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„Mál er, dverga telia, þeir er sótto til Erebor

Thema - the Hobbit (Thorin / OC)
von

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Überraschungen

>Was also tust DU, wenn du nicht weißt, wie es weitergehen soll? Was tust du...wenn du glaubst, dass du den, den du liebst, vielleicht niemals wiedersehen darfst?
 

Sag mir WAS würdest du tun?
 

weiter aus Lyriels sicht...
 

Die Zeit scheint nicht vergehen zu wollen seit sie fort ist. Tauriels letzte Worte waren zudem unbegreiflich und äußerst seltsam. Ich kann damit nicht so recht etwas anfangen. Wen sollte sie HIER schon zu MIR mitbringen wollen? Ich meine jemanden...der mir etwas bedeutet oder der mir wichtig sein sollte? Meinen ONKEL vielleicht? Wohl kaum! Nein den hat sie bestimmt nicht gemeint, dessen bin ich mir ziemlich sicher, aber wen um alles in der Welt meinte sie denn dann? Ich habe keine noch so kleine Idee und die, die ich habe, erscheint mir in dieser Lage so absurd, wie absolut unmöglich, dass ich sie schleunigst aus meinen Gedankengängen verbanne. Thorin wird sie ja wohl kaum aus seinem Käfig heraus lassen, nur damit wir uns wenigstens noch einmal sehen können, denn wer weiß schon so genau was passieren wird? Nein, also das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. So verrückt ist selbst sie nicht. Dennoch lässt es mich nicht los.
 

Ich bewege mich in meinen Räumen auf und ab wie ein Bär, den man in Ketten gelegt hat und dazu zwingt zur Erheiterung des gemeinen Volkes zu tanzen...genauso komme ich mir im Moment im Übrigen vor. So versuche ich mich nahezu zwanghaft abzulenken und die Zeit totzuschlagen, bis sie wieder zurück kommen will. Das im Übrigen wohl in gut und gerne in ein paar Stunden sein wird. So nehme ich mir sämtliche Schränke vor, die es in meinen Räumlichkeiten gibt. Freundlicherweise haben sie mir ohne groß aufhebens darum zu machen, von sich aus neue Kleidungstücke gebracht, da meine eigenen durch die weite Reise und die vielen äußerst strapaziösen Abenteuer ziemlich zerschlissen und damit fast schon an der Grenze zur Unbrauchbarkeit lagen. Sie haben sich sogar die Mühe gemacht, mir die Kleider die sie mir gebracht haben, auf meine geringe Körpergröße und auf meine nicht eben elbischen Maße zurecht zu schneidern. Und das in der kurzen Zeit in der ich hier bin. In der Hinsicht muss ich meinem Onkel wohl sehr unansehnlich vorgekommen sein, denn das was sie mir gebracht haben ist leicht aber strapazierfähig und vor allem eins praktisch und dennoch schön. Zumindest wenn man sie nach elbischen Maßstäben betrachtet. Ich habe neue Beinkleider bekommen aus weichem Leder, das von der Geschmeidigkeit an einen seltsam silbernen fließenden Stoff anmutet und doch keiner ist. Außerdem saubere Hemden in einem dunklen Grün gehalten und dann ein paar neue Stiefel nach elbischen Maßen geschnitten, in einem hellen Braun. Dem selben Material, dass sie übrigens alle tragen. Meine eigenen Stiefel müssen ihnen wohl all zu schäbig vorgekommen sein.
 

Das Einzige was sie mir von meiner alten Garderobe noch gelassen haben, ist mein Überrock aus dunklem Hirschleder und den Gürtel mit der Messingschnalle der ihn zusammengehalten hat. Die kurze Lederbrüne die ich als Schutz vor Pfeilen darüber getragen habe ist fort, sowie mein Bogen und auch mein Schwert. Alle Waffen die ich bei mir hatte, haben sie mir vorsorglich abgenommen...nun aber das war ja irgendwie auch klar. In diesem Fall hätte ich alles, was ich benötigen würde, wenn ich von hier fliehen wollte...alles nur erdenkliche, bis auf meine Waffen. Aber das nützt mir im Moment nichts...rein gar nichts! Ich sitze fest, wie ein Biber in seinem Bau, dem man die Eingänge samt Notausgänge verbaut hat. Also heißt es abwarten und zusehen, was sich an Gelegenheiten so alles ergeben könnte. In diesem Fall lege ich die schönen neuen Sachen vorsorglich zurück in den Schrank, wenn auch in Griffweite, denn man weiß ja nie und entscheide mich statt dessen, etwas weit angenehmeres zu tragen. Da ich hier nun sowieso schon zwangsweise in der Falle sitze, kann ich es mir daher also auch so behaglich wie möglich gestalten...und damit zur Abwechslung mal wieder etwas typisch elbisches zu tragen, was ich auch von meiner Heimat in Bruchtal kenne.
 

Das bringt mir zumindest ein wenig das Gefühl einer gewissen Vertrautheit. Mit einem leisen Seufzer hole ich mir so schließlich eins der luftigen, zart durchscheinenden und bodenlangen Gewänder aus dem Schrank, die in verschieden zarten Grautönen gehalten sind und weich fließend am Körper anliegen. Sie schmeicheln der Figur, sind aber trotzdem überaus angenehm zu tragen...und da ich die meiste Zeit ohnehin alleine bin, bedeutet es auch, dass ich nichts groß darunter tragen will. Es ist hier drin nicht kalt und ich mag nach dieser langen Zeit der Entbehrungen endlich das kleine Stück von Freiheit genießen, nicht in diese ganzen engen Sachen hinein gezwungen zu sein, die ich der Einfachheit halber unterwegs tragen musste. Also wenn ich nun schon hier drin sitzen muss, dann will ich wenigstens die freie Entscheidung haben für mich festzulegen, was ich tragen will und was nicht.
 

In diesem Fall lege ich meine eigenen Sachen bis auf die Haut ab und diese säuberlich über einen der beiden Stühle, die in meiner Kammer an meinem Waschtisch stehen. Dann wasche ich mich gewissenhaft..da ich auch das meiner Meinung nach dringend nötig habe. Als ich fertig bin, trockne ich mich gründlich ab und will dann die Sachen anlegen, die ich aus dem Schrank genommen habe. In dem Moment fällt mein Blick wie zufällig in einen der beiden großen mannshohen Spiegel die an den seitlichen Türen angebracht sind. Als ich mein eigenes Spiegelbild sehe, nehme ich bestürtzt wahr, wie sehr ich mich verändert habe. Die Frau von ehemals, die aus Bruchtal aufgebrochen ist...die bin ich schon lange nicht mehr. Ich sehe den an mir bisher gänzlich unbekannten harten Zug um meine Mundwinkel, den kritischen Blick mit dem ich mich selbst mustere, der unbarmherzig feststellt dass ich an bestimmten Stellen um einiges weniger geworden bin, dafür an anderen aber offensichtlich ordentlich zugelegt habe. Vor allem der Blick auf meine nackte Bauchdecke macht mich dabei merkwürdig stutzig. Mein Körper hat sich durch die lange Reise offensichtlich merklich verändert. Ich hatte bisher immer einen eher flachen Bauch, dafür aber ungewöhnlich breite und damit sehr unelbenhafte Hüften...und jetzt sehe ich da etwas, was mir überhaupt nicht gefällt. Die leichte kaum sichtbare Wölbung meiner Bauchdecke registriere ich mit einigem Entsetzen...verflixt also soviel habe ich ja nun auch nicht zu mir genommen, um den Bauch irgendwie zu rechtfertigen, aber woher in aller Welt kommt er dann? Noch bei diesem Gedanken fährt es mir zugleich siedend heiß und eiskalt den Rücken hinunter, denn ich beginne langsam etwas zu erahnen.
 

Und nicht nur das ist mein Problem, sagen wir ich habe durchaus auch schon länger registriert, dass seit etwa knapp zwei Monden in denen wir unterwegs waren auch meine allmonatlichen Blutungen ausgeblieben sind. Ein Zustand den ich bisher immer auf die ganzen übrigen unangenehmen Umstände unserer Reise geschoben habe. Aber es ist wohl nicht länger zu verleugnen, seit etwa der Nacht am Carrock...die besagte Nacht in der ich mit Thorin zusammen war, seither hatte ich keine Blutungen mehr. Mein Gesicht verliert schlagartig alle Farbe als ich bemerke, wohin meine Gedankengänge mich langsam aber sicher führen wollen, im schlimmsten Falle nämlich dahin, dass diese Sache mit IHM durchaus Früchte getragen haben könnte...uhh bei den allmächtigen Göttern nein...alles nur das nicht.
 

Nein das kann nicht sein...BITTE alles nur das nicht!
 

Auf das Höchste erschrocken versuche ich es schleunigst wieder zu verdrängen...aber dann stelle ich mit einiger Überraschung fest, dass es doch längst nicht so schlimm wäre, wie zunächst angenommen. Ja was wäre schon dabei? Ich liebe ihn doch und das von ganzem Herzen, warum also sollte ich es nicht wollen? Immerhin wäre es damit unumstößlich sein Kind. Wir haben beide in dieser Nacht etwas in vollem Bewusstsein getan...etwas das unter Umständen nicht folgenlos gewesen sein könnte. Er hat es da ohne weiteres akzeptiert..also sollte ich das dann nicht auch tun? Aber ob er da überhaupt soweit gedacht hat, wage ich ehrlich zu bezweifeln. Doch solange ich nicht ganz sicher bin, dass es so ist wie ich vermute, braucht er es sicher nicht zu erfahren..auf keinen Fall! Ich bin ja nicht mal sicher, ob ich ihn je wiedersehen werde? Und sollte es so sein, merkt er es dann, wenn es soweit ist wohl noch früh genug.
 

Indem versuche ich diesen höchst unangehemen Gedanken eilig zu verdrängen und statt dessen lieber in das luftige Gewand zu schlüpfen, das ich mir ausgesucht habe. Als ich das getan habe bleibt mir noch genügend Zeit übrig die ich totschlagen kann, bis es irgendwann ganz plötzlich drängend und sehr deutlich an meine Tür klopft.
 

>Sie ist zurück...!<
 

Fährt mir unwillkürlich durch den Kopf, denn ich habe keinerlei Ahnung wie spät es ist oder ob wir nun Tag oder Nacht haben? Alles Zeitgefühl geht in diesen Räumen ohne Fenster und natürlichem Licht verloren...ich weiß nur dass es ziemliche lange gedauert hat ehe sie wiederkam und nun ist sie hier. Neugierig wie vorsichtig laufe ich zur Türe und öffne sie hastig einen Spalt um nachzusehen, ob sie es tatsächlich ist. Als ich die hochgewachsene Elbin mit dem flammend roten Haarschopf draußen stehen sehe, fällt mir nahezu der Türgriff aus der Hand, auch weil ich dabei feststelle, dass sie tatsächlich nicht alleine ist und vor allem WEN sie mir da mitgebracht hat. Ich wage es schier nicht zu glauben...das...das kann jetzt alles nicht wahr sein...oder doch? Bin ich verrückt, das träume ich doch nur alles...oder etwa nicht?
 

Ich fasse es nicht, als ich ihn sehe. Die beiden wirken allerdings sichtlich angespannt, wahscheinlich hat sie ihm schon deutlich klar gemacht was auf dem Spiel steht, sollte dies irgendjemand bemerken. Die Elbin verlöre vermutlich nicht nur ihre hochrangige Stellung sondern so ziemlich alles wofür sie jemals gearbeitet hat. Dies für uns zu wagen ist daher mehr als nobel. Ich bin allein schon aus diesem Grund so verwirrt, dass ich zunächst nicht weiß was ich sagen soll. Tauriel hat mir zweifelsfrei Thorin mitgebracht..niemand anderer ist es, der da vor meiner Türe draußen steht.
 

Ich muss hart schlucken..bringe zunächst kein Wort heraus. Allein der Umstand ist einfach nur unglaublich.
 

Tauriel sieht uns beide beinahe mitleidig an, als sie meinen merklich irritierten Blick bemerkt. “Wisst ihr Heruin, ich riskiere wirklich viel um euch diesen Dienst zu gewähren...missbraucht mein Vertrauen in euch nicht. Ihr habt etwas mehr als vier Stunden Zeit, solange meine Wache dauert. Mehr kann ich euch leider nicht gewähren...es ist mir vollkommen einerlei, was ihr mit dieser Frist anstellen wollt, aber ein guter Rat verbringt sie sinnvoll, mehr kann ich euch nicht sagen...vielleicht ist es für lange Zeit eure Letzte!” Sie verstummt wobei sie mich durchdringend fixiert. Ich nicke schweigend, bin noch immer sprachlos. Ich hatte jetzt mit nahezu allem gerechnet, aber dass sie ausgerechnet Thorin aus seiner Zelle heraus lassen würde, nur damit wir uns vielleicht noch ein letztes Mal sehen können? Nun das hätte ich niemals auch nur im Traum von ihr angenommen. Aber offenbar ist ihr Herz größer als es anfänglich den Anschein hatte...oder liegt es auch daran dass sie Kili leiden mag? Nun egal wie diese Entscheidung auch immer zustande gekommen sein mag.. habe ich dennoch Hochachtung vor der Courage dieser Frau, die alles riskiert, nur um uns diese vielleicht letzte Gunst zu gewähren, die wir für lange Zeit haben werden. Allein dafür zolle ich ihr den höchsten Respekt. Ich weiß durchaus zu schätzen, was sie auf sich nimmt. Und irgendwann gelingt es mir auch ihr zu antworten.
 

“Ich danke euch Tauriel...ihr wisst ja nicht, was ihr da getan habt. Ich stehe tief in eurer Schuld...was kann ich tun um euch das jemals wieder abzugleichen? Sie winkt hastig ab, wobei sie Thorin jedoch eilig mit einer drängenden Handgeste zu verstehen gibt, dass es jetzt wohl besser wäre wenn er nicht noch länger auf dem Gang herum stünde, sondern lieber endlich von dort verschwinden würde. Doch der ist offenbar genauso überrascht darüber mich zu sehen, wie ich darüber ihn. Sie hat ihm offenbar nicht gesagt, wohin sie ihn zu bringen gedenkt, als sie ihn vorhin aus seiner Zelle heraus gelassen hat, denn genau so ein Gesicht macht er nämlich und wäre die Lage nicht so furchtbar ernst, müsste ich mich darüber glatt königlich amüsieren...aber statt dessen fasse ich mir ein Herz und sage dabei folgendes.
 

“Was ist, willst du nicht endlich rein kommen, wenn sie es nun schon riskiert hat dich aus deiner Zelle heraus zu lassen, nur damit wir uns noch einmal sehen können? Da draußen läufst du außerdem Gefahr schneller entdeckt zu werden, als dir und mir lieb sein dürfte.
 

Na was ist...nun komm schon endlich rein Thorin...!”
 

Mit diesen Worten nehme ich mir die Freiheit ihn kurzerhand am Arm zu fassen und ihn somit schleunigst vom Gang zu mir in den Raum zu ziehen...wobei uns die Elbin allerdings direkt auf dem Fuß folgt...



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