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Was geht in dir vor?

Nun bin ich dein Schutzengel
von

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Die andere Frau

"Sehr geehrte Fluggäste wir werden in Kürze im Hamburg Airport landen, bitte schnallen Sie sich an. Vielen Dank, dass Sie mit Hansa Air geflogen sind, wir hoffen Sie bald wieder bei uns begrüßen zu dürfen."

Behutsam legte die junge Frau die Zeitschrift mit dem Titel 'Cosmopolitan' auf ihren Schoß und befolgte die Anweisung, die über die Lautsprecher mitgeteilt wurde. Danach schaute sie lächelned durch's Fenster, worin sich ihr Gesicht spiegelte: makellos platinblondes langes glattes Haar, große saphirblaue Augen, sinnliche Lippen geschminkt in tiefem Rot...
 

Währenddessen am Hamburger Flughafen.

"Wo bleibt dieses Flugzeug, ich werde noch wahnsinnig!", zischte eine männliche Stimme mittlerer Tonlage etwas wütend und gereizt. Lehnend an der Rezeption wanderte sein Blick von seiner Armband- auf die Flughafenuhr. Für die Dame an der Rezeption war der Anblick zwar eine Augenweide, aber an erster Stelle amüsant: Ein groß gewachsener muskulöser schlanker junger Mann mit vollem schwarzen Haar, das noch seinen Nacken verdeckte... "Junger Mann...? Junger Mann!", sprach ihn die Dame an. Er drehte sich um und erblickte sie mit seinen grauen Augen.

"Ja bitte?", fragte er erwartungsvoll.

"Das Flugzeug, auf das Sie so ungeduldig warten ist gelandet, ich werde gleich eine Ansage über die Lautsprecher aussprechen.", sagte die Flughafenangestellte und nahm das Mikrofon in die Hand.

"Sehr geehrte Damen und Herren, das Flugzeug PH114H ist gelandet. Bitte achten Sie beim Auschecken auf ihr Gepäck.", war es über die Lautsprecher zu hören. Der junge Mann war hyperaktiv wie ein kreischender Teenager. Er bedankte sich mit einer leichten Verbeugung und raste zum Terminal 2, wo sich bereits vor dem Ausgang eine Menschenmenge geschart hatte, die selbst für den groß gewachsenen Asiaten ein Hindernis darstellte.

"Wie soll ich Jamie-Lili bei diesem Gedrängel nur ausfindig machen?", zischte er bemüht. Es gab nur eine Lösung dafür...
 

Zur selben Zeit auf der anderen Seite des Flughafens. Ein lilafarbener mittelgroßer Koffer hatte seine Besitzerin endlich gefunden, die ihn vom Laufband nahm und langsam in Richtung Hölle von einer Menschenmenge zog. Sie ahnte bereits, dass selbst wenn sie ihre zugehörige Person sehen sollte, sie mit großer Wahrscheinlichkeit mit einer Größe von 1,70 m auf Grund ihres zierlichen Körperbaus untergehen würde. Sie umklammerte ihren Koffer fest, damit nichts verloren ginge und öffnete ihre große Handtasche. Sie begann zu hektisch zu wühlen. Während der junge Mann auf der anderen Seite der Türen nur in seine Hosentasche greifen musste, um an sein Handy zu kommen, war es bei der Frau mit der großen und vollgepackten Tasche komplizierter. Er fing an zu tippen. Die Kurzwahlliste wurde benutzt, die 1, die einen Anruf zu "Jamalia-Liliana Järvis (Mein Engel)" einleitete. Durch einen lauten Klingelton und ein Leuchten fand Jamalia-Liliana [richtig, die Heldin unserer ersten FF] ihr Handy endlich ohne Mühen. Ihr fiel ein Stein vom Herzen, zu wissen, dass sie ihr teures neues wertvolles Handy nicht verloren hatte. Bevor sie ran ging überprüfte sie ihr Display, um sich zu vergewissern, wer anruft. "Genzo Wakabayashi (Mein Ein und Alles)", nervös und überglücklich zugleich ging sie ran.

"Hallo? Genzo?! Ich bin am Flughafen, aber ich kann dich nicht sehen!", sagte sie verzweifelt klingend, "diese Menschenmenge ist so furchtbar!", erklärte sie beklagend, während sie sich nun entschlossen durch die Menschenmenge drängelte und aufatmete als sie nach diesem Kampf raus war, bei dem sich ein Moment wie eine qualvolle Ewigkeit anfühlte.

Genzo lächelte amüsiert als er "seinen Engel", der ihn offensichtlich noch nicht wahrnahm, endlich sah. Dieser erholte sich nämlich noch vom Gedrängel und schnaubte hektisch auf mit einem gekränkten Blick. Das Handy war noch am Ohr.

"Das sieht man dir an", lachte Genzo am Telefon.

"Was...?", zischte Jamalia kaum hörbar, die anscheinend so überrascht über Genzos Worte war, dass sie das Gedrängel und die Erschöpfung völlig vergessen zu haben schien, als sie ihren Kopf hektisch von links nach rechts drehte und sich einmal komplett umdrehte und Genzo trotzdem nicht fand bei all dem Gefühlschaos.

"Schau mal nach rechts.", schlug Genzo amüsiert vor. Dieser war nun mehr in echt zu hören als über's Telefon. Kein Wunder, wie Jamalia feststellte, als sie ihr "Ein und alles", der unmittelbar neben ihr stand, erblickte. Das einzige was das Paar trennte war, die Absperrung des Terminals zu den Ausgangstüren. Jamalias Augen funkelten über diese Augenweide von Mann. Vollbeladen rannte sie aus der Absperrung raus zu ihm hin und sprang ihm in die Arme. Dieser fing sie sofort ein. Die beiden veranstalteten einen wer-drückt-fester-und-länger-Wettbewerb.

"Lass dich ansehen!", sagte Genzo gerührt und aufgeregt zugleich. Jamalia nahm ein wenig Abstand hielt ihre Arme aber noch um ihn herum genau wie Genzo, der sie immer noch hob und fest im Griff hatte. Doch statt sie anzusehen küsste er sie leidenschaftlich.

"Ich habe dich so vermisst", nuschelte er während des Kusses.

"Dieses Jahr kam mir vor wie eine qualvolle Ewigkeit!", betonte sie während sie tief Luft holte vor Glück und sie seinen Satz beendete. Beide strahlten sich überglücklich an und schienen den Tränen vor Glück schon sehr nah. Schließlich ließ Genzo sie runter, wobei er sie noch ganz nah an sich hielt.

"Komm Schatz, lass uns nach Hause gehen", sagte er ganz selbstverständlich.

Anders als vor einem Jahr, als die beiden noch nicht zusammen waren, konnte er die Wörter "Schatz" und "nach Hause" ganz natürlich in einem Satz verwenden. Auch Jamalia empfand eher Vertrautheit als falsche Scham bei seinen Worten.

"Ich nehme deinen Koffer und dein Handgepäck", sagte er als er ihr ihr Gepäck wie ein Gentleman abnahm, damit sie das schwere Gewicht nicht mehr selber schleppen musste.

"Danke Schatz", sagte Jamalia bescheiden wie ein Schulmädchen. Genzo legte sich ihre Reisetasche um die Schulter, um eine Hand frei zu haben, um mit dieser die Hand seiner Freundin zu halten. Sie nahmen ein Taxi und fuhren vom Norden der Stadt nach Hamburg-Mitte in ein ziemlich grünes Wohngebiet, in dem Genzo mit seinem Trainer Tatsuo Mikami wohnte. Sie hatten sehr viel Glück als sie vor einem Jahr eine Wohnung suchten. Dank der Unterstützung des Deutschen Fußball Bunds fanden sie ein großes Haus das sehr zentral lag und von wo aus man gut überall hinkam und dazu noch gut über öffentliche Verkehrsmittel verfügte. Aber mehr als das Haus selbst liebte Genzo die Wiesen und Spielplätze, die nicht nur gut zum Fußballspielen waren, sondern mittlerweile auch perfekt für romantische Abendspaziergänge mit seiner Freundin. Ja, Jamalia trieb Genzo über seine Grenzen hinaus und machte ihn zum hoffnungslosen Kavalier und Romantiker.
 

Das Taxi hielt vor einem von außen weiß lackierten Haus an. Genzo zahlte den Preis für die Fahrt anschließend stieg er aus, um zunächst seiner Freundin die Tür zu öffnen und dann das Gepäck aus dem Kofferraum zu holen. Jamalia betrachtete währenddessen seine durchtrainierten Arme und grinste verträumt, während sie sich dachte, dass sie bei diesem Anblick jede Sekunde umfallen könnte. Sie versuchte den Gedanken zu umspielen und wieder in die Realität zurück zu kehren.

"So, da wären wir, Madmoiselle.", sagte Genzo, der so klang als würde er sich auf etwas freuen. Doch bevor Jamalia etwas antworten konnte klingelte Genzos Handy. Erstaunt vor Neugier, wer anrufen könnte, fing sich Jamalia und sagte fürsorglich: "Gib her, ich nehme dir die Tasche ab."

Genzo gab ihr mit etwas Zögern die Tasche und griff in seine Tasche. Ohne hinzugucken klappte er sein Handy auf und ging ran.

"Hallo, Genzo Wakabayashi hier!"

"Hallo, Genzo? Ich bin's."

Jamalia-Liliana erkannte die Stimme eine erwachsenen Frau am anderen Ende der Leitung.

"Oh, hallo!", antwortete Genzo enthusiastisch, "Wie geht es euch?", fragte er.

"Uns geht es gut vielen Dank mein Schatz und dir? Was machst du? Ist Jamie-Lynn bei dir?", fragte die Frauenstimme.

Genzo war erstaunt. Verblüfft sah er zu Jamie-Lynn rüber und antwortete: "Ja ist sie. Wieso fragst du?", wollte er wissen und übersprang dabei die anderen Fragen.

"Wunderbar!", antwortete die Frau. Jamie-Lynn verstand immer noch nicht, was vor sich ging und starrte Genzo nur fragend an. "Naohito und ich wollen euch einladen, eine Woche hier bei uns in London zu verbringen, dann können wir sie endlich auch kennenlernen. Ihre Eltern erwarten euch auch.", sagte die Frau weiter.

Genzo reagierte überrascht: "Was ihre Eltern auch?!"

Doch statt zu antworten sagte die Frau: "Wir haben euch die Flugtickets per Post geschickt, sie müssten heute im Briefkasten sein."

"O.K., ich werde mit Jamie reden und dann melde ich mich wieder bei euch.", sagte Genzo.

"Super! Dann lasst euch nicht allzu viel Zeit.", sagte sie.

"Werden wir schon nicht.", sagte Genzo und lachte leicht.

"Alles klar, ich liebe dich Liebling.", sagte die Frau abschließend, woraufhin Genzo leicht errötete und nach kurzem Zögern sagte: "Genzi dich auch."

Jamalia konnte sich ein Lachen beim Namen Genzi nicht verkneifen.

"Auf Wiedersehen.", sagte die Frau.

"Tschüss.", erwiderte Genzo.

Beide legten auf.

"Wer war das Genzo?", fragte Jamalia sehr erwartungsvoll.



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