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„Mál er, dverga telia, þeir er sótto til Erebor

Thema - the Hobbit (Thorin / OC)
von

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Ungoliant

“Barad inye..yelta..Ihngril! Verdammt ich hasse Spinnen!”
 

Fährt dabei ungewollt und fast lautlos aus meiner Kehle, als ich endlich das ganze Ausmaß an Gefahr begreife, die uns so unvermittelt und vollkommen unvorbereitet getroffen hat.
 

<Auch das noch, als ob wir nicht schon genug unlösbare Probleme hätten?>
 

Das ist so ziemlich alles, was mir in diesem Moment durch den Kopf schießt, als ich das riesige behaarte Monster mit gierig klackernden Greifzangen direkt auf mich zukommen sehe. Beim Allmächtigen, wo kommen diese widerlichen Ausgeburten der Finsternis denn auf einmal so plötzlich her? Viel mehr Zeit bleibt mir allerdings nicht mehr, um darüber nachzudenken...denn in besagtem Augenblick greift mich diese überdimensional monströse Spinne auch schon mit einer Nachdrücklichkeit an, die mir das Blut in den Adern gefrieren lässt. Ich bin zunächst wie erstarrt, doch wenn ich nicht bald reagiere, werde ich wohl bestenfalls nichts anderes als Frischfutter für sie sein. Ich zwinge mich so mit Gewalt dazu, mich zu bewegen, meine Augen dabei fest auf mein Gegenüber geheftet, das mich noch immer abzuschätzen scheint.
 

Es ist, als wollte sie ergründen, ob irgend eine Gefahr für sie von mir ausgeht oder nicht? >Da wird nichts draus werden Schätzchen! Denn kampflos wirst du mich sicherlich nicht in die Klauen bekommen du Mistvieh, das ist eins, was sicher ist!< Denke ich grimmig entschlossen, mich meiner Haut wenigstens so lange wie nur irgend möglich zu erwehren. So versuche ich zunächst ein Stück aus der Reichweite ihrer beeindruckend scharfen Kieferklauen zu gelangen, indem ich mich rasch weiter durch die Äste hinunter in Richtung Boden hangeln will. Aber sie ist schnell...wesentlich schneller als ich angenommen hatte und damit eindeutig zu schnell für mich, um ihr irgendwie auf Dauer entkommen zu können. Sie folgt mir mit einer Geschwindigkeit in die Tiefe nach, die ich diesem im Verhältnis gesehen großen und plumpen Tier ehrlich gesagt niemals zugetraut hätte.
 

Ihr verärgertes Zischen und Gurgeln verfolgt mich dabei hartneckig weiter den Baum hinunter. Das führt zu nichts, ich sehe ein, dass ich so nicht weiterkomme. Indem stockt mir der Atem, als ich auf eine Etage gelange, die mir etwas mehr Übersicht erlaubt und ich endlich sehen kann, was unter mir vor sich geht. Bei den mächtigen Valar...SIE ist längst nicht allein gekommen! Ich sehe durch das dicht belaubte Blätterdach hindurch, dass weit unter mir, der ganze Waldboden mit haarigen Beinen und Körpern überflutet scheint. Angst überspült mich urplötzlich, wie eiskaltes Gebirgswasser. Niemand ist außer diesen ekelhaften Biestern da unten zu erkennen, ich kann nichts als diese Spinnentiere sehen. Ungolianths Kinder sie sind also gekommen und keiner weiß woher.
 

Mein Geist scheint wie paralysiert, kann nichts tun...
 

Die Männer...Thorin...Bilbo..alle die ich mag, alle die mir etwas bedeuten, sind in großer Gefahr, einschließlich mir selbst. Ich höre mich ein paar Augenblicke später, in denen ich den letzten Funken Mut und Hoffnung in mir zusammen gerafft habe, wie in Trance den Baum hinunter brüllen...
 

“GEBT ACHT...ES ES SIND SPINNEN....THORIN....BILBO...HÖRT IHR MICH....
 

...WO SEID IHR DENN?”
 

Das war es dann im Wesentlichen, denn im selben Moment greift sie mich bereits vehement an. All das geschieht wie in Sekundenbruchteilen. Die Welt um mich herum bleibt stehen...erstarrt, auf mich allein reduziert, in sich zusammen geschrumpft. Es gibt nicht`s mehr um mich herum..nur SIE und MICH! Ich spüre meine Atmung, das Herz es hämmert in meiner Brust. Lähmende Angst, eiskalter Schweiß, der mir das Haar unangenehm feucht an die Stirn klebt. Ich weiß, dass ich mich wehren muss...und doch ist es, als läge eine Art Bann auf mir, denn ich kann mich kaum bewegen. In dem Augenblick, als ich meine Klinge aus dem Gürtelschaft ziehe, um mich zu verteidigen, geht alles auf einmal rasend schnell. Es gibt einen eigenatig metallenen Klang von sich, als Kieferklauen und Schwert aufeinanderprallen. Die Wucht des heftigen Aufpralls reißt mich beinahe von den Beinen. Das ekelhafte Vieh ist stark...zu stark für mich, wie ich sehr schnell feststelle. Die Riesenspinne kommt näher, drängt mich weiter zurück.
 

Igitt...ich kann ihren Gestank riechen, diesen eindrücklich wiederlich, süßlichen Gestank nach Verwesung und Tod, den alle Morgulgeschöpfe an sich tragen. Jener Gestank der diesen unwürdigen Kreaturen, wie eine ansteckende Krankheit anhaftet und unvergesslich jedem in Erinnerung bleibt, der ihn einmal gerochen hat.
 

“Verschwinde Morgulpack...oder ich werde dich töten!”
 

Schreie ich sie daraufhin mehr ängstlich, als wirklich ernstzunehmend überzeugend und herausfordernd an, wohl mehr um mir selbst Mut einzuflößen, der mir angesichts dieser Übermacht fast vollständig abhanden gekommen ist. Verflucht, wie soll ich mich dieser Biester erwehren? Ich meine, selbst wenn ich DIE da erledigen könnte, der Boden da untern wimmelt doch nur so von ihnen und was, wenn sie die Männer längst alle getötet haben? All das schießt mir als finsteres Albtraumgebilde durch den Sinn und lässt mich beinahe verzweifeln. Doch so schnell gebe ich nicht auf...einen Funken Hoffnung gibt es immer. So raffe ich hastig all meinen verbliebenen Mut zusammen und versuche das Beste draus zu machen, was habe sich schon noch zu verlieren? Ich weiß, dass ich längst auf mich selbst gestellt bin, hier oben kann mir niemand helfen.
 

Die Spinne selbst wirkt kurz irritiert, als ich sie nur Bruchteile von Sekunden später von meiner Seite aus zu attackieren versuche. Ein hörbar verärgertes Zischen dringt aus ihrer Brust und lässt die Äste um uns beide herum merkwürdig intensiv vibrieren. Leider wird mir dabei nicht sofort bewusst, dass dies offenbar zugleich auch eine Art Kommunikationsignal ist, das sie untereinander verwenden um sich gegenseitig zu rufen, denn als ich noch mit der einen Spinne beschäftigt bin, die ich mir weiterhin vehement vom Hals zu halten versuche, bemerke ich auf der anderen Seite nicht, dass sich mir in meinem Rücken unbemerkt eine Zweite nähert. Erst als ich den harten Aufprall und das Eindringen von etwas Spitzem spüre und dabei panisch feststelle im Rücken, auf Höhe der Brust von ihrem Stachel getroffen worden zu sein, weiß ich dass es längst zu spät ist.
 

Nur Sekunden später totale Dunkelheit...ich falle ins Bodenlose.....etwas fängt mich auf..
 

...dann ist da nichts mehr...
 


 

...die gleiche Situation kurz zuvor, weiter aus Thorins Sicht gesehen...
 

Nachdenklich und zugleich sorgenvoll folgt mein Blick den beiden so ungleichen Gestalten, des Halblings und der Halbelbin, die hinauf auf den Baum wollen, um nachzusehen in welche Richtung wir weiterziehen sollten. Hoffentlich finden sie etwas...hoffentlich kann der Halbling sehen, wohin wir als nächstes gehen müssen. Nicht auszudenken, wenn wir die Orientierung gänzlich verloren hätten. Ich will mir nicht ausmalen, was dann mit uns geschehen könnte? Wir laufen ohnehin schon im Kreis herum. Es würde sich am Ende im schlimmsten Falle bis hin zum Wahnsinn steigern. Ich weiß nicht, wie viele unglücklich Verirrte vor uns schon nicht mehr aus diesem verwünschten Nachtwald heraus gekommen sind? Unsere einzige Hoffnung zu überleben bestünde also darin, von irgend jemandem beliebigen gefunden zu werden, um hier drin nicht elendiglich verrecken zu müssen.
 

Eine nicht eben erfolgreiche Aussicht, wie ich sehr wohl ahne. Nun und in dem Fall wären mir da sogar noch die Elben Recht....egal alles nur nicht elend zu verhungern oder gar schlimmeres. Ich will gar nicht weiter wissen, was uns alles noch zustoßen könnte. Beorn hat uns davor eindringlich gewarnt....und zwar Alle! Er und die Waldmenschen kennen diesen Wald gut...und damit auch den bösen Zauber der auf ihm liegt. Er wusste, auf was für eine Gefahr wir uns einlassen würden. Er war es auch, der uns sagte, dass wenn wir den Elbenweg verließen, wohl für immer verloren wären. Wie recht der alte Gestaltwechsler damit irgendwann haben könnte, hätte ich ihm bis zu diesem Zeitpunkt nie geglaubt.
 

Doch es liegt greifbar in der Luft, man atmet es, man riecht es, ja man schmeckt es sogar, mit jedem Atemzug legt es sich einem unangenehm geschmacksintensiv auf die Zunge....der giftige Gestank der von Dol Guldur ausgeht, er steckt hier in allem und jedem um uns herum. Die alte Festung, belegt uns mit einem Bann, dem wir uns nicht entziehen können, selbst wenn wir es wollten. Der alte Zauberer hat es geahnt....er wusste es, alles ist hier verseucht davon...es gaukelt einem Trugbilder vor, die nicht vorhanden sind. Selbst so viele Meilen und Meilen von der Geisterfestung entfernt, spüren wir dennoch die unterschwellige Macht die davon ausgeht und uns im Geiste in Angst und Schrecken versetzt. Wenn Lyriel wüsste was ich gesehen habe, ich wage mir nicht vorzustellen, was sie mir sagen würde.
 

Ohne es bewusst zu wollen folgt ihr mein Blick abermals rasch und soweit unauffällig wie es mir möglich erscheint den Baum hinauf. dennoch ahne ich, dass zumindest Kili und vielleicht auch noch Dwalin und Balin außer Bofur längst über sie und mich Bescheid weiß...und wie um es zu bestätigen, sieht sie mich in dem Moment kurz aber forschend an, ehe sie gänzlich außerhalb meines Gesichtsfeldes verschwindet. Unwillkürlich muss ich hart schlucken, als das klare dunkle Grün ihrer Augen mir von oben entgegen leuchtet und mich bis ins Innerste hinein trifft...nein sie weiß zum Glück nicht, was ich in meinen Träumen gesehen habe....es ist auch besser so, wenn sie es nicht erfährt. Hier in diesem verwünschten Wald werde ich keine guten Träume mehr finden können, zumindest nicht solange ich hier gefangen bin, wie ein alter Dachs den man in seinem Bau in die Enge getrieben hat. Ich kann ihr nicht sagen, dass ich längst gesehen habe, was folgen wird. Ich weiß es ja selbst nicht einmal sicher....ich weiß nicht, was davon Wahrheit, Vorahnung oder einfach nur üble Trugbilder sein könnten, die Dol Guldur uns schickt, um uns zu verunsichern und zu ängstigen.
 

Hätte ich ihr gesagt, dass ich vor zwei Nächten von meinem eigenen Tod geträumt habe....von Kilis Tod und auch von dem meines ältesten Neffen? Ja was wäre gewesen, wenn ich es ihr gesagt hätte? Eines ist wohl sicher, sie wäre mir nicht mehr von der Seite gewichen....das ist es was ich mit Bestimmtheit sagen kann. Und das Schlimmste daran ist, dass ich sogar ihren Tod voraus sah...ja ich sah den verzweifelten Versuch, in dem sie mich vor meinem kommenden Schicksal bewahren wollte....eines von dem keiner von uns so genau weiß, wie es wirklich enden wird, auch ich nicht!
 

Aus diesem Grund habe ich bewusst nichts zu ihr gesagt.
 

Hastig wendet sie den Blick schließlich von mir ab, so als würde sie meine Gedankengänge instinktiv spüren. Besser so, ich will es ihr nicht noch in langen Unterredungen unter vier Augen erklären müssen. Schlimm genug, sie jetzt schon zu verlieren.....denn sie wird zu ihnen gehen, ich weiß es, ich fühle es...und doch kann ich sie weder zwingen noch überreden zu bleiben, so sehr ich mir auch wünschte sie bliebe vielleicht freiwillig bei mir. Ich weiß es nicht, am Ende entscheidet immer das Schicksal über uns. Wie das Unsere aussieht? Nun das lässt sich bestenfalls erahnen...wirklich wissen kann es keiner, nicht einmal ich, der diese Träume nicht ernst nehmen will. Nein der sie nicht ernst nehmen kann, denn sonst würde ich verrückt, angesichts der Erkenntnis, das weitere Schicksal der beiden jungen Zwerge auf mein Gewissen gelanden zu haben und am Ende vielleicht noch ihren Tod zu verschulden.
 

Ein leises Geräusch an meiner rechten Seite lenkt mich urplötzlich von diesen trüben Gedankengängen ab, ich spüre statt dessen, wie sich eine Hand mit einer seltsamen Nachdrücklichkeit auf meinen rechten Unterarm legt. Als ich mich leicht herumdrehe um nachzusehen wer es ist, merke ich, dass ich Dwalins Hand auf meinem Arm liegen habe. Er sagt nichts, doch der Blick mit dem er mich dabei ansieht ist merkwürdig alarmierend. Ich kenne den alten Krieger..sein untrügliches Gespür für Gefahr hat uns schon in der Vergangenheit oft genug die Haut gerettet und uns manche Missere erspart. Ja ich kenne diesen unbestimmten Blick von ihm, der mir sagt...sei bloß vorsichtig Thorin, hier stimmt etwas nicht...hier stimmt etwas ganz und gar nicht...
 

….und dann hören wir es, diesen merkwürdigen schnarrendenTon der sich in der Stille fortsetzt uns uns allen durch Mark und Bein geht. Etwas nähert sich uns...etwas furchtbares, es was riesiges. Mein erster Gedanke die beide Kletterer zurück zu holen, doch sie sind längst außer Rufweite gelangt...also gibt es keine Möglichkeit sie zu warnen, dafür bleibt einfach keine Zeit mehr...
 

Ich drehe mich eilig zu ihm herum, wobei ich ihn zeitgleich einen Tick zu heftig anfahre um noch beherrscht zu klingen....
 

“DWALIN WAS IST, WAS HAST DU?”
 

Mein alter Freund sieht mich verwirrt und zugleich verstört an, er hat den Ton gehört, kann ihn jedoch ebensowenig einordnen wie ich oder die anderen Männer.
 

“GEBT ACHT, WAS IMMER ES IST, ES IST GLEICH HIER!”
 

Ruft seine tiefe Stimme noch warnend in das eigenartige Halbdunkel hinein, das uns alle umgibt....dann ist es da. Ich sehe in Kilis bestürztes veränstigtes Gesicht, als die riesigen Tiere durch das Dunkel der uralten Nachtwaldschattenbäume brechen wie Albtraumbegbilde...keiner kann fassen was er da sieht. Erst jetzt begreife ich, was ich die ganze Zeit über gespürt oder besser gesehen habe. Es lässt mich erschrocken herumfahren. Meine Hände strecken sich ungläubig nach diesen eigenartig klebrigen Gesprinsten aus, die uns schon eine ganze Weile umgeben haben. Ich spüre die seltsam klebrige Substanz unter meinen tastenden Fingern und versuche sie angewidert von deren ekelhaften Anhänglichkeit schleunigst wieder los zu werden. Genau diese Dinge waren es, die wir bisher nicht beachtet hatten. Niemand hat es bemerkt..nicht ein Einziger von uns hat es gesehen ehe es zu spät war. Ja es waren Spinnennetze...und was für welche. Oh bei Mahal, jetzt könnten wir diesen verfluchten Zauberer gebrauchen mehr denn jeh und wo ist er wenn man ihn braucht?
 

Nicht da, wie üblich...
 

“BILBO...LYRIEL...RÜHRT EUCH DA OBEN NICHT VOM FLECK, HABT IHR GEHÖRT?”
 

Es ist alles, was ich den beiden da oben im Baum noch kurz hinterher brüllen kann, dann bin ich auf mich selbst gestellt, nicht wissend, ob sich mich gehört oder beide auch nur im Ansatz gesehen haben, was uns da bedroht.
 

Alles geht rasend schnell, sie sind in der Übermacht. Es sind einfach zu viele. Ich sehe entsetzt und wie gelähmt dabei zu, wie die Welt um mich herum im Chaos versinkt. Die Männer wehren sich allesamt nach Leibeskräften, doch es hat keinen Zweck, einer nach dem anderen meiner Männer wird von diesen riesigen Spinnen überwältigt...und irgendwann sind sie auch bei mir angelangt...
 

...sie sind hier...
 

...sie kommen.....



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