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„Mál er, dverga telia, þeir er sótto til Erebor

Thema - the Hobbit (Thorin / OC)
von

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düsterer Wald und "böses" erwachen?

einige Zeit später weiter aus Lyriels Sicht...
 

Als der Morgen endlich, in zähen Lichtfäden über den dämmerigen Waldboden kriecht und mich mit seinen schwachen Sonnenstrahlen vorwitzig an der Nase wachzukitzeln versucht, ist es fast noch dunkel. Nur hie und da sickert das Licht, zögerlich bis zum Waldboden zu uns hindurch, wo Thorin und ich mehr oder weniger ungewollt nah beieinander liegen. Immer noch etwas zu nah für meinen Geschmack, aber das lässt sich im Moment wohl nicht ändern, nicht bevor er ebenfalls aufgewacht ist. Nun das war ja dann eine reichlich kurze Nacht, geht mir nur Sekunden nach dieser Feststellung, nicht eben begeistert durch den Kopf, wobei ich sichtliche Schwierigkeiten habe, gänzlich wach zu werden und dazu beinahe alle meine Knochen schmerzhaft im Leib spüre. Der harte und stark verwurzelte Waldboden war nicht unbedingt angenehm als nächtliche Lagerstätte. Nun und der seltene Luxus des Lagers, das wir bei Beorn genießen konnten, macht mir das abermals überdeutlich bewusst. Verdammt, warum bin ich nicht dort geblieben, als ich die Gelegenheit dazu hatte? Ein lautloser resignierter Seufzer drängt bei dem Gedanken unwillkürlich aus meiner Brust. Weil du genau wusstest dass, das nicht geht Lyriel. Ergänze ich innerlich, wenn auch nicht mit übermäßiger Begeisterung und das obwohl ich genau weiß, dass diese Frage sich ohnehin erübrigt hat, da ich ja inzwischen hier angekommen bin..im Düsterwald, wie ihn die Waldmenschen laut Beorns Aussage schon einige Zeit und nicht ohne Furcht nennen. Ja warum bin ich eigentlich hier?
 

Eine Frage die mich wirklich ernsthaft beschäftigt und die ich mir im Übrigen nur einen Moment später, selbst beantworten kann, als der Mann dem ich das letztenendes zu verdanken habe, sich neben mir unbewusst im Schlaf rührt und dabei einen kurzen, sowie seltsam beängstigenden Laut von sich gibt. In etwa einer Mischung eines leisen Knurrens, sowie eines unterdrückten Stöhnens gleich. Was immer er träumt, angenehm mögen seine Träume im Moment jedenfalls nicht sein. Meine Güte Thorin klingt ganz danach, als ob ihn Albträume quälen würden. Ich sehe es auch daran, wie sich seine Arme bewegen. Das ab und an unkontrollirte Zucken, gefällt mir ganz und gar nicht. Aber ich kann ihn nicht einfach so aufwecken, zumindest nicht ohne, dass er vermutlich dabei das ganze Lager unfreiwillig wach machen würde, wenn er jetzt so unvermittelt aus seinem Albtraum hochschreckt. Und nicht nur das, dabei darf man unsere Umgebung ja auch nicht ganz außer Acht lassen. Eindeutig zu viele ungebetene fremde Augen und Ohren würde ich sagen. In so einer Umgebung wie dieser leider alles andere als erfreulich.
 

Apropos aufwecken, ob die Anderen wohl schon wach sind? Ein neuerlicher nicht weniger angenehmer Gedanke, der sich mir fast sofort danach durch den Sinn schiebt, während ich zeitgleich vorsichtig den Kopf anhebe, um nachzusehen, ob sich außer der für die Nacht eingeteilte Wache und mir tatsächlich schon jemand rührt. Ich lasse meine Augen kurz durch die Runde schweifen, wobei ich jedoch erleichtert feststelle, dass dem offenbar nicht so ist. Über dem Lager ist alles still. Also so früh am Morgen schlafen wie mir scheint, sogar noch die paar wenigen schwarzen Eichhörnchen die wir gestern ab und zu über den Waldboden flitzen sahen.
 

Thorin gibt allerdings nur ein paar Sekunden danach abermals ein seltsames gequältes Geräusch von sich, das mich unwillkürlich erschrocken zusammen fahren lässt, als ich es höre. Plötzlich schreckt er hastig neben mir hoch. “Ich wa...wo...?” Keucht er dabei leise, was zudem noch höchst verwirrt und ziemlich konfus klingt. “Schhhh...Thorin alles ist gut..alles ist gut...beruhige dich, du hast nur schlecht geträumt, das ist alles.” Versuche ich ihn, als ich es bemerke mit leiser Stimme zu besänftigen, was mir glücklicherweise gelingt. Denn er entspannt sich spontan, ich kann es deutlich daran sehen, dass seine Atmung sich beruhigt und auch seine gesamte Körperhaltung wesentlich weniger unter Spannung steht. Er bleibt jedoch weiterhin aufgerichtet sitzen, wobei sich sein Kopf unwillkürlich in meine Richtung dreht. Als sein noch immer deutlich verwirrter Blick meinen trifft, richte ich mich ebenfalls auf. “Sag was ist los, ist etwas nicht in Ordnung?” Frage ich ihn dabei beunruhigt. Er antwortet mir nicht gleich, anstatt dessen habe ich eher das Gefühl, als würde er durch mich hindurch blicken. “Thorin? Was ist, willst du es mir nicht sagen?”
 

Hake ich daher leise aber entsprechend nachdrücklich nach. Indem seufzt er leise, ehe er zu sprechen ansetzt. “Ich hatte offenbar wirklich so etwas wie einen schlechten Traum...du hast gut geraten Lyriel.” Sagt er knapp, wobei seine tiefe Stimme wie üblich abweisend klingt, wenn er keine Lust hat sich jemandem mitzuteilen. Doch davon lasse ich mich diesmal nicht einschüchtern...zumindest nicht gleich.”Und willst du ihn mir nicht anvertrauen?” Frage ich daher störrisch hartneckig bei ihm nach. “Ach sollte ich das?” Kontert er prompt wie zu erwarten, mit leicht hochgezogenen Augenbrauen, wobei er mich geradeheraus ansieht, als er das sagt. “Ich bin deine Gefährtin schon vergessen, oder vertraust du mir so wenig?” Antworte ich ihm daraufhin verständlich säuerlich und entsprechend resigniert. Plötzlich lächelt er spontan. “So...so bist du das also jetzt...meine Gefährtin? Hmm hat im Übrigen wer gesagt?” Fragt er mich anschließend sichtlich belustigt und so leise, dass nur ich ihn hören kann, was allerdings kein Kunststück ist, da außer der ohnehin eingeteilten Nachtwache und uns noch immer niemand aufgewacht ist. So schlucke ich meinen Ärger über diese unmögliche und äußerst nervige Anspielung von ihm einfach hinunter, woraufhin ich ihm einen Augenblick später gelassen und ebenso knapp antworte. “DU...du hast das gesagt..mein Lieber!” Er lächelt erneut. “Das stimmt wohl...in der Hinsicht kann ich es offenbar nicht noch länger abstreiten..oder?” Ergänzt er danach trocken.
 

“NEIN das kannst du nicht und auch wenn es die Anderen noch nicht wissen, ich weiß es...das genügt mir vorerst. Ich habe mich nicht einfach nur so aus einer Laune heraus an dich gebunden Thorin Eichenschild. Weißt du, damit ist es zumindest für mich blutiger Ernst. Bei meinem Volk gilt so etwas wie ein Versprechen sich an jemanden zu binden in der Regel für alle Ewigkeit. Vergiss nicht, Elben sind unsterblich. Da ich aber gut zur Hälfte sterbliches Blut habe wie du, kann ich es mir aussuchen...ob ich lieber sterblich oder unsterblich sein will! Und vor allem wem ich mein Versprechen geben will!”
 

Ich verstumme wobei sich abermals ein leicht resignierter Zug über mein Gesicht legt. Er sieht mich weiterhin geradeheraus an. “Und was ist mit dir?” Hast du dich denn schon entschieden?” Fragt er mich anschließend überraschend ernst. Der Blick seiner klaren dunkelblauen Augen fixiert mich dabei einerseits neugierig, andererseits höchst skeptisch.. “Nein..ich habe mich noch nicht entschieden.” Entgegne ich ihm schließlich zögerlich, mit deutlich belegter Stimme. “Ich kann das noch nicht...bitte vergib mir. Aber es geht hier nicht nur um mich allein, es geht um UNS. Sag mir, was ist mit dir, wie ernst nimmst du die Sache zwischen uns? Und vor allem wie Ernst ist es dir mit deiner Aufgabe? Vergiss nicht, dass du dir etwas sehr schweres ja nahezu unmögliches vorgenommen hast!” Fahre ich anschließend mit ernstem fast schon flehenden Unterton in der Stimme fort. Er zuckt jedoch nur kurz mit den Schultern, wobei er mir ebenfalls zögerlich ausweicht. “Ich weiß es...glaubst du daran habe ich noch nicht gedacht Lyriel?
 

Es geht mir unablässig durch den Sinn, zu jeder Stunde, an jedem Tag...es verfolgt mich sogar bis in meine Träume hinein. Wie also könnte ich das vergessen? Ich weiß sehr genau, was ich meiner Schwester versprochen habe, bevor ich ging! Glaubst du allen Ernstes, ich will das Leben meiner Neffen, ja aller Gefährten unnötig aufs Spiel setzen? Nein, das will ich natürlich nicht, aber mir ist auch klar geworden, dass diese Aufgabe beinahe meine gesamte Kraft übersteigt. Wir sind noch nicht mal dort und dann noch dieser Drache, ich weiß nicht, wie ich den besiegen soll...verstehts du das nicht?”
 

Thorin verstummt, er wirkt angesichts dieser Feststellung sichtlich verzweifelt. Ich sehe ihn mit einem nachsichtigen Lächeln an, ehe ich ihm antworte. “Oh doch ich verstehe dich, ich verstehe dich nur zu gut, aber alles zu seiner Zeit. Glaub mir, meist findet sich ein Weg, obwohl wir ihn noch nicht zu sehen glauben. Du bist nicht allein, deine Freunde, ja deine Familie sie sind alle noch hier...siehst du das nicht? Sie sind dir treu geblieben, keiner ist gegangen als es schwierig wurde, nicht ein Einziger!” Entgegne ich ihm überraschend zuversichtlich, auch weil mir genau dieser Umstand eben erst wirklich bewusst wird. Solche Gefährten wie er sie besitzt, findet man heutzutage nicht mehr häufig, er kann sich glücklich schätzen, sie für sich gewonnen zu haben.
 

“Und was ist mit dir?” Grollt er mich ganz plötzlich unterschwellig wütend an. Just im selben Augenblick als er es sagt, verstehe ich endlich, was hier wirklich los ist. Indem lehne ich mich kurz vor, bis ich so nahe an ihm dran bin, dass sich unsere Nasenspitzen beinahe berühren. Diesmal hält er still, Thorin weicht nicht zurück, wie ich es eigentlich von ihm erwartet hätte. Ich lasse meine beiden Hände kurz zärtlich durch sein dunkles Haar gleiten. “Na sagen wir so, noch bin ich nicht fort.” Antworte ich ihm dabei sanft. “Wirst du gehen?” Hakt er anschließend im selben Tonfall nach. “Das weiß ich noch nicht...bitte versuch mir diese Entscheidung jetzt nicht aufzuzwingen Thorin, ich werde sie treffen, wenn es an der Zeit dazu ist. Verstehst du das?” Der Zwergenfürst sieht mich weiter forschend an, doch ganz plötzlich nickt er kurz. Sein Gesicht bekommt dabei den gewohnten verschlossenen Ausdruck, den er immer dann hat, wenn er wütend auf mich ist. Aber er sagt diesbezüglich keinen Ton. “Gut akzeptiert...ich werde dich damit nicht wieder belästigen.” Knurrt er anstatt dessen leise in meine Richtung, damit ist dieses Gespräch offenbar für ihn beendet. “Gut das wir das geklärt haben.”
 

Kontere ich resigniert mit einem raschen zynischen Lächeln, worauf er ein ein leises Grollen ausstößt. Natürlich gefällt es ihm nicht sonderlich, wenn ich zu meinem Volk gehen wollte, aber hindern kann er mich letzten Endes nicht daran, wenn ich es tun will und das weiß er genau. Ich meine auf eine Art schmeichelt es mir ja, dass er mich offenbar so sehr mag, dass er mich nicht verlieren will. Auf die Andere aber, gefällt mir der heftige Besitzanspruch, den er damit unweigerlich weiter auf mich ausübt noch weniger. Ich gehöre niemandem nur mir allein, das sollte er so langsam endlich begriffen haben. Wenn ich ihm folge, dann werde ich das freiwillig tun und nicht anders. Thorin schweigt, er wirkt in sich gekehrt. Mit einem mal lehnt er sich zurück an eine der alten Wurzelstränge des Baumes unter dem wir liegen und schlägt die Arme übereinander. “Weißt du ich mache mir Sorgen...!” Setzt er ganz plötzlich ansatzlos an. Ich drehe mich hastig zu ihm um. “Was um wen denn?” Frage ich ihn dabei verblüfft. Thorin seufzt leise. “Zur Abwechslung mal nicht um dich Frauenzimmer, dass dus nur weißt!” Kontert er plötzlich überraschend humorig, was bei mir fast sofort einiges an Argwohn hervor ruft. Soll dem Mann mal einer über den Weg trauen? Entsprechend ist meine Reaktion auf seinen trockenen Kommentar.
 

Ich ziehe, meine Brauen skeptisch in Richtung meines Nasenrückens. “Ach was wirklich?” Entgegne ich ihm anschließend leicht spöttisch. “Na und um wen dann?” Hake ich entschlossen nach, als er nicht gleich antwortet. “Um die beiden Jüngsten, Kili und Fili die beiden sind die Söhne meiner Schwester. Ich merke dass diese Reise langsam an ihren Kräften zu zehren beginnt und ich fürchte Meister Beutlin wird auch bald Schwierigkeiten machen, wenn die regelmäßigen Mahlzeiten noch weiter ausfallen.” Sagt er sarkastisch. Unwillkürlich muss ich grinsen. “Hmm na da täusch dich mal lieber nicht mein Lieber....der Hobbit ist wesentlich zäher als er aussieht, wetten?” Woher willst du das wissen? Hakt Thorin uwillig nach. Ich sehe ihn geradewegs an. “Na ich hatte ihn schon ein ganzes Stück hinter mit sitzen und er hat kein einziges mal geklagt, obwohl es sehr anstrengend war, außerdem hat Gandalf eine sehr hohe Meinung von ihm also und das darf man wohl nicht außer acht lassen?” Antworte ich ihm schließlich aus voller Überzeugung. Thorin zieht kurz die Schultern hoch. “Na wenn du das sagst, wirds wohl stimmen Lyriella!” Entgegnet er mir anschließend belustigt. “Uhhh nenn mich nicht immer Lyriella...ich warne dich Thorin, hast du gehört? Ich mag das nicht!" Er grinst abermals mit so einer gewissen herausforderung im Blick . “Warum denn nicht?” Fragt er mich danach vollkommen unschuldig, wobei er mich nicht einen Moment aus den Augen lässt. “Ich bin kein kleines Mädchen mehr...darum! Mistkerl!” Entgegne ich ihm daher entschlossen, wobei ich Anstalten mache aufzustehen.
 

Doch er hält mich spontan am Arm zurück...ja er zieht mich ganz plötzlich kurz zu sich heran, wobei er die Umgebung interessanterweise genau im Auge behält. Nur einen Momnet später weiß ich auch warum...sein Kuss der darauf folgt ist kurz, aber nachdrücklich und nicht ohne eine gewisse Leidenschaft. “Wofür war den denn gedacht?” Frage ich ihn erschrocken, als ich ihn dabei zeitgleich instinktiv von mir fort drücke. Thorin lacht leise, ehe er antwortet. “Um dich an dein Versprechen zu erinnern, dass du es nur nicht wieder vergisst.” Sagt er anschließend, gelassen. Ich ziehe meine Brauen abermals argwöhnisch hoch. “Hmm Versprechen, so so ich werd`s mir merken!” Antworte ich ihm anschließend ebenso ruhig. Das wars ab dem Zeitpunkt sind wir nicht länger allein, denn ganz plötzlich rührt Fili sich. Der junge Zwerg setzt sich auf und sieht sich dabei hastig um. Damit ist ungestörte Unterhaltung zwischen uns vorerst passe. Denn sein erster Blick fällt auf den Wachposten, der immer noch mit dem Rücken abgewandt von uns sitzt, der Zweite geht jedoch sofort danach unbestritten direkt zu uns.
 

Fili wirkt fast verlegen, aber nur fast. “Ahhh was macht ihr denn da...etwa Händchen halten? Was ist, war die Nacht etwa so kalt oder wie?” Sagt er dabei überraschend humorig, was bei seinem Onkel jedoch leider nicht ganz den Effekt erzielt, wie er es vermutlich gemeint hatte. Und ich mich dabei angestrengt frage, woher der junge Zwerg eigentlich seinen Sinn für Humor nimmt? Nun von Thorin kann er den ja schon mal nicht haben. “Nein noch viel besser, Pläne schmieden...Dummkopf! Was für eine unsinnige Frage!” Faucht Thorin ihn dafür nämlich prompt entsprechend zornig an. Wahrscheinlich genau aus dem Aspekt heraus, weil er sich von ihm irgendwie ertappt fühlt. Unwillkürlich entlockt es mir ein amüsiertes Lächeln. “Hmm ja kalt wars tatsächlich muss ich zugeben...aber stellt euch vor wir haben trotzdem nicht gefroren.” Antworte ich dem jungen Zwerg anschließend mit einem höchst zweideutigen Grinsen, worauf er das entsprechend dumme Gesicht macht, dass ich jetzt dafür in etwa erwartet hatte. "Nun macht nicht ein solches Gesicht junger Freund, ich bitte euch das war lediglich ein Scherz. Zugegeben ein schlechter, aber wenn ihr so früh am Morgen solche üblen Scherze mit uns treibt, nun dann dürft ihr nicht erwarten, dass darauf keine Reaktion erfolgt.” Entgegne ich ihm mit einem etwas spöttischen Unterton in der Stimme, der ihm deutlich zeigt, dass er sowas in Zukunft lieber lassen sollte. Fili sieht Thorin und mich skeptisch an, doch dann lächelt er plötzlich. Auch weil Thorin keinen Ton dazu sagt, aber sein Gesichtsausdruck überdeutlich anzeigt, dass es eindeutig besser wäre, wenn er in Bezug auf ihn und mich lieber den Mund hielte.
 

Doch dann überlegt es sich Thorin überraschend anders. “Junge es ist besser, du kümmerst dich zur Abwechslung um deine Angelegenheiten und verschonst uns mit diesen vollkommen unsinnigen Kommentaren. Sieh lieber zu, dass du die Anderen weckst wir müssen schleunigst weiter. Wir haben ohnehin schon zuviel Zeit vergeudet!” Das Gesicht des jungen Zwerges erstarrt augenblicklich, satt dessen kommt zuerst ein deutlich resignierter Seufzer, worauf dann ein leises zögerliches..”Ist ja gut Onkel, ich hab schon verstanden”...folgt. Thorin sieht ihn weiterhin streng an, ehe er ihm folgendes antwortet. “Na los dann mach schon, worauf wartest du noch Fili?” Das ist alles, fast sofort danach ist Fili auf den Beinen, um die anderen Gefährten zu wecken, wie Thorin es ihm aufgetragen hat. In der Hinsicht muss ich seine Durchsetzungskraft wirklich bewundern. Höchst beeindruckend, wie selbstbewusst er die Anderen führen kann. Ja er ist ein Anführer durch und durch, vielleicht nicht immer der Geduldigste und mitunter auch nicht immer gerecht...aber sie vertrauen ihm bedingungslos und zwar alle. Das ist das, was ihn letztendlich auszeichnet. Dennoch spüre ich seine Zweifel, vielleicht so gut wie kein Anderer von ihnen, gerade weil ich ihm so nahe gekommen bin, wie niemand sonst. Nicht einmal seine beiden Neffen. Genau das ist es aber, was mich daran so beunruhigt. Ich spüre etwas an ihm, ich weiß nicht genau was....aber er verändert sich.
 

Hastig versuche ich diesen trübsinnigen Gedanken abzuschütteln, auch weil er mich forschend ansieht. “Hast du was ?” Fragt er mich dabei verblüffend treffsicher, er klingt unüberhörbar beunruhigt. Ich sehe ihn an und schüttle eilig den Kopf. “Nein..es ist nichts alles in Ordnung. Ich glaube es ist besser, wenn wir ebenfalls auf die Beine kommen, bevor es unseretwegen noch Anlass zu irgendwelchen wilden Spekulationen gibt, wie Fili das eben so schön demonstriert hat.” Thorin lacht plötzlich leise. “Ach was sag bloß, noch mehr als ohnehin schon?” Kontert er anschließend amüsiert. Mit diesen Worten steht er entschlossen auf und schüttelt die nächtliche Kälte, sowie allen Staub aus seinem Mantel und der Decke heraus, die ich ihm geliehen hatte. Damit sind alle privaten Gespräche zwischen uns vorerst nebensächlich, denn Dwalin und Balin erscheinen wenige Augenblicke später im Doppelpack...beide nicht sehr ausgeschlafen, wie mir scheint und demnach auch nicht sonderlich gutgelaunt. Das ist die Gelegenheit mich schleunigst aus dem Staub zu machen und die beiden Männer Thorin besser allein zu überlassen. “Ich geh dann jetzt Thorin.” Sage ich leise, als die beiden zur selben Zeit in unsere Hörweite kommen. Thorin sieht mich mit einem Blick an, der in etwa aussagt, wie kannst du mich nur mit denen allein lassen? Sagt statt dessen jedoch...”gut hilf Bombur mit dem Frühstück...schaffst du das?” Ich grinse schwach. “Hmm ich denke das dürfte ich gerade noch hinbekommen.” Thorin unterbricht mich auf einmal ganz überraschend. Er klingt etwas säuerlich und entsprechend knurrig. “Vergesst nicht, kein Feuer machen, viel zu gefährlich...sag es Bombur!”
 

“Mach ich...keine Sorge!” Antworte ich ihm gelassen, wobei ich mich mit einem schrägen Grinsen an den beiden anderen Männern vorbeischiebe, die mich daraufhin etwas irritiert ansehen. Dwalins Blick folgt mir noch kurz, doch nur Augenblicke später sorgt die darauf folgende Unterhaltung mit Thorin und Balin dazu, dass er mich gänzlich ausblendet. Es gibt eindeutig wichtigeres, als das Misstrauen mir gegenüber, das Dwalin noch immer nicht ablegen kann und mehr denn je, denn jetzt weiß er ja unbestritten wer ich bin. In dem Fall mache ich also lieber schleunigst das, was ich Thorin versprochen habe...indem ich versuche, mich irgendwie nützlich zu machen und zu helfen. Mein Weg führt mich somit schnurstrax zu Bombur, doch der lehnt dankend ab und scheucht mich anstatt dessen energisch davon, so in etwa, er könnte es gerade noch allein schaffen das Frühstück für alle zuzubereiten. Allerdings habe ich keine Lust mich zu fragen, warum er meine Kochkünste nicht in Anspruch nehmen will? Na also soooo schlecht sind die ja nun auch wieder nicht. Mit einem leisen Seufzen auf den Lippen versuche ich mich weiter abzulenken, auch da ich jetzt ja ganz offensichtlich über genügend Zeit verfüge, die anderen Männer zu beobachten.
 

Dwalin, Balin und Thorin debbattieren derweil noch immer entsprechend hitzig darüber, wie es denn jetzt eigentlich weiter gehen soll? Während die anderen Gefährten mehr oder minder interessiert daran teilnehmen..wenn auch nur als Zaungast, so wie ich auch. So lasse ich mich, als es mir irgendwann zu dumm wird, ins hohe Waldgras sinken und warte ab, wie es denn weiter gehen wird. Indem kommt Bofur ganz plötzlich unverhofft zu mir. Überrascht blicke ich auf, als er direkt vor mir auftaucht. “Lyriel...kann ich mit dir sprechen?” Sagt er etwas zögerlich, wobei er mich unsicher ansieht. Ich schlucke kurz, ehe ich ihm antworte. “Ich ah ja natürlich...ist etwas passiert oder fehlt dir etwas?” Frage ich ihn leicht beunruhigt. Bofur schüttelt sofort den Kopf. “Nein nein mir fehlt in dem Sinn nichts..aber ich muss trotzdem mit dir sprechen, es ist wichtig. Ich ahhhmm mache mir Sorgen um Thorin...und nicht nur um ihn.” Bofur verstummt unvermittelt, wobei er mich so seltsam ansieht. Ich erwiedere seinen Blick und blicke dabei höchst überrascht in seine schwarzen Käferaugen. “Sag bloß du hast gelauscht?” Entgegne ich ihm dabei entsprechend empört. Er schüttelt erst energisch den Kopf..nickt dann jedoch plötzlich. “Ach ja...und worum geht es?” Frage ich ihn säuerlich. Bofur sieht mich fast bittend an. “Du musst ihm Mut machen, er hört auf dich...wenn er jetzt an sich zweifelt wird alles fehlgehen, woran wir geglaubt haben.” Sagt er anschließend leise, wobei seine tiefe Stimme einen deutlich drängenden Unterton annimmt.
 

“Ach meinst du etwa, das weiß ich nicht? Und du glaubst wirklich allen Enstes, dass ausgerechnet ich etwas daran ändern könnte?” Entgegne ich ihm unwillig. Bofur sieht mich an. “Lyriel....das glaube ich, hört zu du...du darfst nicht gehen!” Sagt er ganz plötzlich drängend. “Das war aber keine Bitte, sondern eine Feststellung!” Fährt mir sichtlich verblüfft heraus, wobei ich ihn nicht aus den Augen lasse. “Wer...wer will mir das befehlen...wie kommst...? Ohh jetzt verstehe ich erst, du hast uns tatsächlich belauscht...Bofur! Das waren Worte, die eindeutig für niemanden außer uns bestimmt waren. Bei allem Respekt aber DAS geht dich verdammt nochmal nichts an, denn das geht wenn nur ihn allein und mich etwas an!” Bofur seufzt leise. “Verzeih aber es war ehrlich gesagt nicht zu überhören, ich habe es kurz vor deim Einschlafen mitbekommen und wenn es dich interessiert hatten Balin und ich zuvor auch noch ein paar beunruhigende Dinge zu besprechen. Wir kennen ihn länger als du...er ist ein guter Anführer, aber er steht deswegen stark unter Druck..verstehst du das? Die Bürde die auf ihm lastet ist schwer zu tragen, mach ihm nicht noch unnötige Sorgen. Ich weiß, dass er sie sich um dich machen würde. Er mag dich...und das weißt du genau. Also spiel nicht mit seinen Gefühlen!”
 

Ich ziehe meine Brauen argwöhnisch in die Höhe, ehe ich ihm antworte. “Ja und auch nicht mit deinen...willst du damit doch andeuten oder wie?” Antworte ich ihm daher ruppiger, als ich eigentlich wollte, um endlich diesbezüglich Klartext zu sprechen. Nein eigentlich wollte ich es nicht, aber es bricht in meinem Zorn regelrecht aus mir heraus. Bofur sieht hastig weg, er wirkt verschlossen und irgendwie ertappt. “Das gehört jetzt nicht hierher Lyriel, ich habe nicht von mir gesprochen!” Sagt er kühl. “Ja aber auch nicht von ihm allein, oder warum kommst ausgerechnet du darauf mir zu sagen, was ich ohnehin schon weiß! Und noch eins ich spiele nicht mit Gefühlen...keine Sekunde..weder mit seinen noch mit denen von Anderen. Ich habe ihm gesagt, dass ich meine Entscheidung treffen werde, wenn es an der Zeit ist. Ich denke das ist fair....und es muss euch genügen!” Mit diesen Worten drehe ich mich um und lasse ihn einfach stehen. Denn ich muss meinen deutlich gestiegen Puls erst mal wieder halbwegs unter Kontrolle bekommen. Was soll das alles? Wieso mischt er sich in Dinge ein, die ihn nichts angehen? Bofur ist Thorins Freund und ich verstehe ja, dass er sich Sorgen um ihn macht...aber so? Das will einfach nicht in meinen Kopf hinein.
 

Sehr viel mehr Zeit um mir darüber den Kopf zu zerbrechen, habe ich dann allerdings nicht mehr, wenig später haben die Männer endlich ausdiskutiert und wissen offenbar, wie sie weiter vorgehen wollen. Es bedeutet, dass wir unverzüglich aufbrechen nachdem jeder seine Sachen zusammen gepackt hat. Indem beeile ich mich, so weit als möglich von Bofur und den anderen Zwergen abstand zu halten und lieber meine Sachen zu verstauen. Im Moment ist mir nicht nach irgendwelchen unangenehmen Unterhaltungen zumute. Ich muss sagen, von denen hatte ich für heute vorerst genug. Als es etwa eine halbe Stunde später weiter geht, versuche ich mich daher weitest gehend im hinteren Drittel zwischen Bifur..Bombur und Oin zu halten. Die reden wenigstens nicht ununterbrochen und vor allem nicht mit mir. Zur Abwechslung eine nicht zu verachtende Wohltat, nach diesen endlos Diskussionen, die im Moment ohnehein zu nichts weiter als Ungemach führen. Ich will mich nicht jetzt schon entscheiden müssen, was ich tun werde, denn wir haben im Moment ganz andere Probleme. Zum Beispiel wie wir alle möglichst unbeschadet durch diesen unheimlichen und gefährlichen Wald gelangen wollen?
 

Aber wie gefährlich dieses Abenteuer für uns noch werden wird...ist mir zu diesem Zeitpunkt nicht mal im Ansatz bewusst und wenn ich es denn gewusst hätte, hätte ich vermutlich auf der Stelle laut schreiend reißaus genommen!



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