Ich laufe
Ich laufe durch Straßen
Mein Herz ist leer,
Meine Füße schwer,
Sie starren.
Blanke Mauern,
Beschmiert von Blut,
Lauern,
Fressen den Mut,
Sich zu erheben.
Ich versinke,
Ertrinke,
Ersticke im Hass.
Doch mir ist es egal.
Mir ist alles egal.
Lasse mich einhüllen.
Schließe die Augen.
Schlafe...
Ewig...
In trauter
Einsamkeit.
Eine Straße...
Ich laufe entlang
der einen Straße.
Bin allein,
sie ist leer,
wie auch mein Herz leer ist.
Finsternis überall.
Ein Wall
vieler Mauern...
Einsamkeit erfüllt mich.
Sie ist mir bekannt.
Ein Freund,
ein Feind,
ein Verwandter.
Viele Menschen liefen hier.
Viele starben hier.
Viele laufen immernoch.
Ich sehe dich,
du siehst mich,
wo ist die Einsamkeit hin?
Deine Augen
sind den meinen so ähnlich,
sind wir Freunde,
Feinde,
Verwandte?
Ich strecke dir
meine Hand entgegen,
du nimmst sie
mit deinen kleinen Händen.
Wie können wir es wissen,
wenn wir es nicht versuchen?
Wir laufen entlang
der einen Straße,
Sind nicht allein,
sie ist leer,
wie auch unser Herz leer ist.
Finsternis überall.
Ein Wall aus vielen
Mauern...
Doch am Ende dieser Straße scheint ein Licht.
Wir liefen hier.
Wir starben hier.
Doch wir laufen immernoch.
Wir laufen entlang
der Straße des Lebens.
Hören nicht auf,
zu laufen...
Kaltherzig
Lange, lange habe ich dich gesucht,
Endlich gefunden,
Im hohen Gras, in Unschuld gehüllt,
Wie du es immer warst.
Doch als ich an dich herantrete
Siehst du mich nicht an,
Deine dunklen Augen blicken an mir vorbei,
Wie oft haben sie in mein Innerstes geschaut
Deine weichen Lippen suchen mich nicht,
Wie oft haben sie meine Ketten gesprengt
Deine schmalen Finger wollen mich nicht berühren,
Wie oft haben ihre Kuppen meine Wunden geheilt
Deine weiße Haut wie Schnee,
Deine weiße Haut wie Schnee...
Die Wolken, die aufziehen, kümmern dich nicht,
Der Regen, der beginnt zu fallen, macht dir nichts aus,
Du ignorierst ihn
Genauso wie mich.
Der Regen macht die Tränen auf meinem Gesicht unsichtbar
Sodass du sie nicht bemerken kannst
Nass durchdringt deine Kleider,
Benetzt deine Haut
Kälte dringt in meine Glieder,
In meine Knochen,
In mein Blut,
Doch ich spüre es nicht
Alles ist grau,
Alles ist trist,
Alles ist kalt,
Doch ich spüre es nicht...
Spüre nicht, wie mein Körper neben deinen sinkt,
Spüre nicht, wie das Gras unter meinen Knien bricht,
Spüre nicht, dass meine Lippen so kalt geworden sind wie deine
Alles Gefühl ist abgetötet
Ich sinke neben dich
Mein Ohr ruht auf deiner stillen Brust
Und ich schließe meine Augen und vergesse alles...
...außer dich...