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„Mál er, dverga telia, þeir er sótto til Erebor

Thema - the Hobbit (Thorin / OC)
von

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Rivalen?

Mithrandir nimmt Kili und Fili in Empfang, die uns auf ihrem Pony ein Stückchen voraus waren, ich kann seine Stimme deutlich durch die Dunkelheit dringen hören...während Bofur und Dwalin sich ihm lautstark anschließen. Bleiben zu guter Letzt noch die beiden Elben übrig, die als Begleitung dabei sind. Diese kommen direkt in meine Richtung. Einer von ihnen ist dazu auffällig groß und dunkelhaarig, er sieht dem Elbenfürsten äußerlich verblüffend änhlich, nur dass er deutlich jünger wirkt, daher nehme ich an, dass es wohl einer seiner Söhne sein muss. Indem reitet uns der hochgewachsene Elb auch schon auf seinem großen, silber schimmernden Elbenpferd entgegen. Seine Mine wirkt im schwachen Schein der Laternen besorgt und sichtbar angespannt, als er auf uns zukommt.
 

Während er mich schweigend, mit einem kurzen gemessenen Kopfnicken begrüßt, spricht er meine Begleitung beinahe sofort danach unvermittelt an.
 

“Ahhhh...Lyriel. Du bist unverletzt. Gut...das ist sehr gut, ich hatte mir schon Sorgen gemacht! Ist alles in Ordnung mit dir?”
 

Sagt er sichtlich erleichtert, als er sie schließlich zu Gesicht bekommt.
 

Irgendwie fuchst mich etwas an dieser Aussage ganz gewaltig und ich weiß nicht warum? Da sie sicher nicht mal böse gemeint war. Aber der ELB tut ja gerade so, als hätten WIR sie in Gefahr gebracht und nicht umgekehrt, oder wir wären dazu nicht in der Lage gewesen, sie und uns selbst gegen die Orks zu verteidigen. Wobei ich mich zwischenzeitlich wirklich ernstlich frage, wie es dazu überhaupt kommen konnte? Und eins muss man ihr wahrlich lassen, wenn s drauf ankommt, kann sie hart zuschlagen, sehr hart. Nun das hat sie im Zusammenspiel mit Kili ja bereits recht brauchbar bewiesen. Mein Neffe hätte alleine, sicherlich einiges mehr an Schwierigkeiten gehabt. Es ist, als würde ich einem inneren Zwang nachkommen, ihm gegenüber beweisen zu wollen, dass wir auch nicht gerade aus einfachem Holz geschnitzt sind. Ich schaffe es einfach nicht, länger den Mund zu halten angesichts dieses blöden Spruchs, den der Elb grade eben eindeutig in meine Richtung losgelassen hat.
 

“Euer feiner Elbenfreund tut gerade so, als hätten wir euch ganz allein in der Wildnis ausgesetzt, eurem Schicksal überlassen oder was weiß ich nicht mit euch angestellt!?” Setze ich schließlich so leise an, dass er mich nicht hören kann, Lyriel die noch immer hinter mir sitzt, jedoch sehr wohl. Die Tonlage in der ich mit ihr spreche, dürfte ihr allerdings nicht sonderlich gefallen. Ehe sie ihm antwortet, richtet sie das Wort vorher, wie erwartet an mich. Sie spricht ebenso leise wie ich, aber ihre Stimme klingt im Gegensatz zu meiner, erstaunlich nüchtern.
 

“Ach Herr Thorin und wollt ihr mir, bitte schön noch etwas genauer verraten, an was IHR dabei so gedacht hattet? Also wenn ihr mir, schon solche unsinnige Sachen an den Kopf werft, hätte ich diesbezüglich gerne eine vernünftige Erklärung. Sagt mir, was ich wohl dafür kann, dass mein Ziehbruder sich Sorgen um mich gemacht hat? Ich meine, immerhin kenne ich IHN schon eine Weile länger als euch. Ich denke, damit dürfte das nur natürlich sein...oder nicht?!”
 

Ich halte angesichts dieser nicht sehr netten Ansage von ihr, spontan die Luft an und muss kurz, heftig schlucken. Doch sie macht bereits munter weiter, noch ehe ich darauf erneut reagieren kann.
 

“Ah Elladan! Mae Govannen! Ich bin froh schön, dass ihr so schnell gekommen seid, um uns zurück zu geleiten. Wir sind zum Glück alle weitgehenst unverletzt und was die Orks betrifft, das wisst ihr ja sicher schon?” Sie verstummt, ich merke deutlich die innere Unruhe, die dabei von ihr ausgeht. Gut, das ist er also, von dem sie mir vorhin zufällig erzählt hat. Elladan ihr Lehrer und zugleich einer, von Elronds beiden Söhnen! Aber ist das wirklich das Einzige, was sie miteinander verbindet? Der Gedanke daran zuckt mir unwillkürlich und ungewollt durch den Sinn, als ich ihn genauer betrachte, wie um ihn besser abzuschätzen. Er ist sehr groß und überraschend gutaussehend. Edle, feingezeichnete Züge, die zur Abwechslung mal nicht arrogant oder hochnäsig wirken. Ein dunkler, ernster Typ mit einem feinem Körperbau und ebensolchen Gesichtszügen. Nun ich könnte mir schon vorstellen, dass DER einer Frau durchaus gefallen könnte. Nicht so gedrungen und grobschlächtig, wie wir Zwerge dagegen wirken müssen, mit unseren durchweg kantigen Gesichtern und muskulös breiten Körpern. Der Elb nickt anschließend kurz, ohne mich oder meine Gedankenwelt weiter zu beachten. Er wirkt erleichtert, doch ganz plötzlich spricht er mich doch an. Seine klare und überraschend tiefe Stimme, hat dabei ebenfalls einen kaum fassbaren, aber doch leicht zynischen Unterton angenommen.
 

“Ja das weiß ich wohl und ich bin froh, dass es so glimpflich abgelaufen ist. Es hätte um einiges schlimmer kommen können. Nun gut Herr Thorin, ihr müsst euch mit eurem sicher lästigen Anhängsel, nicht mehr länger herumschlagen! Wenn ihr wollt, nehme ich es euch gerne ab, denn ich sehe es eurem säuerlichen Gesicht deutlich an, dass ihr es anscheinend am liebsten schneller heute, als morgen los sein wollt und mein Pferd ist stark genug für zwei. Also, was ist mit dir Lyriel...kommst du?”
 

Die Halbelbin lacht, ein sehr spontanes Lachen und wahrscheinlich mal wieder direkt auf meine Kosten. Grrrr...genau das ist es, was mich innerlich schier zur Weißglut bringt. Doch ich zwinge mich, mit aller Macht zur Mäßigkeit und zur Ruhe, um ja keine Blöße zu zeigen. Denn das, wäre die Blamage schlechthin und auf die habe ich, beileibe keine Lust. Schon gar nicht im Beisein, dieses elbischen Mistkerls!”
 

“Den Vorschlag nehme ich gerne an Elladan. Du hast wohl recht, Thorin ist fürchte ich, tatsächlich alles andere als begeistert, weiter für mich den Lastesel zu spielen und ich werde ihm daher lieber die Mühe ersparen, weiter auf mich Rücksicht nehmen zu müssen!” Kontert Lyriel nur einen Augenblick später auf diese treffende, wie unzweifelhaft freche Aussage von ihm, wie um mich damit absichtlich zu ärgern. Mit diesen ebenfalls nicht sehr schmeichelhaften Worten, macht sie mit einem Mal einen eleganten Satz nach hinten und ich merke prompt, dass sie abspringt. Elladan kommt ihr mit dem Pferd entgegen und hilft ihr, mit einem gekonnten Haltegriff vor sich auf s Roß. Sie sind gleichauf mit mir, als er das Pferd kurz anhält.
 

Die Frau mit dem dunklen, roten Haar sieht mich dabei merkwürdig prüfend an, ein seltsamer und komplett undurchdringlicher Blick, ihrer intensiv grünen Augen trifft mich unwillkürlich, bis ins Innerste hinein. Ein Blick, den ich für meinen Teil in diesem Augenblick überhaupt nicht deuten kann. Es gibt in dieser Beziehung nur eine Erklärung für mich, also entweder kann sie mich tatsächlich nicht ausstehen und ist froh, endlich aus meiner Reichweite verschwinden zu können, oder aber es ist genau anders herum und sie versucht mich damit eindeutig, aus der Reserve zu locken. Doch den Gefallen, werde ich ihr weder so, noch so tun. Dieses elbische Frauenzimmer kann mich mal getrost.....sonst wo.
 

Einen Moment später richtet sie erneut das Wort an mich, sie sagt leise.
 

“Ich danke euch Thorin Eichenschild, für die Mitnahmegelegenheit, denn ohne diese wäre es wohl ein recht ungemütlicher Fußmarsch nach Hause gewesen. Doch nun will ich euch nicht länger zur Last fallen. Elladan wird das für euch übernehmen, es ist ohnehin nicht mehr weit!”
 

Ich blicke sie weiterhin ganz direkt an. Meine Mine bleibt versteinert, ehe ich ihr ziemlich kurzangebunden antworte.

“Wie ihr wünscht! Es steht euch völlig frei, zu tun und zu lassen was ihr wollt, das ist eure Entscheidung und mir ehrlich gesagt egal!”

Der Elb der mich gehört hat, zieht just eine Braue hoch, offenbar hat ihm meine Tonlage nicht sonderlich gefallen.

“Hmm warum seid ihr deswegen so brummig Zwergenrecke? Geht euch das etwa gegen den Strich? Wenn ja dann sagt es mir, denn es liegt mir fern euch zu kränken!”

Doch es ist abermals Lyriel, die ihm ganz plötzlich dazwischen fährt, ehe er den Satz ganz beenden kann.

“Ach lass ihn, was kümmert uns das? Du weißt doch genau, wie Zwerge so sind, sie müssen einfach mürrisch sein. Nun ich denke, sowas wie Höflichkeit oder Dankbarkeit gibt es in ihrem Sprachgebrauch wohl nicht!”

Elrond s Sohn lacht kurz auf, ehe er weiterspricht, er klingt dabei ehrlich amüsiert.

“Vielleicht hast du ja recht, das hatte ich vergessen. Zwerge sind so selten bei uns in Imladris, im Grunde wissen wir gar nicht s über sie oder ihr Volk! Aber der durchweg stolze Zwergenkönig macht mir inzwischen eher den Eindruck, als gefiele ihm nicht, dass ich dich ihm entführe, auch wenn er dabei so tut, als ob ihn dies völlig kalt ließe. Nun gut, was geht s mich an, was Zwerge so alles denken, das nachzuvollziehen dürfte einige Zeit dauern und das ist mir eindeutig zu lang!”
 

Mit diesen Worten lässt er mich einfach stehen, er wendet elegant sein Pferd und reitet weiter zurück, an die Spitze zu Mithrandir. Ein kurzer Gruß mit der Hand, das ist alles. Ich sehe noch, wie er seine Arme dabei behutsam aber fest um sie legt, damit sie ihm nicht nach vorne auf den Pferdehals abrutscht. Lyriel lächelt spontan, als sie es bemerkt. Alles in allem wirken sie sehr vertraut miteinander. So in etwa wie....wie alte Freunde oder...doch?

Unwillkürlich muss ich erneut, unangenehm berührt schlucken. Ich will diesen verwerflichen Gedanken eigentlich nicht zuende denken und doch kommt er ungerufen und ungewollt, mit einer Wehemenz, die mir sichtlich Sorgen bereitet, da ich mich so nicht kenne, zumindest war das bisher so.
 

….ja wie ihr Liebhaber, genau DAS ist es, was mir in diesem Moment durch den Kopf geht, das ist es, an was ich denke! Mit einem energischen Tritt, treibe ich das inzwischen sichtlich müde Pony an, um schleunigst aus deren Reichweite zu kommen. Ich spüre überdeutlich, wie sich mein Gemüt erhitzt, meine Atmung sich beschleunigt und das Blut in meinen Adern zum Kochen bringt. Eine Reaktion, die ich sonst eigentlich nur von meinen beiden Jungs her kenne, wenn sie mich wie so oft ärgern wollen oder ihre üblen Späße mit mir treiben. Kili und Fili sind zuweilen schon nicht einfach zu Händeln, aber das hier ist völlig neu für mich und somit um so beängstigender. Ich höre die beiden ein Stück weiter vor mir sprechen und lachen, so als gäbe es nichts anderes auf der Welt. Elladan unterhält sich leise mit ihr und dazu noch auf elbisch, etwas was eigentlich doppelt unhöflich ist, da wir Zwerge es nicht verstehen können. Warum können die kein Westron sprechen? Himmel nochmal, so schwer kann das ja nicht sein...oder? Kili und Fili schließen indessen wie zufällig, gemeinsam mit Bofur mit ihren Ponys zu mir auf. Ich versuche sie alle drei zu ignorieren, um mich irgendwie von meinen nicht eben erbaulichen Gedanken anzulenken. Doch als sie in etwa auf gleicher Höhe mit mir sind, beugt sich mein jüngster Neffe ein wenig zu mir herüber und spricht mich ohne weiteres an. Der recht kurze, trockene Kommentar, der eindeutig an mich geht, wird prompt von einem belustigten Augenzwinkern seinerseits gefolgt.
 

“Nun ja Onkel, ich würde in diesem Fall sagen, wie gewonnen so zerronnen! Aber mach dir nicht s draus. Dieser spitzohrige Blödmann mag vielleicht gut aussehen. Doch mit einem richtigen Zwerg, kann der sich nicht mal im Ansatz messen. Dem fehlt die nötige Zähigkeit, Stärke und Ausdauer und das in jeder Hinsicht, würde ich behaupten!” Kili verstummt und grinst mich breit an. Auf eine Art komme ich tatsächlich nicht umhin, ihm dafür innerlich recht zu geben, auch wenn ich den Ausspruch eigentlich nicht angebracht finde und schon gar nicht, in dieser Angelegenheit. Doch in dem Moment blickt sie, wie als wenn sie es gehört hätte was er gesagt hat, direkt zu mir. Ich bemerke es aus dem Augenwinkel heraus, drehe mich ebenfalls spontan zu ihr und sehe sie an. Ich bin rechtschaffen wütend und innerlich gekränkt. Der Ausdruck in meinem Gesicht spiegelt deutlich sichtbar, Zorn und wohl auch Enttäuschung wieder und ich weiß ganz genau, dass sie es sehen kann, denn es fällt mir unsagbar schwer, dies noch länger zu verstecken.
 

Warum tut sie das? Das ist es was ich mich frage? Wozu?
 

Will sie mir damit demonstrieren, wie einfältig wir Zwerge doch im Gegensatz, zu diesen ach so erhabenen Elben sind? Oder gibt es etwa einen noch ganz anderen Grund und ICH verstehe es nur nicht?! Es bleibt mir keine Gelegenheit mehr, mir länger darüber den Kopf zu zerbrechen. Kili macht noch die eine oder andere anzügliche Bemerkung, was das Betrifft, doch ich lasse alles an mir abprallen. Ganz in eigene Gedanken versunken, folge ich der kleinen nächtlichen Reitereskorte, bis endlich nach etwa zehn Minuten die ersten Lichter von Elronds Haus in Sicht kommen. Das wurde aber auch Zeit! So langsam freue ich mich wirklich, auf etwas handfestes zwischen die Zähne und ein warmes, weiches Lager, für meine müden, nach dem Kampf mit den Orks, doch recht heftig geschundenen Knochen, kann ebenfalls nicht schaden. Ich werde ja schließlich nicht jünger. So manches Mal bedauere ich, nicht mehr so jung und unbedarft wie Kili oder Fili zu sein und das in jeder Beziehung. Nun aber was solls, das Schicksal hat mir einen anderen Weg beschert. Nun und genau aus diesem Grund, bin ich der Erbe des Erebor und kein Anderer! Und spätestens Übermorgen führt er mich zurück in die Wildnis.
 

Was uns noch erwarten mag? Ich darf gar nicht daran denken, schon um meiner beider Neffen Willen, für die ich schließlich mit die Verantwortung trage. Also schiebe ich diese unschönen Gedanken vorerst auf die Seite. Noch ein Tag Thorin...noch ein Tag!
 

Es dauert nicht lange und die übermüdeten Ponys stolpern endlich allesamt, auf den hell erleuchteten Hof von Elronds Haus, wir werden bereits von den Anderen erwartet. Bilbo und die restlichen Zwerge nehmen Mithrandir und die jungen Zwerge in Empfang, lassen mich aber jedoch glücklicherweise für den Moment in Ruhe. Ich hätte jetzt sowieso keinen Nerv dafür. Also schwinge ich mich entschlossen aus dem Sattel und bleibe etwas im Hintergrund, am Ende des kleinen Tross. Ich packe das Pony am Zügel und führe es ohne weiter auf die anderen Gefährten zu achten, schnurstrax zurück in den Stall. Dort angekommen erwartet mich bereits das Vieh, das mich vorhin doch glatt abgeworfen hat. Es steht in seiner Box und kaut gemütlich an seinem Heu. Doch ich merke genau, dass es mich beobachtet, so als wüsste es noch wer ich bin. Das elbische Pony ist echt clever, also das muss man ihm lassen. Gut und schön, nun stehe ich da und habe keinen Schimmer, wo der andere Vierbeiner denn nun hingehört, den Fili mir vorhin gegeben hat. Im selben Moment, als ich mich weiter unschlüssig umsehe, werde ich angesprochen, es klingt sichtlich belustigt und ich weiß, obwohl ich es nicht sehe, genau um wen es sich dabei handelt.
 

“Was ist...wisst ihr etwa nicht wohin mit eurer netten Begleitung?” Sagt die Stimme leise.

Ich drehe mich um, da ist sie. Sie lehnt völlig entspannt an einem der Boxenpfosten und beobachtet mich. Lyriel ist allein, von dem Elben oder den anderen Zwergen ist keine Spur zu entdecken. Offenbar sind sie noch nicht so schnell wie ich gewesen.

“Na ich hatte eigentlich nicht vor, heute Nacht mit ihr mein Lager zu teilen...so vertraut sind wir uns nun doch nicht!” Kontere ich indessen sichtlich spröde.

Sie lacht.

“Nun DAS hatte ich von euch ja auch nicht wirklich etwartet!” Sagt sie anschließend locker.

“Ach und WAS hattet ihr dann erwartet?” Hake ich unwillig nach.
 

Lyriel löst sich vom Pfosten und kommt zu mir. Wortlos nimmt sie mir den Vierbeiner ab und bringt ihn anschließend in die richtige Box gegenüber, die noch leer steht. Sie macht den Sattel und das Zaumzeug los und lässt es anschließend mit einem sanften Klaps auf den Hintern, sein wohlverdientes Heu fressen. Als es versorgt ist, kommt sie zurück. Sie baut sich direkt vor mir auf. Indem höre ich unwillkürlich, wie die Anderen herein kommen, doch das scheint sie nicht zu stören.
 

“Nun DAS wollt ihr im Grunde doch gar nicht wissen oder Thorin? Und ihr wollt mir doch nicht ernsthaft glauben machen, es gäbe da jemanden, der es statt dessen mit euch teilen wollte?” Kontert sie schließlich lächelnd, aber mit einer gewissen herausfordernden Schärfe im Unterton.
 

“Euer schöner Elbenfreund scheint da, aber ganz offensichtlich anderer Meinung zu sein, denn wie mir däucht, gehört der zu der eher eifersüchtigen Sorte!” Entgegne ich ihr prompt.

Lyriel sieht mich unverwandt an, ehe sie spricht.

“Also wenn ihr mich schon so fragt Thorin! ER ist in diesem Sinne weder das, was ihr jetzt vielleicht denkt, noch das andere, aber wenn ihr es genau wissen wollt, ich bevorzuge in solchen Sachen, die eher bodenständige Variante!”

Ich bin zwischenzeitlich völlig verblüfft, daher fährt es mir auch entsprechend über die Lippen.

“WAS...ahhh wie...wie darf ich das, denn jetzt verstehen? Dann...dann ammm ist er nicht?”

Lyriel fixiert mich direkt, sie wirkt sichtlich amüsiert, angesichts meiner Mimik.

“….was etwa mein Liebhaber? Das hattet ihr mir damit doch sicherlich sagen wollen, oder etwa nicht?” Sie lacht spontan und ziemlich unverblümt, daher dauert es einen ganzen Moment, indem sie sich insoweit wieder gefangen hat, dass sie fortfahren kann.

“Ohh nun lasst ihn das jetzt aber bloß nicht hören. Ich glaube er würde vor Übermut glatt noch mal einen ganzen Kopf wachsen!” Sagt sie anschließend belustigt. Doch ganz plötzlich wird sie ernst. Ihre Augen suchen meine erneut.
 

“Warum wollt ihr das wissen Thorin?” Flüstert sie fast sofort danach, kaum hörbar in meine Richtung. Unwillkürlich mache ich einen entschlossenen Schritt auf sie zu. Meine sonst so klare Stimme, klingt zu meinem Entsetzen, deutlich belegt, als ich zu sprechen ansetze. Eine winzige Spur, kaum wahrnehmbar aber dennoch ist es da, zum ersten Mal überhaupt. Ich sehe sie an fühle, dass meine Hände zittern, nur minimal aber dennoch ist es da.
 

“Könnt ihr euch das nicht denken?” Entgegne ich ihr, mit dieser für mich ungewohnt rauen Stimme. Sie antwortet mir nicht sofort, ein schmales Lächeln, zieht sich abermals spontan, über ihre feinen elbischen Züge. Aber Ansatt mir zu antworten, macht sie einen Augenblick danach, den einen entscheidenden Schritt. Verwirrt wie ich bin, versuche ich nicht mal ihr auszuweichen. Nein ich stehe nur da und sehe sie weiterhin an. Sie hebt die Hand, meine Augen folgen ihr ungewollt. Ich sehe dabei zu, wie sie eine meiner dunklen Haarsträhnen, die mir wohl ganz zufällig in s Gesicht gefallen sind, sachte mit der Hand nach hinten streicht. Eine zarte Geste und doch so bedeutungsvoll. Ihre Hand streift dabei meine Wange. Ich bin überrascht, denn es kitzelt leicht und mein Herz, ja das schlägt plötzlich um so vieles schneller. In einem solch rasendem Rythmus, von dem ich annehme, dass sie ihn längst gehört hat.
 

“LYRIEL?
 

Lyriel was ist kommst du endlich?”
 

Erschrocken fahren wir unwillkürlich auseinander, angesichts der Tatsache so plötzlich angesprochen worden zu sein. Ich sehe den dunkelhaarigen Elben weiter vorne an der Stalltüre stehen, der sie gerufen hat. Elladan sieht zu uns, seine Mine hat sich dabei deutlich sichtbar und sehr skeptisch verzogen. Er wirkt irgendwie ungehalten, während sie sichtbar verwirrt hochschreckt.
 

“Oh tut mir leid Thorin, ihr habt es gehört ich muss gehen!” Haucht sie anschließend leise mit sichtbarem Bedauern in meine Richtung, wobei sie entschuldigend die Schultern hochzieht.

“Es ammm wäre wirklich schön, euch noch einmal zu sehen ehe ihr abreist!?”

Fügt sie etwas entschuldigend an. Danach dreht sie sich um und geht, ihre Schritte sind nicht hastig, aber doch bleibe ich stumm. Kann nicht s dazu sagen. Nun was sollte ich auch? Ich habe ja keinerlei Anspruch auf sie. Ich habe den Gewitterblick deutlich gesehen, mit dem ER mich gemustert hat und bin mir in dem Moment längst nicht mehr sicher, was da eigentlich zwischen ihr und dem Elben läuft? Um mich in der Beziehung schleunigst auf andere Gedanken zu bringen, versuche ich es auszublenden, was mir aber nur halbwegs gelingt. Oh dieses unmögliche eigensinnige, elbische Frauenzimmer. Ich..ich könnte sie!!!! Warum hat sie das getan, warum verunsichert sie mich nur so unsäglich?
 

“Frauen!”
 

Brumme ich deshalb leise vor mich hin, doch der Elb der noch in meiner Nähe ist, hat dies offenbar gehört. Spitzohriger Mistkerl, was musst du auch so scharfe Ohren haben? Denke ich dabei innerlich nicht minder zornig. Mit einem sichtlich spöttisch, belustigten Lächeln tritt er schließlich an mich heran, wobei er mich spontan anspricht.
 

“Ach tut euch nicht ab Herr Zwerg wisst ihr, sie ist euch manchmal ähnlicher, als ihr es wahr haben wolltet!”

Verblüfft sehe ich ihn an.

“Was wie ich verstehe nicht ganz?” Fährt mir dabei überrascht heraus.

Elladan zieht die dunklen Brauen kurz belustigt hoch, ehe er mir erneut antwortet.

“Ach...wenn sie euch ihr Geheimnis noch nicht verraten, hat steht es mir wohl nicht an, es für sie zu tun und noch eins werter Zwergenrecke. Meine Rechte auf sie sind deutlich älter als die euren, also rate ich euch gut, die Finger von ihr wegzulassen, es sei denn ihr wollt unbedingt Ärger mit mir!”

Ich blicke ihn durchdringend an.

“Sollte sie dies nicht selbst entscheiden können?” Knurre ich ihn für diesen völlig unangebrachten Spruch, eine Spur zu zornig an, um nicht aufzufallen.

Der Elb lacht nur, er wirkt dabei ziemlich selbstsicher.

“Als ob sie etwas an EUCH interessant finden könnte....ZWERG! Seid ihr da nicht ein wenig zu blauäugig?” Hakt er anschließend mit nicht zu überhörendem Spott in der Stimme nach.

“Wie man es nimmt, lasst euch überraschen. Vielleicht werdet ihr noch eines Besseren belehrt!” Kontere ich schließlich sichtlich zynisch. Mit diesen Worten drehe ich mich um und lasse ihn einfach stehen.
 

Mit gestrafften Schultern versuche ich so würdig, wie nur möglich zur Stalltüre zu gelangen, wo ich prompt, Sekunden später von meinem Vetter Bofur abgefangen werde, der offensichtlich noch zurück geblieben ist, um auf mich zu warten. Er sieht mir erwartungsvoll entgegen.

“WAS ?!” Fahre ich ihn kurz danach, noch immer sichtbar wütend an.

Bofur lächelt, ein durchweg verständnisvolles, nachsichtiges Lächeln.

“Ich hab euch gehört....beide!” Sagt er anschließend schlicht.

“UND??” Antworte ich ihm kurzangebunden.

Indem klopft er mir plötzlich auf die Schulter.

“Nun ich muss zugeben, sie erscheint wirklich außergewöhnlich klug und ganz hübsch ist sie obendrein...also für einen Elben wohlgemerkt, das wollte ich damit eigentlich ausdrücken! Thorin ich kann dich recht gut verstehen. Eine sehr ungewöhnliche Mischung, die unsereinem schon mal gehörig den Kopf verdrehen kann! Zumal wir Zwerge für sowas, sonst eigentlich ja gar nicht so sehr empfänglich sind. In diesem Fall sind wir aber, wenn es das erste Mal so richtig passiert, nicht mehr ganz wir selbst. Also mach dir nicht s draus, das gibt sich bald wieder...glaub mir, ich weiß wovon ich spreche, ich war immerhin auch schon mal in der selben Lage, wie du!”
 

Ich blicke meinen älteren Vetter nachdenklich an. Innerlich muss ich ihm sogar recht geben.
 

Du weißt ja gar nicht wie recht du damit hast Bofur! Wie recht du hast und das ist das Schlimmste daran! Ich hoffe innständig, dass es sich schon sehr bald wieder gibt, denn in ein oder zwei Tagen müssen wir fort von hier und dann, haben wir ganz andere Probleme zu bewältigen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Aibera
2014-03-16T15:51:20+00:00 16.03.2014 16:51
Ach Gott wie süß =D Und dann werden die beiden gestört - tz!
Bin ja langsam echt gespannt, wie sich das ganze denn entwickelt (hilfe) Denn irgendwie können sie sich nicht wirklich ausstehen und dann doch wieder ;) Und dann auch noch Elladan, der soll mal bloß seine Hände von Lyriel lassen ^.^
Schönes Kapitel und ich freue mich auf die Fortsetzung
lg
Aibera
Antwort von:  Ithildin
17.03.2014 18:54
hast recht es ist im moment ganz schön schwierig bei den beiden durchzublicken...nun ja aber es kommt wohl wie s kommen muss...noch dicker. grinst
na ja ein bisschen eifersucht gehört ja schon dazu, sonst wirds doch irgendwann langweilig. ^^
ja und fortsetzung folgt ganz bestimmt, ich bin inzwischen nämlich schon bei kapitel 33 angelangt. lol
tja aber nicht hier. ^^
lg ithildin


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