Tutorial III - Löcher und Formen durch Verstürzen
Autor: Taby
Tutorial III
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Endlich wieder ein Tutorial. Ist ja schon eine Weile her, seit ich mich das letzte Mal gemeldet hatte. Wie angekündigt, möchte ich die Tutorials an eure Wünsche anpassen. Ich wurde gefragt, wie man denn "hübsch" Löcher in Stoffe macht, so dass man eben nicht die hässlichen Schnittkanten und so weiter sieht. Im Grunde ist auch das recht einfach. Aber Achtung. Diese Methode funktioniert nicht, wenn sich der Stoff später noch dehnen soll. Und los gehts! |
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Für den besseren Überblick arbeite ich wieder mit verschiedenfarbigen Stoffen. Auf den Oberstoff wird auf die linke Seite Vlieseline gebügelt. Bitte prüft, ob die Vlieseline auch wirklich gut klebt und keine Luftlöcher oder Falten gebildet hat. Hinweis: Bei dieser Arbeitstechnik sollte man darauf achten, dass es eine gepunktete Vlieseline ist. Dies ist für den späteren Versturz sehr wichtig, da bei einer liniengezogenen Vlieseline nicht der gesamte Stoff verklebt ist. Also bitte eine mit Klebepunkten statt mit Streifen nehmen ^,^ (natürlich ist eine Vlieselinie mit Komplettklebefläche noch besser) |
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Sobald die Vlieseline gut klebt und das Stoffstück ausgekühlt ist, kann man die gewünschte Form auf die Vlieselini auftragen. Dabei muss man aber bedenken, dass die Form jetzt spiegelverkehrt aufgetragen werden muss. Die Formen lassen sich bei hellen Stoffen am besten mit einem Suplimatstift (siehe Tut.I) aufzeichnen. Bei dunklen Stoffen bleibt leider nur der Griff zur Schneiderkreide. |
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Jetzt wird das Stoffstück umgedreht, so dass die rechte Seite nach oben zeigt und der Futterstoff aufgelegt. Die Stoffe sollen rechts auf rechts liegen. (Die schönen Stoffseiten liegen also innen) Anschließend die beiden Stoffe mit Nadeln aneinander fixierten und ab zur Nähmaschine. |
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Nun wird genäht! Ganz wichtig hierbei ist eine saubere Naht. Man sollte sich jetzt so gut es eben geht an die vorgezeichnete Linie halten. In meinem Beispiel ist es nur ein Viereck und die Strecke ist leicht zu befolgen. Wer jetzt jedoch ein wildes Muster hat, muss Geduld mitbringen. Aber es wird sich lohnen! Längere gerade Strecken können mit Stichgröße 2,0 mm genäht werden, für alle anderen Abschnitte gilt: maximum 1,0 mm und bei besonders spitz zulaufenden Ecken darf es gerne noch weniger sein. |
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Die Naht ist fertig, jetzt wird beschnitten. Jetzt wird sich zeigen, dass eine möglichst kleine Stichgrößeneinstellung Gold wert ist. Man schneidet am besten so, dass man noch ca. 0,7 bis 1,0 cm Nahtzugabe hat. Anschließend schneidet man mit einer scharfen Schere (wichtig, sonst macht man sich wirklich alle Arbeit zunichte) in die Ecken ein. Der Schnitt sollte so weit wie möglich in die Ecke reingehen aber kurz vor der Naht stoppen. Schneidet man zu weit hat man ganz klar ein Loch. Schneidet man zu kurz, wird man später beim wenden keine schöne Ecke haben und das Stoffstück wird hässliche Falten werfen. Die Vlieseline hilft, dass der Stoff nicht ausfranzt, ebenfalls wie die kleine Stichgröße. |
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Schließlich kann man das Futter durch das Loch ziehen. Ich hoffe dies ist aus den Bildern gut erkennbar. Man zieht das Futter jetzt auf die linke Seite. Als letztes wird noch gebügelt. Wer ein Dampfbügeleisen hat ist klar im Vorteil. Damit lassen sich die Kanten besonders gut ausarbeiten. Je nachdem wie dünn die Stoffstücke sind, kann das schon ein wenig dauern. Und fertig! :) |
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Und so sollte es am Ende dann aussehen. Bei Bedarf kann man die Formen jetzt mit andersfarbigen Stoffen unterlegen. Als weiteres Beispiel hab ich noch eine merkwürdige Form genäht die auf einer Seite eine Spitze und auf der anderen Seite eine Abrundung hat. Mit dieser Technik lassen sich wundervolle Effekte erzielen. Viel Spaß beim Ausprobieren und bei Fragen einfach melden ^,^ |
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