Am nächsten Tag jedoch war Kyo fort.
Ohne ein Wort war er aus der gemeinsamen Wohnung verschwunden.
Lediglich einige Dinge, die wohl zu schwer und zu viel zum Tragen waren, hatte er zurückgelassen [...]
Mittlerweile hatten seine Finger mehrmals mit der scharfen Klinge seines Messers Bekanntschaft gemacht und auch sein Handrücken durfte der heißen Pfanne bereits einmal 'Hallo' sagen [...]
Nach wenigen Sekunden erfüllen die letzten Klänge von THE FINAL den Saal, Kyo's Stimme, so verzweifelt, so schmerzerfüllt und doch so wunderschön, dass sie mir eine Gänsehaut über den Körper jagt.
Dein Mund ist einen Spalt weit geöffnet und ich starre geradezu auf deine vollen, bebenden Lippen, aus denen stoßweise der Atem dringt. Wie gerne würde ich mich jetzt zu dir beugen und dich küssen, dich noch atemloser machen, als du es bereits bist.
Leicht murrte der Schwarzhaarige im Schlaf, während er sich auf die andere Seite drehte. Aber kam er irgendwie nicht richtig zu Ruhe in seinem Schlaf. Stattdessen wurde er wie schon so oft von Träumen heimgesucht.
Erneut entkam ein Fluchen meinen Lippen und ich zog den Schlüssel harsch zurück, schmiss ihn wütend irgendwo in Richtung Beifahrersitz, wo er klirrend gegen das Fensterglas knallte und auf den Sitz fiel.
Vielleicht fand er Kyo ja nackt vor? Vielleicht hatte er es sich auf dem Bett bequem gemacht und wartete nur noch auf ihn. Oder er lag in der Wanne und entspannte, so dass er einfach nur zu ihm schlüpfen musste.
„Wie du und ich“, strahltest du glücklich und drücktest mir einen Kuss auf, bevor du zufrieden auf das Sofa sankst, die rote Decke betrachtend, die deiner Haarfarbe glich, den schwarzen Stoff der Couch ansehend, der meiner glich.
Mein Vermieter hatte mir vor einigen Tagen mitgeteilt, dass das Gebäude, in dem ich wohnte, von Grund auf saniert werden sollte, die Wohnungen somit auf den neusten Stand gebracht und anschließend renoviert wurden.
Ein brennendes Fieber, das grausam meine zerrüttete Seele heimsucht,
denn du bist es, der dieses unbändige Feuer in mir stets neu entfacht
ein Fieber, das mir andauernd Illusionen beschert,
die ich in meinem Leben nicht wahr haben will
Was genau stellst du bitte mit mir an,
[...]„Und ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht für euch. Zuerst die gute. Unsere Tour wurde bestätigt.“
„Und was ist die schlechte?“, wollte Kyo sofort wissen.[...]
Kyo würde niemals Die's Gefühle erwidern. Dafür kannte er den Blondschopf zu gut. Er zeigte nie, was er empfand, nur selten, was er dachte. Man konnte ihn schon als gefühlskalt bezeichnen.
Wie viel Zeit ist schon vergangen? Träge schweift mein Blick durch den Raum und ich fixiere den Kalender, der an einer der anderen Wände hängt. Jeder Tag, an dem ich hier gesessen und gewartet habe, ist rot markiert.
Noch immer kann ich die Wärme spüren, die von dir ausgeht. Noch immer kann ich deinen heißem Atem spüren, der über meinen ganzen Körper streift, wie du mir lustvoll in mein Ohr stöhnst, mich um den Verstand bringst.
Ich kann es nicht deuten, aber die Angst und Verzweiflung, die Unsicherheit, die ich sehe, wenn sich dein Blick zu mir wendet, schickt mir immer wieder eine Gänsehaut über den Körper.
„War da kein Platz mehr unter der Jacke oder warum sehe ich hier kein Shirt?“ Die wunderbare Aussicht genießend, leckte Die sich über die Lippen.
„Ich hatte halt so eine Ahnung“, gestand Kyo und zeigte sein verruchtestes Lächeln.
Der graue Alltag der uns gerade nahe zu umschlingt macht es um so schwieriger,
denn es fällt mir in letzter Zeit immer schwerer nicht an dich zu denken
Irritiert beobachtete Kaoru Kyo, der sich in eine Ecke zurückgezogen hatte und mit seiner Mutter telefonierte. Er verstand nicht viel, außer einem: Es ging um Kranke und Nahrungsaufnahme während einer Krankheit. Aber Kyo war nicht krank.
[...Zu vergessen wer ich eigentlich wirklich bin, meine Ziele aus den Augen zu verlieren, zu wissen das ich niemanden habe, der mich von Fehlern abhält, der versucht mich zu belehren und mir zu helfen. Es macht mir Angst ich selbst zu sein...]
„Ich heiße Daisuke. Aber du kannst mich Dai nennen.“ Wieder dieses Grinsen und am liebsten wäre ich seitwärts vom Stuhl gefallen und liegen geblieben, damit ich es nicht mehr sehen muss. Irgendwie bringt es mich total durcheinander.