Zum Inhalt der Seite

Nachtschatten - Little Christmas Sequel

Weihnachts-Zwischenstory zu Mayas größter Coup
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

~* Vorweihnachtstag: 23.12. *~

Ein kurzes Weihnachts-Zwischenspiel, das um die Zeit rum enstanden ist und eigentlich nur so lang werden sollte, wie der erste Teil hier ;)
 

Teil 1/7
 

Disklaimer: Außer Amy und Maya (und vielleicht noch ein paar Nebenfiguren, die hier vorkommen) gehört nix mir, sondern dem genialen Akira Toriyama ;)

Ich verdiene auch kein Geld mit dieser Story, ich will euch nur ein bisschen unterhalten *g*
 

.oO°Oo.oO°Oo.oO°Oo.oO°Oo.oO°Oo.oO°Oo.oO°Oo.oO°Oo.
 

Es war der Abend vor Weihnachten.

Maya starrte blicklos an ihrem Computerbildschirm vorbei hinaus in die Finsternis. Sie hatte gerade die Mail an Rob, ihren Kontaktmann bei der Polizei, beendet und abgeschickt, so dass sie damit rechnen konnte, in nächster Zeit die Infos zu erhalten, die sie neulich Dank Trunks plötzlichem Auftauchen hatte löschen müssen.

Gleichzeitig hatte das Programm eine Nachricht ihrer Eltern empfangen.

Die Schwarzhaarige seufzte.

Eigentlich liebte sie den Winter, denn die Dunkelheit, und davon gab es in der kalten Jahreszeit reichlich, war ihre bevorzugte Jagdzeit. Schon jetzt war die Nacht über Satan-City hereingebrochen, dabei war es nicht später als halb fünf.

Doch im Moment fühlte sie sich einfach nur deprimiert und … allein.

Die hübsche Diebin unterdrückte ein weiteres Seufzen, während sie weiter ihren düsteren Gedanken nachhing.

Das zum Großteil leicht getönte Glas war am Rand von Eisblumen getrübt, die im Kerzenschein auffunkelten. Doch sie nahm weder das, noch die sanften Lichter der Stadt weit unter ihr, wirklich wahr.

Schneeflocken rieselten aus dem wolkenverhangenen Himmel und glitzerten, wenn sie an dem großen Fenster vorbeikamen. Mayas Mund verzog sich bitter, als ihr Blick wieder zum Bildschirm zurückwanderte. Offensichtlich hatten ihre Eltern sie telefonisch nicht erreichen können, und so überflog sie automatisch die wenigen Zeilen der Mail ein weiteres Mal – als ob das irgendetwas an ihrem Inhalt ändern würde!

» Absender: Jonathan&Catrin@Ysatori.com

» Datum: 23.12.2007

» An: MayaYsatori@Nachtschatten.net

»Betreff: Wo bist du?
 

Hallo Schatz,
 

wir haben versucht, dich anzurufen, aber irgendwie gibt es hier wohl Probleme mit dem Empfang. Unglücklicherweise konnten wir die Verhandlungen nicht wie geplant heute abschließen, es sind ein paar unerwartete Probleme aufgetreten, die wohl dafür sorgen, dass wir hier noch mindestens einen, eher zwei Tage festsitzen. Deswegen können Papa und ich erst am zweiten Weihnachtsfeiertag zu dir stoßen.

Wir bedauern das wirklich sehr, aber du hast sicher Verständnis, dass wir die Sache zu Ende bringen müssen und nicht einfach so unterbrechen können. In den Südstaaten existiert der Weihnachtsbrauch nun mal nicht, weshalb wir in der Beziehung keine Rücksichtnahme erwarten dürfen …

Es tut uns wirklich Leid, dass wir dich ausgerechnet an Weihnachten alleine lassen müssen. Hoffentlich steht das Netz bald wieder, dann können wir wenigstens telefonieren.
 

Bis hoffentlich ganz bald
 

Mum & Dad

Pah – Rücksichtnahme! Mit einem wütenden Knurren schloss die junge Frau ihr E-Mailprogramm. Sicher war die riesige Firma ihres Vaters wichtiger als der lächerliche Brauch, Weihnachten mit seiner Familie zu feiern!

Das war ja nichts wirklich Neues für sie.

Okay, jetzt wurde sie gemein, aber …

„Ach, verdammt.“

Maya erhob sich frustriert und begann mit langen geschmeidigen Schritten, im Raum umherzuwandern. Die Arbeit war bei ihren Eltern schon immer an erster Stelle gestanden, und bis zu einem gewissen Grad hatte ihre Tochter auch eine Art Verständnis dafür entwickeln können. Catrin und Jonathan Ysatori hatten sich die Existenz mühsam aus dem Nichts aufgebaut, und das hatten sie eben nur aus dem Grund geschafft, weil die Firma immer oberste Priorität besaß.

Wenn es nur nicht so oft passieren würde, dass sie gerade bei wichtigen Familienereignissen noch wichtigere Termine für den Riesenkonzern zu erledigen hatten!

Und ausgerechnet an Weihnachten war es seitdem sie älter war schon so oft passiert – und statt sich daran zu gewöhnen, hatte sie jedes Jahr aufs Neue die Hoffnung auf ein richtiges Weihnachtsfest …

Die Schwarzhaarige machte abrupt vor dem Fenster halt, kniff die Augen zusammen und starrte wütend auf die festlich beleuchteten Häuser.

Wenn es wenigstens die Alternative für sie gegeben hätte, einfach mitzukommen – dann hätte es eben ein kleines Weihnachtsfest unter Palmen gegeben. Aber nein, auch das war unmöglich, ihre Eltern hatten mit Sicherheit noch nicht einmal erwogen, ihre Tochter mit den Katzengenen mitzunehmen. Und ihre Mutter hatte sich auch nicht die Mühe gemacht, ihr die Ursachen noch einmal zu erklären.

Was auch absolut unnötig gewesen wäre.

Seit dem Drama vor beinahe fünfzehn Jahren konnte sie davon ausgehen, dass sich die Gründe nachhaltig und unwiderrufbar im Gedächtnis ihres Kindes festgesetzt hatten.

Die Südstaatler waren ein unglaublich abergläubisches Volk. Damals hätten sie die sechsjährige Maya beinahe gelyncht, als die Familie dort einen Kurzurlaub verbringen wollte und sie ihrer zum ersten Mal ansichtig wurden. Noch heute wurde der jungen Frau regelmäßig schlecht, wenn sie sich an die Zeit zurückerinnerte.

Die Schwarzhaarige wandte sich ruckartig ab und marschierte schnurstracks in ihr Schlafzimmer, um von da aus ihren begehbaren Kleiderschrank zu betreten. Dort begann sie, einen dicken hellblauen Wollpulli über das enganliegende Trägershirt aus schwarzem Cyrion zu ziehen. In ihrer Wohnung mochte es dank Klimaanlage angenehm warm sein, doch draußen herrschten Minusgrade, und sie brauchte noch ein paar Sachen aus dem Supermarkt, um an Weihnachten wenigstens nicht zu verhungern. Ein Einkauf würde sie zumindest davon abhalten, in Depressionen zu verfallen.

Auf das Anwesen ihrer Eltern in Battlecity, zu dem sie auch gekonnt hätte, hatte sie wenig Lust. Es war ein riesiges Haus, und trotz der ganzen Dienstboten würde sie sich dort einsamer fühlen als allein in ihrer Wohnung. Hier konnte sie die Tage wenigstens damit verbringen, an ihrer neuen Erfindung zu basteln – so würde sie die Zeit auf jeden Fall auch rumbringen.

Nachdem sie noch die kniehohen, dick gefütterten hellbeigen Stiefel über ihre enganliegende Hose aus matt schimmerndem Cyrion gezogen hatte ging sie wieder in den Flur hinaus, schlüpfte dort in ihre ebenfalls hellblaue Daunenjacke und zog sich noch einen weißen Schal, dazu passende Handschuhe und flauschige Ohrenschützer in derselben Farbe an.

Im Vorbeigehen schnappte sie sich ihren Geldbeutel vom Board ihrer Garderobe, zog den Schal nach einem Blick in den Spiegel noch ein wenig weiter über die Nase und öffnete schließlich das Wohnzimmerfenster einen Spalt breit. Eisiger Wind schlug ihr entgegen und ihre Augen tränten, während ihre empfindliche Nase den Geruch nach frischem Schnee und klirrender Kälte wahrnahm, gepaart mit einer Spur Holzfeuer.

Maya biss die Zähne zusammen, als eine weitere Windböe den unbedeckten Teil ihres Gesichtes traf, der nicht von ihrem Wollschal geschützt war und Eiskristalle wie winzige Nadeln in ihre Haut stachen. Sie entschied sich sofort dagegen, den Gleiter zu benutzen, und beeilte sich, auf das eisglatte Sims zu steigen und das Fenster hinter sich zuzuziehen.

Mit einem kurzen Blick auf das in der Luft schwankende Gefährt sprang sie in die Tiefe.

Der frostklirrende Wind wurde sofort noch stärker und zerrte heftig an ihrer Kleidung und ihren offenen Haaren. Die junge Frau umklammerte ihre Ohrenschützer und vergrub ihr Gesicht so gut es ging noch mehr in dem warmen Wollschal, während sich der Erdboden und die Lichter der Stadt mit rasender Geschwindigkeit nährten.

Als sie das fünfte Stockwerk passierte, fühlte sie sich plötzlich von kräftigen Armen umfangen, die ihren Sturz rapide abbremsten, bis sie schwerelos in der Luft schwebte und fest gegen eine breite Brust gedrückt wurde.

Maya unterdrückte einen Schreckensschrei und starrte entgeistert in ihr wohlbekannte, saphirfarbene Augen, die sie amüsiert anfunkelten.

Ihr Herz machte einen schmerzhaften Sprung.

Nicht, dass es so viele Auswahlmöglichkeiten gegeben hätte, von jemandem mitten in der Luft aufgefangen zu werden …

Sie blinzelte, als das intensive Blau von Trunks Blick für ein paar Sekunden von glühendem bernsteingelb überlagert wurde, was dafür sorgte, dass ihr Körper von einer jähen Hitzewelle überrollt wurde. Ihr Atem stockte und sie spürte, wie ihr Gesicht zu brennen begann.

Dann war das seltsame Phänomen ebenso plötzlich wieder verschwunden, wie es aufgetaucht war, und die Schwarzhaarige rang keuchend nach Luft.

Was, um alles in der Welt war das?

Trunks Worte rissen sie aus ihrer Verwirrung.

„Ist das nicht komisch? Du springst lebensmüde aus dem dreizehnten Stock ohne mit der Wimper zu zucken, aber wenn dich jemand auffängt und diesen für jeden Menschen tödlichen Sprung verhindert, erschrickst du.“ In der Stimme des gutaussehenden Saiyajin schwang ein spöttischer Unterton mit, während er Mayas hübsches Gesicht musterte. Ihre Wangen waren von der Kälte gerötet und die Pupillen ihrer unglaublich violetten Augen hatten sich durch den Schreck so sehr geweitet, dass man beinahe nichts mehr von der außergewöhnlichen Farbe sah.

„Kann ich dich irgendwohin mitnehmen?“ erkundigte er sich dann mit einem frechen Grinsen, das das altbekannte Kribbeln im Bauch der jungen Frau auslöste.

„Ähm … ja … wenn du so nett fragst - ich müsste in den Supermarkt. Noch ein paar Weihnachtseinkäufe erledigen, damit ich am Fest der Liebe nicht verhungere.“ antwortete sie, und versuchte dabei vergeblich, den Frosch in ihrem Hals loszuwerden.

„Da muss ich auch hin. Mit drei Saiyajins im Haus ist es beinahe unmöglich, genug Essen für mehr als einen Tag da zu haben. Ich muss noch ein paar Kleinigkeiten für Mum besorgen. Ist dir der Silvercenter recht?“

Die Schwarzhaarige nickte und Trunks setzte sich sofort mit unglaublicher Geschwindigkeit in Bewegung. Es dauerte noch nicht einmal eine Minute bis sie vor dem riesigen Gebäude des Einkaufszentrums standen. Sacht setzte der Saiyajin seine leichte Last auf den Boden.

Erheitert stellte er fest, dass Mayas Wangen jetzt noch mehr gerötet waren als zuvor.

„Gehen wir.“ Meinte er mit einem Kopfnicken in Richtung verglaste Eingangstür, und die beiden betraten das gigantische Bauwerk, in dem man wirklich alles einkaufen konnte.

„Was meintest du eigentlich mit ‚damit ich nicht verhungere’? Du willst mir doch wohl nicht erzählen, dass du allein feierst?“ erkundigte sich der junge Mann mit den fliederfarbenen Haaren beiläufig, während er sich wie die hübsche Diebin auch einen Einkaufswagen nahm und eine ziemlich lange Einkaufsliste aus seiner Tasche zog.

Maya zuckte mit den Schultern.

„Doch, genau das meinte ich damit. Mum und Dad haben mir heute mitgeteilt, dass sie bis zum zweiten Feiertag in Verhandlungen feststecken und unabkömmlich sind.“ Stellte sie so gleichgültig wie möglich klar.

Trunks verzog das Gesicht.

„Das glaub ich einfach nicht. Sogar Vegeta ist an Weihnachten nicht ganz so scheußlich wie sonst … Naja, sagen wir lieber, er gibt sich zumindest Mühe und verbringt nicht seine komplette Zeit im Trainingsraum. Und du willst mir allen Ernstes erzählen, dass dich deine Eltern einfach so versetzen?“

Die Schwarzhaarige lächelte sarkastisch, während sich ein Hauch von Resignation in ihre Stimme schlich. „Es ist schließlich nicht das erste Mal, ich bin sicher, irgendwann hat man sich daran gewöhnt.“

Sie griff schon beinahe automatisch nach einer ganzen Palette Sahne und einem weiteren Karton voll Milchflaschen. Das Gesicht des Saiyajin verlor bei diesem Anblick ein wenig an Farbe, vor allem, als er dasselbe für alle Mitglieder der Capsule Corp. in seinen Wagen packte.

„Wie wärs denn, wenn du dann stattdessen mit zu uns kommst? Bulma macht es sicherlich nichts aus, für einen mehr zu kochen, und wir haben wie du weißt genug Platz. Am ersten Weihnachtsfeiertag werden Son Goku und seine Familie vorbeischaun, und Amy’s Mutter ist sowieso zu Besuch bei ihrer Tochter.“

Maya ließ beinahe die drei Thunfischdosen und die zehn Beutel Tiefkühlkrabben fallen, die sie gerade in ihren Einkaufswagen laden wollte.

Sie warf dem jungen Mann neben sich, dessen Wagen sich im Laufe ihres kurzen Gesprächs schon ganz bedenklich gefüllt hatte, einen ungläubigen Blick zu.

„Ich kann mich doch nicht einfach so an Weihnachten bei euch einquartieren!“ widersprach sie bestimmt. „Das ist schließlich ein Familienfest.“

Trunks grinste breit.

Noch gehörst du nicht zur Familie, da hast du Recht. Aber das kann sich ja jederzeit ändern. Und wie gesagt, es würde keinem was ausmachen, im Gegenteil, ich denke Amy und Goten würden sich sehr freuen dich zu sehen.“

Die Schwarzhaarige konnte geradezu spüren, wie sie bei den ersten Worten ihres Gegenübers bis unter die Haarwurzeln errötete und versetzte sich mental eine Ohrfeige.

*Das hat nichts zu bedeuten, Dummkopf! Er meinte das in freundschaftlichem Sinne!*

Hastig wandte sie ihr heißes Gesicht ab und lud sich eilig noch zwei Beutel tief gefrorenen Lachs in den Wagen, während sie fieberhaft nach einer passenden Antwort suchte.

Dass sie Weihnachten bei den Briefs verbrachte stand für sie außer Frage, aber das Angebot, am ersten Feiertag zu ihnen zu kommen, war schon wirklich verlockend. So musste sie wenigstens nur einen Abend allein verbringen. Als sie sich einigermaßen sicher war, dass die eiskalten Dämpfe aus der Gefriertruhe ihr Gesicht soweit abgekühlt hatten, dass es wieder eine normale Farbe aufwies, wandte sie sich dem gutaussehenden Saiyajin zu. Der schob mittlerweile schon einen kleinen Lebensmittelberg vor sich her, und Maya fragte sich einen kurzen Moment lang, warum er sich nicht gleich zwei Einkaufswagen genommen hatte.

Angewidert starrte sie auf das Katzenfutter, nach dem sie tief in Gedanken versunken gegriffen hatte, und von dem sie sich ausversehen gerade eine ganze Palette aufladen wollte. Hastig, beinahe schon hysterisch, schob sie den Karton ins Regal zurück und warf Trunks einen verstohlenen Blick aus den Augenwinkeln zu. Hatte er das etwa gerade gesehen? Das war nicht nur megapeinlich, sondern würde ihm vielleicht Aufschlüsse geben, die sie unter allen Umständen für sich behalten wollte, nein musste.

Aber der junge Mann mit den unglaublich saphirblauen Augen schien seine Aufmerksamkeit ausnahmsweise mal nicht auf sie gelenkt zu haben. Stattdessen war er gerade dabei, ungefähr zehn Packungen Schokoladeneis und ebenso viele Gläser saure Gurken in seinen Einkaufswagen zu stopfen.

„Ich würde gern am ersten Feiertag vorbei kommen.“ Erwiderte Maya also erleichtert lächelnd. „Aber nicht an Weihnachten. Das wäre mir wirklich unangenehm!“ Misstrauisch beobachtete sie, wie Trunks noch eine Familiendose Rollmöpse zu zwei Packungen Kirscheis stellte.

Als der Sayiajin ihren skeptischen Blick bemerkte, grinste er sie belustigt an, und Maya umklammerte den Einkaufswagen fester, denn ihre Knie gaben auch diesmal wieder nach.

Musste er diesen Effekt jedes Mal auf sie haben?

„Du weißt ja, Amy hat zur Zeit ziemlich seltsame Essgewohnheiten, und wir müssen in den zwei Tagen für alles gerüstet sein.“ Nach einem weiteren Blick auf seine Einkaufsliste stellte er noch zwei Gläser Senf dazu, ehe er wie beiläufig bemerkte. „Du bist dir ganz sicher? Nur ein Tag?“

„Was heißt hier nur einer? Eigentlich hatte ich mich auf zwei Tage alleine in meiner Wohnung eingestellt, und es ist unheimlich nett von dir, mich einzuladen. Du bist ganz sicher, dass es deiner Familie nichts ausmacht?“

Mittlerweile waren sie an der Kasse angelangt und Trunks ließ den Einkaufszettel wieder in seiner Hosentasche verschwinden.

Der junge Mann nickte, während sie beide ihre Lebensmittel auf das Band legten. „Ganz sicher. Nette Leute sind bei uns immer gern gesehen.“

Er wurde mit einem strahlenden Lächeln belohnt, das ihn unwillkürlich den Atem anhalten ließ.

„Ich bring dich noch nach Hause.“ Beeilte er sich zu sagen, während Maya bezahlte.
 

Nachdem die Katzenfrau sämtliche Lebensmittel mit einiger Mühe in dem eigentlich sehr geräumigen Kühl- und Gefrierschrank verstaut hatte begann sie zu überlegen, was sie nun mit der verbleibenden Zeit tun sollte. Immerhin waren es noch über eineinhalb Tage, die sie so schnell wie möglich rumbringen wollte. Sicher, sie konnte an ihrer Erfindung weiterbasteln … aber irgendwie kam ihr das im Moment nicht nur unpassend vor, sondern sie konnte es sich auch einfach nicht vorstellen, jetzt noch allein in ihrem Bastelzimmer zu sitzen.

Seufzend ging sie ins Wohnzimmer und schaltete den riesigen Fernseher ein, der beinahe die gesamte Rückwand einnahm.

Sie konnte die Stille im Raum nicht mehr ertragen. Normalerweise genoss es die junge Frau, allein zu sein und ihren empfindlichen Ohren eine Erholung zu gönnen, aber gerade heute lastete die Ruhe wie eine schwere Decke auf ihr und machte ihr ihre momentane Einsamkeit noch mehr bewusst.

Zu allem Überfluss liefen einen Tag vor Weihnachten auch nur noch entsprechende Sendungen. Der Anblick von fröhlichen Kindergesichtern im Kreis ihrer Familie vor dem Tannenbaum trug nicht gerade dazu bei, dass sie sich besser fühlte.

Während ihre Stimmung beständig schlechter wurde, manifestierte sich der Gedanke, der sich schon während dem Heimflug in ihrem Unterbewusstsein festgesetzt hatte immer mehr und drängte sich allmählich in ihr Denken. Zuerst weigerte sich Maya, jegliche Ideen, die in die Richtung gingen, auch nur in Erwägung zu ziehen. Doch je länger sie auf den Bildschirm starrte, umso deprimierter wurde sie, und es gelang ihr immer weniger, den Gedanken zu verdrängen.

Schließlich schaltete sie den Fernseher mit einer wütenden Handbewegung aus.

Die darauf folgende Stille zerrte aber beinahe noch mehr an ihren Nerven.

„Nein, das kann ich nicht machen. Unmöglich so was. Wie komme ich überhaupt auf solche Ideen? Ich dachte, ich hätte klare Richtlinien, an die ich mich halte? Außerdem hätte ich die Möglichkeit gehabt, morgen dort in meiner menschlichen Form aufzutauchen. Und ich habe abgelehnt.“ brummelte sie vor sich hin, während ihre Augen unruhig immer wieder zum Fenster schweiften. Die Schneeflocken fielen unbeirrt weiter vom Himmel. Sie würden morgen bestimmt weiße Weihnachten haben.

Einen Moment schaffte sie es, sich von den vorbeitanzenden Eisstückchen ablenken zu lassen. Dann seufzte sie resigniert, erhob sich vom Sofa und trat an die Scheibe. Sie drückte ihren schmerzenden Kopf gegen das eisige Glas und spürte, wie sich die Kälte langsam in ihrem Körper ausbreitete. Ruhe überkam sie, als ihre widerstreitenden Gefühle endlich verstummten und sie die Entscheidung fällte. Sie würde zu den Briefs gehen – in ihrer Katzenform – und Weihnachten mit ihnen verbringen.

Zumindest einen Teil des Tages.

Ein beiläufiger Blick auf die Uhr verriet Maya, dass sie trotz allem ziemlich lange vor dem Fernseher gesessen war, und gegrübelt hatte, denn die Zeiger signalisierten, dass es nur noch eine Stunde bis Mitternacht war.

Langsam begab sie sich in ihr Zimmer und begann, in einen ihrer Ganzkörperanzüge aus Cyrion zu schlüpfen. Sie hatte weder Lust, wieder die Hälfte ihrer Garderobe beim verwandeln zu verlieren, noch, auf dem Weg zu der Capsule Corp zu erfrieren.

Nachdem sie in Stiefel und Handschuhe aus demselben Material geschlüpft war, beeilte sie sich, die Kapuze des Anzugs über ihre Haare und Ohren zu ziehen. Dann begab sie sich in ihr Erfindungszimmer, und griff dort nach einem dünnen Band mit einer Schnalle, das ebenfalls aus schwarz glänzendem Cyrion bestand. An ihm hing, mit einem Golddraht befestigt, eine winzige Kugel, die aussah wie ein Glöckchen, und die auch ganz leise läutete wenn man sie schüttelte.

Das war natürlich nur eine Vorsichtsmaßnahme, falls jemand neugierig war und er überzeugt werden musste, dass es sich tatsächlich nur um eine kleine Schelle handelte. Die junge Frau betätigte einen winzigen Hebel an der Golddrahtöse der mit demselben Material überzogenen Kugel, ehe sie sich das Halsband sorgfältig umschnallte.

Ihre Familie hatte vor einiger Zeit zufällig herausgefunden, dass Gold das einzige Metall zu sein schien, dass sich nicht auflöste, oder sich mitverwandelte wie Cyrion wenn sie es trug, sondern auch an ihrem Katzenkörper da blieb wo es war. Für ihre Eltern war es ein ziemlich seltsamer Anblick gewesen, als ihre Tochter plötzlich – bereit zu einem Ausflug in Tierform – im Wohnzimmer aufgetaucht war, um sich zu verabschieden. Mit den neuen teuren Goldcreolen, sie ihr zum vierzehnten Geburtstag geschenkt hatten, an den Katzenohren, weil sie vergessen hatte, diese vor der Verwandlung abzunehmen. Maya unterdrückte ein Grinsen, als sie sich an die offenen Münder und starren Blicke erinnerte. Sie hatte zuerst gar nicht gewusst was los war, und ihre Mum hatte es sich nicht nehmen lassen, ein Foto von dem Bild, das sie geboten hatte zu machen.

Der Vorfall war jedenfalls auch insofern entscheidend gewesen, als dass sie daraufhin mit ihren Eltern zu erforschen begonnen hatte, ob es noch andere Stoffe gab, die eine Verwandlung überstehen konnten. Vorher hatte sie diese Möglichkeit gar nicht in Betracht gezogen.

So waren sie schließlich beim Cyrion gelandet.

Die junge Frau wurde aus ihren Erinnerungen gerissen, als das kühle Metall ihre Haut berührte. Augenblicklich spürte sie ein leichtes Kribbeln an der Stelle, das sich rasch über ihren ganzen Körper ausbreitete.

Die Schwarzhaarige lächelte zufrieden.

Bei den Schwingungen, die das winzige Gerät in der goldenen Kugel verbreitete, handelte es sich um eine spezielle, ganz gering dosierte Frequenz. In den Genlaboren ihrer Mutter hatte man herausgefunden, dass diese Strahlung seltsame Effekte auf manche Lebewesen hatte, und Maya hatte für sich ein paar weitere Versuche unternommen, bei denen sie festgestellt hatte, dass ihre Katzenzeit unter der Strahlung nicht als solche von ihrem Körper gewertet wurde.

Ebenso wie die Sache mit dem Cyrion war diese Erkenntnis ein reiner Zufall gewesen.

Die Strahlen ermöglichten es ihr, ein ganzes Stück länger in der Katzenform zu bleiben, als das unter normalen Umständen der Fall gewesen wäre, nämlich, bis der Minisender leer war plus ihre normale Zeit von 7 Stunden.

Heute würde sie also testen, ob sie es Dank der Strahlung schaffen würde, ihre Zeit zu verdoppeln oder gar zu verdreifachen. Es würde sicher ewig brauchen, bis sich das Teil wieder aufgeladen hätte, aber irgendwann musste sie ihre neue Erfindung schließlich mal ausprobieren, von der sie gar nicht wusste, ob sie überhaupt sonst mal zum Einsatz kommen würde.

In der Regel reichte ihre normale Katzenzeit nämlich locker aus, um ihre Aufträge auszuführen. Vielleicht würde sie ja auch noch ein bisschen was über den Racer rausbekommen, doch es war das erste Mal, dass die hübsche Diebin die Capsule Corp aufsuchte, ohne dass sie ihren Auftrag in den Vordergrund schob, sondern sich offen eingestand, dass es wegen Trunks war.

Ein weiteres Mal an diesem Tag verließ die Schwarzhaarige ihre Wohnung durch das Wohnzimmerfenster, sprang diesmal jedoch mit einem geschmeidigen Satz auf das nächstgelegene Hochhaus und verschwand schließlich im Schneegestöber der Nacht.

Es war kurz nach halb zwölf.
 

Trunks wandte den Kopf von dem Bildschirm seines Laptops ab und rieb sich müde über die Augen. Schon seit Tagen versuchte er rauszubekommen, wer der verdammte Hacker war, der sich schon vor Monaten einmal in ihr System eingeklinkt hatte, und jetzt anscheinend wieder aktiv wurde, aber er kam nicht drauf, wo die Sicherheitslücke war, durch die sich der Eindringling noch immer Zugang verschaffte.

Außerdem war er bis jetzt jedes Mal während seiner Ermittlungen durch irgendetwas unterbrochen worden, und er hatte feststellen müssen, dass seine ganzen bis dahin erarbeiteten Daten von dem verwünschten Kerl unbrauchbar gemacht worden waren, sobald er sich wieder mit der Sache beschäftigen konnte.

Der junge Mann fluchte unterdrückt, während seine Finger mit einer Geschwindigkeit über die Tasten huschten, die verriet, dass er im Umgang mit Computern sehr routiniert war. Niemand kannte das Programm besser als er, schließlich hatte er es selbst geschrieben. Theoretisch war es unmöglich, dass sich ein Fremdling Zugang verschaffte.

Wie es aussah leider wirklich nur theoretisch.

In kürzester Zeit ging Trunks noch einmal alle in Frage kommenden Schnittstellen durch, und kam zu dem gleichen Ergebnis, wie die Male zuvor:

Es gab keine Sicherheitslücke.

Alles arbeitete einwandfrei und schirmte das gesamte Firmennetzwerk von jeglichen Internetzugriffen vollständig ab. Ein Eindringen von Außerhalb war also unmöglich. Zumindest der Logik nach, und eigentlich bewegte sich dieser Hacker auch so unauffällig, dass er ihn unter normalen Umständen vielleicht gar nicht bemerkt hätte – oder erst dann, wenn es zu spät war.

Der hübsche Saiyajin hatte allerdings noch einige zusätzliche Funktionen und unabhängig arbeitende Systeme in das Programm integriert, die ihm jeden meldeten, der auf irgendwelche Firmendateien zugriff. Und er hatte sichergestellt, dass es unmöglich war, diese Aufzeichnungen zu ändern. Leider ging aus der Liste sehr eindeutig hervor, dass jemand Fremdes herumschnüffelte und sich alle möglichen Informationen ansah. Und er kam verdammt noch mal nicht drauf, wie es der kleine Nerd geschafft hatte, sein System zu infiltrieren.

Die saphirfarbenen Augen des jungen Mannes durchbohrten den Bildschirm einen Moment lang wütend, ehe er den Laptop mit einer zornigen Bewegung ausschaltete. Er hatte am Abend vor Weihnachten wirklich besseres zu tun, als sich mit der Netzwerkverwaltung der Capsule Corp auseinanderzusetzen!

Dem verdammten Kerl würde er schon noch früh genug auf die Schliche kommen, und wenn er dann mit ihm fertig wäre, würde der sich nicht einmal mehr in die Nähe eines Computers wagen! Mit einem grimmigen Lächeln auf den Lippen schaltete Trunks das Licht aus und verließ sein Zimmer um sich nach unten zu dem Rest seiner Familie zu gesellen.
 

.oO°Oo.oO°Oo.oO°Oo.oO°Oo.oO°Oo.oO°Oo.oO°Oo.oO°Oo.
 

TBC

~* Weihnachten: 24.12. - Teil 1 *~

Hallo meine Lieben
 

- frisch von meiner Zwischenprüfung eingetroffen (naja, nich ganz *g*, aber ich hatte heute ;O) ) präsentiere ich euch den nächsten Teil dieser Story - gerade beendet^^

Vielen Dank für eure lieben Kommis, hab mich wie immer wahnsinnig gefreut!
 

@ Milaan Trunks weiß, dass sie ungewöhnliche (Katzen)Fähigkeiten besitzt, wie in der Fanfic auch schon - er reißt eben nen Witz drüber, gerade weil sie so ungewöhnlich sind ;O)

Mayas Katzenidentität ist allerdings noch geheim - glaubt sie zumindest *fg*
 

Weihnachten an sich hat sich jetz doch ein bisschen länger entwickelt als geplant - deshalb werden zwei Teile draus. Diesmal etwas weniger lustig, dafür viiiel Trunks und Maya (Weihnachten is schließlich das Fest der Liebe ;D), der zweite Teil wird dafür wieder weng mehr zum Schmunzeln sein *versprech*
 

Teil 2/ jetzt vorraussichtlich 5
 

Disklaimer: Außer Amy und Maya (und vielleicht noch ein paar Nebenfiguren, die hier vorkommen) gehört nix mir, sondern dem genialen Akira Toriyama ;)

Ich verdiene auch kein Geld mit dieser Story, ich will euch nur ein bisschen unterhalten *g*
 

.oO°Oo.oO°Oo.oO°Oo.oO°Oo.oO°Oo.oO°Oo.oO°Oo.oO°Oo.
 

Es war kurz nach Mitternacht, als Maya schließlich das ein gutes Stück tiefer gelegene Dach erreichte, das zu dem letzten Gebäude vor der Capsule Corp gehörte, und von dem aus sie auf den Walnussbaum gelangte, der weit unter ihr hinter der mit Metallspitzen bewehrten Mauer wuchs.

Schon auf halbem Weg hatte sie ihre Katzenform angenommen - man konnte ja nie wissen - und jetzt blickte sie einen Moment lang nachdenklich auf den vor ihr liegenden, schneebedeckten Garten.

Im Wohnzimmer brannte noch Licht, sie würde also keine Probleme haben, hineinzukommen. Die Frage war nur, wie und vor allem ob sie den Alarm umgehen konnte. Als Katze war es ihr schließlich unmöglich, den kurzen Weg zur Haustür zu nehmen, der sicher nicht die Warnanlage auslösen würde, und zu klingeln. Das würde letzten Endes wohl doch einen seltsamen Eindruck hervorrufen. Aber sich noch einmal wissentlich und freiwillig den grellen Lichtern und vor allem der viel zu lauten Sirene auszusetzen ...

Maya grübelte immer noch, als sie auf dem Walnussbaum saß. Vielleicht wenn sie so weit sprang wie sie konnte - möglicherweise würde sie dann die Sensoren umgehen können? Auch wenn ihre Sprungkraft in dieser Gestalt nichts im Vergleich zu der ihrer menschlichen Form war ...

Resigniert gab die kleine schwarze Katze schließlich ihre Überlegungen auf und sprang dann, sich mit aller Kraft abstoßend, so weit es ging vom Baum direkt auf die hell erleuchteten großen Glastüren des Hauses zu.

Noch während ihres Fluges bemerkte sie den Fehler in ihren Kalkulierungen - die Alarmanlage legte auf etwa halber Strecke los und Maya dachte nur noch "Bewegungsmelder - da hätte ich eigentlich auch schon vorher draufkommen können" - ehe sie reflexartig versuchte, ihre empfindlichen Ohren mit ihren Händen, die im Moment ja zierliche Katzenpfoten waren, zu schützen. Ein reichlich seltsames Bild, außerdem nützten die gegen ihre Öhrchen gepressten Tatzen rein gar nichts. Trotz allem verharrte sie in dieser Position, viel zu benommen von dem Lärm, um sich irgendetwas dabei zu denken. War es das letztes Mal auch so laut gewesen? Ihr Schädel dröhnte jedenfalls, das schrille Heulen schien im Inneren ihres Gehörgangs tausendfach reflektiert zu werden und die Lautstärke mit dem Echo immer mehr zu verstärken.

So kam es, dass Maya, statt wie jede vernünftige Katze auf allen Vieren zu landen, wie ein kleiner schwarz-weißer Ball durch den Schnee rollte, als sie schließlich auf dem Boden aufkam. Das Fellknäul stoppte zu Trunks Füßen, der sofort beim Erklingen des Alarms nach draußen geeilt war und den ganzen Vorgang mit undurchdringlichem Gesichtsausdruck verfolgt hatte.

Jetzt bückte er sich ohne zu Zögern und hob das nasse Bündel vorsichtig auf, wobei er seiner Mutter zurief, die Anlage auszuschalten. Er presste das zusammengerollte Kätzchen schützend gegen seine Brust, während er beruhigend vor sich hinmurmelte. Schließlich knöpfte er kurz entschlossen sein Hemd auf, und drückte das schwarzweiße kalte Knäul, das gar nicht mehr zu zittern aufhörte, ohne mit der Wimper zu zucken gegen seine nackte Haut. Im gleichen Moment verstummte das schrille Heulen der Sirene.

Die nun eintretende Ruhe sorgte dafür, dass Maya langsam wieder zu Sinnen kam.

Das Dröhnen in ihrem Kopf ließ allmählich nach, und sie begann, sich in der angenehmen Wärme, an die sie geschmiegt wurde und den sanft streichelnden Händen die sie umfingen zu entspannen. Bis ihr bewusst war, was das eigentlich war, woran sie sich da gerade voller Wohlbehagen kuschelte. Harte Muskeln unter weicher warmer Haut, das beruhigende Schlagen eines Herzens, kräftige gebräunte Finger - und der Geruch war auch nur allzu vertraut. Maya erstarrte und ihr Schnurren endete abrupt. Sie hatte plötzlich das Gefühl, unter akuter Atemnot zu leiden, weil ihr Magen auf einmal ein gutes Stück nach oben gerutscht zu sein schien, einen Schweißausbruch zu bekommen und sich an ihrem Schnurren verschluckt zu haben - der Hustenreiz war beinahe unerträglich. Alles Sachen von denen sie mit hundertprozentiger Sicherheit wusste, dass es für eine Katze unmöglich war, etwas Derartiges zu empfinden.

Ihr Kopf wurde sanft angehoben und sie blickte in ein ihr wohlbekanntes hübsches Gesicht, das sie nachts sogar bis in ihre Träume verfolgte. Saphirblaue Augen musterten sie prüfend, und Maya spürte, wie sie langsam zu Hyperventilieren begann. Sie war noch immer eng an seine harte Brust gepresst, und sein Blick gab ihr langsam aber sicher den Rest.

"Uuh! Wenn das so weiter geht, bekomm ich bald ernsthafte Probleme in diesem Körper. Er ist einfach nicht auf menschliche Empfindungen ausgelegt." Dachte sie, während sie sich zwang, ruhig und regelmäßig zu atmen und versuchte, ihren Herzschlag zu beruhigen. Das war gar nicht mal so leicht wenn man gleichzeitig in blauen Tiefen versank. Seine nächsten Worte sorgten jedoch dafür, dass sie vollständig aus ihrem träumerischen Zustand gerissen wurde.

"Und du siehst doch aus wie Maya." Murmelte er kaum hörbar, doch bekannterweise haben Katzen ganz ausgezeichnete Ohren, und deshalb verstand sie ihn ohne Probleme. Zum Glück hatten ihre tierischen Instinkte soweit die Kontrolle über ihren Körper zurückerlangt, dass sie nicht erschrocken zusammenzuckte, während er sie weiterhin prüfend musterte und einmal kurz spielerisch gegen das goldene Glöckchen um ihren Hals stieß. Sie schaffte es sogar, wieder einen einigermaßen entspannten Eindruck zu erwecken, während sie in seinen Armen liegen blieb und sie das warme Wohnzimmer betraten. Trunks ließ schließlich ihr Kinn los um ihr über den Kopf zu streichen.

"Absurd." Hörte sie ihn flüstern und Maya hatte das Gefühl, dass jeder den zentnerschweren Stein hören musste, der ihr gerade vom Herzen fiel. Offensichtlich hatte der Saiyajin vor, die ganze Sache auf sich beruhen zu lassen.

"Oh, ist das nicht die kleine Katze von neulich?" hörte sie da Amys Stimme links neben sich. Die blonde Frau musste auf einem der beigen Ledersofas sitzen, die auf dem weißen flauschigen Schafswollteppich standen, wenn sie sich recht erinnerte. Ihr letzter Aufenthalt in diesem Raum lag schon ein klein wenig zurück. Trunks durchquerte mit wenigen Schritten den Raum und ließ sich neben der hübschen Schwangeren, die in Gotens Arm gekuschelt dasaß, auf die Couch plumpsen.

"Ja, das ist sie." Antwortete er mit einem Lächeln, während er das zierliche Pelzknäul auf seinem Schoß absetzte. Sofort begannen Amys Hände, Maya hinter den Ohren zu kraulen.

"Sie ist so was von süß. Siehst du, ich hab dir doch gesagt, dass sie wieder auftauchen wird." Fuhr sie dann an den jungen Mann mit den fliederfarbenen Haaren gewandt fort. "Wäre auch das erste Mal gewesen, dass eine Katze nicht mehr zu dir zurückkommt, nachdem sie das Vergnügen hatte, von dir gefüttert zu werden. Mit deinen ganzen vierbeinigen Freunden könntest du glatt eine Katzenpension eröffnen."

Ihre Finger hielten erstaunt inne, als sie an Mayas neues Halsband stießen.

"Was haben wir denn da?" Das Glöckchen bimmelte leise, als sie dagegen stupste. "Wie niedlich! Das würde ja heißen, dass sie irgendjemandem gehört, oder? Ich meine, das Halsband wird sie sich ja nicht selber angezogen haben." Maya entging der komische Blick, den Trunks ihr bei diesen Worten zuwarf, vollkommen. Zu sehr war sie damit beschäftigt, der Blonden ihren Hals hinzustrecken, damit sie dort besser gekrault werden konnte.

"Da dürftest du Recht haben." Antwortete der hübsche junge Mann gedehnt. Er ließ das kleine Geschöpf auf seinem Schoß immer noch nicht aus den Augen, das sich gerade genießerisch Amys Händen entgegenreckte und lautstark schnurrte.

"Mama wird sich bestimmt freuen, wenn sie die Kleine morgen früh sieht. Wir hatten früher auch mal einen Stubentiger, sie hieß Bastet. Da fällt mir ein - wir haben gar keinen Namen für sie!"

"Wie wärs mit ,Katze'?" schlug Goten vor. "Ihren wahren Namen wird nur ihr Besitzer kennen."

Amy sah ihren Verlobten empört an. "Katze?! Also wirklich, das ist doch kein Name! Möchtest du, dass ich dich von jetzt ab Saiyajin nenne?"

Der schwarzhaarige junge Mann zog nur spöttisch eine Augenbraue in die Höhe. "Wie wärs mit ,mein starker, gutaussehender Saiyajin'? An diese Bezeichnung könnte ich mich gewöhnen." schlug er grinsend vor. "Du kannst auch gerne noch ein paar persönlichere Bezeichnungen hinzufügen."

Er zwinkerte, während ihn Amy mit hochrotem Kopf in die Seite stieß.

"Wie wärs mit Maya?" Trunks Worte sorgten dafür, dass Maya beinahe an ihrem Schnurren erstickte. Das war nicht gut, gar nicht gut!

Aus den Augenwinkeln glaubte sie zu erkennen, dass er sie mal wieder mit einem seiner intensiven, saphirblauen Blicke bedachte, bei denen sie jedes Mal das Gefühl hatte, er würde in ihr lesen wie in einem offenen Buch.

Sie weigerte sich, auf diese offensichtliche Provokation zu reagieren, und war froh, dass sich ihr Schreck auch diesmal nicht nach außen hin zeigte.

Amy kicherte. "Wie lange willst du eigentlich noch warten, bis du sie endlich fragst ob sie mit dir zusammen sein will? Bei deinen ganzen andren Freundinnen hattest du doch auch kein Problem damit. Als du vorhin vom Einkaufen heimgekommen bist hab ich's dir übrigens schon angesehen, dass du sie getroffen hast, ehe du auch nur ein Wort gesagt hattest."

Sie zwinkerte und tätschelte dem kleinen Kätzchen, das sie aufmerksam ansah, über den Kopf.

"Du willst sie also Maya rufen? Glaubst du denn, dass sie darauf hört?"

Trunks zuckte mit den Schultern. "Vielleicht. Aber es ist sehr unwahrscheinlich, dass wir durch Zufall ihren richtigen Namen raus finden, und dann ist Maya so gut wie jeder andre. Außerdem finde ich, er passt zu ihr. Sie erinnert mich einfach unheimlich an sie. Fast schon zu sehr." Fügte er mehr an sich selbst gewandt hinzu.

"Also gut - Maya-Katze. Es ist spät und wir sollten ins Bett gehen. Möchtest du auf Trunks' kuscheliger, warmer Bettdecke schlafen?" lockte Amy, und in ihre Stimme hatte sich ein übermütiger Unterton geschlichen, während sie hinzufügte. "Dann kann Trunks zumindest ohne zu lügen behaupten, er hätte mit Maya in einem Bett geschlafen."

Der junge Mann mit den saphirfarbenen Augen zog lediglich eine fliederfarbene Braue in die Höhe. "Ich glaube, die Schwangerschaftshormone steigen dir mit jedem Tag mehr zu Kopf." Stellte er säuerlich fest, nahm das kleine schwarz-weiße Kätzchen jedoch vorsichtig hoch und erhob sich.

"Allerdings muss ich dir zustimmen. Schlafen wird das Beste sein. Vielleicht pegelt sich dein Hormonspiegel über Nacht wieder auf ein normales Maß ein. Ich wünsch euch beiden jedenfalls schöne Träume." Grinsend verließ er den Raum. Seine Füße machten kein Geräusch auf den ziegelroten Fliesen.

Maya kam sich unterdessen vor als wäre sie im Trance, was wohl an der seltsamen Mischung aus matter Müdigkeit und leichter Aufregung lag, in der sie sich gerade befand.

Ihr Geist war wie leergefegt, während ihre Katzeninstinkte die angenehme Wärme von Trunks' Körper registrierten an den sie gekuschelt war, und sich entspannten, ihre menschlichen Sinne jedoch auf die Nähe zu dem attraktiven jungen Mann mit einer gewissen Aufruhr reagierten.

Diesmal zuckte sie nicht zusammen, als der Saiyajin im Treppenhaus angekommen kurzerhand vom Boden abhob und in sein Zimmer flog. Sie war bereits zu oft von ihm durch die Lüfte getragen worden, um noch irgendein Gefühl der Angst zu bekommen, wenn das geschah.

Trunks öffnete die Tür und machte das Licht an. Maya warf einen kurzen Blick auf ihre Umgebung. Unterdessen beförderte der junge Mann die Tür mit einem vorsichtigen Tritt ins Schloss. Nichts hatte sich verändert, selbst das hübsche, halbnackte Model auf dem Poster erkannte sie wieder.

Der gutaussehende Saiyajin ließ ihr jedoch keine Zeit, sich noch großartig umzusehen, er steuerte schnurstraks auf sein breites Bett zu und setzte seine leichte Last auf der weichen, mit dunkelrotem Satin bezogenen Decke ab.

"Du kannst es dir ja schon mal gemütlich machen." Meinte er, während er mit einer geschmeidigen Bewegung sein Hemd über den Kopf zog. Ein undefinierbarer, zum Glück sehr leiser Laut, der einem menschlichen Ächzen sehr nahe kam, löste sich aus der Kehle der kleinen Katze, die zu ihrem Unglück gerade in seine Richtung gesehen hatte. Mit Entsetzen stellte Maya fest, dass sie ihre Augen nicht von dem nackten, durchtrainierten Oberkörper abwenden konnte, dessen gebräunte Haut im Licht der Lampe sanft schimmerte. Und, dass sich allmählich eine unglaubliche Hitze in ihr auszubreiten begann.

Mittlerweile reagierte sie einfach zu stark auf ihn. Bei ihrem ersten Aufeinandertreffen hatte der Schreck noch überwogen, auch wenn sie da schon ziemlich von ihm eingenommen gewesen war. Aber was nun mit ihr geschah, war gar nicht gut. Es fühlte sich so an, als würde ihr Körper dazu ansetzen, sich auf schmerzhafteste Weise in menschliche Form zurückzuverwandeln, um diesen Gefühlsansturm verarbeiten zu können, mit dem ihr Katzen-Ich restlos überfordert war.

Schließlich kam sie auf die Idee, die Augen zu schließen, und sobald nur noch Dunkelheit ihr Blickfeld ausfüllte, beruhigten sich ihre aufgewühlten Sinne ganz allmählich, obwohl ihr Herz noch mal einen kleinen Sprung machte, als sie gleich darauf hörte, wie Trunks' Hose zu Boden fiel bevor er das Licht löschte. Sofort öffnete sie die Augen wieder und erkannte Dank ihren Katzensinnen im schwachen Mondlicht das durch die zugezogenen Gardinen drang, wie sich der durchtrainierte Saiyajin - der Gott sei Dank noch seine Boxershorts trug - ohne Probleme mit sicheren Schritten dem Bett und somit auch Maya näherte. Als könnte er im Dunkeln ebenso gut sehen wie sie selbst ...

Ein leichtes Lächeln umspielte Trunks' Lippen, während er unauffällig das kleine schwarze Fellknäul beobachtete, das angespannt auf dem dunkelroten Satin saß, und ihn nicht aus den Augen lies.

Gleich darauf erreichte der hübsche junge Mann seine Schlafstätte und krabbelte mit eleganten Bewegungen, die Maya unangenehm an einen Panther erinnerten, zwischen die Seidenlaken. Er tätschelte ihr kurz über den Kopf und schlüpfte dann lautlos unter die Satindecke.

Die kleine Katze saß einen Moment wie erstarrt da, ehe sie zögernd den Blick wandte und ihn unsicher ansah. Doch Trunks schien bereits auf dem Weg ins Land der Träume zu sein, die Augen geschlossen und sein Gesicht ruhig und entspannt halb im Kopfkissen vergraben.

Maya atmete einmal tief durch, um ihren rasenden Herzschlag zu beruhigen. Dann schmiegte sie sich vorsichtig ein wenig enger an den warmen Körper neben ihr und versuchte einzuschlafen.
 

.oO°Oo.oO°Oo.oO°Oo.oO°Oo.oO°Oo.oO°Oo.oO°Oo.oO°Oo.
 

TBC

~* Weihnachten: 24.12. - Teil 2 *~

*lol*

Wenn das so weiter geht dann wird diese Story vielleicht bis nächstes Weihnachten fertig!

Nicht nur, dass ich im Moment schreibtechnisch absolut nichts auf die Reihe bekomm (wenn man sich die letzten Updates so anschaut) nein, es werden hier auch immer mehr Kapitel!

Aus den geplanten 2 Weihnachtsteilen werden jetzt 3, und vom 25.12. - der ja auch noch kommt - will ich mal gar nicht sprechen. Also 3 Teile (diesen nicht mitgerechnet) sind euch noch sicher - vorausgesetzt, ich werde mal wieder produktiver :(

Es tut mir jedenfalls Leid, dass ihr mal wieder so lange warten musstet. Vielen Dank für die Kommis, ich hab mich wie immer voll gefreut :)
 

Das Kapi is mal wieder ziemlich fluffig geworden, bisschen Maya-Trunks-Action und zu meinem Leidwesen ein fieser Cliffhanger ... naja, so fies isser nicht, aber bisschen Spannung muss ja mal in die Story kommen ;O)

Viel Spaß beim lesen - ach ja ... bei "Mayas größter Coup" hab ich die gesamte Story nochmal überarbeitet und einige Kleinigkeiten ausgebessert / ergänzt ... ansonsten gibts da leider noch nix Neues, aber ich bemühe mich *versprech*

Okay ... genug gelabert^^
 

Teil 3/ *hüstel* wahrscheinlich 6?
 

Disklaimer: Außer Amy und Maya (und vielleicht noch ein paar Nebenfiguren, die hier vorkommen) gehört nix mir, sondern dem genialen Akira Toriyama ;)

Ich verdiene auch kein Geld mit dieser Story, ich will euch nur ein bisschen unterhalten *g*
 

.oO°Oo.oO°Oo.oO°Oo.oO°Oo.oO°Oo.oO°Oo.oO°Oo.oO°Oo.
 

Sie war auf eine nicht zu harte, glatte warme Oberfläche gekuschelt, als sie langsam aus dem Land der Träume auftauchte. Die Sonnenstrahlen drangen sogar durch ihre geschlossenen Augenlider und kitzelten ihre Nase.

Heute schien ein schöner Tag zu werden, und sie fühlte sich, als könnte sie Bäume ausreißen, was wohl auch an dem wunderbaren Traum lag, den sie gehabt hatte. Ihr Katzenbewusstsein reagierte etwas unwillig, als sie sich entschloss, ganz aufzuwachen. Vielleicht würde sie noch ein wenig an einer ihrer Erfindungen weiterbasteln, heute schien schließlich Sonntag zu sein, denn ihr Wecker hatte nicht geklingelt um sie für die Uni aufzuwecken.

Sie gähnte und gab dabei zu ihrer Überraschung einen halb schnurrenden, halb miauenden Laut von sich. Offensichtlich war sie gestern in ihrer Katzenform eingeschlafen, auch wenn sie sich nicht mehr recht erinnern konnte, was zu ihrer Verwandlung geführt haben könnte. Ihre Schnurrhaare zuckten.

Maya beschloss, sich erst einmal ausgiebig zu strecken und wach zu werden, ehe sie sich zurückverwandeln würde um eine heiße Dusche zu nehmen.

Während sie endgültig den letzten Rest Schläfrigkeit abschüttelte und dabei ein weiteres Mal höchst unmanierlich mit weit aufgerissenem Mäulchen gähnte, rollte sie sich auf den Bauch und streckte dabei eines ihrer Vorderbeine weit von sich. Genüsslich fuhr sie ihre Krallen aus um auch den letzten Muskel zu dehnen und wollte gerade dem Reflex nachgeben, sie ein bisschen in die weiche Matratze unter ihr zu schlagen, als ihre Pfote plötzlich blitzschnell mit sanftem aber unnachgiebigem Griff umfasst wurde.

"Das lassen wir mal schön bleiben. Du hast nämlich ziemlich spitze Krallen."

Erschrocken riss Maya die Augen auf, nur um sie gleich darauf mit einem schmerzerfüllten Fauchen wieder zu schließen, als das helle Sonnenlicht schmerzhaft in ihre empfindliche Netzhaut stach. Die Stimme, vom Schlaf noch leicht rau, gehörte jemandem, mit dem sie jetzt am allerwenigsten gerechnet hätte.

Der Schreck reichte, um ihr den vergangenen Abend sofort wieder in Erinnerung zu rufen, und mit aufsteigender Panik stellte sie fest, dass es sich bei der gemütlich warmen weichen und doch unnachgiebigen Oberfläche wohl schockierenderweise um ... Trunks' Bauch handeln musste.

Vorsichtig wagte sie einen weiteren Versuch, ihre Umgebung anzusehen, und fand ihre schlimmsten Befürchtungen bestätigt. Sie lag tatsächlich gemütlich auf dem durchtrainierten Oberkörper des attraktiven Saiyajins, dessen hübsches Gesicht einen amüsierten Ausdruck trug und der ihren Blick aus erschreckend wachen saphirblauen Augen erwiderte.

Die unangenehme Frage, wie lang er wohl schon nicht mehr geschlafen und sie beobachtet hatte drängte sich unwillkürlich in ihre Gedanken, und sie hätte am liebsten lautstark geflucht. Warum reagierte sie ausgerechnet bei ihm nicht so wie sonst immer? Normalerweise nahm sie die kleinsten Details wahr, besonders wenn sie in ihrer Katzenform war - weshalb war sie ausgerechnet bei ihm immer so entspannt und nachlässig, dass ihr sogar die wichtigsten Dinge entgingen?

Seine Hand hielt noch immer vorsichtig ihre Pfote, und verlegen musste Maya feststellen, dass sie vor lauter Grübeln und Schreck ganz vergessen hatte, ihre Krallen wieder einzuziehen. Hastig ließ sie die spitzen Anhängsel verschwinden und versuchte dann probeweise, sich aus seinem Griff zu befreien. Was er jedoch nicht zuließ.

Wütend funkelte sie ihn an, als er sie nur verschmitzt angrinste und mit seinem Daumen neckisch über die rosa Ballen an der Unterseite ihrer Pfote strich. So als wüsste er nur allzu genau, dass sie an dieser Stelle entsetzlich kitzlig war - wie die meisten Katzen.

Maya zuckte zusammen und versuchte reflexartig ein weiteres Mal, ihre Pfote zurück zuziehen. Gleichzeitig beschloss sie, dass es Zeit war, ihren Ärger kund zu tun und legte die Ohren an, während sie ein schlecht gelauntes Fauchen ausstieß. Ihre violetten Augen mit den schlitzförmig verengten Pupillen durchbohrten den grinsenden Saijayin drohend, der nur eine Augenbraue hochzog und sie schließlich frei gab.

Maya unterdrückte den Drang, sich die Stelle sofort zu lecken und wandte sich stattdessen beleidigt um, sprang mit einem geschmeidigen Satz vom Bett und stolzierte hocherhobenen Hauptes davon.

Eigentlich musste sie Trunks ja dankbar sein - er hatte sie immerhin von der Tatsache abgelenkt, dass sie auf seinem nackten Bauch gelegen hatte, was sicher zu weiteren Komplikationen mit ihrem menschlichen Ich geführt hätte. Dennoch war es eine Unverschämtheit, dass er es wagte, sie mit offensichtlicher Absicht zu ärgern. Schließlich hatte sie ein Recht darauf, respektvoll behandelt zu werden!

Der hübsche junge Mann beobachtete das davon schreitende Fellknäul, das ihn geflissentlich ignorierte, mit wachsender Erheiterung. Es war nur allzu offensichtlich, dass die Kleine total beleidigt war und ihn das jetzt auch spüren ließ. Sie schien eine richtige kleine Zicke zu sein, und das war so "typisch Katze"! Er fand immer mehr, dass der Name "Maya" ganz ausgezeichnet zu ihr passte.

Nachdenklich erhob sich Trunks schließlich von seinem Bett, und begann, sich Kleidung für diesen festlichen Tag auszusuchen, als sein Blick zufällig auf seinen Wecker fiel. Er begann lautstark zu fluchen.

Die elektrische Leuchtanzeige behauptete hartnäckig, dass es bereits kurz nach zwölf Uhr war, was bedeutete, dass er schon beinahe den halben Tag verschlafen hatte!

Eilig nahm er die herausgesuchten Sachen und hastete in Richtung Bad davon. Warum hatte er ausgerechnet diesmal vergessen, den Wecker zu stellen? Und weshalb hatte es niemand für nötig befinden, ihn aufzuwecken?
 

"Trunks, hilfst du mir beim Aufstellen des Weihnachtsbaums? Ich befürchte, dein Vater ..." Bulma warf Vegeta, der gerade noch die letzten Reste des reichhaltigen Mittagessens in sich hineinstopfte, einen bösen Blick zu. "... hat anderes vor."

"Ganz Recht, ich werde trainieren gehen. Nur weil heute einer eurer blöden Feiertage ist heißt das noch lange nicht, dass ich deswegen auf mein tägliches Workout verzichte. Schließlich habe ich dir schon versprochen, dass ich mich für heute Abend schick anziehen werde und mit euch feiere. Das ist bereits mehr als genug, an morgen darf ich gar nicht erst denken."

Der Saiyajin mit den aufgestellten Haaren hatte sein Mahl beendet und erhob sich unwirsch vom Tisch, um gleich darauf die Küche zu verlassen. Maya blickte ihm einen Moment lang interessiert hinterher, ehe sie sich wieder den leckeren, noch verbliebenen Lachshappen auf ihrem Teller, die Trunks' Mutter extra für sie vom Mittagessen aufgespart hatte, zuwandte.

Bulma seufzte. "Mir schon klar, dass ihm so was nicht gefällt. Eine Kampfveranstaltung würde unserem Herrn Prinzen sicher wesentlich mehr zusagen. Amy, Liebes, hilfst du mir in der Küche? Goten und Trunks könnten ja so lange schon mal den Weihnachtsschmuck aus dem Keller holen. Ich habe viele neue Sachen gekauft, und mir gedacht, den Baum dieses Jahr mal in weiß und hellblau zu schmücken. Was sagst du dazu, das sieht doch bestimmt ganz zauberhaft aus, oder?"

Amy lächelte und schob vorsichtig ihren Stuhl zurück, darauf bedacht, das kleine Kätzchen, das neben ihr auf dem Boden seelenruhig weiter fraß, nicht zu erschrecken.

"Ich bin mir sicher, dass es sich noch besser macht als die lila-goldene Garnitur letztes Jahr." Stimmte sie zu und balancierte vorsichtig einige der leeren Teller - von denen es bei drei Saiyajins im Haus mehr als genug gab - durch das geräumige Zimmer zur Spülmaschine.

Die zwei jungen Männer erhoben sich nun ebenfalls und halfen der Schwangeren eilig mit dem Geschirr, ehe sie die Küche verließen, um Bulmas Bitte nachzukommen.

Maya, die ihr Festmahl mittlerweile auch beendet hatte und sich äußerst träge und rundum satt fühlte, überlegte einen Moment, ehe sie den beiden folgte und ungesehen durch die Küchentür huschte.

Möglicherweise würde sie einen Blick auf die Räumlichkeiten werfen können, die zum Racer führten und von denen sie dank dem Spyrob ja wusste, dass sie sich in einem weitläufigen Gewölbe unter der Capsule Corp. befanden.

Eilig ließ sie die Stufen, die nach unten führten hinter sich und lauschte gleichzeitig auf die Stimmen der beiden Saiyajins. Wenn sie einer der jungen Männer entdeckte, wäre ihr kleiner Ausflug zu Ende noch ehe er richtig begonnen hätte. Sie hörte, wie einige Kisten herumgeschoben wurden - offensichtlich waren Bulmas Einkäufe in einem Raum gelagert, der noch allerlei anderes Gerümpel enthielt, das nur selten gebraucht wurde, und waren nicht sofort zu finden. Sich auf ihr Gehör verlassend schlich Maya an der halboffenen Zimmertüre vorbei, die direkt rechts neben der Treppe abzweigte, und bewegte sich den schmalen weiß gestrichenen Flur entlang, der langsam immer breiter wurde. Sie kannte ihn noch von den ersten Aufnahmen, die der Spyrob gemacht hatte, aber trotzdem war es etwas ganz anderes, den Weg jetzt selber entlang zu gehen.

Ihre empfindliche Nase nahm verschiedene Gerüche wahr, die sie an ihr eigenes Bastelzimmer in ihrer Wohnung erinnerten und ihr ein seltsames Gefühl von Vertrautheit in dieser fremden Umgebung gaben. Auch wenn sie das Alles hier noch nie gesehen hätte, hätte sie auf jeden Fall gewusst, dass sie sich auf dem richtigen Weg befand. Dem vielschichtigen Duft folgend, in dem eindeutig Motoröl, Metall und Kunststoff dominierten, ließ sie verschiedene kleinere Türen, die hin und wieder von dem Gang abzweigten, gänzlich unbeachtet bis sie schließlich zu dem Durchgang kam, der bogenförmig den ganzen, mittlerweile schon zimmerbreiten Flur umspannte und in einer Art Tor mit gigantischem Rollladen aus tonnenschwerem Stahl mündete, das den Weg versperrte.

Glücklicherweise war das Rollo aber nur zur Hälfte heruntergelassen, denn sie erinnerte sich noch sehr wohl an das Kodegerät und den Chipkartenleser die direkt neben dem Tor in die Wand eingelassen waren.

Vorsichtsmaßnahmen gegen unerwünschte Besucher waren also auf jeden Fall genug vorhanden, und die junge Frau in Katzenform war sich sicher, dass das nur ein Bruchteil der wirklichen Sicherheitseinrichtungen war, die sie hier zu Gesicht bekam. Vermutlich handelte es sich hier ohnehin nur um eine erste Schleuse, der noch viele weitere folgen würden, je wichtiger und geheimer die Entwicklungen wurden. Aus dem Genlabor ihrer Mutter kannte sie ähnliche Vorrichtungen zur genüge. Vorsichtig schlich die kleine schwarze Katze weiter, huschte unter dem schweren Rollladen hindurch und blieb dann stehen, um die geräumige große Halle in Augenschein zu nehmen, in die sie nun gekommen war und auf die dem Spyrob der Blick verwehrt worden war.

Maya konnte sich gut vorstellen, dass Bulma den Morgen schon für anderweitige Bastelarbeiten genutzt hatte - da sie selbst Erfinderin war wusste sie, dass die Ideen oft zu den ungünstigsten Zeitpunkten auftauchten und es schwierig, manchmal auch unmöglich war, dem Umsetzungsdrang zu widerstehen. Bei vielen Sachen reichte es nicht, wenn man sie sich bloß aufschrieb - sie waren so kompliziert, dass sie sofort umgesetzt werden mussten.

Die junge Frau drängte ihre Überlegungen in den Hintergrund und konzentrierte sich darauf, ihre Umgebung einer genaueren Inspektion zu unterziehen.

In dem gewaltigen Raum befanden sich viele größere Maschinen und Roboter, die wohl für bestimmte Fertigungsvorgänge nötig waren. Bei den meisten konnte Maya auf Anhieb erraten, für was sie gut waren, andere wiederum schrieen geradezu danach, genauer untersucht zu werden.

Sie drängte die aufsteigende Neugier zurück und ließ ihre violetten Augen weiter durch den Raum schweifen. Die Halle wurde von Tageslicht erhellt, das durch eine breite Fensterfront aus Panzerglas, die sich links und rechts am Übergang zur Decke an den beiden Außenwänden befand, stammte. Die kleine Katze kniff die Augen zusammen. Das wäre ja schon mal eine Option, wie sie die erste Sicherheitsschranke umgehen konnte.

Am Rand aller vier Wände waren viele Schreibtische nebeneinander gestellt worden, die beinahe überquollen von den ganzen Dingen die auf ihnen standen und lagen. Maya erkannte viele supermoderne Computer, zwischen denen unzählige halb fertige Erfindungen und die dazu gehörigen Baupläne lagen. Die lange Reihe der Tische wurde immer wieder von Türen unterbrochen, die an allen Wänden des Raumes in verschiedene Richtungen abzweigten.

Einige waren aus massivem Stahl und hatten weitere Sicherheitsvorrichtungen angebracht, bei andren handelte es sich um ganz normale Holztüren, und die junge Frau erspähte sogar eine, die nur angelehnt war.

Wie sie aus den Plänen, auf die sie dank des Transimets Zugriff hatte wusste, ging es hier ausschließlich unterirdisch weiter. Nach Mayas Schätzungen mussten sich schon rund zwei Drittel der riesigen Halle unterhalb der Erde befinden. Das folgende Labyrinth hatte einen sehr interessanter Aufbau, der ein wenig an ein Spinnennetz erinnerte. Die junge Frau fragte sich unwillkürlich, wie weit sich das Geflecht aus Räumen und Gängen in Wirklichkeit wohl verzweigte, und ob sich alles noch auf dem zugegeben sehr großen Grundstück der Briefs befand oder ob auch ein Teil der übrigen Stadt unterhöhlt war. Denn laut den Plänen war es wirklich riesig!

Maya machte gerade einen weiteren Schritt, um tiefer in die Mysterien der Capsule Corp einzudringen, als ihre Pfote plötzlich an einem Kabel hängen blieb und sie das Gleichgewicht verlor. Sie kam mit einer eleganten Drehung wieder auf die Füße, dabei gleichzeitig ihre Unachtsamkeit verfluchend, die zu sehr auf ihre Umgebung gerichtet gewesen war, um auf den Boden zu achten, auf dem sich jede Menge Stolperfallen befanden, wie sie jetzt feststellen musste. Sie zuckte vor Schreck heftig zusammen und duckte sich unwillkürlich auf den kühlen Beton als mit lautstarkem Gepolter ein ganzer Stapel Hefter von einem der Schreibtische rechts neben ihr hinunterfiel, hinter dem sich das Gerät, zu dem das Kabel gehörte befunden hatte. Zum Glück fiel nicht auch noch das ziemlich teuer aussehende Teil hinunter, bei dem es sich wohl um einen Transmutator handelte.

Mayas Herzschlag hämmerte in ihren Ohren, während sie sich verzweifelt bemühte, ihren Katzenkörper wieder unter Kontrolle zu bringen. Sie zitterte am ganzen Leib vor Schreck.

In ihrer tierischen Form war sie es nicht gewohnt, dass sie irgendetwas völlig überrumpeln konnte, weil sie ihre Umgebung mit ihren geschärften Sinnen soweit durchdringen konnte, dass sie vor jeder Gefahr schon im Voraus gewarnt war.

Dadurch, dass sich ihr menschliches Ich so sehr auf ihre Umgebung konzentriert hatte, waren ihre Instinkte vorübergehend abgeschaltet worden, und der Schock über das Verheddern im Kabel sowie die dadurch gleichzeitig hervorgerufenen lautstarken Geräusche hatten ausgereicht, ihr Katzenbewusstsein vollständig aus dem Gleichgewicht zu bringen und das panische Gefühl, in eine Falle getappt zu sein drohte sie zu überwältigen.

Auch wenn ihr Verstand natürlich wusste, dass dieser Eindruck eigentlich völlig lächerlich war schaffte sie es nur mit größten Schwierigkeiten, sich langsam wieder unter Kontrolle zu bringen.

Als plötzlich ein drohender Schatten über sie fiel, brach eine erneute Panikwelle über sie herein. Ängstlich presste sie sich näher an den Boden und hob ruckartig den Kopf. Ihre vor Angst schwarzen Augen trafen direkt auf Trunks' saphirblaue, der sie mit undurchdringlichem Gesichtsausdruck musterte.

Maya schluckte. Das war nicht gut. Wirklich gar nicht gut.
 

.oO°Oo.oO°Oo.oO°Oo.oO°Oo.oO°Oo.oO°Oo.oO°Oo.oO°Oo.
 

TBC

~* Weihnachten: 24.12. - Teil 3 *~

So, endlich ist auch dieses Kapitel abgeschlossen - und somit der Weihnachtstag fertig *g*

Da ich für Weihnachten drei Teile gebraucht habe, vermute ich, dass ich für den ersten Weihnachtsfeiertag mindestens 2 brauche (eventuell auch drei, aber das wird sich dann zeigen^^)

Vor allem der Schluss war sehr schön zu schrieben und hat mir richtig Spaß gemacht (ich mag solche Szenen *fg*).

Ich wünsch euch viel Vergnügen beim lesen!
 

Teil 4 / vorraussichtlich 6
 

Disklaimer: Außer Amy und Maya (und vielleicht noch ein paar Nebenfiguren, die hier vorkommen) gehört nix mir, sondern dem genialen Akira Toriyama ;)

Ich verdiene auch kein Geld mit dieser Story, ich will euch nur ein bisschen unterhalten :)
 

.oO°Oo.oO°Oo.oO°Oo.oO°Oo.oO°Oo.oO°Oo.oO°Oo.oO°Oo.
 

In Mayas Kopf überschlugen sich die Gedanken. Hatte sie sich verraten? Was sollte sie tun?

Die Fragen wirbelten durcheinander und machten sie ganz schummrig. Dies führte schließlich dazu, dass sie ungewollt das einzig Richtige tat – während ihr Bewusstsein sich immer tiefer in all den ungelösten Dingen verstrickte, übernahm ihr Katzen-Ich die Kontrolle, ließ sie mit steil aufgerichtetem Schwanz und freudigem Blick auf Trunks zulaufen und sie sich schließlich mit einschmeichelndem Miauen an seine Beine schmiegen.

Der hübsche Saiyajin zog lediglich eine Augenbraue in die Höhe ehe er sich bückte, das kleine Fellbündel hochhob und vor sich auf Augenhöhe hielt. Ernst sah er die schwarze Katze an, die seinen Blick unschuldig erwiderte.

„Hier unten hast du nichts zu suchen. Da gibt’s zu viele teure Sachen, die du kaputt machen kannst. Ich will dich hier also nicht noch einmal erwischen - haben wir uns verstanden?“

Ein schief gelegter Kopf kombiniert mit einem fragenden Miauen war die Antwort, und der junge Mann seufzte, während er sich geschickt unter dem Rollgitter hindurchduckte und anschließend kurz stehen blieb um einige Zahlen, die Maya nicht sehen konnte weil er sie mit seiner anderen Hand gegen seine harte Brust drückte und sich zufällig so hingestellt hatte, dass sie nur die gegenüberliegende Wand anschauen konnte, in das Codegerät eingab, was dazu führte, dass sich der Rollo knirschend und mit einem schweren endgültigen Geräusch schließlich ganz schloss. „War mir schon klar, dass dich mein Verbot wenig beeindruckt. Du weißt einfach nicht, was gut für dich ist.“ Murmelte er dabei.

Dann lief er mit zügigen Schritten den Gang zurück. Maya schnurrte zufrieden, während sie innerlich vor Erleichterung aufatmete. Offensichtlich war sie mal wieder mit einem blauen Auge davongekommen. Zu oft durfte das allerdings nicht mehr passieren.

„Naja, was hab ich erwartet? Schaut also so aus, als dürfte ich dich nicht aus den Augen lassen.“

„Trunks? Alles klar?“ scholl ihnen Son Gotens Stimme entgegen, der offensichtlich am Treppenabsatz auf seinen Freund gewartet hatte.

„Ja sicher! War nur unser neugieriges Fellknäul, das sich verirrt hatte.“

Son Goten kam in das Blickfeld der jungen Katzenfrau. Er war mit allerlei Kartons beladen. Gemeinsam stiegen die beiden Freunde die Treppe hinauf.

Oben wurden sie im Wohnzimmer schon von Amy, Trunks Mutter und einer Maya unbekannten, hübschen hellblonden Frau erwartet, die in etwa Bulmas Alter haben dürfte. Ein noch ungeschmückter Tannenbaum der bis knapp unter die Decke reichte war vor der großen Fensterfront mit den weißen halbdurchsichtigen Vorhängen aufgestellt worden.

„Oh, hallo Crystal! Schön dass du wieder da bist!“ begrüßte der Schwarzhaarige die Fremde, deren Name Maya aber irgendwie bekannt vorkam. Gleich darauf fiel es ihr wieder ein – Crystal war Amys Mutter. „Wie war das Klassentreffen?“

Die Ältere lächelte. „Es war ganz nett, alle wieder zu sehen. Wir haben uns für das nächste Zehnjährige aber ein anderes Datum ausgedacht – Weihnachten sind zwar normalerweise alle bei ihren Familien, aber man hat an dem Tag eigentlich auch besseres zu tun, als alte Klassenkameraden wiederzusehen, auch wenn es in meinem Fall wirklich praktisch war, weil ich dieses Jahr sowieso bei euch bin. Aber ich hab eh niemanden vermisst gehabt – meine beste Freundin war immer Bulma, auch wenn sie in meine Parallelklasse ging.“

Sie lächelte die türkishaarige Frau an, die ebenfalls grinsen musste.

„Ich bin echt froh, dass ich dich vor einem Jahr wiedergefunden habe, wenn man das so sagen kann.“

Goten warf Amy einen schiefen Blick zu und hob grinsend eine Augenbraue. Dann setzte er den Kistenstapel vorsichtig ab und auch Trunks ließ Maya zu Boden. Zu weihnachtlicher Musik aus dem Radio und sich dabei munter unterhaltend begannen die fünf, die Tanne in einen wunderschönen Christbaum zu verwandelt. Die kleine Katze machte es sich auf der Ledercouch gemütlich und beobachtete aus trägen Augen, wie die drei Kämpfer ihre Ki-Energie trainierten indem sie die Kugeln und anderen kunstvollen Glasgebilde zusammen mit den Kerzen und Girlanden durch ihre Kräfte an die gewünschten Plätze beförderten. Trunks’ Mutter und Crystal benutzten wie jeder normale Mensch ihre Hände zum schmücken und korrigierten hin und wieder den Sitz einer Kugel oder hängten etwas an einen anderen Platz wenn sie fanden, dass sich eine Farbe zu sehr an einer Stelle konzentrierte.

Draußen senkte sich langsam die Dämmerung über die Stadt – im Winter geschah dies ja bereits um halb vier Uhr nachmittags, und heute gab es einen wunderschönen Sonnenuntergang. Keine Wolke war am Himmel zu sehen. Der Schnee glitzerte im verbleibenden Sonnenlicht.

Ohne dass sie es wirklich mitbekam machte Maya zum zweiten Mal in ihrem Leben denselben entscheidenden Fehler und döste ein. All das hier strömte so viel Frieden und Ruhe aus, der Raum war gemütlich warm und das Sofa kuschelig weich. Sowohl ihr Katzen-Ich als auch ihre menschliche Seite fühlten sich hier so sicher und geborgen, dass sie jede Vorsicht vergaßen. So sollte sich das Verhängnis ein weiteres Mal wiederholen.
 

Es musste etwa kurz nach fünf Uhr sein, als Maya von einem ihr nur allzu bekannten Gefühl erwachte. Ihre feinen Ohren vernahmen sofort das leise Geschirrgeklapper in der Küche und ihre Nase kitzelte der Duft von angezündeten Kerzen, heißem Kaffee und Tannennadeln. Dazu hörte sie die Stimmen von Bulma, Crystal, Trunks, Son Goten und Amy, die sich im Nebenraum leise unterhielten.

Sogar Vegeta schien sich zum weihnachtlichen Kaffeetrinken eingefunden zu haben, denn seine barsche Stimme machte hin und wieder einen Einwurf. Sanfter Kerzenschein drang ins Wohnzimmer, das ansonsten bis auf die elektrischen Kerzen des Christbaumes dunkel war. Die Kugeln in silberweiß und hellblau strahlten in ihrem sanften Licht. Alles in allem sah es wunderschön aus vor dem dunklen schneebedeckten Hintergrund des Gartens, der durch die halbdurchsichtigen Vorhänge zu erkennen war.

Wäre dieses unbestimmte Ziehen in ihrem Magen nicht gewesen, hätte Maya den Anblick sicherlich noch länger genossen, die friedliche, weihnachtliche Atmosphäre, doch so setzte sie sich abrupt auf. Sie stand kurz davor, sich zurückzuverwandeln – wie schon einmal. Nur dass es diesmal noch knapper war. Sie konnte es vielleicht noch zehn Minuten hinauszögern, was hoffentlich reichte um dieses Haus zu verlassen.

Hastig sprang sie vom Sofa auf den weichen Fellteppich und verharrte dort einen Moment geduckt während sie überlegte. Am schlauesten wäre es sicher, wieder aus Trunks Fenster zu springen, aber die Wohnzimmertür war geschlossen und sie war sich sicher, dass es ihr unmöglich war, sich unauffällig durch die Küche zu schleichen. Die Terrassentür konnte sie als Katze unmöglich öffnen und natürlich würde sie sich erst verwandeln, wenn sie nicht mehr in unmittelbarer Nähe der anderen waren, die womöglich ihre Aura spüren konnten.

Demnach blieb ihr nur die Möglichkeit, die Wohnzimmertür so leise sie konnte zu öffnen und sich anschließend nach oben zu schleichen.

Und sie hatte keine Zeit zu verlieren, wie sie das ziehende Gefühl in ihrem Magen erinnerte. Es war eine völlig neue Erfahrung für sie, eine Tür von der Seite aus, von der gezogen werden musste als Tier öffnen zu müssen, aber glücklicherweise hatte sie bereits andere Katzen dabei beobachtet und wusste deshalb, wie sie vorzugehen hatte. Hastig rannte sie auf das für ihre Größe wie ein gewaltiges Tor aussehende Gebilde zu, sprang geschickt auf die Klinke und schaffte es tatsächlich, diese hinunterzudrücken und sich so vom Türrahmen abzustoßen, dass es ihr gelang das Holz einen Spalt weit zu öffnen. Sie lauschte ängstlich, doch die Gespräche in der Küche waren noch immer im vollen Gange und das leise aber doch hörbare Geräusch, das sie verursacht hatte, anscheinend niemandem aufgefallen.

Gekonnt steckte sie ihre Pfote in den Spalt und zog mit aller Kraft. Mit einem Knarren vergrößerte sich dieser so weit, dass sie sich mühelos hindurchquetschen konnte, was sie auch tat. Der Rest des Hauses war in Dunkelheit gehüllt, doch es dauerte nur Sekunden, bis sich ihre Augen an die neuen Lichtverhältnisse gewöhnt hatten. Und dann bemerkte sie etwas, das sie vor Angst beinahe lähmte – die Gespräche in der Küche waren plötzlich verstummt, und Stille lag über dem Gebäude.

Offensichtlich war sie diesmal zu laut gewesen.

Hysterisch rannte sie auf die scheinbar ewig weit entfernte Treppe zu, die sie mühelos in der samtenen Schwärze erkannte, und die Stufen hinauf. Trotz ihrer übermäßigen Eile bemühte sie sich, möglichst lautlos zu sein, was ihr mit ihren samtweichen Katzenpfoten glücklicherweise nicht allzu schwer fiel.

Gleichzeitig versuchte sie, mit ihren scharfen Sinnen das kleinste Geräusch wahrzunehmen, das ihr verriet, ob irgendeiner der Hausbewohner schon zu ihr unterwegs war. Aber sie schien Glück zu haben, denn ihre empfindlichen Ohren nahmen keinerlei Geräusch wahr.

Ein von Maya unbemerktes, in der Dunkelheit leuchtendes Augenpaar folgte dem kleinen schwarzen Schatten, dessen weiße Schwanzspitze sich geradezu leuchtend von seiner Umgebung abhob. Trunks stand mit verschränken Armen lässig in den Türrahmen der Küche gelehnt da und trug einen sorgsam neutral gehaltenen Gesichtsausdruck während er sie beobachtete.

Als die kleine Katze schließlich den ersten Stock erreicht hatte, sah sie sich hastig nach einem Versteck um, das ihr eventuell gleichzeitig als Fluchtmöglichkeit dienen könnte. Eine der Türen stand einen Spalt weit offen, und sie huschte so schnell sie konnte hindurch. Sie fühlte sich beobachtet, obwohl ihr ein hastiger Blick zurück verriet, dass sie allein in dem Raum war, der offensichtlich als Schlafzimmer genutzt wurde. Auch, als sie gleich darauf hörte, dass in der Küche langsam wieder eine Unterhaltung begann, beruhigte sie das keineswegs. Ohne weiter Zeit zu verlieren sprang sie auf das Fensterbrett und mühte sich mit dem Hebel ab. Kälte drang durch die Glasscheibe und sie hatte einen großzügigen Blick über den schneebedeckten, mondbeschienenen Garten und die dahinter liegenden Hochhäuser, deren Lichter wie zusätzliche Sterne in dem ruhigen Weihnachtsabend strahlten.

Wenn sie nur das verdammte Fenster aufbekäme! Lediglich die dünne Glasscheibe lag zwischen ihr und der Freiheit und die Zeit wurde immer knapper. Außerdem spürte sie mit den, für ihr menschliches Ich nicht nachvollziehbaren, zusätzlichen Sinnen, die sie als Katze und Raubtier hatte, dass sich ihr jemand näherte – absolut geräuschlos und relativ schnell.

Endlich gelang es ihr mit gewaltiger Kraftanstrengung, den Hebel in eine waagrechte Position zu zerren und sie stieß eilig das Fenster auf. Mit einem letzten sichernden Blick zur Tür – ein Glück, von ihrem Verfolger – von dem sie ahnte wer es war - war noch nichts zu sehen - sprang sie hinaus auf das glatte, schneebedeckte Fensterbrett und gelangte schließlich mit einem für ein Tier ihrer Größe beinahe schon unmöglich anmutend hohen Sprung auf das Hausdach. Mit weiten Sätzen hetzte sie über die große, ebene, verschneite Fläche auf die andere Seite des Gebäudes. Als Katze hatte sie nicht genug Sprungkraft, um die Bewegungsmelder zu umgehen, aber für eine Verwandlung wäre sie, wenn sie auf der Höhe des Schlafzimmers geblieben wäre, noch zu nahe und zudem war sie sich sicher, dass ihr Verfolger sie sofort sehen würde, wenn sie auf derselben Seite zum nächsten Dach springen würde.

Den letzte Satz, der sie vom anderen Dachende trennte, nutzte sie für ihre Rückverwandlung. Sanftes, violettes Glühen umgab die kleine, durch die Luft fliegende Katzengestalt, die größer wurde, bis schließlich die junge, in schwarzes Cyrion gehüllte Frau geschmeidig auf der Dachkante der Capsule Corp. landete.

Maya blickte hastig mit zusammengekniffenen Augen zurück. Der Schnee in Kombination mit dem hellen Mond blendete sie, aber Trunks war noch nicht auf das Dach gekommen. Mit aller Kraft stieß sie sich ab, flog schwerelos wie ein Vogel durch die Luft, und landete viele Meter entfernt auf einem der Hochhäuser. Dort wagte sie es zum ersten Mal seitdem sie heute Nachmittag erwacht war, aufzuatmen, ehe sie ihren Weg fortsetze. Sie hatte es eilig, nach Hause zu kommen – schließlich hatte sie noch einiges zu tun ehe sie am nächsten Tag den Briefs einen weiteren Besuch abstatten konnte.
 

Trunks starrte nachdenklich auf die beiden frischen, eindeutig menschlichen Fußabdrücke im Schnee, welche am Ende des Daches plötzlich die der Katzenpfoten ersetzten.

Ein leichtes Lächeln umspielte seine Mundwinkel, während er in die Richtung sah, in die sie wiesen.

„Langsam wirst du unvorsichtig, Kätzchen.“
 

.oO°Oo.oO°Oo.oO°Oo.oO°Oo.oO°Oo.oO°Oo.oO°Oo.oO°Oo.
 

TBC.

~* Erster Feiertag: 25.12. - Teil 1 *~

Mal wieder ein neuer Teil bei LCS - wie gesagt, mein Ziel ist es, bis Weihnachten zumindest diese Story beendet zu haben. Mal schaun obs klappt (ich hab ja leider etwas Stress wegen der Magisterarbeit - aber bei Stress kann ich seltsamerweise immer am besten schreiben). Aus den ursprünglich geplanten 4 Teilen haben sich nun also letztendlich 7 (ich hoffe doch, dass ich diesen Tag mit 3 Teilen abschließen kann und nicht noch einen vierten brauche *hüstel*) entwickelt. Ein wirkliches Monsterbaby ist das geworden^^

Aber mir fallen immer wieder gute Sachen ein, die ich in der Hauptstory so nicht bringen kann, deswegen kommen sie hier rein ^^

Hier also
 

Teil 5 / ääähm - wahrscheinlich 7
 

P.S.: Kommis sind wirklich ein großer Ansporn für mich *mit dem Zaunpfahl wink* und Kritik ist natürlich jederzeit willkommen ;O)

Danke Fantasy, habs ausgebessert (und ich hatte noch so im Gefühl, dass das net stimmt als ichs geschrieben hatte ^_^'').

DINO, ein Überschlag ist für mich einfach eine Rolle in der Luft - da geht die Frisur nicht kaputt *g* aber ich lass das trotzdem mal weg, du hast mit den Spängchen schon recht^^
 

.oO°Oo.oO°Oo.oO°Oo.oO°Oo.oO°Oo.oO°Oo.oO°Oo.oO°Oo.
 

Maya öffnete stöhnend ein Auge, als ihr Wecker ein für ihre empfindlichen Ohren unerträglich hohes Summen von sich gab. Sie war gestern noch viele Stunden in ihrem Bastelkeller gesessen und hatte sich mit den Weihnachtsgeschenken beschäftigt, die sie ihren Freunden und Gastgebern mitbringen wollte. So unweihnachtlich hatte sie Heilig Abend bislang noch nie verbracht, aber die Arbeit hatte sie effektiv von dieser Tatsache und ihren Einsamkeitsgefühlen abgelenkt. Mühsam stemmte sie sich in die Höhe und schlurfte schlaftrunken ins Bad, um sich erst einmal eine heiße Dusche zu gönnen.

Kurze Zeit später saß sie in der Küche, die frisch gewaschenen Haare mit einer Erfindung, die im Moment der letzte Schrei war und zweifellos aus dem Hause Capsule Corp. stammte, in Minutenschnelle zu glänzenden großen Locken geformt, die ihr ungezähmt den Rücken hinunterfielen und mit hübschen, silbernen Schmetterlingsklämmerchen aus dem Gesicht gehalten wurden. Vor ihr stand ihr Frühstück – das ausschließlich aus einer großen Schüssel Milch und vier Scheiben Toast, auf die eine zentimeterdicke Schicht Butter und Frischkäse aufgehäuft war, die zur Feier des Tages ein Berg Krabben krönte, bestand, und über das sie mit Heißhunger herfiel.

Nach diesem reichhaltigen Mahl erhob sich die junge Frau und streckte sich ausgiebig. Sie unterdrückte ein weiteres Gähnen und marschierte dann in ihren Erfindungsraum, in dem sich die fünf Geschenke bereits fein säuberlich verpackt befanden. Sie nahm eine leere Hoi-Poi Kapsel aus einem kleinen Kästchen, das auf ihrem Basteltisch stand, und ließ die zum Teil ziemlich sperrigen Sachen in dieser verschwinden. Anschließend verstaute sie das kleine Ding sorgfältig in ihrer Rocktasche und ging daraufhin in den Flur, um sich warm genug anzuziehen.

Sie hatte für heute einen nach unten hin weiter werdenden schwarzen Rock aus Cord gewählt, der bis knapp über die Knie reichte. Der Saum endete in einem schmalen roten Streifen. Dazu trug sie eine schwarze dünne Strumpfhose, in die eine Spur von Katzenpfoten gewebt war, die rings um beide Beine verlief und dazu einen eng anliegenden Pullover mit U-Bootausschnitt, der den Blick auf ihre gebräunten Schultern frei gab. Seine Ärmel reichten weit über ihren Handrücken und besaßen extra ein Loch für ihre Daumen. Alle Nähte waren ebenfalls rot umstickt. Eilig zog sie sich ihre schwarzen Wildlederstiefel mit hohen Plateausohlen, die knapp unter dem Knie endeten an. Ein langer schwarzer Mantel mit unechtem Pelz an Kragen, Saum und Ärmelenden und ein schwarz-rot gestreifter Schal vervollständigten ihr Outfit. Schwarze Ohrenschützer sorgten dafür, dass ihre Ohren auf dem kurzen Weg zur CC nicht abfroren.

Ohne noch weiter Zeit zu verlieren eilte Maya ins Wohnzimmer, öffnete das Fenster und kletterte auf das von funkelnden Eisblumen überzogene Fensterbrett. Von dort aus machte sie einen gewaltigen Satz nach oben und landete auf dem Dach des Wolkenkratzers gegenüber.

Einen kurzen Moment blieb sie regungslos inmitten der unberührten Schneedecke stehen und genoss den strahlend blauen Himmel, die hellen Sonnenstrahlen die sich auf den weißen Schneeflächen ringsum brachen und den gigantischen Blick über einen Teil der riesigen Stadt. Tief atmete sie die eiskalte frische Luft ein, ehe sie mit einem großen Sprung auf dem übernächsten Hochhausdach aufkam und dort weich im Schnee landete. Sie grinste ausgelassen und wirbelte übermütig etwas von dem eiskalten Weiß in die Luft, dann beherrschte sie sich mühsam und beeilte sich, das Haus der Briefs zu erreichen.
 

Mit einem beinahe lautlosen Summen öffnete sich der Eingang zum Haus von Trunks Familie, den ein hübsch geschmückter Kranz aus Tannenzweigen zierte, unmittelbar nachdem Maya die Klingel berührt und geläutet hatte. Angenehm warme Luft, in der ein Hauch von Vanillekipferln und Kerzenwachs lag, schlug der jungen Frau entgegen und sie beeilte sich, in den kleinen Vorraum zu treten und die Tür zu schließen, ehe noch mehr kalte Luft von draußen hereindrang.

„Maya bist du das?“ Amys Stimme näherte sich rasch und gleich darauf blickte die hübsche Blonde durch den bogenförmigen Durchgang, der in das riesige, beinahe schon hallenförmige Treppenhaus führte.

Die Schwarzhaarige grinste. „Lässt du die Leute immer erst rein bevor du dich darum kümmerst, wer es denn nun ist?“ wollte sie wissen, während sie die Schwangere vorsichtig umarmte. „Frohe Weihnachten!“

„Also ich glaube kaum, dass sich einer der Bewohner dieses Hauses Sorgen darum machen müsste, dass ihnen jemand gefährlich werden könnte – außer vielleicht Bulma, aber sie hat in diesem Haus diverse von ihr und Trunks entwickelte hoch wirksame Sicherheitssysteme laufen, die sie testet. Dir auch frohe Weihnachten.“ Die beiden lächelten sich an.

„Dann zieh mal deinen Mantel aus – Schuhe kannst du natürlich anlassen. Hübsche Locken hast du dir da gemacht!“

Maya lächelte. „Danke!“

Nachdem die Schwarzhaarige ihre Ohrenschützer in einer ihrer Jackentaschen verstaut hatte und sie das warme Kleidungsstück auf einen freien Bügel gehängt hatte, folgte sie ihrer Mentorin ins Haus. In der Küche begegneten ihr Crystal und Bulma, denen sie ebenfalls frohe Weihnachten wünschte, nachdem Amy ihr ihre äußerst hübsche und immer noch sehr jugendlich wirkende Mum vorgestellt hatte und Trunks’ Mutter ihre Freude über Mayas Genesung zum Ausdruck gebracht hatte. Die Katzenfrau konnte es nicht verhindern, dass sie sich hin und wieder suchend umsah, was der Schwangeren natürlich sofort auffiel.

„Trunks ist trainieren, am besten, du sagst ihm Bescheid, dass du da bist. Außerdem kannst du gleichzeitig ein neues Feature testen, das Bulma eingebaut hat.“ Sie drückte der verdutzten Schwarzhaarigen eine kleine runde Chipcoin in die Hand. „Computer – führe Maya zum Trainingsraum.“ Das kleine silbrige Teil in ihrer Hand leuchtete kurz golden auf, als das System ihre Position scannte, dann ertönte eine blecherne Stimme aus der kleinen Münze: „Miss Maya, bitte gehen Sie geradeaus ins Treppenhaus und anschließend die Stufen hoch in den ersten Stock.“

Amy lachte über den verdutzten Gesichtsausdruck der anderen und stubste sie dann sanft in Richtung Küchentüre.

„Trunks hat sich sowieso schon lang genug mit trainieren aufgehalten. Du kannst dir von ihm dann ja mal ein bisschen das Haus zeigen lassen. Oder sein Zimmer, das hast du ja auch noch nicht in gesundem Zustand gesehen.“ Sie unterdrückte ein Grinsen, als ihr auffiel, dass sich Mayas Wangen bei ihren Worten langsam rot färbten.

Erbarmungslos fuhr sie fort. „Folge einfach der Stimme, sie führt dich zum Trainingsraum. Ich muss jetzt leider helfen, das Mittagessen vorzubereiten – das sind Berge von Essen bei so einer Menge von Leuten und vor allem so vielen mit Saiyajinblut.“ Und ehe die Schwarzhaarige sich versah, stand sie auch schon allein im gewaltigen Treppenhaus.

Mit einem unsicheren Blick auf das runde Objekt in ihrer Hand machte sie sich daran, in den ersten Stock zu kommen. Sobald sie ihren Fuß auf den weichen Teppichboden dort gesetzt hatte, wies sie die Stimme auch schon an, einem langen breiten Gang, der sich immer wieder verzweigte, zu folgen. Der hübschen Katzenfrau wurde langsam mulmig zumute. Sie hatte natürlich auf den Bauplänen der Capsule Corp. gesehen, dass das Gebäude riesig war, aber trotz allem war es noch mal etwas ganz anderes, diese Ausmaße am eigenen Körper zu erfahren. Außerdem hatte sie ihre Aufmerksamkeit hauptsächlich auf die Arbeitsräume im Keller gerichtet und automatisch angenommen, dass nur das unterirdische Areal unglaublich groß war.

Dieser Computer bereitete ihr Sorgen. Offensichtlich war jeder Quadratzentimeter, den sie berührte, verkabelt und mit Sensoren ausgestattet. Amys Anspielung mit den Sicherheitssystemen fielen ihr wieder ein. Wenn jemand versuchte, hier einzubrechen, hatte er nicht nur Probleme mit seinen Bewohnern, sondern mit dem Haus selber. Sie bezweifelte nicht, dass es verschiedene Möglichkeiten eingebaut hatte, um sich zur Wehr zu setzen – schließlich war es für den Einsatz in Villen von Normalsterblichen entwickelt worden, die sich gegen unliebsame Besucher zur Wehr setzen mussten, welche aller Wahrscheinlichkeit nach gut ausgerüstet und trainiert waren. Und in diesem speziellen Fall blieb immer noch die Möglichkeit, die Bewohner zu wecken.

Wenn Maya hier eindringen wollte, um den Racer – oder auch nur seine Pläne - zu holen, würde sie es mehr als schwer haben. Sie bezweifelte, dass es ihr unauffällig gelingen würde, mehrere hoch entwickelte Sicherheitssysteme von zwei genialen Erfindern auf einmal lahm zu legen.

Die junge Katzenfrau schluckte, als der Gang plötzlich in einer Fensterfront endete, durch die sie auf eine schneebedeckte Fläche sehen konnte, die schließlich an der Mauer endete, welche das gesamte Anwesen umgab. Es handelte sich wohl um ein weiteres Stück des riesigen Gartens, der rings um die Capsule Corp. verlief. Von dieser Seite war sie allerdings noch nie gekommen. Ein Gewächshaus schmiegte sich an einen Teil der Mauer, und sie glaubte, unzählige Rosenstöcke zu erkennen, die in einem kleinen, von niedrigen Buchsbaumhecken umrahmten Labyrinth angepflanzt waren.

„Bitte wenden Sie sich nach links.“ Befahl die blecherne Stimme, und riss Maya aus ihren Betrachtungen. Langsam wandte sie sich der Wand neben ihr zu, in die eine große und äußerst massive, silbern glänzende Schiebetür eingelassen war. Sie konnte keinen Mechanismus sehen, der dieses Stahlteil geöffnet hätte. Rasch wandte die junge Frau den Blick ab, der sich wie hypnotisiert an dem zentimeterdicken Metall festgesaugt hatte. Zu sehr erinnerte sie das alles an das Genlabor ihrer Mutter, das sie seit dem Vorfall in ihrer Kindheit nicht mehr betreten hatte.

„Miss Maya, Zutritt erlaubt.“ Mit einem Zischen glitt die massive Stahltür zur Seite und gab den Blick zu einem kleinen Vorraum frei, dessen eine rechte Wand ebenfalls ein großes Fenster besaß, durch das die Wintersonne herein schien. Direkt vor ihr befand sich ein weiterer Zugang aus dickem Metall, der ein kleines Guckloch besaß. Unmittelbar daneben war eine Gegensprechanlage eingelassen. Eine Holzbank, die sie stark an die aus den Umkleidekabinen erinnerte, nur dass sie wesentlich edler aussah, war das einzige Inventar des Raumes, dessen Boden aus kostbarem Parkett bestand. Eine weitere Tür aus milchigem Glas nahm einen großen Teil der linken Wand ein, die ihre Neugier jedoch nicht so weckte wie die aus Metall mit der Gegensprechanlage. Vorsichtig trat Maya näher, mit der Absicht, durch das eingelassene Guckloch zu spähen. Sie hatte jedoch nicht damit gerechnet, dass das Metall mit einem leisen Zischen zur Seite gleiten würde, sobald sie direkt vor ihr stand.

„Anscheinend ist die Autorisierung auch hier drinnen wirksam.“, war der absurde Gedanke, der ihr durch den Kopf schoss, ehe sie mit einem überraschten Schrei in den dahinter liegenden, riesigen – und offensichtlich leeren - Trainigsraum taumelte, der aus einer gigantischen Kuppel bestand, die komplett mit seltsam bläulich glänzendem Metall ausgekleidet war und von der Höhe her sicherlich auch noch das zweite und dritte Stockwerk einnahm.

Eine weiß leuchtende Kugel, die frei in der gigantischen Halle schwebte, tauchte alles in helles Licht. Rechts von ihr befand sich ein gewaltiges supermodernes Schaltpult, mit unzähligen, blinkenden Knöpfen und einem großen Monitor. Ansonsten sah sie nichts und niemanden in dem Raum. Offensichtlich hatte Trunks sein Training bereits beendet, aber warum war sie ihm dann nicht begegnet? Gab es etwa einen zweiten Ausgang? Nein, auch nach einer weiteren, noch ausführlicheren Musterung konnte sie nichts dergleichen sehen.

Maya war zu lange unschlüssig herumgestanden. Sie bemerkte noch, dass sich die Tür mit einem leisen Zischen wieder schloss, ehe eine sanfte weibliche Stimme, die den blechernen Unterton eines Computers hatte, sagte: „Willkommen. Start der Trainingssequenz durch Aktivieren der eingestellten Schwerkraft für die Aufwärmphase.“

Unmittelbar darauf wurde es für die hübsche junge Frau zunehmend schwieriger, sich auf den Beinen zu halten. Sie hatte das Gefühl, als würde ein immer schwerer werdendes Gewicht auf ihrem Körper lasten, das ihr die Luft aus den Lungen trieb und sie langsam in die Knie zwang. Es war klar, dass Bulma es irgendwie geschafft hatte, einen Raum zu konstruieren, in dem man die Gravitation nach Belieben erhöhen konnte. Ihre Bewunderung für Trunks’ Mutter wuchs im gleichen Maße wie ihr Respekt vor den Fähigkeiten derer, für die sie das alles hier gebaut hatte. Diese Saiyajinfähigkeiten waren wirklich nicht zu unterschätzen. Mit einem erstickten Keuchen landete sie hart auf dem kalten Metall, als es ihr schließlich unmöglich wurde, dem zunehmenden Druck Widerstand entgegenzusetzen.

„Und das ist nur die Aufwärmphase??“ Dachte sie entsetzt, während sie sich mit ihren Armen gegen das Gewicht auf ihrem Körper stemmte um zu verhindern, dass ihr Kopf ebenfalls Kontakt mit dem Boden machte. Das Atmen wurde zunehmend schwieriger und sie biss sich auf die Unterlippe, als ihr klar wurde, dass der Computer die Schwerkraft weiter steigerte. Offensichtlich war die gewünschte Stärke noch nicht erreicht, doch so langsam wurde es kritisch für sie. Ihr Körper war zwar widerstandsfähiger als der eines normalen Menschen, aber mit dem eines Saiyajins konnte er es noch lange nicht aufnehmen.

Maya sah sich mühsam um.

Die Konsole schien unendlich weit von ihr entfernt, auch wenn es sich tatsächlich nur um ein paar Meter handeln konnte. Sicherlich gab es noch eine andere Möglichkeit, den Computer abzuschalten, wenn man den Raum so leicht betreten konnte, aber die junge Frau hatte nicht den leisesten Schimmer, was das vereinbarte Zeichen sein könnte und im Moment war sie auch nicht in der Lage, wirklich darüber nachzudenken.

Mit einem dumpfen Laut landete ihr Kopf schließlich doch noch recht unsanft auf dem harten Metall und die junge Frau spürte, wie sie langsam in Panik geriet, als es ihr unmöglich war, eine weitere Bewegung zu machen. Es fühlte sich so an, als würde sie langsam mit dem Boden verschmelzen – auf ziemlich schmerzhafte Weise.

Wo um alles in der Welt steckte Trunks?

Maya war ironischerweise genau so auf dem Boden aufgekommen, dass sie exakt die Tür, den einzigen Ausgang aus diesem verflixten Raum, im Blick hatte. Sie lag nur wenige Meter von dieser entfernt, doch das verdammte Teil hätte ebenso gut auch gar nicht existieren können, weil die Schwarzhaarige einfach zu schwach für jede Bewegung war. Sie spürte, wie sie langsam die Wut packte.

Es war wirklich ungerecht, theoretisch über unglaubliches Ki zu verfügen, in der Praxis aber nie darauf zurückgreifen zu können. Was nutzte es ihr, dass ihr Saja-Faktor extrem hoch war, wenn sie ihre Verwandlung nicht beherrschen konnte und überhaupt keine Kontrolle über diese gewaltige Energie hatte?

Maya unterdrückte ein frustriertes Stöhnen und unternahm einen weiteren Versuch, sich gegen die Schwerkraft zur Wehr zu setzen.

Vergeblich.

Sie biss sich auf die Lippe als ein schmerzhaftes Stechen durch ihren Brustkorb fuhr, das ihr die Tränen in die Augen trieb. Wahrscheinlich würden bald ein paar Rippen dran glauben müssen.

Maya blinzelte, als das Bild der Tür vor ihren Augen verschwamm.

Na toll. Dieses Weihnachtsfest versprach eine absolute Katastrophe zu werden und sie hatte nicht mal mehr genug Luft um zu schreien – das Atmen fiel ihr im Moment ohnehin schon schwer genug.

Wenn man sie nicht bald entdeckte, wäre nicht mehr viel von ihr übrig, wenn einer der Saiyajins zu seinem nächsten Training hier her kommen würde.
 

.oO°Oo.oO°Oo.oO°Oo.oO°Oo.oO°Oo.oO°Oo.oO°Oo.oO°Oo.

TBC. (ja, ich weiß, dass das mal wieder eine megafiese Stelle ist. Ich werde mich mit dem nächsten Teil beeilen, versprochen)

~* Erster Feiertag: 25.12. - Teil 2 *~

Halli hallo :)

Ja, ich habs tatsächlich geschafft, das Kapitel in dieser Woche fertig zu bekommen.

Und ja, die nun gleich folgende Szene war von Anfang an so geplant, auch wenn euch das ganze nach Kapitel 16 bekannt vorkommen dürfte^^

Das ist nun (hoffentlich) der vorletzte Teil dieser Sequenz - nicht, dass mir das schreiben daran keinen Spaß mehr machen würde, aber die ganze Sache zieht sich einfach zu lange hin^^

Ein wichtiges "Geheimnis", das vielleicht den ein oder andren von euch interessiert hat, wird in diesem Kapi jedenfalls aufgedeckt.

Ich wünsche euch viel Spaß beim lesen!
 

*edit* so, hab den kleinen Fehler, den DINO entdeckt hat ausgebessert - und ein paar Kleinigkeiten ergänzt, damit klarer wird, dass diese krasse Reaktion auf Trunks Kuss eher an den Nachwirkungen des Aufenthaltes im Trainingsraum liegt - das war wohl nicht deutlich genug^^ */edit*
 

Teil 6 / 7
 

.oO°Oo.oO°Oo.oO°Oo.oO°Oo.oO°Oo.oO°Oo.oO°Oo.oO°Oo.
 

Es kam ihr so vor, als würde sie schon Stunden hier verbringen, mit diesem immer unerträglicher werdenden Druck der auf ihr lastete wie ein bleischweres Gewicht. Maya konzentrierte sich darauf, ihre Lungen mit frischer Luft zu füllen und möglichst ruhig zu atmen, während sie fieberhaft überlegte, ob sie nicht vielleicht doch noch irgendeine Möglichkeit übersehen hatte, die sie hier raus bringen konnte, als sie plötzlich glaubte, eine Bewegung vor dem kleinen Guckfenster der Stahltüre wahrzunehmen. Es konnte aber auch daran liegen, dass im Moment ohnehin schon immer wieder schwarze Schlieren vor ihrem Blickfeld vorbei zogen und ihr Körper ihr einen Streich spielte.

Das war ihm bei den Anstrengungen, denen er gerade ausgesetzt war um am Leben zu bleiben durchaus zuzutrauen.

Als dann schließlich doch plötzlich die Stahlwände mit einem Zischen auseinander glitten und ein ziemlich nasser, bis auf ein um die Hüfte geschlungenen Handtuch vollkommen nackter Trunks in den Raum stürmte, unmittelbar in ihrem Blickfeld stehen blieb und mit ruhiger Stimme befahl „Computer – Trainingssequenz abbrechen“, traute Maya ihren Sinnen noch weniger.

Hier konnte es sich doch nur ein Hirngespinst ihrer Fantasie handeln! Aber das Gewicht auf ihrem Körper lies augenblicklich nach, also musste an der ganzes Sache doch etwas dran sein. Verwirrt blinzelte sie, aber der gutaussehende junge Mann blieb nach wie vor an seinem Platz direkt vor ihr stehen.

Und auch wenn der Druck, der sie die ganze Zeit am atmen gehindert hatte, verschwunden war, hatte die Schwarzhaarige immer noch massive Probleme, Luft zu bekommen, und es war ihr unmöglich, sich zu rühren. Sie blieb weiterhin unbeweglich liegen und … starrte atemlos diese denkwürdige Erscheinung vor ihr an während ihr Mund ein tonloses „Oh“ formte.

Wasserperlen rannen an gebräunter Haut entlang nach unten und bildeten allmählich eine keine Lache auf dem Boden, und die Katzenfrau schluckte, während ihr Blick zaghaft immer weiter nach oben wanderte, an dem schwarzen Handtuch vorbei den durchtrainierten Körper mit den definierten Muskeln entlang, bis er schließlich an Trunks amüsiert funkelnden saphirblauen Augen hängen blieb.

Einige nasse Strähnen seines nun dunkelvioletten Haares fielen ihm in die Stirn und ließen ihn womöglich noch verführerischer aussehen.

„Wie’s aussieht bin ich gerade noch rechtzeitig gekommen. Geht’s dir gut?“ in Trunks Stimme schwang eindeutig ein belustigter Unterton mit, während er die hübsche junge Frau, die ihn mit diesen lockigen Haaren fast schon zu sehr an einen süßen Weihnachtsengel erinnerte, prüfend musterte. Zumindest äußerlich wies sie keinerlei Verletzungen auf, und er war unendlich erleichtert, dass er wohl gerade noch rechtzeitig gekommen war.

Maya spürte, dass sie unter seinem Blick heftig errötete, aber es war ihr unmöglich, sich abzuwenden. Sie kam sich vor wie ein hypnotisiertes Kaninchen.

„Ähm … ja, … hm, ich … glaube schon.“ Antwortete Maya geistesabwesend. Ihre Versuche, sich zur Ordnung zu rufen und irgendwo anders hin zu sehen, blieben erfolglos. Es war ihr unmöglich, die Augen von diesem verführerischen Anblick abzuwenden, der dafür sorgte, dass sich der denkende Teil ihres Gehirns mit beängstigender Geschwindigkeit verabschiedete. Ein angenehmes Kribbeln machte sich in ihrem Bauch breit und sie fühlte sich von dem sie durchtosenden Gefühlschaos immer benebelter. Daran, dass die Nachwirkungen der massiven Anstrengung ihres Körpers, bei absolut überhöhten Schwerkraft am Leben zu bleiben, auch noch eine Rolle spielen mochten, dachte sie weniger.

Die Schwarzhaarige zwang sich dazu, irgendetwas zu machen, wenn sie ihn schon weiterhin anstarren musste, und unternahm einen kläglichen Versuch, auf die Füße zu kommen. Leider waren ihre Arme und Beine von der übermäßigen Belastung davor, und wohl auch durch diesen welterschütternden Anblick vollkommen entkräftet und versagten ihr schlicht den Dienst.

Der hübsche Saiyajin sah sich ihre Aufsteh-Bemühungen nur kurz an ehe er amüsiert grinsend den Kopf schüttelte. „Ich fürchte, so wird das nichts.“

Mit einem „Lass mich dir helfen.“ trat er schließlich ganz auf sie zu, und hob sie kurzerhand hoch. Maya unterdrückte ein Keuchen, als sie an seine noch immer feuchte, harte Brust gepresst wurde und ihr ganzer Körper bei dem Kontakt mit Trunks’ nackter Haut, von ihren bloßen Schultern ausgehend, mit einer wohligen Gänsehaut überzogen wurde. Sie spürte, dass es ihren ohnehin noch völlig überforderten Sinnen langsam aber sicher zu viel wurde, vor allem, weil zu der intensiven Empfindung auch noch der Konflikt kam, nichts tun zu dürfen was er missverstehen konnte – schließlich wollte er nur Freundschaft - und gleichzeitig nichts sehnlicher zu wollen als ihren Gefühlen endlich freien Lauf zu lassen.

„So geht’s doch viel einfacher.“ Drang seine Stimme zu ihrem benebelten Gehirn vor und sorgte dafür, dass sie den Blick hob, um ihm in die Augen zu sehen. Er begann, sie hinauszutragen und schenkte ihr gleichzeitig ein Lächeln, das ihre Atemfrequenz noch mal auf das doppelte beschleunigte, ehe er sagte:

„Ach ja – Frohe Weihnachten!“ Als er sich mit diesen Worten zu ihr hinunterbeugte, glaubte Maya, dass ihr Herz jederzeit stehen bleiben müsste. Warme Lippen berührten sanft ihren Mundwinkel, und dieser beinahe richtige Kuss brachte ihre Gefühle ein weiteres Mal mit solch einer Wucht zum überkochen – war das nun Absicht gewesen oder nicht? Bedeutete sie ihm etwa doch mehr? – dass es ihrem nun endgültig überlasteten Körper schließlich reichte – Maya fiel kurzerhand in Ohnmacht.

Der Saiyajin starrte völlig verblüfft auf die bewusstlose junge Frau in seinen Armen, ehe er in leises Lachen ausbrach.

„Ich wusste ja schon immer, dass ich eine gewisse Wirkung auf Frauen habe, aber dass es so extrem ist …“ murmelte er vor sich hin, während er mit einem breiten Grinsen auf seine leichte Last vorsichtig den Raum verließ. „… das war wohl ein bisschen zu fies.“
 

Mayas Augenlider flatterten als sie langsam wieder das Bewusstsein zurückerlangte. Sie spürte, dass sie auf einem weichen Untergrund lag und bemerkte den kühlen Satin auf ihren bloßen Schultern. Das fühlte sich eindeutig nach einem Bett an. Die Schwarzhaarige erstarrte, als ihr die letzten Minuten vor ihrer Ohnmacht wieder zu Bewusstsein kamen.

Trunks hatte sie geküsst! Oder naja, beinahe geküsst. Es konnte sich ebenso gut um ein unglücklich platziertes Freundschaftsbussi gehandelt haben.

Auf jeden Fall hatte sie sich mal wieder total blamiert, und jetzt befand sie sich wahrscheinlich zu allem Überfluss mal wieder in Trunks Zimmer, genauer gesagt auf seinem Bett! Allerdings musste sie zugeben, dass sie sich jetzt wesentlich besser fühlte als vor ihrer Bewusstlosigkeit. Lediglich ein leichtes Ziehen, das ihren ganzen Körper erfüllte, erinnerte noch an die Strapazen, die er im Trainingsraum hatte ertragen müssen.

Vorsichtig öffnete sie ein Auge und zuckte zusammen, als sie direkt in Trunks lächelndes Gesicht blickte. Gleichzeitig spürte sie, wie ihre Wangen zu brennen anfing. Mein Gott, das war doch echt zu peinlich! Und warum musste ihre Haut ihren Gefühlszustand immer so schnell preisgeben? Bald lief sie ja nur noch wie ein Feuermelder rum wenn der hübsche Saiyajin in der Nähe war.

Sie räusperte sich verlegen und senkte den Blick um interessiert auf ihre Zehenspitzen zu schauen, die irgendwo zwischen den dunkelroten Satinlaken steckten, sich nicht bewusst, dass sie Trunks damit ein breites Grinsen entlockte.

Es war so leicht, sie leiden zu lassen! Aber er hatte schließlich noch eine Rechnung mit ihr offen. Mayas gestriger Besuch in Katzenform war mal wieder eines dieser Dinge, von denen sie glaubte, sie ohne das Wissen des hübschen Saiyajins hinter seinem Rücken tun zu können. Er konnte es nicht zulassen, dass sie ihm so auf der Nase herumtanzte, indem sie ihm ihre zweite Identität einfach verschwieg und sich auf diese Weise das Privileg herausnahm, einfach in seiner Nähe zu sein und ihn zu beobachten. Gleiches Recht für alle! Er musste sich schließlich auch auf lediglich ein paar Anspielungen und zweideutige Aktionen beschränken! Glücklicherweise hatte sie tatsächlich keine Ahnung, dass er dieses kleine Geheimnis von ihr kannte, was ihm eindeutig einen Vorteil in diesem Spiel verschaffte. Das sie ganz einfach beenden konnte, indem sie ihm endlich die Wahrheit sagte.

„Das war wohl doch alles ein bisschen viel für dich.“ Meinte der junge Mann unschuldig und tätschelte ihre Hand, was die Röte auf ihren Wangen vertiefte.

Jetzt war Trunks froh, dass er sich schließlich doch noch dazu entschlossen hatte, sich anzuziehen so lange sie ohnmächtig war. Maya war im Moment wirklich ausgesprochen empfindlich was ihn betraf und er hatte den Eindruck, dass sie in der Hinsicht immer sensibler wurde. Wenn sie ihn noch einmal halbnackt gesehen hätte, hätte er damit wohl noch einmal dafür gesorgt, dass sie das Bewusstsein verlor.

Der Saiyajin war sich sicher, dass er sich nicht mehr lange in Geduld üben musste. Sicher würde sie bald aufgeben, es fiel ihr ohnehin immer schwerer, die Fassade aufrecht zu erhalten. Ihr Widerstand bröckelte, und das war gut so.

„Es geht schon, ich … ich weiß auch nicht genau … was da gerade mit mir passiert ist.“ Brachte sie mühsam hervor.

Trunks unterdrückte ein weiteres Grinsen, erhob sich geschmeidig und trat einen Schritt zurück. Sie war ja so naiv! Das versprach wirklich noch amüsant zu werden. Seine Bewegung veranlasste die Schwarzhaarige, langsam und sehr zögerlich wieder den Blick zu heben.

Als sie die eleganten schwarzen Hosen erblickte und das enge Hemd in derselben Farbe, das jedoch rot changierte und bei dem er die obersten 3 Knöpfe offen gelassen hatte, so dass sie einen großzügigen Ausblick auf die gebräunte Haut seiner glatten Brust hatte, schluckte die junge Frau unwillkürlich und Verwirrung spiegelte sich auf ihrem Gesicht wieder. Nicht nur der Anblick war mal wieder fast zu viel für sie, sondern auch die Tatsache, dass seine Kleidung farblich perfekt auf ihre eigene abgestimmt war. Absicht oder nicht?

Der junge Mann hob lediglich eine Augenbraue und trat auf die noch immer unbeweglich Dasitzende zu. Ihm entging nicht, dass sie sich dabei unwillkürlich anspannte, und so streckte er ihr nur mit einem betont arglosen Gesichtsausdruck die Hand hin, um ihr beim Aufstehen behilflich zu sein.

„Du warst etwa eine Viertelstunde ohne Bewusstsein, und es wird bald Essen geben. Wenn’s dir jetzt wieder gut geht, sollten wir mal runter schauen.“

Mit zusammengebissenen Zähnen ließ Maya diesen weiteren Hautkontakt zu, der auch diesmal wieder ein Kribbeln im Bauch verursachte und erhob sich eilig. Sie unterdrückte ein Ächzten, als sie feststellen musste, dass ihre Muskeln bei Belastung wieder weitaus mehr schmerzten als das liegend der Fall gewesen war. Sie würde sich heute wohl etwas vorsichtiger bewegen müssten.

„Wer kommt denn jetzt alles?“ wollte sie wissen, während sich die beiden auf den Weg ins Erdgeschoss machten.

„Lass mich nachdenken – neben Crystal, die du bestimmt schon kennen gelernt hast Son-Gotens ganze Familie, also auch sein Bruder Son-Gohan mit Anhang. Und Muten-Roshi – der hat sich ebenfalls angekündigt … ja, ich glaube das war’s.“

Sie betraten die Küche und – als sie darin nichts weiter vorfanden als jede Menge dampfende Töpfe aus denen es köstlich duftete – gingen weiter ins Wohnzimmer, wo sie auch schon die Stimmen von Bulma, Crystal, Amy und Goten hörten, die sich angeregt unterhielten.

Maya blieb bewundernd von dem schön geschmückten Christbaum stehen, dessen weiße und hellblaue Kugeln in der Wintersonne leuchteten und bei dessen Schmückung sie am Vortag zugesehen hatte.

„Wow, der sieht ja echt toll aus!“ stellte sie anerkennend fest.

Die Schwarzhaarige bemerkte nicht, dass sie Trunks, der mit verschränkten Armen direkt hinter ihr stand, mit einem finsteren Lächeln betrachtete.

„Sie spielt ihre Rolle wirklich gut – fast schon zu gut. Offensichtlich hat sie viel Übung im Verschleiern ihrer zweiten Identität.“ stellte er dabei in Gedanken fest, während Bulma erfreut begann, mit Maya über die besten Farbkombinationen von Christbaumschmuck zu diskutieren.

„Ach, da fällt mir ein – ich hab ja noch ein paar Weihnachtsgeschenke für euch dabei.“ Unterbrach sich die junge Frau plötzlich und nestelte an ihrer Rocktasche.

„Wenn sie nicht platt gedrückt wurden.“ Fügte sie scherzend hinzu, und auf die fragenden Blicke hin berichtete sie kurz von dem Vorfall im Trainingsraum – natürlich, ohne darauf einzugehen, was Trunks zu diesem Zeitpunkt an oder besser gesagt nicht angehabt hatte, als er sie rettete.

Unterdessen schmiss sie die Kapsel vor sich auf den Boden und mit einem „Plopp“ kamen ihre Geschenke zum Vorschein.

Sie überreichte Amy und Goten ein in blaues Papier eingewickeltes, kleines, aber nichts desto trotz sehr kompaktes Ding, während sie Trunks gleichzeitig einen dunkelrot verpackten Gegenstand aushändigte. Bulma bekam zu ihrer Überraschung ebenfalls ein in türkise Folie eingewickeltes Geschenk, und es gab sogar noch ein viertes, in einem schmucklosen, schwarzen Karton und von recht ansehnlicher Größe, das die junge Frau unschlüssig in den Händen hielt.

„Ich habe Vegeta auch etwas mitgebracht …“ begann Maya unsicher und mit einem entschuldigenden Blick auf Crystal. „Sorry, ich wusste nicht, wer noch so alles da ist …“ sie wurde von einem überraschten Ausruf Amys unterbrochen, als diese das Geschenk für sie und Goten ausgepackt hatte.

Die Schwarzhaarige wandte sich lächelnd dem Pärchen zu. „Ihr wisst, wofür das ist?“

Die Blonde blickte erstaunt auf den kleinen runden Bildschirm, der neben einigen Knöpfen in verschiedener Farbe das einzige zu sein schien, aus dem das ansonsten knallblaue Gerät bestand. Dann sah sie Maya an und schüttelte unisono mit Goten den Kopf. Trunks musste sich sehr beherrschen, um seine Überraschung nicht zu zeigen, denn das kleine Ding hatte erstaunlich viel Ähnlichkeit mit dem Aurenorter.

Die junge Katzenfrau grinste.

„Es ist etwas für euer Baby.“ Sie forderte Amy auf, sich hinzulegen, die es sich auch sofort wortlos, aber mit neugierig funkelnden Augen, auf einem der Sofas bequem machte, dann nahm sie der Schwangeren das Gerät aus den Händen. Die Schwarzhaarige drückte einige Knöpfe und gleich darauf zeigte es mit einem leisen Piepsen seine Betriebsbereitschaft an. Maya legte es vorsichtig auf den gerundeten Bauch, und vor den verblüfften Augen der ganzen Gesellschaft bildete sich plötzlich eine dreidimensionale, sich bewegende Projektion von dem Ungeborenen in der leeren Luft über Amy.

Die Blonde stieß einen überraschten Schrei aus und starrte auf das lebensgroße Abbild ihres nun schon sehr weit entwickelten Babys.

Ganz deutlich konnte man bereits jetzt schon einen kleinen Teufelsschwanz sehen, den der winzige Junge um seinen Bauch gewickelt hatte. Auch zwei dunkle Streifenmale zierten bereits seine Wangen und wiesen ihn eindeutig als einen Nachkommen der Blonden aus. Er nuckelte mit geschlossenen Augen an seinem Daumen.

Sie strahlte Goten glücklich an, der wie verzaubert auf das Abbild seines Sohnes starrte, ehe ihr Blick weiter zu ihrer schwarzhaarigen Freundin wanderte und sie ihr ein dankbares Lächeln schenkte. „Wunderschön! Das ist ein supertolles Geschenk!“

Ihr Verlobter nickte nur und schluckte. Ihm fehlten einfach die Worte.

Maya grinste. „Freut mich, dass es euch gefällt. Das ist aber nicht das Einzige, was es kann. Du solltest es immer bei dir tragen Amy, denn so …“ sie drückte einen roten Knopf, die Projektion des Ungeborenen verschwand, dafür gab das Gerät ein leises Piepsen von sich und ein Abbild von der schwangeren Amy erschien auf dem kleinen Bildschirm – mit Ki-Fluss und Aura, in der linken Ecke oben wurden diverse Werte aufgezeigt. „… so überprüft das Bamyton die Lebensfunktionen von dir und dem Baby und schlägt Alarm wenn irgendwas mit deinen Werten nicht passt. Glaub nicht, ich hätte nicht mitbekommen, dass es sich hier um eine Risikoschwangerschaft handelt.“

Das Pärchen sah sich an, dann sprang Amy auf und fiel der Katzenfrau überschwänglich in die Arme.

„Vielen Dank, Maya! Das ist einfach perfekt.“ Die Schwarzhaarige lächelte und erwiderte die Umarmung.

„Oh, was ist denn das?“ wollte Bulma plötzlich wissen als unter der Geschenkfolie eine vollkommen schwarze Kuchenform zum Vorschein kam.

„Das ist ein Prototyp.“ Erklärte Maya. „Die Firma meiner Mutter hat einen neuen Stoff entdeckt, der Energie erzeugen kann. Man kippt einfach alle Zutaten für den Kuchen in die Form, drückt hier drauf …“ sie deutete auf einen roten Knopf. „… und schon ist das Ganze fertig.“ Die türkishaarige Frau musterte die Backform noch einmal genauer. Feine rötliche Linien, die metallisch Schimmerten durchzogen den Stoff – diese leiteten wohl die Energie überall hin.

„Vielen Dank, Maya! Das ist wirklich hochinteressant. Ich muss das dann gleich mal ausprobieren!“

Trunks sog überrascht die Luft ein, als das dunkelrote Papier schließlich auch sein Geschenk frei gab. Das veranlasste die Schwarzhaarige dazu, sich zu ihm umzudrehen.

Langsam nahm er das kleine Gerät von der Größe eines Handys in die Hand und musterte es noch einmal prüfend, doch auch jetzt war kein Zweifel möglich.

Die hübsche junge Frau hatte ihm einen brandneuen Hochleistungs-Mikrocomp geschenkt, technisch das Innovativste, was im Moment auf dem Markt war. Bislang waren lediglich hundert der Teile für den Verkauf freigegeben worden.

Er sah Maya an und zog eine Augenbraue in die Höhe. „Du schenkst mir ein SevenXXZero?“

Sein Gegenüber errötete prompt. „Tja, weißt du, ich sitze ja praktisch an der Quelle – mein Paps stellt die Teile schließlich her. Und da ich weiß, dass du ein ziemlicher Technikfreak bist, und sonst wahrscheinlich mit nichts mehr zu beeindrucken bist …“ sie zuckte die Schultern und ließ den Satz unvollendet.

Trunks schluckte und warf einen weiteren Blick auf das kleine, in einem dunklen Silber glänzende Teil. Die Überraschung war ihr wirklich gelungen.

Dann grinste er und trat auf die Schwarzhaarige zu, die unwillkürlich ein Stück zurückwich. Ein amüsiertes Funkeln trat in seine Augen, aber er verkniff sich jeglichen Kommentar, machte stattdessen eine schnelle Bewegung, von der er wusste, dass Maya dieser Geschwindigkeit noch nichts entgegenzusetzen hatte, und zog sie in seine Arme. Sanft strich er ihr über den Rücken und er spürte, wie sie bei dieser Berührung die Luft anhielt.

„Dankeschön!“ hauchte er ihr ins Ohr und gab sie wieder frei. Dann drückte er auch ihr ein kleines, mit schwarzem Samt überzogenes Kästchen in die Hand. „Und das ist für dich.“

Die hübsche junge Frau starrte ihn mit geweiteten Augen an und atmete heftig. Es dauerte einen Moment, ehe sie sich wieder so weit unter Kontrolle hatte, dass sie den Behälter aufklappen konnte.

Sie stieß unwillkürlich einen überraschten Laut aus.

Auf schwarzen Satin gebettet lag da eine kurze, aus mehreren feinen Lacklederbändern bestehende Halskette – die sie im ersten Moment unangenehm an ein sehr schönes Halsband für eine Katze erinnerte. Hastig verdrängte sie diese Assoziation.

Nein, das lag bestimmt nur an der goldenen Schnalle, mit der der Schmuck im Nacken verschlossen wurde!

Feine silberne, goldene und kupferfarbene Kugeln waren in unregelmäßigen Abständen auf die schmalen Fäden gereiht.

In der Mitte hing an einer blütenähnlichen Öse, die alle Lederbänder umschloss und aus geschwärztem Metall mit ungewöhnlichem, dunkelgrünen Schimmer bestand, ein etwa fingerdicker, hexagonaler Kristall.

Staunend nahm die junge Frau die Kette aus ihrem Behältnis und hielt sie ins Licht. Dabei stellte sie fest, dass die Lederschnüre unglaublich weich und anschmiegsam waren.

Im Inneren des sechseckigen, außergewöhnlichen Edelsteines schien eine Art abstrakte, an einen Baum erinnernde Pflanze eingeschlossen zu sein, die aus der nicht durchscheinenden Basis am oberen Ende - die wie abgelagerte bräunliche Segmente aussah und stellenweise von Rissen durchzogen wurde - zur Spitze hin wuchs.

Die Katzenfrau glaubte, winzige weiße Blütenblätter an ihr zu erkennen, die sich teilweise lösten und wirbelnd nach unten sanken.

Allerlei fossile, moosartige Gebilde in verschiedensten Grüntönen, die zum Teil wie kleine Kristallnadeln funkelten, erhoben sich im Hintergrund wie grasbedeckte Hügel und sorgten dafür, dass der Stein wie eine eingeschlossene Miniaturlandschaft wirkte.

Das Bild zog sie in ihren Bann und sie glaubte für einen kurzen Moment, den Geruch frischer Erde, gemähten Grases und zarter Blüten wahrzunehmen.

Dann blinzelte sie, und der Zauber war erloschen.

Trunks Stimme, die plötzlich ganz nah an ihrem Ohr erklang, ließ sie zusammenzucken und jagte ihr gleichzeitig einen angenehmen Schauer über den Rücken.

„Das ist ein so genannter Elementa-Kristall. Es gibt nur vier Stück von ihnen auf der ganzen Welt. War gar nicht so einfach, da ran zu kommen, aber zum Glück hab ich einen guten Freund, der mir weiterhelfen konnte.“

Trunks schoss kurz der Gedanke durch den Kopf, wie Shen-Long wohl reagieren würde, wenn er mitbekam, dass er von dem Saiyajin als guter Freund bezeichnet wurde und er unterdrückte ein Grinsen.

Der zweite Wunsch war nach Sintys Wiederbelebung also keine schlechte Investition gewesen, wenn er sich Mayas völlig entrückten Gesichtsausdruck so ansah.

Und nach dem, was er damals alles über die Steine in ihrem schwarzmagischen Buch gelesen hatte, war es ohnehin nur logisch gewesen, sich so einen zu besorgen.

Die junge Frau wurde bei seinen Worten blass.

Der Kristall sah unglaublich wertvoll aus, und wenn es nur vier Stück von ihnen auf der ganzen Welt gab, war er geradezu unbezahlbar!

Sie wusste ja, dass ihre beiden Familien nicht unbedingt aufs Geld schauen mussten, aber trotz allem kam ihr dieses Geschenk viel zu kostbar vor. Ihr Vater hatte ihr den SevenXXZero schließlich einfach so mitgebracht, weil er wusste, dass sie gerne mit allem möglichen technischen Kram spielte und ihn verbesserte.

Aber dieses Schmuckstück war … sie zuckte ein weiteres Mal zusammen, als sie plötzlich etwas Kaltes auf der bloßen Haut ihres Halses spürte, das sich bei dem Kontakt mit ihrem Körper rasch erwärmte. Gleichzeitig erschien ein weiteres Mal für einen winzigen Augenblick das Bild der Landschaft vor ihr.

Trunks hatte ihr die Kette aus den unbeweglichen Fingern genommen und seine sanften Hände verschlossen schließlich die Schnalle in ihrem Nacken.

Ein Schauer durchrann sie von Kopf bis Fuß, und die junge Frau war sich nicht so sicher, ob das an dem unerwarteten Körperkontakt mit des Saiyajin hinter ihr oder dem Stein lag.

Auf jeden Fall hatte der Kristall eine Ausstrahlung, auf die ihre Katzenseite intensiv reagierte. Hier handelte es sich mit Sicherheit um keinen gewöhnlichen Stein!

„Ich habe sie extra so machen lassen, dass sie zu allem passt, was du trägst. Es würde mich freuen, wenn ich sie jeden Tag an dir bewundern dürfte.“ Murmelte Trunks in ihr Haar und riss sie erfolgreich aus ihren Überlegungen, indem er mal wieder dafür sorgte, dass Maya abwechselnd heiß und kalt wurde.

Mühsam schaffte sie es, mit dem Kopf zu nicken.

Ja, diesen Gefallen würde sie ihm gerne tun. Die Kette war zu kostbar, um sie in einer Schachtel versauern zu lassen.

„Vielen … Dank! Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll!“ murmelte sie, und starrte auf ihre Hände, die noch immer das Schmuckkästchen umklammerten.

Der gutaussehende junge Mann lachte leise. „Sag einfach gar nichts und trag sie jeden Tag, in diesem Fall seh’ ich dann auch, wie sehr du dich drüber freust.“

Die Schwarzhaarige hob den Blick und lächelte. Schließlich deutete sie auf den SevenXXZero, den der Saiyajin immer noch in der Hand hielt und bemerkte mit einigermaßen sicherer Stimme:

„Ich habe … noch ein paar Extras eingebaut … also ich meine einbauen lassen.“

Trunks grinste.

Da war sie nicht die Einzige, aber er gedachte nicht, ihr das zu sagen.
 

.oO°Oo.oO°Oo.oO°Oo.oO°Oo.oO°Oo.oO°Oo.oO°Oo.oO°Oo.

TBC.

~* Erster Feiertag: 25.12. - Teil 3 *~

Es ist geschafft - das letzte Kapitel von "Little Christmas Sequel" ist fertig, und dieser kleine weihnachtliche Ausflug endlich abgeschlossen *g*

Und was das beste ist - ich habs in der vorgegebenen Zeit geschafft *ole*
 

Ich hoffe die Story hat euch gefallen und würde mich freuen, wenn ich eure Kommis im nächsten Jahr wieder bei der Hauptstory lesen darf (und dieses Jahr noch einige hierzu ^^)

Ich geh jetz erstmal in eine kleine Winterpause (die bis Ende Januar gehen wird).

Im Spoiler auf meinem Steckbrief ist die restliche Planung, was "Mayas größter Coup" angeht, zu lesen.
 

Vielen Dank an alle, die mir so fleißig Kommis geschrieben haben.
 

@ DINO ich hab versucht, die unrealistische Szene im letzten Teil etwas schlüssiger zu machen - es ist in der Tat nicht so sehr rausgekommen, dass die Ohnmacht vor allem an den körperlichen Strapazen liegt, die Maya vorher durchmachen musste ;O)
 

Mir bleibt also nur noch, euch Frohe Weihnachten zu wünschen und einen guten Rutsch ins Neue Jahr - da werdet ihr dann auch wieder von mir hören *hehe*
 

Anne
 

Teil 7/7
 

.oO°Oo.oO°Oo.oO°Oo.oO°Oo.oO°Oo.oO°Oo.oO°Oo.oO°Oo.
 

„Und das ist unser Weihnachtsgeschenk für dich – von Goten, Bulma und mir.“ Amy hielt Maya einen violett eingepackten Gegenstand hin.

Die Schwarzhaarige lächelte verblüfft, bedanke sich und öffnete neugierig das Papier.

Zum Vorschein kam ein … ein Bild. Das erste, was der jungen Frau ins Auge stach, war der außergewöhnlich schöne Rahmen. Er sah aus, als würden in der linken oberen Ecke Flammen züngeln, die stetig abnahmen und von der rechten unteren Ecke ausgehend zog sich eine funkelnde Eisschicht hinauf, die ebenfalls immer dünner wurde. Wo sich die beiden so unterschiedlichen Elemente trafen, konnte man kleine Funken und Blitze sehen, die hin und her sprangen. Fasziniert fuhr die junge Frau mit dem Finger über das Schauspiel, doch sie fühlte nichts weiter als kühles Glas.

Dann fiel Mayas Blick auf das Foto selbst und sie stieß einen überraschten Ruf aus. Nicht nur, dass es sich um einen sehr gelungenes Gruppenbild von Trunks, Amy, Goten und ihr handelte, nein – die Aufnahme bewegte sich!

Fasziniert beobachtete sie, wie Goten Amy auf dem Bild näher an sich zog, was die Schwangere zu einem liebevollen Lächeln veranlasste, und wie sie selbst sich mit rotem Gesicht empört zu Trunks umwandte, als dieser ihr spielerisch einen Klaps auf den Po gab. Was dieser lediglich mit einem Grinsen quittierte.

Sie erinnerte sich noch undeutlich, dass Bulma dieses Foto gemacht hatte, als sie gerade in der CC gewesen waren, um Maya das Auraspüren beizubringen – das war am Tag vor dem Maskenball gewesen. Sie hatten zu viert in einem Teil des riesigen Gartens trainiert, der von Ki-Kugeln hell erleuchtet gewesen war, als Trunks Mutter aus dem Haus gekommen war und sie gebeten hatte, sich einmal kurz zusammen zu stellen, damit sie eine einer neuen Erfindungen testen konnte.

Maya hatte sich zu dem Zeitpunkt gar nichts weiter dabei gedacht und den Vorfall fast schon wieder vergessen gehabt.

Plötzlich verschwamm die Aufnahme und zeigte ein weiteres Bild:

Trunks und sie – beim Maskenball. Und diesmal konnte sich Maya wirklich nicht mehr daran erinnern, dass jemand dieses Foto geschossen hatte. Es musste zu einem Zeitpunkt des Abends gemacht worden sein, an den sie sich Dank des Alkohols nicht mehr richtig erinnern konnte. Das bewies auch die Tatsache, dass sie beide keine Masken mehr trugen.

Die junge Frau wurde unwillkürlich rot, als sie den kurzen Ausschnitt beobachtete. Offensichtlich hatten der zu diesem Zeitpunkt schwarzhaarige Saiyajin und sie gerade getanzt, denn im Hintergrund konnte man noch einige Pärchen sehen.

Die Aufnahme zeigte beide bis zur Taille, die kleine bernsteinfarbene Kugel um den Hals ihrer Fotoaufnahme funkelte im Kerzenlicht und das hübsche Satinkleid bildete zusammen mit ihrer hellen Haut einen krassen Kontrast zu der düsteren Kleidung des jungen Mannes. Der Saiyajin hatte einen Arm um ihre Taille geschlungen und zog sie an sich, während er frech grinste. Ihr Gesicht war erhitzt und hochrot, ihre Nikolausmütze etwas verrutscht und einige weiße Strähnen hingen ihr wirr ins Gesicht, das Trunks halb zugewandt war.

Es zeigte nur allzu offensichtlich, dass sie mit der ganzen Situation etwas überfordert war.

Dieser verfluchte Alkohol!

Obwohl sie anscheinend gerade dabei war, gegen diese Behandlung zu protestieren, hatte sie ihren restlichen Körper nicht mehr ausreichend unter Kontrolle, um alle Zeichen zu verbergen, die ihre wahren Gefühle verrieten.

Ihre Fotoaufnahme hatte sich viel zu sehr an ihn geschmiegt, und ihre Hände Halt suchend in seinem Oberteil vergraben. So wirkten sie auf dem Foto wie ein richtiges Pärchen.

Maya drängte die bei diesem Anblick aufsteigenden Gefühle zurück und wandte ihre Aufmerksamkeit wieder ihrer Umgebung zu.

„Wow – das ist toll! Vielen Dank! Schon allein der Bilderrahmen! Und dann die Fotos … ich hab so was noch nie gesehen …“

„Das sind mehrere, digitale Bilder, die mit einem speziellen Gerät aufgenommen werden müssen, damit man sie letztendlich auf dieser Art ganz schmalen Flatscreen speichern kann. Er braucht keinen Strom und hält ewig. Das sind beides neue Erfindungen von mir, dieses Bild hier ist ein Prototyp.“ Bulma grinste Maya an und die Schwarzhaarige lächelte.

„Den Rahmen hab ich mit meinen Elementarkräften bearbeitet – schon vor längerer Zeit, bevor ich Schwierigkeiten bekommen hab, sie zu kontrollieren. Die Aufnahme vom Maskenball hat Goten gemacht – er fotografiert sehr gut.“ Amy blinzelte ihrem Verlobten zu.

Maya umarmte beide.

„Das ist wirklich ein ganz tolles Geschenk!“

„Sind die anderen immer noch nicht da?“ erklang plötzlich eine mürrische Stimme von der Tür her.

„Oh, Vegeta! Schön, dass du beschlossen hast, uns auch mal mit deiner Gesellschaft zu beehren!“ spottete Bulma und wandte sich ihrem Mann zu.

Maya ergriff hastig den schwarzen Karton und hielt ihn dem finster aussehenden Saiyajin hin.

„Ähm … Frohe Weihnachten!“ stotterte sie.

Vegeta musterte sie kurz. Dann riss er sich sichtbar zusammen. „Hm. Ja. Gleichfalls.“ Sagte er in einem Tonfall, als wäre es eine Beleidigung.

Er nahm das hingehaltene Geschenk unwirsch aus Mayas Händen und öffnete es. Die junge Frau war unwillkürlich erleichtert, keine Schleife darum gebunden zu haben. Zum Vorschein kam eine kleine, in einem dunklen Silberton glänzende Kampfdrohne.

Als Vegetas schwarze Augen interessiert funkelten, wusste die Katzenfrau, dass sie den richtigen Einfall gehabt hatte.

„Hier wird sie aktiviert …“ sie deutete auf einen kleinen roten Knopf. Als der Saiyajin Anstalten machte, diesen sofort zu drücken, fuhr sie hastig fort:

„Ich würde allerdings empfehlen, das nur im Trainingsraum zu machen. Sie schießt auf alles was sich bewegt und ein gewisses Energielevel hat, egal bei welcher Geschwindigkeit und sollte gegen sämtliche Kiattacken immun sein. Wenn man Stopp ruft, hört sie auf“

Der schwarzhaarige Saiyajin betrachtete die junge Frau ihm gegenüber mit neu erwachtem Interesse.

„Hört sich gut an. Das werde ich sofort ausprobieren.“ Mit diesen Worten verließ er das Wohnzimmer genauso plötzlich wie er aufgetaucht war. Maya starrte ihm verwirrt hinterher.

„Denk dir nichts dabei, er ist immer so.“ stellte Bulma mit einem säuerlichen Lächeln fest. „Er hat für seine Verhältnisse geradezu übermäßig viel Reaktion gezeigt. Um seine Reaktion in die eines normalen Menschen zu übersetzen – er hat sich sehr gefreut, du hast genau seinen Geschmack getroffen.“

In dem Moment klingelte es an der Tür.
 

Maya lehnte sich zufrieden auf dem Sofa zurück und beobachtete träge, wie Chichi, Videl, Crystal, Amy, Bulma und dieser seltsame weibliche Cyborg – C18 wenn sie sich recht erinnerte, der mit Familie überraschend auch noch aufgetaucht war - angeregt den neuesten Klatsch über die aktuellsten Begebenheiten austauschten.

Das Essen war unglaublich lecker und wahnsinnig viel gewesen und die junge Frau fühlte sich schläfrig. Das war immer so, sobald sie ganz normale Menschennahrung zu sich nahm und ihre Katzenseite weitgehend ignorierte – sie wurde schnell satt und wurde müde.

Aber bei all den Köstlichkeiten, die ihnen aufgetischt worden waren und vor allem unter Trunks wachem Blick hatte sie sich einfach genötigt gefühlt, ihre seltsamen Essgewohnheiten weitgehend zu unterdrücken. Auch wenn sie sich hauptsächlich an das Geflügel gehalten hatte und eher wenig Beilagen gegessen hatte.

Vegeta und Son Goku, der von Trunks’ Vater irritierenderweise immer „Kakarott“ genannt wurde, hatten sich in den Trainingsraum zurückgezogen, um dort einen kleinen Kampf auszutragen.

Ihr gegenseitiges Weihnachtsgeschenk, wie der größere der beiden Saiyajins, dessen Frisur der von Goten auf verblüffende Weise ähnelte, gescherzt hatte. Und wohl schon so etwas wie Tradition.

Trunks, Goten und dieser andere Cyborg C17 waren mitgegangen, um sich „das ganze Spektakel anzusehen“, wie sie es ausgedrückt hatten. Maya hatte sich geweigert, heute noch einmal einen Fuß in diese verfluchte Trainingshalle zu setzen, und war lieber bei den Frauen geblieben. Wie Amy auch, die sich in ihrem Zustand nicht unbedingt erhöhter Schwerkraft aussetzen wollte. Draußen baute Pan zusammen mit ihrem Vater, Marron und Krillin einen Schneemann.

Das tolle Wetter hatte sich den ganzen Tag gehalten, auch wenn die Sonne jetzt allmählich Richtung Horizont wanderte.

Bulma hatte angekündigt, dass es nun bald Zeit zum Kaffeetrinken wäre und Maya war sich nicht sicher, ob sie tatsächlich so bald schon wieder etwas essen konnte. Gegen ein klein wenig Sahne hätte sie zwar nichts einzuwenden gehabt, aber sie war sich sicher, dass es auffallen würde wenn sie den dazugehörigen Kuchen stehen ließ.

Die Türklingel riss sie aus ihren Gedanken und sie überlegte schläfrig, wer das denn nun sein konnte. Ein beiläufiger Blick aus den großen Wohnzimmerfenstern verriet ihr, dass die beiden Mädchen immer noch mit ihren Vätern dabei waren, kunstvolle Schneeskulpturen zu produzieren.

Sie konnten es also nicht sein. Verwundert setzte Maya sich ein wenig auf, als sie den überraschten Schrei eines Mannes vom Flur her vernahm. Irgendwie kam ihr die Stimme bekannt vor. Ein rascher Blick in die Runde verriet ihr, dass Amy diejenige war, die geöffnet haben musste.

„Nenn mich noch einmal kleine Christbaumkugel und ich brenn dir mehr weg als deine mickrigen Kopfhaare.“ Waren die wütenden Worte der Schwangeren von draußen zu vernehmen.

Dann wurde die Wohnzimmertür aufgestoßen, und die Blonde kam mit gerötetem Gesicht in den Raum gestürmt – mit diesem alten Lüstling im Schlepptau, den sie bei den Einstufungsturnieren der Uni zum ersten Mal gesehen hatte.

Der Schwarzhaarigen blieb unwillkürlich der Mund offen stehen, als sie sah, dass der Herr der Schildkröten auch bei diesen winterlichen Temperaturen mit kurzer Hose und Hawaiihemd durch die Gegend lief. Er schien eine gewisse Immunität gegen Kälte zu besitzen.

„Frohe Weihnachten allerseits!“ reif er fröhlich in die Runde. Sein Blick wanderte dabei anzüglich über die Körper der vor ihm sitzenden Frauen, bis er schließlich an Maya hängen blieb.

„Oh, ein neues Gesicht … irgendwie kommst du mir bekannt vor …“ sinnierte er, während seine Augen an ihrem Dekolletee hängen blieben.

Plötzlich wurde er von hinten am Kragen gepackt und unsanft herumgezogen. Kühle saphirblaue Augen sahen ihn warnend an.

„Kommt dir das auch bekannt vor, alter Mann?“ wollte Trunks gefährlich leise wissen.

Muten-Roshi schluckte, während ihm unter dem bohrenden Blick der Schweiß ausbrach. „Äh ich glaube, ich erinnere mich nun wieder. Besonders an die Anmeldung für das Eignungsturnier.“

Der Saiyajin ließ ihn los, und schenkte ihm ein Grinsen. „Ganz genau. Dir auch Frohe Weihnachten, Herr der Schildkröten.“

Hinter ihm betraten Goten, C17, Vegeta und Goku den Raum.

„Tja, Kakarott! Ich habe viel trainiert!“ sagte der Prinz der Saiyajin gerade mit stolzgeschwellter Brust.

Trunks verzog das Gesicht.

Leise, so dass nur Muten-Roshi ihn verstehen konnte – und Maya, dank ihrer ausgezeichneten Ohren – murmelte er:

„Das geht nun schon die ganze Zeit so. Er merkt nicht mal, dass Goku ihn jedes Weihnachten gewinnen lässt – auch wenn er es ihm zugegeben nicht leicht macht. Na, wenigstens hat er für den Rest des Tages blendende Laune, auch wenn wir uns seinen Vortrag bestimmt noch ein paar Mal anhören dürfen.“

Kurz darauf klingelte es ein weiteres Mal an der Tür, und diesmal waren es die Schneemannbauer von draußen, die wieder hereinkamen.

Als Bulma mit ihnen das Wohnzimmer betrat, verkündete sie:

„Da wir nun endlich vollzählig sind, würde ich vorschlagen, dass wir jetzt Kaffee trinken.“

Maya erhob sich und ging zusammen mit den anderen hinüber zu der riesigen gedeckten Tafel, auf der sich schon wieder jede Menge Kuchen befanden.

Trunks nahm rechts von ihr Platz, Amy auf der linken Seite.

„Oh man, Weihnachten ist immer eine einzige Fressorgie!“ stöhnte die Blonde auf, als ihr Blick auf die wundervoll verzierten Torten fiel.

„Ich glaube, ich platz heute noch.“

Goten sah grinsend auf ihren gerundeten Bauch, der sich unter dem weiten Kleid wie eine kleine Kugel abzeichnete.

„Du bekommst jedenfalls so allmählich ein richtig bombenmäßiges Aussehen.“ Scherzte er.

Amy starrte ihn böse an. „Das. Ist. Nicht. Witzig.“ Knurrte sie.

„Keine Sorge, wie ich aus sicherer Quelle weiß, platzt die Bombe nicht vor Mitte Februar.“ Warf Trunks ein, unbeeindruckt von dem elektrischen Knistern, das bereits in der Luft lag und Maya eine leichte Gänsehaut bescherte.

Wutfunkelnde bernsteinfarbene Augen richteten sich auf den anderen, breit lächelnden Saiyajin.

„Da wäre ich mir nicht so sicher.“ Erwiderte Amy mit dunkler Stimme.
 

Es war ziemlich spät am Abend als Maya schließlich von Trunks zu Hause abgesetzt wurde. Der Tag war wie im Fluge vergangen und es war wirklich interessant gewesen, all die netten Leute kennen zu lernen, die eigentlich alle kämpften und, das hatte sie am Rande mitbekommen, einst ein Teil der „Gruppe Z“ gewesen waren, von der es allerhand zu berichten gab und zu der auch Trunks und Goten gehört hatten.

Glücklicherweise hatte Goten Amy schließlich wieder besänftigen können, und das Kuchenbuffet war heil geblieben.

Langsam begab sich die Schwarzhaarige in ihr Bad um sich bettfertig zu machen. Morgen würde sie schließlich ihre Eltern sehen, und so wie sie die beiden kannte, würden die zwei schon recht früh vor der Tür stehen. Außerdem war der Tag und insbesondere ihr unfreiwilliger Aufenthalt im Trainingsraum wirklich anstrengend gewesen und sie hatte ziemlichen Muskelkater und war todmüde.

Sie grinste ironisch. Da hatte sie Trunks einmal so weit überredet, dass er während der Festtage auf sein Sondertraining verzichtete, und dann fühlte sie sich trotzdem nicht besser als sonst auch.

Bewundernd betrachtete Maya die kostbare Kette, die Trunks ihr heute geschenkt hatte im Spiegel. Die schwarzen, feinen Lederbänder waren eng an ihren Hals geschmiegt, und das sanfte Badezimmerlicht brach sich in dem hexagonalen Kristall und ließ ihn in allen erdenklichen Grüntönen schimmern und funkeln.

Morgen würde sie mal schauen, ob sie ein paar Informationen über diesen Stein fand, dessen beruhigende Schwingung sie auch jetzt zu spüren schien.

Maya hielt die Luft an, als sie bei näherem Hinsehen erkennen konnte, dass winzige Katzenpfotenabdrücke auf die kleinen Kugeln graviert worden waren.
 

Trunks saß in seinem Zimmer, den laufenden Laptop neben sich vollkommen vergessen, und betrachtete das Bild, das ihm Amy und Goten zu Weihnachten geschenkt hatten. Es war in einem schlichten, schwarzen Rahmen, auf dem winzige Sterne zu funkeln schienen. Amy hatte wirklich eine Begabung, was diese künstlerischen Sachen anging. Der Sternenhimmel wirkte richtig echt, mit Tiefe und unterschiedlichen Schattierungen, dazu das lebendige Strahlen der in Größe und Dichte variabel angeordneten leuchtenden Funken …

Und Goten war ein verdammt guter Fotograf!

Trunks hatte sofort gewusst, wann auf dem Winterball sein Freund die Aufnahme gemacht hatte – offensichtlich waren Amy und er genau in dem Moment gekommen, in dem er Mayas Namen ausgesprochen hatte und die Maske vor ihrem Gesicht verschwunden war.

Die Nahaufnahme, die dabei entstanden war, war exakt der gleiche aussagekräftige Anblick, den er damals, wenige Zentimeter von ihr entfernt, gehabt hatte.

Eingefangen für die Ewigkeit blickten ihn die weit aufgerissenen, zu diesem Zeitpunkt dunkelroten Augen des weißhaarigen Geschöpfes an ohne zu blinzeln. Es handelte sich, wie bei Mayas Geschenk auch, um eine digitale Aufnahme, die sich bewegte und etwa drei Sekunden Zeit eingefangen hatte.

Er sah, wie sie die Luft anhielt, der ganze zierliche Körper angespannt, weil er in ihrer Nähe war. Und wie sich all die Emotionen, die sie für ihn hatte, in diesen dunkelroten Tiefen wiederspiegelten.

Dieses Bild zeigte Maya Ysatori in all ihrer Verletzlichkeit und Unsicherheit, und er hätte Goten dafür verfluchen können, ihn mit diesem Foto für immer daran zu erinnern. Denn all die Sehnsucht, die er in diesem Moment empfunden und nur mühsam hatte unterdrücken können, kam bei diesem Anblick sofort wieder in ihm hoch.

Jedesmal. Und er hatte das Foto seit der halben Stunde, die er es nun besaß, beinahe ununterbrochen anschauen müssen.

Er wusste, dass es Absicht war. Seine beiden Freunde wollten, dass er endlich aufhörte, mit Maya zu spielen und ihr seine Gefühle gestand.

Und er wollte das verdammt noch mal auch. Aber nicht, so lange sich nicht alles zwischen ihnen geklärt hatte.

Nicht, ehe er das größte Geheimnis, das die Schwarzhaarige noch immer umgab und das ihm nach wie vor verborgen blieb, gelüftet hatte. Er presste die Lippen zusammen und stellte das Bild vorsichtig wieder auf den Platz neben seinem Computer zurück, als es sich plötzlich veränderte. Anscheinend hatte man einprogrammiert, dass das geschehen würde, sobald er es lange genug in der Hand gehalten hatte.

Das Foto verschwamm und wurde plötzlich zu einer anderen Aufnahme, die Bulma bei ihrem Intensivtraining mit Maya am Tag vor dem Ball gemacht haben musste. Es zeigte Maya und ihn, im ausgeleuchteten, winterlichen Garten der Capsule Corp. wie sie sich anlachten.

Trunks runzelte die Stirn. Das musste kurz nachdem sich Goten zum Supersaiyajin aufgepowert hatte gewesen sein. Als der Schwarzhaarige eine ganze Ladung Schnee abbekommen hatte, weil er dabei unter einem Baum gestanden hatte.

Mayas Lachen war atemberaubend und ihre Augen funkelten übermütig. Gleichzeitig strahlte sie so viel Freude und Glück aus, dass der Kontrast zu dem Bild davor beinahe schmerzte und Trunks zum schlucken brachte. Es weckte in ihm das Bedürfnis, sie vor allem zu beschützen, was diese Unbeschwertheit gefährdete – was im Moment leider ihn selbst mit einschloss.

Ein leises Geräusch riss ihn aus seiner Betrachtung und den damit verbundenen Grübeleien. Er hatte eine E-Mail bekommen.

Der junge Mann runzelte die Stirn, als sein Blick auf den Absender fiel, und er stellte das Foto vorsichtig ab, um seine Post zu öffnen. Er begann zu lesen und sein Gesicht verlor mehr und mehr an Farbe, je weiter er kam.

Schließlich starrte er mit geweiteten Augen den Bildschirm an, unfähig, irgendeine Bewegung zu machen und die Zeilen wieder und wieder überfliegend.

Das konnte doch wohl nicht wahr sein!
 

.oO°Oo.oO°Oo.oO°Oo.oO°Oo.oO°Oo.oO°Oo.oO°Oo.oO°Oo.
 

FIN



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (69)
[1] [2] [3] [4] [5] [6] [7]
/ 7

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Serenade
2008-02-24T11:39:19+00:00 24.02.2008 12:39
Auch hier das selbe wie beim Halloween- Special. Ewig schon gelesen und keinen Kommi hinterlassen. Da ich keine Zeit mehr hab, nur einen Kommi zur ganzen Geschichte. Sorry und ich hoffe, du bist nicht enttäuscht.

Wie immer und immer wieder wiederholt (was fürn Satz, ich weeß ^^°9. Gut, gut, gut!!
Also, ich kann nur sagen, schreib schnell bei deiner Hauptsory weiter!! Aber Nebengeschichten und Specials sind immer willkommen!!!
Von: abgemeldet
2008-02-17T23:50:10+00:00 18.02.2008 00:50
juhu, show must go on...

maya ist kätzchen, dass muss ein so goldiger anblick sein!

und jetzt trifft sie bei den briefs ein... mal schaun, was trunks mit der mietze anstellt *g*
Von: abgemeldet
2008-01-23T17:18:48+00:00 23.01.2008 18:18
so ich hinterlasse hier mal stellvertrettend einen kommentar für das ganze Christmas Special,
ach wenn weihnachten vorbei ist, mir hats sehr gut gefallen!

ich fänds sehr deprimierend wie maya von ihren eltern enttäuscht wurde,einfach zu weihnachten absagen auch wenn die Arbeite vorgeht die eigene Tochte sollte an erster Stelle stehen!
Aber Trunks hat sie ja noch mal gerettet, ob wohl ichs toll fand sie springt aus dem Fenster und das mit voller Absicht und ist dann erschrocken wo Trunks sie fängt *gg*

und das sie sich zu weihnachten als Katze bei den Briefs eingeschlichen hat, hat mir sehr gut gefallen vor alles das sie bei Trunks im Zimmer geschlafen hat *fg* naja du weist was ich meine oder *zwinker*

ich finds auch jedesmal schön wie du mayas sachen beschreibst! von den schuhen bis zum pulli ;) und das trunks so schön dazu passt *schwärm*
und die geschenke waren sehr schön ausgewählt, bin ja gespannt was mayas geschenk noch für eine weitere Rolle spielen wird!

und das Ende naja,machst du ja gerne so kleiner Anreitz zum nachdenken *gg*

aber hoffe die Kommis motivieren dich zum baldigen weiterschreiben

Lg Steffi
Von:  Schwertlilie
2008-01-07T13:37:47+00:00 07.01.2008 14:37
Echt super!
Ich bin echt gespannt wie lange Trunks noch braucht um Maya dazu zu bringen ihm ihr kleines Geheimnis zu verraten.
Aber sagen mal wo war eigentlich Bra während der ganzen Feierlichkeiten? Oder gibt es sie in deiner Story nicht?

Mach weiter so,
lg lilie

Von:  Prihe
2007-12-26T13:42:59+00:00 26.12.2007 14:42
>.< Wie gemein!
Aber ich bin immer wieder begeistert. Besonders gern lese ich die Beschreibungen, bei denen Maya so oft mit einer Katze verglichen wird :3
Ich freue mich jedenfalls auf die Fortsetzung und ansonsten....
FROHE WEIHNACHTEN und einen guten Rutsch ins Neue Jahr
Von: abgemeldet
2007-12-24T17:32:07+00:00 24.12.2007 18:32
Das ist doch der perfekte Abschluss für diese Story! Hast du toll gemacht weiter so! Wünsche dir frohe Weihnachten und genieß die freie Zeit verschwende sie nicht mit schreiben!^^ es gibt Besseres als das zu tun!^^
Erhol dich ein bisschen!^^
LG
cat
Von: abgemeldet
2007-12-24T14:49:03+00:00 24.12.2007 15:49
Bestimmt hat Trunks nicht nur die Katzenfötchen auf dem Anhänger verewigt, sondern auch als kleines Extra eine Funktion, die dafür sorgt, dass Dinge die Mayas Geheimnis betreffen oder aber alle Daten, die sie 'umgeben' (soll heißen die elektrischen Felder und Informationen) an ihn weitergeleitet werden.
So zum Beispiel, falls sie eben eine E-Mail geschrieben hatte, eine Kopie an Trunks.
Was natürlich bitter wäre, wenn sie ihren Kontaktmann wieder geschrieben hätte - denn seine E-Mail hatte sie ja nicht mehr lesen können. (Übrigens würde ich den Polizisten gerne mal kennen lernen!!! Wäre doch mal sehr interessant wenn Maya ihn 'live' treffen würde)
Wenn Trunks diese gelesen hätte würde es sein erbleichen erklären - man erblicht auch vor Wut... und ich nehme an, dass es eine Mischung aus Schock und Wut ist.

Oder aber Trunks hat endlich herausbekommen wohin die Informationen des Hackers gesendet werden - aber wieso sollte er denn eine Mail darüber bekommen?
Ein eigener Kontaktmann bei der Polizei? Aber wieso sollte er diesen haben, er hat ja noch keinen Verdacht, dass sie eine Diebin ist.
Dieses Mal komme ich nicht weiter...

Also die Bilder finde ich wirklich gut. So was SÜßES!!! Schön zu wissen, dass Trunks genauso leidet wie Maya. Trotzdem ist es auffällig, dass man ihr die Gefühle immer ansehen kann, dass sie jedes Mal errötet.
Er selbst scheint ja immer relativ gefasst zu sein. Er grinst und ist sich seiner SO VERDAMMT SICHER.
(Ich glaube deswegen gönne ich es ihm auch so sehr, wenn er dann vielleicht auch mal leidet - in der Fortsetzung dieser Szene in MGC?!)

Das SonGoku Vegeta immer wieder gewinnen lässt finde ich einfach klasse. Das passt so gut! So was würde er vermutlich wirklich tun, nur damit der Frieden gewahrt bleibt.
Schade das Piccolo und Dende nicht da waren... obwohl es ja schon in deiner Geschichte hieß, dass es viele Außerirdischen auf der Welt gibt, hätte ich gerne einmal Mayas Reaktionen auf die beiden erlebt.

Am lustigsten fand ich die Szene in der Goten und Trunks die schwangere Amy geärgert haben.
Sehr, sehr mutig!
Trunks Reaktion auf den Herrn der Schildkröten war klasse - ich liebe es, wenn er eifersüchtig wird. :]

Schöne Weihnachtsfeiertage und einen guten Rutsch ins neue Jahr!!
Von: abgemeldet
2007-12-23T19:35:19+00:00 23.12.2007 20:35
Ahhh, nein! Hoffentlich hat Trunks nicht Mayas Geheimnis rausgefunden. Ich finde ja, dass sie ihm wenigstens in der Hinsicht ein bisschen überlegen sein sollte.
Besonders schön fand ich wie die beiden auf die Fotos reagiert haben. Dabei kamen ihre Gefühle für einander so richtig schön zur Geltung, auch die von Trunks. Aber der Cliffhanger ist wirklich fies. Und ich finde sogar, dass er noch ein wenig gemeiner ist als sonst...
Jetzt wünsche ich dir auf jeden Fall ein schönes Weihnachtsfest, ein frohes neues Jahr und eine erholsame Winterpause.
lg, Thalya
Von:  DINO2011
2007-12-23T16:11:51+00:00 23.12.2007 17:11
Also, ich hab jetzt auch endlich die Zeit gefunden und mir dieses Kapitel durchgelesen.

Die Geschenke gefallen mir sehr gut, also alle Geschenke, besonders aber die Bilder. Das mit den Bilderrahmen ist eine sehr gute Idee gewesen und dir Bilder an sich sind nach Amy-Manier genau richtig ausgewählt. Vegetas Reaktion auf das Geschenk ist super und auch das wie Bulma darauf reagiert xDDDD

Ein wenig gestört hat mich fast das man so wenig von Goku und dem Rest mitbekommen hat, aber man kann ja nicht alles haben xDD

Hm, so sind mir keine Fehler aufgefallen, oder... doch, irgendwo war ein kleiner Fehler, aber der ist jetzt auch egal, war nur was von wegen Rechtschreibung xDDDD

Freu mich auf jeden Fall jetzt schon darauf wenn du aus deiner Pause wieder mit frischen Ideen zurück bist und hoffe selbstverständlich das dich trotz der Absicht zu einer Pause die Schreibwut packt und du das nächste Kapitel schnell fertig hast ^^

Ach ja, die Änderung in dem vorigen Kapitel zu Mayas Reaktion auf Trunks ist dir relativ gut gelungen ^.~

Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch wünsch ich dir ^-^

mfg DINO
Von:  arrachnia
2007-12-22T09:28:14+00:00 22.12.2007 10:28
Also echt... du bist so fies, dann bekommen wir schon so ein schönes weihnachtsgeschenk von dir, und dann musst du einen cliffi einbauen... wie gemein.
Aber das hast du mal wieder toll hinbekommen. Ich bin schon total gespannt, was als nächstes passiert, und was in dieser mail stand. Ich hoffe nicht, dass er das letzte geheimnis von maya gelüftet hat, denn dann würde sie mir echt leid tun.
Da bin ich mal gespannt :o)
Ich wünsche dir ein schöes fest und geniesse, deine winterpause ;o)
bis bald
nina


Zurück