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Ras Barke

Geschenisse am Nil
von

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Ruhe?

Danke für den Kommi!

Zum kommenden Kapi sage ich nur:
 

Pfoten weg vom Alkohol. Und einige werden es wohl nie lernen.

MÄNNER!

Viel Spaß beim Lesen

__________________________________________________________
 

Ras Barke
 

Teil 9: Ruhe?
 

Charmaine bedankte sich bei dem Hotelangestellten, dass er ihr ihre Einkäufe aufs Zimmer brachte.

Sie gab ihm Trinkgeld, er bedankte sich und ließ sie mit ihrer Beute alleine.

Aufseufzend ließ sie sich in eines der vielen Sitzgelegenheiten fallen und besah sich kurz die Zettel, die ihr Mamout noch zu gesteckt hatte unten in der Lobby.

Ihre Mutter hatte zweimal angerufen und sich darüber beklagt, dass sie sich nicht meldete.

°Ich werde auch nicht tun, Mum. Und wenn du schwarz wirst.°

Rene noch einmal, er hinterließ folgende Nachricht:

"Es tut mir leid, Charmaine, das alles so enden musste. Aber als ich dich mit den beiden Amerikanern sah, ist bei mir eine Sicherung durchgebrannt. Ich habe verstanden, was ich falsch gemacht habe. Lass uns noch einmal von vorne beginnen."

Ungläubig starrte sie den Zettel an und las ihn noch einmal durch.

"BAKA!" Erklang mit einmal durch den ganzen Raum und die Stille des späten Nachmittages.

Erbost sprang sie auf, zerriss das Stück Papier in ihrer Hand und warf die Reste in den Mülleimer.

"So ein Idiot!" Mit geballten Fäusten lief sie auf und ab. Verfluchte sämtliche Männer dieser Welt.

"Ach, es bringt alles nichts. Ich werde den wohl erst los, wenn ich entweder tot bin oder mit einem anderen verheiratet!"

Sie setzte sich wieder und schaute sich die anderen Notizblätter durch.

Chloe, ihre Agentin hatte auch angerufen. Erwartete aber nicht ihren Rückruf. Ebenso dieser nervige Typ von der Filmfirma, der unbedingt eines ihrer Bücher kaufen wollte, um daraus irgendeinen Hollywoodschinken zu machen, der ihrer Geschichte nie gerecht werden würde. Den Zettel schmiss sie auch weg. Ihr Vermieter aus Tokio hatte angerufen. Das Dach leckte und sie mussten darum in ihr Haus, um es reparieren zu lassen.

Charmaine sah auf die Uhr. Es war 19:56 Uhr in Ägypten, dann war es Morgen in Japan. Sie griff zum Hörer und erledigte schnell ihren Anruf. Er entschuldige sich tausend Mal bei ihr und sagte, dass das nie wieder vorkommen würde.

Charmaine lächelte, als sie endlich den Hörer auflegte. Vermutlich hatte er sich am Telefon auch noch verbeugt. Sie rief noch bei ihrer besten Freundin im Büro an, erfuhr aber nur von deren Chefin, dass sie unten am Empfang sei, um dort neues Material entgegen zu nehmen. Sie schärfte Charmaine noch einmal ein, sehr viele Bilder zu machen und ihr mitzubringen. Sie versprach es und legte dann endlich auf.

Vorsichtig erhob sie sich. Sie hatte mal wieder ihre Beine beim Sitzen unter geschlagen und dadurch war ihr rechtes Bein eingeschlafen. Kurz humpelte sie durch den Raum und überlegte, was als nächstes Anstand. Charmaine entschloss sich für ein ausgiebiges Bad.

Im Feuchtraum angekommen, öffnete sie die Wasserhähne an der Wanne und ließ Wasser ein.

Sie stieg aus ihren Anziehsachen, roch einmal daran und ließ sie mit einem angewiderten Gesichtsausdruck zu Boden gleiten. Es klopfte.

°Ach, verfluchte Scheiße! Wer kann das nur sein? Wo zum Teufel ist dieser blöde Bademantel?°

Hektisch suchte sie danach, fand ihn nicht, sondern nur ihren Mantel vom Herflug und zog ihn schnell über, als es erneut klopfte.

"Ja, verdammt, ich komme ja. Wer wagt es, mich zu stören?" Fragte sie, als sie die Tür aufriss.

Sie fand sich Nic gegenüber, der sie verwundert an sah und dann den Blick über ihren Körper wandern ließ.

"Sind Sie nackt dadrunter?"

"Und wenn schon. Ihnen würde ich es garantiert nicht sagen und zeigen." Erwiderte sie keck mit einem gekonnten Augenaufschlag.

Er fasste sich ans Herz und tat so, als würde er dort Schmerzen haben.

"Das ist zuviel für mich. Haben Sie Mitleid mit einem armen Mann. Ich bin harmlos!" Jetzt streckte er beide Arme nach oben und tat so, als würde sie ihn mit der Pistole bedrohen.

"Okay, Cowboy. Was wollen Sie um diese Stunde noch bei einer Lady wie mir?" Ging sie auf sein Spiel ein, den Zeigefinger bedrohlich auf ihn gerichtet.

"Fragen, was Sie heute Abend vorhaben."

"Baden, Internet, Schlafen. Warum?"

"Ich dachte, Leander und ich könnten Sie noch zum Essen überreden und anschließend zu einem kleinen Schlaftrunk."

Charmaine legte den Kopf schief und sagte.

"Nein."

"Ach kommen Sie, nur ein Essen und einen Drink."

Wieder legte sie den Kopf schief.

"Leander ist auch dabei. Wir haben eine Aufpasserin."

Sie schüttelte den Kopf.

"Es ist alles ganz harmlos und ungezwungen. Kommen Sie schon."

Bittend, schon fast flehentlich sah er sie an.

"Wenn Sie jetzt noch Männchen machen und auf den Hinterbeinen tanzen, komme ich." Sagte sie in einem ernsten Tonfall zu ihm, drehte sich herum und schloss die Tür hinter sich.

"Heißt das nun, dass Sie dabei sind, Charmaine?" Rief er ihr hinterher.

Ein

"JA!" antwortete ihm und er macht die Hand zur Faust und rief:

"STRIKE!"

Am liebsten hätte Charmaine die Tür wieder auf gerissen und gefragt, ob er denkt, einen Home Run geschlagen zu haben, nur weil sie sich dazu hatte hinreißen lassen, mit ihm auszugehen. Sie verkniff sich das und ging zurück ins Badezimmer.

Im warmen Wasser sagte sie sich:

"Er hat mich mit seinem Dackel blick angesehen und da war es vorbei. Irgendwie ist er ja niedlich. Auch wenn er auf Megamacho macht."

Kurz musste sie wegen ihrer Wortwahl Grinsen.

°Megamacho. Das muss ich mir merken.°

Schon bald verließ sie die Wanne und schlang den nun endlich wieder aufgetauchten Bademantel um sich und ein Handtuch um ihre Haare. Sie machte sich fertig für nachher und kämpfte mal wieder mit ihren Naturlocken, die sie so hasste. °Ich muss dringend zum Friseur.° Nahm sie sich erneut vor.

Und damit sie das nicht vergas, ging sie gleich zum Telefon und wählte die Nummer der Rezeption. Kurze Zeit später hatte sie ihren Termin für morgen Abend. Zum Glück stand für den nächsten Tag nicht viel auf dem Programm, da Professor Semic keine Zeit hatte, wollte sie den Tag nutzen, um auch mal die angenehmen Seiten dieses Hotels näher kennenlernen. Und auf eigene Faust die Stadt erkunden.

Sie reckte sich noch einmal und studierte kurz den Inhalt ihres Kleiderschrankes, ehe sie sich für ein Sommerkleid in Creme entschieden. Der Ausschnitt war noch zu ertragen. Weicher Seidenstoff umspielte ihre Waden An die Füsse kamen dünne Sandalen in Gold mit einem mörderischen Absatz. Über alles kam ein leichter Sommermantel, da in diesen Hotels überall Klimaanlagen waren und die Raumtemperatur unnatürlich runter gekühlt wurde, hatte sie sich schon so manche Erkältung zugezogen.

Kurz sah sie sich noch einmal im Zimmer um. Sie nahm gerade ihre Handtasche auf, als es erneut klopfte.

"Ich komme!"
 

Später in einer hoteleigenen Bar
 

"Was wollen Sie trinken, Charmaine?" Fragte Nic sie und bewunderte, genauso wie einige andere anwesende Herren, ihre tief ausgeschnittenes Kleid.

"Ich brauche heute was Stärkeres. Ein Greeneyed Monster."

Der Mann hinter der Bar sah sie verwirrt an:

"Miss, den Drink kenne ich nicht."

"Dann will ich Ihnen sagen, woraus der besteht." Kurz erklärte sie die Zusammensetzung. Der Barkeeper nickte nur und machte sich ans Werk.

"Wenn Sie mich morgen wegen Übelkeit anmaulen, weiß ich warum. Das Zeug klingt ganz heftig nach Kopfweh." Nic sah sie seltsam von der Seite an.

"Ich brauche heute die volle Dröhnung. Danke." Der Barman stellte ihr ein Glas hin.

"Gibt es einen Grund, dass Sie sich vollaufen lassen wollen, Charmaine?" Fragte Leander nach.

"Den gibt es."

"Und?" Hakten ihre beiden Begleiter noch einmal nach.

"Männer. Prost." Sie hob ihr Glas nach oben und trank einen Schluck. "Das tat gut."

"Männer?" Bohrte Nic weiter. "Wenn Sie auf mein Verhalten heute anspielen, entschuldige ich mich aufrichtig bei Ihnen."

"Schon vergessen. Ich meine, diese Mistkröte. Dieser Mistkerl von, von... Ach ich muss es Ihnen sagen. Es tut mir leid wenn Sie nun alles abkriegen, aber ich könnte ihn zum Mond schießen oder gleich zur Sonne." Sie schwieg.

"Wen meinen Sie?" Wunderte sich Leander.

"Na, dieser Typ von heute Früh. Meinen Ex Rene."

Beide Freunde sahen sich an und einem recht sanften Ton fragte Nic:

"Was hat er gemacht?"

"Er hat mir eine Nachricht zukommen lassen."

"Hat er sich entschuldigt?"

"Ja. Nein. Ach ich weiß auch nicht."

"Wissen Sie noch den genauen Wortlaut?"

"Ungefähr. Er schreibt, dass es ihm leid täte, dass alles so enden musste. Doch als er mich mit euch beiden sah, sei ihm eine Sicherung durchgebrannt. Er fragt, ob wir es nicht doch noch einmal miteinander probieren sollten. So in dem Stil."

"Ist der dumm, oder was?" Fragte nun Leander.

"Das Frage ich mich auch schon die ganze Zeit."

"Ist er noch in Ägypten?" Fragte nun Nic.

"Ich weiß es nicht. Der Notizzettel war von hier im Hotel."

"Er könnte angerufen haben." Vermutete Leander.

"Oder vorbei gekommen sein, als Mamout keinen Dienst hatte."

"Schon möglich. Trinken Sie ihren Drink. Ich kann auch noch einen vertragen. Das regt mich echt auf." Nic wirkte irgendwie wütend.

"Wissen Sie, Mr. Assima, die ganze Situation mit Rene erinnert mich ein bisschen an Sie." Charmaine mass ihn mit einem undurchsichtigen Blick.

"Wie kommen Sie darauf?"

"Sie verstehen es auch nicht, wenn eine Frau nichts von Ihnen was wissen will, genau wie Rene."

"Das mag sein. Aber ich habe nur ehrenhafte Absichten und weiß genau, wann Schluß ist. Doch ihr Ex scheint seine Grenzen nicht zu kennen."

"Nur ehrenhafte Absichten also? Und wie sehen die aus? Nic?" Sie betonte seinen Namen auf bestimmte Weise.

"Ihr Ex möchte Sie beherrschen. Ich will Sie nur näher kennenlernen und wissen, warum Sie so geworden sind, wie Sie nun sind."

"Und was ist mit dem Wunsch, mich in Ihr Bett zu locken?"

"Das gehört auch dazu. Eine Frau kann man nur dann richtig begreifen, wenn man sie dort hatte und..."

"KEINE DETAILS!" Kam es von Charmaine genauso scharf, wie von Leander.

"Schon gut! Also, ich wohne Ihrem Zimmer gegenüber, Charmaine. Sollte was sein und dieser Scheißkerl es wagen, sich Ihnen zu nähern, schreien Sie. Ich komme und zeige ihm, was ein rechter Haken ist."

"Das ist süß von Ihnen, dass Sie mich beschützen wollen, Nic." Sie legte ihm die Hand auf die Wange und tätschelte ihn dort.

"Danke. Sie sind die erste Frau, die mich süß nennt."

"Dabei sind Sie es. Ihre ständigen Anmachversuche bei mir. Ihr Hunde blick. Ach was soll! Ober, noch einmal das Gleiche für uns drei!"

"Jawohl, Miss."

Der Abend zog sich hin. Sie kamen auch auf andere Themen zu sprechen und am Ende sagte Charmaine betrunken zu Nic:

"Sie sind nicht so schlecht, wie Sie immer tun, Mister. Dabei hatte ich Sie schon in die Schublade Großmacho geschoben."

"Das liegt an meinen Charm." Auch er und Leander machten nicht mehr den besten Eindruck.

"Wir sollten gehen." Meinte der und erhob sich.

Sie waren die letzten Gäste.

Torkelnd und aneinander geklammert begaben sie sich auf ihre Etage.

Charmaine lehnte an ihrer Tür und versuchte sie mit dem Schlüssel auf zuschließen, was ihr nicht gelang. Sie zog ihn wieder aus dem Schlitz starrte ihn an und versuchte es erneut. Sie wippte etwas hin und her und sah sich das Plastik Teil ratlos an. Man konnte regelrecht sehen, dass sie Probleme mit der Konzentration und der Koordination hatte.

"Okay, Charmy, da gibt es nur eine Lösung, das Dingens ist kaputt." Sie fing aus vollem Halse an zu lachen und lehnte sich dann an die Tür.

"Ich hätte auch eine andere Lösung." Nic stand mit einmal hinter ihr.

Leander hatte den Weg in sein Zimmer ohne Probleme gefunden und war nicht mehr zu sehen.

"Und die wäre? Nic?"

"Sie haben den Schlüssel falsch herum rein gesteckt."

"Den kann man umdrehen?" Fragte sie ihn angesäuselt und mit großen Augen. "Wirklich? Etwa so?"

Sie behielt die Karte in der Hand und drehte sie.

"Genau so. Geben Sie her. Ich mach das."

"Sie sind ja doch ein Gentleman, Mr.... Wie war Ihr Name nochmal?"

"Assima."

"Nein! Nein! Ich meine Ihren richtigen Nachnamen. Der klang so lustig." Sie wedelte mit der Hand in der Luft rum.

"Assimakopulus"

"Asimapopolus?"

"Assimakopulus." Nic konnte ihr keinen Vorwurf daraus machen, dass sie den Namen nicht richtig aussprach. Auch im nüchternen Zustand hätte sie Probleme damit gehabt.

"Auch egal, Assi reicht." Sie schwankte bedächtig hin und her.

"Karte. Bitte!" Er klang leicht genervt.

"Das da?" Sie hielt es ihm hin. Bevor sie die Hand wegziehen konnte, hatte er sie ihr schon abgenommen. "Sie sind gemein!" Beleidigt wie ein Kleinkind schlug sie die Arme unter und sah ihm bei seiner Tätigkeit zu.

Er schloß die Tür beim ersten Mal auf und drehte sich zu ihr um. Sie kam auf ihn zu getorkelt und hielt sich am Türrahmen fest. Dann hob sie ihre Hand und streichelte seine Wange:

"Sie sind echt süß, Nic. Habe ich das schon gesagt?"

"Das haben Sie. Und nun Abmarsch ins Bett mit Ihnen."

"Jawohl!" Sie versuchte zu salutieren, was komplett daneben ging. Sie traf den Kopf nicht und drohte hin zu fallen, wenn er sie nicht festgehalten hätte.

Schnell verfrachtete er sie in ihr Zimmer und suchte nach dem Lichtschalter. Er fand ihn, ließ sie kurz auf eines der vielen Sofas fallen, machte die Tür zu und sah sich kurz um.

"Unglaublich! Das Zimmer ist ja viel größer als meines!"

"Chloe hat darauf bestanden, dass ich das Größte kriege."

"Und wer ist Chloe?"

"Die beste Agentin der Welt."

Nic half ihr auf.

"Wo geht es zum Schlafzimmer?"

"Da lang." Sie zeigte in die ungefähre Richtung.

Da Nic auch nicht mehr ganz nüchtern war, fand er die Tür auch nicht auf Anhieb. Charmaine lachte laut und ungehalten, als sie mitbekam, dass er auch nicht mehr ganz da war.

"Lach nur. Sie sind noch betrunkener, als ich."

"Bringst du mich zu Bett, Nic?" Fragte sie, als sie den Raum erkannte.

Doch es lag schon jemand dort. Als das Licht anging, erhob sich derjenige und schob das Lacken zur Seite.

"Was machen Sie hier mit meiner Freundin?"

"Und was machen Sie im Schlafzimmer von Miss Dax? Mr. Wie war das noch mal, Butterfly, richtig?" Nic war mit einmal wieder nüchtern.

"Ich habe ein Recht hier zu sein, aber Sie nicht."

"Nic, was macht der Schlappschwanz hier? Habe ich ihm nicht gesagt, er soll sich zum Teufel scheren?"

"Das haben Sie. Aber er hat es anscheinend noch nicht kapiert."

"Lass mich runter. Ich zeige ihm nun seine Grenzen."

Vorsichtig setzte Nic sie ab. Irgendwie traute er der Sache nicht. Charmaine zog einen ihrer Schuhe aus, ging schwankend auf ihren Ex-Freund zu und bedrohte ihn damit:

"Rene, du hast es wohl immer noch nicht kapiert? Ich will dich nie wieder hören. Geh mir aus der Sonne. Du bist eine mickrige, kleine Bazille." Sie zeigte zwischen Zeigefinger und Daumen das, was sie meinte.

"Du bist betrunken, Charmaine und weißt nicht, was du sagst."

Sie lachte als Antwort.

"Der war echt gut, Rene. Ich weiß nicht, was ich sage. Weißt du es denn? Hast du was auf den Augen? Ich habe dir mehrfach gesagt, ich habe Schluss gemacht und will dich nicht mehr hören."

Sie wedelte mit dem Schuh vor seiner Nase rum, als sei es ein Schwert, Schuhspitze voran.

"Sehen." Korrigierte Nic sie von der Seite.

"Das auch." Sie warf ihn einen leicht entnervten Blick zu.

"Wie bist du eigentlich in mein Schlafanzug gekommen und dann auch noch im Zimmer. Der dir überhaupt nicht steht. Kariert. Du siehst schwül aus!"

"Schwul!" Kam es von Nic.

"Wie auch immer. Ich werde dich aus dem Zimmer entfernen lassen. Mr. Asimapopolus, reichen Sie mir doch bitte das Telefon rüber."

"Ich mache das für Sie."

"Danke. Siehst du, Rene, es gibt noch anständige Männer, die sich nicht Nachts heimlich in die Zimmer irgendwelcher Frauen schleichen. Welcher Engel hat dich da nur geritten? Mein lieber, schweinsbäckiger Rene." Sie kniff ihn in die Wange.

"Aber ich dachte, du hast unten in der Halle einen Scherz gemacht und meintest es nicht so. Und der Typ von der Reception sagte, das ginge schon in Ordnung, da ich ihm erzählte, ich sei dein Verlobter und wolle dich überraschen."

"Warst du nicht schon wieder in Rondon?"

"Nein, ich hatte ein Zimmer in einem anderen Hotel gemietet. Deine Mutter meinte, du würdest dich sicherlich wieder beruhigen und hättest dir nur einen Witz mit mir erlaubt."

"MEINE MUTTER?"

Jetzt war Charmaine nüchtern. Sie marschierte auf und ab, hielt sich die Hand an die Stirn und massierte sie.

"Meine Mutter also. Ich hätte es wissen müssen." Sie blieb vor ihm sehen und sah ihn durchdringend an: "Rene, meine Mutter hat sich in meine Angelegenheiten nicht ein zu mischen. Ich will eigentlich nichts mehr von ihr. Doch du Trottel hast dich von ihren tollen Worten einlullen lassen. Vielleicht hat sie dir auch noch Geld geboten oder anderes." Er zuckte sichtlich zusammen. "Was war es, Rene? Was hat sie dir geboten, damit du ihre Tochter endlich in den sicheren Hafen der Ehe lotsen kannst?" Sie stand vor ihm und klopfte mit dem Zeigefinger auf seine Brust.

"Ich... ich..ich." Er stotterte rum.

"Nun sag schon!"

"Deine Mutter hätte mir eine Stelle in ihrem Institut als ihr Assistent angeboten."

Charmaine seufze auf:

"Ich hätte es mir denken können."

Es klopfte.

Sie drehte sich zu Nic um, der nickte und sie verließ. Zurück kam er mit einem Angestellten des Hotels und zwei Polizisten.

"Miss Azuka, verzeihen Sie, aber ich wusste nicht, dass er Sie nicht belästigen darf." Er verbeugte sich tief vor ihr.

"Schon gut. Ich nahm auch an, dass dieses Subjekt schon längst nicht mehr in Ägypten weilte."

"Wollen Sie Anzeige erstatten, Miss Azuka?" Fragte einer der Polizisten.

"Nein. Aber werfen Sie Ihn bitte solange ins Gefängnis, bis ich Kairo verlassen habe."

"Wann wird das sein?"

"In vier Tagen."

"Und der Grund?" Fragte nun der andere.

Irritiert drehte sich Charmaine um. Doch nicht sie antwortete, sondern Nic:

"Sagen wir, er hat öffentlich eine Dame belästigt und beleidigt."

"Das hört sich gut an. Der Haftrichter mag so etwas überhaupt nicht." Beide gingen vor, nahmen Rene an jeweils einem Arm und führten ihn ab.

"Charmaine!" Rief er zurück. "Das kannst du nicht zulassen!"

"Ich kann und ich werde! Bye, Rene und Grüß meine Mutter schön von mir, falls du sie sehen solltest."

"Es tut mir leid, Miss Dax." Wiederholte der Angestellte und verbeugte sich erneut vor ihr. "Wie kann ich meinen Fehler wieder gutmachen?"

"Lassen Sie bitte einen Nachtimbiß für mich und Mr. Assima hier auf mein Zimmer bringen und eine große Kanne Kaffee. Hat die Apotheke noch geöffnet?"

"Ja."

"Gut, dann noch eine große Packung Aspirin."

"Ihr Wunsch ist mein Befehl." Schon eilte er davon.

"Gott, wie kann man nur so blöd sein?" Entkräftet ließ sie sich auf den nächsten freien Stuhl plumpsen.

Sie rieb sich ihre Stirn.

Nic kniete sich mit einmal vor sie und zog ihr den anderen Schuh aus.

"Sie sollten sich hinlegen, Charmaine. Der Tag war recht lang und anstrengend. Es tut mir leid. Hätte ich gewusst, dass er so etwas vorhat, dann hätte ich Sie nie zu dem Essen und dem Umtrunk überredet."

"Geht schon klar. Sie wussten es nicht und ich hätte es wissen müssen, als ich den Zettel in der Hand hielt. Doch so viel Dreistigkeit hätte ich ihm nie zu getraut. Mutter, sie steckt dahinter." Vor Wut ballte sie die Faust. "Danke, Nic, dass Sie mir zur Seite standen." Sie nahm sein Gesicht und streichelte kurz seine Wange.

"Wozu sind denn Ritter da, wenn eine Jungfrau in Not geraten ist?" Versuchte er die Sache ins Lächerliche zu ziehen.

"Das mit der Jungfrau hat sich erledigt. Aber trotzdem Danke."

"Werden Sie mich auch weiter so eiskalt behandeln? Oder kann man sagen, wir haben uns angefreundet?"

"Wenn Sie Ihre Anmachversuche unterlassen, betrachte ich es als Beginn einer Bekanntschaft."

"Besser als nichts. Das mit dem Anmachen werde ich aber nicht sein lassen, Charmaine. Sie gefallen mir und ich will die Frau hinter der Fassade finden und kennenlernen."

"Da haben Sie sich viel vorgenommen. Viel Glück. Ich mache es Ihnen aber nicht einfach."

Es klopfe. Charmaine erhob sich und ging nach draußen ins Wohnzimmer, um dort die Tür zu öffnen.

"Ich liebe Herausforderungen!" Rief er ihr nach.

Sie wollte oder konnte ihn nicht hören, denn das Bestellte wurde geliefert.
 

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So far, so good.
 

Da hat jemand aber sich sehr in die Nesseln gesetzt. Ich hoffe, das wird ihm eine Lehre sein.
 

Über Kommis würde ich mich sehr freuen.
 

Gruß

Bridget



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  josie
2006-04-18T16:39:18+00:00 18.04.2006 18:39
hi!^^

ich bin per zufall auf deine story gestossen, und ich muss sagen ich vergöttere sie! erstens is sie super,klar und gut geschrieben. zweitens die die darsteller gut dargestellt und drittens geällt mir charmy mit ihrer art sehr!XD
manchmal wäre ich fast erstickt an meinem lachen wegen charmys und nics zankereien!!^^
aber von rene, man ey dieser typ is ja regelrecht hohl in der birne, hätte ich nicht erwartet das er plötzlich im bett von ihr liegt!
ihre mutter ist da auch nicht besser, ich meine ich verstehe sie ja, wenns um ihre einzige tochter geht, aber trozdem da geht sie aber ziemlich weit. wenn sie sogar rene ne stelle anbietet, und dieser hohlkopf hat nix anderes zu tun, als nach diesem angebot noch anzunehmen!!
tztztz...da hat charmy wirklich das richtige getan!
mal sehen wie es weitergeht, und wie die arme am nächsten morgen sich fühlen wird!! (kann ich mir zwar schon vorstellen, so viel wie die sich eine gekippt hat!XD)

lg

josie
Von:  Hotepneith
2006-04-03T10:14:03+00:00 03.04.2006 12:14
Hm...ob sie den guten Rene jetzt nur für vier Tage los ist oder länger?
Und ich habe den Verdacht, als ob sie am nächsten Morgen nicht so ganz fit ist. Immerhin haben sich die beiden Streithähne einander angenähert. Wenn auch nicht sehr, aber immerhin..

bye
hotep


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