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„Mál er, dverga telia, þeir er sótto til Erebor

Thema - the Hobbit (Thorin / OC)
von

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Abschied?

aus Thorins Sicht gesehen....
 

Es dauert eine ganze Zeit, bis ich Bofur in soweit davon überzeugt habe, dass mir im Moment nicht unbedingt nach Gesellschaft zumute ist und ich lieber alleine wäre. Doch irgendwann akzeptiert er es und lässt mich in Ruhe. Während er jedoch zurück zu den Anderen geht, um ihnen sichtlich erheiterd zu verkünden, dass ich offenbar doch noch nicht verschollen bin, mache ich das, wonach mir im Moment der Sinn steht. Ich ziehe mich daher in mein Zimmer zurück und versuche, meine derzeit ziemlich verknotete Gedankenwelt, wieder in den Griff zu bekommen. Einerseits habe ich den Kopf voll, mit dem was uns weiterhin bevor steht und andererseits kommt nun noch, dieses elbische Frauenzimmer dazu, das ich weder eingeplant noch irgendwie anderweitig im Sinn hatte. Aber genau sie ist es, die mir im Moment, am meisten Kopfzerbrechen beschert. Ich weiß, dass wir morgen von hier fortgehen, dass ich sie daher vermutlich nie wieder sehen werde und stelle fest, wie sehr mich das betrübt. Und doch kann ich nicht über meinen Schatten springen.
 

Ich kann weder hierbleiben noch zurück kommen, zumindest nicht sofort. Ja ich weiß ja nicht mal, ob ich diese Reise am Ende nicht sogar mit dem Leben bezahle? Denn mein Gegner ist unerbittlich und mächtig. Sich mit einem Drachen anzulegen, ist keine einfache Aufgabe und eine die durchaus tödlich enden kann, wie ich sehr wohl aus eigener Erfahrung weiß. Nun ich könnte sie vielleicht noch bitten, die Gemeinschaft zu begleiten, doch das lässt schon mein Stolz nicht zu. Wie sollte ich das den Anderen erklären, ohne dabei mein Gesicht zu verlieren? Wie dem auch sei, ist diese letzte Nacht, so ziemlich meine Schlimmste, die ich jeh durchgestanden habe. An Schlaf ist bei weitem nicht zu denken, nicht eine Minute. Immerzu geistert mir die Szenerie von vorhin durch den Kopf und dazu, die unangenehme Tatsache, ihr morgen zumindest noch einmal in die Augen blicken zu müssen. Meine Gefühle alle insoweit in den Griff zu bekommen, diese ganze verfahrene Sache für mich als gestorben zu betrachten, auch wenn ich es mir tief in meinem Herzen, vielleicht ganz anders wünschen würde? Morgen heißt es unweigerlich Abschied nehmen, von diesem an sich schönen Tal und dabei auch die Dinge hinter sich zu lassen, die man in dieser kurzen Zeit als lieb gewonnen und durchaus wichtig erachtet hat. Das ist es was man im Leben lernen muss....zu verzichten, auch wenn man es am Ende für sich selbst gerne anders gehabt hätte. Eine bittere Prüfung und eine, die mir überhaupt nicht schmeckt, aber ich habe eine Verantwortung übernommen und die muss ich fürwahr tragen, solange mein Weg dauert. Aus diesem Grund bin ich ihr Anführer, nicht weil ich vielleicht durch meinen Blutstaus, gewisse Privilegien zu verzeichnen habe. Nein, weil ich eine innere Stärke besitze, wie sie nur wenige haben und weil ich nicht wankelmütig bin. Ich habe durch mein eigenes hartes Schicksal gelernt, mit Schmerzen zu leben, die nur die Zeit lindern kann.
 

Nicht umsonst haben wir verloren, was wir so liebten unsere Heimat....dies ist unsere Prüfung und wir müssen sie bestehen!
 

Mit diesen schmerzlichen Gedanken versuche ich wenigstens noch etwas Ruhe zu finden, vor dem Morgen. Doch es will und will mir nicht gelingen, mein ruheloses Herz findet keine Linderung. Ich sehe schließlich, die silbernen Nebelstreifen einer schwachen Morgendämmerung, durch die Fenster in mein Zimmer dringen. Ein schmaler rötlicher Streifen, eines blassen Sonnenaufgangs holt mich in s Jetzt zurück. Leise seufzend stehe ich schließlich auf, es nützt ja nicht s, schlafen kann ich ja doch nicht mehr. Ohne zu zögern lege ich meine Kleider an, wasche mich und versuche dabei krampfhaft meinen Kopf frei zu bekommen, damit ich den weiteren Weg klar vor mir sehen kann. Ich weiß ja nicht mal, ob Gandalf uns weiter begleiten oder noch hier bleiben wird. Er hatte es gestern noch offen gelassen. Nachdem ich fertig bin, versuche ich es mit ein wenig frischer Morgenluft. Noch ist wenig Betrieb in diesem sonst so regsamen Haus, die meisten seiner Bewohner schlafen wohl noch, das ist eindeutig die beste Zeit, um für sich nachzudenken und auch wenn man alleine sein will. Ohne weiter auf das schöne Panorama zu achten, das sich vor meinen Augen aus dem Tal erhebt, trete ich schließlich auf einen der zahlreichen Balkone, direkt vor meinem Zimmer hinaus und atme als ich draußen bin, ein paar mal tief durch. Ich versuche die Müßigkeit der Nacht aus meinen Gliedern zu bekommen und dann hoffentlich mit halbwegs freiem Geist, die richtige Entscheidung zu treffen.
 

“Ach sieh an, noch so ein unruhiges Gemüt, das heute Nacht offensichtlich keinen Schlaf finden konnte? Oder was ist sonst der Gund, was dich bereits zu so früher Stunde allein vor die Türe hinaus treibt?”
 

Erschrocken fahre ich herum, diese...diese Stimme, die kenne ich doch? Und dann sehe ich sie. Lyriel die Halbelbin, mit dem dunkelroten Haar. Sie steht einfach nur da und sieht mich an. Barfuß, mit nackten Beinen, nicht s weiter an, als ein recht knappes, ärmelloses dünnes und helles Gewand, um das sie lediglich eine leichte silbergraue Decke geschlungen hat, die verdächtig nach feiner elbischer Webarbeit aussieht. Ich bin für meinen Teil entsprechend verwirrt, also sie SO schnell wiederzusehen, hatte ich nun nicht wirklich erwartet und so wenig vorbereitet, bin ich auch darauf.
 

“Wa..was machst du hier? Und..und was willst du hier?” Entgegne ich ihr daher vollkommen verblüfft, doch Lyriel lächelt nur.

“Na den wundervollen Sonnenaufgang betrachten, so wie du, denke ich...oder nicht?!”

Kontert sie anschließend nachsichtig, wohingegen ich beinahe schlagartig die Gesichtsfarbe wechsle, auch weil mir prompt einfällt, was gesten Abend zwischen uns war. Doch das scheint sie nicht im Geringsten zu kümmern, ohne zu zögern überbrückt sie das kurze Stück zwischen uns und kommt anschließend direkt auf mich zu.

“Ich wollte noch mit dir reden, bevor ihr geht...allein! Deshalb bin ich hier Thorin!” Das ist alles was sie sagt, als sie vor mir stehen bleibt und mich mit ihren ungewöhnlich dunkelgrünen Augen fixiert, die mich einfach nicht mehr loslassen wollen...nicht bei Tag und nicht in meinen geheimsten Träumen. Sie blickt mir ungewollt, bis tief in mein Innerstes hinein und weiß, dass ich lüge, dass ich mich wahrhaftig selbst belüge. Wie sehr, kann sie letztenendes nur erahnen.
 

wie Lyriel es sieht....
 

Es ist vollkommen dunkel um mich herum, als ich hochschrecke. Mir ist heiß und ich merke, dass ich ziemlich verschwitzt bin, unruhige Träume verfolgen mich, bis tief in meinen Schlaf hinein. Träume aus meiner Vergangenheit. Träume aus meiner Zukunft, vielleicht sogar Vorahnungen? Träume, in denen es um mein Schicksal geht. Ich sehe, als ich die Augen öffne, einen dunklen Schatten an meinem inneren Auge vorbei in Richtung Osten aufziehen, dröhnendes Donnergrollen....und ein Geräusch von Schwingen in der Luft.
 

Mächtige Schwingen, die ein riesiges Tier tragen, eines das unweigerlich den Tod bringt.
 

Ich weiß, dass ich das nicht wirklich gesehen haben kann, es ist nur Einbildung. Ich habe noch nie zuvor wirklich einen Drachen gesehen oder gar gehört und doch erschrecken mich diese dunklen Vorahnungen zutiefst. Ich weiß wessen Schicksal sie am Ende sein könnten und das ist es, was mir das Herz zusammen schnürt. Ich bin hellwach, mein Schädel hämmert unentwegt. Mir ist schlecht, hastig versuche ich aufzustehen und mir frisches Wasser zu besorgen, diesen bösen Traum einfach wieder hinunter zu schlucken. Einen klaren Kopf zu bekommen. Heftig durchatmend stehe ich schließlich auf und gehe ohne zu zögern, an meinen Tisch, um mir Wasser in einen Becher einzuschenken. Den Weg dahin finde ich auch im Dunkeln. Elladan hat mir einmal gesagt, das ich Katzenaugen hätte, die auch in der Nacht sehen könnten. Nun so unrecht hat er damit gar nicht, fürchte ich. Manchmal habe ich tatsächlich das Gefühl, als könnte ich es, aber nur ab und zu, wenn mich solche kurzen hellsichtigen Bilder treffen. Bisher gab es das noch nicht oft, ein paar Mal ist es mir ungewollt passiert, als ich dabei gleichzeitig meine heilerische Kraft benutzt habe, aber eigentlich sah ich nur Schemen, all das nie so deutlich, wie gerade eben.
 

Daher ängstigt mich das hier um so mehr, eben weil ich nicht weiß, was es bedeutet.
 

Instinktiv spüre ich die unterschwellige Gefahr, die darin mitschwingt. Eine Gefahr, der sich im Grunde alle Mitglieder der Gemeinschaft stellen müssen, die in ein paar Stunden von hier aufbrechen wird. Ich weiß nicht, ob sie sich diesem Schicksal wirklich alle bewusst sind? Wenn ich da so an die beiden jungen Zwerge denke, diese fröhlichen jungen Leute. Ich kann nicht sagen, dass ich Kili nicht mag. Der zuweilen noch ziemlich vorlaute junge Zwerg, hat seinen ganz eigenen Charme und mir würde das Herz bluten, würde ihm etwas zustoßen.
 

UND da ist auch noch der Mann, den ich liebe....Thorin Eichenschild, sein Schicksal ist mir nicht egal. Das wird mir in diesem Augenblick nur allzuklar, nur weiß ich nicht was ich tun soll? Nachdenklich wäge ich den Becher mit dem kühlen, völlig reinen Quellwasser in meiner Hand, dann setze ich an und lasse das kalte Wasser meine Kehle hinunter rinnen. Ich spüre die beruhigende Wirkung fast sofort. Mein Herz schlägt ruhiger, meine Sinne schärfen sich. Ich merke wie ich vollkommen ruhig werde und dann steht es mir ganz klar vor Augen. Ich weiß plötzlich, was ich zu tun habe, auch wenn IHM das am Ende überhaupt nicht gefallen wird. Nun er muss es ja nicht unbedingt wissen...oder? Es dauert eine ganze Weile, bis ich meinen Entschluss akzeptieren kann und als ich mich schließlich umdrehe, um mich wieder hinzulegen, sehe ich, dass es inzwischen langsam hell wird, die Morgendämmerung hat inzwischen Einzug gehalten. Der schwache rötliche Schein, einer Morgensonne fällt in schrägen Strahlen, in mein Zimmer hinein. Ich liebe das, ich bin morgens oft die Erste, die draußen ist, um den neuen Tag zu begrüßen, so auch heute. Nichts hält mich mehr in meinem Zimmer, eilig schnappe ich mir meine Überdecke vom Bett und wickle mich damit ein. Ich will nicht lange draußen bleiben, nur höchstens ein paar Minuten, immerhin habe ich heute ja noch einiges zu erledigen. Doch als ich wenig später draußen auf dem großen Balkon ankomme, merke ich beinahe sofort, dass ich nicht länger alleine bin. Die Gestalt, die dort steht und sich den Sonnenaufgang ansieht, ist mir so vertraut und doch so fremd. Mein Herz beginnt zu pochen, wild und nicht mehr länger kontrollierbar.
 

Er ist es tatsächlich, kein Zweifel?! Oh nun, ich hätte nicht gedacht, ihn schon so bald wieder zu sehen? Ja und dann geschieht es, ich kann einfach nicht anders, als ihn anzusprechen. Als Thorin mich sieht, wirkt er zuerst recht verwirrt und etwas unsicher. Wie ich, hat er wahrscheinlich nicht damit gerechnet, gerade hier auf mich zu treffen, aber ich muss sagen, dafür hat er sich erstaunlich gut im Griff. Ich sage ihm, was mir auf der Seele liegt und dass ich ihn nicht so gehen lassen kann, nicht bevor ich mit ihm gesprochen habe!
 

zurück zu Thorin...
 

Lyril sieht mir unverwandt entgegen, der Ausdruck ihrer sonst so klaren, grünen Augen wirkt schmerzlich verschleiert, so als würde sie eine große Sorge tragen, die sie quält. Nur einen Augenblick später kommt sie so nahe, dass ich unwillkürlich ihren zarten Duft in der Nase habe, sie riecht noch immer so unverwechselbar wie Wildblumen im Sommer. Ich spüre ihre Hände, die sich sachte auf meine Schultern legen, dabei sieht sie mich fast flehend an.
 

“Thorin, bitte geh nicht! Ich fürchte, ich könnte es nicht ertragen, wenn dir etwas zustößt! Versteh doch, ich...ich habe schreckliches auf deinem Weg gesehen, da waren entsetzliche Vorahnungen. Bleib noch, bitte geh nicht fort!” Ihre Botschaft ist eindeutig und ich fühle die Sorge um mich, die echt ist und doch kann ich in diesem Moment nicht anders.

“Du weißt aber doch, dass ich hier nicht bleiben kann!” Kontere ich daher anschließend knapp, mit sichtlich vernunftbetontem Unterton in der Stimme, der ihr anzeigen soll, dass sie sich keine Sorgen machen muss.

“Thorin, dann lass mich wenigstens mit dir gehen!” Lyriels Stimme klingt eindringlich, als sie mir antwortet. Ich blicke sie an, für einen kurzen Moment zieht sich ein trauriges Lächeln über meine Züge, ehe ich ihr erneut antworte.

“Nein ich denke das ist keine sonderlich gute Idee und du weißt das. Lyriel versprich mir, dass du mir nicht folgen wirst, egal was geschieht!”

Sie sieht mich an, ihr Blick wird unerbittlich und ihre Stimme klar und kühl, als sie spricht.

“Fürwahr das kann ich nicht, ich weiß sehr wohl, das dies vielleicht kindisch klingen mag und ich verstehe deine Gründe auf eine Art sehr gut Thorin! Ich erhebe einen Anspruch, wo keiner sein dürfte....verzeih mir! Nun, ich werde es akzeptieren, vorerst und schweren Herzens, wenn du mich dazu zwingst! Niemand gehört einem, man gehört letztendlich nur sich selbst und so sollte es fürwahr auch bleiben. Aber trotzdem mache ich mir Sorgen um dich, kannst du das nicht verstehen?”
 

Ein leises Seufzen schält sich aus meiner Kehle, ehe ich etwas dazu sagen kann.

“Ich weiß und ich verstehe es, aber trotzdem steht meine Entscheidung, ich muss gehen für mein Volk!”

Lyriel nickt kurz, ich sehe, wie eine Träne sich glitzernd an ihrer Wange fängt, sie kämpft sichtlich mit sich.

“Dann geh, mit den guten Wünschen aller freien Völker und gib auf dich acht, Thorin Eichenschild, versprich mir das und möge der allmächtige Schöpfer stets über dich wachen!

Namariê pflegt man bei uns zu sagen...fahrt wohl...heißt das in meiner Sprache und es heißt auch, ich hoffe auf ein Wiedersehen!” Mit diesen Worten beugt sie sich vor und drückt mir anschließend einen zarten Kuss auf den Mund, nicht mehr, nur diese einfache und doch so wirkungsvolle Geste, die mir beinahe sofort ein füchterlich schlechtes Gewissen macht. Noch ehe ich sie zurückhalten oder ihr irgend etwas entgegnen kann, dreht sie sich flink um und geht...einfach so. Sie dreht sich nicht mehr nach mir um, kein einziges Mal und ich sehe nur noch, wie ihr langes rotes Haar, wie eine blutrote Flamme hinter ihr, im schwachen Schein der roten Morgensonne leuchtet. So wie der Atem des Drachens, genauso feurig, gnauso schön und genauso tödlich, das ist mein Schicksal, dem ich mich zu stellen habe, um den Berg zurück zu erobern....Erebor....den einsamen Berg!
 

Ich stehe da und lasse meinen Blick noch kurz über das Tal schweifen, ehe ich mich schließlich straffe um hineinzugehen, denn auch ich habe meine Entscheidung getroffen, so wie sie, was letztenendes daraus wird, kann niemand sagen. Als ich etwa eine halbe Stunde später am Frühstückstisch erscheine, sind bereits alle anwesend, außer Gandalf, vom Zauberer fehlt jede Spur. Schweigend und in mich gekehrt, geselle ich mich dazu, niemand achtet groß auf mich, nur Balin blickt einen Moment hoch, als er mich kommen sieht. Seine Mine wirkt ungewohnt sorgenvoll und daher verwundert es mich auch nicht, dass er mich kurz darauf anspricht.
 

“Thorin, wo kommst du denn jetzt her? Ist was passiert? Du wirkst so...ja ich weiß nicht recht?”
 

Er bricht ab, sieht mich dabei nachdenklich an, doch dann lächelt er plötzlich....
 

“....ah ich verstehe!” Sagt er nur leise, das ist alles!



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