das hätten sie mal in der Serie zeigen sollen, das hätt ich zu gern gesehen.^^

Wie Posion auf die Welt gekommen ist, und vorher Callisto's Schmerzen hast du voll gut beschrieben. Na ja, wie du alles immer voll super schreibst.^^

Also echt wieder spitze!!!!!!!

~Gruß Amazone~
Von:  TeaGardnerChan
2006-10-20T09:17:27+00:00 20.10.2006 11:17
Morning Honey ^^
Endlich ist dein neues Kapitel da und... *dich tröst*
Noch keinr hat es gelesen???
*weiter tröst*

Wie könnt ihr denn so gemein sein. Die FF ist soooooooooo klasse und nur so wenige lesen die -.-
Schämt euch alle.

Schwanger sein kann ja so brutal sein wenn man plötzlich Hunger bekommt XDDDDDDDDDDD
Auf jedenfall ist die Kombination der Lebensmittel *würg*
Nicht sehr appetitlich *g*
Ist das auch alles dasselber was Gabby in sich reinfuttert in der Taverne als sie schwanger ist???
*neugierig fragt*
*lol*

O.O Hyperion scheint was zu ahnen.
Na so wie Argo damals als sie was gegen Calli hatte als sie in Xenas Körper war XD *g*

Nein kein normales Kind wächst sooooooooooo schnell XDDDDDDDD
Aber immer nur normale Kinder zu bekommen *lol*
Ist doch langweilig *gggg*
*rofl*
*durchdreht*

"Was da raus kommen würde war die Frage"
*rofl*
Ein zweiter Destroyer *rofl*
*nicht mehr einkriegt*
Wie goil ^^

Oh gott stell dir mal vor du bist bewusstlos wachst auf und zwei Priester beugen sich über dich XD
Da würde ich erstmal nen schreck kriegen
HILFEE!!!
*lol*
Arme Calli

Ein Blutroter Mond ^^
Super gemacht
Die Geburt hast du einfach nur klasse beschrieben ^^
Ei ein kleines Baby *strahlende Augen bekommt*
Ist die süüüüüüüüüüüüüß ^^
Calli ist Mami geworden *g*

Aaaaaaaaaaah Calli net gehen *schnief*
*heul*
Arme kleine Poison *Baby an sich nimmt* *lol*

Athene *lol*
“Ich erkenne das Problem, dieses Kind es ist das Böse..." <-- Das Kind deines.... Onkels??? Ist Hades ihr Onkel *denk* XD

Yeah Poison zeigs ihnen *g*
Du bist stärker als die dummen hühner da *g*
Ilanis... O.O
Lässt sie einfach mal so fallen. Plumps *sich das vorstellt*
Poison kriegt nen Freiflug verpasst XD

"Mummy..." <--- Wie süüüüüüüüüüüüüüüüüüüß ^^
*nicht mehr einkrieg*

Calli und Theodorus ^^
Auch ein total gelungener Part

So wie die ganze FF man könnte das soooooo genial als Callis Geschichte in der Serie niederfasen bevor sie das erste mal in Callisto auftaucht *lol*

Mach weiter so, bin schon sehr gespannt und besonders was noch mit Poison so alles passieren wird *g*
Von:  MissZombieSlayer
2006-09-17T18:56:43+00:00 17.09.2006 20:56
*klatscht*
Wieder supi Kapitel.^^
Calli küsst einfach Hades.
Hey, mach dir keine Sorgen wenn du mal was ned so lang schreibst wie sonst. Wir sind ja schon sau glücklcih wenn wir was von dir zum lesen bekommen. ^___^

Hast gleich TeaGardnerChan's Wunsch erfüllt. Da liest sich's echt leichter.^^

Also war wieder ein tolles Chapter!!!
Freu mich schon auf's nächste.

~Gruß Amazone~
Von:  ClaryMorgenstern
2006-09-17T12:53:37+00:00 17.09.2006 14:53
haach mal wieder toll ^^ jetzt kommen mal richtig schön die götter ins spiel ^^ ich finde es immerwieder toll wie du die dinge beschreibst *gänsehaut bekomm* mit etwas übung schaff ich das vll irgendwann auch ^^

achja und überigesn toll dass du diesmal absätze gemacht hast da lies sich das ganze viel leichter ^^
Von:  TeaGardnerChan
2006-09-17T10:57:54+00:00 17.09.2006 12:57
O.O
Wie geil war das denn *ggg*
Calli und Hades *g*
na dann kann ich mir ja gut vorstellen was oder besser gesagt wer dann bald mal auftauchen wird *ggg*
*freu*
Super ^^

Echt klasse Kapitel.
Mach weiter so ^^
Von:  MissZombieSlayer
2006-09-09T18:01:39+00:00 09.09.2006 20:01
*bewundernd nickt*
Wieder ein tolles Chapter!!
Ich muss echt immer wieder deinen Schreibstil bewundern, echt klasse!!!!
Ja ja, ein Blutbad, Calli's Hobby. *ggg*

Mach weiter so!!!

~Gruß Amazone~
Von:  ClaryMorgenstern
2006-09-09T07:33:03+00:00 09.09.2006 09:33
arme calli...ich kann ihren hass echt verstehen...aber für einen klitzekleinen moment hat sie reue gezeigt XD mir tut sie soleid ich würde mir echt ein happy end für sie wünschen
wie machst du das eigendlich? schreibst du nur alles mit calli bis sie stirbt oder kommt dann ihr happy end als eve XD? hm???
Von:  TeaGardnerChan
2006-09-09T05:28:25+00:00 09.09.2006 07:28
O.O
*staun*
Calli tut mir leid dass sie nur noch eine leere Hülle ist
Arme arme Calli

Ein schönes Blutbad *gg*
Das macht mich gleich munterer XD (ich weis ich bin gestört *lol*)

Wenn du mehr Absätze mit reinmachst dann erscheint es einem nicht wie so ein riesenblock und es liest sich einfacher, aber ansonsten...

Gibt es nichts zu meckern.
Am besten finde ich immer noch wo calli beim mediziner ist.
Den blick den sie ihm dann zu wirft *lol*

Mach weiter so, freue mich schon auf die anderen Kapitel ;-)

*knutsch*
Von:  ClaryMorgenstern
2006-08-26T19:59:13+00:00 26.08.2006 21:59
dieses kapitel hast du wirklich gut rüber gebracht vorallem weil calli dadurch so einen große schritt näher an ihrer rache ist obwohl mn das auch zu ende des letzten kapitels sagen kann naja super ^^
sagst du mir per ens oder gb bescheid wenn dein neues kapitel on ist?
Von:  ClaryMorgenstern
2006-08-26T19:50:35+00:00 26.08.2006 21:50
nein +schnif* ich mochte jalina jetzt ist sie tot *heul* ich will das calli wieder das unschuldige liebe mädchen wird meintewegen mit etwas rachegleüsten das ist verständlich aber jetzt ist sie so wie die alte xena die sie töten wollte und tut anderen an was sie selbst erlitten hat *schnif*


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