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„Mál er, dverga telia, þeir er sótto til Erebor

Thema - the Hobbit (Thorin / OC)
von

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Zufälle die es nicht gibt

Lyriel ist sehr bemüht, mich nicht mehr zu berühren, als nötig ist und sie es muss. Ich spüre ihre Verunsicherung. Ihre Atmung, die sich deutlich hörbar beschleunigt hat, das verräterisch leichte Zittern darin, das so unverwechselbar ist für den, der diese Sprache lesen kann. Minuten später weicht sie zurück, ich kann ihren Blick nicht deuten, mit dem sie mich anschließend erneut prüfend mustert. Als sie spricht, wirkt sie überraschend zurückhaltend, ja fast schon schüchtern, was mir ungewöhnlich erscheint, angesichts dessen, wie sie bisher aufgetreten ist. Dennoch scheint ihr auffällig spitzes Mundwerk darunter jedenfalls nicht gelitten zu haben.
 

„Das wär s, ihr könnt euch wieder ankleiden, der Verband sitzt straff, aber hoffentlich nicht unangenehm und müsste für s Erste, das Schlimmste verhindern. Dennoch solltet ihr, bevor ihr uns verlasst nochmal danach sehen lassen Thorin, nur für alle Fälle! Und noch eins, ich wollte euch mit Verlaub, noch einmal darauf hinweisen dass das, was ich zu euch gesagt hatte, durchaus mein Ernst war, als es darum ging, dass ihr ein Bad vertragen könntet!“
 

Ihre elbisch weichen Gesichtszüge verziehen sich plötzlich zu einem kurzen spontanen Lächeln, ehe sie fortfährt.
 

„Wisst ihr, ich will euch ja wirklich nicht zu nahe treten, ob der Behauptung dass ihr ziemlich streng riecht....Herr Zwerg! Aber ihr seht ehrlich gesagt ganz schön wild aus, wenn ich das anmerken darf. Nun und das Blut und der ganze Dreck, den müsstet ihr ja nun wirklich nicht länger als Andenken mit euch herumtragen, ein wenig Seife könnte diesen lästigen und sicherlich unvermeidlichen Begleitern wohl nicht schaden...meint ihr nicht auch?“
 

Sie grinst mich schräg an, dann schenkt sie mir im Anschluss daran noch ein kurzes amüsiertes Zwinkern, aus ihren, fast Mandelförmigen dunkelgrünen Augen. Es ist mir dabei, als würde sie geradezu etwas in mir herausfordern. Etwas das ich bisher so nicht kannte oder zumindest lange nicht mehr verspürt habe. Ich fühle instinktiv, dass sie irgend etwas an mir überaus faszinierend findet, habe aber keine Ahnung was es ist. Rein körperlich gesehen bestimmt nicht. Ich meine, wir Zwerge sind nicht eben das, was man als besonders attraktiv und anziehend bezeichnen könnte, selbst wenn wir uns, wie ich selbst auch, noch nicht unbedingt zu denen mit den grauen Bärten zählen. Hastig springe ich auf, versuche dadurch diese unangenehm, lästigen Gedanken abzuschütteln. Ein kurzer schmerzhafter Stich im Bereich meiner Stirn, ist die sofortige Quittung dafür, aber das vergeht glücklicherweise sofort.
 

„Solange ihr mir dabei Gesellschaft leisten wollt, um mir den Rücken zu waschen, ist mir so ziemlich alles recht Heilerin!“ Kontere ich anschließend schlagkräftig, ja fast schon provokant, um sie ein wenig aus der Reserve zu locken, denn zur Abwechslung fände ich es ganz nett, wenn ich sie damit verunsichere und sie nicht schon wieder mich. Lyriel errötet prompt, so in etwa wie ich es erwartet hatte, aber nur minimal...kaum sichtbar, sie hat sich erstaunlich gut im Griff, das muss man ihr lassen.
 

„Schade dass ich euch dahingehend leider enttäuschen muss....mein König! Aber meine Dienste werden auch noch woanders benötigt, wenn ihr also soweit wieder hergestellt seid, werde ich euch jetzt mit eurer Erlaubnis verlassen!“ Sagt sie anschließend mit einem Hauch, von typisch weiblicher Bissigkeit in der Stimme, plötzlich grinst sie jedoch kurz, ehe sie fortfährt.
 

"..und noch eins genießt euer Bad Thorin, vielleicht ist es das Letzte das ihr habt, bevor ihr euch erneut auf den Weg macht! Ihr entschuldigt mich...?!“
 

Mit diesen Worten geht sie an mir vorbei, nimmt in aller Seelenruhe die Dinge mit, die sie dabei hatte als sie kam. Den Krug und die Verbandsachen und lässt mich danach ohne eine weitere Silbe zu verlieren einfach stehen. Ich blicke ihr indessen vollkommen sprachlos hinterher. Na also das Frauenzimmer hat es aber wirklich in sich, sowas dreistes ist mir ja noch nie zuvor begegnet. Ein BAD...pahhh...dass ich nicht lache, hat diese Frau sonst noch andere Probleme? Ich allein entscheide wann und wie ich das nötig habe und im Moment hab ich fürwahr andere Prioritäten, als DAS!
 

Später, aber jetzt?
 

Nein!
 

Verflixt, wo ist mein Hemd eigentlich abgeblieben?
 

Leise vor mich hin grollend, versuche ich erst mal den Frust über diese gründlich missratene Aktion hinunter zu schlucken, um anschließend Hemd und Rüstung zu finden, da ich ja oben herum immer noch völlig unbekleidet dastehe. Kurz darauf habe ich es gefunden, doch als ich es hochhebe, sehe ich schon, dass ich damit wohl keinen Preis mehr gewinnen kann. Es ist total verdreckt, löchrig zerschlissen und das getrocknete Blut, hat sein übriges getan, um es komplett untragbar zu machen. Also das Ding ist damit wohl passe. Ärgerlich werfe ich es auf den nächstbesten Stuhl und wende mich schließlich, nicht eben gut gelaunt, dem großen wuchtigen Schrank zu, der mitten in meinem Quartier thront. Als mein suchender Blick wie zufällig in einer der beiden Spiegel fällt, die an den Türen angebracht sind, halte ich kurz inne. Unwillkürlich ertappe ich mich bei dem Gedanken, was diese Frau wohl gesehen haben mag. Aufmerksam mustere ich mein Äußeres. Uhh sie hat recht, ich sehe wirklich völlig abgerissen aus, in etwa wie ein Landstreicher, also nicht gerade königlich, um es harmlos auszudrücken, dennoch muss dies alles warten.
 

Nachdenklich bleibt mein Blick, für einen Moment an meinem Gesicht hängen. Der klare entschlossene Ausdruck, aus den selben Augen, die schon mein Vater hatte. Markante willensstarke Gesichtszüge, der dunkle kurze, ansonsten eigentlich sorgsam gepflegte Bart...die schon leicht angerauten Strähnen, die deutlich verraten, dass ich längst nicht mehr so jung bin, wie noch vor der Zeit, als Smaug kam und dann meine Statur. Kräftig...untersetzt wie bei allen Zwergen, aber ganz im Gegensatz zu den Meisten fehlt mir der typische Bauch, worüber ich ehrlich gesagt nicht unglücklich bin. Alles in allem, bin ich in körperlich guter Verfassung, ich konnte mich schon immer auf die außergewöhnliche Kraft meiner Arme und die meiner breiten Schultern verlassen. Harte Arbeit, formt harte Körper, mächtige Muskulatur und einen eisernen Willen. Alle Zwerge sind von Natur aus so veranlagt, nicht nur ich allein. Doch ich bin unumstritten ihr Anführer, also sollte ich mir immer vor Augen halten, was meine wahre Bestimmung ist!
 

Mit einem leisen Seufzer reiße ich mich schließlich von meinem eigenen Spiegelbild los und öffne den Schrank. Es ist nicht so leicht, unter all diesen elbisch elegant luftigen Sachen das Richtige für mich zu finden. Aber nach ein paar Minuten sehe ich endlich etwas, was mir passend erscheint. Ein fein gewebtes Hemd, aus dunkel gefärbter Wolle. Lange Ärmel, groß genug für meine kräftige Körperstatur und vor allem sauber, das sieht eindeutig besser aus. Ich schlüpfe hinein und bin sofort von dessen ungewöhnlich guter Verarbeitung fasziniert. Es trägt sich angenehm auf der Haut, fast wie Pelz und erstaunlich warm ist es dafür, dass es so dünn erscheint auch. Also davon verstehen diese spitzohrigen Mistkerle offensichtlich etwas, das muss man ihnen lassen. Hastig streife ich anschließend den Rest meiner Rüstung darüber, sehr bemüht, die noch immer empfindliche Stelle mit dem Verband auszusparen, dann hält mich nicht s mehr in meinem Raum.
 

Es gilt endlich den Zauberer zu finden, mit dem hätte ich nämlich noch ein Wörtchen zu reden



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  ai-lila
2016-02-14T23:24:56+00:00 15.02.2016 00:24
Hi~~

Also.... wenn mir mein Arzt auf den Kopf zusagt, das ich BADEN sollte, würde ich vor Scham einfach tot umfallen.
DAS ist ja so peinlich. ^///^
Aber Herr Eichenschild ist da wohl nicht so empfindlich.

Hab mich herrlich amüsiert. Klasse Kapi.
LG Ai
Von:  Aibera
2014-01-22T19:34:33+00:00 22.01.2014 20:34
=) Kleidungssuche war erfolgreich, sehr schön! Mal sehen, wann er sich für Lyriel dazu erbarmt, zu baden! ^^ Schönes Kapitel, schön geschrieben
Freue mich wie immer auf die Fortsetzung und darauf, was im Verlauf der Geschichte wohl noch so passieren wird... wird sie mitkommen? Sehen sie sich nie wieder? =)
lg
Aibera
Antwort von:  Ithildin
23.01.2014 16:50
hi du,
hmmm nun ja, ich glaube die sache mit dem bad kann dann doch noch etwas dauern. grinst
ich hab noch so einige andere ideen im kopf, die ich davor gerne umsetzen würde...und außerdem darf man ja nicht alles ausplaudern. lacht

nun und was die sache mit dem weitermachen betrifft....stirnrunzelt

tja eigentlich wollte ich im grunde mit der fanfic aufhören, wenn thorins truppe weiterzieht... ich könnte mich aber eventuell auch dafür erwärmen, sie mit lyriel weiterzuführen. zu meinem chara plus grundidee würde es jedenfalls ganz gut passen.

mal sehen kommt ganz drauf an wieviel lust ich verspüre. ^^
lg ithil


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