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Lebkuchenherzen und Dominosteine

~Yamachi~
von

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Wetten

Kapitel 1: Wetten
 

"Hey, Yagami, hast du schon gehört?" Der Angesprochene drehte sich in die Richtung, aus der die Stimme kam, streifte sich aber gleichzeitig das verschwitzte T-Shirt ab, so dass sein Blickfeld für kurze Zeit verdeckt wurde und er nur raten konnte, wer das gesagt hatte. "Nee, was?" Auch wenn er sich dabei dezent blöd vorkam, er hatte wirklich keine Ahnung. Was interessierte ihn auch das Geschwätz der anderen? "Das Konzert von den TeenAge Wolves am Samstag war ein totaler Reinfall. Ishida hat seit dem extreme Depressionen und jeder, der sich mit ihm anlegt, ist wirklich zu bemitleiden."

"Echt? Ishida dreht eh voll am Rad." "Der hat´s doch verdient. Die ganze Zeit läuft der so aufgeblasen auf dem Schulhof rum." "Wie sagt man so schön: Hochmut kommt vor dem Fall." Der Braunhaarige, der sich auch nicht um diese Wortfetzen kümmerte, zog sich in aller Ruhe weiter an, ohne selbst ein Kommentar dazu abzugeben. Warum sollte er auch? Es war seine Sache, was er sich dazu dachte. "Hey, Yagami!" Schade eigentlich. Er hatte sich wohl doch nicht mit der Stillschweige-Nummer davor drücken können, etwas zu der Sache zu sagen. Es war unmöglich, so zu tun, als habe er nichts gehört, denn der Besitzer der Stimme stand nun direkt vor ihm und Wegsehen brachte auch nichts mehr.

"Warst du nicht mal mit dem Typen zusammen?" Die Reaktion auf diese Frage war ein Zähneknirschen und das Verengen der Augenbrauen von Seiten des Braunhaarigen. "Nein, ich war nicht mit ihm zusammen. Nur weil ich auf Kerle stehe, heißt das noch lange nicht, ich spring mit allem und jedem ins Bett." "War ja nur 'ne Frage. Mann, warum bist du denn so gereizt?" Tais Gegenüber schien reichlich erstaunt über dessen Verhaltensweise.

"Ich weiß, warum er so drauf ist! Ishida hat ihn abblitzen lassen", kam plötzlich das Kommentar von einem Jungen aus dem Team, der sich gerade im Stehen eine Socke anzog und dabei gefährlich hin und her wackelte. Yagamis Mundwinkel zuckten, seine Augen verengten sich zu Schlitzen. Wie konnte man ihm nur so etwas unterstellen? "Was? Ishida hat Yagami 'ne Abfuhr verpasst?" Das Thema schien auf einmal die gesamte Besatzung des Fußballteams zu interessieren, was Taichis Fäuste dazu veranlasste, sich zu ballen.

"Jetzt wo du's sagst... Die beiden passen echt irgendwie zusammen." Was genug war, war genug. "Verdammt noch mal! Ishida hat mich nicht abblitzen lassen! Ich war es, der keine Beziehung wollte!" Das hatte wohl auch noch die letzte Staubmilbe in dieser dreckigen Umkleide mitbekommen. "Und du bereust es." Das war nur eine nüchterne Feststellung, keine Frage, wie Taichi es von dieser Satzstellung kannte. "Von wegen. Ishida ist ein verdammtes Arschloch, warum sollte ich es bereuen, nichts mit ihm angefangen zu haben?", wurde auch sofort die Antwort gebellt. Der Rest des Teams hatte sich inzwischen wieder ihrer eigenen Wäsche zugewandt. Einzig und allein Motomiya, der Torwart des Teams, schien sich noch um Tais Worte zu kümmern. "Wenn du es nicht bereust.... Beweis es uns doch." Ein hinterhältiges Grinsen stahl sich auf die Lippen des Torhüters. "Wie lange brauchst du, um ihn flach zu legen? 2 Monate?" Tai überlegte nicht, bevor er Antwort gab. "Zwei Monate? Ach komm schon, du kennst mich. Ein Monat ist schon zu viel." "Okay, sagen wir bis zum Ende der Ferien."

Der darauf folgende Handschlag war schneller getan, als Taichis Gedanken mitkamen.
 

Bis zum Ende der Ferien. Das hieß, er hatte drei Wochen Zeit. Okay, höchstens eine Woche, in der er Yamato Ishida zu Gesicht bekam, denn danach fingen die Winterferien an und, obwohl Yamato im benachbarten Wohnblock wohnte (wovon Tai seinen Teamkameraden natürlich nichts erzählt hatte), hätte er keine Gelegenheit, sich um "Operation Ishida" zu kümmern. Taichi würde mit seinen Eltern und Hikari die beiden Wochen der Ferien mal wieder in einem Erholungspark in den Bergen verbringen. Er freute sich zwar schon darauf, wieder Ski fahren zu gehen, jedoch würde er so seine Wette verlieren. Wie sollte er es denn bitte schaffen, Yamato nur nach einer Woche ins Bett zu bekommen? Zaubern konnte er nicht.

Überhaupt wusste er gar nicht, wie er denn mit Yamato ins Gespräch kommen sollte. Es war schon etwas länger her, dass beide miteinander irgendetwas wie Freundschaft teilten. Fast zwei Jahre. Die beiden kannten sich genau genommen schon seit der Sandkiste, beziehungsweise seitdem sie zusammen auf dem Spielplatz, der zwischen den beiden Wohnblöcken errichtete worden war, gespielt hatten. Die beiden waren unzertrennlich gewesen, keiner hätte gedacht, dass diese Freundschaft, die die beiden verband, einmal zu Ende gehen würde. Und warum das Ganze? Vor zwei Jahren hatte Yamato Taichi damit überrumpelt, er hätte sich in ihn verliebt.

Die Bedenkzeit, die Tai darauf gefordert hatte, war immer noch nicht vorbei. Um es genau zu nehmen; Taichi hatte Yamato noch nicht wieder auf das Thema angesprochen und war ihm aus dem Weg gegangen. Das war auch dadurch zu erklären, dass Yamato einen auf Rockstar gemacht hatte, fürchterlich damit angab, dass alle Mädchen auf ihn standen, durch die Schule stolzierte, als wäre er der King persönlich und mit allem in die Kiste sprang, was nicht bei drei auf den Bäumen war. Da fand es Taichi richtig gerecht, dass Yamatos Band nun so einen Flop erlebt hatte, auch wenn es ihm für die anderen Mitglieder Leid tat.

Auch aus dem Grund, dass Yamato sich vom Charakter her so verändert hatte, war Taichi eigentlich froh darüber, nichts mehr mit Yamato zu tun zu haben. Auch wenn er jetzt noch, wo er bepackt mit einem Fußball und seiner Sporttasche am Schuleingang auf seinen ehemals besten Freund wartete, nicht wusste, wie er auf ihn zugehen sollte... Ein Yagami schaffte doch alles.
 

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"Und? Was sagst du? Glaubst du, du schaffst auch noch die eine Woche?" Die Augen des Blonden blitzten gefährlich und zwangen ihren Gegenüber förmlich, nicht zu verneinen. "Aber Yamato.. Ich hab's Misiko doch versprochen." Dem Blonden entfuhr ein Seufzer. "Mensch, Asaki, was ist eine Woche im Vergleich zu drei Monaten?" "Aber Yamato, am Ende der drei Monate steht Silvester und ich hab Misiko doch versprochen...." "Dass du sie im neuen Jahr endlich flach legst, ich weiß.", seufzte Yamato und spielte mit einer Theatralik, die eher hätte Vermuten lassen, er wäre Schauspieler; eine traurige Miene, die anscheinend das Herz seines Freundes erweichen ließ. "Noch nicht mal auf seine besten Freunde ist Verlass. Dabei dachte ich immer, Freundschaft geht über Liebe. Asaki, du enttäuschst mich." Der braunhaarige Junge war von Yamatos gespielten Tränen beeindruckt. "Mensch, Yamato, du weißt doch, dass du dich auf mich verlasen kannst. Es ist nur... Ich hab's doch versprochen. Warum willst du eigentlich, dass wir um eine Woche verlängern?" "Würde es nach ihm gehen, würdet ihr um weitere drei Monate verlängern. Yama ist doch nur deprimiert, weil ihm Momentan keine Weiber hinterher laufen." Der Verfasser dieses Satzes, ein Junge mit dunkelblauen Haaren und großen, braunen Augen, die sich hinter Brillengläsern versteckten, bekam für seinen Kommentar einen freundlich gemeinten Schlag auf den Hinterkopf verpasst. "Sei bloß nicht so vorlaut, Keichi. Ich hab genug Mädels, die mir hinterher laufen. Ich weiß aber auch, dass ich in den Winterferien anderes zu tun habe, als mich um Mädchen zu kümmern. Ich wollte schließlich ein paar neue Songs schreiben. Außerdem macht mein Vater Theater, wenn ich jeden Abend jemanden anschleppe. Er ist zwar kaum zuhause, aber wenn er was merkt, bin ich so gut wie tot." "Mensch Yamato, so vernünftig kenn ich dich ja gar nicht. Na ja, ich denke Misiko kann sich die Woche noch gedulden. Ansonsten bin ich halt der Blöde, der nachher bei Yagami betteln darf, mit zu spielen." Ein hinterhältiges Grinsen stahl sich auf Yamatos Lippen, als er sich diese Szene vorstellte. "Das will ich sehen", kam es dann auch von Keichi. "Machst du auch mit?" Yamatos Kopf drehte sich zum Blauhaarigen. "Natürlich, was denkst du denn? Ich hab im Moment eh niemanden an der Leine, die drei Wochen übersteh ich da auch noch." Asaki lächelte zwar noch ein bisschen unsicher, machte aber den ersten Schritt und streckte seinen beiden Bandkollegen eine Hand entgegen. "Dann ist es also klar. Wir bleiben keusch bis zum Ende der Winterferien. Und wer sich nicht daran hält, muss sich bei Yagami um einen Platz in der Fußballmannschaft bewerben - und den Rest der Saison mitspielen."
 

Worauf hatte er sich da nur eingelassen? Zwar war er es selbst gewesen, der diesen Vorschlag gemacht hatte, jedoch war es eher eine spontane Idee gewesen, als eine Sache, die er auch wirklich durchführen wollte. Dabei hatte er sich doch schon so darauf gefreut, nach Silvester endlich wieder mit dem nächst besten Mädchen in die Kiste springen zu dürfen. Und jetzt? Er hatte sich selbst noch eine ganze Woche Leidenszeit dazu verpasst. Sehr geistreich Yamato, wirklich. Dabei war ihm doch aufgefallen, dass die zwei Monate Keuschheit etwas mit seinen ständig wiederkehrenden Depressionen zu tun hatten. Nur wegen diesen hatte er das Konzert am Wochenende in den Sand gesetzt. Wie primitiv und notgeil war er eigentlich?

Als er, seine Gitarre geschultert und auf dem Weg nach Hause, darüber nachdachte, fiel ihm auf, dass es nicht das erste Mal war, dass er diesen Gedanken hatte. Okay, er hatte sich in den letzten zehn Wochen öfters diese Frage gestellt. Aber auch schon weit bevor er mit seinen Freunden diese Wette abgeschlossen hatte, hatte er sich selbst schon diese Frage gestellt. Um genau zu sein vor zwei Jahren, als er seinem - damals noch besten- Freund hinterher sah, wie dieser sich hastig auf den Weg nach Hause gemacht hatte, nachdem man ihm an Weihnachten seine Liebe gestanden hatte.

Warum musste Yamato genau heute daran denken? Hatte er nicht schon zu oft versucht, diese schrecklichen Erinnerungen aus seinem Gedächtnis zu löschen? Das Ergebnis war meist das gleiche gewesen - anstatt die Erinnerungen zu löschen, wurden sie in die letzte Ecke des Gehirns verbannt und einem in unpassenden Momenten wieder vor die Augen geführt. Womit hatte er das verdient? Yamato seufzte. Er konnte sich nichts vormachen, er war es ja selbst schuld gewesen. Das "ewige an diese Szene erinnert werden" war wohl Teil seiner Strafe, sich damals überhaupt für seinen besten Freund interessiert zu haben. Das dieser ehemals bester Freund nun aber am Schultor stand und scheinbar auf irgendetwas wartete, war nicht beabsichtigt gewesen, genauso wenig, dass dieser nun aufhörte den dämlichen Fußball in die Luft zu befördern und einen nun durchdringend ansah. Hatte Yamato etwas im Gesicht oder warum interessierte sich Yagami auf einmal wieder für ihn? Nun ja, von interessieren konnte man nicht sprechen. Es war sicher nur ein Zufall, dass sie sich hier begegnet waren. Taichi wartete sicher auf jemand anderen. Anders konnte es gar nicht sein, immerhin hatten beide seit zwei Jahren keinen Kontakt mehr zueinander. `Augen zu und durch, Yamato!´, wurde sich gesagt und der Blonde atmete tief durch und ging schnurstracks geradeaus weiter, ohne auf Yagami, der inzwischen den Ball in beide Hände genommen und Yamato weiterhin anstarrte, zu achten.

"Hallo Yamato." Auf diese Aussage war der Blonde so etwas von nicht gefasst gewesen, dass er auf der Stelle stehen blieb und Taichi in die Augen blickte. "Guten Tag, Yagami." Ja, so war es richtig - Immer die Fassung bewahren, immer cool und unnahbar wirken, bloß nicht durchschimmern lassen, dass man verwirrt ist. "Sag schon, was willst du? Ich hab nicht ewig Zeit, weißt du?" Woher er wusste, dass Yagami etwas von ihm wollte? Eigentlich nirgendwo her, es war eher eine Vermutung gewesen, von der Yamato hoffte, sie seie richtig. "Es wäre mir am liebsten, du würdest endlich `Nein´ sagen und mich endlich in Ruhe lassen." Warum Yagami nein sagen sollte? Ganz einfach, weil man noch immer keine Antwort hinsichtlich Taichis Gefühlen bekommen hatte und man diese nun schon seit zwei Jahren sehnsüchtig erwartete, obwohl man schon längst die Hoffnung aufgegeben hatte, der Braunhaarige würde ja sagen. Es war nur noch eine Formsache für Yamato, der gerne mit der ganzen Geschichte abgeschlossen hätte. Dies schien jedoch für Taichi weiß Gott nicht so zu sein, denn mit seiner Antwort und diesem verdammt süßen Lächeln, dass Yamato noch immer um den Verstand brachte, hätte dieser nicht mal im Traum gerechnet. "Und was, wenn meine Antwort gar nicht nein ist?" Zwei Jahre waren eine verdammt lange Zeit, um eine Antwort einfach so in den Raum zu werfen und Yamato damit vollkommen zu verunsichern. Wie konnte Yagami es nur wagen, einen so aus der Fassung zu bringen? "Dann find ich es ganz schön unfair, dass du mir erst jetzt Bescheid sagst." Yamatos Maske musste erhalten bleiben, auch wenn er Taichi in diesem Moment am liebsten umarmt hätte. Zwei Jahre hatten sie wenn nur zwangsweise Worte gewechselt und jetzt kam Tai mit solch einer Antwort? Irgendetwas war doch hier faul. "Ach komm schon Yama. Jetzt sei doch nicht gleich so griesgrämig. Du kennst mich doch, oder?" Ja, er kannte Taichi. Er kannte Taichi sehr gut sogar und diese Art, wie dieser ihn nun um den Verstand brachte, war einfach wahnsinnig. Merkte Tai überhaupt, was er gerade mit ihm anstellte? Yamato hoffte es nicht, denn sonst hätte er ein gewaltiges Problem.

"Hast du wirklich gleich was vor? Oder willst du noch mit zu mir kommen? Meine Mutter wollte heute noch Plätzchen backen, diese leckeren mit Schokolade und Zimt." Yamato war gar nicht aufgefallen, wie schnell sie von der Schule aus zu den Häuserblocks gekommen waren, in denen ihre Wohnungen lagen. Auf dem Weg hatten sie sich über alles Mögliche unterhalten, zum Beispiel wie es mit der Band und dem Fußballteam lief, was in den letzten Jahren passiert war oder was inzwischen aus ihren Geschwistern geworden war, die allen Anscheins nach glücklich zusammen waren. Warum hatte der Blonde das nie mitbekommen? Okay, er wusste schon seit geraumer Zeit, dass mein kleiner Bruder für Hikari schwärmte, aber ich hatte immer gedacht, Hikari mit ihrem Großerbruderkomplex würde sich nie dazu aufraffen, irgendwelche Beziehungen anzufangen, in denen sie nicht mit ihrem großen Bruder zusammen war. Zum Glück war Tai da wesentlich flexibler und hatte Hikari seine Meinung zu dem Thema gesagt. Inzest hin oder her, Hikari müsste einsehen, dass da noch andere männliche Wesen herumlaufen, die sie beschützen können. Solch ein Wesen hat sie dann wohl auch in meinem Bruder gefunden. Irgendwie schön für ihn. Und Yamato? Er verging sich an seinen Fans. War er ein Vorbild? Wohl eher nicht.

"Hm, eigentlich hab ich nichts Wichtiges vor. Die Wäsche kann noch bis heute Abend warten und mein Vater ist eh noch nicht zuhause. Wenn die Keks schon fertig sind, dann komm ich gerne mit hoch." Warum tat Yamato das hier eigentlich? Bis vor zwei Stunden hatte er die Freundschaft zu Tai noch für unwiederherstellbar gehalten. Und jetzt? Jetzt waren die beiden auf dem Weg zur Wohnung des Braunhaarigen und unterhielten sich wie früher. Dem Blonden kam das wirklich ziemlich merkwürdig vor. Aber sobald dieser Geruch, den er so lang vermisst hatte, wieder in seine Nase stieg, nachdem Tai die Wohnungstür aufgeschlossen hatte, verbannte er die Zweifel wieder in meinen Hinterkopf und steckte sie in die Schublade zu den Erinnerungen an den Weihnachtstag vor zwei Jahren.
 

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So, schön, dass ihr bis hier hin gelesen habt.. Noch ein paar Statements:

1. Der Titel hat eigentlich überhaupt nichts mit der Geschichte zu tun, er klingt nur so süß^^

2. Die ganze Geschichte hat 8 Kapitel, von denen ich ab jetzt jeden Freitag eins posten werde...

3. Ich freue mich immer über Kommentare, aber bin auch kritikfähig^^
 

Cleo

Kekskrümel

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Kapitel 2: Kekskrümel
 

"Tadaima!", erklang Taichis Stimme und sofort steckte seine Mutter den Kopf aus der Küche um ihn zu begrüßen. "Hallo Tai. Hat dein Training wieder länger gedauert? Oh wie schön, du hast Yamato mitgebracht. Ganz schön lange her, dass du das letzte Mal hier warst. Wie dem auch sei, die Kekse sind fertig, möchtet ihr welche?" "Ja, können wir uns welche mit in mein Zimmer nehmen?" Auch wenn er es schon oft verflucht hatte, in diesem Moment war Yamato froh darüber, nicht als weibliches Wesen geboren zu sein. Er wäre nicht damit zu Recht gekommen, 20.000 Wörter am Tag los zu werden, wie es Frau Yagami ihm hier vormachte. Wenn sie nicht auf 20.000 Wörter kam, wer dann? Weitere Zeit zum Nachdenken blieb Yamato gar nicht, denn er wurde, sobald er sich seiner Schuhe und seines Mantels entledigt hatte, mit auf Taichis Zimmer gezerrt.

"Du hast umgeräumt", war das Erste, was aus Yamatos Mund kam, als er sich in Taichis Zimmer wieder fand. "Ja, meine Eltern meinten, dass ich langsam zu alt dafür bin, mir ein Zimmer mit meiner Schwester zu teilen. Besonders, nachdem Kari diese komischen Andeutungen gemacht hatte. Und das Etagenbett befindet sich auf dem Sperrmüll." Tai grinste, Yamato grinste zurück. Ja, das Hochbett. Es war nicht zu selten gewesen, dass die beiden sich über das alte Ding lustig gemacht hatten, dass, ihrer Meinung nach, die letzten beiden Weltkriege überstanden hatte und nur darauf wartete, endlich mit der Großzügigkeit gesegnet zu werden, endlich ausgedient zu haben und seine letzten Jahre friedlich zu verbringen. Ob es allerdings friedlich ist, auf dem Sperrmüll zu landen und zerkleinert zu werden, stellen wir jetzt nicht zur Frage. "Sieht aber toll aus. Endlich mal ein bisschen Farbe." Und was für Farbe. Seit wann hatte Taichi denn eine Leidenschaft für rot? Das Zimmer war in einem hellen Rot gestrichen worden, es waren völlig neue Möbel gekauft worden und die neue Errungenschaft, das Einzelbett, stand in der Rechten Ecke des Zimmers. Taichi hatte außerdem neue Schränke bekommen, allesamt aus rotbraunem Holz. Auf dem Schreibtisch, der früher immer so leer gewirkt hatte, befand sich nun ein Computer. "Hat dein Vater im Lotto gewonnen?" Die einfache Frage von Seiten des Blonden bewirkte bei Tai einen mittelschweren Lachanfall. "Was ist denn daran so witzig?" Yamato verschränkte die Arme vor der Brust und schnaubte beleidigt aus, wobei er sich eine nervende Haarsträhne aus dem Gesicht beförderte. "Nichts. Meine Großmutter ist gestorben, und wir haben ne ganze Menge geerbt. Das Geld ging hauptsächlich an mich und Hikari, davon haben wir dann die neue Einrichtung bezahlt." Es klang etwas komisch, dass Taichi darüber lachte, dass seine Großmutter gestorben war, aber in Anbetracht der Lage, dass Yamato die Großmutter des Braunhaarigen kannte, war dies nicht mehr so verwunderlich. "Hast du denn gar nichts davon mitbekommen, dass wir das Zimmer hier renoviert haben? Dabei wohnst du doch genau DA drüben." Während Taichi das DA stark betonte, deutete er mit seinem ausgestreckten Zeigefinger aus dem Fenster, genau auf das gegenüber. Der Grund für dieses war lediglich, dass sich Yamatos Zimmer genau hinter diesem Fenster versteckte. Und auch, wenn die beiden Wohnblocks ein ganzes Stück auseinander lagen, konnte man bei näherem betrachten erkennen, was der andere gerade tat, wenn man nun mal nicht gerade mit ihm in einem Zimmer lag. Nach dem Weihnachtsfest vor zwei Jahren hatte Yamato es vorgezogen, sich im Bad umzuziehen, zu seiner Enttäuschung hatte Taichi dies auch getan.

"Tai? Machst du mal bitte auf?" Yamato wurde von diesen Worten aus seinen Gedanken gerissen, die er gerade bei den Abenden hatte, an denen er Tai von seinem Fenster aus bei einigen Tätigkeiten beobachtet hatte, von denen Tai lieber nicht wusste, dass Yamato dies gesehen hatte. Taichi sprang vom Bett, auf dem er es sich eben bequem gemacht hatte, auf und kletterte über Berge an Müll und Wäsche, über die Yamato extra noch nichts gesagt hatte, zur Tür, die er auch gleich öffnete. Seine Mutter betrat das Zimmer, beladen mit einem Tablett auf dem sich ein Teller voll wohlbekannten Keksen und zwei Gläser befanden, welche mit Wasser gefüllt waren. "Du kannst das Zeug demnächst auch selbst in der Küche abholen. Und räum endlich mal dein Zimmer aus. Es sieht hier ja aus, als hätte eine Bombe eingeschlagen." "Ja Mama", meinte Taichi darauf scheinheilig und versuchte, ein engelgleiches Lächeln aufzusetzen, was seine Mutter gekonnt ignorierte. "Du räumst dein Zimmer auf, sonst lassen wir dich nächste Woche hier." Yamato schaute wohl recht verwirrt, um nicht zu sagen verblödet. Bahnhof? "Aber Mom, dass kannst du doch nicht machen! Ich will dahin, außerdem könnt ihr mich nicht über Weihnachten allein hier lassen, außer ihr seit darauf aus, die Wohnung nicht mehr heil aufzufinden." Taichi wirkte recht verzweifelt, worauf Yamato ihn versuchte, aufzumuntern. "Dann kommst du halt rüber zu mir. Ich bin wahrscheinlich Weihnachten und Silvester allein zuhause, mein Vater muss auf eine Geschäftreise und ich bezweifle sehr, dass er es dieses Jahr schafft, an Weinachten oder Silvester zu kommen." Es war schön öfter passiert, dass Tai und Yamato zusammen Weihnachten gefeiert hatten, wenn Yamato mal wieder allein zuhause war. Manchmal durfte der Blonde am Weihnachtsabend mit Familie Yagami feiern, danach sogar bei Taichi übernachten. Aber die Zeiten waren schon lange vorbei.

"Du bist über Weihnachten allein? Du armer." Frau Yagami fing wieder an, ihre 20.000 Wörter zu füllen und unterlegte diese mit Mitleid. "Weißt du was? Du kommst einfach mit uns mit." Erneut schaute Yamato blöd aus der Wäsche. "Was? Hat dir Tai noch nicht erzählt, wo wir in den Weihnachtsferien sind?" Wann denn bitte? In den letzten zwei Jahren, wo Beide ja so einen guten Kontakt hatten? "Ist das dein ernst? Yamato kann mitkommen?" Der Braunhaarige sah aus, als hätte er heute schon sein Weihnachtsgeschenk erhalten. Dann wandte er sich aber zu Yamato. "Äh, ach ja, hab ich dir noch gar nicht erzählt." Taichi blickte entschuldigend zum Blonden. "Wir sind beide Wochen der Weihnachtsferien in eine Art Erholungspark. Das haben wir letztes Jahr auch schon gemacht. Wir sind da direkt in den Bergen, können da Ski fahren und Schwimmen gehen und alles Mögliche machen." "Äh, ich weiß nicht, ob mein Vater das wirklich erlauben würde." Matt schaute etwas peinlich berührt. Es war wirklich rührend, wie sich die Familie Yagami darum bemühte, ihm die Weihnachtsfeiern zu versüßen. "Ach, das wird schon. Nimm Takeru doch auch mit, dann ist der Urlaub für Hikari auch erträglicher." Yamato zweifelte daran, dass seine Mutter T.K erlauben würde, Weihnachten außer Haus zu feiern. "Ich werde mal nachfragen." "Natürlich, tu das. Wir haben eh einen Bungalow für sechs Personen, Tai hat auf sein Einzelzimmer bestanden, was er natürlich nicht mehr haben wird, wenn du mitfährst, Yamato." Warum musste Frau Yagami eigentlich immer so allwissend lächeln? Diese Frau begann, Yamato Angst zu machen. "Ach, dass wird schon nicht so schlimm sein. Hauptsache, Hikari ist nicht meinem Zimmer, da bin ich sogar bereit, mir mit Matt ein Zimmer zu teilen." "Wie großzügig, Herr Yagami, ich bin begeistert." Yamatos Miene wirkte erschreckend ernst. "Ach komm, Yama, du weißt, ich hab das nicht so gemeint. Natürlich teil ich mir gerne ein Zimmer mit dir." Bei diesen Worten wurde Yamato von Tachi in die Seite gezwickt, worauf der Blonde erschrocken zusammenzuckte (der so genannte Yani-Effekt) . "Na gut, ich werde euch beide dann mal mit den Plätzchen allein lassen. Ich würde mich wirklich freuen, wenn du mitkommen würdest, Yamato." Mit diesen Worten schloss Frau Yagami die Tür von Tais Zimmer hinter sich, worauf Taichi sich sofort auf den Teller mit den sternförmigen Keksen stürzte. "Wilscht du auch wasch?" Wurde Yamato von Taichis, mit Keksen überfülltem Mund gefragt, worauf dieser bejahend nickte. Taichi zeigte sich darauf gnädig und schob seinem blonden Freund zwei Kekse hinüber, die dieser dankend annahm. Wie gütig Taichi heute doch war. Normalerweise war Taichi nicht so gnädig und Yamato hatte sich glücklich schätzen können, wenn er überhaupt einen der Kekse abbekam. Die Folge dessen war meistens, dass Frau Yagami Yamato beim Verlassen der Wohnung einen Beutel Kekse mitgab, damit er auch was davon hatte. Die Kekse schmeckten nämlich wirklich, im Gegensatz zu vielem anderen, was diese Frau so fabrizierte. Heute bekam Yamato sogar mehr als zwei Kekse ab, sogar fast ein Viertel des Tellers befand sich auf dem Weg in seinen Magen, als die Jungen das Porzellan gelehrt hatten. Als die beiden sich darauf ansahen, fing Taichi an zu kichern. "Was ist? Hab ich was im Gesicht?" Der Braunhaarige antwortete nicht mit Worten sondern beugte sich vor und strich mit seinem Daumen über Yamatos Wange. "Musst du immer rumkrümeln?" Taichis Stimme wirkte zwar belustigt, jedoch schwang ein Unterton in der Stimme mit, den Yamato nicht definieren konnte, da ihn Taichis warmer Atem, den er nun auf seinem Gesicht spüren konnte, völlig um den Verstand brachte. Taichi schien dies wenig zu interessieren, denn sein Gesicht kam dem von Yamato immer näher, war dabei, den letzten Zwischenraum zwischen ihren Lippen zu überwinden.

Leider trat die von Yamato in seinem Gefühlschaos gehoffte Situation nicht ein, denn ein Klopfen an der Tür ließ die beiden erschreckt zusammenfahren und einen größeren Abstand zum jeweils anderen einnehmen, kurz darauf betrat Hikari das Zimmer. "Oni-chan? Hast du meinen Pullover gesehen? Den blauen mit den schwarzen Karos." Hikari schien nichts davon zu bemerken, dass Yamato rot angelaufen war. "Warum zum Teufel sollte ich wissen, wo dein Pulli ist?", brüllte Taichi seiner Schwester ins Gesicht. Er schien reichlich genervt darüber, dass man ihn gestört hatte. "Weil du ihn dir als letztes Ausgeliehen hast. Weißt du nicht mehr? Oh, hallo Yamato. Ist ja ne Ewigkeit her, dass du das letzte Mal da warst. Habt ihr euch endlich wieder vertragen?" Taichi stand grummelnd auf. "Verdammt noch mal, Kari! Lass mich gefälligst in Ruhe! Frag Mom, die hat den wahrscheinlich noch in der Wäsche. Und untersteh dich, jemals wieder mein Zimmer zu betreten!" Mit diesen Worten wurde Hikari vom Braunhaarigen aus dessen Zimmer geschoben, ohne dass das Mädchen etwas dagegen sagen konnte. Erst, als die Tür hinter Hikari geschlossen wurde, hörte man die dumpfen Protestschreie des Mädchens, woran sich Taichi und Yamato nicht weiter störten. "Also dann. Wo waren wir?" Das Grinsen auf den Lippen des Braunhaarigen trug dazu bei, dass Yamatos gesamter Gefühlshaushalt durcheinander gewürfelt wurde, wenn dieser es bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht war. "Ähm..." Der Blonde wurde rot. "Ach ja... Die Weihnachtsferien. Ich fänd´s klasse, wenn du und T.K mitkommen würdet. Na ja, das T.K nur mitkommt, damit wir beide unsere Ruhe vor Hikari haben, ist ja schon klar, oder?" Versuchte Tai jetzt witzig zu sein? Diese Definition von Witzig war nicht wirklich die, die Yamato bekannt war, und so konnte er Taichi nur mit einem verständnisvollem Lächeln antworten. "Du hast doch nichts dagegen, dass ich dich als Hikari-Alibi mitschleppe, oder?" "Nein, nicht wirklich. Ich darf dich dann aber auch als Takeru-Alibi benutzen, oder?" Welch primitive Art, einen Dialog zu führen, dachte sich Yamato, während er weiter in Tais Gesicht blickte. "Aber gerne doch."
 

"Ich bin wieder zuhause, Matt." Da wurde ja der Reis in der Pfanne verrückt, bei der Freundlichkeit, die ihm sein Vater mal wieder vorgaukelte. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, stellte Yamato die Pfanne mit besagtem Reis auf den Tisch und setzte sich auf den Platz gegenüber von seinem Vater, der diesen inzwischen eingenommen hatte. "Und, wie war dein Tag?" Diese vorgegaukelte Freundlichkeit steckte nun auch Yamato an und versuchte, die Familienidylle aufrecht zu erhalten. "Wie immer. Ich hab heute die Pläne für nächste Woche bekommen. Ich werde wohl die ganzen Ferien auf Geschäftsreise in Kyoto sein. Geht das in Ordnung, Yamato?" Warum konnte der werte Herr Vater sich nicht angewöhnen, seinen Mund erst zu leeren und dann zu sprechen? "Oh, natürlich, also so wie jedes Jahr." "Es tut mir leid Yamato, ehrlich. Vielleicht kannst du ja wieder bei Taichi drüben Weihnachten feiern." Welch Intelligenz den Vater doch plötzlich befiel. "Ja natürlich. Während Taichi und seine Familie in dem Erholungspark in den Bergen hocken." Trotzig wurde sich eine Ladung Gemüse mit den Stäbchen in den Mund gesteckt und übernatürlich lange darauf herumgekaut. "Yamato, nicht so sarkastisch bitte." Den Mund immer noch mit dem Gemüsebrei gefüllt, gab Yamato nur ein protestierendes Geräusch von sich. "Sie sind also nicht da... Hm, ganz allein will ich dich auch nicht lassen. Ich werde wohl deine Großmutter anrufen müssen." "Ähm, Dad?" Yamatos Worte hörten sich gebettelt an, jedoch war es wohl jetzt die einmalige Chance, Weihnachten nicht in einer Einöde, ein Dorf ohne jeglichen Computer (wahaha, ich liebe den 2. Film), zu verbringen, sondern endlich mal seine Ferien mit etwas Sport herum zuschlagen. "Was willst du jetzt schon wieder?" Genervt wurde diese Antwort gegeben, während Yamatos Vater sich damit beschäftigte, sich sein Essen weiter einzuverleiben. "Ich war heute drüben bei Tai, er hatte mich eingeladen. Und Frau Yagami meinte, dass sie und ihr Mann nichts dagegen hätten, wenn Takeru und ich mit in diesen Erholungspark fahren würden." Das Essen wurde gestoppte, dafür wurde Yamato mit Augen, die ungefähr die Größe und Tennisbällen angenommen hatten, angesehen. " Oh, wirklich nett von Frau Yagami, euch so etwas anzubieten", wurde gesagt, als Yamatos Vater sich von dem ersten Schock erholt hatte. "Nun ja, von meiner Seite her würde alles klar gehen. Ich bin schließlich nicht jemand, der darauf aus ist, seinem Sohn die Ferien zu vermiesen. Ihr müsstet halt nur noch eure Mutter überreden, dass T.K mitfahren darf. Aber du kannst Tai gerne sagen, dass du mitfährst. Natürlich nur, wenn das für seine Eltern wirklich in Ordnung geht."

Yamato konnte sich nicht daran erinnern, jemals in seinem Leben so schnell mit dem Essen fertig gewesen zu sein. Kaum war dies geschehen, angelte er sich das Telefon und tippte Taichis Nummer ein, die trotz der zwei Jahre, in denen Funkstille herrschte, fest in Yamatos Gehirn verankert war. Sein Vater hatte es ihm doch tatsächlich erlaubt. Sein Vater, von dem er immer gedacht hatte, er wäre die Ungerechtigkeit in die Person, die nur auf Gelegenheiten wartet, ihrem Sohn das Leben zur Hölle zu machen. "Hallo Tai.... Ja, mein Vater hat ja gesagt... Ja, ich hab mich auch gewundert.... Genau... Ja, ist wohl besser so.... Gehen wir dann morgen zusammen zu Schule? .... Ja, dann bis morgen...."

Yamato hätte jeden, der ihm heute Morgen gesagt hätte, was passieren würde, für wahnsinnig erklärt. Auf einmal waren all seine Depressionen verschwunden, verblasst, wie ausradiert. Und wer war daran schuld? Taichi Yagami. Dabei hatte Yamato vor kurzem noch daran gezweifelt, je wieder ein Wort mit diesem zu Wechseln.

Yamato wurde das Gefühl nicht los, dass, auch wenn die Welt ihm heute gut gesonnen zu sein schien, irgendetwas nicht stimmte.

Nur was... Das wusste er nicht. Er wollte es auch gar nicht wissen, jetzt, wo er an seinem Fenster saß, in Taichis Zimmer hinüber blickte und ihm zum ersten Mal auffiel, dass das Zimmer auch von hier aus betrachtet rot war. Taichi, der ebenfalls an seinem Fenster stand, sprach noch ein stummes "Gute Nacht", dann wurde das Licht gelöscht und Yamato konnte nicht mehr sehen, was im gegenüberliegenden Zimmer vor sich ging.

So beschloss auch er, sich bettfertig zu machen und schlafen zu gehen.
 

Es war ein toller Tag gewesen, da waren sich beide einig, auch wenn der eine es immer noch mit Hintergedanken versah...

und auf den tollen Tag, würden zwei tolle Wochen folgen. Zwei tolle Wochen, in denen Yamato sich Keuschheit geschworen hatte und Taichi sich davor retten wollte, seine Wette zu verlieren.
 

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So, wieder ein Kapitel fertig^^

Haut mich nicht, wenn ich sage, dass es ab jetzt erst richtig losgeht *in Deckung geh*

Ich würde mich weiterhin über liebe Kommis von euch freuen^^

Bis nächsten Freitag,

Cleo

Kissenersatz Taichi

Kapitel 3 : Kissenersatz Taichi
 

Wenn man es im Nachhinein betrachtete, so war es doch recht einfach gewesen, mit Yamato wieder Kontakt aufzunehmen. Man hatte Taichi ziemlich schnell wieder als Freund akzeptiert und war sogar mit diesem nach Hause gegangen. Und warum? `Was ist, wenn meine Antwort gar nicht nein ist? ´ Taichi drehte sich knurrend auf seinem Bett um. Verdammt! Die Antwort WAR nein, ist es doch auch immer noch! Warum hatte er sich zu etwas verlocken lassen? Nur, um Yamato so schnell wie möglich herum zu kriegen? Dabei hatte er doch Zeit. Jetzt, wo die Schulferien begonnen hatten, und Taichi zwei Wochen mit seinem Wetteinsatz vor sich hatte, fing der ganze "Spaß" doch erst an.

Was Taichi gewundert hatte, war das lockere Verhältnis zwischen den beiden Jungen, welches nicht im Geringsten darauf schließen ließ, sie hätten zwei Jahre lang nichts miteinander zu tun gehabt. Sie hatten sich über so viele Sachen unterhalten, waren schon fast wieder die allerbesten Freunde auf der ganzen Welt, und das nach nur knapp einer Woche. Fast bedauerte Tai es, durch seine Wette diese ganze Freundschaft wieder zu zerstören. Was hieß hier wieder? Die Freundschaft hatte sich doch nur wegen dieser Wette wieder erholt! Und nach den Winterferien? Wäre Yamato bestimmt enttäuscht von Tai und der Welt, würde wieder in seinen Depressionen versinken und mit allem und jedem ins Bett springen, nur um darüber hinweg zu kommen, dass sein angeblich bester Freund ihn nur ausgenutzt hatte. Irgendwie tat Yamato ihm Leid, jedoch wurde dieser Gedanke von unzähligen anderen verdrängt, die von seinen Plänen, seine Wette zu gewinnen, handelten. So ließ ihn die Sache recht kalt und er spielte mit geradezu fehlerlosen Perfektion Yamato diese "heile Welt" Freundschaft vor. Im Grunde hatte Taichi ja nichts gegen Yamato aus zusetzten - na ja, bis auf die Kleinigkeit, dass Yamato diese zwei wilden Jahre verbracht hatte, die Tai dann doch etwas störten - nein, er mochte ihn als Freund und wollte diese Freundschaft auch aufrechter halten. Auch hatte er wirklich oft darüber nach gedacht, wie es denn wäre, mit Yamato eine richtige Beziehung aufzubauen, etwas, das länger als eine Nacht hielt. Dagegen hatte dann aber sein Ruf an der Schule etwas auszusetzen, den er wirklich sehr schätzte und auch halten wollte. Auch... ja, was eigentlich? Taichi brauchte sich sowieso keine Hoffnungen machen, denn sobald Yamato von der Wette und Taichis Absichten Wind bekam, wäre dieser für ihn Geschichte. Mensch, war das alles kompliziert.

"Tai, kannst du mal bitte die Tür aufmachen? Es hat geklingelt!" Warum konnten diese dämlichen Eltern nicht einfach selbst die Tür öffnen? Die Antwort darauf bekam Tai schnell, als er die Tür seines Zimmers öffnete und seinen Vater im Wohnzimmer entdeckte, der sich gerade in einer ernsten Konversation mit Taichis Snowboard befand. Warum hatte Tai eigentlich das Klingeln nicht gehört? Ach ja, wahrscheinlich war die Musik in seinem Zimmer zu laut. Aber die TeenAge Wolves konnte man einfach nicht leise hören.

"Guten Morgen!" Ein fröhlich gelaunter Yamato kam hinter der Tür zum Vorschein, als diese von Tai geöffnet wurde. Ein Lächeln zierte seine Lippen und seine Wangen waren gerötet. Dies war mit der Kälte zu erklären, die derweil in Tokyo eingezogen war und nun unschuldige Bürger, wie Yamato hier, frieren ließ. "Huch, wo hast du denn T.K gelassen?", war Tais erste Frage, als er Yamato in die Wohnung gelassen hatte. "Er ist unten und hilft deiner Mutter und Hikari beim Einpacken. Warum fahrt ihr eigentlich mit zwei Autos? Doch nicht etwa, weil wir nicht alle in eins passen?" "Nein, keine Sorge. Wir fahren mit zwei Autos, weil wir mit einem Auto niemals hinkommen würden. Die Skiausrüstung nimmt einen riesigen Platz weg, da würden unsere Taschen gar nicht mehr in den Wagen passen. Mach dir also keine Vorwürfe. Außerdem haben wir dann auf der Fahrt Ruhe vor den Kleinen. Vorausgesetzt, du willst mit mir in einem Auto fahren. Heiße Schokolade?" Taichi hielt seinem Freund eine Tasse mit dampfendem Inhalt vor die Nase. Yamato nahm die Tasse dankend entgegen und gesellte sich zu Taichi, der es sich inzwischen am Küchentisch gemütlich gemacht hatte und ebenfalls eine Tasse in der Hand hatte. "Warum hilfst du eigentlich nicht mit beim Autobeladen?" "Ich hab keine Lust", war die gesmilte Antwort von Tai, der sich danach wieder seinem Kakao widmete. "Außerdem würde ich da unten nur im Weg stehen. Letztes Mal hat mir Kari eins mit ihren Skiern übergebraten, weil ich im Weg stand. Das wollte ich dieses Jahr einfach vermeiden." "Äh... wo du gerade die Skier erwähnst... ähm..." Yamato sah zur Seite, seine Wangen hatten sich wieder hauchzart rot gefärbt, was diesmal bestimmt nichts mit der Temperatur zu tun hatte. Immerhin müsste ihn die heiße Schokolade schon aufgewärmt haben. "Ich war noch nie Ski fahren, genau so wenig wie Takeru. Wir haben unsere Ferien bis jetzt immer bei unserer Großmutter in Shimane verbracht. Du weißt, das Dorf ohne Computer. Nun ja, deshalb haben wir auch keine Skiausrüstung. Mein Vater war letzte Woche zwar mit uns einkaufen, aber außer einem Schneeanzug, in dem ich unglaublich fett aussehe, und dem restlichen Zeug, sprich Skibrille, Handschuhe und so weiter, haben wir nichts, was auf der Skipiste Lebenswichtig ist. Sprich: keine Skischuhe, keine Skistöcke, keine Skier." Darauf sagte Tai erstmal gar nichts mehr. Eine längere Pause entstand, in der Yamato von dem Braunhaarigen entsetzt angesehen wurde. "Weißt du was Yamato?" Die blauen Augen, die Taichi daraufhin ansahen, schienen recht verwirrt. "Ich hab noch nie einen so langen Satz von dir gehört." Yamato kicherte.

"TAI! Hör auf, die Tassen dreckig zu machen und bring endlich deine Tasche runter! Alle warten nur auf dich!" Alle? Nein, Yamato saß noch mit ihm in der Küche und amüsierte sich. Wie konnte man etwas als alle bezeichnen, wenn Yamato fehlte? So eine Frechheit! "Ich glaub, wir sollten gehen." "Ja, da hast du wohl Recht." Widerwillig musste Taichi zustimmen. "Würdest du bitte meine Tasche aus meinem Zimmer holen? Sie müsste auf meinem Bett stehen, wenn ich sie überhaupt schon gepackt habe. Ich spül in der Zeit die Tassen aus, wir können sie ja wohl schlecht zwei Wochen hier stehen lassen." Tai schnappte sich Yamatos Tasse, als dieser aufgestanden war und in Richtung Tais Zimmer verschwand.

Die Tassen waren schnell ausgespült, genauso schnell, wie Matt wieder aus Tais Zimmer gekommen war, bepackt mit einer großen Reisetasche. "Sie stand neben deinem Bett, Tai. Außerdem hab ich mir erlaubt, dir noch etwas Wäsche einzupacken, mit dem bisschen, was da drin war, wärst du bis zum zweiten Weihnachtstag gekommen, aber weiter auch nicht." "Du klingst genau wie meine Mutter, weißt du das?" Es schepperte, als Taichi die Tassen, wohl etwas zu heftig, in den Schrank beförderte. "Komm, wir gehen. Oder willst du die Abfahrt noch länger hinaus zögern?" Yamato war schon an der Tür und zog sich seine Schuhe wieder an.
 

"Ui wie toll. Du hast deine Gitarre mitgenommen!" Taichi freute sich wie ein kleines Kind. "Natürlich hab ich das. Ich hatte eigentlich vor gehabt, meine Ferien nur damit zu verbringen, neue Songs zu schreiben, aber daraus wird ja anscheinend nichts. Also hab ich gedacht, ich nehm die Gitarre einfach mal mit, damit der kleine Tai auch mal was Neueres von den TeenAge Wolves zu hören bekommt." Nach diesen Worten verschwand Yamato im Auto, Tai folgte ihm, indem er auf der anderen Seite einstieg. "Du bist aber auch zu gütig Yama." "Ich weiß." Theatralisch seufzte der Blonde. "Ach ja, und was die TeenAge Wolves angeht... Warum hörst du immer noch die alten Lieder rauf und runter, wo du doch das Original haben kannst?" Taichis Kinnlade klappte herunter. "Woher...?" Da er darauf hoffte, der Blonde kenne ihn gut genug, sprach er nicht weiter. "Ach, du hast deinen CD Player angelassen, da lief gerade die CD, die ich dir gegeben hatte, mit den Probeaufnahmen." Tai errötete. Warum zum Teufel konnte er nicht lernen, seine Sachen immer auszumachen, wenn er das Zimmer verließ? "Du brauchst aber keine Angst haben, ich hab das Gerät ausgemacht. Denk doch mal an den Stromverbrauch." War Yamato wirklich so blind oder tat er nur so? Hatte er wirklich geglaubt, Taichi wäre wegen des Stromverbrauchs rot geworden? Nein, für so naiv hielt er Yamato nicht. "Wenn du willst, kann ich dir heute Abend schon ein paar Lieder vorspielen, falls wir gelangweilt auf unserem Zimmer hocken. Ist zwar nur a Capella, aber was soll's?" Taichi nickte lächelnd, dann wandte er aber sein Gesicht zum Fenster und betrachtete die Landschaft, die an ihm vorbei zog. Im Seitenspiegel des Autos konnte er das zweite Auto sehen, welches, mit seiner Mutter am Steuer, gemütlich hinter ihnen ratterte. Hikari und Takeru konnte er ebenfalls erkennen, die sich auf der Rückbank des Autos ein wildes Zungengefecht lieferten. Oh Gott, soweit waren die beiden schon? Wenn Taichi sich so zurückerinnerte, dann hatte er vor drei Jahren wesentlich besseres zu tun, als seine Zunge in die Münder von irgendwelchen Mädchen zu stecken. Zu dieser Zeit war er ja auch mit Yamato befreundet, was wesentlich ersprießlicher (geiles Wort XD) war.

Die Landschaft wurde nach zehn Minuten des Betrachtens auch nicht viel anders, vielleicht, dass hier und da mal ein anderer Baum auftauchte oder die Autos auf der Autobahn andere Kennzeichen trugen. Der einzige Unterschied, den Tai verspürte, war dieses flauschige Etwas, was es sich auf seinem Arm bequem gemacht hatte. Ein Blick zur Seite hatte ihm dann verraten, dass die Landschaft Yamato wohl doch zu langweilig gewesen war und er sich kurzerhand dazu entschlossen hatte, einzuschlafen - auf Taichis Arm. Okay, er war wahrscheinlich im Schlaf zu ihm herübergekippt, weshalb Tai ihm auch nicht sonderlich sauer war. Viel mehr erfreute ihn der Anblick des schlafenden Yamatos, der seine Lippen ein Stück geöffnet hatte und friedlich vor sich hin döste. Er schien die Nacht nicht viel geschlafen zu haben, genauso wenig, wie Tai lange im Land der Träume verweilt hatte. Der Morgen, und somit die Abfahrt waren viel zu schnell gekommen; Hatten die beiden doch gestern Abend noch bis kurz vor Mitternacht telefoniert. Gehörte dass eigentlich auch zu dem Plan, Yamato herum zukriegen? Wohl eher nicht, es diente eher Taichis Wohlbefinden, das sich deutlich gebessert hatte, seit dem er wieder Kontakt zu dem Blonden hatte. Am Ende seiner Überlegungen beschloss Taichi, die wenige Zeit, die ihm durch diese Autofahrt geschenkt wurde ebenfalls damit zu verbringen, den versäumten Schlaf nachzuholen. Sicher würde Yamatos wunderschöne blonde Haarpracht einen angenehmen Kissenersatz bieten.
 

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Wäre diese Haarsträhne nicht gewesen, die ihn wach gekitzelt hatte, so wäre Taichi sicher erst aufgewacht, wenn seine Mutter ihn geräuschvoll aus dem Auto geworfen hätte. So empfand er Yamatos Haare als wesentlich angenehmere Art, geweckt zu werden. Er öffnete ein Auge und sah auf einem der Schilder, an denen das Auto gerade vorbei rauschte, dass es nur noch wenige Minuten dauern würde, bis sie ihren Urlaubsort erreichen würden. Eigentlich höchste Zeit, Yamato zu wecken. Doch Taichi dachte noch nicht einmal daran und schloss sein Auge wieder, um noch ein Mal die letzten paar Minuten dieser Situation zu genießen. Sein Verstand schaltete sich dabei so gut wie ab, wurde vernebelt durch diesen angenehmen Geruch, der von dem blonden Jungen neben ihm ausging. Leider hatte dieser wunderbare Kuschelzustand nicht bis zur Ankunft am Ferienort angehalten, denn langsam machte sich auch Yamato bemerkbar, der aus dem Land der Träume auf dem Weg zum wirklichen Leben war. Ein Lächeln lag auf dessen Lippen und ließ Tai sich fragen, was wohl der blonde Engel geträumt hatte. Auch wenn Taichi nichts von diesem zu wollen schien, so gefiel ihm diese Bezeichnung für Yamato und er behielt sie liebend gerne bei.

Ein Gähnen verriet, dass Yamato nun wieder völlig "unter den Lebenden" war und Tai zog seinen Kopf, den er zuvor ja auf Yama platziert hatte, wieder in eine aufrechte Position. "Oh Gott, wie lange hab ich geschlafen?", wollte der "blonde Engel" wissen, worauf Taichi unwissend mit dem Kopf schüttelte. "Ich weiß es nicht, ich bin auch eingenickt. Aber wir sind gleich da, wir hätten eh aufstehen müssen." Erst jetzt, als sich Yamato wieder gerade hingesetzt hatte, konnte Tai ihn ganz betrachten. Er sah ziemlich verschlafen aus, außerdem standen seine Haare zu allen Seiten ab. Das Erste, was er tun würde, wenn sie im Bungalow angekommen wären, wäre wohl ein Badezimmerbesuch. Yamato war nämlich sehr eitel, wenn es um seine Haare ging. "Oh, tut mir Leid, dass ich dich zum Kissen umfungiert habe." Ein Rotschimmer legte sich auf Yamatos Wangen. "Ist nicht schlimm, hab ich ja schließlich auch gemacht." Infolge dessen ging ein Schrei durchs Auto.

"Du hast WAS? Bist du dir im Klaren, dass du damit meine Frisur ruiniert hast?" "Sachte, sachte, Yama. Es war doch nicht absichtlich. Außerdem war es schön weich." Auch wenn er immer noch sauer schien, so sah man das nun nicht mehr so deutlich auf dem Gesicht des Blonden. "Verdammt, dir kann man noch nicht mal böse sein, weißt du das, Ichi?" Taichi lächelte unschuldig. "Natürlich weiß ich das, sonst hätte ich mich niemals getraut, deine Haare anzutatschen." Als Antwort bekam Taichi ein Grummeln von seinem besten Freund, der sich beleidigt weggedreht hatte.
 

"Wir nehmen das Zimmer!", kam es schon von Hikari und Takeru, bevor Taichi und Yamato überhaupt ihre Taschen im Flur abgestellt hatten. "Hey, nicht so schnell. Wie wäre es, wenn ihr das mit der Zimmerverteilung Leuten überlasst, die älter sind als ihr? Zum Beispiel Yamato und mir?" Während Tai diese Worte sprach, legte er seinen Unterarm auf Hikaris Kopf um ihr seine Aussage schmerzlich einzubläuen. Sie war nun mal um einiges kleiner als Tai, na und? "Kommt gar nicht in Frage. Dein Vater und ich regeln das!" Tais Mutter war dazwischen gegangen, bevor Kari dazu übergehen konnte, ihren Bruder zu Hackfleisch zu verarbeiten. "Ihr helft erstmal mit, die Sachen aus dem Auto ins Wohnzimmer zu bringen. Die Skier lasst ihr aber noch im Auto, die brauchen wir erst morgen."

Kurz drauf war der Inhalt des Autos (mit Ausnahme der Skiausrüstung) im Wohnzimmer gestapelt und während die beiden Erwachsenen die Mitbringsel in den Küchenschränken verstauten, hatten es sich die Kinder im Wohnzimmer auf dem Sofa bequem gemacht. Yamato war mit seinen Eltern oder seinen Großeltern nie in solchen Erholungsparks gewesen, es war alles neu für ihn, Tai hingegen schien das alles als Selbstverständlichkeit zu sehen. Jedenfalls wunderte Yamato die behagliche Einrichtung, die schon das Wohnzimmer, eingerichtet mit einem Fernseher, Kamin, zwei Sofas und einem großen runden Esstisch, vorwies, an die die "Küche", eher nur eine Anrichte mit Herd, Mikrowelle, Kühlschrank und Schränken, angrenzte. Rechts gingen drei, links zwei Türen vom Wohnzimmer aus in verschiedene Räume, wahrscheinlich Bade- und Schlafzimmer.

"Ihr hättet ruhig mal mithelfen können! Wie dem auch sei. Wir haben beschlossen, dass Taichi und Yamato das Zimmer mit dem Doppelbett beziehen werden und die beiden Kleinen bekommen das Zimmer mit den zwei Einzelbetten." "Aber Mama!" Hikari war protestierend aufgesprungen, Takeru folgte ihr in die Standposition. Doch Taichi war schneller, hatte sich Yamato gekrallt, war über die ganzen Taschen, die im Wohnzimmer verteilt lagen, gestiegen und stand nun mit ihm vor der hintersten Tür an der rechten Seite. "Nichts da, das ist jetzt unser Zimmer!" Er streckte die Zunge heraus, öffnete die Tür, schubste Yamato hinein und schloss sie dann wieder. Dann schnappte er sich ihr Gepäck und betrat selbst das Zimmer. "So, das wäre nun auch geklärt. Können wir dann?" Strahlend hielt der Braunhaarige Yamato die Gitarre entgegen. "Lass mich erstmal meine Sachen auspacken, ja?", bat Yamato. Er war ganz schön überrascht, dass Taichi so schnell gehandelt und seiner Mutter nicht mal Zeit zum Ausreden gelassen hatte.
 

Das Zimmer war recht gemütlich eingerichtet, der Boden, so wie die Bettwäsche, war dunkelblau, die Wände selber blau gestrichen und die Möbel waren aus hellem Holz. Ein großes Fenster, welches Blick auf den vereisten See hinter dem Haus bat, prangte an der linken Wand.

"Welches hätten sie denn gerne?" "Dein Lieblingslied!" Taichi hatte sich sein Kissen geschnappt und sich bäuchlings auf sein Bett geworfen, Yamato setzte sich daneben, bewaffnet mit der Gitarre.

Bis dass Tais Eltern die beiden zum Mittagessen riefen, saß Yamato und sang für Tai das ein oder andere Lied, für welche er immer Applaus bekam.

Muskelkater

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Kapitel 4 : Muskelkater
 

"Und? Habt ihr schon Pläne für heute Nachmittag?", fragte Frau Yagami, während sie die Teller, die ordentlich aufeinander gestapelt waren, zur Spülmaschine herüber trug. "T.K und ich wollen spazieren gehen und uns den Park angucken." Hikari hatte ihre Hand in die Luft gestreckt und mit der anderen umklammerte sie Besitz ergreifend Takerus Arm. Taichi und Yamato mussten sich nur einen flüchtigen Blick aus den Augenwinkeln zuwerfen und schon begannen beide, zu kichern. "Mama! Taichi und Yamato machen sich über mich lustig!" Hikaris Verzweiflung ließ die beiden Jungen nur weiterlachen - bis Tais Mutter sich das nächst beste Buch geschnappt und beiden damit auf den Kopf schlug. "Hört auf, Hikari auszulachen", waren ihre Worte, dann wandte sie sich wieder zu ihrer Tochter, die Taichi und Yamato, welche sich beide jammernd den schmerzenden Kopf hielten, die Zunge kurz herausstreckte. "Natürlich könnt ihr spazieren gehen. Wir haben auch irgendwo einen Parkplan, den kann ich euch beiden ausleihen, dann verlauft ihr euch nicht so schnell. Aber seit vor´m Abendessen wieder da. Dein Vater will grillen." "Wenn das mal gut geht", kam es von Tai, dem es wohl nicht gereicht hatte, einmal von dem Buch erwischt zu werden. Denn kaum hatte er ausgesprochen, landete der dicke Wälzer erneut auf seinem Kopf, diesmal klang es schmerzhafter, wie Yamato sich bitter eingestehen musste. Trotzdem konnte er sich ein Lachen nicht verkneifen. "Vielen Dank auch. Aua." Tai hielt sich seinen brummenden Schädel. "Mom, jetzt hab ich Kopfschmerzen!" "Das war ja auch der Sinn des Ganzen", meinte Frau Yagami, rieb sich zufrieden die Hände an der Schürze ab, dann nahm sie das Buch erneut in die Hände und schlug Tais Hinterkopf zum dritten Mal. "Wofür war das denn jetzt, Mama?" Tai schien richtig wehleidig und auch irgendwie verzweifelt. "Ach, ich weiß nicht. Einfach nur so?" Das war zuviel für Yamato, der sich vor Lachen nicht mehr halten konnte und vom Stuhl aus auf den Boden fiel, wo er sich lachend herumkugelte. Hikari und Takeru, die bereits aufgestanden waren und nun über den blonden Jungens steigen mussten um zur Türe zu gelangen, durch die sie, nachdem sie sich im Vorraum mit Schuhen und Jacken bewaffnet hatten, den Bungalow kichernd verließen, warfen Yamato einen höchst seltsamen Blick zu, welcher wohl als Ausgleich für die Frage "Geht's noch, Yamato?" stehen sollte. Taichi hingegen, der seiner Schwester noch mit herausgestreckter Zunge hinterher geblickt hatte, stand nun auch auf, ging zu Yamato, der immer noch am Boden lag und kniete sich neben diesen. Mit seinem Zeigefinger begann er, an Yamato herum zu pieksen und zu stochern, darauf kam ein lieb gemeintes "Bist du schon tot?" über seine Lippen. Als er keine Antwort erhielt, entschied er sich, schwerere Geschütze aufzufahren, und ließ seinen Finger von Yamatos Bein höher wandern, bis zu dessen Bauch, weiter nach rechts und piekste in Yamatos Seite, der darauf erschrocken zusammenzuckte, dabei seine Hand mitbewegte und Tai mal eben eine Ohrfeige verpasste. "Sag mal spinnst du? Du weißt genau, dass ich es nicht leiden kann, wenn du das tust!" Yamato hatte seinen Oberkörper aufgerichtet und seinen Zeigefinger drohend erhoben. "Ja ha, aber es macht trotzdem Spaß, zu sehen, wie du zusammenzuckst." Taichi grinste breit, während der Blonde seine Arme vor der Brust verschränkte, beleidigt wegsah und nur ein "Masochist" hören ließ. "Aber du musst mir nicht direkt Eine scheuern. Du bist ja schon fast so brutal wie meine Mutter." Hinter der Küchenanrichte erklang ein "Das hab ich gehört, Taichi!" von Frau Yagami, die gerade dabei war, die Regale weiter einzuräumen. "Die ganze Welt ist heute gegen mich", quengelte Tai noch, als Yamato bereits seine Hand auf dem braunen Wuschelhaar platziert und begonnen hatte, seinen Freund zu patten (zu Deutsch: tätscheln^^). "Ach komm, ich bin nicht gegen dich. Jetzt hör schon auf zu flennen." "Ich flenn doch gar nicht." Taichi füllte seine Wangen beleidigt mit Luft, so dass sie sich aufblähten. "Nein, du heulst wie ein Schlosshund, ich vergaß." Mit diesen Worten ließ Matt seine Finger zu den Wangen des Braunhaarigen wandern und als er auf diese kurz eindrückte, entwich die Luft auch schon wieder durch Tais Lippen. "Ach man, Yama, du bist fieslich." "Ich weiß. Und? Was machen wir zwei Hübschen heute Nachmittag? Ich will nicht die ganze Zeit drinnen sitzen. Aber auf Spazieren hab ich offen gesagt keine Lust." Erstaunlich, wie schnell Yamato das Thema wechselte. Das lag vielleicht daran, dass er Taichi einfach ignorierte. "Hm, mal überlegen. Ski fahren lohnt sich heute nicht mehr, dass machen wir erst morgen. Und schwimmen gehen bringt auch nichts mehr, ist schon zu spät. Also entweder wir erkunden den Park ohne Parkplan mit der Aussicht, hinter irgendeinem Busch unsere Geschwister zu erwischen, die gerade Kaninchen spielen und danach werden wir uns in der Anlage verlaufen. Oder wir gehen zum Sportzentrum, da gibt es verschiedene Möglichkeiten von sportlicher Betätigung, zum Beispiel Badminton, Klettern, Tennis oder Fußball." Yamato zog eine viel sagende Grimasse und streckte seine Zunge angewidert heraus. "Du weißt, wie meine Meinung zum Thema Sport ist, Tai." "Ach komm schon, Yama. Wir müssen ja nichts Anstrengendes machen. Und schon gar nicht lange. Aber ich find das amüsanter, als den ganzen Tag im Zimmer zu verbringen." Tais Blick konnte mit "leicht naiv lächelnd glubschig" übersetzt werden. "Verdammt, ich hasse dich", ergab sich Yamato und stand genervt auf. "Nie kann man dir was abschlagen." "Ähm, und wo gehst du hin, wenn ich fragen darf?" Der Blonde sah überrascht über die Schulter, als er gerade dabei war, seine Zimmertür zu öffnen. "Mich umziehen, Blödmann. Glaubst du, ich will mir meine Designerklamotten voll schwitzen?" Mit seiner Hand deutete er auf seinen Brustkorb, was einer theatralischen Pose glich. "Aso..." Zufrieden, darüber, dass Tai ihn verstanden hatte, war Yamato schon dabei, lächelnd die Türe hinter sich zu schließen, als Tai aufsprang. "Moment mal! Designerklamotten?" In diesem Moment staunte Matt darüber, wie dünn Taichi sich doch machen konnte, als sich dieser zwischen der, noch offenen Türspalte hindurchquetschte. "Natürlich, was anderes lass ich doch nicht an meinen Körper", meinte der Blonde, während er zu seinem Schrank hinüber ging und anfing, darin herum zu kramen. "Das heißt also, mich würdest du auch nicht ranlassen." Die einfachen Worte brachten Yamato dazu, die Hose, die er bis eben noch in den Händen gehalten hatte, fallen zu lassen und Taichi entgeistert anzublicken. Sein Körper war starr, seine Stimme hatte sich verabschiedet.

"Hey Yama, du kannst wieder zurückkommen, wo immer du auch gerade bist. Es war ein Scherz!" Taichis Hand wedelte vor den blauen Augen hin und her, während der Braunhaarige diese Worte sprach. Yamato schien langsam zurückzukehren und schüttelte kurz seinen Kopf. "Es ist alles okay, ich war nur etwas überrascht", meinte er dann mit einem Lächeln auf seinen Lippen. "Willst du dich nicht auch umziehen? Ich stell es mir unbequem vor, sich in Baggys körperlichen Anstrengungen auszusetzen." Außerdem fand Matt, dass die Sachen, die Tai immer zum Fußball, ja eigentlich für jegliche Art von Sport trug, diesem wesentlich besser standen. Überdies kam durch diese Taichis körperliche Statur viel besser zu Geltung. Weite Baggyhosen waren ja solche Liebestöter. Ein Rotschimmer legte sich auf die Wangen des Blonden. Hatte er das jetzt wirklich gedacht? Okay, er hatte sich doch immer eine feste Beziehung mit Tai gewünscht. Aber... na ja, nun halt gewünscht, nicht gedacht, dass sie eines Tages da sein würde. "Wenn der werte Herr es so befiehlt, zieh ich mich doch gerne um." Wenige Sekunden später landete auch schon Taichis T-Shirt auf dem Bett und Taichi streifte sich die Hose von Leib, wobei Yamato seinen Blick nicht abwenden konnte. Warum machte Tai das überhaupt? Es war ja wohl offensichtlich, dass es völlige Absicht war, sich so erotisch wie möglich hier vor Matt zu präsentieren, das merkte ja sogar dieser selbst, der nun verzweifelt versuchte, wegzusehen. Letztendlich gelang es ihm, wenn auch mit unübersehbar rot gefärbten Wangen.
 

4 Stunden, einige harte Badmintonmatches und etliche blaue Flecken auf Yamatos Haut später ....
 

"Verdammt Tai! Hättest du nicht etwas rücksichtsvoller seien können? Mir tut alles weh!" Mit der einen Hand seinen schmerzenden Rücken drückend beförderte Yamato mit der anderen Hand seine Sporttasche in die nächst beste Ecke seines Zimmers. "Ich weiß gar nicht, was du hast. Also mir hat's Spaß gemacht." Grinsend nahm Taichi neben Yamato auf dem Bett Platz, auf welches sich der Blonde eben gelegt hatte. "Ja, du hast gut Reden, du wurdest ja auch nicht von einem Irren drei Stunden lang übers Badmintonfeld gescheucht. Oh Gott, mein Rücken schmerzt, ich sterbe." Das letzte Wort zog Yamato übermäßig in die Länge. Von Taichi kam keine wörtliche Antwort, obwohl Yamato eigentlich gedacht hatte, sein sonst so redegewandter Freund würde sich auch hier ein Kommentar nicht verkneifen können. Eine indirekte Antwort bekam der Blonde, als er ein Gewicht auf seinem Körper spürte und sich kurz darauf Taichis Hände an seinem Rücken zu schaffen machten. Der Braunhaarige ließ seine Hände über Yamatos gesamten Rücken wandern, hoch und runter, einmal nach links, dann wieder nach rechts, in die Mitte und immer so weiter. Vor lauter Entspannung kamen Laute der Befreiung über die Lippen des Blonden, die immer lauter wurden, da sich der Verursacher der Laute zwar bewusst war, sie ihm aber auch ebenso egal waren.

"Würdet ihr eure Liebesspielchen bitte etwas leiser treiben? Ich habe Kopfschmerzen!" Hikari hatte ihren Kopf durch den Türspalt gesteckt und damit Tais Massage ein jähes Ende gesetzt. Mit hochroten Köpfen blickten Yamato und Taichi noch auf die Tür, als diese schon längst geschlossen war. Was für Liebesspielchen? Es schien, als habe Hikari die Seufzer von Yamato, die vor Erleichterung, die Verspannungen endlich los zu sein, über dessen Lippen gekommen waren, völlig falsch gedeutet. "Irgendwann verreckt Hikari noch an ihrer Migräne", kam es von Tai, dessen Wangen unglaublich schnell wieder eine halbwegs normale Farbe angenommen hatten. "Ach komm schon Tai, hör auf zu lästern. Ich will dich mal erleben, wenn du mit Kopfschmerzen in deinem Zimmer liegst und Hikari und Takeru sich nebenan vergnügen." Auch Yamatos Wangen waren wieder von normaler Farbe, was nicht hieß, seine Gedanken wären wieder völlig in Ordnung. "Dabei haben wir uns gar nicht "vergnügt", du hast mich schließlich nur massiert." "Genau, ich kann gar nichts dafür, dass du stöhnst, als würden wir weiß Gott was treiben." Die Antwort darauf war auf Yamatos Wangen zu lesen, welche sich mal wieder tomatenrot gefärbt hatten. Langsam wurden diese Wangen nervig. Warum mussten sie auch immer anfangen, so zu glühen, wenn Taichi etwas sagte? Peinliche Fragen und noch peinlichere Antworten wurden jedoch von Taichis Mutter verhindert, in dem diese zum Essen rief, was aus einem verbrannten Etwas bestand, das wohl mal Fleisch war. (This is supposed to be meat)
 

Am nächsten Morgen war es zum Glück nicht Frau Yagamis schrille Stimme beim Versuch ihre 20.000 Wörter zu sprechen, die Yamato aus seinen Träumen riss sondern ein Sonnenstrahl, der sich durch die Gardine geschlichen und sich auf der Nase des Jungen platziert hatte. Schade eigentlich, zu gerne wäre er noch etwas liegen geblieben. Warum, das erfuhr er erst, nachdem er sich zur Seite gedreht hatte, um den Sonnenstrahlen auszuweichen.

"AH!" Dieser Schrei von Seiten des Blonden führte wohl dazu, dass der Rest der im Moment im Bungalow untergebrachten Personen, so wie die Nachbarn in den nächsten 10 Bungalows aus ihrem wohlverdienten Schlaf schreckten, so auch Taichi, der sich genervt umgedreht hatte und seinen Freund nun ansah. "Mensch Yamato, ich will schlafen!" Das Gesicht des Blonden war schmerzverzerrt, als Taichi es erblickte. "Mir tut aber alles weh", jaulte Yamato und in der nächsten Sekunde rollten Krokodilstränen über seine Wangen und verloren sich im Kissen. Tais Blick darauf war kurz und knapp zum Schießen. "Ich... ich hab Muskelkater!", jaulte der Blonde weiter. "Yamato, jetzt stell dich doch nicht so an! Jeder Mensch hat mal Muskelkater!" "Ich glaub jeder einzelne Muskel in meinem Körper ist verkatert." Taichi verdrehte genervt seine Augen. Was war Yamato doch nur für ein "Weichei! Du wirst schon nicht dran sterben!" "Und was wenn doch?" Spielte Yamato das alles nur oder war es ihm todernst? Taichi konnte tun, was er wollte, er wurde aus seinem Freund nicht schlau. "Lass mich einfach schlafen." Der Braunhaarige drehte sich wieder in die Position von vorhin und schloss die Augen, um noch einmal im Land der Träume zu versinken, was ihm leider nicht vergönnt war. "Taichi? Yamato? Aufstehen, die Sonne lacht!" Den Kopf unterm Kopfkissen versteckend grummelte Taichi irgendwelche Beschimpfungen zu seiner Frau Mutter, die zu seinem Glück nichts davon mitbekam. Yamato hingegen bewegte sich so langsam wie möglich aus dem Bett, natürlich nicht, ohne ein paar Mal vor Schmerz aufzuschreien. "Vielleicht solltest du heute zuhause bleiben, mit Muskelkater macht Skifahren wenig Spaß." Taichi stand auf und streckte sich einmal provokativ, so dass es Yamato auch ganz sicher mitbekommen musste. "Ich hasse dich", presste dieser zwischen seinen Lippen hervor, was einem Zischen gleich kam. "Ach komm, ich hab's nicht so gemeint." Während der Braunhaarige diese Worte sprach, wuschelte er Yamato mit seiner rechten Hand durch die blonde Haarpracht, was mit einem "Hey, hör sofort auf damit!" kommentiert wurde. Es wurde aber erst aufgehört, als so ziemlich jedes Haar an einem anderen Platz stand, was Yamato Wohl oder Übel dazu veranlasste, die nächsten paar Stunden im Bad vorm Spiegel zu verbringen.
 

"Hey Yamato, Mama und Papa brauchen noch eine Weile mit dem Frühstückstisch. Wir sollen uns schon mal unsere Skisachen anziehen." Yamato hatte gar nicht bemerkt, dass Taichi das Zimmer verlassen hatte, so sehr war er mit dem vorläufigen Ordnen seiner Haare zugange gewesen. Er schreckte kurz auf, was natürlich zur Folge hatte, dass er sofort wieder zusammen zuckte. Wie er diesen Muskelkater doch verabscheute. Bedacht langsam ging Yamato zu seinem Koffer, den er am Vortag neben seine Seite des Bettes gestellt hatte und suchte darin nach seinem Skianzug, eher eine Thermohose und eine Skijacke, holte diese heraus und begann, sich umzuziehen. Die schwarze Hose war schnell am Körper, wenn sich auch das Material im ersten Moment ungewohnt anfühlte. Ein weißer Pullover wurde langsam aus dem Koffer geangelt und genauso langsam über den Kopf gestülpt. Die Skijacke wurde beim auf dem Bett Liegen freundlich begutachtet. Warum sollte man sie auch beim Frühstück tragen?

Als er mit dem Ankleiden fertig war, riskierte Yamato einen Blick über die Schulter zu Tai. Dieser trug ebenfalls eine blaue Skihose, darüber einen weinroten Rollkragenpullover, der ihm, wie Yamato fand, sehr gut stand. "Also, ich finde nicht, dass du in der Hose fett aussiehst", kam es plötzlich von Tai. Yamato hatte gar nicht bemerkt, dass dieser seinen Kopf in die Richtung des Blonden bewegt hatte. "ÄH?" "Na, du hattest gestern gemeint, du würdest in deinen Skiklamotten fett aussehen. Aber das stimmt gar nicht." Yamato errötete. Schon wieder so eine Aussage von Tai, die sein Blut wandern ließ. Warum ließ Yamato das eigentlich mit sich machen? Er hatte doch schon längst mitbekommen, dass Taichi diese ganze Sache von wegen "Schwamm drüber, lass uns wieder Freunde sein" nicht ohne Hintergedanken angefangen hatte. Deshalb durfte man sich gar nicht erst falsche Hoffnungen machen. Und schon gar nicht dafür sorgen, sich wieder in ihn zu verlieben. Nein, das fehlte noch.

Okay, Taichi war ein netter Mensch, man hatte ihn damals geliebt und würde man Yamato jetzt eine Chance dazu geben, würde er sich auch wieder in ihn verlieben. Aber nicht mit dem Wissen, dass Taichi irgendetwas plante, dafür wahrscheinlich genau dieses Gefühl Liebe brauchte. Wer weiß, vielleicht hatte man ja im Fußballclub gewettet, wer Ishida-kun zuerst flachlegen würde.

Yamato musste lächeln. Nein, für so primitiv hielt er Taichi nicht.
 

+ + + + +

Ende von Kapitel 4 ^^

Entschuldigung, dass ich es erst heute (samstag) hochlade....

Ich war gestern auf einem "Wir sind Helden" Konzert und hatte nicht sonderlich viel Zeit ö.ö

Dafür kann ich aber stolz behaupten, dass auf dem Konzert ordentlich "geblockt" wurde XD

Okay, versteht keina, aber was solls?

Bis nächsten Freitag

Cleo
 

*Gib Marc das... könnt ihn behalten *

Pulverschnee

Kapitel 5: Pulverschnee
 

"So, und wenn ihr jetzt noch den Skier heranzieht, dann steht ihr wieder in der Ausgangsposition." Die Bemühungen von Hikari, den beiden Brüdern das Skifahren beizubringen wurden nur von dem Jüngeren mit einem zaghaften Lächeln bedankt, Yamato hingegen schien das alles reichlich wenig zu interessieren. "Musst du alles dreißigtausend Mal erklären? Langsam kann ich's nicht mehr hören", meinte er, als Hikari erneut dazu ansetzten wollte, den beiden Jungen eine Kurve zu demonstrieren. "Ach ja? Wenn du mir so gut zugehört hast, dann zeig mir doch mal bitte eine Kurve!" Hikari plusterte sich vor Yamato auf. So sauer hatte er sie noch nie erlebt. Was war denn los? Sie war schlecht gelaunt, nur weil man sie einmal kritisiert hatte? Das konnte ja heiter werden. "Okay, mach ich halt die blöde Kurve!" Im Nachhinein wünschte sich der Blonde, sich nicht so großkotzig verhalten zu haben, denn kaum hatte er den einen Skier herausgestellt, so wie Hikari es ihn vorhin erklärt hatte und was unglaublich stockig aussehen musste, verlor er das Gleichgewicht und keine drei Sekunden später lag er abseits der Strecke in einem Schneehaufen, welchen er mit seinem Fall aufgewirbelt hatte. Strahlendweiße Schneeflocken zierten nun nicht nur seine Haare, nein auch die rote Skijacke sowie seine Hose waren nun von dem weißen Puder alias Neuschnee befallen worden, ganz nebenbei spürte er seinen Körper und den Muskelkater rebellieren, was ihn zu einem kleinen Schmerzensschrei brachte. Kaum hatte er diesen getan, kamen auch schon Hikari und sein Bruder auf ihn zugefahren, blieben aber auf der Strecke. "Yamato? Alles in Ordnung?" Der vom Schnee Verschüttete wunderte sich, warum sein Bruder es auf ein Mal schaffte, die Kurven zu fahren. War er etwa der Einzige, der das mit den Kurven nicht auf die Reihe bekam? `Nichts ist in Ordnung´, wollte gesagt werden, aber die Worte blieben ihm im Halse stecken, als er auf der anderen Seite der breiten Piste eine Gruppe Mädchen erblickte, die alle einen bestimmten Punkt in der Nähe anvisiert hatten und, eine der Hauptbeschäftigungen weiblicher Wesen, so wie Matt dachte, irgendeine Person anschmachteten. Bei näherem Betrachten erkannte Yamato dann aber, dass es nicht irgendeine Person war, sondern Taichi, der eine, wie der Blonde zugeben musste, extrem gut Figur auf seinem Snowboard machte, mit welchem er gerade gelassen über einen kleinen Hügel gefahren, unversehrt wieder auf dem Schnee landete und den Mädchen seine linke Hand, deren Finger zu einem Peacezeichen geformt waren, entgegenstreckte. Die Gruppe weiblicher Wesen fing darauf an, wild zu schreien, ein Mädchen kippte sogar um - und Yamato schüttelte den Kopf. Warum machten diese Mädchen das? Tai, der inzwischen wohl genug von seinen Fangirlies hatte, drehte sich nun und sah direkt auf die kleine Gruppe, bestehend aus Hikari, Takeru und dem verschneiten Yamato, der immer noch abseits der Piste saß. Kaum hatte Taichi sie gesehen, machte er sich auch schon auf den Weg zu ihnen und kam letztendlich vor Yamato zum Stehen, jedoch nicht ohne mit seinem Board Schnee aufzuwühlen, der sich nun auf dem Blonden verteilte und sich zu dem anderen weißen Pulver gesellte. "Hey Yama, alles in Ordnung?" Tai hatte seine Skibrille von den Augen zu seinem Haaransatz verfrachtet, die nun den Platz seiner heißgeliebten Fliegerbrille einnahm. "Natürlich ist alles in Ordnung! Mir geht's bestens!", kam die patzige Antwort von Yamato, nachdem er sich von dem ersten Schock - Tai in einer malerischen Pose, von der Sonne beschienen, einfach zu freundlich um wahr zu sein - erholt hatte. "Okay." Yamato bekam ein, wie er fand, wunderschönes Lächeln von Taichi geschenkt, bevor dieser sich wieder die Skibrille über die Augen zog. "Ich bin dann mal wieder weg. Ich muss doch die guten Schneeverhältnisse ausnutzen." Und schon war Taichi wieder von dannen, die Gruppe Mädchen folgte ihm "ganz unauffällig" und so, dass es die restlichen Leute, die gerade in Ruhe Skifahren wollten, Wohl oder Übel mitbekamen.

"Ach verdammt!" Yamato hatte sich, kaum waren Tai und seine Anhängsel außer Sichtweite verschwunden, wieder aufgerafft und es irgendwie geschafft, wieder auf die Piste zu kommen. "Hey Matt. Was ist denn los?", kam die Frage von Takeru, der ihn verwirrt ansah. "Nichts ist los! Ich habe mich nur gerade vor Taichi blamiert, nichts weiter." Die Wangen des Älteren hatten sich wohl erneut rot gefärbt, ob nun aus Scham oder wegen der Kälte war nicht eindeutig klar. "Ach, wenn du vor uns hinfällst, ist dir das egal. Aber bei Tai wirst du gleich rot. Läuft da etwa was?" In Gedanken war Yamato gerade dabei, seinen Bruder zu erwürgen, was er aber glücklicherweise nicht in die Tat umsetzte. Viel eher versuchte er Hikaris Gekicher und die Worte seines Bruders zu überhören, indem er sich an die Erklärungen der Braunhaarigen erinnerte und nun erneut probierte eine Kurve zu fahren - was natürlich wieder nicht wirklich klappte, viel eher fuhr er einfach geradeaus, wobei er ganz schön schnell wurde. Eine gewisse Panik machte sich in ihm breit, während er versuchte, die Skier irgendwie dazu zu bewegen, anzuhalten. Die Panik wurde noch größer, als er einen Blick nach vorne warf und er den Lift ausfindig machte - am Ende einer sehr steilen Strecke. Irgendwo mitten auf der Strecke stand ein kleines schwarzes Schildchen, auf dem eine weiße dreizehn abgebildet war. Nun ja, für Yamato kam dieses Schild zu spät und auch, wenn er es schon früher gesehen hätte, so hätte er seinen Skiern, über die er eh keine Kontrolle hatte, nicht befehlen können, eine andere Route zu nehmen. So machte sich der Blonde schon darauf gefasst, den nächsten Zaun näher kennen zulernen und die restlichen Tage des Urlaubs im Krankenhaus zu verbringen, als er plötzlich mit zusammengekniffenen Augen auf etwas landete, was nach seiner Meinung viel zu früh im Weg stand. Der nächste Zaun schien doch noch so weit weg.
 

War er schon tot? Die Frage ließ sich leicht beantworten, auch wenn ihm im Nachhinein ein Ja lieber gewesen wäre. Der "Zaun", auf/ in dem er gelandet war, schien seiner Meinung nach viel zu weich und warm zu sein. Als er dann auch von irgendwo her die Stimmen der ekelhaften Fangirlies hörte, die unaufhörlich "Oh mein Gott, sie haben Taichi getötet", was mit "Ihr Schweine", beantwortet wurde, schrieen, war Yamato klar, dass er nicht im Zaun gelandet war, sondern gerade Taichi Yagami umgefahren hatte. Er wusste jedoch nicht, welche Situation er lieber gehabt hätte.

Irgendwann musste er ja die Augen öffnen und der Situation in die Augen sehen - ewiges Schlafendstellen hätte sowieso nichts gebracht. So öffneten sich Yamatos Augen und sahen direkt in das grinsende Gesicht von Tai. "Dass du auf mich fliegst kannst du mir auch anders sagen, Yama." Der blonde Junge errötete und versuchte so gut es ging, aufzustehen, was darin endete, dass er zwar von Taichis Körper herunter war, jedoch immer noch im Schnee hockte. "Äh, nein, ich wollte dir eigentlich gar nicht sagen, dass ich auf dich fliege." Als sich Yamato seiner Worte bewusst wurde, wurden eine Wangen noch röter. Wie viele Peinlichkeiten sollten denn noch folgen? "Oh, aber du hattest es vor. Aber dass du immer noch nicht richtig Skifahren kannst ist schlimm. Da muss man doch was machen können." Toll. Jetzt machte sich Taichi über den Blonden, der gerade am Verzweifeln war, lustig. Ungerechte Welt. "Am besten fahr ich gleich nach unten und hol meine Skier aus dem Auto. Dann lös ich Hikari ab und mach einen auf Skilehrer. Na, was hältst du davon?" Tai als Skilehrer? Die Idee klang in Yamatos Ohren gar nicht so schlecht. Okay, sie klang wahnsinnig, wenn man daran dachte, was bei Taichi sonst alles schief lief. Ohne näher auf dies einzugehen, nickte der Blonde. "Aber... wenn du jetzt ins Tal fährst, was soll ich dann so lange machen?" Das Grinsen auf Taichis Lippen wurde breiter.

"Du fährst mit dem Lift wieder hoch und wartest oben auf mich... es dauert nicht lange, das verspreche ich dir. Oder du wartest hier an der Mittelstation auf mich und steigst ein, wenn ich vorbeikomme."
 

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"Tai macht sich als Skilehrer wirklich großartig, findest du nicht?" Für diese Frage bekam Takeru nur ein beleidigtes "Hmpf" von Hikari, die sich nun wieder ihrem Kakao widmete. "Ach komm schon. Du warst auch klasse." Trotz des Kompliments blieb Hikari eingeschnappt. "Es lag nicht an dir, sondern an Yamato." "Meinst du etwa, ich komm mit ihm nicht klar?" Wow, erste Worte von Hikari. "Nein, nein, so mein ich das nicht! Es ist nur so, dass Yamato von Anfang an einen anderen Skilehrer als dich bevorzugt hat. Als dann auch noch die Mädchen dazukamen, ist er einfach sauer geworden." Takeru lächelte und nahm einen Schluck aus Hikaris Tasse, welche eben wieder auf den Tisch gestellt worden war. "Also denkst du, Matt hat extra die Bruchlandung auf Taichi vollzogen." Ohne ein Wort zu verlieren, nahm Hikari die Tasse aus den Händen des Blonden. "Oh, nein, das würde ich nicht sagen. Die Bruchlandung war alles andere als beabsichtigt. Er wollte sich vor Tai nicht blamieren sondern ihm zeigen, wie gut er schon ist. Das ist leider daneben gegangen." "Na ja, aber jetzt sieht's echt gut aus, was die beiden da machen." Hikari ließ ihren Blick nach draußen wandern, wo Taichi gerade dabei war, Yamato zu zeigen, wie man auf steilen Pisten vorankommt, ohne sich irgendetwas zu brechen.

Der Blonde war in den letzten paar Stunden wirklich gut geworden, es war nichts mehr davon zu sehen, dass er heute erst Skifahren gelernt hatte. Eben waren beide am Restaurant vorbeigekommen, in dem es sich ihre Geschwister gemütlich gemacht hatten, und schwärmten kurz von ihrem Ausritt auf die Rote 5. Hikari hatte darüber nur den Kopf geschüttelt. War sie denn als Skilehrerin so schlecht? Nein, wohl eher nicht, denn Takeru konnte ja jetzt auch Skifahren.

"Ja, sie sehen echt süß aus." Erneut nippte Takeru am Kakao der Braunhaarigen.

"Sag mal, T.K?" "Hm?" Der Blonde schaute auf. "Warum muss eigentlich immer mein Kakao dran glauben, wo du doch einen eigenen hast?" Takeru zuckte mit den Schultern und wendete seinen Blick dann wieder nach draußen um Taichi und Yamato dabei zu zusehen, wie Yamato gerade in Tai gefahren war und beide nun aufeinander lagen. Ja, die beiden waren echt süß.
 

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"TAICHI???" Mist, Hikari quengelte wieder. "Kann man nicht ein Mal seine Ruhe haben? Yamato versucht zu schlafen, wir beide haben Muskelkater ohne Ende und außerdem haben wir schon nach neun Uhr!", kam es genervt von Tai, der ziemlich geschafft aussehend aus seinem Zimmer gekommen war. "Oh, tut mir Leid, O-nisan. Ich wollte eigentlich nur fragen, was ihr beide morgen macht. Sorry, wenn ich nerve." "Geht schon in Ordnung, versuch nur, etwas leiser zu sein, Yama will doch schlafen." Hikari beherzigte die Worte und zügelte ihre Stimme. Taichi, der bereits seinen blauen Schlafanzug trug, tapste barfüßig zu seiner Schwester und Takeru ins Wohnzimmer auf die Couch, wo die beiden gerade dabei waren, sich den Inhalt einer Tüte Chips einzuverleiben.

"Also Brüderchen, was macht ihr beide morgen Abend?" Der Braunhaarige gab ein "Hä?" von sich. "Morgen ist doch Heiligabend, Mama und Papa gehen Essen und Takeru und ich wollen uns auch einen schönen Abend außer Haus machen." Daran hatte Taichi gar nicht gedacht. morgen war ja schon Heiligabend. Okay, er hatte schon ein Geschenk für Yamato, aber an eine Planung des Tages hatte er noch gar nicht gedacht.

"Weiß noch nicht. Vielleicht wird Matt was kochen und wir machen es uns hier unterm Tannenbaum bequem." Tai deutete auf den Plastikbaum, den Hikari und Takeru gestern Abend noch aufgestellt und geschmückt hatten. "Ach so. Ich hatte gedacht, ihr würdet irgendetwas Spezielles planen. Es ist ja schließlich Weihnachten." "Nein, wir hatten nichts geplant." Mit diesen Worten griff Taichi nach der Chipstüte, angelte sich eine Hand voll mit den gerösteten Kartoffelscheiben und verschwand damit in sein Zimmer. "Aber Tai! Du hast dir doch schon die Zähen geputzt!", meinte Hikari noch, was ihr Bruder jedoch nicht mehr mitbekam.

Weihnachten. Pah! Weihnachten war hier in Japan doch nur ein Fest für Verliebte. Man traf sich an Heiligabend mit seiner/m Liebsten und unternahm irgendetwas unglaublich Romantisches. Also, warum sollte Taichi etwas mit den Blonden machen? Vielleicht, um seine Wette endlich zu gewinnen? Nun gut, Morgen war ein Feiertag, vielleicht sollte man sich nicht gerade solch einen aussuchen. Also würde das Ganze darauf hinauslaufen, dass sie unterm Tannenbaum sitzen, Yamato irgendetwas unglaublich Leckeres gekocht hatte, beide Weihnachtslieder sangen und ihre Geschenke auspackten. Vielleicht würde Taichi ja in den Genuss kommen, ein Weihnachtslied von Yamato zu hören, gespielt auf dessen Gitarre. Wer weiß, vielleicht wäre Taichi ja auch so gütig, dem Blonden seine Künste in Sachen Gitarrenspiel zu zeigen. Die fünf Akkorde, die er konnte, mussten doch zu was gut sein außer um Tobira zu spielen. Ganz still und heimlich hatte sich Taichi damals die Noten besorgt und gelernt, Tobira, ein Lied der TeenAge Wolves, auf Gitarre zu spielen - inzwischen konnte er die Akkordfolge sogar auswendig.

Taichi schüttelte den Kopf. Was dachte er sich hier eigentlich? Hatte er sich nicht schon oft genug klar machen müssen, dass diese Freundschaft nur ein Vorwand war, um eine Wette zu gewinnen? Mit der Freundschaft war es doch spätestens in zwei Wochen aus - man wollte schließlich die Wette siegreich beenden. Taichi stieg mit einem Kopfschütteln ins Bett. Das heute war doch schon ein weiterer Schritt gewesen, Yamatos Herz für sich zu gewinnen. Und.. Es war schön. Es hatte Taichi gefallen, so nah bei dem Blonden zu sein, ihm dabei zu helfen, Skifahren zu lernen. Und das alles sollte er bald missen? Wenn die Wette gewonnen war, so hätte er keinen Kontakt mehr zu Yamato. Und er würde ihm fehlen.

Aber was wollte man machen? Die Wette verlieren? Nein, dann wäre man vor gesamter Mannschaft bloß gestellt. Aber wäre das schlimmer als seinen Yamato zu verlieren?

Taichi wurde in seinen Gedanken unterbrochen, als sich etwas von hinten an ihn herankuschelte. "Tai? Was wollte Hikari denn?" Als Tai sich umdrehte, blickte ihm ein völlig verpennter Yamato entgegen. "Ach, es war nichts Wichtiges." "Dann ist ja gut." Der warme Köper von Yamato rutschte noch näher an Taichi heran. "Du, Yama?" "Hm?", kam es unter der Decke hervorgenuschelt. "Kochst du morgen für mich?" Zum Glück war es im Zimmer dunkel, sonst hätte man sicherlich den roten Schimmer auf Taichis Wangen erblickt. "Natürlich... mein Ichi." Danach war es ruhig, nur noch das regelmäßige Atmen des Blonden war zu hören. Dieser tastete mit seinen Armen im Dunkeln umher und ließ diese schließlich auf Taichis Schultern liegen, was den Braunhaarigen nur noch mehr erröten ließ. Er fand jedoch bald gefallen an dieser Situation und legte nun seine Arme um Yamatos Hüfte, wo sie bis zum nächsten Morgen verweilen sollten. " Schlaf gut, mein Yama."
 

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Es ist Freitag und wie versprochen ist das neue Kapitel draußen^^

Ähm.. es gibt da nur ein ganz ganz kleines Problem... nächsten Freitag liege ich im Gästebett meiner Oma, da ich am Mittwoch die Weißheitszähne rausbekomme und da niemand zuhause ist, muss ich zu meiner Oma pilgern und die Zeit da tot schlagen... Und Oma=Alte Leute=Nicht ganz so modern=keinen Computer T.T

Wann soll ich das neue Kapitel dann on stellen? Dienstag oder nach Weihnachten?
 

Mit dieser Frage verabschiede ich mich in die Weihnachtsferien ( die für mich zwar erst Mittwoch anfangen, aba auch gut^^)
 

Cleo

Baby, Christmas da ze!

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Kapitel 6: Baby, Christmas da ze!
 

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+Yuki ga furu kurisumasu no hi

Kibou to yume wo ippai tsumeta

Akai kutsushita mado no soto kazarou+
 

Nicht nur der Duft von frischgebackenen Plätzchen schwebte in der Luft, nein, er vermischte sich mit dem Geruch, der aus dem Ofen aufstieg und Taichi in die Küche gelockt hatte. "Bevor du fragst: Das Essen ist noch nicht fertig." Yamato musste gar nicht erst raten, wer gerade hinter ihm stand. Wer außer Taichi sollte es denn sein? Die anderen waren doch alle ausgeflogen. Soweit er es mitbekommen hatte, waren Hikari und Takeru just in diesem Moment auf dem Weihnachtsmarkt - Yamato wusste nicht, was ein Weihnachtsmarkt in einer Ferienanlage zu suchen hatte - und stopften sich mit Lebkuchen und Glühwein voll, während Taichis Eltern in irgendeinem noblen Restaurant essen waren. Und die beiden Jungen? Die wollten es sich im Bungalow bequem machen, sobald Yamato mit dem Essen fertig war. "Und wehe, du quengelst, dass es zu lange dauert! Du hast doch darauf bestanden, zuerst Plätzchen zu backen, dafür ist die ganze Zeit draufgegangen." "Ich quengle ja gar nicht." Mit diesen Worten angelte sich Taichi ein Glas aus einem der Schränke und füllte dieses mit Wasser, das mit einem großen Schluck auch schon wieder verschwunden war. "Weißt du, dass dir rosa unglaublich gut steht?" Dies war wohl eine Anspielung auf das rosane Stück Stoff gewesen, welches Yamato zur Vorbeugung von Flecken um seinen Körper geschlungen hatte. "Ich wusste es nicht und ich will es auch gar nicht wissen", gab Yamato brummend von sich, während er Taichi mit einem Kochlöffel auf die Finger schlug. "Und versuch dich jetzt nicht einzuschleimen, nur um einen von den Keksen zu bekommen. Die sind für nachher." Auch Tais Hundeblick half nichts, den er aufgesetzt hatte, kurz nachdem er die Kekse heißhungrig ansah. "Glaub ja nicht, dass ich davon weich werde."
 

+Hoshi hikaru kirameku yoru wa

Akari no kieta heya no mado kara

Santa kuroosu kimitachi no moto e +
 

Die gemütliche Atmosphäre, die während des Essens herrschte, wurde von der leisen Musik, die im Hintergrund aus dem Radio schlich unterlegt. Yamato, der schon fertig war, hatte seinen Teller zur Seite geschoben und betrachtete nun seinen Freund mit einem Lächeln auf den Lippen, wie dieser sich schon seine dritte Portion einverleibte und dabei recht zufrieden aussah. "Yamato...", kam es von dem Braunhaarigen, der gewiss mehr als zu viel Essen im Mund hatte, so dass es undeutlich wurde. "Das Esse ist klasse! Ich hab noch nie so gut gegessen." "Wenn das mal deine Mutter hört." Taichi schluckte und sprach nun mit leerem Mund weiter, was für Yamato an ein Wunder grenzte. "Sag ihr das bloß nicht! Erstens würde sie mich köpfen, weil ich mit vollem Mund spreche und zweitens würde ich danach durch den Fleischwolf gedreht werden, weil ich ihre Kochkünste beleidigt habe." Wie erwartet blieb Taichis Mund nicht lange leer, er wurde sofort wieder mit einer Portion des Eierreises gefüllte. "Ach, und wer sagt, dass ich dich nicht köpfe, weil du mit vollem Mund sprichst?" "Ich sag das!" Nur mit Mühe und Not hatte Yamato diese Worte verstanden, was der Braunhaarige wohl erkannt hatte und nun wieder schluckte. "Du bist doch mein bester Freund." Diesmal musste Yamato schlucken, und das nicht, weil ihm gerade eine Portion Reis im Mund lag. Sein bester Freund? Ja, das war er mal gewesen. Aber jetzt? Es gab zwar keine Leute, mit denen er sich besser verstand als mit Taichi und nur mit diesem konnte er über gewisse Themen reden. Galt das als "beste Freundschaft"? In Taichis Augen wohl schon.
 

+Sunao na mama de egao no mama de ireba

Donna negai mo kanaete kureru hazu sa +
 

Yamato begann, im Takt der Musik mitzuwippen und nach einiger Zeit setzte auch seine Stimme ein. Der Text war nur allzu bekannt, immerhin war es nicht das erste Jahr, in dem dieses Lied zur Weihnachtszeit im Radio gespielt wurde. Es war schon ein beruhigendes Gefühl, zu wissen, dass Taichi gerade das halbe Zimmer auf der Suche nach Yamatos Weihnachtsgeschenk auf den Kopf stellte. Auch wenn es einige Stunden Aufräumarbeit bedeutete, so war gesichert, dass der Braunhaarige sich nicht hier im Wohnzimmer befand, während Yamato heimlich, still und leise zu den Weihnachtsliedern aus dem Radio mitsang. Gedanklich schlug sich Yamato eine Hand vor die Stirn. Warum eigentlich? Wenn er auf der Bühne stand, war es ihm doch auch nicht peinlich, zu singen. Warum war es das denn dann jetzt hier vor Taichi?
 

+Merry Christmas Konya Merry Christmas kitto Merry Christmas aeru yo

Merry Christmas Negai Merry Christmas kanau merii kurisumasu eien ni... +
 

Das "Merry Christmas" hatte Yamato nicht mitgesungen, er hielt es für überflüssig, außerdem war es schwierig, davon wieder auf den normalen Text zu wechseln.

Trotzdem war da eine Stimme gewesen, die es gesungen hatte und es war ganz bestimmt nicht die aus dem Radio gewesen. Toll! Wie war das mit `Taichi ist im Nebenzimmer und kommt die nächste Viertelstunde nicht wieder da raus´? Anscheinend Fehlanzeige.

"Warum hörst du denn auf, zu singen, Yama-chan?" Dies war wohl die endgültige Bestätigung, dass Tai es war, der seine Arme von hinten um den Hals des Blonden, welcher auf der Couch im Wohnzimmer saß und den Schneeflocken draußen beim Fallen zusah, legte und eben mitgesungen hatte. Was hatte der Braunhaarige denn? Er konnte doch singen, wenn er auch nicht die Stimme eines Superstars hatte. Nein, seine Stimme hatte eher so etwas Kindliches. Und das gefiel Yamato. "Weil darum." Was für eine tolle Antwort, Yamato Ishida.
 

+ Kimitachi no negai wo tsumeta

Shiroi ookina fukuro wo akete

Shiawase hakobu purezento oku yo+
 

Die Musik spielte im Hintergrund weiter, ohne dass Yamato mitsang. Zum einen, weil er keine Lust mehr hatte, zum anderen, weil er nun eine wesentlich bessere Beschäftigung hatte. Immerhin war es Weihnachten, das Fest der "Liebe". Yamato musste Schmunzeln. Von wegen Liebe. Freundschaft vielleicht, nicht mehr, musste sich der Blonde wieder hervorrufen. Als Taichi seine Arme wieder entfernt hatte, stand er auf und schritt zum Tannenbaum. Die erste Lichterkette, die ein Mal um den Baum ging, so wie die zweite, die das Fenster schmückte, waren schnell angeschaltet, ebenso der Schneemann, der als Dekoration am Fenster prangte. Danach wurden noch ein paar Kerzen angezündet und es sich wieder auf der Couch bequem gemacht, auf der nun auch Taichi Platz genommen hatte.
 

+ Sono yasashii negao minagara

Bishou ukabe sasayaite iru

Zutto yasashii sono mama de ite ne +
 

"Hier, das ist für dich. Hoffe, es gefällt dir." Mit diesen Worten reichte Yamato seinem braunhaarigen Freund eine kleines, blaues Packet, welches mit einer Schleife versehen war. "Frohe Weihnachten, Ichi." Bei diesen Worten stahl sich ein glückliches Lächeln auf Yamatos Lippen, welches noch glücklicher wurde, als der Blonde Taichis Gesicht sah, nachdem dieser die Schleife geöffnet und das Geschenkpapier entfernt hatte. "Oh mein Gott, Matt!" Keine drei Sekunden, nachdem Taichi diese Worte gesagt hatte, hing er auch schon um Yamatos Hals. "Danke, danke, danke. Aber... woher wusstest du, dass ich mir eine neue Fliegerbrille gewünscht habe? Immerhin hatten wir zwei Jahre..." Der Braunhaarige musste seinen Satz nicht zu Ende sprechen, damit Yamato wusste, was er damit erreichen wollte. Er hatte sich aus der Umarmung gelöst und saß nun peinlich berührt auf dem Sofa, gegenüber von Matt und traute sich nicht, ihm in die blauen Saphire zu blicken.

Jetzt war es also soweit, das Thema, vor dem Yamato sich so gefürchtet hatte, war angesprochen worden. Schnell wurde eine Möglichkeit gesucht, von Thema abzuweichen. Man wollte bloß nicht näher darauf eingehen. "Du hattest damals schon immer Theater gemacht, dass du keine mehr hast, außerdem hast du letzte Woche mal irgendwann erwähnt, dass dein Taschengeld für die ganzen Geschenke drauf gegangen ist und du gar keines mehr hattest, um dir selbst was zu kaufen." Erneut wurde sich um Yamatos Hals geschmissen, auf die Musik, die immer noch fröhlich aus dem Radio trällerte, achtete keiner der beiden mehr richtig.

"So, und das hier ist für dich. Ebenfalls frohe Weihnachten." Damit wurde Yamato ein etwas größeres Päcken gereicht, wessen Inhalt nachgab, als Yamato darauf drückte. Verwundert und sich fragend, auf was für eine Schnapsidee Tai nun schon wieder gekommen war, öffnete der Blonde das Päckchen. Hinter dem roten Papier, das mit vielen kleinen Sternen versehen war, kam weißer Stoff zum Vorschein, welcher sich bei näherem betrachten als Schal herausstellte. Staunend nahm Yamato den Schal in die Hände um ihn näher zu betrachten. Jedoch wurde er dabei jäh unterbrochen, als Taichis Finger ihm das weiße Stück Stoff aus den Händen nahmen und es dem Blonden um den Hals legte. Es war angenehm weich und flauschig und obendrein noch wärmend. "Du frierst doch immer so schnell. Und da dachte ich, ich schenk dir einen Schal, dann ist dir nicht mehr so schnell kalt." Yamatos Blick viel auf die Enden des Schals, wo er, ein Stück über den Fransen, die jeweils an beiden Enden des weißen Objektes weilten, einige Stickereien vorfand. "Hast du die gemacht?", fragte er, wobei er mit seinem Finger auf die beiden Namen deutete, die jeweils ein Ende des Schals beschrifteten. "Äh, ja, so halb. Hikari hat mir ziemlich damit geholfen. Sie hat mir gezeigt, wie man das mit dem Sticken macht und ich finde, es ist einigermaßen erträglich geworden." Nun war es auch an Yamato, sich bei Taichi mittels einer Umarmung zu bedanken. "Vielen, vielen Dank, Taichi. Du hättest dir doch nicht solche Mühe geben brauchen." "Oh doch, du bist schließlich mein bester Freund! Und... siehst du? Jetzt bin ich im Winter immer bei dir." Grinsend deutete der Braunhaarige auf das eine Ende des Schals, wo in großen Buchstaben das Wort `Taichi´ in den Stoff gestickt worden war. "Ja, da hast du wohl Recht. Dann muss ich mich Wohl oder Übel mit dir herumschlagen, wenn ich keine Erkältung bekommen will." Beide Jungen fingen an zu lachen.

Taichi, der sich als Erstes wieder gefangen hatte, blickte Yamato nun tief in die Augen. Dieser musste schlucken und stoppte damit sein Lachen. Was zum Teufel hatte Taichi vor? Eine Antwort bekam er wenig später, als Taichi sich vorgebeugte und seine Lippen auf die des Blonden gelegt hatte. Für Yamato stand die Zeit still. Er war viel zu geschockt, um den Braunhaarigen von sich zu drücken und reflexartig erwiderte er den Kuss, während seine Gefühle Achterbahn fuhren. Warum tat Taichi das? Als was sollte er Taichis Gefühle sehen? Echt oder nur gespielt? Und wenn sie nur gespielt waren, warum das Ganze? Dieses Warum kreiste noch länger in Yamato, bis er sich entschloss, den Kuss rabiat zu lösen und unter Tränen, die inzwischen seine Augen bewässert hatten, in sein Zimmer zustürmen.
 

Warum hatte er das getan? Tai schlug seinen Kopf auf die Tischplatte. Jetzt waren diese dämlichen Gefühle doch tatsächlich mit ihm durchgegangen. So ein Mist aber auch. Gerade jetzt, wo die "Beziehung", Freundschaft, was auch immer, der beiden wieder einigermaßen in Ordnung war, kam Taichi daher und küsste den blonden Engel mal eben so. Und warum? Das wusste Taichi selbst nicht. In dem Moment, als er in Yamatos wunderschöne blaue Augen gesehen und danach einen Blick auf die, wie er nun wusste, himmlisch weichen Lippen geworfen hatte, hatte sich sein Verstand verabschiedet und es wurde nur noch nach Instinkt gehandelt. Und mit diesem Instinkt hatte er Yamato vergrault.

Immer wieder hörte er leise Schluchzer aus dem Zimmer, was er sich mit Yamato teilte und in welches dieser eben verschwunden war. Er hatte doch gar nicht gewollt, dass Yamato jetzt weinte. Eigentlich wollte er ihn doch fröhlich sehen.

So machte sich Taichi schon auf eine Nacht auf der Couch bereit, als sein Blick auf Yamatos Gitarre fiel und ihm ein mehr als hirnrissiger Gedanke kam. Nun gut, auch wenn es hirnrissig war, so wollte Taichi wenigstens versuchen, diese Nacht immerhin in einem Bett zu verbringen.
 

+Totsuzen yatte kuru shoutai fumei no fuan itsumo bokura wo neratteru

Uke uri no chishiki kudaranai joushiki bokura wo madowaseru

Sonna mainichi ni iyake ga sashitara kyouto ni demo yuku no kai?

Shiranai furi shite sugosu yori mitsumeyou bokura no shinjitsu

Kore dake wa yuzurenai jibun no puraido mune ni hisomase... +
 

Taichi hatte die Gitarre gepackt, sich vor die Zimmertür gesetzt und angefangen, Tobira, das wohl einzigste Musikstück, von dem er sich jemals die Noten angesehen hatte, zu spielen UND zu singen, was bei Tai sehr bemerkenswert war. Was sollte er denn machen? Er wollte nicht, dass Yamato weinte, schon gar nicht wegen seiner Dummheit.
 

+ Hashiridasou dare no tame demo naku tomatteru yotu mashi dakara

Toumei na kuuki kirisaite mabushii ano umi ni mukatte

Oh keep on running keep on running

Find out your reality

Atarashii tobira no mae de gusugusu shiteru hima wa nai

Josou tsukete tobidasou ze sono tobira keriagete

Kimi datte kitto dekiru +
 

Es musste sich schon komisch anhören, wie Taichi so gut es ging versuchte, Yamatos Lied zu singen. Man verglich die beiden Stimmen am besten nicht miteinander, was wohl auch der Blonde denken musste. Das Schluchzen hinter der Tür hatte aufgehört, dafür waren nun tapsende Schritte zu hören und bald merkte Taichi, wie sich Yamato an der anderen Seite der Tür hinunterrutschen ließ.
 

+Mienai fuan ga kimi wo tsutsunda kimi no hitomi ga mayotteru

Yuragu jishin itsumo to chigau bokura karada wo furuwaseru

Sonna jibun ga iya dakara hiza wo kakaete iru no kai?

Me wo tojiru no wa hayasugiru mitsumeyou bokura no shinjitsu

Muryoku nante koto nai bokura no yuuki furishibotte... +
 

Diesmal war es nicht Taichis Stimme, die die Strophe sang sondern die des Blonden, mit der sich das Lied schon wesentlich mehr nach dem Original anhörte. Wenn man nach Taichis Meinung fragte, so hörte es sich sogar viel besser an. Davon, dass Yamato eben noch geweint hatte, hörte man nichts, und auch sonst war die Stimme weicher und viel gefühlvoller als wenn sie sonst dieses Lied sang.
 

+Mitsuke dasou dare no tame demo naku akirameru yori mashi dakara

Okubyou na kimochi furihodoite hontou no kotae sagashite

Oh keep on running keep on running

Find out your reality

Atarashii sekai no tobira kagi nanka kakatte inai

Jishin motte susumou ze sono tobira keriagete

Kimi nara kitto mitsukerareru+
 

`Jetzt oder nie!´, dachte sich Taichi während er die Akkorde der letzten paar Strophen anschlug. Diese folgten nun, gesungen wurden sie von beiden Jungen...
 

+Hashiridasou dare no tame demo naku tomatteru yotu mashi dakara

Toumei na kuuki kirisaite mabushii ano umi ni mukatte

Oh keep on running keep on running

Find out your reality

Atarashii tobira no mae de gusugusu shiteru hima wa nai

Josou tsukete tobidasou ze sono tobira keriagete

Kimi datte kitto dekiru

Kitto tadoritsukeru kara...+
 

Es reichte zwar nicht für den weltweiten Durchbruch, aber dennoch fand Yamato, dass es sich irgendwie niedlich anhörte. Außerdem hatte sich Taichi so viel Mühe gemacht, dass man ihm verzieh. Also schlüpfte Yamato in seinen Schlafanzug, wobei der weiße Schal behutsam verstaut wurde, zog die Gardinen vor, löschte das Licht und öffnete die Tür, als ihm auch schon direkt Taichi entgegen fiel, der sich bis eben noch an diese gelehnt haben musste und nun mit dem Rücken auf dem Boden lag und in Yamatos Gesicht blickte. "Machst du die Lichterketten aus, bevor du schlafen gehst?" Danach stieg Yamato ins Bett, ließ aber die Tür einen Spalt offen, als Zeichen für Taichi, dass er ihm erlaubte, die Nacht in seinem Zimmer, in seinem Bett, neben Yamato verbringen zu dürfen.
 

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Und Kapitel 6 zu Ende ö.ö

Der Titel ist in Anbedacht auf das wahrscheinlich genialste Lied der Welt - Daisuke to Ken no Kaimono Carol ausgewehlt... KEnnt ihr das? Es ist klasse^^ *auf zweite Strophe deut* *sich weglach*

Chrm Chrm...*wieder auf Intelligent tu*

Die Lieder, die in diesem Teil vorkommen sind "Minna no Christmas" von Kouji Wada und Tobira ~Door~ von den Teenage Wolves...

Wenn ihr gerne mal in die Lieder reinhören würdet, meldet euch einfach bei mia ;)...

Wie ihr vielleicht bemerkt habt, ist das Kapitel sogar schon Montag rausgekommen... Mir war halt langweilig^^

Und, eh Juju... Wenn ich mit dem Posten so schnell wäre, dann würdet ihr mit dem Kommischreiben doch nicht mitkommen *grins udn Juju täschel*

Hofe, euch hat das Kapitelchen gefallen...

Da warens nur noch zwei *dummrummsumm*
 

Cleo

Kuschelverhältnis

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Kapitel 7 : Kuschelverhältnis
 

"Guten Morgen, Yamato." Eher unfreiwillig öffnete der Blonde seine Augen. Genau vor ihm befand sich Taichis Kopf, der ihn fröhlich lächelnd anblickte. "Von wegen `Guten Morgen´. Es ist noch mitten in der Nacht!" Mit diesen Worten griff sich Yamato seine Decke und wollte diese über sein Gesicht ziehen, um weiter zu schlafen, jedoch war die Decke widerspenstiger als man gedacht hatte, so dass dem Blonden nichts weiter übrig blieb, als sich ohne das ersehnte Stück Stoff umzudrehen und zu versuchen, erneut einzuschlafen. "Ach komm schon, Yama! Es ist schon neun Uhr, nun steh endlich auf!" Taichi quengelte weiter und hatte sich nun die Decke gegriffen, an der er auch gleich begann, zu ziehen. "Taichi!" Das A wurde genervt in die Länge gezogen, während Yamato versuchte, die Decke wieder in seinen Besitz zu bringen und zu behalten, was sich als schwieriger erwies, als eigentlich angenommen. "Nun komm schon, du Faulpelz! Wir haben schließlich noch was vor!" Ein kräftiger Ruck von Seiten des Braunhaarigen genügte und Yamato hatte den Kampf um die Decke verloren. Grummelnd richtete sich der Blonde auf und blickte seinen Freund mit einem Blick an, der eigentlich dazu gedacht war, diesen auf der Stelle tot umfallen zu lassen. Leider konnten Blicke nicht töten, so Leid es Yamato auch in diesem Moment tat.

"Siehst du, jetzt bist du wach! Und da kannst du ja gleich so gnädig sein und mit mir frühstücken." Für Yamato hörte sich das ganze eher wie ein Befehl, nicht wie eine freundliche Bitte oder Aufforderung an, der er vielleicht nachkommen konnte. Nein, es war so zu sagen Pflicht. "Und was hättest du gemacht, wenn ich nicht aufgestanden wäre?", fragte der Blonde, während er sich aus seinem Koffer einige Klamotten angelte. "Ich weiß nicht. Ich hab einfach gewusst, dass du aufstehst. Und wenn es trotzdem schief gelaufen wäre, hätte ich einfach ein Glas Wasser aus der Küche geholt." Taichi grinste hinterlistig, während Yamato kopfschüttelnd das Badezimmer betrat.

Kaum hatte er die Tür geschlossen, wurden auch schon die Klamotten auf dem Toilettendeckel abgelegt und der Blonde torkelte zum Waschbecken hinüber, wo er sich erst ein Mal eine Ladung Wasser ins Gesicht beförderte, um den letzten Rest Müdigkeit aus seinem Körper zu entfernen.

Es war schon ein komisches Verhältnis, welches da zwischen ihm und Tai bestand. Zum Einen war da die lockere, freundschaftliche Art, wie sie tagsüber miteinander umgingen, scherzten, sich über ihre Geschwister lustig machten, über einen Haufen Dinge redeten, die alle in den letzten zwei Jahren vorgefallen waren. Auf der anderen Seite gab es da noch etwas...Etwas, was weit über Freundschaft hinausging. Es kam nicht ans Licht, wenn Ihre Geschwister oder Taichis Eltern dabei waren, aber abends, wenn sie allein in ihrem Zimmer waren, so sehnte sich jeder der beiden nach der Nähe des jeweils Anderen, was ihnen auch nicht peinlich war oder dergleichen. Es brauchte noch nicht ein Mal Worte, die beiden Jungen begriffen ohne großes Reden, dass sie einfach nur "kuscheln" wollten. Yamato wusste, dass es bestand, ihm war jedoch unklar, ob sich Taichi dieser Sache auch so bewusst war. Nach dieser Sache an Weihnachten, der unverhoffte Kuss von Taichi, hatte sich dieses "Kuschelverhältnis" aufgebaut. Schon mitten in der Nacht, als Taichi, der anscheinend noch die Küche und das Wohnzimmer aufgeräumt hatte, ins Bett gekommen war, hatte Yamato sich an den Braunhaarigen geschmiegt, dies jedoch eher, weil ihn dieser Wärmepol quasi magnetisch angezogen hatte. Am nächsten Morgen waren keine weiteren Sätze über den vorherigen Abend gefallen, in Vergessenheit gekommen war die Sache dadurch jedoch nicht. Zumindest nicht bei Yamato. Taichi hingegen schien gerade mit seinen Gedanken nicht ganz im Reinen zu sein. Ob er nun für oder gegen das "Kuschelverhältnis" war, kam nicht wirklich heraus. Manchmal, wenn die beiden Jungen seelenruhig in ihren Bettchen eng umklammert lagen, so durchbrach Taichi den Kontakt... Zwanzig Minuten später wurde dieser dann wieder hergestellt. Das alles verwirrte Yamato. War es nicht Tai gewesen, der mit der ganzen Sache angefangen hatte?

Ganz in seinen Gedanken versunken, hatte Yamato gar nicht bemerkt, wie schnell er angezogen war. Ein letzter Blick in den Spiegel, ein Bürstenstrich über die blonde Mähne und man verließ das Bad zufrieden.
 

"Was hast du denn so lange da drin gemacht? Verdammt, ich hab Hunger!" "Du hättest doch schon mal mit dem Frühstück anfangen können, Scherzkeks." Yamato nahm gegenüber vom Braunhaarigen Platz, welcher schon gierig auf den bereits gedeckten Tisch stierte. "Aber es ist unhöflich, mit dem Essen anzufangen, bevor alle Leute am Tisch sind." Taichi wurde Recht gegeben, in dem der Blonde sich vorgebeugt hatte und ihm die braune Haarpracht tätschelte. "Braver Taichi."

"Wo sind eigentlich die anderen? Es ist so unglaublich ruhig hier und ich bezweifle, dass sie um diese Uhrzeit noch schlafen, wo sogar du schon wach bist", meinte Yamato, während er gelassen in seine, mit Erdbeermarmelade bestrichene Brötchenhälfte biss. "Oh, die ganze Bande ist gegen acht Uhr zum Schwimmen aufgebrochen. Die gehen von da aus direkt zur Silvesterparty, wir sollen nachkommen." Bei dem Wort Silvesterparty klingelte es in Yamatos hübschem Köpfchen. Ach ja, heute war ja schon der 31. Dezember, morgen würde das neue Jahr beginnen... Okay, besser gesagt in dieser Nacht, keine 24 Stunden mehr entfernt. Warum überkam Yamato dieses flaue Gefühl in der Magengegend? Es war einfach ein neuer Tag, der eine neue Jahreszahl tragen würde... Na und? Aber ein neues Jahr hieß auch, dass es nur noch eine Woche zu überstehen ging, um die Wette zu gewinnen. Es schien so einfach und doch so schwer... Die Verführung lag abends knappe zwanzig Zentimeter von ihm entfernt und sah einen, wahrscheinlich, als Freund. Hach, war das Leben kompliziert.

"Hey Yamato!" Der blonde Junge wurde scheinbar von einem Croissant aus seinen Gedanken gerissen. Bei näherem Hinsehen stellte Yamato dann erfreut fest, dass es sich nicht um ein Croissant sondern um Taichi handelte, der mit dem Hörnchen vor seiner Nase herumwedelte. "Ich hab dich was gefragt!" Um ganz aus seinen Gedanken zu flüchten, schüttelte Yamato den Kopf. "Tut mir Leid, ich hab nicht zugehört. Was wolltest du?" "Oh Mann, du bist ja so ein Spielverderber. Ich hab gefragt, ob du Lust hast, gleich mit mir Eis laufen zu gehen." Nach diesen Worten bis Taichi genüsslich in das Croissant, dass er eben noch schnell mit etwas Butter bestrichen hatte. "Eislaufen? Wo denn?" "Für den Weihnachtsmarkt hatte man doch extra eine Eisfläche aufgebaut. Und jetzt, wo der Weihnachtsmarkt vorbei ist, steht sie immer noch da." Das leuchtete sogar Yamato ein. "Na gut, gehen wir halt Eis laufen." Nachdem er diese Worte gesagt hatte, langte der Blonde noch einmal nach dem Marmeladenglas, um seine zweite Brötchenhälfte mit der roten Konfitüre zu bedecken.
 

"Du, Tai? Deine Eltern.. und unsere Geschwister... Sind sie wirklich freiwillig zum Schwimmen gegangen?" Yamato tapste neben Taichi her, während beide auf dem Weg zur Eisbahn waren. "Ähm, nein, nicht wirklich." Die Antwort hatte der Blonde schon erwartet. Welcher vernünftiger Mensch würde um acht Uhr morgens schwimmen gehen?

"Oh nein." Die beiden waren an der Eisbahn angekommen, die leider Gottes überfüllt war. Anscheinend hatten noch andere Leute die Idee mit dem Eislaufen gehabt. "Scheint, als müssten wir umkehren." "Von wegen!" Taichi bäumte sich auf und klopfte sich mit Faust auf den Brustkorb. "Überlass die Sache mir! Ich geh uns kurz Schlittschuhe holen. Deine Schuhgröße?"
 

Zwanzig Minuten später standen Taichi und Yamato, bepackt mit jeweils einem Paar Schlittschuhe, wieder am Bungalow, diesmal jedoch hinter dem Gebäude. "Warum ist hier eigentlich mitten in der Wildnis ein See?" Skeptisch betrachtete Yamato den zugefrorenen See, vor dem die Beiden jetzt standen. "Damit wir hier ungestört Eislaufen können, was denkst du denn? Und jetzt zieh endlich die Schlittschuhe an, wir haben schließlich nicht ewig Zeit." Tai war so eben damit fertig geworden, seine Schlittschuhe zu zubinden und stapfte nun wackelig von dem Baumstamm, auf dem er eben zum Anziehen der Schuhe gesessen hatte, zur Eisfläche hinüber, auf der er sich, kaum hatte er sie betreten, der Nase lang hinlegte. "Und du bist dir ganz sicher, dass du überhaupt Eis laufen kannst, Taichi?", fragte Yamato besorgt, jedoch schwang ein bitterer Unterton an Ironie in seinen Worten mit. Auch er hatte nun die Schleife vollendet und traute sich aufs Eis, ohne eine so majestätische Bruchlandung wie sein braunhaariger Freund hinzulegen. "Natürlich kann ich Eis laufen, Yama!" Kaum hatte sich Taichi jedoch aufgerichtet, lag er nach drei "Schritten" schon wieder auf dem gefrorenen Wasser. "Ach komm her!" Mit diesen Worten schlitterte der Blonde langsam auf Taichi zu, kam vor diesem zum Stehen und ging ihn die Knie, wobei er dem Braunhaarigen eine Hand entgegen streckte. "Ich kann das alleine!" Taichi stieß grummelnd die Hand des anderen weg und versuchte, auf zustehen, was auch einigermaßen klappte. Nachdem er nun wieder beim dritten Schritt kläglich scheiterte, sah er griesgrämig zu Yamato hoch. "Tja, wenn du meine Hilfe nicht annimmst, bist du's selbst schuld." Der Blonde wandte sich von Taichi ab und begann, alleine seine Runden auf dem Eis zu ziehen. "Yamatooo!", kam das gequengelte Schreien von Tai, der immer noch, alle Viere von sich gestreckt, auf dem Eis lag. "Jetzt komm sofort zurück und hilf deinem besten Freund!" Ein Grinsen schlich sich auf Yamatos Lippen. "Ach, auf einmal braucht Herr Yagami Hilfe." Bewusst langsam bewegte sich der blonde Junge auf dem Eis in Richtung Taichi. "Dann komm mal hoch." Yamato streckte erneut seine Hand Taichi entgegen, der diese auch sofort ergriff und sich aufhelfen ließ. "So, und jetzt lass dich einfach von mir ziehen. Und beweg dabei die Füße mit, als würdest du gehen..." Gesagt, versucht zu tun, gescheitert. Nach wenigen Schritten lag Taichi schon wieder vor dem Blonden auf dem Hosenboden. "Ich lern das nie, Matt!" Sichtlich genervt verdrehte Yamato die Augen. "Wenn du dich nicht bemühst, wird das nie was. Warum hast du mich überhaupt gefragt, ob wir Eis laufen gehen, wenn du es überhaupt nicht..." Tai, der inzwischen wieder von Yamato übers Eis geführt wurde, war aus dem Gleichgewicht geraten und nach vorne gekippt, wo der Blonde ihn auffing. "..kannst", vervollständigte Yamato seinen Satz und zog Taichi weiter hinter sich her, dessen Schritte langsam sicherer wurden. "Ich ..äh..." Ja, was sollte Taichi nur darauf antworten? Eigentlich hatte er ja gehofft, Yamato beim Eislaufen näher zukommen. Von der Bande aus, die ja auch auf der normalen Eisbahn existiert hätten. "Ist ja auch egal. Warn mich das nächste Mal, bevor ich wieder bei irgendwas zustimme, das du überhaupt nicht kannst." "Aber du konntest ja auch nicht Ski fahren und ich hab's dir beigebracht." Wurde Taichi etwa rot? Oder hatte Yamato sich diese leichte Verfärbung auf den Wangen des Braunhaarigen nur eingebildet? Wenn Taichi ihn wenigstens ansehen würde, hätte sich Yamatos Vermutung wahrscheinlich bestätigt, doch so, während Taichi sein Gesicht abgewandt hatte, konnte er es nicht erkennen. "Stimmt auch wieder. Also sind wir jetzt so zu sagen quitt." Yamato lächelte und auch Tai, der inzwischen seinen Kopf wieder geradeaus gerichtet hatte, schmunzelte. "So und jetzt konzentriere dich nur auf das Eis und darauf, richtig zu laufen." (Fühle wie das Eis, verschmilz mit dem Eis... Du bist das Eis -.-)

Bald darauf schaffte es Taichi, sich einigermaßen auf dem Eis zu halten, sogar ohne dass Yamato ihn führte.

Dieser zog inzwischen Bahn für Bahn auf dem zugefrorenen See, während der Braunhaarige noch etwas stockend und langsam über das Eis tapste. Immer sicherer werdend, gewann Taichi nun auch an Schnelligkeit. "Guck mal, Yamato, ich kann Schlittschuh fahren." Stolz wie Oskar schlitterte Taichi weiter über die vereiste Fläche, was zwar nicht professionell aussah, seinen Zweck aber erfüllte und den Braunhaarigen nicht fallen ließ. "Schön, Tai." Doch kaum hatte Yamato diese Worte gesagt und war in eine Kurve gefahren, wurde er auch schon von etwas von den Füßen gerissen und befand sich keine drei Sekunden später rücklings auf der Eisfläche, über ihn war Taichi gebeugt, der sich links und rechts vom Kopf des Blonden mit seinen Armen auf dem Eis abstützte. Gerne hätte Yamato nun so etwas gesagt wie `Wie war das mit dem: Ich kann Schlittschuh fahren?´, jedoch spielten seine Hormone verrückt, als er Tais heißen Atem auf seinen Lippen spürte, keine zehn Zentimeter über ihm befand sich Taichis Mund. In Taichi schienen ähnliche Gedanken herumzugeistern, jedoch war dieser der Erste, der seine Augen schloss und zur Initiative überschritt. Wenn schon, denn schon.

Auch Yamato schloss seine Augen und spürte bald darauf Tais samtig weiche Lippen auf den Seinen. Wie schon bei ihrem ersten Kuss erwiderte Yamato, jedoch hatte er dieses Mal nicht vor, Taichi von sich zu drücken. Noch nicht mal, dass dieser seinen Mund öffnete und mit seiner Zunge gegen Yamatos Lippen stupste, war ihm unangenehm, nein er nahm die Aufforderung von Taichi liebend gerne entgegen und sofort waren die beiden Zungen der Jungen in einen Kleinkrieg verwickelt, den Beide gewinnen zu wollen schienen. Yamato hatte sich mit dem Gedanken abgefunden, von Taichi so "benutzt" zu werden. Er war sich zwar nicht mehr ganz so sicher, ob Taichi wirklich nichts für ihn empfand, jedoch störte es ihn recht wenig. Es klang egoistisch, aber Taichi handelte sicher auch nicht anders. So hatte Yamato wenigstens eine kleine Aufmunterung, auch wenn diese nicht auf dem Gefühl Liebe ruhte. Eigentlich schon traurig.

Um auch nicht wegen Luftmangels zu verenden, lösten sich die Beiden nach einer Weile von einander, beherrscht nach Luft schnappend und Yamato sah mit leicht verschleiertem Blick in Taichis schokoladenfarbene Seelenspiegel. Oh, wie er die Augen des Fußballers doch liebte. Sie waren überhaupt der Grund gewesen, warum Yamato angefangen hatte, Schokolade zu essen und lieben zu lernen und dem blonden Jungen war klar, dass diese Augen dazu beigetragen hatten, dass man sich in Taichi verliebt hatte.

In genau diesen Seelenspiegeln konnte Yamato jetzt jedoch lesen, dass der Braunhaarige alles andere als froh über diesen Kuss gewesen sein musste - obwohl er ihn doch begonnen und so eifrig mitgeküsst hatte. Yamato verstand die Welt nicht mehr.

"Yamato?", fing Taichi an, als er wieder genug Luft geschnappt hatte, um vernünftige Sätze zu sprechen. Zur Bestätigung blickte Yamato dem braunhaarigen Jungen in die Augen. "Du hast mir vor zwei Jahren etwas gesagt... Etwas, worauf ich dir nie eine Antwort gegeben habe." Yamato zuckte leicht. Schon wieder das Thema, von dem er so gerne losgekommen wäre.

Eine kleine Pause entstand und die beiden Jungen sahen sich schweigend an. "Yamato?" Erneut sprach Taichi diesen Namen als Frage aus. Auf was wollte er hinaus?

"Diese Gefühle... Hast du die immer noch?" Ganz einfach und präzise umschrieben: Liebst du mich noch? Was sollte Yamato denn antworten außer der einzig wahren und richtigen Antwort. Nicken und gleichzeitiges Aussprechen des Wörtchens "Ja". Tais Miene verfinsterte sich. "Verdammt!" Neben Yamatos linkem Ohr hatte Taichi die Hand zur Faust geballt und damit einmal aufs Eis geschlagen. Dann hatte er sich aufgerichtet und so gut es ging war er zum Ufer des Sees gefahren, das zum Glück nicht weit entfernt war. Dort angekommen schritt er torkelnd auf den Baumstamm zu, auf dem er gleich Platz nahm und so schnell es ging zog er sich die Schlittschuhe aus.

Yamato hatte seinen Oberkörper aufgerichtet und sah seinem Freund bekümmert hinterher. Was war bloß mit Taichi los?

Er beschloss, den Braunhaarigen erst einmal in Ruhe nachdenken zu lassen. Als er den Bungalow betrat, nahm er die Schlittschuhe, die Taichi vor die Zimmertür gestellt hatte, und verließ den Bungalow auch schon wieder. Er wollte die Schlittschuhe zurückbringen und sich und Taichi gleichzeitig bei Familie Yagami für die Silvesterparty abmelden. Tai würde wahrscheinlich keine Lust mehr darauf haben... Was Yamato ihm auch nicht Übel nahm.
 

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So, und jetzt fehlt nur noch ein Kapitelchen, dann is Endö^^

Hoffe, es hat gefallen *dummrummflöt*

Ich weiß, die Liedtexte im letzten Teil waren etwas nervig *zu Juju schiel* Aber wenn ihr die Lieder kennt und nebenbei hört, dann kriegt das Kapitel noch mehr Tiefgang... Oder so... Hoffe ich zumindest O.o

Vielen Dank für die lieben Kommentare beim letzten mal... Wir haben es auf 4 geschafft *jubel*

Ich bin übrigens wieder übern Berg, heißt: Ich lebe jetzt normal weiter, ohne Weißheitszähne, und ich habe es ohne irgendwelche Komplikationen überlebt^^

Viel Spaß beim warten aufs nächste Kapitel, dass dann in der ersten Woche vom neuen Jahr irgendwann mal kommen wird^^
 

Hoffentlich hattet ihr ein schönes Weihnachtsfest^^ Und einen guten Rutsch ins neue Jahr *anknuddel*

wünscht Cleo^^

Aussprachen

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Kapitel 8: Aussprachen
 

Was hatte er bloß getan? Nicht nur, dass er Yamato nun zum zweiten Mal geküsst hatte, ohne auch nur zu wissen, warum. Nein, auch hatte der Blonde ihm ganz klar gesagt, er würde ihn immer noch lieben. Und er? Er hatte sich doch nur wegen dieser Wette wieder dazu bereit erklärt, wieder mit Yamato Kontakt aufzunehmen. Für ihn war es doch von Anfang an klar gewesen, dass er sich nur um eine simple Wette handelte und man Yamato danach wieder fallen lassen würde. Aber jetzt... jetzt war alles so kompliziert. Yamato liebte ihn... Und seine Gefühle verletzen, in dem er ihn benutzen und ihn danach wegwerfen würde, konnte er nicht.

Er mochte ihn doch. Und diese verdammte Wette... Sie würde Taichis Freundschaft zu Yamato erneut kaputt machen, diesmal wahrscheinlich für immer. Warum wollte er eigentlich noch die Wette gewinnen? Ach ja, sein Ansehen an der Schule stand auf dem Spiel. Aber was war das Ansehen an der Schule, wenn Yamato ihn verachtete? Es war eine schwere Entscheidung: Seine Kameraden von Fußball, die Mädchen, die ihn so anhimmelten, welche von Taichi aber nur als lästig empfunden wurden oder seine langjährige Freundschaft mit Yamato, einem Jungen, dem er alles sagen konnte, mit dem er sich blind verstand und der ihn liebte.

Mit der Liebe war es wieder so eine Sache. Yamato war doch ein Junge, wie konnte er Taichi also Gefühle entgegenbringen? Und hatte der Blonde in den letzten zwei Jahren nicht genug Mädchen ins Bett bekommen? An der Schule kursierte schon das Gerücht, Yamato wäre wieder aufs richtige Ufer gewechselt, so dass man sich am Anfang gar keine Sorgen gemacht hatte, der blonde Junge könnte noch etwas für ihn empfinden. Warum bekam man dann nun diese Gefühle von Yamato mal eben so offenbart, als wären sie eine unwichtige Nebensache?

Taichi zerriss fast das Kissen, das unter seinem Kopf lag und an einigen Stellen schon leicht feucht war. Ja, er weinte. Weinte, weil er seinen besten Freund mit dieser verdammten Wette nicht verletzten wollte. Was wäre überhaupt, wenn er sich nun doch entschließen würde, seine Wette zu verlieren um mit Yamato zusammen zu sein? Man wäre glücklich und zufrieden trotz der ständigen Verwünschungen der Teamkameraden und Fangirlies. Für einige Zeit zumindest. Und dann? Wenn Yamato keine Lust mehr auf einen hatte (was Taichi sich jedoch kaum vorstellen konnte)? Sie würden Schluss machen und Taichi wäre ganz alleine auf der Schule. Ohne Freunde. Okay, dass hörte sich jetzt verrückt und unrealistisch an, aber Taichi hatte Angst davor, allein auf der Schule zu sein und die Beleidigungen, die ihm von anderen Mitschülern an den Kopf geworfen wurden, einzustecken.

Für Yamato hätte die Sache doch nur positive Seiten, oder? Er würde mit ihm zusammen sein, ihn Lieben, mit Tai, dem, neben ihm, bestaussehendesten Jungen an der ganzen Schule, angeben und seine Depressionen, in welchen er ja anscheinend gesteckt hatte, sonst hätte er das Konzert vor den Winterferien ja nicht versiebt, einfach "wegvögeln". Wenn man es doch auch nur so einfach haben würde wie der Blonde.

Das ganze war so verdammt kompliziert. Taichi seufzte und erhob seinem Kopf aus dem Kissen. Als er seinen Blick schweifen ließ, entdeckte er, mit, von den Tränen verschleiertem Blick, die Schneekugel auf seinem Nachttisch stehen, welche er von Hikari zu Weihnachten geschenkt bekommen hatte. Das halbmondförmige Gebilde wurde in die Hand genommen und näher betrachtet. Es war nicht nur irgendeine Schneekugel. In der Mitte waren zwei, halbrund geschnitten und an das Glas angepasste Fotos eingebettet. Eines auf jeder Seite. Die eine Seite zeigte ein Bild von Hikari und Takeru, wie sie beide lächelnd in die Kamera blickten und Händchen hielten. Drehte Tai die Schneekugel, so blickte ihm jedoch ein Bild von ihm und Yamato entgegen, welches vor 2 Jahren in der Weihnachtszeit gemacht worden war. Beide standen in der Küche, trugen rote Schürzen und Yamato war mit einer Schüssel beladen, sein Finger steckte in Taichis Mund. Beide schienen sich köstlich zu amüsieren.

Trotz der Tränen musste Taichi schmunzeln, als er sich an diese Szene erinnerte. Damals hatte er Yamato gezwungen, mit ihm Plätzchen zu backen. Es war eine recht amüsante Angelegenheit geworden, die Plätzchen waren zwar nachher verbrannt gewesen, jedoch hatten die Jungen noch nie so viel Spaß miteinander gehabt. Das Hikari ihre Kamera gezückt und beide fotografiert hatte, bemerkte keiner, weshalb auch das Geschrei am Weihnachtsmorgen groß gewesen war, als Tais dieses Bild in der Schneekugel entdeckt hatte. Trotzdem war seine Schwester doch ein toller Mensch. Sie war aufrichtig, man konnte mit ihr über alles reden und sie verstand einen. Alles in allem war sie, wie Taichi fand, einfach zum Knuddeln.
 

Ein Klopfen an der Tür ließ Taichi die Schneekugel wieder an ihren Platz stellen. "Taichi?", kam es zaghaft durch die Tür und der braunhaarige Junge schauderte, als er Yamatos Stimme hörte. "Du, ich hab was zu Essen gemacht... Du musst natürlich nicht mit mir essen, aber ich fänd's schön." Taichi hörte die leichtfüßigen Schritte seines Freundes, die sich nun wieder von der Tür entfernten. Sollte er gehen oder nicht? Sein Magen, so wie sein innerer Magnetpol, den man ihm wohl irgendwann eingepflanzt haben musste und auf den Yamato eine unglaubliche Anziehungskraft zu haben schien, sagten ja, andere Gedanken in ihm erinnerten ihn an sein Ansehen, von dem er sich verabschieden müsste, sobald er durch diese Tür schritt. Denn wenn er dies tat, so würde er von Yamato zur Rede gestellt werden. Und er würde versuchen, Yamato seine Gefühle, die er angesichts der blödsinnigen Wette immer unterdrückt hatte, zu gestehen. Nun verstand er sie endlich.
 

Yamato saß bereits am gedeckten Tisch und hatte noch nicht mit dem Essen angefangen. In seiner Hand hielt er einen Becher, dessen brauner Inhalt dampfte. Taichi schwieg, als er gegenüber vom Blonden am Tisch Platz nahm. "Möchtest du auch eine heiße Schokolade?" Der Braunhaarige nickte und fing schweigend an, zu essen.

Als er fertig war und gerade aufstand, um sein benutztes Geschirr in die Spülmaschine zu stecken, begann auf einmal Yamato, der die ganze Zeit schweigend gegessen hatte, zu sprechen.

"Tai? Können wir... reden?" Das letzte Wort wurde mit einer leichten Verzögerung ausgesprochen und es schien dem Blonden nicht gerade leicht gefallen zu sein.

Taichi antwortete jedoch nicht mit Worten, sondern brachte sein Geschirr wie geplant zur Spülmaschine und setzte sich danach still aufs Sofa als zustimmendes Zeichen für Yamato. Dieser brachte nun auch sein Geschirr, sowie die nun leeren Schüsseln auf die Anrichte und nahm neben dem Braunhaarigen Platz. "Hör mal, Tai... chi. Ich weiß ja nicht, was du denkst, aber mit geht diese ganze Sache langsam aber sicher auf die Nerven", begann Yamato und kam damit auch schon so ziemlich zum Punkt. "Ich weiß wirklich nicht, was ich denken soll." Taichi schluckte. Yamato redete so ruhig und verständnisvoll mit ihm, während in seinem Inneren wahrscheinlich ein genauso großes Durcheinander herrscht wie in Taichis Gedankenwelt. "Zum Einen will ich dir sagen, dass meine Worte vor zwei Jahren aufrichtig gemeint waren. Und meine Gefühle zu dir haben sich kein Stück geändert, auch nach den ich zwei Jahre versucht hatte, dich zu vergessen. Du hast sicher die Gerüchte gehört und ich muss leider sagen, dass sie wahr sind. Ich bin eine Zeit lang mit jedem Mädchen ins Bett gegangen, dass ich kriegen konnte." Yamato seufzte, sah Taichi aber immer noch nicht an. Sein Rücken lehnte an der Couch und seine Beine hatte er übereinander geschlagen. "Und ich bereue es. Ich habe das alles nur gemacht, um dich zu vergessen und mir zu beweisen, dass ich doch auf Mädchen stehe. Aber in den letzten zwei Wochen habe ich dann festgestellt, dass diese Gefühle nie ganz verschwunden sind. Es tut mir Leid, wenn ich dich damit verletzten sollte, aber ich... Ich hatte gehofft, dass du mich auch.. na ja... Magst. Besonders, nachdem du mich an Weihnachten - nun ja, geküsst hast." Erneut seufzte der Blonde. "Und... Heute hast du es schon wieder getan. Ich bin verwirrt... Aber, ich... Ich liebe dich Taichi. Immer noch." Yamato wandte seinen Kopf zur Seite, so dass er Taichi, dem er eben noch aus dem Augenwinkel Blicke zugeworfen hatte, nicht mehr ansehen musste. "Yamato?" Taichi brauchte einige Zeit um die gesagten Worte zu verdauen, dann ergriff er aber selbst das Wort. "Es tut mir Leid. Es tut mir wirklich Leid, dass ich dich verletzt habe. Ja, es tut mir sogar leid, dass ich dich soweit gebracht habe, dass du jetzt verwirrt bist." Taichi winkelte sein Beine an und zog sie an seinen Körper, um sie mit seinen Armen zu umschließen. "Ich... ich mag dich ja auch... Ich mag dich so, wie du mich magst. Aber ich kann nicht... Ich darf nicht mit dir zusammen sein." Yamato blickte ihn erstaunt an. Taichi mochte ihn so wie er ihn mochte? Taichi liebte ihn? "Aber... warum?", flüsterte der Blonde, der immer noch leicht geschockt war. "Es ist nicht, weil du ein Junge bist. Nein, ich... äh... mag dich, so wie du bist und es macht mir nicht wirklich etwas aus." Tai kratzte sich am Hinterkopf. "Es ist nur so... Du weißt, ich bin extrem egoistisch und ich habe hart für meinen Ruf an der Schule kämpfen müssen." Yamato sprang auf, sah Taichi in die Augen und -klatsch- verpasste ihm eine Ohrfeige. "Sag mal, hast du sie noch alle? Vor zwei Jahren gestehe ich dir meine Gefühle... Vor zwei Wochen kommst du dann und meinst, dass deine Antwort auf die Frage, ob du dir eine feste Beziehung mit mir vorstellen könntest, gar nicht nein ist. Und jetzt auf einmal meinst du, dir ist dein dämlicher Ruf an der Schule wichtiger als dein bester Freund, dem du - ich erinnere dich kurz daran, falls du es vergessen haben solltest - soeben deine Liebe gestanden hast? Taichi Yagami, ich dachte, ich würde dich besser kennen!" Offen gesagt war der Blonde zu wütend, um zu weinen. Ein Vulkanausbruch war nichts gegen Yamatos Gefühlswelt.

Taichi hingegen saß ruhig da und hielt sich die vom Schlag gerötete Wange. "Schlag mich ruhig." Tai klang richtig desinteressiert. Was war nur mit ihm los? Normalerweise hätte er doch sofort zurückgeschlagen. Und eigentlich war Yamato ja nur darauf aus gewesen. "Schlag mich, denn ich hab es verdient. Ich hab es wirklich verdient. Wenn du wüsstest, was der Grund ist, dass ich dich vor zwei Wochen angesprochen habe, so würdest du noch stärker zuschlagen. Ich bin ein Idiot, ein Dummkopf, ein Egoist und obendrein bin ich schrecklich naiv." Doch Yamato schlug nicht zu. Er sah seinen Freund verwirrt an. "Yamato. Du bist mein bester Freund. Du hast mir immer geholfen, ich kann dir alles sagen. Ich liebe dich. Ich liebe dich schon so lange und ich könnte mir ein Leben ohne dich gar nicht mehr vorstellen. Aber du wirst mir nie verzeihen, wenn du die ganze Wahrheit weißt. Du wirst mich hassen." Waren dass da Tränen auf Taichis Wangen? Yamato kniete sich auf das Sofa, neben Taichi, der immer noch die Beine angewinkelt hatte. "Ich weine, sie dir das an! Taichi Yagami weint." Tai lachte, während er diesen Satz aussprach. Yamato, der den Ärmel seines schwarzen Pullovers über die Handfläche gezogen hatte, fuhr mit diesem nun über Taichis Wangen, um sie zu trocken. "Hey, Tai. Ganz ruhig bleiben. Du musst nicht weinen. Erzähl es mir doch bitte, ja? Ich will den Grund wissen, warum du mich wieder angesprochen hast. Ich verspreche dir, ich werde dich nicht hassen. Das könnte ich gar nicht. Du bist vielleicht manchmal ein kleiner Egoist, aber soll ich dir was sagen? Du bist der süßeste kleine Egoist, der mir je begegnet ist. Und ich liebe dich, egal, wie egoistisch du bist." Yamatos Worte waren beruhigend, so dass der Braunhaarig bald keine Tränen mehr vergoss. "Du willst es also wirklich wissen? Wissen, wie egoistisch dein kleiner Lieblings Ego ist?" Yamato nickte. "Nun ja, es geht um eine Wette. Eine simple Wette, wie sie so unter Kumpels zustande kommt. Es war vor zwei Wochen, der Montag nach deinem Konzert und nach dem Fußballtraining hatten wir uns in der Umkleide darüber unterhalten, dass du das Konzert in den Sand gesetzt hattest. Beziehungsweise hatten meine Mannschaftskameraden sich darüber unterhalten und ich hab versucht, mich daraus zu halten. Ich wollte dich schließlich nicht beleidigen, so wie es die anderen getan hatten. Nun ja, irgendwann hat dann jemand angefangen, zu behaupten, du hättest mir mal eine Abfuhr verpasst. Natürlich war ich unglaublich sauer. Schließlich hattest du das nie getan, ich war derjenige, der dir nie geantwortet hatte. Das hab ich den anderen dann auch gesagt oder besser ins Gesicht geschrieen. Und als unser Torwart angefangen hat, mir einzureden, ich würde es bereuen, wurde ich dann richtig sauer. Jetzt muss ich sogar zugeben, dass ich es wirklich bereue. Ich meine, so haben wir zwei Jahre aneinander vorbei gelebt. Stell dir mal vor, was wir alles hätten machen können." Taichi lächelte hinterlistig, worauf der Blonde errötete. "Na ja, Ich hab ihm natürlich gesagt, dass ich es nicht bereue. Und dann kam er mit diesem typischem "Dann beweis es uns doch". Bevor ich überhaupt richtig darüber nachgedacht hatte, war auch schon gewettet worden, dass ich dich bis zum Ende der Winterferien ins Bett kriege." Yamato erschrak etwas, als er diese Worte hörte. Auf solch eine primitive Wette hatte Taichi sich eingelassen? Okay, die eigene war auch nicht viel besser. "Ich hab dann direkt versucht, wieder Kontakt aufzunehmen, ich wollte ja schließlich nicht verlieren. Die ersten Tage hab ich es richtig darauf angelegt, dich anzuflirten. Ich war natürlich unglaublich happy, als meine Mutter dich eingeladen hatte, mit hierhin zu fahren. Ich hab natürlich jede Chance genutzt, dir näher zu kommen, ich hab sogar diese Fangirlies auf der Skipiste versucht, zu beeindrucken, damit du eifersüchtig wirst." Taichi musste lächeln und auch Yamato kam nicht darum, es nun als lustig zu empfinden. "Und dann an Weihnachten... Ich hab aus Versehen voreilig gehandelt. Eigentlich wollte ich dich gar nicht küssen. Ich war froh, dass unsere Beziehung wieder an Freundschaft grenzte. Als ich dann in deine Augen gesehen hatte, war es einfach um mich geschehen. Ich liebe deine Augen, hab ich dir das schon mal gesagt?" Yamato schüttelte den Kopf. "Wie dem auch sei. Meine Gefühle gingen also mit mir durch und ich fing an, mich wirklich richtig in dich zu verlieben. Ich kostete jede Minute aus, die wir zusammen hatten, ich hab die meisten Nächte gar nicht geschlafen, weil du so wunderbar warm warst und wenn ich dich schon nicht tagsüber haben konnte, dann wollte ich dir wenigstens nachts so nah wie möglich sein. Und heute Morgen auf dem Eis... da habe ich wieder gehandelt, bevor ich nachdenken konnte... Du hasst mich jetzt sicher, oder?" "Warum sollte ich dich denn hassen?", fragte Yamato, sichtlich verdutzt. "Ich... ich habe das alles nur wegen der Wette gemacht." "Na und?" Diesmal war es an Taichi, verwirrt zu schauen. "Ich kenn dich doch, Ichi. Du handelst zwar oft etwas verrückt, aber genau das ist es ja, was ich so an dir mag. Du bist richtig niedlich, egal, was du tust, auch wenn du voreilig handelst, nicht nachdenkst und manchmal den größten Mist verzapfst." "Danke für das Kompliment, Herr Ishida. Ich überlege mir noch mal, ob ich wirklich was für sie empfinde." Gespielt beleidigt drehte Taichi sich weg. "Aber Ichi!" Yamato schluchzte theatralisch und setzte einen Schwabbelblick auf. "Du... du kannst mich doch nicht einfach so verlassen!" Beide Jungen lachten, besonders Taichi, der froh darüber war, dass sie sich ausgesprochen hatten, dass Yamato ihn gar nicht hasste und dass er immer noch liebte.

"Taichi?" Irgendwann hatten sich die beiden Jungen dann ausgelacht, auch wenn Yamato immer wieder mit diesem Schwabbelblick angefangen hatte, womit er Taichi erneut zum Lachen brachte.

"Ich meine... Wenn dir so viel an deinem Ruf liegt, warum fragst du mich nicht einfach, ob ich dir dabei helfe, deine Wette zu gewinnen?" Zum Glück waren die Augen des Braunhaarigen irgendwo in der Augenhöhle befestigt, so dass sie bei diesem Satz von Yamato nicht heraus fielen. "Aber... Aber Yamato..." Taichis Worte wurden vom Blonden unterbrochen, der sich vornüber gelehnt und seine Lippen auf die seines Freundes gelegt hatte. Nach einem etwas längeren Kuss lösten sich dann beide wieder von einander und Yamato ergriff das Wort, ohne seinen Tai aussprechen zu lassen. "Ich liebe dich, das hab ich dir doch schon mal gesagt. Und ich hätte nichts dagegen, mit dir zu schlafen." Der Braunhaarige erschauderte, als er Yamatos Worte vernahm. Warum ließ er das mit sich machen? "Nein, das kann ich nicht machen. Ich würde dich nie dazu gebrauchen, irgendeine dumme Wette zu gewinnen, auch wenn mein Ruf an der Schule dann den Bach runter gehen sollte. Außerdem, wenn ich verliere, dann ist es auch nicht so schlimm. Immerhin hat die Strafaufgabe auch was für sich", meinte Tai dann, was Yamato erneut verwirrte. "Wenn ich die Wette verlieren sollte, dann muss ich dich auf Knien darum anwinseln, auf dem nächsten Konzert ein Duett mit dir zu singen." Taichi lächelte, doch der Blonde schüttelte verneinend den Kopf. "Also echt... das kannst du auch machen, wenn du deine Wette gewinnst." "Es ist ja nicht nur das", setzte Taichi wieder an, nachdem er kurz gekichert hatte. "Sollten wir irgendwann einmal Schluss machen - was ich natürlich nicht hoffe -, dann wäre ich an der ganzen Schule unten durch und ganz allein, während du es als eine Etappe deines Lebens siehst und immer noch Freunde hast. Ich will die Wette nicht gewinnen, damit unterzeichne ich quasi den Vertrag, an der Schule als Looser bekannt zu werden. Ich denke nicht, dass du das verstehst, aber..." Doch Taichi wurde erneut von einem Kuss unterbrochen.

"Habe ich dir nicht gesagt, dass ich dich liebe? Ich wäre doch verrückt, wenn ich dich verlassen würde. Und was deine Wette angeht... Wie wäre es, wenn auch ich meine verliere? Dann bist du nicht alleine und wir beide verlieren unseren Ruf." Yamato lächelte dem Braunhaarigen entgegen, als dieser seine Augen wieder geöffnet hatte. "Wie meinst du das, Yama?" "So, wie ich es gesagt habe. Wir beide verlieren unsere Wetten und sind glücklich und zufrieden, bis dass der Tod uns scheidet." Das Angebot hörte sich in Taichis Augen recht verlockend an, aber eine Frage hatte begonnen, in seinem Kopf umher umherzugeistern. "Was für eine Wette?" Es schien, als würde Taichi nur einen weiteren Kuss als Antwort erhalten, doch kurz nachdem Yamato sich von ihm gelöst hatte, kamen dann auch die Antwort bringenden Worte. "Nun ja, ich habe mit den anderen aus der Band gewettet, dass wir es schaffen, drei Monate keusch zu bleiben. Das war wohl auch der Grund, warum ich das Konzert verbockt habe. Ich war einfach unkonzentriert und mir fehlte etwas. Das hört sich blöd an, ich weiß. Aber es ist nun mal so." Yamato seufzte und strich sich mit der Hand eine Haarsträne aus dem Gesicht. "Nun ja, weil ich's spannend machen wollte, habe ich um eine Woche verlängert bis zum Ende der Winterferien. Wer verlieren sollte, müsste sich bei dir um einen Platz in der Fußballmannschaft bemühen und bis zum Ende der Saison mitspielen." Nachdem er vom Blonden noch ein liebenswürdiges Lächeln erhalten hatte, verstand Taichi. Aber gab es da nicht ein Problem? "Yamato? Wie willst du das denn anstellen? Ich meine, dass wir beide unsere Wetten verlieren?" "Nun, es ist unmöglich, dass wir beide gewinnen. Aber verlieren können wir theoretisch schon." Das liebenswerte Lächeln von Yamato verwandelte sich in ein Hinterlistiges. "Was war der genaue Wortlaut deiner Wette?" "Hm... Kinomiya hatte mich nur gefragt, wie lange ich brauche, um dich flach zu legen." In diesem Moment verfluchte Taichi die so primitiv wirkende Ausdrucksweise seines Torwarts. "Und jetzt denk mal ganz scharf nach.. Wie können wir diesen paar Wörtchen so ausweichen, dass auch ich meine Wette verliere?" "Es ist eigentlich unmöglich, außer du... YAMATO, das hast du doch nicht wirklich vor?!" Erneut beförderte er Blonde eine seiner Haarsträhnen wieder zu den anderen, diesmal war seine Handbewegung graziler und darauf bestimmt, möglichst cool zu wirken. "Warum nicht? Ich meine... es ist doch besser, wenn wir beide verlieren, als dass es nur einer tut." "Natürlich, aber... willst du dass denn überhaupt machen? Du musst das nicht tun, wirklich nicht." Als ob Taichi seinen besten Freund zu so etwas zwingen würde. Da war ihm ja noch lieber das er verlor, als dass er Yamato nötigte, seine Wette auf so einem Weg ebenfalls zu verlieren. "Ich habe dir eben gesagt, dass ich nichts dagegen habe, mit dir zu schlafen. Und außerdem... Was wäre so anders, als wenn wir es ohne diese Wette tun würde? Glaub ja nicht, dass du immer "oben" liegen darfst." Yamato setzte einen Schmollmud auf, der Taichis allerletzte Zweifel beseitigte. Na gut, warum eigentlich nicht? "Hm, eigentlich hatte ich schon daran gedacht", gab Taichi unter einem breiten Grinsen zu, wofür er kurz darauf die Faust des Blonden auf seinem Kopf spürte. "Spinner." Doch bevor Taichi auch nur irgendetwas zu seiner Verteidigung sagen konnte, spürte er auch schon Yamatos Lippen auf seinen und er erwiderte den Kuss. Fast hätte er dabei nicht bemerkt, wie Yamatos Hand unter seinen Pullover gewandert war, als er jedoch die Finger seines Freundes auf seiner Haut spürte, schreckte er auf. "Du hast verdammt kalte Hände, weißt du das?" Yamato ließ sich davon nicht abschrecken und seine Hand wanderte weiter nach oben, während ein Grinsen sich auf seine Lippen stahl, was Taichi verborgen blieb, da beide erneut in einen Kuss vertieft waren.

"Tai? Könnten wir vielleicht irgendwo hin gehen, wo es bequemer ist? Ich find es auf der Couch etwas eng und unbequem und äh..." "Stimmt, bei meinem ersten Mal hätte ich doch gerne ein bequemeres Plätzchen." Yamatos Augen weiteten sich. Wie konnte Taichi nur so ruhig von diesem Thema reden? "Das wusste ich gar nicht." Betroffen blickte der Blonde zur Seite. "Macht doch nichts. Ich wollt es halt für jemanden Besonderen aufheben - und ich habe mich für dich entschieden." Taichis Hand legte sich an Yamatos Wange und ließ diesen zusammenzucken. Taichis Hände waren so wunderbar warm im Gegensatz zu den eigenen. "Bist du dir da auch ganz sicher?" Lieber noch ein Mal nachfragen. Beging man am Ende vielleicht einen Fehler? Doch Taichi zog den Blonden zu sich hinunter und strich ihm mit dem Daumen über die Lippen "Natürlich, Dummerchen."

Als die Beiden sich aus dem nun folgenden Kuss gelöst hatten, versuchten sie, mehr schlecht als recht, aufzustehen, worauf sie sich küssender Weise auf den Weg ins Schlafzimmer machten.
 

++++ ich denke, wir können uns denken, was hier eigentlich stehen sollte ++++
 

Die zweite Woche der Winterferien verlief recht normal. Yamato wurde immer besser im Ski fahren, immerhin hatte er, wie er selbst meinte, den besten Skilehrer der Welt. Taichi hingegen hatte auch schnell den Dreh beim Schlittschuhlaufen heraus. Hikari und Takeru, die ihre Brüder kopfschüttelnd betrachtet hatten, war schnell aufgefallen, dass da mehr zwischen den beiden war, als Freundschaft. Die Art, wie sie sich seit der Silvesternacht verändert hatten, in der man die beiden aneinandergekuschelt im Bett vorgefunden hatte, hatte selbst Taichis Eltern stutzen lassen, so dass sich Taichi am Mittwoch seiner Mutter gegenübersah, der er freundlichst versuchte, zu erklären, dass er mit Yamato zusammen war. Diese hatte es erstaunlich gut aufgenommen und ihm gratuliert, dass er es ja endlich geschafft habe.

Trotz nervender Geschwister und Eltern, die in den unpassendesten Momenten nur das Beste für ihre Kinder wollten und somit die Ruhe der älteren Jungen oftmals störten, überlebten Taichi und Yamato die Wochen, dies schafften die beiden sogar, ohne Überlebenstraining absolviert zu haben. Das einzige, was wirklich hätte lebensgefährlich werden können, war Taichis Versuch zu kochen, welcher jedoch von Yamato im Mülleimer vernichtet wurde, ehe jemand probieren konnte.

So kam es dann auch, dass am Tag der Abreise alle Koffer gepackt im Auto standen, die Skier verstaut waren und alle Personen, die bei der Hinfahrt die Autos besetzten, auch heil den Weg zurück antraten.

"Es kann ganz schön viel passieren, wenn man zwei Wochen in so einem Park verbringt", meinte Taichi, während er mit seiner Hand durch die blonden Haare seines Freundes fuhr und somit dessen Frisur zerstörte, was diesem aber völlig egal zu sein schien. Yamato selbst hatte seinen Kopf auf Taichis Schoß positioniert, der obere Teil seines Körpers lag auf der Rückbank des Autos. Seinem Freund gab er nur ein "Wie wahr" als Antwort, danach kuschelte er sich noch näher an den Schoß des Braunhaarigen.

Tai vernahm auch schon bald das ruhige Atmen des Blonden und stellte überrascht fest, dass dieser eingeschlafen war.
 

+++
 

"Guten Morgen!" Schon knapp die Grenze zur Gewalt überschreitend, öffnete Yamato die Tür und riss sie fast aus den Angeln, bevor er den Bandraum betreten und seine Gitarre auf dem nächst bestem Stuhl verfrachtet hatte. "Du brauchst gar nicht so froh sein, Yamato", kam es von Keichi, der sich an eine Wand gelehnt hatte und einen Apfel aß. "Ja, sogar ich hab es geschafft, unsere ach so tolle Vereinbarung einzuhalten. Zwar hab ich mir von Misiko eine Ohrfeige eingefangen, aber das war dann auch schon alles." Asaki deutete, während er sprach, auf seine, immer noch gerötete Wange. "Oh, dann freut es mich noch mehr, euch sagen zu können, dass ich die Wette verloren habe." Der Blonde grinste, während er seinen beiden Bandkollegen dabei zusah, wie sich deren Augen auf eine übernatürliche Größe weiteten. "Aber... aber Yamato.. Du hattest doch die Idee mit der Wette... Außerdem meintest du doch, du bist die ganzen Ferien beschäftigt", stotterte Asaki ungläubig, immer noch verblüfft über Yamatos Aussage. "Oh, ich war die Ferien über auch sehr beschäftigt. Immerhin bin ich jetzt in festen Händen." "Ich weiß nicht so recht... Du hast doch vor den Ferien noch so herumgeprahlt, dass du diese Wette gewinnen wirst. Da haben Asaki und ich uns so sehr angestrengt, dich wenigstens nicht allein gewinnen zu lassen und was machst du? Du lachst dir im Urlaub eine Freundin an. Also ganz gerecht find ich das nicht...", überlegte Keichi, während er den Rest seines Apfels mit einem gezielten Wurf neben, statt in den Mülleimer beförderte, wo er sich zu unzähligen zerknüllten Papieren gesellte. "Oh, wer hat denn von einer Freundin gesprochen?" Yamato flötete seelenruhig und packte seine Gitarre aus der schwarzen Schutzhülle. Die erste Reaktion der beiden anderen Jungen war ein tiefes Schweigen, was wohl mit ungläubigen Blicken versehen war, die Yamato nicht sehen konnte, da er mit dem Rücken zu ihnen stand. "Ich... glaubs nicht." Keichi fasste sich mit einer Hand an die Stirn und torkelte rückwärts auf den nächsten Stuhl zu, auf dem er sich sinken ließ. "Yamato, willst du uns echt weis machen, dass du vom anderen Ufer bist?", kam es immer noch stockend von dem Jungen. Asaki hingegen schwieg weiter und versuchte das Ganze zu verdauen. "Oh, nicht unbedingt. Ich habe einen festen Freund, aber ob das bedeutet, dass ich direkt das Ufer wechsle, muss ich mir noch überlegen. Außerdem würde Taichi mich sicherlich köpfen, wenn ich was mit einem anderen Kerl anfangen würde." Yamatos Stimme war immer noch seelenruhig, während die anderen beiden bei dem Namen seines Freundes erschraken. "DU HAST WAS MIT YAGAMI?!" Yamato zuckte nur wegen der Lautstärke zusammen, nicht etwa wegen den Worten. Irgendwann musste das Ganze doch rauskommen, also besser früher als später. Asaki schien einem Nervenzusammenbruch gefährlich nahe und auch Keichi war außer sich. "Ähm, ja, wir sind zusammen." Langsam verließ Matt der Mut, den er eben noch gehabt zu haben schien. Vielleicht war es doch nicht so eine gute Idee gewesen, den beiden von der ganzen Sache zu erzählen. "Gebt mir einen Strick, ich erhäng mich." Zum Glück wurde Keichi von dem vierten Mitglied der TeenAge Wolves, Hitoshi, der gerade zur Tür hereinkam, davon abgehalten, sich irgendwo aufzuhängen. "Was is n hier los? Euch hört man ja fast auf'm ganzen Schulhof." Hitoshis Jacke landete auf dem Stuhl, der hinterm Schlagzeug stand. "Es... es ist furchtbar. Yamato ist mit Yagami zusammen." Wenn schon nicht Strick, dann Tischplatte, musste Keichi denken, der soeben begann, seinen Kopf an dieser immer wieder anzudocken. "Oh, hat´s endlich geklappt? Herzlichen Glückwunsch, Matt." Der Rothaarige grinste und schritt nun zu Asaki, der völlig neben sich zu stehen schien. "Hey, was ist denn los? Freut ihr euch nicht für Yamato? Das nenn ich mal Freunde."

Es brauchte noch ein paar weitere Worte von Yamato und Hitoshi, bis Asaki und Keichi vollends davon überzeugt waren, dass es keinerlei Nachteile hatte, wenn der Blonde von nun an mit Taichi zusammen war.

"Nun, da das geklärt wäre, sollten wir anfangen", schlug Hitoshi vor und machte sich auf den Weg zum Schlagzeug. "Ähm, Jungs." Wenn sie gerade dabei waren, alle Sachen zu klären, dann sollte Yamato vielleicht auch anfangen, die Band ganz schonend auf Taichis Strafaufgabe vorzubereiten. "Es... äh... Taichi hatte, genau wie wir, eine Wette mit den Leuten aus dem Fußballclub abgeschlossen." Was genau der Wetteinsatz war, dass behielt Yamato lieber für sich. "Er hat sie verloren, genau wie ich meine. Ich werde, wie besprochen, ab jetzt beim Fußballteam mitspielen, Taichi regelt das gerade. Nun ja... Die Strafe für Taichi war... äh..." "Jetzt sag schon, Matt, wir haben schließlich nicht ewig Zeit", unterbrach Keichi, der sich wieder einigermaßen gefangen hatte, das Gestotter des Blonden. Yamato sah ihn kurz dankend an, sprach dann auch schon weiter. "Nun ja, er soll auf dem nächsten Konzert der TeenAge Wolves ein Duett mit mir singen." Plötzlich kam ein Lachen von Hitoshi, in das auch Keichi und Asaki mit einstimmten. "Ja, ja... Eine Strafaufgabe also? Yamato, du brauchst uns nicht anzulügen. Yagami kann gerne mit dir singen... Wenn er überhaupt singen kann, versteht sich." Der Blonde fühlte sich extrem missverstanden. "Warum glaubt ihr mir nicht? Das war wirkliche eine Wette!" Aber auch die Versuche, sich zu rechtfertigen, brachten Yamato nichts viel, als noch mehr Gelächter seiner Bandkollegen. Also gab er auf und ließ sie in dem Glauben, die verlorene Wette und die dazugehörige Strafaufgabe von Tai wäre frei erfunden. Hauptsache war ja immer noch, dass er die Wahrheit wusste. "Und jetzt lasst uns lieber anfangen, bevor Yamato anfängt, davon zu erzählen, wie er denn seine Wette verloren hat." Das darauf folgende Gelächter ließ Yamato erröten. Die TeenAge Wolves waren schon eine Sache für sich...
 

"Und? Wie lief es bei dir?", fragte Yamato seinen braunhaarigen Freund, als sie den Kuss beendet hatten. "Tja, Kinomiya hat schon komisch geguckt, als ich ihm gesagt habe, dass ich die Wette verloren habe. Aber meinen Ruf bin ich nicht los." Diese Antwort freute Yamato. Wenigstens das war geschafft. "Du hättest sein Gesicht sehen sollen, als ich ihm gesagt habe, dass ich mit dir zusammen bin." "Oh, der Rest der Band hat auch unglaublich skurril reagiert", unterbrach der Blonde Taichis Worte. "Wie dem auch sei... Also, mit dem Trainer ist alles abgesprochen. War ja auch nicht schwer, immerhin bin ich Teamkapitän. Du sollst beim nächsten Training einfach mitkommen und zeigen, was du kannst. Ich soll dich dann irgendwo aufs Spielfeld stellen." Taichi legte seine Hände an Yamatos Hüften. "Oh, und bei uns geht auch alles soweit klar. Zwar fühl ich mich extrem missverstanden, aber sie haben zugestimmt. So lang du nicht zu schrecklich singst." Yamato drückte Taichi einen Kuss auf die Nasenspitze, wofür er sich auf die Zehenspitzen stellen musste. "Hey! Du bist gewachsen!", gab er darauf neckend von sich. Vor zwei Jahren war Yamato noch der größere von Beiden gewesen. "Natürlich, was denkst du denn? Ich habe ganz viele Fruchtzwerge gegessen, damit ich größer werde als du." "Du bist einfach zu süß, weißt du das?" Yamatos Hände wanderten zu Taichis Nacken und zogen den Braunhaarigen zu sich herunter. "Natürlich weiß ich das", kam es noch von diesem, bevor sich die Lippen der beiden Jungen aufeinander legten.
 

"Weißt du was?" "Hm?" Taichi und Yamato schlenderten Hand in Hand den Weg nach Hause entlang, ungeachtet der vielen schaulustigen Passanten, die ihnen entgegenkamen. Es war doch egal, was die anderen Leute dachten. Hauptsache war doch, dass sie sich gegenseitig hatten.

"Ich bin richtig froh, dass ich diese primitive Wette mit Kinomiya abgeschlossen hab'." Yamato sah überrascht von seinem Eis auf, welches er in der anderen Hand balancierte. "Ich meine, stell dir mal vor, ich hätte dich nie mehr angesprochen. Das wäre ja schrecklich gewesen!" Taichi schüttelte den Kopf. Allein die Vorstellung daran war ihm nicht gerade wohl gesonnen, so dass er es ganz schnell wieder aus seinen Gedanken verbannte. "Oh, ich denke mal, so lange du mir nicht geantwortet hättest, hätte ich nicht wieder mit dir gesprochen. Wir können Kinomiya dankbar sein, dass er dir einen Anstoß Gegeben hat. Und natürlich Keichi und Asaki, ohne die beiden hätte ich die Wette nicht abgeschlossen und du hättest mich nicht dazu überreden können, an dem ersten Nachmittag mit zu dir nach Hause zu gehen." Für diese Worte wurde Yamato in die Seite gezwickt. "So nötig haben wir's also? Na ja... Keichi und Asaki sagst du? Ist Asaki nicht mit Kinomiyas Schwester zusammen?" Yamato ging plötzlich ein Licht auf. "Wenn du Misiko meinst, dann schon. Oh, dann kennt er sicher auch Kinomiya näher." "Natürlich!" Tai sprach trotz des großen Stückes Eis, das er sich gerade mit der Zunge in den Mund gezogen hatte. "Und soweit ich das mitbekommen habe, hat Kinomiya auch was mit Keichi." Yamato drückte die Hand seines Freundes fester und schmiegte sich an dessen Schulter. "Weißt du, Taichi... Ich glaube, wir hatten da ein paar kleine Helferchen, was die Sache mit den Wetten angeht." Yamato kicherte, worauf ihn Taichi fragend ansah. "Ach, ist nicht so wichtig." Mit diesen Worten wurde Taichi am Nacken gefasst und nach unten gezogen, so dass Yamato seine Lippen auf die des Braunhaarigen legen konnte, ohne sich auf die Zehenspitzen zu stellen. Und noch während die beiden sich küssten, beschloss Yamato, sich am nächsten Morgen bei Keichi und dessen Freund zu bedanken...
 

~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*
 

Fin
 

Hoffe, es hat gefallen^^ Gewidmet... öh... Yama, Juju und allen anderen lieben Kommischreibern/innen, die jedes Kapitel schön kommentiert haben^^

Dankööööschööööön *180Grad Verbeugung mach*

Kritik, Lob, Morddrohungen, Heiratsanträge an mich, Rechtschreibfehler entweder behalten oder Nami schenken, die ja eigentlich Beta gelesen haben sollte^^
 

Cleo



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Kommentare zu dieser Fanfic (41)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  MaiRaike
2009-06-28T18:23:38+00:00 28.06.2009 20:23
Mist. Jetzt ist Momo mir mit dem Heiratsantrag voraus.
*Rosen heimlich im Mülleimer verschwinden lass*

Dann kann ich dir nur noch Kekse dalassen ;)

Ich finde diese Fanfic wirklich zum knuddeln *Bildschirm umarm*

Mir fällt gar nichts ein was ich noch schreiben könnte, außer: so schööön..

In die <lieder würde ich auch gerne reinhören!

Von: abgemeldet
2008-03-25T20:34:32+00:00 25.03.2008 21:34
aaaaaaaaaaaaaaaaaaaah~! schmelz!
die ist echt süüß!! XD

Schwabbelblick? einmal erklärn bitte!! XD

++++ ich denke, wir können uns denken, was hier eigentlich stehen sollte ++++
...doofe frage, gute frage(!!):gibts das auch in ner unzensierten version? XD

*180Grad Verbeugung mach* >> *kurz überleg* ehm...tut das nich weh?? XD (soprtmuffel sei) ;D

Von:  Yorito
2007-07-25T15:15:15+00:00 25.07.2007 17:15
Awwww, wirklich herzallerliebst! Ich mag mehr sowas lesen!
Supertolle Stimmung in der Story, die Charaktere überzeugen und überhaupt! Alles toll! *schwärm*
Und du hattest recht mit den Songs zum unterlegen des Heiligabend-Kapitels! Als ich die ersten zeilen gelesen habe, hab ich sofort das Lied angeschmissen und hinterher noch Tobira. Das war sooooo schön~
Lief einem (h)eiskalt den Rücken runter.
*lob*
Also weiter so! <3
Von: abgemeldet
2007-01-19T18:53:31+00:00 19.01.2007 19:53
Sooo wede jetzt meinen Kommi für die gesammte ff los(komm wegen der dummen Wörterliste nich auf die ganze ff zum kommentierenT.T):
ich fand sie supa und von allen deiner ffs die du mir gast lesen lassen fand ich die am besten!!!
ja is toll *mafreundentazaufführ*
ok das war jetzt dumm und bevor ich noch mehr mist schreibe hör ich besser auf ~.~
du kannst toll(mir fällt echt kein anderes Wort ein~.~)
karazu-kun
Von:  Momo_
2006-08-06T20:43:48+00:00 06.08.2006 22:43
So Cleo..
*leise romantische Musik einspiel*
*Haufen Rosenblätter auf uns fällt*
*hinknie*
*tränen in den Augen hat*
*überhaupt nicht übertreib*
*auf die Knie werf*
Cleooooo~
Willst du mich heiraten V__V?!
*hust hust hust*
...
...
...
Beginnen wir mla mit dem vernünfitgem Teil..
Morddrohungen *_*?!
*messer wetzt*
...
...
Okay.. XDD~
Weisst ja, dass ich sie geil finde *_*
Uhrr Cleoo~ hrhr ich freu mich auf dein Cos xDDD
Ich kann nicht ernst bleiben >__<'' Ich schließ mich einfach den anderen an xDD
Von: abgemeldet
2006-08-05T22:18:50+00:00 06.08.2006 00:18
Ich entscheid mich fürn Heiratsantrag!xD MEIN GOTT MÄDCHEN du bist genial TT_TT
Gottt, genau das hab ich gebraucht ARIGATOOO und weiter sooo.....
imoto
Von:  -Kitsune
2006-06-21T21:31:23+00:00 21.06.2006 23:31
Also ein Happy End.................

...Ich finds einfach genial *_* *wiedermal Szernchenblick kriegt*

Und besonders das dann die "Vielleicht-Verkupplungsaktion" der Mannschaft und der Band rauskommt xD einfach toll^^

Alles in allem hat mir die FF eionfach sehr gut gefallen ^^

Meistens ist zumindest das Ende dann nämlich eine Katastrophe.......
Bei deiner nicht ^.~

Mach auf jeden Fall weiter so *auf Rücken klopf*

lg Feuertraum

PS: einer der besten Stellen in der FF ist ja wo Matt Tai pattet...xD *vorstell* und dann noch die Übersetzung xD
*weglach*
Von:  -Kitsune
2006-06-21T21:27:20+00:00 21.06.2006 23:27
Also weißt du was mir an der FF neben der Handlung der beiden Schnuffies (sry bin eben ein Freak xD)
noch genial finde?
Die meisten FF-Autoren schreiben immer ziemlich langatmig...besonders Dialoge..und bauen einfach flache Witze ein, aber du machst das einfach nich xD

Bei dir wird einem nicht einfach nach einer Weile langweilig ^^

Und das Matt eislaufen kann....das passt einfach voll xD
*sich wiedermal alles bildlich vorstll* Hach son Tai auf der Schnauze und nacher wie n Chibi-Tai an nem Matt hängt ..*-*

Waiiiiiii^^
Von:  -Kitsune
2006-06-21T21:24:15+00:00 21.06.2006 23:24
**__________** Taichi singt *-*

*sich sowas prinzipiell immer bildlich vorstellen muss*

Hach *-* die Szene müsst ma glatt ma bildlich umsetzen ---

>>Wennu nix dagegen hast natürlich ^.~
Aber das Tai für seinen Yama singt is einfach nur süß
*.*
*langsam die Sternchen nemma vonnen Augen kriegt*
Von:  -Kitsune
2006-06-21T21:22:08+00:00 21.06.2006 23:22
Also die Gespräche zwischen den kleinen Geschwistern sind toll xDDD *selbst so redet*


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