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Der Schatz der Macht

von

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Nur der Anfang

A/N: Danke für eure Reviews! Ich sag mal einfach nicht mehr – will ja wirklich nicht verraten, was die nächsten Kapitel angeht, also lest einfach selbst! Viel Spaß! Übrigens sind mit diesem Kapitel 75% der Geschichte hochgeladen!
 

Kapitel 35: Nur der Anfang
 

Früher an dem Morgen lief ein kleineres, aber dennoch ziemlich beeindruckendes Schiff, das mit vielen Schnitzereien im Holz und einer wunderschönen Galionsfigur verziert war, in den Hafen ein und legte an Friezas Insel an. Nachdem alle Taue befestigt waren, wurde eine Planke heruntergelassen und Mr. Satan erschien an Deck. Er sah sich mit einem gespielten Lächeln auf seinem Gesicht um und bemerkte nicht die ungläubigen Blicke, die die Händler und Hafenarbeiter ihm zuwarfen, als er versuchte die Planke mit einer wichtigen Ausstrahlung herunterzuschreiten. Unglücklicherweise rutschte er auf halbem Wege aus und wäre fast von der Planke geglitten, hätte er nicht ein Tau zu fassen gekriegt. Er lachte laut um seine Verlegenheit zu vertuschen, warf ihnen ein breites Lächeln zu und setzte, nun sehr vorsichtig, seinen Weg die Planke herunter fort. Er blickte sich um, doch die Leute am Quai ignorierten ihn schon wieder und waren wieder zu ihrer Arbeit zurückgekehrt.
 

Satan seufzte erleichtert, als er zu den nahegelegensten Stallungen ging um sich ein Pferd für seine Mission auf dieser Insel zu kaufen. Die Bewohner von Ginger Island hatte ihn überredet, Frieza herauszufordern, nachdem die Festlichkeiten über den Sieg über Cell beendet worden waren. Wer sonst würde das Biest besiegen können, wenn nicht der Bezwinger des Wesens, das ihre Insel seit Jahren terrorisiert hatte?
 

Er seufzte noch einmal, nur dieses mal nicht aus Erleichterung sondern aus Sorge. Er erinnerte sich nur allzu gut daran, wie leicht Cell ihn geschlagen hatte, um gegen einen kleinen Jungen zu kämpfen, der, wenn er nicht falsch lag, den Jinzoningen besiegt hatte. Wie auch immer, Satan wollte seinen Ruhm nicht verlieren, deswegen hatte er keine Wahl und musste sich Frieza stellen und gegen ihn kämpfen. So konnte keiner sagen, dass er es nicht versucht hätte, wenn er verlor und Frieza ihn tötete. Er hoffte nur, dass sein Ruhm für die Dorfbewohner genug sein würde, um sich seiner Tochter anzunehmen und sie mit allem, was sie brauchte, großzuziehen. Nachdem ihre Mutter gestorben war, hatte er Angst, dass sich niemand für sie verantwortlich fühlte und dass sie auf der Straße aufwachsen müsste.
 

Nur ein paar Minuten nachdem er die Stallungen betreten hatte, ritt er auf einer grauen Stute davon, mit der verzweifelten Hoffnung, dass das Glück wieder auf seiner Seite war und er das lebend überstand.
 

~*~
 

An dem gleichen Tag hatte General Kaiou seine zwei Freunde, Muten Roshi und Gyuu Mao zum Mittag eingeladen, so wie er es jeden Sonntag seit der Abfahrt der Kintoun getan hatte. Er hatte auch Lord Briefs und seine Frau eingeladen, doch sie hatten abgelehnt. Kaiou war sich nicht sicher, ob es deswegen war, dass sie es nicht ertragen konnten, über ihre vermisste Tochter zu sprechen oder ob sie einfach zu beschäftigt waren. Vielleicht ein bisschen von beidem.
 

„So, noch immer keine Nachricht?“, durchbrach Muten Roshi die fast unangenehme Stille.
 

Kaiou schüttelte traurig seinen Kopf. „Noch immer keine Nachricht. Die letzte von Goku kam von Namek, in der er mir mitteilte, dass sie nun auf dem Weg nach Ginger Island waren. Aber das hatte ich Euch bereits erzählt.“
 

„Es sind schon fast sieben Wochen…“, murmelte Gyuoo Mao. „Ich hätte ChiChi niemals erlauben dürfen, mit ihnen zu gehen oder ich hätte mehr auf Gohan aufpassen müssen. Ich habe ein ganz schlechtes Gefühl dabei…“
 

„Das ist jetzt wahrscheinlich nicht der beste Augenblick Euch das zu erzählen, aber mich hat die Nachricht erreicht, dass im Norden schon seit längerem etwas im Busch ist. Frieza plant etwas und wir wissen alle, dass Ginger Island nur eine einwöchige Reise von seiner Insel entfernt ist.“ Muten Roshi blickte sie gedankevoll an. „Ich könnte Unrecht haben, aber so wie ich Goku kenne, glaube ich, dass er nicht nachgeben würde, wenn er Frieza trifft.“
 

„So schwer es mir auch fällt, das zuzugeben, aber Ihr habt Recht, alter Freund.“ Kaiou wollte seinen Freunden nicht erzählen, dass er sich die gleichen Sorgen um Goku machte. Seit ihrem Streit. Er fühlte echte Reue, dass er einen Mann – einen Mann, den er fast als Sohn sah – das hat durchmachen lassen. Son Goku hatte ihm schon so lange er ihn kannte vertraut. Und dann, durch eine einzige Lüge, die Gokus Leben total auf den Kopf gestellt hatte, wurde dieses Vertrauen gebrochen. Der General hoffte, dass Goku sicher mit Lady Bulma und der Kugel zurückkehrte, sodass es eine Möglichkeit gab, dass der Seefahrer ihm für das, was er getan hatte, vergeben konnte. Obwohl ein Teil von ihm nicht wusste, was er tun oder sagen sollte, wenn die Kintoun und ihre Mannschaft unbeschadet in die Westliche Hauptstadt zurückkehrte.
 

~*~
 

Gohan eilte durch die Menge kämpfender und rennender Soldaten und konnte ab und zu mal einen Blick auf die Freunde seines Vaters ergattern, die überraschenderweise gut mit den Massen von Friezas Männern klarkamen. Wann immer einer der Soldaten auf ihn zukam, sauste sein Schwert durch die Luft und tötete sie fast auf der Stelle. Gohan versuchte verzweifelt ihre Schreie oder das Gefühl des Bluts auf seinen Händen, wenn das passierte, nicht zu bemerken, ansonsten war er sich sicher, dass ihm schlecht werden würde. Sein Hauptziel lag im Moment darin, wegzukommen.
 

Er war sich bewusst, dass Frieza Radditz und Nappa befohlen hatte, ihm zu folgen und er wusste, dass es fast unausweichlich war, sie zu bekämpfen. Er brauchte nur einen abgeschiedenen Platz, wo niemand sie stören konnte und den er zu seinem Vorteil nutzen konnte. Der Junge wusste, dass er wahrscheinlich jeden Vorteil brauchte, den er kriegen konnte, da er sich nicht so sicher war, ob er beide gleichzeitig bekämpfen konnte. In diesem Moment wünschte Gohan sich, dass er wüsste, wie er diese Kraft, die Cell getötet hatte, noch einmal entfesseln konnte, egal wie viel Angst er davor hatte, dass sie ihn wieder überwältigte.
 

Als er einen Blick über seine Schulter riskierte, sah Gohan, dass die zwei Saiyajin näher an ihm dran waren, als er gedacht hatte, aber gerade das war ein großer Fehler. Mit seinem Blick abgewandt, hatte er nicht die Person vor sich gesehen, bis er mit ihr zusammenstieß und zu Boden stürzte. Er fragte sich etwa eine Sekunde lang, wer diese Mauer in seinen Weg gebaut hatte, als er ein ihm irgendwie bekanntes Schnauben hörte. Gohan hob seinen Kopf und traf Vegetas Blick, als er wieder aufstand.
 

Vegeta warf dem Jungen, der wieder auf die Füße kletterte, einen kurzen Blick zu, bevor er zu seinen zwei Verfolgern schaute, die stetig näher kamen. Also hatte das Gör doch nicht die Seiten gewechselt, und nun wollte Frieza ihn scheinbar dafür bezahlen lassen. „Was glotzt du so, Junge? Hau ab!“
 

Mehr oder weniger benommen nickend, lief Gohan an Vegeta vorbei zu einer Ansammlung von Bäumen, fast ein kleiner Wald, hinter den Galgen und verschwand dort.
 

Radditz und Nappa hatten den plötzlichen Richtungswechsel des Jungen bemerkt, aber noch nicht den Mann erkannt, den sie versucht hatten zu töten, und wollten ihm folgen, doch eine Stimme, von der sie nie gedacht hatten, dass sie sie wieder hören würden, hielt sie auf. „Na? Wo wollt ihr denn hin?“
 

„Vegeta?“, murmelte Nappa, erstaunt. „Das ist nicht möglich.“
 

„Nicht wahrscheinlich.“ Vegeta grinste. „Genauso wie ich es schon zu Zarbon und Dodoria gesagt hatte, bevor sie starben. Wir Saiyajins sind hart im Nehmen. Ihr hättest das berücksichtigen sollen, als ihr mich aus dem Weg schaffen wolltet.“
 

Die zwei Saiyajins blickten sich an, hin und her gerissen, ob sie nun Friezas Befehl, den Jungen zu fangen, folgen sollten oder gegen Vegeta zu kämpfen. Ein kurzer verständigender Blick wurde ausgetauscht bevor Radditz dort hinlief, wo Gohan verschwunden war, aber erst nachdem er Vegeta wütend angefunkelt hatte, während Nappa mit einem überlegenen Grinsen auf seinem Gesicht dort stehen blieb, wo er war.
 

„Du glaubst also wirklich, dass du mich schlagen kannst, Vegeta?“
 

„Probier’s doch aus.“ Das Grinsen auf seinem Gesicht wurde breiter. Er wusste, dass er Nappa innerhalb von paar Sekunden töten können, doch er wollte, dass er zuerst litt. Er musste für die Meuterei, die Vegeta sein Schiff und seine Mannschaft gekostet hatte, bezahlen. „Beweis mir, dass du nicht so ein Feigling bist wie Radditz, der lieber gegen einen kleinen Jungen als gegen mich kämpft.“
 

Vegeta beobachtete zufrieden, wie ein aufgebrachter Nappa sein Schwert herauszog und sich auf ihn stürzte. Das sollte lustig werden.
 

~*~
 

Sobald Gohan im Dickicht der Bäume verschwunden war, suchte er nach einem guten Versteck. Entweder Radditz oder Nappa oder vielleicht waren auch noch beide hinter ihm, also musste er den Überraschungsmoment auf seiner Seite haben. Außerdem brauchte er einen Platz, von wo aus er alles, was am Boden geschah, überblicken konnte. Nachdem er etwas weiter in den kleinen Wald hineingerannt war, erblickte er einen Baum, der für seinen Plan geeignet sein könnte und kletterte hinauf bis er bequem auf einem Ast lag.
 

Nun, da er die Möglichkeit hatte, sich zu beruhigen, fühlte er, wie sein Herz hart in seiner Brust schlug. Ob es so heftig schlug weil er so schnell gerannt war oder ob er Angst hatte, wusste er nicht. Da er fürchtete, so unglaublich es auch schien, dass jemand das Hämmern seines Herzen hören konnte, versuchte er gleichmäßig zu atmen und sich zu entspannen.
 

Etwa eine halbe Minute später hörte Gohan das Schlurfen von Füßen durch das Gras und verspannte sich. Er konnte nicht genau sagen, wie viele es waren, aber er war bereit. Bereit anzugreifen und bereit im Versteck zu bleiben, wenn dort zu viele für ihn waren. Er wollte gerade den Griff seines Schwertes ergreifen, als er sah, dass eine Gruppe in die kleine Lichtung unter ihm trat. Ihm stockte der Atem, als Gohan sie erkannte. „Mom…“, murmelte er, als die schwarzhaarige Frau zusammen mit Bulma, Dende und einem Mann, der eine verblüffende Ähnlichkeit mit seinem Vater hatte, in die Lichtung trat. Bardock, erinnerte er sich. Sein Großvater, der fünfundzwanzig Jahre lang in Friezas Kerker eingesperrt gewesen war.
 

Seine Mutter sank auf einen kleinen Fels und vergrub ihr Gesicht in ihren Händen. Was machten die da? Die Mitte einer Lichtung war definitiv kein gutes Versteck. Bulma und Bardock schienen das auch zu denken und sagten es auch. Bardock blickte sich behutsam um, während Bulma ChiChi aufhalf, aber es war schon zu spät. Gohan konnte die schweren Schritte seines Verfolgers näher kommen hören und innerhalb von Sekunden erschien Radditz und verharrte direkt unter dem Ast, auf dem Gohan saß, als er sich die Szene vor sich anschaute.
 

Der Junge nutzte seine Chance, zog sein Schwert und ließ sich von dem Ast fallen, auf Radditz und schlitzte seine Seite mit der Waffe auf. Zu der großen Überraschung der anderen, stürzten sie zu Boden und Radditz schrie vor Schmerzen auf. Gohan rollte zur Seite und stand wieder auf. Er warf seiner Mutter ein kurzes Lächeln zu, als sie ihn erkannte und ihre Hand zu ihrem Mund flog.
 

„Gohan!“, rief sie und wollte zu ihm laufen, doch Bardocks Hand auf ihrem Arm hielt sie auf und er schob sie und Dende zum Schutz hinter sich.
 

Momentan durch seine Mutter abgelenkt, schaffte es Gohan gerade dem Angriff von Radditz, der wieder auf die Beine gekommen war, auszuweichen. Bardock bemerkte dann den braunen pelzigen Gürtel um die Taille des Mannes, seinen Schwanz, und erkannte seinen verlorenen Sohn. „Radditz…“, murmelte er, da er nicht wirklich wusste, was er von den Gefühlen, die in diesem Moment durch seinen Körper schossen, denken und halten sollte. Einerseits war er glücklich, dass sein Sohn noch lebte, aber andererseits verletzte es ihn zutiefst zu wissen, dass sie nicht auf der gleichen Seite kämpften.
 

„Vater“, entgegnete Radditz kühl. „Ich hatte nie gewusst, dass du es warst, dort unten im Kerker. Nicht, dass es etwas geändert hätte.“ Er stieß ein grausames Lachen aus, das Bardock einen Schauer über den Rücken jagte. „Du hättest Lord Friezas Angebot annehmen sollen, Vater, Ich bin mir sicher, dass du unter seinem Kommando großes geleistet hättest, genauso wie ich und Nappa.“
 

Bardock spie auf den Boden. „Und zum Schoßhund des Biest werden wie du und Nappa? Nein, da verbringe ich lieber noch weitere fünfundzwanzig Jahre dort unten. Du hast nichts von einem Saiyajin in dir Radditz. Du hast unsere Rasse, für was wir stehen, betrogen. Aber du bist mein Sohn und deshalb würde ich dir vergeben, wenn du dich dem Biest entgegenstellst und für unsere Sache kämpfst.“
 

„Du bist ein Narr, Vater. Für eure Sache zu kämpfen würde bedeuten, eines grausamen Todes zu sterben. Nein danke, ich lebe lieber. Bald wird sich Friezas Reich ausbreiten und er wird für die anderen Länder und Inseln Verwalter brauchen. Wer glaubst du würde dafür besser geeignet sein als diejenigen, die schon seit fünfundzwanzig Jahren in seinem Dienst stehen?“, fragte er. „Sei nicht so enttäuscht, Vater. Denk an das Gute daran – du wirst dann unsere liebe Mutter wiedertreffen, nachdem dir der Wunsch sie wiederzusehen so lange verwehrt gewesen war.“
 

„Es tut mir Leid“, flüsterte Bardock, kaum hörbar.
 

„Es tut dir Leid? Was tut dir Leid, alter Mann?“
 

„Dass ich dich töten muss…“
 

„Oh, das brauch dir nicht Leid tun. Da ich ehrlich gesagt nicht glaube, dass du dazu in der Lage bist, Hand an mich zu legen.“
 

Ohne zu zögern, stürzte sich Radditz auf seinen Vater. Der ältere Saiyajin reagierte schnell und stieß ChiChi und Dende zu Bulma, bevor er zur anderen Seite auswich. Jedoch konnte sein schwacher Körper nicht so schnell auf den schnellen Richtungswechsel reagieren und er verlor das Gleichgewicht. Die Erinnerung seines Trainings vor vielen Jahren kam gerade rechtzeitig wieder hoch, und er rollte sich zusammen, als er auf den Boden aufkam, sodass durch den Aufprall keiner seiner Knochen gebrochen wurde.
 

Radditz grinste, als er seine Chance sah, seinem Vater ein für allemal ein Ende zu bereiten, doch Gohan griff ein. Der Junge kam von einer Seite angestürmt und schubste den Saiyajin von Bardock fort, indem er ihn rammte. Knurrend stand Radditz, ein wenig schwankend, wieder auf. Sein graues Hemd war blutdurchtränkt, wo Gohan ihn mit dem Schwert getroffen hatte und mit jeder vergehenden Sekunde floss mehr Blut aus der Wunde. „Verdammtes Blag.“ Dieser und andere Flüche verließen Radditzs Lippen, als er seine Faust um den Griff seines Schwertes ballte und es nach Gohan schwang, der es fast ohne Probleme mit seinem eigenen parierte.
 

In der Zwischenzeit hatten ChiChi und Bulma Bardock wieder auf die Beine geholfen und beobachteten nun, wie Gohan diesen Kampf ohne anscheinend jede Anstrengung gewann. Er hielt jedem Angriff stand, stoppte oder wich jedem Schlag oder Tritt aus und fügte seinem Gegner gleichzeitig Verletzungen zu. Radditz blutete bereits schwer aus verschiedenen Wunden und wurde mit jedem Schlag schwächer bis er nur wenige Minuten später auf die Knie fiel. Gohan stand vor ihm, fast auf Augenhöhe, Schwert angehoben, bereit anzugreifen.
 

Doch dann erinnerte sich Gohan an das Übelkeit erregende Gefühl nachdem der den Jinzoningen, Cell und die Soldaten getötet hatte. All die Leute, die er bis jetzt getötet hatte waren stark und gesund genug gewesen um sich zu wehren. Aber Radditz war bereits schwer verletzt und konnte sich kaum bewegen. Er war wehrlos. Was es richtig, jemandem umzubringen, der sich nicht mehr wehren konnte? Was würde sein Vater tun?
 

Radditz bemerkte dieses Zögern und nutzte die Gelegenheit – er schloss schnell seine Faust um den Griff seines Schwertes und stieß die Klinge durch Gohans Bauch. Ein triumphierender Blick schoss über sein Gesicht, als sich die Augen des Jungen überrascht weiteten, doch nicht einmal eine Sekunde später war diese Überraschung auch in Radditzs Augen zu sehen, als ein stechender Schmerz durch seine Brust schoss. Der Saiyajin sah hinunter und erblickte den Griff eines Messer, das aus seiner Brust herausragte. Er spürte, wie warmes Blut aus seinem Mund an seinem Kinn herunterrann, als er aufsah und den Blick seines Vaters traf, dessen Arm vom Wurf noch gestreckt war. Er wollte etwas sagen und öffnete seinen Mund, aber es kam kein Geräusch heraus. Jedoch zeigten seine Augen alles – er konnte nicht glauben, dass sein Vater ihn tatsächlich getötet hatte. Es schien wie Minuten bis diese Augen ausdruckslos wurden, der schlaffe Körper auf den Boden aufprallte und Radditz, Bardocks Sohn, starb.
 

Gohan konnte nicht einmal schreien, als er spürte, wie die Klinge die Haut seines Bauches durchbrach, durch das Fleisch glitt und durch den Rücken wieder austrat. Der überraschte Ausdruck auf seinem Gesicht spiegelte fast den auf Radditzs Gesicht wieder, als der ältere Saiyajin vor seinem Tod das Messer in seiner Brust bemerkte.
 

Gohan selbst fiel auf seine Knie und schloss seine Augen, als seine Hände den Griff des Schwertes umschlossen. Er hörte die Fußschritte um sich herum, öffnete seine Augen jedoch nicht. Er konzentrierte sich stark auf seinen plötzlich rasselnden Atem, als er den Griff festigte, die Zähne fest zusammenbiss und das Schwert herauszog. Dabei stieß er nur ein leises Stöhnen aus.
 

Radditzs Schwert fiel dumpf auf den Boden, als Gohan es losließ und nach vorne fiel – er konnte sich gerade noch mit seinen Händen abfangen. Er spürte bereits das warme Blut, das aus der Wunde floss, doch er konnte jetzt nicht aufgeben. Nachdem er sich wieder zurück in eine kniende Haltung gedrückt hatte, öffnete er seine Augen und sah, wie ihn alle besorgt anblickten.
 

„Gohan!“, rief ChiChi. „Geht es dir gut? Sag etwas? Dende, kannst du ihn heilen?“
 

Er sah Dende näher kommen, winkte ihn aber ab. „Keine Zeit“, grunzte er, da er schon weitere Fußschritte auf sie zulaufen hörte. Bardock schien das gleiche zu vernehmen, da er Gohan aufhalf. „Da sind noch mehr.“
 

Nun bemerkten auch die anderen die Geräusche, die sich auf sie zu bewegten. Leicht schwankend nahm Gohan sein Schwert auf, während Bardock das seines Sohnes nahm und das Messer aus Radditz Brust zog und es ChiChi wiedergab.
 

„Gohan, du brauchst Hilfe“, beharrte ChiChi.
 

„Es geht mir gut. Es sticht nur ein wenig.“ Er versuchte seiner Mutter ein beruhigendes Lächeln zuzuwerfen, nahm aber an, dass er kläglich versagte, als ein weiterer stechender Schmerz durch seinen Bauch schoss. „Ich muss kämpfen“, fuhr er fort, als seine Mutter wieder ihren Mund öffnen wollte.
 

„Gesprochen wie ein wahrer Saiyajin“, sagte Bardock, gerade in dem Moment als etwa fünfzehn Soldaten, mit Schwertern bewaffnet, in der Lichtung erschienen und sie umzingelten. Die Soldaten würdigten dem gefallenen Saiyajin nur einen kurzen Blick, da sie dachten, dass zwei Frauen, zwei Kinder, von denen eines verwundet war, und ein alter Mann unmöglich Radditzs Untergang gewesen sein konnten.
 

„Was machen wir jetzt?“, fragte ChiChi kaum hörbar, als sie sich umblickte.
 

Dieses Mal war es Bulma, die antwortete. „Wir werden kämpfen.“ Die Entschlossenheit in ihrer Stimme entging den anderen nicht und Bulma dachte sarkastisch, dass Vegeta wohl auf sie abgefärbt haben musste. Außerdem, wenn ein fünf Jahre alter Junge, der gerade ein Schwert in seinem Bauch stecken hatte, mit Überzeugung sagen konnte, dass er kämpfen musste, warum konnte sie es nicht auch?
 

Als ob Bulmas Worte das Stichwort waren, stürzten sich die Soldaten auf sie.
 

~*~
 

Zur gleichen Zeit waren Vegeta und Nappa in der Mitte des Schlachtfeldes noch immer am kämpfen. Sie tauschten Schläge und Tritte aus und ihre Schwerter trafen unaufhörlich aufeinander, obwohl es so aussah, als ob Nappa jeden Moment zusammenbrechen würde. Sein ganzer Körper war mit Schnittwunden, Einstichen und Ergüssen übersäht und seine Bewegungen wurden leichtsinnig.
 

„Was ist das? Ist das alles, was du drauf hast?“, verspottete Vegeta ihn, als er ihn zu Boden warf.
 

Nappa rollte auf den Bauch und stieß sich auf seine Knie, konnte aber nicht mehr – sein Körper war zu erschöpft und zu schwach um weiterzukämpfen. Panik erschien in seinen Augen, als Vegeta sein Schwert erhob. „Bitte nicht!“, flehte er plötzlich. „Töte mich nicht! Ich werde alles tun, was du sagst… Nur bitte, töte mich nicht…“
 

„Warum sollte ich einen Verräter wie dich verschonen?“ Vegetas Stimme war voller Ekel und Hass.
 

„Es war Radditzs Idee… Er hatte vor Frieza Angst. Ich schwöre, ich habe nur das getan, was er mir gesagt hat…“
 

„Also wolltest du das Weib nur vergewaltigen, weil Radditz es dir gesagt hat? Du hast meine ganze Mannschaft in eine Meuterei geführt, nur weil Radditz es gesagt hat? Du wolltest mich nur umbringen, weil Radditz es gesagt hat?“ Seine Stimme wurde immer lauter, als sich die Wut in seinem Körper aufbaute. Sie wurde nur noch mehr, als Nappa fleißig nickte. „Wirklich erbärmlich.“
 

Glücklicherweise sah Nappa die Klinge nie kommen, die seinen Kopf von seinem Hals trennte.
 

Ohne seinem ehemaligen Beschützer einen letzten Blick zuzuwerfen, sah sich Vegeta um und suchte nach weiteren Soldaten, gegen die er kämpfen kann. Doch was er fand war wesentlich interessanter. In der Nähe des Podiums, wo Frieza gerade vor einer halben Stunde gestanden hatte, standen er und Kakarotto sich gegenüber. Ein finsterer Blick erschien auf seinem Gesicht. Das war sein Kampf. Er wollte Frieza seit fünfundzwanzig Jahren umbringen und nun, da er endlich die Möglichkeit dazu hatte, würde er keinem drittklassigen Saiyajin erlauben, sein Schicksal zu erfüllen.
 

~*~
 

Frieza und Goku hielten beide an, als nur noch wenige Meter sie trennten. Die ersten paar Minuten blickten sie sich nur an und keiner von ihnen sagte ein Wort. Während der Ausdruck auf Friezas Gesicht nur als entzückt und boshaft beschrieben werden konnte, war der Ausdruck auf Gokus Gesicht ein entschlossener und konzentrierter.
 

„Kakarotto“, sagte Frieza schließlich, nachdem scheinbar Stunden vergangen waren. „Endlich treffen wir uns, ordentlich, wenn ich es so sagen darf. Ich hoffe, Ihr werdet eine Herausforderung für mich sein, da es sonst eine Verschwendung gewesen wäre, Euch so lange am Leben zu lassen.“
 

„Ihr glaubt wirklich, Ihr seid unschlagbar“, stellte Goku fest. „Aber da liegt Ihr falsch. Ich bin hier, um Euch zu töten.“
 

„Nein, das seid Ihr nicht. Das ist nicht Euer Kampf, Kakarotto“, hörten sie plötzlich Vegetas Stimme. Der Prinz der Saiyajins trat mit hoch erhobenem Haupt und umgeben von einer stolzen Ausstrahlung auf sie zu. „Es ist meiner.“
 

Frieza lachte, ein so grausames Lachen, das Goku erschauderte. „Bist du wirklich so verzweifelt zu sterben, kleiner Prinz?“
 

Vegeta blieb ganz ruhig – nur der Geist eines Grinsens zuckte an seinen Lippen. „Ich mag in diesem Kampf sterben. Nein, ich bin mir ziemlich sicher, ich werde sterben, aber ich kann ebenso gut versuchen, Euch mit in den Tod zu nehmen.“
 

Als er den entschlossenen und gleichzeitig akzeptierenden Blick auf Vegetas Gesicht sah, erinnerte sich Goku an das, was Kyna ihm vor ein bisschen mehr als einer Woche erzählt hatte. Vegeta hatte Recht, zuallererst war das sein Kampf, für all das, was er unter Frieza durchmachen musste. Erst wenn er versagte, war Goku dran. Er nickte dem Prinz zu und erkannte plötzlich, dass ein kleiner Teil von ihm anfing ihn zu respektieren, und trat beiseite.
 

Vegeta ging auf Frieza zu und hielt kurz neben Goku an, ohne jemals den Augenkontakt mit dem Biest zu unterbrechen. „Sagt dem Weib, es tut mir Leid, dass sie das durchmachen musste.“ Er streckte seinen Rücken noch einmal und trat noch ein paar Schritte vor bis er nur noch wenige Meter von Frieza entfernt stand.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Polarfuchs
2006-10-13T15:38:22+00:00 13.10.2006 17:38
Ich bin echt überrascht, dass Bardock wirkich seinen Sohn getötet hat. Ich fand trotzdem das es ein super Kapitel war und ich freue mich schon auf das nächste. Wie das mit dem Kampf enden wird? Ich bin schon voll gespannt drauf. Ich wüsste auch gerne mal das dann mit Bulma wäre, wenn Vegeta wirklich sterben würde.
Schreib bitte weiter

Liebe Grüße
_Kitana_
Von: abgemeldet
2006-10-13T14:43:11+00:00 13.10.2006 16:43
Oh lala. Jetzt wird es richtig spannend.
Dass Bardock Radditz umbringt hätte ich nicht gedacht. Vielleicht besser so. Da ist sein zweiter Sohn aber ganz anders. Ich hoffe, sie gewinnen gegen die 50 Soldaten. Wäre schade, wenn einer stirbt. Und ich hoffe auch, dass es Son-Gohan nicht zu schlecht mit der Wunde geht.
Für mich war mehr als klar, dass Vegeta Nappa ganz leicht besiegen wird. Jetzt steht der Finalkampf an. Auf den bin ich mehr als gespannt. Ob Vegeta wirklich sterben wird? Oder ob Son-Goku doch noch eingreift? Ich bin so gespannt darauf.

Ganz liebe Grüße deine Bulma654


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