Silent Snow
Ich sehe den Schnee...er fällt leise und lautlos und trotz seiner eisigen Kälte ist doch im grunde weich und sanft...
Was soll ich tun? Wie soll ich nur handeln? Was sagen?
Ich weiß es einfach nicht...vielleicht bleibe ich einfach so leise wie der Schnee und betrachte meinen Angebeteten,welcher auch so kalt ist...
"Willst du mit deiner Träumerei hier draußen deinen Kältetod bezwecken oder was machst du hier die ganze Zeit!?"
Aus meinen gedanken gerissen schrecke ich auf und drehe mich so schnell um,dass ich fast über den rand der Mauer,an der nich lehnte nach und hinabgestürzt wäre. Gerade sinniere ich noch über ihn nach und schon erscheint er einfach hier...aber sollte mich das verwundern? Die Leute tauchen doch immer in den ungünstigsten Momenten auf...
"Nein ich...ich habe mir nur den Schnee betrachtet..."
Welch eine grandiose Antwort. Etwas dümmeres konnte mir ja auch nicht einfallen,in einer Stadt in der es im Grunde ununterbrochen schneit...An seinem herblassenden Blick kann ich erkennen,dass er wohl auch gleich etwas zu meinen Gedanken passendes äußern wird...
"Den Schnee betrachten? Tss...Idiot...Was soll den bitte an dem Schnee so besonderes sein,als das es sich lohnen würde ihn zu betrachten...?"
Ich wende meinen Blick von seiner Erscheinung ab...sollte dies wirkliche Verachtung sein,dann könnte ich es nicht mehr ertragen...Aber mir ist inzwischen klar,dass er zu jedem so ist. Warum sollte ich auch eine Ausnahme darstellen? Was erhoffe ich mir denn eigentlich...? Langsam sollte ich wirklich die Sinnlosigkeit der Lage begriffen haben und aufgeben...wieder in stummes Beobachten verfallen und meinen Mund versiegeln,da die Worte nichts erreichen würden...Und doch will...nein,kann ich nicht aufhören zu hoffen.
"Dort wo ich herstamme fällt eben nicht so viel Schnee. Für mich ist es sehr wohl etwas außergewöhnliches!"
Gleich wird mir klar,dass mein Ton zu laut geworden ist...Langsam wende ich meine Augen wieder zu ihm um einen Blick auf seine Miene zu erhaschen. Und was muss ich sehen? Meine Aussage entlockte ihm ein,für ihn,so typisches Grinsen,welches mir wohl nur wieder verdeutlichen sollte,was für ein Idiot ich doch bin....
"Aber auch wenn du mit diesem ach so tollen Schnee beschäftigt bist..." seinen worten folgt eine ausholende Geste..."So wollte ich dich doch einfach nur wieder in`s Schloss verfrachten..."
Was sollte ich mir nun davon erdenken? warum erscheint ausgerechnet er hier um mich wieder ins Schlossinnere zu beordern? Aber ich sehe schon...ich mache mir schon wieder zu viele unsinnige Gedanken...Es wird wohl einfach sonst Niemand zur Stelle gewesen sein...
Mit einem leichten Schulterzucken gehe ich also auf die Türe zu,welchlche einen ins Schloss geleitet. Ich schenke ihm ein unverholenes Lächeln um ihm zu bedeuten,dass ich nicht vorhabe noch weiter hier zu verweilen und den Schnee zu betrachten,welches er zwar nur mit einem abfälligen Murren erwidert,mir aber dennoch zur Türe folgt...