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Moonlight Serenade

Wie der Mondschein alles verändern kann...(Sess x kago)
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Ihr Lieben, vielen Dank fürs Warten! Ich denke, es hat sich für euch gelohnt. Ich mag dieses Kapitel sehr und wünsche euch viel Spaß beim Lesen! Komplett anzeigen

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Ein Funken Hoffnung

Ein Funken Hoffnung
 

Die Umgebung war irgendwie trostlos und wirkte wie ausgestorben. Keine Vögel zwitscherten und kein Waldtier traute sich aus dem schützenden Dickicht. Nicht mal eine einzige Dämonenaura war zu spüren – außer der dunklen Aura des Splitters die, die Inuyashas trübte. Kagome fröstelte. Unwillkürlich hob sie ihre Hände und rieb sich die Arme warm. Eigentlich war es nicht besonders kalt, eben ein leicht kühler Herbsttag. Doch das Reiseziel ließ ein winterliches Temperaturempfinden bei der kleinen Reisegruppe aufkommen. Schweigend liefen Sango und Miroku zusammen mit Kirara hinter dem Inudaiyoukai und der Miko her und hielten ihre Köpfe gesenkt. Die Nachhut wurde von Kikyo gebildet, die sich trotz der Annäherung Kagomes im Hintergrund hielt und sich nicht der Gruppe zugehörig fühlte. Dennoch war sie dankbar, dass sie diesen steinigen und schweren Weg nicht alleine gehen musste, auch wenn sie das nicht so offensichtlich zeigen konnte. Jeder hing seinen eigenen, traurigen Gedanken nach und stellte sich die eine Frage, wie weit sie gehen würden, wenn es zum Ernstfall käme.
 

Inuyasha... Kagome dachte an den sturen aber liebenswerten Hanyou und sogleich verfinsterten sich ihre Augen um eine abermals dunklere Nuance. Sicher, er hatte ihr beinahe Schlimmes angetan, aber eben nur beinahe... und nun machte sie sich Sorgen um den sturen Hund. Sesshoumaru sah sie besorgt von der Seite her an, hatte er doch gleich die Veränderung ihrer Aura gespürt. Es zerrte sehr an seinen Nerven, seine Miko so leiden zu sehen, auch wenn er das nicht zur Schau trug. Ständig änderte sich ihre Stimmung von besorgt zu wütend und wiederum zu traurig. Er selbst hatte zu tun, seine Wut zu unterdrücken und sich zu beherrschen. Am liebsten würde er alles um sich herum dem Erdboden gleich machen, um irgendwie Dampf abzulassen. Er musste sich stark konzentrieren und durfte sich nicht von seinen gut versteckten Gefühlen hinreißen lassen. Er ließ seinen Blick wieder nach vorne wandern und starrte mit kalten, goldenen Iriden in die Ferne. Bald, ja bald würden sie dem niederen Halbblut gegenüber stehen. Und abermals hatte es der vermaledeite Hanyou geschafft, das Schwert der Unterwelt in seinen Besitz zu nehmen – wenn wohl auch nicht ganz freiwillig. Dennoch ärgerte es Sesshoumaru, dass er, der Herr der Hunde, dieses Schwert nicht zu erst bekommen hatte. Schmerzlich und voller Zorn erinnerte er sich an das letzte Treffen mit So'Unga und an die Erscheinung seines alten Herren, welcher das Schwert wieder mit die Unterwelt nahm, einfach so. Er hatte es ihm nicht überlassen! Unbewusst formte der Inuyoukai seine Hände zu Fäusten und seine Krallen bohrten sich in das weiche Fleisch des Handballens. Besorgt sah die junge Miko an seiner Seite zu ihm hinauf. Erst als er eine warme Flüssigkeit an seinen Fingern spürte wurde ihm bewusst, dass er sich ins eigene Fleisch geschnitten und zu allem Überfluss dabei auch noch leise vor sich hin geknurrt hatte. Sesshoumaru schloss kurz die Augen und nahm einen tiefen Atemzug, um sich zu beruhigen. Seine Muskeln entspannten sich wieder und die Wunden begannen sofort zu heilen. Kagome seufzte kaum merklich, als die Youkiwelle Sesshoumarus abebbte und ging weiter schweigend neben ihm her. Worte gab es keine, niemand wollte sprechen. Jeder bereitete sich innerlich auf das Schlimmste vor und wappnete seine Nerven für das baldigen Zusammentreffen mit dem wild gewordenen Hanyou und dem dämonischen Schwert.
 

Voller Entsetzen starrte Kagome mit großen Augen auf das imposante Gebäude vor sich. Düstere Wolken umgaben die Dächer des kleinen Schlosses. Es hatte einmal einem niederen Lord der hiesigen Gegend gehört – doch wie so viele andere war er durch die Hand Inuyashas gestorben. Angewidert verzog Sesshoumaru sein Gesicht. Der Gestank nach Blut und Tod tränkte die ganze Umgebung. Miroku und Sango spannten sich an, starrten wie gebannt auf den Eingang zu dem Gebäude. Vor wenigen Minuten hatten sie das Tor zum Innenhof passiert, die wachsamen Augen auf jeden Winkel gerichtet, doch nichts kam ihnen entgegen. Nicht einmal ein Windhauch. Die Luft stand still und keine Seele war zu spüren. Immer wieder hetzten ihre Augen hin und her, spähten in jede Ecke, ließen den Blick über jedes dunkle Fenster schweifen und blieben letztendlich wieder an der geöffneten Eingangstür hängen. Das mit Ölpapier ausgestattet Holz war zur Seite geschoben und gestattete Einblick in eine alles verschluckende Schwärze. Ein urböse Aura ging vom Inneren des Gebäudes aus und Kagome fröstelte abermals. Sie straffte ihren Rücken und ließ den Bogen von ihren Schultern gleiten, langsam und leise, die Aufmerksamkeit ungetrübt auf den Ausgangspunkt der bösen Energie gerichtet. Auch Kikyo konzentrierte sich mit allen Sinnen darauf und machte sich mit ihrem Bogen zum Angriff bereit. Fast zeitgleich zogen die beiden Mikos einen Pfeil aus ihren Köchern und legten ihn an die Sehne an. Sesshoumaru Hand glitt an den Griff Bakusaigas. Ob er damit etwas ausrichten könnte? Sein Blick glitt zu Kagome und sie konnte die Frage in seinen Augen lesen. Kaum merklich deutete sie ein Kopfschütteln an. Bakusaiga würde den Hanyou töten, wenn Sesshoumaru ihn damit träfe. Denn wenn einmal die Energie des Dämonenschwertes traf, so fraß sie sich durch seinen Gegner, bis nichts mehr von ihm übrig war.

„Bitte, nur im äußersten Notfall!“ flüsterte Kagome dem Inudaiyoukai zu, die Augen immer noch gerade aus gerichtet. Ihr Blick nahm eine unbekannte Härte an und sie zog die Augenbrauen zusammen, als sich etwas im Gebäude bewegte. Kagomes und Kikyos Blick tragen sich kurz und sie nickten sich entschlossen zu. Auch Miroku machte sich, bewaffnet mit Bannzetteln und seinem Gebetsstab, bereit zum Angriff. Sango hielt ihren Knochenbumerang quer vor sich, bereit sich und den Mönch vor der ersten Angriffswelle zu schützen und Kirara stand in ihrer vollen Dämonenform daneben, das Nackenfell aufs äußerste gesträubt. Ein leises Fauchen drang unaufhaltsam aus ihrer Kehle und ihre Pupillen bestanden nur noch aus Schlitzen.
 

Ein irres und kaum erträgliches lautes Lachen durchschnitt die Stille und das Echo hallte von den Schlossmauern wider. Jeder zuckte erschrocken zusammen, nur der Inuyoukai ließ sich nichts anmerken, knurrte stattdessen aus tiefster Brust. Sogleich folgte die erste verheerende Angriffswelle auf die Gruppe!

Sango reagierte sofort, prallte den Angriff mit ihrem Bumerang ab, griff Mirko an der Hand und zog ihn mit sich auf die Dämonenkatze, welche sich sofort in die Lüfte erhob. Sesshoumarus Mokomoko wickelte sich um Kagome und mit einem Satz entkamen sie gerade so dem Angriff So'Ungas. Die untote Miko hatte sich mit einem Hechtsprung zur Seite retten können.

Kagome fühlte ihr Herz unter ihrer Brust rasen und ihr Atem ging keuchend. Sie hielt ihre Waffe so fest umklammert, dass ihre Fingerknöchel weiß hervortraten und spannte noch in der Luft den ersten Pfeil. Zeitgleich mit Kikyo schoss sie den reinigenden Pfeil in die Angriffswelle hinein und die böse Energie wurde sofort gereinigt. Zurück blieb eine Schneise grauer, toter Verwüstung. Die Angriffe des Dämonenschwertes aus der Unterwelt saugten jedes Leben aus dem Boden, der Luft und aus jedem Wesen. Dreck und Staub wirbelten durch die Luft und nahm den Menschen die Sicht.
 

Just in diesem Moment wurde Kagome unsanft auf dem Boden abgesetzt und Sesshoumaru preschte mit wildem Knurren nach vorne, direkt in eine Staubwolke hinein. Seine Klauen der linken Hand leuchteten grünlich auf und mit der rechten zog er sein Schwert Tensaiga. Mit aller Wahrscheinlich konnte er dem Halbblut oder gar So'Unga damit nicht schaden, auch wenn das Schwert des Lebens das genaue Gegenteil zu dem anderen Dämonenschwert war, aber er konnte Inuyasha wenigstens damit beschäftigen und an die Grenzen seiner Kräfte bringen. Da er selbst ein vollwertiger Dämon war, verfügte er über weit mehr Energiereserven als der Hanyou. Der Houshi hielt seinen Mönchsstab bereit zum Angriff und Kirara preschte mit ihm und Sango auf dem Rücken in die sich langsam legende Staubwolke nieder. Die beiden Mikos rannten auf den Punkt zu, an dem sie die böse Energie ausmachen konnten. Kagome zuckte zusammen, als sie Metall auf Metall enervierend klirren hörte. Da! Sie sah etwas rotes aufblitzen!
 

Im nächsten Moment sah sie, wie Inuyasha aus der Staubwolke hoch hinauf in die Luft preschte, das Schwert nach unten gerichtet, direkt auf Sesshoumaru, der hinter her jagte.

„INUYASHA!“ schrie sie ihm verzweifelt nach. Für einen kurzen Moment spürte Sesshoumaru einen kleinen Stich in seinem Herzen, rief sie gar so verzweifelt nach dem niederen Halbblut. Doch Inuyasha reagierte nicht, nicht einmal seine Ohren zuckten beim Klang ihrer Stimme. Es war, als hätte er sie gar nicht gehört! Seine Augen leuchteten rot und er hatte gezackte, lilafarbene Male auf den Wangen. So'Unga hielt er in der rechten Hand, von Tessaiga war keine Spur zu sehen. Der Hanyou streifte mit seinen Klauen über eine Wunde in seinem Brustkorb und schickte seine Hijin Kesso in Richtung Sesshoumaru. Der Inuyoukai parierte mit seiner grünen, giftigen Energiepeitsche und sofort lösten sich die Blutklingen in Luft auf.
 

„Keh, war das alles Brüderchen?“ rief Inuyasha belustigt und schwang So'Unga. Schwarze Stacheln regneten auf den Inudaiyoukai nieder und letztlich bewahrte ihn nur die Scheide Tensaigas, die er quer vor sich hielt, vor größerem Schaden.

„Hn“ war Sesshoumaru knappe Antwort und er preschte abermals nach vorne in kaum wahrnehmbarer Geschwindigkeit. Im nächsten Moment tauchte er hinter Inuyasha auf und ließ seine giftigen Krallen niedersausen. Der Hanyou keuchte auf und wurde gen Boden geschleudert.

Miroku und Sango, die auf Kiraras Rücken ritten, beobachtete das Schauspiel aus der Luft, umkreisten die beiden Kämpfenden, immer bereit, einzuschreiten. Doch bis jetzt konnte sie nicht viel ausrichten.
 

Voller Sorge beobachtete Kagome den Kampf der beiden Brüder und eilte zu Kikyo.

„Was machen wir nur? Hast du den Splitter gesehen, Kagome?“ fragte diese aufgeregt.

„Er sitzt direkt über Inuyashas Herz! Hast du ihn auch wahrgenommen?“ antwortete sie der Untoten, konnte den Blick jedoch nicht von dem Hanyou wenden. Dieser rappelte sich gerade wieder hoch und schickte erneut seine fliegenden Blutklingen entgegen Sesshomaru, der gerade im Begriff war mit voller Wucht auf dem Hanyou zu landen. Sesshomaru musste ausweichen und traf mit seinen Füßen ins Leere. Sein silbriges Haar wirbelte herum ein sein Mokomoko schwebte bedrohlich um ihn herum. Kikyo nickte.

„Ja, ich habe ihn auch gesehen. Er ist schwarz wie die Nacht und sehr groß!“ erwiderte sie auf Kagomes Frage. Besorgt tauschten die beiden Frauen einen Blick aus, konnten ihre Aufmerksamkeit jedoch nicht vom Kampf lenken. Aus den Augenwinkeln beobachteten die beiden jeden Schritt der Inubrüder und bei jedem Aufeinandertreffen der Schwerter zuckten sie zusammen. Sie schenkten sich nichts und immer wieder durchzuckten Energieblitze den dunklen Himmel.

Plötzlich riss Kagome die Augen auf und krampfte zusammen. Voller Schmerz schrie sie auf und hielt sich die Brust, als eine gigantische Welle schwärzesten Youkis auf sie traf. So'Ungas Gokuryuuha war von Inuyasha entfesselt worden. Der schwarz-lilafarbe Tornado wuchs gen Himmel empor und streifte mit vernichtender Kraft durch den Vorhof des Schlosses. Kagome verlor den Boden unter den Füßen und befand sich plötzlich über dem Angriff. Sie konnte direkt in das Auge des Tornados sehen, tief hinab in die dunkle Hölle aus der sie tausende und abertausende roter Augenpaare anstarrten. Bei dem Anblick wurde ihr ganz schlecht und unwillkürlich hielt sie sich die Hand vor den Mund.
 

„Kagome! Alles in Ordnung?“ drang die Stimme ihrer besten Freundin an ihr Ohr. Überrascht wandte sie sich nach links und konnte neben sich Sango und Miroku auf Kirara ausmachen, die neben ihr her flogen. Moment, sie flog? Sie fühlte weiches Fell zwischen ihren Fingern und richtete ihren Blick auf ihre Hände. Überrascht stellte sie fest, dass sich Sesshoumaru verwandelt hatte. Im Eifer des Gefechts hatte er sie gepackt und auf seinen Rücken geworfen, bevor er im letzten Moment dem tödlichen Angriff mit einem kräftigen Sprung ausgewichen war. Kagome krallte sich mit der Linken in das lange Nackenfell des riesigen weißen Hundes. Mit der rechten Hand hielt sie nach wie vor ihren Bogen. Miroku hatte Kikyo an der Hand gepackt und sie baumelte nun in der Luft. Kirara hatte sichtlich Mühe sich in der Luft zu halten.
 

„Miroku, bring sie hier her, zu mir!“ rief Kagome mit einem Seitenblick auf die gefährlich schwankende Dämonenkatze und winkte ihren Freunden zu. Der Mönch nickte und sogleich kam Kirara näher. Der weiße Hund unter der jungen Miko knurrte kurz auf und sein raubtierhafter, blutrot leuchtender Blick schnellte nach hinten. Kagome tätschelte das Fell an seiner Schulter.

„Ja, ich weiß, ich weiß, du magst sie nicht und riechst sie nicht gerne. Aber ich brauche sie und sie hat stärkere spirituelle Kräfte als ich!“ flüsterte sie bestimmt in die großen Hängeohren. Das Vibrieren in der Brust unter ihr ließ nach und Sesshoumaru verlangsamte seine Geschwindigkeit. Kikyo zog sich an den Flanken des Hundes nach oben und setzte sich hinter ihr Wiedergeburt.
 

Kaum dass die Attacke von So'Unga abgeebbt war, hetzte Inuyasha wieder hinter seinen Gegnern her. Begleitet von irrem lautem Lachen und triefend vor Blut, attackierte er seine Kontrahenten unaufhörlich mit seinen Hijin Kesso.

„Ich bin ein Dämon!“ rief er immer wieder laut und hysterisch dazwischen. Sango wehrte die Angriffe mit ihrem Hiraikotsu ab und Kirara wich geschickt den messerscharfen Klingen aus. Mehrmals wurde der wild gewordene Hanyou von dem Knochenbumerang getroffen, doch die Schmerzen schienen ihm nichts auszumachen. Immer und immer wieder rief er aus, was für ein starker Dämon er doch war, egal wie oft er auch von Hiraikotsu niedergestreckt wurde. War er deshalb so empfänglich gewesen? Weil er unbedingt ein Dämon sein wollte? Schmerzlich erinnerte sich die junge Miko an das Gespräch damals in ihrem Zimmer zurück. Damals hatte der Halbdämon ganz klar gesagt, dass er lieber ein vollwertiger Dämon sein wollte anstatt eines Menschen. Er wolle seinem Bruder gegenübertreten und seines Vaters Erbe antreten können. Doch so? Ihr Blick glitt über den schwer verletzten Inuhanyou. Sie schluckte schwer. Sicher hatte sie mit ihrer Entscheidung dazu beigetragen, dass Inuyasha sich hatte verführen lassen. Sie hatte sich für Sesshoumaru entschieden, den vollwertigen Dämon schlechthin und den ewigen Kontrahenten Inuyashas! Wenn auch aus anderen Gründen. Ihr war egal, ob Sesshoumaru ein Dämon war oder nicht, sie liebte ihn einfach. Aber war sie nun Schuld daran, an dieser ganzen Misere? Tränen traten in ihre Augen, doch sie kämpfte sie tapfer zurück und schüttelte den Kopf. Nein! Sie durfte sich nicht die Schuld dafür geben! So'Unga und dieser Splitter waren Schuld! Inuyasha war nicht schwach doch die bösen Energien hatten ihn in einem schwachen Gefühlszustand erwischt. Die junge Schwarzhaarige erinnerte sich daran, dass Inuyasha verschwunden war, kurz nachdem er herausgefunden hatte, dass sie von Sesshoumaru markiert worden war. Zu diesem Zeitpunkt musste So'Unga zusammen mit dem Splitter aufgetaucht sein und ihm ein in diesem Moment unwiderstehliches Angebot gemacht haben. Er war aufgelöst, verwirrt, wütend über sich selbst ob seine unbedachten Reaktion. Er war leichte Beute gewesen...
 

Kagome wusste, dass die Zeit langsam knapp wurde und ihre Gedanken rasten nur so dahin. Inuyasha würde, wenn sein dämonisches Blut die Oberhand gewonnen hatte, kämpfen bis er starb. Er kannte keine Schmerzen und eine schier unbändige Kraft ließ ihn immer wieder angreifen. Sie drehte sich zu Kikyo.

„Wir müssen ihn als erstes von dem schwarzen Splitter befreien! Mit etwas Glück wird sich sein Dämonenblut dann zurückziehen und wir können ihn von So'Unga loseisen.“ sprach sie und Kikyo nickte zustimmend.

Doch wie sollten sie das anstellen? Der Splitter saß direkt über seinem Herzen und wenn sie den Splitter trafen und läuterten, so würde Inuyasha auch geläutert!
 

Kagome riss die Augen auf als sie die plötzliche Erkenntnis traf. Das war es! So'Unga würde sich nicht von einem Menschen führen lassen! Es war ein sehr heikles Unterfangen und es würde sehr knapp werden, doch irgendwie mussten sie Inuyasha lebend aus dieser Sache holen. Das Dämonenschwert und der Splitter durften einfach nicht gewinnen!
 

Entschlossen nickte sie und beobachtete weiterhin den Hanyou. Sesshoumaru setzte zur Landung an und ließ die beiden Frauen von seinem Rücken gleiten ehe er sich zurück verwandelte. Auch er war schwer getroffen worden, wie Kagome jetzt erkennen konnte. Viel Wunden übersäten seinen Körper und er blutete unaufhörlich. Inuyasha hatte ihm sehr schwer zugesetzt und Kagome zog zischend die Luft ein. Sie musste jetzt etwas unternehmen, sonst war es zu spät! Besorgt richtete sie ihren Blick auf ihre Freunde, die auf Kirara ritten und Inuyasha noch Paroli bieten konnten. Doch wie lange noch? Entschlossen schritt sie auf den Daiyoukai zu und sprach leise mit ihm. Kikyo beobachtete die beiden von der Seite. Da nickte Sesshoumaru und begab sich in Abwehrhaltung.
 

Kagome hauchte ihm einen Kuss auf die Wange, ließ ihre Finger federleicht über seine Male gleiten und sah ihm nochmals tief in die Augen. Es ließ wie ein Abschied anmuten. Die Untote schluckte einen Kloß hinunter und richtete ihre Iriden wieder auf ihre große Liebe. Ihr trauriger Blick sprach Bände. Wie hatte es nur so weit kommen können? War Inuyasha so sehr in die Vorstellung ein richtiger Dämon zu werden vernarrt, nur weil Kagome sich für einen entschieden hatte? Kurz flackerte Wut in ihr auf. Für sie, ja für sie wollte er einst ein Mensch werden! Für Kagome wollte er das nicht. Hieß das, dass er Kagome nie so sehr geliebt hatte wie sie? Entschlossenheit machte sich in ihr breit. Sie würde für ihn und für ihre Liebe kämpfen! Kikyo mochte zwar nicht mehr wirklich am Leben sein aber dennoch. Sie wollte lieben und sie wollte geliebt werden. Sie wolle wieder Wärme und Geborgenheit spüren, sie wollte wieder Leben spüren! Und dafür lohnte es sich zu kämpfen! Kagome war keine Gegnerin, nicht mehr, und wenn Kikyo ehrlich mit sich war, so war ihre Wiedergeburt auch nie eine Gegnerin gewesen. Denn Kagome war nicht vorherbestimmt, ein Leben an Inuyashas Seite zu führen. Für sie war ein Leben an der Seite einer der mächtigsten Daiyoukais bestimmt, als Miko. Sie würde die Welt der Dämonen und der Menschen zusammen mit Sesshoumaru verändern, da war sich Kikyo sicher. Und Kikyo war sich auch darin sicher, dass sie dazu bestimmt war, die Geschichte in Gang zu setzen, während Kagome irgendwann das Ende schrieb. Ein Kreislauf des Lebens.
 

Kikyo wurde in ihren Gedanken unterbrochen, als Kagome ihre Hand packte. Entschlossen drückte sie zu und sah in Kikyos Augen.

„Ich habe eine Idee. Aber es wird sehr gefährlich und knapp für Inuyasha.“ sagte sie ernst. Abwartend blickte Kikyo in die warmen braunen Iriden, in denen ein solch entschlossenes Feuer loderte.

„Es ist das einzige, was mir eingefallen ist, um Inuyasha von So'Unga zu befreien. Sesshoumaru wird im richtigen Moment versuchen, das Schwert an sich zu nehmen, denn er ist der einzige, der es unter Kontrolle halten kann. Er wird nicht viel Zeit haben. Denn sobald wir beide den Splitter in Inuyasha mit unseren heiligen Pfeilen treffen und reinigen, so werden wir Inuyasha auch reinigen.“ erklärte sie. Kikyo riss die Augen überrascht auf.

„Kikyo, wir werden Inuyashas Dämonenblut läutern, zusammen mit dem Splitter und er wird ein Mensch sein, sodass So'Unga sich nicht mehr von ihm führen lässt!“ schloss Kagome ihre Erklärung mit klopfendem Herzen ab und sah abwartend in das kalkweiße Gesicht der Untoten. Kikyos Magen verdichtete sich zu einem Knäuel und zum ersten Mal konnte Kagome so etwas wie tiefe Sorge in dem Blick der toten Miko aufblitzen sehen. Doch noch etwas ganz anderes spiegelte sich in den braunen Augen Kikyos wieder.
 

Hoffnung.
 

Das erste Mal seit Jahren schöpfte Kikyo Hoffnung. Ungläubig sah sie Kagome an und versuchte ihre Gedanken zu ordnen.

Es gab Hoffnung für sie. Für sie und Inuyasha. Wenn alles gut ging... es war die einzige Lösung, um den Hanyou überhaupt irgendwie lebend aus dieser Situation zu manövrieren. In Gedanken schickte sie ein Stoßgebet nach dem anderen gen Himmel, genau wie Kagome.
 

Wenn alles gut ginge...
 

… würde Inuyasha ein Mensch sein.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Und wieder bleibt es spannend... Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (17)

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Von:  beate
2015-01-07T21:07:03+00:00 07.01.2015 22:07
Du hast dich mal wieder selbst übertroffen
deine kapitel sind wie Karamell lecker und man bekommt nie genug davon(bei den storys wird man zum glück nicht dick !!!!
wie würden wir dann alle aussehen?)
Ich freue mich immer wenn es weiter geht
Möge dir das schreiben immer Spaß machen und lass uns noch weiterhin an deiner
Fantasie teilhaben
Alles liebe
Beate
Antwort von:  CreamOverMoon
07.01.2015 22:09
Oh wow, so ein riesen Lob *__* Vielen vielen Dank!

Das mache ich sehr gerne :) Momentan ist zwar zeitlich etwas knapp und es wird etwas länger dauern, aber die Geschichte wird auf jeden Fall beendet^^

Schau doch mal in meine neue Fanfic, ist ein gemeinsames Projekt mit Seelenfinsternis. Bisher ist ein Kapitel hochgeladen und das zweite wartet auf Freischaltung.
Antwort von:  beate
07.01.2015 22:10
Mach ich schaue gleich mal rein;)
Von:  Seelenfinsternis
2015-01-01T23:34:27+00:00 02.01.2015 00:34
Jetzt platz ich gleich, das ist sooo spannend!
Ich hoffe nur, dass das kein Trugschluss ist. Setsuna no Takemaru wurde von So'unga verführt und war zwar tot, aber dennoch menschlich. Das könnte auch sehr eng für Sess werden...
Antwort von:  CreamOverMoon
02.01.2015 19:41
Ja, schauen wir mal, was passieren wird. Ist für alle sehr knapp...
Von:  cindy-18
2015-01-01T15:49:25+00:00 01.01.2015 16:49
hammer total spannend :D
Antwort von:  CreamOverMoon
01.01.2015 17:29
Danke ^__^
Von:  BulmaChan
2014-12-31T18:08:10+00:00 31.12.2014 19:08
Oh man, hoffentlich klappt alles wie geplant!! Aber hallo?! Was soll denn die Stelle von Kagome und Sesshomaru die wie ein Abschied beschrieben ist? Also ich hoffe ja, dass ich mir keine Sorgen bezüglich der beiden machen muss!! Aber sonst super dramatisch beschrieben!! Du hast die Story wirklich toll zugespitzt!! Ich freue mich schon auf das nächste! Liebe Grüße und guten Rutsch, Steffi
Antwort von:  CreamOverMoon
01.01.2015 17:30
Jaaa, das hoffe ich auch o.o Momentan ist unser Hanyou ja seeeehr unberechenbar.

Vielen vielen Dank für das Lob :)
Von:  Sayuri88
2014-12-31T17:17:45+00:00 31.12.2014 18:17
Krass bin ich mal echt gespannt wie das ausgeht tolles kapi
Antwort von:  CreamOverMoon
31.12.2014 18:37
Danke sehr ^__^
Von:  Otaku64
2014-12-31T01:09:26+00:00 31.12.2014 02:09
Wie das wohl ausgeht?

als kagome sesshy von ihrm plan erzählt hat...usw.......da hat sich das für mich so angehört, als würde einer von beiden sterben *bedrückt sei* *sich an creamy klammer* bitte, lass sie nicht sterben *schluchz*



war ein tolles Kapitel ^~°
Antwort von:  CreamOverMoon
31.12.2014 15:51
Dankeschön :) Ja...es bleibt dramatisch *fg*
Von:  Biancacojocaru
2014-12-30T22:44:12+00:00 30.12.2014 23:44
Wieder ein tolles Kapitel bin schon gespannt ob der Plan funktioniert freu mich schon drauf 😀
Antwort von:  CreamOverMoon
31.12.2014 00:00
Danke sehr :3
Von:  Mina93
2014-12-30T11:38:25+00:00 30.12.2014 12:38
Ok...sie haben also einen Plan...mal sehen, was Inuyasha dazu sagt, wenn alle perfekt läuft^^

Aber mal ne andere Frage: Kagome ist ja ne Miko...also ein Mensch der alt wird. Hat sich das jetzt irgendwie geändert als sie zu Sessy Gefährtin wurde? Altert sie trotzdem oder hat sie sich dem Alterungsprozess von Sessomahru angepasst?
Antwort von:  CreamOverMoon
30.12.2014 19:20
Tjaaa...^^ Hoffen wir mal, dass der Plan auch aufgeht!
Hm...gute Frage... nächste Frage? ^^
Antwort von:  Otaku64
31.12.2014 02:10
Das hat creamy, glaube ich, in einem kapitel erklärt
Antwort von:  CreamOverMoon
31.12.2014 16:00
Davon weiß ich aber nix :3
Antwort von:  Otaku64
31.12.2014 21:16
Das war aber in dieser ff *stur sei*......das weiß ich genau..
...da hatte sesshy nämlich zu ihr gesagt, die Gefährtin eines Dämons würde so alt werden, wie besagter dämon
Antwort von:  CreamOverMoon
01.01.2015 15:07
Wäre mir echt neu. Musst du verwechseln.
Antwort von:  Otaku64
01.01.2015 17:07
Schade......
Von:  Fuyuko_the_white_Fox
2014-12-30T01:18:15+00:00 30.12.2014 02:18
O.O Ich weiß gar nicht was ich sagen soll... *heiser klingt*
Außer... Du hast Sou'unga falsch geschrieben. Ist das denn so schwer? ;)
Antwort von:  Teshy
30.12.2014 16:29
Der Name des Schwertes ist scheiße! Übrigens.. ich schreib es immer Sounga. Also egal XD Und hat es dir gefallen?
Antwort von:  Fuyuko_the_white_Fox
30.12.2014 16:30
Habe ich doch gesagt, ich bin sprachlos!! Ich kann verstehen, warum Creamy das Kapitel besonders mag. ;)
Antwort von:  Teshy
30.12.2014 16:34
Jo^^ Ach wenn...*mit Zähnen knirsch* Ach schon gut ...
Antwort von:  CreamOverMoon
30.12.2014 19:19
Wow...Sprachlosigkeit ist mir Lob genug *__* Vielen Dank :)
Ich werds in Zukunft richtig schreiben ^^"
Antwort von:  sess-fan
02.01.2015 01:51
........
Inuyasha und Sou' unga machen beide nur Ärger...
Wenn inuyasha jetzt überlebt wird er ganz sich bald von alleine draufgehen.
Der ist schlimmer wie ein Welpe allein zu Hause*wer noch nie nen Welpen hatte, die können echt scheiße bauen. Vorallem mit ihren Milchzähnchen. Die tun verdammt weh.


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