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„Mál er, dverga telia, þeir er sótto til Erebor

Thema - the Hobbit (Thorin / OC)
von

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Fässer unverzollt - 2

Und ich weiß auch, dass unbedingte Eile geboten ist, wenn ich die Männer noch rechtzeitig erreichen will.
 

Mit diesem angriffslustigen Ork vor der Nase und dem verdammten Kleid am Leib, komme ich allerdings keinen Meter vorwärts, es hindert mich am Laufen. Also packe ich mir die Elbenklinge kurzerhand zwischen die Zähne, das für diese Zwecke viel zu lange und äußerst unpraktische Kleid mit beiden Händen am Saum und raffe es hoch, dann laufe ich, was meine Stiefel hergeben, um mich nicht wenigstens doch versuchsweise an ihm vorbei zu drücken...und so einer mehr oder minder unvermeidlichen Auseinandersetzung zu entgehen, denn dafür fehlt mir im Grunde einfach schlichtweg die Zeit.
 

Was natürlich ein kompletter Wunschtraum ist, wie ich selbst sehr gut weiß und ebenso schnell bemerke. In dem Fall komme ich tatsächlich nicht sehr weit, denn so laufe ich dem um mindestens einen Kopf größeren Ork Krieger, der mir den Weg versperren will, nahezu direkt in die Arme. Der überlegt auch nicht mehr sehr lange und zückt statt dessen mit einem hässlichen Schrei, seine unangenehm blanke und tödlich scharfe Klinge, die mit Sicherheit nur einem einzigen Zweck und damit unweigerlich dem des tötens, von Lebewesen wie mir dienen soll.
 

Ich bin damit also gezwungen mich gegen ihn zur Wehr zu setzen, um nicht selbst in meinem eigenen Blute zu verrecken, so wie es mir blühen würde, täte ich es nicht..was ich außerdem unweigerlich mit eigenen Augen sehen kann, so wie sie alle um mich herum fallen und zumeist nicht wieder aufstehen. Orks sowie Elben gleichermaßen, denn der Tod macht keinerlei Unterschiede zwischen den Völkern. Ich habe jedoch keine Zeit mehr, mir darüber noch länger den Kopf zu zerbrechen, denn in dem Moment ist er bereits bei mir angelangt.
 

Der Rocksaum fällt zu Boden, da ich meine beiden Hände jetzt anderweitig gebrauchen muss...zum Schießen bleibt mir auch nicht mehr die Zeit, dafür ist er mir eindeutig schon zu nahe gekommen. Ich packe somit die Elbenklinge zwischen den Zähnen, blitzschnell mit der frei gewordenen rechten Hand und fahre mit aller Kraft herum, die ich aufzubringen vermag, wobei ich versuche den verbliebenen Schwung in den hoffentlich entscheidenden Schlag umzuleiten und zu bündeln. Mit überaschendem Erfolg, denn noch ehe der so von mir überumpelte Angreifer reagieren kann...zertrennt die Klinge mit einem zornigen Aufschrei aus meiner Brust, sauber seine Kehle. Ein Schwall von dunklem Blut schwappt mir entgegen, als er stürzt und glücklicherweise nicht wieder aufsteht.
 

“Fahr hinab in die Unterwelt..elender Jagh”..keuche ich ihm dabei mit einer Mischung von blindem Zorn und überbordender Erleichterung entgegen, ihn so unerwartet leicht unschädlich gemacht zu haben, denn so geübt bin ich, was das Töten von Lebewesen anbelangt nun auch wieder nicht...und eigentlich hasse ich es im Grunde auch zutiefst. Ich bin jemand der Leben bewahren will und nicht das Gegenteil davon tun sollte, ganz gleich wessen Volksstamm derjenige auch immer angehört. Ich mag Orks nicht besonders und das nicht ohne Grund....das ist wahr, dennoch verabscheue ich es, Leben nehmen zu müssen. In dieser Situation hat der Ork mir allerdings keine andere Wahl gelassen, da hieß es entweder ER oder ICH, nun und in dem Fall ganz eindeutig lieber er, bevor es mich trifft.
 

Ganz plötzlich werde ich jedoch kurz von einem scharfen, sirrenden Laut hinter mir abgelenkt, aber als ich mich eilig umdrehe um nachzusehen was ihn verursacht haben könnte, fällt mir der nächste Ork, der sich offensichtlich an mir vergreifen wollte, bereits mit durchlöcherter Kehle vor die Füße. Als ich verwirrt auszumachen versuche, wer ihn erschossen haben könnte, sehe ich zufällig wie Tauriel ihren Bogen kurz absetzt um nachzulegen. Ich weiß noch im selben Atemzug, dass sie es war...dann bleibt weder ihr noch mir die Zeit, um überhaupt noch weiter über irgend etwas nachzudenken.
 

Zum einen tauchen noch mehr Orks, wie aus dem Nichts auf und zum Anderen ein gutes Stück hinter mir mein Cousin Legolas...der einige seiner Elben Krieger anführt. Tauriel stürzt sich während dessen gezwungenermaßen mitten ins Kampfgetümmel hinein und beseitigt die zahlreichen Angreifer mit verblüffendem Geschick und einer Präzision im Umgang ihrer Waffen, die mich ehrlich verblüfft...als ich es sehe. Sie ist wohl nicht umsonst die Anführerin der Palastwache geworden und ich beginne langsam zu erahnen, wie und weshalb ausgerechnet sie, diesen äußerst verantwortungsvollen und wichtigen Posten inne hat.
 

SIE ist die geborene Kriegerin...eine die ich niemals werde und es im Gegensatz zu ihr auch nicht werden möchte.
 

Hastig strecke ich mich und raffe abermals den lästigen Rocksaum hoch, um endlich die nicht mehr weite Distanz zum anderen Ufer zu überbrücken...in der Hoffnung, den Orks samt Elben soweit nicht mehr in die Quere zu kommen, was mir ganz unerwartet auch gelingt. Die sind zumeist so mit sich beschäftigt, dass ich tatsächlich halbwegs unbehelligt voran komme, bis das andere Ufer in Sicht kommt...und da sehe ich sie endlich auch.
 

THORIN...WARTET....HEEEE.....WARTET AUF MIIIICHHHHH...!” Brülle ich ihnen aus vollen Lungen entgegen und versuche weiter voran zu kommen, um sie noch rechtzeitig zu erreichen.
 

Doch noch als der laute Schrei meine Lippen verlässt, sehe ich wie einer der Orks...ein riesiger hässlicher Kerl, mit nur einem sehenden Auge und offenbar ihr Anführer, mit einem schwarzen Bogen ansetzt um zu schießen....sein Ziel? Ich weiß nicht...mein entsetzter Blick folgt ihm direkt nach und sieht nur den Bruchteil einer Sekunde später, was er tun will.
 

Kili ist dem Anschein nach aus einem der Fässer geklettert und versucht den Hebel, der die Schleuse geschlossen hat umzulegen und sie so zu öffnen, damit sie frei kommen und fliehen können. Es geschieht alles wie in einem schlechten Traum...der Ork ist kurzzeitig abgelenkt von meinem Schrei und blickt für einen Moment in meine Richtung, doch dann umspielt seine hässlichen Lippen ein boshaftes Lächeln und er wendet sich ab um erneut anzulegen...und dann schießt er und niemand kann es verhindern.
 

Ich höre den entsetzten Aufschrei von seinem Bruder und auch den er anderen Männer, als Kili am Bein getroffen fällt...dann geht alles drunter und drüber. Tauriel und die Elben mischen sich ein und greifen die Orks noch vehementer an. Ich stehe indessen da wie gelähmt, meine Beine wollen keinen Schritt mehr weiter...und dann...dann sieht ER mich...es ist Thorin, der sich erschrocken und verzweifelt umdreht um zu sehen, was mit mit seinem jüngsten Neffen geschehen ist.
 

“KILI!” Höre ich ihn laut in das Kampfgetümmel keuchen...doch dann dann folgt noch etwas anderes...
 

..mein Name.
 

“Allmächtiger...wa..Lyriel..DU hier? Wie...ist...?”
 

In dem Augenblick überschlagen sich die Ereingnisse, denn noch während Kili sich wieder krampfhaft aufzurappeln und zu entkommen versucht, hat auch mein Cousin mich entdeckt. Ich selbst stehe da wie angewurzelt..will weiter...kann nicht...und dann höre ich seine Stimme direkt hinter mir.
 

“Lyriel wenn du gehst...wenn du jetzt gehst, verzeiht mein Vater dir das niemals...hörst du komm zurück!
 

BLEIB HIER!”
 

Doch auch der andere Mann, der jetzt unweigerlich zu meinem Leben gehört, versucht mich dazu zu bewegen endlich etwas zu tun. Thorins Stimme klingt dabei drängend und entsprechend nachdrücklich.
 

“Lyriel komm schon...beeil dich....komm spring....du schaffst das! Wir lassen dich nicht hier! KOMM...los, nun komm schon, spring endlich oder willst du etwa hier bei denen bleiben?” Seine Worte sind unmissverständlich und von einer nicht zu überhörenden Eile geprägt...da auch er weiß, was auf dem Speil steht. Entweder sie kommen jetzt gleich frei..oder alles ist aus.
 

“Ich kann nicht ...was ist, wenn ich es nicht schaffe?” Fährt mir während dessen sichtlich erschrocken heraus, wobei ich in dem Moment alles andere um mich herum völlig ignoriere. Thorin macht derweil nicht lange irgendwelche weiteren Umstände, so höre ich ihn nur ein äußerst unwilliges...”ach was, einer von uns fängt dich schon auf nun spring endlich! Was ist, oder willst du hier etwa übernachten? Los..nun mach schon und spring”...in meine Richtung knurren, wobei er mir ein unmissverständliches Zeichen gibt, endlich ins Wasser zu springen.
 

Indem gelangt Kili wie durch Zufall fast zur selben Zeit doch an den Hebel und legt ihn um, der junge Zwerg schafft es gerade noch so mit letzter Kraft, sich zu den anderen Männern zu retten und wieder in eins der Fässer hinein zu springen. Ab da kommt etwas mehr Bewegung in die ganze Sache.
 

Da es jetzt schnell gehen muss, habe auch ich keine Zeit mehr um noch länger zu überlegen oder auf überhaupt irgendwen zu achten. Ich nehme allen Mut zusammen und springe ins Wasser, mit dem prompten Ergebnis, die Fässer knapp zu verfehlen. Anstatt dessen merke ich nur, wie ich kurz aber heftig in der raschen Strömung unter Wasser und zwischen die Fässer gedrückt werde und mir dabei zwangsläufig die gesamte Atemluft aus den Lungen gepresst wird.
 

Wild um mich schlagend versuche ich an die Oberfläche zu gelangen...LUFT...LUFT...hilfe ich ertrinke....ist der einzige Gedanke in meinem Kopf. Keuchend und prustend komme ich so nur Sekunden darauf wieder hoch über die Wasserkante.
 

Wobei ich merke wie ich von irgend jemanden grob am Kragen gepackt und festgehalten werde, aber noch bevor ich mich an irgendwas feshalten geschweige denn überhaupt irgend eins der 13 Fässer zu fassen bekommen kann, merke ich wie ich unbarmherzig von der Strömung mitgerissen werde. Offenbar hat Kili die Schleuse wirklich öffnen können...die Strömung treibt mich direkt in die Mitte des Flusses, dahin wo sie am Stärksten ist. Ich merke verwirrt und erschrocken, wie die Hände mich mit aller Kraft festzuhalten versuchen.
 

“Khazad...versuch das Fass irgendwie zu fassen zu bekommen....oder du wirst weggespült...LYRIEL...halt dich fest...! Ich muss....verdammt auch das noch...Orks und sie folgen uns!”
 

Höre ich die mir wohlbekannte Stimme von Thorin noch kurz in meine Richtung schreien, dann sind seine Hände sowohl als auch seine Stimme weg. In dem Moment greife ich intuitiv zu und bekomme etwas hartes zu fassen...Holz....eine Kante....irgendwas egal. Ich versuche mich blindlings daran fest zu krallen, aber das ist leichter gesagt als getan bei der Strömung und außerdem werde ich weiterhin von Massen an Wasser überspült....und nicht nur das, auch die anderen Fässer kommen dem Fass das ich wie durch Zufall erwischt habe bedrohlich nahe und sind so drauf und dran mich zu zerquetschen. Nur wie durch ein Wunder gelingt es mir ihnen auszuweichen, so dass sie mich haarscharf verfehlen.
 

Dennoch werde ich bei der wilden Fahrt ganz ordentlich druchgeschüttelt und beinahe ersäuft. Ich habe keine Zeit auf irgendwas als mich selbst zu achten...da ich all meine Kraft benötige nicht auch noch verloren zu gehen, denn das wäre wahrlich das Letzte was ich wollte. Mir entgeht dabei völlig, dass die Männer allesamt damit beschäftigt sind, sich und damit auch mir die Haut zu retten, in dem sie die sie verfolgenden Orks unschädlich zu machen versuchen und auch mein Cousin mischt offenbar ganz ordentlich mit...bleibt aber irgendwann auf der Strecke. Die Fässer sind im stark angeschwollenen Wildwasser zu schnell, selbst für die äußerst flinken Beine eines Elben und auch für die der Orks, die uns von Land aus zu verfolgen versuchen.
 

Nach einiger Zeit wird die Fahrt ruhiger ettliche Katarakte tiefer, die wir unglaublicherweise halbwegs heil überstanden haben, wird das Wasser zum Glück gemächlicher. Noch immer hustend und prustend klammere ich mich weiter an das Fass, das ich zufällig erwischt habe, nur ja nicht los lassen...auf keinen Fall los lassen.
 

Als die Strömung etwas nachlässt, merke ich ganz plötzlich, wie mich jemand unsanft am Kragen meines Kleides zu fassen bekommt um mich so näher an sich heran zu ziehen.
 

"Shazra kannst du nicht ein bisschen mithelfen? Nun komm schon...rein mit dir...oder willst du da draußen etwa weiterhin ersaufen?” Es ist tatsächlich Thorin der abermals versucht mich in eins der Fässer zu ziehen, dabei gibt es nur ein winziges Problem...es ist leider SEINS! Damit stecken wir beide fest unübersehbar für alle, auch weil ich mich kaum im Inneren angelangt, total verängstigt an die Außenwand, sowie an ihm festklammere. Egal nur irgendwie Halt finden...denn da..das Ding ist mir nicht geheuer...ich mag kein Wasser...ich weiß schon weshalb.
 

“Na jaaaa...ein...ein wenig eng für zwei, findest du nicht auch?” Stelle ich dabei recht ernüchtert fest, was auch die anderen Männer, die es zweifellos mitgehört haben, prompt mit amüsiertem Gelächter quittieren. “Ach was wirklich, was du nicht sagst? Hab ich auch schon gemerkt und jetzt hör endlich auf zu meckern und sei lieber froh, dass wir dich nicht bei den Elben und diesen elenden Orks zurück gelassen haben Lyriel!” Kontert Thorin während dessen nicht eben gutgelaunt...und damit recht kurz angebunden und vor allem spröde in meine Richtung, wobei er ja recht hat...wer wollte schon freiwillig bei denen bleiben? Also ich sicher nicht!
 

Doch noch während wir das noch aus zu diskutieren versuchen, gerät das Fass neuerlich in eine Stromschnelle und wird kurzzeitig unter Wasser gedrückt und zwar mit uns beiden. Es gibt den Wassermassen nach und zieht uns so den Weg des geringsten Wiederstandes nehmend beide umgehend abermals kurz unter Wasser.
 

Nur Sekunden später treibt es wieder an die Oberfläche..”hilf mir, ich will nicht ertrinken”...fährt mir in meiner Angst völlig unkontrolliert heraus, wobei ich spontan das Nächstbeste umklammere, was mir dabei in die Quere kommt. Leider ist es abermals Thorin, der sich aus meinem Klammergriff kaum zu lösen vermag.
 

“Mahal...lass mich los, du ersäufst uns beide noch in deiner Panik..Weib!” Knurrt er derweil

wenig begeistert vor sich hin und versucht dabei vehemet meinen schraubstockartigen Griff von sich zu lösen und mich damit auch von sich weg zu schieben.
 

“Ich oh verzeih mir..das..das war..nicht beabsichtigt." Beeile ich mich ihm schnell zu antworten, wobei es allerdings unüberhörbar reichlich verlegen klingt.
 

“Mhmmm...hab ich gemerkt...du hättest mich eben fast erwürgt...und ersäuft dazu. Also lass das, wir haben auch so genug Probleme am Hals, die noch lange nicht überstanden sind. Sieh dich um Lyriel...wir sind zwar entkommen, für den Moment jedenfalls. Aber ob es etwas uns genützt hat...wird sich noch zeigen!” Grollt er während dessen unüberhörbar für alle vor sich hin, leises zustimmendes Gemurmel der anderen Männer ist schließlich alles was darauf folgt.



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