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„Mál er, dverga telia, þeir er sótto til Erebor

Thema - the Hobbit (Thorin / OC)
von

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I feel fire in my soul

From long ago where lanterns burned

Until this day our hearts have yearned
 

A fate unknown, the Arkenstone

what was stolen, must be returned
 

We must away ere break of day
 

To find our song....for heart and for soul
 


 

zur selben Zeit bei Thorin...
 

Unversehens tragen mich meine Beine hinaus. Ich habe jedes Zeitgefühl verloren, weiß nicht wohin, taub und blind für alles andere. Ich lasse alles hinter mir, meine Gefährten, das Fest. Für heute habe ich ernsthaft genug davon. So in meine eigenen Gedanken versunken, nehme ich nicht einmal wirklich wahr, wohin sie mich tragen, erst als ich wie zufällig vor meinem eigenen Quartier stehe, merke ich auf. Mit einem entschlossenen Ruck öffne ich meine Türe und gehe hinein. Ich blicke mich nachdenklich um, alles ist noch so, wie ich es vorhin verlassen habe. Meine paar Habseeligkeiten sind längst gepackt und verstaut. Mein Schwert und meine Axt lehnen einträchtig vertraut, wie Liebende Seite an Seite, am einzigen Stuhl in meinem Zimmer und warten darauf, ab morgen quasi wieder in eine Schlacht zu ziehen. Lediglich der einzige Schrank steht noch offen. Nun ja, den hatte ich vorhin der Einfachheit halber ignoriert. Aber wenn ich recht überlege, ein paar frische Kleidungsstücke könnten eventuell tatsächlich nicht schaden, sofern sie denn passen. Der Gedanke daran, sie dann doch mitzunehmen, fährt mir dabei so unwillkürlich und drängend durch den Sinn, so als wollte ich mich damit, zwanghaft von etwas ganz anderem ablenken.
 

Also drehe ich mich kurzerhand um und bin anschließend, mit zwei großen Schritten am Schrank angelangt. Nun gut, ich werd s tun. Also was haben wir denn da? Ich ziehe schließlich zögerlich, eins dieser elbischen Hemden heraus, wie ich es selbst am Leib trage. Ein frisches, das dazu noch angenehm neu und sauber riecht. Oh appropos neu, war da nicht noch etwas...etwas wichtiges? Natürlich jetzt kommt es mir wieder in den Sinn, die letzte richtige Waschgelegenheit. Also in diesem Sinne, die im Moment wirklich allerletzte Gelegenheit für ein Bad.
 

Nun ja...vielleicht sollte ich sie doch?
 

Leise seufzend wäge ich das frische Kleidungsstück, für einen Augenblick nachdenklich in der Hand, doch dann fälle ich einen folgenschweren Entschluss. Ich packe das Ding und mache mich erneut auf die Suche. In diesem Fall also nochmal raus aus meinem Quartier. Soweit ich weiß, müssten die Quellen hier ja eigentlich irgendwo ganz in der Nähe sein? Nun immerhin dürfte ich, was das anbelangt, im Augenblick meine Ruhe haben, wo alle Anderen doch auf diesem nervigen Fest sind. Wer soll da also außer mir schon, auf die Idee kommen, ausgerechnet jetzt, ein Bad nehmen zu wollen?
 

Gedacht....getan!
 

Von dem nächstbesten Elben, der mir ein paar Minuten später nichtsahnend über den Weg läuft, lasse ich mir den Weg erklären. Dieser sieht mich in etwa so skeptisch an, als wäre ich total verrrückt, weil ich ausgerechnet JETZT baden will. Aber das ist mir ehrlich gesagt vollkommen egal. Der Elb rät mir noch, besser eine Laterne oder etwas ähnliches mitzunehmen, da die Quellen in der Nacht nur schwach beleuchtet seien und man unter Umständen nicht s sehen würde. Zumindest nicht das, was man eigentlich will. Gut aber ich denke das, ist vermutlich mein kleinstes Problem. Aus dem erstbesten Fackelständer, der mir im Haus in die Quere kommt, pflücke ich daher kurzerhand eine der Fackeln heraus und versuche möglichst ungesehen zum Haupttor zu gelangen, da ich auf Gesellschaft momentan sehr wenig, bis gar keinen Wert lege und am Liebsten ganz alleine sein möchte. Die warmen Quellen sind seiner Beschreibung zufolge, irgendwo weiter hinten, etwas überhalb hinter dem Haus. Nun ja, das hat er zumindest behauptet und ich denke, die werden wohl zu finden sein.
 

Als ich mich schließlich durch das Haupttor quetsche und vorsichtig weiter durch das Dunkel taste, um zu meinem Ziel zu gelangen, merke ich zunächst nicht, dass ich beobachtet werde...noch, dass mir jemand heimlich und ungesehen folgt. Draußen empfängt mich eine angenehme Dunkelheit. Ich fürchte mich nicht vor der Nacht, wir Zwerge mögen das klare, blau schimmernde Umgebungslicht, das uns schwach an unsere steinernen Hallen erinnert. Doch nicht das der Sterne, weil es kalt und hart erscheint.
 

Staunend sehe ich mich um, ein schwacher Nebel hat sich über die Furt des Bruinen gelegt und lässt ihn im zunehmenden Mondlicht, wie einen Silberschleier aus zarten Spinnweben wirken. Verzaubert schön....ebenso, wie dieses so einzigartige Tal. Ohne weiter darauf zu achten ob mir jemand folgt oder ich allein bin, gehe ich weiter durch die Dunkelheit. Die von mir mitgebrachte Fackel, erleuchtet den vor mir liegenden Weg nur schwach und so dauert es eine ganze Weile, bis ich finden kann, was ich suche. Reichlich beeindruckt, lasse ich sie sinken, als ich dort ankomme. Ich muss zugeben, dass der verschwiegene Ort eine gewisse klare, wenn auch kühle Schönheit ausstrahlt, die auch bei mir Wirkung zeigt. Die Nebenquellen des Bruinen speisen mehrere größere und kleinere Becken. Das Wasser ist rein und sprudelt leicht, man spürt die Wärme, die davon ausgeht fast auf der Haut, zarte Schleier aus warmen Wasserdampf ziehen an mir vorbei. Ich meine baden gehört nicht unbedingt zu meinen Liebligsbeschäftigungen, aber hin und wieder, den Luxus von warmen Wasser zur Reinigung zu haben, dem verschließe selbst ich mich nicht. Angezogen vom fließenden Geräusch, des klaren Wassers, das munter in kleinen Kaskaden über die Beckenräder springt, gehe ich näher heran. Ich lasse die Fackel noch etwas weiter sinken und stelle fest, dass es dafür sogar eigens eine Halterung gibt. Ohne auf meine Umgebung zu achten, mache ich mich schließlich höchst fasziniert daran, mich vollständig zu entkleiden. Rüstung, Wams und sogar meine Hosen, alles bleibt fein säuberlich an einem bestimmten Platz liegen und dann lasse ich mich doch, von der angenehmen Wärme, des sauberen Wassers verführen.
 

Meine Hände tauchen in das klare Nass und lassen es für einen Moment gedankenlos, durch meine Finger rieseln. Es ist schön...ungewohnt...aber schön.
 

Ich bin kurze Zeit später in etwa bis zur Hüfte, in einem der größeren Becken angelangt. Irgendwann lasse ich mich spontan bis in etwa zum Hals hinunter sinken und betrachte für einen Augenblick den Himmel über mir, der heute Nacht kalt und Sternenklar erscheint. Ein helles Leuchten, wie von tausend Sonnen über mir und auch eins der Gestirne, das ich kenne, strahlt am nächtlichen Himmel, Durins Krone. Ein paar Sekunden später tauche ich leise seufzend, aber entschlossen unter und wasche mich danach gründlich ab. All die momentanen Sorgen und all die Mühe, die Last dieser Reise, die mich zuweilen doch stark bedrückt, all dies wasche ich einfach von meinen Schultern ab. Ich stelle dabei angenehm überrascht fest, dass es hier in Imladris sogar den seltenen Luxus von Seife gibt. Das warme Wasser perlt in klaren Tropfen von meiner nackten Haut ab, als ich Sekunden später nichtsahnend aufstehe. Ich fühle mich beinahe wie neugeboren, sauber und zur Abwechslung kann ich mich sogar wieder selbst riechen. Noch ganz nass, will ich zurück zum Beckenrand, um mich schließlich abzutrocken und meine abgelegte Kleidung wieder anzuziehen. Erst da bemerke ich, dass ich offensichtlich nicht länger allein bin.
 

Wa..wer...oh, auch das noch?!
 

Mein Herz setzt einen Schlag lang aus. Ich sehe nicht, wer es ist oder was er von mir will, dazu ist es einfach zu dunkel. Der schwache Feuerschein der Fackel reicht dafür nicht aus, die Gestalt zu erhellen, die dort steht. Ich weiß erst wer es ist, als mich die mir wohlbekannte Stimme, leicht spöttelnd, wie zugleich verlegen anspricht.
 

“Ach sieh an....sieh an, wen haben wir denn hier, ein Zwergenkönig, der nicht auf der Hut ist? Was macht ihr da Thorin Eichenschild? Doch nicht etwa noch das längst überfällige Bad nehmen, wie ich euch empfohlen hatte? Nun das wäre zwar reichlich spät, aber schaden kann es euch ja sicher nicht!”
 

Ich muss erstmal schlucken, bleibe dabei jedoch unwillkürlich an Ort und Stelle stehen und hoffe innständig, dass sie von mir jetzt nicht mehr sehen, kann als ich von ihr sehe, denn das würde mein Ego nicht überleben, auf keinen Fall. Ich bin nackt bis auf die Haut, also das wäre in meinen Vorstellungen so ziemlich das Schlimmste, was mir je im Leben im Zusammenhang mit einer Frau wiederfahren könnte. Nicht mal Dis dürfte dies toppen können und meine liebste Schwester ist beileibe nicht zimperlich, was das anbelangt.
 

Einen Moment später antworte ich ihr daher sichtlich trocken und abweisend.

“Ach ja..so, wonach sieht es denn eurer Meinung nach aus, wenn ihr das ausgerechnet einen bis auf die Haut entblößten Mann fragt?”
 

Lyriel kommt etwas näher an den Beckenrand heran und ich kann in etwa erahnen, wie sie prompt eine ihrer schönen halbmondförmigen, rötlichen Brauen in Richtung ihrer Stirn kraus zieht, doch sofort danach kontert sie bereits ungerührt.

“Nun was das anbelangt, kann ich euch nur sagen, dass eure Gefähren euch dies ganz eindeutig schon einige Tage voraus haben, wenn ich das anmerken darf! Meister Thorin!”
 

Ich bin zwischenzeitlich völlig überfordert, von der für mich vollkommen ungewohnten Situation, so frage ich sie nur matt.

“Ahhh...WAS, woher wisst ihr das? Ihr wollt mir doch nicht allen Ernstes sagen, das ihr dabei wart oder wie!?”

Lyriel lacht sichtlich amüsiert, angesichts meiner wilden Spekulation.

“Ach na das, würde zu euch passen Thorin Eichenschild! Nun nein, leider muss ich euch enttäuschen, nicht ich, aber mein Herr Elrond hatte vor Tagen, das zweifelhafte Vergnügen, eure zwergischen Gefährten davon zu überzeugen, noch etwas Wasser für uns alle übrig zu lassen. Sie fanden das Ganze zweifellos überaus spaßig und nach eurem ganzen Ausdruck zu urteilen, vermutlich deutlich spaßiger als ihr!”

“Ach so ist das, na wunderbar, gibt es eigentlich irgend etwas, was man vor euch Elben verbergen kann?” Grolle ich angesichts dieser Tatsache nicht sonderlich begeistert in ihre Richtung, auch um die Sache mit diesem zuweilen unmöglichen, nervtötenden Zwergenpack, das mich begleitet und sich zu allem Übel auch noch mit dem Namen des Hauses Durin schimpft, nicht noch mehr zur Sprache zu bringen.
 

Die Heilerin wirkt jedoch unbekümmert, was das anbelangt und ich bekomme von ihr, dafür abermals ein spontanes Lachen, ehe sie mir antwortet.

“Nun, um ehrlich zu sein...wenig!” Entgegnet sie mir anschließend schlicht, doch dann verstummt sie kurz. Ich merke, dass sie offenbar mit sich kämpft, bevor sie erneut ansetzt.

“UND noch eins Herr ZWERG! Ich habe nicht ohne Grund nach euch gesucht, nun und da ich mir sicher bin, dass ihr euch jetzt heimlich fragen werdet, was ich von euch will, werde ich es euch vorher lieber verraten!? Wisst ihr....ich wollte mit euch sprechen. ALLEIN, um genau zu sein! Und zwar, noch bevor ihr uns morgen verlasst! Tja und da ihr mir vorhin einfach so unter der Nase weg entwischt seid, ehe ich euch zur Rede stellen konnte, bin ich euch als ich euch eben sah, kurzerhand gefolgt. Das ist auch der Grund, wieso ich hier einfach so ungefragt auftauche! UND was ist jetzt? Wollt ihr nicht ein wenig näher kommen? Ich würde euch nämlich gerne in die Augen blicken, wenn ich mit euch spreche!” Setzt sie etwas spröde nach.
 

Mit diesen Worten kommt sie noch näher, sie tritt deutlich sichtbar in den schwachen Schein der Fackel und ich sehe, dass sie noch immer nichts weiter als das dünne, seidene Gewand auf der Haut trägt, unter dem sich ihre Umrisse inzwischen mehr als deutlich abzuzeichnen beginnen, schon weil es ihr offensichtlich ziemlich kalt ist.
 

“Ich kann nicht und das wisst ihr denke ich sehr genau! Also wenn ihr mit mir sprechen wollt, dann fürchte ich, müsst IHR schon zu MIR kommen!” Kontere ich anschließend kompromislos und reichlich unterkühlt, mir dabei wohl bewusst, dass ich selbst wenn ich wollte, keinen einzigen Schritt aus diesem Becken tun kann, solange sie davor steht. Aber Indem tut sie etwas, was ich wohl nie für möglich gehalten hätte, so abwegig und verrückt erscheint es mir.
 

Aber sie macht es einfach....einfach so!
 

“Gut wie ihr wollt Thorin, ich denke euer Wunsch kann erfüllt werden. Nun ihr habt es ja selbst so gewollt!” Mit diesen Worten macht sie umgehend ein paar leichte Schritte auf mich zu, sie ist barfuß, denn ich höre keine Geräusche von ihren nackten Füßen, dann merke ich noch wie das Wasser in meinem Becken anschließend in großen Wellen über den Rand schwappt und spüre es Sekunden später auch an der nachfolgenden Strömung.
 

Oh nein, sie ist gesprungen! Sie, sie ist tatsächlich gesprungen! Bei Durins Barte! Sag mir, was hab ich da nur heraufbeschworen? WAS? Hilf mir, was habe ich da getan!?
 

Noch ehe ich den Gedanken ganz zuende denken kann, taucht sie bereits ein, ein zwei Körperlängen vor mir aus dem Wasser auf. Schwimmen kann das elbische Frauenzimmer also auch noch, na wunderbar?! Ich hätte es mir ja fast denken können! Fährt mir dabei unwillkürlich durch den Sinn und auch noch der Gedanke daran, dass es hier glücklicherweise fast vollkommen dunkel ist. Ja, aber eben nicht ganz, etwas sieht man dann doch noch, wenn auch nur in Schemen! Und genau das, wird mir nur zu bewusst, als ich ihre dunkle in schwaches Mondlicht getauchte Gestalt so dicht vor mir stehen sehe. Das Wasser hat ihr Gewand fast unsichtbar werden lassen. Es klebt an ihr, wie eine zweite Haut, fast so als wäre sie nackt...wie ich. Ihre Körperfom lässt sich dieses Mal so deutlich erahnen, wie noch nie zuvor. Ich sehe den Ansatz ihrer Brüste, die weiche Linie ihrer Hüften und bin froh, dass es so dunkel ist, denn ich weiß nicht, wie mein Gesicht aussieht. Ich weiß nur dass es glüht, weil ich es fühle...überdeutlich fühle. Mein Herz rast zwischenzeitlich in einem Takt, der mir deutlich Magenschmerzen bereitet und dann frage ich mich erneut, was sie eigentlich von mir will?
 

Warum sie hier ist?
 

Ich versuche mich von ihren, für mich doch auf eine Art durchaus faszinierend, weiblichen Formen loszureißen. Sehe sie an und sehe dabei, dass sie mich offensichtlich nicht minder neugierig in Augenschein nimmt. Ihr Blick bleibt mit diesen schlichten, wie treffenden Worten von eben, höchst interessiert an meinem nackten Oberkörper hängen, den noch immer, der feine rötliche Strich der Orkverwundung ziert. In der uns umgebenden schützenden Dunkelheit zwar kaum noch wahrnehmbar, lässt er sich dennoch schwach erahnen. Ich straffe mich unwillkürlich, es ist mir sichtlich unangenehm, dass sie mich so zu Gesicht bekommt. So...schutzlos?!
 

“Und was wollt ihr nun von mir?” Fahre ich sie daher peinlich berührt und sichtlich unterkühlt an, als sie mich weitehin neugierig mustert, jedoch keinerlei Anstalten macht mit mir zu sprechen. Lyriel antwortet mir nicht sofort auf diese Frage, statt dessen stellt sie mir eine ganz Andere. Eine die mich total aus der Fassung bringt, da ich so noch nie in der Form damit konfrontiert wurde und nicht im Ansatz mit ebendieser gerechnet hätte.
 

“Wisst ihr, ich frage mich gerade, was Zwergenmänner wohl für Liebhaber sein mögen?” Setzt sie plötzlich völlig zusammenhanglos an. Ich bin mehr als überrascht, Angesichts dieser doch sehr persönlichen Frage oder Feststellung ihrerseits. Daher kontere ich im Anschluss daran trocken.

“Nun ganz wie man es nimmt. Ich denke keine sonderlich geübten jedenfalls, zumindest in der Regel, da das für gewöhnlich keine große Gewichtung in meinem Volk hat. Wir haben andere Werte, die uns wesentlich wichtiger erscheinen!”
 

Die Halbelbin seufzt leise, ich höre das Wasser auf ihrer Seite sachte plätschern, als sie sich bewegt.

“Nun das ist schade.....sehr schade, aber das erklärt auch, warum es wohl so wenige von euch gibt, habe ich recht?” Sagt sie einen Augenblick später leise.

Ich bin perplex, weiß nicht, was die Frage jetzt soll?

“Warum fragt ihr mich das?” Entgegne ich ihr daher reichlich kurzangebunden.

Ihre Stimme klingt ernst als sie erneut zu sprechen ansetzt.

“Weil es mich interessiert und weil man mir einmal sagte, dass Zwerge ein aufbrausend hitziges Wesen hätten, auch und ganz besonders was die Liebe angeht. Brennt das dunkle Feuer einmal, so sagt man, dann brennt es heiß, wie der Atem eines Drachens, genauso verzehrend, aber auch genauso verlockend?!”

“Ach so sagt man...ja? Wer hat euch denn sowas erzählt? Nun und daraus schließt ihr jetzt so einfach auf unsere Verhaltensweisen oder wie?" Hake ich für meine Begriffe ziemlich hitzig nach, wobei ich sie schlicht unterbreche.
 

Lyriel lächelt kurz ich sehe es, das helle Aufblitzen ihrer Zähne in der Dunkelheit, ehe sie mir abermals antwortet.

“Nun nein, aber ich versuche euch irgendwie einzuschätzen, Herr Zwergenkönig! UND ich gebe zu, dass ich die ANDERE Seite meines Blutes seit neustem ebenso deutlich spüre. Die Seite, die mich verwirrt und die ich bisher überhaupt nicht einschätzen kann!”
 

Unwillkürlich muss ich ebenfalls lächeln. So...so die andere Seite ihres Blutes also, hat sie die jetzt etwa doch für sich entdeckt, nun das würde mich aber sehr wundern?
 

“Ach und warum versucht ihr es dann nicht direkt?” Frage ich sie daher herausfordernd und absichtlich provokant.

Die junge Frau wirkt einen Moment lang ehrlich verwirrt.

“Wie, wie meint ihr das?” Sagt sie anschließend irritiert. Ihre sonst so selbstbewusste Stimme, klingt unsicher, ja ungewohnt leise. Ich höre mein Herz schlagen, ein wilder Rhythmus, fremd und ungewohnt, doch irgendwie macht es mir auch Mut und so tue ich etwas, was ich unter normalen Umständen wohl nie getan hätte. Ich wage mich ein Stückchen näher an sie heran. Mir ist dabei wohl bewusst, dass ich noch immer nicht mehr am Leib trage, wie vorhin und doch ist es dieses Wagnis wert, selbst wenn ich meine Haut damit unweigerlich zu Markte tragen würde, sollte sie mich abweisen. Nun aber sie immer noch hier, hätte sie mir etwas anderes sagen wollen, wäre sie wahrscheinlich schon längst gegangen.
 

In diesem Fall komme ich ihr näher, ein leises Flüstern dringt über meine leicht zitternden Lippen.

“So wie ich es gesagt habe!” Hauche ich ihr damit kaum hörbar entgegen.

Ich sehe ihre nackte Haut im schwachen Schein des Sternenlichtes, sie zittert, ihr ist kalt und doch bleibt sie. Lyriel blickt mich direkt an, ich sehe den schwachen Glanz in ihren Augen.

“...wollt ihr es wirklich drauf ankommen lassen? Ich dachte ihr mögt uns Elben nicht?”

Flüstert sie ebenso leise wie ich. Meine Stimme klingt zwischenzeitlich deutlich brüchig und sehr rau, als ich ihr darauf antworte. Noch länger werde ich nicht verstecken können, was ich für sie empfinde.

“Oh ich bin durchaus geneigt, bei euch vielleicht eine Ausnahme zu machen, da ihr ja eigentlich nur ein halber Elb seid um genau zu sein!?”

Lyriel lacht leise, es klingt verunsichert aber auch amüsiert.

“Ich hätte nicht gedacht, dass ihr so direkt sein könnt Thorin Eichenschild!” Entgegnet sie mir anschließend treffsicher. Mein Blick bleibt an ihr haften, verliert sich für einen Moment in ihrem jetzt langen dunklen Haar. Ich antworte ihr beinahe wie in Trance.

“Ihr habt ja keine Ahnung, wie direkt ich sein kann, wenn es die Situation erfordert und ich es will!”
 

Lyriel strafft sich kurz, ich spüre es, noch einen Schritt und sie steht dirkt vor mir. Als antwort haucht sie dabei leise in meine Richtung.

“Ich fürchte, da haben wir beide wohl etwas gemeinsam! Interessant, scheinbar teile ich wahrhaftig die selbe Leidenschaft wie meine Mutter!“

Ich fahre angesichts dieser Aussage verblüfft hoch.

“Wa..was, etwa Zwergenmänner?”

Lyriel kontert beinahe sofort danach trocken und leicht zynisch.

“Nein...Hornochsen!”
 

Nun bin ich total verwirrt, bringe keinen weiteren Ton mehr heraus. Lyriel sieht mich an, ein belustigtes Lächeln umspielt ihre vollen Lippen, ehe sie mir erneut antwortet.

“Ohh kommt schon, wie einfältig seid ihr eigentlich, natürlich meinte ich euch! An was dachtet ihr denn Thorin, etwa tatsächlich an Rindviecher oder wie?!"

Ich bin zwischenzeitlich verunsichert und mehr als überrumpelt, daher fällt meine Antwort entsprechend aus.

“Nun ja das hätte ich eigentlich eher nicht erwartet, aber das andere ehrlich gesagt auch nicht!?”

“Und WAS hattet ihr erwartet? NEIN, was hast DU denn erwartet Thorin?” Sagt sie plötzlich tonlos und in für mich völlig ungewohnt vertraulicher Anrede. Im selben Moment überbrückt sie jedoch die kurze verbliebene Distanz zwischen uns. Ich spüre, wie ihr warmer Körper sich an mich schmiegt und sie mich danach küsst, wie selbstverständlich. In meinem Kopf macht es kurz klick und ich bin ab diesem Augenblick ein völlig Anderer! Zunächst kann ich nicht anders, als still zu halten so perplex bin ich angesichts dieser Tatsache, doch dann ist es, als würde sich in meinem Inneren eine Lawine lösen. Ihr sinnlicher aber doch so leidenschaftlicher Kuss reißt mich gänzlich mit sich fort. Ich fühle, wie sich ihre Arme um mich schlingen und ihre Nähe mir alle Sinne vernebelt, die mir bis eben noch halbwegs normal erschienen sind.
 

Ihre Lippen sie sind so zart, so verführerisch und so fremd, nur einen Moment später löst sie sich von mir, nicht aber ihre Lippen. Der Kuss wird intensiver...forderder. Ich fühle wie ihre Fingerspitzen dabei eine sanfte Linie in meinem dunklen Bart zeichnen, nur um danach einen Weg spielerisch weiter nach unten über die weichen schwarzen Locken meiner Brust gleiten zu lassen...vollkommen ungeniert, als wüsste sie genau, was sie damit bezweckt. Ich kann nicht mehr klar denken, spüre sie, bin wie verzaubert und bemerke höchst erschrocken, den durchaus angetanen kehligen Laut, der dabei aus meiner Brust dringt und den ich beileibe nicht beabsichtigt hatte. Ihre warmen Hände legen sich vertrauensvoll auf die nackte Haut meins Oberkörpers und ich spüre, wie mich eine Begierde erfasst, die ich bisher nicht oder nur vom Verlangen nach den seltenen Edelmetallen her kannte.
 

...ich fühle sie...sie ist mir so nahe, wie noch nie zuvor. Ihre Nähe macht mich ganz verrückt...ist..ist das etwa Liebe? Eine berechtigte Frage und eine, die eigentlich an dieser Stelle keinen Platz haben dürfte. Abermals dringt leises Keuchen aus meiner Brust, ich muss mich mit aller Macht zwingen dem nicht noch weiter nachzugeben. Es ist weder die Zeit noch der Ort, selbst wenn ich noch so sehr wollte...es geht nicht!
 

“..da...das ist nicht dein erstes Mal hab ich recht?” Frage ich sie anschließend noch immer deutlich verwirrt.

Sie löst sich kurz von mir, sieht mir in die Augen und ich höre, wie sie leise lacht.

“Nein, sicher nicht, aber das fragt man eine Frau nicht!”

Ich blicke ihr abermals tief in die Augen, die vollkommen dunkel erscheinen.

“...und warum bist du hier?”

Lyriel seufzt leise, ehe sie mir antwortet.

“...weißt du das denn noch immer nicht Thorin? Ich bin hier...!"
 

In dem Moment schreckt mich ein leises Geräusch auf, eins das mich unwillkürlich von ihr ablenkt.
 

thorin...?
 

…..THORIN BIST DU DA!?”
 

Oh erdammt mein Vetter Bofur, er sucht offenbar nach mir, na das hat mir jetzt gerade noch gefehlt!
 

Lyriel schreckt ebenfalls alarmiert hoch. Beinahe sofort fährt sie zurück und sieht sich dabei suchend und sichtlich irritiert um.
 

“Ach du Schreck, ich muss gehen...sofort! Also DAS will ich dir jetzt lieber ersparen, verzeih mir, aber ich glaube es ist besser, wenn uns niemand zusammen sieht! Zumindest jetzt noch nicht und dein Vetter schon gar nicht! Thorin, noch bist du ihr Anführer, das wäre nicht gut. Sie folgen und vertrauen dir, du bist ihr Vorbild....verstehst du das nicht? Ich kann mich nicht dazwischen stellen, nicht als Frau und schon gar nicht, als halbe Elbin, das würden sie nicht verstehen!” Haucht sie anschließend verwirrt, wobei sie mich direkt ansieht. Mit diesen klaren, wie aussagekräftigen Worten drückt sie mir einen zarten sinnlichen Kuss auf den Mund, noch ehe ich irgendwie darauf reagieren kann.
 

Nur einen Augenblick später merke ich, wie sie untertaucht, um am anderen Ufer ungesehen aus dem Becken zu schlüpfen, das abgelegen ist, von der Seite aus, von der sich Bofur nähert. Ich blicke ihr nach, sehe ihre dunkle Gestalt flink zwischen den Säulen verschwinden, ein leises Lachen kann ich noch hören, dann ist sie fort, wie ein Schatten in der Dunkelheit und ich habe prompt das merkwürdige Gefühl, das alles eben nur geträumt zu haben!
 

Sekunden später taucht Bofur tatsächlich auf, er ist allein und schon ziemlich, na ja sagen wir des elbischen Wein s wegen heiterer Stimmung.
 

“Uhhhh..Thorin, da steckst du ja?!” Seine Augen werden groß, als er mich sieht.
 

“WAS in Durins Namen machst du da eigentlich und um diese Zeit?” Fragt er mich anschließend mit deutlich verzogener Gesichtsmimik.
 

“Hnnn...wonach sieht es denn deiner Meinung nach aus...Vetter!?” Kontere ich nüchtern unterkühlt, mit der nötigen Portion Wut im Bauch, angesichts der Tatsache, um was er mich eben gebracht haben könnte.
 

“Wa...ein BAD, hättest du dir das nicht ein wenig früher überlegen können, so wie wir?” Hakt er jedoch völlig unverblümt und sichtlich vergnügt grinsend nach.
 

Mit einem leisen wütenden Grollen gehe ich näher an den Beckerand.

“Nun, wann und wie ich WAS mache ist meine Sache oder willst du etwa rein kommen?”
 

Bofur grollt leise, ehe er antwortet.
 

“Ahhmmm...nein, aber komm du lieber raus, die Anderen suchen nämlich schon nach dir! Wir hatten schon Angst, dass dich eventuell am Ende noch eins der hübschen elbischen Dinger eingefangen und verzaubert haben könnte!”
 

Er lacht dröhnend, ich weiß, es sollte eigentlich nur ein schlechter Witz sein, aber der Gute ahnt ja gar nicht, wie recht er damit eigentlich hat?!
 

“Ha....ha wie ungemein lustig, als ob ich keine anderen Probleme hätte, als diese!” Entgegne ich ihm daher entsprechend spröde, wobei ich etwa zeitgleich Anstalten mache, endlich aus dem Becken zu steigen, um mich abzutrocknen und anschließend wieder anzuziehen. Aber irgendwie werde ich dabei das merkwürdige Gefühl im Rücken nicht los, aufmerksam beobachtet zu werden. Nun nicht von Bofur, nein also der kennt mich ja schon, außerdem ist ihm das völlig egal, denn Kerl bleibt nun mal Kerl und im Grunde sind wir alle gleich!
 

Aber wer dann, am Ende alles nur reine Einbildung? Nun da bin ich mir längst nicht mehr ganz so sicher?!



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