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Die Farbe Rot II

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Lange war es ruhig, sorryyyy :D Mal wieder Arbeit und eine anstehende BA xX *heul* Kein WUnder, dass mich meine Muse im Stich lässt, das ist der viel zu stressig xD Komplett anzeigen

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Klärende Worte

Vincents Schädel dröhnte, als er langsam zu sich kam. Das Gefühl der Verwirrung war groß und wurde noch größer, als er sich seiner Umgebung bewusst wurde. Er stieg sonst nie in Höhlen ab, da ihn die Leute ohnehin schon für einen Vampir hielten.

Kopfschmerzen meldeten sich intensiv und pulsierten besonders an einer Stelle seines Kopfes, als ob ihn dort etwas mit voller Wucht getroffen hätte. Vincent berührte die Stelle und zuckte sofort zusammen, während seine Finger eine nicht gerade kleine Beule ertasteten.

„Verdammt, was...?“, fragte Vincent verwirrt und als sich der Boden unter ihm bewegte, wurde er noch verwirrter.

Es war nicht der Boden, der sich bewegte, sondern der Körper, der unter ihm lag, wie er kurz darauf feststellte und Vincent kletterte schnell von Reno hinunter. Sein Herz krampft sich angstvoll zusammen, während Vincent versuchte, ein Muster in seinen Erinnerungen herzustellen, welches ihm dieses Durcheinander erklärte. Doch da war rein gar nichts: Kein Muster, keine Erinnerungen, absolut nichts.

Er konnte sich nur noch erinnern, dass er Reno hatte retten wollen und dafür hatte er Chaos von der Leine gelassen. Danach herrschte nur verschwommene Leere in seinem Kopf und je mehr sich Vincent erinnern wollte, umso mehr schmerzte sein Schädel. Er musste wohl oder übel warten, bis Reno zu sich kam, aber das würde wohl nicht so bald geschehen.

Vincent nahm seinen Umhang ab und legte ihn über Reno, dann setzte sich der Schütze ans andere Ende der Höhle, von wo aus er Reno nicht schaden konnte. Angespannt wartete er ab, denn fest stand, er würde Reno nicht zu nahe kommen, wenn er nicht wusste, was nun die Ausmaße seiner Handlungen waren. Jedenfalls war es kein gutes Zeichen, dass er sich nicht erinnern konnte.

//Ich weiß nicht mal, welcher Tag heute ist//, dachte Vincent entsetzt.

Was war, wenn er länger Chaos geblieben war als nur ein paar Stunden? Was war, wenn er etwas Schlimmes getan hatte? Was war, wenn er damit wertvolle Zeit verloren hatte, wo es doch darum ging, Cloud vor Sephiroth zu retten?

Vincents Gedanken fuhren Achterbahn. Jede Möglichkeit, die er durchspielte, versetzte ihn in Angst und Schrecken und er wollte sich am liebsten nicht mehr damit beschäftigen. Doch jedes Mal glitt sein Blick zu dem ohnmächtigen Reno und wieder kreiselten seine Gedanken um die fehlenden Erinnerungen.

Panische Gefühle kamen in ihm auf und er drückte sich mit dem Rücken gegen die Felswand hinter sich, bis die Kanten in seinen Overall stachen. Ruhelos fuhren seine Finger durch seine langen, schwarzen Haare und unruhig wartete er darauf, dass Reno endlich aufwachte.

Doch der Rothaarige verblieb in seinem Zustand, während sich draußen die völlige Dunkelheit über die Umgebung senkte. Die nächtliche Geräuschkulisse drang entfernt an Vincents Ohren und der Wind ließ die Blätter der Bäume rauschen. Aber in dieser Nacht war Vincent unempfänglich gegenüber der ruhigen Momente, die sonst sein Inneres besänftigten. Heute hörte er das Pulsieren seines Blutes in seinem Inneren, das nervöse Pochen seines Herzens und das klamme Gefühl der Angst, welches ihn in die Tiefe ziehen wollte. Am liebsten hätte er sich wieder in jene Leere zurückgezogen, doch das hätte Chaos neuen Nährboden gegeben und das konnte und wollte er Reno nicht noch einmal antun.

Vincent lehnte den Kopf an die Wand hinter sich und starrte an die düstere Felswand über sich. Seine Sinne konzentrierten sich auf Reno, der einige Meter von ihm weg lag und dass der andere ruhig atmete, beruhigte Vincent ein wenig. Das hieß, dass er dem anderen nicht ernstlich wehgetan hatte und das war immerhin eine gute Nachricht. Trotzdem blieb Vincent angespannt und ruhelos glitt sein Blick wieder und wieder zu Reno, bis dieser endlich begann, sich nach etlichen Stunden wieder zu regen.

Sofort verstärkte sich Vincents Anspannung und sein Blick blieb an dem Rothaarigen kleben. Der Turk gab ein leises Stöhnen von sich, als er sich langsam und schwerfällig in eine sitzende Position aufrichtete und kurz den Kopf schüttelte, um scheinbar seine Gehirnzellen wieder in Schwung zu bringen.

Vincents ganzer Körper war in Alarmbereitschaft als Reno sich umblickte. Der andere hatte nicht so gute Augen wie er in seinem modifizierten Zustand, deshalb war Vincent nahezu unsichtbar. Er beließ es vorerst dabei und sah erleichtert, dass Reno keinerlei Verletzungen hatte bis auf ein paar leichte Abschürfungen, die jedoch nicht von Krallen oder Zähnen herrührten.

„Vincent?“, fragte Reno ins Dunkel und Vincent antwortete nicht gleich.

Kurz überlegte er, einfach zu verschwinden, doch da fiel ihm ein, dass sie sich hier mehrere Meter über dem Erdboden in einer Höhle befanden und Reno hier nicht so einfach herunterkam, ohne sich den Hals zu brechen.

„Ich bin hier“, seufzte Vincent also, während er sich keinen Zentimeter bewegte.

Er konnte nicht in Renos Nähe gehen, nicht, solange er nicht wusste, was passiert war. Seinen Blick konnte er dennoch nicht von dem Rothaarigen lösen, der mit wirren Haaren und in seinen roten Mantel gewickelt, verletzlich und unschuldig aussah. Ohne Zweifel würde Reno diese Attribute aufregen, aber Vincent konnte nichts für seine innersten Gefühle.

Vincents Kehle wurde trocken und er schluckte schwer, während sich ein drängendes Gefühl in seinem Inneren ausbreitete. Er verstand nicht so recht, warum, aber es war ein weiteres Zeichen dafür, dass er Reno fernbleiben musste.

„D-danke für die Rettung“, sagte Reno nun und hätte es nicht das kleine Zittern in seiner Stimme gegeben, hätte Vincent diese Danksagung kommentarlos hingenommen.

Doch stattdessen machte er sich Gedanken, was dieser kurze Aussetzer zu bedeuten hatte und es ärgerte ihn, dass er sich nicht an die vergangenen Stunden erinnern konnte. Zumindest hoffte er, dass es Stunden waren, aber nicht einmal das war sicher.

„Was ist passiert?“, fragte Vincent schließlich tonlos und Reno zuckte zusammen.

Er erinnerte sich sofort daran, wie Chaos ihn geküsst hatte und sein Gesicht flammte auf. Es war fast als könne er noch immer die drängenden Lippen des anderen auf seinen fühlen und ein kleiner Teil von ihm wünschte sich die intensive und flammende Berührung zurück. Stattdessen erhielt er nun kühle Beherrschtheit und es das fühlte sich an wie ein eiskalte Dusche, die ihn unvermittelt frösteln ließ.

Reno raffte die tröstliche Wärme von Vincents Umhang um sich und ein leises Geräusch aus Vincents Richtung ließ ihn erstarren. Es hatte wie ein leises Knurren geklungen, ähnlich dem, welches Chaos gestern von sich gegeben hatte und Renos Körper reagierte darauf, wie es eigentlich nicht angemessen waren.

„Verdammter Mogrybockmist“, sagte er und rieb sich mit beiden Händen über das Gesicht, um sich seine eigene Vernebelung aus ebendiesem zu wischen.

Natürlich hatte es keinen Erfolg, doch er ließ seine Hände auf seinem Gesicht, damit Vincent nichts aus seinem Gesicht lesen konnte. Bei kleinen Kindern funktionierte das schließlich auch.

„Was ist? Was habe ich getan?“, fragte Vincent alarmiert und Reno lugte hinter seinen Fingern hervor.

Vincent klang angespannt, ja fast verzweifelt.

Verwirrt ließ Reno seine Hände nun doch sinken. Draußen kündigte sich der Morgen an und die Dämmerung ließ den Schützen zumindest ein wenig erahnen. Trotzdem war es zu dunkel, um auch nur irgendetwas zu sehen und das störte den Turk gewaltig. Er erhob sich und ging hinüber zu dem Schützen, der vor ihm zurückwich. Doch am Höhleneingang war Schluss mit der Flucht und Reno setzte sich direkt vor Vincent.

„Du hast nichts Schlimmes getan“, hörte Reno sich selbst sagen und als er in sich hinein spürte, wusste er, dass das die Wahrheit war.

„Warum bist du dann so komisch?“, fragte Vincent mit angespanntem Kiefer und sein Blick versengte Reno fast.

Der Schütze glaubte ihm kein Wort und Reno verfluchte sich innerlich ein bisschen dafür, dass er nicht besser lügen konnte.

„Ok, dann gehen wir das der Reihe nach durch. Auf deine Verantwortung“, grummelte er und seufzte dann.

Unbehaglich drapierte er den Mantel erneut um sich herum, um sich zu wärmen, denn die kalte Morgenluft strömte nun ungehindert herein.

„Der Hubschrauber ist abgestürzt, nachdem er einfach in der Luft eingefroren war. Ich vermute, dass ich das Sephiroth zu verdanken habe...“, begann Reno. „Danach kann ich mich nur daran erinnern, dass ich mit dem Leben abgeschlossen hatte, als es plötzlich einen Ruck gab und danach eine mehr oder weniger sanfte Landung. Das warst du, also... als Chaos.“

Bei der Erwähnung seines Alter Egos zuckte Vincent zusammen und seine Kinnpartie verkrampfte sich noch mehr.

„Und weiter?“, wollte er wissen.

„Du hast mich aus dem Wrack geholt. Dann hast du dich so merkwürdig verhalten und ich bin abgehauen. Natürlich habe ich mich wieder einmal in Schwierigkeiten gebracht, aber du hast mich wieder gerettet und dann hierher gebracht. Ende der Geschichte.“

Reno bemühte sich um ein Pokerface, doch Vincent konnte er nichts vormachen.

„...Das ist nicht alles, Reno. Und das weißt du. Sag mir die Wahrheit.“

Reno warf frustriert die Hände in die Höhe und ließ sie ebenso schnell wieder sinken.

„Warum ist das bitte so wichtig? Was bringt es dir zu wissen, was schon geschehen ist? Du kannst es nicht mehr ungeschehen machen!“, regte sich der Turk auf.

„Ich muss es wissen! Ich will wissen, was ich dir angetan habe, damit ich es wieder bereinigen kann!“

Ein bitteres Gefühl stieg in Reno hoch. Anscheinend konnte Vincent sich wirklich nicht erinnern und er konnte es ihm nicht zum Vorwurf machen. Aber dennoch war er verletzt, dass der Dunkelhaarige von Wiedergutmachung sprach.

„Das gibt es nichts wieder gut zu machen“, sagte Reno ärgerlich, doch Vincent sah das völlig anders.

„Das sehe ich nicht so. Also sag mir, was ich gemacht habe“, verlangte Vincent und Renos Wangen flammten auf.

Konnte dieser Moment noch peinlicher werden?

Reno wollte sich zuerst weigern, doch dann kam der innere Trotzgeist in ihm auf oder was auch immer. Warum sollte er denn die ganze Last allein schleppen? Vincent hatte mindestens genau so viel Mitschuld an dem ganzen Schlamassel, wie Reno selbst. Daher war es nur fair, wenn der Schütze Bescheid wusste und sich ebenso in Grund und Boden schämte, wie Reno es gerade machte.

„Na schön“, knurrte Reno. „Aber ich muss es dir zeigen.“

Vincent nickte und seine Anspannung schien zuzunehmen, doch Reno nahm darauf keine Rücksicht. Er kniete sich hin, packte Vincents Wangen und küsste ihn kurz und grob auf die Lippen. Dann nahm er wieder Abstand und sah ihn aufmüpfig an.

„Chaos hat mich geküsst, ansonsten hat er nichts getan. Ich glaube zumindest, dass er nicht mehr versuchen wollte und ich habe ihn sowieso k.o. geschlagen. Du siehst also, dass ich mich wehren kann. Und dieser Kuss eben kannst du als Ausgleich sehen, wir sind quitt. Also hör auf, dir dein Hirn zu zermartern, es ist keine große Sache. Es war schon in Midgar keine große Sache, also brauchst du auch jetzt keine daraus machen.“

Vincent war zuerst viel zu baff, um irgendetwas zu sagen. Dann sickerte die Bedeutung langsam durch ihn hindurch und noch etwas wurde ihm klar.

„Das heißt... es war nicht das erste Mal?“, wollte Vincent wissen und Reno wich alles Blut aus dem Gesicht, als ihm klar wurde, dass er sich gehörig verplappert hatte.

Verdammte Mogrykacke...



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