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late@night

von

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Bevor alles begann

An einem sonnigen Frühlingsnachmittag, saß in aufgewecktes, sechzehnjähriges Mädchen namens Faye Yokozawa allein in ihrem Zimmer und starrte auf die Uhr. In einer viertel Stunde würden endlich ihre beiden besten Freundinnen zu ihr kommen. Jun und Kayako trafen sich fast täglich mit Faye bei einem der drei zu Hause und machten dort ihre Hausaufgaben, schauten Serien, probierten neue Frisuren aus und alberten herum. Ab und zu trafen sie sich aber auch in der Stadt und gingen shoppen, bummeln, oder schauten sich einen Film im Kino an. Was Teenagermädchen eben so machen, wenn sie nicht gerade eine ihrer pubertären Krisen durchleben.

Die drei Freundinnen kannten sich schon von klein auf und waren daher unzertrennlich. Jedoch wunderten sich eine menge Leute darüber, dass sich die schüchterne Jun, die extrem lebhafte und manchmal chaotische Kayako und die heitere aber nachdenkliche Faye so super verstanden, doch genau darauf waren sie sehr stolz und sie waren froh, dass sie einander hatten.
 

Die blumenförmige, knallbunte Uhr in Fayes Zimmer klickte zur halben Stunde. Es war schon halb fünf. Und die beiden waren immer noch nicht da. Gerade als sie überlegte, ob sie einen von beiden anrufen sollte, klingelte es auch schon an der Haustür. Sofort stürmte Faye zur Tür und riss sie fröhlich auf. Doch es war weder Kayako noch Jun zu sehen, sondern nur ein großes kräftiges Gesicht, das sie erwatungsvoll anstarrte.

Der Postbote stand mit einem Päckchen unterm Arm im Türrahmen und hielt Faye den Stift vor die Nase, damit sie unterschreiben konnte. Etwas überrumpelt ging sie ihrer Pflicht nach und nahm das Päckchen entgegen. Als er dann endlich die Tür hinausging, standen auch schon zwei vertraute Personen auf der Treppe vor dem Haus.
 

"Endlich - da seid ihr ja!", seufzte Faye und stürmte auf die beiden zu. "Ich hab mir schon Sorgen gemacht!" Lächelnd vielen sich die Freundinnen in die Arme und begrüßten sich.
 

"Tut uns echt leid, dass wir so spät kommen, aber ich musste noch schnell die Küche sauber machen - du weißt ja wie die immer aussieht, wenn ich erst mal am Werk war...", gestand Kayako.
 

"Ja, das kann man wohl sagen..." musste Faye mit einem breiten Grinsen zugeben.
 

Die ruhige Jun nickte nur mit einem süßen Lächeln.
 

"Aber egal, lasst uns endlich mal reingehen!", rief Faye während sie ihre Freundinnen, immer noch das Päckchen in den Händen haltend, vor sich her ins Haus schob.

Kaum ging die Haustür zu, raste Faye in ihr Zimmer, riss und zerrte an dem Paket bis es geöffnet war und ließ einen lauten Freudenschrei von sich hören. Verwundert starrten sich Kayako und Jun kurz an und eilten hinterher. Faye hielt zwei Videokassetten in den Händen, die sie sich bestellt und sehnlichst erwartet hatte, um unter anderem ihre Sammlung von mehreren Dutzend Anime-Videos zu vergrößern. Es waren zwei Fantasy-Animes. Somit stand der größte Teil des Tagesverlaufes fest: Videoabend! Sie alle liebten diese Art von Filmen und sie liebten es vor sich hinzuträumen und sich vorzustellen, dass sie selbst Teil eines riesigen Fantasy-Abenteuers wären. Jubelnd und voller Vorfreude stürmten die Mädchen die Küche um Getränke, Popcorn und andere Knabbereien vorzubereiten.
 

Faye lebte allein mit ihrer großen Schwester Keiko, die schon 21 war, und mit ihrem süßen kleinen Kater, den sie "Sydney" getauft hatten, in einem recht großen Haus am Rande der Großstadt. Sie hatten es gemeinsam von ihren Eltern überlassen bekommen, als diese sich entschlossen hatten im Ausland ihrer Karriere nachzugehen. Auch wenn sie sie oft vermissten genossen es beide ohne ihre Eltern zu leben, denn sie wussten, dass ihnen dadurch weitaus mehr Freiheiten offen standen, als es bei anderen in ihrem Alter der Fall war. Faye liebte ihre große Schwester über alles und sie verstand sich auch ausgezeichnet mit ihr. Ab und zu gab es zwar schon eine kleine Auseinandersetzung zwischen den beiden, aber das war immer wieder genauso schnell verflogen, wie es aufkam.
 

Fayes Zimmer war sehr groß mit zartrosa Wänden, und einem schneeweißen stickbemusterten Teppichboden. Direkt wenn man durch die Tür kam, stand dort ein gemütlich gemachtes Bett in den gleichen Farben wie Wand und Boden, mit einem süßen Häschenplüschtier. Direkt daneben war eine Couch mit rosa Überwurf und flauschigen weißen Kissen und gegenüber, zwischen Bett und Couch, stand auch schon der Fernseher samt Videorecorder auf einem drehbaren Schränkchen platziert.
 

Die Sonnenstrahlen fiehlen stets quer über das Bett durch ihr schön hell eingerichtetes Zimmer, wie man es eigentlich nur aus Katalogen für Traumeinrichtungen finden würde. Jun und Kayako liebten es jedesmal, wenn sie bei Faye waren und es sich so richtig gemütlich machen konnten.
 

Alle drei gingen zusammen in die 10. Klasse des riesigen Akimoto- Gymnasiums. Ihre Klasse hatte 27 Schüler, was dazu führte, dass es dort oft drunter und drüber ging, aber das war ihnen auch ganz recht so.

Die Häuser der Mädchen befanden sich ziemlich nah an einander. Kayako, die meist auf die merkwürdigsten Dinge kam und auch manchmal etwas zu sehr ans Schicksal glaubte, fand sogar heraus, dass ein vollsymmetrisches Dreieck entstand, wenn man auf einem Stadtplan alle drei Häuser miteinander verband. Jun und Faye staunten regelmäßig Bauklötze wenn ihre Freundin mal wieder einen ihrer typischen Einfälle hatte. Doch selbst die zurückhaltende Jun war nicht immer ganz so harmlos wie sie jeder einschätzte. Wenn es irgendetwas gab, das sie fesselte, konnte sie ihre Mitschüler durch ihre sichere Redegewandtheit oft in großes Staunen versetzen. Wer Jun zum ersten Mal sah verstand nicht sofort warum man sie als so schüchtern oder still bezeichnen konnte - wo sie doch manchmal sehr lebhaft sein konnte und mit ihren zwei Zöpfen die sie immer trug, sogar schon fast frech wirkte. Aber neben Faye und der wilden Kayako sah sie dann doch ziemlich blass aus.
 

Nachdem alle Snacks vorbereitet waren, kuschelten sich Jun und Kayako auf ihre gemütlichen Stammplätze auf dem Bett, während Faye den ersten Film in den Videorekorder einschob. Sofort huschte sie zu den anderen beiden aufs Bett und hielt in heroischer Pose die Fernbedienung nach oben, bevor es losging.

Kayako, die immer das Fernbedienungs-Kommando hatte, drückte auf den "Play"-Knopf und schon ging es los.
 

Während der Film lief lagen alle drei gespannt da und versanken mal wieder in ihrer gemeinsamen Fantasy-Welt.
 

So verträumt und fantasievoll sie jedoch alle waren, konnte keine von ihnen sich jemals ausmalen, was ihnen noch bevor stehen würde...



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2006-01-03T02:57:30+00:00 03.01.2006 03:57
Hey Kleine!
Ich kenn die Story zwar schon ne Weile aber du arbeitest ja jeden Tag daran ^^
Ich find sie einfach total genial und freu mich schon drauf wie es weiter geht, denn alles kenn ich ja auch noch nicht *schnief*
Auf jedenfall mach weiter, du hast es echt drauf!!!

*fettes Knuddel* *kiss*


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