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Was geht in dir vor?

Nun bin ich dein Schutzengel
von

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Die andere Frau

"Sehr geehrte Fluggäste wir werden in Kürze im Hamburg Airport landen, bitte schnallen Sie sich an. Vielen Dank, dass Sie mit Hansa Air geflogen sind, wir hoffen Sie bald wieder bei uns begrüßen zu dürfen."

Behutsam legte die junge Frau die Zeitschrift mit dem Titel 'Cosmopolitan' auf ihren Schoß und befolgte die Anweisung, die über die Lautsprecher mitgeteilt wurde. Danach schaute sie lächelned durch's Fenster, worin sich ihr Gesicht spiegelte: makellos platinblondes langes glattes Haar, große saphirblaue Augen, sinnliche Lippen geschminkt in tiefem Rot...
 

Währenddessen am Hamburger Flughafen.

"Wo bleibt dieses Flugzeug, ich werde noch wahnsinnig!", zischte eine männliche Stimme mittlerer Tonlage etwas wütend und gereizt. Lehnend an der Rezeption wanderte sein Blick von seiner Armband- auf die Flughafenuhr. Für die Dame an der Rezeption war der Anblick zwar eine Augenweide, aber an erster Stelle amüsant: Ein groß gewachsener muskulöser schlanker junger Mann mit vollem schwarzen Haar, das noch seinen Nacken verdeckte... "Junger Mann...? Junger Mann!", sprach ihn die Dame an. Er drehte sich um und erblickte sie mit seinen grauen Augen.

"Ja bitte?", fragte er erwartungsvoll.

"Das Flugzeug, auf das Sie so ungeduldig warten ist gelandet, ich werde gleich eine Ansage über die Lautsprecher aussprechen.", sagte die Flughafenangestellte und nahm das Mikrofon in die Hand.

"Sehr geehrte Damen und Herren, das Flugzeug PH114H ist gelandet. Bitte achten Sie beim Auschecken auf ihr Gepäck.", war es über die Lautsprecher zu hören. Der junge Mann war hyperaktiv wie ein kreischender Teenager. Er bedankte sich mit einer leichten Verbeugung und raste zum Terminal 2, wo sich bereits vor dem Ausgang eine Menschenmenge geschart hatte, die selbst für den groß gewachsenen Asiaten ein Hindernis darstellte.

"Wie soll ich Jamie-Lili bei diesem Gedrängel nur ausfindig machen?", zischte er bemüht. Es gab nur eine Lösung dafür...
 

Zur selben Zeit auf der anderen Seite des Flughafens. Ein lilafarbener mittelgroßer Koffer hatte seine Besitzerin endlich gefunden, die ihn vom Laufband nahm und langsam in Richtung Hölle von einer Menschenmenge zog. Sie ahnte bereits, dass selbst wenn sie ihre zugehörige Person sehen sollte, sie mit großer Wahrscheinlichkeit mit einer Größe von 1,70 m auf Grund ihres zierlichen Körperbaus untergehen würde. Sie umklammerte ihren Koffer fest, damit nichts verloren ginge und öffnete ihre große Handtasche. Sie begann zu hektisch zu wühlen. Während der junge Mann auf der anderen Seite der Türen nur in seine Hosentasche greifen musste, um an sein Handy zu kommen, war es bei der Frau mit der großen und vollgepackten Tasche komplizierter. Er fing an zu tippen. Die Kurzwahlliste wurde benutzt, die 1, die einen Anruf zu "Jamalia-Liliana Järvis (Mein Engel)" einleitete. Durch einen lauten Klingelton und ein Leuchten fand Jamalia-Liliana [richtig, die Heldin unserer ersten FF] ihr Handy endlich ohne Mühen. Ihr fiel ein Stein vom Herzen, zu wissen, dass sie ihr teures neues wertvolles Handy nicht verloren hatte. Bevor sie ran ging überprüfte sie ihr Display, um sich zu vergewissern, wer anruft. "Genzo Wakabayashi (Mein Ein und Alles)", nervös und überglücklich zugleich ging sie ran.

"Hallo? Genzo?! Ich bin am Flughafen, aber ich kann dich nicht sehen!", sagte sie verzweifelt klingend, "diese Menschenmenge ist so furchtbar!", erklärte sie beklagend, während sie sich nun entschlossen durch die Menschenmenge drängelte und aufatmete als sie nach diesem Kampf raus war, bei dem sich ein Moment wie eine qualvolle Ewigkeit anfühlte.

Genzo lächelte amüsiert als er "seinen Engel", der ihn offensichtlich noch nicht wahrnahm, endlich sah. Dieser erholte sich nämlich noch vom Gedrängel und schnaubte hektisch auf mit einem gekränkten Blick. Das Handy war noch am Ohr.

"Das sieht man dir an", lachte Genzo am Telefon.

"Was...?", zischte Jamalia kaum hörbar, die anscheinend so überrascht über Genzos Worte war, dass sie das Gedrängel und die Erschöpfung völlig vergessen zu haben schien, als sie ihren Kopf hektisch von links nach rechts drehte und sich einmal komplett umdrehte und Genzo trotzdem nicht fand bei all dem Gefühlschaos.

"Schau mal nach rechts.", schlug Genzo amüsiert vor. Dieser war nun mehr in echt zu hören als über's Telefon. Kein Wunder, wie Jamalia feststellte, als sie ihr "Ein und alles", der unmittelbar neben ihr stand, erblickte. Das einzige was das Paar trennte war, die Absperrung des Terminals zu den Ausgangstüren. Jamalias Augen funkelten über diese Augenweide von Mann. Vollbeladen rannte sie aus der Absperrung raus zu ihm hin und sprang ihm in die Arme. Dieser fing sie sofort ein. Die beiden veranstalteten einen wer-drückt-fester-und-länger-Wettbewerb.

"Lass dich ansehen!", sagte Genzo gerührt und aufgeregt zugleich. Jamalia nahm ein wenig Abstand hielt ihre Arme aber noch um ihn herum genau wie Genzo, der sie immer noch hob und fest im Griff hatte. Doch statt sie anzusehen küsste er sie leidenschaftlich.

"Ich habe dich so vermisst", nuschelte er während des Kusses.

"Dieses Jahr kam mir vor wie eine qualvolle Ewigkeit!", betonte sie während sie tief Luft holte vor Glück und sie seinen Satz beendete. Beide strahlten sich überglücklich an und schienen den Tränen vor Glück schon sehr nah. Schließlich ließ Genzo sie runter, wobei er sie noch ganz nah an sich hielt.

"Komm Schatz, lass uns nach Hause gehen", sagte er ganz selbstverständlich.

Anders als vor einem Jahr, als die beiden noch nicht zusammen waren, konnte er die Wörter "Schatz" und "nach Hause" ganz natürlich in einem Satz verwenden. Auch Jamalia empfand eher Vertrautheit als falsche Scham bei seinen Worten.

"Ich nehme deinen Koffer und dein Handgepäck", sagte er als er ihr ihr Gepäck wie ein Gentleman abnahm, damit sie das schwere Gewicht nicht mehr selber schleppen musste.

"Danke Schatz", sagte Jamalia bescheiden wie ein Schulmädchen. Genzo legte sich ihre Reisetasche um die Schulter, um eine Hand frei zu haben, um mit dieser die Hand seiner Freundin zu halten. Sie nahmen ein Taxi und fuhren vom Norden der Stadt nach Hamburg-Mitte in ein ziemlich grünes Wohngebiet, in dem Genzo mit seinem Trainer Tatsuo Mikami wohnte. Sie hatten sehr viel Glück als sie vor einem Jahr eine Wohnung suchten. Dank der Unterstützung des Deutschen Fußball Bunds fanden sie ein großes Haus das sehr zentral lag und von wo aus man gut überall hinkam und dazu noch gut über öffentliche Verkehrsmittel verfügte. Aber mehr als das Haus selbst liebte Genzo die Wiesen und Spielplätze, die nicht nur gut zum Fußballspielen waren, sondern mittlerweile auch perfekt für romantische Abendspaziergänge mit seiner Freundin. Ja, Jamalia trieb Genzo über seine Grenzen hinaus und machte ihn zum hoffnungslosen Kavalier und Romantiker.
 

Das Taxi hielt vor einem von außen weiß lackierten Haus an. Genzo zahlte den Preis für die Fahrt anschließend stieg er aus, um zunächst seiner Freundin die Tür zu öffnen und dann das Gepäck aus dem Kofferraum zu holen. Jamalia betrachtete währenddessen seine durchtrainierten Arme und grinste verträumt, während sie sich dachte, dass sie bei diesem Anblick jede Sekunde umfallen könnte. Sie versuchte den Gedanken zu umspielen und wieder in die Realität zurück zu kehren.

"So, da wären wir, Madmoiselle.", sagte Genzo, der so klang als würde er sich auf etwas freuen. Doch bevor Jamalia etwas antworten konnte klingelte Genzos Handy. Erstaunt vor Neugier, wer anrufen könnte, fing sich Jamalia und sagte fürsorglich: "Gib her, ich nehme dir die Tasche ab."

Genzo gab ihr mit etwas Zögern die Tasche und griff in seine Tasche. Ohne hinzugucken klappte er sein Handy auf und ging ran.

"Hallo, Genzo Wakabayashi hier!"

"Hallo, Genzo? Ich bin's."

Jamalia-Liliana erkannte die Stimme eine erwachsenen Frau am anderen Ende der Leitung.

"Oh, hallo!", antwortete Genzo enthusiastisch, "Wie geht es euch?", fragte er.

"Uns geht es gut vielen Dank mein Schatz und dir? Was machst du? Ist Jamie-Lynn bei dir?", fragte die Frauenstimme.

Genzo war erstaunt. Verblüfft sah er zu Jamie-Lynn rüber und antwortete: "Ja ist sie. Wieso fragst du?", wollte er wissen und übersprang dabei die anderen Fragen.

"Wunderbar!", antwortete die Frau. Jamie-Lynn verstand immer noch nicht, was vor sich ging und starrte Genzo nur fragend an. "Naohito und ich wollen euch einladen, eine Woche hier bei uns in London zu verbringen, dann können wir sie endlich auch kennenlernen. Ihre Eltern erwarten euch auch.", sagte die Frau weiter.

Genzo reagierte überrascht: "Was ihre Eltern auch?!"

Doch statt zu antworten sagte die Frau: "Wir haben euch die Flugtickets per Post geschickt, sie müssten heute im Briefkasten sein."

"O.K., ich werde mit Jamie reden und dann melde ich mich wieder bei euch.", sagte Genzo.

"Super! Dann lasst euch nicht allzu viel Zeit.", sagte sie.

"Werden wir schon nicht.", sagte Genzo und lachte leicht.

"Alles klar, ich liebe dich Liebling.", sagte die Frau abschließend, woraufhin Genzo leicht errötete und nach kurzem Zögern sagte: "Genzi dich auch."

Jamalia konnte sich ein Lachen beim Namen Genzi nicht verkneifen.

"Auf Wiedersehen.", sagte die Frau.

"Tschüss.", erwiderte Genzo.

Beide legten auf.

"Wer war das Genzo?", fragte Jamalia sehr erwartungsvoll.

Die erste gemeinsame Nacht...

Genzo sah Jamalia einen Moment lang in die Augen, dann holte er seinen Schlüsselbund raus und öffnete die Tür, während er ihr emotionslos antwortete.

"Meine Mutter.", sagte er.

Jamalia öffnete ihre Augen ganz weit im Schock.

"Deine Mutter?", fragte sie. Sie wirkte betroffen.

"Du hast sie in einem Jahr Beziehung niemals erwähnt...", bemerkte Jamalia.

Genzo sah sie an und nahm ihre Hand. Er streichelte ihr über den Handrücken.

"Meine Eltern leben seit meinem fünften Lebensjahr in England. Sie haben dort eine gemeinsame Firma. Damit konnten sie mir den Beusch in der privaten Shutetsu Schule finanzieren.", begann Genzo zu erzählen.

"Ich verstehe.", erwiederte Jamalia zunächst. Sie betraten das Haus. Genzo gewährte Jamalia zuerst den Eintritt.

"Willkommen Zuhause.", sagte Genzo, der nunmehr heiterer klang.

"Wie ich es vermisst habe. Diese Idylle, diese Atomosphäre...", sagte Jamalia fröhlich, während sie sich verträumt umschaute. Genzo nutzte diese Gelegenheit und legte seine Arme um ihren Bauch, streichelte ihre Taille und schmiegte sich von hinten an sie.

"Welche Atmosphäre?", fragte er verführerisch und gierig nach einer Antwort.

"Genzo!", ermahnte sie ihn während sie sich umdrehte und ihm einen kleinen Klaps gab. Jedoch landete sie mit ihren Lippen auf Seinen. Er hielt sie weiterhin fest und küsste sie genüsslich. Sie erwiderte den Kuss kurz, doch ließ dann ab.

"Erzähl' mir lieber, was deine Mutter gesagt hat.", verlangte sie. Beide stellten Jamalias Gepäck auf der Stelle ab und gingen ins Wohnzimmer. Genzo saß sich hin und nahm Jamalia auf seinen Schoß. Diese legte ihre Arme auf seine Schultern um seinen Nacken, sodass sie kuschelten. Nun fuhr Genzo fort: "Sie und Vater haben uns eingeladen, für eine Woche nach London zu fliegen. Sie wollen dich kennenlernen. Ach ja, deine Eltern bestehen, wie es scheint, auch darauf."

"Ach ja? Mutter und Daddy auch?", fragte Jamalia erstaunt. Sie unterdrückte die Nervosität, die sich in ihr breit gemacht hatte, als Genzo erwähnte, dass seine Eltern sie kennen lernen wollen. Sie hatte Angst davor, dass ihre Beziehung mit Genzo durch dieses Treffen zerstört werden könnte. Sie liebte ihn zu sehr, als dass sie sich vorstellen konnte, ohne ihn weiterzuleben. Eher würde sie sterben.

"Sie haben mir gar nicht erzählt, dass sie so gut mit deinen Eltern befreundet sind.", sagte sie weiterhin.

"Du kennst sicherlich die Shizuka Hotelkette. Meine Vorfahren haben dieses Hotel gegründet und nun sind meine Eltern die Besitzer dieser Hotels."
 

(Anmerkung: Das ist natürlich frei dazuerfunden, dass seine Eltern die Besitzer einer Hotelkette Namens Shizuka sein sollen. Fakten laut dem deutschen CT-Wiki sind, dass Genzos Familie zu den ältesten und reichsten der Stadt Nankatsu gehört und ihnen ein Großteil der Stadt gehört, ferner sollen sie Millionäre sein. Nankatsu ist eine Kleinstadt, die zur Shizuoka-Präfektur in Südost-Japan gehört. Da Jamalias Eltern gut mit Genzos Eltern befreundet zu sein scheinen und sehr reich sind, erschien es mir am logischsten sie zu Hotelerben zu machen. Der Name Shizuka als attraktiver Hotelname mit Anlehnung an die Shizuoka-Präfektur, wo sie herkommen. Hoffentlich seid ihr damit einverstanden^-^. )
 

Jamalia glaubte für eine Minute, dass ihr der Atem stockte.

"Deinen Eltern gehört das Shizuka?", fragte Jamalia entgeistert. Genzo merkte sofort, dass mit Jamalia etwas nicht stimmt. Andererseits wäre es schon eine Leistung, es nicht zu bemerken bei Jamalias bleichen Gesicht.

"Was hast du?", fragte Genzo besorgt. Er hielt sie fester in seinen Armen und sah ihr tief in die Augen. Genzo bekam keine Antwort. Jamalia versuchte cool zu bleiben und starrte ihn verträumt an.

"Jamalia?", Genzos Stimme klang immer nervöser und ernster.

"Genzi...", begann Jamalia und unterdrückte ein Kichern, "so süß habe ich dich noch nie erlebt. Ich könnte dahinschmelzen.", sagte sie bezugnehmend auf das Telefonat, dabei nahm ihr Gesicht wieder Farbe an. Nichtsdestotrotz sagte sie das derart emotionslos, dass es schon fast eine schauspielerische Topdarstellung war.

Nun war Genzo entgeistert vor Erleichterung.

"Oooh du...!", er legte sie auf die Couch und warf sich auf sie, um sie mit einer Kitzelattacke zu "bestrafen".

"Hast du mit einen Schrecken eingejagt! Ich war schon ganz krank vor Sorge!"

"Bist du so ein Muttersöhnchen?", fragte Jamalia ihren Freund neckend und foulte ihn übel, indem sie ihn sehr sanft am unteren Lendenbereich mit dem Fuß schupste. Sie lachte aber herzhaft, was Genzo selbst sehr glücklich machte. Er konnte es nicht ertragen, wenn sie ihre Mundwinkel auch nur im entferntesten nach unten geneigt hatte.

"Kannst du das nochmal wiederholen...?", forderte Genzo sie gespielt bedrohlich auf.

"Genzo...Hahaha...Genzo Wakabayashi...ist...hah...ein...Mu-Muttersöhnchen", brachte Jamalia in ihrem Lachanfall noch raus. Im Gewusel und der heiteren Atmosphäre landete Genzos Hand an Jamalias Taille, wo ihr die Bluse bereits etwas hochgerutscht war. Es war wohl eher das Vertrauen zu Jamalia, statt das männliche Bedürfnis, das sich über ein Jahr Beziehung aufgebaut hatte, dass Genzo tiefer unter ihre Bluse ging und sie an der Öffnung ihres BHs streichelte und sie an ihrem Hals küsste. In diesem Moment spürte er, dass Jamalia erstarrte und erschauderte. Als Genzo sie in diesem Moment ansah trafen sich ihre Blicke. Während Genzo in Jamalias Augen Angst laß, sah sie in seinen Augen Schuldgefühle und Reue und entwickelte selbst ein sichtbar schlechtes Gewissen, indem sie seinem Blick auswich, dennoch aber seinen Rücken streichelte. Langsam ließ Genzo von ihr ab und krabbelte wieder in eine Sitzposition. Auch Jamalia saß sich wieder aufrecht hin und legte ihren Kopf und ihre Hände auf seine Schulter, wobei sich Genzo wohlfühlte, auch wenn er es in diesem Moment nicht zeigte.

"Genzo...", begann Jamalia mit einer zarten Stimme.

"Schatz, am besten ich bereite langsam das Abendessen vor.", erwiderte er, während er langsam aufstand und seine Freundin mit sich zog. Diese kuschelte sich weiterhin an ihn und er hielt sie behutsam fest.

"Du kannst dich so lange in meinem Zimmer einrichten und ein Bad nehmen. Ich hole dich dann, wenn alles fertig ist.", schlug er vor. Obwohl das Haus genug Zimmer hatte, dass Jamalia ihr eigenes haben konnte, betonte Genzo, dass er sie in seinem Zimmer haben will. Dem schien Jamalia nichts entgegen zu setzen.

"Ist gut Liebling, ich danke dir.", sagte sie und verabschiedete sich nach oben ins Bad. Genzo trug noch ihr Gepäck rauf und stellte es in sein Zimmer. Auf dem Weg zur Küche, blieb er vor der Badezimmertür stehen und hielt den Türknauf fest. Er lehnte seinen Kopf gegen die Tür und wirkte etwas verzweifelt. Ereignisse schwirrten durch seinen Kopf, wenn er daran dachte, dass er Jamalia vor einem Jahr an Karl-Heinz Schneider hätte verlieren können. Doch er hat gewonnen und ihr Herz erobert. Nein, sie würde er um nichts auf der Welt hergeben. In diesem Moment wurde ihm aber klar, dass er sie nicht zwanghaft an sich binden konnte und sie genug respektierte, um damit zu warten, bis auch sie sich bereit fühlte. Bis dahin würde er sie auf Händen tragen und sie mit all seiner Liebe überschütten, so dass es ihr an nichts mangeln würde.
 

(Anmerkung: Ja, Genzo ist ein echter Romantiker. Diese Seite wird aber im Anime und Manga ausgelassen, deswegen betone ich sie in meiner FF :) ).
 

Währenddessen im Bad... Jamalia hatte ihre Arme verschränkt auf den Beckenrand gelegt und ihren Kopf mit geschlossenen Augen rauf. Sie hatte ein wenig Kopfschmerzen, nicht weil ihr der Kopf weh tat, sondern weil ihr vieles im Kopf rumschwirrte, Genzos Eltern, Genzo, ihre Eltern... Und als ob das alles nicht schon alles schlimm genug wäre London. Es gab einen triftigen Grund, warum Jamalia und ihre Geschwister sich von ihren Eltern getrennt hattenund entschieden haben separat voneinander bei ihren Großeltern in Mailand bzw. Paris zu leben und der war nicht die Angst vor Kriminalität, wie Jamalia es Genzo vorgegaukelt hatte, sondern etwas anderes... Jemand anderes... Nicht mal ihre Eltern wussten wirklich den Grund. Ein weiteres schlechtes Gewissen plagte sie. Zwar wusste sie, dass sie bei Genzo wohl behütet war, aber verdiente sie es nachdem sie ein Jahr Beziehung auf einer Lüge aufgebaut hatte? Plötzlich ging die Tür auf, Jamalia kreischte und tauchte unter. Es war Genzo, der sich beim Kochen die halbe Hand verbrannt hatte. Es war keine schlimme Verbrennung, musste aber behandelt werden. Ohne mit der Wimper zu zucken ging Genzo weiter an Jamalia vorbei Richtung Waschbecken und holte aus dem Medizinschrank drüber Zahnpasta, die er sich auf die Wunde schmierte. Jamalia kam währenddessen wieder etwas hoch, so dass sie bis zu ihren Augen an der Oberfläche war. Sie hielt sich am Beckenrand fest und heftete ihren Blick auf Genzo. Bevor der wieder rausging, warf er noch einen Blick auf die Badewanne und konnte sich ein Kichern nicht verkneifen. Er ging auf die Wanne zu und Jamalia tauchte wieder unter während sie sich weiterhin festhielt. Genzo kniete vor dem Becken nieder und steckte seine heile Hand unter das Wasser, um die Wange seiner Freundin zu streifen.

"Du kannst ruhig wieder hochkommen.", sagte Genzo amüsiert. Das Schaumbad verdeckte jede Sicht. Jamalia kam mit seiner zarten, liebevollen Berührung langsam wieder auf, so dass ihr Gesicht an der Oberfläche war und legte ihre Hand auf Genzos Hand, mit der er ihre Wange berührte.

"Hast du dich schlimm verletzt?", fragte sie auf eine unwiderstehlich süße Weise.

"Es ist nichts Ernstes, du brauchst dir keine Sorgen zu machen, Schatz.", antwortete er lächelnd. Selbst wenn er im Sterben liegen würde, würde er sein Leid niemals mitteilen. So war Genzo. Er markierte immer den starken Mann, wodurch man ihn schnell als Macho abstempeln konnte, aber Genzos Laufbahn als überwiegender Kapitän seiner Fußballmannschaften war es, die es nicht anders zuließ und Jamalia... Ihr wollte er einfach das Gefühl geben, bei ihm wohl behütet zu sein.

"Ich ruf dich, sobald das Essen fertig ist.", sagte er abermals und verließ das Bad.

Sie lehnte sich zurück, schloss die Augen und dachte einen Moment lang nach bis sie aus ihren Gedanken gerissen wurde als sie realisierte, dass Genzo ihren Namen nicht in Gedanken rief, sondern in Wirklichkeit, weil das Essen nach einer Weile bereits fertig zu sein schien.

"Jamalia? Jamalia!", rief Genzo aus der Küche. Er wäre auch zu ihr an die Tür gegangen, wollte ihr aber keinen weiteren Stress zumuten. Ein Schreck für heute reichte.

"I-ich komme gleich runter... Genzo!", antwortete sie etwas verunsichert. Kurz darauf stieg sie aus dem Bad, räumte hinter sich auf und ging in Genzos Zimmer, um sich anzuziehen. In Genzos Zimmer nur mit einem Tuch umwickelt und ihre nassen Haare in ein Handtuch gewickelt schaute sie sich erstmal um. Sie realisierte, dass es das erste Mal war, dass sie bei Genzo im Zimmer war. Es war sehr groß und edel und modern mit schwarzen Möbeln und Glasschränken, in denen seine Trophäen und Medaillen ausgestellt waren, eingerichtet. Das etwas tiefere Doppelbett erinnerte sie an den japanischen Stil, der für Genzos Herkunft sprach. Sein Zimmer schien wie ein richtiges Wohlfühlparadies mit einem schwarzen mittelgroßen Flachbildfernseher und einem kleinen gläsernen Couchtisch mit einer Couch und einem Sessel. Eine Sportskanone, wie er brauchte selbstverständlich nicht viel Platz für einen Schreibtisch, allerdings fand sie unter einem langen horizontal aufgehängtem Spiegel zwei Hanteln mit jeweils 5kg. Jamalia lachte herzhaft als sie sich ihren Freund vorstellte, wie dieser jeden Morgen oben ohne vor dem Spiegel Hantelübungen machen würde während er sich selbst anhimmelte. Etwas, was Jamalia noch auffiel waren die zwei großen Schränke. Genzo war verglichen mit ihr keine Modeikone, die dermaßen Platz für Kleidung brauchte, anders gedachte, wer war das schon im Vergleich zu ihr. Bevor, sie zu den Schränken ging, um sich einzurichten entdeckte sie noch etwas: Fotos, die genauso zahlreich ausgestellt waren, wie seine Auszeichnungen. Auf dem Nachttisch neben seinem Bett fand sie ein Foto auf dem sie sich und Genzo wiedererkannte. Sie erinnerte sich noch genau an diesen Moment vor einem Jahr, als Jamalias Mutter Victoria beim Sight-Seeing an der Alster ein Foto von Genzo und ihr gemacht hatte. Auf seiner Komode gegenüber, neben dem Spiegel, war noch ein Foto, auf dem dieses Mal nur Jamalia drauf war. Sie schien auf einer Wiese zu liegen und schaute verträumt in den Himmel. Genzo muss dieses Bild gemacht haben, als sie nicht aufpasste. Sie war den Tränen schon nah, aber der Ausbruch passierte erst, als sie auf den Glasschrank sah und inmitten seiner Trophäen drei Bilder fand. Links ein Bild von ihm und einem kleinen jungen, dessen Frisur sie an die von Schneider erinnerte, mit dem Unterschied, dass seine Haare schwarz waren, sie hielten eine große braune Fahne hoch. Rechts ein Bild, auf dem eine ganze Mannschaft drauf war, Jamalia schloß sofort darauf, dass es sich hierauf um seine Mannschaft und Freunde aus Japan handeln musste. Der kleine Junge war wieder drauf. Aber das Bild in der Mitte nahm Jamalia wohl am meisten mit. Es war das Bild, das größer gedruckt war und auf dem Genzo auf dem Rasen auf Jamalia lag. Der Moment ihres ersten Kusses. Sie hielt die Hand vor ihren Mund und musste weinen. Noch nie in ihrem Leben hatte sie eine derartige Liebe von jemandem zu spüren bekommen.

"Genzo...!", schluchzte sie.

Ein Niesen erinnerte sie daran, dass sie sich anziehen sollte, um sich nicht zu erkälten. Sie versuchte sich zu beruhigen als sie dem nachging und ließ ihren Traummann nicht länger warten.
 

Genzo hatte den Tisch bereits fertig gedeckt und die Küche soweit in einen ordentlichen Zustand gebracht. Langsam begann er zu grübeln, wo so blieb und wurde nervös aggressiv, als er plötzliche fühlte, wie jemand seinen stramm trainierten Bauch von hinten umklammerte. Bevor er nach hinten gucken konnte, um sich zu bestätigen, dass es Jamie war, hatte diese sich schon auf Zehnspitzen hingestellt und küsste ihn überglücklich.

"Wofür war denn das?", fragte Genzo in seiner Gelassenheit amüsiert.

"Einfach nur für den besten Freund, den man sich hätte erträumen lassen können. Ich beneide alle anderen Mädchen auf dieser Welt.", sagte Jamie prahlend. Genzo hatte sich währenddessen umgedreht und sie in seine Arme geschlossen. Das Pärchen sah sich tief in die Augen.

"Ach ja? Dann haben wir ja was gemeinsam.", merkte Genzo an, "denn ich beneide alle Jungs auf dieser Welt, die niemals auf den Geschmack dieser inneren und äußeren Schönheit kommen werden, mein Engel."

Jamie begrub ihr Gesicht in Genzos Brust vor Verlegenheit. Sie wusste nämlich genau, was ihr diesen Kosenamen eingebracht hatte und konnte nicht anders, egal wie oft er es sagte.

"Dein Trainer könnte jede Sekunde nach Hause kommen.", murmelte Jamie in seine Brust.

"Nein..., das glaube ich nicht.", sagte Genzo spaßig, woraufhin Jamie sofort das Gesicht hoch nahm und ihn empört ansah.

"Wo ist er denn? Was ist passiert?", fragte sie nach.

"Nichts, er wusste nur, dass du kommst und..."

"So, so...", grübelte Jamie grinsend, die ahnte, dass Genzo diese Zweisamkeit im großen Stil arrangiert hatte. Nicht, dass sie Einwände hatte. Genzo ließ langsam von ihr ab, nahm aber ihre Hand und führte sie zum gedeckten Tisch.

"Darf ich bitten, Madame?", sagte Genzo und schob ihr den Stuhl zurecht. Die Küche war abgedunkelt und durch die kleinen Lampen am Kochtresen beleuchtet, was eine romantische Atmosphäre erweckte. Nachdem Jamalia saß, setzte Genzo sich gegenüber hin und die beiden begannen zu essen. Jamalia lobte ihren Freund samt seiner Kochkünste hoch in den Himmel. Die heitere Atmosphäre brachte sie auch dazu, dass sie sich letztendlich mit genug Vertrauen zusammenriss und einwilligte in zwei Tagen nach London zu reisen.

Nachdem sie fertig waren, räumten sie gemeinsam ab und gingen rauf ins Schlafzimmer.

London! London...?

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Ihr wahres Gesicht

Nachdem die Wakabayashis und die Järvises zunächst bei letzteren zum großen frühzeitigen Dinner eingeladen waren, wurden sie anschließend zu den Wakabayashis zum Kaffee und Kuchen eingeladen. Wie Eltern so sind, dachten sie sich, dass ihre Kinder mit Sicherheit hungrig und erschöpft von der Reise sein würden und sie sich mit Essen wieder stärken würden.
 

Während Jamie-Lynn trotz der Reise fleißig mit angepackt hat, viel lachte und mitredete und wie ein Energiebündel auf die beiden Mütter zu deren Überraschung wirkte, war sie bei den Wakabayashis plötzlich wie ausgewechselt. Genzo wurde dabei besonders hellhörig, da seine Freundin nicht mehr wiederzuerkennen war. Es war deutlich zu erkennen, dass sie Angst vor etwas hatte und sichtlich nervös war. Im Kreise des Tisches versteckte sie sich regelrecht hinter ihrem Vater und ihrer Mutter. Sie hatte zwischen den beiden Platz genommen. Auf der anderen Seite des Couchtisches saß Genzo in Mitten seiner Eltern, stolz und präsent, wie es sich für einen Spitzensportler mit Führungsqualitäten gehörte.

Um die Stimmung nicht zu zerstören war Jamie-Lynn bemüht, die Aufmerksamkeit nicht weiter auf sich zu ziehen. Dadurch dass sie allerdings derart verunsichert war von einer Minute auf die Nächste und niemand sich etwas erklären konnte, erzielte sie genau den entgegengesetzten Effekt. Zu ihrem Glück wurde der Abend nicht mehr allzu lang.

Der Abschied verlief nicht nur sehr benommen, sondern auch ziemlich lieblos, dafür dass Jamalia und Genzo ein glückliches Paar darstellen sollten. Beiden Elternpaaren war klar, dass es sich selbstverständlich für Kinder gehörte, sich vor ihren Eltern mit ihren Liebschaften zurückzuhalten, jedoch nicht in diesem Ausmaß. Genzos mangelnde Befriedigung war unübersehbar zur Wut seiner Mutter. Die wusste zu verhindern, dass so mit ihrem Goldstück umgegangen würde, auch wenn es sich hierbei um die Tochter ihrer besten Freunde handele.
 

Auf der Rückfahrt.
 

Um einer Moralpredigt ihrer Eltern zu entfliehen oder von ihnen zur Rede gestellt zu werden, legte Jamie-Lynn sich bereits zu Beginn der Rückfahrt mit dem Oberkörper auf die Rückbank des Jeeps und kuschelte sich in sich zusammen. Noch bevor ihre Eltern die Stille brechen konnten, stammelte sie leise nach ihnen und teilte Leid mit - ob dieses erzwungen oder real war, sei für's Erste dahingestellt.

"Ich... friere...", stotterte sie und fügte noch hinzu, dass sie zitterte, starke Kopfschmerzen hätte, Übelkeit und ihr sämtliche Glieder schmerzten. An einer roten Ampel hatten ihre Eltern gerade noch Zeit, sich einen Augenblick anzugucken. Es ist natürlich nichts ungewöhnliches, dass sich eine Krankheit im Laufe eines Tages entwickelt, aber das hier kam ihnen doch äußerst merkwürdig vor. Es war zwar herbstlich frisch an Frühlingsnächten wie diesen, aber nicht derart kalt, wie es Jamie-Lynn laut eigener Aussage war. Dennoch erwiderte ihre Mutter: "Oh nein, mein Kind, hast du dir etwas eingefangen?"

"Ich... weiß es nicht...", antwortete Jamie-Lynn.

Ihr Vater sprach während der Fahrt nichts mehr mit ihr, bot ihr aber durch seine Frau sein Sakko als Decke an, welches auf dem Rücksitz lag. Das Band zwischen James und seiner Tochter war so groß, dass es eigentlich sehr wenige Gründe gab, weshalb er aufhören würde, mit seiner geliebten Tochter zu sprechen. Sowas fiel auch Jamie-Lynn sofort auf und ihr war alles klar. Aus Rücksicht und weil sie gerade andere Sorgen im Vordergrund hatte, verzichtete sie allerdings ihn darauf anzusprechen.
 

Bald kamen sie auch Zuhause an.
 

"Ich schaffe es schon auf mein Zimmer...", sagte Jamie-Lynn leise und schleppte sich die Treppe rauf. Ihre Eltern sahen ihr nur ratlos, um nicht zu sagen verzweifelt, hinterher, sagten jedoch nichts. Stattdessen führte James seine Frau in die Küche und löste nun sein Schweigen.

"Victoria...! Glaubst du, Lynnie ist...?", der Vater des hübschen Teenagers wagte gar nicht auszusprechen, was er bildhaft vor sich sah. Väter... eine niemals endende Liebesgeschichte... zwar war er von Genzo zu Zeiten mehr begeistert als von seinen eigenen Söhnen, aber dennoch fiel es ihm schwer loszulassen.

Victoria versuchte ihren Ehemann zu beruhigen, weil sie seine Gefühle als Vater, nun da sie selbst erwachsen war, verstehen konnte.

"Überlass' das nur mir Liebling, ich werde mal mit ihr reden."

Doch als sie bereits an ihrem Zimmer ankam und eintreten wollte, hatte sie die Gelegenheit verpasst.

Sie klopfte an der Tür und fragte: "Jamie-Lynn? Kann ich reinkommen? Ich würde gerne mit dir über Genzo sprechen...", während sie den Türknauf mit der anderen Hand festhielt und schon am Eintreten war.

Bevor sie ihren Satz richtig beenden konnte, sah sie, dass Jamie-Lynn bereits in ihrem Bett eingekuschelt eingeschlafen war. Der Schein trügte zwar, reichte allerdings, um ihren Eltern für heute auszuweichen. Trotz geschlossener Augen hatte sie alles mitbekommen, wie ihre Mutter eintrat, was sie von ihr wollte und wie sie das Zimmer wieder verließ.

'Verzeih mir bitte, Mom. Verzeiht mir bitte alle...', sagte sie sich in Gedanken und dachte dabei an Genzo und ihren Vater.

Um nicht mit allzu enttäuschenden Neuigkeiten zu ihrem Mann zurückzukehren, übersprang Victoria, dass sie nicht mit Jamie-Lynn geredet hat und sagte stattdessen, während sie James' Wange streichelte und ihn anlächelte: "Wir haben Jamie-Lynn zu einem verantwortungsbewussten, gehorsamen jungen Fräulein erzogen. Wir brauchen uns da keine Sorgen zu machen.", Gott sei Dank, konnte sie James mit ihren Worten beruhigen.
 

Während ihre Eltern zu ihrem Unwissen bereits wieder heiterer waren, war es unruhig um Jamie-Lynn. Sie hatte den Tag bereits in Hamburg besorgt angefangen und ihn umso beunruhigter beendet. Zwar hatte sie sich in ihr Bett gekuschelt, sämtliche Lichter in ihrem Zimmer ausgemacht und ihre Augen geschlossen, aber sie selbst war hellwach und körperlich bei bester Gesundheit. Ja... die Beschwerden waren nur ein Vorwand, um sich ihren Sorgen widmen zu können. Der einen Sorge konnte sie scheinbar gut entfliehen, wenn sie in der Nähe ihrer Eltern bliebe, aber nicht der anderen, die aktuell unumgänglich und wichtiger war: Kyoko Wakabayashi. Sie hatte Angst vor ihr, das gestand sie sich nun ein. Außerdem hatte sie panische Angst, Genzo zu verlieren. Ihre Angst machte das, was sie fürchtete, zur Realität. Aber es war ihre eigene Schuld, daran gab es für sie keinerlei Zweifel. Dauernd musste sie an heute Nachmittag denken und daran wie sie Genzo verletzt hatte...
 

FLASHBACK
 

Im Hause Wakabayashi angekommen sah sich Jamie-Lynn in der Eingangshalle um. Sie war die Einzige, die das Haus noch nicht kannte. Zu dieser Zeit schien noch alles in Ordnung. Sie betrachtete die Architektur und den Stil des Anwesens, während alle anderen erstmal ankamen.
 

"Möchtest du dich vielleicht erstmal umschauen?", hallte es in Jamie-Lynns Ohren, "Genzo, vielleicht kannst du Jamie-Lynn ein wenig herumführen?", schlug seine Mutter vor.

"Klar gerne!", Genzo hatte bei diesem Vorschlag nicht im geringsten Einwände, "Ich zeige dir auchl mein Zimmer..."

Diese Worte schlugen ein wie eine Bombe. Jamie-Lynn erstarrte plötzlich. Ihre Augen wurden vor Nervosität ganz weit. Von da an begann die Sorge um sie.

"Was ist los?", fragte sie ihre Mutter.

Jamie-Lynn ging nicht direkt auf diese Frage ein und bezog sich stattdessen auf Genzos Worte: "Geht das denn in Ordnung?", fragte sie ganz blass und verunsichert.

Selbst Genzo verunsicherte diese unerwartete Wendung.

"Ja... klar, warum denn nicht?", erwiderte er mit dieser Gegenfrage.

Jamie-Lynn schüttelte den Kopf und fing sich schnell, um nicht mehr Aufmerksamkeit als nötig auf sich zu ziehen. Das bleib zwar nicht unbemerkt, wurde aber unkommentiert gelassen.

"Lass uns gehen.", sagte sie ganz neutral und sie gingen die Treppen hoch.
 

Dieses Mal war es Genzo die absolut still war, was Jamie-Lynn nervös machte. Tief in ihrem Inneren spürte sie, dass er verärgert sein musste, er selbst ließ sich das allerdings nicht anmerken. Er ging einen Schritt voraus und sie folgte ihm einfach nur und hatte beschlossen, nichts zu sagen, bis er nichts sagen würde.
 

Sie blieben vor einer weißen Tür stehen. Genzo ergriff den Türknauf und öffnete die Tür. Er machte einen Schritt zur Seite und sagte: "Nach dir, herein.", diese höflichen Worte klangen im Ernst seiner Stimme regelrecht streng und eher wie ein Befehl. Seine Freundin gehorchte ganz gehorsam.

Jamie-Lynn bekam einen Augenblick um einzutreten und sich umzuschauen. Bevor sie realisierte, wessen Zimmer das war, nämlich Genzos Zimmer, welches sie so fürchtete, hörte sie schon die Tür zufallen. Im Moment als sie Aufschreckte, zischte Genzos Hand wie ein Hieb an ihr vorbei und schlug die Wand mit seiner Handfläche. Damit drängte er Jamie-Lynn gegen die Wand in die Enge. Mit der anderen Hand stützte er sich ebenfalls gegen die Wand, um zu verhindern, dass sie ihm entfloh.
 

"Genzo, was soll das?!", fragte sie entsetzt mit heller gedämpfter Stimme.

"Dasselbe könnte ich dich fragen...!", knirschte Genzo, "Was ist los mit dir?! Antworte mir, verdammt!"

Jamie-Lynn war völlig aufgelöst und verunsichert. Sie stand kurz vor dem Nervenzusammenbruch. Seitdem sie mit Genzo zusammen war, hatte sie den Gedanken daran, sterben zu wollen, besiegt, doch zu ihrem Entsetzen kam er jetzt wieder. Aus der Emotion heraus, nahm sie all ihre Kraft zusammen und stieß Genzo weg von sich.

"Lass mich in Ruhe Genzo!", schrie sie und rannte aus dem Zimmer ins Gästebad in der Eingangshalle und als sie sich etwas beruhigt hatte, zu ihren Eltern.
 

FLASHBACK ENDE
 

Unter höllischen Tränen und mit starker Migräne weinte sie sich in den Schlaf.
 

Im Maison Wakabayashi
 

Auch Genzo verabschiedete sich schnellstmöglich mit der Ausrede, dass er sehr müde sei, von seinen Eltern. Während sein Vater ratlos dreinschaute, wusste seine Mutter bestens Bescheid und schaute ihrem Sohn umso zorniger hinterher. Genzo fiel es an diesem Abend sehr schwer sein Zimmer nach langer Zeit zu betreten und zu bewohnen nach allem, was sich heute innerhalb von Minuten abgespielt hatte. Er nahm seine ganze Tapferkeit zusammen, kniff die Augen zu und versuchte einzuschlafen und alles zu verdrängen.
 

Spät Abends im erleuchteten Zimmer der Eheleute Wakabayashi. Das Ehepaar lag im Bett noch wach und unterhielt sich noch über ihre - nach gegebenen Umständen - Schwiegertochter in spe. Das passte vor allem Kyoko gut in den Kram, denn nun konnte sie ihrem Zorn, den sie seit dem Nachmittag mit größten Mühen zurückhalten musste, freien Lauf lassen.

"Ich mag Jamie-Lynn sehr, sie ist wirklich wunderhübsch, sogar noch hübscher als auf den Fotos, und ein ausgesprochen liebes Mädchen, findest du nicht?", begann Naohito das Gespräch.

Kyoko nahm zunächst eine sehr gleichgültige und wählerische Haltung ein: "Nun... ich weiß ja nicht..."

Langsam aber sicher zeigte Kyoko nun ihr wahres Gesicht.

Jamie-Lynn...? Wo bist du?!

"Was soll das denn bitte heißen?!", fragte Naohito mit der Tendenz seine Stimme zu erheben.

"Ich frage mich einfach, ob sie gut genug für unseren Genzo ist.", antwortete Kyoko schnippisch.

"Ob sie gut genug ist?!", Naohito traute seinen Ohren nicht, "Was willst du denn noch? Sie ist intelligent, hübsch, gehorsam, kommt aus einer wohlhabenden Familie, ist talentiert und hat mit ihrer frühen Musikkarriere für ihre Zukunft bereits vorgesorgt!", der Vater von drei Söhnen konnte seinen Zorn, der durch die Empörung hervorgekommen ist nun nicht mehr im Zaum halten und schrie regelrecht, "Und das wichtigste ist das Genzo sie liebt! Wahrscheinlich mehr als alles andere und mehr als er jemals irgendetwas geliebt hat...!"

Genug ist genug, nun erhob auch Kyoko ihre Stimme, mindestens auf dieselbe Lautstärke, um ihrem Mann Kontra zu geben: "Sei doch bitte nicht so blind Naohito! Du bist ein Mann und verstehst nicht, was für Biester diese jungen Teen-Girls von heute sein können! Genzo mag sie zwar lieben, aber wer weiß, ob sie diese Liebe überhaupt erwidert und daraus resultierend auch verdient?!"

Naohito konnte nicht fassen, was er sich da anhören musste, seine Frau war gar nicht wiederzuerkennen. Selbst er kennt das Klischee über den ewigen Konflikt von Schwiegermüttern und Schwiegertöchtern, hätte allerdings niemals gedachte, dass sowas ausgerechnet ihm beziehungsweise seinem Sohn mit dessen Mutter passieren würde.

"Kyoko...", zischte er finster, "BIST DU IN DEINER SELBSTSUCHT DERART GRÖSSENWAHNSINNIG GEWORDEN, DASS DIR DEIN SOHN VÖLLIG EGAL IST, SOLANGE DU HAUPTSACHE DEINEN WILLEN BEKOMMST, NÄMLICH IHN FÜR IMMER FÜR DICH ALLEIN?!", schrie er seine Frau an.

"UND WAS WENN ES SO WÄRE?!", schrie sie zurück. In diesem Moment kam Genzo aus dem dunklen Korridor hervor. Seine Eltern, zwischen denen dicke Luft herrschte und die sich mit einem lodernden Feuer in ihren Augen ansahen, schreckten in diesem Moment ertappt auf und drehten sich ruckartig zu ihrem Sohn.

"Genzo...", begann seine Mutter, "was ist los Schatz? Kannst du nicht schlafen?"

"So könnte man es ausdrücken...", antwortete er schroff während er weiter eintrat.

"Wi-wir haben uns nur unterhalten...", stammelte Kyoko nervös.

"Ziemlich laut unterhalten, meint ihr nicht?", konterte er schnippisch.

"Genzo, Schatz komm' her", sagte sie, während sie sich um 90° drehte, um Genzo einen Platz im Bett frei zu machen, "komm in unsere Mitte."

Genzo schlug seiner Mutter den Gefallen nicht ab, allerdings war seiner Ansicht nach damit lange nichts geklärt.

"Hör mal, Genzo...", wollte sie anfangen zu erklären als Genzo sie mit einem Handzeichen unterbrach.

"Du brauchst mir nichts zu erklären, Mutter, wenn du so denkst, dann kannst du gerne damit weitermachen. Das ist für mich nicht von Belangen. Ich werde Jamie-Lynn niemals wieder gehen lassen.", die Entschlossenheit in seinen Worten beeindruckte seine Eltern, doch was dann folgte beunruhigte sie umso mehr, "Außerdem habe ich gerade andere Sorgen..."

"Wieso was ist los?", fragte seine Mutter besorgt, auch sein Vater sah ihn besorgt an, "Hattest du Streit mit Jamie-Lynn?"

"Nicht direkt...", begann Genzo zu erklären, "ich... erkenne sie bloß nicht wieder. Deswegen mache ich mir Sorgen um sie... und auch um uns...", nuschelte er das Ende des Satzes.

"Aber inwiefern hat sie sich denn verändert und seit wann?", nun mischte sich auch sein Vater in das Gespräch ein.

"Ich weiß es nicht, ich kann es mir selbst nicht erklären.", Genzo klang sehr verzweifelt, "Ich glaube richtig angefangen hat es, seit wir unsere Reise nach London angetreten haben. Sie hat niemals auch nur mit einer Silbe über ihren Zeit in London gesprochen, aber ich spüre, dass sie sehr verängstigt wirkt. Sie ist ständig auf der Hut und leicht zu erschrecken, als würde sie unter Verfolgungswahn leiden."

Seinen Eltern verschlug Genzos Beobachtung glatt die Sprache, sie wussten sich nicht zu helfen und auch nicht, was sie ihrem Sohn in diesem Moment sagen sollten.

"Mutter, Vater", sagte er und drehte sich einmal zu beiden hin, "Sie ist normalerweise nicht so und so habe ich sie auch nicht kennen oder lieben gelernt. Sie ist ganz anders, so ein herzensguter Mensch, der unendliche Liebe und Leidenschaft für alles und jeden in sich trägt und vor allem unsere Liebe beruht ohne Zweifel auf Gegenseitigkeit. Noch vor unserer Ankunft hatten wir zwei wunderbare Tage und ein traumhaftes, erstes Beziehungsjahr!"

Diese Worte faszinierten seine Eltern so sehr, dass es seine Mutter zum Umdenken brachte.

"Weißt du was Genzo?", begann sie, "Ich bin morgen mit Victoria zum Brunch im Shizuka London verabredet und hole sie wie besprochen erstmal Zuhause ab. Wenn du möchtest kannst du gerne mit mir mitfahren und Jamie-Lynn dann gleich morgen früh sehen."

Kyoko klang zur Freude ihrer beiden Männer sehr ausgelassen und lieblich. Was aber noch viel wichtiger war, war dass sich ein Strahlen auf Genzos Gesicht breit machte.

"Ja das würde ich sehr gerne!"
 

Auch wenn er nicht viel Zeit mit seinen Eltern hat oder verbringt, hatte er es nach der Wendung, die dieses Gespräch nahm, nicht mehr nötig, lange bei ihnen zu bleiben. Genzo verabschiedete sich bald in sein Bett und auch seine Eltern beendeten mit einer Versöhnung den Tag.
 

Der nächste Morgen konnte für Genzo gar nicht schnell genug vergehen, weil seine Mutter dies auch wusste, ließ sie sich nicht mehr Zeit als nötig und sie fuhren bald los und kamen pünktlicher als pünktlich an der Järvis-Villa an.

Victoria freute sich, als sie auch Genzo an der Seite seiner Mutter sah, gerade weil sie wusste, weshalb er mitgekommen war. Ihre Freude war umso größer als sie sah, wie harmonisch Mutter und Sohn miteinander waren. Sie kicherte leicht, ließ sich aber vor lauter Enthusiasmus keine Zeit, sofort nach Jamie-Lynn zu rufen und die Liebenden wieder zusammen zubringen.

"Jamie-Lynn? Genzo ist hier!", rief ihre Mutter, die Genzo an der Tür empfing. "Jamie-Lynn...?!", nichts geschah. Der Ton der vierfachen Mutter wurde immer finsterer und besorgter. Auch Genzo, der es sich eher schwer anmerken ließ, wirkte sichtlich angespannt.

"Entschuldigt mich bitte einen Moment.", bat Victoria ihre Gäste, die mittlerweile in die Eingangshalle eingetreten waren. Sie eilte die Treppen rauf und riss die Zimmertür auf. Es war niemand da.

"Gerard...! Jeanette!!", rief sie nach ihrem Butler und ihrem Dienstmädchen mit großer Nervosität.

"Ja, Madam?", fragten sie eilig und von ihrer Nervosität angesteckt.

"Jamie-Lynn ist nicht in ihrem Zimmer und auch sonst nirgendwo oben aufzufinden, bitte helft mir sie zu suchen!", bat sie verzweifelt.

"Jawohl, Madam!"

Die Drei teilten sich auf. Genzo und seine Mutter wussten sich in diesem Moment nicht zu helfen geschweige denn, wie um sie geschah.

"Können wir dir irgendwie helfen, Victoria?", fragte Kyoko noch zwischendrin besorgt. Allerdings wurde ihre Frage überhört.
 

Nach einiger Zeit fanden sich alle in der Eingangshalle wieder.
 

"Sie ist nirgendwo aufzufinden!", musste ihr Dienstmädchen verzweifelt berichten.

Kein Ausweg(?)

Victoria war verzweifelt. Sie hatte gehofft, dass sich alles über Nacht wieder legen würde und wollte ihrer Tochter die Ruhe und den Freiraum geben, den sie brauchte. Niemals hätte sie gedacht, dass diese weglaufen würde, ohne etwas zu sagen. Erst recht nicht in London. Genzo brodelte innerlich. Er konnte das Ganze nicht länger mit ansehen und stürmte raus.

"Wo willst du hin Genzo?", rief ihm seine Mutter hinterher. Doch der Fußballer war schon längst außer Reichweite.
 

'Auch wenn ich vielleicht nicht wissen mag, wo ich in dieser gigantischen Stadt suchen soll, ist das immer noch besser als untätig bei den Järvises rumzustehen!',knirschte Genzo in Gedanken. Er hatte selbst nicht die geringste Ahnung, was mit Jamie-Lynn los war oder warum sie wirklich seiner Zeit wirklich aus London geflüchtet ist. Alles, was er wusste, war, dass seine geliebte Freundin Angst vor dieser Stadt hatte. So sehr, dass sie das Leben in dieser Stadt nicht mehr weiterführen konnte. Für ihn war es ein Spiel gegen die Zeit.
 

Zur selben Zeit im Herzen Londons.
 

Die dichten Wolken am Himmel spiegelten wieder, was sich im Wasser des Gedenkbrunnens der verstorbenen Prinzessin Diana wiederspiegelte: Trauer und Verzweiflung; geschrieben im Gesicht einer engelsgleichen, jungen Blondine, Jamalia-Liliana.

Es waren Denkmäler wie diese, in Mitten von traumhaften Parks, die für sie den idealen Ort schafften, um alles um sich herum zu vergessen und sich voll und ganz ihren Gedanken zu widmen. Heute war sie den Hyde Park aufgesucht, weil sie sich noch nicht bereit fühlte, sich den Menschen, die sie liebte zu stellen und sich nicht stark genug für eine Aussprache fühlte, bevor sie nicht alles für sich selbst verarbeitet hatte und mit sich im Reinen war. Doch sie fand keine Ruhe. Sie verließ das Denkmal und schlenderte den Kopf hängen gelassen ans Abseits des Parks gequält von Grübelei. Hinzu kam noch ein anderes Problem: ganz egal, wie sehr sie es sich auch einredete, zu allem Überfluss war sie angespannt vor Angst. Ihr Körper war mit seinem Zittern, der Einzige, der die Wahrheit ans Licht brachte.

"Ich muss meine Angst vor London endlich überwinden!", flüsterte Jamalia nervös, "Es sind immerhin vier Jahre vergangen...! Ich muss endlich mit dieser Situation abschließen, die haben mich doch sicherlich schon lange vergessen...! Hoffe ich zumindest...", ihre Stimme wurde immer tiefer.
 

Sie ging weiter als sie sich plötzlich vor einem großen und breiten Schatten wiederfand.

"Hallo Jamie...", ertönte es aus einer finsteren älteren Mädchenstimme.

'Nein...!', hauchte Jamalia-Liliana und erstarrte blass vor Angst.

Rettung in letzter Sekunde

Jamalia-Lilianas Albtraum wurde wahr. Die Mädels-Gang, die sie im letzten Jahr ihrer Grundschulzeit permanent verfolgte und in die Enge getrieben hat, hat sie wiedergefunden und allem Anschein nach wollten sie genau dort weitermachen, wo sie vor vier Jahren aufhören mussten. Jamalia-Liliana wurde regelrecht Taub und ihr stockte der Atem vor Angst.
 

Wieder drängte die Gruppe Teenager, die drei Jahre älter waren als, sie gegen einen Baum in Schatten des Parks. Wie damals kreischten die Mädels wild durcheinander, schubsten die 14-Jährige rum und bedrohten sie mit erstmal leichten Ohrfeigen und packten sie am Kragen. Jamie-Lynn konnte nicht mehr, sie war in sich zusammengezogen und hatte die Augen fest zugekniffen.

'Nein...! Hört auf... bitte!'

Während sie gedanklich um ihre Unversehrtheit flehte, musste sie an den gestrigen Tag denken. Ihr war schwarz vor Augen verzweifelt bat sie in Gedanken um Vergebung und wünschte sich nichts mehr, als dass ihr geliebter Genzo sie in diesem Moment suchen, finden und sie vor diesen Mädels beschützen würde.

'GENZO!!!', nochmal kniff sie die Augen ruckartig fest zu und schrie in Gedanken seinen Namen.

"HEY!", unterbrach die Mädels-Gang eine mehr als vertraute Stimme. Während die Gruppe aus fünf gewalttätigen Mädchen überrascht nach links schaute, um sich zu erkundigen auf wessen Konto die plötzliche Unterbrechung gutgeschrieben werden konnte, rutschte Jamalia-Liliana ihr Herz vor Erleichterung direkt in den Bauch. Ihr Held in seiner schimmernden Rüstung kam in letzter Sekunde wie gerufen, um sie zu retten. Allerdings machte sich Jamalia-Liliana große Sorgen, weil die Mädels vor nichts und niemandem zurückschreckten. Nun nahm sie ihre Umgebung wieder wahr und beobachtete, wenngleich noch in den Fängen der Gruppe, besorgt das Geschehen

"Ich habe mich wohl verhört...", sagte die Gruppenführerin, "was glaubt dieses Würstchen, wer er ist?", "Gut sieht er ja aus...", hallte es im Hintergrund durcheinander durch die anderen Mädels.

Genzo überhörte das Gefasel der Mädels, welches ihn völlig unbeeindruckt lies. Das zeigte er auch ganz offenkundig. Er war bekannt für seine Überheblichkeit, welche lediglich ein Ausdruck seines Sportlerstolzes war. Das wusste man, wenn man ihn als nahestehender Mensch kannte, aber das war Lebensmüdigkeit, dachte sich Jamie-Lynn im Stillen. Er war zwar jünger, aber dennoch größer und muskulöser als die fülligen, robusten Mädels.

"Ihr habt da etwas das mir gehört und ich hätte es gerne unversehrt wieder.", sagte er lässig mit den Händen in seiner Tasche.

Die Gruppe sah zu Jamie-Lynn rüber, welche wieder als Mittelpunkt ihrer Aufmerksamkeit blass vor Angst wurde.

"Was Jamie-Lynn?", fragte die Gruppenführerin. Dann nahm sie ihr Opfer grob und fest in ihre Arme und erklärte gelogen: "Aber wir hängen doch nur miteinander ab! Wir haben sie sehr vermisst..."

"Ach wirklich...?", fragte Genzo mit einem verschmitzten Grinsen auf seinen Lippen und fügte hinzu: "Da habe ich von Jamie-Lynn aber was ganz anderes gehört..."
 

Ein kurzer Moment der Stille und Regungslosigkeit.
 

Bevor die andere Seite irgendetwas erwidern konnte fand Genzo wie bestellt einen Fußball vor seinen Füßen vor und kickte ihn als ob nichts los wäre. Nur mit dem kleinen Unterschied, dass er den mit so einer Härte schoss, dass der Ball mit einer unbeschreiblichen Geschwindigkeit und Stärke gekonnt knapp am Gesicht der Gruppenführerin vorbeizog und den Baum, neben demjenigen, an dem Jamie-Lynn in die Enge getrieben wurde umstieß.

Sag mir die Wahrheit!

Die furchteinflößende Mädchen-Gang war nunmehr nicht mehr ganz so bedrohlich, wie sie sich selbst hielt. Im Nu ließen sie Jamie-Lynn los, welche durch ihre Schlappheit direkt zu Boden fiel und sich gerade so noch auf ihren Handflächen abstützen konnte sodass sie auf ihrem Hintern landete. Sie lies einen großen Seufzer los als Genzo zu ihr eilte.

"Lili!", rief er besorgt und kniete sich zu seiner Geliebten nieder, "Ist alles in Ordnung? Bist du verletzt?", fragte er aufgeregt und nahm sie in seine Arme. Jamie-Lynn erwiderte die Umarmung, sie legte ihre Arme um seinen Nacken und drückte sich fest an ihn.

"Genzo...!", sagte sie erleichtert, dann lies sie etwas von ihm ab, so dass sie ihm in seine Augen sehen konnte und sagte: "Du bist mein Held!", sie küsste ihn überglücklich auf seine wundervollen Lippen. Genzo erwiderte den Kuss. Für den Moment war er einfach nur glücklich seine Freundin wiederzuhaben, so wie er sie kennt und liebt, doch nachdem die Aufregung sich gelegt hatte wollte er endlich Antworten. Antworten, die längst fällig waren.

"Sag mir die Wahrheit!", forderte Genzo mit voller Ernsthaftigkeit, "Jamalia-Liliana, wer waren diese Mädchen und was wollten sie von dir?!"

Jamalia-Liliana war in der Zwickmühle gefangen. Es gab kein Entrinnen mehr, Genzo hatte alles gesehen, demnach war es schier unmöglich sich irgendwie rauszulügen. Aber wollte sie das überhaupt? Gab es nicht schon genug Lügen und Geheimnisse? Waren Lügen und Verheimlichung überhaupt noch eine Option an diesem Punkt der Beziehung? Jamalia-Liliana musste an diesem Punkt ihrer Grübelei an ihr kürzliches vollzogenes erstes gemeinsames Mal denken, bei welchem sie sich schon schwertat es vor ihren Eltern geheim zu halten und ihnen weiterhin in die Augen zu sehen. Es gab sonst nichts - oder nur sehr wenig - was sie ihren Eltern verheimlichte. Sie schätzte ihre offene Beziehung zu ihren Eltern sehr, aber das zerriss sie innerlich, weil sie diese Entscheidung auf der einen Seite aus ihrer starken Liebe zu Genzo nicht bereute, ihren Eltern auf der anderen Seite den Wunsch, als Jungfrau zu heiraten nicht mehr erfüllen konnte. Eine plötzlich auftretende Finsternis riss Jamalia-Liliana aus ihren Gedanken und Genzo aus seiner Starre. Dichte Wolken zogen auf und ein furchtbares Gewitter ließ nicht lange auf sich warten. Instinktiv zog Genzo im Nu seine Jacke aus und legte sie über seine Freundin, welche auf ein Gebäude deutete.

"Da ist ein Café am Ende des Teiches! Schnell!", rief sie.

Völlig durchnässt rettete sich das Paar in das Gemütliche Café. Da sie davon ausgingen, dass das Gewitter so schnell nicht nachlassen würde, setzten sich die beiden etwas abgeschottet ans Fenster. Bis Jamalia-Liliana merkte, dass sie ja gar nichts dabei hatte, weder Portmonnaie noch Handy.

"Bestell' bitte, wonach dein Herz begehrt. Ich habe alles dabei.", sagte Genzo leise und souverän mit einer unfassbaren Selbstverständlichkeit, wenngleich er noch etwas gekränkt war.

Sobald die heißen Getränke da waren und sie sicher waren, dass die Kellner sie fürs Erste in Ruhe lassen würden, begann Jamalia-Liliana schlussendlich: "Hör zu Genzo...!", sagte sie zögerlich und senkte ihren Kopf beschämt während sie vorsichtig ihre Hände auf seine legte, welche er zu Fäusten geballt auf dem Tisch hatte. Sie flehte darum, dass er seine Hände nicht wegziehen würde.

"Vergib mir bitte... und worum ich dich noch mehr bitte... verlass mich bitte nicht...!", fügte sie verzweifelt hinzu.

Nun auch Genzo...?

"Was...?", hauchte Genzo und schaute entsetzt drein.

"Ich war nicht ehrlich zu dir", erklärte Jamie-Lynn, "damals... als ich dir das erste mal über London erzählt habe... Ich wollte nicht, dass du mich für einen Problemfall hältst!", während sie am Anfang ihrer Rede noch sehr schüchtern und leise klang waren ihre letzten Worte laut und aussagekräftig.

"Das habe ich mir damals schon gedacht.", sagte Genzo lässig, wobei Jamie-Lynn das Gefühl nicht loswerden wollte, dass eine gewisse Strenge in seiner Aussage lag. Das verunsicherte sie zusätzlich zu ihrer Angst, Genzo vor allem nach der ersten gemeinsamen Nacht zu verlieren. Jamie-Lynn ignorierte nichtsdestotrotz erstmal seine Aussage und fuhr fort zu erklären: "Es war in der dritten Klasse. Eines Tages als das Schuljahr sich bereits dem Ende neigte... Zu dieser Zeit begann ich mich von den restlichen Mädchen in meiner Klasse abzuzweigen, da sie zu echten Puderquasten geworden waren und das überhaupt nicht meine Welt war. Wir hatten uns nur noch gestritten und als das zum ersten mal passierte kreuzten diese Mädels meinen Weg..."
 

Genzo merkte wie viel Schmerz sich bei dieser Erzählung in Jamie-Lynn breitmachte. Deshalb zog er seine eine Hand unter ihrer weg und legte sie behutsam drauf, um zu zeigen, dass er für sie da ist und sie beschützt. Sie erzählte weiter: "Mit wildem Gekreische drängten sie mich in die Enge und machten mich fertig. Ich hatte keinen Ort mich zu verstecken und war ganz allein ohne Hilfe. Jeden Tag hatte ich Angst, dass mir die Mädels auflauern würden..."

Genzo brodelte vor Wut: "Aber warum hast du niemandem etwas gesagt?!", fragte er vorwurfsvoll.

"Ich hatte Angst jemandem davon zu erzählen!", sagte Jamie-Lynn verzweifelt und sah ihn entsprechend an, "Ich hatte Angst, dass sie dadurch, noch schlimmeres tun würden... und meinen Eltern konnte ich es nicht erzählen, weil ich nicht wollte, dass sie erfahren, dass ich derartige Schwierigkeiten habe und wenn ich es Alessandro, Leonardo oder Natalia erzählt hätte, hätten meine Eltern es auch irgendwann herausgefunden. Meine Erlösung waren unsere Großeltern, die uns in Paris und Mailand fördern und für die Zukunft absichern wollten, dadurch dass sie Alessandro und Leonardo in den Spitzenvereinen dieser Städte groß rausbringen und Natalia und mich in die Geschäftswelt der Präsidenten und Trainer einführen wollten, damit wir später die Plätze unserer Großväter annehmen. Ich hasste es meine Heimat zu verlassen und hatte solche Angst, dass ich dachte ich würde diese Umstellung nicht überleben, vor allem nicht ohne meine Familie. Wenn Natalia nicht gewesen wäre, dann wäre es auch wahrscheinlich so gekommen... Sie hat mich und meine Seele gerettet...", ja... an diese Worte erinnerte Genzo sich genau, niemals würde er vergessen wie Jamie-Lynn ihm bereits bei ihrer ersten Begegnung erzählt hat, dass ihre Zwillingsschwester sie gerettet hat.

"Ich habe Natalia alles zu verdanken.", sagte er abwesend und dachte laut.

"Oh Genzo...", hauchte Jamie-Lynn und träumte leicht.

Nun zog Genzo aber wirklich seine Hände weg, was für Jamie-Lynn von einem Traum zum Albtraum wurde. Doch das sollte nicht von langer Dauer sein, als Genzo seine beiden Hände auf Jamie-Lynns Hände legte und sie ganz doll festhielt. Mit eisernem Blick schaute er ihr in die Augen und aus der romantischen Stimmung wurde wieder eine unangenehme Situation als er anfing: "Aber Jamalia... ich möchte nie wieder erleben, dass du jemals wieder sagst es gäbe niemandem mit dem du reden könntest!"

Jamie-Lynn war völlig erschlagen von Genzos plötzlicher Wendung.

"Spätestens seit wir uns kennen gibt es mindestens einen Menschen, mit dem du über alles reden kannst und sogar sollst!", betonte Genzo weiterhin, "...spätestens seitdem wir nicht nur einmal sondern schon zweimal miteinander geschlafen haben haben...! Hörst du, Jamalia?!"

"Eh... Genzo...", versuchte Jamie-Lynn noch völlig verunsichert zu antworten, "dazu muss ich dir auch etwas sagen..."

Genzo stand auf ergriff ihren Hinterkopf von beiden Seiten und zog sie mit sich hoch. Dann sagte er mit Nachdruck: "Versprich es mir!!"

Jamie-Lynn verstand, dass Genzo nicht wütend auf sie war sondern auf die gesamte Situation, dass ihr sowas widerfahren war und er nichts dagegen tun konnte wie sehr er es sich gewünscht hätte. Da reichte nichtmal die Befriedigung, dass er das in der kürzlich beendeten Gegenwart nachgeholt hatte, deswegen gab sie nochmal ihr Einverständnis und antwortete ruhig: "Ich verspreche es dir, Genzo.", kam dann aber nochmal zurück zu ihrer Sorge, "Aber ich muss dir trotzdem etwas dazu sagen...", sie klang verzweifelt.

Genzo, der sich wieder abgeregt hatte, lächelte und antwortete sanft mit der Feststellung, dass die Sonne sich bereits ihrem Untergang neigte: "Lass uns das bei einem Spaziergang besprechen."

Sie verließen das Café und spazierten langsam nach Hause zu den Järvises. In der Zwischenzeit waren die Ehemänner der besorgten Frauen schnell bei ihnen, nachdem sie von der entsetzlichen Nachricht in Kenntnis gesetzt wurden. Sie versuchten zu allererst die Polizei zu verständigen. Dann hatten sie sich selber ins Auto gesetzt und waren in der ganzen Stadt auf der Suche... nicht nur nach Jamalia-Liliana sondern nun auch nach Genzo.

Die Aufklärung

"Nichtmal ein Freizeichen...", sagte Kyoko verzweifelt. Ihr Mann, Naohito versuchte sie zu beruhigen. "Ich verstehe das nicht, Genzo hatte sein Handy zweifellos dabei...!", fuhr sie fort. Naohito versuchte Genzo erneut auf seinem Handy zu erreichen, auch wenn er nicht mit einem Erfolg rechnete.

"Für mich klingt das so, als wäre der Akku seines Handys leer.", sagte er. Seine Worte klangen sehr ruhig, so als ob er versuchen würde die gesamte Situation runterzuspielen. Doch davon fühlte seine Frau sich nicht besser.

"Diese Einladung ist zum reinsten Chaos eskaliert...", sagte Kyoko und machte sich dabei selbst Vorwürfe, "Es sollte doch einfach nur eine harmonische Zusammenkunft mit unseren Kindern geben und nun sind sie unauffindbar...", sie brach in Tränen zusammen. Victoria, der es mindestens genauso schlecht ging, die aber anders als ihre Freundin versuchte stark zu bleiben, tröstete sie von der anderen Seite.

"Ich habe Gerard und Jeanette gebeten uns sofort zu informieren, sobald sie etwas hören. Bitte beruhige dich Kyoko, es wird ihnen schon nichts passieren. Genzo wird gut aufpassen."
 

Das junge Paar fand sich am Denkmal im Park ein paar Meter vom Café wieder. Die Dunkelheit war bereits angebrochen, doch Jamie-Lynn dachte nicht daran nach Hause zu gehen bevor sie nicht mindestens ihrem Freund etwas erklärt hatte. Dieser Teil des Parks war noch gut beleuchtet. Sie nahm seine Hände, stand direkt vor ihm und sah ihm tief in die Augen.

"Hör mal Genzo... mh... Schatz... ich weiß, unsere Eltern sind jetzt sicher schon krank vor Sorge, doch ich muss etwas los werden...!", sagte sie, kniff die Augen zusammen und senkte den Kopf. Genzo wusste schon, womit er zu rechnen hatte. Sie sah ihm wieder tief in die Augen.

"Ich muss dir erklären, warum ich mich gestern plötzlich so merkwürdig verhalten habe...", begann sie.

Genzo lächelte und streichelte ihre Wange.

"Das weiß ich doch.", erwiderte er sanft, ließ sie aber dennoch ausreden.

"Ich weiß nicht, was gestern mit mir los war, aber ich fühle mich so komisch, seit unserem ersten Mal. Vor allem gestern... Mal ging es mir gut und ich war normal, dann wiederum konnte ich mir selbst mein Verhalten nicht erklären...", erklärte sie. Genzo merkte, dass seine geliebte Freundin sich wieder viel zu verrückt machte und musste deswegen umso amüsierter lächeln.

"Das muss die neue Situation sein.", versuchte er als Erklärung zu liefern. Dabei dachte er daran, wie nervös seine Freundin vor dem ersten Mal war. Das empfand er als ausgesprochen süß. Doch nun war ihr gar nicht zu Spaßen zu Mute.

"Weißt du... meine Eltern wollten immer, dass ich... Natalia natürlich auch... als Jungfrauen heiraten. Deswegen fiel es mir so schwer überhaupt neben dir zu übernachten.", sprach sie sich aus und fügte hinzu bevor er etwas antworten konnte: "Auf der anderen Seite wollte ich aber dir nicht wehtun, indem ich dich darum gebeten hätte, mir ein anderes Zimmer bereitzustellen. Vor allem nicht, nachdem du alles so liebevoll für mich vorbereitet hattest."

"Jamie-Lynn ich liebe dich!", sagte Genzo mit glücklich klingender Stimme und betonte das Wort Liebe dabei besonders.

"Das weiß ich Genzo, deswegen bereue ich meine Entscheidung nicht, weil ich es dir zuliebe und aus Liebe zu dir getan habe... und es sehr schön war.", ihre Wangen leuchteten rot als sie das sagte, was Genzo umso mehr freute. Nichtsdestotrotz ließ er sie wissen: "Auch wenn wir es nicht getan hätten, hätte sich an meinen Gefühlen zu dir nicht das Geringste geändert Jaylee. Wenn ich daran denke, dass ich dich vor einem Jahr beinahe an Schneider verloren hatte..."

"Psst", unterbrach ihn Jamie-Lynn amüsiert, indem sie ihren Zeigefinger auf seine Lippen legte. Sie stellte sich auf ihre Spitzen und küsste ihren Angebeteten.

"Du hättest mich niemals an Schneider verloren. Alleine weil er mich auch ohne dich niemals bekommen hätte.", erklärte sie ihm.

"Vergib mich bitte Genzo... auch für gestern... Gerade für gestern... Ich hoffe ich habe es mir jetzt nicht mit deiner Mutter verscherzt...", sagte sie mit einem schlechten Gewissen und musste daran denken, wie viel Ärger ihr noch Zuhause bevorsteht.

"Mach dir keine Sorgen", sagte Genzo als ob er ihre Gedanken lesen konnte, "ganz egal, ob es nun um meine Mutter geht oder um deine Eltern wegen der heutigen Aktion. Überlass das nur mir."

"Danke Genzo", sagte Jamie-Lynn und lächelte.
 

Genzo nahm sein Handy aus der Tasche, da es verdächtig lange keinen Laut mehr gemacht hatte. Als er feststellte, dass sein Akku leer war und die Erklärung dafür in einem ausgeschaltetem Handy lag wurde nervös. Sie nahmen den schnellstmöglichen Weg nach Hause. Hielten aber noch kurz vor einem Blumenladen, um zwei Sträuße für die Mütter als Entschuldigung zu kaufen.

"Könntest du mir das Geld vielleicht auslegen? Ich gebe es dir Zuhause wieder." fragte Jamie ihren Freund.

"Aber nur, wenn du mir das Geld Zuhause nicht wiedergibst.", antwortete er liebevoll sarkastisch. Sie lachte sanft und gab ihr Einverständnis. Bald darauf kam das Paar schließlich in der Järvis-Villa an. Doch anstatt auf direktem Wege reinzugehen blieb Jamie-Lynn plötzlich stehen und zog damit Genzos fragenden Blick auf sich.
 

"Ich... habe Angst reinzugehen.", sagte sie. Genzo sah sie weiterhin stillschweigend, nun aber erwartungsvoll an.

"Weißt du Genzo... ich bin heute weggelaufen, weil ich dem Gespräch mit meinen Eltern ausweichen wollte.", erklärte sie.

"Das habe ich mir schon gedacht, J-Lynn.", sagte Genzo auf eine cool klingende aber sanft kosende Art und Weise.

"Wirst du es deinen Eltern sagen?", fragte sie ihn und durchbohrte ihn regelrecht mit ihrem Hilfe suchenden Blick.

"Das geht sie nichts an.", antwortete er lässig-arrogant.

Jamie-Lynn schweigte still und wurde nachdenklich. Sie wollte ihre Eltern ungerne anlügen, aber langsam wurde es für sie Zeit ein wenig reifer und erwachsener zu werden entsprechend zu handeln.

"Genzo? Würdest du schlechter von mir denken, wenn wir uns etwas ausdenken?", fragte sie ihn schließlich.

"Ich sage es dir jetzt ein für alle mal Lili, ich könnte niemals schlecht über dich denken." sagte Genzo ruhig aber bestimmt.

Sie sprachen sich kurz ab und gingen schließlich rein. Genzo ging wenige Schritte hinter Jamie-Lynn da er noch die Blumen trug. In der Eingangshalle erblickte Jamie-Lynn zunächst einen Trübsal blasenden Gerard, der am Telefon saß, und eine ebenso traurige Jeanette, in deren Händen sie ihren Lieblingsschal wiederfand.

"Jeanette? ...Gerard?", gab Jamie-Lynn leise laut vor sich.

Die beiden trauten ihren Ohren und Augen nicht als sie aufsahen. Sofort stürmten sie zu Jamie-Lynn und umarmten sie fest von zwei Seiten. Dabei fing ihr ehemaliges Kindermädchen an zu weinen. Im Durcheinander sagten beide, wie sehr sie sich freuten, Jamie-Lynn wohlauf wiederzusehen. Im Eifer des Gefechts sah Gerard zu Genzo. Seine Blicke sprachen Bände ihn auch in den Arm nehmen zu wollen. Mit einem Lächeln im Gesicht legte Genzo die Blumen beiseite und ging auf die drei zu. Auch er wurde liebevoll aber fest in die Arme geschlossen. Dabei sagte der sonst so steife Gerard was für eine glanzvolle Arbeit Genzo geleistet hat, ihre Prinzessin wieder sicher und unversehrt nach Hause gebracht zu haben.

Eine Sekunde später kamen auch ihre Eltern zur Tür rein, den Kopf hängen gelassen uns demotiviert. Doch was war das? Sie folgten den Stimmen in der Eingangshalle und glaubten nicht, was sie da vor sich sahen. Genzo eingeschlossen in die Arme von Gerard und Jeanette... aber Moment... das markante platinblonde Haar, das zwischen den Dreien herausstichte sprach Bände... da war Jamie-Lynn! Heiter und Glücklich eingeschlossen in die Arme der Menschen, die sie liebten.

Victoria konnte sich nicht mehr beherrschen.

"JAMIE-LYNN!", schrie sie. In Tränen ausgebrochen rannte auf ihre Tochter zu um sie fest in ihre Arme zu nehmen. Diese fing wie angesteckt auch an zu weinen und bat ihre Mutter vielmals um Vergebung. Unterdessen baten die Angestellten des Hause Järvis um Entschuldigung, dass sie sich nicht sofort gemeldet hatten.

"Bitte verzeihen Sie, Sir und Madam, dass ich mich nicht sofort gemeldet habe, wie Sie es mir aufgetragen hatten...", stammelte Gerard.

Da Victoria noch voll und ganz bei ihrer Tochter war kümmerte sich James und diese Angelegenheit.

"Alles gut, Gerard, du und Jeanette habt euch genauso Sorgen gemacht wie wir."

Auch die aufgelöste Kyoko rannte zu ihrem Sohn und drückte ihn fest.

"Genzo, ich bin fast gestorben vor Sorge...! Wo und wann hast du Jamie-Lynn denn gefunden?", fragte sie. Inzwischen war auch sein Vater dazugekommen und hörte zu, was er zu sagen hatte.

Genzo blieb ruhig, um die ganze Situation zu beruhigen, und antwortete: "Wenn ihr nichts dagegen habt, würden Jamie-Lynn und ich uns gerne mit euch ins Wohnzimmer setzen und euch alles erklären."

Ertappt?

Seine Antwort war laut genug, dass James, Victoria und Jamie-Lynn mitkriegten, was er gesagt hat. Sie gingen geschlossen ins Wohnzimmer. Unterdessen bereitete Jeanette in der Küche Tee für die Herrschaften vor.
 

Genzo und Jamie-Lynn setzten sich nebeneinander gegenüber von ihren Eltern hin. Beide Fraktionen haben ernste Blicke eingenommen und erwarteten den Anfang des Gesprächs. Mit aller Kraft nahm Jamie-Lynn ihren Mut zusammen und überwindete ihre Angst, indem sie das Gespräch begann. Sie neigte den Kopf nach unten und sagte: "Ich möchte euch vielmals und aus tiefstem Herzen um Verzeihung bitten, dass wegen mir unsere Zusammenkunft hier in London zu einem solchen Chaos eskaliert ist. Ich... weiß gar nicht, wo ich anfangen soll."

Langsam erhob sie ihren Kopf und sah den Menschen, mit denen sie redete tief in die Augen. Dann fuhr sie fort: "Mutter, Daddy vergebt mir bitte. Ich habe euch angelogen, ich war gestern Abend nicht angeschlagen sondern niedergeschlagen... und heute morgen bin ich weggelaufen, weil ich Genzo nicht vor die Augen treten konnte."

"Aber was war denn mit euch beiden los?", durchlöcherte Kyoko ihre zweifellos zukünftige Schwiegertochter verzweifelt.

"Kyoko, besonders dich möchte ich um Verzeihung bitten. Du hast uns extra eingeladen, angerufen und diese Tickets geschickt...", begann Jamie-Lynn, doch bevor sie weiterreden und eine Erklärung liefern konnte gretschte Genzo schon ein.

"Lili und ich hatten einen heftigen streit!", sagte er. Alle guckten ihn merkwürdig an. Das hätte Jamie-Lynn am liebsten auch getan, aber um die Fassade aufrecht zu erhalten blieb ihr Blick eisern starr nach vorne und weg von ihm.

"Und worum ging es...?", wollte Victoria wissen und sprach dabei für alle.

"Ich war heftig eifersüchtig und habe Jamie-Lynn damit bedrängt.", erklärte er.

Doch warum hätte es Jamie-Lynn dann Zuhause zuerst gut gegangen sein und sie sich dann erst bei den Wakabayashis komisch verhalten haben?

"Kyoko,", sagte Jamie-Lynn plötzlich, "Genzo und ich hatten keine Gelegenheit gehabt diesen Streit zu klären und uns richtig zu versöhnen. Wiederum wollten wir uns bei euch nichts anmerken lassen... nichtsdestotrotz hatte ich ein schlechtes Gewissen, weil ich euren geliebten jüngsten Sohn, den ihr wie einen Prinzen umsorgt, wehgetan hatte, dennoch wollte ich bei uns Zuhause eine gute Gastgeberin sein. Wir konnten unseren Streit erst im Laufe des heutigen Tages aus der Welt schaffen und ich war heilfroh, dass Genzo mich gefunden hatte. Der Himmel muss ihn geschickt haben...!"

Einen Moment lang herrschte Stille. Dann stand James auf und setzte sich neben seine Tochter, sein Wunschkind, wie er immer zu sagen pflegt.

"Hör mal, Lilksi," (Jamie-Lynn hasste diesen Spitznamen... in der Öffentlichkeit. Sie hatte ihn mit vier bekommen und wurde ihn seither nicht mehr los. Sie mochte es viele exotische Spitznamen zu haben, aber musste ihr Vater ihn wirklich immer, überall und bei jedem benutzen? Als Teenager war ihr das sehr peinlich.), sagte ihr Vater, "wer hat dir das Gitarrespielen beigebracht?"

"Du...", antwortete Jamie-Lynn genervt, "aber was hat das eine mit dem anderen zu tun?", fragte sie.

"Du bist mein Wunschkind und ich möchte nicht, dass du deinen Freund quälst so wie deine Mutter mich quält.", sagte er ironisch. Jamie-Lynn kannte dieses Gefasel nur allzu gut und verdrehte die Augen.

"Toll, jetzt bin ich wieder schuld an allem...", sagte sie weiterhin genervt, "Aber ich habe ihn doch gar nicht gequält! Ich war nervös, weil ich bei meinen Schwiegereltern einen guten Eindruck hinterlassen wollte, so wie bei jedem sonst auch und wollte, dass sie mich mögen!", sprudelte es aus ihr heraus.

Wenn man Jamie-Lynn und James so ansah, konnte man sich nur amüsieren. Man sah sofort, dass Jamie-Lynn ganz und gar nach James kam, auch wenn sie im Kern viele Züge ihrer Mutter hatte.

"Schluss jetzt, ich will von dir nichts mehr hören! Macht weiter wie ihr angefangen habt und streitet euch nicht mehr!", sprach James ein Machtwort auf lustige Weise.

"Aber daddy...?", erwiderte Jamie-Lynn. Dann sprach Kyoko dazwischen.

"Wir mögen dich wirklich sehr Jamie-Lynn.", sagte sie. Zu ihrer Freunde beruhigten Jamie-Lynn ihren Worte sichtlich sehr.

"Ja, Genzo ist der Erste unserer Söhne, der eine Freundin hat und wir freuen uns besonders über seine Wahl. Wir hätten uns niemand besseren als die Tochter unserer besten Freunde für ihn vorstellen können.", fügte ihr Mann hinzu, während er weitersprach und sich zu Genzo bewegte.

"Außerdem freuen wir uns sehr, dass dieser Fußballkopf durch dich auch Augen für andere Dinge bekommen hat als sein Training und Sport.", sagte er und wuschelte seinem Jüngsten mit einer Hand kräftig durch die Haare.

Jamie-Lynn musste verlegen kichern. So viel Lob konnte sie nicht ertragen. Bis sie sich fing hatten ihr Vater und Kyoko bereits Plätze getauscht und Jamie-Lynn und sie saßen nun so nah wie nie bei einander in ihrer Hand hielt sie eine mittelgroße Schatulle. Das Logo des Juweliers kannte sie nur zu gut, "Cartier", die erste Wahl bei den Reichen und Schönen. Ihre Schlussfolgerungen und die daraus resultierende Annahme machten sie nervös.

Kyoko öffnete die Schatulle und sagte: "Das ist ein Geschenk von Naohito und mir anlässlich unseres Kennenlernens und als Zeichen dafür, dass wir dich als Teil unserer Familie willkommen heißen wollen."

Diese Worte erfreuten Genzo aus tiefstem Herzen. Jamie-Lynn drehte sich nach hinten zu Genzo und sah ihren Freund entgeistert an.

"Nimm es ruhig an.", sagte Genzo ganz locker.

Jamie-Lynn gab ihm einen kleinen Klaps auf seinen durchtrainierten Bauch und flüsterte laut: "Genzo...! Kannst du nicht etwas diskreter sein?!"

Daraufhin mussten alle Anwesenden lachen.

"Ich habe mich wirklich sehr auf dich gefreut Jamie-Lynn, doch als ich Genzo wiedergesehen habe, habe ich mich gehen lassen und einen Narren an ihn gefressen, dafür möchte ich mich bei dir entschuldigen, Liebes.", fügte Kyoko noch hinzu. Dann streichelte die Mutter von drei Söhnen der jungen Blondine durch's Haar.

Beschämt sagte Jamie-Lynn: "Ach das musst du doch gar nicht! Es ist alles gut! Ich kann das vollkommen verstehen!"

Sie ließ sich den Schmuck, eine weiß goldene Kette mit einem Herz geformt aus Steinchen in der Mitte ein dazugehöriges Armband, Ohrstecker und einen Ring in der Art der Kette, von ihrer zukünftigen Schwiegermutter anlegen. Sie betrachtete die Sachen einen Moment und sagte dann: "Der Schmuck ist wirklich wunderschön und ganz nach meinem Geschmack."

In diesem Moment wurde Victoria zwar klar, dass sie ihre Tochter nunmehr wirklich teilen musste und wurde etwas wehmütig. Doch war sie glücklich, dass es jemand war, der ihren Vorstellungen entsprach.

Nach einem freudigen Abend verabschiedeten die Wakabayashis sich irgendwann. Die Eltern des jungen Paares stellten jetzt erst fest wie kalt und durchnässt ihre Kinder waren und verfielen in Panik. Bevor Jamie-Lynn sich ins Bad verabschiedete, drückte sie ihre Elter nochmal fest.
 

Einige Stunden später kam Genzo aus dem Bad raus, sportlich wie man ihn kennt in Trainingshose und Latschen um seinen Nacken noch ein Handtuch gelegt mit welchem er sich weiter auf dem Weg in sein Zimmer abtrocknete. Mit fröhlichen Gedanken ging er den Flur entlang und bemerkte nichts um sich herum als seine Mutter ihm entgegen kam.

"Genzo?" fragte sie.

Bevor er stehenbleiben konnte war er schon an ihr vorbeigezogen und blieb kurz hinter ihr stehen. Er drehte sich um und blickte sie fragend an.

"Kann ich dich vielleicht noch kurz sprechen?", fragte sie ihn. Genzo wollte seiner Mutter den Gefallen nicht abschlagen, ein bisschen Zeit mit ihr zu verbringen. Gemeinsam gingen sie in die Bibliothek des Hauses. Sie ließen sich Tee und Gebäck von ihrem Hausmädchen bringen und setzten sich nebeneinander hin.

"Ihr hattet keinen Streit, du und Jamie-Lynn oder?"

Ein Lied zum Abschied

"Huh?", sah Genzo seine Mutter entgeistert an, "Wie kommst du darauf?"

"Habt ihr miteinander geschlafen?", fragte sie ihren Sohn eindringlich.

Nicht, dass Genzo sich durch die Fragerei seiner Mutter bedrängt fühlte, wohl war ihm allerdings auch nicht dabei, vor allem aber musste er an das Versprechen denken, das er seiner Freundin gegeben hatte.

"Verzeih mir, Mutter, aber ich glaube das ist meine Sache.", erwiderte er.

Doch Kyoko ließ sich nicht so leicht abwimmeln.

"Und ich glaube, dass du das so weit nicht einschätzen kannst, was das bedeutet und für Konsequenzen hat, mein Sohn!", sagte sie.

"Deine Mutter hat recht.", sagte eine Männerstimme plötzlich. Sein Vater kam rein, wie es den Anschein hatte, hatte er den Kontext des Gespräches mitbekommen. "Genzo, egal wie sehr man aufpasst, die sicherste Verhütung ist nur jene, die man nicht ungeschehen machen kann und durch die man niemals mehr Kinder bekommt.", erklärte ihm sein Vater.

"Vater du brauchst mir all das nicht zu erklären. Ich weiß bescheid.", wehrte sich Genzo.

"Und weißt du auch was es bedeutet wenn Jamalia-Liliana plötzlich schwanger wird?", fragte sein Vater ihn und nahm einen strengen Ton an. "Ihr seid beide Kinder von reichen und bekannten Familien, die im öffentlichen Leben stehen! Die Presse würde euch in der Luft zerreißen!", schrie er.

"Naohito, bitte!", flehte Kyoko und wandte sich dann zu Genzo, "Genzo, mein Schatz, ihr beiden seid jung, führt eine Fernbeziehung und seid noch nicht lange zusammen. Wir möchten euch vor weiteren Schwierigkeiten von außen einfach nur schützen, so gut es geht. Ihr sollt eure Erfahrungen machen, zusammen lachen, weinen, aneinander wachsen und gemeinsam über euch hinauswachsen ohne den Druck der Öffentlichkeit, damit ihr eines Tages eine starke Familie gründet. Wir haben gesehen wie sehr ihr einander liebt und deswegen, macht das nicht zum Mittelpunkt eures Lebens. Wenn die Liebe da ist, dann werdet ihr warten können. Und keine Sorge, wir werden dieses Gespräch für uns behalten."

Dazu hatte Genzo nicht mehr viel zu sagen. Er bedankte sich für das Gespräch und versicherte seinen Eltern Verantwortungsbewusstsein. Dann verabschiedete er sich auf sein Zimmer.
 

Am nächsten Tag sollten Jamie-Lynn und Genzo wieder nach Hause fliegen. Jamie-Lynn musste aus London bereits einen direkten Flug nach Paris nehmen, worüber sie sehr traurig war. Doch bevor es soweit war waren die beiden Familien noch zum Abschied brunchen. während des Brunches wurde Jamie-Lynn plötzlich angesprochen.

"Verzeihen Sie bitte, sind Sie nicht Jamie-Lynn Järvis von Vanilla Ninja?", fragte ein Mitarbeiter des Restaurants.

Neugierig lauschte Jamie-Lynn und antowrtete: "Doch das bin ich."

"Würden Sie uns und unseren Gästen vielleicht etwas vorsingen und spielen? Der Brunch geht dann selbstverständlich auf's Haus.", fragte er. Diesen Gefallen konnte Jamie-Lynn nicht abschlagen. Sie übte sich Backstage noch kurz ein, schnappte sich eine Gitarre und kam auf eine kleine Bühne.

"Ladies und Gentlemen, wir freuen uns sehr mit Ihnen einen besonderen Gast heute begrüßen zu dürfen. Es handelt sich um keine Geringere als Jamie-Lynn Järvis von Vanilla Ninja!", wurde es noch angesagt.

Mit Freude lauschten Gäste, Fans und vor allem ihre Familie ihrem Gesang. Sie sang sowohl Lieder der Band als auch aus ihrer Solokarriere, doch alle hatte sie selbst geschrieben. Was Jamie-Lynn schreibt, das singt sie auch.
 

Am Ende des Tages fühlte sie sich trotz aller Turbolenzen viel stärker und fit für die Herausforderungen des Alltags und jene, die auf sie und Genzo noch warteten.



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