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Was geht in dir vor?

Nun bin ich dein Schutzengel
von

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Die Aufklärung

"Nichtmal ein Freizeichen...", sagte Kyoko verzweifelt. Ihr Mann, Naohito versuchte sie zu beruhigen. "Ich verstehe das nicht, Genzo hatte sein Handy zweifellos dabei...!", fuhr sie fort. Naohito versuchte Genzo erneut auf seinem Handy zu erreichen, auch wenn er nicht mit einem Erfolg rechnete.

"Für mich klingt das so, als wäre der Akku seines Handys leer.", sagte er. Seine Worte klangen sehr ruhig, so als ob er versuchen würde die gesamte Situation runterzuspielen. Doch davon fühlte seine Frau sich nicht besser.

"Diese Einladung ist zum reinsten Chaos eskaliert...", sagte Kyoko und machte sich dabei selbst Vorwürfe, "Es sollte doch einfach nur eine harmonische Zusammenkunft mit unseren Kindern geben und nun sind sie unauffindbar...", sie brach in Tränen zusammen. Victoria, der es mindestens genauso schlecht ging, die aber anders als ihre Freundin versuchte stark zu bleiben, tröstete sie von der anderen Seite.

"Ich habe Gerard und Jeanette gebeten uns sofort zu informieren, sobald sie etwas hören. Bitte beruhige dich Kyoko, es wird ihnen schon nichts passieren. Genzo wird gut aufpassen."
 

Das junge Paar fand sich am Denkmal im Park ein paar Meter vom Café wieder. Die Dunkelheit war bereits angebrochen, doch Jamie-Lynn dachte nicht daran nach Hause zu gehen bevor sie nicht mindestens ihrem Freund etwas erklärt hatte. Dieser Teil des Parks war noch gut beleuchtet. Sie nahm seine Hände, stand direkt vor ihm und sah ihm tief in die Augen.

"Hör mal Genzo... mh... Schatz... ich weiß, unsere Eltern sind jetzt sicher schon krank vor Sorge, doch ich muss etwas los werden...!", sagte sie, kniff die Augen zusammen und senkte den Kopf. Genzo wusste schon, womit er zu rechnen hatte. Sie sah ihm wieder tief in die Augen.

"Ich muss dir erklären, warum ich mich gestern plötzlich so merkwürdig verhalten habe...", begann sie.

Genzo lächelte und streichelte ihre Wange.

"Das weiß ich doch.", erwiderte er sanft, ließ sie aber dennoch ausreden.

"Ich weiß nicht, was gestern mit mir los war, aber ich fühle mich so komisch, seit unserem ersten Mal. Vor allem gestern... Mal ging es mir gut und ich war normal, dann wiederum konnte ich mir selbst mein Verhalten nicht erklären...", erklärte sie. Genzo merkte, dass seine geliebte Freundin sich wieder viel zu verrückt machte und musste deswegen umso amüsierter lächeln.

"Das muss die neue Situation sein.", versuchte er als Erklärung zu liefern. Dabei dachte er daran, wie nervös seine Freundin vor dem ersten Mal war. Das empfand er als ausgesprochen süß. Doch nun war ihr gar nicht zu Spaßen zu Mute.

"Weißt du... meine Eltern wollten immer, dass ich... Natalia natürlich auch... als Jungfrauen heiraten. Deswegen fiel es mir so schwer überhaupt neben dir zu übernachten.", sprach sie sich aus und fügte hinzu bevor er etwas antworten konnte: "Auf der anderen Seite wollte ich aber dir nicht wehtun, indem ich dich darum gebeten hätte, mir ein anderes Zimmer bereitzustellen. Vor allem nicht, nachdem du alles so liebevoll für mich vorbereitet hattest."

"Jamie-Lynn ich liebe dich!", sagte Genzo mit glücklich klingender Stimme und betonte das Wort Liebe dabei besonders.

"Das weiß ich Genzo, deswegen bereue ich meine Entscheidung nicht, weil ich es dir zuliebe und aus Liebe zu dir getan habe... und es sehr schön war.", ihre Wangen leuchteten rot als sie das sagte, was Genzo umso mehr freute. Nichtsdestotrotz ließ er sie wissen: "Auch wenn wir es nicht getan hätten, hätte sich an meinen Gefühlen zu dir nicht das Geringste geändert Jaylee. Wenn ich daran denke, dass ich dich vor einem Jahr beinahe an Schneider verloren hatte..."

"Psst", unterbrach ihn Jamie-Lynn amüsiert, indem sie ihren Zeigefinger auf seine Lippen legte. Sie stellte sich auf ihre Spitzen und küsste ihren Angebeteten.

"Du hättest mich niemals an Schneider verloren. Alleine weil er mich auch ohne dich niemals bekommen hätte.", erklärte sie ihm.

"Vergib mich bitte Genzo... auch für gestern... Gerade für gestern... Ich hoffe ich habe es mir jetzt nicht mit deiner Mutter verscherzt...", sagte sie mit einem schlechten Gewissen und musste daran denken, wie viel Ärger ihr noch Zuhause bevorsteht.

"Mach dir keine Sorgen", sagte Genzo als ob er ihre Gedanken lesen konnte, "ganz egal, ob es nun um meine Mutter geht oder um deine Eltern wegen der heutigen Aktion. Überlass das nur mir."

"Danke Genzo", sagte Jamie-Lynn und lächelte.
 

Genzo nahm sein Handy aus der Tasche, da es verdächtig lange keinen Laut mehr gemacht hatte. Als er feststellte, dass sein Akku leer war und die Erklärung dafür in einem ausgeschaltetem Handy lag wurde nervös. Sie nahmen den schnellstmöglichen Weg nach Hause. Hielten aber noch kurz vor einem Blumenladen, um zwei Sträuße für die Mütter als Entschuldigung zu kaufen.

"Könntest du mir das Geld vielleicht auslegen? Ich gebe es dir Zuhause wieder." fragte Jamie ihren Freund.

"Aber nur, wenn du mir das Geld Zuhause nicht wiedergibst.", antwortete er liebevoll sarkastisch. Sie lachte sanft und gab ihr Einverständnis. Bald darauf kam das Paar schließlich in der Järvis-Villa an. Doch anstatt auf direktem Wege reinzugehen blieb Jamie-Lynn plötzlich stehen und zog damit Genzos fragenden Blick auf sich.
 

"Ich... habe Angst reinzugehen.", sagte sie. Genzo sah sie weiterhin stillschweigend, nun aber erwartungsvoll an.

"Weißt du Genzo... ich bin heute weggelaufen, weil ich dem Gespräch mit meinen Eltern ausweichen wollte.", erklärte sie.

"Das habe ich mir schon gedacht, J-Lynn.", sagte Genzo auf eine cool klingende aber sanft kosende Art und Weise.

"Wirst du es deinen Eltern sagen?", fragte sie ihn und durchbohrte ihn regelrecht mit ihrem Hilfe suchenden Blick.

"Das geht sie nichts an.", antwortete er lässig-arrogant.

Jamie-Lynn schweigte still und wurde nachdenklich. Sie wollte ihre Eltern ungerne anlügen, aber langsam wurde es für sie Zeit ein wenig reifer und erwachsener zu werden entsprechend zu handeln.

"Genzo? Würdest du schlechter von mir denken, wenn wir uns etwas ausdenken?", fragte sie ihn schließlich.

"Ich sage es dir jetzt ein für alle mal Lili, ich könnte niemals schlecht über dich denken." sagte Genzo ruhig aber bestimmt.

Sie sprachen sich kurz ab und gingen schließlich rein. Genzo ging wenige Schritte hinter Jamie-Lynn da er noch die Blumen trug. In der Eingangshalle erblickte Jamie-Lynn zunächst einen Trübsal blasenden Gerard, der am Telefon saß, und eine ebenso traurige Jeanette, in deren Händen sie ihren Lieblingsschal wiederfand.

"Jeanette? ...Gerard?", gab Jamie-Lynn leise laut vor sich.

Die beiden trauten ihren Ohren und Augen nicht als sie aufsahen. Sofort stürmten sie zu Jamie-Lynn und umarmten sie fest von zwei Seiten. Dabei fing ihr ehemaliges Kindermädchen an zu weinen. Im Durcheinander sagten beide, wie sehr sie sich freuten, Jamie-Lynn wohlauf wiederzusehen. Im Eifer des Gefechts sah Gerard zu Genzo. Seine Blicke sprachen Bände ihn auch in den Arm nehmen zu wollen. Mit einem Lächeln im Gesicht legte Genzo die Blumen beiseite und ging auf die drei zu. Auch er wurde liebevoll aber fest in die Arme geschlossen. Dabei sagte der sonst so steife Gerard was für eine glanzvolle Arbeit Genzo geleistet hat, ihre Prinzessin wieder sicher und unversehrt nach Hause gebracht zu haben.

Eine Sekunde später kamen auch ihre Eltern zur Tür rein, den Kopf hängen gelassen uns demotiviert. Doch was war das? Sie folgten den Stimmen in der Eingangshalle und glaubten nicht, was sie da vor sich sahen. Genzo eingeschlossen in die Arme von Gerard und Jeanette... aber Moment... das markante platinblonde Haar, das zwischen den Dreien herausstichte sprach Bände... da war Jamie-Lynn! Heiter und Glücklich eingeschlossen in die Arme der Menschen, die sie liebten.

Victoria konnte sich nicht mehr beherrschen.

"JAMIE-LYNN!", schrie sie. In Tränen ausgebrochen rannte auf ihre Tochter zu um sie fest in ihre Arme zu nehmen. Diese fing wie angesteckt auch an zu weinen und bat ihre Mutter vielmals um Vergebung. Unterdessen baten die Angestellten des Hause Järvis um Entschuldigung, dass sie sich nicht sofort gemeldet hatten.

"Bitte verzeihen Sie, Sir und Madam, dass ich mich nicht sofort gemeldet habe, wie Sie es mir aufgetragen hatten...", stammelte Gerard.

Da Victoria noch voll und ganz bei ihrer Tochter war kümmerte sich James und diese Angelegenheit.

"Alles gut, Gerard, du und Jeanette habt euch genauso Sorgen gemacht wie wir."

Auch die aufgelöste Kyoko rannte zu ihrem Sohn und drückte ihn fest.

"Genzo, ich bin fast gestorben vor Sorge...! Wo und wann hast du Jamie-Lynn denn gefunden?", fragte sie. Inzwischen war auch sein Vater dazugekommen und hörte zu, was er zu sagen hatte.

Genzo blieb ruhig, um die ganze Situation zu beruhigen, und antwortete: "Wenn ihr nichts dagegen habt, würden Jamie-Lynn und ich uns gerne mit euch ins Wohnzimmer setzen und euch alles erklären."



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