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Zwei Wochen...

von

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Allday life

Das ist meine erste FF, die von J-Rock handelt (und ich veröffentliche sie nur, weil mir gewisse Leute gut zugeredet haben...). Ich kann mich irgendwie net für n Pairing entscheiden. *lach* Und das merkt man dem Chapter leider auch an. Es hat keine Handlung und Jackieth findet es total klischeehaft. *drop* Da ich net unbedingt den Plan habe, hoffe ich, dass ihr mir Fehler (falls ich welche gemacht hab) net zu doll übel nehmt. Des weiteren entschuldige ich mich bei allen, die sich irgendwie beleidigt fühlen... Gewidmet ist die FF folgenden Leuten, die mich inspiriert haben: Pis-chan (mit dir und deinen tollen Ff will ich mich gar net messen), daisuki na Pinku-chan *umknuddel*, Jackieth (die andere FF machen wir zusammen, die ist nur zum Einstieg), Tsukikasumi und meiner liebe HidetoTakarai *smile*!

Und das mit den Satzzeichen ist immer noch das gleiche Problem... *grummel*

"..." jemand sagt was

'...' jemand denkt was
 

Furu ^-^
 

Allday life
 

"Das klingt absolut scheiße, darauf hab ich echt keinen Bock!" Mit diesem Satz warf Kyo das Mikro zu Boden und sprang von der kleinen Bühne des Probenraumes. Er ergriff seine Jacke, zog seine Zigaretten inklusive Feuerzeug hervor und nahm eine der Kippen aus der Schachtel.

Seine Bandkameraden hatten ihr Spiel unterbrochen und Die verzog das Gesicht während er Kaoru zuzischte: "Was ist dem denn über die Leber gelaufen?" Kaoru zuckte die Schultern.

Toshi hatte seinen Bass beiseite gestellt und sprang nun ebenfalls von dem Podest und gesellte sich zu Kyo. Das Gespräch zwischen den beiden war zu leise als dass die drei anderen irgend etwas verstehen hätten können. Das wurmte besonders Die, der zu gerne gewusst hätte was los war. Es war eigentlich nichts besonderes, dass Kyo zickte, aber heute war es anders. Normalerweise war es Spaß und nachdem Kao ihn quasi zur Ordnung gerufen hatte, ging es weiter. Noch immer haftete Dies Blick an Toshiya, der sich zu Kyo hinüber beugte und ihm was ins Ohr flüsterte. Kyo nickte, schien aber gar nicht zuzuhören.

Toshiya wandte den Kopf um und sein Blick traf auf den von Die, der die beiden immer noch anstarrte und nun hochrot anlief. 'Hallo Die? Starr nicht so, man könnte meinen du wolltest was von ihm!' sagte er in Gedanken zu sich selbst und lächelte. Doch Toshiya erwiderte das Lächeln nicht vollständig, er wandte sich weiter Kyo zu. Die stellte die Gitarre weg und rief: "Kao willst du auch was trinken?" Kaoru lächelte und schüttelte den Kopf. "Shinya?" Der Drummer schüttelte auch den Kopf. Die warf Kaoru ein schelmisches Grinsen zu und ging an Shinya vorbei zum hinteren Bereich des Raumes wo ein Kühlschrank stand. Er war kaum an Shinya vorbei, da drehte er sich um und warf sich auf den vollkommen überraschten Jüngeren. Die begann Shinya zu kitzeln und dieser wehrte sich nach Leibeskräften, strampelte und schrie, aber es half alles nichts.

"Diiiiieeee! Lass mich los! Biiiitteeee."

"Nichts da, wann hab ich denn schon mal das Glück dich so wehrlos unter mir zu haben?" lachte Die.

Urplötzlich wurde Shinya rot und begann sich erneut zu wehren.

"Lass mich in Ruhe du Perverser! Kaoru hilf mir!" Shinya lachte und merkte schnell, dass er sich nicht auf Kaoru verlassen sollte.

"Hey nicht mal die Polizei mischt sich in Liebesstreitigkeiten ein. Macht das mal unter euch aus!"

"Was immer ihr da macht, ich will mitmachen!" tönte nun Kyos Stimme aus dem Hintergrund. Er hatte, alarmiert durch Shinyas Schreien, den Weg zurück auf die Bühne gefunden und stand nun neben Shinyas Schlagzeug.

"Ich hab es mir überlegt... das sieht mir eindeutig zu unbequem aus."

Auch Toshi stand nun grinsend auf der Bühne. Endlich erbarmte sich Kaoru, er klatschte in die Hände und rief: "Die, lass Shinya in Ruhe! Es kann weiter gehen!"

Der Rest der Probe verlief ganz normal, wobei Shinya seine gesamte Professionalität auffuhr um nicht dauernd aus dem Takt zu kommen, wenn Die ihm Grimassen schnitt. 'Der macht mich fertig!'

"Schluss für heute, aber einige sollten an ihrem Rhythmusgefühl arbeiten." erklärte Kyo schließlich und blickte Shinya böse an.

"Genau Shinya!" fügte Die grinsend hinzu.

Shinya zeigte Die den Mittelfinger.

"Geht noch wer mit, was trinken?" beendete Kao die Diskussion und erntete ein einstimmiges Ja.
 

~~*~~
 

Die Jungs betraten den Club, den sie so oft zusammen besuchten, dass sie schon einen eigenen Tisch hatten. Es war sowas wie ein wöchentliches Ritual, dass sie herkamen und meist wussten sie nicht, wie sie an diesen Abenden heimkamen.

Shinya saß zwischen Kyo und Die und ihm missfiel seine Situation. Er rutschte nervös hin und her.

"Nana du musst doch nicht nervös sein. Wir tun dir doch nichts, nicht wahr Kyo?" begann Die.

"Natürlich nicht, wir sind doch Freunde!" fügte Kyo hinzu.

Shinya blickte zu Kaoru, doch der machte keine Anstalten ihm zu helfen und zog statt dessen Toshiya auf die Tanzfläche. Kaoru zog Toshi an sich und blickte ihm tief in die Augen. Interessierte Blicke lagen auf den beiden und Toshi spielte einfach mit. Kyo nickte Die zu und der grinste nur, begann dann wieder an Shinya rum zu fummeln.

"Ich warne euch..." versuchte Shinya anzusetzen.

"...aha und wovor?" fragte Die smart lächelnd.

"Sag bloß es gefällt dir nicht, dass Die dir fast ständig seine ungeteilte Aufmerksamkeit schenkt. Es gibt doch wahrlich schlimmeres..." gab Kyo grübelnd zu bedenken.

Die bedankte sich für dieses Kompliment mit einem kleinen Küsschen.

"Er könnte doch einfach fragen, wenn er was will, vielleicht würde ich ihn ja überraschen." flüsterte Shinya und beugte sich nun zu Die herüber. Er küsste ihn sanft, wurde fordernder und Die machte mit. Kyo pfiff anerkennend. 'Hätte ich ihm gar nicht zugetraut.' Nachdem Shinya von Die abließ und dessen entrückte Miene sah, musste er lachen.

"Guckt mich nicht so schockiert an! Dachtet ihr etwa im ernst, dass ich so naiv bin?"
 

"Toshiya, was ist mit Kyo? Geht es ihm gut?" fragte Kaoru währenddessen.

"Hm..." machte der Gefragte.

"Ich hatte heute das Gefühl, dass was nicht mit ihm stimmt." sprach Kaoru leise weiter.

"Hör zu Kao, ich denke, du solltest mit Kyo selbst drüber reden. Ich glaub nicht, dass er es gut fände, wenn ich es dir erzähle..." erwiderte Toshiya und wendete seinen Blick ab. Er sah rüber zu den Jungs und fing dabei Kyos Blick auf.

"Ich verstehe." Kaoru lächelte sanft. Dann war das Lied zu Ende und ehe sich die beiden zurück zu den anderen machten, küsste Kaoru Toshiyas Handfläche.

"Die hol uns noch was zu trinken!" sagte Kaoru lächelnd und ließ sich neben dem Angesprochenen nieder. Die Jungs tranken wirklich viel und irgendwann stellte Shinya fest: "Ich hab genug... und da ich allein nach Hause muss, geh ich besser." Kaoru nickte.

"Wir sehen uns morgen!" fügte Die hinzu, knuffte Shinya zum Abschied in die Seite und lachte.

Kurze Zeit später beschloss Kaoru, dass auch Die eindeutig genug hatte.

"Ihr kommt ohne uns klar, oder?" fragte Kaoru und betrachtete Kyo, der einen Arm leger um Toshi gelegt hatte. Dann stellte er Die mühsam auf die Beine und legte ihm einen Arm um die Taille um ihn besser führen zu können.
 

~~*~~
 

"Hat es dir gefallen?" flüsterte Kaoru als er neben Die in seinem Bett lag. Die war kurz davor einzuschlafen und murmelte: "Was meinst du?"

Kaoru strich mit seinen Fingerspitzen sanft über Dies Rücken und liebkoste ihn schließlich. "Ich meine ob es dir gefallen hat von Shinya geküsst zu werden?"

Die drehte sich um und schloss Kaoru in die Arme. "Es war nicht übel, aber du küsst viel besser!" Kaoru musste lächeln.

"Aber du findest Shinya süß oder?" Auch in Kaorus Kopf drehte sich mittlerweile alles.

"Naja, er hat was, musst du doch zugeben." antwortete Die mit einem entwaffnenden Lächeln und fügte hinzu: "Bist du etwa eifersüchtig?"

Kaoru küsste Die und flüsterte dann, als er ihm eine Haarsträhne aus dem Gesicht strich: "Schlaf jetzt etwas!" Die nickte und schloss die Augen zufrieden, denn Kaoru kuschelte sich an ihn. 'So könnte es immer sein.'
 

~~*~~
 

Kyo räkelte sich auf seinem Bett. Er hatte geschlafen wie ein Stein. Laut gähnend drehte er sich um und erblickte Toshi auf einem Stuhl sitzend. Er sah aus als sei er schon Stunden wach, denn er war völlig angekleidet und lächelte.

"Na hast du gut geschlafen?" meinte Kyo, während er sich aufsetzte.

"Wie hätte ich das wohl können, du hast zu laut geschnarcht." erwiderte Toshiya.

"Echt?... Tut mir leid."

"Ich glaub dir nicht! Aber zum Glück hast du n bequemes Sofa!"

Kyo nickte und streckte sich.

"Hast du schon gegessen?" Toshiya wusste, dass diese Frage eher darauf abzielte ob er was zu essen haben könnte und meinte: "Kyo du hast nur Bier und Ketchup da!"

Kyo nickte.

"Ich geh jetzt auch besser, muss unbedingt etwas schlafen! Die letzte Nacht war sehr anstrengend."

Nun blickte ihn Kyo erstaunt an. "Was war denn letzte Nacht?"

Toshiya grinste, stand auf, ging zum Bett, küsste Kyo auf die Lippen und verabschiedete sich schließlich.
 

~~*~~
 

"Kaoooo? Kaoru wach auf!" Dies nörgelnde Stimme riss den Schlafenden aus seinen Träumen.

"Was ist denn?" fragte er müde.

"Telefon."

Erst jetzt nahm er das nervige Klingeln wahr. Er nahm ab.

"Shinya? Keiner da?.." während Kaoru dem aufgebrachten Shinya lauschte, hob er den Kopf und blickte auf die Uhr. Sie hatten verschlafen. Er konnte Shinya verstehen und er meinte: "Es tut mir echt leid. Wird nicht wieder vorkommen. Heute fällt alles aus. Wir sehen uns dann morgen."

Genervt klappte Shinya sein Handy zu und blickte nachdenklich zum Himmel. 'Was soll ich mit dem angebrochenen Vormittag denn jetzt anfangen? Ich hätte einfach liegen bleiben können und weiter schlafen können. Vielleicht bin ich manchmal einfach zu pflichtbewusst...' Er seufzte ehe er sich schließlich in Bewegung setzte.

"Armer Shinya." sagte Kaoru, doch Die zog seinen Geliebten in die Arme und küsste ihn sanft. "Der Kleine nimmt uns das sicher nicht lange übel."

Shinya fror. Vielleicht hätte er doch eine Jacke oder wenigstens einen Pullover mitnehmen sollen. Sein eng anliegendes Shirt sah zwar gut an ihm aus, aber wärmend war es beim besten Willen nicht. Der schlanke junge Mann blickte sich um und entdeckte ein Café (Also es ist mehr so ne Art Starbucks. Ich weiß net, ob es in Japan Starbucks gibt oder ob Shinya dahin geht, aber hey, das ist meine FF. Alle Japaner, die ich kenne [auch wenn es zum größten Teil Mädels sind] mögen solche Läden. Für mich ist das ja Horror, wo ich so entscheidungsschwach bin...). Er trat ein und bestellte. Später saß er in einen de großen, fast schon überdimensionalen Sesseln eingesunken und rührte nachdenklich in seiner Tasse Milchkaffee. Er schloss seine langen Finger um die Porzellanschale und fühlte die Wärme des Getränkes. Während er ab und an einen Schluck trank las er in einer Zeitschrift, sah sich die Mode an und als sich ihm jemand gegenüber niederließ blickte er überrascht auf.

"Toshiya? Was machst du denn hier?" ungläubig sah er den Bassisten an.

"Dir auch einen wunderschönen guten Morgen!" lachte sein Gegenüber.

"Äh ... entschuldige bitte. Guten Morgen."

Toshiya winkte ab, rührte seinen Cappuccino um, nachdem er Zucker hineingetan hatte und erklärte: "Um auf deine Frage zu antworten. Ich kam zufällig hier vorbei, sah dich hier sitzen und dachte mir ich könnte ja eigentlich nen Kaffee mit dir trinken."

Shinya nickte und musterte Toshi eingehend.

"Du warst noch nicht zu Hause?" fragte er schließlich.

"Hm... war bei Kyo!" erwiderte der Gefragte knapp.

"Was läuft zwischen euch beiden?" wollte der Jüngere fast beiläufig wissen, während er überflüssigerweise in seiner Tasse rührte.

"Was meinst du?" tat Toshiya ahnungslos.

Shinya blickte ihn mit einem Blick an, der zu sagen schien Ich-bitte-dich!

"Ich sehe, wie du ihn ansiehst." antwortete Shinya.

"Wie sehe ich ihn denn an?"

"In letzter Zeit? Immer besorgter, manchmal traurig und immer etwas schmachtend." analysierte Shinya.

Toshiya antwortete nichts, entschloss sich aber dann zu folgender Aussage: "Ich habe nichts mit Kyo. Wir sind nur Freunde! Wir sind keine Beziehungstypen und es würde nur komplizierter dadurch." Leichte Enttäuschung klang in seiner Stimme mit.

Shinya nickte verstehend. Er war erleichtert darüber, denn er fühlte sich manchmal wie das fünfte Rad am Wagen.

Dann wurde das Gespräch etwas leichter, sie unterhielten sich über alles mögliche, lästerten etwas und irgendwann verabschiedeten sich beide voneinander um nach Hause zu gehen.
 

~~*~~
 

Kyo zog entnervt an seiner Zigarette, knüllte ein Blatt Papier zusammen, nur um es eine Sekunde später wieder zu entfalten und noch mal zu lesen. 'Übelster Kitsch! Total miserabel!' Er stieß den Rauch aus und blickte aus dem Fenster... 'Ich sollte nicht mehr so viel saufen, dass ich am nächsten Tag nicht mehr weiß, was war! In 20 Jahren tauchen Leute auf, die behaupten meine Kinder zu seien, weil ich im Vollrausch irgendwen flachgelegt hab.' Er zerriss das Papier und rauchte zu Ende. Dann zog er sich ein T-Shirt über und sah auf die Uhr. 'Zeit fürs Mittagessen!' Er wählte die Nummer eines Pizzaservices und bestellte schließlich. Als er aufgelegt hatte und sein Schlafzimmer verließ fiel ihm sofort auf, dass jemand aufgeräumt hatte. Etwas planlos sah er sich um. Er hasste es, wenn ihm jemand in sein Chaos redete, selbst wenn dieser jemand Toshiya war.
 

Nachwort: Also das ist das erste Kapitel. Es passiert nichts, ich kann keine Dialoge schreiben und überhaupt ist es ganz furchtbar... Gomen ne! Sollte dennoch irgendjemand n weiteres Kapitel wollen, gibt es auch eins. Es sind ja einige Fragen ungeklärt: 1. Warum war Kyo so schlecht drauf?, 2. Haben Toshi und Kyo wirklich nichts miteinander?, 3. Wie verbringt Shinya seine Freizeit? usw.

Zeit zu handeln...

Ich hab mir fest vorgenommen die Storyline in dem Kapitel wieder zu finden... hoffentlich will das überhaupt wer lesen... *drop* Und so bleibt mir nur zu sagen: Für Pis-chan, HidetoTakarai, O-ren, Tsukikasumi und Jackie. Ihr wisst, dass ich das net tu um euch zu bestrafen, ne?

Und zu allen anderen kann ich nur sagen: Viel Spaß beim Lesen!
 

Furu ^-^
 

Zeit zu handeln...
 

Kyo saß auf seinem Sofa. Er rülpste und schob die leere Pizzaschachtel von sich, dann massierte er sich den Bauch. 'Irgendwie ist mir jetzt übel!' Es war erstaunlich, dass eine Person mit Kyos zierlicher Gestalt in der Lage war so viel zu verputzen. Das bestaunten seine Bandkollegen immerhin regelmäßig und heute schien es zuviel gewesen zu sein. Er fühlte sich nicht gut und beschloss, dass er dringend Abwechslung brauchte. Er ergriff einen Notizblock und einen Stift und begann etwas nieder zu schreiben. Er arbeitete noch nicht lange, da krümmte er sich vor Schmerzen. Er machte eine unkontrollierte Bewegung mit dem Stift über das gesamte Blatt und stöhnte auf.

"Fuck!" war das einzige, was er hervorbringen konnte.

Er hielt sich die rechte Hand vors Gesicht und erhob sich. Taumelnd schleppte sich der Blonde zu einer Kommode und zog ein kleines braunes Röhrchen hervor. Er schüttelte es und zog die letzte Pille hervor. Kurze Zeit später entspannte sich sein Körper.

"Gott das war grausam..." stöhnte er. Er ließ sich wieder auf dem Sofa nieder, warf das leere Tablettenbehältnis auf den Tisch und steckte sich eine Kippe an. Als er daran zog, schloss er die Augen und sagte: "Ich brauch neue Tabletten. Ob der Doc noch Zeit für mich hat?"

Eigentlich wollte er heute nicht raus gehen, aber nun blieb ihm nichts anderes übrig. Er zog sich also an, ergriff seine Zigaretten, Schlüssel und ne Sonnenbrille und verließ die Wohnung. Als er aus dem Haus trat kniff er die Augen zusammen. Die Sonne blendete ihn und sofort zog er die Sonnenbrille an.
 

~~*~~
 

"Ich bin sehr zufrieden mit den Fortschritten Marino! Alles scheint bestens zu laufen und ich bin sicher, dass du bald wieder auf der Bühne stehst." sagte der Arzt zu einem hübschen Mädchen. Sie lachte und schüttelte ihre schwarzbraunen Haare.

"Nein, wohl eher nicht. Dazu bin ich schon zu lange raus! Aber danke Doktor!" Sie lachte fröhlich und Kyo, der entnervt aufsah, verdrehte die Augen. 'Wie alt bist du Mädel? Und dann noch so übertrieben fröhlich...'

"Wir sehen uns nächste Woche wieder!"

Marino verbeugte sich und der Arzt wandte sich an Kyo. "Nishimura-san? Sie sind der Nächste! Immer herein!" Der Sänger blickte ihn finster an, folgte aber ohne Widerworte.

"Haben sich Ihre Anfälle gehäuft?" fragte der Mediziner.

"Ja, heute war es besonders schlimm. Ich brauch neue Schmerzmittel." erwiderte der Gefragte.

"Ich wollte ohnehin noch mit Ihnen sprechen. Ich habe ihren Fall mit einem befreundeten Spezialisten besprochen und er bestätigte meine Befürchtungen."

Kyo fand das alles mäßig interessant und nickte gelangweilt. Für ihn hörte sich Fall, irgendwie nach Psychiater an.

"Sie sollten Ihre Gesundheit nicht auf die leichte Schulter nehmen. Wenn Sie sich weiter weigern der Operation zuzustimmen, werden Sie ihr Augenlicht verlieren."

"Verstehe... wie lange müsste ich pausieren?" fragte der Sänger.

"Das lässt sich so pauschal nicht sagen, nach der Operation müssen sie zwei Wochen einen Verband tragen und erst dann lässt sich der Erfolg feststellen."

"Zwei Wochen ins Gefängnis? Nicht mit mir!" erwiderte Kyo.

Der Arzt runzelte die Stirn. "So dürfen Sie das nicht sehen. Wenn Sie jemanden haben, der sich um Sie kümmert, dann könnten Sie die Klinik nach zwei Tagen wieder verlassen. Besprechen Sie es mit ihrer Familie!" erklärte der Arzt und der gegenüber sitzende Sänger nickte. Er käme wohl nicht drum rum.
 

~~*~~
 

Vor der Arztpraxis suchte der Sänger seine Taschen nach seinem Handy ab und schaute ziemlich sparsam drein als er feststellte, dass er es nicht bei sich trug. Er würde also noch Geduld haben müssen ehe er irgendwem seine Neuigkeiten mitteilen konnte, wobei er ohnehin nicht scharf drauf war.

Rauchend machte er sich auf den Heimweg.
 

~~*~~
 

"Lass uns was unternehmen!" rief Die.

"Muss das sein? Langweile ich dich etwa so sehr?" fragte Kaoru schmollend.

Die küsste ihn und erwiderte als er aufstand und sein Shirt überzog: "Quatsch, aber wenn wir schon mal nen freien Tag haben, dann könnten wir ruhig mal was machen. Vielleicht n bisschen Sport?"

Kaoru war nicht wirklich begeistert, aber wenn es Die so viel bedeutete, dann würde er mitgehen. Zur Not konnte er ja zusehen. Also machte auch er sich fertig.

'Wieso bin ich immer später fertig als er?' dachte Kaoru während er seine Sachen zusammensuchte und sein Blick auf Die fiel, der rauchend auf dem Sofa saß. Er hatte die Beine über einander geschlagen und sah sich einen Trickfilm im Fernsehen an.
 

~~*~~
 

Kyo sperrte seine Wohnung auf. Es war dunkel und still. Auf dem Tisch lag sein Handy. "5 Anrufe in Abwesenheit." zeigte das Display an. Einer von Shinya und die anderen waren alle von Toshiyas Handy ausgegangen. Kyo rief Toshiya an und rief als der ranging: "Was gibt es?"

"Ich wollte fragen ob du Lust hast was zu unternehmen." erwiderte der Bassist.

"Ne keinen Bock. Könntest du vielleicht vorbei kommen?"

"Klar bis gleich!"

Und kaum eine viertel Stunde später traf Totchi bei Kyo ein. Er sah seinem Freund sofort an, dass etwas nicht stimmte.

"Was ist los?" war logisch die erste Frage.

"Es ist schlimmer geworden und mein Doc sagt, wenn ich mich nicht endlich behandeln lasse, dann würde ich blind." Kyo sagte das fast schon gleichmütig.

"Was?"

"Hör zu, ich werde es den anderen morgen erklären, aber es gibt etwas worum ich dich bitten wollte." Der zierliche Sänger machte eine Pause. Ihm fiel es schwer Toshiya um einen Gefallen zu bitten. Dieser kniete vor Kyo, der auf dem Sofa saß und hatte seinen Kopf auf seine Arme gebettet, die auf den Oberschenkeln des Blonden lagen. Er wollte Kyo aussprechen lassen und blickte ihm einfach in die Augen.

"Ich werde zwei Wochen einen Verband tragen müssen und ziemlich hilflos sein. Wenn ich niemanden habe, der auf mich achtet, lassen sie mich nicht nach Hause." Er hatte den Blickkontakt abgebrochen.

"Ich verstehe... mach dir keine Gedanken Kyo. Ich könnte ja für die beiden Wochen zu dir ziehen. Ich kann kochen, dich unterhalten und überhaupt. Nur putzen werde ich auf keinen Fall, aber das siehst du ja dann eh nicht." sagte der Schwarzhaarige grinsend.

"Danke!" hauchte Kyo kaum hörbar.

"Dein Wunsch ist mir Befehl." lachte Toshiya. Dann fiel sein Blick auf den leeren Pizzakarton auf dem Tisch.

"Wäh Kyo... hast du die etwa ganz allein gegessen?... Ist ja abartig!"

Kyo, der bisher sanft über Toshiyas Kopf gestrichen hatte, verwuschelte nun die Frisur des Freundes und dieser rief: "Hey lass das! Weißt du wie lang ich brauch, damit die so aussehen?"
 

~~*~~
 

"Ich habe ne Idee. Wir gehen in den Park und spielen mit meinen Jungs Baseball. Die treffen sich da öfter." lachte Die gut gelaunt als er Kaorus Hand ergriff und ihn hinter sich herzog. Dabei wichen sie entgegen kommenden Passanten aus. Nach einer Weile verlangsamte der Rothaarige seinen Schritt und sein Freund holte auf.

"Was für Jungs?" fragte er ein wenig atemlos.

Die sah ihn verblüfft an und erwiderte grinsend: "Freunde aus meiner Schulzeit. Du wirst sie mögen."

Wenige Minuten später liefen die beiden durch einen Park und kamen zu einem Baseballfeld. Einige junge Männer und ein Mädchen spielten und ein weiterer Mann saß im Schatten eines Baumes und blickte nur ab und zu auf. Als der Sitzende Die sah, hob er den Arm und winkte.

"Daisuke! Schön dich mal wieder zu sehen!" Er grinste.

"Miki-chan! Ja ich hatte echt kaum noch Zeit für euch. Was macht die Arbeit?"

"Hm... ich hab heute einen Film mit Bildern von Utakos letztem Geburtstag entwickelt. Willst du mal sehen?" fragte der fremde Junge und deutete auf eine Mappe.

"Vielleicht später. Das ist übrigens Kaoru." entgegnete Die und legte seinen Arm um Kaos Taille. Dann fügte er hinzu. "Kao, das ist Tatsukichi Mikio. Er ist der beste Fotograf, den ich kenne. Lass uns zu den anderen gehen."

"Ich werde hier bleiben und zusehen. Du weißt, dass ich mir daraus nicht besonders viel mache."

Daisuke nickte und joggte dann locker zu seinen anderen Freunden, wo ihm sofort der Schläger gereicht wurde.

"Setz dich doch bitte!" meinte nun Mikio.

Kaoru sah ihn überrascht an, ließ sich dann aber neben ihm nieder.

"Die hat schon viel von dir erzählt. Wir waren alle schon furchtbar gespannt, wann er dich endlich mal mitbringt. Aber jetzt ist mir klar, warum er dich nicht mit uns teilen will." fuhr er leicht lächelnd fort.

Kaoru errötete.

"Hey, wenn du willst, kannst du dir ja die Bilder anschauen..." Damit reichte er Kaoru nun die Fotomappe. Dieser öffnete sie und erblickte Fotos einer normalen Partygesellschaft, eines Kuchens, Geschenken usw. Nichts schien besonders spektakulär zu sein. Trotzdem konnte Kao seinen Blick nicht abwenden. Die stach irgendwie immer heraus, mal war es sein Lächeln oder ein Blick. Ein Foto gefiel Kaoru besonders gut. Die saß auf einem Sessel auf der anderen Seite des Zimmers. Eine Menge Menschen befanden sich dazwischen, man wusste nicht, wen Mikio eigentlich fotografierte. Die blickte direkt in die Kamera, lächelte nur leicht und genau das machte ihn auf diesem Foto so attraktiv.

"Hm das mag ich auch besonders. So erwische ich ihn nur selten." erklärte Mikio.

Kao sah weiter durch die Mappe. Das Mädchen war auf einigen weiteren Bildern abgebildet. Jedes Mal mit jemand anderem. Einmal auch mit Die. Er hatte seinen linken Arm um sie gelegt, zog sie nah an sich und hielt in der Rechten eine Bierflasche. Auf dem nächsten Bild lagen Die und Mikio in einem Bett. Beide spärlich bekleidet. Das Bild war leicht verschwommen.

"Utako weiß, dass sie meine Kamera nicht anfassen soll, aber ich verzeih ihr wegen dem nächsten Bild." meinte Mikio mit einem vielsagenden Lächeln.

Kao blätterte weiter, seine Augen weiteten sich, er inspizierte das Bild eingehender. Darauf war Die zu sehen. Jemand hatte ihm die Decke weggezogen und es wurde deutlich, dass Die nicht nur bei Kaoru wenig trug. Eben jener errötete leicht. Dann kam das nächste Bild. Die war wach. Er lag auf die Ellbogen gestützt und grinste. Es war ein aufforderndes Grinsen, schelmisch und einfach verführerisch.

"Wenn er nicht wüsste, dass ich all meine Filme selbst entwickle, wäre ich des Todes." lachte Mikio.

Kaoru schaute zu Die, der gerade einen Homerun lief (Ich hab keine Ahnung von Baseball, aber n Homerun ist doch was gutes, ne? *g*). Die riss die Arme in die Luft und rief: "Kniet nieder vor eurem Gott!" Seine Mannschaftskollegen lachten und das Mädchen machte eine unterwürfige Verbeugung und erklärte: "Was kann ich für euch tun Die-sama?"

"Bringt mir eine Erfrischung und erfreu meine Sinne mit einer Tanzeinlage!" entgegnete ihr Die übermütig. Sie knuffte ihn in die Seite und sagte lachend: "So weit kommt es noch!"

Die kam zu Mikio und Kaoru und ließ sich neben seinem Freund nieder. Kaoru klappte die Fotomappe zu und sah nun Die direkt an. Der zog Kaoru an sich und gab ihm einen tiefen Kuss. 'Oh Gott, weißt du wie sexy du bist, wenn dein Gesicht leicht erhitzt ist, du etwas schwitzt und dein Atem schneller als gewöhnlich geht?' dachte Kaoru. Mikio trennte die Beiden und fragte: "Kommt ihr noch mit? Utakos Schatz kocht was für uns um sich uns vor zu stellen."

Die musterte das Mädchen und rief theatralisch: "Du hast jemand anderen? Es ist besser so, das mit uns wäre nie gut gegangen!"

"Du bist n Idiot Die-chan!" gab sie zurück und als er sie versuchte zu kitzeln, wie er es bei Shinya tat, wehrte sie sich erfolgreich, was Kao einen anerkennenden Blick entlockte, denn er wusste, dass man gegen Die kein leichtes Spiel hatte.

"Kinder! Wie alt seid ihr eigentlich?" Mikio verdrehte die Augen.

"Fünfeinhalb und schüchtern!" antworteten Die und Utako wie aus einem Mund und lachten. Auch Mikio stimmte mit ein.

"Wir werden nicht mitkommen. Ich hab keine Lust Kaoru mit euch zu teilen." meinte Die schließlich. "Nachher merkt er wie uncool ich in Wirklichkeit bin." er lachte und warf Kaoru einen verliebten Blick zu.

"Schade." merkte Mikio an. "Wir hatten bisher kaum Möglichkeit ihn kennen zu lernen."

"Das machen wir nächstes Mal." sagte Die bestimmt.
 

~~*~~
 

"Ich hab euch was zu sagen." Kyo klang ganz ruhig. Er fixierte Toshiya, der ihm aufmunternd zunickte. Die drei anderen blickten ihn interessiert an, obwohl Shinya von Zeit zu Zeit den Eindruck erweckte als fände er seine Fingernägel faszinierender als das was ihr Sänger zu sagen hatte.

"Ich werde für die nächsten zwei Wochen ausfallen!" fügte der Sänger hinzu.

"Was? Soll das ein Scherz sein? Ist nicht besonders witzig." meinte Die.

"Sieht mein Gesicht aus, als würde ich scherzen?" erwiderte Kyo entnervt.

"Was ist los?" fragte nun Shinya.

Kyo antwortete nicht. Es fiel ihm schwerer als er gedacht hatte.

"Er macht das nicht absichtlich. Kyo muss ins Krankenhaus. Wenn er sich nicht operieren lässt, dann könnte er erblinden." erklärte Toshi hilfreich und Kyo nickte.

Kaoru erhob sich und ging zum Fenster.

"Es lässt sich kaum ändern. Wir wollen ja immerhin, dass es dir bald wieder besser geht." meinte Die.

"Was genau werden die bei dir machen?" fragte Shinya.

Als Kyo anfing zu beschreiben, dass man mit einem Laser einen kleinen Schnitt mache, dann würde ein Teil nach oben geklappt, wendete Shinya sich angewidert ab.

"Ich hab beschlossen, dass ich es lieber doch nicht wissen will. Das klingt ja echt gruselig!" Er schüttelte sich und Kyo grinste triumphierend.

"Wirst du zwei Wochen im Krankenhaus bleiben?" fragte Die nun.

"Neee... wo denkst du hin. Sobald wie möglich werde ich da ne Fliege machen. Allerdings werde ich zwei Wochen nichts sehen und weil die drauf bestehen, dass ich nicht mir selbst überlassen bin, wird Totchi zu mir ziehen."

Überraschung war auf den Gesichtern von Shinya und Die zu sehen.

Plötzlich drehte sich Kaoru um.

"Okay, wir sagen das Konzert am Wochenende ab, gehen zu viert zu der Fernsehshow und bei dem Fotoshooting, machen wir erst die Einzelaufnahmen."

Alle nickten. Die beobachtete seinen Freund. 'Hat er dazu nicht mehr zu sagen?' Doch Kaorus Augen sprachen Bände. Er war besorgter als er zugab. Doch Die stand nicht auf, denn er wusste, dass Kaoru es ihm übel nehmen würde, wenn die anderen seine Sorge bemerkten.

"Lässt dich mein grausames Schicksal so kalt?" fragte nun Kyo und ging zu Kaoru hinüber. Dieser lächelte sanft, zog den kleineren Sänger in seine Arme und sagte leise: "Natürlich nicht! Aber du wirst es überleben. Und sobald die uns zu dir lassen, werden wir dich besuchen. Außerdem magst du Fernsehauftritte doch ohnehin nicht besonders." Kaoru lächelte.

"Da hast du allerdings Recht. Ich mag es eben nicht von Tussis in kurzen Röckchen, mit perfekt gestylten Haaren und piepsigen Stimmchen dämliche Fragen gestellt zu bekommen. Die Letzte hat sicher noch keines meiner Lieder ganz gehört, geschweige denn, dass die was von guter Musik verstanden hätte. Mit so jemand kann man nicht diskutieren, die reden einem nur schön nach dem Mund."

Totchi kicherte.

Kyo machte sich los und erklärte: "Das ist nicht witzig. Ich mein, die hatte doch echt von nichts ne Ahnung oder fandest du die Frage wozu wir drei Gitarristen benötigten nicht zum Schreien. Ich erinnere mich, dass du die gute angefaucht hast, du seist der Bassist."

Toshiya verstummte und nickte.

"Ja sie hatte echt wenig Ahnung. Ich fand die Frage, wie es für mich als Frau mit vier Männern so sei auch zum abgewöhnen." mischte sich Shinya ein.

"Kommt mal wieder runter... der nächste Auftritt ist bei ner Musiksendung. Also kein Vergleich." erklärte Kaoru grinsend.
 

~~*~~
 

"Danke, dass du mich hergebracht hast." Kyo betrachtete das Gebäude auf dessen Parkplatz der Wagen von Toshiya nun stand. Er sah unscheinbar aus. Kein Make-up, keine auffälligen Klamotten, kein Körperschmuck. Kyo fühlte sich zwar etwas unwohl, aber im Krankenhaus war sein Aussehen ohnehin nicht wichtig. Toshiya lächelte.

"Mach dir nicht zu viele Gedanken! Es wird alles gut gehen!"

"Ich mach mir keine Gedanken." log Kyo.

"Natürlich nicht." meinte Toshiya. 'Du kannst allen anderen was vormachen, aber du weißt, dass du mich nicht belügen kannst.'

"Glaubst du mir etwa nicht?" fragte Kyo schmollend. Auch ihm war bewusst, dass er Totchi nicht belügen konnte. Aus irgendeinem Grund schien sein Freund hinter jede seiner Lügen zu blicken.

"Ich, naja, ich fühle irgendwie, dass du selbst nicht dran glaubst."

"Du hast gewonnen. Ich mache mir wirklich Sorgen, aber nicht wegen der OP..." erklärte der Sänger.

"Weswegen dann?"

"Keine Ahnung." 'wegen dir du Blödmann!'

"Mach dir nicht zu viele Gedanken!"

Kyo nickte, dann stieg er aus und nahm seine Tasche vom Rücksitz. Er hatte nicht besonders viel dabei, da er nur zwei Tage vorhatte dort zu bleiben. Toshiya stieg ebenfalls aus.

"Hey was soll das werden?" Kyo blickte seinen Freund stirnrunzelnd an.

"Na was wohl? Ich komm natürlich mit!"

Kyo lachte laut und rief dann: "Nenene... lass mal gut sein! Soweit kommt es noch. Ich brauch keinen der mir die Hand hält! Außerdem kannst du hier eh nicht stehen bleiben."

Anschließend wandte er sich um und ging wortlos weg.

'Sorry, aber wenn du jetzt bei mir bist, dann hab ich nur wieder das Gefühl, nichts mehr allein zu schaffen. Natürlich hab ich Angst, würde gerne in deiner Nähe sein, dich spüren, aber es geht nunmal einfach nicht. Ich liebe dich, aber wie könnte ich erwarten, dass du mich auch liebst. Nur weil es bei Die und Kao geht muss das nichts heißen, aber wir sind nicht wie die beiden.'
 

Kyo lief durch den Gang, meldete sich bei seinem Arzt, bekam ein Zimmer und ließ sich keine Viertelstunde später auf einem blütenweißen Krankenhausbett nieder. Plötzlich hörte er laute Musik, die ihm bekannt vorkam.

'Das ist unsere Musik.' Kyo hatte sich erhoben und war neugierig zur Tür gegangen. Er öffnete diese und trat auf den Flur. Vor einem Zimmer drei Türen weiter hatte sich eine Menschentraube angesammelt, die aus Patienten und Schwestern bestand. Die rundliche Oberschwester hämmerte gegen die Tür und rief mit lauter Stimme: "Mach sofort die Türe auf, junges Fräulein!"

Als Reaktion auf diese Forderung wurde die Musik noch weiter aufgedreht. Kyo musste grinsen. Das war nach seinem Geschmack. Mit einem dümmlichen Grinsen fragte er: "Was ist denn hier los?"

Ein älterer Mann erklärte ihm schließlich folgendes. "Marino hat sich eingeschlossen und will nicht wieder rauskommen."

"Könnte sie nicht vielleicht die Musik leiser machen, es gibt Leute, die versuchen hier gesund zu werden?" grinste er.

Die Oberschwester warf ihm einen bitterbösen Blick.

"Werd bloß nicht frech Junge! Und Musik kann man das ja wohl nicht nennen, Krach trifft es eher!" fauchte sie.

'Hat die mich eben Junge genannt?' Kyos Augenbraue zuckte verdächtig, aber er beschloss Ruhe zu wahren. (Wer soll mir das denn glauben?) Entnervt drängelte sich Kyo vor und schob die energische Frau zur Seite und klopfte nun statt ihrer an die Tür!

"Hey!"

Keine Antwort.

"Macht es dir vielleicht was aus, die Musik leiser zu machen. Ich kann mich nicht konzentrieren." rief Kyo und übertönte mühelos die Musik. Immerhin war er es gewohnt laut zu schreien.

Er trat einen Schritt zurück und die Tür wurde geöffnet, nachdem die Musik runtergedreht wurde.

"Ihr habt mich angelogen. Glaubt bloß nicht, dass ich mich weiter von irgendwem verarschen lasse!" schrie sie und blickte den vor ihr stehenden erstaunt an.

"Du... äh ich meine Sie sind Kyo!" rief sie.

Der Sänger nickte. Dann wurde er am Handgelenk gepackt und in das Zimmer gezogen. Anders als sein Zimmer, war dieses freundlich und persönlich eingerichtet. Marino schaltete die Musik aus und setzte sich aufs Bett.

"Ich war wütend." flüsterte sie.

Kyo nahm auf einem Stuhl Platz und nickte.

"Sie haben gesagt, es liefe alles bestens und ich solle die Hoffnung nicht aufgeben und jetzt hab ich erfahren, dass alles umsonst ist. Dass die Anstrengung nichts gebracht hat und dass ich auf jeden Fall blind werde."

Sie blickte zum Fenster.

"Hm... aber blind sein ist heutzutage doch kein so riesiges Problem mehr." meinte er.

"Für mich schon! Ich bin, nein ich war Tänzerin und wenn ich nichts sehe, dann kann ich niemals wieder Profi sein. Kannst du dir vorstellen nicht mehr auf der Bühne zu stehen, nicht mehr das zu tun, was dich glücklich macht, die Menschen, die du liebst eines Tages nie wieder sehen zu können?"

Kyo schloss die Augen und Toshiyas Bild erschien vor seinem inneren Auge.

"Ich würde was anderes finden um mich aus zu drücken!" meinte er schließlich.

Eben wollte das Mädchen ansetzen um etwas zu erwidern, da klopfte es. Der Arzt kam hinzu. Er ließ sich auf dem Bett nieder.

"Es tut mir leid Marino. Aber wir haben dich nicht belogen. Nach deinem Unfall, hielt man es für wahrscheinlich, dass du nach einem halben Jahr blind bist. Nun ist es schon zwei Jahre her. Wir wollten dir Hoffnung geben, damit du kämpfst. Eines Tages kann man es vielleicht heilen."

Marino blickte zu Kyo, dann nickte sie.

"Nishimura-san? Folgen Sie mir bitte! Wir müssen eine Blutabnahme machen und ihren morgigen Eingriff besprechen. Sie haben großes Glück, dass mein Freund Sie in seinen Plan nehmen konnte. Bei ihm sind Sie in den besten Händen."

Kyo stand auf und folgte schließlich dem Arzt im weißen Kittel.
 

~~*~~
 

'Ich fühl mich als wär ich unter nen Bus gekommen...' Er wachte langsam auf, aber er konnte die Augen nicht öffnen. Also versuchte der Blonde seine Hand zu bewegen, doch auch das misslang. Dann hörte er wie die Tür leise geöffnet und wieder geschlossen wurde.

"Hier! Kaffee! Du siehst so müde aus." Shinya flüsterte um den vermeintlich noch bewusstlosen nicht zu stören.

"Danke Shin-chan, du denkst immer an mich." erwiderte Toshiya als er den Kaffeebecher in Empfang nahm. Shinya lächelte.

"Ist schon komisch ihn so zu sehen, oder?" begann Shinya.

"Irgendwie schon. Er wirkt noch dünner als du. Aber auch unheimlich niedlich." Kyo konnte ein Grinsen des Dunkelhaarigen hören.

"Für die Bemerkung würde er dich töten, wenn er wach wäre." entgegnete der Drummer.

Kyo öffnete den Mund um etwas zu sagen, aber nichts als ein leises Krächzen kam über seine Lippen.

"Hey er wacht auf. Shin-chan lauf und hol nen Arzt oder so!" sagte Totchi und Kyo vernahm, dass die Tür geöffnet wurde und jemand, Shinya, eilig hinauslief.

"Ich bin nicht niedlich..." versuchte Kyo zu erklären, doch Toshiyas Finger auf seinem Mund hielt ihn von weiteren Worten ab.

"Sag nichts, schon dich! Shinya holt nen Arzt."

Der kam Minuten später, befragte Kyo nach seinem Befinden, fühlte den Puls und all sowas. Dann erklärte der Mediziner: "Sie beide müssen jetzt gehen! Er benötigt dringend Ruhe!" Die beiden Musiker gingen.

"Ich hol dich morgen Abend ab! Jetzt ruh dich n bisschen aus." Toshiya und Shinya gingen.
 

~~*~~
 

"Guten Morgen Kyo!" Marinos fröhliche Stimme erklang.

"Morgen!" knurrte er ihr entgegen.

"Ich hab dir Frühstück mitgebracht. Wenn du Hilfe brauchst, dann kann ich dir helfen. Weißt du die Schwestern behandeln einen da immer wie ein Kleinkind. Sie meinen es ja nur gut, aber nen Joghurt kann man auch essen ohne was zu sehen." redete sie auf ihn ein. Sie ging um sein Bett, reichte ihm einen Becher und einen Löffel und setzte sich mit ihrem eigenen Frühstück auf einen Stuhl.

"Danke, jemand der mich füttert kann ich echt nicht brauchen." meinte Kyo finster.

"Das hab ich auch gesagt, aber es gibt Gerichte, bei denen man echt Hilfe braucht. Aber du hasst doch sicher wen, der das gern für dich macht." erklärte sie.

'Toshiya...' Kyo löffelte seinen Joghurt und schwieg.

"Naja, es gäbe jemanden, aber die Person empfindet nicht das gleiche wie ich." sagte er schließlich.

"Das klingt nicht nach Kyo! Ich erwarte, dass du rangehst! Sie wird dich nicht abweisen, wenn doch, dann muss sie schon verdammt dämlich sein."

'Sie... wenn du wüsstest... Totchi...'

"Danke Marino!"

"Hey kein Akt! Ich darf heute wieder gehen. Mein Freund kommt mich heute abholen." meinte das Mädchen freudig.

"Dafür danken meine Nerven und ich Gott!" meinte die Oberschwester, die nun in den Raum trat.
 

~~*~~
 

Am nächsten Tag holte Toshiya Kyo ab und erklärte: "Ich hab meine Sachen schon bei dir! Shinya, Kaoru und Die haben mir geholfen. Das wird bestimmt total spaßig!"

"Spaßig?" Toshiya trug Kyos Tasche und ging neben ihm her. Dabei hielt er Kyos Arm um ihn um Hindernisse zu lotsen. Dagegen im Rollstuhl transportiert zu werden hatte sich Kyo erfolgreich mit Händen und Füßen gewehrt.
 


 

Nachwort: Okay die Story ist langsam im Kommen... Es geht irgendwie irre viel um Kyo, aber ich find es okay. Ich weiß, dass die Realität mit der FF nix gemein hat, aber dafür ist es ja erfunden. *lach* Im nächsten Chapter geht es dann wohl um das Zusammenleben von Kyo und Toshiya. Aber nur, wenn das überhaupt wer lesen will. ^-^ (Ach ja und ich weiß, dass eine so schnelle Entlassung aus dem Krankenhaus eigentlich unmöglich ist, aber da es der Story net förderlich ist, kürze ich es eben ab! *lach*)

Idylle?

Und da bin ich auch schon mit dem dritten Kapitel. *smile* Wer hätte gedacht, dass ich bis hierhin komme. *g* Hier geht ein ganz besonderer Dank an Pis-chan, die ich meine Kapitel grundsätzlich als Erste lesen lasse! Sie hat echt viel Geduld mit mir! *smile und knuddel* Dann gibt es noch O-ren *knuff*, HidetoTakarai *ankuschel* und Jackieth *vermiss di*, die ich erwähnen muss. Vielen Dank an alle, die mir bisher so nette Kommis geschrieben haben. *verbeug*

Dieses Kapitel handelt also davon, was nach Kyos Entlassung aus dem Krankenhaus passiert. Langsam kommt Bewegung in die Sache. *lach* Dass die Jungs nur sich selbst gehören und alles erfunden ist, ist klar, ne? Und ich verdien damit natürlich nichts. *g*
 

Viel Spaß beim Lesen! Kommentare sind mir wie immer willkommen! ^-^v
 

Furu
 

Idylle?
 

Toshiya schloss die Tür zu Kyos Wohnung auf und zog dann Kyo herein.

"Home sweet home!" lachte er und warf die Tür mit einem lauten Knall ins Schloss. Kyo kannte sein Zuhause und bewegte sich ohne Probleme, auch ohne sehen zu können. Er ließ sich auf sein Sofa fallen und tastete seine Kleidung nach seinen Zigaretten ab. Er steckte sich sofort eine an und lehnte sich zurück. Er war müde und erleichtert endlich wieder tun und lassen zu können, was er wollte.

An der Geräuschkulisse konnte er erkennen, dass Toshiya irgendwas suchte.

"Was suchst du?" fragte er amüsiert.

"Wo hast du die Flyer? Ich hab Hunger."

Kyo grinste. Er erhob sich, schlurfte zu einem Schränkchen und zog eine Schublade auf.

"Du hebst wohl alle auf, die du kriegen kannst?" fragte Toshiya als er in das Fach sah.

"Man weiß ja nie ob man mal Lust auf was anderes hat." erwiderte Kyo und sein Grinsen wuchs an. Er konnte sich Totchis planloses Gesicht vor der mit bunten Zetteln gefüllten Schublade deutlich ausmalen. Seufzend ließ sich Toshiya auf der Couch nieder und begann die Zettel zu sortieren.

"Da sind uralte dabei, die gar nicht mehr gültig sind!" Der dunkelhaarige Mann griff sich mit einer theatralischen Geste an den Kopf.

"Hast du Lust auf was bestimmtes?" fragte Toshiya weiter, doch irgendwie erwartete er keine Antwort.

"Pizza!" kam doch noch eine Antwort des blonden Sänger.

Die beiden Musiker diskutierten noch kurz ehe Toshiya schließlich das Telefon ergriff. In seiner ihm angeborenen fröhlichen und äußerst freundlichen Art zählte er alles auf und bedankte sich.

"Sag mal hast du heute eigentlich vor noch zu baden?" fragte Toshiya beiläufig.

"Warum?" Kyo klang gelangweilt.

"Naja, du brauchst sicher Hilfe und weil dein Bad groß genug für uns beide ist, könnten wir zusammen baden. Das wäre wie im Onsen! Ich find Onsen so prima!" sprudelte es aus Toshi heraus.

"Ähm was soll ich dazu sagen. Du bist die Art Mensch, die auch Pyjamaparties toll findet! Ich find Onsen ätzend und kann prima drauf verzichten mit dir zusammen zu baden." entgegnete der Sänger grimmig.

Totchi schmollte. "Das sagst du doch nur, weil du mich nicht sehen kannst! Und falls du dich erinnerst habe ich dich schon ohne Klamotten gesehen. Immerhin haben Shinya und ich dich bei Dies letzter Geburtstagsparty unter die Dusche gestellt." (In meinem Freundeskreis gab es mal so ne Party wo zwei Freunde das mit einem Freund gemacht haben und dessen Reaktion war soooo lustig... *kicher*)

"Daran erinnere ich mich nicht!" log Kyo.

Die Party war großartig, aber dank Dies Spezialmischung war Kyo so blau, dass er sich an einige Dinge wirklich nur noch schemenhaft erinnerte. Er hatte sich an diesem Abend sogar übergeben und Toshiya, der komischerweise nur angesäuselt war hatte ihn mit Shinya zusammen gesäubert.

"Also baden wir morgen?"

"Nerv mich nicht!"

"Du kannst ja nicht zwei Wochen ohne Bad leben, also krieg ich dich früher oder später noch!" lachte Totchi.

Kyo wollte ansetzen um etwas zu sagen, doch das Klingeln unterbrach ihn.
 

~~*~~
 

Tage vergingen ohne besondere Ereignisse.
 

~~*~~
 

Totchi ließ Kyo nur dann allein, wenn er was erledigen musste und kümmerte sich rührend um den Sänger. Am vierten Tag langweilte sie Kyo und brachte Totchi damit auf die Palme.

"Mir ist langweilig!" quengelte Kyo.

Toshiya blickte von der Zeitschrift auf in der er bis eben geblättert hatte.

"Was soll ich denn dagegen tun?" kam es von ihm.

Kyo hob ratlos die Schultern. 'Es gäbe ne ganze Menge was du für mich tun könntest, aber ich kann dich schlecht darum bitten.'

"Du würdest sowas sicher nicht sagen, wenn du keine Ahnung hättest." erklärte Toshiya, erhob sich und ließ sich neben Kyo auf das Sofa fallen. Der Blonde konnte den schlanken Körper neben sich spüren und in ihm kam der Impuls auf Toshiya seinen Arm um die Taille zu legen und ihn an sich zu ziehen. Selbst wenn er den Anderen nicht sehen konnte, so konnte er sich vorstellen, dass dieser wieder zum Niederknien aussah. Bei den Gedanken an die Lippen des Jüngeren, die Kyo einfach küssen wollte und an das, was man noch mit ihm anstellen konnte wurde dem Sänger warm.

Zum Glück klingelte just in diesem Moment Toshiyas Handy.

"Ah Shinya... schön, dass du anrufst!" Toshiya sprang auf und lief aufgeregt durchs Zimmer.

"Wie es läuft? Prima! Wir sind ein Herz und eine Seele. Einziger Streitpunkt ist wo wir unser Essen bestellen sollen." Toshiya lachte.

"Ihr bestellt aber nicht jeden Tag, oder?" Shinya, der gerade in seiner Küche einen Salat zubereitete, legte kritisch die Stirn in Falten. Er konnte sich bildhaft vorstellen, wie sich Toshi und Kyo nur von Junkfood ernährten und die Wohnung zumüllten. Doch er beschloss ruhig zu bleiben.

"Es ist ungesund. Macht euch doch mal nen Salat. Kyo sollte Vitamine zu sich nehmen. Wie soll er denn bei so ner Ernährung gesund werden."

"Salat? Ich seh dich grad vor mir wie du in der Küche stehst und Salat machst." Toshiya kicherte und als sein Gesprächspartner nichts erwiderte fügte er hinzu: "Das ist jetzt nicht wahr, oder?"

Doch Shinya wäre nicht Shinya, wenn er das Gespräch nicht lenken könnte. "Ich werde vorbei kommen, wenn es euch nichts ausmacht. Dann habt ihr auch mal wieder jemand anderes zum Reden."

Toshiya wandte sich an Kyo: "Shinya möchte vorbeikommen."

"Super, aber den Salat kann er zu Hause lassen!" grinste Kyo.

"Gehört?" fragte Toshiya in den Hörer.

"Ja! Bis gleich!"

Nachdem Toshiya sich ebenfalls verabschiedet hatte legte er auf. Planlos sah er sich um. Überall lagen Verpackungen herum. So konnte man Shinya, der eher zur ordentlichen Sorte Mensch gehört, nicht in die Wohnung lassen. Also war es an ihm aufzuräumen. Seufzend erhob sich der Bassist und begann aufzuräumen und er kam schnell ins Schwitzen, weswegen er das Fenster öffnete.

Kaum eine halbe Stunde später klingelte es und Kyo erhob sich. Er kam sich durch Toshiyas Fürsorge ohnehin manchmal recht nutzlos vor, also wollte er wenigstens die Tür aufmachen.

"Hallo Kyo, ich bins Shinya!"

"Was du nicht sagst!" erwiderte ihm der Kleinere und fügte hinzu: "Mein Gehör funktioniert aber bestens."

"Entschuldige! Darf ich reinkommen?"

Kyo nickte und trat zur Seite.

"Hey ist das Oberteil neu?" war das erste was Toshiya zu Shinya sagte.

"Ja, schick oder? Ich konnte es einfach nicht lassen.- antwortete der Drummer.

"Ihr seid so gemein." schmollte Kyo und Shinya tätschelte ihm entschuldigend den Kopf.

"Ich werde es tragen, wenn du den Verband runter kriegst!"

'Irgendwie tat es gut Shinya da zu haben, vielleicht weil er mich davon abhält mich nach Toshiya zu verzehren.'

"Ich werde was für euch kochen." beschloss Shinya schließlich.
 

~~*~~
 

"Sollten wir nicht mal bei Kyo vorbei schauen? Wir sollten ihm nicht das Gefühl geben, dass uns egal ist wie es ihm geht." Kaoru blickte Die an und lächelte.

"Ach das hat doch Zeit. Außerdem kümmert sich Toshiya bestimmt rührend um ihn." Die grinste. Jenes Grinsen gegen das Kaoru einfach machtlos war. Er kam vom Fenster wo er bis dahin stand zu Dies Bett und ließ sich neben seinem rothaarigen Freund nieder. Er stützte sich mit den Armen auf dem Bett ab und lächelte.

"Gewonnen, auch wenn ich mir bei den beiden Chaoten den Zustand von Kyos Wohnung lieber nicht vorstellen will."

Die beugte sich zu Kao rüber und küsste ihn sanft auf die Lippen. Kaoru wollte sich eben lösen, doch Die ergriff sein Hemd und zwang ihn so dazu bei ihm zu bleiben. Kaorus anfänglicher Widerstand war spätestens dann gebrochen als Dies andere Hand über seine Wange strich, während er gleichzeitig seine Zunge mit ins Spiel brachte.

Ein wenig atemlos trennten sich die beiden wieder. Kaoru schaute leicht enttäuscht drein.

"Guck mich nicht an als hätte ich dir dein Spielzeug weggenommen!" lachte Die.

"So fühl ich mich aber." gab Kaoru zurück und Die verstand die Aufforderung, denn er schlang seine Arme um seinen Freund und knöpfte ihm das Hemd auf. Kaoru ließ sich in die Kissen sinken und seufzte genießerisch auf als Die seinen Hals hinabliebkoste und sich schließlich einer seiner Brustwarzen zuwandte. Mit der rechten Hand strich er durch Dies rote Mähne und legte den Kopf in den Nacken.

Dann rutschte Die wieder nach oben. Kaoru wandte sich ihm zu, blickte ihm in die Augen und versank in einem weiteren langen Kuss.

Doch das plötzliche Klingeln der Türklingel unterbrach sie.

"Erwartest du wen?" fragte Kaoru deutlich missgestimmt.

Die schüttelte den Kopf und legte ihm den Zeigefinger seiner linken Hand auf die Lippen.

"Wenn wir ganz leise sind, dann geht der bestimmt gleich wieder!" flüsterte er.

'Wer es glaubt! So kannst auch nur du denken." Kaoru lächelte über diese Naivität.

Das Klingeln hielt an und murrend erhob sich Die. Er trug Boxershorts und ein T-Shirt und stapfte zur Tür. Kaoru folgte ihm und ließ sich im Wohnzimmer auf dem Sofa nieder. Die öffnete die Tür und hatte beschlossen grimmig zu schauen, doch als er den Besucher erblickte, schwand der Vorsatz.

"Hey komm rein! Was verschafft mir die Ehre?"

Kaoru warf neugierig einen Blick zur Tür durch die nun Mikio trat. Er hatte seine Fotomappe wie immer bei sich.

"Tag Kaoru!" strahlte er ihn an und ließ sich neben ihm nieder.

"Ich hab dir die Abzüge mitgebracht." erklärte der Fotograf und zog einen braunen Umschlag aus der Mappe.

"Danke, aber du bist nicht nur deswegen da, oder?" Die stand mit verschränkten Armen da, er kannte seinen alten Freund immerhin lang genug.

"Nein, da hast du recht. Ich muss verreisen, sie haben mir endlich nen großen Auftrag gegeben. Wenn alles gut läuft, dann kann ich mir endlich nen Namen als Fotograf machen, allerdings..." Er machte eine wohlüberlegte Pause.

"Du weißt wie ich es hasse, wenn jemand um den heißen Brei redet. Was ist denn nun? Soll ich deine Blumen gießen?" Die klang spöttisch.

"Wenn ich wollte, dass jemand meine Pflanzen um die Ecke bringt, dann würde ich Utako fragen. Ihr habt beide kein Talent für sowas." Mikio lachte. Dann fuhr er fort: "Am Wochenende bringt mir meine Ex doch immer den Kurzen vorbei. Sie arbeitet dann immer. Aber jetzt bin ich ja nicht da und ich wollte dich bitten ob du vielleicht auf ihn aufpassen könntest."

Die zog die Augenbrauen hoch.

"Ich? Du vertraust mir Manabu an?"

Mikio nickte. "Tu nicht so als würde ich dir das nicht zutrauen. Außerdem will seine Mutter nicht, dass ich ihn zu Utako bringe."

"Und gegen mich hat sie nichts?"

Die fing Kaos überraschten Blick auf und erklärte: "Hinano hasst uns alle! Ich mochte sie bis sie anfing Mikio vor die Wahl zu stellen. Der Spruch: Ich oder sie! war absolut daneben."

"Ach Die! Lass doch die alten Geschichten. Sie hat eben nur nicht verstanden, dass ich mit meinen Freunden so viel Zeit verbracht habe. Das war keine böse Absicht."

"Du musst das sagen, immerhin hast du sie geliebt. Aber dass sie dachte zwischen dir und Utako würde was laufen..." Die grinste.

"Tja wie hätte sie drauf kommen können, dass nicht Utako ihre Konkurrenz war?" sagte Mikio schmunzelnd.

"Sind wir heute so nostalgisch? Ich finde das passt nicht zu uns!" lachte Die.

"Stimmt! Also geht das mit Ma-chan klar?" wechselte der Fotograf das Thema.

Die nickte.

"Okay. Ein paar Regeln, die ich laut Hinano erwähnen muss. Nicht zu viele Süßigkeiten, spätestens um 22 Uhr soll er ins Bett, die Nummer des Arztes für Notfälle hat sie dir aufgeschrieben und ich soll dich daran erinnern, dass du auf deine Wortwahl achtest."

Belustigt grinste Die nun Kaoru an.

"Was?" fragte dieser als er den Blick des Rothaarigen auffing.

"Dir ist bewusst, dass du mir dabei Gesellschaft leisten darfst?"

Kaoru nickte. Wie schwer konnte es schon sein ein Kind zu hüten. Immerhin war seine Band nicht unbedingt ein Ausbund an Vernunft. Er hatte also Erfahrung. Ein leichtes Lächeln zierte sein Gesicht.
 

~~*~~
 

"Ich geh erstmal einkaufen." sagte Shinya als er Kyos Kühlschrank zumachte.

"Ich werd mitkommen! Du brauchst bestimmt Hilfe!" merkte Toshiya an und zog seine schwarze Lederjacke über.

"Kyo hat sicher nichts dagegen, wenn er mal für ne Viertelstunde Ruhe vor mir hat!"

Shinya nickte nur und Kyo zuckte die Schultern.

"Ne Kyo-chan? Wir gehen jetzt. Ich hab mein Handy mit und du brauchst nur die Wiederwahltaste drücken um mich zu erreichen." flötete Toshiya sanft und drückte Kyo einen Kuss auf die Wange.

'Wenn ich dir nur sagen könnte, was ich für dich fühle. Merkst du es nicht allein. Nur du darfst mich Kyo-chan nennen und immer wenn du so lieb zu mir bist wünsche ich mir du wärst es nicht nur zu mir, weil ich dein bester Freund bin.'

Dann hörte der Blonde die Tür, die ins Schloss fiel und Stille kehrte ein. Zeit für eine Zigarette beschloss er und zündete sich sofort eine an. Er nahm einen tiefen Zug.
 

~~*~~
 

"Möchtest du nen Tee?" fragte Kaoru und erhob sich als Mikio nickte. Als er kurze Zeit später mit drei Tassen Tee aus der Küche kam saßen Die und Mikio entspannt auf dem Sofa und unterhielten sich.

"Was bekomm ich eigentlich dafür, dass ich auf deinen Sohn aufpasse?" fragte Die.

"Meine Freundschaft und ewige Dankbarkeit!" entgegnete der Andere.

Kaoru reichte den beiden ihren Tee und grinste als Die sagte: "Dafür soll ich das machen? Spinnst du?"

"Tja Mikio, keiner macht heute mehr was umsonst. Auch Die nicht!" fügte Kaoru hinzu.

Alle drei wussten, dass es nur Spaß war.

"Ich fotografier euch zusammen." schlug Mikio vor.

"Was ein Foto zusammen mit Kaoru? Hast du das gehört Kao-chan? Das ist doch echt mal was ganz anderes, ne?" Die konnte seine gespielte Begeisterung kaum im Zaum halten, was Kaoru ein kleines Kichern entlockte. Doch Mikio schnappte sich ein Sofakissen und schlug damit auf den Rothaarigen ein.

"Scherzkeks!"

"Au, lass das! Kao sieh nicht nur zu, rette deinen Liebsten gefälligst!"

"Soweit kommts noch! Hilf dir selbst!"

"Jetzt mal Spaß beiseite. Ich weiß, dass es ne Menge Fotos gibt auf denen ihr zusammen drauf seid, dabei sind sicher auch viele gute Fotos. Aber ich meine ein Foto, das euch zeigt wie ihr seid. Nicht nur euer Image. Es wäre ein privates Bild und wenn ich es mache, eins von bester Qualität."

"Miki-chan kann es sein, dass dir das Ganze wichtiger ist als mir?" fragte Die schließlich.

"Ich kann es auch lassen, dann musst du mit meiner Freundschaft und Dankbarkeit Vorlieb nehmen."

"Ich finde das ist ne gute Idee!" mischte sich nun Kaoru ein als er seine Teetasse abstellte.
 

~~*~~
 

"Wir sind wieder da! Hast du dich ohne mich gelangweilt?" rief Toshiya.

"Wie gut, dass du nicht eingebildet bist! Ob du es glaubst oder nicht, ich bin fähig auch ohne dich zu existieren." erwiderte Kyo. Dann wandte er sich an Shinya und fragte: "Was wirst du für uns machen?"

"Okonumiyaki." (Lecker! *auch will*)

Shinya verschwand mitsamt der Einkaufstüten in der Küche. Währenddessen ließ sich Toshiya neben Kyo nieder. Er plapperte Kyo fröhlich zu. Schließlich kam Shinya aus der Küche und meinte: "Totchi mach dich nützlich und schneid den Kohl klein! Du kannst Kyo auch in der Küche zutexten!"

Toshiya erhob sich seufzend und als er merkte, dass Kyo es ihm nicht gleichtat, fragte er: "Was ist?"

"Küche ist ein Ort für euch Frauen!"

Shinya hob eine Augenbraue, grinste dann Toshiya an und meinte: "Komm Weib! Der Prophet hat gesprochen!"

"Der ist einfach nur n Pascha und hätte das gern!" Für die Bemerkung warf Kyo ein Sofakissen in die Richtung wo er Toshiya vermutete, aber dessen Lachen zeigte ihm deutlich, dass er ihn weit verfehlt hatte.

Also blieb Kyo zurück und langweilte sich.

Totchi bekam ein Messer und schnippelte Kohl klein, während Shinya das Fleisch kleinschnitt und den Teig anrührte. Als der schlanke Drummer schließlich am Herd stand und sich der Zubereitung zuwandte stellte sich Toshiya hinter ihn. Er legte seine rechte Hand um Shinyas Taille und schmiegte sich an ihn.

"Ich bin so froh, dass du da bist! Du hast mir so gefehlt!"

Shinya lehnte sich an den Freund und erwiderte: -Es waren nur ein paar Tage!-

Der dunkelhaarige strich mit der Linken Shinyas Haare aus dessen Nacken und begann ihn dort zu liebkosen.

"Toshi... lass das! Kyo könnte was mitkriegen." Diese halbherzigen Einwürfe hielten den Bassisten nicht davon ab den Kochenden sanft zu streicheln und zu küssen.

"Du riechst und schmeckst so gut!"

Shinya drehte sich um und schlang seine Arme um den Anderen. Beide versanken in einem langen zärtlichen Kuss, der allerdings vom Drummer wieder beendet wurde.

"Halte noch durch bis es Kyo wieder besser geht, dann geht wieder alles seinen gewohnten Gang!"

"Shin-chan, denkst du nicht, dass es langsam an der Zeit ist den Anderen was davon zu erzählen? Oder glaubst du immer noch, dass es nichts dauerhaftes ist? Nur eine Laune? Das kannst du nach so langer Zeit nicht mehr denken. Ich liebe dich!"

Shinya wollte etwas sagen, doch ein plötzliches Geräusch unterbrach die beiden Musiker. Kyo stand in der Tür. Eine lange Zeit sagte er nichts.

"Wie lange geht das schon zwischen euch?" Er musste nichts sehen, seine Fantasie genügte um Toshiya in Shinyas Armen zu sehen. Und er versuchte sich nicht anmerken zu lassen, wie sehr ihm diese Vorstellung missfiel, immerhin empfand er für Toshiya mehr als einfache Freundschaft.
 

~~*~~
 

"Endlich ist er wieder weg!" Die zündete sich eine Zigarette an und ließ sich neben Kaoru nieder. Sein Freund sah ihn überrascht an.

"Ich mag Mikio, aber ich bin lieber mit dir allein. Sein Timing ist manchmal echt daneben." fügte der Rothaarige hinzu.

Die stand auf, ergriff Kaos Hand und zog ihn mit sich ins Schlafzimmer zurück. Kurze Zeit später lagen sie zusammen auf dem Bett und Kaoru strich über Dies Brust.

"Warum hat sich Mikio von seiner Freundin getrennt, immerhin hatten sie ein Kind?"

"Miki-chan hat Hinano betrogen." erklärte Die knapp.

"Echt? Er macht nicht den Eindruck als würde er familiäres Glück einfach so aufs Spiel setzen."

"Hm..."

Die schien zu überlegen.

"Ganz so war es auch nicht. Diese Person war ihm sehr wichtig. Es war von keiner Seite geplant und Hinano war irgendwie auch selbst schuld."

"Und sie denkt, dass es die Kleine vom Baseballfeld war?"

"Jap. Aber zwischen den beiden würde nicht mal was laufen, wenn ihr Leben davon abhinge? Utako findet, dass Mikio nicht gut aussieht. Sie steht auf den männlicheren Typ."

"Findest du dass er gut aussieht?"

"Hm..."

"Ja oder nein?"

"Ich fand ihn schon immer sehr attraktiv. Er ist ein wichtiger Mensch für mich. Jetzt lass uns nicht mehr darüber reden. Ich bin müde."
 

~~*~~
 

Kyo drehte sich um und eilte in sein Schlafzimmer. Er knallte die Türe zu und sperrte ab. Toshiya war ihm gefolgt und lauschte nun an der Tür des Schlafzimmers. In dem Raum ging Kyo auf und ab. Er fuhr sich durch die Haare. 'Wie kannst du mir das nur antun? Du liebst Shinya? Ich liebe dich. Kann ich von dir erwarten, dass du mich liebst?'

Kyo fühlte Tränen, er fühlte den Verband, der nass wurde.

Es klopfte.

"Kyo, mach die Tür auf. Lass uns drüber reden!" Toshiya klang verwirrt.

"Geht! Lass mich allein!" Kyo wunderte sich, wie fest seine Stimme wirkte.

"Aber..."

"Geh bitte! Ich werde Die bitten vorbei zu kommen."

"Komm... so macht das keinen Sinn. Gib ihm etwas Zeit." erklärte nun Shinya.

"Kyo? Ich hab dir alles in den Kühlschrank gestellt." fügte er hinzu.

Kyo wartete bis er hörte wie seine Haustür ins Schloss fiel. Er kam aus seinem Schlafzimmer und ging zum Telefon. Zum Glück hatte er Dies Nummer im Kurzwahlspeicher. In seinem Kopf rasten die Gedanken. Er brauchte dringend jemanden zum Reden um nichts Dummes zu tun.

"Verdammt! Nimm ab!" Kyo wartete ungeduldig.

"Hm..." kam es vom anderen Ende der Leitung schließlich. Kyo versuchte das erregte Keuchen Dies und das Rascheln im Hintergrund, das ihm zeigte, dass auch Kaoru da war, zu ignorieren.

"Die?"

Der Angesprochene setzte sich auf und schob Kaoru, der daraufhin schmollend zu ihm blickte, von sich runter.

"Kyo? Was ist los, hattest du Streit mit Totchi?"

"Wusstest du von ihm und Shinya?"

Die zog die Augenbrauen nach oben.

"Soll mir der Zusammenhang von selbst klar sein? Was ist mit Shinya und Toshiya?"

Die blickte nun Kaoru an und konnte an dessen Gesicht feststellen, dass er etwas wusste. Kao hatte dieses Gesicht, dass er immer machte, wenn er sich ertappt fühlte, denn er mied es Die direkt in die Augen zu sehen und er biss sich nachdenklich auf die Unterlippe.

"Die beiden sind ein Paar und mich würde interessieren, ob alle außer mir das wussten. Kaoru wusste es sicher, denn Toshiya erzählt ihm alles." Bitterheit klang in der Stimme des blonden Sängers mit.

"Also mir ist das neu, echt! Shin und Totchi." Er schüttelte den Kopf.

"Kannst du vorbeikommen? Bitte!"

"Klar, mach ich! Ich bin gleich da!" Die legte auf und stand auf. Er suchte seine Sachen zusammen und stieg in seine Kleidung. Auch Kaoru zog sich etwas an.

"Du solltest besser nicht mitkommen! Du wusstest es doch! Manchmal ist mir echt unbegreiflich, dass du alles mögliche vor mir verheimlichen kannst." Es klang kühler als beabsichtigt.

"Hör zu... Ich hatte es versprochen."

"Verstehe." Er war nicht gewillt darüber zu diskutieren, zumal er nichts sagen wollte, was er bald bedauern würde. Kao und er hatten diese Debatte schon oft geführt und zu oft hatte Die aufgrund seines aufbrausenden Temperaments überreagiert. Manchmal war er einfach eifersüchtig auf die Geheimnisse, die Kaoru mit allem und jedem zu haben schien. Es war als stünde immer etwas zwischen ihnen, besonders oft Totchis Gefühlswelt.

Eine Viertelstunde später klingelte Die bei Kyo.

"Danke!"

"Kein Problem, wir sind doch Freunde." Die legte Kyo seinen Arm um die Schulter und der Kleinere lehnte sich an ihn.

"Weißt du Die.. ich liebe ihn."

"Toshiya?"

"Ja."

Die musste lächeln. Das war also der Grund, warum Kyo so aufgewühlt war, denn obwohl dieser es nicht gern zugab, so war er doch ziemlich emotional. Er machte gern einen auf böse, doch in Wirklichkeit versteckte er damit nur seine Sanftheit. Wenn man ihn ließ, dann konnte Kyo wirklich lieb sein.

Doch dann verfinsterte sich Dies Miene. Würde dieses Gefühlschaos der Band schaden? Wenn Toshiya erstmal mitbekommt, dass er Kyo unglücklich machte, dann könnten sie sich auf seine Ausbrüche gefasst machen.

"Wie soll es weitergehen?" fragte der Rothaarige also.

"Fürs Erste muss ich die beiden ja nicht sehen." erwiderte der Gefragte schulterzuckend.

Überraschende Neuigkeiten

Okay das ist also das nächste Kapitel. Wahrscheinlich das Verwirrendste, was ich je geschrieben hab und es lief auch völlig aus dem Ruder. *drop* Eigentlich wollte ich ne kleine Szene zwischen Die und Kao schreiben, aber die muss wohl warten, da sich Shinya irgendwie verselbständigt hat. Ich hoffe die Story verwirrt euch net zu doll, das will ich echt nicht, aber irgendwie hat es mich einfach überfallen. *zu Boden schaut*

Gewidmet ist die Ff folgenden Personen: Pis-chan (danke fürs Lesen, obwohl es so grottig ist), Daisuke_Andou (danke fürs Betalesen auch wenn ich net jeden Vorschlag annehme. *g*), Jackieth (wie sollte es anders sein), O-ren *knuff*, Angel-Aika *grins* und Kamika27 (danke dass du mir deine Meinung gesagt hast!). Ohne euch gäbe es das ganze wohl längst nicht mehr.
 

Überraschende Neuigkeiten
 

Die tastete im Dunkeln herum. 'Wo zum Geier bin ich?' Seine Hand wanderte über ein Sofa. Er öffnete die Augen und blickte sich um. Auf dem Fernseher war kein Bild, es war einfach blau. Das sanfte Licht erhellte den Raum aber nicht wirklich. Die blickte an sich herunter. Er hielt Kyo in den Armen. Der kleinere Mann lag halb auf ihm drauf, halb auf dem Sofa. Die erinnerte sich. Er war bei Kyo, nachdem dieser erfahren hatte, dass Totchi Shinya liebt. Sanft schob er den Sänger von sich runter, was von diesem mit einem tiefen Knurren quittiert wurde. Der rothaarige Gitarrist lächelte und zündete sich dann eine Zigarette an.
 

~~*~~
 

"Was machst du denn hier draußen? Du holst dir noch den Tod!" Shinya klang besorgt als er in eine Decke eingehüllt zu Toshiya auf den Balkon trat. Der Ältere wandte den Kopf zu ihm und nickte, was den Blick des Drummers zu der fast abgerauchten Zigarette führte.

"Das ist ungesund Totchi!"

"Ich weiß." Mit dieser Bemerkung schnippte er die Zigarette vom Balkon. Er drehte sich um und blickte Shin in die Augen. Dann trat er auf ihn zu und der zierliche Drummer zog ihn zu sich unter die Decke. Shinyas Arme lagen auf Toshiyas Schultern und die des Bassisten um seine Taille. Eine Weile standen sie Stirn an Stirn da.

"Du bist eiskalt! Wie lange warst du denn hier?" Sorge klang erneut in Shinyas Stimme mit.

"Ich hab nachgedacht. Versucht es zu verstehen." Tränen traten in Totchis Augen.

"Kyo?"

"Hm."

"Vielleicht braucht er ja nur ein bisschen Zeit um sich an uns zu gewöhnen."

"Meinst du? Aber bei Kao und Die war es doch auch kein Problem."

Toshiya schmiegte sich enger an Shinya und sie standen Wange an Wange einfach da. So als ob sie zu imaginärer Musik tanzten.

"Aber da hatte er auch sicher nicht das Gefühl allein zu sein. Du und ich, wir waren eben auch noch da, aber jetzt ist er quasi das fünfte Rad am Wagen. Das ist sicher nicht einfach."

"Hm."

"Und jetzt lass uns reingehen. Wenn du krank wirst muss ich mir von Kao ne Predigt anhören."

Toshiya kicherte. Er konnte sich die Predigt mit dem Thema: "Von Toshiya erwarte ich es nicht anders, aber du bist doch sonst immer vernünftig!" schon ausmalen. Er fühlte sich viel besser, denn obwohl er nicht so wirkte, Shinya konnte einen echt aufheitern, aber wahrscheinlich könnte Shinya ihm auch ein Rezept vorlesen und er wäre fasziniert. In der Nähe des Jüngeren fühlte er sich einfach immer wohl.

Die beiden gingen zurück in Shinyas Schlafzimmer, wo Shinya Miyu, die sich auf dem Bett ausgebreitet hatte, verscheuchte. Totchi grinste. 'Wie süß, jetzt scheucht er seinen Liebling schon für mich vom Bett.' Der Hund verstand allerdings sein Herrchen und lief ins Wohnzimmer. Dort wurde das Sofa beschlagnahmt. Shinya kletterte zu Toshiya ins Bett und bettete seinen Kopf auf dessen Brust. Gedankenverloren strich der Schwarzhaarige über das Haar seines Freundes.

"Ich hab dich lieb Shinya!"

"Ich dich auch! Und jetzt schlaf!"
 

~~*~~
 

Kaoru arbeitete noch immer. Doch scheinbar war wieder einer der Tage an dem ihm einfach nichts gelingen wollte. Noten, die er aufschrieb ergaben keinen Sinn, es kam ihm so vor als brächte er nichts Neues zustande, als könne er die Melodien nicht umsetzen. Hinzu kam diese verworrene Situation. Kyo liebt Totchi, Totchi liebt Shinya und Shinya liebt Toshiya. Man konnte den beiden nicht verbieten glücklich miteinander zu sein, aber was würde aus der Band. Doch nicht nur das lag ihm auf der Seele. Es war viel banaler. Er konnte nicht schlafen, weil Die nicht da war. Es war nicht so, dass er ohne seinen Freund handlungsunfähig war, aber so wie sie auseinander gegangen waren, fühlte es sich nicht richtig an. Er mochte den Gedanken nicht, dass Die vielleicht sauer auf ihn war. +Kao, du machst dir zu viele Gedanken. Mit Die wird es nicht so laufen. Das gehört zu deiner Vergangenheit!+

Kaoru nickte und stimmte sich zu. Dann seufzte er und machte sich auf den Weg in sein Schlafzimmer. Er zog sich langsam aus und kuschelte sich anschließend in die Kissen. Er merkte erst jetzt wie unheimlich müde er war.
 

~~*~~
 

Die beobachtete Kyo. Der Blonde schlief sehr unruhig. Die seufzte. Dann stand er auf und hob den Jüngeren hoch.

"Hnn..."

"Schlaf weiter, ich bring dich ins Bett!"

Kyo legte seine Arme um Dies Hals und lächelte.

"Ich könnte auch laufen, aber ich hab auch nichts dagegen, dass du mich trägst!"

Unsanft ließ ihn der Größere über dem Bett fallen.

"Bei Kaoru bist du hoffentlich sanfter!"

"Der ist auch nicht so frech!"

Kyo legte sich hin und deckte sich zu.

"Die?"

"Hm?"

"Willst du da Wurzeln schlagen?"

"Huh?"

"Das Sofa ist nicht allzu bequem."

Die kletterte zu dem Kleineren ins Bett nachdem er sich seiner Kleidung entledigt hatte.
 

~~*~~
 

Völlig verschlafen öffnete Kyo die Tür seines Schlafzimmers.

"Morgen!" rief Die.

"Ähm... jaja." erwiderte Kyo missmutig. Er ließ sich neben dem Gitarristen nieder.

"Ich muss heute zum Verbandwechsel. Vorher geh ich noch ins Bad!"

"Soll ich mitkommen?"

"Bin ich hier im geheimen Onsen-Fanclub oder was?"

Die lachte.

"Ist ja schon gut, aber wenn du Hilfe brauchst, dann sag Bescheid. Ich telefonier mal kurz, ne?"

Kyo nickte, schlurfte zum Bad und widmete sich seiner Morgentoilette. Er war froh, dass es niemand wagte in seiner Wohnung irgendwas um zu stellen. Der Letzte, der glaubte Ordnung machen zu müssen war Shinya, der daraufhin zwei Wochen von Kyo mit Ignoranz und mieser Laune bestraft wurde. Der Einzige, der ab und an etwas verändern durfte, war Toshiya, aber der würde nichts verändern, während Kyo sich auf alles verlassen musste. Nachdem er sich sämtlicher Kleidung entledigt hatte, begann er damit sich gründlich einzuseifen. Er kniete auf einem Schemel und rieb sich mit Seife ein, nur um den Schaum mit Wasser, das in eine Schale gefüllt war, ab zu spülen. Nebenbei ließ er heißes Wasser in die Wanne. Nach der gründlichen Reinigung stieg er in die Wanne. Das Wasser war ziemlich heiß, aber der Schmerz der Hitze ließ ihn für einen Moment den Schmerz und sein Gefühlschaos vergessen.

Er seufzte leise auf. In der Stille nahm er wahr, dass Die im Wohnzimmer auf und ab ging.

"Hör zu Kao, ich bin doch nicht mehr sauer. Ich war gestern etwas aufgebracht. Wie denkst du sollte es jetzt weiter gehen?"

Eine Pause.

"Ja, ich mach mir auch Gedanken. Ich werd bei Kyo bleiben, er braucht mich jetzt. Vielleicht solltest du mit den anderen reden."

Eine weitere kurze Pause. Dann ein leises Stöhnen von Die.

"Ja... er liebt Toshiya."

"Die!!!"

"Moment Kao, mein Typ wird verlangt."

"Ja!!!" schrie er dann.

"Bring mir was zum Anziehen."

"Okay."

"Du hast gehört, ich muss mich nützlich machen. Wir reden später wieder miteinander. Bye Kao!"

Er lachte leise.

"Ich dich auch."

Dann legte er auf und begab sich in Kyos Schlafzimmer.

Nach einigen Minuten hatte er eine schwarze Jeans und ein weißes Hemd in den Händen und klopfte an die Badezimmertür.

"Komm rein!"

Kyo hatte ein Handtuch um die Hüfte und versuchte seine Haare abzutrocknen.

"Es wird gehen!" murmelte der Gitarrist und reichte dem Kleineren die Kleidungsstücke ehe er das Badezimmer wieder verließ.
 

~~*~~
 

"Ich bin sehr zufrieden Nishimura-san." Der Doktor betrachtete einige Unterlagen.

"Die Schwester wird jetzt den Verband abnehmen."

Kyo nickte und bemerkte, dass jemand an seinem Verband herum nestelte. Er war angespannt, weil er nicht wusste, dass man von ihm erwartete. 'Kann sich diese Tante nicht etwas beeilen?' Er zappelte unruhig mit den Füßen.

Die kicherte.

"Lach nicht über mich!" zischte der Sänger.

"Hören Sie zu. Lassen Sie bitte die Augen geschlossen. Ich mache zunächst eine äußerliche Untersuchung." erklärte der Arzt und Kyo nickte.

Geduldig saß er da und fühlte wie die Hände über seine Schläfen fuhren.

"Keine Schwellungen. Sieht sehr gut aus. Bitte öffnen Sie jetzt langsam die Augen."

Der Blonde tat wie ihm geheißen. Langsam hob er die Lider an. Er blinzelte, weil es hell war, zu hell nach den Tagen der Dunkelheit. Er konnte nichts erkennen. Alles war verschwommen und alles schien aus Klecksen zu bestehen. Dann wandte er seinen Kopf zur Seite und machte einen roten Klecks aus, den er als Die identifizierte.

"Und?" der Arzt klang angespannt.

"Ich seh alles sehr verschwommen. So als hätte ich Tränen in den Augen." stellte Kyo fest.

"Können Sie farblich differenzieren?"

Der junge Mann nickte.

"Sehr gut... Ich sehe, dass alles genau nach Plan verläuft. Wir können wohl auf den Verband für die weitere Zeit der Heilung verzichten. Allerdings müssen Sie diese Spezialbrille tragen um ihre Augen zu schonen." Er nickte der Schwester zu, die eine dunkle Sonnenbrille in seine Hände reichte. Sie war zu allen Seiten verdunkelt. Der Arzt setzte sie dem Sänger auf die Nase.

"In den nächsten Tagen wird sich ihre Sehfähigkeit bessern. Aber bitte tragen Sie auf jeden Fall die Brille. Und wenn sie Schmerzen haben, dann kommen Sie bitte umgehend zu mir."

Kyo nickte, dann wurde sich verabschiedet und die beiden Musiker saßen in Dies Wagen.

"Hunger?"

"Ich hab immer Hunger!" entgegnete Kyo. Er fühlte sich freier. Nicht mehr so eingeschränkt, obwohl er immer noch nichts erkennen konnte.

"Wir gehen in n TexxMexx-Lokal." entschied Die. Er hatte den Laden erst kürzlich entdeckt. Kyo war am ehesten für sowas zu begeistern, obwohl er momentan nicht besonders enthusiastisch war.

Die bestellte was zu trinken und zog seinen Bandkollegen zu einem Tisch.

"Ich bin froh, dass du bei mir bist. Ich könnte es nicht ertragen, allein zu sein."

Fragend blickte Die ihn an. So kannte er Kyo nicht, er wirkte so mutlos. Andererseits wusste er auch nicht, wie er sich in solch einer Situation verhalten würde.

Die Bedienung stellte die Getränke auf den Tisch und Die lächelte ihr dankend zu.

"Auf Kao kann ich nicht zählen. Und was Totchi und Shinya angeht, ich kann ihnen nicht vergeben, was sie mir angetan haben." Er klang verbittert, doch Die hob abwehrend die Hände.

"Uohuohuoh. Jetzt mach mal halblang. Kao macht sich mindestens solche Gedanken wie ich. Und die beiden anderen. Du klingst als hätten sich Toshiya und Shinya zusammengetan und eines Tages gedacht: Hey wie wäre es, wenn wir uns verlieben und Kyo quälen? Die beiden können doch genauso wenig etwas für ihre Gefühle wie du. Außerdem wussten sie nicht, dass du Totchi liebst."

"Danke für die Zusammenfassung."

"Immer wieder gern."

Dann kam das Essen und beide aßen schweigend.
 

~~*~~
 

"Toshiya? Hier ist Kaoru!"

"Shinya!"

"Shinya? Ich hab doch Totchis Nummer gewählt." Kaoru sprach diesen Gedanken laut aus.

"Ja, ist sein Handy, er schläft noch. Soll ich ihn wecken?"

"Nein Shin, lass mal. Ist bestimmt schwer für ihn, oder?"

"Hm. Er versteht nicht, warum Kyo so abweisend ist."

"Er liebt ihn." 'Was hab ich mir dabei gedacht? Ich kann ihm das doch nicht einfach so vor den Knopf knallen.' Kaoru biss sich auf die Unterlippe.

"Kyo liebt Toshiya?" Nach kurzer Zeit hatte der Drummer seine Fassung wiedergefunden.

"Ja."

"Das ist nicht gut!" flüsterte der Jüngere.

Er dachte eine Sekunde nach und erklärte: "Ich werde mit Toshiya reden."
 

~~*~~
 

"Guten Morgen Schlafmütze!" lächelte Shinya als sich Totchi neben ihm auf dem Sofa niederließ, sich zu ihm rüberbeugte und ihn sanft küsste.

"Morgen!" erwiderte Toshiya mit einem verträumten Lächeln als sich die beiden wieder trennten. Miyu lag neben Shinya auf der Couch und genoss es gekrault zu werden.

"Kaoru hat angerufen."

"Ehrlich?"

Shinya nickte.

"Wir müssen reden."

Der ältere Musiker nickte. Er setzte sich seitlich, legte einen Arm auf die Rückenlehne und blickte seinen Freund an.

"Kyo. Also es ist so, dass er wohl deshalb so heftig reagiert hat, weil er sich verliebt hat."

"In wen?"

"In dich!"

"Mich?"

"Ja und es ist ihm ja auch nicht zu verdenken, oder?"

"Jetzt verstehe ich." stammelte der Bassist.

"Was soll ich denn jetzt machen?" fügte er hinzu, doch sein Liebster konnte darauf nichts erwidern. Toshiya traten die Tränen in die Augen, er wollte nicht, dass jemand wegen ihm unglücklich ist. Vor allem nicht Kyo, das hatte er nicht verdient. Es tat ihm in der Seele weh, wenn er sich vorstellte, dass er Kyo weh tat, wenn auch ohne die geringste Absicht. Und es schmerzte ihn auch, dass er nichts davon mitbekommen hatte, wie Kyo empfand. Hatte er ihm Hoffnung gemacht? Totchi biss sich auf die Lippen. Hatte Kyo all die zärtlichen freundschaftlichen Gesten missverstanden? Wie grausam, warum hatte er denn nie etwas gesagt? Das war typisch Kyo, er litt lieber als über seine Gefühle zu sprechen. 'Dummkopf!' Gleichzeitig liefen ihm die Tränen über sein schönes Antlitz.

"Hey... ganz ruhig mein Schöner!" Shinya rutschte näher an Toshi heran und zog ihn in seine Arme. Beruhigend strich er ihm über den Rücken.

"Warum hat er nie was gesagt?" schluchzte Toshiya.

Shin tröstete Totchi so gut es ihm möglich war.

'Wie soll Dir en grey das überstehen?' Selbst wenn er und Totchi miteinander umgingen, als wäre nichts, sie könnten Kyo nicht belügen, er hatte es gehört und Kyo würde es sicher nicht vergessen. Er hatte Angst vor der Reaktion ihres Sängers, denn er konnte sich vorstellen wie es sein musste Toshiya zu verlieren. Es war ihm zwar noch nicht passiert, aber es war das wovor er Angst hatte. Und er wusste auch, dass er nicht damit klar käme Totchi bei einem anderen glücklich zu wissen. Wenn es umgekehrt wäre, er an Kyos Stelle, dann würde er die Band verlassen. 'Wird Kyo uns verlassen?' Weiter strich er beruhigend über Toshiyas Rücken.

"Es wird alles wieder gut!" erklärte der Drummer.

'Das glaubst du doch selbst nicht!' dacht er sich gleichzeitig. Nur langsam schien der schluchzende, zitternde Körper sich wieder zu beruhigen.

'Wenn Kyo geht, dann ist es das Ende. Natürlich sind wir alle wichtig für Dir en grey, aber er ist unsere Stimme! Das, was uns am charakteristischsten beschreibt.' Nun wirkte er richtig besorgt, denn auch Toshiya blickte ihn nun wieder an.

"Morgen ist der Fernsehauftritt, ne?" fragte der Bassist.

"Hm."

"Ich werde gleich nach Hause gehen. Morgen sollten wir beide ausgeschlafen sein." Er lächelte Shinya an. Dann schmiegte er sich wieder an seinen Freund. Er fing seine Lippen mit den seinen ein. Als er seine Zunge fordernd zwischen Shinya Lippen schob, erntete er ein leises Seufzen. Dann wanderten seine Lippen über Shinyas Hals und er saugte dort sanft. Shinya legte den Kopf zurück und flüsterte: "Bitte, du machst mir nen Knutschfleck!"

Toshiya kicherte.

"Dann musst du ihn eben überschminken!"

Zufrieden ließ er von dem Jüngeren ab und betrachtete sein Werk!
 

~~*~~
 

Dies Handy klingelte und der Gitarrist rief: "Kao!" Er angelte nach seinem Mobiltelefon und ging dran.

"Ja?"

"Du musst pünktlich sein, es ist ne Live-Show und wir werden vorher noch eingewiesen." erklärte Kaoru.

"Ist in Ordnung! Ich werde pünktlich sein!"

"Gib mir Kyo bitte!"

Der Rothaarige stutzte, reichte dann aber sein Handy an den Sänger weiter.

"Er will dich sprechen."

"Kyo?"

Der Angesprochene schwieg, er war nicht sicher, ob er mit ihrem Leader sprechen wollte.

"Es tut mir leid!" sagte der Leader unvermittelt.

"Kao ich will nicht mit dir darüber reden." Er konnte kaum sprechen, weil er sich beherrschen wollte. Er wollte seine Wut nicht an Kaoru auslassen, ihm nicht zeigen, dass es ihm nicht gut ging. Er wollte nichts sagen, was ihm später leid tun könnte und vor allem wollte er nicht, dass Kao sich um ihn sorgte, denn das hatte er zu oft.

"Ich verstehe, aber du wirst nichts Dummes tun, ja?"

Kyo wusste genau worauf Kaoru anspielte.

"Wundert mich, dass du Die noch nicht angewiesen hast mir alle gefährlichen Dinge weg zu nehmen."

"Das ist nicht lustig! Du weißt wie ich darüber denke." ermahnte Niikura ihn. Dann machte er eine Pause, ehe er flüsterte: "Ich vertraue dir, enttäusch mich bitte nicht!"

Kyo musste schlucken. Hätte er es nicht vorher schon gewusst, dann wäre ihm spätestens jetzt klar gewesen, wie besorgt sein Freund war. Nicht nur um Diru, um ihn. Es war ein Schatten der Vergangenheit, der Kyo an Kaoru band. Niemand außer ihnen wusste davon. Kyo schämte sich, als ihm einfiel, dass er nur wenige Stunden zuvor bei Die gesagt hatte, er könne nicht auf Kao zählen. Hatte er wirklich gedacht, dass Kao eher zu Totchi halten würde? Er erkannte, dass er durch dieses Chaos alles so gesehen hatte, wie es nicht war. Shinya war nicht der Böse, der ihm Totchi kaltblütig weggenommen hatte und Kao nicht derjenige, der ihn hinterging.

"Kyo?"

"Ja?"

"Gib mir bitte Die noch mal."

Kyo gab das Gerät an Die weiter. Plötzlich sah er alles so klar. Kaoru hatte ganze Arbeit geleistet. Er wusste immer welche Knöpfe er drücken musste.

"Kyo?"

"Hast du was gesagt?"

"Ich werde jetzt zu mir fahren und dann zum Sender. Kommst du klar?"

Kyo nickte. Vielleicht war es gut, wenn er etwas für sich war. So hatte er Zeit sich zu überlegen, wie es weitergehen konnte.

Die ging und in Kyos Wohnung herrschte Stille.
 

*Flashback*
 

"Kyo?"

Kaoru sperrte die Wohnung des Sängers mit dem Zweitschlüssel auf und rief in die Stille. Es kam keine Antwort, doch da seine Schuhe da waren, trat der Gitarrist ein. Wahrscheinlich hört er Musik oder schläft. Kyo war nicht im Wohnzimmer, auch nicht in der Küche oder dem Schlafzimmer. Die Tür des Badezimmers war geschlossen. Kaoru klopfte.

"Kyo, bist du da drin?" Er umfaßte die kühle Klinke und drückte sie nach unten. Die Tür tat sich auf und Kao erblickte seinen Freund in der Badewanne. Das Gesicht des Sängers war weiß, seine Lippen blau angelaufen und seine Augen rot und vom Weinen verquollen. Er zitterte. Kaoru kam zur Badewanne und fühlte das Wasser. Eiskalt.

Als nächstes griff Kao dem Sitzenden unter die Arme, zog ihn aus der Wanne und wickelte ihn in ein Handtuch. Kyo wehrte sich nicht, er wirkte fast wie eine leblose Puppe. Kaoru kniff die Augen zusammen und drückte seine Hand auf Kyos Hals. Der Puls seines Gegenübers raste. Dann sah er seinem Freund in die Augen. Erweiterte Pupillen. Der Gitarrist seufzte und öffnete die Toilette. Beide hockten neben der Schüssel und Kaoru brachte Kyo dazu seinen Magen zu entleeren. (Bäh... ich will das jetzt net weiter vertiefen...)

"Was machst du nur für Sachen?" Kaoru klang so traurig, dass es Kyo fast das Herz brach.

"Ich will nicht mehr." Diese Worte des zierlichen Sängers waren kaum mehr als ein Flüstern.

Kaoru funkelte ihn an.

"Es ist aus. Ich wurde gnadenlos verarscht, war nur zu verliebt um es zu merken. Life sucks!"

Ein lautes Klatschen war zu hören, darauf folgte Schmerz. Kaorus Hand hatte Kyo vollkommen unvorbereitet getroffen. Nie zuvor hatte Niikura die Hand gegen ihn erhoben. Geschockt sah ihn der Blonde an. Kaoru liefen Tränen über die Wangen.

'Was ist mit Kao? Er ist so anders als sonst.' Kaoru, der sonst immer beherrscht, manchmal sogar arrogant oder desinteressiert wirkte, war ausgeflippt.

Kyos Hand wanderte zu seiner Wange. Sie war im Vergleich zu seinem restlichen Körper heiß.

"Es tut mir leid. Ich hätte dich nicht schlagen dürfen. Verzeih mir, aber..." Kaorus Stimme brach, er begann zu weinen.

"Ich könnte es nicht ertragen dich zu verlieren."

Dann schlang Niikura seine Arme um den Kleineren, der noch immer nicht verstand. Kyo strich seinem Bandkollegen über den Rücken. Als dieser sich wieder beruhigt hatte, löste er die Umarmung und flüsterte: "Ich habe schon mal jemanden auf diese Art verloren. Das ist einfach nur feige!"

Kyo begann zu verstehen. Er hatte eine alte Wunde aufgerissen.

"Willst du drüber reden?"

"Hm... er war der wichtigste Mensch in meinem Leben. Jemand, der immer da war, wenn ich ihn brauchte, jemand der alles über mich wusste. Ich liebte ihn sehr, aber er mich scheinbar nicht genug. Er war eifersüchtig und es kam öfter zu Auseinandersetzungen."

Kaoru machte eine Pause und schloss die Augen. Ehe er weiter sprach, zündete er sich eine Zigarette an.

"Wir schrien uns an, taten uns gegenseitig weh, aber trotzdem trennten wir uns nicht. Eines Abends war er ziemlich betrunken, hatte auch anderes eingenommen und als ich heimkam fand ich meine Wohnung total verwüstet vor, meine Gitarre zerstört, Bilder von mir und Freunden zerrissen, meinen Badezimmerspiegel zertrümmert. Er war auch da, ich schrie ihn an, dass ich ihn hassen würde und ihn nie wieder sehen wolle. Ich habe viele Dinge gesagt auf die ich nicht stolz bin. Er fragte ob ich sicher sei und ich erwiderte er solle sterben! Tja und das tat er dann auch."

Kaoru drückte die Zigarette aus.

"Wie dumm, sein Leben einfach so weg zu werfen."
 

*Flashback Ende*
 

Kyo wurde durch das Geräusch des anspringenden Videorecorders zurückgeholt. Die hatte ihn programmiert. Der blonde Sänger schaltete das Gerät an und landete auf dem Sender, der das Interview ausstrahlte. Eine männliche Stimme kündigte die Vier an, wohl die des Moderators.

"Heute habe ich die große Ehre vier der fünf Mitglieder von Dir en grey bei mir zu Gast zu haben. Hier sind sie: Die, Toshiya, Kaoru und Shinya!"

Applaus eines begeisterten Publikums ertönte.

"Setzt euch doch bitte!"

Seine Bandkollegen bedankten sich und begrüßten den Moderator.

"Könnte ich vielleicht jemanden grüßen?" fragte Die nun.

"Klar!"

"Prima, ich wollte sowas schon immer mal machen. Also... ähm... ich grüße Kyo, der leider nicht hier sein kann." Grinsend winkte er in die Kamera.

"Wie geht es eurem Sänger denn? Es gab ja in der letzten Zeit einige Gerüchte über sein Befinden."

"Er erholt sich ausgezeichnet von der Operation." erklärte Kaoru.

Einige banale Fragen wurden gestellt. Alles in allem ein wenig spektakuläres Ereignis. Shinya war von allen wie immer am Schweigsamsten, meist antworteten Die oder Kaoru.

"Ich möchte gerne etwas sagen!" meldete sich Shinya nun doch zu Wort.

"Ich werde die Band verlassen!" Eine unangenehme Stille herrschte.

Kyo war aufgeschreckt.

"Was?" kam es von Toshiya. Seine Stimme zitterte.

"Wir sollten darüber reden, aber nicht jetzt und nicht hier!" versuchte Kaoru die Situation zu beruhigen.

"Shinya macht sicher nur Spaß! Niemand denkt hier daran die Band zu verlassen." erklärte Die.

"Nein das ist mein voller Ernst." Der Drummer beharrte auf seiner Meinung.

"Ich denke wir sollten uns alle beruhigen. In Ordnung... warum wollen Sie die Band denn verlassen. Ich denke, Sie schulden ihren Kollegen und auch ihren Fans diese Erklärung." meinte der Moderator schwach. So hatte er sich das sicher nicht vorgestellt, aber wenn sich in seiner Show Dir en grey trennen, dann würde man sie wenigstens nicht vergessen.

"Tu das nicht, Shinya." flehte nun Toshiya fast.

Kyo hörte, dass er den Tränen nahe war und es zerriß ihm fast das Herz. 'Was zum Teufel glaubt Shinya, was er da macht?'

"Shinya!" Kaorus Stimme klang hart und erstickte den Rechtfertigungsversuch des Drummers.

"Wir brechen die Show ab! Es tut mir sehr leid, aber so hat das keinen Sinn." erklärte der Leader. Der Moderator nickte verständnisvoll und sagte die Werbung an.

Kaoru, Die, Toshiya und Shinya verließen das Studio eilig. Sie fuhren mit Dies Wagen, ohne sich umzuziehen, abzuschminken oder ähnliches. Keiner sagte was. Von Totchi kam ein gelegentliches Schluchzen. Kaoru saß neben ihm und hatte den Arm um ihn gelegt.

"Wohin?" fragte Die nach einer Weile.

"Zu Kyo!" war die knappe Antwort.

Die nickte.
 

Nachwort: Wie soll ich da bloß wieder rauskommen? *lach* Was hab ich mir nur dabei gedacht sowas zu schreiben? *drop*

Stunden danach

Gott, ich schreibe ja immer noch dran... *lach* Alles weitere am Schluss. Ich widme dieses Kapitel folgenden Personen: Pis-chan (du schreibst die schönsten Die+Kao-Ffs), Daisuke_Andou (danke fürs Betalesen, ich hab versucht eure Kommentare und Anmerkungen zu berücksichtigen. *ls*), Kamika27, O-ren und Angel-Aika, Sianna (meine treue Leser, die mir mitteilen, wie es ihnen gefällt) und Shini-chibi.
 

Baibai, Furu!
 

Stunden danach...
 

Die steckte den Zweitschlüssel, den Kyo ihm gegeben hatte, ins Schloss und öffnete die Tür. Er ließ die anderen drei Männer eintreten und folgte ihnen dann.

"Kyo, ich bin wieder da! Ich hab die anderen mitgebracht."

Ein gleichgültiges Knurren erklang, gefolgt von einem: "Was du nicht sagst."

Kaoru führte Toshiya zu einem der Sofas und ging dann in die Küche, wo er ein Glas mit Wasser füllte. Er kehrte zurück und reichte es dem Bassisten mit einer Tablette.

"Hier! Das wird dich beruhigen."

Die beobachtete das Szenario. Shinya stand auf der anderen Seite des Raumes und hantierte mit seinem Handy, scheinbar beantwortete er Sms. Kyo schaltete durch die Programme.

"Kannst du das nicht ausmachen?"

"Nein, ich find es interessant. Wir sind Thema Nummer eins auf allen Musiksendern. Schau!"

Der Sänger stoppte und tatsächlich lief ein Bericht über Dir en grey.

"Die Ratten verlassen das sinkende Schiff! Nach Meinung einiger Musikjournalisten ist die offenbar spontane Aktion des Drummers das Ende von Dir en grey. Die Erfahrung hat gezeigt, dass viele Gruppen nach Weggang eines Mitgliedes nicht wieder an frühere Erfolge anknüpfen konnten. Andere glauben, dass es sich um eine Promoaktion handelt, da die Gruppe in der letzten Zeit nicht durch musikalische Aktivitäten auffiel."

Shinya starrte auf den Bildschirm. Man sah ihm an, dass der Vergleich mit einer Ratte nicht in seinem Interesse war. Kyo schaltete weiter.

"Die heftige Reaktion des Drummers von Dir en grey in einer Liveshow war sehr überraschend. Der junge Mann galt bisher als eher zurückhaltend. Freunde von Shinya bestätigten uns, dass er sich öfter unwohl fühlte und über einen Ausstieg nachdachte. Hierzu haben wir einen Psychologen befragt und ihm Szenen mit Dir en grey gezeigt."

Es folgte eine Szene in der Kaoru und Die Shinya während einer Pause bei einem Videodreh ärgerten und die anschließende Analyse durch den Fachmann.

"Sie können die defensive Körperhaltung fast immer bei ihm wahrnehmen. Ebenso die Anspannung. Sie können sich vorstellen, dass man dies irgendwann leid wird. Selbst Kleinigkeiten werden irgendwann als Mobbing empfunden. Demnach versucht der junge Mann lediglich einem für ihn unangenehmen Zustand zu entgehen."

'Fühlte sich Shin wirklich so?' Die wollte darüber nachdenken, doch das Klingeln von Kaorus Handy brach seinen Gedankengang.

"Ja?"

Eine kurze Pause folgte. Die beobachtete die Miene seines Freundes. Kein erfreulicher Anruf.

-Nein, ich bin immer noch Gitarrist bei Dir en grey. Meine Meinung bezüglich deines Angebotes bei euch zu spielen, hat sich nicht geändert.-, erklärte der Leader gelassen.

+Jemand, der versucht Kaoru abspenstig zu machen. Scheinbar sind wir jetzt zum Abschuss freigegeben.+ Die legte nachdenklich die Stirn in Falten und bemerkte, dass Kyo den Ton leiser gemacht hatte, wohl um besser am Gespräch des Gitarristen teilhaben zu können.

"Lass uns ein anderes Mal darüber reden." Danach verabschiedete sich Kaoru, doch sein Handy ertönte erneut.

"Hallo Yoshiki! ... Ja, ich weiß. Wir sind gerade bei Kyo um zu besprechen wie es weitergehen soll. ... Hm, nein noch brauchen wir keinen Ersatz für Shinya, aber danke für das Angebot. ... Wie du es schon sagst, es wäre ein ziemlicher Verlust. Hör zu ich halte dich auf dem Laufenden."

Dann schaltete er sein Handy aus und steckte es weg. Doch prompt läutete Shinyas Telefon.

"Mutter? ... Nein es geht mir gut, macht euch keine Gedanken."

Shinya spürte die Blicke der anderen auf sich ruhen, einzig Kyo sah ihn nicht an, doch das machte momentan keinen Unterschied.

"Ich kann im Moment nicht gut reden, ich ruf dich später an, ja?" Auch er schaltete sein Handy aus.

Schweigen. Dann wurde es Die zuviel.

"Was hast du dir eigentlich bei der Aktion gedacht?"

Alle sahen ihn überrascht an. Irgendwie hatten scheinbar alle erwartet, dass Kaoru das Gespräch starten würde.

Der Angesprochene seufzte.

"Ich will nicht der Grund sein, dass es einem in der Band schlecht geht. Und ich kann nicht auf Kosten eines Dritten glücklich sein."

"Hast du dir dabei auch mal überlegt, wie es mir dabei geht?", flüsterte nun Toshiya.

Shinya erwiderte nichts.

"Das war wie ein Schlag ins Gesicht!", führte Totchi fort und blickte zu Boden.

Der zierliche Drummer schritt durch den Raum und ging vor dem Dunkelhaarigen in die Hocke. Seine schlanken langen Finger strichen über die schöne Wange des Älteren.

-Ich liebe dich, Toshimasa! Daran ändert das alles nichts. Dir weh zu tun kommt mir gar nicht in den Sinn, aber du wirst mir doch zustimmen, dass es für Dir en grey besser ist.-

Traurig blickte Toshiya den Mann vor sich an. Tränen liefen ihm über die Wangen und er schmiegte sein Gesicht an die Hand.

"Wegen dir ist Toshi traurig, was du erzählst ist doch absoluter Mist!", mischte sich nun Kyo ein.

Shinya erhob sich und ließ sich neben seinem Freund auf dem Sofa nieder. Er legte seinen Arm um die Taille des neben ihm sitzenden und blickte nun zum Sänger.

"Wie meinst du das? Was sind deiner Meinung nach meine Gründe?"

Kyo zuckte die Schultern. "Du hast vielleicht andere Gründe und schiebst deine Sorge um mich vor?"

"Du kannst denken was du willst, aber ich habe mir einfach vorgestellt, wie ich an deiner Stelle handeln würde. Ich könnte ihn nicht aufgeben und würde Diru verlassen. Und ich bin zu dem Schluss gekommen, dass ich als Drummer leichter zu ersetzen bin als du!"

Shinya schloss die Augen.

"Uohouhouh... jetzt mal ganz langsam! Erklärst du uns hier gerade, dass du glaubst, dass Kyo wichtiger für Dir en grey ist als du?" Die klang ungläubig, doch das resignierende Nicken des Jüngeren sorgte dafür, dass er sich erstmal eine Zigarette anzünden musste. (Gewisse andere Leute bräuchten jetzt erst einmal nen Toast! *lach*)

"Kyos Stimme ist das, was man mit uns verbindet. Er schreibt die Texte und wenn wir mal ehrlich sind, dann wären wir ohne ihn nicht mehr Dir en grey. Natürlich ist jeder von uns wichtig, aber mit einem anderen Sänger würde sich alles unweigerlich verändern." Shinya klang nun traurig und er spürte, dass Toshiyas Weinen zunahm. Er wusste, dass Toshiya nicht gerne über ein Ende von Dir en grey nachdachte, geschweige denn sprach.

"Und dann dachtest du, es sei besser du würdest gehen? Dass dies die einzige Möglichkeit für Dir en grey sei? Vielleicht hättest du drüber nachdenken sollen, dass meine Denkweise ganz anders ist als deine." Das klang sehr harsch.

"Kyo!" Kaoru mischte sich ein. "Natürlich hättest du erst mit uns reden sollen. Dein Auftritt in der Liveshow war ziemlich unschön. Es wirft ein schlechtes Licht auf uns."

"Was hätte ich eurer Meinung nach sonst tun sollen?" Shinya war genervt und war es leid sich zu rechtfertigen. Er wollte nur das Beste für alle, doch scheinbar schien das niemand zu verstehen.

"Hör zu Shinya. Ich denke es muss eine andere Lösung geben. Wir sind keine Band, die aus zusammengewürfelten Künstlern besteht. Dir en grey ist mehr als nur eine Band. Wir wollen dich nicht verlieren. Nicht nur, weil du der beste Drummer bist, den es gibt. Du bist unser Freund!" Kaorus Worte machten es Shinya nicht leicht, auf seiner Meinung zu beharren.

"Wenn einer die Gruppe verlassen sollte, dann ich!" erklärte Toshi unvermittelt.

"Herrje, jetzt fängt der auch noch an!" Die schlug theatralisch die Hände über dem Kopf zusammen.

"Ihr kennt euch länger. Ich meine..."

Weiter kam er nicht, denn Kyo ergriff das Wort erneut.

"Sei nicht albern! Niemand wird Dir en grey verlassen! Zumindest nicht heute und nicht wegen mir!" Mehr hatte er dazu nicht zu sagen.

"Wie stellst du dir das denn vor? Ich kann nicht einfach zurück.", erklärte der Jüngste, was Toshiya aufschluchzen ließ.

"Bitte Shin... lass mich nicht allein."

Shinya setzte sich neben ihn, schloss ihn in die Arme und strich ihm zärtlich übers Haar. Dann flüsterte er: "Du bist doch nicht allein und wir werden uns auch weiterhin sehen."

"Aber es wird nicht so wie bisher sein."

Der Bassist weinte ungehemmt und der Drummer war kurz davor alles zu sagen nur um Totchi glücklich zu machen.

"Ich bring dich nach Hause! Es war ein harter Tag." meinte er schließlich und Toshiya nickte.

"Ich fahr euch schnell!" bot Die an und kurz darauf verließen die Drei Kyos Wohnung.
 

~~*~~
 

"Wie wird es jetzt weitergehen?"

"Keine Ahnung... das hängt von dir ab, Kyo."

"Warum von mir?"

"Naja... wirst du damit klarkommen die Beiden zusammen zu sehen oder hat Shinya recht und muss er gehen?"

Kyo dachte lange nach. Er wollte Shinya nicht gehen lassen, eigentlich wünschte er sich nur, dass sich nichts verändert. Er fühlte sich schuldig. Warum hatte er sich nur in Toshiya verliebt? Konnte er sich nicht einfach wieder entlieben?

"Meinetwegen kann er bleiben. Ich werde schon klar kommen.", nuschelte der Sänger.

Kaoru kam zu ihm und legte seinen Arm um den kleineren Mann. Und dass sich dieser nicht gegen diese Berührung wehrte war ein deutliches Zeichen dafür, dass es für Kyo schwerer war als dieser zugab.
 

~~*~~
 

"Hört zu..." Die machte eine wohlüberlegte Pause. Toshiya wie auch Shinya hörten ihm zu. Also sprach er weiter: "Gebt ihm einfach Zeit. Er wird es sicher akzeptieren. Das Letzte, was er will ist, dass Toshiya unglücklich ist. Shinya, bitte halt dich einfach zurück. Wenn du Dir en grey verlassen willst, dann nicht deswegen." Damit parkte Die seinen Wagen vor dem Gebäude in dem Toshiyas Wohnung lag und verabschiedete sich.
 

~~*~~
 

"Bin wieder da!" stellte Die fest und erkannte, dass Kaoru noch nicht gegangen war. Er saß auf dem Sofa und schien zu arbeiten. Die musste lächeln, immer wenn alle anderen ausflippten blieb Kaoru ruhig. Er war beherrscht und selbst, wenn es in ihm brodelte, ließ er es sich nicht anmerken. Kaorus Handy lag auf dem Tisch, war lautlos und leuchtete auf. Doch scheinbar hatte Kaoru keine Lust zu telefonieren. Wahrscheinlich wusste nicht einmal er, der sonst auf alles eine Antwort hatte, was er auf die Fragen antworten sollte. Kyo starrte das Handy an. Er konnte es sehen, weil es wild leuchtete.

"Mann!!!" Er ergriff das Handy und drückte den Anruf einfach weg. Kaoru konnte sowas nicht, er ignorierte die Anrufe einfach, aber er drückte niemanden weg.

Die ließ sich neben Kaoru nieder und legte seinen Arm um dessen Taille. Fast unmerklich schmiegte sich sein Liebster an ihn. Ihm ging das sehr nahe und scheinbar war er jetzt bereit es zu teilen.

"Du bleibst am besten heute hier, ist schon zu spät." erklärte Kyo und erhob sich dann um in sein Schlafzimmer zu gehen.

"Gute Nacht Kyo!"

"Nacht!"

Die stand auf und zog Decken und Kissen aus einem Schrank im Flur.
 

~~*~~
 

Shinya erwachte am nächsten Morgen, weil ihn Toshiyas kurze Haare kitzelten, da dieser seinen Kopf auf seine Brust gelegt hatte. Seine langen schlanken Finger strichen dem Dunkelhaarigen durchs Haar.

"Wirst du wirklich gehen?"

"Ich wollte dich nicht wecken."

"Hn... hast du nicht." Totchi rutschte nach oben und küsste Shinya sanft auf die Lippen. Als ob er versuchte ihn so zum Ändern seiner Meinung zu bewegen.-

"Toto..." Shinya schob ihn sanft von sich.

"Es ist besser so, wir können nicht so zusammen sein. Das wäre Kyo gegenüber nicht fair."

"Warum? Warum musst du nur so vernünftig sein." Totchi klang verzweifelt und er schloss die Augen, natürlich wollte auch er nicht, dass der Sänger litt, aber im Moment herrschte einfach ein Chaos in seiner Gefühlswelt. Er wusste nicht, wie es weiter gehen sollte.

"Ich verlasse dich doch nicht! Wir werden zusammen sein. Ich habe genug Geld um in der nächsten Zeit nicht arbeiten zu müssen. Und wenn Gras über die ganze Sache gewachsen ist, dann werde ich Yoshiki fragen, ob er nicht eine Gruppe kennt, die einen Drummer braucht."

"Ich kenn da eine! Dir en grey!"

"Toto, mach es mir doch nicht so schwer."

"Ich mach es dir schwer? Ich habe Angst davor dich zu verlieren, du weißt genau, wie beschäftigt wir Musiker sind. Was glaubst du wie oft wir uns sehen, wenn du nicht mehr in der gleichen Band bist? Keiner von uns hatte besonders langlebige Beziehungen geführt, wenn du dich mal erinnerst. Kao und Die schwirrten ja schon immer irgendwie um einander herum und wir anderen hatten hier und da mal mehr oder weniger intensive Beziehungen, aber glücklich waren wir nicht wirklich." Diese Worte des Bassisten prasselten fast ohne Pause auf Shinya hernieder, gefolgt von einem Schluchzen.

Beruhigend strich der Jüngere über den Rücken seines Freundes. Es zerriß ihm das Herz, zumal er langsam daran zu zweifeln begann, ob er sich richtig entschieden hatte.

"Toto? Ich muss nach Hause. Ich muss mich um Miyu kümmern."

Toshiya nickte und drehte sich weg.
 

~~*~~
 

Shinya hatte einige Nachrichten auf seinem Anrufbeantworter, aber ähnlich wie Kaoru wusste er nicht, was er sagen sollte. Miyu wuselte aufgeregt um ihn herum. Er versorgte den Hund und ging dann duschen. Als er sein Spiegelbild erblickte war ihm danach zu heulen. Er starrte sich lange an. Einerseits war er so unendlich glücklich, weil er Toto hatte, der seine Gefühle erwiderte, aber andererseits war er tieftraurig. Er hatte sich nie zuvor Gedanken darüber gemacht, dass er einst nicht mehr der Drummer von Diru sein könnte. Und obwohl er nur das Beste für alle wollte, tat er allen weh. Am meisten schmerzte es ihn, dass Toshiya seinetwegen weinte. Als er sich einen Tee kochte klingelte es. Überrascht stellte er fest, dass Kaoru vor seiner Tür stand. Ohne auf eine Einladung zu warten, trat der Ältere ein. Er ließ sich auf dem Sofa nieder und zog seine Zigaretten hervor. Normal rauchte Kaoru nie in Shinyas Gegenwart, da er wusste, dass jener dagegen war. Doch heute war ihm alles egal. Somit ignorierte er Shins tadelnden Blick, er brauchte etwas, das seine Nerven beruhigte. Shinya ging in die Küche und holte einen Aschenbecher. Den hatte er sich gekauft nachdem irgendwer auf einer Party bei ihm auf die Idee gekommen war seine Pflanzen als Ascher zu verwenden. Dann öffnete er demonstrativ das Fenster.

"Wir müssen reden! Ich beschwöre dich..."

"Wenn du wegen meines Ausstiegs kommst, dann spar dir deinen Atem lieber."

"Aber..."

"Nein, es gibt keine andere Möglichkeit. Ich habe mir darüber mehr als einmal den Kopf zerbrochen und verschiedene Szenarios durchgespielt."

Kaoru nickte, dennoch war er nicht bereit sich einfach so abwimmeln zu lassen.

"Wir können dich nicht einfach so ersetzen."

"Ach, komm schon Kaoru! Es gibt einige Drummer, die mindestens genauso gut sind wie ich, ich bin nicht perfekt."

"Nein, aber Dir en grey zeichnet sich auch nicht dadurch aus, dass wir fünf perfekte Solokünstler sind. Es gibt auch bessere Sänger als Kyo, bessere Bassisten als Totchi, bessere Gitarristen als Die und..."

"Was? Bessere als dich? Das halte ich für ein Gerücht. Du weißt, dass du gut bist, bist nur etwas zu bescheiden. Du gibst immer hundert Prozent."

"Hör zu... bitte überleg es dir doch noch einmal. Wenn du es nicht für mich oder die Band tust, dann für Toshiya."
 

~~*~~
 

"Un, hast du die Adresse aufgeschrieben? Bringst du Manabu dann vorbei?"

Eine kurze Pause erfolgte, dann meinte Die: "Bis dann, ich freu mich so auf den Kleinen." Die legte auf. Miki würde seinen Sohn bei Kyo vorbei bringen und obwohl Die nicht sicher war, ob der Kurze jetzt nicht zuviel wurde, aber er konnte seinem Freund jetzt nicht mehr absagen.

Kurz nachdem Kaoru von Shinya zurückkehrte, klingelte es. Die öffnete die Tür und ein kleiner, dunkelhaariger Junge klammerte sich an sein Bein.

"Onkel Dai!"

Mikio lächelte entschuldigend.

"Manabu! Lass ihn am Leben sonst brauch ich nen neuen Babysitter."

"Papa, holst du mich wieder ab?"

Mikio ging in die Hocke, strich seinem Sohn über den Kopf und meinte dann: "Natürlich. Das weißt du doch. Versprich mir, dass du lieb sein wirst!"

"Hai!" Das Kind strahlte übers ganze Gesicht und fügte dann hinzu: "Bis bald Papa!" Anschließend ließ er Dies Bein los und stapfte einfach in die Wohnung, die Schuhe ließ er achtlos in dem kleinen Flur liegen.

"Ich hoffe er macht nicht zu viele Unannehmlichkeiten. Hier ist etwas Geld, dann könnt ihr was unternehmen!" Mikio drückte Die ein Bündel Geldscheine in die Hand, doch dieser blickte ihn skeptisch an.

"Ich brauch dein Geld nicht Miki-chan!"

"Dann nimm es als Entgelt für deine Nerven!"

Dann verabschiedete sich Mikio und Die folgte dem Kind in Kyos Wohnzimmer. Kaoru saß auf dem Sofa und Manabu beobachtete ihn kritisch. Auch Kyo wurde beäugt.

"Ma-chan? Das sind Kaoru und Kyo! Das hier ist Kyos Wohnung."

Der Junge stand neben Die und schien von den beiden Fremden nicht wirklich beeindruckt zu sein. Manabu lief zu seinem Rucksack, zog einige DVDs hervor und ließ sich auf dem Boden vor dem Fernseher nieder.

"Onkel Kyo, darf ich Anime schauen?" Die grinste. Manabu hatte Kyo scheinbar als Autorität akzeptiert und die Bezeichnung Onkel zeigte, dass er ihn einfach in die Familie aufgenommen hatte. Kyo hob skeptisch die Augenbrauen und nickte verwirrt. Daraufhin quietschte das Kind und legte eine CD in den Player. Kaoru schien zunächst nicht sicher, ob jemand in Manabus Alter mit der Technik klarkäme, aber der Junge hatte kein Problem.

-Ma-chan? Hast du Hunger?-

Das Kind verneinte und verrenkte den Kopf um so um Die, der in seiner Sicht stand herum zu schauen.

Seufzend ließ Die sich neben Kyo nieder und beobachtete wie Kaoru weiter Lyrics des Sängers las und Anmerkungen machte. +Kao ist so süß, wenn er hochkonzentriert ist.+ Und als ob unsichtbare Wellen von ihm ausgehen, seufzte Kyo schließlich auf. Gerade als Die nachfragen wollte ob etwas nicht stimmte, klingelte sein Handy.

"Andou!" Die klang nicht besonders freundlich, doch sein Tonfall änderte sich sofort.

"Entschuldige. ... Dein Timing ist perfekt. Bist du mit der Arbeit fertig? ... Was hast du vor? ... Ach, sag das ab, ich hab Ma-chan hier. Willst du ihn sehen?" Demonstrativ hielt Die sein Handy aus dem ein lautes Quietschen kam von seinem Ohr weg.

"Wusste ich doch. Also, kommst du vorbei?" Dann nannte er Kyos Adresse und verabschiedete sich.

"Mit wem hast du geredet?" Kaoru sah nur kurz von seiner Arbeit auf.

"Ma-chan, Tante Utako kommt vorbei!"

Das beantwortete Kaorus Frage und er wandte sich wieder seiner Arbeit zu. Doch ein freudiges Kreischen ließ ihn zusammen zucken.

"Schlimmer als Kyo." entfuhr es dem Bandleader, worauf der Sänger mit einem anerkennenden Nicken antwortete.
 

~~*~~
 

Ca. eine halbe Stunde später klingelte es und das Kind und Die sprinteten zur Tür.

"Erster!" schrie Die.

"Du hast auch längere Beine!" schmollte der Junge.

"Hey ihr beiden!" meinte eine mehr oder weniger überraschte Utako. Sie beugte sich zu dem Kind und schloss es in die Arme. Beide schienen enorm glücklich zu sein. Die ließ das Mädchen eintreten und geleitete sie ins Wohnzimmer. Dort wollte sie ihn umarmen, doch er trat einen Schritt zurück.

"Hast du schon geduscht?"

Verwirrt sah ihn die Kleinere an und auch Kaoru und Kyo hatten sich in seine Richtung gewandt.

"Du bist ja charmant!" merkte der Blonde an, doch der Gitarrist ignorierte seinen Einwurf.

"Du bist echt paranoid Daisuke."

"Und?"

Sie antwortete nicht. Das reichte Die aus.

"Sie wird dein Bad benutzen." erklärte Die an Kyo gewandt.

Danach ergriff er Utako an den Schultern und schob die lamentierende in Richtung Bad.

"Ich weiß echt nicht, warum du sowas machen musst. Du siehst nicht schlecht aus, bist intelligent, aber nein. Deine Eltern sind echt nicht zu beneiden." Die sprach diese Worte im Scherz, doch plötzlich riss sich die Jüngere los, drehte sich um und fauchte: "Sei nicht so selbstgefällig. Nur weil ich keine Künstlerin bin, heißt das nicht, dass ich es nicht gern mache. Du stellst mich immer so dar. Entweder als morbid oder als psychopathische Nymphomanin."

"Beruhig dich! Ist doch nur Spaß!"

"Onkel Die? Was ist eine Nymphomanin?" fragte nun Manabu.

Die schob das Mädchen ins Bad.

"Super, seine Mutter wird mich hassen." stöhnte Daisuke.

Der Junge machte nicht den Eindruck als würde er die Frage allzu bald vergessen. Doch Die lenkte ihn mit Eis ab. Als die beiden mit Eis aus der Küche zurückkehrten, tauchte die Frage allerdings wieder auf. Doch auch jetzt hatte Die eine Antwort.

"Das kann dir Onkel Kyo erklären." Die grinste fast ein wenig diabolisch.

Kaoru seufzte auf. Ihn erinnerte die ganze Situation an schwarzer Peter. Es war ziemlich amüsant, solang man selbst außen vor war.
 

~~*~~
 

Toshiya fühlte sich furchtbar. Er sah auch genauso aus. Seine Augen waren verquollen und gerötet. Auch seine Nase war gerötet. Überall lagen Taschentücher und er lag mit angezogenen Beinen im Bett. Langsam kam er zur Ruhe. Vielleicht war es auch einfach, dass ihn die Müdigkeit übermannte. Ihm schmerzte alles, er war so unendlich müde. Er wollte einfach nur schlafen und träumen. Nicht daran denken, dass alles irgendwie schief lief. Und am liebsten nicht mehr aufwachen. Er schloss die Augen und war mir nichts dir nicht eingeschlafen. Es war ein tiefer, wenn auch traumloser Schlaf.
 

~~*~~
 

"So da bin ich wieder!" Utako ließ sich neben Kaoru nieder.

"Dafür verdien ich mir einen Kaffee!" fügte sie hinzu.

Die erhob sich und nahm Manabu mit in die Küche.

"Wo arbeitest du eigentlich, dass unser Die sich so anstellt?" fragte Kyo und machte keinen Hehl daraus, dass er das Verhalten seines Kumpels richtig lustig fand.

"Ich bin in der Ausbildung zur Pathologin."

Nun stand den beiden Musikern die Überraschung ins Gesicht geschrieben. Kyo grinste. 'Wer hätte dem Girlie sowas zugetraut?'

Kyo erhob sich und ging in die Küche.

"Wir müssen reden."

"Ma-chan, geh und bring Utako ihren Kaffee!" Die reichte dem Kind eine Tasse und als der Kurze zur Tür hinaus war fragte er: "Also?"

"Hör zu. Schnapp dir Kao und verschwinde für heute!"

"Was?"

"Ich ertrag euer Geturtel nicht. Ich muss euch nicht sehen um das zu peilen. Diese schmachtenden Blicke, das leise Seufzen. Ihr wart nie so nervig, als jetzt wo ihr versucht mich nicht zu nerven."

Kyo lachte.

"Geht zu dir, zu ihm, meinetwegen in ein Hotel und tut, was ihr wollt. Das Mädel ist okay, ich mag das Kind. Also mach dir nicht zu viele Gedanken. Und sorg dafür, dass unser Leader mal an was anderes denkt."

Nun wurde sein Lachen zu einem anzüglichen Grinsen.

"Du bist ein Schatz, Kyo!"

Die umarmte den kleineren Mann, der es zuließ. Nishimura schob den Anderen von sich und erwiderte: "Ich weiß, aber erzähl es keinem weiter, ich hab nen Ruf zu verlieren."

Der Größere ließ ihn los und nickte. Dann gingen sie zusammen ins Wohnzimmer zurück.

"Ich muss leider noch weg, aber du bleibst bei Kyo und Utako, oder?"

Manabu nickte. Er saß neben Utako und erzählte ihr irgendwas vom Kindergarten.

Der Rothaarige ließ sich neben seinem Liebsten nieder und ergriff dessen Hand. Dieser blickte ihn leicht erstaunt an. Die beugte sich zu ihm herüber und flüsterte: "Lass uns gehen."
 

~~*~~
 

Kaoru ging vor Die die Treppe zu seiner Wohnung hinauf. Schließlich standen sie vor der Wohnungstür. Kaoru suchte an seinem Schlüsselbund den Richtigen. Es klimperte, was bei so vielen Schlüsseln und Anhängern kein Wunder war. Und die Tatsache, dass Die direkt hinter ihm stand und ihn umarmte, machte es ihm nicht leichter sich zu konzentrieren. Er fühlte, dass sich die Hände seines Freundes auf seinen Bauch legten und ihn sanft durch seine dünne Kleidung streichelten. Hinzukommend liebkosten Dies Lippen den Hals von Kaoru. Dieser seufzte leise auf.

"Die... lass uns erstmal reingehen."

Er erntete ein leises Knurren. Dabei wanderten Dies Hände über die Brust des vor ihm stehenden. Sanft schob Kaoru Die mit dem rechten Ellbogen von sich. Dann drehte er sich um und blickte seinen Freund verführerisch an.

"So ungeduldig?"

"Sag nur, du nicht?"

Doch Die erhielt auf diese Frage keine Antwort. Kaoru drehte sich wieder zur Tür um und fand endlich den richtigen Schlüssel. Anschließend ließ er Die eintreten und warf seine Sachen achtlos in die Ecke. Nachdem sie sich ihrer Schuhe und Jacken entledigt hatten, umarmte Kaoru Die stürmisch. Seine Hände wanderten über Dies Arme und schlangen sich schließlich um dessen Hals. Ihre Lippen legten sich aufeinander. Kao schloss genießerisch die Augen als er die Erwiderung seines Kusses spürte. Er fühlte Dies Zunge, die seine neckte und sie verloren sich in einem langen Kuss. Als sie sich atemlos trennten und Kaoru seine Augen wieder öffnete, blickte er in Dies Gesicht auf dem sich sein strahlendes und zugleich verschmitztes Lächeln abzeichnete, das ihn jedes Mal aufs Neue einfing und schmelzen ließ, dieses Lächeln, dem er nicht widerstehen konnte und wollte.

"Na wer ist nun ungeduldig?"

Die Frage blieb unbeantwortet, denn Kaoru ergriff seine Hand und zog ihn ins Schlafzimmer. Dort machte er sich sofort daran Die zu entkleiden, was von diesem natürlich auch sofort erwidert wurde. Zärtlich wurden die Körper mit Händen, Zungen und Lippen erforscht. (Hihi... ich bin jetzt gemein und überlass den Rest eurer Fantasie... ich kann doch sowas net schreiben. *smile* Ich hab die Szene eh nur für meine Betas geschrieben.)

Geraume Zeit später lagen die beiden Gitarristen von Dir en grey schwer atmend nebeneinander. Kaoru bettete seinen Kopf auf Dies Brust und malte mit einem Finger Muster auf dessen Haut. Dabei lächelte er zufrieden und genoss, dass Die ihm über den Kopf strich.
 

Ende des Kapitels
 

Nachwort: Ich hab mir echt einen abgebrochen für das Kapitel und trotzdem kommt es mir so unheimlich nichtssagend vor. Vergebt mir, ja? Ich hatte den Kyo-Fans ja ne Szene versprochen, aber erstmal musste ich die kleine Szene mit Die und Kao schreiben. Aber stellt euch doch mal Kyo als Babysitter vor. *g* Und wieder hab ich keine Frage geklärt. *lach* Ich bin so verpeilt, aber wenigstens bleibt es spannend. *drop* Eigentlich mag ich so häufige Szenenwechsel ja nicht, aber es ließ sich net vermeiden. Gomen ne!

Erwachen

Ich hatte euch versprochen, dass ich weiter schreibe, also tu ich es auch. Für dieses Kapitel habe ich mir viel vorgenommen und ich hoffe, dass ihr alle etwas damit zufrieden seid. *kicher* Gewidmet ist die Story immer noch den gleichen Leuten: Pis-chan, Daisuke_Andou, O-ren, Kamika27, Shini-chibi, Sianna, Angel-Aika , San und Tsukikasumi. *smile* Ich wünsch allen viel Spaß beim Lesen...
 

Mata ne,
 

Furu ^-^
 

Erwachen
 

Dies Wecker ließ die aneinandergekuschelt schlafenden Gitarristen unsanft aus ihren Träumen schrecken.

"Scheiß Teil!", murmelte der Rothaarige gelassen und grabschte über den vor ihm liegenden Kaoru um das lärmende Objekt ruhig zu stellen. Kaoru genoss die Berührung ihrer nackten Körper, die Wärme die von seinem Liebsten auszugehen schien, den Duft, welcher von ihm ausging. Er kuschelte sich näher an den Körper, nicht bereit etwas zu verändern. Dies linke Hand strich über Kaos Brust, seinen flachen Bauch und sein Freund stöhnte erwartungsvoll auf, doch sein Wunsch nach mehr wurde nicht erfüllt.

~~*~~
 

"Onkel Kyo!!! Wach auf!" Manabu sprang auf die Couch auf welcher der blonde Sänger lag und somit auf den zierlichen Vocalist. Obwohl der eigentlich einen sehr tiefen Schlaf hatte, wachte er auf und versuchte das Kind von sich zu schieben.

"Wie spät ist es?", grummelte er.

"Weiß ich nicht, ich kann die Uhr nicht lesen."

Müde machte Kyo die Augen auf und zog sein Handy hervor. Er stellte fest, dass es bereits 9.00 Uhr war und richtete sich auf. Das Kind strahlte und lachte ihn an Dann rief der Knirps: "Frühstück!" Seufzend nickte Kyo. Als er in die Küche kam, stellte er fest, dass auch Utako, die mit Manabu in Dies Bett geschlafen hatte schon wach war. Sie saß in der Küche und trank Kaffee.

"Na, auch endlich aufgewacht?" Sie schenkte dem Sänger Kaffee ein und nahm eine Schale aus dem Schrank. Sie füllte Cornflakes in diese und goß Milch darüber.

"Hier, ich hoffe du magst die!"

"Hai!!!" Manabu setzte sich hin und begann zu essen.

Auch Kyo ließ sich nieder. Er trank den vorgesetzten Kaffee kommentarlos und blickte sich verschlafen um.

'Heute werd ich zu Shinya gehen und mit ihm reden.'
 

~~*~~
 

Shinya war mit Miyu draußen und genoss den langen Spaziergang. Er trug einen grauen Jogginganzug und Turnschuhe. Die Kapuze seines Sweatshirts war tief in sein Gesicht gezogen. Er hatte eine lange Route für ihren morgendlichen Spaziergang gewählt um nachdenken zu können, was er tun sollte und zwar weit weg von seinem Handy, seinen Freunden und den Fans. Er brauchte Zeit für sich. Langsam begann er daran zu zweifeln, dass er sich richtig entschieden hatte. 'Ich muss stark sein... für Diru!'
 

~~*~~
 

"Sollen wir aufstehen?", fragte Kaoru mit noch geschlossenen Augen und kuschelte sich noch enger in die Arme des Rothaarigen, der seinen Kopf als Antwort leicht schüttelte.

"Lass uns noch etwas kuscheln oder...", fügte er hinzu und hauchte einen Kuss auf den Nacken des vor ihm Liegenden. Dieser öffnete die Augen, drehte sich um und gab Die einen langen und zärtlichen Kuss. Er leckte über die geschlossenen Lippen seines Freundes und strich ihm dabei sanft über die Brust. Die keuchte leise in den Kuss. Nach dem Ende des Kusses lächelte der Rothaarige sein Gegenüber smart an und zog ihn an sich. Ihr nächster Kuss war um einiges leidenschaftlicher und aus zaghaftem Streicheln wurde forderndes Massieren, sie pressten ihre Körper aneinander.

Nach einer Weile griff Die in den Haarschopf von Kao und zog ihn sanft nach hinten. Er leckte über den Hals des anderen Gitarristen und ließ diesen leise aufseufzen. Die fuhr mit seiner Zunge über die helle Haut, gierig nach mehr, leckte schließlich am Ohr seines Freundes.

"Was willst du?", flüsterte er heiser.

Kaoru errötete. Noch immer war es ihm peinlich, wenn Die von ihm verlangte es ihm offen zu sagen, doch er war schon zu erregt als dass er jetzt abbrechen wollte.

"Dich!"

Die zog Kaoru auf sich und grinste ihm zu.

"Dann nimm dir, was du möchtest!"

Der Rothaarige zwang den auf ihm Liegenden sich aufzusetzen und strich ihm über die nackten Seiten, woraufhin sein Freund erzitterte. Er setzte sich ebenfalls auf und zog Kaoru in einen weiteren intensiven Kuss. Als sie diesen kurz unterbrachen, flüsterte Andou: "Dreh dich um!"

Kaoru fand sich schließlich mit dem Rücken zu Dies Gesicht auf ihm sitzend wieder. Er war gespannt auf die weiteren Taten seines Geliebten und stöhnte leise als ihn dieser über seine Rückseite strich.
 

~~*~~
 

Nach dem langen ausgedehnten Frühstück machten sich Kyo, Utako und Manabu fertig um das Haus zu verlassen. Kyo hatte fest beschlossen mit Shinya zu reden. So konnte es nicht weitergehen. Manabu ging zwischen den beiden Blonden und hielt ihre Hände fest. Sie wirkten wie eine kleine Familie und obwohl Kyo der letzte Mensch war, der Wert darauf legte, wehrte er sich auch nicht dagegen. Zumal seine Augen immer noch nicht besonders gut funktionierten und er ungern in aller Öffentlichkeit gegen einen Pfosten gelaufen wäre. Dann vernahm er aufgeregte Mädchenstimmen.

"Ist das nicht...?", fragte eine.

"Ich bin mir ganz sicher, genau wie auf dem Foto! Einfach süß!", antwortete ihre Freundin.

"Wir sollten hingehen...", wisperte die Erste erneut.

'Typisch, Dir en grey-Fans sind einfach die Besten! Die erkennen einen egal wie man aussieht, selbst total ungestylt.' Er lächelte als ihm einfiel, dass er gerade diese Anhänglichkeit früher als lästig empfunden hatte. Doch seit seiner Operation sah er all das lockerer.

"Entschuldigen Sie bitte!" Die beiden Mädchen stellten sich Kyo und den beiden anderen in den Weg.

"Du bist doch U-chan, oder?"

Kyo öffnete erstaunt den Mund. 'Die meinen nicht mich?' (Oh Gott, das klingt als denke Kyo es ginge immer nur um ihn. *drop*) Ohne dass er es erwartete, antwortete Utako plötzlich: "Ja bin ich!" Kyo konnte ein leises Schmunzeln in ihrer Stimme hören, genauso aber auch Sehnsucht. Er war ein Profi und konnte hören, was jemand wie sagte, immerhin war es sein Job Emotionen mit der Stimme zu übermitteln.

"Ich find es so schade, dass du nicht mehr als Model arbeitest! Du warst eine der Wenigen, die trotz allem immer cool geblieben sind.", meinte die Eine.

"Gibst du uns ein Autogramm?", fügte die Freundin hinzu.

Die Blondine nickte und unterschrieb auf den dargebotenen Büchern. Sie lächelte.

"Wegen dir wollte ich auch ein Model sein und als du deine Krankheit und deinen Ausstieg aus dem Business öffentlich gemacht hast, habe ich geweint!", setzte eines der Mädchen schließlich an.

"Tut mir leid, aber damals war es einfach alles zuviel. Ich wollte nicht länger nur aufgrund meines Aussehens gemocht werden. Ich wollte zeigen, dass auch ich Träume habe, dass ich nicht nur ein hübsches Anhängsel bin. Und ich wollte einfach, dass jeder sieht, dass modeln harte Knochenarbeit ist. Und teilweise echt menschenunwürdig." Sie lächelte erneut.

"Danke.... Aber solltest du je wieder anfangen, dann werde ich dich wieder unterstützen!" Mit diesen Worten nahm die Erste der beiden ihr Buch und hielt es Kyo hin.

"Kyo-san, könnten Sie mir auch ein Autogramm geben?" Fast schüchtern bat sie ihn darum und war erleichtert, als Kyo lächelnd sein Kanji schrieb. Danach verabschiedeten sich die Mädchen und auch die drei Anderen folgten ihrem Weg.
 

~~*~~
 

Shinya trat aus der Dusche und trocknete sich ab. Er ignorierte gekonnt alle eingehenden Anrufe. Ihm war nicht danach zumute mit irgendwem zu sprechen, ihm war unangenehm, dass sich sogar seine Mutter sorgte. Sie, die sie doch immer missbilligt hatte, was er tat. Langsam zog er sich an und brachte seine Haare in Ordnung. Er dachte an Toshiya. 'Was er wohl gerade macht?'

"Mein Sohn... du weißt, dass niemand glücklicher als ich wäre, wenn du zur Besinnung kommst, aber so eine überstürzte Aktion sieht dir nicht ähnlich. Und es macht dich nicht glücklich, wie es im Moment ist. Und als deine Mutter tut es mir weh... Wenn dich diese Gruppe und deine Arbeit dort glücklich machen, dann will ich, dass du damit weiter machst.", hallten die Worte seiner Mutter in seinen Ohren. Auch ihr Verhalten trug dazu bei, dass Shinya sich unwohl fühlte.

Plötzlich klingelte es und Shinya ging um die Tür zu öffnen.

"K.. Kyo?" Er brauchte einige Zeit um das Auftauchen seines ehemaligen Bandmitgliedes zu verarbeiten.

"Können wir reinkommen, ich muss mit dir reden?"

Shinya nickte, musterte die Begleitung des Sängers und trat zur Seite. 'Ein Kind und ein Mädchen? Passt irgendwie nicht zu ihm.'

Kurze Zeit später saßen alle bei Kaffee, Kakao und Kuchen im Wohnzimmer.

"Hör zu... ich bitte dich bei uns zu bleiben. Du weißt, dass ich sonst nicht bitte. Erinnerst du dich daran, dass ich immer meine Differenzen mit dir hatte. Ich war nicht sicher, ob du das Zeug dazu hast unser Drummer zu sein. Wir sind sehr unterschiedliche Naturelle, aber dennoch wurden wir schnell gute Freunde."

Kyo machte eine wohlüberlegte Pause und sah fragend zu dem Jüngeren. Shinya nickte.

"Wie könnte ich das je vergessen? Ich hielt dich auch nicht unbedingt für einen begnadeten Sänger. Ich fand dich sogar manchmal, wenn du auf der Bühne so weit gingst, dich beispielsweise verletzt hast, hatte ich Angst um dich. Mehr als einmal dachte ich..."

"Was? Dass ich sie nicht alle hab?" Kyo unterbrach ihn und beendete den Satz für Shinya, der zustimmend nickte.

"So hätte ich das nicht unbedingt ausgedrückt, aber ja... Allerdings weiß ich es mittlerweile besser. Ich halte dich sogar für einen genialen Selbstdarsteller. Du weißt ganz genau, wie die Dinge auf andere wirken, die du tust und sagst. Ich halte dich nicht für berechnend, aber ich glaube, dass du andere gern im Glauben lässt, dass du nicht so clever bist."

"Ach wirklich?" Das Kompliment wurde sofort durch ein Grinsen und diese ironische Bemerkung abgemildert, allerdings musste er zugeben, dass es ihm gefiel so offen mit Shinya reden zu können. Das war ein äußerst seltenes Vergnügen, da der Drummer nicht unbedingt aussprach, was er dachte.

"Ne Shin! Was ist nun mit Diru?", kam er schließlich zum Thema zurück.

Der Angesprochene zuckte zusammen.

"Tut mir leid... aber es geht einfach nicht.", nuschelte er kaum hörbar und umfasste seine weiße Teetasse als wäre sie sein wertvollster Besitz.

"Ich versteh dich ja zum Teil, aber..." Weiter kam Kyo nicht.

"Nein.", erwiderte Shinya fest.

Der Sänger nickte verstehend. 'Es hat keinen Zweck, ich kann nichts sagen, das ihn überzeugt. So entschlossen habe ich ihn selten erlebt.' Es machte ihn fast traurig, denn er hasste nichts so sehr wie das Gefühl der Hilflosigkeit, das sich in ihm ausbreitete.

"Tante Utako, isst du das nicht mehr?", fragte Manabu und deutete auf das kaum berührte Stück Erdbeertorte, das auf dem Teller des blonden Mädchens lag. Selbst Shinyas Stück war mehr angetastet.

"Nein Kleiner, iss du es ruhig. Du musst doch groß und stark werden!" Sie lächelte und fuhr dem Knirps durch seine Haare. Kichernd widmete sich das Kind auch dem Stück.

"Als ehemaliges Model kannst du wohl nicht anders, oder?" Shinya blickte sie direkt an.

"Du kennst sie?" Kyo konnte seine Überraschung kaum verbergen. Irgendwie hatte er langsam das Gefühl, dass ihm durch die Tatsache, dass er die Vergangenheit des Mädchens nicht kannte, eine fundamental wichtige Sache entgangen war. (Ich kenn das nur zu gut. Alle reden von was und man selbst kommt sich total doof vor!)

Nach ca. zwei Stunden verabschiedeten sich Kyo, Utako und Manabu von Shinya.
 

~~*~~
 

"Kaoru? Kommt ihr vorbei? Utako muss los." Kyo fasste sich kurz. Kaoru wird es schon verstanden haben.

"Hai... wir kommen dann zu dir! Ich danke dir." Der Violetthaarige lächelte, obwohl er wusste, dass Kyo ihn nicht sah.

Utako verabschiedetes sich schließlich und kaum 20 Minuten später trafen Kaoru und Die ein. Sie wirkten sehr abgehetzt.

"Onkel Dai!!! Ich war mit Kyo und Utako bei einem Mann mit einem voll niedlichen Hund!"

Daisuke Andou hob die Augenbrauen.

"Ihr wart bei Shinya?"

Kyo nickte.

"Hast du was bei ihm erreicht?"

"Nein... leider nicht. Für ihn ist es endgültig." Kyo seufzte leicht. Kaoru verstand.

"Ich muss mal eben telefonieren. Bin im Schlafzimmer." Die und Kyo nickten.

Der Leader ging und rief das Management an um eine Pressekonferenz zu planen. Sie mussten wohl ohne Shinya auskommen, einen neuen Drummer finden... Kaoru konnte seine Tränen kaum zurückhalten. 'Wie soll es nur weitergehen... ohne ihn.'

Ohne es zu bemerken hatte er angefangen zu weinen, ein Weinen ohne jegliches Schluchzen. Über seine Tränen hatte er nicht bemerkt, dass Die im Türrahmen stand, nun zum Bett kam.

"Hey..." Mehr konnte er nicht sagen. Stattdessen nahm er seinen Geliebten in den Arm und drückte ihn fest an sich.

Kaoru beendete das Gespräch, dann begann er schließlich hemmungslos zu schluchzen.

"Es wird ohne ihn nie funktionieren!"

"Schhhht... beruhig dich. Es wird alles wieder gut werden." Er versuchte dabei möglichst sicher zu klingen und zu seinem Glück fragte ihn Kaoru diesmal nicht, wie er sich da so sicher sein konnte. Denn darauf hätte er nichts erwidern können. Kaoru beruhigte sich wieder und wischte sich übers Gesicht.

"Lass uns wieder zu den anderen gehen!", sagte Die und stand auf. Er ergriff die Hände seines Freundes und versuchte ihn auf die Beine zu ziehen.

"Mach dich nicht so schwer!", ächzte der Rothaarige und hatte nun endlich Erfolg. Kaoru grinste ihn schelmisch an. Die beiden Gitaristen kehrten ins Wohnzimmer zurück. Daisuke widmete sich Ma-chan, die beiden spielten mit Kyos Playstation und hatten viel Spaß. Kyo und Kaoru saßen auf dem Sofa und unterhielten sich.

"Ich muss mal Toto anrufen.", erklärte Kaoru irgendwann und ging erneut ins Schlafzimmer. Er wählte schweren Herzens die Nummer des Bassisten. Toshiya nahm ab und beide führten ein eigenartiges Gespräch. Normalerweise war es schwierig für Kaoru auch mal zu Wort zu kommen wenn er mit dem Anderen sprach, doch beim heutigen Telefonat beschränkte sich Toshiya darauf "Hm... ja.. verstehe..." zu sagen. Kaoru trug ihm auf, Shinya zu der für Montag angesetzten Pressekonferenz mit zu bringen.
 

~~*~~
 

Das Wochenende verbrachten Die, Kaoru und Kyo gemeinsam und passten auf Manabu auf. Am Sonntagabend kam schließlich Hinano vorbei und holte ihren Sohn ab. Dabei musterte sie Kaoru und Kyo besonders kritisch, bedankte sich schnell bei Die und ging.

"Hier sieht es aus, als hätte eine Bombe eingeschlagen!", stellte Kao fest.

"Dann sollte jemand was dagegen unternehmen.", meinte Kyo.

Die fühlte sich angesprochen. "Dann macht mal!"

"Ich seh nichts. Soll Kao doch aufräumen, wenn es ihn stört.", erwiderte Kyo keck.

Kaoru seufzte. Er erhob sich.

"Das willst du jetzt nicht ernsthaft tun, ne?" Die schien überrascht, doch noch überraschter war er als Kao seine Hand ergriff und ihn zu sich zog. Seine Arme schlossen sich um den Rothaarigen und hielten ihn fest. "Es wird doch alles wieder gut, oder Daisuke?", flüsterte Niikura. Die legte seine Hände um die Taille des Violetthaarigen und nickte sanft. Schließlich brachte Kao etwas Abstand zwischen sich und seinen Freund, dann gab er ihm einen sanften Kuss auf die wunderschönen Lippen.

"Ich gehe jetzt heim. Schlaft gut und seid morgen um 10 Uhr fertig. Ich werde euch abholen.", erklärte der Bandleader, worauf er von Kyo ein Nicken als Antwort erhielt.

"Du bleibst nicht hier?", wollte Die wissen. Er gab sich Mühe nicht enttäuscht zu klingen. ,Dabei hätten wir heute endlich mal wieder das Bett für uns gehabt, ohne Ma-chan."

Doch Kaoru kannte ihn einfach zu gut, denn er antwortete: "Nein, ich brauch heute Nacht meinen Schlaf!"
 

~~*~~
 

"Shin? Bist du noch wach?" Toshiya wisperte in die Dunkelheit von Terachis Schlafzimmer. Sie lagen zusammen in dem großen bequemen Bett. Totchi kuschelte sich an seinen Geliebten, der ihm nur ein erschöpftes: "Hm?" entgegnete.

"Morgen ist die Pressekonferenz. Was wirst du dort sagen, warum du aufgehört hast?", meinte der Schwarzhaarige schließlich.

"Ich... weiß nicht!" Der Drummer drehte sich um und versuchte einzuschlafen. Er wollte nicht darüber sprechen, geschweige denn darüber nachdenken... Sein Herz sträubte sich so sehr dagegen, dass es fast wehtat. Er konnte Toshiyas Blick auf sich ruhen spüren, obwohl es stockfinster war und er mit dem Rücken zu dem Älteren lag. Obwohl er Toshiya liebte, täuschte er nun vor eingeschlafen zu sein um ihn zum Schweigen zu bringen. ,Tut mir leid Toto...'
 

~~*~~
 

Der Montag war ein verregneter trister Tag. Schon als Toshiya neben Shinya aufwachte, hörte er den Regen, der gegen die Scheiben trommelte. Er stand auf und zog den Vorhang zurück um hinaussehen zu können. Der Himmel war grau und von dunklen Wolken verhangen. Die Straßenbeleuchtung war angeschaltet und er konnte auf der Straße die Leute mit ihren Regenschirmen sehen. Männer mit Aktentaschen und seriösen schwarzen Schirmen, Frauen mit stilvollen zur Kleidung passenden Schirmen, Mädchen mit gemusterten knallbunten Schirmen und Kinder mit Regenmänteln.

Der Bassist streckte sich und gähnte verhalten. Dann wandte er sich um und ging am Bett vorbei ins Bad, wo er ausgiebig duschte.

In der Zwischenzeit stand auch Shinya auf und kochte Tee, fütterte Miyu und bereitete Frühstück vor. Eigentlich hatte er keinen besonderen Hunger, aber die Pressekonferenz würde mit Sicherheit anstrengend und er wusste nicht, wann er wieder dazu käme etwas zu essen. Und außerdem war das Frühstück die wichtigste Mahlzeit des Tages.

Als Toshiya in einen Bademantel gehüllt in die Küche kam, saß der Drummer am Tisch und löffelte lustlos in seinem Müsli. Eigentlich schob er es von einer Seite des Tellers auf die andere und seufzte.

"Ich glaub nicht, dass es besser wird, wenn du es hin und herschiebst!", meinte sein Freund und setzte sich nun auch an den Tisch. Er schenkte sich Milch in ein Glas ein und griff nach einer Banane, die auf einem Obstteller lag.

Erneut seufzte sein Gegenüber auf, begann aber endlich zu essen. Zwischendurch nippte er an seinem ungesüßten grünen Tee. Toshiya fand es besonders niedlich, wenn er dann immer das Gesicht verzog, weil das Getränk doch recht bitter war. Er selbst blieb da doch lieber bei Obst und Milch.

Der Jüngere war fertig und stand auf. "Ich geh ins Bad! Du kannst dich ja schon mal fertig machen."

Toshiya nahm die Zeitung und nickte.

,Ich brauch nur zwei Minuten, ich bin immerhin nicht du!' Er musste grinsen was ihm einen skeptischen Blick seines Freundes einbrachte. Als er hörte, dass die Dusche lief, erhob er sich, warf die Bananenschale auf den Tisch und spazierte ins Schlafzimmer. Er hatte einige Klamotten in Shinyas Kleiderschrank und versuchte nun das richtige zu finden. Irgendwann stand er dann doch fertig angezogen vorm Spiegel und zupfte an seinen Haaren herum.

,Wieso wollen die nicht einmal so, wie ich?', grummelte er innerlich und blickte sein Spiegelbild, so böse er konnte, an.

In just diesem Moment betrat Shinya den Raum. "Ähm... was genau tust du da?" Er grinste, denn der Wechsel von Totos vermeintlich böser Miene zu dem Gesicht das er machte, wenn er sich ertappt fühlte, war einfach nur zu schön.

,Wo sind Kameras wenn man eine braucht?', dachte sich der Drummer. Dann stellte er sich hinter den etwas größeren Freund und umarmte ihn sanft. Mit einer Hand zog er ihn enger zu sich, mit der anderen Hand begann er Toshiyas Haare zu ordnen. Geschickt zupfte er hier etwas und da etwas und beobachtete sein Tun dabei in dem Spiegel.

"So besser?", fragt er schließlich und lächelt Totchis Spiegelbild an.

Dieser nickt und wirft einen Blick auf die Uhr. Du solltest dich langsam fertigmachen. In ca. ner halben Stunde kommen Kao, Kyo und Die um uns abzuholen. Kaoru hält es für das Beste, wenn wir gemeinsam kommen."

Shinya Terachi nickte und wandte sich seinem Kleiderschrank zu.
 

~~*~~
 

Pünktlich um 10.30 Uhr klingelte es. Shinya war fertig, Toshiya zupfte nervös an seinen Haaren rum.

"Du siehst toll aus, sei nicht so nervös, mein Hübscher!", beruhigte ihn sein Freund, während er gleichzeitig seine Jacke überzog. Die kniehohen Stiefel hatte er vorausschauend schon vorher angezogen. Er trug einen kurzen Rock und eine Rüschenbluse, darüber eine enganliegende schwarze Weste. Seine fast weißen Oberschenkel waren umhüllt von einer engmaschigen schwarzen Netzstrumpfhose. Toshiya trug eine enge Hüfthose aus schwarzem Stoff und ein ebenso enganliegendes Oberteil, welches so knapp war, dass ein Teil des gut trainierten Bauches zu sehen war. Auch er zog nun eine Jacke darüber, schlüpfte dann in seine flachen Schuhe. Die beiden verließen die Wohnung.

Vor dem Haus hielt ein schwarzer Van. Die Tür war geöffnet und Die stand rauchend vor der Tür. Nun streckte auch Kaoru seinen Kopf aus dem Wagen.

"Da seid ihr ja endlich! Ich hab schon befürchtet, dass Die sich noch eine ansteckt oder euch persönlich holt." Er versuchte zu lächeln, aber Kaoru wirkte blass und angespannt. ,Bestimmt hat er die ganze Nacht nicht geschlafen!', dachte Shinya besorgt als er hinter Totchi in den Wagen stieg. Die schnippte die Zigarette weg, stieg ein und zog die Tür zu.

Schweigen herrschte, bis schließlich der Fahrer sagte: "Oh je, ab hier wird es schwierig." Das rief Kyo auf den Plan, der bis dato Schlaf vortäuschend, rappelte sich auf: "Was gibt es denn?" Da die Sehkraft des Sängers noch immer etwas schwach war, erklärte Die: "Fans!" Der Wagen hielt und die Dirus konnten sehen, dass einige Angestellte der Plattenfirma die zahlreichen Fans zurückhielten. Einige hatten Schilder dabei.

"Jungs, ihr müsst wohl laufen!" Der Fahrer wandte sich an die Bandmitglieder.

"Ne Kao, was tun wir?", fragte Die schließlich.

"Wir steigen aus, dann verspäten wir uns zwar etwas, aber ohne uns können die ja schlecht anfangen!"

"Okay! Immer dran denken: Immer lächeln!" Mit diesen Worten öffnete Die die Seitentür und sprang mit einem strahlenden Lächeln aus dem Wagen. Er wurde sofort umringt von Fans. Kaoru erhob sich nun ebenfalls, lächelte Toshiya und Shinya aufmunternd an und erklärte: "Los Kyo, du zuerst!" Nachdem der Sänger sich grummelnd an ihm vorbei schob, stieg auch der Violetthaarige aus dem Wagen, gefolgt von den beiden anderen Männern. Als die überwiegend weiblichen Fans Shinya erblickten, konzentrierte sich alles auf ihn.

"Du darfst Dir en grey nicht verlassen!", wurde gefordert. Der Jüngste war es nicht gewohnt, dass ihm jegliche Aufmerksamkeit galt.

Kaoru stand dicht bei seinem rothaarigen Freund, der geduldig Autogramme gab.

"Ich glaub, wir sollten Shinya helfen...", wisperte er schließlich. Die verstand und nickte, dann fasste er Kyo, der drohte in der Menge unterzugehen am Ärmel und zog ihn hinter Kao mit zu Shinya und Toto. Sie nahmen Shin in die Mitte und gingen in der Gruppe zum Eingang des Hotels, wo sie endlich von Sicherheitspersonal in Empfang genommen wurden.

"Warum finden unsere Pressekonferenzen immer in Hotels statt?", murmelte Kyo.

"Ganz einfach, wenn der Tumult bei der Plattenfirma stattfände, hielte das auch andere Produktionen auf.", erklärte Kaoru. Sie wurden schließlich in den großen Saal geführt und nahmen an einem Tisch platz. Kyo, Toshiya, Shinya, Kaoru und Die. Es wurden Fotos gemacht, das Murmeln der Reporter hielt an. Dann stand einer der Reporter auf, Kaoru erkannte ihn als Keita Kitagawa. (Den Namen hab ich erfunden.) Alle anderen schwiegen. Dieser Mann galt als Koryphäe im Business. Wen er nicht mochte, der hatte kaum eine Chance und scheinbar gestand man ihm die erste Frage zu.

"Herr Terachi...", er machte eine Pause. Shinya war bei der Nennung seines Namens etwas zusammengezuckt. "Shinya, ich denke die Öffentlichkeit und besonders die Fans haben ein Recht darauf zu erfahren, was deine Beweggründe sind!", fuhr der Reporter nun etwas freundlicher fort. Man merkte, dass er seine Erfahrung mit den Jungs hatte. Nun blickte er Shinya an.

Die Spannung im Raum war fast greifbar. Shinya verhakte seine Finger miteinander und dann räusperte er sich.

"Ich kann Dir en grey nicht verlassen!" Er war bemüht seine Stimme stark klingen zu lassen. Selbst seine Freunde blickten ihn nun erstaunt an.
 

Ende des Kapitels
 

Nachwort: Ich weiß, dass es gemein ist, ausgerechnet jetzt Schluss zu machen, aber so bleibt es wenigstens spannend. Es tut mir leid, dass es so ewig gedauert hat. *ls* Ich bin schon echt ne komische Schreiberin, aber langsam hab ich glaub ich ne Vorstellung davon, was noch passieren soll. *g*
 

Ich hoffe, dass das jetzt mit den Anführungszeichen klappt! *smile*

Ent- und Verwirrungen

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Ganbatte ne!

Okay... hier bin ich mit dem achten (wow... so lang hab ich noch nie bei ner Ff durchgehalten... *g*) Kapitel von "Zwei Wochen". Ich weiß nicht, wie lang die Story noch wird, eigentlich wollte ich es mit dem Kapitel enden lassen, aber da gab es energischen Widerspruch und ich denke, dass ich nicht alles auflösen kann, was ich auflösen will, also können es auch noch mehr Kapitel werden. *g*

Diese Story ist für alle, die sie mögen. Namentlich erwähnt seien an dieser Stelle meine tapferen treuen Betaleins Daisuke_Andou und Pis-chan und die lieben Leserlein: O-ren, das_nup, shini-baby, Sianna und alle, die mir sooooo fleißig Kommis schreiben. *euch alle knuddel*

Ich wünsch euch viel Spaß beim Lesen. Und mittlerweile hab ja ne Lösung für mein Anführungszeichenproblem gefunden. *g*

Also viel Spaß beim Lesen. *smile*
 

Furu ^-^
 

Ganbatte ne!
 

Einen weiteren Moment kuschelte sich Kyo an Toshiya, es fühlte sich einfach richtig an, doch er kam wieder in die Realität zurück als er Shinya in der Küche mit dem Geschirr hantieren hörte.

"Wie geht es dir heute?", fragte Hara leise und lächelte sanft dabei. Seine rechte Hand strich zärtlich über die Wange des Sängers.

"Besser." Murmelte der Gefragte als Antwort. Er blinzelte und sah sich dann im Zimmer um, um nicht in den Augen seines Gegenübers zu versinken.

"Gut, dass du nicht siehst, wie unordentlich es hier gerade ist.", gab der Bassist von sich.

"Tja... Da hast du leider Pech gehabt! Meinen Augen geht es bestens!" Kyo grinste frech. Kaum, dass er den Satz beendet hatte, umarmte ihn der Dunkelhaarige stürmisch. Jeden Anderen hätte Nishimura jetzt von sich gedrückt, doch bei Totchi genoss er die Vertrautheit. Toshiya lag auf ihm und erneut wanderten seine Fingerspitzen über das Gesicht des Kleineren. Wenn er ehrlich war, dann konnte Kyo das Lächeln auf den Lippen Toshiyas nicht deuten. Auch in dem Blick, der ihm geschenkt wurde lag etwas Zweifelndes. Dunkle Haarsträhnen fielen Toshiya ins Gesicht, das sich nun immer mehr dem von Kyo näherte. Der Sänger hielt die Luft an. ,Das ist nicht wahr, er wird mich nicht küssen, nicht hier in Shinyas Bett. Das war nicht richtig.' Doch Totchi wollte, denn keine Sekunde später spürte Kyo die warmen Lippen auf seinen eigenen, dann eine Zunge, die fordernd darüber strich. Er wollte es eigentlich einfach genießen und erwidern, aber er konnte nicht. Sein Körper versteifte sich trotz der sanften Berührungen des Menschen, den er am meisten liebte und begehrte.

"Was ist mit dir? Gefällt es dir nicht?", fragte Toshiya als er bemerkte, dass sein Tun nicht erwiderte wurde. Es kam nicht allzu oft vor, dass jemand seine Annäherung so hinnahm, um genau zu sein, war es noch nie vorgenommen.

"Was genau tust du Toto?" Traurigkeit schwang in seiner Stimme mit.

Toshiya setzte sich neben Kyo und starrte einen Moment nachdenklich an die Decke. Dann setzte er sich auf und suchte Kyos Blick ehe er sagte: "Ich liebe dich Tooru!" Er benutzte bewusst Kyos richtigen Namen. "Ich liebe dich auch, mehr als sonst jemanden auf dieser Welt, aber du hast dich für Shinya entschieden... Hast du dir mal Gedanken darüber gemacht, wie er sich dabei fühlt?"

"Hm... Ich hasse mich doch selbst dafür. Ich will ihm nicht wehtun. Ich liebe ihn immerhin, aber ich empfinde auch etwas für dich, das mehr ist als nur Freundschaft." Traurigkeit stieg in dem Dunkelhaarigen auf In diesem Moment erschien Shinya an der Tür. Er lehnte sich an den Türrahmen und blickte zu den beiden.

"Für mich ist es in Ordnung. Ehe ich dich verliere, teile ich dich lieber mit Kyo Es fiel ihm schwer diese Worte auszusprechen, denn er wusste nicht, ob er in der Lage war dieses Versprechen auch in der Praxis zu halten.

"Ich denke wir sollten jetzt frühstücken!" Kyo erhob sich, er war nicht in der Lage etwas darauf zu erwidern. ,Teilen? Kann ich das auch? Shinya muss ihn wirklich sehr lieben, wenn er sogar dazu bereit ist.'

Schweigend nahmen die Drei in der Küche Platz.
 

~~*~~
 

"Guten Morgen!" Kaoru lächelte Die, der eben die Augen geöffnet hatte, sanft an. Der Violetthaarige saß aufrecht auf dem Bett, hatte einen Block auf dem Schoß liegen und einen Stift in der Hand. Daisuke rappelte sich mühsam auf und streckte sich. Endlich befand er sich in der richtigen Position um Niikura einen zarten Kuss auf die Lippen zu geben. Erst als er das erledigt hatte, einen flüchtigen Blick auf die Unterlagen geworfen und wieder in die Kissen zurück gesunken war sagte er: "Dir auch einen wunderschönen guten Morgen!"

Eine kleine Pause folgte.

"Arbeit?", begann der Rothaarige. Kaoru legte den Stift und den Block beiseite und erwiderte: "Ja, irgendwann muss ich ja mal was tun."

Andou rutschte näher an seinen Freund heran und bettete seinen Kopf auf dessen Schoß, anschließend schloss er die Augen und genoss, dass Kaoru sofort mit der linken Hand über seine Stirn und durch seine Haare strich.
 

~~*~~
 

Das gesamte Frühstück war schweigend verlaufen.

"Ich glaube es ist besser, wenn ich jetzt gehe.", erklärte Kyo schließlich. Seine beiden Bandkollegen sahen ihn erstaunt an.

"Warum willst du gehen? Sollten wir nicht wenigstens drüber reden?", versuchte Toshiya vorsichtig einzuwerfen, doch Kyo schüttelte den Kopf.

"Ich liebe dich Toto, aber ich kann momentan nicht darüber nachdenken. Natürlich wäre ich gerne mit dir zusammen, aber ich weiß nicht, ob ich dich teilen kann. Ich weiß nicht, ob du uns beide haben kannst." Zum Schluss hin wurde er leiser. Vorsichtig suchte der Blonde den Blick des Drummers. Shinya stand auf und umarmte ihn plötzlich. Darauf war Kyo nicht gefasst, aber dennoch legte auch er seine Arme um ihn.

"Danke Kyo!", hauchte Shinya und ließ ihn dann schon wieder los. "Ich weiß wie sehr du ihn liebst und wie schwer es ist ihm zu widerstehen.", fügte der Jüngere erklärend hinzu. Kyo verabschiedete sich und verließ die Wohnung. Da er noch immer die Kleidung des Vortages trug und sich unwohl fühlte, ging er heim um zu duschen und sich was anderes anzuziehen ehe er zu einer Untersuchung ins Krankenhaus musste.
 

~~*~~
 

Kaoru hatte sich mittlerweile erhoben und ging unter die Dusche, während Die sich noch einmal umdrehte und die Augen erschöpft schloss. Andou konnte hören, dass im Bad das Wasser angedreht wurde. Am Geräusch erkannte er, wann Kaoru seinen Körper unter den Strahl gebracht hatte. Dann vernahm er auch die Stimme seines Freundes. Ein Lächeln schlich sich auf Dies Gesicht. ,Ich hatte nicht gedacht, dass Kao unter der Dusche singt. Aber ich höre ihm so gern zu, auch wenn es stellenweise etwas schief klingt.' Grinsend kuschelte sich Die in die Kissen und schlief wieder ein.

"Ne, Die-chan... das Bad ist jetzt frei, willst du nicht langsam aufstehen?", säuselte Kaoru gut gelaunt und beugte sich mit freiem Oberkörper zu dem Liegenden runter um ihm die Decke weg zu ziehen. Die wiederum schien nicht bereit zu sein, den Stoff los zu lassen, was Kao dazu brachte fester zu zerren. Plötzlich ließ der Rothaarige los und drehte sich um. Sein Freund machte einen Schritt zurück und besah sich die Decke erstaunt, legte sie aufs Bett und schaute zu Die.

"Wenn du mich fragst, ob ich das will, dann muss ich das verneinen." Kicherte Die, doch gleichzeitig setzte er sich auf.

"Heut nachmittag musst du mit Totchi zu der Wohltätigkeitsveranstaltung, du denkst doch dran, oder?" Kaoru hatte in der Zwischenzeit begonnen sich Kleidung aus seinem Kleiderschrank zu suchen.

"Was würde ich nur ohne dich tun? Totchi hat ja genauso wenig ne Ahnung wohin wir müssen." Die erhob sich schnell aus dem Bett und stand dann hinter Kaoru. "Willst du mir wirklich diesen Anblick schon nehmen?"

"Wenn du mich fragst, ob ich das will, dann muss ich das verneinen." Erwiderte ihm der andere Gitarrist grinsend.
 

~~*~~
 

Kyo war froh, dass er endlich wieder alles klar erkennen konnte, wenn man mal von den üblichen Problemen absah. Es war schön, dass er nicht mehr auf irgendwen angewiesen war. Erst jetzt merkte er, wie sehr er das vermisst hatte. Gut gelaunt trat er ins Krankenhaus ein. Zielstrebig fuhr er mit einem der Aufzüge zu der Station, wo sein Arzt das Büro hatte. Mittlerweile kannte er sich immerhin gut genug aus. Der Sänger kam an Marinos Zimmer vorbei und sah, dass das Mädchen mit dem Rücken zur geöffneten Tür saß. Sie wirkte tief in Gedanken, scheinbar genoss sie die Sonne. Kyo sah auf die Uhr und stellte fest, dass er noch zehn Minuten hatte, also trat er ein. Auf dem Bett stand ein Karton in den Marinos Sachen waren.

"Hey!", begrüßte er sie knapp.

Ohne ihn anzusehen erwiderte sie: "Hey!"

Der Blonde zog sich einen Stuhl heran und setzte sich verkehrt herum darauf und stützte sich auf der Lehne ab.

"Gehst du irgendwohin?", fragte er schließlich und nickte mit seinem Kopf in Richtung Bett.

"Ja..." Ihre Stimme klang hohl, fast ein wenig wehmütig. Über ihre Wangen liefen Tränen.

"Du heulst dem Laden hier doch wohl nicht nach, oder? An deiner Stelle wär ich verdammt froh, wenn ich den Kasten nie wieder sehen müsste." Eigentlich hatte er beabsichtigt sie mit dieser Äußerung aufzumuntern, doch stattdessen, nahm ihr Schluchzen zu.

"Ich werde nie wieder was sehen. Meine Eltern schicken mich jetzt in ein Internat." Dann verstummte sie wieder.

Für einen Moment wusste der Sänger nicht, wie er darauf reagieren sollte. Sie war tatsächlich erblindet. Dabei hatte sie so hart dagegen angekämpft. Fast lautlos erhob sich der zierliche Mann und stand plötzlich hinter ihr. Er umarmte das Mädchen. Eigentlich war er kein Fan solcher Vertraulichkeiten, aber irgendwie hielt er es für das Richtige. Marino war vollkommen überrascht. Als "Dir en grey"-Fan wusste sie, dass der Sänger eher reserviert war. Doch es dauerte keine Sekunde, da vergaß sie wer sie umarmte und genoss es einfach.

"Was wirst du jetzt tun?", fragte er leise.

"Ich werde in diese Schule gehen und alles dafür tun auch in Zukunft ein unabhängiges Leben zu führen. Aufgeben liegt mir nicht.", erklärte sie leise.

"Was machst du eigentlich hier?" Mit dieser Frage beendet sie schließlich die intime Situation und Kyo ließ sie los.

"Nachuntersuchung." Das erinnerte Kyo daran, dass er einen Termin hatte. Er blickte auf die Uhr und fuhr herum. "Verdammt! Ich komm zu spät!"

Dann verabschiedete er sich und verließ das Zimmer überstürzt. Schnellen Schrittes eilte er zum Büro und lief natürlich sofort einer emsigen Oberschwester über den Weg, die ihn auf die Krankenhausregel bezüglich der gemäßigten Gangart in den Fluren hinwies.
 

~~*~~
 

"Hast du das ernst gemeint, dass du mich teilen würdest?", fragte Toshiya leise und suchte den Blick des jüngeren Drummers.

"Hm... ich werde keine Wahl haben, ich liebe dich. Und ich will dich nicht verlieren." Shinya biss sich nachdenklich auf die Unterlippe, er wollte nicht darüber nachdenken, nicht darüber reden. Es tat ihm in der Seele weh.

"Heute gehst du mit Die zu der Benefiz-Veranstaltung, oder?", versuchte er geschickt das Thema zu wechseln. Der Angesprochene nickte und lächelte. "Stimmt ja! Basketball! Und Die spielt Baseball." Er strahlte über das ganze Gesicht.

,Wie leicht du doch zu begeistern bist... Ich wünschte ich könnte auch so sein.' Für einen Moment war Shinya sogar wütend darüber. Natürlich wollte er nicht, dass es seinem Liebsten schlecht ging, aber war es fair, dass es ihm so schlecht ging?

"Wird sicher lustig.", erklärte Shinya schließlich.

"Hm... ich muss auf jeden Fall noch nach Hause und mich dafür umziehen. Vermutlich holt mich Die ab und wir fahren da zusammen hin." Es klang eher so, dass der Bassist zu sich selbst sagte, doch Shinya stand plötzlich von seinem Platz auf und ging ins Wohnzimmer. Einen Augenblick später kam er wieder und hielt sein weißes, schnurloses Telefon in der linken Hand.

"Dann solltest du ihn anrufen, du weißt ja wie er ist!"

Totchi nickte. Dann nahm er das Telefon und führte ein Telefonat in dem er abklärte, dass Die ihn wirklich abholen würde.
 

~~*~~
 

"Ich bin sehr zufrieden mit den Fortschritten, die Sie gemacht haben.", meinte der Arzt, während er vor Kyo stand und ihm in die Augen sah. Mit einem prüfenden Blick betrachtete er seinen Patienten schweigend. Schließlich nahm er einen Stift heraus und hielt ihn Nishimura vors Gesicht. "Bitte schauen Sie auf den Stift!" Er bewegte den Gegenstand langsam und achtete dabei auf die Reaktion. "Sehr gut!" Damit ging er um seinen Schreibtisch und ließ sich wieder nieder. Der Sänger, der bis eben auf der Behandlungspritsche gesessen hatte, erhob sich und nahm in einem Stuhl gegenüber des Arztes Platz. Eben dieser sah nun von seinen Unterlagen auf. "Es könnte vorkommen, dass sie hin und wieder Momente haben, wo ihre Sicht unscharf ist, aber das ist dann kein Grund zur Sorge, das ist völlig normal", erklärte er sachlich und lächelte. Kyo nickte.

Keine zehn Minuten später verließ er das Zimmer und ging den weißen Flur entlang. Als er wieder an Marinos Zimmer vorbeikam, fand er es vollkommen leer vor. Einzig zwei weiß bezogene leere Krankenhausbetten befanden sich darin.

Als er das Krankenhaus verlassen hatte, zündete er sich eine Zigarette an, während er darüber nachdachte, was er mit dem angebrochenen Tag anfangen sollte und beschloss schließlich Kaoru aufzusuchen.
 

~~*~~
 

Gegen 14 Uhr klingelte Die an der Tür des Bassisten. Er trug eine graue Hose und ein schlichtes schwarzes Shirt, das seinen Oberkörper gut zur Geltung brachte, sowie Turnschuhe. Nach ein paar Minuten öffnete ihm Toshiya endlich die Tür.

"Du bist noch nicht fertig?" Eigentlich war Dies Frage überflüssig, denn Totchi trug kein Oberteil, nur eine schwarze Hose. Aber man wusste ja nie, vielleicht hatte der Schwarzhaarige ja vor so zu gehen.

"Ne, aber gut, dass du da bist, ich brauch Hilfe beim Entscheiden!" Mit diesen Worten zog Hara seinen Bandkollegen in die Wohnung und sofort in sein Schlafzimmer. Andou hatte nicht einmal Zeit sich seine Schuhe auszuziehen.

"Toto, meine Schuhe!", protestierte der Rothaarige.

Doch im selben Augenblick wurde er auch schon von Toshiya auf dessen Bett gedrückt.

"Weiß oder hellblau?", fragte der Bassist und hielt sich zwei Oberteile vor die Brust.

"Äh..." Skeptisch besah sich Die beide Stücke und tippte dann auf das weiße ärmellose Shirt.

"Danke!" Toshiya zog sich das Kleidungsstück über und kam dann zum sitzenden Gitarristen. "Du bist mein Held!", rief er und umarmte Die schließlich stürmisch, doch schnell schob dieser ihn von sich und meinte: "Dann können wir ja endlich los!"

Hara zog eilig seine Schuhe an und beide verließen kaum fünf Minuten später, nachdem der Jüngere all seine Sachen zusammengesucht hatte, die Wohnung.

Als sie schließlich zu Dies Wagen kamen, verzog dieser mies gelaunt das Gesicht. Toshiya bemerkte es und blickte ihn fragend an.

"Was ist? Stimmt was nicht?"

Die ging zur Fahrerseite und zog einen Zettel, der unter seinen Scheibenwischer geklemmt war, hervor.

"Immer, wenn ich bei dir bin, bekomm ich einen Strafzettel. Ich hab das Gefühl, die lauern hier irgendwo auf mich und sobald ich aussteige, kommen die."

"Tut mir ehrlich leid!", erklärte Totchi und versuchte dabei ein breites Grinsen zu verbergen.
 

~~*~~
 

Kaoru schlurfte langsam zur Tür nachdem er sich erhoben hatte. Eigentlich wollte er arbeiten, jetzt da Die gegangen war und er quasi Ruhe und Zeit dafür hatte. Der Leader von Dir en grey war wild entschlossen, den Störenfried schnell abzuwimmeln und sich dann wieder den Texten von Kyo zuzuwenden. Also öffnete Kaoru die Tür und schenkte der davor stehenden Person einen fast schon mörderischen Blick.

"Oh, du freust dich ja riesig mich zu sehen.", grinste der blonde Sänger von Diru und schob sich ohne auf eine Einladung zu warten an Kaoru vorbei, der sichtlich überrascht war.

"Äh... Gomen, Kyo, aber was machst du, also, wie bist du hergekommen?"

Kyo grinste breiter, den Violetthaarigen so verwirrt zu sehen war wie ein Triumph. Es kam einfach zu selten vor.

"Also meine Augen sind wieder okay, das heißt ich kann wieder ohne Babysitter auf die Straße!" Es war kaum zu überhören, dass Kyo darüber sehr froh war.

Mit einem lauten Seufzen ließ er sich auf Kaorus Sofa fallen und musterte den Zustand des niedrigen Tisches, der davor stand. Auf ihm lagen Zettel, Stifte, Zigaretten, Feuerzeug, Handy, Aschenbecher und ähnliches verstreut. Auch Kaoru setzte sich und lächelte nun leicht entschuldigend.

"Was denkst du über die Texte? Meinst du wir können was verwenden?"

Kaoru betrachtet nachdenklich einige der Zettel. Er fuhr sich durchs Haar...

"Hm... einiges ist richtig gut, aber an manchen Stellen stimmt es irgendwie nicht..."

Die beiden unterhielten sich und diskutierten. Kaoru holte seine Gitarre und begann Kyo was vorzuspielen um ihm klarzumachen, was er wollte. Wie immer vergaßen beide die Zeit über ihre Arbeit.
 

~~*~~
 

Die und Toshiya kamen frühzeitig an dem Gelände an auf dem die gesamte Benefizveranstaltung stattfinden sollte. Sofort wurden sie von einer quirligen Ayumi Hamasaki, die bei eben jener Veranstaltung als Co-Moderatorin fungieren sollte empfangen. Sie hatte ein Kamerateam dabei und stürzte sich auf jeden, der sie nicht schnell genug sah und das Weite suchte.

"Ah... da haben wir ja zwei weitere Berühmtheiten!" Bei diesen Worten lächelte sie zuckersüß in die Kamera.

"Stellt euch doch mal für all diejenigen vor, die euch noch nicht kennen!" Der Kameramann schwenkte auf Die und Toshiya, die noch immer überrumpelt neben Dies Auto standen.

"Ähm...." verlegen strich sich Die durch seine roten Haare und warf einen Hilfe suchenden Blick zu Toshiya. 'Der quatscht doch sonst immer jeden tot!' Doch diesmal schien selbst der Bassist regelrecht sprachlos zu sein. Er musterte genau die Kleidung der jungen Frau.

"Also ich bin Die, Gitarrist bei Dir en grey!" (Daisuke_Andou, meine hochverehrte beta, find es so auch gut, aber bleiben wir beim Deutschen. *g*: Nain, das heißt "Konnichi wa, Dir en grey no Die-desu... Toshiya desu!" XD *mal ihre Vorstellung bei dem Vulgarinterview zitier* XD) informierte er knapp und lächelte kurz in die Kamera. Anschließend stieß er Toshiya in die Seite.

"Totchi!"

"Ähm... hai, also ich bin der Toshiya und ich spiele Bass bei Dir en grey und heute bin ich hier um Basketball zu spielen!" Der Schwarzhaarige hatte scheinbar seine Sprache wieder gefunden. Er schob sich zwischen Die und Ayumi und zupfte an ihrem Oberteil.

"Das ist schön, wo hast du das her?"

"Danke, das hat mir eine Freundin geschneidert."

Die beiden unterhielten sich als würden sie sich schon ewig kennen und Die konnte mal wieder nur den Kopf über Toshiyas Fähigkeit schütteln mit allem und jedem Gespräche führen zu können.

Während er hinter den beiden herging, quasi neben dem Kameramann, sah er sich um.

"Miss Hamasaki? Eben ist Nanase Aikawa angekommen!" Der Kameramann schenkte erneut Richtung Parkplatz und sofort verabschiedete sich die quirlige Sängerin von Toshiya.

Die beiden Musiker sahen ihr nach.

"Komisches Mädchen.", äußerte sich Die während er sich eine Zigarette anzündete.

"Wie wahr!" fügte Totchi grinsend hinzu.
 

Ende des Kapitels. Also ich hab beschlossen, dass die Benefizsache im nächsten Kapitel stattfindet. Aber zumindest sind wir Marino losgeworden (das klingt fies, ne?) und Kyo ist gesundet! *smile*

Jeden Tag eine gute Tat...

Da bin ich wieder. Das ist das neunte und voraussichtlich vorletzte Kapitel von Zwei Wochen! Ich hab mich mittlerweile ziemlich an die Story gewöhnt. *lach* Mein Dank geht an Daisuke_Andou, Pis-chan (was würd ich nur ohne euch tun?), Sianna, Shini-baby, das_nup und alle anderen fleißigen Kommentarschreiberinnen! *smile* Ich hoffe, dass ihr das Kapitel mögt. Wie immer gehören mir die Fünf von Dir en grey nicht und alles ist nur Fiktion. Ich will auch niemandem damit zu nahe treten.
 

Furu ^^
 

Jeden Tag eine gute Tat (oder so ähnlich *g*)
 

Betont lässig schlenderten Die und Toshiya über das Gelände und sahen sich um. Überall standen Kameras, scheinbar war geplant jedes Detail einzufangen. Zahlreiche berühmte Persönlichkeiten aus dem Showbusiness und aus dem Sport tummelten sich dort. Jeder, der etwas auf sich hielt schien da zu sein um sich für einen guten Zweck zum Depp zu machen.

"Die!!! Da guck doch mal, da drüben Toshiya stieß seinen Freund an und dieser folgte mit seinem Blick dem Deut des Schwarzhaarigen und erblickte in einer der Hallen das Übel. Dance Dance Revolution! Genervt verdrehte Die seine Augen in der Hoffnung, dass das Totchi davon abhalten würde ihn dorthin zu ziehen. Natürlich nahm Toshiya den Blick zur Kenntnis, aber es hielt ihn keinesfalls davon ab seinen Bandkollegen doch am Ärmel zu packen und zu dem Spiel zu lotsen. Auf einer Leinwand lief das Video, das die Schrittfolge anzeigte und es standen einige Leute drum herum. Zwei junge Frauen hopsten auf den Matten rum und hatten dabei scheinbar viel Spaß. (Für alle, die Dance dance revolution noch nicht kennen... das ist supilustig! Man macht sich zwar teilweise echt zum Depp und es ist schon n älteres Spiel, aber wenn ihr die Gelegenheit habt, dann probiert es aus oder seht wenigstens zu! Dabei hopst man zu Musik auf ner Matte rum und versucht die vorgegebenen Schritte auf die Reihe zu bekommen. ^^)

"Wow... die sind richtig gut!", bemerkte der Bassist und sah gespannt zu.

"Da musst du dich ja bestens mit auszukennen!", spöttelte der Rothaarige.

Totchi nickte und erklärte: "Ich hab das früher mal ziemlich exzessiv betrieben." Er machte eine kurze Pause. "Aber soweit ich mich erinnere warst du auch nicht so schlecht dabei." Er kicherte leise als sein Freund ihn fassungslos anschaute. ,Hoffentlich hat das keiner mitbekommen. Ich werde auf keinen Fall hier vor all den Leuten und Kameras dabei mitmachen.' Erleichtert nahm er zur Kenntnis, dass das laufende Spiel scheinbar von Toshiyas Äußerungen ablenkte. Und wo er so darüber nachdachte... irgendwie hatte Toshiya recht. Allerdings war die Konkurrenz mit Kyo, Shinya und Kaoru auch nicht ernst zu nehmen.

Er erinnerte sich daran, wie Toshiya sie so lange bequatscht hatte bis sie mitmachten. Shinya und Kyo bewegte er unheimlich schnell dazu und Kaoru wurde einfach so lange zugetextet, bis er zu allem ja und amen sagte, nur um seine Ruhe zu haben.

Und er erinnerte sich daran, dass sowohl Kaoru als auch Kyo folgenden Ausspruch verwendet haben um den Abend abzuschließen: "Wer irgendwem davon erzählt, ist dran!"

(Hihi... ich stell mir Dir en grey bei Dance dance revolution so genial vor. Shinya wahrscheinlich total verhalten, Kyo ziemlich angenervt, Kaoru... zu cool dafür und Die und Toto haben's voll drauf! *lach*)

Augenblicklich musste er grinsen.
 

~~*~~
 

Kaoru wollte den Tag nutzen. Es kam selten genug vor, dass keine Probe stattfand und dass Die nicht bei ihm war, denn so sehr er seinen Freund auch liebte, wenn Daisuke um ihn rumschwirrte, fiel es ihm schwer zu arbeiten. Er konnte sich einfach nicht konzentrieren. Das lag nicht nur an den romantischen Gefühlen, die er hegte, sondern auch daran, dass der chaotische Gitarrist stets undiszipliniert war. Beispielsweise arbeitete Kaoru gerade an einem neuen Song und Die amüsierte sich wegen eines Animes oder fluchte weil er bei einem Videospiel verloren hatte. Kaoru liebte Die, aber manchmal hatte er einfach gern seine Ruhe.

Dann klingelte es. Der Bandleader zuckte zusammen. ,Wenn ich einfach so sitzen bleibe, dann denkt derjenige ich bin nicht da und geht wieder!' Gedacht getan. Kaoru verhielt sich vollkommen ruhig, er hielt sogar den Atem an, denn er wollte sich nicht verraten. Völlig regungslos saß der Violetthaarige da und horchte in die Stille. (Is er net süß? Versucht sich zu verstecken! *lach*)

Gerade als er feststellte, dass er die Luft nicht länger anhalten konnte und aufatmete, klingelte es erneut. Der Musiker verzog das Gesicht, denn offensichtlich schien seine Taktik nicht zu funktionieren. Seufzend stand er auf und ging zur Tür um diese zu öffnen.

Er setzte einen mörderischen Blick auf um seinem Besucher sofort klar zu machen, dass er unwillkommen war. Überrascht stellte er fest, dass Utako vor der Türe stand.

"Guten Morgen, tut mir leid, dass ich dich schon so früh störe!", säuselte sie.

"Wir heißen nicht alle Daisuke Andou und schlafen bis Mittags!", erwiderte Kaoru auf diese Floskel und erklärte: "Falls du zu dem (ihm) willst, dann muss ich dich enttäuschen, er ist nicht hier!" Noch immer hoffte Kaoru den Störenfried schnell los zu werden. Utako stellte sich jedoch frech auf die Zehen und lugte herein. Somit verlangte es die Höflichkeit sie wenigstens zu fragen ob sie reinkommen wollte. Und natürlich lehnte sie nicht ab. ,Irgendwie merkt man, mit wem sie befreundet ist!' )

Kaoru ließ sich auf dem Sofa nieder, räumte gerade soviel Platz leer, dass die Blondine sich ebenfalls setzen konnte und sah sie erwartungsvoll an. Sie räusperte sich und hielt die blaue Mappe, die sie bei sich trug fest umklammert. ,Ich hab's immer noch voll drauf Leute einzuschüchtern.', grinste Kaoru in sich hinein.

"Der Grund warum ich herkomme ist, dass ich gern eine Rolle in eurem nächsten Video übernehmen will. Ich will wieder ins Showbusiness und ein Musikvideo ist da ein guter Anfang."

Kaoru sah sie gefasst an.

"Und wieso kommst du damit zu mir?"

"Na ja ich hätte Die fragen können, aber dann hätte es so ausgesehen als wollte ich nur mit meinen Beziehungen weiterkommen. Außerdem hab ich so das Gefühl, dass du mehr zu sagen hast."

"Hm..." Nachdenklich nickte der Violetthaarige.

"Eigentlich arbeiten wir nicht mit Laien!"

"Ich hab Modelerfahrung und somit bin ich vielleicht besser als manche Schauspielerin! Immerhin ist es mein Job was mit meiner Haltung, meiner Mimik und ohne Worte auszudrücken. Und Die kann bestätigen, dass ich hart arbeite und lernfähig bin."

"Allein kann ich das ohnehin nicht entscheiden..."

Sie nickte und reichte ihm die Mappe. "Hier! Euer Manager meinte ich sollte meine Mappe gleich mitbringen." Sie lächelte zuckersüß und er nahm die Mappe.

"Denkst du nicht, dass du wieder modeln solltest? Immerhin hast du in der Szene einen Namen?", warf er nachdenklich ein.

"Mag sein, aber Modeln ist eigentlich ziemlicher Mist... Außerdem bin ich zu alt und zu dick."

,Zu dick?' Kaoru betrachtete das Mädchen. Eigentlich konnte er nicht sehen, dass sie irgendwo zuviel hatte. Das war ungefähr so glaubwürdig als ob Shinya sich über sein Gewicht Gedanken machen würde.

"Verstehe..."

,Weiber... wenn ich die je verstehe, dann kann ich mir Sorgen machen.'

"Ich weiß allerdings nicht, ob unsere Videos als Karrieresprungbrett taugen.", erklärte der Violetthaarige nüchtern.

"Ist mir schon klar, aber ich will es einfach mal versuchen. Wenn es nicht klappt, dann hab ich später wenigstens die Gewissheit, dass es eben nicht sein sollte." Sie lächelte und langsam wurde dem Bandleader klar, dass er sie am schnellsten loswerden würde, wenn er einfach gute Miene zum bösen Spiel machte, wie man so schön sagte. Also setzte er eine Maske der Diplomatie auf, versprach sein Möglichstes zu tun und komplimentierte das Mädchen schließlich mehr oder weniger aus seiner Wohnung.

'Endlich allein.', dachte er und schloss die Tür. Er lauschte der Stille. Und plötzlich war er sich nicht mehr so sicher, ob die Stille, das war, was er wirklich wollte... Dennoch ging er zurück ins Wohnzimmer, warf einen Blick auf die Digitaluhr und setzte sich um schließlich weiter zu arbeiten.
 

~~*~~
 

"Ah Herr Andou... Da sind Sie ja! Man sucht Sie schon auf dem gesamten Gelände, weil das Baseballspiel bald losgehen soll!" Eine junge, aufgeregte Frau erschien neben dem Rotschopf und verkündete diese Neuigkeit mit einer piepsigen Stimme, die wohl dazu dienen sollte sie besonders niedlich wirken zu lassen. Die musterte die zierliche, junge Frau kritisch. Sie entsprach genau dem japanischen Schönheitsideal. Sicher sie war hübsch, aber bestimmt auch tierisch langweilig. Er gähnte und streckte sich als er zu Toshiya sagte: "Ich wünsch dir viel Spaß und Erfolg!" Dann wandte er sich um, um die Halle zu verlassen und folgte dem Mädchen ans Baseballfeld, wo sich schon einige Sportler aufwärmten. Unter ihnen ein paar Sportler, Schauspieler und auch Nanase Aikawa. Die ging auf sie zu und setzte wie aus Gewohnheit ein strahlendes Lächeln auf. Sie unterhielten sich kurz und wünschten sich dann viel Glück.

Schließlich betrat Ayumi Hamasaki das Spielfeld und moderierte etwas an. Daisuke beobachtete sie und wartete ab. Schließlich verließ sie den Platz und die Teams wurden zusammen gerufen. (Mir ist durchaus bewusst, dass es voll unrealistisch ist, dass vollkommen Fremde in eine Mannschaft gesteckt werden, aber ist nun einmal meine FF!!!) In jedem Team war auch ein Profi, der zum Teamkapitän ernannt wurde.

Toshiya wollte eigentlich beim Spiel von Die zusehen, doch auch er wurde schließlich von einer Angestellten des Veranstalters "gefunden" und zum Basketballcourt gebracht. Auch hier wurden die Teams von Profispielern verstärkt und diese hatten für "ihre" Teams Shirts mitgebracht.

"Cool!" Totchi bewunderte das Shirt, streifte es sich über und grinste begeistert. Das dunkelblaue Hemdchen stand ihm gut und er machte keinen Hehl aus seiner Begeisterung. Sein Handy läutete und er zückte das kleine silberne Gerät an dem ein Anhänger baumelte.

"Hallo?"

"Toshiya? Hier ist Kaoru. Ist Die bei dir? Er hat sein Handy nicht mit."

"Ah... verstehe, nein er spielt schon. Soll ich ihm vielleicht was ausrichten?"

"Du bist ein Schatz, Totchi! Sag ihm, dass ich heute Abend mit Arbeit bei ihm vorbeikomme, ich habe auch Kyos neue Texte endlich gelesen. Sind richtig gut, mir ist einiges dazu eingefallen."

"Hai! Wird erledigt. Du Kao, ich muss Schluss machen..."

Kaoru nickte und seufzte leise. Er wollte noch etwas sagen, aber der Bassist am anderen Ende der Leitung hatte schon aufgelegt. Das kam nicht oft vor, dass Totchi ihn abwürgte.

Toshiya steckte sein Handy weg und lauschte dann gespannt den Worten seines Kapitäns, einen Hünen von zwei Metern. Der war wirklich nett, aber im Dunklen oder auf dem Spielfeld wollte Toto ihm nicht begegnen. Doch der hochgewachsene Kerl, augenscheinlich ein Ausländer, denn er sprach mit Akzent, erklärte die Spielzüge.

"Ich kenne den Kapitän der anderen Mannschaft. Er spielt offensiv. Wir müssen versuchen auszunutzen, dass er schlecht in der Defensive ist.", begann er und erläuterte den anderen im Team wie vorgegangen werden sollte.

Fast zeitgleich begannen schließlich das Baseball- und das Basketballspiel.
 

~~*~~
 

Kyo war erneut unterwegs. Er genoss es einfach seine Freiheit wieder zu haben. Er lief durch die Stadt und betrachtete die Leute. Es war ein ganz normales Viertel in dem er gerade unterwegs war. Da war ein Supermarkt vor dem ein Mann mit einem kleinen Stand parkte und versuchte Fisch an die Kundschaft zu bringen. Doch die Hausfrauen schienen verhalten. Neben dem Fischstand war die Gemüse- und Obstauslage. Eine Person stand vor dem aufgebahrten Obst und musterte es kritisch. Kyo erkannte die schlanke Silhouette sofort, zumal ein kleiner Hund ungeduldig an der Leine der Person zerrte.

"Ich bin gleich fertig Miyu."

Der Drummer suchte scheinbar die beiden besten Äpfel aus dem Haufen. Er wollte keine von ganz vorne, die jeder angefasst hatte, aber auch keine von ganz unten, da die weniger Licht bekamen und schnell hässliche Druckstellen bekamen. Und wenn er schon so viel Geld für Obst ausgab, dann wollte er die bestmögliche Qualität.

"Wie ich sehe haben sie sich für die Äpfel entschieden Herr Terachi. Wir haben die Lieferung heute morgen aus Aomori bekommen, sind ganz frisch!" (Hihi... die pflück ich wenn es sein muss persönlich!!!) Die ältere Dame erklärte dies und lächelte dabei. Shinya erwiderte das Lächeln und reichte ihr drei schöne Äpfel. "Wie ich sehe sind sie heute ja in Begleitung!", fügte die Frau hinzu.

Nun blickte Shinya sie irritiert an. Er brachte Miyu doch immer bei seinen Einkäufen mit! Doch das hielt Kyo für sein Stichwort: "Hey du!"

Shinya zuckte zusammen.

"Oh... hallo!" Er bezahlte und die beiden Musiker entfernten sich vom Supermarkt.

"Bist du zufällig hier in der Gegend?" Shinya wollte das unangenehme Schweigen irgendwie überbrücken.

"Nein... Ich wollte zu dir! Mit dir reden, verstehst du?"

Der schlanke Drummer nickte.

Beide gingen zu Shinya und dieser setzte Teewasser auf. Schließlich trug er ein Tablett mit dem fertigen Tee ins Wohnzimmer wo Kyo auf dem Sofa lümmelte.

,Shinya ist wirklich unheimlich hübsch. Er hat schöne Haut und die schönsten Augen der Welt. Wie könnte ich wohl gegen ihn gewinnen?' Kyo hing in seinen Gedanken und bekam nicht mit, dass Shinya ihn seit einigen Minuten beobachtete. Noch ein Talent des Drummers, er beobachtete.

"Also?" Erwartungsvoll sah Shinya Kyo an, zog seine Beine auf den Sessel und nahm Miyu auf den Schoß, er kraulte das kleine Tier geduldig.

"Also, es geht um Totchi... Ich meine, ist es dein Ernst, dass du ihn teilen willst?"

Shinya nickte, lächelte dabei sanft.

"Ja, ich liebe ihn, aber ich kann ihm nicht alles geben, was er braucht. Ich sehe, wie er sich um dich sorgt, wenn du es wieder übertreibst."

Kyo nickte.

"Ich erinnere mich an das Live wo ich zusammengebrochen bin. Toshiya hat sich unheimlich gesorgt, nachdem er nur 5 Minuten gebraucht hat um zu checken, dass es kein Fake war! Manchmal ist er ja nicht unbedingt der Schnellste..."

Plötzlich zierte wieder dieses unsagbare Grinsen Shinyas Gesicht. Jenes, das man ihm nicht zutraute, da er sonst immer so unschuldig wirkte. Und dieses Grinsen entlockte auch dem Sänger eines. ,Ja, ja wie heißt es so schön: Stille Wasser sind tief und schmutzig! Ich glaub die Fans wären geschockt, wenn sie wüssten, was dieser süße Kerl alles von sich gibt.'

"Warum grinst du so komisch Kyo?"

"Nichts, nichts!"

Augenblicklich wurde der Blonde wieder ernst: "Ich weiß nicht, ob ich ihn teilen kann oder will! Zumal ich nicht weiß, ob Toshiya damit klarkommen würde. Er denkt vielleicht, dass es genau das ist, was er will, aber was, wenn er plötzlich merkt, dass er zwangsläufig nicht so weiter machen kann? Ich will ihn nicht zerbrechen sehen."

Shinya nickte.

"Ich habe selbst schon darüber nachgedacht... Aber ich denke trotzdem, dass Toshiya alt genug ist um solche Entscheidungen selbst zu treffen."

Kyo nickte andeutungsweise. 'Wahrscheinlich hatte Shinya Recht, wahrscheinlich unterschätzte er Totchi!'

Shinya sah plötzlich auf die Uhr. "Vier Uhr, hast du Lust auf was anderes als Tee?" Der Sänger sah den Drummer an und ließ seinen Blick dann ebenfalls zur Uhr wandern, nickte dann gemächlich. Terachi erhob sich schließlich und kam nur wenige Augenblicke später mit zwei Flaschen Bier zurück. Er hielt Kyo eine hin, die dieser nahm und gleichzeitig kritisch guckte. Anschließend ließ sich Shinya wieder auf dem Sessel nieder.
 

~~*~~
 

Kaoru seufzte und sah erneut auf die Uhr. Seit Utakos störendem Besuch gelang es ihm nicht mehr sich zu konzentrieren. Die Zeit verstrich und irgendwie vermisste er Die plötzlich. Der Bandleader stand auf, ging zu seiner Anlage und schaltete Musik an, tigerte ruhelos durch sein Wohnzimmer und rauchte eine Zigarette nach der anderen.
 

~~*~~
 

Der Schiedsrichter auf dem Basketballfeld trug eine schwarz-weiße Uniform und hob eben den Arm um anzuzeigen, dass Toshiyas Mannschaft einen Dreier erzielt hatte. Jubel bei dem schwarzhaarigen Bassisten, dem der Schweiß an seinem Körper entlang rann. Ein schnelles und sehr bewegtes Spiel und die Mannschaft in der Hara spielte lag kurz vor Spielende mit 96:89 vorn. Es waren nur noch wenige Minuten zu spielen und Totchi war froh, als endlich der heiß ersehnte Schlusspfiff kam. ,Vielleicht sollte ich nicht so viel rauchen. Das hat mich doch ziemlich fertig gemacht.' Toshiya atmete tief durch, blickte auf und strahlte seine Mannschaftsmitglieder an. Man gratulierte sich zum Sieg, selbst wenn es nur ein Benefizspiel war.

,Wenn ich heimkomme, fall ich sicher tot ins Bett.' Dachte der Schwarzhaarige.

"Hey Totchi! Und?" Die schlenderte auf seinen Bandkollegen zu und stieß ihn sanft in die Seite.

"Hehehe... gewonnen! Was sonst!" erwiderte der Bassist grinsend. "Und du?"

"Ähm... verloren." Gab Die knapp Auskunft.

"Oh, das tut mir wirklich leid!" Totchi setzte eine schuldbewusste Miene auf, gerade als ob er selbst an Andous Niederlage schuld gewesen wäre.

Ein leises Lachen erklang hinter den beiden Mitgliedern von Dir en grey. "Na, na, Toshiya jetzt schau nicht wie so ein niedergeschossenes Bambi! Es kann immerhin nicht jeder gewinnen!"

Beide drehten sich um und machten Yoshiki als Verursacher aus. Es war nicht allzu überraschend, dass er dort war, immerhin war er der Veranstalter des Ganzen.

"Herzlichen Glückwunsch zum Sieg!", meinte er und nickte Toshiya zu.

"Danke!" Der Bassist strahlte.

"Sagt mal ihr beiden, wärt ihr bereit was für eine Versteigerung zu stiften? Die Einnahmen aus der Versteigerung kommen verschiedenen Stiftungen zugute." Er lächelte gewinnend. Überall waren Yoshikis Mitarbeiter dabei den Stars kleine oder große Dinge abzuschwatzen und sie um Autogramme darauf zu bitten. Seufzend nickte Die, während Totchi ziemlich begeistert von der Idee zu sein schien. Er zog das Trikot bereitwillig aus, meinte aber dann: "Das will ich behalten, aber ich kann dir ja andere Dinge geben. Wie wäre es mit dem T-Shirt?" Fast zeitgleich zog er sein Shirt aus. Die verdrehte die Augen, fuhr sich über den Körper und schien nach etwas zu suchen, das er dem Wartenden geben konnte. 'Zigaretten? Nein, besser nicht. Handy? Nein, brauch ich noch...'

Während der Gitarrist noch suchte hatte Toshiya ebenfalls den Inhalt seiner Taschen durchkramt und mittlerweile hatte Yoshiki sein Shirt, einen Ohrring und eben schien der Schwarzhaarige im Begriff ihm seine Schuhe zu schenken.

"Nein, die wirst du brauchen oder willst du ohne Schuhe nach Hause?" Yoshiki grinste.

"Hm... da hast du recht... Aber den Gürtel kannst du nehmen! Wir wollen doch so viel Geld wie möglich zusammenkriegen!" Gesagt getan.

Auch Die hatte endlich etwas gefunden, das er entbehren konnte. Er reichte Yoshiki seine Baseball-Kappe und grinste. Dann unterschrieben beide auf den Gegenständen, Yoshiki drückte sie einer jungen Frau in die Hand und dann verabschiedete er sich und steuerte auf den Nächsten zu.

"Und nun?", fragte Toshiya.

"Nach Hause?", erwiderte Daisuke ebenfalls mit fragendem Ton.

"Hai!"
 

~~*~~
 

Kaoru lag auf seinem Sofa, die Musik laut aufgedreht und dabei mitsingend. Es war als triebe ihm die Musik jegliche schlechte Laune aus. Er lag da und hatte die Augen geschlossen, das Arbeiten hatte er längst aufgegeben. Er wusste genau, dass es keinen Sinn hatte, wenn er arbeitete, während er in dieser Stimmung war. Klar manchmal zwang er sich auch zum Arbeiten, aber heute hatte er keine Lust und ließ es einfach.

Plötzlich öffnete er die Augen. ,War das die Klingel?' Kaoru wandte sein Gesicht zur Tür des Raumes, aber durch bloßes Starren würde er nicht erfahren ob jemand vor der Tür stand. Also erhob sich der Bandleader und schlurfte zur Tür. Im Gehen schaltete er die Musik aus.

"Die!" Er fiel seinem rothaarigen Gegenüber um den Hals.

Andou lächelte und legte seine Arme um Kaoru.

"Hast du mich vermisst?" Als sich Niikura von ihm gelöst hatte, konnte er sich ein Grinsen nicht verkneifen.

"Quatsch keine Opern! Warum sollte ich dich wohl vermissen?" Kaoru blickte seinen Freund mit einem frechen Grinsen an, drehte sich um und ging zurück ins Wohnzimmer. Dort ließ er sich auf dem Sofa nieder und kramte seine Zigaretten hervor.

"Du kannst so fies sein Kao!", sagte Die schmollend, während er Kaoru folgte.

Kaoru lehnte sich zurück und lächelte selbstsicher. "Tut mir leid, aber was erwartest du denn?"

"Naja... von meinem Lover erwarte ich vielleicht einige nette Worte und..."

"Und?", fragte Kaoru mit hochgezogenen Augenbrauen. Er schien wirklich neugierig auf die Antwort zu sein.

"Und dass du mir was zu essen machst!", erwiderte der Rothaarige gut gelaunt. ...

Für diese Bemerkung erntete er zunächst einen verdutzten Gesichtsausdruck, dann ein verächtliches "So weit kommt's noch!" und schließlich einen liebevollen Klaps.
 

~~*~~
 

Auch Toshiya war mittlerweile zu Hause angekommen. Seine Wohnung war unangenehm leer. Zunächst versuchte er die Stille zu bekämpfen indem er den Fernseher einschaltete. Das half ihm aber nur kurz. Toshiya rauchte eine Zigarette nach der anderen und starrte gelangweilt auf die Mattscheibe. Scheinbar war er die Nähe der vier anderen so sehr gewöhnt, dass er kaum noch allein sein konnte. Sie verbrachten so viel Zeit miteinander. Der Bassist seufzte, beugte sich langsam nach vorn und nahm sein Handy, welches er nach seinem Heimkommen achtlos auf den Tisch geworfen hatte, in die Hand. Er wählte Shinyas Nummer. Es dauerte für Shinyas Verhältnisse lang bis der Drummer endlich am anderen Ende der Leitung zu hören war.

"Terachi!" Hätte Toshiya nicht gewusst, dass es Shinya war, hätte er nachgefragt. Irgendwie klang Shinya eigenartig. So als ob er ein Kichern unterdrückte oder so.

"Ähm... Shinya, ich bin es Totchi!"

"Ah ja... au, lass das! Nicht beißen, das tut weh! Hol lieber noch was zu trinken aus der Küche."

"Mit wem redest du?" Toshiya klang irritiert und er musste zugeben, dass da auch Eifersucht war.

"Kyo ist bei mir!", gab Shinya knapp Auskunft.

"Ah... so... also... der Grund warum ich dich anrufe... ich ... ähm... kann ich vielleicht bei dir vorbeikommen? Ich langweile mich... und außerdem will ich nicht allein sein."

"Klar!"

"Supi! Dann spring ich noch schnell unter die Dusche und komm dann vorbei!"

Shinya hatte kaum noch eine Möglichkeit um zu antworten, denn Totchi legte eilig auf!

Kyo kam in der Zwischenzeit wieder und fragte: "Wer kommt?"

"Unser Liebster!", erwiderte Shinya leicht spöttelnd. "Aber er will sich vorher noch hübsch machen!" Shinya grinste.

"Das heißt wir können es uns noch etwas gemütlich machen!"
 


 

Nachwort: Jaaaa... ich weiß, es hat ewig gedauert, es gibt keine Story und auch sonst... *heul* Aber ich verspreche, dass ich das demnächst hinbekomme. *nick* Für den Dreier hab ich noch keine passable Lösung gefunden... *seufz* Naja und ich arbeite dran Utako loszuwerden wie ihr seht. *kicher*

Zwei Wochen später

So das ist es also... das Ende der zwei Wochen... Ich hoffe, dass ihr mit der Lösung annähernd zufrieden seid und dass ich es geschafft habe, dass ihr sagt: Okay... mit der Story haben wir unsere Zeit nicht verschwendet. *lol* Falls doch... Gomen ne! ^^

Ich danke allen für ihre Kommentare (wer hätte gedacht, dass die Story so beliebt sein würde?) und ganz besonders meinen Betas Pis-chan und Daisuke_Andou, die immer sehr viel Geduld hatten. Glaubt mir es ist nicht leicht meine Beta zu sein... Also vielen Dank ihr Süßen! ^^

So nun aber viel Spaß mit dem letzten Kapitel von "Zwei Wochen" und vielleicht schaut ihr ja auch mal in meine neue Story! ^^ Gomen ne, dass es so lange gedauert hat, aber ich hab hier in Japan einfach keine Zeit zum Schreiben gehabt und dann musste ich die Umlaute und das scharfe s auch noch immer einfügen, da es die auf der japanischen Tastatur ja nicht gibt.
 

Furu
 

Zwei Wochen 10: Zwei Wochen später
 

Es dauerte nicht lange bis sich Toshiya geduscht hatte und fertig angezogen war. Das Praktische an seinem Styling war, dass er auch mit wenig Aufwand gut aussehen konnte. Er schnappte sich seine Sachen und machte sich eilig auf den Weg zu Shinyas Wohnung, gespannt, was ihn dort erwartete. Es kam immerhin nicht alle Tage vor, dass Shin und Kyo eine kleine private Party veranstalteten.

Shinya öffnete kurz nach Totchis Klingeln und Miyu wuselte aufgeregt um seine Beine. Der Bassist war bei jedem Schritt darauf bedacht nicht auf die kleine Hundedame zu treten, die allerdings ihrerseits hartnäckig versuchte, Aufmerksamkeit zu bekommen. Seufzend beugte sich Toto schließlich zu ihr und kraulte sie. Damit zufrieden und erhobenen Kopfes lief sie wieder ins Wohnzimmer zurück und kläffte Kyo mutig an. Kyo lachte, erwiderte etwas und kläffte dann zurück. Miyu hatte scheinbar alles erwartet, nur nicht das und sah ihn fragend an, legte den Kopf schief und blickte dann zu Shinya.

"Arme Miyu!", erklärte Toshiya bei diesem Anblick. Miyu zog sich zurück.

"Was denn? Sie hat angefangen!", entgegnete ihm Kyo.

Shinya ließ sich auf dem Sofa neben Kyo nieder und fügte hinzu: "Das kostet dich auch nicht den Kopf!" Und dann fingen beide an laut zu lachen.

Es war als bohre sich ein Dorn tief in Totchis Herz. Es war zwar unfair, aber er war irgendwie unglücklich mit der Situation. Natürlich wollte er, dass sich die beiden verstanden, aber mussten sie ihm so demonstrieren, dass sie auch ohne ihn viel Spaß hatten?

"Ich geh mal eben...", begann Kyo seinen Satz und erhob sich schwankend. Er tätschelte Shinyas Wange, was ziemlich plump aussah, aber irgendwie auch niedlich.

Die beiden anderen nickten und Shinya fing Toshiyas Blick auf.

"Was ist? Irgendwas nicht in Ordnung?", fragte der Jüngere sofort.

"Ach was... Mach dir keine Gedanken... Ich fühl mich einfach nicht so, als gehörte ich hierher."

Shinya erhob sich und setzte sich auf das Sofa gegenüber.

"Ich kenne dich gut genug um zu wissen, dass dir die Situation nicht behagt. Du strahlst sowas immer mit jeder Faser deines Körpers aus." Shinya lehnte sich leicht an seinen Freund.

"Aber glaub mir, du gehörst hierher... Mehr als sonst jemand und hier wird auch immer die Tür für dich offen sein." Der zierliche Drummer hatte die Augen geschlossen und sprach leise.

"Hm..." Mehr sagte Totchi nicht dazu.

Obwohl sich Shinya sehr viel Mühe gab, bekam Totchi kein gutes Gefühl. Und schließlich kam Kyo aus dem Badezimmer zurückgetorkelt. Einen Moment lang stand der blonde Sänger unschlüssig da, ehe er sich mit einem kleinen Kampfschrei auf die Beiden warf und murrte: "Mitmachen!"
 

~~*~~
 

Währenddessen fuhr Daisuke zu Kaoru. Dort parkte er seinen Wagen an einer Stelle, die er oft nutzte. Sie war für Anwohner, aber da Kaoru da ja wohnte, war es in Ordnung, zumindest nach der Logik des Rothaarigen. Zumal er die Politessen immer mit einem charmanten Lächeln um den Finger wickelte.

Er lief eilig zu dem Haus in dem sein Freund lebte und klingelte sofort Sturm indem er seinen Finger auf die Klingel drückte auf der Niikura stand.

Kaoru erschrak. Die Türklingel... Nicht schon wieder dieses Mädchen. Er war fest entschlossen nicht aufzumachen. Und wenn es irgendwer anders war, dann hatte dieser jemand eben Pech gehabt. Er hatte beschlossen nicht zu Hause zu sein. Punkt!

'Ob er nicht zu Hause ist? Eigentlich müsste er doch da sein!', dachte sich der rothaarige Gitarrist ratlos. Die betrachtete die anderen Klingeln ratlos und drückte dann eine auf der Tanaka stand. Eine alte Frau meldete sich.

"Hallo?"

"Guten Tag, ich komme vom Blumenladen und habe Blumen für Niikura Kaoru-san, aber er öffnet nicht!"

"Niikura? Ja der wohnt hier... ein höflicher junger Mann, aber seine Freunde... alles Flegel... passen gar nicht zu ihm."

Innerlich kochte Die, jetzt wusste er, dass er die Alte erwischt hatte, die sich ständig über ihn und die anderen aufregte und das nur, weil sie einmal durch den frisch gewischten Flur gelaufen sind. Trotzdem versuchte er ruhig zu bleiben..

"Ähm... könnten sie mich wohl ins Haus lassen, dann kann ich die Blumen vor die Tür stellen."

Die alte Dame räusperte sich und öffnete dann die Tür. Die fuhr direkt zu Kaorus Wohnung und klingelte. Er hörte wie im Stockwerk darunter die Tür bei der alten Dame geöffnet wurde. Scheinbar wollte sie sich versichern, dass es wirklich ein Blumenbote war, den sie ins Haus gelassen hatte.

"Kaoru? Kao-chan, mach auf, ich bin es Die!" Die hämmerte gegen die hölzerne Eingangstür.

Kaoru hörte die Stimme seines Freundes und sprang auf. Mit großen Schritten lief er zur Wohnungstür und öffnete sie. Er starrte Die einen Augenblick fassungslos an.

"Die...", hauchte er.

In dem Moment kam Frau Tanaka um die Treppe hoch und erkannte in Die einen der vorher erwähnten Flegel. Sofort begann sie los zu zetern.

"Diese jungen Menschen heutzutage. Zu meiner Zeit hätte es niemand gewagt eine arme alte Dame so schamlos zu belügen. Sie sollten sich was schämen, junger Mann..."

Die nickte. Kaoru sah von der fauchenden Nachbarin zu seinem Bandmitglied und ergriff Dies Handgelenk. Er zog ihn zu sich in die Wohnung.

"Ah... Tanaka-san, wie geht es Ihnen? Es tut mir leid, wenn Daisuke-kun Sie gestört hat. Er war nur sehr besorgt und wollte sich nach mir erkundigen, weil ich mich in den letzten Tagen immer etwas matt gefühlt habe."

Die Dame blickte ihn mildlächelnd an und erwiderte: "Sie müssen auf sich achten, Herr Niikura."

Kaoru schloss schließlich die Tür nachdem er sich verabschiedet hatte und sah zu Die hinunter, der sich eben die Schuhe auszog.

"Der Drachen hat irgendwie nen Narren an dir gefressen!", erklärte der kniende Gitarrist.

Kaoru ergriff Dies Handgelenk.

"Was?" Weiter kam Die nicht, denn da fand er sich auch schon in Kaorus Umarmung wieder.

"Ich hab dich so vermisst!"
 

~~*~~
 

Toshiya öffnete am nächsten Morgen die Augen. Es war noch dunkel draußen und ein Blick zu Shinyas Uhr bestätigte ihm, dass es noch nicht einmal halb fünf war. 'Das fühlt sich nicht richtig an!' Er sah nach rechts wo Kyo lag und nach links wo Shinya selig schlummerte.

Geschickt wandte sich der Bassist aus den Umarmungen und schaffte es auch vom Bett zu steigen ohne sich in der Decke zu verheddern und zu stürzen.

Er schnappte sich seine Zigaretten und ging auf den Balkon. Er zündete sich eine an und inhalierte tief.

''So kann es nicht weitergehen... Ich muss mich für einen von beiden entscheiden...' Schweigend rauchte er weiter und blickte dabei in die Ferne. Einerseits tat ihm seine Einsicht in der Seele weh, ihm war nach Heulen, aber andererseits wusste er, dass es die einzige Möglichkeit war um glücklich zu werden. Aber wofür er sich entscheiden würde, das wusste er nicht.

Zitternd stand er auf dem Balkon und wog Pro und Contra seiner Entscheidungen ab. Versuchte zu erahnen, was für Konsequenzen sich bieten würden, allerdings verzog er schon nach wenigen Minuten das Gesicht und griff sich an den Kopf.

"Argh... ich krieg davon Kopfschmerzen!"

Anschließend kehrte er in das Schlafzimmer zurück und zog sich an. Als er zum Bett sah, fiel sein Blick auf Shinya und Kyo, die friedlich zusammen in einem Bett schlummerten.
 

~~*~~
 

Kaorus klingelndes Handy riss ihn aus seinem tiefen ruhigen Schlaf. Verschlafen blickte er sich in dem abgedunkelten Zimmer um. Ein Gewicht erinnerte ihn daran, dass Die noch immer zur Hälfte auf ihm lag. Es war allerdings kein erdrückendes Gefühl, sondern ein angenehmes Wissen, dass da jemand war, mit dem er immer reden konnte, wenn ihm danach zumute war. Dennoch wand er sich aus der engen Umarmung seines Geliebten und ergriff sein Telefon.

"Kao? Hab ich dich geweckt?"

So eine Frage konnte nur von Toshiya kommen. Kaoru schielte zur Uhr. Es war sehr früh, so dass er sich fast wunderte, dass Totchi überhaupt wach war.

"Mach dir keine Gedanken, was gibt es denn so wichtiges?"

"Warum flüsterst du? Ist noch wer bei dir?" Toshiya flüsterte instinktiv auch.

Kaoru kicherte leise, wurde dann aber wieder ernst.

"Also warum rufst du mich zu so einer, für dich untypischen, Zeit an?"

"Nun ja... also... naja..."

"Was?" Dieses Drumherumreden machte Kaoru nervös, weil er es von ihrem Bassisten so nicht kannte.

"Ich habe mich entschieden..."

Kaoru richtete sich mühsam auf. "Und wofür?" Er sprach in einer ganz normalen Lautstärke, es war ihm sogar fast egal ob er Die dadurch aufweckte.

"Kyo... aber ich weiss nicht, ob es die richtige Entscheidung ist und wie ich es Shinya sagen soll... Ich will ihn nicht verlieren..."

Kaoru nickte, obwohl Totchi das ja nicht sehen konnte.

"Du wirst ihn nicht verlieren. Ich bin sicher, dass Shinya genau wie ich wusste, dass du dich früher oder später entscheiden wirst. Und ich bin sicher, dass ihm eure Freundschaft mindestens genauso wichtig ist wie dir!" Wie immer beruhigten Kaorus Worte Toshiya total.

"Danke Kao, du bist ein Schatz!"

"Ich weiß..." Kaoru seufzte leise.

Nachdem er aufgelegt hatte kuschelte sich Kaoru wieder an Die, der liebevoll und umsorgend seinen Arm um ihn legte.

"Was gibts denn?", fragte der Rothaarige und genoss, dass sich Kaoru gehen ließ und nicht den starken unabhängigen Bandleader mimte.

"Totchi hat sich für Kyo entschieden. Ich werde mit Shinya reden müssen."

"Du solltest dich nicht immer für alles so verdammt verantwortlich fühlen. Der ganze Stress macht dich irgendwann noch kaputt!"

"Ich weiß... Aber was das angeht, so kann ich einfach nicht raus aus meiner Haut und irgendwie brauch ich diesen ganzen Stress auch."
 

~~*~~
 

Später am selben Tag ging Toshiya zu Shinya. In seinen schlichten schwarzen Klamotten wirkte der Bassist zart und fast schon zerbrechlich... Und er sah müde aus.

So saßen die beiden bei einer Tasse Tee zusammen und Shinya fragte schließlich sachlich: "Du hast dich also entschieden?" Seine Stimme klang nicht besonders fest und Toshiya dachte darüber nach, wie er seine Worte wählen sollte, damit er Shinya so wenig wie möglich wehtat.

"Ja, aber ich weiß nicht, ob es das Richtige ist... Ich will euch beide nicht verlieren!"

Shinya nickte leicht. Dabei hielt er den Kopf gesenkt und blickte in seine Teetasse.

"Ich hab mir fast gedacht, dass du so nicht lange leben kannst... Wofür hast du dich entschieden?" Die Stimme des Drummers wurde immer leiser während er sprach.

"Kyo..."

"Verstehe." Dieses eine Wort kam Shinya kaum über die Lippen! Er war den Tränen nahe. Er hatte das Gefühl, dass er seine Tränen nicht mehr lange zurückhalten konnte. Natürlich sah auch Toshiya, dass Shinya um seine Contenance bemüht war. Und natürlich fühlte er sich schuldig. Er wollte nicht schuld daran sein, dass es ihm nicht gut ging.

"Hör zu... Ich liebe dich, aber du bist eben mehr für mich. Du bist mein bester Freund, jemand bei dem ich auch mal weinen darf (als ob er das sonst net tun würde *lach*) und ich weiß, dass unsere Freundschaft länger hält als eine Beziehung es wahrscheinlich würde. Du verdienst außerdem jemanden, der nicht so egoistisch ist wie ich. Und du bist soooo wunderhübsch... Ich bin ganz sicher, dass du wen finden wirst. Und im Endeffekt ist es einfach so, dass mich Kyo mehr braucht als du!" Während er sprach wurde er noch leiser, flüsterte fast. Er wagte kaum Shinya anzusehen.

Es brachte ihn ebenfalls den Tränen nahe. Und dann war es soweit... Tränen liefen über das hübsche Gesicht des Bassisten. Shinya seufzte und erhob sich. So wollte er Toshiya nicht sehen.

"Hör auf zu weinen Toto... Es ist okay!" Obwohl es ihm schwer fiel, verbarg er seinen Kummer und Toshiya verabschiedete sich rasch. Kaum dass der Dunkelhaarige gegangen war, brachen alle Gefühle in Shinya zusammen, er weinte. Fühlte sich unsagbar einsam und wie immer, war nur Miyu an seiner Seite.

"Warum tut es so weh?"
 

~~*~~
 

Zur gleichen Zeit ging Toshiya zu Kyo und berichtete ihm von seiner Entscheidung. Kyo war überglücklich und auch Totchi fühlte sich gut, obwohl er so verwirrt war, denn irgendwie tat es tief im Inneren weh, dass er Shinya weh tun musste. Doch Kyo zu küssen und ihn zu umarmen fühlte sich einfach richtig an.

"Warum hast du dich für mich entschieden?"

Auf diese Frage konnte Toshiya nicht wirklich antworten. Und entgegen seiner sonstigen Angewohnheit immer nachzufragen, ließ es der Sänger einfach darauf beruhen und genoss, dass er den anderen weiterhin für sich hatte. Und ihm war auch recht, dass er ihn nicht mit irgendwem teilen musste.
 

~~*~~
 

"Shinya hier ist Kaoru... Totchi hat mir gesagt, dass er sich entschieden hat und wir, naja ich dachte, dass ich dich mal anrufe, um zu fragen, wie es dir geht... Geht es dir gut?"

Auf diese Frage hin erntete er ein genervtes Schnauben.

"Nein... es geht mir nicht so besonders... Danke der Nachfrage." Fügte der Drummer hinzu.

"Entschuldige, war eine dumme Frage..." Kaoru biss sich nachdenklich auf die Lippe. Er hätte sich ohrfeigen können.

Während er sprach beobachtete er Die, der aufgestanden war und sich gerade im Moment anzog. "Wo gehst du hin?", fragte er leise, während er seine Hand vor den Hörer hielt, damit Shinya nichts mitbekam.

"Ich gehe zu Utako... Komm dich dann später abholen." Entgegnete ihm der Rothaarige.

Gedankenverloren und mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen, nickte Kaoru. Und ehe er etwas passendes erwidern konnte, war sein Freund schon verschwunden.

"Shinya, ich komme bei dir vorbei! Dann können wir besser reden."

Und so machte sich auch der Bandleader auf den Weg.
 

~~*~~
 

"Ne? Uta-chan, was gibt es bei dir?" Die saß seiner alten Freundin gegenüber und betrachtete ihr Gesicht nachdenklich. Sie wirkte auf ihn irgendwie verändert.

"Hm... ich weiß gar nicht, wie ich es dir sagen soll. Also es ist so... ich werde heiraten!" Sie atmete entspannt durch. Endlich hatte sie es gesagt. Es lastete ihr schon so lange auf der Seele.

"Bist du schwanger?" Er sah ihr in die Augen, doch sie wandte ihren Blick ab.

"Wie jetzt? Das war doch nur Spaß, ich meinte das nicht so... Das ist jetzt nicht wahr, oder?

Doch sie schwieg nur.

"Aber er weiß das noch nicht und glaub mir, er hat nicht nur gefragt, weil ich n Kind krieg. Ist doch kein Blödmann."

"Jaja... ich weiß, immerhin hat er nen guten Geschmack. Aber eins ist mal sicher: Rund kannst du auf keinen Fall in unserem Video mitspielen!"

Sie stöhnte genervt auf. "Du bist manchmal so n Dummkopf! Ich glaub ich wollte eh nur in dem Video mitmachen um mir selbst zu beweisen, dass ich es noch kann. Dass ich noch nicht alt bin oder nutzlos oder so!"

Dann schwieg sie einen Moment, setzte ein charmantes Lächeln auf und fragte: "Was ist mit dir? Bist du glücklich?"

Der Gefragte wurde leicht rot und schenkte ihr ein warmes Lächeln gepaart mit einem schwachen Kopfnicken.
 

~~*~~
 

"Du hättest nicht kommen müssen.", erklärte Shinya, doch Kaoru ließ sich seelenruhig auf dem Sofa nieder. Bemerkungen oder Einwände ihres Drummers hatten ihn doch noch nie abgehalten.

"Ich mach mir aber Sorgen um dich."

Shinya lächelte schwach.

"Natürlich ist es im Moment hart, aber glaub mir, ich komm schon klar."

"Bist du dir sicher? Wir können das Konzert morgen auch noch verschieben."

"Sei nicht albern..."

"Nein... das haben wir auch schon gemacht, wenn es einem anderen von uns nicht gut ging!"

Shinya schüttelte den Kopf.

"Nein, aber wenn du noch einmal fragst, dann überleg ich es mir vielleicht noch anders." Dann lächelte er schüchtern.
 

~~*~~
 

Am nächsten Tag war Shinya, der sonst immer der Erste war, der Letzte, der zur Halle kam. Toshiya, der bis dahin mit Kyo rumgealbert hatte, ließ sofort von ihm ab und kam zu seinem besten Freund.

"Wirst du es schaffen?"

Shinya nickte.

Dann begann er sich vorzubereiten. Toshiya wusste, dass Shinya vor Konzerten nie viel sprach, dennoch hatte er ein schlechtes Gewissen.

Doch als sie kurze Zeit später die Bühne betraten, war dies nicht mehr wichtig. Es war ihr erstes Konzert seit zwei Wochen!
 

ENDE!



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Kommentare zu dieser Fanfic (83)
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Von:  CandyHolic
2007-03-31T22:02:56+00:00 01.04.2007 00:02
*heul*
Der arme Shin!
Aber ich finde auch, dass Kyo besser
zu Toshiya passt. ICh weiß echt nicht,
was ich schreiben soll. Alles wurde schon
gesagt.*sfz*
Sehr gut gemacht^ ^
Von:  CandyHolic
2007-03-31T20:33:56+00:00 31.03.2007 22:33
Hi!
Deine Ff ist bis jetzt echt voll klasse!
Kannst du mir bitte dieses Kapitel schicken?
*Dackelblick*
Von: abgemeldet
2006-07-14T15:35:30+00:00 14.07.2006 17:35
süsse geschichte^^
vor allem das alles gut wurde *grins*
weiter so *liebguck*
Von: abgemeldet
2006-07-03T10:30:13+00:00 03.07.2006 12:30
also..ich hinterlass hier mal einen kommi für alle kapitel:
erstmal danke das du mir das eine extra geschickt hast..war voll lieb!
die geschichte sit einfach toll! alles!! und du hast einen echt tollen schreib-style!
das einzige was mich gestört hat war das ende irgendwie..^^
bei mir müssen immer Totchi und Shin zusammen sein damit alles perfelt ist aber das is ja nicht deine schuld..nur shin tut mir dann immer sooooo leid! T.T
Meine deviese ist "Trenne nie "S(hinya)" - "T(oshiya)", denn es tut den beiden weh!" XD
aber die war echt gut!
Von: abgemeldet
2006-05-30T08:43:33+00:00 30.05.2006 10:43
*die ganze ff auf einmal gelesen hab*
Das ist so wahnsinnig toll *-----------*
Du schreibst so schön^^
Shinya tut mir ja irgendwie leid,aber ich finde dass Toshiya richtig entschieden hat^^
Schade dass es zu ende ist-_-
Schreib weiter so schöne Geschichten^_^
Von:  miesmacher
2006-02-19T12:52:50+00:00 19.02.2006 13:52
kannst du mir das kappi 7 per bittöö...ENS schicken...ohne des ich die FF ja net vollständig ^^
Von:  queenstardust
2006-01-08T10:35:00+00:00 08.01.2006 11:35
hey!!!
sooo ich wollte dir schon gestern ein kommentar dalassen, aber animexx hat mich nicht gelassen Oö (gemeine seite)
ich find das kapitel toll, aber was erwartet man auch anderes ^~
ich mag vor allem die stelle, wo die meint, dass er sowieso alle polizistinen um den finger wickelt, und die stelle mit der alten oma im treppenhaus. tja, die hat ein händchen für polizistinen und kaoru für alte omas *lach*
mir fehlte ein bisschen die nachvollziehbarkeit, warum toshiya sich für kyo entschieden hat und nicht für shinya. ich fand das kam sehr plötzlich und irgendwie fehlten die argumente. aber vielleicht hast du die ja in den vorherigen kapiteln gebracht und ich kann mich einfach nicht mehr erinnern ^~
ich fands jedenfalls super schön und ich würd mich freun, wenn ich bald was neues von dir lesen könne. ich lese auch beta! *lach* immr wieder eine ehre *verbeug*
ich hab auch was neues angefangen und wenn ichs fertig hab, schick ichs dir natürlich auch, aber das kann noch dauern.
schreib mir mal wieder, wie es so in japan ist!
liebe grüße und alles gute
petra
Von: abgemeldet
2005-12-28T09:13:52+00:00 28.12.2005 10:13
armer shin... +pat, pat+
nya, für die anderen ging es ja gut aus...
welch ein Gefühlschaos und das ganze hin und her...
die FF war einfach toll! ^^
Von: abgemeldet
2005-12-09T15:03:09+00:00 09.12.2005 16:03
Schön schön...Gefiel mir doch ganz gut dat Ende...Bin ja auch für diese Art von Enden...Also für offene...Auch wenn mir Shin im Nachhinein echt leid tat...Aber Toto mußte sich halt im Endeffekt für einen entscheiden. NE?
Es hatte sich echt gelohnt soooo~o lange darauf zu warten...*lol*
Von: abgemeldet
2005-12-03T21:58:28+00:00 03.12.2005 22:58
Wah~

Wieso denn Kyo? *schmoll* *auch für Shin gewesen is* Armer Shin! *trösten geht*

Trotz allem eine schöne FF *smilü* Schade das sie vorbei is *nicku*

Mach weiter so~! ^.^d


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