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Callisto~Warrior Queen

Der Pfad der Rache
von

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Intrigues and Madness

Und hier kommt Kapitel Nummer 5. Vielen Dank für eure Kommis^^

In diesem Kapitel beginnt ein Teil von Callistos Rache und ich versuche teilweise zu erklären was ihren Verstand so verdreht werden lassen hat. Ab hier also 100% Callisto.
 

Es war schon frustrierend, Monate waren vergangen. Sie hatte den Sommer kommen sehen und jetzt lag schon Schnee und Callisto hatte ihren 17. Winter erlebt. Jedoch von denjenigen denen sie Rache geschworen hatte fehlte jede Spur. Trotzdem würde die junge Kriegerin nicht aufgeben. Bis jetzt war das Glück ihr immer wohlgesonnen gewesen. Während den einsamen Wanderungen hatte sie ihre Kampftechniken um ein vielfaches verbessern können. Obwohl ihr die Einsamkeit nichts ausmachte, musste Callisto doch manchmal an die langen Gespräche mit Jalina denken.
 

Das war schon eine seltsame Beziehung zwischen ihnen gewesen. Keiner konnte dem anderen die Wahrheit sagen. Und doch hatten sie die Wesensart des anderen gut erkannt. Sie hatte das Tagebuch der Heilerin gelesen und so von deren dunklen Vergangenheit als Giftmischerin erfahren, erzählt hatte ihr die Braunhaarige aber niemals etwas. Dagegen wusste diese von Callistos Alpträumen, die jede Nacht aufs Neue zurück kehrten, obwohl sie nie etwas erwähnt hatte. Unwirsch schüttelte die Blonde den Kopf über sich selber. Das Jalina nicht mehr unter den Lebenden weilte war das Beste, denn die Frau hatte sie nur von ihren Zielen abgehalten.
 

Der Wind riss an der Kapuze ihres Umhanges. Der eisige Windhauch, der ihr Gesicht streifte holte sie aus ihren Gedanken heraus. Dann konnte sie das Klirren von Schwertern hören. Rasch band die Blonde ihren Hengst Hyperion an einen etwas tiefer gelegenen Ast einer alten Eiche und rannte in die Richtung der Geräuschsquelle. Nicht um etwa jemanden in Bedrängnis zu helfen, sondern aus reiner Neugier. Nach einigen schritten konnte die Braunäugige erkennen woher die Kampfgeräusche stammten. Ein kleiner Konvoi war von mehreren bewaffneten Männern überfallen worden. Die Wachen die zum Schutz gedient hatten lagen schon tot am Boden. Ohne auch nur die Anstallten zu machen den Leuten zu helfen, verschränkte Callisto die Arme und schaute den Räubern mit ausdruckslosem Gesicht bei ihrem Werk zu, ohne jedoch von den Männern bemerkt zu werden. Eines stand für die in Leder gekleidete Kriegerin fest, sie hatte nicht das Bedürfnis anderen Menschen zu helfen.
 

Niemand hatte den Bewohnern von Cirra geholfen. Warum also die Heldin spielen? Anscheinend hatten die Männer den Ehrengast gefunden, den die Wachen behütet hatten. Zwei von ihnen zerrten eine junge Frau mit prachtvollen schwarzen Locken und edler Kleidung aus einen der Wagen. “Lasst mich los oder ihr werdet es bereuen!”, fauchte die Schöne wütend. Die Männer grölten nur und stießen die Schwarzhaarige zu Boden. Irgendwie kam ihr diese aufgedonnerte Frau bekannt vor, obwohl Callisto wusste, das sie die Fremde vorher noch nie gesehen hatte. Vielleicht war ihr einmal ein Verwandter von ihr begegnet? Das Geheimnis konnte schnell gelüftet werden, indem sie die Frau vor diesen Wüstlingen rettete. Mit einer fließenden Bewegung zog die Kriegerin ihr Schwert und stürzte sich ohne Umschweife auf die überraschten Verbrecher. Ihre Klinge durchtrennte Hände, Knochen und Gliedmaßen. Dem einem brach sie krachend das Genick, als sie gegen seinen Kopf trat.
 

Angriffe die auf sie gezielt waren wisch sie mit geschickten Manövern aus. Als eine Klinge direkt auf sie zusauste, sprang die Blonde hoch, machte einen Überschlag und nutzte den Schwung dazu ihren Ellbogen in den Kehlkopf des Gegners zu rammen. Mit knappen Blick versicherte sich Callisto, dass auch wirklich alle Feinde tot waren. Danach ging sie zu der noch immer zitternden Frau herüber. Vom Aussehen her konnte man die Schwarzhaarige auf ungefähr Anfang 20 schätzen. “Ihr habt mein leben gerettet, ich danke Euch!” Knapp nickte die junge Kriegerin nur. Mit einem Seufzen betrachtete die junge Frau ihre toten Wachen. “Es ist ´vielleicht ein wenig unverfroren, aber ich würde Euch bitten mich nach Dineus zu bringen, es ist nicht weit von hier!”
 

Schon als die Fremde mit dem Satz begann, wollte die Blonde schon ablehnen, als jedoch der Name Dineus fiel, änderte sie ihre Meinung sofort. In diese Stadt wäre doch Crysania, ihre Schwester nach ihrer Hochzeit gezogen. Das musste ein Wink des Schicksals sein. “Gut ich bringe Euch dorthin Lady..?” Strahlend lächelte die andere. “Mein Name lautet Korona und ich bin Euch erneut zu Dank verpflichtet.. ähm?” “Aeris...”, antwortete Callisto schnell. Vorsichtig half die Kriegerin der edlen Dame auf ihren Hengst Hyperion, da die Wagen nicht mehr zu gebrauchen waren und Koranas Schuhwerk für keinen Fußmarsch geeignet waren. Hyperion tänzelte ein wenig unruhig, als er eine fremde Last auf seinem Rücken spürte, beruhigte sich aber wieder.
 

“Ich habe noch nie jemanden wie Euch kämpfen gesehen, einfach nur erstaunlich.” So wie dieses verwöhnte Frauchen aussah hatte sie auch noch nie überhaupt jemanden kämpfen gesehen. Munter plapperte Korona drauf los, was bei Callisto keine weitere Beachtung fand. “Ihr werdet Dineus lieben, eine großartige Stadt, vor allem für eine Heldin wie Euch! Ich werde meinem Gatten überreden Euch eine Belohnung zu geben!” So ging es die ganze zeit und dabei störte es die redselige Frau auch nicht, das sie keine einzige Antwort erhielt. Endlich erreichten sie die Stadt. Dineus stand nicht umsonst in dem Ruf eine reiche Handelsstadt zu sein, die Häuser waren reich verziert und die Einwohner edel gekleidet. “Seht Aeris das dort ist mein Gatte!”
 

Mit einem Finger deutete die schöne Frau auf sehr reich aussehenden Kaufmann. Als dieser sich umdrehte stutzte Callisto. Das war eindeutig Tyranues, der damalige Verlobte ihrer Schwester Crysania. Was für ein Zufall, oder doch nicht? Neben Tyraneus stand noch ein Mann, der weitaus kräftiger aussah als der Kaufmann, mit schwarzen Haaren von der gleichen Wildheit wie Koronas Haar. Als dieser sich umdrehte schlug das Herz der Blondhaarigen erheblich schneller und ein roter Nebelschleier schien sich über ihr Blickfeld zu auszubreiten.
 

Dieses Gesicht mit den markanten Narben... Er war es... Er hatte ihren Vater und Crysania abgeschlachtet. Trotzdem durchdrang Koronas Stimme den Nebel. “Und das dort ist mein Vater Garion. Hier stand er nun vor ihr, dieser Bastard. Ihr erster Instinkt wäre gewesen das Narbengesicht einfach abzustechen und das sofort, aber nein das war viel zu simpel. Leiden sollten dieses miese Schwein. Zudem wenn Callisto so darüber nachdachte, wäre es schon ein seltsamer Zufall gewesen wenn ausgerechnet der Heerführer Xenas den ehemaligen Verlobten Crysanias kannte und seine Tochter auch gleich die Frau von Tyraneus war.
 

Die Blonde setzte ein dämliches Grinsen auf. “Du hast einen Schmucken Mann, wie lange seid ihr denn schon verheiratet?”, fragte sie im Plauderton. Korona war hochbeglückt, das ihre Retterin endlich Interesse zeigte. “Dieses Jahr werden es schon 5 Jahre.”, antwortete sie daher bereitwillig. 5 Jahre? Das stank regelrecht nach einem Riesenbetrug. Die beiden Vögelchen würden schon noch singen, unter Garantie... Ihr Lächeln schien regelrecht auf ihrem Gesicht festgetackert zu sein, als Callisto neben Korona zu den beiden Männern trat.
 

Die Letztere sprudelte mit der Geschichte über den Überfall heraus und pries ihre Retterin in den höchsten Tönen. “Ich verdanke dir wohl das leben meiner Frau?”, meinte Tyraneus glatt. Am liebsten hätte sie ihm die Hand abgehackt, als der Kaufmann ihre Hand schüttelte. Stattdessen verstärkte sie ihr Lächeln. Garion trat auch dichter an die Kriegerin heran. Was er sah gefiel ihm. Dabei störte sich der Mann nicht daran das dieses zierliche Geschöpf noch jünger als seine eigene Tochter. Für diesen frivolen Blick hätte sie dem Narbengesicht liebend gerne die Augen aus den Höhlen gerissen. Was ja noch nicht war konnte ja noch werden. “Also du bist herzlich eingeladen Gast in meinem Haus zu sein während deines Aufenthaltes in der Stadt, Aeris so heißt du doch?” Dankend nickte sie. “Mit Vergnügen und ja das ist mein Name.”
 

In ihrem Inneren pochte noch immer unbändige Wut, die sie aber gut unter Kontrolle hatte, aber früher oder später würde diese an die Oberfläche dringen. Auch das Innere des Hauses sprach von unbeschreiblichen Reichtum. Wie hatte Tyraneus es nur geschafft so reich zu werden, denn seine Familie war immer nur mittelmäßig betucht gewesen. Wenn das irgendwie mit Cirra im Zusammenhang stehen würde, oh ja dann würde er erst einmal lernen was Leid war. Noch heute Nacht wollte die blonde Kriegerin das erledigen. Die Wahrheit ans Licht bringen und Rache nehmen. Wie eine halbe Ewigkeit kam es Callisto schon vor das sie Rache geschworen hatte. Fünf Jahre voller mühsamen Trainings, welches noch nicht abgeschlossen war und vor allem diese schrecklichen Alpträume, jede Nacht aufs Neue. Die köstlichsten Speisen wurden aufgetragen, aber die überschlanke Blondine stocherte nur lustlos in den erlesenen Köstlichkeiten herum.
 

Zu sehr nahm sie der Gedanke auf die Rache dies ie üben würde ein. Ein großer Fehler, einer der größten Fehler den sie jemals begangen hatte. Ein Krieger sollte immer die Situation um sich herum im Auge behalten und auf Veränderungen eingestellt sein. Doch was tat sie? Callisto fixierte sich schier an diesen Aspekt. Die Rache war aalgegenwärtig, zumindest in ihren abschweifenden Gedanken. “Etwas Wein?”, vernahm sie nur nebenbei die Frage des Kaufmannes und nickte abwesend. Schon damals als Crysania den dunkelblonden jungen Mann mit den wässrig farbenen Augen vorgestellt hatte, haftete ihm etwas Schleimiges an. In den vergangenen Jahren hatte sich dieser Eindruck um ein vielfaches verstärkt. Er ließ es sich nicht nehmen selber einzuschenken.
 

Eigentlich war die Blonde keine Anhängerin dieses berauschenden Getränkes, lehnte aber nicht ab. Blutig malte sie sich den Triumph über diese beiden Männer aus. Alles würde ans Licht kommen und Garion wusste vielleicht sogar wo diese Kriegerschlampe Xena war. Perfekt, einfach nur perfekt. Immer wieder nippte Callisto zwischendurch an dem dunkelrotem Getränk und nahm ein Schlückchen. Mit munterem Geplapper versuchte Korona den Gast zu unterhalten was aber nicht auf Wiederhall stieß. Mit einem Mal wies Tyraneus seine Frau an den Raum zu verlassen und sich in ihr Gemach zu begeben. Empört weigerte sich, beeilte sich aber hinaus zu kommen, als ihr Vater Anstallten machte sie hinaus zu jagen. Dabei hatte sie doch nichts anstößiges getan, Männer waren manchmal einfach das Allerletzte. Callisto war das noch nicht einmal aufgefallen.
 

Irgendwie fühlte sie sich mit einem Mal so erschöpft. Merklich wurden ihre Glieder schwerer und ihr Blick verschwommener. Mit Entsetzen musste die Braunäugige feststellen, das ihr Körper ihr nicht mehr gehorchte, als sie aufspringen wollte. Tyraneus trat in ihr Blickfeld. “Gib dir keine Mühe Aeris, oder soll ich lieber Callisto sagen? In deinem Becher war ein starkes Betäubungsmittel.” Seine Stimme klang dumpf und verzerrt in ihren Ohren. Hatte er sie gerade Callisto genannt, aber woher.. Das war doch unmöglich... Noch einmal wollte die junge Frau aufspringen, sackte aber über dem Tisch zusammen. Mit aller Macht kämpfte sie gegen die über sie hereinbrechende Dunkelheit an, verlor aber dann ganz ihr Bewusstsein.
 

Ein Schwall eiskaltem Wasser ergoss sich über die schmale Frau. Die kalte Wassermasse aus einem Holzkübel klatschte regelrecht auf ihrer Haut. Stöhnend öffnete sie die Augen. Callistos Kopf fühlte sich an als sei sie mit Anlauf gegen eine Wand gerannt, mit dem Kopf voran. Ihr Blick klärte sich nur langsam. Etwas schnitt unangenehm in ihre Hand- und Fußgelenke. Bei dem Störfaktor handelte es sich um stabile Ketten, die sehr kurz gehalten waren und an einem stabilen Ring an der Wand beschäftigt waren. Da es hier keine Fenster gab und der Raum auch sonst sehr muffig war , musste es ein Kellerraum oder sogar ein Kerker sein.
 

Leicht zitterte die junge Frau. Kein Wunder es war ziemlich kalt hier und diese Schweine hatten der Kriegerin ihre gesamte Rüstung und die Stiefel weggenommen. Barfuss und nur in ihrer Unterkleidung hockte sie nun auf dem kalten Boden. Ihre feuchten Haarsträhnen begannen schon zu gefrieren. Erst jetzt bemerkte die Blonde die beiden Männer, die sie schon eine ganze Weile lang beobachten mussten. Vor Wut sprang sie sofort auf die Füße. Schmerzhaft schnitten die Schellen in ihr Fleisch. “Ihr Scheißkerle... Was soll das?!”, fauchte sie die beiden an die sich als Tyraneus und Garion entpuppten. Der Kaufmann lächelte gespielt charmant. “Was für ein Energiebündel.”, höhnte er. Nur ein weiteres Fauchen war die Antwort darauf, aber er ließ sich nicht beirren. “Weißt du Callisto es ist seltsam aber ich habe dich sofort erkannt, obwohl du damals erst zwölf warst, als ich mit deiner Schwester verlobt war und was ist aus dem kleinen Mädchen geworden?!”, feixte Tyraneus, da er sich sehr sicher war, da sie fest angekettet war.
 

“Laber nicht rum du schleimige Bazille, komm auf den Punkt, du lechts doch regelrecht danach dich mitzuteilen, deinen kleinen Geniestreich von damals nicht wahr?” Der narbengesichtige Krieger lachte auf die harschen Worte und den Gesichtausdruck seines Schwiegersohnes. Dieser wurde erst blass und dann rot vor Wut. Nach außen mochte der junge Kaufmann noch so gelassen wirken, aber sobald ihm jemand dumm kam vergaß er die gute Kinderstube. Mit nur zwei Schritten war der vornehm gekleidete Mann bei der Angeketteten und schlug ihr mehrmals heftig ins Gesicht. Die Ketten waren zu kurz gehalten und die Kälte hatten ihre Glieder steif werden lassen, keine Chance auszuweichen.
 

Ein einzelner Blutstropfen lief über das schmale Gesicht und hinterließ eine feine rote Linie. Frech lachte Callisto Tyraneus ins Gesicht. “Du siehst nicht nur aus wie ein kleines Mädchen, sondern schlägst auch noch wie eins zu, da kann es mit deinen anderen Eigenschaften auch nicht so gut bestückt sein.”, höhnte sie spöttisch. “Du wirst dich noch umgucken Miststück! Für was hältst du dich? Eigentlich bist du doch nur ein armseliges Geschöpf das zufällig überlebt hat. Du bist nun auf Rache aus nicht wahr Kleine?” bei diesen Worten wurde die Braunäugige hellhörig. “Da guckst du, was? Ich werde dir ein Geheimnis verraten.” Jetzt war er es der einen spöttischen Gesichtsausdruck zur Schau trug. “Weißt du wenn man wie ich immer unter der Fuchtel eines tyrannischen Vaters stand der einen mit einer kleinen Landpomeranze verheiraten will, tja da belieben einem nicht viele Möglichkeiten.”
 

Immer mehr weiteten sich Callistos Augen. Wusste dieser Unmensch überhaupt was er dort redete. Von Minute zu Minute wurde ihr mehr klar. “Ah ich sehe bei dir dämmert es. Aber ich bin ja ein schlaues Kerlchen und kannte auch zufällig den Heerführer Xenas. Er erzählte mir das die Kriegerprinzessin ganz scharf auf den Stein von Ixion sei und da dachten wir uns schlagen wir zwei Fliegen mit einer Klappe. Eine Menge Gold und ich wurde eine unliebsame Frau los.” Einfach nur widerlich. Sie hatten Xena erzählt das sich der Stein von Ixion eventuell in Cirra befinden könnte, dafür hatte Tyraneus Gold kassiert. Ihre Heimat war nur einer kleinen, lächerlichen Intrige zum Opfer gefallen. Xena... Sie hatte vor lauter Habgier nicht weiter nachgeforscht und am Ende war es ihr doch so wieso vollkommen egal, nur das Ergebnis zählte. Macht, Tod und Zerstörung. Das Feuer der Wut und des Hasses war neu entfacht und bahnte sich einen Weg nach draußen.
 

“ICH BRINGE EUCH UM IHR SCHWEINE!!!”, tobte sie und riss wie verrückt an ihren Fesseln bis Blut floss. Den Schmerz ignorierte sie einfach. Die braunen Augen schienen regelrecht vor Rachsucht zu glühen. “Ich habe genug von diesem balg, sie gehört dir.”, meinte der Kaufmann noch zu Garion und verließ dann den Ort des Geschehens. Der Schwarzhaarige rieb sich regelrecht die Hände. “Ich kann mich an dich erinnern Prinzessin.” Wieder diese Bezeichnung, Prinzessin, wie damals in Cirra. Gemächlichen Schrittes näherte sich der narbengesichtige Mann seinem Opfer. Instinktiv wich Callisto zurück. In ihrem Zustand und vor allem mit diesen vermaledeiten Fesseln an Händen und Füßen war sie ihm bei weitem unterlegen. Das Beruhigungsmittel hielt noch immer in geringen Spuren an und die Kälte hatte das Übrige getan.
 

“Fass mich an und du wirst erst sterben wenn ich dir das Herz rausgerissen habe!”, zischte sie zwischen den Zähnen hindurch. Rau lachte Garion und packte den leicht angefrorenen Haarschopf. Mit einem heftigen Ruck zog er das Federgewicht zu Boden. “Ich zittere schon!”, antwortete er ironisch. Was dieser Abschaum vor hatte war zu offensichtlich, doch so schnell gab sich eine Kriegerin wie Callisto nicht geschlagen. Ihre rechte Hand ballte sich zur Faust und landete mit erheblicher Wucht im Unterleib des Schwarzhaarigen, als dieser sich ihr noch weiter nähern wollte. Japsend stolperte er nach hinten und krümmte sich zusammen. Das dürfte die vorläufige Freude an körperlichen Spaß wohl erst einmal auf Eis legen. Zu einem höhnischen Grinsen verzog sich ihr wohlgeformter Mund. Abermals hatte die junge Frau um wem es sich hier handelte. Um den ehemaligen Heerführer Xenas, ein Mann der härter nicht sein konnte. Ohne Rücksicht auf Verluste packte er abermals ihren Kopf, als er sich wieder erholt hatte, und rammte ihn auf den Boden.
 

Alles verschwamm wieder vor ihren Augen, nur ihre absolute Willenskraft bewahrte die Blonde vor der Bewusstlosigkeit. Hämmernde Schmerzen schlugen durch ihren Kopf, Blut sickerte aus einer Platzwunde an der Stirn. War das das Ende? Nein niemals... Niemals...! “Rache...”, brachte sie mit brüchiger Stimme hervor. Abermals lachte er sie aus. “Du willst Rache? Das kann ich mir vorstellen, du sollst eine gute Kämpferin sein, sagt zumindest meine Tochter...” Ein böses Grinsen huschte über Garions Gesicht. “Doch was ist eine Kriegerin, die nicht mehr in der Lage ist ein Schwert zu führen. Entsetzen breitete sich in ihrem Blick aus, als er den Fuß hob.
 

“Nein...!” Schon trat er auf ihre linke Hand. Als die schlanken Finger brachen, schrie sie vor Schmerz auf, doch das war noch nicht alles, der Schmerz brach nicht ab als er auch noch so mit ihrer Rechten verfuhr, ihre Schwerthand... Das war ihre Schwerthand gewesen... Was sollte denn jetzt werden? Wie sollte sie denn jetzt noch kämpfen? Wie sollte sie Xena gegenüber treten und sie bei einem Kampf auf Leben und Tod schlagen? In ihren Ohren hörte Callisto regelrecht wie all ihre Hoffnungen in tausend Scherben zerbrachen. Waren all die Jahre umsonst gewesen? Hatte sie umsonst Männer und Kinder getötet, hatte sie umsonst Frauen als Sklavinnen verschachern lassen. War Jalina umsonst gestorben, hatte sie umsonst das Bett mit Dorian geteilt, umsonst alle Demütigungen über sich ergehen lassen? Nein! Während ihres Wimmerns und ihren Überlegungen hatte sich der Krieger zu ihr heruntergebeugt.
 

Der schwere Geruch von Portwein schlug ihr entgegen. Als sie dieser Abschaum eines Menschen auch noch küsste, schien sich etwas in Callisto lösen. Was es war konnte sie nicht nachvollziehen, aber auf jeden Fall stieg wahnwitziges Gelächter in ihr hoch. Ihr Körper schien ganz von alleine zu reagieren. Beide Füße rammte sie mitten in sein hässliches Gesicht. Ohne einen laut von sich zu geben sackte Garion nach hinten. An seinem Gürtel blitzte der Schlüssel zu den Ketten. Mit einem Fuß angelte sie ihn. Dank ihrer Gelenkigkeit gelang es die Fußfesseln zu lösen und auch die Ketten an den Handgelenken.
 

Die Finger waren nicht mehr zu gebrauchen, doch Brüche würden wieder heilen, auch wenn es Zeit brauchen würde. Sie schaffte es sogar die Fesseln an Garion zu befestigen. “So mein Freund mit dir werde ich mich später beschäftigen!” Diabolisch funkelten ihre zimtfarbenen Augen. Als nächstes befestigte sie einen ihrer Dolche mit einem Streifen Stoff in ihrer gebrochenen Rechten, da es unmöglich war etwas mit diesen Fingern zu halten. Bei dieser Aktion musste sie sich auf die Lippe beißen um nicht laut loszubrüllen. Unsicheren Schrittes wankte die Blonde die steile Holztreppe die nach oben führte hinauf.
 

Eine Grabesstille herrschte in dem Haus, wie passend. Ein dämliches Grinsen lag auf ihren Lippen, was überhaupt nicht zu der Situation passte. Tatsächlich saß Tyraneus in dem Raum wo die Speisen serviert worden waren am Kamin und trank in aller Seelenruhe einen Becher Wein. Garion würde wohl seinen Spaß haben mit der Kleinen. Na ja wer so etwas nötig hatte. Mit einem Mal spürte er kaltes Eisen an seiner kehle, gehalten von schrecklich verkrümmten Fingern, nein vielmehr war der Dolch mit einem schmutzigen Stoff-Fetzen in die Hand gebunden worden.
 

“Hallo Tyraneus nett dich zu sehen.”, säuselte eine helle Stimme in sein Ohr. Wie hatte sie es zur Hölle geschafft zu entkommen? Ganz ruhig lag die scharfe Klinge an seinem Hals, nur eine falsche Bewegung und er wäre des Todes gewesen. “Weißt du für spezielle Freunde wie dich werde ich mir besonders viel Mühe geben.” Von oben herab tauchte ihr Gesicht vor seinem auf und bei ihrer Mimik konnte man wirklich annehmen das diese Person dort einen gewaltigen Riss in der Schüssel hatte, wieso war es dem Kaufmann nicht vorher schon aufgefallen oder hatten sie die Blonde... Ach was von so einem bisschen Spaß wurde keiner verrückt.
 

Mit einer schnellen Bewegung wollte der Dunkelblonde den Arm wegdrücken und vorspringen. Die Klinge die quer übers ein markantes Gesicht schnitt belehrte ihn eines besseren. Wütend brüllte er auf. “Mein Gesicht!” Doch ehe er sich versah vor die scharfe Klinge wieder über sein Gesicht und wieder. “Mit Liebesgrüßen von Crysania!” Über ihre eigne Aussage musste sie lachen, ein hysterisches, schrilles Lachen. “Ist das nicht komisch? Liebesgrüße von Crysania? Dabei ist sie tot, genau so tot wie du gleich sein wirst Herzchen!” Stolpernd wich der Kaufmann zurück. “Wir.. Wir können doch über alles reden!”, stammelte er und hielt sich das stark blutende Gesicht, was eigentlich zwecklos war.
 

“Uh ja ich liebe Geplauder, aber halt mal das passt nicht in meinen Zeitplan.” Gespielt geknickt trat sie zu ihm. “Nighti night!” Mit diesen Worten durchschnitt ihr Dolch seinen Lebensfaden in Form seiner Kehle. Eine Blutlache breitete sich über dem Boden aus. Zaghafte Schritte waren zu vernehmen. Rasch ging Callisto auf Korona zu und versteckte ihre Rechte hinter ihrem Rücken. “Was ist denn hier los? Und wie seht Ihr den aus?”, fragte die Schwarzhaarige erschrocken. “Es ist schrecklich... Im Keller... Schnell!”, stammelte die Blonde nur. Schnell raffte Korona ihren Rock und eilte zur Kellertreppe, dicht gefolgt von Callisto. Mit einem Mal spürte die Frau von Tyraneus einen Stoß im Rücken, sie verlor ihr Gleichgewicht und stürzte schmerzhaft die Treppe hinunter.
 

Garion der Callistos Platz als Angeketteter übernommen hatte, war mittlerweile wieder bei Bewusstein und musste erschrocken mit ansehen wie seine einzigste Tochter heruntergestürzt kam. Langsam und leicht schwankend kam nun die Blonde in den Keller hinunter. Ein grausiger Anblick, von oben bis unten mit Blut beschmiert und einen infernalischen Blick in den Augen. “Ich bin wieder da!”, flötete sie fröhlich. Böse funkelte er sie an. “Wenn ich hier wieder los bin, dann wirst du dir wünschen niemals geboren worden zu sein.”
 

Ein helles Lachen ihrerseits erklang. “Ich mach mir gleich ins Höschen!”, war ihr Kommentar. “Du wirst mir jetzt sagen wo Xena ist.” Verächtlich schnaufte er. “Woher soll ich das wissen? Ich bin schon vor langem aus ihrem Heer ausgetreten und selbst wenn ich es wüsste würdest du es nicht von mir erfahren, Hure!” Mit schief gelegtem Kopf sah sie ihn an. “Jetzt hast du es mir aber gegeben, schön, schön dann kannst du mir nicht weiterhelfen!” Ihr Ton verhieß nichts Gutes, ganz und gar nicht. “Weißt du dich einfach so aufzuschlitzen würde zwar höllischen Spaß machen, wäre aber viel zu einfach.” Lächelnd beugte sich die aus Cirra stammende Kriegerin zu der am Boden liegenden Korona herab.
 

Plötzlich riss Garion an den Ketten. “Lass sie in Ruhe, sie hat damit nichts zu tun!” Ein Seufzen erklang. “Das ist ja gerade der Sinn an der Sache Dummerchen. Sie ist völlig unschuldig, wie ich damals, wie meine Schwester und wie Cirra.” Immer breiter wurde das Grinsen auf dem schönen Gesicht der Blonden. Langsam kam Korona wieder zu sich. “Los steh auf!”, befahl Callisto mit schneidender Stimme. Benommen, gehorchte die Schwarzhaarige. Sie verstand nicht was hier los war. “Hilf mir in meine Rüstung.”
 

Verständnislos starrte Korona auf die Kriegerin verstand dann aber was diese meinte. Durch ihre verletzten Hände war es ihr nicht möglich das Oberteil ihrer zweiteiligen Lederrüstung anzulegen, geschweige denn die Arm- und Beinschienen oder ihre Stiefel. Ihren Rock hatte sich Callisto selber anziehen können. Unsicher war sie der Blonden behilflich, die schließlich wieder in voller Montur dort stand. “Und jetzt komme wir zu meinem Spielchen!” verschwörerisch zwinkerte sie Garion zu, der mehr als nur kochte. “Erzähl deiner Tochter was für ein Schwein du bist, tu es oder ich schlitze sie vor deinen Augen auf!”
 

Sie meinte es ernst, sehr ernst sogar. “Also schön... Ich habe einst in Xenas Heer gedient, ich habe unzählige leben auf dem Gewissen, Männer, Frauen und auch Kinder...” Bei jedem Wort wurden Koronas Augen größer und ihr Gesicht verzog sich vor Abscheu. Sein Blick besagte das es die Wahrheit war. “Erzähl von Cirra.” Noch einmal wiederholte der Krieger die Geschichte des Kaufmannes. “ich bin entsetz, was bist du doch für ein entsetzlicher Mensch, du bist nicht länger mein Vater.”, spie die schöne Frau ihm entgegen. Er wollte etwas sagen, konnte aber nur die Augen aufreißen.
 

Ganz sanft brach Callisto seiner Tochter das Genick, trotzdem knackte es. “Ups jetzt ist sie tot und das mit diesen Worten du bist nicht länger mein Vater!” Dieses Vergnügen in ihrer Stimme konnte einen wahnsinnig machen. “Du wirst sie niemals wieder sehen, das ist meine Strafe für dich!” Erneut riss er an den Ketten. “Das ist unmenschlich... Ich...!!!” Keine Worte fand er mehr. “Und wenn du denkst ich würde dich jetzt töten hast du dich geschnitten.” Sanft lächelnd legte sie Korona am Boden ab. “Sorry Kleines, falscher ort, falsche Zeit und falscher Vater.” Mit diesen Worten wendete sie sich zum Gehen. “Du wirst noch viel Freude haben Garion.”, versprach sie.
 

Dieser starrte auf seine tote Tochter, sah dann aber zu ihr. “Ich weiß was du dir in deinen kleinem, kranken Hirn vorstellst. Du willst Xena fertig machen, aber so ein kleines daher gelaufenes Stück wie du wird niemals an Xena herankommen, du bist doch einfach nur jämmerlich!” Ein schrecklich, schriller Schrei erklang, der mehr als nur Bände von dem Innenleben der Kriegerin sprach. Eine Fackel stieß sie mit einem Fuß zu Boden. Sofort begannen die Flammen die Lumpen und das Stroh auf dem Boden zu erfassen. Die Flammen leckten hoch und durch sie hindurch sah sie zu ihm. “Du wirst brennen wie Cirra gebrannt hat.” Endlich verließ sie den Keller und das Haus. Als sich das Feuer weiter ausbreitete strömten die Bewohner Dineuses herbei um es zu löschen, für den Krieger war es jedoch schon zu spät. Eine einsame Gestallt mit hellem Haar wankte zu einem dunkelbraunem Pferd. Mit letzter Kraft hiefte sich Callisto hoch auf Hyperions Rücken. “Bring mich hier weg...” Erschöpft sackte sie im Sattel zusammen. Jetzt spürte sie auch wieder die bestialischen Schmerzen in ihren Fingern. Ein letzter Blick ging noch einmal zurück zu dem brennenden Haus zurück. “Jetzt bist du gerächt Schwester... Aber dich werde ich kriegen.. XENA!!!” Eine Ohnmacht befreite sie von den Schmerzen, sowohl den äußeren und auch den seelischen.

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So das war Kapitel 5 T.T ein Kapitel was mir sehr schwer fiel zu schreiben, aber ich hoffe die Mühe hat sich gelohnt und es gefällt euch^^



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  ClaryMorgenstern
2006-08-26T19:59:13+00:00 26.08.2006 21:59
dieses kapitel hast du wirklich gut rüber gebracht vorallem weil calli dadurch so einen große schritt näher an ihrer rache ist obwohl mn das auch zu ende des letzten kapitels sagen kann naja super ^^
sagst du mir per ens oder gb bescheid wenn dein neues kapitel on ist?
Von:  MissZombieSlayer
2006-08-06T10:15:36+00:00 06.08.2006 12:15
Rache Rache!!
Zeigs ihnen Callisto!^^
Echt wieder ein super Kapitel!!
Hat sich echt voll gelohnt, man ist gefesselt!!
Ja die "Xena-und-Callisto-Geschichte", ist schon so verzwickt! Also wenn ich Calli wäre würde ich alle(die eben damit zu tun haben) mehr hassen als Xena. Vorallem Tyraneus und Garion, an ihnen klebt das meiste Blut! Xena ist schließlich ihren lügen sozusagen auch zum Opfer gefallen. Obwohl sie auch schuld ist, sie hätte wirklich nachforschen können. Aber als große Kriegsherrin macht ein zersörtes Dorf mehr nichst aus, und man spart Zeit.^^
Callisto ist eben auf nen Rachfeldzug, und da muss jeder dran glauben, und da ist der Tod das einzige was bleibt, als Rache für Xena. Doch Callisto beschreitet nun den selben Weg wie Xena, und ist dadurch nicht gerade besser als sie. Xena wandelt sich aber später aber Calli nicht. Ohe Gott, ich schreib schon wieder so viel!^^

Jedenfalls wieder weltklasse!!
Sagst du mir bescheid wenn's weiter geht? *lieb guck*

~Gruß Amazone~
Von:  TeaGardnerChan
2006-08-04T08:30:18+00:00 04.08.2006 10:30
Oh je.
Arme Calli.
Also dass du es geschafft hast das zu schreiben.
*pat pat*
Aber ist dir echt gut gelungen ^^
Das wird dann im nächsten Kapitel mit Sicherheit noch mehr Rache geben.
Wenn sie erst mal wieder auf den beinen ist *gg*

Mach weiter so ^^


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