Entscheidung
Irgend etwas war... anders. Eben hatte er es noch deutlich fühlen können. Wie
ein Blitz hatte ihn die Erkenntnis überkommen, dass etwas sehr Wichtiges
passiert sein musste. Aber was??
Unruhig rutsche Ashitaka auf seinem Reittier Yakul, das sich endlich wieder von
seiner Verletzung erholt hatte, hin und her und sah sich schließlich um. Hinter
ihm lagen die ehemalige Eisenhütte und die Stadt, die langsam aber stetig von
Lady Eboshi und ihren Frauen wieder aufgebaut wurde.
Dieses mal zum Glück ohne Eisenhütte. Das selbst ausgelöste Unglück, welches
ihnen fast das Leben gekostet hätte, hatte selbst den stursten Bewohnern des
Ortes die Augen geöffnet, auch Lady Eboshi.
Da er nichts Ungewöhnliches erkennen konnte und das Gefühl auch schon
wieder verschwunden war, wandte Ashitaka sich schließlich wieder nach Vorne
und trieb Yakul an, ein wenig schneller zu reiten. Er wollte schnell bei ihr sein.
Bei ihr - San. Wenn Ashitaka an sie dachte, machte sein Herz immer einen
kleinen Hüpfer und wollte sich eine ganze Weile nicht mehr dazu bewegen
lassen, im normalen Tempo zu schlagen, sondern raste, als würde es von
Wilderern gejagt.
Dieses Gefühl wurde nur noch gesteigert, wenn er sie sah. Sie war nicht die
schönste - mit der Anmut Lady Eboshis konnte sie zum Beispiel bei Weitem
nicht mithalten - aber San hatte so eine Ausstrahlung an sich, die sie über alle
andere Frauen erhaben machte.
Leider konnte er sie nicht oft sehen. Zum Einem half er fleißig beim Aufbau der
Stadt mit, wo jede Hand gebraucht werden konnte, da bei dem Kampf um den
Kopf des Waldgottes nicht wenige getötet oder Arbeitsunfähig gemacht worden
waren. Zum Anderen war San selbst immer sehr zurückhaltend, wenn es um
Treffen ging. Sie konnten wunderbar reden und Spaß zusammen haben, sie
konnten auch einfach nur dasitzen, den Himmel oder den langsam wieder
wachsenden Wald beobachten und Schweigen, aber... sie schien niemanden
richtig an sich heranlassen zu wollen. Sie schien Angst davor zu haben, sich in
irgend einer Weise an einen Menschen zu binden, und sei es nur durch
Freundschaft. Deswegen stimmte sie erneuten Treffen nur sehr zögernd zu und
auch nur, wenn zwischen den einzelnen mindestens zwei Wochen vergingen.
So war es gekommen, dass Ashitaka sie seit dem Kampf erst fünf Mal gesehen
hatte.
Er seufzte. Er hatte einmal versucht, ihr klar zu machen, warum er sie so oft
sehen wollte: weil er sie liebte. Aber sie hatte jedes Mal, wenn er diesen einen
Satz, diesen wichtigsten Satz von allen aussprechen wollte, geblockt; durch einen
schnellen Themawechsel oder einfaches Aufstehen und Weggehen. Es tat weh,
aber dennoch gab Ashitaka die Hoffnung nicht auf. Irgendwann würde sie ihm
genug vertrauen und ihn aussprechen lassen. Irgendwann...
Er schreckte aus seinen Gedanken hoch, als Ast sein Gesicht streifte. Es
war erstaunlich, wie schnell die Bäume gewachsen waren. Nach nur ein paar
Monaten war schon wieder ein junger Wald auf den umliegenden Bergen
entstanden - nicht so dicht und imposant wie der, der davor da gewesen war,
aber immerhin.
Er sah sich um. Er war mitten im Wald - nicht mehr weit entfernt von der
Höhle, wo sie lebte. Sein Herz begann wieder wie wild zu klopfen und Yakul
wurde etwas langsamer, während er ihn einmal kurz mit seinen treuen Augen
anschaute. Obwohl nur ein Reittier schien er Ashitakas Gedanken genau zu
kennen, immer zu spüren, wenn ihn irgend etwas bewegte.
Das Tier hielt an und Ashitaka stieg ab, fasste ihn an den Zügeln und begann
den kleinen Rest des Weges zu Fuß zurück zulegen. Die Unebenheiten und
Steine, die ihn von seinem Ziel trennten, sicheren Schrittes überquerend schob er
schließlich einen Vorhang aus den Ästen einer Trauerweide zur Seite und blickte
auf die Felswand, die sich vor ihm auftat. Hinter einem Vorsprung, der diese
Wand mit der grasbewachsenen Lichtung, auf der er nun stand, verband, klaffte
eine nahezu runde Öffnung, der Eingang zu der Höhle, wo San und die Wölfe
lebten. Er lächelte voller Vorfreude, als er eine kleine Figur aus dem
Höhleneingang treten, sich strecken und dann über das Tal auf der anderen Seite
des Vorsprungs blicken sah. San.
"Herrin?" Lady Eboshi sah von dem Pergament, auf dem sie gerade die Ausgaben
für die Ladung Reis, die wieder benötigt wurde, berechnete, auf und hob fragend
eine Augenbraue. "Was ist, Toki?"
Die freche Frau schob ein Mädchen, das sich ungefähr in Ashitakas Alter befand
und schulterlange, braune Haare hatte, vor sich. Die dunklen Augen funkelten
trotzig, als es sich aus ihrem Griff entwand, aber keine Anstalten machte,
wegzulaufen, sondern ihrem Gegenüber stolz ins Gesicht sah.
"Dieses Mädchen habe ich am Fluss beim Wasserholen aufgegabelt. Es ist auf der
Suche nach dem Jungen Ashitaka."
Ihre Herrin nickte. "Danke, du kannst gehen. Ich werde mich ein wenig mit der
jungen Dame hier unterhalten."
Toki nickte ergeben und verschwand durch den aus Bambusstückchen
bestehenden Fliegenschutz in der Türöffnung, auf den ein Bild von einem Panda
vor einem wunderschönen grünen Wald abgebildet war.
Lady Eboshi sah ihr hinterher, bis der Vorhang wieder zurückgefallen war, dann
drehte sie sich zu dem Mädchen, das sie immer noch anstarrte, um und deutet
ihr, sich auf einen Stuhl gegenüber dem ihren zu setzen.
Als diese der Aufforderung zögernd nachgekommen war, blickte sie sie fragend
an.
"Wie heißt du?"
"Kaya", war die leise Antwort.
Die Frau faltete ihre Hände und stütze ihren Kopf darauf, ließ aber das Mädchen
dabei nicht aus den Augen.
"Du suchst also den Jungen Ashitaka... woher willst du wissen, dass er ihr ist?"
Kaya blickte ihr fest in die Augen: "Ich spüre es. Und Toki hat es mir bestätigt."
Lady Eboshi seufzte. Manchmal waren die Frauen einfach zu geschwätzig.
Woher wusste Toki, dass dieses Mädchen Ashitaka nichts anhaben wollte?
"Er ist zur Zeit nicht da, er ist das Wolfsmädchen besuchen, im Wald. Aber er
wird vor Anbruch der Dunkelheit zurück sein, er hat mir versprochen, mit mir zu
Abend zu essen.
Nun aber zu etwas anderem: Warum suchst du ihn?"
Kaya wandte das erste mal ihren Blick ab, sah auf ihre Hände, die sie zu
Fäusten geballt hatte, blickte ihr dann aber wieder fest in die Augen. "Weil ich
ihn liebe."
Ashitaka zuckte zusammen, hatte sich aber sofort wieder gefangen. San war die
Bewegung trotzdem aufgefallen. Sie rückte ein Stückchen näher an den Jungen,
der neben ihr die kleinen Baumgeister, die zusammen spielten, betrachtete, und
blickte ihn forschend an.
"Was ist?"
Er zuckte wieder zusammen, diesmal jedoch nur, weil sie ihn aus seiner Trance
gerissen zu haben schien. Eine Sekunde sah er sie verwirrt an, doch dann
lächelte er leicht und schüttelte den Kopf.
"Es ist nichts."
Sie schüttelte widerspenstig ihre Haare. "Das glaube ich nicht. Ich fühle es!"
Sein Lächeln wurde breiter und er fuhr sich mit der rechten Hand durch das
Haar. "Vor dir kann man wirklich nichts verbergen..."
Er seufzte und starrte einen Augenblick vor sich hin.
San, die spürte, dass er nur die richtigen Worte suchte, verhielt sich ganz still.
Schließlich sah der Junge sie wieder an.
"Es ist... merkwürdig. Das Gefühl, dass irgend etwas unheimlich Wichtiges
passiert sein muss, überkommt mich... blitzschnell. Vorhin, auf dem Weg zu dir,
war es das gleiche. Aber das Gefühl geht auch wieder so schnell wie es
gekommen ist, also kann es ja nicht so wichtig sein, oder?"
Er sah auf seine Hände. Er fühlte sich verlegen, weil er eine Schwäche vor ihr
zugegeben hatte. Doch sie nickte nur bedächtig. "Dieses Gefühl kenne ich. Und
ich kann dazu nur eins sagen: Ignoriere es nicht, Ashitaka. Es könnte von
höchster Bedeutung sein, auch, wenn es nur ganz kurz ist."
Sie zögerte, ergriff dann jedoch seine Hand. Er sah sie überrascht an, doch sie
redete schnell weiter, um ihre Verlegenheit zu verbergen. "Ich hatte dieses
Gefühl als... als du deine Wunde von dem Dämon erhalten hast... nein, lächle
nicht. Ich kann es natürlich nicht mit hundertprozentiger Gewissheit sagen, aber
ich denke, ich habe gespürt, dass du bald kommen würdest..."
Sie errötete leicht und ließ seine Hand los.
Er betrachtete sie nachdenklich von der Seite. "Vielleicht hast du Recht..."
Er stand auf und blickte über die Lichtung. "Ich muss gehen, sonst komme ich
nicht rechtzeitig zum Abendessen mit der Lady Eboshi." San biss die Zähne
zusammen, entspannte sich aber wieder, als er sich zu ihr umdrehte, um sich zu
verabschieden. Die Lady war nicht mehr so böse, wie sie es früher einmal
gewesen war... und trotzdem, sie mochte es nicht, wenn Ashitaka zu viel Zeit mit
ihr verbrachte. Aber sie konnte es ihm schlecht verbieten, oder?
Er ging einen Schritt auf sie zu und machte Anstalten sie zu umarmen.
Reflexartig wich San zurück und sah beschämt auf den Boden, als sie den
Schmerz in seinen Augen sah.
"Es... tut mir Leid, Ashitaka.", flüsterte sie. Dann blickte sie ihn wieder an.
"Sehen wir uns nächste Woche?", fragte sie. Er hob erstaunt eine Augenbraue,
doch dann lächelte er. Sie atmete erleichtert auf, er hatte ihre Entschuldigung
angenommen.
Yakul herpfeifend und sich auf dessen Rücken schwingend sagte er: "Ich komme
dich dann wieder um diese Zeit besuchen, OK?"
Sie nickte und sah ihm nach, während er durch die Bäume davonritt. Einer der
Wölfe war neben sie getreten und bleckte seine Zähne.
"Ich mag ihn immer noch nicht, doch ich muss zugeben, dass er sich als sehr zäh
erweist."
San sah ihn verwundert an. "Was meinst du damit?"
Der Wolf lachte sein eher nach Gebell klingende Lachen.
"Du weißt es, San. Er hätte schon längst ein Mädchen aus der Stadt haben
können, die Mütter werfen sie ihm regelrecht hinterher. Einen Held würde jede
gerne als Schwiegersohn haben. Aber er bleibt hart und wirbt um dich, obwohl
du ihm nicht die geringsten Hoffnung gibst."
Das Mädchen blickte ihn mit großen Augen an und dann mit knallrotem Gesicht
zur Seite.
"Das ist nicht wahr", nuschelte sie. "Wir sind nur Freunde."
Der Wolf lachte wieder und wandte sich zum Gehen.
"Wie du meinst, San. Wie du meinst..."
Als Ashitaka in die Stadt ritt, spürte er ganz deutlich, dass etwas passiert war.
Da war nicht nur dieses Gefühl - das auf einmal wieder da gewesen und immer
stärker geworden war, je näher er dem Stadttor kam - sondern auch die
Einwohner. Die Frauen hatten sich in kleine Grüppchen gescharrt und
tuschelten, wenn er vorbeigeritten kam, einige kicherten, andere zeigten auf ihn.
Einige Männer schauten ihn mit bewundernden Blicken an, andere eher
mitleidig. Verwirrt band er Yakul in dem Unterstand, der neben seiner kleinen
Hütte, die er hier in der Mitte der Stadt, direkt an die Häuser der Lady Eboshi
grenzend, bewohnte, lag an, wusch sich Gesicht und Hände an dem kleinen
Brunnen, der direkt daneben stand und machte sich dann auf den Weg zum
Haus der Herrin der Stadt, die ihn zum Abendessen eingeladen hatte.
Vor dem Eingang erwartete ihn eine der in Leinen gekleidete Wachen, die nur
der Lady dienten, sonst niemanden. Sie waren Aussätzige, er wusste zwar nicht
genau, welche Krankheit sie hatten, aber sie schien so abstoßend zu sein, dass
sonst niemand mit ihnen zu tun haben wollte. Auch nachdem diese kaum noch
Feuerwaffen für sie herstellten hatte Lady Eboshi sie nicht verstoßen, was man
ihr überall im Ort hoch anrechnete.
Die Wache nickte Ashitaka freundlich zu und deutete ihm durch den
Fliegenschutz zu treten. Dieser tat wie ihm geheißen und blieb direkt dahinter
stehen, um abzuwarten, was ihm Lady Eboshi befahl. Dies war nur noch eine
reine Formsache, sie gab ihm natürlich keine Befehle, aber er war dazu erzogen
worden, Traditionen zu achten, also verharrte er so lange, bis die Frau sich
umdrehte und ihm bedeutete näher zu treten.
"Ashitaka!", begrüßte sie ihn freundlich lächelnd. "Schön, dass du so zeitig
kommst." Er nickte mit dem Kopf und wartete ab.
Sie schien noch etwas auf dem Herzen zu haben. Sie seufzte und legte ihm dann
eine Hand auf die Schulter - eine recht ungewöhnliche Geste, die ihn dazu
veranlasste, eine Augenbraue fragend in die Höhe zu ziehen.
"Da ist noch jemand, der dich sehen will. Sie ist von weit her gekommen und hat
ein wichtiges Anliegen."
Er runzelte die Stirn. Sie? Wer konnte es sein?
Lady Eboshi drehte sich um und rief: "Kaya? Kommst du bitte?"
Er erstarrte. Kaya? Doch nicht etwa...
Aus der Tür zu einem Hinterzimmer trat ein kleines, schlankes Mädchen mit
schulterlangen, braunen Haaren und dunklen, geheimnisvollen Augen. Kein
Zweifel - das war die Kaya, die ihm damals bei seiner Abreise ewige Liebe
geschworen und ihm ihren Edelsteindolch gegeben hatte, der eigentlich für ihren
Ehemann bestimmt gewesen war.
Als er daran dachte, bei wem dieser Beweis ihrer Liebe jetzt war, senkte er
beschämt den Blick.
Doch sofort hob er ihn wieder, tauschte stumm mit dem Mädchen ein paar Blicke
aus und ging dann ein wenig hölzern auf sie zu.
"Kaya! Was machst du denn hier?" fragte er leise, als er nur noch zwei Schritte
von ihr entfernt stand. Sie sah ihn mit einem Blick an, den er nicht an ihr kannte
- so stolz und fast unnahbar.
"Ich suchte dich - und jetzt habe ich dich gefunden.", stellte sie nüchtern fest.
Er lächelte leicht. "Das sieht man. Aber... warum?"
Sie blickte Lady Eboshi an, die nickte und sich leise aus dem Raum entfernte.
Dann setzte sie sich auf eines der Sitzkissen, die für das Essen bereitgestellt
worden waren, und bedeutete ihm, sich neben ihr niederzulassen.
Dann begann sie zu sprechen.
"Du bist nun schon seit fast einem halben Jahr weg. Das Volk der Imishi hat sich
viele Sorgen um seinen einzigen Prinzen gemacht, doch die Seherin sagte jedes
Mal, wenn wir zu ihr kamen, dass sie immer wieder die Orakel befragte und
jedes Mal die gleiche Antwort dabei herauskäme: Dass du noch lebtest. Nun
frage ich dich: wenn du lebst muss deine Wunde verheilt sein oder sich
wenigstens gebessert haben. Stimmt das?"
Ashitaka senkte seinen Blick und nickte. Sie nickte ebenfalls, aber eher als hätte
sich etwas lang Vermutetes für sie bestätigt. Dann wurde ihr Blick wieder hart.
"Warum bist du dann nicht nach Hause gekommen? Warum lässt du dein Volk
im Stich um bei diesen... bei diesen Barbaren zu leben??"
Sein Gesicht rötete. "Barbaren?? Wie kannst du nur! Du kennst die Leute
nicht! Du weißt nicht, was ich mit ihnen durchgemacht habe! Du weißt nicht, wie
sie vorher waren, und warum sie so leben, wie sie leben. Und wie kannst du sie
als Barbaren bezeichnen, Kaya, wo du doch selbst aus einem Volk stammt, dass
jegliche Gefühle verleugnet und die Frauen unterdrückt, als wären sie Vieh??"
Die Härte in Kayas Gesicht verschwand und er konnte nur noch Schmerz
erkennen. Ihre Augen füllten sich langsam mit Tränen, obwohl man deutlich
sehen konnte, dass sie sich zu bekämpfen versuchte.
"Die Zeiten haben sich auch bei uns geändert, letzter Prinz der Imishi. Würden
sie uns immer noch so wie früher behandeln wäre ich nicht, hier. Aber - ich habe
genug gehört. Ich glaube, mein Kampf und meine lange Reise waren umsonst -
du zählst dich nicht mehr zu uns. Deine Ehre und dein Stolz sind verloren
gegangen, dein Blut ist nicht mehr rein. Ich werde morgen zurück reiten und
dem Volk der Imishi berichten, dass ihr letzter Prinz gestorben ist..."
Ashitaka schaute sie betroffen an.
"Kaya..."
Nun weinte sich wirklich und versuchte gar nicht mehr , es zu verbergen. Etwas
unbeholfen nahm er sie in den Arm.
"Es tut mir Leid, Kaya", flüsterte er. "Ich... deine Anwesenheit und dein
Verhalten haben mich nur etwas überrascht. Du bist nicht mehr die Kaya, die ich
kannte. Du musst auch verstehen, dass ich mich mit den Leuten hier auf eine
Weise verbunden fühle, wie mit niemanden sonst. Es ist eine ganz andere Welt,
die man nicht mit meinem anderen Leben vergleichen kann..."
Kaya nickte und wand sich wieder aus seinem Griff. Sie wischte sich schnell über
die Augen und sah ihn dann ernst an.
"Wirst du trotzdem wieder mit zurückkommen? Dein Volk braucht dich..."
Er zuckte hilflos mit den Schultern. "Ich weiß es nicht. Gib.. gib mir etwas Zeit,
damit ich darüber nachdenken kann... hast du schon eine Bleibe hier?"
Das Mädchen schüttelte zaghaft mich dem Kopf. Ashitaka lächelte. Das war die
Kaya, die er kannte.
"Du kannst bei mir in der Hütte schlafen, ich habe noch einen Zweiten Raum.
Versprich mir allerdings jegliche sexuelle Beziehung mit mir abzuweisen, wenn
dich jemand fragt. Die Leute reden nur."
Sie nickte und lächelte, als er sie noch einmal in den Arm nahm.
"Es ist schön, dich wieder zu sehen..."
Kaya blinzelte, als Sonnenstrahlen ihr Gesicht trafen. Im Eingang stand
Ashitaka, vollkommen bekleidet und anscheinend putzmunter. Sie gähnte und
setzte sich auf, sorgsam darauf achtend, ihre Decke mit hochzuziehen um alles
an sich zu bedecken. Dann gähnte sie noch einmal.
"Guten morgen, Ashitaka!", lächelte sie schließlich. "Habe ich lange geschlafen?"
Sie fühlte sich, als wenn sie nur wenige Stunden geschlafen hätte.
Wahrscheinlich hatte die lange Reise in den Westen ihr mehr kraft gekostet, als
sie vermutet hatte. Sie war lange nicht so stark wie sie ihn gestern hatte
vermuten lassen, aber sie wollte es nicht zugeben. Er sollte sie nicht mehr für
das kleine, ahnungslose Mädchen halten, dass er im Dorf zurückgelassen hatte.
Er lächelte ebenfalls und seine weißen Zähne schienen zu blitzen.
"Nein, die Sonne ist erst vor einer halben Stunde aufgegangen. Ich wollte nur
sehen, ob es dir gut geht. Schlaf weiter, wenn du willst."
Sie schüttelte den Kopf. "Nein, lass gut sein. Wenn erlaubst würde ich mich jetzt
gerne umziehen und frisch machen..."
Er nickte und machte Anstalten zu gehen. Dann drehte er sich noch einmal um,
was sie dazu veranlasste ihre Decke schnell wieder nach oben zu ziehen.
"Ich werde dir eine Schüssel Wasser und Tücher vor den Eingang stellen. Lass
dir Zeit, ich werde so lange Reis kochen."
Nachdem sie ihr Frühstück beendet hatten, zuckte Ashitaka entschuldigend mit
den Achseln.
"Es tut mir Leid, ich würde dir gerne die Stadt zeigen und etwas Zeit mir dir
verbringen, aber ich muss zur Stadtmauer - ein Teil ist wieder
zusammengefallen und dort ist jede Hand gefragt. Ich habe schon gestern nur
den halben Tag mitgearbeitet. Du kannst hierbleiben oder dich ein wenig
umsehen - wie du willst."
Kaya lächelte und nickte. Es war ihr klar gewesen, dass er den Tag über arbeiten
musste, dennoch hatte sie es sich heimlich gewünscht. Nun ja, sie würde sich
auch so beschäftigen können und es gab ja immer noch die Abende...
San schreckte hoch, als der Wolf, auf dem sie ritt, über einen Felsen sprang und
krallte sich krampfhaft an dessen Nackenfell fest, um nicht herunter zu fallen.
Ihr Reittier blieb stehen und drehte seinen Kopf so, dass es sie ansehen konnte.
"San, was ist los?? Warum bist du fast von mir runtergefallen?? Du reitest wie
ein Mensch!"
Sie erbleichte bei dieser Beleidigung und wollte ihr wütend entgegnen, senkte
unter dem forschenden Blick des Wolfes jedoch den Blick.
"Ich weiß es nicht... so ein Gefühl. Als wäre etwas Wichtiges passiert. Wie
damals, als... als Ashitaka seine Wunde erhielt und sich auf den Weg zu uns
machte."
Das weiße Tier grollte schüttelte sich, sodass sie fast wieder runtergefallen wäre.
"Und du weißt auch ganz genau, woran das liegt. Du willst es dir bloß nicht
eingestehen."
Sie errötete und sah ihn zornig an.
"Du bist gemein! Und du weißt genau, dass das nicht stimmt. Also, hast du dir
vorgenommen hier festzuwachsen oder wollen wir langsam mal weiter??"
Den Männern, die noch in die als erstes wieder aufgebaute Kneipe (ist das eine
Kneipe wo die abends imma drin sitzen???), zum Abschied zuwinkend machte
Ashitaka sich auf den Weg zurück zu seiner Hütte. Er wollte noch ein wenig mit
Kaya reden, sich darüber erkundigen, wie genau es dem Dorf ergangen war,
seitdem er weggegangen war, und insbesondere ihr. Eine Schar kichernder
Frauen begrüßte ihm am Stadttor. Er winkte ihnen freundlich zu und wollte an
ihnen vorbei zu seiner Hütte eilen, als er auf einmal stutzte und stehenblieb.
Mitten in der Gruppe von den Frauen stand doch tatsächlich Kaya, lächelte ihm
zu und unterhielt sich angeregt mit einigen Frauen. Toki hatte schützend einen
Arm um sie gelegt und redete hin und wieder auf sie ein.
"Erstaunlich, wie schnell sie unter den Bewohnern Anschluss gefunden hat,
findest du nicht?"
Er zuckte zusammen, Lady Eboshi war hinter ihn getreten, ohne dass er es
bemerkt hatte, und hatte ihm eine Hand auf die Schulter gelegt. Er nickte und
starrte sie weiter an, wie sie über irgendeinen Witz mit vorgehaltener Hand und
blitzenden Augen kicherte.
"Sie würde eine gute Frau für dich abgeben - und sie wird nicht von den anderen
Menschen gemieden."
So schnell und lautlos wie sie gekommen war, war die Herrin der Stadt auch
wieder verschwunden.
Ashitaka starrte noch ein paar Sekunden nachdenklich zu der Gruppe Frauen
hinüber, gab sich dann einen Ruck und schritt auf sie zu. Das Kichern verstärkte
sich und er musste widerwillig grinsen. Irgendwie schienen die Frauen mit jedem
Mal, das er sie mehr sah, aufgeregter zu werden - dabei sollten sie ihn
inzwischen eigentlich kennen.
Mit einer gespielten Verbeugung vor ihnen und dann insbesondere vor Kaya
schaffte er es, auch ein wenig Farbe in die sonst so blassen Gesichter zu bringen
sowie einen erneuten Kicheranfall auszulösen (*tropf*).
Kaya aber lächelte nur und nahm den Arm, den er ihr nun anbot, an,
verabschiedete sich von den anderen und gemeinsam schritten sie die Straße
entlang. Sie legte den Kopf in den Nacken und sog genüsslich die verschiedenen
Gerüche, die in der Stadt herrschten, in sich hinein. Ashitaka betrachtete sie
dabei von der Seite und kam nicht umhin, verwundert festzustellen, was für eine
Schönheit sie doch geworden war. Die kindlichen Züge, die bei ihrem Abschied
das schmale Gesicht dominiert hatten, waren fast vollständig verschwunden;
statt dessen waren ihre Wimpern etwas länger und dunkler und ihr Mund ein
wenig voller geworden. Sie trug ihr Haar, das erheblich länger geworden war,
heute hochgesteckt und mit einigen bunten Spangen und Stäbchen verziert.
Insgesamt strahlte sie eine so erwachsene Ruhe und Schönheit aus, dass es ihn
einerseits Angst machte, andererseits aber auch faszinierte.
Sie drehte ihr Gesicht zu ihm und sah ihn fragend an. "Ist etwas?", fragte sie
etwas unsicher, "du siehst so abwesend aus..."
Er sah schnell weg, schüttelte den Kopf und nuschelte: "Nein, es ist nichts... du
hast dich nur etwas verändert."
Sie lächelte. "Hoffentlich nur zum Guten..."
"San?"
Das Wolfsmädchen schreckte hoch und hätte beinahe den Topf, in dem sie sich
ein wenig Reis gekocht hatte - ein Gericht, dass sie sich von Ashitaka hatte
beibringen lassen - und sah den Eindringling geschockt und ärgerlich an.
"Ashitaka!! Was machst du denn hier?? Du wolltest erst in 5 Tagen
wiederkommen!"
Er lächelte entschuldigend, setzte sich neben sie und schnupperte genüsslich.
"Mhhhhh, Reis? So wie das riecht, bist du eine gute Köchin - nur anbrennen
solltest du das Gericht nicht lassen...."
Er zwinkerte, während sie rot wurde und hektisch den Topf von der Feuerstelle
nahm und darin herumrührte. Als sie die obere Schicht der Körner in eine grobe
Tonschale gegeben und sie damit gerettet hatte, wandte sie sich mit einem
wütenden Blitzen in den Augen wieder dem Jungen neben ihr zu.
"Wärest du nicht so unvermutet aufgetaucht, wäre das nicht passiert! Und nun
zurück zu meiner Frage - Was machst du hier???"
Seine Miene wurde wieder ernst.
"Vielleicht werde ich nächste Woche nicht kommen können..."
"Das macht doch nichts!", zischte sie gereizt, "dann kommst du eben einen Tag
später!"
Er schüttelte den Kopf und sah ihr in die Augen. "Kaya - ein Mädchen aus
meinem Heimatdorf ist gekommen. Sie möchte, dass ich mit ihr zurückgehe."
San starrte ihn einen Moment mit offenen Mund an, machte dann aber eine
abwertende Handbewegung.
"Ach Quatsch - hier ist jetzt deine Heimat, und das weißt du auch! Also, warum
soll so ein hergelaufenes Wesen deinen Entschluss, hierzubleiben, beeinflussen?!"
Er seufzte.
"Es ist nicht mehr so einfach, wie es mir früher erschienen ist. Der Oberste des
Dorfes liegt im Sterben. Die Menschen sind besorgt und aufgebracht, weil ich
noch nicht zurückgekehrt bin, die Seherin aber sagt, dass ich noch nicht tot sei.
Sie brauchen einen Führer aus dem königlichen Geschlecht - und ich bin der
letzte."
Sie legte sie Schüssel, in die sie verschiedene Gewürze gemischt hatte, beiseite
und sah ihn scharf an.
"Das hört sich so an, als hättest du dich schon entschlossen! Aber - was ist mit
deinem Leben hier? Du hast die eine neue Existenz aufgebaut, jeder respektiert
dich, du hast viele neue Freunde gefunden... und... du bist der einzige von den
Menschen hier, der mich respektiert und mich mag..."
Er versuchte zu lächeln, versagte aber kläglich.
"Ich weiß... deswegen hängt meine Entscheidung auch von dir ab. Der Dolch, den
ich dir damals geschenkt habe..." Er streckte eine Hand aus und berührte das
wunderschöne Schmuckstück, dass sie immer noch um ihren Hals trug "er
gehörte Kaya. Sie sollte ihn eigentlich an ihren Ehemann weitergeben - und sie
hat ihn mir beim Abschied geschenkt. Sie möchte, dass ich mit ihr zurückkomme
und sie heirate..."
San starrte ihn an. "Sie heiratest??", flüsterte sie ungläubig. "Aber... du liebst sie
nicht, oder? Sonst... sonst hättest du ihren Dolch nicht verschenkt, oder???"
Ihr Hände zitterten fast unmerklich, als sie mit ihnen den Anhänger suchte und
ihr Finger darumschlang.
Er wiegte den Kopf. "Sie war das Mädchen, das ich einmal zu Heiraten
gedachte... aber... da kannte ich dich noch nicht. San - es hängt von dir ab. Du
weißt, dass ich dich..." Sie sprang auf und stieß den Reis nun endgültig um; die
weißen Körner verbreiteten sich auf dem dunklen Fußboden wie die Perlen einer
zerrissenen Kette.
"Sag es nicht", flüsterte sie panisch. Doch er sah sie nur traurig an.
"Ich kann nicht, San! Du... wenn du es nicht wenigstens akzeptierst oder
vielleicht sogar einmal gewillt bist, es zu erwidern, werde ich mit Kaya gehen...
ich liebe dich!!"
"NEIIN!!", schrie sie ihn an und ein paar Tränen liefen über ihr Gesicht.
"Ashitaka - ich will nicht, dass du gehst - aber nach Allem, was die Menschen
getan haben..." Ihre Worte erstickten und sie wischte sich die Tränen vom
Gesicht. Als sie ihn wieder ansah, hatte sein Gesicht einen harten Zug
angenommen.
"Nun gut... ich muss deine Entscheidung akzeptieren. Es ist wohl am Besten,
wenn wir uns jetzt verabschieden - ich werde morgen mit Kaya abreisen..."
Sie sagte nichts mehr, starrte ihn nur unglücklich an und ließ sich sogar
umarmen, bevor er durch den Eingang trat, sich noch einmal umdrehte und dann
auf Yakul davonritt.
Dann drehte sie sich abrupt um, stieß ein schrilles Geheul aus und sprang auf
den Rücken des Wolfes, der kurz darauf erschien.
"Irgendwo hin", befahl sie ihm, "Hauptsache schnell..."
Während Kaya ungeduldig mit Yakul auf ihrem eigenen, ebenso aussehenden
Reittier sitzend auf ihn wartete, umarmte Ashitaka noch ein letztes Mal die
Tränen in den Augen habende Toki und wandte sich dann Lady Eboshi zu, um
sich tief vor ihr zu verneigen.
"Es war mir eine Ehre, in Eurer Stadt wohnen und arbeiten zu dürfen, Herrin.
Eines Tages - wenn sich die Dinge in meinem Dorf beruhigt haben, werde ich
sicher noch einmal wiederkommen."
Sie nickte und legte ihm eine beruhigende Hand auf die Schulter, während sie
ihn mit Augen voller Mitgefühl anschaute. "Ich weiß, es fällt dir schwer,
Abschied zu nehmen", begann sie leise, "und nicht nur von der Stadt..." Während
diesen Worten sah sie zum Wald. Ashitaka folgte ihrem Blick nicht, sondern sah
auf seine Füße.
"Aber bedenke - es ist das Beste. Für dein Dorf, für Kaya und auch für dich. Sie
wird dir eine gute Ehefrau sein und sie liebt dich wirklich."
Er nickte nur unglücklich, verbeugte sich ein letztes Mal, winkte den vollständig
versammelten Dorfbewohnern zu und stieg dann auf Yakul, um mit Kaya davon
zu reiten.
Sie durchquerten das immer noch aus großen Baumstämmen bestehende
Stadttor, wandten sich nach Osten und begannen ihre Tiere anzutreiben, um so
schnell wie möglich vorwärts zu kommen. Kaya schien glücklich zu lächeln, doch
Ashitaka fühlte sich sterbenselend. Sicher, er empfand gewisse Freude, sein Dorf
wiederzusehen, doch der Schmerz, den das Verlassen seiner neuen Heimat und
insbesondere das von San verursachte, warf einen dunklen Schatten auf diese.
Kaya schlug einen Weg ein, der direkt an dem Wald vorbeiführte und sein Herz
zog sich zusammen, während er auf die dichtbelaubten Bäume und die kleinen
Waldgeister, die sich hin und wieder zeigte, blickte.
Einmal meinte er, einen weißen, großen Schatten zwischen den Stämmen zu
erblicken, doch als er genauer hinsah, war dort nichts zu erkennen. Schließlich
zwang er sich, nur noch auf den Weg zu achten, um seinen Abschiedsschmerz
nicht noch zu vergrößern.
Doch plötzlich hörte Ashitaka, wie ein großes Tier direkt hinter ihnen aus einem
der Büsche preschte. Kaya und er hielten ihre Reittiere an und schauten sich um.
Ein großer, weißer Wolf, mit dem Fell voller Schweiß und hechelnd, stand vor
ihnen. Auf ihm saß ein Mädchen in ihrem Alter, halblange, braune Haare und die
Wangen mit roten Strichen geschmückt.
"San...", sagte Ashitaka tonlos. Zu mehr war er nicht fähig.
Sie sprang von dem Wolf, rannte auf ihn zu und warf sich an ihn, schlang ihre
Arme um seine Hüfte. Er stieg ab und nahm sie in den Arm, nicht auf Kaya
achtend, die die ganze Szene fassungslos beobachtete.
San hatte Tränen in den Augen, als sie zu ihm aufsah.
"Geh nicht!!!", schluchzte sie. "Ich... ich habe die ganze Nacht nachgedacht und...
ich könnte es nicht ertragen, wenn du mich verlassen würdest. Du bist der
einzige Mensch, der mich jemals verstanden hat. Und... ich liebe dich auch!!"
Er lächelte und zog sie fest an sich. "Das wusste ich - ich wollte nur, dass du es
auch weißt..." Langsam stand er mit ihr im Arm auf. "Aber... ich muss trotzdem
gehen. Wenigstens für ein paar Monate, bis alles im Dorf wieder in Ordnung
gebracht worden ist... wirst du auf mich warten??"
Sie nickte unter Tränen, jetzt jedoch lächelnd. "Immer!"
Er befreite sich langsam aus ihrer Umarmung und drehte sich zu Kaya, die
inzwischen weggesehen hatte.
"Kaya, es tut mir Leid...", sagte er entschuldigend. Sie drehte sich zu ihm, mit
einem gequälten Gesichtsausdruck, aber immer noch ohne zu weinen.
"Es... es ist schon gut... ich werde jemand anderes finden, garantiert. Es war
dumm von mir zu hoffen..."
Er machte eine beschwichtigenden Geste. "Es war nicht dumm von dir. Du
hattest ein gutes Recht darauf, und es tut mir ehrlich Leid, dir weh zu tun - und
ich werde ja erst einmal für ein paar Monate mitkommen."
Sie nickte und sah weg, er bemerkte trotzdem, wie sie sich schnell eine Träne aus
dem Augenwinkel strich.
Dann wandte er sich wieder San zu, die immer noch dicht vor ihm stand.
"Ich werde jetzt weiter reiten - aber bald bin ich wieder da..."
Er zog sie noch einmal an sich, gab ihr einen kurzen Kuss auf den Mund und
ging dann schnell und sehr rot im Gesicht zu Yakul, der zu grinsen schien.
San sah ihm lächelnd hinterher, winkte noch einmal, und schwang sich dann
ebenfalls auf ihren Wolf, um im Gleichen Moment wie die beiden Imishi
wegzureiten.
ENDE