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Ezêlhen - ye Varya Nornotaure ya ar Nogoth

Grünauge - Die Hüterin des Eichenwaldes und der Zwerg
von

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Zweifel?!

„Nun gut so sei es. Wenn dir also wirklich so viel daran liegt Ezêlhen und du dein Leben für diesen Naugol aufs Spiel setzen willst, dann bitte, ich werde dich nicht dran hindern, weder als deine Mutter noch als deine Königin. Auch wenn ich, wie bereits gesagt, die Entscheidung nicht gut heiße, die du in Bezug auf ihn gefällt hast.
 

So ist es doch dein gutes Recht, für dein erstes Beltaine den Mann zu fordern, den du dafür auserwählt hast.
 

Leider erhebt auch Dorna Anspruch auf ihn, wie du weißt. Aus diesem Grund, wirst du dir nach alter Tradition das Recht den Mann für dich zu fordern, offiziell erkämpfen müssen. Ich werde Dorna benachrichtigen lassen...der Kampf um deine Ehre findet morgen früh im Morgengrauen statt...du kennst die Stelle.
 

Dort werden wir den rituellen Maethargad..den Kampfplatz entsprechend vorbereiten.“
 

Albian verstummte, sie sah Ezêlhen mit undurchdringlicher Mimik entgegen.
 

„Wird er es sehen können?“
 

Die Stimme der jüngeren Frau klang zögernd, als die Frage mehr oder minder ungewollt über ihre Lippen kam.
 

Albian wirkte ehrlich verblüfft, als sie ihre zweitälteste Tochter diese sicherlich eher ungewöhnliche Frage stellen hörte.
 

„Wen meinst du...etwa den jungen Zwerg?
 

Oh sicher nicht. Nein, ich will nicht, dass er es weiß. Das entspräche nicht den Gesetzen unserer strengen Traditionen. Es wäre auch nicht angemessen Ezêlhen. So wichtig kann kein Mann sein und so wichtig soll er sich selbst auch nicht nehmen dürfen. Weißt du, was es mit ihm und seinem männlichen Stolz machen würde? Nicht auszudenken...zwei Frauen, die sich um ihn schlagen...bist du von Sinnen Kind?
 

Niemals meine Tochter, der Zwerg wird es sicherlich nicht erfahren, dafür werde ich höchstpersönlich sorgen! Männer sind nichts weiter als Mittel zum Zweck, vergiss das niemals.“
 

» Etwa so wie du? Die mir ohne jede Aussicht auf Erfolg vorsätzlich weiß machen wollte, sie hätte den Vater des jungen Zwerges niemals geliebt? «
 

Wollte Ezêlhen ihrer Mutter daraufhin antworten, konnte sich jedoch ich letzten Moment beherrschen und schluckte die Bemerkung anstatt dessen rasch hinunter. Ebenso, wie ihre aufkeimende Furcht, denn erst jetzt wurde sich die junge Nymphe erst gänzlich und in voller Härte bewusst, auf was sie sich da eingelassen hatte.
 

Im schlimmsten Fall konnte sie wirklich alles verlieren...nicht nur ihren Anspruch auf Thorin, sondern sogar ihren Status, ihre Ehre und schlimmer noch ihr Leben. Wenn Dorna ebenso erpicht darauf war ihn zu bekommen, würde sie eine erbitterte Gegnerin sein. Darüber war sich Ezêlhen überdeutlich im Klaren, denn genau das vermutete sie bei ihrer dunkelhaarigen Sippenverwandten.
 

Sie kannte ihre Kontrahentin gut, um nicht zu sagen äußerst gut, denn sie hatte bereits mit ihr gemeinsam so machen Kampf ausgefochten. Doch sie ganz plötzlich zur Gegnerin zu haben war etwas völlig anderes.
 

Dorna`s einzige Schwäche war ihre Überheblichkeit und ihr Stolz. Die schwarzhaarige Nymphe galt als eine der besten Kriegerinnen von Albian. Aber ihre Eitelkeit war nahezu eben so groß, darauf hoffte die Heilerin...damit wollte sie sie wenn möglich schlagen, denn Dorna`s Stärken waren eindeutig ihre Schnelligkeit und ihr großes Geschick im Umgang mit nahezu allen Waffen, die ihr Volk besaß und auch im Kampf verwendete.
 

„Ich habe verstanden Mutter, wie könnte ich das vergessen, wo wir das von frühster Kindheit an so anerzogen bekommen? Männer taugen zu nichts, als zu dem einen einzigen Zweck. Sie geben uns das, was wir alleine nicht bewerkstelligen können. Sie geben uns demnach einzig und allein ihren Samen, denn nur so können wir gesunde Töchter haben und unser kleines Volk vor dem Untergang bewahren. Die Männer zeugen unsere Kinder, das ist im Grunde auch schon alles, wozu sie gut sind.“
 

Entgegnete sie ihrer Herrscherin kühl und betont kontrolliert, wobei sie ihr mit einem kurzen Nicken zu verstehen gab, dass sie die Bedingungen akzeptiert hatte, mit denen Albian ihr zu verstehen gegeben hatte, dass dieser Zweikampf statt finden würde.
 

In dem Moment lächelte ihre Mutter plötzlich.
 

„Du hast in den unzähligen Lehrstunden deiner Kindheit zweifellos gut acht gegeben Ezêlhen. Doch ich fürchte, dass der Femnisral dein Urteilsvermögen sehr getrübt hat. Glaubst du nicht, dass ich nicht bemerkt hätte, dass da eindeutig mehr im Spiel ist, als NUR allein der Anspruch auf den jungen Zwerg für Beltaine?
 

Ich sagte es dir bereits und trotzdem willst du mir immer noch ernsthaft weiß machen wollen, das dies der einzige Grund wäre? Dann halte ich dich wirklich für noch einfältiger, als ich es im Moment ohnehin schon tue. Die Erstreife zur Frau lässt offenbar nicht nur dein Urteilsvermögen verrückt spielen...ich fürchte leider, dass deine erwachende Weiblichkeit und die damit verbundenen inneren Empfindungen dies ebenso tun.
 

Ich will nicht behaupten, dass du ihn liebst...soweit würde selbst ich nicht gehen, denn zu solchen starken Gefühlen sind wir in Bezug auf Männer gar nicht fähig. Ganz gleich was du mir vorhin damit zu verstehen geben wolltest, als du mir sagtest, dass es in deinem Fall doch so wäre. Ich meine, diese Art von Rauschzuständen, die uns das erste Mal mitreißen, sind mir durchaus nicht unbekannt, daher werde ich es dir noch einmal nachsehen.
 

Also geh in dich und bereite dich mental und körperlich gut auf den morgigen Tag vor, er wird dir alles an Können und Kraft abverlangen, du hast dir keine gewöhnliche und schon gar keine einfache Gegnerin gewählt Ezêlhen, sondern eine meiner besten Kriegerinnen, das wird ein harter Kampf!“
 

Mit diesen Worten drehte sich Albian um und machte erneut Anstalten zu gehen.
 

„Ich bin bereit die Konsequenz zu tragen meine Königin, selbst die Letzte, wenn es denn so kommt. Ich möchte lieber als Kriegerin im Kampf sterben, als niemals die Möglichkeit gehabt zu haben...den einen Mann für mich zu gewinnen, den mir das Schicksal bestimmt hat und ich weiß, dass er es ist...ich war mir einer Sache noch nie so sicher, wie dieser.
 

Aber auch das sagte ich dir bereits MUTTER!“
 

Schickte ihr Ezêlhen leise aber nachdrücklich hinterher, als sie gehen wollte, woraufhin ihre Mutter unwillkürlich stehen blieb und sich noch einmal kurz zu ihr umwandte.
 

„Dann hoffe ich für dich, dass dir das Schicksal morgen gewogen ist meine Tochter, und dass dich deine Überzeugung nicht getrogen hat.“ Antwortete sie ihrer Tochter schließlich sehr sanft aber dennoch unnachgiebig streng...nicht als Königin, sondern als ihre Mutter die, die Entscheidung ihres Kindes nicht gut heißt.
 

Als sie das gesagt hatte, drehte sie sich um und ging ohne noch einem einen einzigen Blick zurück zu werfen. Ezêlhens wütendes Schnauben war demnach alles, was sie noch begleitete. Doch kaum war Albian gegangen hielt Morênna, die sich bis hier hin vorsorglich und bewusst unauffällig zurück gehalten hatte, nichts mehr auf ihrem Platz.
 

Mit einem leisen Schrei stürzte sie auf die jüngere Schwester zu und schloss sie stürmisch in ihre Arme...Ezêlhen konnte sie dabei schluchzen hören…
 

„Was hast du getan?
 

Was hast du da nur angestellt Onôre?
 

Sie..sie wird dich töten, wenn sie kann!“
 

„Ich weiß Schwester, ich weiß...aber ich konnte nicht anders. Ich fürchte das verstehst du nicht!“
 

Entgegnete ihr die junge Nymphe mit dem roten Haarschopf in einer derart vollkommen emotionslos wirkenden stoischen Ruhe, die selbst die sonst so überlegte und beherrschte ältere Schwester zutiefst erschreckte.
 

„Oh doch ich verstehe, ich verstehe nur zu gut fürchte ich. Ezêlhen..du bist verrückt, deine Gefühle für ihn lassen deinen Verstand komplett aussetzen, das ist es, was ich hier sehe und das macht mir Angst!“ War zunächst alles was ihr über die Lippen kam, zu mehr war sie kaum fähig.
 

Doch Ezêlhen drückte sie plötzlich heftig und emotional überwältigt an sich...und mit dieser plötzlichen und spontanen Geste, sprudelten ihre Empfindungen und Gedanken nur so aus ihr heraus.
 

Gedanken, die sie in ihrer letzten Konsequenz bereits sehr wohl durchdacht hatte.
 

„Ich hoffe du lässt mich nicht im Stich...ich brauche deine Hilfe Schwester...und deinen unerschütterlichen Mut, wie deine ungeheure Willenskraft und deine Stärke. Hilf mir, mich auf morgen vorzubereiten...hilf mir sie zu besiegen, sonst wird Dorna einen Triumph davon tragen, der ihr beileibe nicht zusteht.
 

Denn sie hat ihn mir weggenommen...und das in vollem Bewusstsein zu wissen, dass es Unrecht ist, den Mann einer anderen Frau des Clans zu begehren und einen Anspruch auf ihn zu erheben. Thorin gehört unwiderruflich zu mir, er ist mein Einer, das weißt du so gut wie ich.
 

Und Dorna weiß das auch...
 

Hast du schon vergessen, was er und ich gespürt haben, als ich ihn dort im Baumversteck geheilt habe? Du warst selbst dabei, du hast es gesehen und ebenfalls gefühlt. Ganz gleich was Mutter uns allen weiß machen will, wir Nymphen sind was Empfindungen anbelangt zu viel mehr fähig, als wir denken oder vielleicht wahr haben wollen.
 

Ich liebe ihn...wenn ich eines weiß, dann das!
 

Morênna ich würde mein Leben mit Freuden für ihn geben und ich weiß sehr gut, dass diese Art der Gedanken uns verboten sind...aber ich kann nicht anders. Irgend etwas treibt mich dazu...es ist fast wie ein Zwang und der liegt sicher nicht nur allein daran, dass ich Beltaine das erste Mal als richtige Frau erleben darf!“
 

Die Heilerin verstummte wobei sie ihre ältere Schwester mit flehenden Blicken bedachte, doch diese seufzte zunächst leise und entsprechend verzweifelt, ehe sie ihr eine Antwort darauf gab.
 

„Deine Gedanken und Worte sind mehr als gefährlich kleine Schwester, ich denke das weißt du besser als ich. Sag das zu niemandem...nicht einmal mehr zu mir. Ich werde dich immer beschützen und zu dir halten, du bist meine Schwester und ich liebe dich, aber ich habe auch große Angst um dich.
 

Ich weiß nicht was die Zukunft dir bringt...wenn du weiter so sehr an ihm fest hältst. Du kannst morgen alles gewinnen...aber auch alles verlieren, sei dir dessen immer bewusst. Ich werde sehen, was ich tun kann, aber erwarte keine Wunder.
 

Du bist im Kampf lange nicht so geübt wie sie. Das ist deine Schwäche und sie wird diese nutzen, sei dir dessen gewiss.“
 

„Ich bin mir darüber sehr wohl im Klaren, weshalb glaubst du habe ich dich sonst um deine Hilfe gebeten Morênna?!“



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