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MCR - Conan Shortstories Band 1 by Kokomiko

Ablage P
von

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Hanabi

In eigener Sache
 

Heute kommt etwas was ihr nicht erwartet. Heute gibt es keine lange Fic, obwohl diese eine beachtliche Länge erreichen wird. Und wie der Titel schon zeigt, sind es Shortstories. Eine Idee die nicht unbedingt neu ist und auch schon von vielen anderen Schreiberlingen genutzt wird.

Bisher lief dieses Datei auf meinem PC lediglich unter den Titel "MCR". M=Meitantei, C=Conan, R=Rest. Rest? Ja der Rest. Es ist die Datei in der meine Ideen landen und darauf warten, irgendwann in einer schönen langen Fic veröffentlicht zu werden. Doch meistens sind es Szenen, die irgendwie nicht richtig in einer anderen Fic zu verarbeiten waren. Und damit sie doch noch ein Highlight erleben, werden sie hier und heute als eigenständige abgeschlossene Oneshots veröffentlicht.

Was euch erwartet ist von jedem etwas. Manche sind kurz, nur wenige Wörter lang und beschreiben eine kleine Szene. Andere können mit ihrer Länge schon als komplette Fic durchgehen. Dann sind es wieder Szenen, in denen ich mit den Charas ein wenig gespielt habe. Also gleiche Szene mit unterschiedlichen Charas. Das trifft in der Regel auf Conan zu, wenn ich die gleiche Szene mit Shin-ichi noch einmal durchgearbeitet habe.

Ansonsten kommt so jeder mal drin vor. Heiji, Kazuha, die Detective Boys etc.

Alle haben jedoch eines gemeinsam. Jedes Kapitel ist für sich allein abgeschlossen und somit haben die folgenden Kapitel nichts mit dem vorherigen zu tun, auch wenn die gleichen Personen drin stehen. Ein buntes Sammelsurium also.

Falls einige von euch fragen, was "Ablage P" bedeutet, so steht das P für Papierkorb. Diese Datei auf meinem Rechner diente nicht nur als Ideenreservoire, sondern hier landete auch alles, was ich aus einer Fic rausgenommen habe, weil es irgendwie nicht passte und doch zu schade war um es komplett zu löschen. Also vielleicht laufen euch ja wieder ein paar bekannte Charas aus meiner eigenen Feder über den Weg.
 

Beginnen wir also die Sammlung der "Conan Shortstories by Kokomiko"

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"Ran ich würde gerne zum Hanabi gehen. Kommst du mit?", fragte Shin-ichi auf dem Heimweg.

"Zu welchem?"

"Das in der Tokyo-Bay."

"Das große Sommerhanabi?" Ran fuhr herum. Dann sank sie in sich zusammen. "Vergiss es. Erstens gibt es keine Karten mehr und selbst wenn, dann wären sie zu teuer." Sie schaute schwärmend zum Himmel empor. "Ja das große Sommerhanabi. Das wäre schon was. Es ist ein Traum von mir da mal richtig dabei zu sein. Nicht nur so von fern zuzusehen. Dort wo man nicht mal die Hälfte mitbekommt." Das war schon ein Ereignis zu dem man gerne gehen würde, wenn da nicht diese Dinge waren, die einem im Wege standen. So musste sie sich wieder nur mit dem Rest zufrieden geben.

"Und wenn ich zwei Karten besorgen könnte?"

Entgeistert schaute Ran Shin-ichi an. "Hörst du nicht zu? Zu teuer. Ich kann sie mir nicht leisten." Traurig senkte sie den Blick.

"Ich lade dich ein."

Ran schüttelte den Kopf. "So sehr ich auch hingehen würde, ich kann die Einladung nicht annehmen. Ich möchte nicht in deiner Schuld stehen."

"In meiner Schuld stehen? Du hast schon so manche Karte angenommen die Mama uns geschickt hat. Warum jetzt Gewissensbisse?"

"Ich werde halt älter. Früher war es Naivität, weil wir uns schon so lange kennen. Unsere Eltern haben uns immer gemeinsam irgendwo mitgeschleppt oder hingeschickt. Das war einfach so. Aber nun sind wir keine Kinder mehr. Außerdem wird mir nun von Tag zu Tag mehr bewusst was du…!" Ran stoppte.

"Was ich…?", hackte Shin-ichi nach. Was wollte Ran sagen? Was er ihr bedeutet?

"Was du für mich so ausgibst, ohne das ich es merke. Wie selbstverständlich. Ich meine wir sind nur Freunde."

"Und was mache ich dann mit der zweiten Karte?" Shin-ichi wedelte mit einem Stück Papier herum. "Ich war der festen Meinung du würdest mitkommen. Schließlich kann man die Karte ja nicht verfallen lassen."

Ran's Augen folgten der Karte die Shin-ichi durch die Luft schwang. Er hatte sie also schon.

"Dann werde ich wohl ein anderes Mädchen suchen müssen, das meine Einladung annimmt." Er war über ihre Worte gekränkt. 'Nur Freunde' sagte sie, 'nur'. Das stimmt doch gar nicht. Sie liebte ihn. Und auch wenn er ihr seine Gefühle noch nicht gestanden hatte, so wusste er doch von ihren. Dieses Hanabi war dieses Jahr eine besonders günstige Gelegenheit ihr näher zukommen. Das Thema 'Liebe' lud förmlich dazu ein.

"Ein anderes Mädchen?", fragte Ran, ließ jedoch die Karte nicht aus den Augen.

"Es gibt genug, die gerne mit mir ausgehen wollen. Und wenn du nicht mitgehen willst, muss ich mir wohl eine andere Begleitung suchen. Allerdings wird es mir nicht so viel Spaß machen, als wenn du es mit mir ansiehst."

"Ich?" Ran schaute Shin-ichi in die Augen.

"Nimm sie Ran. Mama kauft immer noch für uns beide Karten. Auch wenn wir keine Kinder mehr sind. Also mach ihr die Freude und nimm sie." Shin-ichi hielt Ran die Karte hin.

Zaghaft griff Ran zu. Seiner Mutter eine Freude machen. Dabei hatte es sich eben angehört, als würde sie ihm eine Freude machen. Außerdem wollte sie nicht, das er mit einem anderen Mädchen dahin ging. Wer weiß, dieses Mädchen würde sich mit Sicherheit an Shin-ichi ran machen und ihm um den Hals fallen. Ran betrachtete die Karte. Neben Veranstaltung, Datum und Uhrzeit auch das Thema. Ran errötete leicht. Was für ein Thema. Dann riss sie die Augen erstaunt auf. "Eine VIP-Lounge.", sagte sie ehrfurchtsvoll.

"Du kennst Mama. Sie macht nie halbe Sachen.", sagte er gelassen. "Also kommst du mit?"

In Gedanken versunken nickte Ran.
 

Wie verabredet, holte Shin-ichi Ran ab. Sie war aufgeregt. Das größte Ereignis dieser Tage war dieses Hanabi. Die halbe Stadt freute sich darauf. Jeder wollte dabei sein. Menschen strömten der Bucht entgegen. Wenn man bedachte wie schwer es war an Karten ranzukommen. Schon die billigen Plätze waren in kurzer Zeit ausverkauft. An VIP-Karten kam man sowieso nicht so ran. Die wurden nur Prominenten angeboten. Ran wurde nachdenklich. Ein wenig schämte sie sich. Immerhin nutzte sie heute die Bekanntheit seiner Eltern aus. Ohne die beiden hätte sie nie diese kostbare Karte bekommen. Bei Gelegenheit musste sie sich in aller Form bei ihnen bedanken. Sie konnte sich nicht erinnern, das ihre Eltern in den letzten Jahren ihr mal zu besonderen Anlässen Karten für sie und Shin-ichi gegeben hätten. Alles kam nur von seiner Seite. Irgendwie fühlte sie sie sich so, als würde sie mehr zu seiner Familie gehören. Ran sah Shin-ichi von der Seite aus an. Auch für ihn was es das normalste, das sie an seiner Seite war. Ganz selbstverständlich.

Ran wurde aus ihre Gedanken gerissen. Jemand hatte ihr in die Hacken getreten. Sie strauchelte.

"Mensch schau doch hin, wo du hinläufst.", wurde sie angemeckert.

"Hey Moment mal." Shin-ichi stellte sich zwischen Ran und dem Keifer. "Du hast sie doch getreten. Was hältst du davon dich zu entschuldigen und das nächste Mal besser aufzupassen wo du deine Füße hinsetzt."

"Hör auf." Ran sah einen Streit aufkeimen. "Entschuldige.", sagte sie zu dem Fremden und zog Shin-ichi mit sich.

"Er hätte sich entschuldigen müssen.", meinte Shin-ichi.

"Du mit deinem Gerechtigkeitsfimmel.", moserte Ran zurück.

"Aber es ist die Wahrheit."

"Wahrheit hin, Wahrheit her. Lass ihn meckern und komm. Ich freue mich auf das Fest und ich will es mir von solchen Typen nicht vermiesen lassen."

"Schon gut."
 

Je näher sie der Tokyo-Bay kamen, umso voller wurde es. Ran und Shin-ichi drängten sich durch die Massen durch.

"Mir reicht es. Wir haben VIP-Karten." Shin-ichi steuerte einen Ordner an und zeigte ihm seine Karte vor. Der nickte und ließ beide durch die Absperrung durch. Unbehelligt liefen sie nun an der Menge vorbei. Dann wurde es ruhiger. Sie waren im Sonderbereich angekommen. Hierher kam man nur mit Sonderkarten. Solche, wie sie welche besaßen. Am Ende ihrer Anreise wurden sie in eine Lounge geführt. Ran war verzückt. 2 Sitzkissen und ein flacher Tisch mit einer Blume. Sie trat an die Brüstung. Ihre Blicke streiften umher. Ungehinderte Sicht auf das Hanabi, welches über dem Wasser zu sehen sein sollte. In der Ferne hörte sie das Murmeln der Menschen, die es sich auf den Wiesen bequem gemacht hatten. Sie erinnerte sich. Bei kleineren Hanabis, waren sie und Shin-ichi oft mit Freunden dort. Schon am Nachmittag hatten sie sich dort getroffen, mit Decke und Picknick. Denn nur wer rechtzeitig kommt, kann sich noch die besten Plätze aussuchen. Manche kommen sogar schon am Abend vorher um einen Platz besetzt zu halten. Selbst diese kleineren Hanabis machten Spaß. Umso mehr Freunde mit bei waren, umso größer war der Spaß. Doch dieses Mal aber hatten sie es bequemer. Ran zupfte sich ihren Kimono zurecht, den sie wie die meisten Mädchen heute aus Tradition trugen. Sie drehte sich zu Shin-ichi um, der es sich bereits gemütlich gemacht hatte. Ein Ober brachte Getränke und Kleinigkeiten zum Essen. Ran nahm neben Shin-ichi Platz.

"Du glühst. Geht es dir gut?" Shin-ichi hob die Hand und wollte ihre Stirn befühlen.

Ran zog den Kopf zurück. "Mir geht es gut. Mir ist nur vom Laufen warm geworden.", sagte sie schnippisch. Sie drehte ihr Gesicht weg und schaute hinaus auf das Wasser. Shin-ichi würde nicht verstehen, das sie aufs Äußerste gespannt war. Gespannt auf das was kommen würde. Schon seit Tagen machte sie Nachts kein Auge richtig zu.

Shin-ichi stupste Ran an und reichte ihr ein Glas. Beide tranken, aßen und unterhielten sich. Die gute Laue stieg, die Sonne begann unterzugehen. Leise Musik erklang. Die Gäste der VIP-Lounge erhoben sich und begaben sich in ein gesondertes Zelt. Dort dankten sie und baten für gutes Gelingen des Hanabis. Zurück in ihrer Lounge hatte der Ober bereits neue Getränke serviert.
 

Das Spektakel begann. Ran rutschte mit ihrem Sitzkissen an die Brüstung. Die ersten Raketen stiegen in den Himmel und zerplatzten zum Paukenschlag der Musik. Der Auftakt war gelungen. Rot und Silber verteilten sich die glitzernden Sterne des Feuerwerks im abendlichen Himmel. Ran schaute mit großen Augen empor. Man sah ihr an wie sie sich an diesem Anblick ergötzte. Shin-ichi musste schmunzeln. Manchmal war es echt leicht Ran eine große Freude zu bereiten. Und das war wieder so ein Moment.

Rakete um Rakete folgte. Immer wieder zauberten sie neue Blumen und Fontänen an den Nachthimmel, eindrucksvoll untermalt mit Musik. Shin-ichi konnte seine Blicke nicht von Ran abwenden. Mehr als dieses Hanabi faszinierte ihn Ran. Die tausend funkelnden Punkte am Himmel spiegelten sich in ihren Augen wieder. Somit verpasste er nichts von der atemberaubenden Show, auch wenn er die ganze Zeit nur Ran betrachtete. Beides, seine Ran und dieses Hanabi passten perfekt zusammen. Die Schönheit des einen wurde durch die andere nur noch verstärkt. So verging die Zeit wie im Fluge. Eine langsame, ruhigere Phase folgte. Nur noch einzelne Raketen starteten gen Himmel. Aber umso eindrucksvoller verteilten sie ihren Inhalt und zeigten neue Bilder in am tiefdunklen Himmelszelt. Schon bald, das fühlte man, würde das triumphale Finale folgen.

Ran löste sich vom Schauspiel. "Shin-ichi.", sagte sie und wendete sich ihm zu. "Das war so schön." Mit einer schnellen Bewegung fiel sie ihm um den Hals. "Danke.", flüsterte sie. "Dieser Abend war ein einmaliges Erlebnis." Dann stutzte sie. Was tat sie denn da? In ihrer Euphorie hatte sie sich doch tatsächlich an Shin-ichi's Hals geworfen. Oh Gott, dachte sie wie peinlich. Hoffentlich denkt er nichts Falsches. Schnell wollte sie sich von ihm wegdrücken, doch Shin-ichi hatte seine Arme um sie gelegt und hielt sie fest. Sie blickte zu ihm auf. Ihre Blicke trafen sich. Und Ran sah in seinen Augen etwas Ernsthaftes. Kein verschmitztes Lachen, keine Neckerei über das was sie da tat. Nein er erweckte den Anschein, das er ihr etwas ganz besonderes sagen wollte. Er, der sonst ihrem Blick auswich, hielt in diesem Moment stand. Und nicht nur das. Noch immer hielt er sie fest in seinem Arm, nicht gewillt loszulassen.
 

Shin-ichi sah auf Ran herunter. Das sie ihm um den Hals fallen würde, damit hatte er nicht gerechnet. Und doch hatte er sofort seine Arme um sie gelegt. Eher eine Reflexbewegung, aber froh das er es getan hatte. Nun hielt er sie wissentlich fest. Und sie machte keinerlei Anstalten sich wieder aus dieser Situation zu winden. So konnte er in ihre großen glänzenden Augen schauen, in denen er noch immer die Himmelsbilder betrachten konnte. Schon oft war er ihr so nah gewesen. Immer harmlos und sich diskret zurückziehend. Doch nun konnte Shin-ichi sich nicht mehr zurückhalten. Langsam beugte er sich die wenigen Zentimeter, die er von ihr entfernt war tiefer. Für nur 2 Sekunden berührten zaghaft seine Lippen die ihrigen.

Erschrocken wichen sie auseinander und starrten sich unsicher in die Augen.

Dieser Abend, diese Stimmung, wie konnte es passieren, das er sich dazu hinreißen lassen sie zu küssen?

Immer noch leicht erschrocken widmete sich Ran den letzten Minuten des Feuerwerks. Dieser Kuss, er war ihr bisheriger Höhepunkt an diesem Abend. Im Gegensatz dazu verblasste das Hanabi zu einem kleinen Lichtpunkt. Aber wieso küsste er sie? Fühlte er mehr für sie als sie glaubte? Sie spürte wie er nach ihrer Hand griff.
 

"Ran.", flüsterte er. Sie sah ihn an. Er senkte verlegen den Kopf. "Ich…", begann er. "Weißt du ich, habe mich so auf dieses Fest gefreut, weil du mit mir herkommen bist. Und ich wollte dir schon den ganzen Abend sagen das…, das…,"

Die Musik wurde lauter. Die größte Rakete startete in den Himmel. Die Musik verklang. Sekunden vergingen. Alle sahen gespannt nach oben. Wo war der Knall der Rakete? Wo waren die glitzernden Sterne, die sie verbreiten sollte? Dann setzte die Musik wieder ein und die letzte Rakete dieses Abends zersprang. Ran und Shin-ichi hielten den Atem an. Beide starrten wie gebannt auf den Glitzerregen der sich am Firmament verteilte und sich in mehreren Etappen erneuerte.

"… das ich dich liebe Ran.", beendete Shin-ichi seinen Satz. Seine Augen wanderten wieder zu Ran. "Das ich dich liebe.", wiederholte er leise.

Nun konnte er nur noch warten was sie tun würde. Es gab allerdings nur zwei Richtungen. Und er wusste, wenn sie sich gegen ihn entscheiden würde, würde er es nicht zulassen. Er würde um sie kämpfen, würde um ihre Liebe kämpfen, die sie beide so lange verheimlicht hatten. Aber er hoffte, das er das nicht tun müsste, weil sie ihn doch auch liebte. Die Hand von Ran schloss sich fester in seiner. Er konnte sehen wie sich ein Tränenfilm in ihren Augen bildete. Warum weinte sie jetzt?

"Ich liebe dich auch Shin-ichi.", flüsterte Ran zurück. "Ich möchte immer wieder alles mit dir zusammen erleben. Mein ganzes Leben lang."

Shin-ichi hob die Hand und wischte ihr die Träne weg, welche einsam die Wange herabperlte.

"Entschuldige, aber ich bin so glücklich." Ran wischte sich die andere Träne weg.

Shin-ichi zog Ran wieder in seine Arme. Dieser Abend er war ganz nach seinen Wünschen verlaufen. Nun gehörte Ran zu ihm, so wie er zu ihr gehörte. Und niemand auf der Welt war in der Lage sie beide wieder zu trennen.

Und es tut immer noch weh…

Beginnen wir damit. Eine recht ruhige nachdenkliche Szene finde ich. Wie denkt ihr darüber?

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"Entschuldige Ran." Shin-ichi griff zum Handy. Während er auf Anschluss wartete, entfernte er sich ein Stück von ihr. "Ja Kudo hier.", meldete er sich. "Macht euch auf den Weg. Es gibt Arbeit.", sagte er und gab noch seinen Aufenthaltsort durch. Dann steckte er das Handy zurück und gesellte sich wieder zu Ran.

"Wir werden den Mörder finden, werden herausfinden wo und warum er getötet hat." Mit beiden Händen in der Jackentasche betrachtete er das Opfer, welches vor ihm auf dem Boden lag.

So warteten sie. Beide sprachen kein Wort miteinander. Shin-ichi ging umher und sah sich um. Und Ran? Sie beobachtete Shin-ichi. Lange hatten sie sich nicht gesehen. Genauer gesagt, seit sie die Oberschule verlassen hatte und in eine andere Stadt gezogen war um zu studieren. So trennten sich ihre Wege, obwohl sie einander liebten, obwohl sie ein Paar waren, seit er wieder zurückgekommen war. Und auch wenn sie sich nach ihrer Trennung nicht sahen, so hatte Ran doch viel über ihn gelesen. Ihm, den erfolgreichsten Detektiv den Tokyo je hervorgebracht hat. Wenn sie es sich so Recht überlegte, könnte sie jetzt eigentlich seine Frau sein. Aber sie hatte ihr Studium vorgezogen. Sie wollte eigenständig sein, unabhängig und für sich selbst entscheiden, wollte nicht nur sein Anhängsel sein.
 

Shin-ichi sah sich um. Eine Gruppe von vier Personen trat auf ihn zu. Drei Männer und eine Frau. Jedem von ihnen wies er eine Aufgabe zu. Kurzerhand packte jeder seine Materialien aus und fing an Spuren zu sichern. Souverän, präzise, ruhig und sachlich. Shin-ichi pendelte zwischen ihnen hin und her. Mal war er bei jenem, mal bei jemand anderem. Immer wieder deutete er auf die Spuren, die er entdeckt hatte, während er auf seinen Trupp wartete. Und auch er war bereits wieder beschäftigt, akribisch nach Spuren suchend. Seine Bewegungen waren so unbedeutend, dass Außenstehende sie kaum wahrnahmen. Doch Ran sah sie. Anders als so, kannte sie ihn nicht. Das, das musste wohl sein Erfolggeheimnis sein.

"Sie sind die Besten.", sagte er zu Ran und riss sie aus ihren Gedanken. Er stand da, selbstsicher und doch ein wenig von der Welt entrückt, so als würde ihn etwas belasten. Das spürte sie. "Ich muss los. Man sieht sich.", meinte er noch und setzte an um zu gehen.

"Warte." Ran stellt sich leicht auf die Zehenspitzen und küsste seine Wange.

"Wofür war das?", fragte er leise.

"War schön dich mal wiedergesehen zu haben."

"Also gut." Shin-ichi nickte Ran zu. Glücklich sah er nicht gerade aus. "Und pass auf dich auf.", flüsterte er liebevoll. Seine Augen ruhten besorgt auf ihr. Dann drehte er sich um und verließ den Tatort. Mit ihm die Frau aus der Gruppe. Seine Hand auf ihre Hüfte gelegt, schob er sie an der Absperrung vorbei, hindurch durch die Menge der Neugierigen.
 

"Du schaffst es Shin-ichi, auch ohne mich.", murmelte Ran. "Nicht sie, sondern du bist der Beste." Wehmütig wendete auch sie sich zum gehen. Sie hörte noch immer seine Fürsorge im seinem letzten Satz. Und nun wusste sie auch, was sie die ganze Zeit über an ihm gestört hatte. Shin-ichi, er hatte sein Lächeln verloren. Auch wenn er sich darum bemühte und andere glaubten er würde es tun, so nahm sie ihm das nicht ab. Seine Augen, sie verrieten es ihr. Sie kannte ihn zu gut und sie spürte, das ihr heutiges Zusammentreffen ihn bedrückte. Nicht wegen der Frau, bei der es den Anschein hatte das er und sie ein Paar waren und er sich dafür gegenüber Ran schämte, nein, es traf ihn, weil er sie noch immer liebte. Nach all der Zeit hatten sich seine Gefühle nicht geändert. Sie spürte es, weil auch für sie sich nichts geändert hatte. Ihre Liebe, sie existierte noch, wie eh und je. Und doch trennten sich wieder ihre Wege. Sie hatten sich so entschieden, damals. Deshalb gab es für sie auch heute kein zurück mehr. Und wann sie jemals wieder zusammentrafen, wusste keiner von ihnen beiden. Was blieb, war ihre Sehnsucht und die Frage was wäre wenn…

Bittere Wahrheit

Mit Freude sehe ich, das euch meine "kurzen" auch recht gut gefallen. Danke vielmals für die Kommis. Und deshalb geht es auch gleich weiter. Vorerst ein Wort zu ShinichiKudo (man schreibt sich merkwürdig, wenn man es gewohnt ist Shin-ichi zu schreiben *grins*). Keine Sorge ich werde versuche zu jeder Story meinen Senf dazuzugeben. Und wenn sie aus einer Fic rausgeflogen sein sollte, und ich mich noch daran erinnern kann, werdet ihr es auch erfahren. Jedoch macht diese Art von Rest den geringsten Anteil aus.

Und für Sumsi hab ich die tröstenden Worte das nicht jeder Leser einen Kommi hinterlässt, auch wenn er es gelesen hat. Ich freue mich zwar über jeden Kommi, aber die Welt geht nicht unter, wenn mal aus Zeitmangel keiner hinterlassen wurde.

So gehen wir also zum nächsten über. Diese Story ist so alt, ich weiß schon gar nicht mehr, wann ich sie geschrieben habe. So im nachhinein, denke ich Shin-ichi würde Ran solch ein Versprechen nie machen. Nicht wenn er weiß, das er es nicht einhalten kann. Aber egal. Sie ist nun so geschrieben und einen anderen Aufhänger hab ich nicht gefunden.

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Ran trat von einen Fuß auf den anderen. Wo war er nur. Er hatte doch versprochen zu kommen. Sonoko stand neben ihr und schaute ihre Freundin bemitleidend an.

"Ra-an." Conan trat auf Ran zu. Doch weiter kam er nicht.

"Dieses Mal...", würgte sie gequetscht durch ihre Zähne hervor. "... dieses Mal hat er es endgültig zu weit getrieben."

"Du Ran." Conan versuchte erneut die Aufmerksamkeit von Ran zu erlangen. "Ich soll dir was sagen." Betreten stand er vor ihr. Er hatte ein schlechtes Gewissen. Er musste weshalb sie so reagierte, wusste weshalb sie so wütend war. Und nun musste er ihr sagen, das er nicht kommen würde, er in seiner richtigen Gestalt.

"Schluß! Aus! Ende! Ich will nicht mehr! Das war es! Länger lasse ich mich von ihm nicht an der Nase herumführen." Ran war wirklich wütend. Dabei hatte sie sich so gefreut, das Shin-ichi sie zu diesem Fest begleiten wollte. Und nun war er bereits überfällig. Nicht das sie es gewohnt war, das er ständig zu spät kam. Doch heute sagte ihr ihr Gefühl, das er nicht kommen würde.

Sie drehte sich um und rannte dabei Conan um, den sie bisher immer noch nicht wahrgenommen hatte. Durch den Aufprall verlor der sein Gleichgewicht und rollte unter den nächsten Tisch. Bäuchlings blieb er dort liegen und schaute zu Ran hinauf, welche wild gestikulierend ihrer Wut freien Lauf gab.
 

Sie hatte Recht. Dieses Mal war er wirklich zu weit gegangen. Die ganze Zeit sprach sie nur davon ob er kommen würde. Und er hatte ihr immer wieder versichert, das er da wäre. Und doch wusste er von Anfang an, das sie vergeblich auf ihn warten würde. Wieso hatte er ihr nicht reinen Wein eingeschenkt. Wieso hatte er ihr Hoffnung gemacht, die Hoffnung ihn wiederzusehen. Eine Hoffnung, von der er wusste, das sie sich nicht erfüllen würde, dennoch hatte er ihr versprochen da zu sein.

Conan betrachtete Ran von Kopf bis Fuß. Sie hatte sich richtig chic gemacht. Ganz gegen ihrer sonstigen Gewohnheit, trug sie heute keinen Rock sondern Hosen. Ein leichter Stoff der sanft ihre langen Beine umfloss. Ihre Bluse elegant, die jede Bewegung ihres Körpers schmeichelte. Ihre Lippen glänzten verführerisch durch den Lipgloss den sie aufgetragen hatte in ihrem natürlichen Rot. Dezent hatte sie heute sogar ein wenig Lidschatten aufgetragen. Ein Hauch von Pfirsichduft wehte zu ihm herunter. Ihre ganze Erscheinung verliehen ihr Glanz, Würde und einen feierlichen Ausdruck. Doch nun stand sie da. Alles andere als feierlich. Ihr Redeschwall war versiegt, ihre Blicke war traurig nach unten gerichtet und ihre Hände hatte sie in ihren Hosentaschen vergraben.

"Ich gehe.", sagte sie leise, so das es ihm fast das Herz zerriss. Und Conan sah ihr nach, wie sie sich anschickte das Fest zu verlassen.

"Aber Ran...", versuchte Sonoko sie aufzuhalten.

"Nein ich hole Conan und gehe." Selbst ihre Stimme verriet ihre Traurigkeit.

Sie zog die Hände aus den Hosentaschen, drehte sich dem Ausgang zu und setzte sich in Bewegung. Ein Stück Papier segelte zu Boden.

"Ran.", flüsterte Conan. Er wusste, jetzt war das Maß voll. Warum tat er auch immer wieder weh? Reichte es nicht, das er weg war? Musste er sie immer wieder mit neuen Versprechungen belügen?
 

Er wollte unter dem Tisch hervorkrabbeln, als sein Blick auf das am Boden liegende Stück Papier fiel. War das nicht das, welches Ran aus der Tasche gefallen war. Er konnte sich erinnern, das er es im Augenwinkel gesehen hatte.

Eine andere Person trat an den Tisch und stellte sich auf das Papier. Conan griff vorsichtig zu. Hoffentlich tritt er mir nicht auf die Finger, dachte er. Kaum trat die Person einen Schritt vor, zog Conan schnell das Papier zu sich. Dann stutzte er. Das war ja ein Brief. Und auf diesem Brief stand sein Name. Shin-ichi Kudo. Ein Brief? An ihn? Er setzte sich auf. Bedächtig öffnete er den Umschlag und entnahm ihm ein sorgfältig gefaltetes Stück Papier. Er faltete es auseinander und begann zu lesen. Seine Augen weiteten sich. Man konnte ihm ansehen, das er kaum glauben konnte, was er dort las. Als er sie letzten Zeilen gelesen hatte, ließ er sich völlig benommen zur Seite fallen, den Brief fest an seine Brust gepresst. Niemand störte ihn. Hier unter dem Tisch lag er geschützt und unbehelligt.

Vor seine Augen sah er ständig Beine hin und her wandeln. Ständig liefen Menschen an ihm vorbei. Aber von all dem nahm er nicht das Geringste war. Vollkommen regungslos lag er am Boden, befand sich in einen tranceähnlichen Zustand. Plötzlich beugte sich jemand zu ihm hinunter.
 

"Da bist du ja Kleiner.", sagte der Mann, griff nach Conans Arm und zerrte ihm unter den Tisch hervor. "Deine große Schwester sucht dich bereits schon."

Meine große Schwester? Meine große Schwester, dachte Conan. Meinte der Mann etwa Ran? Sie ist nicht meine Schwester. Sie ist meine Freundin, meine große Liebe.

"Nun komm schon. Sie macht sich Sorgen um dich."

Sorgen? Ja sie macht sich Sorgen, dachte er. Immer wieder. Egal wer er war. Entweder als Shin-ichi oder als Conan. Doch nun wollte sie einen Schlussstrich ziehen. Sie wollte mit ihm, mit Shin-ichi nichts mehr zu tun haben. Eine Sorge weniger. Aber die um Conan blieb. Selbst wenn sie sich von ihm trennte, so blieb er doch noch immer bei ihr, blieb sie in seiner Nähe. Wie unwirklich und grausam.

Doch diese Nähe, war das seine Möglichkeit, doch noch zu ihr zugehören? Wenn schon nicht als Shin-ichi, dann wenigstens als Conan? Aber war es das, was er wirklich wollte? Nur bei ihr sein? Ohne mit ihr zu reden wie er es bisher getan hatte, bevor er Conan wurde? Ohne sie zu berühren wie er es früher getan hatte? Ohne die Möglichkeit ihr eines Tages zusagen was er für sie fühlte, ohne sie jemals zulieben?

Der Mann hielt ihn immer noch fest. Conan spannte seine Beinmuskulatur an und stemmte sich gegen ihn. Nein er wollte als Shin-ichi zu ihr gehören. Er wollte sie nicht verlieren. Aber was sollte er tun? Würde sie ihm überhaupt noch zuhören, wenn er sie wieder anrief? Würde sie seinen Worten glauben schenken. Zu lange und zu oft hatte er sie belogen. Er konnte verstehen wenn sie es nicht mehr aushielt. Er zog seine Arme aus den Händen des Mannes und lief los.

"Kleiner du musst hier lang.", rief der Mann ihm hinterher. Doch Conan lief völlig benebelt und in seinen Gedanken versunken weiter.

Der Mann wollte sich gerade erheben, als sein Blick auf einen Zettel am Boden fiel. War das nicht ein Brief? Er nahm ihn und steckte ihn in den danebenliegenden Umschlag zurück. Dann richtete er sich auf.
 

Conan irrte wahllos in den Fluren und Gängen umher, ohne ein bestimmtes Ziel vor Augen zu haben.

"Conan?" Eine süße und ihm wohlbekannte Stimme rief nach ihm. Er drehte sich um und erblickte in der Ferne Ran, die auf ihn zulief. "Wo warst du denn?" Vor ihm ging sie in die Knie.

'Nur noch als Conan?' Er trat einen Schritt auf sie zu. 'Nur noch als Conan', hämmerte es in seinem Gehirn, 'nur noch als Conan'. Er wusste nicht warum er es tat, aber er fiel ihr um den Hals. Fest seine Arme um ihren Hals geschlungen, drückte er sich an sie. Er wollte zu ihr, wollte bei ihr sein. Ran, ich liebe dich, dachte er bei sich. Ich will nicht, das du mich als Conan siehst, ich will das du mich als Shin-ichi betrachtest. Sieh, ich liebe dich!

Wie gerne hätte er ihr jetzt diese Worte ins Ohr geflüstert. Wie sehr wünschte er sich Shin-ichi zu sein und sie in seinem Arm halten zu können. Stattdessen war er immer noch ein Grundschüler.

'Nur noch als Conan', die Worte drangen unaufhörlich in sein Gehirn vor. Er roch ihren Duft, spürte die Wärme ihres Körpers. Und doch waren da diese Worte, 'nur noch als Conan'. Welche Chancen und Möglichkeiten hatte er noch sie zurückzuholen, sie zurückzuerobern? Keine. Seine Lage war aussichtslos.
 

Ran drückte ihn sachte von sich weg. Conan blickte in ihre blauen Augen.

"Du darfst ihn nicht verlassen.", sagte er mit leiser, bittender Stimme. "Du darfst Shin-ichi nicht verlassen. Er braucht dich. Er braucht dich mehr als du dir jemals vorstellen kannst." Sein Blick wanderte zur Seite. Es war ihm peinlich. Er bettelte sie an. Bettelte, das sie ihm verzieh. Eigentlich wollte er nie über seine Liebe mit ihr über Conans Mund sprechen. Nie. Aber nun passierte es doch. So verzweifelt war er.

"Du hast den Brief gelesen. Stimmt's?", fragte Ran. "Der Ober der dich mitgesuchte, hatte ihn gefunden, nachdem du weggelaufen warst. Er war geöffnet."

Conan nickte nur, sein Blick immer noch auf den Boden gerichtet. "Ja.", flüsterte er. "Ich habe ihn gelesen. Er ist dir aus der Tasche gefallen."

"Er war aber nicht für dich bestimmt."

Doch, dachte Conan, war er. "Ich war neugierig."

"Dann sag ich dir mal was. Dieser Brief ist schon alt. Den habe ich schon vor langer, langer Zeit geschrieben. Damals war er noch nicht mal verschwunden. Ich war so wütend, weil er mich mal wieder aufgezogen hatte. Nunja, um ehrlich zu sein, wusste ich nicht mal, das ich den Brief überhaupt noch besitze. Er war dann wieder so unwichtig, das ich ihn einfach vergessen hatte."

Conan sah auf. Vor langer Zeit? Hatte sie den Brief nicht vorsorglich geschrieben? Wollte sie ihm diesen Brief etwa nicht heute zukommen lassen? Dann fiel es ihm wie Schuppen vor die Augen. Aber wie sollte sie auch. Schließlich wusste sie, als sie hier ankam noch nicht, das er nicht da sein würde. Wie sollte sie so etwas schreiben, wo er sie heute doch noch gar nicht im Stich gelassen hat. Woher sollte sie wissen das er es tun würde? Ausgerechnet heute. Und wie wollte sie ihm dann diesen Brief geben? Wenn er doch gar nicht anwesend war. Diese beiden Tatsachen, sie passten nicht zueinander. Warum war ihm das nicht vorher aufgefallen? Der Inhalt des Briefes hatte seine Gedanken vollkommen blockiert.

"Ich bin zwar wütend auf ihn, damals und auch heute, aber so schnell würde ich ihn nicht verlassen. Dieser Krimispinner. Ich weiß auch nicht, warum er mich so derartig anzieht, warum ich im immer wieder verzeihe. Aber es ist so. Irgendwie sind wir beide fest miteinander verbunden. Ich komme nicht von ihm los. Also probiere ich es erst gar nicht. Ich würde unweigerlich sowieso wieder bei ihm landen." Sie nahm den Brief und riss ihn durch. "Ich weiß gar nicht ob du es überhaupt verstehen kannst Conan, ob du mich verstehen kannst. Aber lieb von dir, das du dir Gedanken machst." Dann erhob sich Ran. "Komm, vergnügen wir beide uns wenigsten. Mein Shin-ichi-Ersatz." Sie lächelte.
 

Conan schaute zu ihr auf. So wenig wie möglich lügen, sie so wenig wie möglich enttäuschen. Nur noch wenn es sich definitiv nicht anders machen ließe. Das nahm er sich vor. Zu schnell könnte er sie doch verlieren. Auch wenn sie sagte, sie komme nicht von ihm los, so könnte es eines Tages doch geschehen, das sie sich von ihm trennte. Das hatte er heute erkennen müssen.

Das werden wir doch mal sehen

Herje, was ist denn mit euch los? So nachdenklich? Was habe ich denn da losgetreten? Da schieb ich doch mal schnell etwas leichtere Kost nach.

Übrigens, das mit dem Pfirsichduft ist schon mal in eine meiner Fics aufgetreten. In der letzten um genau zu sein. Könnt ihr euch noch erinnern? Die Szene aus ihrer Kindheit? Nunja ich dachte der Duft würde gut zu Ran passen, so hab ich ihn gelassen. Das andere es auch benutzen hab ich bisher noch nicht gelesen. Allerdings kenne ich auch nicht sämtliche Fanfics. Bleiben wir also bei Düften. Dieses Mal darf Shin-ichi auch riechen. Wir wollen doch gleichberechtigt bleiben. Allerdings auf andere Art. *grins* Ihr werdet schon sehen.

Falls es jemanden interessiert, ich persönlich trage weniger Pfirsichduft. Bei mir muss es eher was maskulines sein. Nicht so streng, aber in die Richtung tendierend.

Und dann hab ich da was für euch. Ihr dürft mir eine Zahl zwischen 2 und 80 nennen (außer 8 und 17). Dann lade ich das nächste Mal diese Shortstory hoch. So bestimmt ihr also quasi in welcher Reihenfolge sie online gestellt werden. Ich selber tue mich da etwas schwer. Denn eigentlich wollte ich den Jahreszeiten folgen, aber so richtig funktionieren tut das doch nicht.

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"Wie sieht es aus? Gehen wir noch zu Ran?" fragte Kazuha und sah die anderen drei gespannt an. "Du hast doch nichts dagegen oder?"

Ran schüttelte den Kopf. "Nein. Für heute ist wirklich Schluss. Also los."

Ran hackte Kazuha unter und die beiden Freundinnen strebten der Detektei entgegen. Shin-ichi und Heiji folgten in geringem Abstand.

"Mich wundert, das sie das alles so weggesteckt hat.", meinte Heiji zu Shin-ichi.

"Mich irgendwie auch. Aber wir haben zusammengesessen und uns einfach unterhalten. Ich glaube es immer noch nicht richtig, das sie mir das alles verziehen hat. Auch wenn ich letztendlich froh darüber bin. Ich dachte ich hätte mehr zu kämpfen. Entweder ist sie sehr einsichtig oder meine Begründung war einfach zu gut."

"Solange du bei der Wahrheit geblieben bist.", tönte Ran zwei Schritte vor ihm. "Ich höre sehr gut was ihr da redet."

"Es war die Wahrheit.", rechtfertigte sich Shin-ichi.

"Dann gibt es keinen Grund dir nicht zu verzeihen. Ich hoffe nur du hast aus dem etwas gelernt."

"Jaja." Shin-ichi war genervt. Immer wieder diese Moralpredigt. Die hatte er sich schon oft selber gehalten, da musste sie es nicht auch noch tun.
 

Die Freunde betraten die Wohnung. "Ich mach uns einen Tee.", sagte Ran als es sich ihre Besucher gemütlich machten.

"Sag mal Ran." Shin-ichi lehnte sich zurück. "Heute ist doch Donnerstag. Musst du da nicht weg?" Neugierig sah er Ran an. Schon seit geraumer Zeit, hatte sie Donnerstags Abend etwas vor und er hatte bisher noch nicht rausbekommen was es war.

"Nein heute nicht. Ich kann doch nicht weggehen, wenn Kazuha und Heiji uns besuchen kommen."

"Aber sonst kannst du es."

"Ja klar. Warum denn nicht."

"Weil wir uns dann nicht sehen?"

"Wir beide sehen uns erstens jeden Tag in der Schule und zweitens hocken wir nicht jeden Abend zusammen. Also warum also ausgerechnet der Donnerstag?"

"Nur so." Shin-ichi kniff die Augen zusammen. Er wollte zu gern wissen, was sie an diesem Abend tat. Er wollte es einfach nur wissen. Sie dürfte es ja auch weiterhin tun, aber er wollte doch wissen was es war. Nur um sicher zu gehen, das er damit auch einverstanden war.

"Ich gehe Tee machen." Ran verließ das Zimmer.

"Ich helfe dir." Kazuha erhob sich und folgte Ran.

"Sieht so aus, als wüsstest du nicht was sie Donnerstags macht.", meinte Heiji beiläufig.

Shin-ichi zuckte nur mit den Schultern.

"Es wurmt dich.", stichelte Heiji weiter.

Dafür erntete er einen wütenden Blick von seinem Freund.

"Vielleicht trifft sie sich ja mit einem Jungen." Heiji grinste übers ganze Gesicht.

"Genau das." Ran trat ins Zimmer und stellte die Tassen auf den Tisch.

"Das ist nicht dein Ernst." Shin-ichi war perplex.

"Doch ist es. Hast du was dagegen?"

"Nein wieso sollte ich."

"Eben." Ran verschwand wieder.
 

In Shin-ichi kochte es. Er konnte es nicht glauben. Ran traf sich mit einem Jungen und gab es einfach so zu. Dabei hatte sie ihm doch gesagt, das sie ihn liebte, das er es war, nachdem ihr Herz rief. Und sie wusste, das er es wusste. Lag es daran, das er ihr immer noch nicht gesagt hatte, was er fühlte? Es war schon schwer gewesen ihr die Wahrheit um Conan zu beichten, aber bei diesem Geständnis, war er dann hängen geblieben. Irgendwie verstand er Ran nicht.

Kurze Zeit später kamen Ran und Kazuha zurück. Der beginnende Abend versprach doch noch gemütlich zu werden. Auch wenn in Shin-ichi's Kopf noch immer ihre Worte umhergeisterten.

Doch dann wurden sie von der Türklingel unterbrochen.

"Erwartest du noch jemanden?", fragte Shin-ichi Ran mit einem misstrauischen Seitenblick.

"Nein eigentlich nicht." Ran erhob sich um die Tür zu öffnen. Neugierig folgten die drei.

Eine Frau mit einem Baby stand vor der Tür. "Ran ich brauche dringend deine Hilfe. Mein Ersatzbabysitter ist nicht gekommen und ich muss doch los. Kannst du heute wirklich nicht?" Da erblickte die junge Frau die drei anderen. "Oh stimmt, du hast Besuch. Was mache ich denn jetzt." Die Stimme der Frau klang verzweifelt.

"Naja wenn die anderen nichts dagegen haben, dann können sie Masao hier lassen. Sie haben ihn ja schon mitgebracht."

"Du bist ein Engel Ran. Ich schulde dir was." Erleichtert drückte sie Ran eine Tasche in die Hand, verabschiedete sich von ihrem Kind, bevor sie es Ran in den Arm legte. "Danke dir. Wenn ich dich nicht hätte."
 

Ran schloss die Tür. "Soso da bist du also.", sage sie zu dem Baby, das leise vor sich hinbrabbelte. "Das da ist Kazuha, das ist Heiji und das ist Shin-ichi.", stellte sie ihre Freunde dem Baby vor. "Und das ist mein Date zu dem ich jeden Donnerstag gehe. Der kleine heißt Masao."

Heiji grinste und linste zu Shin-ichi hinüber.

"Der ist ja niedlich." Kazuha brach in entzücken aus.

"Es ist ein Baby.", meinte Heiji abfällig.

"Und du bist ein Ekel.", konterte seine Freundin zurück.

Ran breitete eine Decke auf dem Fußboden aus und legte das Baby darauf ab. "Hört auf.", bat sie die beiden. Sie ließ sich ebenfalls auf der Decke nieder und kitzelte den Kleinen.

"Er ist ein Baby." Shin-ichi war erleichtert. Das also war der Junge mit dem sich Ran traf. "Und zu ihm gehst du und ich bleibe allein. Toll." Shin-ichi tat beleidigt.

Ran kicherte. "Eifersüchtig?"

"Auf ein Baby?"

"Hört sich so an. Immerhin hast du vorhin nicht gerade ein begeistertes Gesicht gemacht, als ich sagte ich treffe mich mit einem anderen Jungen."

"Ach hat er?" Kazuha ließ sich neben Ran nieder. "Aber mal was anderes wie bist du denn zu ihm gekommen?"

"Wir haben uns zufälliger Weise getroffen. Ein Missgeschick seiner Mutter. Ihr war was zu Boden gefallen, aber sie konnte es nicht aufheben, weil sie alle Hände voll hatte. Und da habe ich ihr eben geholfen. So sind wir ins Gespräch gekommen. Sie erzählte mir, dass ihr Mann noch vor der Geburt ihres Kindes durch einen Unfall ums Leben gekommen ist. Und nun muss sie für sich und ihren Sohn allein sorgen. Sie hat einen Job gefunden. Allerdings nur für Donnerstagabend. Also musste sie sich entscheiden. Entweder sie nimmt den Job an oder sie verdient gar kein Geld. Und um am Abend arbeiten zu gehen, muss sie einen Babysitter einstellen. Nur professionelle sind unheimlich teuer. Sie sagte sie könne sich eigentlich keinen leisten, weil das meiste Geld welches sie verdient, nur für die Betreuung ihres Kindes draufgehen würde. Also habe ich mich angeboten, weil ich weniger für diesen Job nehme. So kann ich ihr in doppelter Hinsicht helfen. Finanziell und körperlich. Das ich dadurch ein wenig Geld verdiene ist für mich jedoch nur zweitrangig."

Shin-ichi brummte.
 

"Bist du mir böse, das ich dir nichts gesagt habe?" Mit unschuldiger Miene schaute Ran Shin-ichi von untern herauf an.

"Wie könnte ich." Er konnte ihr unmöglich böse sein. So war sie nun einmal seine Ran. Immer hilfsbereit. Sie konnte einfach nicht nein sagen.

Die Zeit verstrich. Kazuha und Ran beschäftigten sich mit Masao und Shin-ichi und Heiji unterhielten sich angeregt.

"Ich habe Hunger.", sagte Shin-ichi plötzlich.

Ran schaute auf die Uhr. "Herrje so spät schon? Für dich wird es auch Zeit Masao." Sie stand auf und holte die Tasche, öffnete sie und holte frische Windeln hervor. Geschickt begann sie das Baby neu zu verpacken. Shin-ichi sah ihr gespannt zu. Wie selbstsicher sie das doch hinbekam, so als hätte sie nie etwas anderes gemacht. Dabei war sie doch erst ein Teenager. Aber als er als Conan bei ihr wohnte, hatte sie sich auch fürsorglich um ihn gekümmert. Sie würde in ihrem späteren Leben eine gute Mutter werden. Wäre schön, wenn sie seine Kinder so umsorgen könnte.

Ran hob das Baby in ihren Arm. Mit der freien Hand sortierte sie spielend leicht die Utensilien und das Spielzeug weg. Dann angelte sie erneut in der Tasche herum. Masao wurde ungeduldig. "Na Kleiner, du weißt schon was jetzt kommt.", fragte sie das Baby und er antwortete ihr mit einem Quietschlaut. "Kannst du ihn halten Kazu?", fragte Ran ihre Freundin. "Ich gehe schnell in die Küche und bereite das Fläschchen zu."

Kazu nickte.

Ran reichte ihr Masao und verschwand aus dem Zimmer.
 

Masao wurde quengelig. Immer mehr äußerte er seinen Unmut. Bis er schließlich in einen Brüllstreik trat.

"Kazuha kannst du ihn nicht zum schweigen bringen?" Heiji hielt sich die Ohren zu. "Du bist doch ein Mädchen. Dein Instinkt sollte dir doch eigentlich sagen was du zu tun hast."

"Achja? Wirklich? Was hältst du davon, wenn du es mal probierst." Kazuha war schon am verzweifeln, weil dich Masao nicht beruhigen ließ. Kurzerhand hatte sie Heiji Masao im Arm gedrückt und machte sich auf den Weg in die Küche zu Ran.

"Wie machst du das nur?", fragte Kazuha dort angekommen. Das schreiende Baby war bis hierher zu hören. "Ich schaff das nicht. Was mache ich falsch?"

"Es ist nur weil er mich kennt. Du bist ihm noch fremd. Außerdem musste ich auch erst lernen, wie man ein Baby beruhigt." Ran zählte die Löffel des Milchpulvers in die Flasche. "Wer hat ihn jetzt?"

"Er schreit Heiji in die Ohren.", meinte Kazuha grinsend. Plötzlich verstummte das Schreien des Babys. Kazuha drehte sich um.

"Er hat's geschafft?", fragte sie ungläubig. "Das glaub ich nicht. Hoffentlich hat er ihn nicht umgebracht."

"Du bist unmöglich." Ran goss heißes Wasser in die Flasche. Sie schraubte diese schnell zu. Auch ihr war diese plötzliche Ruhe unheimlich. War es so gut gewesen Masao mit den Jungen allein zu lassen? Eilig lief sie den Flur entlang, die Flasche kräftig schüttelnd. An der Zimmertür blieb sie stehen.
 

Shin-ichi hatte sich Masao bäuchlings auf seinen Bauch gelegt und beide fixierten sich. Es war ein Bild der Harmonie. So friedlich und stimmungsvoll. Shin-ichi hob die Hand und wischte dem Baby mit einem Tuch leicht angeekelt den Sabber aus dem Mundwinkel. "Das wurde ja auch Zeit.", sagte er zu Ran, als er sie im Türrahmen auftauchen sah. "Dem Kleinen tropft schon der Zahn. Und das mächtig gewaltig."

"Ist noch ein bisschen heiß.", antwortete Ran ihm verwundert. Dann hatte also Shin-ichi Masao zum schweigen gebracht und nicht Heiji. Nie hätte Ran gedacht, das Shin-ichi so mit Babys umgehen konnte und das ihm ein Baby so gut stehen würde. Sie drehte sich auf den Hacken um und rannte zurück in die Küche. Die Flasche unter einem kalten Wasserstrahl haltend, versuchte sie die Temperatur zu drücken. Als sie es für gut befand, machte sie sich auf den Weg zurück zu den anderen. Shin-ichi schien sich immer noch mit dem Baby zu amüsieren. Er sah auf. "Bekommen wir eigentlich auch was zum Essen?"

Ran starrte auf die Flasche in ihrer Hand.

"Danke, aber ich dachte eher an etwas bissfesteres.", gab Shin-ichi von sich, der Ran's Blicken gefolgt war.

"Öhm. Ja." Mehr brachte Ran nicht raus.

"Nun gib schon her." Shin-ichi drehte Masao geschickt in seinen Arm zurecht und hielt seine Hand auffordernd Ran entgegen. "Ich füttere und du kochst. Einverstanden?"

Ran nickte, reichte Shin-ichi wortlos die Flasche und war wieder auf den Weg zur Küche. An der Tür drehte sie sich um. Shin-ichi hatte Masao bereits den Sauger in den Mund geschoben und das Baby trank gierig seine Milch. Ran musste schmunzeln. Shin-ichi schien wirklich ein Händchen für Babys zu haben. Gut zu wissen. Ruhigen Gewissens machte sie sich über das Essen der Großen her. Und schon bald hatte sie alles um sich herum vergessen.
 

Appetitlich angerichtet, lief sie mit den Essen zu anderen. Im Wohnzimmer unterhielten sich die drei leise. Masao kuschelte an Shin-ichi's Schulter und schlief. Das leere Fläschchen stand neben ihm auf dem Boden.

"Hat er ein Bäuerchen gemacht?", fragte Ran und stellte den Teller auf den Tisch.

"Alles erledigt.", antwortete Shin-ichi.

"Ich mach ihm ein Bett." Ran holte ein Sitzkissen und breitete die Decke darauf aus. Shin-ichi hatte sich erhoben und bettete das Baby vorsichtig auf das eben gemachte Bettchen. Zusammen mit Ran ließ er sich am Tisch nieder und genüsslich fingen alle an zu essen.

Die Zeit verstrich. Gegen 11.00 Uhr klingelte es. Ran öffnete. Masao's Mutter trat herein.

"Ich hoffe ich habe nicht allzu große Umstände gemacht.", sagte sie entschuldigend.

"Nein wir waren sowieso zu Hause. Wir haben uns alle mit dem Kleinen beschäftigt. War kein Problem." Ran schielte zu Shin-ichi rüber.

"Es ist mir unangenehm.", sagte die junge Frau.

"Schon gut." Shin-ichi erhob sich, nahm den Kleinen aus seinem provisorischen Bett, während Ran die Sachen in die Taschen packte. "Ich hätte eine Frage. Würden sie erlauben, das ich mit auf das Baby aufpasse?"

"Naja es ist so…", druckste die junge Mutter herum.

"Eigentlich möchte ich Ran begleiten. Wenn sie erst so spät nach Hause kommt, ist es besser wenn sie jemand hat, der auf sie aufpasst. Ich komme also unentgeltlich. Aber ich sollte sie dennoch fragen. Immerhin kann es ja vorkommen, das Ran Unterstützung mit dem kleinen Racker braucht. Da werde ich sie selbstverständlich auch mit eingreifen."

"Danke." Masao's Mutter war gerührt. "Es ist eine gute Idee. Ich habe mir schon gelegentlich Sorgen gemacht, das sie so spät allein nach Hause ist. Du darfst deine Freundin begleiten." Lächelnd nahm sie ihren Sohn aus Shin-ichi's Arm. Griff sich die Tasche. "Vielen Dank noch einmal. Ihr habt mir wirklich sehr geholfen."

"Wir helfen gerne." Shin-ichi schloss die Tür. Ran stand da und sah ihn an. Ein Gefühl an Geborgenheit durchflutete sie. Dieser Abend war unerwartet verlaufen. Heute hatte sie eine Seite an Shin-ichi kennen gelernt, die sie nie für möglich gehalten hatte. Eine ganz private und familiäre Seite. Nur einmal hatte er sich ihr gegenüber so vertraut gezeigt. Das war, als er ihr von seinem Fall erzählte. Als er ihr sagte das er Conan war. In diesem Moment hatte sie gespürt, wie verletzlich er war. Und heute zeigte er, wie fürsorglich er sein konnte. Wenn er sie jetzt noch mehr für sie empfinden würde als nur Freundschaft, würde ihr Glück vollkommen sein.
 

"Ihr zwei habt wie ein richtiges Elternpaar ausgesehen." Kazuha grinste die beiden an, als sie wieder das Zimmer betraten. "Ich bin erstaunt wie gut Shin-ichi den Kleinen beruhigen konnte."

"Das ist gar nicht so erstaunlich. Es liegt einfach nur daran, das Ran viel Zeit mit mir verbringt.", meinte Shin-ichi gelassen.

"Bilde dir nichts darauf ein.", antworte Ran kühl.

"Ich bilde mir gar nichts darauf ein. Der Kleine hat mich durch dich erkannt. Das ist eine Tatsache. Babys haben noch einen ausgeprägten Geruchssinn. In erster Linie ist natürlich die Mutter die, welche sie riechen. Aber Ran passt regelmäßig auf ihn auf. Und an sie ist er nun auch gewöhnt. Wenn Ran und ich zusammen sind, mischen sich unsere körpereigenen Düfte. Außerdem spielt das Waschmittel auch eine Rolle. Wir beide benutzen das gleiche."

"Ach wirklich?" Ran sah ihn erstaunt an.

"Ja ich habe es von dir übernommen als ich wieder zurück in mein Haus gezogen war."

"Mit was hast du vorher gewaschen?"

"Mit dem, welches Mama benutzt hat. Aber deines ist billiger, wäscht aber genauso gut. Ob du es glaubst oder nicht, aber ich habe auch kein unbegrenztes Budget, welches mit meine Eltern gewähren."

"So ich dachte. Wenn ich daran denke das du es dir leisten kannst mich in teure Restaurants einzuladen."

"Das ist doch was ganz anderes. Aber zurück zu meinen Ausführungen bezüglich Masao. Also Ran hat bei ihren Besuchen bei Masao auch immer ein geringer Duft von mir mitübertragen. Und er hat das jetzt registriert. Zwar war mein Geruch in diesem Augenblick stärker als der von Ran, aber das störte ihn nicht. Hauptsache er hat sie erkannt. Denn so wie Ran meinen Geruch überträgt, so trage ich auch ihren. Alles klar?" Er drehte sich Kazuha zu. "Und weil ihr nicht zu unserm alltäglichen Leben gehört, wurdet ihr beide von Masao nicht erkannt."

"Man kannst du einem nicht mal die Illusion lassen, das du mit Kindern umgehen kannst.", nörgelte Kazuha.

"Es gibt für alles eine Erklärung. An Wunder glaube ich nicht."

"Wenn sie deinen Geruch mit sich trägt, müsst ihr beide aber ganz schön zusammenkleben." Heiji lehnte sich zurück.

Shin-ichi sah in wütend an. "Nicht so wie du jetzt denkst. Außerdem gibt es noch einen Punkt, den ich nicht angeführt habe."

"Und der wäre?"

"Uninteressant."

"Aber er ist ein Teil im Gesamtpuzzle. Also was ist es?"

"Ich trage seine Shirts." Ran grinste.

"Aha." Kazuha lächelte verschmitzt.

"Solltest du mal probieren. Vorrausgesetzt Heiji lässt sie sich von dir abluchsen.", spornte Ran Kazuha an.

"Vergiss es." Heiji warf einen finstern Blick zu Kazuha rüber.

"Vergiss du es.", schaltete sich Shin-ichi wieder in die Unterhaltung ein. "Du hast keine Ahnung welche Tricks Mädchen haben, dir deine Shirts zu klauen."

"Das macht unter euch aus." Ran ließ sich neben Shin-ichi nieder. "Eines steht jedoch fest. Shin-ichi kann doch mit Kindern umgehen. Immerhin hat er die drei Kleinen aus der Grundschule auch immer im Griff gehabt."

"Mehr oder weniger. Die drei waren schwerer zu hüten als ein Sack Flöhe. Meine Kinder werde ich nicht so erziehen."

Ran grinste. Das werden wir doch mal sehen.

Freiheit

Einen schönen ersten Advent wünsche ich euch. Beginnen wir also dir Türchen zu öffen, hinter denen sich die Shortstories verbergen. Ja 80 sind eine Menge und so wisst ihr mal schon vorab, das es noch eine Weile dauern wird, bis sie alle online sind. Ich denke mal ich werde mehrere Bände machen. Sonst verliert man die Lust am lesen, wenn man diese Fic öffnet und erst einmal meterweit nach unten scrollen muss.

Also beginnen wir mit dem ersten Kommischreiber, des letzten Kapitels und somit mit dem ersten Wunsch. Nummer 4 also. Shinichi ich sagte eine Zahl. Die 7 werde ich dir wegnehmen, weil die Faenya noch einmal genannt hat.

Was ich noch vorab wegschicken will, ist das diese Nummerierung mit nicht der Reihenfolge entspricht, wie ich die Shortstories geschrieben habe, sondern einfach nur mal so rausgegriffen oder dazwischen gesetzt habe. Denn alle standen erst einmal in einer Datei drin. Aber das genauer zu erklären, dafür ist hier nicht der richtige Platz und zudem völlig uninteressant.

So diese Shortstorys ist eine in der ein Chara ausgetauscht wurde. Conan gegen Shin-ichi. Auch wenn das eigentliche Thema sich nur um Ran dreht und es sich als ein Verlauf der Zeit darstellt. Aber dir Grundsituation ist die gleiche. Es lag wohl daran das ich es so geschrieben habe, weil ich mich nicht entscheiden konnte, wen von beiden (Conan oder Shin-ichi) ich besser im Verlauf der Geschichte finde.

Last euch überraschen.

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Rans Blicke waren stur geradeaus gerichtet. Ihr Gesicht war wie versteinert. Gedankenverloren schweiften ihre Blicke in die Ferne. Weit, über alles hinweg. Schon eine kleine Ewigkeit stand sie hier. Hier, hoch oben, weit über all das, was auf Welt existiert. Der Wind spielte mit ihrem Haar. Diesen Punkt zu erreichen, das war ihr Ziel. Ein Ziel nach dem sie gesucht hatte. Ein Punkt der ihr zum Absprung dienen sollte. Der Sprung aus ihrem bisherigen Leben. Nun hatte sie endlich diesen Punkt erreicht. Nun hatte sie den Mut gefunden das zu tun, den Schritt zu gehen. Von hier aus würde sie diesen nächsten Schritt tun. Ihr Herz begann zu schlagen. Vielleicht sollte sie es sich doch noch einmal überlegen. War es wirklich das Richtige was sie tat? Ihr Blick wanderte in die Tiefe zu ihren Füßen. Sie dachte an ihren Freunden, an ihrer Familie. Ran nickte. Ja, sie wusste was sie wollte. Sie war freiwillig hier. Keiner sollte ihr mehr sagen was sie zu tun hatte und was nicht. Sie hatte mit ihrem bisherigen Leben abgeschlossen. Heute, jetzt und hier. Der Drang sich nun in die Tiefe zu stürzen, er wurde immer stärker.
 

Ran füllte ihre Lungen mit einem tiefem Atemzug und mit einem Lächeln auf ihrem Lippen stieß sie sich kräftig ab. Sie war glücklich, sie hatte es getan. Mit weit ausgebreiteten Armen fiel sie Erde entgegen. Die Leichtigkeit des freien Falls erfasste sie. Sie fühlte sich frei, unendlich frei. Frei wie ein Vogel der seine Schwingen in den blauen Himmel ausbreitete. Sie war frei, hatte sich aller Sorgen enthoben. Sie könnte jubeln. Unbeirrbar stürzte sie auf die Erde zu. Näher und näher. Das Fallen berauschte sie. Schon süchtig nach dem brüllenden Wind in ihren Ohren legte sie die Arme fest an den Körper. Beschleunigte somit ihren Fall.

Dann zwinkerte sie mit den Augen. Was tat sie denn da, fragte sie sich. Hatte sie denn das letzte bisschen Verstand verloren? Wie konnte sie sich nur von ihren Gefühl hinreißen lassen? Nein, sie musste das alles stoppen. So schnell wollte sie ihren Körper der Erde doch nicht zurückgeben. Noch nicht. Sie wollte doch ihre Freiheit genießen. Jetzt wo sie endlich alles hinter sich gelassen hatte. Kurz entschlossen zog sie die Reißleine und Sekunden später öffnete sich über ihrem Kopf ein leuchtend roter Gleitschirm. Mit einem kräftigen Ruck wurde sie in die Gurte gezogen. Dann wurde es ruhig um sie herum. Der Wind verstummte. Stattdessen glitt sie jetzt auf ihm dahin. Sie hob ihren Kopf, warf einen Blick nach oben. Strahlend blau zeigte sich der Himmel über ihr. Die Sonne stand in ihrem Rücken. Aber das störte sie nicht. So konnte sie sich an diesem grandiosen Anblick unter ihr erfreuen. Ihre Augen suchten nach einem Punkt auf der Erde, die immer noch winzig unter ihr lag. Berge, Täler, Straßen, Orte. Alls in Miniaturformat. So klein und so weit weg. So weit weg wie ihre Probleme, ihre Sorgen die sich in ihr angesammelt hatten und zu denen sie bisher keine Lösung gefunden hatte. Alles schien hier oben vergessen zu sein. Sie fühlte sich so unbeschwert, dass sie am liebsten singen wollte. Vorsichtig warf sie einen Blick um sich herum. Warum nicht? Wer sollte sich daran stören, wenn sie hier sang? Und ihrer Stimme hatte sie sich sowieso nie schämen müssen. Ganz anders als Shin-ichi. Ran kicherte und stimmte ein Liedchen an. Mit einem Zug an dem rechten Seil, schwebte sie eine Rechtskurve, schwebte sie der Thermik entgegen.
 

Shin-ichi. Ran verstummte und ihre Gedanken wanderten zu dem Jungen, den sie schon eine Ewigkeit nicht mehr gesehen hatte. So langsam gewöhnte sie sich an diesen Zustand. Immer war er ein Freund gewesen. Ein Freund, der ihr immer zur Seite gestanden hatte. Und auch wenn sie es nicht gerne zugeben wollte, aber sie hatte sich unsterblich in ihn verliebt. Doch nun war er nicht mehr bei ihr. Er hatte sich einem Fall gewidmet und sie zurückgelassen. Seit langem ging sie durch ihr Leben ohne ihn. Dennoch war er immer in ihren Gedanken, war er somit immer bei ihr. Ihr Herz hatte sie ihm so sehr gewidmet, das ein anderer Junge nie einen Platz darin finden würde. Ja sie liebte ihn. Wie am ersten Tag. Und eines war sicher. Sie würde ihn immer lieben. Auch wenn seine Abwesenheit zum Alltag geworden war, so vermisste sie ihn doch. Und nur ihre Hoffnung machte sie so stark, das alles durchzustehen. Diese Hoffnung, das er eines Tages zurückkehren würde, das er zu ihr zurückkehren würde. Sie war sich sicher, das ihre langjährige Freundschaft ihn zu ihr führen würde. Dann würde sie ihren ganzen Mut gesammelt haben um ihm zu gestehen, das sie ihn liebte.

Bis dahin würde sie sich ein gemütliches Heim aufgebaut haben. Ihr eigens Heim. Und in diesem Heim hatte sie Shin-ichi bereits miteingeplant, würde sie einen Platz für ihn bauen. Sie wollte mit ihm zusammensein. Egal was ihre Eltern einzuwenden hätten. Shin-ichi war, ist und wird immer ihre große Liebe sein. Etwas anderes ist nicht vorstellbar.
 

In der Zwischenzeit war Ran der Erde näher gekommen, sie war weiter abgedriftet als sie gedacht hatte. Aber das war ja kein Wunder, wenn man seinen Gedanken nachhing und sich der Strömung der Natur hingab. Langsam steuerte sie dem Landepunkt entgegen. Sicher setzte sie mit ihren Füßen auf.

Ihr Vater kam angerannt. "Mausebein!", rief er ihr zu.

Ran bereute es nicht noch in der Luft zu sein. Dort hatte sie wenigstens ihre Ruhe. Auch wenn sie ihren Vater liebte, so ging er ihr in der letzten Zeit mächtig auf die Nerven. Doch auch diese Zeit war bald vorbei. Bald, denn sie würde in ihre eigene Wohnung ziehen. Ihre Wohnung in der sie dann die Ruhe hatte, die sie wollte.

Dennoch, so beschloss Ran, dennoch würde sie dem Fallschirmsprung treu bleiben. Dieses Gefühl der Freiheit wollte sie immer wieder erleben. Das Gefühl der Freiheit hoch am Himmel.

Ihre Blicke fielen auf Conan. Er stand da und schaute sie an. Seine Haltung war entspannt. Mit beiden Händen in den Hosentaschen, bewegte er sich keinen Millimeter von der Stelle. Er stand einfach nur da und sah sie an. Nun kreuzten sich ihre Blicke. Keiner wich dem anderen aus. Und seine Augen schienen ihr zu sagen, 'Ich bin stolz auf dich. Stolz das du deinen Weg gehst, das du ihn unbeirrbar fortsetzt'. Ein vertrautes warmes Gefühl erfasste sie. Nur einmal hatte sie jemand so angesehen. Damals, als sie ihren ersten Karatewettkampf gewann. Augen, welche ihr Mut gaben. Und diese Augen damals, sie gehörten Shin-ichi. Ihrem Shin-ichi.
 

*_~
 

Wieder einmal stand sie hier. Wie so oft in der letzten Zeit. Immer wenn es ihre Zeit und das Wetter erlaubte, gönnte sie sich dieses Vergnügen. Das Vergnügen sich der Freiheit hinzugeben. Die Freiheit ihren Gedanken zu ordnen und ihren Träumen nachzuhängen. Hier war sie sie selbst. Hier war sie allein. Hier hatte sie Ruhe in der sie niemand störte. Doch heute war es anders. Heute war eine Ausnahme. Heute würde dieses Erlebnis anders enden. Noch bevor sie absprang, konnte sie das andere Ende schon sehen.

Elegant schwang sie sich von Rand weg. Überließ ihren Körper der Schwerkraft, die sie unaufhörlich in die Tiefe zog. Stetig war ihr Fall und nur der Wind bremste sie geringfügig ab. Dann zog sie die Leine. Der Moment war gekommen, in der sie ihre Freiheit genießen konnte. Ihr roter Gleitschirm öffnete sich und ihr Blick wanderte in Richtung Himmel, der sich blau über ihr ausbreitete. Und da sah sie ihn. Ein zweiter Schirm, im gleichen Rot wie ihr eigener, pendelte sich neben ihr ein. Unter ihm hing Shin-ichi und lächelte sie an. Glücklich lächelte sie zurück.
 

Endlich war er wieder da. Mit einer großen Schlagzeile war er in sein Leben zurückgekehrt. Ein Knall der nicht zu überhören war, der die gesamte Polizei aufschreckte und weit über die Grenzen Japans hinausging. Den Gangstern denen er das Handwerk legte, waren so weit organisiert, das es eigentlich unmöglich erschien, das er ihnen im Alleingang das Handwerk legte. Mit nur wenigen Helfern hatte er es dennoch geschafft. Seine ausgefuchste Taktik, das geschickte einbeziehen von Japans Polizei und dem amerikanischen FBI, ohne das diese es merkten, hatte ihm zu diesem Erfolg verholfen. Und erst am Ende sah man, wer sich so alles als seine Helfer entpuppte, sie eingeschlossen. Dennoch lehnte jeder eine Mitbeteiligung ab. Jeder sprach ihm den alleinigen Erfolg zu, denn er war es letztendlich gewesen, der alle Fäden in der Hand hatte und die einzelnen Gruppen dirigierte. Eigentlich, so dachte Ran, würde ihm dieser Erfolg über den Kopf steigen. Eigentlich glaubte sie, würde sein Egoismus und seine Arroganz nun noch mehr zum Vorschein kommen, würde er nun unausstehlich werden. Aber nichts dergleichen geschah. Für nur kurze Zeit genoss er es, diesen Rummel um seine Person. Dann zog er sich zurück. Zurück in ein Heim, was sie geschaffen hatte und was er dankend annahm. Dennoch war er gefragter denn je. Immer wieder, immer stärker wurde sein Name genannt, wurde er gefordert um einen Fall zu lösen, der aussichtslos erschien. Und er folgte dem Ruf. Leise und unscheinbar. Oft gab er nur kleine Kommentare ab und verabschiedete sich wieder. Und es kam auch vor, das der Täter schon aufgab, sobald Shin-ichi auf der Bildfläche erschien. Doch trotz seiner Gefragtheit nahm er sich mehr Zeit für sie, nahm er weniger Fälle an, ging besonnener vor, als zu der Zeit bevor er für einen Teil seines Lebens für einige von der Bildfläche verschwand. Denn er hatte ihr versprochen bei ihr zu bleiben, weil er es selber so wollte, weil er 'ihre Nähe bräuchte, wie die Luft zum atmen'. So hatten sie beschlossen ihre eigene Familie zu gründen. Für diese zu sorgen war für Shin-ichi nun ein Kinderspiel. In nur einer Woche würde sie seine Frau werden, würde sie seinen Namen annehmen.
 

Ran atmete tief durch. Dieser Sprung war ihr letzter. Die ungebundene Freiheit die sie so sehr suchte, brauchte sie nicht mehr. Denn diese Freiheit gab ihr nun Shin-ichi. Die Sprünge in der sie die Leichtigkeit genoss, hatte sie auch nur getan um ihm möglichst nahe zu sein. Hier hatte sie niemand trennen können, hier gehörten ihre Träume mit ihm ihr. Und so hatte sie mit solch einem Sprung ihr Leben geändert und mit eben solchen Sprung würde ihr Leben eine erneute Wendung nehmen. Und dieses Mal war der Mensch der in ihrem Leben die größte Rolle spielte bei ihr.

Ruhig setzte sie ihre Füße auf der Erde ab. Nur wenige Meter neben ihr, tat es Shin-ichi ebenso. Er lächelte sie an. Zuversichtlich und stolz. Wärme und Geborgenheit stiegen in ihr auf. So etwas konnte nur Shin-ichi schaffen, mit nur einem Lächeln. Wieder gingen ihre Gedanken zu ihrem ersten Sprung zurück. Als er sie nach ihrer Landung ebenso ansah und ihr dieses vertraute Gefühl vermittelte.

Sie beide gehörten zusammen. Egal was in ihrem Leben passiert, sie würden immer zusammen halten.

Für dich, für mich, für uns

So da bin ich wieder. Früher als geplant, aber ich muss wohl etwas erklären. Immerhin hörte sich Ran ziemlich deprimiert an. Klären wir die Tatsache mal auf, das ich nicht grundsätzlich den ersten Kommischreiber nehme. Dann könnte es sein, das einige öfters rankommen, andere nie. Und da ihr meine treuen Leser seid, werde ich jeden von euch die gewünschte Story zukommen lassen. Ich habe mir alle Eingänge notiert und arbeite sie einfach der Reihe nach ab. Das würde heißen, das als nächstes Foxgirl dran ist. Dann folgt Ran, Leira und Faenya. Kilma du darfst dir eine andere Zahl aussuchen. Schließlich soll es auch für dich heißen: "Das habe ich aus dem Hut gezogen". Gleichzeitig können alle die bisher noch keine Zahl genannt haben ihren Wunsch äußern. Wenn dann die Reihenfolge am Ende angekommen ist, können wir einen zweiten Umlauf starten. Wobei Faenya schon mal drin steht.

Und dann noch etwas. Nein ich habe nicht vor jeden Tag eine Story online zu stellen. Das mit dem Kalendertürchen war sinnbildlich gemeint weil doch gerade Advent ist. Also lasst mir doch Luft zum atmen. *lach* Außerdem sollten wir allen, die nicht täglich ins Netz können die Gelegenheit bieten, bisher erschienene zu lesen. Also ruhig Blut mit den jungen Pferden. Auch wenn euch das warten schwer fällt. Ihr werdet euch, nach diesem Kapitel, bis zum Ende der Woche gedulden müssen.

Nun zum Text. Auch dieses etwas nachdenkliches. *vorsichtshalbereineKüchenkrepprollehinstell* Fragt mich nicht warum ich gerade diese Teile schreibe. Dabei hatte ich gar keine Phase die das begünstigt. *überleg* Wenigstens sind Kazu und Heiji mit dabei. Ich mag das Gespann.

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Ein ohrenbetäubender Knall ertönte. Shin-ichi, Ran, Heiji und Kazuha zuckten zusammen. Die folgende Druckwelle spürten sie am ganzen Körper. Das Atmen fiel ihnen schwer und der Druck in ihren Ohren schien ihr Gehirn zerreißen zu wollen. Schützend pressten sie die Hände an die Ohrmuscheln. Unter den herabfallenden Teilen duckten sie sich. Nur Sekunden später war der ganze Spuck vorbei. Qualm und Rauch lagen in der Luft. Die vier streckten sich. Ihre Blicke richteten sich panisch in Richtung der Geräuschquelle. Lautes Geschrei und Gejammer wurde hörbar. Unaufhörlich rieselten kleine Steine und größere Staubkörner zu Boden.

"Seid ihr in Ordnung?", fragten Shin-ichi und Heiji aus einem Munde.

"Mir fehlt nichts.", antwortete Ran zaghaft und auch Kazuha nickt nur zustimmend. "Und ihr?"

"Soweit ich es fühle, bin ich Ok.", meinte Shin-ichi. "Das muss eine Bombe gewesen sein. Glücklicher Weise waren wir zu weit vom Herd entfernt, so das wir von größeren Teilen nicht getroffen wurden."

"Aber ich habe gedacht mein Trommelfell platzt.", murmelte Heiji und bohrte mit seinem Finger im Ohr herum.

"Ging mir ähnlich." Kazuha nahm Heiji's Finger aus seinem Ohr und zog dran. Misstrauisch warf sie ein Blick hinein. "Nichts zu sehen."

"Was willste denn da sehen?", fauchte Heiji.

"Na kann ja sein das es zum Beispiel blutet."

"Hört auf ihr beiden." Ran war fassungslos das die beiden sich in dieser Situation streiten konnten. "Wir sollten lieber nachsehen gehen, ob unsere Hilfe gebraucht wird.", sagte sie noch und folgte Shin-ichi der bereits losgelaufen war. Und so hasteten die beiden ihren Freunden hinterher.
 

Ein Bild des Schreckens bot sich ihnen. Viele bluteten. Einige rannten umher, auf der Suche nach Jemandem, den sie im Tumult verloren hatten.

Shin-ichi erstarrte. Er hatte einen schwarz gekleideten Mann entdeckt. Sein hämisches Grinsen konnte er sogar auf diese weite Entfernung erkennen. Also steckten sie wieder mit drin, schlussfolgerte er. Heute und hier musste er endlich allen ein Ende bereiten. Zwar hatte er sein richtiges Ich wieder, hatte sich die Wirkung des Giftes einfach so verflüchtigt, aber der entscheidende Schlag war ihm bisher noch nicht geglückt. Zu sehr musste er sich bedeckt halten, mehr als zuvor, da er sich nicht mehr hinter Conan verstecken konnte. Die Gefahr das er entdeckt werden könnte war zu groß. Und ebenso konnte er Ran auch noch nicht die volle Wahrheit sagen. Denn mit ihm, würde auch sie sterben.

Und nun musste er feststellen, das diese Organisation wieder ihr Hände im Spiel hatte. Wieder waren Menschen durch sie gestorben und verletzt worden. Von den seelischen Narben derer, welche einen geliebten Menschen durch diese Bombe verloren hatte, gar nicht erst zu reden.

"Sie sind schuld.", sagte er wütend. "Ich bringe sie zu Fall. Ich habe die Nase voll von denen." Shin-ichi stürmte los. Plötzlich blieb er stehen und sah sich zu Ran um, welche sich gerade über ein verletztes Kind beugte, um ihm zu helfen.
 

Als Ran aufblickte, trafen sich ihre Blicke. Sie sah seinen Blick, der jetzt so anders war. So besorgt, so traurig, so bedauernd und so mitfühlend. So hatte Shin-ichi sie noch nie angesehen. Es war so, als würde er nach ihr rufen. Ein seltsames Gefühl stieg in ihr hoch. Am liebsten wäre sie jetzt aufgestanden, auf ihn zugelaufen und hätte ihn umarmt. Doch konnte sie sich nicht bewegen. Sie sah ihn nur an, wie hypnotisiert.

Nachdem Shin-ichi traurig seine Augen von ihr abgewendet hatte, lief er weiter. Auf die Polizei konnte er nicht warten, wenn die hier ankommen würden, wären die Verbrecher bereits schon über alle Berge. Er durfte ihre Spur einfach nicht verlieren.

Noch wusste er nicht wie dieser Tag enden würde. Vielleicht würde er es nicht schaffen sie zu überführen, vielleicht würde er auf der Strecke bleiben, vielleicht sah er seine Ran nie wieder, aber dann konnte man sagen, er hatte alles gegeben, alles was in seiner Macht stand. Wehmut erfasste ihn bei den Gedanken Ran allein zurücklassen zu müssen. Aber sich ein Leben lang vor ihr zu verstecken, ihr sein ganzes Leben lang etwas vormachen zu müssen, würde er nicht aushalten. Den Männern in schwarz jetzt nachzulaufen war seine einzige Hoffnung mit ihr eines Tages zusammensein zu können. Und so rannte er weiter.
 

Ran fasste sich wieder. Sie drückte das Kind vorsichtig in ihrem Arm an sich. Sie war traurig. Shin-ichi hatte sie wieder wortlos zurückgelassen. Und das mit diesem seltsamen Gefühl im Bauch, das er in ihr hervorgerufen hatte. Dieses Gefühl es war stärker und schmerzte mehr als das, welches sie hatte, als er sie das erste mal allein gelassen hatte und so lange verschwunden war.

"Er wird das Ende heute erzwingen.", hörte sie Heiji hinter sich sagen. Sie blickte auf. Heiji stand da, beide Hände in den Taschen, schaute er erschüttert in die Richtung in der Shin-ichi verschwunden war. "Er wird es erzwingen und er wird es schaffen. Er wird ihre Spur verfolgen und er wird sie stellen."

"Ein neuer Fall? Willst du ihm nicht helfen?" Kazuha trat zu Heiji. Ihre Sachen und ihre Hände waren blutverschmiert.

"Nein. Kein neuer. Und außerdem ist es sein Fall. Den will er allein lösen. Er würde es nicht zulassen, das ich mich einmische. Es soll nicht noch mehr Opfer geben. Heute ist mir erst so richtig bewusst geworden, wie gefährlich die ganze Sache wirklich ist. Seine Unbekümmertheit, seine Gelassenheit die ganze Zeit über, haben mich glauben lassen, das es niemals so schlimm sein könnte. Aber das ist es nicht. Wie eine Wand hat er die tatsächlichen Ausmaße verdeckt gehalten. Ich glaube es einfach nicht. Was hat er alles aushalten müssen und wir haben es nicht bemerkt. Erst jetzt sehe ich die Dimension in der er sich befunden hat. Seht euch doch um, seht diese unglaublich Brutalität des Attentates die sie an den Tag gelegt haben. Er wusste es, er wusste zu was sie alles fähig waren. Und er hat geschwiegen. Doch für ihn, für ihn steckt noch viel mehr dahinter. Für ihn hat das alles, was wir hier und jetzt sehen, noch eine zweite Seite. Eine Seite, an der er unheimlich zu kämpfen hat. Das habe ich heute gesehen. Das erste mal, seit ich ihn kenne. Es war das erste Mal das er es zugelassen hat, das man es sieht. Das hast du aus ihm hervorgeholt Ran."

"Kannst du dich auch mal deutlicher ausdrücken?", murmelte Kazuha.

"Nein kann ich nicht."

"Was für eine zweite Seite meinst du?"

"Wenn ich jetzt was sage, dann würde ich ihm vorgreifen. Das darf ich nicht. Das ist eine Sache zwischen ihm und Ran und da werde ich mich nicht einmischen." Seine Augen wanderten zu Ran. "Er tut es auch für dich. Und nun sollten wir hier unseren Beitrag leisten." Er nahm Ran das Kind aus dem Arm und lief mit ihm zu den eben eingetroffenen Sanitätern los.
 

Ran hielt erschöpft inne. Nachdenklich blickte sie in die Richtung in der Shin-ichi verschunden war. Bisher war er noch nicht wieder aufgetaucht und es waren bereits Stunden vergangen. Jetzt wo alle Verletzten versorgt waren, jetzt wo ihre Hilfe nicht mehr benötigt wurde, jetzt wo sie sich wieder auf ihn konzentrieren konnte, begann sie sich Sorgen um ihn zu machen. "Ich sollte ihn suchen gehen.", sagte sie eher beiläufig zu sich.

"Nein das glaube ich nicht." Heiji war hinter sie getreten. Er wusste von wem sie sprach. "Ich denke mal Shin-ichi wird dich hier wieder erwarten, nachdem er dich an diesem Ort zurückgelassen hat. Hier glaubte er dich in Sicherheit, auch wenn hier ein Riesenchaos herrschte. Denn wenn er dich nicht sicher wüsste, hätte er dich nicht hier gelassen. Also bleibe. Wenn er kommt und du nicht mehr da bist, wird er sich Vorwürfe machen."

"Woher willst du es wissen?" Kazuha trocknete sich ihre Hände an einem Papiertuch ab.

"Hast du nicht gesehen wie er sie angeschaut hat, bevor er ging?"

Ran ließ den Kopf hängen. Sie konnte sich gut an dieses Gefühl erinnern, welches in ihr entstand als Shin-ichi sie angeblickt hatte. Die ganze Zeit hat es sie nicht losgelassen. Sie dachte nach. Wenn Heiji wirklich Recht hat, mit dem was er sagt, dann sollte sie besser hier bleiben. Müde ließ sie sich auf den Boden gleiten, lehnte ihren Kopf gegen die Wand.
 

Bei Inspektor Megurè klingelte das Telefon. Er nahm ab und hörte angespannt zu. Dann dirigierte ein paar Männer zu sich und verschwand mit ihnen.

Kazuha setzte sich neben Ran. Nicht lange und beide Mädchen waren eingeschlafen. Heiji postierte sich neben ihnen und bewachte ihren Schlaf. Er lächelte.

Ein Polizeiwagen hielt an der Straße. Inspektor Megurè und Shin-ichi stiegen aus. Der Inspektor wechselte noch einige Worte mit Takagi und Sato und stieg dann wieder ein. Der Wagen brauste los und Shin-ichi blieb bei den beiden Polizisten zurück. Während er zu seinen Freunden blickte, fragte er Sato etwas. Und sie antwortete ihm. Shin-ichi nickte nur kurz mit dem Kopf und bewegte sich dann auf die kleine Gruppe seiner Freunde zu.

Heiji bückte sich und weckte die Mädchen. Verschlafen rieben sie sich ihre Augen. Doch dann erblickte Ran Shin-ichi, wie er auf sie zukam. Sein Gang war schwer, als würde er eine Last mit sich herumtragen. Sein Gesicht war ernst und seine Augen blickten sie sorgenvoll an. Kein siegessicheres Lächeln, welches er nach all seinen gelösten Fällen zeigte. Das, dachte Ran, das ist sein erster Fall den er nicht lösen konnte, sein erster Fall an dem er versagt hatte. Wie schwer muss ihm das fallen, ihm dem erfolgsverwöhnten jungen Mann und zukünftiges Sherlock Holmes des 20. Jahrhundert. Er hatte eine Niederlage einstecken müssen.
 

"Ich bewundere dich Ran.", sagte Shin-ichi, als er bei ihr angekommen war. Er beugte sich zu ihr runter und reichte Ran seine Hand. "Wusstest du das? Ich bewundere dich. Woher nimmst du nur die Kraft denen zu helfen, dessen Opfer sie geworden sind, wo du auch selber eines von ihnen bist?" Er zog Ran auf die Beine. "Komm wir müssen noch auf Polizeirevier unsere Aussage machen."

"Hast du dein Ziel nicht erreicht?", fragte Ran vorsichtig und schaute Shin-ichi von der Seite aus an. Sie wusste zwar nicht was er ihr mit seinen Worten sagen wollte, aber das tat nichts zur Sache. Für sie war sein Wohlbefinden wichtig. Und das musste ziemlich weit am Boden sein. Also sollte sie mitfühlend sein und ihn trösten. So, wie er sie immer zu trösten verstand.

"Doch ich habe sie überführt. Sie hatten nicht genügend Zeit ihre Beweise zu vernichten. Ich habe sie gesichert und gestellt. Ein für alle mal werden sie den Rest ihres Lebens hinter Gittern verbringen."

Nun verstand Ran gar nichts mehr. Wieso freute er sich denn nicht über seinen Erfolg? "Du wirkst deprimiert. Wenn du deinen Fall gelöst hast, wieso freust du dich nicht darüber?"

"Weil ich im Gegensatz zu dir nur einen kleinen Teil erreicht habe."

Verwirrt schaute Ran ihn an.
 

Sato öffnete die Wagentür und ließ die vier einsteigen. Zusammengequetscht saßen sie auf der Rückbank. Takagi setzte sich auf den Beifahrersitz, Sato startete den Wagen und fuhr los.

"Das war eine Reife Leistung von dir Shin-ichi.", sagte Takagi und sah über den Rückspiegel nach hinten.

"Ich bin ihnen schon eine ganze Weile hinter ihnen her. Aber sie sind so gerissen, das sie keine Spuren hinterlassen. Ich konnte nicht um Hilfe bitten, denn alles was ich hatte waren Vermutungen mit denen die Polizei nichts anfangen konnte. Das einzige was ich tun konnte, war die zu schützen, die sie sonst auch getötet hätten." Shin-ichi machte eine Pause und nahm Ran's Hand. "Auch wenn es mir nicht immer gelungen ist, wie man es heute wieder gesehen hat. Ich hätte diese Tat gerne verhindert."

Heiji legte seinen Arm um Kazuha. "Es beginnt.", flüsterte er ihr ins Ohr. "Das große Finale." Er zog sie zu sich heran und Kazuha ließ ihn gewähren.

"Es gibt so viele Opfer die auf ihre Kosten gehen. Und es gibt welche, die nicht einmal wissen, das sie welche sind, weil sie unbehelligt weiterleben konnten. Wenigstens habe ich es bei denen geschafft, sie von diesen Verbrechern fernzuhalten. Aber es gab auch Opfer, denen ich das Leid nicht ersparen konnte. Opfer, die in der ganzen Zeit über so viel aushalten mussten. Gerade zwei von ihnen. Zwei Zeugen und zugleich zwei Opfer, die so sehr gelitten und dennoch gekämpft haben. Für sie soll es nun endlich ein Ende haben. Sie sollen endlich wieder in Frieden leben können. Aber ich habe Angst davor die Wahrheit zu sagen, habe Angst ihre Namen zu nennen. Dennoch muss ich es tun. Und ich muss sagen, warum sie beide so leiden mussten."
 

Der Wagen hielt und entließ seine Passagiere. Gemeinsam gingen sie die langen Flure entlang bis in ein Büro.

"Shin-ichi du musst uns die Namen der Zeugen sagen. Wenn sie wirklich Opfer der Organisation sind, werden sie aussagen müssen."

Shin-ichi drückte Ran auf einen Stuhl. Ran blickte zu ihm auf. Wieder waren seine Augen so voller Wehmut.

"Die Namen Shin-ichi.", bat Takagi und im gleichen Augenblick trat Inspektor Megurè ein.

"Ran Mouri und Shin-ichi Kudo.", flüsterte Shin-ichi.

Es wurde still im Büro. Man hätte eine Stecknadel fallen hören können.

"Es ist nicht von ungefähr das ich mich mit diesem Fall beschäftigt habe.", fuhr Shin-ichi leise fort. "Sie wollten mich umbringen. Sie wollten mich vergiften. Aber es ist ihnen nicht gelungen. Und so waren sie die ganze Zeit hinter mir her, weil sie meine Leiche nicht gefunden haben. Doch weil sie mich nicht gefunden haben, haben sie irgendwann aufgegeben. Wenn sie gewusst hätten, das ich doch noch lebe, hätten sie wieder versucht mich aus dem Weg zu räumen. Deshalb habe ich mich versteckt. Deshalb habe ich so wenigen wie möglich mein Versteck verraten. Damit die, die von mir wissen, nicht auch in Gefahr geraten. Und mit deren Wissen über mich, schwang nun meine Sorge um ihr Leben in mir. Nur ein falsches Wort zur falschen Zeit und ihr Leben war einmal." Shin-ichi ging vor Ran in die Knie. "So habe ich das Versteck genutzt, welches sie mir unbeabsichtigter Weise verpasst haben. Es tut mir Leid das ich auch dir nichts sagen konnte Ran. Es ging um dich."

"Du hättest wenigsten mich einweihen können.", meinte der Inspektor.

"Ich konnte nichts anderes tun Inspektor Megurè. Sonst hätte ich Ran's Leben geopfert. Was das bedeutet für mich, werde ich ihnen wohl kaum erklären müssen."

"Nein Shin-ichi, das musst du nicht erklären."
 

Shin-ichi erhob sich. "Das einzige was ich tun kann ist dich zu bitten mir zu verzeihen." meinte er wieder zu Ran gerichtet. "Nach all der Zeit des Wartens und deiner Sorgen und Ängste hast du dir eine Belohnung verdient. Es ist nicht viel was ich dir geben kann. Aber das was ich zu geben habe, es kommt aus tiefsten Herzen." Shin-ichi beugte sich zu Ran hinunter und ehe sie sich versah, hatte er seine Lippen auf die ihrigen gedrückt.

Nur wenige Augenblicke später richtete er sich wieder auf. Verlegen blickte er zu Boden. "Ich liebe dich Ran. Ich liebe dich schon mein halbes Leben lang. Ich habe es nur vor dir verborgen. Weil ich nicht glaubte, das du die gleichen Gefühle für mich empfindest. Doch dann habe ich von ihnen erfahren. Ich habe etwas gesehen, von dem ich nicht glaubte, das es existiert. Unsere Gefühle, wir fühlen gleich. Und um unsere Liebe willen, habe ich immer auf dich geachtet. Dabei habe ich gesehen mit wieviel Aufopferung du anderen geholfen hast, wie mitfühlend du bist. Habe gesehen, wie sehr du manche Dinge dir zu Herzen genommen hast. Es gab Situationen, da versuchte ich Dinge von dir fernzuhalten, damit du sie nicht siehst, damit du dich nicht betroffen fühlen musst. Ich hab es einfach versucht und manchmal ist es mir auch gelungen. Ich musste es versuchen, für dich, für uns. Du glaubst gar nicht wie schwer diese Zeit für mich war. Die Zeit in der ich dir so nahe war und doch so weit weg. Am schlimmsten war deine Trauer. Ich habe deine Tränen gesehen und ich konnte dich nicht trösten, konnte dir nicht helfen. Ich wollte dir nie weh tun, wollte nie das du weinen musst, schon gar nicht wegen mir. Es gab Momente, das wünschte ich mir, du würdest mich loslassen." Shin-ichi machte eine Pause um sich zu sammeln. "Doch ebenso wusste ich, wenn von denen jemand rausbekommen hätte das du meine Sandkastenfreundin bist, das wir uns lieben, dann hätte man versucht über dich an mich heranzukommen. So musste ich schweigen und konnte nur zusehen wie du gelitten hast. Und nun kann ich nur hoffen, das du meine Liebe die ich bereit bin dir zu geben, das du sie eines Tages annimmst. Auch wenn ich langsam anfange zu glauben, das du viel zu gut für mich bist." Er richtete sich wieder auf. Trauer umspielte seine Augen.
 

Ran war tief berührt von dem was er sagte. Sie sah wieder seine Augen, die am heutigen Tag so viel an Gefühl zeigten. Nur schwach konnte sie sich vorstellen wie schwer die Zeit wirklich für ihn gewesen war. "Conan." flüsterte Ran. "Du bist doch Conan gewesen."

"Ja." Ein schüchternes Lächeln umspielte Shin-ichi's Lippen. "Du glaubst gar nicht wie erleichternd es ist, endlich die Wahrheit zusagen und nicht nach Ausflüchten suchen zu müssen."

"Das wars von seiner Seite aus." Heiji zog Kazuha in seine Arme. "Nun muss sie nur noch antworten. Aber sie wird zu ihm halten, so wie du zu mir."

"Heiji?" Kazuha versuchte Heiji in seine Augen zu sehen. Sein Verhalten war mehr als merkwürdig. Und nicht nur seines. Auch das von Shin-ichi konnte sie sich nicht erklären. Ran hatte zwar erwähnt das Shin-ichi sehr hilfsbereit, zuvorkommend und verständnisvoll ist, aber nie das er so sensibel war. Denn nun stellte sich heraus, das er die ganze Zeit versucht hat Probleme von Ran fern zu halten. Wo sie doch glaubten, das er einfach so ohne Grund weggegangen war. Und nun schien sich das Verhalten von Shin-ichi auf Heiji abzufärben. Konnte es sein das er sich von Shin-ichi mit seinem Gefühlsausbruch hat anstecken lassen?

"Nimm es einfach so an.", meinte Heiji nur noch. "Nimm es einfach so an. Oder glaubste ich schlage mir meine Zeit mit dir nur einfach so um die Ohren." Fest drückte er Kazuha an sich. "Dummkopf.", murmelte er noch.

Erfolg durch zwei

Kommen wir also zu Nummer 15, gewünscht von Ran_Mori. Ich hoffe es gefällt dir.

Ja Sunni ich stelle auch immer wieder fest, man kann ein Thema bis zur Unendlichkeit immer wieder durchgehen und es fällt einem immer wieder was neues dazu ein. Doch hin und wieder sage ich mir beim schreiben, hattest du das nicht schon mal aufgeschrieben. In der Zwischenzeit habe ich so viel geschrieben, das ich mich nicht mehr an alle Einzelheiten erinnern kann. Also entschuldigt, wenn ich mal etwas zweimal schreibe.

Ach wollte noch was zu Freiheit loswerden. Die Gedanken die ihr als erstes hattet, waren beabsichtigt. Also ist meine Geschichte aufgegangen.

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"Schön das wir mal wieder zusammen essen gehen." Yukiko strahlte ihren Sohn und dessen Begleitung an.

"Was ist daran so schön?", fragte Shin-ichi zurück. Noch ehe er eine Antwort erhielt, wurden sie durch einen lauten Wortwechsel aus dem Nachbarzimmer des Restaurants gestört. Shin-ichi erhob sich und verließ das Zimmer. Ran und Yukiko folgten neugierig.

"Was ist denn hier los?", fragte Shin-ichi einen Ober.

"Entschuldigen sie die Störung. Ich werde für Ruhe sorgen.", entgegnete der Mann.

Doch schon wurde die Tür aufgerissen. Der Geschäftsführer des Restaurants trat hinter einen stattlichen Mann heraus.

"Sie beschuldigen mich also der Unterschlagung? Können sie es beweisen?", fragte der dicke Mann.

"Aber der Herr, sie hatten bestellt."

"Habe ich nicht.", behauptete der Mann steif und fest. "Und ich habe auch nichts erhalten. Und was ich nicht erhalten und verspeist habe, bezahle ich auch nicht."

"Darf ich mal." Shin-ichi drängelte sich an dem Mann vorbei und überblickte das Zimmer von der Tür aus.

"Was soll das? Wer sind sie.", brummte der Mann.

"Mein Name ist Kudo Shin-ichi und ich bin Detektiv." Shin-ichi betrat den Raum und sah sich weiter um. Auch Ran und Yukiko folgten.

Kurzerhand begann Shin-ichi das Zimmer zu untersuchen. Nervös verfolgte der korpulente Mann den Bewegungen des Detektivs. Und als Shin-ichi anfing zu erzählen, geriet er ins schwitzen. Als Ran auch noch begann Shin-ichi beizupflichten, sogar eigene Schlussfolgerungen zog und sie gemeinsam dann die Tat der Unterschlagung nachwiesen, wurde es ihm zuviel. Der Mann flüchtete.
 

Shin-ichi sah sich um. Nichts da womit er den Mann mit einem direkten Schuss aufhalten könnte.

"Weißt du das man die Schälchen auch anders nutzen kann?", fragte Ran. Sie griff sich eine kleine Schale in der jeder seine Sojasauce vor sich stehen hatte und die nun leer war. Gerade mal so groß wie ihre Hand wurde sie Shin-ichi unter die Nase gehalten. "Geh zur Seite.", sagte sie. Ran kippte die Schale mit ihrer Hand kopfüber. Mit der Haltung die jeden Diskuswerfer in Erstaunen versetzt hätte, drehte sie ihren Körper zur Seite. Ihr Körper schnellte zurück. Die kleine Schale verließ ihre Hand am ausgestreckten Arm, schwirrte durch den Schwung wie eine Scheibe durch die Luft und traf den Flüchtenden am Hinterkopf. Der sackte zusammen.

"Ich bin immer wieder beeindruckt was du so alles als Waffe benutzt.", meinte Shin-ichi. Er schob gelassen mit dem Zeigefinger den rechten Träger von Ran's Rock zurück auf ihre Schulter, der ihr durch die Turnübung heruntergerutscht war.

"Das musst du gerade sagen. Immerhin trittst du ja auch so alles umher, was nicht niet- und nagelfest ist."

"Auch wieder wahr." Shin-ichi vergrub seine Hände in den Hosentaschen und ging auf den am Boden liegenden Mann zu.

Ran folgte ihm. Nicht ohne Stolz blickten sie auf ihren gemeinsam erfolgreich abgeschlossenen Fall.
 

Der Mann drehte sich stöhnend um. "Also das ich gegen Shin-ichi Kudo keine Chance habe, war mir irgendwie schon klar. Ich hab es halt dennoch versucht. Aber ich hab verloren. Blieb also nur noch die Flucht. Aber auch die ist nicht gelungen. Nur weil sie da waren. Also wem habe ich das zu verdanken?"

"Kudo Ran."

Der Mann stöhnte auf. "Ich hätte es mir denken können. Das Ehepaar, dem niemand entkommt." Der Mann wurde auf die Beine gezogen. "Sie beide wissen nicht wie es ist, wenn man den Boden unter den Füßen verliert.", meinte er anklagend zu Ran und Shin-ichi. "Früher, da konnte ich mir solche erlesenen Speisen leisten. Doch dann wurde ich reingelegt und meine Firma musste Konkurs anmelden. Diese Malzeit, sie sollte meine letzte sein. Ich will nicht mehr leben."

"Wenn sie glauben, das wir in unseren noch jungen Jahren vom hartem Leben verschont geblieben sind, dann täuschen sie sich.", sagte Ran. "Dazu haben wir schon zu oft die Grausamkeiten erlebt, die sich Menschen untereinander antun können. Und selbst uns trachtete man bereits nach dem Leben. Aber eines haben wir nie getan. Wir haben nie resigniert sondern für das Gute gekämpft. Sie sollten überlegen, ob es für sie nicht auch einen Weg geben würde. Selbst wenn er noch so steinig ist. Es gibt immer einen Ausweg. Man muss nur daran glauben."
 

Der Mann wurde abgeführt. Shin-ichi legte seine Hand auf Rans Hüfte. "Zeit zum überlegen hat er jetzt. Zur genüge."

"Ja und ich hoffe er nutzt die Zeit." Ran blickte dem Täter hinterher.

"Nicht jeder ist so hart im nehmen wie du. So sehr du auch leiden musstest.", sagte Shin-ichi bedauernd." Und nicht jeder hat so eine reine Seele und ein gutes Herz wie du. Eine Seele und ein Herz, die es nie zulassen würden, das sie in den Abschaum der Menschlichkeit abrutschen. Und das Beste ist, dieser Mensch, dem dieses beides zu Eigen ist, dieser Mensch ist mir zugetan. Ich bin Stolz auf dich." Shin-ichi drückte Ran einen Kuss auf die Stirn. "Komm lass uns weiter essen gehen."

Sie nickte und folgte ihm zurück zu ihren Tisch.

Gewittergrollen

Hällöle. Da bin ich wieder.

Ja das letzte Kapitel war kurz. Aber ich erwähnte auch, das es in dieser besagten Datei oft nur kurze Sequenzen befinden. Es sind kurze Szenen die keine eigene Storyline haben. Sie greifen dabei nur vielleicht 5 Minuten von Ran und Shin-ichis Leben ab. Auch die folgende ist so ein kurzes Gespräch zwischen den beiden. Und es ist die gezogenen Nummer von Leira. Bitte dieses Kapitel ist für dich.

Leira ist für 2 Tage nach Berlin gefahren. Und wenn sie heute Abend zurückkommt, möchte ich sie hiermit überraschen.

Aber euch allen wünsche ich auch viel Spaß beim lesen.

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Das Gewitter grollte über dem kleinen Haus. Ran rollte sich auf ihrer Matte zusammen und zog die Decke über die Ohren. Wenn sie doch nur nicht so ängstlich wäre, dachte sie bei sich. Was ist schon ein Gewitter? Nichts wovor man sich fürchten musste.

Ein Arm legte sich um sie und zog ihren Körper ein Stück zurück bis sie mit einem anderen Körper zusammenstieß. Ein wenig Geborgenheit erfasste sie. Doch dann riss sie sich zusammen.

"Lass los.", sagte sie scharf und schob den Arm von sich fort.

"Oh man, ich möchte wissen warum du dich nicht einmal wie ein Mädchen benehmen kannst." Der junge Mann rollte sich auf den Rücken und verschränkte die Arme hinter seinen Kopf.

"Was willst du damit sagen?", fauchte Ran wütend und richtete sich auf.

"Naja, da will dich mal jemand beruhigen weil du Angst hast und du lässt es nicht zu." Shin-ichi schielte zu Ran hinüber.

"Ich habe keine Angst."

"Ach und warum zitterst du wie Zweige im Wind?"

"So tue ich das? Das glaube ich nicht. Außerdem will ich nicht Danke sagen müssen und das erst recht nicht zu dir."

"Das verlange ich doch gar nicht. Und was wäre so schlimm daran?"

"Am Danke sagen?"

"Auch. Und das du dich mal wie ein Mädchen benimmst."

"Ich will einfach nicht in deiner Schuld stehen."

"Tust du doch gar nicht. Immerhin kennen wir uns schon eine Ewigkeit. Und früher hast du dir auch immer helfen lassen. Was sollte dann jetzt so anders daran sein?"

"Wir sind älter geworden. Das ist es. Ich will nicht, dass irgendjemand die Situation falsch versteht."

Shin-ichi blickte sich um. "Wer sollte das falsch verstehen? Wir sind allein."

Ran wurde rot. "Man leg meine Worte nicht so auf die Goldwaage." Sie wurde langsam wütend. Dieses Gespräch forderte ja förmlich dazu heraus ihre Gefühle zu offenbaren. Aber wollte sie das wirklich? Sie hatte Angst davor, Angst vor ihren Gefühlen und was er dazu sagen würde.

"Ach jetzt verstehe ich.", fuhr Shin-ichi fort. "Du möchtest nicht, das ich mir falsche Hoffnungen mache. Denn wenn ich meinen Arm um dich lege, könnte ich ja was ganz bestimmtes wollen, etwas was du jedoch nicht willst." Shin-ichi zog das Wort 'ganz' ganz genüsslich in die Länge. "Das ist ja richtig süß von dir. Aber keine Sorge. Ich werde damit schon fertig, ich bin ein Mann."

"Nein, das ist es nicht."

"Nicht? Dann versucht du also doch nur mit deiner ablehnenden Art deine wahren Gefühle vor mir zu verstecken?", meinte er trocken. "Ach Ran, die kenne ich doch schon seit einiger Zeit."

Ran klappte die Kinnlade nach unten.

"Tja, wenn sich ein Mädchen und ein Junge gut verstehen und auch gut miteinander auskommen, wird es wohl früher oder später passieren, das sie dieses besondere Gefühl füreinander entdecken." Shin-ichi starrte zur Decke empor. "Eines der schönsten Gefühle die ein Mensch erleben kann. Aber wenn man dieses Gefühl erst einmal in sich entdeckt hat, lernt man auch eine andere Art an Angst kennen. Die Angst vom anderen abgelehnt zu werden oder ihn zu verletzen. Und man erkennt, das man auch selbst auf diese Art verletzbarer geworden ist." Shin-ichi holte Luft. "Ich weiß das du schon fündig geworden bist und nun warte ich darauf, wann du endlich mitbekommst, das auch bei mir mehr hinzugekommen ist." Nach einer kurzen Pause rollte er sich zur Seite und zog Ran zurück auf die Matte. "Es ist spät, wir sollten endlich schlafen." Erneut legte er seinen Arm über Ran.

Doch dieses Mal ließ ihn Ran gewähren. 'Das auch bei mir mehr hinzugekommen ist.', hallte es in ihrem Kopf.

Der Wind drückte den Regen gegen die Fenster, der stetig gegen die Scheiben klopften. Ein Donner entlud sich. Ran zog den Kopf zwischen die Schulter und kniff die Augen zusammen. Während ihres Streitgespräches eben, hatte sie in keiner Sekunde an dieses heftige Gewitter gedacht.

"Von wegen keine Angst.", murmelte Shin-ichi.

Ran drehte sich in seinem Arm zu ihm um und schaute in seine Augen, deren Weiß hell in der Dunkelheit schimmerten. "Shin-ichi!", sagte sie ehrfurchtvoll. Er wusste also von ihren Gefühlen? 'Und nun warte ich darauf, wann du endlich mitbekommst, das auch bei mir mehr hinzugekommen ist.' Dieser Satz wollte Ran nicht mehr aus dem Gedächtnis verschwinden.

Shin-ichi hob die Hand und strich ihr beruhigend über den Kopf. "Es ist schon merkwürdig, welche seltsamen Wege das Schicksal nimmt.", flüsterte er ihr zu. "Ich hatte Angst dir zu sagen warum ich dich verlassen musste, hatte Angst das dir etwas zustößt, wenn du von meiner Misere und von meinem Aufenthaltsort weißt. Doch nun ist alles vorbei und ich könnte dir alles erzählen. Dennoch tue ich es nicht, aus Angst dich mit der Wahrheit zu verletzen."

"Wenn man dieses Gefühl erst einmal in sich entdeckt hat, lernt man eine andere Art an Angst kennen. Die Angst vom anderen abgelehnt zu werden oder ihn zu verletzen.", flüsterte Ran seine Worte.

"Ja meine Ran-nee-chan."

"Ran-nee-chan?" Ran schloss die Augen. Nur einer hatte sie so genannt. Nur einer. Und wenn dieser eine er war, wenn sich ihre Vermutung nun doch bestätigt und er wirklich der eine war, dann hatte er Recht, das sie sich verletzt fühlen würde. Dann war klar, das er von ihren Gefühlen zu ihm wusste. Sie spürte deutlich die Lanze der Lüge sich in ihr Herz bohren. Das Gefühl der Ohnmacht schien nahe. Ran fühlte sich, als wäre sie zur Salzsäule erstarrt, war nicht in der Lage auch nur eine Faser ihres Körpers zu bewegen. Mühsam schluckte sie. 'Ich hatte Angst dir zu sagen warum ich dich verlassen musste, hatte Angst das dir etwas zustößt, wenn du von meiner Misere und von meinem Aufenthaltsort weißt. Doch nun ist alles vorbei und ich könnte dir alles erzählen. Dennoch tue ich es nicht, aus Angst dich mit der Wahrheit zu verletzen.' Ein Grund ihr absichtlich weh zu tun oder nur eine Ausrede? Sie musste über ihren eigenen Schatten springen, musste darüber hinweg sehen das er sie angelogen hatte, musste die ganze Wahrheit in Erfahrung bringen. Nur so konnte sie sich ein Urteil erlauben über das was er getan oder nicht getan hatte. Sie hatte Angst. Angst vor der ganzen Wahrheit.

"Sieht so aus, als müssten wir beide uns unseren Ängsten stellen.", wisperte Ran. "Erzählst du mir also die ganze Geschichte? Denn so kann ich nachvollziehen was dich dazu bewogen hat und wie der eigentlich Ablauf war. Und…," sie machte eine kurze Pause, "… ich möchte erfahren, wie du es immer wieder fertig gebracht hast mich so zu täuschen."

"Nicht täuschen. Dich in Sicherheit bringen.", korrigierte Shin-ichi Rans letzte Worte. "Ich werde es dir erzählen. Versprochen. Nur nicht jetzt. Das was hier und jetzt ans Licht gekommen ist, reicht fürs erste aus."

Ran hörte seine Erleichterung, aber auch seine Anspannung über das was ihm bevorstand, über das was er ihr zu sagen hatte.

"Und nun schlaf endlich." Shin-ichi zog seine Arme fester um ihrem Körper und Ran drückte sich an seinen Brustkorb.

Sie spürte seinen Atem, spürte seine Körperwärme. Wenn er Angst hatte sie zu verletzen und somit zu verlieren, dann konnte man eigentlich nur einen Schluss ziehen. Doch das würde sie hoffentlich am Ende seiner Erzählung erfahren. Sehnsüchtig kuschelte sie sich tiefer in seinen Arm. Die Geborgenheit fing sie wieder ein. Und so schlief sie seelenruhig in den Armen des Mannes den sie liebte ein, während das Gewitter über dem Haus weiter vor sich hin grollte.

Leise rieselt der Schnee

Danke wieder einmal für vielen Kommis. Und um Rans Frage zu beantworten, ja ihr dürft durchaus noch mehr Zahlen nennen. Ich notiere mit die Reihefolge der Erstnennungen, der Zweitnennungen usw. Und in der Reihefolge werden werden sie online gestellt. Erst alle von der ersten Liste, dann von der zweiten etc. Es kann also sein, das wenn jemand das erste Mal sich etwas wünscht das er eher rankommt, als der der bereits seine zweite Nummer zuvor genannt hat. Alles klar?
 

Folgen wir also der Liste. Das heutige Kapitel ist die Wunschnummer von Faenya. Sie gehört zu den längeren Oneshots. Und sie ist mal wieder eine Fic, die zuerst mit Conan und dann mit Shin-ichi durchgespielt wurde. Zentrales Thema: ein Kaminfeuer. Wie schon viermal vor dieser hier geschehen. Zwar nicht als Dreh und Angelpunkt, aber sie saßen am Feuer. Um genau zu sein, waren es zwei am Kamin und zwei als Lagerfeuer. Leira korigier mich wenn ich falsch liege, denn du kennst meine Fics in und auswendig.

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Part 1
 

In der Hütte wurde es gemütlich. Die Detektiv Boys, Professor Agasa und Ran hatten einen anstrengenden Tag hinter sich. Nun waren alle erschöpft und genossen die Ruhe am Abend. Im Kamin knisterte ein Feuer. Sie waren gesättigt, geduscht und saßen nun in ihren Nachthemden vor dem Kamin verstreut herum.

Ran legte noch zwei Holzscheite auf und begab sich zu Conan, der sich etwas abseits auf eine Decke gesetzt hatte und ins Feuer starrte.

"Rutsch ein wenig.", sagte Ran und schob Conan sachte ein Stück zur Seite. Bedächtig ließ sie sich hinter Conan nieder und umschlang ihn mit ihren Armen. Sachte drückte sie ihn an sich.

Conan schloss seine Augen. Es war gemütlich in ihren Armen zu liegen. Traurig lehnte er seinen Kopf gegen ihren Oberarm. Aber so angenehm es auch war, so beklemmend war es auch für ihn. Sein Herz wurde in solchen Augenblicken so unheimlich schwer. Es bedrückte ihn, das er Rans Sehnsucht nach seiner Liebe und die Trauer und Sorge um sein Verschwinden so deutlich spüren konnte. Wie gerne würde er sie aus ihrem Leid erlösen. Wie gerne würde er sie in seine Arme schließen und ihr die Wärme und Geborgenheit schenken, nach der sie sich so sehr verzehrte. Die gleiche Wärme und Geborgenheit die er gewillt war ihr zu schenken. Er wollte spüren wie glücklich sie war. Denn dann war auch er glücklich. Stattdessen quälten sie sich beide sich in der Zeit dahin. Ohne sichtbares Ende. Und gerade in solchen Momenten wie in diesem, wurde dieser tragische Zustand besonders schmerzhaft. Weniger für sie als für ihn. Mochte sie sich auch quälen, so war für ihn diese Erfahrung fast noch schlimmer. Konnte sie ihrer Trauer mit Tränen freien Lauf lassen, so musste er sich zusammennehmen, durfte mit keiner Geste, keiner Regung verraten was er fühlte. Vor allen Dingen ihr Gegenüber. Und umso länger das alles dauerte, umso schwerer fiel es ihm. Aber er wusste, sollte er es einmal nicht mehr schaffen, dann wäre ihr Leben in Gefahr. Und das war es, was er auf keinen Fall wollte. Und so war er hin und hergerissen von seinen Gefühlen. Denn welcher Junge fügte seinem Mädchen schon gerne Schmerzen zu, verletzte absichtlich ihre Gefühle, wenn er sie so sehr liebte. Auch wenn er es in guter Absicht tat.
 

"Es sieht aus als wären beide in einer anderen Welt.", flüsterte Ai dem Professor zu.

"Wer?" Professor Agasa schreckte hoch.

"Na Shin-ichi und Ran."

Der Professor sah zu den beiden rüber. Er sah wie die beiden aneinandergeschmiegt, regungslos auf der Decke saßen und gedankenverloren ins Feuer schauten. "Lassen wir sie. Woran sollen sie sich denn sonst festhalten, wenn nicht an ihren Träumen. Es ist ein Bild des Jammerns."

Ai und Professor Agasa schwiegen. Dann erhob sich Ai und ging zu den Detektiv Boys hinüber. Genta erzählte gerade eine haarsträubende Geschichte, die sich wirklich zugetragen haben soll. Ayumi starrte zitternd auf Genta. Gebannt hing sie an seinen Lippen fest, bereit sofort jedes Wort zu glauben, was ihr dicker Freund von sich gab. Mitzuhiko versuchte hin und wieder ein paar Einwände einzuwerfen, die er wissenschaftlich zu erläutern versuchte. Ayumi und Genta ließen jedoch solche Fantastereinen nicht zu und Genta erzählte noch abenteuerlicher weiter. Ai schüttelte nur leicht den Kopf. Kinder dachte sie. Ihnen konnte man noch schnell einen Bären aufbinden. Und mit ihnen musste sie sich auch noch abgeben. Unter ihrer Würde. Doch manchmal, so gab sie insgeheim zu, manchmal konnten die Kleinen auch wieder richtig niedlich sein.

Eine Bewegung in ihrem Augenwinkel erregte ihre Aufmerksamkeit. Ihre Augen wanderten zurück zu Ran und Conan. Ran hatte sich erhoben und war gerade dabei noch einen Holzscheit aufzulegen, während sich Conan niedergelegt hatte. Ai schritt zu Conan hinüber.

"Wozu musst du dir noch vorstellen in ihren Armen zu liegen, wenn du es eh schon tust. Genieße es doch. Denn ich glaube, wenn du dein richtiges Ich wieder hast, wird das nicht mehr passieren. Jedenfalls nicht so schnell.", sagte Ai mit einer recht kühlen Stimme zu Conan.

"Was weißt du schon. Halt einfach die Klappe und mach dir um das endgültige Gegenmittel Gedanken." Conan setzte sich auf.

"Du bist ungeduldig. Außerdem wirst du es erst dann nehmen können, wenn Gin und Wodka hinter Schloss und Riegel sitzen. Vorher werden sie dich unweigerlich töten. Also zügle dich. Und wenn es wegen Ran ist, dann brauchst du dir keine Sorgen machen. Bisher hast du es doch immer wieder geschafft sie hinzuhalten."

"Du hast keine Ahnung wie sie sich fühlt, du hast keine Ahnung wie ich mich fühle. Du glaubst immer nur, es wäre so leicht, es wäre alles nur ein Spiel. Dabei geht es hier um viel mehr."

"Ich denke nicht das es ein Spiel ist. Hier geht es ums Leben."

"Ja um genau zu sein, nur um deines. Du machst dir ja nur Gedanken darum, wie du heil und unbeschadet aus dieser Sache rauskommst. Um die anderen machst du dir ja wohl keine Sorgen."

Ran kam zurück und Conan und Ai unterbrachen ihr Gespräch.

"Na Ai." Ran setzte sich auf ihre Knie, zog Conan auf ihr linkes Bein und Ai auf ihr rechtes. Beide zärtlich umarmt, an ihren Körper gedrückt.
 

Ai schluckte. Die Art wie Ran sie eben in den Arm zog, die Wärme ihres Körpers, sie liebkosten Ai, wie sie es das letzte Mal von ihrer Schwester zu spüren bekommen hatte. Die Erinnerung längst vergangener Tage stieg in ihr auf. Die Tage als sie noch mit ihrer Familie glücklich war, an die Tage an denen sie noch Kind sein durfte. Dieses Gefühl von Wärme und Geborgenheit durchströmte sie. Wie lange hatte sie dieses angenehme Gefühl nicht mehr zu spüren bekommen. Wie ein trockener Schwamm zog sie dieses Gefühl, welches Ran verströmte, in sich auf. Tränen traten in ihre Augen. "Akemi. Mama. Papa.", flüsterte sie. Zu früh wurde sie von ihren Eltern getrennt, wurde sie der elterlichen Wärme entzogen. Was ihr blieb war nur noch ihre Schwester. Doch auch sie war Meilenweit von ihr entfernt. Lediglich ihre Briefe und später ihre gelegentlichen Treffen hielten sie noch aufrecht, schenkten ihr einen Ansatz an menschlichem Gefühl. Doch war zu diesem Zeitpunkt ihr Herz schon fast erkaltet. Ließ sie alle Sorgen der anderen an sich abprellen. Doch nun, die Liebe von Ran die sie umschmeichelte, sie brachte ihre schönen Erinnerungen wieder. Am liebsten würde sie sich ewig darin fallen lassen. Doch schon keimten Fragen in ihr auf. Wie lange, wie oft würde sie es tun können? Es war Ran die sie im Arm hielt, nicht Akemi. Und wenn sie eines Tages wieder Shiho sein würde, dann war es auch damit vorbei. Ran würde sie bestimmt nicht mehr umarmen, würde ihr keine geschwisterliche Liebe schenken. Immerhin war sie es, war es ihre Schuld, dass sie von ihrem Freund getrennt wurde. Wenn Ran das alles erfuhr, würde sie sie nur noch hassen. Außerdem war da noch die Organisation. Diese Organisation die ihr alles geraubt hatte was sie besaß. Die Organisation würde sowieso alles zerstören was sie sich wieder aufgebaut hatte. Sie wusste, die Organisation würde es immer wieder tun. Also sollte sie sich nicht zu sehr in dieses Gefühl verlieren. Liebe und Geborgenheit hatten in ihrem Leben keinen Platz mehr.

"Lass mich los.", schrie Ai. Sie sprang auf und stieß Ran unsanft zur Seite. "Ich hasse dich."

Alle starrten sie fassungslos an. Ai kämpfte mit sich, dann rannte sie aus dem Zimmer und verkroch sich in ihr Bett.

"Ai?" Ayumi war aufgestanden.

"Lass sie in Ruhe. Ich glaube nicht, dass sie jetzt jemanden bei sich haben möchte. Sie will sicher nur wieder zu sich selber finden.", sagte Ran leise.

"Wie kommst du darauf?" Conan sah Ran erstaunt an.

"Es ist so ein Gefühl. Ich glaube nicht das sie mich hasst. Sie hat nur unbändige Angst. Wovor kann ich aber nicht sagen." Sie legte sich auf die Seite und zog Conan in ihre Arme.

"Du musst ihr verzeihen.", flüsterte er. "Es war nichts schlimmes, du hast sie nur an ihre Familie erinnert die sie nicht mehr hat."

"Wir wissen nichts über sie."

"Nur sehr wenig. Sie spricht nicht über sich."

"Das ist traurig." Liebevoll strich Ran über Conans Kopf. "So kann man ihr nicht helfen."

"Nein das geht nicht."

"Schade."
 

Irgendwann gingen alle zu Bett. Ai schlief schon längst.

Am nächsten Morgen trafen sich alle am Frühstückstisch. Ai immer noch wortlos, erhob sich recht früh. Sie hatte kaum gegessen. Mit einem seltsamen Blick sah sie Conan an, zog sich ihre Jacke über und trat vor die Tür. Ihr Blick wanderte über die verschneite Gegend. Alles war sauber, unberührt und still. Der gestrige Abend lag ihr immer noch in den Knochen. Noch immer spürte sie die Wärme die Ran ihr geschenkt hatte. Dieses tiefe Gefühl, welches ihr Herz berührt hatte. Und dabei wollte sie nie wieder jemanden an sich heranlassen. Nie wieder seit ihrer Begegnung mit… .

Professor Agasa trat hinter sie. "Was war denn gestern los? Wieso hast du Ran so angefahren."

"Sie ist ein Engel.", flüsterte Ai. "Ganz anders als ich. Ich hielt sie zum Anfang für naiv und einfältig. Aber das ist sie nicht. In ihr steckt mehr als man es sieht. Nur ist sie zu bescheiden um es anzuerkennen. Kein Wunder das Shin-ichi sie liebt und sie unter allen Umständen beschützen will. Sogar vor mir. Und damit liegt er gar nicht so falsch."

"Was redest du denn da?" Der Professor glaubte seinen Ohren nicht.

"Ihre Güte, ihr reines Herz gibt es nur noch ein zweites Mal auf der Welt. Und das muss beschützt werden, er muss sie beschützen. Nur er ist in der Lage dazu. Nur er. Als einziger auf der ganzen Welt. Denn dieses zweite Herz, das besitzt er."

"Danke."

Ai drehte sich um.

Conan stand neben dem Professor. "Da du sie endlich mal mit den richtigen Augen siehst, solltest dich bei dir entschuldigen. Sie wollte dich nicht demütigen oder verletzen. Und weil du so schroff reagiert hast, macht sie sich nun Sorgen um dich."

"Macht sie sich auch mal Sorgen um sich selber?"

Conan schüttelte den Kopf. "Nein das ist nicht ihre Art."

"Sie wird irgendwann daran zugrunde gehen."

"So wie du?"

Fragend schaute Ai Conan an.

"Du machst dir auch Sorgen um die anderen. Selbst wenn man es nicht so mitbekommt. Denn nicht umsonst würdest du mich nicht immer wieder dazu drängen ihr gegenüber nichts zu erwähnen. Nur damit sie nicht auch noch in Gefahr gerät. Denn nur du weißt wie die Männer in schwarz handeln."

"Tja und dennoch bin ich nicht so unschuldig wie sie. Im Gegensatz zu ihr, habe ich schon einige Leben auf den Gewissen."

"So wie ich auch. Es ist unentschuldbar, aber nicht zu ändern. Aber ich tue mein bestes das so etwas nicht wieder vorkommt. Und das solltest du auch tun."

"Wie schafft sie es nur, soviel Wärme zu verschenken, wo sie doch selber keine bekommt?"

"Weil sie gute Freunde hat, die sie unterstützen. Selbst ich schaffe es gelegentlich ihr diese Wärme zu geben. Weniger, als ich es selber gern tun würde, aber immerhin soviel, dass ich sie halten kann. Also solltest du die Freundschaft die dir angeboten wird auch annehmen."

"Du meinst die von den Kleinen?"

"Ich meine von denen, die auch in deinem Leben eine Bedeutung für dich haben. Auch wenn sie nicht in deiner Nähe sind. Sag mir nicht, das es nicht einen einzigen gibt."

Ai senkte betroffen den Kopf. Ja, da gab es jemanden.
 


 

Part2
 

Ran und Shin-ichi betraten die Hütte. Sie klopften sich den Schnee von der Kleidung. Ran kicherte. Es war schön. Sie fühlte sich rundum wohl. Shin-ichi war wieder da und sie machten sogar gemeinsam Urlaub. Hier in den Bergen. Eine kleine Hütte mit einem geräumigen Wohnzimmer, mehreren Schlafzimmern, einen Bad und einer kleinen Küche.

"Ich mach ein Feuer im Kamin.", sagte Shin-ichi.

"Und ich gehe in die Küche.", erwiderte Ran.

Sie stand da und bereitete das Essen zu. Insgeheim musste sie schmunzeln. Dieser Urlaub war etwas besonders. Sie beide allein. Wie ein Ehepaar.

Langsam wurde es dunkel. Ran und Shin-ichi setzten sich an den Tisch und aßen gemeinsam. Gähnend streckte sich Shin-ichi.

"Ich bin geschafft. Ich gehe zu Bett." Er erhob sich und schlurfte ins Bad.

Ran schaute ihm wehmütig hinterher. Es war schon der dritte Abend an dem Shin-ichi früh zu Bett ging. Schön, sie waren auch den ganzen Tag an der frischen Luft, den ganzen Tag auf der Piste, aber irgendwie hatte sie gehofft mit ihm einen gemütlichen Abend verbringen zukönnen. Nicht zuletzt deshalb, weil sie gerne etwas über seinen langwierigen und verzwickten Fall wissen wollte, zu dem er sich ausschwieg.

Shin-ichi lag mit verschränkten Armen, auf denen sein Kopf ruhte, im Bett. Warum er auch heute Abend wieder so früh Ran verlassen hatte, konnte er sich nicht erklären. Eigentlich hatte er diesen Urlaub vorgeschlagen, weil er ihr endlich sagen wollte was er fühlte. Doch umso näher der Abend rückte, umso weiter der Tag voranschritt, umso mehr zog sich sei Herz zusammen und umso mehr verließ ihn der Mut. Und so zog er sich immer wieder feige zurück. Hoffte auf den nächsten Tag. Nur viel Zeit hatte er nicht mehr. Schon bald würden sie die Heimreise antreten. Wenn sie dann wieder zu Hause waren, stand die Frage im Raum, wann er je wieder dazu kommen würde mit Ran zu reden. Wann, wenn der Alltag sie wieder in sich aufnahm.
 

Shin-ichi horchte auf. Ran war eben an seiner Tür vorbeigegangen. Jetzt wird auch sie schlafen gehen. Zu verübeln war es ihr nicht. Was sollte sie auch so mutterseelenallein im Wohnzimmer hocken? Wenn er doch nur nicht so ein Feigling wäre. Es war leichter sich einem Verbrecher entgegenzustellen, als seinen Gefühlen freien Lauf zu lassen. Ja das war viel, viel schwerer. Erneut horchte er. Ran hatte soeben wieder seine Tür passiert, auf dem Weg zurück ins Wohnzimmer. Er erhob sich und schlich ihr nach. Was um alles in der Welt wollte sie denn dort? Sie war doch eben zur Nachtruhe gegangen. Leise trat er ins Wohnzimmer. Kein Licht brannte. Nur der schwache Schein des fast erloschenen Feuers spendete ein wenig Licht. Er blickte sich um. Um unteren Teil des Zimmers war Ran damit beschäftigt etwas Holz in den Kamin zuwerfen. Ihre Bettdecke lag verknautscht auf dem Boden davor. Nun begann sie diese zu ordnen und ließ sich auf ihr nieder. Ruhig saß sie da und beobachtete das Feuer welches sich rasch erholte. Sie glich einer Säule, nein besser noch einer fein gehauenen Statue. So starr und doch so flexibel, das er sehen konnte wie sie atmete. Woran sie wohl dachte?

Shin-ichi rutschte leise am Türrahmen zu Boden. Er beobachtete Ran. Auch wenn es nicht viel zu sehen gab, so könnte er doch stundenlang dasitzen um sie betrachten. Langsam schweiften seine Gedanken ab. Zu der Zeit, als er mit ihr vor einem Kaminfeuer lag. Zu der Zeit, in der er sich wünschte Shin-ichi zu sein. Zu der Zeit, als ihn ihre Sorge umgab und er diesen Wahnsinn beenden wollte. Für sie.

Shin-ichi zwinkerte mit den Augen. Ran hatte sich erhoben. Sie war an den Kamin getreten, legte wieder Holz auf, ohne das das vorherige runtergebrannt war. Die Flammen loderten auf, gierig die neue Nahrung verschlingend. Bedächtig begab sie sich zurück, ließ sich wieder auf ihre Decke nieder. Der Schein des Feuers erhellte sie, umschmeichelte ihre Figur, die sich dunkel vor dem Feuer abhob. Shin-ichi jedoch kauerte hier oben an der Tür. Ungesehen von ihr, im dunklen. Es wurde wieder leise. Nur das knistern des brennenden Holzes war hörbar. Wieder versank Shin-ichi in seine Gedanken. Er wollte doch bei ihr sein. Dichter als je zuvor in seinem Leben. Anscheinend schaffte er das nur in seinen Träumen. Diese Träume in die Realität umzusetzen war schwerer als er es sich vorgestellt hatte. Dabei hatte er es sich so sehr vorgenommen. Doch die letzten Tage zeigten, dass er dazu nicht in der Lage war, das der Wille nur ein Vorsatz war. Seine Liebe, sie war nun mal kein Kinderspiel. Hier ging es um mehr, hier ging es um seine Zukunft, um ihre Zukunft. Wenn er irgendetwas Falsches sagte, oder sie ihn falsch verstand, konnte alles in einem Desaster enden. Und so hatte er sich ihre gemeinsame Zukunft nicht vorgestellt.
 

Die Zeit verstrich. Shin-ichi starrte immer noch die reglos dasitzende Ran an. Er betrachtete ihre Körper. Sie war grazil, wirkte zart und zerbrechlich. Ihr langes dunkles Haar lag auf ihrem Rücken, folgte den Linien ihres Körpers. Allmählich wurde ihm warm. Langsam ohne ein Geräusch zu verursachen knöpfte er seinen Pyjama auf. Ja Ran hatte gut eingeheizt fand er. Die Raumtemperatur hatte sich deutlich erhöht. Doch die Wärme des Raumes empfand er nicht als unangenehm. Eher das Gegenteil. Die wohlige Wärme umfing ihn, schmeichelte um seinen Körper, stimmte ihn ruhig. Er legte den Kopf zurück, schloss die Augen und entspannte sich.

Ein leises Rascheln ließ ihn aufschrecken. Seine Augen suchten hastig nach Ran. Hatte sie ihn entdeckt? Doch Ran hatte sich nur erhoben und war zum Kamin gegangen um erneut Holz aufzulegen. Statt sich wie bisher wieder auf ihre Decke zu knien, blieb sie stehen. Verträumt schaute sie in die Flammen.

Zu gern hätte Shin-ichi jetzt ihre Gedanken gewusst. Wie schon so oft an diesem Abend fragte er sich woran sie denken mochte. Dachte sie an ihn? Er konnte sich vorstellen, das sie gerne den Abend mit ihm verbracht hätte. Doch er kniff. Bewusst. Und er fühlte sich dabei schlecht. Shin-ichi presste die Lippen zusammen. Zu allem Überfluss beobachtete er sie jetzt. Klammheimlich. Denn sie glaubte mit Sicherheit, er läge in seinem Bett. Sollte er sich bemerkbar machen, zu ihr gehen? Diese heimelige Atmosphäre lud förmlich dazu ein einen gemütlichen Abend gemeinsam zu verbringen. Sie würde sich freuen, wenn er sich zu ihr gesellte. Und vielleicht schaffte er es ihr endlich zu sagen, was er für sie fühlte.

Schon wollte er sich erheben, als Rans Bewegung in stoppen ließ. Seine Augen weiteten sich. Langsam strich Ran sich ihr Pyjamaoberteil über die Schulter. Stück für Stück rutschte es tiefer, bis es über ihren Händen zu Boden fiel. Shin-ichi schluckte. Sie stand da. Leicht zu ihm gedreht, den Kopf gesenkt, die Augen geschlossen, schien sie die Wärme des Feuers in sich aufzunehmen. Das Licht des Feuers erzeugte auf ihrem Körper faszinierende Schatten.

Langsam hob Ran ihre Hände, kreuzte ihre Arme über ihrer Brust und strich sich bedächtig über die Oberarme. Mehrere Male, bis sie inne hielt. Sie hob den Kopf und öffnete ihre Augen, schaute ins Feuer. Sie sah traurig aus, fand Shin-ichi. Es würde ihn nicht wundern, wenn sie weinen würde. Doch sie jetzt zu trösten, jetzt zu ihr zutreten konnte er auch nicht. Sie hatte sich entblößt. Ohne zu wissen das auch er sich im Raum befand, nur wenige Meter hinter ihr. Den Moment sich bemerkbar zu machen, den hatte er nun verpasst.

Ran legte noch ein Scheit auf und begab sich zurück zu ihrer Decke, so wie schon einige Male an diesem Abend. Bevor sie sich setzte, entledigte sie sich den Rest ihres Pyjamas.
 

Shin-ichi starrte sie an. Sie saß nackt da. Einfach so. Nun, die Wärme des Zimmers ließ es ja zu, ohne das sie frieren musste. Verschämt wanderte sein Blick zum Fenster.

Hinter den Scheiben leuchtete der weiße Schnee hell im Mondlicht. Der Wind pfiff leise ums Haus. Innerlich konnte er die Kälte des Winters spüren, während er in der wohligen Wärme des Raumes saß. Eine angenehme Wärme, die zum träumen verführte.

Wieder wendete es sich Ran zu. Noch immer saß sie regungslos da. Er betrachtete sie wieder, so wie er es in der letzten Stunde getan hatte. Er konnte seinen Blick einfach nicht von ihr lösen. Und er hätte es auch noch spielend geschafft weitere Stunden so zu verbringen.

Sie war so schön seine Ran. Ihr Haar floss wellig über ihre Schulter den Rücken hinab, den Kurven ihres Körpers verfolgend und bereit dazu das man es mit seinen Fingen durchwühlte. Ihre Haut schimmerte samtig, verlangte danach berührt zu werden. Immer wieder stellte er sich vor wie es wäre, wenn Ran unter seinen Händen dahinglitt, während er über sie strich. Schon die Vorstellung allein steigerte sein Verlangen es wirklich zu tun. Immerhin trennten sie beide nur wenige Meter.

Schließlich hielt er es nicht mehr aus. Er erhob sich, ließ sein Pyjamaoberteil zu Boden fallen und ging auf Ran zu. Schlagartig hatte er all seine Scheu abgelegt. Ran hatte ihn eingeladen, wortlos, und er konnte nicht wiederstehen.

Ran hörte ein Geräusch. Hastig griff sie nach ihrem Pyjama und bedeckte damit ihre Brust. Mehr Zeit hatte sie nicht. Keine Zeit sich wieder komplett zu bekleiden. Jemand war ins Zimmer getreten. Eigentlich könnte es nur Shin-ichi sein. Doch was wollte er hier? Noch ehe sie ihren Gedanken zu ende führen konnte, ließ sich Shin-ichi hinter ihr nieder. Verlegen schaute sie zur Seite, immer noch krampfhaft ihren Pyjama haltend.

Sachte strich Shin-ichi mit seinen Fingerspitzen über ihre Oberarme. Ran schloss die Augen. Diese Berührung war so sanft, wie die Berührung mit einer Feder. Ran entspannte sich. Hatte sie sich nicht immer gewünscht Shin-ichi würde sie so berühren?

Die Berührungen wurden intensiver. Zärtlich schlossen sich Shin-ichis Finger um Rans Oberarm. Sie spürte, wie er sich gegen sie lehnte, spürte seinen Atem in ihrem Genick. Liebevoll strich er mit den Händen ihre Arme entlang, umklammerte ihre Hände. Vorsichtig versuchte er ihre Finger zu öffnen. Ran ließ es geschehen. Shin-ichi legte seinen Kopf auf ihre Schultern ab. Zeitgleich nahm er ihr das Kleidungsstück aus der Hand und legte es neben sich. Seine Arme schlossen sich vor ihrer Brust und Ran spürte wie Shin-ichi leicht zitterte.

Für einen kurzen Moment hielten sie beide inne. Ihre Berührung trat tief in sie ein. Die Sehnsucht, das erste Verlangen nach dem anderen wurde gestillt.
 

Wieder begann Shin-ichi Ran zu streicheln und sie ließ sich in seine Streicheleinheiten fallen, begab sie willenlos in seine Obhut, während Shin-ichi ihre Schultern mit seinem Lippen berührte. Ran hielt die Luft an. Wieder und wieder bedeckte Shin-ichi Rans Schulter mit seinen Küssen. Stückchenweise begann er um sie herumzurutschen, bis er vor ihr saß. Leicht ängstlich schaute er in ihre Augen, nicht wissend wie sie reagieren würde. Da sie aber bis jetzt still gehalten hatte, hoffte er in ihren Augen Verlangen erkennen zu können. Erleichtert stellte er fest, dass sich seine Hoffnung erfüllte. Tiefschwarz, mit leichtem Glanz schimmerten ihm ihre Augen entgegen. Ihre Pupillen so große und strahlend wie kostbare schwarze Perlen. Der Schein des Feuers spiegelte sich in ihnen wieder. Er tastete mit seinen Augen ihr Gesicht ab. Sie wanderten über ihre geröteten Wangen zu ihrem Mund. In einem tiefem Rot und leicht geöffneten lockten ihre Lippen ihn, diese zu küssen. Der Reiz war zu groß um wiederstehen zu können. Shin-ichi beugte sich vor. Seine Lippen berührten ihre und er spürte die Glut in ihm aufsteigen.

Zuerst zärtlich, dann fordernder küssten sie sich, bis Shin-ichi Ran leidenschaftlich in den Arm zog. Ihr Körper folgte seinem Griff und sie schmiegte sich dicht an ihn.

Mit einer Drehung legte Shin-ichi Ran auf ihre Decke. Dicht über sie gebeugt, schwebte er förmlich über ihr. Seine Hände tasteten sich ihren Körper entlang. Hinunter und hinauf. Über ihre Arme, ihren flachen Bauch, ihre Brust, die sie ihm, wenn auch nur wenige Millimeter, entgegenstreckte. Ihre Atmung wurde tiefer, stoßweise. Und seine Hand wanderte weiter ihren Körper hinab, strich über ihre Beine, welche sie leicht angewinkelt aufstellte. Immer wieder folgte seine Hand ihren Körperlinien. Dann stoppte er an ihrer Hüfte, umklammerte sie mit seiner Hand, zog sie an sich heran. Ihre Wärme, ihr Körpers zogen ihn magisch an. Nach kurzer Zeit und einen leidenschaftlichen Kuss später, streichelte er weiter. Quer über ihren Bauch zur Innenseite ihrer Schenkel. Fast wie zufällig berührte er mit seinem Handgelenk ihren Intimbereich. Ran stöhnte leise, kaum hörbar auf.

Ruckartig drehte Shin-ichi sich zur Seite. Hastig zog er sich seine Hose aus, ließ sich auf Ran nieder. Mit seiner Hüfte drückte er ihre Schenkel auseinander. Seine Küsse bedeckten ihren Hals und ihr Dekolettè. Leise wimmernd rekelte sich Ran unter ihm, verlangte nach ihm. Shin-ichi spürte wie sich ihre durchtrainierten Oberschenkel um seinen Hüfe schlossen, ihn festhielten und jeglicher Bewegung beraubte. Doch nur für einen Augenblick, das ließ sie die Spannung nach, gab ihm seinen Freiraum den er brauchte zurück.

Ihr Augenblick war gekommen. Ihre Träume wurden wahr. Unaufhörlich vollzog Shin-ichi seine Liebe zu Ran. Immer und immer wieder, solange wie sie mitspielte. Deutlich konnte er ihr Verlangen spüren. So intensiv, wie noch nie in seinem Leben und so unglaublich stark, wie er es sich hätte niemals vorstellen können. Schon bald würden sie beide ihren Höhepunkt zusammen erleben können.
 

Erschöpft rutschte Shin-ichi von Ran, legte sich neben sie und zog sie in seine Arme. Mit nur kleinen Bewegungen strich er ihr über den Kopf, hauchte ihr einen Kuss auf die Stirn. Irgendwie konnte er nicht glauben was eben passiert war. War es wirklich kein Traum? Er zog den Duft von Ran ein. Nein das war kein Traum. Ran lag wirklich in seinem Arm.

Doch Ran befreite sich, richtete sich auf. Ihre Augen ruhten auf ihm. So konnte er in ihre zufriedene Seele sehen. Nur einen Augenblick, dann erhob sie sich.

Shin-ichi sah ihr unsicher nach. Kam sie wieder? Er geriet in Aufregung. Was wenn nicht? Wenn er sie mit seiner Aktion derartig überrumpelt hatte, das sie es im Nachhinein abstoßend empfand. Aber sie liebte ihn doch. Das hatte er erfahren müssen, als er in Miniformat bei ihr einzog. Und daran hatte sich bis jetzt nicht geändert. Sein Herz beruhigte sich allmählich. Warum sollte sie also nicht zurückkommen. Dieser Abend war ihr Abend. Und den würde sie mit Sicherheit um keinen Preis aufgeben. So wenig wie er. Er spürte, nun war der Zeitpunkt gekommen, an dem er ihr alles sagen konnte. Der Zeitpunkt, an dem er von sich aus bereit war zu beichten.
 

Ran betrat die Toilette. Vor dem Spiegel blieb sie stehen, betrachtete sich eingehend darin. Ein wenig befremdend wirkte sie auf sich selbst. Es war seltsam. Wie oft hatte sie sich das 'erste Mal' mit Shin-ichi vorgestellt. Wieviele Möglichkeiten hatte sie sich ausgemalt. Aber das es so ablaufen würde, damit hatte sie nicht gerechnet. Und doch war es schöner als sie es sich erträumt hatte. Es war einfach so passiert, ohne das jemand etwas sagen musste. Einfach so. Sie hatte ihn gefühlt. Intensiv und aus tiefsten Herzen. Diesem Gefühl konnte sie sich nicht entziehen. Dieses Gefühl war es, welches auch sie ihm entgegen bringen wollte. Und ihm schien es nicht anders zu ergehen. Denn wie im Zwang folgte sie Shin-ichi nur, folgte ihm so in diese neue Welt. Die Welt der Liebe. Er hatte sie zu dem gemacht, was sie nun war, eine Frau. Eine Frau die ihr Glück kaum fassen konnte.

Ran wendete ihren Kopf. Sie hatte Shin-ichi an der Tür vorbeigehen gehört. Ein wenig Trauer erfasste sie. Sie hatte gehofft er würde auf sie warten. Stattdessen ging er zu Bett. So wie jeden Abend. Das hieße ja dann auch, das es ihm egal war was sie fühlte. Das hieße, das seine Gefühle die sie zu spüren glaube nur ein Trugschluss ihrerseits waren, das sie Gefühlen gefolgt ist, die nicht existierten? Wie stark musste sie doch Liebe für ihn empfinden, das sie sich so hat täuschen lassen.

Ran trank noch einen Schluck Wasser und begab sich zum Wohnzimmer zurück. Noch immer war sie von dem Liebesspiel berauscht. Und umso näher sie dem Zimmer kam, umso stärker nahm sie die Atmosphäre dieses Raumes gefangen. Am liebsten hätte sie geheult. Noch eben hatten sie beide sich geliebt, und jetzt ließ er sie allein zurück. Wie ein kalter Guss wirkte sein Weggang auf sie. Ein kalter Hauch in einer warmen Aura.

Als sie das Zimmer betrat, blieb sie stehen. Shin-ichi saß vor dem Kamin. Saß auf ihrer Decke, neben sich lag eine zweite.
 

Bei ihrem eintreten drehte er sich um. "Komm.", sagte er leise und hielt ihr seine Hand entgegen, sie damit aufzufordern zu ihm zu kommen.

Rans Augen wurden feucht. Shin-ichi war nicht einfach so gegangen, er hatte nur noch zusätzlich eine Decke geholt. Er war wieder da, war bei ihr, hatte sie nicht allein gelassen. Und er hatte sogar noch Holz ins Feuer geworfen, damit es nicht ausging. Sie war glücklich. Diese Nacht war nicht, wie noch eben befürchtet, einmalig gewesen. Nein, sie beide, das spürte sie, sie beide gehörten ab jetzt zusammen.

Sie schritt die zwei Treppenstufen hinab und trat auf ihn zu. Shin-ichi griff nach ihrer Hand und zog sie zu sich hinunter. Nahm sie in den Arm. Ihre Nacktheit, war ihnen beiden zur Selbstverständlichkeit geworden.

Shin-ichi drückte Ran auf die Decke. Ran legte sich bereitwillig hin. An ihren Rücken gedrückt ließ sich Shin-ichi neben ihr nieder. Legte seinen Arm über sie, umfasste ihre Oberkörper, ließ seine Hand auf ihrer Schulter ruhen. Gemeinsam sahen sie ins Feuer, sahen dem Tanz der Flammen zu.

"Ich habe Angst.", flüsterte er. Ran stutzte. "Ich habe Angst dich zu verlieren." Dann begann er zu erzählen. Ran hörte erstaunt zu. Er berichtete über seinen Fall, diesen Fall der sie beide für eine gewisse Zeit getrennt hatte. Schon bald wich ihr Erstaunen einem Mitgefühl. Es war weniger das was er sagte, für sie kam es mehr darauf an wie er es sagte. Sie konnte hören welche Sorgen ihn bedrückten, hörte seine Reue und seine Zuversicht. Sie hörte all das was sich in der ganzen Zeit in ihm angesammelt hatte. Nun sprach er, als wäre in dieser Nacht ein Schalter in ihm umgelegt worden. Noch nie hatte sie ihn so erlebt, so verletzlich. Und dennoch spürte sie, dass er es nur für sie tat. Das nur sie ihn so verwundbar zu sehen bekam. Sie musste ihm verzeihen, sie konnte nicht anders. Denn sie liebte ihn. Auch wenn er sie angelogen hatte, auch wenn es sie schmerzte das er es getan hat, so verstand sie ihn. Es hätte ihr klar sein müssen, das Shin-ichi nie etwas aus nichtigem Grund heraus tat, das alles immer auf einer grundsoliden Basis stand. Auch wenn man dafür jemanden verletzen würde, das er sie verletzen würde. Aber das Leben war einfach zu kostbar, als das man es aufs Spiel setze. Ein guter Grund weswegen sie ihm verzieh und nun noch mehr liebte.
 

Ihre Liebe, sie hatte die letzte Hürde genommen. Die Zerreisprobe hatte sie bestanden. Und beide waren sich gewiss, ihre Liebe würde auch für den Rest ihres Lebens halten.

Gedanken

Man Faenya. *mitdenKopfschüttel* Das war nicht die 27 sonderen die 7. Man gut das ich richtig Buch über eure Zahlen führe. Die 27 war deine zweite Nennung.
 

Schön das du auch wieder zu uns gestoßen bist Saphirath. Langsam wird es wirklich voll hier. Es freut mich riesig so viele Zuhörer zu haben. Also schön zusammenrutschen. Außerdem wird es dann kuscheliger und wärmer. Jetzt wo es draußen kalt geworden ist.

Vielleicht sollte ich wieder mal den Kamin von den letzten Jahren aktivieren. Da euch das letzte Kapitel so gefallen hat, wird das wohl auch nach eurem Geschmack sein. *miteinerHandbewegungdasFeuerentfach*

Na dann, solltet ihr alle eure Kissen greifen und zum Kamin umziehen.

Dann können wir mit dem nächsten beginnen. Das hier ist Nummer 13. Und sie ist von Kilma gewünschzt worden. Mal sehen wie euch das gefällt. Und ich hoffe es geht so mit der Öffentlichkeit. *zuShinichiKudo_017rüberschiel* Ich erwarte von dir konstruktive Kritik.
 

Das nächste Kapitel möchte ich zu Weihnachten online geben. Also schon bald.

Koko-chan

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"Man ist das voll." Heiji kam ins schwitzen, als er sich in die Tokyoter U-Bahn schob.

"So findest du?", fragte Shin-ichi trocken zurück. "Ich finde es ziemlich leer."

"Leer? Wie ist es wenn, es voll ist?"

"Na dann bekommt man nicht mal mehr einen Stehplatz, geschweige eine Halteschlaufe." Shin-ichi drückte Ran hinter Kazuha und Heiji in die Bahn.

"Na toll." Die beiden Besucher aus Osaka drängten sich in den Gang vor. Heiji griff über seinen Kopf zu den Schlaufen. Shin-ichi tat es ihm gleich.

"Und wo halte ich mich fest?" Kazuha hielt vergeblich nach einer Möglichkeit zum festhalten Ausschau.

"Nirgendwo." Shin-ichi griff um Ran's Taille und zog sie zu sich an den Körper. "Die Mädchen werden festgehalten."

"Was Heiji soll mich so festhalten?"

"Wenn du nicht in den Armen eines anderen landen willst, dann sollte er es so machen."

Die Bahn ruckte an. Kazuha verlor den Halt und hätte Heiji nicht ihren Arm gegriffen, dann säße sie jetzt auf dem Schoss des alten Mannes neben ihr. Leicht errötet ließ sie sich von Heiji in seinen Arm ziehen.

"Ist das bei euch so Gang und Gebe?", fragte Heiji. Im selbst war es irgendwie unangenehm.

"Ja.", antwortete Shin-ichi kurz und knapp.

"Deshalb seit ihr so vertraut miteinander ohne das etwas zwischen euch läuft." mutmaßte Heiji.

"Wie meinst du denn das?" Ran blickte Heiji verwundert an.

"Frag nicht, du kennst doch Heiji. Manchmal scheint er wirklich wie vom Lande zu kommen. Und dabei ist Osaka nun auch nicht gerade klein.", antwortete stattdessen Shin-ichi, welcher sich dann Heiji zuwendete. "Sag mal dieser Fall neulich..."
 

Ran schaute in Shin-ichi's Gesicht. Was hatte Heiji gesagt? Sie waren vertraut miteinander ohne das etwas lief? War es denn nicht normal wie sie beide sich zueinander verhielten? War es wirklich etwas besonderes, wenn ein Junge seine Begleitung im Arm hielt? Shin-ichi würde es mit jedem Mädchen so machen. Oder etwa nicht? Sie sah in seine blauen Augen. Der Klang seiner tiefen Stimme wirkte beruhigend. Sie sah zu, wie er sich mit Heiji unterhielt, aber zuhören tat sie nicht. Sie folgte nur dem Klang seiner Stimme. Die anderen Geräusche um sie herum, die Gespräche der anderen Passagiere, die Geräusche der fahrenden Bahn, sie verstummten hinter seiner Stimme.

Shin-ichi sieht so gut aus, dachte sie bei sich. Zudem ist er überdurchschnittlich intelligent, seine Kombinationsgabe ist unschlagbar. Kein Wunder, das die Mädchen reihenweise für ihn schwärmten. So manche hätte wohl sonst was darum gegeben mit ihm auszugehen. Aber Ran konnte sich nicht erinnern, das er jemals mit einer anderen als mit ihr ausgegangen war. Nur sie hatte es immer als selbstverständlich hingenommen, das sie beide ausgingen. Immerhin kannten sie sich seit ihrer Kindheit. Doch nun nach Heiji's Worten begann sie an dieser Selbstverständlichkeit zwischen ihr und Shin-ichi zu zweifeln. Sie nahm seinen Umgang mit ihr einfach so dahin. Aber wie oft war sie gekränkt, wenn er sich wieder so unnahbar ihr gegenüber verhielt. Sie liebte ihn, heimlich zwar, aber sie liebte ihn. Und für sie würde ein großer Traum in Erfüllung gehen, wenn er ihr sagte, das er sie liebte. Andere sagen immer wieder, das sie beide ein Paar waren. Waren sie es? Waren sie es wirklich, ohne das es jemals ausgesprochen wurde? War das, was sie beide für normal hielten wirklich normal? Für Kazuha und Heiji schien das nicht zur Normalität zu gehören. Aber ihre äußeren Umstände waren auch anders als bei ihnen. Jeder hatte sich seine Umwelt angepasst. Und hier in Tokyo war es nun einmal so, das man im Gedränge zusammenrutschte ohne, das man Hintergedanke dabei haben musste. Dabei fand Ran es schön so in seinem Arm gehalten zuwerden. Sie fuhr gerne mit ihm Bahn. Denn so konnte sie ihm heimlich näher kommen, ohne besagte Hintergedanken, weil es eben so sein musste.

Doch nun fragte Ran sich, ob ihre Lebensumstände ihnen nicht einer tieferen Beziehung zueinander im Wege standen? Das was man als etwas Besonderes ansehen konnte, fiel bei ihnen wegen der Notwendigkeit schon einmal weg. Das was man als Annäherungsversuch halten konnte, taten sie schon immer, weil sie sich so lange bereits kannten. Was blieb aber dann noch übrig? Wie konnte sie ihm diskret zeigen, das sie mehr für ihn empfand, ohne gleich mit der Tür ins Haus zu fallen? Wie konnte sie vorsichtig herausbekommen, was er für sie fühlte ohne gleich einen Korb zu bekommen? Wie nur?
 

Ran folgte wie in Hypnose Shin-ichi Bewegungen. Sie registrierte wie Shin-ichi sie ansah und seine Lippen schienen Worte zu formen. Aber sie reagierte nicht darauf. Zu sehr war sie mit ihren Gedanken beschäftigt. Sie bekam daher nicht mit was er gerade sagte. Sie vernahm schon lange keinen Laut mehr, so konzentriert war sie in ihren Gedanken. Was blieb, waren nur die Bewegungen die Shin-ichi machte. Sie sah wie er Luft holte. Ein scharfer Luftzug traf ihre Augen. Reflexartig kniff Ran die Augen zusammen. Ihr Gedankenstrom riss ab. Sie trat aus ihrer Traumwelt in die Realität zurück. Und mit der Realität kam auch die Geräuschkulisse wieder.

"Du himmelst ihn an.", kicherte Kazuha.

Erschrocken drehte sich Ran zu ihr um "Tue ich nicht."

"Doch tust du. Du starrst ihn die ganze Zeit unaufhörlich an. Und dabei lächelst du."

"Tue ich nicht.", sagte Ran ein weiteres Mal. Es war ihr peinlich, man hatte sie ertappt.

"Nicht schlimm.", flüsterte ihr Shin-ichi ins Ohr.

Ran drehte ihre Kopf zur Seite. Am liebsten hätte sie jetzt losgeheult. Shin-ichi hatte die ganze Aktion mitbekommen. Und er hatte Stellung dazu bezogen. Nicht das seine Worte überheblich klangen, eher verständnisvoll. So wie er immer reagierte, wenn er sie trösten wollte. Wieder eine Selbstverständlichkeit unter Freuden. Ran fragte sich nun ernsthaft, wie eng sie wirklich befreundet waren. Sie würde ihr Leben für ihn geben, das wusste sie. Und ebenso würde er es für sie auch tun. Das war so klar, wie ein reiner Gebirgsbach. Sie wusste es. Es war einfach so. Ganz selbstverständlich. Doch solche Opfer brachte man doch nur dar, wenn einem die andere Person wirklich etwas bedeutet. Sie fühlte so. Fühlte er genauso?

"Wir müssen raus." Shin-ichi lockerte seinen Griff. Mit dem Menschenstrom ließen sie sich aus der Bahn und aus der Station treiben. Mit der Auflösung des Gedränges, vergrößerte sich auch wieder der Abstand der vier zueinander.

Ran lief schweigend neben Kazuha her. Sie nahm ihren Gedankenfaden wieder auf. Fühlte Shin-ichi genauso wie sie? Oder war sein gesamtes Verhalten wirklich nur den Gegebenheiten zuzuschreiben, war es die natürlich Hackordnung die eingehalten wurde?

"Entschuldige. Ich wollte dich nicht denunzieren."

"Schon gut ich werde es überleben. Ich bin hart im nehmen."

"Kazuha.", sagte Shin-ichi vor den beiden gehend und es nicht einmal für nötig befindet sich umzudrehen. "Lass Ran in Ruhe. Hör auf sie zu zwingen in meiner Gegenwart etwas sagen zu müssen, was sie nicht sagen will. Zumindestens mir gegenüber. Ich kann warten. Wenn es an der Zeit ist, wird die Wahrheit schon noch ans Tageslicht kommen. Das Thema ist damit beendet."
 

Kazuha sah Shin-ichi an. Seltsam wie einfühlend er Ran gegenüber war. Ihr Blick wanderte zu Ran. Mit leicht gesenktem Kopf schritt sie neben ihr her. Sie wirkte traurig. Nein, dachte Kazuha, nein ihr beide braucht nicht miteinander reden. Ihr wisst auch ohne Worte was der andere denkt, was der andere sagen will, was der andere fühlt. Auch wenn ihr keine hundertprozentige Gewissheit habt, steht dennoch jeder für den anderen ein. Nur deshalb gibst du dich so vertraut in seine Arme. Euer Instinkt, er führt euch immer wieder zusammen.

Fröhliche Weihnachten

Heute machen wir mal eine Ausnahme. Heute gibt es keine Wunschnummer, sondern ein Weihnachtskapitel.

Und damit möchte ich mich bei allen meinen Lesern für ihre Treue bedanken und euch ein fröhliches und besinnliches Fest wünschen.

Eure Kokomiko

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"Conan ist bei Professor Agasa und ich gehe dann auch Paps!", rief Ran.

"Wohin?", rief der zurück.

Doch Ran war bereits aus der Tür. Unten auf der Straße schloss sie ihre Jacke. Dieser Winter war ungewöhnlich kalt dieses Jahr. Ihr Blick wanderte zum Himmel empor. Dicke Schneeflocken fielen tanzend zu Boden. Heute war Weihnachten. Ein Tag, der für alle verliebten Paare eine große Bedeutung hatte. Ran atmete tief durch, steckte ihre Hände in ihre Jackentaschen und ging los. Für sie würde es kein schöner Abend werden. Sie würde allein bleiben. Der Junge mit dem sie diesen Abend gerne verbringen wollte, war noch immer nicht von seinem großen Auftrag zurückgekehrt. Und gemeldet hatte er sich auch noch nicht. In der Jackentasche umklammerte ihre Hand ihr Handy. So hatte sie sich entschlossen allein irgendwohin zu gehen. Den Rest des Tages mit ihrem Vater zu verbringen, dazu hatte sie auch keine Lust. Denn der würde sicher nur über Shin-ichi herziehen. Seufzend bog sie um die Ecke. Wo bist du Shin-ichi, fragte sie sich, wo? Wie geht es dir? Bist du auch so allein wie ich es bin?

So lief sie weiter. Ohne ein festes Ziel vor Augen zu haben. Irgendwann war sie vor einem riesigen Tannenbaum angekommen. Gedankenverloren stand sie davor. Sie sah die vielen leuchtenden Kerzen, die den Baum festlich erhellten. Doch daran erfreuen konnte sie sich nicht. Fröstelnd zuckte sie zusammen. Der Wind blies unangenehm und trug die kalte Luft direkt unter ihre Jacke.

"Ran wartest du etwa auf mich?"

Erschrocken das sie angesprochen wurde, drehte sie sich um. Überrascht und vor Kälte erstarrt blickte sie in die Augen von Shin-ichi, ohne auch nur ein Wort hervorzubringen.

"Dir ist kalt.", stellte er mit einem Blick fest. Er löste seinen Schal vom Hals und ging auf Ran zu. Mit einem eleganten Schwung warf er den Schal um ihren Hals und zog sie, die beiden Enden noch immer in der Hand haltend, zu sich heran.

"Du bist ein Dummchen. Warum stehst du hier in der Kälte und wartest auf mich? Und ich bin ein Idiot, der dich warten lässt." Sachte legte Shin-ichi seine Stirn gegen ihre und Ran ließ es geschehen. "Ich könnte dich sogar verstehen, wenn du eines Tages von mir Abstand nimmst, wenn ich eines Tages ankomme und du nicht mehr dastehst und wartest.", flüsterte er leise. "Immerhin sind wir in einem Alter angelangt, in dem wir unseren Horizont erweitern wollen. Wir sind an der Schwelle angekommen, an der wir die Kindheit hinter uns lassen und in die Welt der Erwachsenen eintreten werden. Unser Interesse am anderen Geschlecht wächst von Tag zu Tag und der Wunsch nach Geborgenheit wird immer stärker. Im Moment sieht es wohl eher so aus, das ich wohl nicht in der Lage sein werde, an deiner Seite zu sein. Und daher würde es mich nicht wundern, wenn du den Weg ohne mich mit einem anderen gehst." Dann schwieg er.
 

Ran schloss die Augen und hörte Shin-ichi aufmerksam zu. Irgendwie klangen seine Worte traurig und sie wahren voller Sehnsucht. "Aber du bist doch bei mir.", sagte sie und vergaß, das er eben erst zu ihr getreten war und in den Monaten davor, sich nur gelegentlich telefonisch gemeldet hatte.

"Nicht ganz Ran. Meine Zeit ist, wie sollte es anderes sein, begrenzt. Für den heutigen Abend konnte ich mit lediglich eine Stunde Auszeit gönnen. Mehr nicht. Auch wenn ich am liebsten den ganzen Abend mit dir verbringen würde."

Ran öffnete die Augen und sah zu ihm empor. "Das heißt du gehst schon wieder?" Die Erinnerung an seinen Weggang trat genauso unangenehm kalt in ihr Gedächtnis zurück, wie der Wind ihr kalt in das Gesicht blies. Die Wärme, mit der er sie eingefangen hatte war auf einem Schlag verschwunden.

"Ja leider. Mir bleiben nur noch wenige Minuten. Doch Zeit genug um dir mein Weihnachtsgeschenk zu geben." Er kramte in seiner Tasche und zog ein kleines Paket hervor, eingeschlagen in rotem Papier mit einer goldfarbenen Schleife verziert.

Mit zittrigen Händen griff Ran vorsichtig danach.

"Ist dir noch immer kalt?", fragte Shin-ichi sanft.

Ran nickte.

"Dann kann ich dir noch etwas geben, was dich wärmt. Wärmer als es ein Ofen vermag." Rasch schaute er sich um. Nein, niemand beachtete sie. Keine Menschenseele nahm auch nur Notiz von ihnen, von ihren Sehnsüchten, von ihrem Leid. Alle waren nur mit sich selbst beschäftigt. Sie waren allein in einer Menschenmenge. Also nahm er allen Mut zusammen und noch ehe Ran überlegen konnte was das wohl alles bedeuten mag, hatte Shin-ichi seine Lippen auf die ihrigen gelegt und küsste sie sachte.

Wohlige Wärme durchströmte Rans Körper. Im Hintergrund hörte sie leises Glockengeläut. Dieser Abend entwickelte sich zu einen der schönsten, die sie mit Shin-ichi jemals verbracht hatte.

"Bis dann Ran.", sagte Shin-ichi und trat einen Schritt zurück. Mit traurigen Augen blickte er sie an. Dann drehte er sich um und war im nächsten Augenblick schon wieder in der Menschenmenge verschwunden.

Ran blieb allein zurück. Verliebte Pärchen liefen an ihr vorbei ohne sie zu beachten. Wer von ihnen wusste schon, was gerade in ihr passiert war. Denn die Wärme die Shin-ichi in ihr hinterlassen hatte, spürte sie noch immer, auch wenn er längst wieder weg war.
 

Die Türglocke schrillte. Professor Agasa öffnete. Am Türrahmen angelehnt stand Shin-ichi. Er hatte Schmerzen und schien sich kaum noch rühren zu können.

"Komm rein Shin-ichi.", sagte der Professor und griff ihn unter den Arm um ihn ins Haus zu ziehen.

"Du bist spät dran." Ein kleines Mädchen tauchte auf. Skeptisch sah sie auf die Uhr.

"Lass mich.", brummte Shin-ichi, dann brach er zusammen. Kurze Zeit später war aus ihm ein kleiner Junge geworden.

"Wenn du immer alles sofort übertreibst, wirst du noch auffliegen.", schimpfte Ai. "Und dann gefährdest du nicht nur dich selbst, sondern auch die, bei der du ja heute so unbedingt sein wolltest und noch viel mehr Personen. Wie zum Beispiel den Besuch den der Professor erwartet. Was wäre, wenn der schon da gewesen wäre. Dann hätte er deine Verwandlung in vollem Umfang miterlebt. Ich verstehe nicht, warum du nicht damit zufrieden bist, bei ihr zu wohnen."

"Weil es verdammt noch mal nicht dasselbe ist." antwortete Conan wütend und schlurfte in den Nachbarraum.

Abermals klingelte es. Der Professor ging um die Tür zu öffnen. Vor der Tür stand eine Frau. Ihre hellen Haare, die unter dem Hut hervorlugten, schimmerten im abendlichen Licht.

"Fusae komm herein. Ich freue mich, das du kommen konntest." Professor Agasa wirkte verlegen. "Entschuldige, das wir nicht ausgehen konnten, aber ich habe noch ein paar Aufgaben hier."

"Schon gut mein lieber Hiroshi." Fusae lächelte. "Ich verstehe schon."

"Wegen mir hätten sie nicht hier bleiben müssen.", sagte Ai und setzte sich auf das Sofa.

"Wegen dir sind wir auch nicht hier.", antwortete der Professor, als es abermals klingelte.

"Heute ist Tag der offenen Tür.", stellte Ai fest. "Sie hätten doch lieber einen Tisch bestellen sollen."

"Entschuldige Fusae. Nimm bitte Platz.", sagte der Professor liebenswürdig und ging um abermals die Tür zu öffnen. Dort erblickte er eine aufgelöste Ran. Weinend warf sie sich ihm an den Hals und schluchzte herzzerreißend. "Komm erst mal rein Ran." Verdutzt führte Professor Agasa sie in das Haus und ließ sie neben Ai auf das Sofa setzen. "Beruhige dich. Ich mache uns erst mal einen Tee." Dann lief er fort in die Küche.
 

"Was ist passiert?", fragte er als er zurückkam und Ran eine Tasse in die Hand drückte.

Conan war in der Zwischenzeit aus dem Nebenzimmer getreten und blieb wie angewurzelt stehen, als er Ran erblickte.

"Ich habe Shin-ichi gesehen.", sagte sie leise.

Der Professor drehte sich Conan zu. Der hatte seinen Kopf gesenkt und schaute betroffen zu Boden.

"Warum weinst du dann?", wollte der Professor wissen.

"Er war für mich da.", flüsterte sie.

"Aber ist er nicht immer für dich da?", fragte der Professor erstaunt.

"Nein es war anders. Dieser Abend gehörte für einen kurzen Augenblick nur für uns beiden. Es war so schön." Ein leichtes Lächeln glitt über ihr Gesicht, als sie an seinen Kuss dachte. Doch dann wurde sie ernst. Vielleicht war es keine so gute Idee gewesen zum Professor zu gehen. Doch ihr Vater würde sie nicht verstehen. Und ihre Mutter konnte sie nicht erreichen. Also blieb nur der Professor. Er der der Vertraute von Shin-ichi war. Von ihm erhoffte sie sich einen Hinweis, wo sie Shin-ichi finden konnte. Doch nun kam ihr der Gedanke mehr als nur hirnrissig vor. Sie konnte ihm unmöglich von diesem Kuss erzählen.

Ai kniff die Augen zusammen und starrte Conan scharf nachdenkend an.

Doch er lächelte verlegen und seine Augen verrieten Traurigkeit.

"Aber sollte es dich dann nicht glücklich machen?"

"Tut es auch Professor. Ich war über seine Anwesenheit noch nie so froh gewesen. Doch er ist wieder fort. Und ich spüre wieder die Einsamkeit. Es ist immer so. Jedes mal wenn ich mit ihm rede, wenn ich ihn sehe, vergesse ich die Zeit in der er nicht bei mir gewesen ist. Doch hinterher merke ich erst, wieviel er mir wirklich bedeutet."

Für einen kurzen Augenblick herrschte Schweigen.

"Sagen sie Professor...,", setzte Ran an. "... sagen sie, hat es eine Bedeutung wenn ein Junge einem Mädchen einen Ring schenkt?"

Wieder schwiegen alle. Dann räusperte sich der Professor. "Nunja." Weiter kam er nicht.

"Bedeutet es das Shin-ichi und ich jetzt verlobt sind? So etwas werden die anderen sagen, wenn ich den Ring trage werde."

"Hat er dich gefragt und ihn die an den Finger gesteckt?", fragte Ai.

"Nein. Er hat ihn mir einfach so gegeben. Ohne eine Frage."

"Dann hat es nichts zu bedeuten.", meinte Ai kühl und dafür fing sie einen wütenden Blick von Conan ein.

"Das würde ich nicht unbedingt sagen Ran.", fügte der Professor hinzu. "Meine Meinung ist, das Shin-ichi nur aus Nachsicht nicht gefragt hat."

"Aus Nachsicht?" Ran hob den Kopf und sah den Professor mit verweinten Augen an.

"Weißt du, ich denke mal, das du Shin-ichi schon eine Menge bedeutest. Immerhin ist er doch sicher extra wegen dir gekommen."
 

Ran schlug die Augen nieder. "Schon möglich. Aber wieso sagt er dann nichts?"

"Wie wir alle wissen, ist er an einem Fall dran und kann nicht viel Zeit mit dir verbringen. Und ihr beide kommt in ein Alter in das man sich für das andere Geschlecht interessiert."

"So etwas ähnliches hat Shin-ichi auch gesagt.", flüsterte Ran verschämt.

"Und auch bei Shin-ichi werden die Gefühle immer stärker. Zweifelsohne gilt sein Interesse dir. Er wollte dir mit dem Ring sicher zeigen, das er gerne mit dir verbunden wäre. Aber wegen seiner Abwesenheit, wird er von dir nicht verlangen, das du nur für ihn da sein wirst. Deshalb will er ein Versprechen nicht erzwingen, wenn er merkt das du darunter leidest."

"Du irrst dich Hiroshi." Alle Blicke wanderten zur Frau auf dem Sessel. "Das Herz eines verliebten Mädchens ist ungeheuer stark, auch wenn sie leidet. Das Wissen geliebt zu werden, kann ungeheuer viel Kraft schenken. Und wenn auch sie ihn wirklich liebt, dann wird sie warten. Selbst dann, wenn ihr nächstes Zusammentreffen 40 Jahre dauert." Ein Lächeln glitt über ihr Gesicht. "Ich weiß es. Ich habe selbst alle 10 Jahre an unserem Treffpunkt gewartet. Gewartet auf den einen, der mir alles bedeutet."

Professor Agasas Ohren begannen zu glühen.

Fusae stand auf und ging zu Ran hinüber. "Glaubst du an ihn?"

Ran nickte. "Er ist der größte Detektiv den ich kenne. Und ich weiß er wird seinen Fall lösen. Und dann wollte er wieder zu mir zurück kommen."

"Dann vertraue darauf. Vertraue ihm und vertraue auf seine Rückkehr. Er hat dir den Ring hinterlassen als ein Zeichen seiner Zuneigung. Nun liegt es an dir zu zeigen, ob du die gleiche Zuneigung für ihn empfindest. Wenn du zu ihm stehst, dann folge deinem Herzen und trage den Ring. Was die anderen sagen sollte dir dann egal sein."

Ran begann zu lächeln. "Danke.", sagte sie. "Sie mussten auch auf ihre Liebe warten?"

"Ja musste ich. Und am Ende bin ich belohnt worden." Sie blickte zum Professor hoch.

"Der Professor?", fragte Ran ungläubig und vergaß ihren eigenen Kummer.

"Ja, aber das ist eine lange Geschichte.", verlegen blickt der Professor zur Seite. "Du wirst sie ein andermal hören."
 

"Oh sie sind verabredet." Erschrocken sprang Ran auf. "Und ich belästige sie mit meinen Problemen."

"Das ist nicht schlimm Ran.", meinte der Professor beschwichtigend. "Wen sollst du denn sonst dein Leid klagen. Auch gute Seelen, wie du eine bist, brauchen ab und zu mal Hilfe. Und ich helfe dir und Shin-ichi gerne."

"Ich hoffe das unser Schicksal, das von Hiroshi und mir, dir geholfen hat, deines besser zu verstehen und das Warten für dich leichter zu machen." Fusae lächelte Ran zu.

"Ja." Ran wurde rot. "Ich habe da noch eine Frage."

"Und die wäre?"

"Sie sind doch Fusae Campbell?"

"Ja."

Ran schaute beschämt zur Seite. "Ich weiß nicht ob sie sich an mich erinnern. Aber wir sind uns bereits einmal begegnet. Und damals habe ich ihnen ein Versprechen gegeben."

"So?"

"Es ist schon lange her. Wir trafen uns unter den Ginkobäumen hinter unserer Schule."

Fragend schaute Fusae sie an.

"Sie haben mir ihren Regenschirm überlassen."

"Ich erinnere mich. Dann bist du das kleine Mädchen von damals?"

Ran nickte.

"Und der kleine Junge an deiner Seite ist das der, um den es sich heute dreht."

Abermals nickte Ran. "Sie haben mir damals geholfen. Und ich habe mein Versprechen, welches ich ihnen gab, bereits eingelöst. Und nun helfen sie mir schon wieder. Wie kann ich ihnen danken."

"Indem du durchhältst. Versprochen?"

"Versprochen." Ran lächelte wieder. "Doch nun sollte ich gehen und nicht weiter stören. Sagen sie Professor, sollte Conan nicht hier sein?"

"Doch bin ich." Conan trat neben Ran. Er schickte einen dankbaren Blick zu Fusae und dem Professor hoch.

"Dann lass uns gehen. Sag mal warum bist du so verschwitzt."

"Ich habe zu viel getobt. Da ist mir heiß geworden."

"Dann ab nach Hause und ein heißes Bad genommen. Sonst erkältest du dich am Ende noch bei der Kälte die draußen herrscht."

Conan nickte. Sein Weihnachtswunsch bei ihr zu sein, hatte sich erfüllt. Und das Glück was er ihr geben wollte, hatte auf Umwegen doch noch zu ihr gefunden. Denn beinahe wäre aus der liebvoll gemeinten Geste eine Katastrophe geworden.

Ran und Conan verabschiedeten sich. Und Ai verkroch sich in ihren Keller.
 

"Ran?", fragte Conan als sie auf dem Heimweg waren. "Wirst du den Ring nun tragen?"

"Ich denke schon."

"Darf ich ihn dir anstecken?"

Verblüfft sah Ran auf den kleinen Jungen hinunter. "Warum nicht. Shin-ichi hätte bestimmt nichts dagegen."

Sie angelte aus ihrer Tasche das kleine Kästchen.

Vorsichtig entnahm Conan den Ring und schob ihn ihr über den Ringfinger der linken Hand. "Er passt wie angegossen."

"Ja." Mehr sagte Ran nicht.
 

Am nächsten Morgen erblickte Kogoro den Ring an ihrer Hand. "Was ist denn das?", fragte er aufgebracht.

"Ein Ring den mir Shin-ichi geschenkt hat."

"Du wirst doch nicht etwa mit dem Kerl durchbrennen?", wütete Kogoro.

"Beruhige dich Paps es ist nur ein Ring."

Conan saß auf der Couch. Er hatte sich denken können das Kogoro bei dem Anblick des Ringes ausrasten würde.

"Ich finde auch nichts Schlimmes daran.", sagte Rans Vater. "Zeig mal her. Ich will sehen was er dir für billigen Plunder schenkt." Er streckte die Hand aus.

Ran zog den Ring vom Finger und gab ihn ihrem Vater. Der begutachtete ihn genau. "Schwer." Er wog den Ring mit der Hand ab. "Könnte echtes Gold sein."

Es ist echtes Gold, dachte Conan oder glaubst du ich schenke ihr nur Blech?

"Der Stein ist zwar winzig und sicher nur Glas."

Conan rollte mit den Augen. Wenn es ein goldener Ring war, wird der Stein ja wohl kaum aus Glas sein. "Das kann man feststellen." Er sprang auf und schnappte sich den Ring.

Ran schrie auf. "Conan nein. Mach ihn mir nicht kaputt."

Doch Conan hatte den Ring mit dem Stein schon einmal quer über die Fensterscheibe hinter Kogoro gezogen. Ein kratzendes Geräusch, welches eine Gänsehaut erzeugte, wurde hörbar. Erstarrt blickte Kogoro auf die Schramme, die nun auf der Fensterscheibe sichtbar war.

"Sieht so aus als wäre es ein Diamant.", stellte Conan trocken fest und reichte Ran den Ring zurück.

"Ja." Rans Vater löste sich aus Erstarrung. "Und ich habe kein Geld die Scheibe ersetzten zu lassen. Du Wicht was fällt dir ein." Er sprang auf und rannte Conan hinterher.

Ran sah den beiden nach. "Es ist egal wie wertvoll der Ring ist.", murmelte sie. "Er ist von Shin-ichi. Und das ist das wichtigste für mich."

Einsamkeit

So ich hoffe ihr alle habt den Weihnachtsstress gut über die Runden gebracht.

Machen wir also heute in der Liste der Wünsche weiter. Heute ist Sunni dran. Es ist ein kurzes Kapitel und wer CSI kennt wird erkennen woher die Inspiration dazu kam.

Und für alle die von der kalten Jahreszeit die Nase voll haben, so wie ich, genießt den wenigen Sonnenschein der mit dem Kapitel rüberkommt.

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Der Täter wurde abgeführt. Der Tatort leerte sich. Aber Shin-ichi stand noch immer da. Mit der Sonnenbrille in der Hand stand er da. Gedankenverloren, schaute er hinaus über das Meer Kaliforniens. Wieder einmal hatte er einen Fall erfolgreich gelöst. Wieder einmal war der Täter verhaftet worden. Er hatte seine Arbeit getan. Die Arbeit die ihn die meiste Zeit auf Trab hielt, oft 24 Stunden am Tag. Doch nun war es vorbei und die Einsamkeit holte ihn ein. Eine Leere entstand. Und in diese Leere drängte sich das Bild einer Person, die er so schmerzlichst vermisste. Eine Person die er in seiner Heimat zurückgelassen hatte. Zurückgelassen im Schutze der Sicherheit. Sein Leben war zu gefährlich, als das er ihres mit auf Spiel setzen wollte. In seinem Beruf war es unmöglich das man jemanden liebte, war es unmöglich von jemanden geliebt zu werden, ohne das man diesem jemand weh tat. Es gab keinen Platz für Liebe. Das hatte er erkennen müssen. Er wusste, so wie es jetzt war, war es das Beste für sie. Manchmal, so redete er sich ein, manchmal muss man eben das zurücklassen, was man am meisten liebt, muss man seine Träume aufgeben. Auch wenn es Weh tat. All seine Wünsche hatte er auf Eis gelegt, nur damit sie in Ruhe und Frieden weiterleben konnte. Dennoch gab es Momente an denen er sie so gerne berühren wollte. Momente, in denen er sich nach ihrer Nähe, ihrer Liebe, ihrem Trost sehnte.

Shin-ichi setzte sich seine Sonnebrille auf und hob den Blick Richtung Sonne. Wehmütig schob er die Gedanken zur Seite. Schon bald würde ein neuer Fall auf ihn warten. Und dieser Fall würde seine Einsamkeit, die schmerzenden Erinnerungen und die Sehnsüchte zu ihr verdrängen. Ein Moment des Vergessens, ein Moment der Erleichterung. Erleichterung, die ihm sein Schicksal erträglicher machte. Dieser Moment, er lenkte ihn ab. Denn in diesem Moment musste er nicht an sie denken. Solange bis auch dieser Fall gelöst war und dann wieder alles von vorn begann. Ein Kreis um Erinnerungen und Vergessen.

Er wendete dem gehen zu. Alle anderen waren schon längst verschwunden. Und nun ging auch er. Ging, in die Einsamkeit seines Lebens.

Danke Ran

So kommen wir zum nächsten. Itako_no_Anna war so mutig und hat mal eine höhere Zahl gewählt. Wobei Mut wohl etwas zu viel gesagt ist. Schließlich passiert ja nichts schlimmes, nur weil man eine Zahl gewählt hat die über die 20 hinaus geht. *grins* Und dabei hatte alle die Chance bis zur 80 hochzugehen.

Das nächste Kapitel ist auch eine der ersten Nummern über 20. ShinichiKudo_017 du darfst dich freuen. Die nächste ist deine.

Bleiben wir aber erst einmal bei dieser. Und damit wünsche ich euch viel Spaß beim lesen.

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Ein kleines Mädchen kam um die Ecke gelaufen. Ihr Lachen klang hell und sie war ausgelassen.

"Los fang mich Shin-ichi.", rief sie.

Der Angesprochene trat auf die Bildfläche. Beide Hände in den Hosentaschen vergraben schlenderte er dem Mädchen hinterher. "Bist du noch ganz richtig Ran?", fragte er. "Könnte es sein, das nicht nur dein Körper, sondern auch dein Verstand geschrumpft ist?"

Das Mädchen blieb auf einen Ruck stehen und drehte sich ihrem Freund zu. Das Lachen war aus ihrem Gesicht gewichen und hatte einem zornigen Blick Platz gemacht. "Nein mein Verstand ist noch immer derselbe. Aber denke doch mal nach. Wenn wir unsere richtigen Körper hätten, müssten wir bestimmten Benimmregeln folgen. Als Kinder erwartet man nicht viel von uns, außer das wir spielen. Und ich genieße es einfach, mal das zu tun, was mir Spaß macht. Sag mir nicht, das du das nie ausgenutzt hast. Und außerdem bin ich glücklich, das wir beide wieder zusammen sind."

Shin-ichi war dicht an Ran herangetreten. Sie hatte Recht. "Doch gelegentlich habe ich es genutzt wieder in einem Kinderkörper zu stecken.", gab er reumütig zu. "Und soll ich dir noch was sagen?" Shin-ichi zog seine rechte Hand aus der Hosentaschen und tippte mit dem Zeigefinger Ran auf die Schulter. "Ich habe dich und nun bist du dran." Blitzartig hatte er sich umgedreht und sich von ihr entfernt.

"Oh man Shin-ichi.", rief Ran wütend. "Du kommst dir wohl besonders schlau vor. Aber dabei bist du so doof." Rasch wetzte sie dem Jungen nach. Ihr Haar flatterte dabei im Wind. Doch dann stolperte sie und landete bäuchlings auf dem Boden. "Aua.", jammerte sie.

Shin-ichi drehte sich um und sah Ran am Boden liegen. "Ach komm nun heule nicht. Du bist um die Hälfte kleiner und damit ist der Weg zum Boden nur halb so lang. Es kann also gar nicht mehr so doll wehtun wenn du fällst." Er war zu ihr getreten und neben ihr in die Hocke gegangen. Dabei betrachtete er gedankenverloren die Schramme auf ihrem Knie.

"Es tut trotzdem weh.", fauchte Ran.

Shin-ichi reichte Ran die Hand und zog sie wieder auf die Beine. "Du bist echt verrückt.", sagte er leise. "Warum gibst du dein Leben für einen total durchgeknallten Krimispinner, wie ich es einer bin, auf?"

Ran sah verlegen zur Seite. "Ach weißt du, ich ärgere dich halt nur zu gerne. Und da es für dich den Weg zurück nicht mehr gibt, war das die einzige Möglichkeit wieder die alte Gewohnheit aufzunehmen."

"Ist es das Wert?"

"Das weißt du doch am besten oder Shin-ichi." Ran hob den Kopf und schaute ihm offen in die Augen.

Beschämt nickte Shin-ichi. Und noch ehe Ran reagieren konnte hatte er ihr einen Kuss auf ihre Lippen gedrückt. "Der war langsam fällig.", sagte Shin-ichi, als er Rans verdutzten Blick auffing. "Ich liebe dich.", flüstere er. "Weil du so schön verrückt bist und deshalb so gut zu mir passt. Und weil du das süßeste Mädchen für mich auf der ganzen Welt bist."

Ran schwieg.

"Es nicht selbstverständlich, das du jetzt so vor mir stehst.", fuhr Shin-ichi fort. "Ich hätte es trotz aller Liebe zu dir, nicht von dir verlangen können, das du das tust, was du getan hast. Du hättest auch dein Leben weiter führen können. Hättest dir einen anderen Freund gesucht, dich verliebt, hättest ihn geheiratet und ein Kind bekommen. Sachen die ich dir nicht mehr bieten kann. Dennoch hast du diesem Weg gewählt. Du machst mich damit zum glücklichsten Jungen. Danke Ran." Zaghaft zog Shin-ichi Ran in seine Arme. "Danke.", murmelte er noch einmal.

"Shin-ichi?" Ran drückte den kleinen Jungen von sich weg. "Falls es dir noch nicht aufgefallen seine sollte, aber du bist im übrigen wieder dran mich zu fangen." Sie tippte ihn auf die Schulter und rannte lachend um die Ecke.

Shin-ichi senkte den Kopf und schaute ihr grinsend hinterher. Seine Ran war einfach unverbesserlich. Dann wetzte er los. Er würde sie einfangen. Und dann würde er sie nie wieder aus seinen Armen lassen.

Herbstgedanken

Nein ich denke nicht das ich schon so gut wie alle Möglichen Ausgänge von MC durch habe. Selbst der um den es im letzten Kapitel geht, hat noch eine Fortsetztung. Die wird sicher auch irgendwann hier erscheinen. Und selbst wenn wir denken nun haben wir alle, dann könnte ich wetten es gibt noch eine Möglichkeit und die ist es dann auch, die Aoyama-san nehmen wird.

Aber weiter im Text. Wie angekündigt, widme ich dieses Kapitel ShinichiKudo_017. Der mir in der letzten Zeit meine nervigen Frage mit Engelsgeduld beantwortet hat. Danke noch mal.

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Ran lehnte über das Geländer und schaute hinaus in die Ferne. Es war ein schöner Herbsttag. Der Himmel war blau, kein Wölkchen störte. Die Sonne strahlte hell und ließ die Blätter der Bäume im Farbenspiel der Natur leuchten. Es war warm, zu warm für diese Jahreszeit. Hin und wieder löste sich eines der goldenen Blätter von einem Baum und segelte, getragen vom Wind, sachte zu Boden.

Ran streckte eine Hand aus und fing eines der Blätter auf. Gedankenverloren betrachtete sie das rote Blatt, welches sie am Stiel zwischen ihren Fingern hin und her drehte.

"Es ist Herbst geworden.", sagte sie leise. "Und Shin-ichi ist immer noch nicht zurück."

Der kleine Junge an ihrer Seite nickte. "Ja, er ist immer noch nicht zurück.", antwortete er ihr genauso leise. Ein wenig Wehmut und Traurigkeit lagen in seinen Worten.

"Ich frage mich wo er ist und was er macht. Geht es ihm gut?"

"Bestimmt."

"Ja, bestimmt. Sicher hat er jemanden der sich um ihn kümmert."

Conan blickte zu ihr auf. Es stimmte, er hatte jemanden der sich um ihn kümmerte. Nur das konnte er ihr unmöglich so sagen. "Du kümmerst dich um ihn oder?", meinte er.

"Aus der Entfernung?" Ran wendete sich Conan zu. "Ich weiß ja nicht mal wo er ist."

"Und doch bist du für ihn da."

"Du bist süß Conan." Sachte strich sie ihm über den Kopf. "Aber was ich meine ist, das es jemanden gibt der sich mit ihm unterhält und..., und...., und der ihn liebt. Du verstehst es sicher noch nicht, du bist dazu zu klein, aber Shin-ichi ist ein Junge der von Mädchen umlagert wird. Sicher gibt es eine, die ihn erobert hat. Ein Mädchen welches er sein Vertrauen geschenkt hat, ein Mädchen von dem ich keine Ahnung habe. Sonst würde er nicht so lange fort bleiben." Ihre Stimme klang traurig. "Und für mich wird es keinen Platz mehr geben." Ihre Augen wanderten wieder in die Ferne.

Conan hätte meinen können, in ihren Augenwinkeln Tränen erkannt zu haben. Am liebsten würde er seine Arme um sie legen und ihr sagen, das sie dieses Mädchen ist, welches sein Vertrauen hat und welches er liebt. Doch er kann nicht. Noch nicht. Aber eines Tages würde er ihre Geduld mit einem Kuss belohnen. Traurig sah er dem Blatt hinterher, welches Ran losgelassen hatte und nun der Wind mit sich nahm.

Für die Ewigkeit

So da bin ich wieder. Sorry, das es so lange gedauert hat, aber die Woche war so be*biiieeep*. Warum konnten die Ferien nicht länger sein? *heul*

Kommen wir also schnell zum neuen Kapitel, bevor ich noch in Depressionen verfalle. Dieses Kap ist für SonjaArika. Auch sie ist schon eine Weile bei mir zu Gast und man könnte sie schon als Stammleser bezeichen. Und deshalb bitte dein Wunsch.

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"Ich werde gehen.", sagte Conan und sah Ran an.

"Wohin?" Ran war erschüttert. Jetzt war endlich die ganze Wahrheit an Licht gekommen, jetzt gehörte die Organisation der Vergangenheit an und sie wusste endlich wo Shin-ichi die ganze Zeit über gesteckt hatte, und schon wollte er wieder weg. Ran schüttelte den Kopf. Das alles war noch zu verwirrend für sie. Nein Shin-ichi war ja eigentlich gar nicht weg gewesen. Aber nun wollte er weg. "WARUM?", schrie sie ihn an, noch ehe er auf ihre erste Frage antworten konnte. Ging er wegen ihr? Er wusste, das sie ihn liebte. War es ihm peinlich? Oder wollte er ihr mit seinem Gehen zu verstehen geben, das er für sie nichts empfand? Tränen traten in ihre Augen.

"Beruhige dich." In Conan's Hals bildete sich ein Kloß. Er sah die Tränen, welche sich in ihrem Auge bildeten. "Wenn du glaubst es hat mit dir zu tun, muss ich dich enttäuschen. Es geht hier ganz allein nur um mich. Ich will einfach nicht mehr so rumlaufen. Ich bin Shin-ichi Kudo, 17 Jahre alt. Und sieh mich an, sehe ich vielleicht so aus? Es gibt ein Mittel, das mich wieder zu dem macht, der ich in Wirklichkeit bin. Aber es ist ein Prozess der nicht so von heute auf morgen, von jetzt auf gleich stattfindet. Die anderen Mittelchen wirkten zwar schnell, aber es war nie von Dauer. Immer wieder war ich am Ende doch wieder der Zwerg. Das hier ist anders. Das wird mir meinen Körper wirklich zurückgeben."

"Kommst du wieder?"

"Kann sein. Das werde ich sehen, wenn es soweit ist."

"Aber wir bleiben in Kontakt."

"Ran." Conan war langsam genervt. "Nimm es einfach so hin." Er drehte sich um. Schwer war sein Herz. Sie machte sich alles nur unnötig schwer. Er konnte ihr doch nicht sagen, das er auch wegen ihr ging. Das er endlich wieder groß seine wollte, nur um mit ihr zusammensein zu können. Denn dazu müsste er ihr sagen, das er sie liebte. Und das, so hatte er es sich vor langer Zeit geschworen, wollte er ihr mit seiner richtigen Stimme sagen. Außerdem wusste er nicht, wie lange dieser Rückbildungsvorgang dauern würde, wenn denn wirklich das gewünschte Ergebnis eintreten sollte. Er wusste nicht wie lange er von ihr getrennt sein würde und ob er es möglicherweise doch keine Wiederkehr für ihn gab. Ebenso wenig konnte er sagen, wie es ihm bei dieser gesamten Prozedur gesundheitsmäßig ergehen würde. Wenn er ihr jetzt versprach mit ihr in Kontakt zu bleiben oder zu ihr zurückzukommen, aber es aus irgendwelchen Gründen nicht klappen sollte, wenn der Kontakt abreißen würde, wenn er bei der ganzen Sache drauf gehen würde, würde sie ich unnötige Sorgen machen, vielleicht sogar von ihm enttäuscht sein oder gar in Traurigkeit verfallen. Deshalb konnte er ihr nicht mehr sagen, konnte er ihr nicht mehr versprechen. Selbst auf die Gefahr hin, das sie, wenn er zurückkehrte sollte, nicht mehr für ihn da sein sollte. Außerdem war das ganze für ihn auch nicht gerade ein Spaß. Für ihn war es eine Heilung von einer unliebsamen Krankheit. Und dazu ging er nach Amerika, zu seinen Eltern. Dort hatte er Ruhe, um sich auszukurieren. Dort konnte er wieder Kräften sammeln. Und wenn er das geschafft hatte, wollte er so schnell wie möglich zu ihr zurück. Doch nun hieß es erst mal Abschied nehmen. "Mach es gut Ran." Mit diesen Worten ließ er sie stehen und ging.

Ran blieb allein zurück. Mit ihren Gefühlen und mit ihrer Ungewissheit was ihn betraf. Nie hatte er auch nur ein Wort darüber verloren, welche Stellung er ihr gegenüber zu ihren Gefühlen nahm. Niemals hatte er über eigene Gefühle gesprochen. Wieder einmal stellte sich heraus, das er sich möglicherweise um Gefühle anderer keine Gedanken machte.
 

Ein dreiviertel Jahr später klingelte ihr Handy. Verdutzt lief Ran in ihr Zimmer. Fast wäre sie in ihrer Eile gestürzt. Nur einer kannte diese Nummer, nur einer. Und auf diesen einen wartete sie, seit sie denken konnte. Auch wenn sie glaubte das er ihre Liebe nie erwidern würde, auch wenn sie sich vornahm ihr Herz nicht weiter an ihn zu hängen, so konnte sie sich doch nicht von ihm lösen. Nicht bevor sie Klarheit hatte. Denn ein ganz bestimmtes Gefühl hielt sie davon ab, ihn gänzlich in den Wind zu schreiben. Ein Gefühl, dem sie keinen Namen geben konnte. Es war eine Mischung aus Hoffnung, Instinkt und Vorahnung. Es gab Tage, an denen sie bereits seine Nummer gewählt, aber nie eine Verbindung herausgefordert hatte. Sie konnte ihn unmöglich per Telefon zur Rede stellen, auch wenn sie auf diese eine Frage eine Antwort haben wollte. Nur diese eine Frage, die sie Shin-ichi stellen wollte und die er ihr beantworten sollte. Es gab in ihrem Leben nur noch diese eine Frage an ihn.

"Ja.", meldete sie sich. Sie konnte es kaum glauben. Ihr Herz hämmerte wie wild. Nach all der Zeit, die sie ihn nicht mehr gesprochen hatte, verursachte nur die Tatsache das er wieder bei ihr anrief schon Herzklopfen bei ihr. War da doch noch mehr, als sie sich selber zugestand?

"Hallo Ran. Du hast das Telefon noch?", meldete sich seine ihr bekannte Stimme.

"Idiot.", meckerte Ran. Das war ja mal wieder typisch Shin-ichi. Da ruft er doch mal an und dann fragte er nicht mal nach ihrem Wohlbefinden. "Aber danke es geht mir gut."

"Ich brauche dich nicht zu fragen wie es dir geht, denn ich höre, das es dir gut geht. Deine Stimme klingt so fröhlich. Das liegt doch nicht etwa daran das ich dich anrufe."

"Nein. Daran liegt es mit Sicherheit nicht." Ran's Herz klopfte immer wilder. "Was willst du."

"Mal hallo sagen."

"Wo bist du eigentlich? Du bist so mir nichts dir nichts einfach so verschwunden. Ohne zu sagen wohin. Versteckst du dich wieder und sagst mir wieder nicht wo?"

"Nein so ist das nicht. ich bin bei meinen Eltern in den USA."

"Wie weit ist deine...?"

"Meine Rückverwandlung zu dem gutaussehenden Jungen?"

Ran verdrehte die Augen. "Angeber.", murmelte sie in den Hörer. "Nein zu dem eingebildeten Krimifreak und Möchtegerndetektiv."

"Hey Moment mal, immerhin habe ich die Fälle deines Vaters gelöst."

"Jaja, schon gut. Also, wie weit bist du?"

"Kannst du es nicht erwarten mich wiederzusehen?"

Ran starrte auf ihr Handy. Er spielte mit ihr. Er spielte mit ihren Gefühlen, von denen er wusste. Mit ihren Gefühlen, von denen er glaubte, das sie immer noch existierten. Und zu allem Überfluss stimmte das auch noch. Woher wusste er das nur. War sie so leicht zu durchschauen? Doch musste sie sich das gefallen lassen? Nein. Sie liebte ihn und er wusste es, aber trotzdem musste sie sich das nicht gefallen lassen, das nicht. "Dann bleib wo der Pfeffer wächst.", sagte sie grimmig und legte auf. Verdammt. Ran fluchte. Er hatte sie geärgert, wie immer. Und sie hatte sich auch noch ärgern lassen, auch wie immer. Dieses Spiel aus Kindertagen hatten sie beide also immer noch nicht abgelegt. Dabei war sie doch so froh gewesen, das er sich nach so langer Zeit gemeldet hatte.

Das Handy in ihrer Hand piepste. Eine SMS von Shin-ichi. 'Komme morgen wieder in Japan an. Holst du mich ab? Ich habe dir was zu sagen. Shin-ichi'

Ihn abholen? Nach diesem Anruf? Naja, dachte sie, sie konnte ja nochmal darüber schlafen.

Früh am nächsten Morgen wurde sie wach. Sie setzte sich auf. Heute kam Shin-ichi wieder. Und er hat sie darum gebeten ihn abzuholen. Sie und keine andere. Na toll, Ran zog ein beleidigtes Gesicht. Dieser miese Kerl, er hatte nicht mal geschrieben wann er landen würde. Seufzend erhob sie sich. Sie schlurfte ins Wohnzimmer. Kurze Zeit und zwei Telefonate später stand auf ihrem Zettel eine Uhrzeit. Noch 4 Stunden, stellte sie nach einem Blick auf die Uhr fest. Dann saß er jetzt also schon im Flieger. Also gut. Kurz entschlossen ging sie ins Bad. Wenn sie halbwegs nett aussehen wollte, sollte sie sich jetzt fertig machen. Denn die Möglichkeit nach so langem warten, eine Antwort auf ihre Frage zu bekommen, wollte sie sich nicht nehmen lassen. Egal wie fies oder unmöglich Shin-ichi sich ihr gegenüber benahm, heute wollte sie die Situation zwischen ihnen klären.
 

Die Fahrt durch die Stadt zum Flughafen war alles andere als beschaulich. Doch sie hatte es geschafft. Ran ordnete ihr Kleidung. Sie war hier. Hier im Getümmel des Flughafens dieser Großstadtmetropole. Der Dreh und Angelpunkt in die Ferne, das Tor, das Japan mit der Welt verband. Auf der Anzeigetafel suchte sie nach dem Flug aus L.A. Noch blinkten die Lichter, welche die Landung signalisierten, nicht auf. Es war ja schließlich auch noch Zeit. Kurzerhand schlenderte Ran durch die Hallen, hielt an den Geschäften an und betrachtete die Auslagen. An einem Kosmetikladen blieb sie länger stehen. Sie war 19. Nicht das es etwas Besonderes war, aber die Zeit in der sie sich kindisch benahm, sollte für sie nun beendet sein.

Es kam aus heiterem Himmel. Das erste mal in ihrem Leben dachte sie daran, das sie für einen Jungen unwerfend aussehen wollte. Sie sah an sich herab. Dazu hatte sie ja extra ein hübsches Kleid ausgesucht, doch das Highlight fehlte irgendwie. Ihre Augen blieben an einem Maskara hängen. Sollte sie ihre Augen vielleicht betonen oder lieber ihre Lippen? Ihre Blicke wanderten zu den Lippenstiften. Nein, zu aufdringlich wollte sie nicht aussehen. Sonoko benutzte schon seit einiger Zeit Kosmetika, etwas was sie bisher ablehnt hatte. Und Sonoko sah manchmal echt aufgedonnert aus. So wollte sie Shin-ichi nicht entgegentreten. Sie entfernte sich vom Geschäft. Wenn sie Shin-ichi geschminkt sah, würde er sie mit Sicherheit auslachen. Doch war sie nicht Frau genug für sich selber zu entscheiden? Es war fast ein Jahr ins Land gegangen und in dieser Zeit hatte sie sich doch auch weiterentwickelt. Konnte Shin-ichi davon ausgehen, das sich nicht verändert hatte, das alles noch so ist, wie es war als er Japan verlassen hatte? Außerdem wird auch er einen Entwicklungsschub mitgemacht haben. Kurzentschlossen drehte sie sich auf den Hacken um und betrat das Geschäft. Doch schon bald verließ sie es wieder und steuerte eine öffentliche Toilette an. Als sie beim rausgehen die Tür hinter sich schloss, wirkten ihre Wimpern voller. Ihre Augen schienen größer zu sein und ihr Blick schaute unschuldiger drein.

Ran schlenderte weiter. Hin und wieder warf sie noch einige Blicke in die Geschäfte. Im Glas konnte sie sich immer wieder betrachten. Sah sie auch wirklich gut aus? Sie war unschlüssig. Wieso tat sie das alles nur? Für Shin-ichi? Nur um ihn zu beeindrucken? Sie wusste doch gar nichts über seine Gefühle. Wieso also wollte sie ihn unbedingt beeindrucken? In der Spiegelung konnte sie erkennen, wie einige junge Männer sie im vorbeigehen bewundert musterten. Sie sah ihnen nach. Einer lächelte sie sogar beim umdrehen vielsagend zu. Gut, stellte Ran fest, ich bleibe so. Soll Shin-ichi doch sehen, das sie auch Chancen bei anderen hatte.
 

Sie hob ihre Hand und sah auf die Uhr. Es wurde Zeit. Zügig ging sie zum Eingang des Terminals zurück. Gespannt blickte sie auf die Anzeige.

Dann blinkten die Lichter auf. Die Aufregung stieg in ihr. Nur noch wenige Minuten und sie und Shin-ichi würden sich wieder gegenüberstehen. Aber erste einmal musste er draußen sein. Sie trat an die Scheibe heran, welche den Ankunftsbereich vom Terminal trennte. Neben ihr blieben andere Menschen stehen, die ebenso auf die Ankunft ihrer Angehörigen warteten. Sie holte Luft und starrte angespannt in die Richtung aus der die Passagiere des Fluges zu erwarten waren. Noch war niemand zu sehen. Doch sie kannte die Prozedur. Das Flugzeug landet, rollt zum Terminal. Dann erfolgt das Aussteigen. Bis alle ihr Handgepäck aus den Fächern genommen und sich dann aus dem Flugzeug geschält hatten, dauert das auch eine Weile. Die Überseeflugzeuge waren nicht gerade klein. Und wenn man erst einmal aus dem Flugzeug war, musste man noch den Weg vom Flugzeug zum Gebäude zurücklegen. Wenn man Pech hatte und das Flugzeug auf dem Vorfeld blieb, bedeutete das zusätzlich noch eine Busfahrt. Aber das war hier nicht zu erwarten.

Die ersten Passagiere kamen. Ran streckte sich. Ihre Augen suchten nach einer bekannten Bewegung, nach dem bekannten Gesicht. Sie überlegte. Sie hatte Shin-ichi lange nicht gesehen. Ob er sich verändert hatte? Sicher nicht. Sie war schließlich auch noch die, die er kannte. Vielleicht waren ja auch seine Eltern mitgekommen. Und die würde sie auf alle Fälle erkennen.
 

Kaum hatte sie den Gedanken zu Ende gedacht, sah sie Yukiko um die Ecke biegen. Neben ihr erschien Yusaku. Seine Eltern waren also schon mal da. Fehlte nur noch Shin-ichi. Doch wo war er? Ihr Blick blieb an einem jungen Mann hängen, wenige Meter hinter Shin-ichi's Eltern. Das..., sie konnte es nicht glauben. Unsicher schloss sie die Augen und öffnete sie wieder. Das da war Shin-ichi. Er hatte sich verändert, eindeutig. Seine verspielten Gesichtszüge waren verschwunden. Es wirkte markanter, männlicher, interessanter. Sie schluckte. Das war er also, ihr Shin-ichi. Sie spürte wie ihr Herz hinauf bis zum Hals schlug. Nichts, aber auch gar nichts hatte sich an ihren Gefühlen für ihn geändert. Noch immer zog seine Gestalt sie an, seine Augen, seine Haltung. Äußerlich war er gereift. Und selbst sein Charakter wird sich gefestigt haben. Er war erwachsen geworden. Soviel stand schon mal fest. Auch wenn er gestern am Telefon nicht unbedingt so geklungen hatte.

In diesem Augenblick entdeckte er auch Ran. Ein Lächeln huschte über sein Gesicht. Zaghaft winkte er ihr zu. Und ebenso zaghaft winkte sie zurück. Yukiko die das mitbekommen hatte, winkte ebenfalls. Gemeinsam traten die drei an das Gepäckband. Ran konnte erkennen, das Yukiko etwas zu ihrem Mann und zu Shin-ichi sagte. Zwischen ihr und ihrem Mann entwickelte sich ein Gespräch. Shin-ichi hörte zu und schaute hin und wieder zu Ran hinüber, so als wolle er sich überzeugen, das sie noch immer dort stand. Er wirkte nervös, fand Ran, sehr nervös. Etwas was für Shin-ichi ungewöhnlich war. Und sein ständiges herüberlinsen, seine stete Unruhe schien sich auf sie zu übertragen.

Während sie so wartete und Shin-ichi beobachtete, überlegte sie sich über was sie wohl mit ihm, unterhalten sollte. Über den Flug? Nein das war einfallslos. Über sein Leben als Conan? Nein so genau wollte sie nicht wissen, was er so alles gedacht hatte, als er bei ihr lebte. Über seine Rückverwandlung? War es nicht ein wenig geschmacklos? Sie konnte sich über den bald folgenden Abschluss der Schule mit ihm unterhalten. Immerhin hatte er eine Menge verpasst. Aber sicher wird er privat gepaukt haben. Das sollte also kein Thema für ihn sein. Somit kannte sie seine Antwort also schon. Vielleicht sollte sie ihn fragen, warum er ausgerechnet sie gebeten hatte ihn abzuholen. Nein auch nicht gut. Denn auch hier kannte sie die Antwort schon. Sie haben immer alles gemeinsam getan, seit sie sich als Kinder das erste Mal begegnet waren. Sie konnte keinen Anfangspunkt finden, den sie geschickt nutzen konnte, um auf ihre eigentliche Frage umzuschwenken. Und gleich mit der Tür ins Haus fallen wollte sie auch nicht. Das war peinlich. Einfach fragen 'Shin-ichi liebst du mich?' und wenn er 'Nein' sagt sich umzudrehen und zu gehen, nein, das war einfach nicht ihr Stil. Also gab sie auf nachzugrübeln. Irgendwas wird sich schon finden.
 

Shin-ichi griff nach einem Koffer und zog ihn vom Band. Seine Eltern warteten bereits. Sie begaben sie sich zum Ausgang. Auch Ran setzte sich in Bewegung. Für einen Moment verschwanden die drei aus ihrem Blickfeld. Geduldig wartete Ran. Dann schoben sie Yukiko, Yusaku und Shin-ichi durch die Tür.

Shin-ichi lief geradewegs auf sie zu. Kurz bevor er sie erreicht hatte, blieb er stehen. Wortlos musterte er sie. Seine Augen klebten förmlich an ihr. Sie war wunderschön seine Ran. Er konnte kaum glauben, das sie sich in der kurzen Zeit so verändert haben konnte. Sie war eine richtige junge Frau geworden. Bestimmt wurde sie nur so vom männlichen Geschlecht umlagert. Es wurde höchste Zeit das er wieder an ihrer Seite war und sie vor aufdringlichen Verehrern beschützte. Ihm wurde heiß. Verehrer! Er hatte gestern gar nicht klammheimlich rausbekommen können, ob sie gebunden war oder nicht. War sie noch Single, wartete sie noch immer auf ihn oder hatte sie jemanden gefunden der sie glücklich machte? Immerhin hatte sie ihre Augen geschminkt. Etwas was sie früher nie getan hatte. Nicht das es ihm missfiel, im Gegenteil es stand ihr ausgezeichnet. Sie hatte Gespür dafür was ihm gefiel. Oder hatte sie etwa begonnen Jungen um ihren Finger zu wickeln? Doch was war mit ihm? Er, der ihr schon seit Jahren nicht wiederstehen konnte?

"Du bist wunderschön Ran.", entfuhr es ihm noch ehe er darüber nachdenken konnte, was er ihr eigentlich sagen wollte.

Ran sah ihn irritiert an. Damit hatte sie nicht gerechnet. Sein erstauntes Gesicht trug auch nicht gerade dazu bei, ihn besser zu verstehen.

"Du bist wunderschön Ran.", wiederholte sich Shin-ichi. Seine Hand ließ den Koffer los, der neben ihm auf den Boden aufschlug.

"Ihr Anblich haut ihn glatt um.", hörte sie Yukiko kichern.

"Bist du...? Hast du...?" Shin-ichi errötete. "Hast du einen festen Freund?"

"Das kommt darauf an, was du darunter verstehst."

"Hast du jemanden mit dem du ausgehst? Jemanden der dir am Herzen liegt.", flüsterte er schüchtern. Er schämte sich ihr direkt die Frage zu stellen, doch sie drängte aus ihm einfach so heraus.

"Tja weißt du...," Ran schluckte. Diese direkte Frage zum Thema Gefühle, so unerwartet. Eigentlich hatte sie es vermeiden wollen, doch nun fing er von sich aus an. "..., ich habe einen Freund mit dem ich schon ziemlich lange gemeinsam durch das Leben gehe. Irgendwann habe ich festgestellt, das ich ihn liebe. Wer das ist, brauche ich dir nicht zusagen. Du weißt wen ich meine. Allerdings bin ich mir nicht so sicher, was ihn angeht. Denn in der letzten Zeit hat er sich ziemlich rar gemacht."
 

Shin-ichi senkte den Kopf. Er wusste von wem sie sprach, von ihm. Aber, ob sie ihn noch immer liebte, darüber hatte sie kein Wort verloren. Doch gab es Hoffnung das sie es noch tat. Immerhin war sie hier. Er glaubte fest daran, denn wenn sie nichts mehr für ihn empfand, dann wäre sie nicht gekommen. "Dieser Junge von den du sprichst, auch er liebt dich Ran." Shin-ichi hob den Kopf und blickte Ran entschlossen an. Mit fester Stimme fuhr er fort. "Er hatte es nur nie gewagt es dir zu sagen. Eher hat er sich zum Trottel gemacht, nur um seine Gefühle zu vertuschen. Er hat immer wieder versucht seine Schwächen vor dir zu verbergen. Als er von deiner Liebe erfuhr, war es für ihn zu spät auch dir seine Gefühle zu gestehen. Er war nicht mehr er selbst, er war nicht mehr so, wie du ihn kanntest. Deshalb blieb ihm nichts anderes übrig als zu schweigen. Denn wenn er dir deine Liebe gesteht, wollte er wieder so vor dir stehen, wie er dich verlassen hatte. Und dann gab es ja noch einen Grund dir nichts zu sagen. Mit seinem Schweigen hat er versucht dir dein Leben zu retten. Bis heute hofft er, dass du seine Gründe für sein Handeln verstehen wirst."

Einige Leute waren stehen geblieben und sahen verwundert der Szenerie zu.

"Ich bin dieser Junge. Ich bin derjenige, der dich liebt. Und ich wünsche mir nichts sehnlicher, als das ich mein Leben mit dir verbringe." Shin-ichi rutschte auf die Knie. "Deshalb bitte ich dich, verzeih mir. Und ich frage dich, möchtest du auch dein Leben mit mir teilen, dann werde meine Frau."

Ran sah auf Shin-ichi. Er kniete vor ihr, hatte seinen Blick zu Boden gerichtete. Er hatte ihr seine Gefühle offenbart, hatte ihr diese eine ganz bestimmte Frage gestellt und wartete nun kniend vor ihr, wartete auf eine Antwort. In aller Öffentlichkeit. Sie konnte ihm nicht sofort eine Antwort geben, so überrascht war sie von seinen Worten. Denn mit dem was er ihr eben gesagt hatte, hatte sie nicht gerechnet.

Gemurmel um sie herum entstand.

"Wie romantisch.", hörte sie eine Frau sagen.

"Sag ja.", meinte eine andere Stimme.

"Greif zu, das ist deine Chance."

"Erlöse ihn."

"Schau ihn dir an, er betet dich an. Also zögere nicht."

"Das ist doch Shin-ichi Kudo. Mädchen, die beste Partie die du bekommen kannst. Nimm ihn."

Immer mehr Stimmen wurden laut. Die Menschen drängten sich zusammen. Und unter ihnen bahnte sich ein korpulenter Mann seinen Weg durch die Gruppe die sich um Ran und Shin-ichi gebildet haben.

"Bitte gehen sie weiter. Hier gibt es nichts zu sehen." Ran sah auf und in die Augen von Inspektor Megurè. "Ran", meinte er erstaunt. "Was machst du denn hier?"

"Ich habe...," Ihre Augen wanderten zurück zu Shin-ichi. "..., Shin-ichi ist wieder in Japan. Ich habe ihn abgeholt."

"Shin-ichi?" Die Augen des Inspektors begannen zu leuchten. Doch dann sah er zu Shin-ichi hinunter. "Aber was ist denn hier los?" Unschlüssig und etwas irritiert sah der Inspektor sich um.

"Schön dich zu sehen Jyuzou." Yusaku trat auf ihn zu.

"Yusaku! Du auch wieder hier. Schön dich zu sehen." Inspektor Megurè war sichtlich erfreut. "Als ich eben hörte, das Shin-ichi wieder da ist, hab ich schon gehofft er würde uns helfen." Er dämpfte seine Stimme. "Wir haben hier einen Mordfall. Doch du bist mir sogar noch willkommener. Auch wenn Shin-ichi gut ist, aber ich glaube er muss noch viel lernen. Außerdem werde ich das Gefühl nicht los, das er hier eine äußerst wichtige Sache durchzieht und wir ihn nicht stören sollten."

"Schweigen wir drüber." Yusaku musste lächeln. "Lass uns gehen. Ich werde mir mal die Sachen ansehen."

Yusaku schob den Inspektor weiter.
 

"Willst du nicht hinterhergehen?", fragte Ran Shin-ichi, die die Unterhaltung mitverfolgt hatte. Sie kannte Shin-ichi. Wenn es irgendwo nach Mord roch, war er nur schwer zu halten. Selbst wenn er versuchte sich zurückzuhalten, war es ihm doch anzumerken, das er gerne den Fall genauer betrachten würde.

"Nein." Shin-ichi schüttelte den Kopf. "Zu oft bin ich einem Fall hinterhergelaufen und habe das wichtigste in meinem Leben zurückgelassen. Dieses Mal nicht. Dieses Mal bleibe ich, bevor ich es verliere, bevor ich dich verliere." Shin-ichi war sich sicher, er würde so lange hier bleiben, bis er eine Antwort von ihr bekommen würde. Eigentlich hatte er vor, einen romantischen Abend mit ihr zu verbringen, aber ihr Anblick hatte all seine Pläne über den Haufen geworfen.

Ran ging zu ihm in die Knie. Ihre Augen suchten Kontakt zu seinen. Aber Shin-ichi hatte seine Blicke zu Boden gerichtet. Eine einzelne Träne rollte seine Nase herab. Wie tief musste seine Liebe sein, fragte sich Ran, das er für sie einen Fall sausen ließ, das er sogar weinte. Nur für sie. Seine Liebe die er ihr eben gestanden hatte, musste tiefer sein, als sie es sich vorstellen konnte. Doch nun lag es an ihr. Sie würde diese Situation mit nur einem Wort auflösen. Nur ein Wort. Ein Wort das weitreichende Folgen nach sich zog. Nur ein Wort, in dem sie bestimmte, wie es weiter gehen sollte. Ein Wort von solcher Wichtigkeit, wie sie noch nie eine Entscheidung getroffen hatte. Für sich und für ihn. Wie konnte er ihr nur diese Last aufbürden. Nein, die Entscheidung hatte er bereits gefällt. Was blieb, war seine Bitte. Die Bitte ihm zu folgen. Doch konnte sie ihm diese Bitte denn abschlagen? Jetzt wo er sich ihr gegenüber offenbart hatte. Immerhin hatte er den größten Schritt getan, hatte er sich zu diesem Schritt entschieden. Es bedurfte nur noch ihrer Zustimmung.

"Ja Shin-ichi. Ich verzeihe dir. Und ich möchte deine Frau werden, denn ich liebe dich noch immer."

Innerhalb eines Bruchteils von einer Sekunde richtete sich Shin-ichi etwas auf und zog Ran in seine Arme. Sie konnte seine Erleichterung spüren. Seine Arme die sich fest um ihren Körper zogen, seine Hand mit der er ihren Kopf hielt.

Jubel brach um sie herum aus.

Ein wenig peinlich war es Ran schon, das sie für so einen Wirbel sorgten. Aber was soll es. Ein Lächeln glitt über ihr Gesicht. Hauptsache Shin-ichi war bei ihr. "Wenn ich mitkomme, gehst du denn deinen Vater zeigen was in dir steckt? Oder konntest du ihn schon davon überzeugen?", flüsterte Ran Shin-ichi ins Ohr.

Er zog seinen Kopf zurück und schaute ihr in die Augen. "Nein konnte ich noch nicht. Und wenn du es wirklich willst, gehen wir hinterher."

Ran grinste. "Was meinst du wie sehr ich meinen Meisterdetektiv vermisst habe. Ich will wieder sehen, wie du über das Verbrechen triumphierst. Schlage deinen Vater."

Sie erhoben sich und die Menschenmenge um sie herum begann sich aufzulösen.

"Hey, die Koffer.", rief Yukiko den beiden hinterher.

"Hol einen Kofferwagen." Shin-ichi drehte sich zu seiner Mutter um.

"Geh schon weiter. Ich helfe deiner Mutter." Ran schob Shin-ichi weiter.

"Du kommst nach?", fragte er zaghaft. Ran sah wie ungern er sie gehen ließ.

"Auf alle Fälle. Ich will doch dein Finale nicht verpassen."

"Du kommst wirklich nach?", fragte er noch einmal unsicher.

"Ich werde es mir nicht nehmen lassen." Ran musste grinsen. So hatte sie ihren Shin-ichi noch nie erlebt.

Shin-ichi schien zufrieden. "Dann werde ich mit der Auflösung warten, bis du da bist." Er beugte sich zu ihr hinunter und hauchte ihr einen zarten Kuss auf ihre Lippen.

Wellenrauschen

Das ist der letzte Wunsch von der ersten Liste. Jetzt haben alle die eine Zahl genannt hatten, einmal ein Kapitel online gestellt bekommen. Die letzte im Bunde ist L-o-H. Schön auch dich in der Runde der Zuhörer zu wissen, nachdem du mich schon eine Ewigkeit begleitest. Danke für deine Treue.

Das nächste Kapitel wird dann eine zweite Nummernnennung sein. Anfangen werden wir dann mit Faenya.

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Ran weckte Conan. "Los zieh dich an.", sagte sie.

Mühsam quälte sich Conan aus den Federn. Draußen hatte sich die Sonne gerade über den Horizont erhoben. Müde rieb er sich über die Augen und warf einen Blick auf seine Uhr. Verschlafen zog er sich seine Badehose und T-Shirt an. Dann folgte er Ran. Sie hatte eine kleine Tasche bei sich.

Schweigend schritten sie beide in Richtung Strand. Menschenleer wurden sie von ihm empfangen. Das Meer rauschte, nichts störte die Stille. Die Luft war noch frisch, der weiche Sand noch unberührt, von den ersten Strahlen der Morgensonne erwärmt. Leise drückte er sich durch die Zehen hindurch.

Ran lief vor ihm. Langsam und bedächtig. Sie kümmerte sich nicht darum wo Conan war. Sie schien ihn vollkommen vergessen zu haben.

Im Grunde genommen hätte ich auch im Bett bleiben können, dachte Conan bei sich.

Ran ließ die Tasche in den Sand fallen. Zog sich ihr T-Shirt aus und trat ins Wasser. Die brechenden Wellen umspülten ihre Beine. Der Wind spielte in ihrem Haar.

Conan ließ sich neben der Tasche nieder. Warum, dachte er herzhaft gähnend, warum musste er so früh am morgen aufstehen. Sein Blick fiel auf Ran. Wahrscheinlich wollte sie nur nicht allein gehen. Sie brauchte nur seine Gesellschaft, auch wenn sie nicht miteinander sprachen.

Von ihrem Körper fasziniert, schaute er sie an. Etwas Gutes hatte das Kindsein auch. So konnte er sie ungeniert beobachten. Wenn er als Shin-ichi hier sitzen würde, würde sie ihn fragen, warum er sie so anstarrte. Wenn sie es überhaupt zugelassen hätte, das er sie an den Strand begleitet.

Er betrachtete sie eingehender. Gedankenverloren stand sie dort im Wasser. Ihre Augen waren auf die Weite des Meeres gerichtet. So wie dort stand, so wie sie in die Ferne, über das Meer schaute, da dachte sie bestimmt an ihn. Ihre Sorgen, deutlich konnte er sie spüren. Und die stimmten ihn traurig.

Conan schaute sich um. Die ganze Atmosphäre, die Stimmung, und sie beide allein am Strand. Ran hatte Sinn für Romantik. Er fing an zu träumen. Wenn er nur Shin-ichi wäre. Er zog die Beine an und schlang seine Arme darum. Seine Augen hingen an Ran fest. Wie gerne würde er jetzt hinter sie treten. Wie gern würde er sie jetzt in den Arm nehmen. Ein wunderschöner Augenblick ihr zu sagen, welche Gefühle er für sie hatte. Stattdessen konnte er nur hier sitzen und musste mit ansehen, wie sie in ihren Träumen versank, wie sie sich in ihrer Einsamkeit einschloss. Ob sie weinte? Er konnte es nicht sehen. Wundern würde es ihn jedoch nicht. Ran, dachte er, Ran du bist und bleibst mein Mädchen. Wenn ich wieder Shin-ichi bin, dann werde ich dich einladen. Einladen hierher. Einladen zu einem Urlaub. Nur wir zwei. Und ich schwöre, ich werde mir einen Wecker stellen, damit ich deine Träume wahr werden lasse. Dann werden wir beide einen Morgenspaziergang machen. Allein. Hand in Hand. Wie ein verliebtes Paar, das wir dann sein werden.

Conan richtete sich auf. In Ran war Bewegung geraten. Sie lief weiter ins Wasser. Dann tauchte sie mit dem Kopf voran unter.

Conan erhob sich und sprintete zum Wasser. Spritzend tauchte auch er in die Wellen ein. Dicht neben ihr kam er wieder hoch, sah in ihre traurigen Augen. Also doch, sie hatte bestimmt geweint.

"Gehen wir wieder.", sagte sie ausdruckslos und machte sich auf den Weg an den Strand. Aus der kleinen Tasche holte sie ein Handtuch und reichte Conan ein zweites.

Nachdem sie sich abgetrocknet hatten, machten sie sich auf den Rückweg zur Pension. Der Strand füllte sich langsam mit Menschen. Es wurde lauter.

Conan drehte sich um. Die Stimmung schwand. Sie beide würden jetzt wieder in den Alltag zurückkehren. Jeder würde seine Träume beiseite schieben. Solange bis die Ruhe und Einsamkeit sie wieder hervorbrachte und sich jeder voller Sehnsucht wieder in die Arme des anderen wünschte. Solange bis er sein Versprechen das er sich eben gegeben hatte wahr machen konnte, solange bis er sie endlich in seine Arme schließen würde.
 

*
 

Ran schaute Shin-ichi verdutzt an. Hatte sie sich eben verhört? Shin-ichi hatte sich zu einem Urlaub eingeladen. Nicht etwa seine Eltern, wie schon gelegentlich passiert, sondern er. Sie beide ganz allein, sie beide würden allein ans Meer verreisen.

"Was ist? Kommst die nun mit?", fragte Shin-ichi ungeduldig nach. Wenn sie so zögerte und am Ende noch ablehnte, würde sein schöner Plan den Bach runter gehen. Dann könnte er sein sich gegebenes Versprechen nicht einlösen.

Ran nickte zaghaft. Shin-ichi war erleichtert. Doch schon straffte sich sein Körper. Hoffentlich hat sie nicht mitbekommen wie sehr er darauf gehofft hatte, das sie mitkommen würde. Doch nun war es soweit.

Wenige Wochen später bezogen sie ihre Zimmer. Zwar hatten sie heute getrennte Zimmer, aber es war die gleiche Pension in der sie damals ihren Urlaub verbrachten. Shin-ichi hatte so einige Mühe gehabt, die Zimmer zu reservieren.
 

Shin-ichi stellte den Wecker aus. Er griff zum Telefon und wählte die Nummer von Rans Zimmer. Es dauerte eine Weile bis sie abnahm.

"Ich bin es Ran, Shin-ichi. Zieh dich an. Vergiss nicht die Badesachen. Wir treffen uns unten." Dann legte er auf. Schnell zog er sich an und begab sich zum Treffpunkt. Kurze Zeit später trat Ran neben ihn.

"Kannst du mir verraten…?", fragte Ran wurde aber unterbrochen.

"Nein kann ich nicht. Lass dich einfach überraschen."

"Was soll das ganze. Es ist früh an Morgen. Kein Mensch ist jetzt schon auf den Beinen. Oder sagen wir mal sehr wenige."

"Das ist doch der Sinn und Zweck. Meinst du nicht auch?"

Ran sah Shin-ichi irritiert an.

Ihre Augen, dachte Shin-ichi, sie haben wieder diesen traurigen Schimmer. Sie erinnert sich bestimmt daran, das sie hier war. Und sie wird ihre Gefühle von damals auch nicht vergessen haben. Vielleicht war es doch keine gute Idee hierher zukommen. "Hey Ran.", sagte er sanft zu ihr. "Es wird alles gut." Dann nahm er sie bei der Hand, schulterte die Tasche und zog sie mit sich. Gemeinsam liefen sie den Gehweg entlang. Seltsam, ihre Hand, sie lag noch immer warm in seiner, seit er sie ergriffen hatte. Ran ließ sie ihm, wie selbstverständlich.

Shin-ichi folgte den Weg in Richtung Strand. Neben ihm lief Ran. Alles schien so unberührt wie damals. Shin-ichi fühlte sich zurückversetzt. Zurückversetzt zu dem Tag, als er Ran hierher folgte. Für einen kurzen Augenblick blieb er stehen und ließ die Atmosphäre auf sich einwirken. Dann ließ er sich im Sand nieder. Ran blieb unschlüssig stehen.

"Erinnert dich das an was?", fragte er.

Ran schüttelte den Kopf. Dann trat sie ins Wasser. Das Meer rauschte. Shin-ichi trat hinter sie.

"Tut es doch. Du hast schon einmal hier im Wasser gestanden und voller Sehnsucht in die Ferne geschaut."

Ran lief ein kalter Schauer über den Rücken. Woher wusste er das?

"Wir waren schon einmal hier.", sagte er leise. "Wir beide. Kannst du dich nicht erinnern?"

Ran senkte den Kopf. Damals. Es war schon merkwürdig genug, das Shin-ichi diesen Ort ausgewählt hatte, es war ebenso merkwürdig, das sie in der gleichen Pension abgestiegen waren. Aber das merkwürdigste war, das er so früh aufstand um mit ihr ans Meer zu gehen. Damals hatte sie es auch getan. Den Besuch am Meer um der Morgensonne entgegenzuschauen und sich von der Natur gefangen nehmen zu lassen. Nur so konnten ihre Gedanken frei sein, konnte sie ihre Träume fliegen lassen. Frei, so wie sich ein Vogel in die frische Morgenluft erhebt. Und nun waren sie beide hier. Hier an diesem Ort. Außerdem was hatten seine Worte zu bedeuten? 'Sie waren beide schon mal hier!' Damals hatte sie doch Conan mitgenommen. Sollte es etwas sein, das er doch Conan war?

"Ich habe dort am Strand gesessen. Der Kleine mit der Brille."

In Ran begann es zu brodeln. Dann war es also wahr. "Du..." Sie drehte sich blitzartig um. Mit der Hand holte sie aus.

Doch Shin-ichi stand zu nah. Geschickt hielt er sie am Handgelenk fest, konnte somit den Schlag der gegen ihn gerichtet war abfangen.

"Du…" Tränen traten in ihre Augen. Sie konnte es nicht verhindern. So tief verletzt fühlte sie sich.

"Nicht das du mich falsch verstehst Ran.", begann Shin-ichi. "Aber ich will dich nicht aufziehen oder so etwas ähnliches." Er zog sie in seinen Arm. "Ich habe deinen Traum gesehen und ich wollte ihn einfach nur für dich wahr werden lassen. Ich wollte doch nur unseren Traum wahr werden lassen. Mehr nicht.", flüsterte er. "Und ich dachte, dieser Ort an dem dein Traum so deutlich sichtbar war, wäre der beste Ort dafür."

Ran schmiegte sich an Shin-ichi. Sie war nicht in der Lage sich gegen ihn zu wehren. Seine Worte drangen tief in sie ein. Ihr Traum? Ihr gemeinsamer Traum?

"Ich liebe dich und ich möchte für immer mit dir zusammen sein.", fuhr Shin-ichi fort.

Eine hohe Welle rollte dem Strand entgegen und warf die beiden fast um.

Ran sah Shin-ichi an, noch immer mit Tränen in ihren Augen.

"Hör auf zu heulen. Ich bin bei dir und ich werde dich auch nicht allein lassen. Das ich dir damals die Wahrheit verschwiegen habe, hatte seinen Grund. Aber eines kannst du mir glauben, die Zeit, sie war nicht einfach für mich. Ich war dir noch nie so nah und doch auch noch sie so weit entfernt. Ich habe deine Tränen gesehen und doch konnte ich sie nicht trocknen. Sie haben sich tief in mein Herz eingegraben und das tat unheimlich weh."

"Shin-ichi.", schluchzte Ran. Die Wut in ihr war gewichen und das Glück erfüllte sie nun. "Ich liebe dich."

"Ich weiß." Shin-ichi hob Ran auf seine Arme. Vorsichtig trug er sie ins tiefere Wasser. Beide tauchten ein.

Eine Weile schwammen sie im Meer. Doch dann begaben sie sich zurück zum Strand. Shin-ichi wühlte ein Handtuch aus der Tasche und legte es Ran um die Schulter. "Was hältst du von einem kleinen Strandspaziergang?"

Ran nickte. Bedächtig zogen sich die beiden ihre Shirts an.

Hand in Hand schlenderten sie am Ufer entlang. Wie ein verliebtes Paar.

Das Meer rauschte, Der Wind spielte mit ihren Haaren. Einige Möwen kreischten in der Luft. Die Sonne strahlte von blauem Himmel. Ein richtig romantischer Ort für zwei Verliebte. Und beide störten sich nicht an den anderen Menschen, die anfingen den Strand zu bevölkern. Sie waren glücklich, endlich zu zweit und das genossen sie in vollen Zügen.

Sommergefühle

Heute ist der Beginn der zweiten Liste. Richtig Faenya es ist Nummer 27. Und in dieser Shortstory begegnet uns eine Figur, die es im Original nicht gibt. Aber ich hoffe, auch sie wird irgendwann mal auftauchen. Sie muss einfach.

Und auch diese Figur, wird euch im Laufe der Shortstories noch einmal begegnen. So wie das Grundmuster vom letzten Kapitel euch schon mal begegnet ist.

Die beiden, 'Leise rieselt der Schnee' und auch 'Wellenrauschen' gehören quasi zusammen. Das gleiche Muster, nur einmal im Sommer, einmal im Winter. So wie die Handlung einmal mit Conan und einmal mit Shin-ichi durchgespielt wird. Ich sagte ja bereits am Anfang, das ich oft mit verschiedenen Variationen gearbeitet habe.

Doch beginnen wir hiermit. Und ich hoffe ihr erwartet auch die zweite Shortstory mit der neuen Figur. Aber eines schminkt euch ab. Die Nummer werde ich euch nicht verraten. *gemeingrins* Und per Logik ist nicht darauf zu kommen.

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Shin-ichi saß auf dem Zaun und schaute über die Weite der sich vor ihm ausbreitenden Ebenen. Sie war bedeckt von einer Wiese, auf der tausende von Blumen blühten. Die Luft war warm, die Atmosphäre so friedlich. Ein schwacher Luftzug ließ die Blumen mit ihren Blüten nicken und schickte ihm deren zarten, honigsüßen Duft herüber. Es war so schön hier, weitab von der Großstadt. Ein Ort zum ausspannen und träumen. Und mitten drin wandelte Ran.
 

"Warum bist du nicht bei ihr?"

Shin-ichi drehte sich um. "Oma.", sagte er. "Nein ich glaube sie will allein sein."

"Du bist wie dein Vater. Der hat damals auch hier gesessen und Yukiko hinterhergesehen."

"Ach wirklich?" Verlegen wendete sich Shin-ichi wieder der Wiese zu. Eigentlich würde er jetzt gerne neben ihr sein. Doch stattdessen begnügte er sich nur damit, sie im Auge zu behalten. Wenig, aber er war froh, das er es überhaupt tun konnte, froh das sie ihn überhaupt wieder hierher begleitet hatte.

"Es ist schön, das du sie noch immer mitbringst. Sie tut dir gut. Eine bessere Freundin hättest du nicht finden können. Mit ihrer Natürlichkeit holt sie dich oft genug auf den Boden der Tatsachen zurück."

Shin-ichi schwieg. Seine Großmutter hatte Recht. Ran bezeichnete ihn zwar gelegentlich als eingebildet, aber ohne sie wäre er es mit Sicherheit. Ihr Liebreiz zog ihn immer wieder zu ihr hin, auch wenn sie manchmal ganz schön kratzbürtig sein konnte.

"Sie ist eine würdige Nachfolgerin."

"Nachfolgerin?", fragte Shin-ichi.

"Sie ist die künftige Trägerin und Hüterin."

"Trägerin und Hüterin?"

"Trägerin und Hüterin des Geheimrezeptes des Kudo-Apfelkuchens."

"Was?" Shin-ichi fuhr hoch. Das Wasser lief ihm im Mund zusammen. Der Kudo-Apfelkuchen war etwas ganz Besonderes und sein Rezept war das bestgehütetste Geheimnis der Familie. "Aber Mama ist es doch."

"Nein ist sie nicht. Yukiko kann zwar gut kochen, aber sie ist doch eher im Restaurant anzutreffen. Sie ist eine Person der Öffentlichkeit. Deine Ran jedoch ist bodenständiger. Ich spüre es, sie ist die Richtige. Die richtige Kudo, die das Geheimnis zu schätzen weiß."

"Aber Oma. Ran ist keine Kudo." Shin-ichi schüttelte den Kopf.

"Doch ist sie. Und du wirst sie dazu machen." Die alte Frau schickte sich an den Heimweg anzutreten.

"Oma, wir sind nur gute Freunde.", versuchte Shin-ichi einzulenken. Eigentlich würde er gerne mit Ran zusammensein, aber ihr das zu sagen war doch weitaus schwerer, als er es sich immer vorgestellt hatte. Und nun fing seine Oma auch damit an. Nicht nur das seine Eltern ihn darauf hinstießen, auch seine Freunde und Schulkameraden sprachen ihn ständig darauf an. Wann er es jedenfalls fertig brachte, die Gerüchte in die Tat umzusetzen, wusste er auch nicht.
 

"Shin-ichi!", sagte seine Großmutter vorwurfsvoll und blieb stehen. Sie drehte ihren Kopf zu Shin-ichi um. "Halte mich nicht zum Narren. Ich habe schon viele Jahre an Erfahrungen gesammelt um zu sehen, das du sie liebst. Das weißt du so gut wie ich. Ihr zwei seid füreinander geschaffen. Das war schon immer so. Ich sehe das schon, seit du sie das erste Mal mit hergebracht hast. Und mein Gefühl sagte mir, das sie meine Nachfolgerin wird."

Das erste Mal, als er sie hergebracht hatte? "Wir waren 5 Jahre alt."

"Das tut doch nichts zur Sachen. Mein Gefühl hat mich noch nie getäuscht. Und es hat sich wieder einmal bestätigt. Also sag ihr endlich, das du sie liebst. Sie empfindet nämlich das gleiche für dich. Das sieht jeder." Kopfschüttelnd schlurfte sie weiter.

"Oma?" Die ältere Frau blieb erneut stehen. "Ich hab es versucht, aber nie geschafft. Ich weiß nicht wie ich es tun soll. Kannst du mir einen Rat geben?" Seiner Oma konnte er nichts vormachen. Also wozu es noch abstreiten?

"Dein Vater versuchte es ständig mit irgendwelchen hochtrabenden Formulierungen. Und du folgst den Genen deiner Mutter und denkst, wenn du es theatralisch gestaltest, wirst du eher zum Erfolg kommen. Aber ihr beide scheitert. Ich gebe dir daher den gleichen Rat, wie ich ihn Yusaku gegeben habe. Sag es ihr einfach und geradeaus."

"Ran ist etwas Besonderes, meine Gefühle zu hier sind etwas Besonderes."

"Shin-ichi. Die Liebe ist zwar etwas besonderes, aber dennoch muss man es nicht dramatisieren. Dein Großvater hat mit einer Blume vor mir gestanden und mich einfach gefragt ob ich seine Frau werden möchte. Viel Zeit für irgendwelchen Firlefanz hatten wir nicht. Es hat damals funktioniert, bei Yusaku hatte es letzen Endes auch funktioniert und es wird bei dir auch noch heute funktionieren."

Shin-ichi sah seiner Großmutter nach, die ihrem Haus entgegen strebte. Dann drehte er sich um und seine Augen suchten Ran. Diese hatte sich im Schatten unter einem Baum niedergelassen. "Einfach und geradeaus.", murmelte Shin-ichi. Er sprang vom Zaun runter und lief über die Wiese zum Baum unter dem Ran saß.
 

"Na!?", meinte er als er bei Ran angekommen war.

"Das ist schön hier. So richtig schön ruhig. Kein Stress und kein Lärm der Stadt."

"Ja das tut zur Abwechslung mal richtig gut." Shin-ichi ließ sich neben Ran nieder.

"Du?" Ran sah Shin-ichi ungläubig an. "Du brauchst doch die Aufregung, wie die Luft zum Atmen.", stellte sie verwundert fest.

"Hier gibt es auch Aufregung.", gab er gelassen zurück.

"Was? Welche denn."

"Na…" Shin-ichi beendete den Satz, obwohl er eben erst angefangen hatte.

"Was na?"

Er antwortete nicht, sondern verschränkte seine Arme hinter den Kopf und lehnte sich gegen den Baum.

"Shin-ichi.", nörgelte Ran und ihre Stirn legte sich in Falten.

"Neben dir zu sitzen ist schon aufregend genug.", flüsterte er und vertiefte sich wieder in ein Schweigen.

Ran sah ihn fragend an. Dann schwieg auch sie.
 

Am Abend saßen sie zusammen. "Morgen gibt es Apfelkuchen.", sagte Großmutter Kudo.

Alle richteten sich auf. Die Vorfreude darauf ließ sie aufhorchen.

"Und Ran wird mich unterstützen."

Alle Augen wanderten zu Ran. Ausnahme bildeten Shin-ichi und seine Großmutter, als wäre der Satz der eben gefallen ist, das ganz normalste der Welt.

"Aber Großmutter Kudo." Ran war sichtlich irritiert. "Es heißt doch, es ist ein Geheimrezept."

"Ganz Recht, nur eine kennt es. Und diejenige bin ich. Und ich gebe es an dich weiter, die nächste Trägerin in der Familie. Ewig lebe ich nämlich auch nicht. So wie ich es von der Großmutter meines Mannes bekommen habe, so bekommst du es von mir."

"Aber ich…", stotterte Ran, "… ich gehöre nicht zu der Familie."

"Papperlapapp." Mühsam erhob sich dir Alte. "Du bist Shin-ichi's Frau und trägst unseren Namen. Damit gehörst du zur Familie."

Ran schaute der Frau nach, wie sie aus dem Zimmer trottete. Dann richtete sie ihre Augen auf Shin-ichi. Doch der stand am Fenster und sah der untergehenden Sonne zu. Er stand da, so als würde ihn das alles nicht interessieren. Und seine Eltern machten auch nicht den Eindruck, als würde das, was die alte Dame des Hauses eben von sich gegeben hatte, nicht der Wahrheit entsprechen.
 

Nachdenklich verließ sie das Zimmer, betrat die Veranda und setze sich auf die Schaukel. Kurze Zeit später kam Shin-ichi und setzte sich neben Ran. Die Nacht war hereingebrochen und am Himmel leuchtete ein Meer von Sternen. Beide starrten in die Dunkelheit. Die Grillen gaben ein Konzert von sich und es roch frisch. Die Lampe am Eingang spendete schwaches Licht. Shin-ichi legte seinen Arm um Rans Schulter. Schweigend ließ sie es zu.

"Ran, ich weiß nicht wie ich es dir sagen soll." Shin-ichi hob die Hand und führte sie unter ihr Kinn. Sachte drehte er ihr Gesicht zu sich. "Ständig suche ich nach Worten die das beschreiben sollen, was ich denke. Ständig suche ich nach Gelegenheiten die mich unterstützen sollen, doch es passt alles nicht zusammen. Kein Ort ist gut genug, um dir etwas Wichtiges zu sagen und als Worte, fällt mir immer nur dieser eine Satz ein. Ein schlichter einfacher Satz. Dabei ist es doch so etwas Besonderes was ich dir zu sagen habe."

Ran hob den Kopf von seiner Hand und drehte ihn zu ihrer Schulter auf der noch immer seine andere Hand lag. Dann blickte sie ihm wieder in die Augen.

"Weißt du, Mama und Papa und auch Oma, alle sagen es und ich der eigentlich darüber sprechen sollte, schweige darüber." Er senkte seine Augen. "Alle sehen dich als meine Frau. Und …," Shin-ichi schluckte. Sein Herz fing an zu rasen. "und ich …, ich …," Hastig sprang er auf.

Ran schaute ihn verdutzt an, wie er sich in strammer Haltung vor sie stellte und sich leicht verneigte.

"Ich liebe dich Ran und ich möchte dich bitten meine Frau zu werden." Shin-ichi schloss die Augen. Jetzt war es raus. Direkt, schlicht, einfach, kurz und bündig. Noch hämmerte sein Herz wie wild und noch immer verharrte er in der gebeugten Haltung, wartete auf ihre Reaktion. Er würde diese Haltung nicht eher aufgeben, bis sie geantwortet hatte. Und die Sekunden des Wartens wurden zur Ewigkeit.
 

"Ja.", hauchte Ran nur.

Shin-ichi entspannte sich. Er sah ihre erstaunten Augen, ihre erröteten Wangen die leicht im Licht der Verandabeleuchtung schimmerten. Und er lächelte. Erleichtert ließ er sich wieder neben Ran nieder. Erneut legte er seinen Arm um sie. Doch dieses Mal zog er sie zu sich.

"Ich liebe dich.", flüsterte er noch einmal. Mehr brachte er nicht raus. Und mehr war auch wirklich nicht nötig. Mit diesem einen Satz war alles gesagt, was zu sagen war. Zärtlich rieb er seine Wange an ihrer Stirn.

Ran lehnte sich an Shin-ichi. "Ich liebe dich auch.", flüsterte sie ihm zu.

"Ich weiß."

So saßen sie da. Dicht aneinander geschmiegt und genossen die Nacht. Irgendwann war Ran in seinem Arm eingeschlafen. Shin-ichi hob sie hoch und trug sie ins Haus. Nur leicht wurde Ran wach, doch als er sie niederlegte, schlief sie auch schon weiter. Leise verließ er ihr Zimmer.

Ab sofort gehörten sie wirklich zusammen. Es war eine schwerer Weg gewesen, auch wenn sie beide bereits ahnten, das der Andere die gleichen Gefühle hatte wie man selbst. Doch nun war man sich sicher. Es schmunzelte, schon bald würde sie seinen Namen tragen. Das machte ihn Stolz. Und sie war auserwählt das Geheimrezept zu erfahren. Sie wurde auserwählt, als sie erst 5 war. Seine Großmutter wusste, das Ran in seinem späteren Leben von ihm geliebt wurde. Zu einer Zeit, in der er selbst von Liebe noch keine Ahnung hatte? War es Intuition, Zufall oder Wissen? Sie würde es ihm niemals sagen, das wusste er. Das würde wohl ihr Geheimnis bleiben.

Shin-ichi streckte sich auf seiner Matte aus. Erst spät fand er Schlaf, zu ereignisreich war der vergangene Tag gewesen. Aber in diesem Sommer, hatte er es endlich geschafft, zu seinen Gefühlen zu stehen.

Ein Augenblick zur Ewigkeit

Sorry das ich so lange nicht hier war. Aber das Wetter letzte Woche hat mich total aus der Bahn geworfen. Und dann habe ich in einer kleinen Diskussionsrunde mit meinem Betaleser festgestellt, das dieses Kapitel einige Unstimmigkeiten hatte. Es ist einfach nicht so rüber gekommen, wie ich es gedacht hatte. Also hab ich eben noch mal schnell ein paar Stellen überarbeitet.

Schön das euch die Omi aus dem letzten Kapitel gefallen hat. Ich hoffe ja auch das die beiden irgendwann mal Großeltern von Aoyama-san verpasst bekommen. Immerhin waren die Eltern der beiden nun ja nicht schon steinalt, als Ran und Shin-ichi zur Welt gekommen sind. Warten wir es ab.

Faenya ich muss dich enttäuschen, aber die 17 ist schon weg. Das ist hier das Kapitel 4.

Doch nun will ich euch nicht weiter auf die Folter spannen und das Geheimnis lüften, welches sich hinter ShinichiKudo's 44 verbirgt.

Vielleicht tut uns dieses Kapitel nach dem Schnee gut und bringt unsere Gemüter in Schwung.

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"Wohin?", fragte Ran.

"Na wohin wohl. Immer mir nach." Kräftig schob sich Shin-ichi im Wasser voran.

Ran folgte ihm dicht. Endlich mit ihm allein sein. Doch dann tauchte Shin-ichi weg. Verwundert blickte Ran auf die Stelle, an der sie ihn eben noch gesehen hatte. Noch ehe sie reagieren konnte, trieb ein Körper unter den ihrigen. Erschrocken schrie sie auf. Doch sofort realisierte sie, das es Shin-ichi war. So ruhte sie auf seinem Körper. Haut an Haut. So wie damals, als sie noch klein waren und er ihr das schwimmen beibrachte. Und sein Köper bewegte sich geschmeidig im Takt der Wellen. Lächelnd legte sie ihre Arme um seinen Hals und ließ sich von ihm mitziehen. Langsam aber stetig strebte Shin-ichi, dem aus dem Meer ragenden Felsen zu. Dort angekommen trennten sie sich und Shin-ichi kletterte als erste hinauf. Dann reichte er Ran seine Hand und half ihr aus dem Wasser. Beide ließen sich auf dem heißen Stein nieder.

"Jetzt bin ich wieder der alte.", sagte Shin-ichi und legte seinen Arm um Ran.

"Doch für wie lange?", fragte sie und schmiegte sich hinein.

"Darüber will ich nicht nachdenken." Nein dazu hatte er wirklich keine Lust. Es war schon eine Erleichterung, das sie wusste, das er im Moment als Conan Edogawa herumlief und für einen Augenblick wieder er selbst war, aber an das Später, an die Rückverwandlung, nein daran wollte er nicht denken. Was er wollte, war mit Ran allein sein. Was für ihn zählte war das hier und jetzt. Und jetzt genoss er es, das Ran in seinem Arm lag. Das Gefühl, welches ihn noch vor einer Stunde gefesselt hatte, ergriff ihn wieder. Das Verlangen ihre Lippen zu küssen wurde immer stärker. Also beugte er sich über sie und küsste sie.

Shin-ichi überlegte. Sie beide waren weit weg, allein und niemand konnte sie sehen. Warum also nicht mehr versuchen? Also öffnete er Ran's Bikini-Oberteil und legte sie dann auf den Rücken. Zärtlich strich er ihr, leicht über sie gebeugt, mit seiner Hand über die Brust. "Ich liebe dich.", flüsterte er der erröteten Ran ins Ohr, während er ihr Oberteil auszog. Er wünschte sich, das dieser Moment nie vergehen sollte. Doch da...
 

"Hallo ihr zwei."

Shin-ichi schoss hoch und Ran tauchte mit einem beherzten Sprung ins Wasser ein. Shin-ichi warf ihr noch ihr Oberteil nach. Ran griff es und dann war sie unter der Oberfläche verschwunden.

Keuchend kam Sonoko am anderen Ende des Felsens hochgeklettert. Shin-ichi war bedient. Diese Sonoko, brummte er in sich hinein.

"Wo ist Ran?", fragte Sonoko schwer atmend und sah sich um.

"Fische fangen."

Ran tauchte auf und kletterte auch wieder aus dem Wasser.

"Ich habe es platschen gehört. Warum bist du ins Wasser gesprungen?", fragte Sonoko und ließ sich neben Ran nieder.

Dieses Mal war es Shin-ichi der kopfüber ins Wasser hechtete. Ran jedoch schwieg.

"Ich habe euch doch nicht gestört oder?", wollte Sonoko schmunzelnd wissen.

"Doch hast du.", blaffte Shin-ichi zurück, der beim auftauchen Sonoko's Frage mitbekommen hatte.

"Ran?" Sonoko betrachtete ihre Freundin, die leicht errötet und mit verklärtem Gesicht neben ihr saß.

"Du bist doch diejenige welche mich immer damit aufgezogen hat, dass ich als braves Hausmütterchen auf meinen Ehemann warte.", sagte Ran leise. "Kannst du dann nicht verstehen, dass ich, wenn er dann da ist, mit ihm allein sein möchte? Ich habe mich wirklich auf die Ferien mit dir und Conan gefreut, aber jetzt wo Shin-ichi da ist... Ach Sonoko bitte verstehe mich."

"Schon gut." Sonoko erhob sich. "Du hast ja Recht. Ich gehe und lass euch allein. Amüsiert euch." Damit sprang sie ins Wasser und schwamm zurück.
 

Shin-ichi und Ran blieben auf dem Felsen und widmeten sich eingehend miteinander. Und sie saßen noch immer da, als die Sonne unterging. Ran schmiegte sich in den Arm von Shin-ichi und beide sahen dem Farbenspiel der Natur zu. Ihre Gesichter glühten ihm Abendrot auf. Das Meer war schon fast schwarz und bald würde die Nacht hereinbrechen. Stern für Stern würde sichtbar werden. Und sie beide würden sie beobachten. Vielleicht haben sie Glück und sie entdecken eine Sterschnuppe, die ihnen ihren Wunsch nach Ewigkeit erfüllt.

Wege des Schicksals

*kicher* Kilma wie ich sehe ist deine Bratpfanne wieder in Aktion getreten. ISt dir klar, dass das gute Stück irgendwann verbeult ist, wenn du sie so derartig missbrauchst? *lach* Doch steck sie lieber weg. Heute geht es etwas nachdenklicher zu.

Dieses Kapitel gehört wieder Leira. Ich hoffe es gefällt dir. *KüchenkreppindieHanddrück* Mir wurde gesagt ich solle es vorsichtshalber bereit stellen. Also falls noch jemand Bedarf hat, ob für die Tränen oder das Schmalz welches vom Monitor tropft, es kann sich jeder gerne bedienen.

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Shin-ichi saß auf einen Stuhl. Sachte stieß er die Hängematte neben sich an und brachte sie zum schwingen. In der Mitte schlief seelenruhig ein Baby. Liebevoll, aber mit einem traurigen Ausdruck ruhten seine Augen auf dem Kind. Schüchtern huschte ein Lächeln über sein Gesicht. Ein kräftiger Windstoß fegte über die Terrasse und wirbelte durch sein Haar. Er beugte sich vor und zog eine Decke über das Baby. Dann lehnte er sich zurück, wandte seinen Kopf und sein Blick wanderte sehnsüchtig zum Himmel empor, als würde er hoffen dort jemanden zu sehen. Und seine Gedanken nahmen den Weg zurück in die Vergangenheit.
 

"Shin-ichi?", flüsterte Yukiko, als ihr Sohn in ihr Blickfeld trat. Sie saß auf einem Stuhl neben einer Hängematte und las ein Buch.

"Wie geht es Ran?", flüsterte er zurück und seine Augen ruhten auf dem Mädchen, welches in der Hängematte lag und schlief.

"Unverändert. Sie schläft halt viel."

"Warum ausgerechnet sie?" Shin-ichi's Stimme klang vorwurfsvoll. Er konnte sich noch erinnern an den Tag, als er wegen eine Erkältung von Ran mit ihr beim Arzt war und der ihnen das unglaubliche Ergebnis der Laborwerte erläuterte. An diesem Tag war er vollständig erstarrt, denn Ran's Lebensprognose ist von einer auf die andere Sekunde zu einem knappen Jahr zusammengeschrumpft. Aus der harmlosen Erkältung, war eine lebensbedrohliche, unheilbare Erkrankung geworden. Für ihn und für sie völlig unerwartet. Seid diesem Tag baute Ran mehr und mehr ab. Sie wurde schlapper und entkräftete zusehend. War sie mal wach wirkte sie abgespannt und geistesabwesend.

"Das kann keiner sagen." flüsterte Yukiko und riss Shin-ichi damit aus seinen Gedanken. "Aber ich finde es schön, dass du dich dazu entschlossen hast für sie noch einmal deine wahre Gestalt anzunehmen. Ich hoffe ihr habt genügend Zeit für euch beide."

Shin-ichi wendete sich seiner Mutter zu und führte das Gespräch in dem bereits begonnenen Flüsterton weiter. "Wie üblich. 24 Stunden halt. Dann schrumpfe ich wieder zu Conan zurück."

"Wirst du ihr sagen dass du sie liebst?"

Shin-ichi überlegte, dann schüttelte er den Kopf. "Nein. Das wäre nicht gut für sie."

"Glaubst du nicht, dass sie sich riesig darüber freuen wird, wenn sie weiß, dass ihre Liebe von dir erwidert wird? Sie wartet doch so sehr darauf."

"Doch sie würde sich freuen."

"Und warum willst du ihr das dann nicht sagen?"

"Sicher war es immer mein Traum mein Leben mit ihr zu verbringen und sogar eine Familie mit ihr zu gründen. Aber ihr das zu sagen, wäre in ihrer Lage das schlimmste, was ich ihr antun könnte. Ihre Freude wird ziemlich schnell von Frustration abgelöst, wenn ihr erst bewusst wird, dass ihr Traum so greifbar nah scheint, sie ihn aber nie erleben kann. Und wenn sie erst realisiert, dass mit ihrem Ableben mein Traum erlischt, wird sie das nicht gerade glücklich machen."

"Da magst du Recht haben."

"Glaub mir Mama, mir macht es keinen Spaß sie anzulügen und ihr so viel zu verschweigen. Aber letztendlich tue ich es nur um sie zu schützen und um ihr das Leben um einiges leichter und erträglicher zu machen."

"Und deines dafür umso beschwerlicher."

"Ich halte das schon aus. Immerhin tue ich es für sie und schon deshalb tue ich es gerne. Es gibt nichts Schöneres, als ihr Lächeln zu sehen wenn es tief aus ihrem Herzen kommt."

"Ich denke mal, dass du sie glücklich machen kannst, wenn du wenigstens den Rest ihres Lebens mit ihr verbringen könntest. Lasse doch deinen Fall einfach fürs erste sausen und bleib bei ihr."

"Das wäre schön, du vergisst jedoch, dass ein wirksames dauerhaftes Gegenmittel, das den Schrumpfungsprozess aufhebt, noch nicht entwickelt wurde. Selbst wenn es das gäbe, wäre mein Aufenthalt hier in Japan zu gefährlich. Und das für uns beide. Wenn die Männer in schwarz mitbekommen, das ich noch lebe, werden sie mir und auch Ran nach dem Leben trachten. Ihr Leben könnte schneller beendet sein, als ihr lieb ist. Und meines noch dazu. Das würde keiner von uns wollen. Weder ich, noch sie oder du."

"Dann geht doch beide ins Ausland."
 

"Ins Ausland?"

"Wie wäre es mit einer kleinen Weltreise?"

Shin-ichi senkte den Kopf. "Ich kann es mir nicht leisten."

"Dein Vater und ich werde es euch finanzieren. Das weißt du so gut wie ich. Und ich denke mal, wenn du jeden Tag, wenn die Anzeichen für deine Schrumpfung auftreten, eine Kapsel mit dem Gegengift schluckst, würde das auch einen Dauerzustand erzeugen. Wenigstens so lange wie sie dich braucht."

Shin-ichi schwieg und schien zu überlegen.

"Ich habe Ran immer als meine Schwiegertochter angesehen.", flüsterte Yukiko weiter. "Dass sie es nicht sein wird, schmerzt mich ebenso wie dich. Deshalb möchte ich ihr das Leben welches sie jetzt noch hat, soviel wie möglich versüßen. Ich will sie soweit es mir zusteht verwöhnen, wenn ich es in ihrer Zukunft nicht mehr tun kann."

"Bitte Shin-ichi lass es uns machen.", erklang eine schwache Stimme hinter ihm.

Erschrocken drehte er sich um. Ran lag bewegungslos da und schaute starr in den Garten.

"Du bist wach?", fragte er verwundert und warf einen unsicheren Blick seiner Mutter zu. "Seit wann?"

"Noch bevor du hier aufgetaucht bist.", antwortete sie.

"Dann hast du alles mitbekommen über was ich mich mit meiner Mutter unterhalten habe?"

Ran schwieg.

"Ich lass euch allein." Yukiko erhob sich und verschwand.

Shin-ichi setzte sich auf den Stuhl, auf den eben noch seine Mutter gesessen hatte und stieß Ran vorsichtig an. Sanft schaukelte er sie hin und her. Seine Gedanken waren noch bei seinem Gespräch mit seiner Mutter, welches Ran in voller Länge mitbekommen hatte und sie nun die Wahrheit über ihn, seine Misere und seine Gefühle wusste. Nicht das er sich jetzt rausreden wollte oder sich versuchte zu erklären, denn das war nicht nötig. Das fühlte er. Aber war die Idee seiner Mutter wirklich so durchführbar? "Wird das nicht zu anstrengend für dich?", fragte er Ran. Denn den Gedanke ihr diesen Wunsch zu erfüllen und mit ihr auf Weltreise zu gehen, den wollte er nicht einfach so wegwischen. Schließlich wünschte er sich selbst soviel Zeit wie möglich mit ihr zu verbringen. Die Zeit, die ihnen beiden noch blieb.

"Ich weiß nicht, aber ich möchte nicht allein bleiben." Ran's Stimme erstarb mit ihren letzten Worten.

"Wollen wir es probieren?" Zuversichtlich griff Shin-ichi nach ihrer Hand und drückte sie.

Ran nickte nur leicht.

"Okay, dann kümmere ich mich drum." Shin-ichi lächelte sie an. Und das erste Mal seid langer Zeit blickte sie ihn wieder in die Augen.

Shin-ichi war froh, das sie keinerlei Worte über sein Dasein als Conan verlor. Sie ignorierte diese Tatsache komplett, als würde dieser kleine Junge nicht existieren.
 

Schon bald plante Shin-ichi, wieder oder besser vorerst wieder in Miniformat, eine umfangreiche Reise einmal um den Erdball. Die Reise sollte westwärts gehen. Immer mit der Sonne. Zuerst wollte er mit ihr nach China und die große Mauer besuchen. Dann weiter nach Indien, hinüber zu den Arabischen Länder. Die Route führte sie dann nach Norden. Über Moskau ging es weiter nach Petersburg und seiner Geschichte, hinauf nach Skandinavien. Wenn alles gut lief, könnten sie noch ein paar schwarze Nächte erleben, bevor sie mit einem Rentierschlitten durch den tiefen Schnee in Richtung Europa aufbrachen. Berlin, Paris, Rom, Athen standen als nächsten auf dem Plan. Nach einer Überfahrt auf dem Mittelmeer landeten sie dann in Afrika. Mit einer Nilfahrt sollte die Besichtungstour auf dem schwarzen Kontinent starten. Die Sahara war ein Muss, auch wenn sie nur am Rande gestreift wurde. Immer weiter nach Süden führte sie der Weg mit einer Safarireise durch die Serengeti. In Südafrika stiegen sie dann in einen Ozeanriesen der sie über den Atlantic nach Südamerika bringen sollte. Der Kontinent wurde durchquert und so wichtige Dinge wie die Pyramiden der Inkas und der Amazonas konnte nicht ausgelassen werden. Über Mittelamerika führte sie dann die Reise in die USA, die nur kurz durchquert werden sollte, da sie dort schon oft waren. Aber in Kanada sollte dann die Wildnis durchforstet werden. An der Westküste angekommen, stand wieder eine Seereise bevor. Der Pazifik erwartete sie. Über Hawaii und den Fiji sollte wieder die Halbkugel gewechselt werden und Australien angesteuert werden. Diese Seefahrt würde die längste sein. Und sie würden mit ihr die Datumsgrenze überschreiten. Im Outback dann wollte er versuchen mit ihr ein paar Opale zu finden. Dann sollte die Heimreise angetreten werden. Der Weg sollte sie dann von Australien wieder nach Japan führen. Ein Katzensprung nur noch. So war der Plan. So sollte es laufen. Und dann, aber daran mochte Shin-ichi so gar nicht denken wollen, dann müssten sie sich vorbereiten Abschied zu nehmen. Falls es Ran wiedererwartend früher schlecht gehen sollte oder absehbarer wurde wann ihr Ende nahte, konnten sie mit einem Flugzeug jederzeit die Reise unterbrechen und früher nach Hause zurückkehren. Ran saß bei den Planungen neben ihm und blühte umso mehr auf, je mehr Reiseziele es wurden. Das Ganze und die Aussicht das Shin-ichi an ihrer Seite sein würde, gaben ihr Auftrieb.

Die Reise war geplant, die Pässe erstellt, und Shin-ichi hatte genügend Kapseln fürs Erste bei sich. Später würden sie immer wieder auf eine Vertrauensperson von ihnen treffen, um eine neue Portion in empfang zu nehmen. So brachen sie eines Morgens auf. Die Koffer waren im Taxi und Shin-ichi, wieder in seiner alten Gestalt, führte Ran an der Hand zum Wagen.
 

Dann verschwanden sie spurlos. Nur wer wusste was sie vorhatten, konnte in etwa verfolgen, wo sie sich auf dem Planeten aufhielten.

Nach einigen kurzen Zusammentreffen meldete sich Yukiko als Begleitung an.

"Wie geht es dir Ran?" Yukiko eilte auf Ran und Shin-ichi zu. Sie standen am Flughafen in Berlin und strahlten Yukiko an, die eben gelandet war.

"Gut." Ran schmiegte sich an Shin-ichi.

"Du siehst auch richtig gut aus.", bemerkte Yukiko und musterte Ran von oben bis unten.

"Du wirst es nicht glauben, aber sie blüht richtig auf.", sagte Shin-ichi. "Ich kann es selbst kaum glauben. Deine Idee, Mama, war brillant."

"Das freut mich." Sie überreichte Shin-ichi eine Schachtel. "Professor Agasa hat mir von Ran's erfreulichen Zustand berichtet, und deshalb wollte ich mich mit eigenen Augen davon überzeugen."

"Wir dürfen uns nur nicht der Illusion hingeben, das Ran jetzt doch geheilt ist." Der Dämpfer den Shin-ichi von sich gab wirkte sich auf alle aus. "Aber ich denke mal, wir werden die Zeit überschreiten die uns der Arzt gegeben hat." Er zog Ran in den Arm und drückte sie an sich. "Und das werden wir genießen."

So verbrachten die drei die nächsten Tage zusammen. Yukiko begeleitete sie auch noch im Zug nach Paris, wo sie dann in der Stadt der Liebe mit Yusaku zusammentrafen. Dort stellte Yukiko auch fest, das sich Ran und Shin-ichi schon seit einiger Zeit ihrer Liebe hingaben. Sie lächelte, als Shin-ichi seiner Ran heimlich einen Kuss aufdrückte.

Einige Zeit später und bereits in einem anderen Land, hieß es sich zu trennen.

"Pass auf sie auf.", meinte Yukiko, als sie sich von Shin-ichi verabschiedete. Dann trat sie auf Ran zu und umarmte sie herzlich. "Und dir noch viel Spaß. Amüsiert euch gut."

Ran nickte.
 

Die Zeit verstrich. Noch bevor der Atlantik überquert wurde, trafen sie sich ein weiteres Mal. Doch nur kurz. Shin-ichi's neue Ration an Gegengift wurde überreicht und Yukiko und Yusaku winkten den beiden hinterher, als das Schiff ablegte. "Wir sehen uns in L.A. wieder.", rief sie hinter her.
 

Die Türglocke schrillte. Yukiko hastete zur Tür. "Da seid ihr ja. Warum habt ihr nicht angerufen. Wir hätten euch vom Flughafen abgeholt."

"Es geht schon."

Yukiko warf einen Blick auf Ran. "Du bist ja richtig füllig geworden."

"Das ist mir auch schon aufgefallen, aber sie meinte ich bilde mir das nur ein.", entgegnete Shin-ichi und stellte den Koffer ab. "Allerdings bin ich ganz froh, dass es ihr wieder besser geht, sie hatte zwischendurch einen Durchhänger. Die Überfahrt auf dem Atlantik ist ihr nicht sonderlich gut bekommen. Aber nicht nur ihr, einigen Anderen ging es auch mies. Auf unserer Reise durch Südamerika hat sie aber wieder aufgebaut. Dennoch eine Pause wird ihr gut tun." Shin-ichi streckte sich. "Schön euch wieder zu sehen." Er begrüßte seine Mutter.

Doch sie schob ihn nur zur Seite und betrachtete Ran eingehender. Sie dachte an Paris. "Mir machst du nichts vor Ran."

Ran blickte sie erstaunt an. "Wie meinst du das?"

Yukiko stemmte die Hände in ihre Hüfte. "Die Überfahrt kam gelegen. Du konntest deine Übelkeit, wenn sie eintraf gut tarnen. Klasse berechnet. Das muss ich dir lassen. Termin würde dann sein, wenn ihr wieder in Japan seid. Aber wie lange wolltest du es denn verschweigen? Irgendwann hättest du es nicht mehr leugnen können. Und Shin-ichi ist nicht blöd. Doch er ist ein Mann. Ihn kannst du noch täuschen, zumal er dich täglich sieht und kleine Veränderungen ihn nicht so sehr auffallen wie mir. Obwohl er es schon bemerkt hat, es nur noch nicht richtig zuordnen können. Aber ich als Frau weiß was los ist. Außerdem habe ich dich schon eine Zeit lang nicht mehr gesehen. Da ist mir deine Rundung sofort ins Auge gesprungen."

"Halt mal Mama. Du willst doch nicht andeuten das Ran schwanger ist."

"Ich deute es nicht an. Das ist eine Tatsache."

Shin-ichi drehte sich ruckartig zu Ran um. "Ran sag das es nicht wahr ist."

Beschämt senkte Ran den Kopf. "Doch es ist wahr."

"Was?", fuhr Shin-ichi sie an. "Aber wie kann das passieren, wir haben doch verhütet. Die Strapaze einer Schwangerschaft hätte ich dir in deinem Zustand nie zugemutet. Oder bist du überfallen worden? Nein das kann nicht sein. Ich hatte dich immer im Blick." Sein Gehirn arbeitete fieberhaft.

"Ich habe die Kondome vorher mit einer Nadel durchstochen. Ich wusste dass du es nicht zulassen würdest."

"Erzähle mir nichts. Ich hätte die Einstichstelle auf der Verpackung als leichte Erhöhung gemerkt, wenn du sie durchstochen hättest."

"Diese Kondome hattest du nie in der Hand.", sagte Ran leise.

Shin-ichi fuhr es heiß über den Rücken. Stimmt, Ran hatte Recht. Nicht alle hatte er in der Hand. "Du hast mich also ausgetrickst. Ist dir klar was für ein Risiko du eingehst? Warum hast du das nur gemacht?"

"Hör auf sie anzufahren Shin-ichi.", mischte sich Yukiko wieder ein. "Ich hätte es an ihrer Stelle auch getan."

"Was?"

"Sie liebt dich und sie weiß, dass sie bald gehen muss. Sie wollte dir nur eine dauerhafte Erinnerung hinterlassen. Du scheinst zu vergessen, dass du gesagt hast, dass es dein Traum ist mit ihr zu

eben und eine eigene Familie mit ihr zu gründen. Sie wird sich daran erinnert haben. Und wenn sie nicht mehr lebt, ist dennoch ein Teil deines Traumes in Erfüllung gegangen."

Shin-ichi schwieg. Er zog Ran in seine Arme. "Dummkopf.", sagte er leise. "Ich wollte das nicht. Nicht wenn deine Gesundheit dabei auf dem Spiel steht." Vorsichtig drückte er sie an sich.

"Ich liebe dich Shin-ichi.", schluchzte Ran.

"Schon gut. Es ist nun mal passiert und ändern können wir es nicht mehr. Aber ich will dass du ab sofort in ärztliche Betreuung gehst. Wir brechen die Weltreise ab und fliegen sofort nach Hause."

"Nein." Ran hob den Kopf und eine Träne glitzerte in ihrem Augenwinkel. "Ich wollte doch noch die Wildnis Kanadas sehen und einen Opal wollte ich auch noch finden. Er soll Gesundheit bringen."

"Die Wildnis Kanadas wird nicht anders sein als die von Skandinavien und einen Opal könnten wir kaufen."

"Es ist trotzdem nicht das gleiche."

"Und das Baby? Was ist mit dem? Das oder die Reise, eines kannst du nur haben."

Ran senkte den Blick.

"Ihr geht einfach zu den Ärzten die ihr unterwegs trefft. Du scheinst zu vergessen Shin-ichi dass nicht nur in Japan Kinder geboren werden."

"Also schön. Aber wenn ein Arzt dir Ruhe verordnet, dann fliegen wir auf der Stelle zurück. Versprochen Ran?"

Ran nickte und strahlte wieder. Dankbar für Yukikos Unterstützung und froh, dass das Geheimnis gelüftet war, sah Ran sie an. Und Yukiko lächelte zurück.
 

"Herr und Frau Kudo!" Ein Arzt trat ins Zimmer. "Wir sollten nicht länger warten und das Kind noch heute holen."

Shin-ichi sah auf Ran. Sie lag im Bett verkabelt von etlichen Messgeräten die sie und ihr Kind überwachen. Er wusste, dass Rans Werte schlecht waren. In einem vorangegangenen Gespräch hatte er sich schon mit dem Arzt unterhalten, der ihm sagte, das sie die Schwangerschaft so lange wie möglich vorantreiben wollten, damit das Kind bessere Überlebenschancen hat. Aber sobald die Werte der Mutter abfallen und Gefahr für das Kind bestehen würde, wird der Kaiserschnitt eingeleitet. Nun war es also soweit. Aber bei allem schwang die Ungewissheit mit, ob Ran den Eingriff überleben würde. Shin-ichi schluckte. Dann wendete er sich dem Arzt zu und nickte leicht.

"Wir bereiten alles vor.", sagte er und verließ das Zimmer sofort.

Shin-ichi griff nach Rans Hand. "Es ist soweit. Wir beide bekommen ein Baby.", sagte er zuversichtlich und lächelte, obwohl ihm irgendwie nicht dazu zumute war. Auch Ran lächelte, was allerdings eher gequält aussah. Sachte drückte er Rans Hand. Das sie hier waren, war auch nur Rans Kampfwille zuzuschreiben. Seid es rausgekommen war, das sie schwanger war, hatte er sie besonders gut beobachtet. Sie hatten es sogar geschafft ihre Weltreise zu vollenden, während sich ihr Bauch zusehend rundete. Shin-ichi war richtig Stolz auf seine Ran. Doch dann hatte Ran auf einmal schneller abgebaut als ihm lieb war. Und seid sie wieder in Japan waren, hatte sie das Krankenhaus nicht mehr verlassen. Sie wurde Tag und Nacht beobachtet. Hin und wieder konnten sie den Messgeräten entfliehen und dann durfte er sie im Krankenhauspark umherschieben und sie konnten noch ein wenig Zweisamkeit genießen. Und sie hatten es sogar noch geschafft zu heiraten. Zwar am Krankenbett, aber besser als gar nicht. Danken konnte er auch Ai. Sie hatte es nicht übers Herz gebracht, ihn in diesem Zustand zwischen seinem erwachsenen und seinem geschrumpften Ich zu belassen und hatte ihm, in Hinblick darauf, dass er außerdem bald Vater werden würde, das endgültige Gegengift begeben. Seine Eltern weilten auch wieder in Tokyo und kamen sie täglich besuchen. Genau wie ihre Eltern, wobei er von ihrem Vater nur noch düstere Blicke erntete. Nicht nur das man ihn vollkommen übergangen hatte was die Weltreise betraf, sondern er hatte seine Tochter ausgerechnet an ihn, Shin-ichi Kudo, verloren. Das passte ihm nicht. Rans Mutter dagegen hatte die Wünsche ihrer Tochter akzeptiert.

Shin-ichi beugte sich über Ran und küsste sie liebevoll. Krampfhaft versuchte er das Kommende zu verdrängen und sich nicht anmerken zu lassen, was ihn bedrückte. Ran würde es sonst nur noch schwerer haben, wenn sie merkte, welche Sorgen er sich machte.

Die Tür wurde geöffnet. Mehrere Schwestern erschienen und Ran wurde mitsamt aller Geräte aus dem Zimmer geschoben. Dicht neben ihrem Bett, immer noch Rans Hand haltend, begleitete sie Shin-ichi. Doch dann wurden sie getrennt. Shin-ichi musste sich umziehen gehen, während Ran vorbereitet wurde. Sie war ängstlich, doch als ein Mann in grünen Kittel zu ihr trat und es sich als Shin-ichi rausstellte, musste sie unweigerlich grinsen.

"Nicht mehr lange und du wirst dein Baby im Arm halten.", flüsterte er ihr zuversichtlich zu, auch wenn er selbst davon nicht überzeugt war. Doch seine Hoffnung aufgeben wollte er auch nicht.

Ran bekam eine örtlich Betäubung. Shin-ichi wurde hinter den Vorhang neben Rans Kopf verband, damit er und sie nicht so viel von der OP mitbekamen. Doch dann ging alles sehr schnell. Ran schloss die Augen und der Mann neben ihm sagte nur noch: "Wir verlieren sie."

"Alles klar.", antwortete der Arzt der Ran gerade den Bauch öffnete. Hecktisches Treiben setzte ein. Ein Baby schrie und Shin-ichi wurde mit der Hebamme welche sein Kind in Empfang genommen hatte hinausgeschickt. Ängstlich beobachtete er das Geschehen durch das kleine Fenster in der Tür. Er sah, wie versucht wurde Ran zu reaniminieren. Aber er wusste ebenso, dass es keinen Sinn hatte. Er wusste, auch wenn er es nicht wahr haben wollte, das mit der Geburt des Kindes Ran sterben würde. Nur noch dafür hatte sie gelebt. Dennoch sollte er sich glücklich schätzen. Immerhin hatte Ran ein viertel Jahr länger gelebt, als man ihr prognostiziert hatte.

"Herr Kudo?" Die Hebamme berührte ihn sanft. "Ich gratuliere ihnen zu einer gesunden Tochter."

Shin-ichi wendete sich dem kleinen Mädchen zu, denn er hatte gesehen, wie die Ärzte den Kampf um Ran aufgegeben haben. Eine Träne rollte ihm die Nase runter und tropfte auf das Handtuch, in das seine Tochter gewickelt war. "Entschuldigung.", sagte er und fing gerade die nächste Träne auf, noch ehe sie fiel.

"Keine Sorge." Die Stimme der Hebamme war sanft und ruhig. "So manche Männer verlieren die Fassung, wenn sie Vater geworden sind. Und erst recht, aber es ist durchaus verständlich, wenn zeitgleich die Mutter dabei stirbt. Sie haben also keinen Grund sich schämen zu müssen. Nur eines dürfen sie nicht tun. Dem Kind die Schuld am Tot seiner Mutter geben."

"Nein das werde ich nie tun.", sagte Shin-ichi und betrachtet das Mädchen. Seine großen runden Augen schienen ihn aufmerksam zu betrachten und die Bewegungen der Arme waren unkontrolliert. Überall klebte Blut und eine weißlich-gelbe Substanz. "Nein das werde ich nicht. Wir beide werden das schon meistern oder?", fragte er das Kind.

"Hat sie schon einen Namen?"

"Sie wird den Namen ihrer Mutter tragen.", antwortete Shin-ichi kurz.

Eine gute Stunde später, stürzten seine und Rans Eltern ins Zimmer. Man hatte ihm gerade geholfen das Kind zu baden, anzuziehen und zu füttern, hatte ihm im Schnelldurchgang die wichtigsten Dinge zur Pflege eines Kindes erklärt und ihm einige Ratschläge bezüglich Babynahrung aufgeschrieben. Schon prasselte das nächste auf ihn ein, die Eltern. Eigentlich wollte er seine Ruhe haben um sich von Ran zu verabschieden, aber der Tag würde es nicht zulassen. Aber irgendwie war er doch froh, dass ihm just in diesem Augenblick zwei Frauen mit Babyerfahrung zur Seite standen. Allein wäre er wohl doch überfordert gewesen. Zumal er sich auch noch um Dinge kümmern musste, die Ran betrafen. Also einigte man sich darauf, das fürs erste die kleine Ran, Kogoro war mit dem Namen überhaupt nicht einverstanden und fand ihn in Anbetracht der Situation geschmacklos, ins Haus der Kudos gebracht würde, damit Yukiko sie betreuen konnte und Shin-ichi ja auch dort wohnen würde. Eri versprach immer vorbeizuschauen und sich auch intensiv um ihre Enkelin zu kümmern. So verließen sie alle das Krankenhaus und für Shin-ichi würde ein neuer Abschnitt seines Lebens beginnen.
 

Nun saß er hier. Auf der Veranda des kleinen Hauses am Rande der Stadt. Er hatte sich entschlossen das Kind allein aufzuziehen, welches ruhig in der Hängematte schlief. In der Hängematte, in der Ran damals lag, als er für sie wieder zu Shin-ichi wurde und eine Zeit der Gemeinsamkeit begann und sie sich liebten. "Ich werde gut auf unsere kleine Prinzessin aufpassen, damit ihr nichts passiert. Das verspreche ich dir Ran.", flüsterte er den Blick noch immer gegen den Himmel gerichtet.

Ein knarzendes Geräusch neben ihm erweckte seine Aufmerksamkeit. Er schaute auf die Kleine, die erwacht war und begann sich bemerkbar zu machen.

"Na du hast wohl Hunger oder?" Er lächelte und nahm das Baby in seinen Arm. "Dann wollen wir mal sehen, was wir dagegen unternehmen können. Und wenn wir schon mal dabei sind, können wir dich gleich trocken legen."

Leise schloss sich die Tür hinter ihm und nur noch das Zwitschern der Vögel und das Rauschen des Windes in den Bäumen war zu hören.
 

Ein Mädchen von 13 Jahren stand am Straßenrand. Ihre dunklen Haare umrahmten ihr schlankes Gesicht und lagen über ihren Schultern. Der Pony stand in wilden Büscheln ab und gab ihr ein freches Aussehen. Sie war schlank. Um ihren Hals schimmerte matt an einer kurzen Kette ein weißlicher Stein mit einem Hauch an Blaugrün. Sie stand lässig da und beobachtete unauffällig einen Mann auf der gegenüberliegenden Seite. Als der sich in Bewegung setzte, folgte sie ihm, so als wäre es das normalste der Welt. Sie folgte ihm auch, als er ein abgesperrtes Haus betrat. Sie konnte nicht anders, dazu war sie einfach viel zu neugierig. Doch bei ihren ganzen Schleichaktionen stieß sie an einen Eimer, den sie zuvor nicht gesehen hatte, und der fiel scheppernd um. Hastig suchte sie sich ein anderes Versteck, denn der Mann suchte bereits nach der Geräuschquelle. Gefunden hatte sie dann eine unverschlossene Tür die sie in eine weite Halle führte. Erstaunt blieb sie stehen und sah sich um. Zu lange, denn die Tür hinter ihr schwang auf. Der Mann, den sie verfolgt hatte, stand mit gezogener Pistole hinter ihr. Ran fackelte nicht lange. Mit ein paar eleganten Flickflacksprüngen hüpfte sie hinter eine der vielen Kissen. Die Schüsse hallten in der Halle wieder. Hinter der Kiste blieb sie kauern. Sie hatte die Kugeln hören können, die ihr um die Ohren gepfiffen sind. Ihr Herz schlug ihr bis in den Hals hinauf und sie wusste sie würde wieder Ärger bekommen. Angestrengt versuchte sie ihren keuchenden Atem zu unterdrücken und lauschte. Leise Schritte die sich ihr näherten waren zu hören. Nur noch einige Meter und sie war dem Mann hilflos ausgeliefert. Dann ein krachen, grelles Licht ging an und die tiefe Stimme von Inspektor Megurè schallte durch den Raum. Erschrocken hob der Mann die Arme und die Pistole fiel zu Boden. Ran konnte kaum folgen, so schnell wurde der Mann überwältigt und verhaftet.

"Das war heute aber sehr knapp.", sagte eine Stimme hinter ihr.

"Papa!" Ran drehte sich um. Sie sah ihren Vater, mit in den Hosentaschen vergrabenen Händen stehen. "Es tut mir Leid..." hub sie an, doch weiter kam sie nicht.

"Sag mal was fällt dir ein. Hast du eine Ahnung wie gefährlich das ist? Du bist ein Kind, also lass gefälligst deine Finger davon." Kogoro kam tobend angeschossen. Wild fuchtelte er mit seinen Händen in der Luft herum.

Ran schwieg. Die Moralpredigt ihres Großvaters musste sie wohl oder übel über sich ergehen lassen. So wie immer. Aber sie wusste auch, das ihr Vater ihn auch zum schweigen bringen würde. Papa war nicht so streng.

"Lass sie. Ich werde mich mit ihr später darüber unterhalten." Shin-ichi schob seine Brille etwas höher.

Ran atmete auf. Das waren die erlösenden Worte, nach denen ihr Großvater Ruhe geben würde. So war es immer, so würde es wieder sein. Doch dieses Mal täuschte sie sich.

"Nein ich lass sie nicht."

"Hör auf.", sagte Shin-ichi.

"Ich werde nicht aufhören. Du bist viel zu nachsichtig mit ihr."

"Ich sagte es reicht." Shin-ichi wurde langsam ungehalten.

So hatte Ran ihren Vater noch nie gesehen. Er, der doch immer die Ruhe in Person war.

"Ganz recht, es reicht langsam. Wann willst du ihr endlich verbieten ständig ihre Nase in Dinge zu stecken die sie nichts angehen."

"Ich kann es ihr nicht verbieten."

"Du kannst nicht, dann werde ich es tun."

"Das wirst du nicht.", schrie Shin-ichi und Ran zuckte zusammen. "Sie ist meine Tochter. Und nur weil du es bei deiner nicht geschafft hast, musst du dich nicht bei mir einmischen. Ran hat sich nie etwas verbieten lassen und ihre Tochter ist da auch nicht anders."

"Ran hätte nie gewollt, das sich ihre Tochter in Gefahr begibt.", schrie Kogoro zurück.

"Jetzt hör auf. Ihr ist nichts passiert und ihr wird auch nie etwas passieren, dafür Sorge ich. Das habe ich Ran versprochen."

"Das hast du ihr versprochen ja? Und war sie damit einverstanden? Ich glaube kaum. Ran war ein anständiger und gehorsamer Mensch."

"Gehorsam? Das ich nicht lache. Sie war selbständig, war schon früh allein. Nachdem du deine Frau aus dem Haus gegrault hast, musste Ran deinen Haushalt führen, für dich kochen und putzen. Und dabei hast du übersehen, dass sie nur ein wenig Liebe und Aufmerksamkeit, die du ihr nicht geben konntest, wollte. Du hattest nur deine Weiber und deinen Alkohol im Kopf. Das was du als gehorsam bezeichnest, war nur ein Betteln um geordnetes Leben."

In Rans Augen bildeten sich Tränen. Sie wusste wenig über ihre Mutter. Bisher hatte man sich ihr gegenüber beharrlich ausgeschwiegen. Und sie hatte noch nie ihren Vater mit ihrem Großvater streiten sehen. Warum kam es heute dazu. War sie schuld daran? Nur weil sie ihre Neugier nicht zügeln konnte? Sie wollte nicht, dass man sich ihretwegen stritt.

"Aber ich habe sie nie allein gelassen so wie du.", fauchte Kogoro weiter. "Und dann tauchst du plötzlich wieder auf und sie folgt dir. Ich weiß nicht wieso sie ausgerechnet dich wählen musste, warum sie dich geheiratet hat. Wenn du nicht wärest dann würde sie noch leben."

Shin-ichi erstarrte. "Das ist nicht wahr und das weißt du auch.", sagte er leise aber vorwurfsvoll.

"Dir war es doch egal ob sie lebt oder nicht. Und genauso egal ist dir auch dieses Kind. Du hast Rans Leben aufs Spiel gesetzt und nun das deiner Tochter. Nur um dich in Szene zusetzten. Was war das, als du diese Organisation gestellt hast? Hast du da an die Zukunft deiner Tochter gedacht?"

Ran starrte ihren Vater an. Schwach konnte sie sich daran erinnern, dass sie eine Zeitlang bei ihrer Großmutter lebte, weil ihr Vater schwer erkrankt war. Doch hatte sie ihn immer für liebevoll gehalten. Er hatte sich immer um sie gekümmert und sie beschützt, aber manchmal war er auch abweisend zu ihr. Konnte es tatsächlich sein, das er sie nicht liebte?

"Wenn du nicht gewesen wärst und mit dir dieses Kind, dann würde Ran noch da sein. Sie hätte einen anständigeren Mann geheiratet und nicht dich Egoisten." Kogoro war nicht mehr zu bremsen.

Shin-ichi hatte sich seiner Tochter zugewandt und sah ihr in die Augen. Ganz leicht schüttelte er den Kopf um ihr etwas mitzuteilen, doch sie achtete nicht mehr drauf. Sie war verwirrt und wollte nur noch weg. Also lief sie los.

"Ran warte bleib hier.", hörte sie ihren Großvater rufen.

Und als sie sich umdrehte sah sie, wie ihr Vater ihn festhielt. "Lass sie.", sagte er zu ihrem Großvater.

Sie zögerte nicht mehr und lief einfach weiter. Sie hörte auch noch, wie sie von Sato und Takagi, den Freunden ihres Vaters, gerufen wurde. Und zeitgleich rief ihr Vater die beiden zurück. Ihr Vater ließ sie laufen, hielt alle davon ab ihr zu folgen. Aber das war in diesem Moment egal, sie wollte sowieso nicht stehen bleiben, sie wollte ihr Ruhe und deshalb rannte einfach weiter.
 

Ran saß am Wasser des Kanals. Sie dachte über sich und ihre Familie nach. Und sie wünschte sich, sie würde die ganze Wahrheit kennen. Denn das was heute gesagt wurde, schien bei weitem nicht alles zu sein. Und dann war da noch die Frage, ob ihr Vater sie nicht mochte. Warum hatte er alle abgehalten, die sie stoppen wollten und warum war er ihr nicht gefolgt. Ran senkte den Kopf. Sie war verwirrt und das wonach sie sich sehnte, war eine helfende Hand. Eine Hand die ihr Liebe und Vertrauen schenkte und die Wahrheit erklärte.

"Hast du dich beruhigt?" Shin-ichi setzte sich neben sie und Ran zuckte zusammen. "War ganz schön aufregend heute. Und nur deiner sportlichen Kondition hast du es dieses Mal zu verdanken, das du mit dem Leben davon gekommen bist. Ganz ehrlich. Dieses Mal hätte ich dir nicht helfen können. Du hast mir damit einen mächtigen Schreck eingejagt." Shin-ichi sprach ruhig und freundlich.

Ran senkte erneut den Kopf. So kannte sie ihren Vater. Nie hatte er ihr Vorwürfe gemacht, sondern sie eher zu nachdenken über ihr Verhalten angeregt. Doch heute war ihr Inneres aufgewühlt. "Aber du warst in der Nähe."

"Ich weiß immer wo du bist."

"Das Gebäude war groß. Woher wusstest du, dass ich in diesem Raum bin?"

"Mein Geheimnis."

"Spionierst du mir nach?"

"Nein nicht direkt. Ich wusste nur das du was vorhattest. Du hast gestern so eine Bemerkung gemacht. Also bin ich dir von der Schule an gefolgt."

"Und wie kam Inspektor Megurè dorthin?"

"Tja aus deinen Bemerkungen wusste ich was der Typ vorhat und darum ich habe den Inspektor benachrichtigt."

Ran wurde es irgendwie leichter ums Herz. "Also hast du mich beschützt."

"Aber ich habe es nicht verhindern können, dass er auf dich schießt. Ich mache mir Vorwürfe."

"Papa?" Ran hob den Kopf und sah ihren Vater in die Augen. "Liebst du mich?"

"Natürlich."

Ein erleichtertes Lächeln huschte Ran über das Gesicht. "So wie Mama?"

"Nicht ganz so. Du bist meine Tochter."

Sie fasste ihren Mut zusammen, sie wollte den Rest dessen hören, womit ihr Großvater und ihr Vater angefangen hatten. Und sie fühlte, sie würde eine Antwort bekommen. "Bin ich Mama ähnlich?"

"Ja manchmal schon."

"Sind wir Schuld am Tod von Mama, so wie Großvater es sagt. Stimmt es, wenn du und damit ich nicht existieren würden, würde Mama noch leben?"

"Nein das stimmt auf keinen Fall. Deine Mutter wäre auch so gestorben. Sie war unheilbar erkrankt und man hat ihr nur noch ein Jahr gegeben. Wir haben die Zeit genutzt und sind ein wenig um die Welt gewandert. Wenn du willst kann ich dir die Bilder von damals zeigen."

Ran nickte.

"Naja und dabei bist du dann entstanden.", fuhr Shin-ichi fort und legte den Arm um seine Tochter. "Eigentlich wollte ich das nicht, aber deine Mutter hatte halt ihren eigenen Kopf, so wie du auch. Dein Großvater hat ihren Tot nie überwunden. Und nun sieht er in dir einen Ersatz."

"War er wirklich so schlimm zu Mama? So wie du es gesagt hast?"

"Nunja er ist auch ein Sturkopf. Liegt wohl in der Familie. Manchmal kann er ganz schön eklig sein, aber deine Mutter hat ihn trotzdem geliebt. Sie wollte immer, dass sich ihre Eltern vertragen, hat es aber nie geschafft. Die Hoffnung, dass sie die beiden wiedervereinigen kann hatte sie nie aufgegeben."

"Du vermisst Mama."

Shin-ichi nickte nur. "Aber sie ist dennoch bei mir. In meinem Herzen und in dir." Er lächelte Ran zu. "Als Ran starb, ist zwar ihr Körper gestorben, aber zeitgleich schenkte sie einem neuen Menschen das Leben. Und der Mensch bist du. Mag sein das sie vielleicht, wenn sie nicht schwanger geworden wäre, noch ein paar Monate länger gelebt hätte, aber die Monate die sie verschenkt hat, machten sie dafür unsterblich. Denn in dir lebt sie weiter. Den Opal in deiner Kette hast du übrigens ihr zu verdanken. Sie hatte ihn damals gefunden. Der Opal er steht für Optimismus und Willenstärke. So wie Ran gewesen war."

"Wirklich?" Ran griff sich an den Hals und befühlte den kühlen Stein auf ihrer Haut.

"Weißt du, dass dein Großvater sich solche Sorgen macht, kann ich irgendwie verstehen. Er hat seine Tochter fast allein großgezogen, so wie ich dich. Und wenn die kleine Prinzessin langsam selbständig wird, merkt man wie einsam man dann wird. Er hat Angst nach ihr noch dich zu verlieren. Mich mochte er noch nie besonders, deshalb spiele ich keine so große Rolle." Er grinste. "Aber ich frage mich, wie ich wohl mal auf deinen festen Freund reagieren werde. Vielleicht bin ich ja von ihm genauso wenig begeistert, wie Kogoro von mir."

"Das ist nicht dein Ernst." Ran sah ihren Vater erschüttert an. "Du bist ganz anders als Großvater."

"Na das will ich mal hoffen, dass ich anders bin. Aber eines haben wir beide gemeinsam. Wir lieben dich und machen uns Sorgen. Und nun komm, lass uns nach Hause gehen."

"Woher wusstest du dass ich hier bin?" Ran erhob sich.

"Ich sagte doch ich weiß immer wo du bist."

"Sag schon woher.", drängte Ran.

"Also gut. Du trägst ein Implantat. Mittels Radar kann ich es orten und mit ihm, weiß ich wo du steckst."

"Ein Implantat? Wo?"

"Das sage ich dir nicht. Du willst es dir doch nicht etwa rausschneiden." Er wuschelte Ran durchs Haar. "Behalte es lieber. Zu deiner eigenen Sicherheit."

"Deshalb bist du mir auch nicht sofort gefolgt. Du konntest mich ja jederzeit finden."

"Jep. Du solltest dich erst beruhigen. Das kenne ich von deiner Mutter."

"Irgendwie komme ich mir überwacht vor."

"Wirst du aber nicht. Ich schalte es nur ein, wenn du lange nichts von dir hören lässt."

"Also gut." Ran lief los und drehte sich im Laufen zu Shin-ichi um. "Ich habe dich lieb Papa.", sagte sie und lachte.

"Ich dich auch meine Kleine."

Entschuldigung

Du meine Güte, na hier ist ja was los. *EimerfürbenutzteTücherhinstell*

Warum ich das letzte Kapitel nicht in einer eigenen Fic veröffentlich habe? Weil es nicht lang genug war. Gut ich hätte zwei Kapitel draus machen können, aber mal ehrlich, so eine richtige Fic ist es mit 2 Kaps ja dann auch wieder nicht. Außerdem wusste ich nicht, wo ich hätte trennen können. Ich wollte sie Story einfach nicht auseinanderreißen. Und so hattet ihr wenigstens mal was längeres in einem Stück zu lesen. Ist doch auch was oder?

Und dann hatte ich, glaube ich, am Anfang erwähnt, das die Länge der Kapitel zwischen ausgewachsenen Fics und nur kurzen Sequenzen bestehen kann. Wie die heutige zum Beispiel. Hier handelt es sich nur um einen kleinen Gedankensprung, den man locker irgendwo in einer längeren Fic einbauen könnte. Aber eine passende Stelle habe ich jedoch nicht gefunden. Deshalb liegt dieses Teil ja noch in der "Ablage P". Es bietet euch unter anderem einen Einblick, wie ich meine langen Fics zusammenstelle.

Doch nun will ich nicht mehr so lange reden, sonst wird das Vorwort länger als das Kapitel. Nur eines sei noch erwähnt. Ran das hier ist deine zweite Nummer. *tataaaaa* Und ShinichiKudo die Nummer 80 war 'Fröhliche Weihnachten'

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Entschuldigung I
 

"Entschuldige Conan, aber ich konnte nicht anders." Rans Stimme war brüchig. "Immer wieder überkommt es mich. Immer wieder gibt es Situationen, in denen du Shin-ichi so ähnlich bist, als seiest du er selbst. Aber ich weiß, du bist ein kleiner Junge. Wie sollte es da möglich sein das du Shin-ichi bist. Und selbst wenn es so sein sollte, wäre selbst Shin-ichi nicht so geschmacklos diesen Scherz so weit zu treiben."

Conan hatte einen dicken Kloß im Hals. Sein Herz und seine Seele schmerzten. Sein Schweigen war langsam nicht mehr auszuhalten. Unaufhörlich drückte die Wahrheit. Sie wollte heraus. Von Tag zu Tag wurde seine Lage unerträglicher. Von Tag zu Tag wuchs seine Liebe zu ihr, wurde stärker und stärker. Nein, er konnte es nicht mehr aufhalten, er wollte es auch nicht. Er schämte sich. Wie konnte er ihr seine Liebe nur verschweigen, wo er doch die ihrige kannte. Es gab ihm das Gefühl, als würde er einen Verrat an ihr begehen. Dennoch hatte er immer geschwiegen. Nur um sie zu schützen. Und er musste weiter schweigen. So ungern er es auch tat, sosehr es ihn auch schmerzte. Er musste schweigen, solange bis sie beide in Sicherheit waren. Sein Blick wanderte zu Ran. Sie lag neben ihm, versunken in ihren Gedanken mit ihm, den Erlebnissen die sie zu Liebenden machten.
 

Entschuldigung II
 

Conan stapfte ins Haus. Draußen war es kalt und er war froh sich in die Wärme zurückziehen zu können. Hinter ihm betrat Ran das Haus.

Um sich besser die Schuhe ausziehen zu können, setzte er sich auf das kleine Podest, welches den Eingangsbereich vom Wohnteil trennte, und an dem man ordnungsbewusst seine Schuhe wechselte. Seine Brille beschlug schlagartig. Um besser sehen zu können zog er sie kurzerhand von der Nase und klemmte sie sich mit dem Bügel zwischen die Lippen.

"Shin-ichi.", wisperte Ran.

Conan hob den Kopf. Ran starrte ihn an, als würde sie einem Geist gegenüberstehen. So verstrichen einige Sekunden in denen jeder mit seiner Aktion innehielt. Dann entspannte sich Ran. Sie ließ sich neben ihm nieder. Conan jedoch fuhr fort sich die Schuhe aus zu ziehen. Äußerlich gelassen, doch innerlich aufgewühlt. Warum hatte sie eben seinem Namen gesagt? Was hatte er getan, dass diese Reaktion in ihr ausgelöst wurde?

Mit gesenktem Kopf und traurigem Blick fing sie an zu erzählen. "Tut mir Leid Conan. Ich wollte dich nicht erschrecken. Aber so wie du da sitzt, hast du mich an Shin-ichi erinnert. Es ist schon eine Weile her, und damals war es Sommer. Shin-ichi und ich kamen gerade rein und Shin-ichi hat seine Sonnenbrille abgenommen. Genau wie du hatte er sich die Brille dann zwischen die Lippen geklemmt." Sie erhob sich und schlüpfte in die Pantoffeln. "Aber das macht wohl jeder." Sie ging los. "Jeder der nicht weiß wo er seine Brille ablegen kann. Das ist das normalste auf der Welt." Ran verschwand in einem Zimmer.

Conan drehte seinen Körper, folgte ihr mit seinem Blick. Nein so normal ist es nicht, dachte er bei sich. Jedenfalls nicht für dich. Wie sonst würde eine solche Kleinigkeit, die nur zu logisch ist, diese Erinnerung in dir auslösen. Nur sie zeigt mir, wie schwer dir meine Abwesenheit fällt und wie groß deine Sehnsucht ist, wieder mit mir zusammen zu sein. Sie zeigt mir das, was du sonst krampfhaft zu unterdrücken versuchst. Diese Kleinigkeit, sie bringt deine sonst so starke Selbstbeherrschung, bringt dich zum schwanken und mich deiner Trauer näher.

Kleiner "Bodyguard"

Tja, das einigen das letzte Kapitel nicht so zugesagt hat, liegt wohl daran, das es darin keine eigentliche Handlung gegeben hat. Doch heute kommen wir zu etwas mehr davon.

Dann möchte ich euren Ruf nach einer Liste gerecht werden. Selbst ich verliere schnell den Überblick und ich habe etwas mehr als 80 auf dem PC. Eigentlich ist ja im jeden Kaptiel die Nummer erwähnt, aber es ist äußerst Mühsam jedes Kapitel zu öffnen um nachzusehen. Also, wenn ihr die Zahlen jetzt sucht, ich habe sie in den Schnuppertext numerisch eingefügt. So kann man gleich beim öffnen der Fic sehen, was schon weg ist. Die Zahlen in den Klammern sind die, die ihr euch bereits gewünscht, aber die noch nicht online habe. Ich denke jeder sollte damit zurecht kommen.

Außerdem begrüßen wir ein völlig neues Gesicht. Willkommen Viki. Schnapp die ein Kissen und quetscht dich irgendwo dazuwischen.

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"Wow. Schau dir nur mal diese langen Beine an."

Conan sah zu dem jungen Mann auf, der neben ihm stand.

"Und diese Taille erst."

Er betrachtete den Schwärmer, der mit seinem Kumpel sprach. Er wirkte untersetzt und ungepflegt.

"Hast du den Busen gesehen?"

Sein Kumpel sah auch nicht viel besser aus. Aber beide trugen Klamotten, mit denen sie wohl Eindruck schinden wollten.

"Welche meinst du denn?", fragte der andere Typ.

"Na die langhaarige. Schau dir nur ihr Haar an. Es ist so lang. Bis zur Hüfte. Und es glänzt wunderbar seidig. Eine Traumfrau. Die würde ich gerne mal flachlegen, würde ihre langen Beine spüren, wie sie sich um meine Hüften legt. Die andere kannst du vergessen. Mit ihren hellen kurzen Haaren und ihrer eher leidigen Figur, kann sie nicht mal einen Blumentopf gewinnen."

Conan drehte sich um. So langsam wurde er neugierig, wen diese beiden da so anhimmelten. Nicht das er fände, das es jemals ein Mädchen geben könnte, was für ihn reizvoller wäre als Ran, aber was andere so gut finden, konnte er sich doch ruhig mal anschauen. Seltsam steif richtete er sich auf. Die Dose Kaffee in seiner Hand gab leise Geräusche von sich, weil er sie mit seiner Hand zu zerdrücken begann. Das Mädchen von denen die beiden unansehnlichen Typen da sprachen, war seine Ran. Sie stand nicht weit entfernt und plauderte fröhlich mit Sonoko.
 

"Hey!" Conan wendete sich den Möchtegernlovern zu. "Als ob du schon etliche flach gelegt hättest.", sagte er mit einem schnöden Unterton. "Du bist nichts weiter als ein Looser. Und auch sie ist ein Kaliber zu groß für dich. Ich gebe dir einen guten Rat." Conan senkte den Kopf. Mit drohender Stimme fuhr er fort. "Wage es nicht diesen langen Beinen zu nahe zu kommen. Sonst erlebst du dein blaues Wunder. Außerdem sind sie schon vergeben."

Die beiden sahen sich fragend an. Dann prusteten sie los. "Was weißt du denn schon du Knirps. Davon hast du ja wohl noch keine Ahnung. Und was heißt sie sind vergeben? Doch nicht etwa an dich?" Die beiden lachten schallend und schlugen sich auf die Schenkel. "Willst du uns verhauen, wenn wir ihr zu nahe kommen?" Lauthals lachten sie Conan ins Gesicht. "Nun schau mal gut zu Kleiner. Dann kannst du was lernen." Der Schreihals tätschelte Conan auf dem Kopf herum.

"Mach ich.", sagte Conan.

Immer noch kichernd schritten die beiden auf Ran und Sonoko zu. Conan setzte sich bequem auf einen Stuhl. Dieses Schauspiel wollte er sich auf keinen Fall entgehen lassen. Schließlich gehörte Ran zu ihm. Und er kannte seine Ran. Er wusste sehr wohl wie sie auf Lustmolche reagierte.

Schon waren die beiden bei Ran und Sonoko angelangt. Mit einem ekelerregendem Lächeln sprach einer Ran an und legte auch sofort seine Hand auf ihren Po. Keine Sekunde später hatte er dafür Rans Hand im Gesicht. Ein Arm und ein Bein folgten. Bei jedem Treffer kniff Conan die Augen zusammen. Au, dachte er, das hat wehgetan. Ran kannte alle empfindlichen Stellen sehr genau.

Nur noch ein paar Tritte und schon folgte der Zweite seinem Kumpel auf den Boden. Stöhnend blieben sie liegen.
 

Conan erhob sich und trat zur Gruppe. "Jetzt sagt nicht, ich hätte euch nicht gewarnt.", gab er in einer kindlichen Gelassenheit und mit ein wenig Schadenfreude von sich.

"Conan?", fragte Ran erstaunt. "Du bist hier?"

"Ja ich war zufällig in der Nähe."

"Dann lass uns nach Hause gehen." Ran reichte Conan die Hand.

Er nahm sie und stieg auf den am Boden liegenden Rüpel hinweg. Nicht ohne dabei 'versehentlich' auf ihn rauf zu treten.

"Komm schon mein kleiner Schatz." Ran lächelte Conan zu.

Im weggehen kam Conan eine Idee. Es war zwar äußerst kindisch, aber warum sollte er die Gelegenheit nicht ausnutzten ein 6-jähriger Dreikäsehoch zu sein. Kurz entschlossen drehte er sich zu den beiden um. Er grinste schelmisch und für kurze Zeit streckte er beiden seine Zunge heraus.

"Aber Conan.", meinte Ran vorwurfsvoll. "Was tust du denn da. So was macht man doch nicht."

"Du Ran kann ich dich mal was fragen? Die beiden haben gesagt sie wollen dich flachlegen."

"Was?" Ran war erschüttert.

"Aber so wie es aussah, hast du die beiden flachgelegt."

Sonoko prustete los. "Nein, was die beiden meinten hat was mit Blumen und Bienen zu tun.", sagte sie lachend.

"Sonoko.", sagte Ran vorwurfsvoll.

Dann verschwanden die drei hinter der nächsten Ecke.

Die am Boden liegenden Lover rappelten sich hoch. "Sag mal, meinst du der Knirps ist tatsächlich ihr Freund?"

"Weiber.", murmelte der andere. "Erst lernen sie Selbstverteidigung und dann haben sie Kinder als Aufpasser dabei. Echt verrückt diese Welt."

Ihr wahres Lächeln

Arme Faenya. Ich hoffe es geht die wieder besser. Doch zur Sicherheit trink lieber noch einen heißen Tee. *einenTeekochundihrreich*

Ich habe leider eine schlechte Nachricht für euch. Bei mir wird demnächst der Internetzugang gekappt. Und da ich nicht weiß, wann ich wieder online bin, werdet ihr eine Weile ohne mich auskommen müssen. Nun in der Zeit können sich die, welche sich noch keine Wunschnummer ausgesucht haben, es jetzt tun. Und Kilma kann ihre Bratpfanne auf Hochglanz bringen. *lach* Und ich werde mal hoffen, das ich an meiner anderen Fic arbeiten kann. Ich habe nämlich eine in Arbeit. Sie wird 'Oxalis tetraphylla' heißen. Ich bin im Moment an einer Stelle angekommen, die nur schleppend vorwärts kommt. Denn ich werde wieder einmal einen Fall mit einbringen. Und das ist verdammt schwer. Ich bin eben eher für eine romantische Seite zu haben, als für Krimis. Wenn ihr wollt, kann ich nach der Pause ja mal einen Schnuppertext online geben. Aber erwartet nicht zuviel. Denn es fängt immer harmlos an. Doch vorerst kommen wir aber zu dieser Shortstory. Mit dieser beenden wir die zweite Liste. Und der letzte Name auf ihr ist ShinichiKudo_017. Die ist für dich. Also viel Spaß.

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"Und deshalb kommt nur einer als Täter in Frage." Heiji baute sich vor einen stattlich aussehenden Mann auf. "Sie!"

Kazuha strahlte. Wieder einmal hatte es ihr Heiji geschafft. Genüsslich betrachtete sie sein triumphierendes Lächeln und das wohlige Gefühl von Wärme breitete sich in ihr aus. "Das war toll.", wisperte sie Ran zu, die neben ihr stand.

Doch diese antwortete nicht. Also wendete sich Kazuha ihrer Freundin aus Tokyo zu. Erschrocken starte sie dann Ran an. Diese stand da mit gesenktem Kopf. Sie wirkte berückt und schien mit ihren Gedanken weit, weit fort zu sein.

"So das wars.", sagte Heiji zu den Mädchen tretend. "Setzten wir unser Programm fort."

Ran zuckte zusammen. Gehetzt blickte sie Heiji an, der sofort verstummte. Dieser Blick, voller Schmerzen, ließ selbst ihn zu Eis gefrieren. Und die Tränen in ihren Augen ließen ihn nichts Gutes erahnen. Was war mit ihr passiert?
 

Doch plötzlich drehte sich Ran um. Wortlos setzte sie ihren Körper in Bewegung und wurde immer schneller, bis sie von ihren Freunden fortrannte.

"Was ist los?", fragte Heiji Kazuha.

Doch diese schaute Ran ebenso fassungslos nach wie Heiji. Dann entspannten sich ihre Züge. "Ich denke sie will nur ein wenig allein sein.", sagte sie mit einem Anflug von Traurigkeit. Sie schien zu erahnen was in ihrer Freundin vor sich ging.

"Wir sollten ihr folgen.", sagte Conan, der sich bisher im Hintergrund gehalten hatte. Doch nun schlug er den gleichen Weg ein, den Ran genommen hatte.

"Hey bleib hier.", rief Kazuha und lief ihm nach, um ihn aufzuhalten.

Heiji zuckte nur mit den Schultern und setzte sich auch in Bewegung.
 

Nach einer Weile hatte Kazuha Conan erreicht. Noch ehe sie zugreifen konnte blieb er stehen. Im gleichen Moment erblickte sie Ran. Sie stand nicht weit entfernt an einer Hauswand und weinte bitterlich.

"Ihr bleibt hier stehen.", sagte sie bestimmt. "Haben wir uns verstanden? Ich mache das."

Heiji und Conan folgten ihr mit den Augen. Sie sahen wie Kazuha vorsichtig auf Ran zulief und sie dann in den Arm nahm. Diese schmiegte sich sofort in die Arme ihrer Freundin.

Heiji ging in die Hocke. "Hey Kudo. Ran ist bei Kazu in den besten Händen. Glaube mir. Kazu hat Gespür dafür, was das Richtige ist."

Völlig steif, blickte Conan zu Ran. Er war verzweifelt. Er hasste es, wenn Ran bedrückt war und er nichts dagegen unternehmen konnte.

"Rans Verhalten geht dir ganz schön an die Nieren." sagte Heiji. "Du musst sie sehr lieben."

Conan entspannte sich. "Idiot.", sagte er mürrisch und drehte sich aus Heijis Blickrichtung.

"Hey Kudo.", meinte Heiji beschwichtigend. "Ich bewundere euch beide, um mal ehrlich zu sein. Ich meine, wenn man euch beide so sieht, da ahnt man nichts im Entferntesten, das ihr euch mit einem riesigen Problem rumschlagt. Ihr lächelt, beißt die Zähne zusammen und glaubt fest an eure Beziehung. Ich weiß nicht, ob ich das genauso durchstehen würde wir ihr zwei."

"Von wegen. Schau sie dir doch an. Nicht immer schafft sie es. Dabei hat sie so ein bezauberndes Lächeln. Nur in letzter Zeit habe ich es immer weniger zu sehen bekommen. Sie leidet und ich will nichts weiter, als sie daraus zu erlösen.", sagte er leise.
 

"Conan?" Ran trat auf die Jungen zu.

Conan setzte einen gelassenen Gesichtsausdruck auf.

"Conan? Du machst dir Sorgen? Musst du nicht." Ran beugte sich zu ihm hinunter. "Es ist alles in Ordnung." Sie richtete sich auf und lächelte. "Dann wollen wir mal Heijis Vorschlag folgen und unser Programm fortsetzten."

Kazuha und Ran schlugen ihren Weg in Richtung Innenstadt ein.

"Na siehst du." Heiji vergrub seine Hände in seinen Hosentaschen. "Sie lächelt wieder."

"Tut sie nicht.", meinte Conan neben Heiji.

Verblüfft blickte er zu seinen Freund hinunter.

Nein. Conan blickte ernst drein. Nichts war in Ordnung. Ran war zwar fürs erste beruhigt, aber in Ordnung war nichts. Denn dieses Lächeln von dem Heiji sprach, kam nicht aus ihrem Herzen. Das hatte er an ihren Augen gesehen.
 

Heiji beschleunigte seine Schritte und zog Kazuha zur Seite. "Was hat sie gesagt?", fragte er leise. "Warum hat sie sich plötzlich so seltsam benommen?"

Kazuha warf einen flüchtigen Blick auf Ran, die beschäftigt war die Auslagen des Ladens zu betrachten. "Sag es nicht Conan. Sie möchte nicht, das er sich zu viele Gedanken um sie macht.", flüsterte sie zurück. "Aber als du den Fall gelöst hast, hat dein Verhalten sie an Shin-ichi erinnert."

Heiji nickte. Das also war es.
 

"Du Ran?" Conan zupfte an ihrem Arm. "Hier die sind für dich." Er hielt Ran einen kleinen Blumenstrauß hin, den er eben erstanden hatte. "Du musst nicht traurig sein."

Ran nahm ihm die Blumen ab. "Danke." Ein bezauberndes Lächeln schmückte ihr Gesicht. Voller Wärme und Dankbarkeit. Dieser kleine Junge war einfach ein kleiner kostbarer Schatz und somit in ihrem Leben unbezahlbar geworden.

Und auch Conan lächelte. Ja, genau! Das war ihr Lächeln. Das Lächeln, das er sehen wollte. Und jetzt erst, jetzt war alles in Ordnung.

Fürs erste.

Kampfgeist

So! Ich melde mich mal wieder und werfe mal schnell ein neues Kapitel auf dem Markt.

Leider muss ich euch mitteilen, das die Internetlose Zeit noch nicht ganz überstanden ist. Das heißt so INternetlos bin ich eigentlich nicht. Ich surfe nur auf einer Sondernummmer und deshalb halte ich meine Internetzeiten etwas kürzer. Aber da ihr alle so geduldig wartet, habe ich beschlossen heute mal eine etwas längere Session zu machen und was neues online zu stellen.

Nur erwartet nicht das es jetzt schon im alten Umfang weiter geht. Ich jedenfalls hoffe, das sich die Telefongesellschaft (ich nenne keine Namen) bald einen ausgekäst hat.

Also bis dann eure Koko-chan

PS: Das ist Nummer 65 und der Wunsch von ShinichiKudo_017 gewesen. Und damit eröffnen wir die Liste 3.

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"Was ist das nur für eine Aufregung?", fragte Ran.

"Na du bist mir ja gut.", entgegnete Sonoko entrüstet. "Du scheinst zu vergessen, dass am Wochenende das große Finale stattfindet. Und keine geringere als du wird darin antreten."

"Und was ist daran so aufregend?" Ran schüttelte den Kopf.

"Mag ja sein das es für dich nichts ungewöhnliches ist, aber wir erwarten das du gewinnst."

Ran ließ sich auf ihren Platz fallen. Das war es, was ihr Kopfzerbrechen machte. Alle erwarten, dass sie gewann.

"Du wirst den Champion der Oberschule aus dem Nachbarviertel bezwingen. Etwas anderes wird es nicht geben.", erklärte Sonoko kämpferisch und ballte ihre Faust. "Du bist Schülerin der Teitan-Oberschule und Stadtmeisterin."

Ran kramte in ihrer Tasche. "Ich werde nicht gewinnen.", stellte sie trocken fest. "Du hast keine Ahnung wie gut meine Gegnerin ist. Ich habe sie gesehen und sie ist bisher ungeschlagen."

"Dann wird es mal endlich Zeit, das du ihr zeigst, das du besser bist.", antwortete Sonoko zuversichtlich.

Nein. Ran dachte nach. Sie hatte alle bisherigen Kämpfe ihrer Gegnerin während der Vorrunde studiert. Sie war schnell und kraftvoll. Und ihre Präzision ließ auch nichts zu wünschen übrig. Sie war einfach die bessere. Dazu brauchte es keinen Finalkampf der Schulen. Das wusste Ran auch so.

"Ach komm. Zieh nicht so ein Gesicht." Sonoko setzte sich auf den Stuhl vor Ran. "Shin-ichi.", rief sie. "Komm mal. Es sieht so aus, als ob Ran aufgeben will."

Shin-ichi trat zu den Mädchen. "Was will sie aufgeben?", fragte er.

"Na den Karatekampf nächsten Samstag."

"Wieso das?"

"Sie sagt sie verliert."

Shin-ichi winkte ab. "Ach was. Ran und verlieren. Da gibt es keine Diskussion."

Ran warf Shin-ichi einen missbilligenden Blick zu. Er also auch. Warum sah keiner außer ihr die Wahrheit? Nicht mal Shin-ichi. Und der war ja nun mal schlau genug dazu. Aber was verstand der schon von Karate. Für ihn war das sicher nicht mehr als ein umher schlagen und treten.

"Da würde ich mir nicht so sicher sein." Ein Mitschüler trat zu der kleinen Gruppe. "Ich habe Rans Gegnerin gesehen und die ist wirklich nicht schlecht."

Ran atmete auf. Endlich jemand der sie verstand.

"Ran wird gewinnen.", sagte Shin-ichi zuversichtlich.

"Und bist du mutig genug und willst darauf wetten?", fragte ihr Mitschüler Shin-ichi herausfordernd.

"Warum nicht." Shin-ichi zuckte gelassen mit den Schultern.

"Hey Moment mal.", fuhr Ran auf. "Ich will nicht, dass man auf den Kampf wettet."

"Das lass mal unsere Sorge sein. Du wirst nur kämpfen. Weiter nichts." Damit verzogen sich die Jungen, eifrig über den Einsatz diskutierend.
 

Der Tag kam immer näher. Ran trainierte verbissen. All ihre Wut ließ sie in ihren Trainingsrunden aus. Und Sonoko gab immer wieder neuen Anlass dazu. 'Man ich hätte nicht gedacht, das so viele gegen dich wetten werden.', hatte sie heute zu Ran nach der Schule gesagt. 'Naja um ehrlich zu sein, sind es nur acht die auf dich gesetzt haben. Aber alle hoffen natürlich, dass du als Vertreterin der Teitan-Oberschule gewinnen wirst. Nur um ihr Geld ist es ihnen zu schade und deshalb setzen sie eher auf deine Konkurrentin.' Ran holte aus. So viele Heuchler auf einem Haufen. Das gab es doch nicht. 'Shin-ichi hat den Einsatz festgelegt. Alle die mitwetten, müssen den gleichen Einsatz bringen.' Am liebsten wäre es ihr, wenn sie sich eine Verletzung zuziehen würde und der Kampf abgesagt werden müsste. Die Gesichter hätte sie zu gern gesehen. Müde ließ sie sich zu Boden gleiten. Nein ihr ganzer Ehrgeiz dieser Sportart gegenüber, schien vollkommen weggeblasen zu sein.

"Was ist los?"

Ran zuckte zusammen und blickte auf. An der Tür der Halle lehnte Shin-ichi.

"Wie lange bist du schon hier?", fragte sie und erhob sich.

"Eine Weile."

In Ran begann es zu kochen. "Und willst du auch sehen, ob ich fleißig trainiere?", fragte sie mit einem sarkastischen Unterton. "Hast wohl Angst um dein Geld was du verlieren wirst. Denn ich denke mal, du bist einer derjenigen, die auf mich gesetzt haben."

"Ja ich habe auf dich gesetzt."

"Oh danke schön." Ran klang gereizt. "Danke für das Vertrauen. Aber Aufgrund unserer langen Freundschaft hättest du es nicht tun müssen. Du hättest lieber auf die Richtige dein Geld anlegen sollen."

"Red keinen Stuss. Was soll denn das für eine Wette sein, wenn alle auf die gleiche setzten? Und außerdem geht es mir hier nicht um das Geld, denn das ist mir egal, sonder um das Vertrauen. Aber wenn du dir nicht mal selber vertraust und dich schon als Verliererin in diesem Kampf betrachtest, wirst du wohl nie gegen deine Gegnerin gewinnen. Und ich habe eben mein Geld in den Sand gesetzt." Shin-ichi drehte sich um und ließ Ran stehen.

"Hey Shin-ichi.", rief Ran ihm nach.

Der Angesprochene drehte sich noch einmal um.

"Wirst du dir den Kampf ansehen?", fragte Ran leise.

Shin-ichi schüttelte den Kopf. "Nein. Ich habe was anderes vor. Außerdem kenne ich den Ausgang bereits."

Ran sah ihm verdutzt nach. Was meinte er damit, dass er den Ausgang bereits kennt? Sollte das heißen, dass er nicht kommen würde, weil sie verlieren würde? Also wenn es keinen Sieg ihrerseits gab, brauchte er nicht kommen, da sein Einsatz eh verloren war und er sich den Gang dann sowieso sparen konnte. Wieso setzte er dann auf sie? Langsam lief sie zurück in die Umkleideräume. Ran löste das Band aus ihren Haaren und betrat die Dusche. Sie gab es auf über Shin-ichi's Verhalten nach zugrübeln. Nie in ihrem Leben würde sie jemals aus diesem Jungen schlau werden.
 

Am nächsten Tag stand Ran wieder hier. Heute war der entscheidende Tag. Sie versuchte sich konzentriert aufzuwärmen. Im Raum neben ihren war ihre Gegnerin ebenfalls damit beschäftigt. Fahrig band sie sich ihre Haare zusammen. Eine richtige Konzentration wollte ihr einfach nicht gelingen. Sie atmete tief durch und versuchte es ein weiteres Mal. Dann wurde die Tür geöffnet und der Kampfbeginn angekündigt. Ran sah auf die Uhr über der Tür. War es wirklich schon so weit? Wo war nur die Zeit geblieben. Doch jetzt gab es kein zurück mehr. Mit pochendem Herzen lief sie das kurze Stück bis in die Halle, welche voll besetzt war.

Angespannt blickte sie sich um. Von der ersten Reihe her, winkte ihr Sonoko, wild ihre Arme schwenkend, zu. Ran musste lächeln. Sonoko war einfach unverbesserlich. Ihre Augen schweiften weiter in der Hoffnung Shin-ichi zu erblicken. Doch viel Zeit hatte sie nicht. Schon wurde sie aufgefordert sich in Stellung zu begeben. Also versuchte sie sich auf ihre Gegnerin zu konzentrieren.

Der Kampf begann. Die ersten Angriffe konnte Ran mehr schlecht als recht abblocken. Doch der nächste traf sie und brachte ihrer Gegnerin satte Punkte ein. Hier und da konnte sie auch welche sammeln. Doch nicht genug um als Siegerin hervorzugehen. Sie war einfach zu schwach und sie hatte es bereits im Vorfeld gewusst. 'Wenn du dir nicht mal selber vertraust und dich schon als Verliererin in diesem Kampf betrachtest, wirst du wohl nie gegen deine Gegnerin gewinnen.', drang Shin-ichis Stimme in ihr Gedächtnis. Soeben hatte sie wieder einen Treffer einstecken müssen. Geschickt wich sie dem nächsten Angriff aus. Hatte Shin-ichi nicht recht damit? Sie hatte immer gesagt, dass sie verlieren würde. Sollte deshalb ihre Kampfmoral darunter gelitten haben. Was wäre, wenn sie ihre Gegnerin nicht kennen würde? Wenn sie ihre Siege nicht schon vorher eingeschüchtert hätten? Wäre sie dann auch so in dieses Turnier gegangen? Nein wäre sie nicht. Sie hätte sich eine Strategie erarbeitet, wie sie möglicher Weise zu bezwingen sei. Doch das hatte sie nicht getan. Stattdessen, hatte sie nur daran gedacht sang und klanglos unterzugehen.

Ran straffte sich. Sie war immerhin auch ein Champion. Sie musste allen und vor allen Dingen sich selbst beweisen, das sie ihres Rufes gerecht wurde. Ohne eine Sekunde Zeit zu verlieren suchte sie nach den Schwachpunkten ihrer Gegenüber. Ausdauer. Das war es. Umso länger ein Kampf dauerte, umso schwächer wurde ihre Gegnerin. Wie schon gesagt, sie war verdammt schnell und entschied daher den Kampf immer für sich. Aber auf Dauer gesehen, baute sie ab. Wieder blockte Ran den Angriff ab. Immer wieder und wieder. Und dann sah sie ihre Chance. Dort war die Lücke die Ran brauchte um zuzuschlagen. Und sie tat es. Ihre Gegnerin ging zu Boden. Und Ran hatte gewonnen. Kaum es selbst glaubend, stand sie da. Hilfreich reichte sie ihrer Kampfpartnerin die Hand. Der Jubel der Zuschauer hallte weit weg in ihren Ohren. Doch als Sonoko ihr um den Hals fiel, trat sie in die Wirklichkeit ein. Die Menge applaudierte. Im Taumel wurde ihr der Pokal überreicht und Ran hob ihn unter Jubel empor.
 

Da entdeckte sie im Augenwinkel Shin-ichi. War er doch da gewesen? Hastig drängte sie sich durch die Menge. Als sie endlich durch war, war Shin-ichi aus ihrem Blick verschwunden. Sie rannte den Flur entlang. Weit konnte er nicht gekommen sein. Als sie die Tür nach außen öffnete, sah sie Shin-ichi wieder.

"Shin-ichi!", rief sie.

Shin-ichi drehte sich um und sah wie Ran auf ihn zulief.

"Ich habe gewonnen.", sagte Ran außer Atem als sie bei Shin-ichi angekommen war. "Ich habe gewonnen."

"Ich weiß." Shin-ichi zählte ein paar Scheine durch.

Ran beobachtete es missbilligend. "Na froh deine Wette gewonnen zu haben." An diese Wette hatte sie gar nicht mehr gedacht.

"Ich habe dir gestern schon mal gesagt, dass es mir nicht auf das Geld ankommt. Aber ich kann auch nicht leugnen, dass ich erleichtert bin meinen Einsatz wiederzuhaben. Für den Rest habe ich eigentlich keine Verwendung." Er schob sich ein paar Scheine in die Jackentasche und betrachtete den Pokal in ihren Händen. "Und da es kein Preisgeld gibt und du aber den Fight gewonnen hast, steht dir auch der Gewinn zu." Er nahm den Deckel des Pokals ab und schob das restliche Bündel von dem Geld hinein. Mit einem Klappern setzte er den Pokaldeckel wieder an seinen Platz zurück. "Kauf die was Schönes.", sagte er und ging.

Erstaunt sah Ran ihm nach.

"Ach übrigens, was hat dich eigentlich dazu bewogen in der Mitte des Kampfes endlich doch richtig zu kämpfen?", fragte Shin-ichi sich zu ihr umdrehend.

Ran's Augen weiteten sich. "Du hast den Kampf doch gesehen?", fragte sie ungläubig.

Doch Shin-ichi grinste nur, zwinkerte mit den Augen und lief weiter.

Langsam machte sich Ran auf den Weg zurück zur Kabine. Dort wurde sie bereits von Sonoko erwartet. "Wo warst du denn?", fragte sie und nahm Ran den Pokal aus der Hand.

"Ich habe mit Shin-ichi geredet."

"Ach der war auch da?"

Ran nickte und ließ sich auf eine Bank fallen. "Dabei hatte er gesagt, er hat was vor."

"Also wenn du mich fragst, hat der Junge ne totale Meise." Sonoko blickte in den Pokal. "Hey hast du das gesehen?", fragte sie überrascht. "Da ist jede Menge Geld drin."

"Ist von Shin-ichi. Er sagt es sei der Gewinn der Wette gewesen. Er hat es mir gegeben."
 

Sonoko zählte rasch nach. "Man das sind 82.500,00 Yen."

"Was?" Ran fuhr hoch. So viel Geld?

"Also soweit ich weiß haben 52 Mitschüler mitgemacht, bei einer Quote von 1:6,5. Da alle den gleichen Einsatz gegeben haben, macht das für jeden einen Einsatz von …" Schnell rechnete sie nach. Dann überlegte sie. "Shin-ichi hat dir den gesamten Gewinn gegeben?"

"Ja." Ran betrachtete ungläubig das Geld in ihrer Hand.

"Das würde dann, glaube ich einen Einsatz, für jeden von 15.000,00 Yen machen. Alle Achtung so viel bist du Shin-ichi Wert."

"Was?", sagte Ran ein zweites Mal und lief rot an. So viel hatte Shin-ichi auf sie gesetzt? Und das obwohl alle und sie selbst eingeschlossen, nicht an ihren Sieg glaubten?

"Richtig spendabel von Shin-ichi, dir den gesamten Gewinn zu geben. Also ich hätte ja vielleicht fifty-fifty gemacht."

"Sonoko!", rief Ran entrüstet. Ihr war klar, das wenn Shin-ichi nur ein Teil des Gewinns einbehalten hat, der Gewinn und somit der Einsatz noch höher gewesen wären.

"Und behältst du es?"

"Ich weiß nicht. Bei der Menge komme ich mir irgendwie schäbig vor."

"Aber er hat gesagt, dass du es behalten darfst."

"Er sagte ich soll mir was Schönes kaufen."

"Eigentlich hast du dir es ja verdient. Also los mach dich fertig wir gehen einkaufen."
 

Am Abend klingelte Ran an der Tür von Shin-ichi. Sie war erfreut als Shin-ichi ihr öffnete.

"Hey.", sagte sie. "Ich habe mir was gekauft und dachte, es würde dich interessieren. Außerdem habe ich noch was zum Essen eingekauft und dachte ich bereite dir als Dankeschön ein leckeres Mahl zu."

Shin-ichi hob die Augenbrauen. "Wenn du meinst.", sagte er nur trocken und trat zur Seite, um Ran Einlass zu gewähren.

Ran lief gleich in die Küche. "Sag mal Shin-ichi...", sagte sie und packte eifrig die Zutaten aus, "... war das wirklich der gesamte Gewinn?"

"Ja."

"Und du hast nichts von dem Gewinn einbehalten?"

"Nein. Mir reichte es den Einsatz wiederzubekommen."

Ran nickte. "Es ist eine Menge Geld."

Shin-ichi zuckte mit den Schultern. "Ich hatte von Anfang an vor dir den Gewinn zu geben. Und da ich wusste wieviele mitmachen, wusste ich auch wie hoch der Gewinn sein würde."

"Dein Einsatz war aber auch nicht gerade ohne." Ran drehte sich entrüstet zu ihm um. "Shin-ichi wie konntest du nur. Das Risiko war doch extrem hoch. Du hättest eine Menge Geld verloren. Das hätte ich mir nie verzeihen können."

"Erstens war es nicht so hoch und zweitens hast du nun einmal gewonnen, also brauchst du dir darum nicht mehr den Kopf zu zerbrechen." Shin-ichi ließ sich auf einem Stuhl nieder. "Und was hast du dir nun alles gekauft?"

"Oh ein Kleid." Ran zog es aus einem Beutel. Es war leuchtend rot, und der leichte Stoff ließ erahnen, das der Rock sich bei jeder Bewegung, die Ran tun würde, elegant mitschwingen würde. "Dazu Schuhe und eine Tasche. Und für dich habe ich das erstanden." Ran reichte Shin-ichi einen Kriminalroman. "Ich hoffe den kennst du noch nicht. Ist zwar nicht Sherlock Holmes, aber er hat gute Kritiken bekommen."

"Nein den kenne ich noch nicht. Danke." Shin-ichi blätterte in dem Buch. "Das wäre doch nicht nötig gewesen."

"Du hast den Einsatz gewagt, also warum solltest du nicht auch was von dem Kuchen abbekommen." Ran stopfte das Kleid zurück und widmete sich dem Essen.
 

"Das ist aber doch nicht alles.", sagte Shin-ichi. "Du müsstest noch Geld übrig haben."

"Eine Menge. Soviel Geld kann man gar nicht auf einmal ausgeben."

"Meine Mutter schafft das spielend." Shin-ichi klappte das Buch zu. "Und was machst du damit?"

"Ich werde es zu dem anderen legen." Ran lief rosa an. "Für meine Zukunft. Immerhin will ich mal eine eigene Wohnung haben und wenn man da schon ein wenig Geld hat, ist das schon mal nicht schlecht."

"Du glaubst doch nicht im Ernst, das dich dein Vater in eine eigene Wohnung ziehen lässt.", meinte Shin-ichi spöttisch. "Sein wohlbehüteter Schatz."

"Warum nicht. Ich will ja später auch mal heiraten."

"Ran glaube mir, wenn du jemals aus der Wohnung deines Vaters ausziehst, dann bist du verheiratet worden. Und zwar mit jemanden den dein Vater ausgesucht hat. Ich denke mal es wird ein Arzt sein oder ein Firmenchef. Hauptsache jemand mit viel Geld, von dem er auch schöpfen kann."

"Oder es wird ein Detektiv sein."

Shin-ichi senkte den Kopf. "Nein, einem Detektiv wird er dich sicher nicht in die Hände geben.", sagte er leise. "Nicht nur das der deinem Vater alle seine Fälle wegnimmt, er will auch seine Tochter haben. Das wird er nicht zulassen."

"Du klingst als wärest du deprimiert." Ran trat zu Shin-ichi und stellte vor seine Nase einen Teller. "Hier zum vorkosten."

"Ach was." Shin-ichi hob den Kopf. "Ich bin nicht deprimiert."

"Weißt du. Ich werde mir meinen zukünftigen Ehemann selber aussuchen.", meinte Ran gelassen und rührte schon wieder in ihren Schüsseln herum. "Schließlich geht es ja nicht an, das selbst die Tochter des Kaisers frei wählen kann und ich nach mittelalterlichen Bräuchen verheiraten werde. In welcher Zeit leben wir denn?"

"Du vergisst, dass ihr sämtliche Privilegien aberkannt wurden."

"Wozu braucht man Privilegien, wenn man mit dem Mann verheiratet ist, den man liebt? Und Paps sollte im Übrigen froh sein, wenn es ein Detektiv ist. Immerhin kann der dann seine Detektei übernehmen. Vielleicht läuft sie ja dann wieder besser."

Shin-ichi schob sich die Kostprobe in den Mund und beobachtete Ran.
 

"Du Ran. Es heißt doch, wenn ein Mädchen für einen Jungen das Pausenbrot zubereitet, dann empfindet sie etwas für diesen Jungen. Und wenn dieser Junge dann ihre Gabe annimmt und auch aufisst, dann erwidert er ihre Gefühle."

"Ja so heißt es."

"Kannst du mir dann sagen, was ein Mädchen fühlen muss, wenn sie für den Jungen einkauft und das Essen für ihn in seiner Küche zubereitet?"

Ran schwieg, drehte sich etwas von Shin-ichi weg und arbeitete nur eifrig weiter.

Shin-ichi erhob sich und stellte sich neben Ran. Er lehnte mit dem Rücken an der Arbeitsplatte und versuchte Ran in die Augen zu blicken. "Ist es ein Gefühl, das tief in ihr sitzt und das sie nur für ihn empfindet? Und wenn der Jungen sie gewähren lässt, ist es dann das gleiche Gefühl?"

"Ich weiß nicht.", sagte Ran leise.

"Meinst du, das es dieses Gefühl auch geben kann, wenn der Junge und das Mädchen sich schon, na sagen wir mal, seit ihrer Kindheit her kennen?"

"Wir sollten essen.", sagte Ran nur und platzierte die Sachen auf dem Tisch.

"Ran." Shin-ichi trat hinter sie. "Ich denke schon, dass sich auch zwischen diesen beiden solche Gefühle entwickeln können."

"Essen wir." Ran ließ sich nieder.

Shin-ichi neben ihr. Schweigend aßen sie. Angespannt.

"Das war sehr lecker." Shin-ichi legte die Essstäbchen zur Seite.

"Danke." Verlegen räumte Ran das Geschirr ab.
 

Nur eine halbe Stunde später verabschiedete sich Ran. Shin-ichi brachte sie zur Tür. "Wir sehen uns dann in der Schule."

Ran nickte nur.

Shin-ichi sah ihr noch nach, als sie die Straße hinunterlief. Bepackt mit Tüten. Auch wenn er heute schon wieder nicht den Mut gefunden hatte ihr seine Gefühle zu gestehen, so hatten sie beide einen Anfang gewagt. Eines Tages, da war er sich sicher, würde er zu ihrem Vater gehen und um ihre Hand bitten. Er, ein Detektiv und kein Arzt oder Firmenchef. Und an diesem Tag würde er den Beweis erbracht haben, das er für Ran Sorgen kann. Den ersten Schritt dorthin, hatte er heute getan.

Träume aus Sehnsucht

So ich melde mich auch mal wieder zu Wort. Um es kurz zu machen, nein die Internetverbindung ist noch immer nicht geschaltet. Und dabei hab ich mich so auf DSL mit Flat gefreut. Surfen ohne Ende.

Und damit ihr nicht zu lage warten müsst, schicke ich mal wieder ein Kapitel online. Dieses ist die Wunschnummer 79, gewünscht von ShinichiKudo.

Mal sehen wann ich dann wieder öfter online bei euch sein kann. Also drückt alle die Daumen.

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"Sag mal spinnst du?", fauchte Heiji Kazuha an.

"Das steht doch wohl hier außer Frage.", fauchte diese zurück. Dann stutzte sie. "Wo ist eigentlich Ran?", fragte sie. Während ihres kleinen Streites mit Heiji hatte sie ihre Freundin total vergessen. Und dabei war sie extra mit dem Kleinen hierher zu ihnen zu Besuch gekommen.

Heiji blickte um sich und entdeckte Conan der in der Tür stand.

"Sie ist frische Luft schnappen.", sagte Conan leise und deutete hinaus.

Die beiden Teenager aus Osaka traten hinzu. Und ihre Blicke fielen auf Ran, die am Rand des Hauses stand und in die Ferne schaute.

Die Nacht war bereits hereingebrochen. Der Wind wehte lau über die Erde. Leise zirpten die Grillen. Hoch oben am nächtlichen Firmament strahlte silbern der Mond, begleitet von tausenden von Sternen. Es lag eine ruhige Stimmung in der Luft.

"Die Nacht ist wunderschön.", sagte Ran leise. Sie schien bemerkt zu haben, dass sie beobachtet wurde. "Eine Nacht so friedlich und still. Sie lädt ein zum träumen. Die schwindende Dunkelheit bringt mich ihm dann wieder näher. Mein Traum wird greifbarer. Denn in meinen Träumen können wir unbeschwert beieinander sein. Solche Nächte wie diese, und ihre Träume, sie vermischt die Welt der Fantasie mit der Welt der Realität. Die Grenzen dessen, was wir uns vorstellen und dessen was wir erleben, verschwimmen zusehends. Wir schieben in solchen Nächten alle unsere Bedenken beiseite. Am Ende wissen wir nicht mehr, was wirklich passiert ist und was nicht, wir wissen nicht mehr was richtig ist und was falsch. Das was uns bisher als Wunsch erschienen ist, scheint greifbar zu werden. Wir erleben das, was wir am Tage nicht zu denken wagten. Die Nacht, ihre Dunkelheit scheint uns zu schützen. Es entsteht eine Wirklichkeit, die wir dennoch nur in einer Traumwelt erleben. Es ist ein Augenblick von Ereignissen, von dem wir fühlen, dass das was wir tun, richtig ist und doch wissen wir, dass wenn der Morgen erwacht, wir einen Fehler begangen haben. Den Fehler, sich zu sehr in eine Welt verfangen zu haben, die niemals existieren wird. Denn das was geschehen ist, ist doch nur ein Teil unserer Illusion. Trotz der Ungewissheit erwarten wir sehnsüchtigst die kommende Nacht. In der alles wieder von vorne beginnt und wir hoffen das Rätsel zu lösen, um einen Teil mit in den Tag hineinretten zu können. So warten wir Nacht für Nacht. Bis uns endlich jemand erlöst."

Betroffen wendete Conan seinen Kopf. Er spürte deutlich ihre Sehnsucht. Die Sehnsucht, dass ihr Leben so weitergeht, wie es einmal war. Mit ihm an ihrer Seite. Er spürte ihre Angst, vor der Wahrheit, wenn ihr Traum sich nie erfüllen wird. Er spürte ihre Unsicherheit, dass sie nicht wusste, wie sie sich verhalten sollte. Was würde er in diesem Augenblick alles geben, nur um ihr Trost zu spenden, ihr in diesem Augenblick die Liebe und Geborgenheit zu schenken, nach der sie dürstete.

Kazuha schluchzte leise. Auch sie spürte Rans Gefühle, welche diese versucht hatte in Worte zu fassen. Gefühle, die ihr Herz berührten. Und auch Heiji konnte sich dessen nicht erwehren. Magisch von Ran angezogen, schritt er langsam auf sie zu. Sacht legte er seine Arme um sie und zog sie an seinen Körper. Dicht aneinander geschmiegt, verharrten sie. Vereint in einer zärtlichen Umarmung. Minutenlang. Das einzige was sich nur noch bewegte, wurde vom Spiel des Windes angetrieben.

Kazuha drehte sich zur Seite. Sie kämpfte mit ihren Tränen, kämpfte mit ihren Gefühlen und doch sagte sie kein Wort zu Heiji.

"Komm Ran. Gehen wir schlafen.", sagte Heiji dann endlich und nahm Ran an die Hand. Ohne sich um die anderen zu kümmern, zog er sie mit sich.

An ihrer Matte angekommen legte sich Ran nieder. Heiji sank neben ihr auf die Knie und griff nach der Decke, mit der er sie sorgfältig zudeckte. Leicht traurig lächelnd ruhte sein Blick auf ihr.

Kazuha und Conan waren den beiden wortlos gefolgt.

"Gute Nacht Ran.", flüsterte Heiji ihr zu. "Schlaf schön." Dann erhob er sich und trat nur wenige Schritte zur Seite. Er bückte sich und rollte Kazuhas Matte zusammen. "Komm mit Kazu.", sagte er leise und klemmte sich die Rolle unter den Arm. "Wechseln wir dein Nachtlager mit dem von Conan." Er wischte ihr die Tränen aus dem Gesicht und nahm sie bei der Hand. Kurze Zeit später war er zurück. Er rollte Conans Nachtlager aus und verließ auf Zehenspitzen das Zimmer. "Entschuldige mein Freund.", wisperte er noch Conan zu. "Entschuldige, das ich Ran so …"

"Schon gut.", antwortete Conan leise. "Es lag an der Magie des Abends. Ihre Worte waren voller Zauber, denen sich keiner entziehen konnte und die uns alle sehr getroffen haben. Das was sie sagte, fühlten wir alle. Es ist bedrückend und doch ist es die Wahrheit, die uns gefangen hält. Du konntest also nicht anders handeln und keiner macht dir daraus einen Vorwurf. Du hast einfach nur das getan, was ich auch tun wollte, es aber nicht tun konnte."

Heiji zog leise die Tür zu und ließ Conan allein.

Leise trat er auf Ran zu und lauschte ihren tiefen und gleichmäßigen Atemzügen, die ihm verrieten, das sie bereits in ihrer Traumwelt war. Dann beugte er sich zu ihr hinunter und küsste ihre Wange. "Ich weiß, dass es falsch ist, falsch das du diesen Kuss nicht mitbekommst. Aber ich kann nicht anders Ran. Doch eines Tages, das verspreche ich dir, einen Tages werde ich dich mit einem richtigen Kuss aus deiner Ungewissheit erlösen. Ein Kuss der dir deine Freiheit an meiner Seite schenkt."

Unsere gemeinsame Zeit

Kommen wir zum 25. Kapitel dieser Fic. Wow sind es schon so viele? Dieses ist die Wunschnummer 26 und sie kommt von Ran-Mouri1. Es ist nur eine kurze Sequenz. Ein kurzer Moment. Dennoch hoffe ich, es gefällt euch.

Im übrigen bewundere ich euch für euer Geduld. Ich hoffe ich werde in Zukunft wieder öfter bei euch sein.

Doch vorerst viel Spaß beim lesen.

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Ran saß auf dem flachen Hang des Hügels. Tief in ihren Gedanken versunken, saß sie da. Der Wind spielte mit ihrem Haar und sie Sonne schien in ihr Gesicht. Ein Geräusch hinter ihr ließ sie aufhorchen. Sachte drehte sie sich um, um zu sehen was sich hinter ihr bewegte. Ihre Blicke fielen auf einen kleinen Jungen der am Kamm des Hügels sichtbar wurde. Er war ca. sechs alt, hatte dunkle Haare und seine blauen Augen blickten neugierig hinter eine paar Brillengläsern in die Welt. Als er Ran erblickte blieb er stehen und sah auf sie hinab, während sie ihren Blick auf ihn gerichtet hielt. Als ein Lächeln seinen Mund umspielte, lächelte auch sie wieder.

"Komm her Conan.", rief sie ihm zu.

Der Angesprochene jedoch drehte sich um. "Ich habe sie gefunden.", rief er in die Richtung aus der er gekommen war. Dann setzte er sich doch in ihre Richtung in Bewegung. Bei Ran angekommen wurde er mit offenen Armen empfangen, in die er sich augenblicklich hineinschmiegte. "Wir haben dich gesucht.", sagte er. "Papa, Hitomi und ich."

"Tut mir Leid, aber diese Stelle war so schön, dass ich mich einfach hierher setzen musste."

"Dann hättest du uns ruhig Bescheid geben können." Shin-ichi war hinter Ran getreten. Auf seinem Arm hielt er ein kleines Mädchen.

Verlegen lächelnd sah Ran zu ihm auf.

"Aber du hast Recht, die Aussicht hier ist grandios.", sagte Shin-ichi beeindruckt, ließ sich neben Ran auf dem Boden nieder und setzte das Mädchen ab. "Na los ihr zwei, geht spielen." forderte er die beiden Kinder auf.

Stürmisch rannten sie den Hügel hinunter.

"Weißt du noch als wir Kinder waren?", fragte Ran Shin-ichi.

"Ja." Er beobachtete die beiden Kleinen, wie sie dort unten am Boden hockten und der Junge dem Mädchen mit dem nötigen Ernst etwas erklärte. Und das Mädchen hörte ihm voller Ehrfurcht zu. "Und nun sind wir verheiratet und du hast mir zwei wundevolle Kinder geschenkt.", fügte er hinzu. "Schau sie dir an. Die beiden benehmen sich fast so, wie wir uns gegenüber verhalten haben. Sie lieben sich und sie hassen sich. Sie streiten und vertragen sich."

Ran lehnte sich an Shin-ichi's Schulter. Ihre Gedanken reisten wieder in die Vergangenheit. Zu der Zeit als sie Shin-ichi andächtig zugehört hatte, zu der Zeit in der sie noch unschuldig miteinander spielten und lachten. Eine Zeit an der noch keiner von ihnen beiden daran dachte, dass sie ihre Zukunft einmal gemeinsam verbringen würden.



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Kommentare zu dieser Fanfic (215)
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Von:  Leah_Ranpha
2014-06-30T19:08:38+00:00 30.06.2014 21:08
Wahnsinn!
Du glaubst nicht, wie sehr ich in einen Lachkrampf verfallen bin, als herausgekommen ist, dass Ran einfach nur einen Fallschirmsprung gemacht hat! Ich dachte echt, die will sich da in den Abgrund stürzen!xD

Sehr schön, auch das Ende hat mir gut gefallen!

Liebe Grüße,
Deine Lena;-)
Von:  Black_Taipan
2007-07-20T16:44:31+00:00 20.07.2007 18:44
Rans Erläuterungen erinnern mich extrem an die Gedanken der Romantik, die
wir im Moment im Deutschunterricht durchgenommen haben. Illusion und Realität verschmilzen miteinander, Wünsche werden wahr, wenn man träumt und dann zerbricht eine Welt, wenn es Tag wird.
Ein schöner Gedanke, wie ich finde.
xxx
taipi
Von:  Black_Taipan
2007-07-20T16:43:09+00:00 20.07.2007 18:43
Schön, aber kurz. Macht einen bei diesem Sauwetter vor meinem
Fenster richtig fröhlich. xD Und es ist auch schön, dass ein paar Kinder wieder aufgetaucht sind.
xxx taipi
Von:  KilmaMora
2007-07-12T09:52:54+00:00 12.07.2007 11:52
hui^^ ich sollte mal oefter reinschauen^^

aber schön, dass es jetzt weitergeht^^. Und ein schöner Abschluss für diese 25 fics.
Von: abgemeldet
2007-07-10T12:51:31+00:00 10.07.2007 14:51
XD
das is gut
ich lese conan
dann les ich auf einmal shinichi
in dem moment denk ich: hää- da passt was nich, du hast dich verlesen
also wieder von vorne
dann wieder lese ich conan
und dann shinichi
und denke nach, anstatt weiterzulesen XD"""", von wegen es würde doch gar nich gehen
aufjedenfall les ich dann weiter und dann kommt der aha-effekt
*lach* total bescheuert, sowas passiert auch nur mir

nyoo. du solltest mehr schreiben und nich etwas, womit man mich zwei minuten abfüttern kann u_____u"

Von:  Leira
2007-07-09T05:56:29+00:00 09.07.2007 07:56
Hi!

Es wird Zeit deine "Shinichis-und-Rans-Nachwuchs-Statistik" zu aktualisieren, wie ich sehe *g*

Damit wäre der neueste Stand bei:

3 Mädchen (Hitomi(OS-UgZ), Ran (WdS), Natsumi(ZdW)): 5 Jungs (Conan(AEsdG), Conan(OS-UgZ), Shinji(DTadsiLä), namenloser Knirps(EhP), Shinii(ZdW))

Wenn ich mich nicht irre *g*
Ich sehe, die Mädchenquote steigt etwas...

Ansonsten, ein schönes, kleines Intermezzo *freu*

Freu mich schon auf die nächste!
Liebe Grüße, Leira ;)
Von:  ShinichiKudo_017
2007-07-07T18:27:39+00:00 07.07.2007 20:27
^_____^ Mann kann es sich wirklich toll vostellen. *nochmalwiederhol*
War wirklich super toll!
Bis bald! Man liest sich!^^
ShinichiKudo_017
Von: abgemeldet
2007-07-06T22:35:55+00:00 07.07.2007 00:35
...hab mir des richtig gut vorstellen können...
ne richtige, glückliche familie...
voll sweet x3
aba auch kurz.. v_v ..*sfz*
aber keine sorge.. wir warten weiterhin ^^
und vielleicht.. so ganz vielleicht.. wirst du ja mal ne FF anfangen.. ne richtige ^^

LG
Ran_Mori1
Von: abgemeldet
2007-07-05T11:24:34+00:00 05.07.2007 13:24
Ich kann nur zustimmen! Es war kurz. Aber schon schön. Den Ausblick kann ich gut nachvollziehen. Ich hoffe dass wir bald wieder was zu lesen bekommen!
Bis dann! Viki
Von: abgemeldet
2007-07-05T08:11:59+00:00 05.07.2007 10:11
Huch also jetzt dachte ich mir was is den jetzt los. Habe deien Fan-Fic gesehen udn mich gleich gefreut udn bei´m lesen war es einfach aus gg dachte das were erst die Einleitung:) aber war echt toll geschreiben nur schade das es schon asu war:( aber freu mich schon auf ein vieleicht längeres Kapitel


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