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Affection - Bruderliebe

Lee & Anou - last chapter on !!!!!!!!!
von

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also das ist vorerst nur ein versuchskapitel. wenn die story gut ankommt, dann gibts ne fortsetzung, ansonsten hau ich sie wieder runter.
 

joa, da is se.

viel spaß.
 


 

Finnland. In dem unauffälligem Land passiert das, was in jedem anderem Land wohl ebenso geschieht. Dennoch ist diese Geschichte einmalig.
 

Es war Sommer, als das Ehepaar Ympur von Helsinki in den Norden Finnlands zog, nach Ivalo. Bei sich zwei Kinder. Die beiden Jungs Lee, 6 Jahre und Anou, 7 Jahre. Sie wollten in Ivalo einen neuen Abschnitt ihres Lebens beginnen. Lange zuvor, hatte das Ehepaar in ihren vergangenen Ehen vieles durchstehen müssen. Jeder brachte nun ein uneheliches Kind mit sich und hoffte , dass die Kinder sich verstanden. Denn Zeit zum kennen lernen hatten Lee und Anou ganz und gar nicht bekommen. Sechs Stunden war es her, als sie sich am Bahnhof zum ersten Mal gesehen hatten. Anou sah der Sache skeptisch ins Auge. Er wollte alles, nur kein Geschwisterkind und schon gar nicht einen jüngeren Bruder. Doch konnte er nun nicht mehr zurück.

Lee war es egal. Er sprach nach der Scheidung seiner Eltern nicht mehr viel. Seinen neuen Stiefvater misstraute er wohl genauso, wie Anou seiner Mutter misstraute.
 

Anou warf einen leichten Blick zu Lee rüber, der auf dem Sitz, des Autos, neben ihm saß. Er musterte ihn kurz, doch er bemerkte es nicht. Er schaute lieber aus dem Fenster und ließ sich in seine Träume ziehen, die das schöne Land offenbarte.

" Wir machen hier Stopp!", hielt sein Vater an der nächsten Tankstelle. Lee sprang sofort aus dem Wagen.

" Lauf nicht zu weit weg!", schrie seine Mutter noch hinterher, doch er reagierte nicht. Nach einigen Metern blieb er stehen, drehte sich um und streckte die Arme mit der Nase in die Luft. Er atmete einmal tief ein und aus, und schaute dann zum Auto. Anou schaute ihn an. Er fand es nur zu blöde von ihm, sich dorthin zu stellen und das zu machen. Lee aber war das gleich. Was wusste er schon? Er kannte ihn nicht einmal und fällte schon jetzt ein Urteil.

Anou setzte sich jedoch ins Auto zurück und wartete auf die Weiterfahrt.

" Blödmann!", meinte Lee und ging zum Auto zurück. Dort setzte er sich auch wieder auf seinen Platz und ignorierte Anous Blicke.

Danach ging die Fahrt weiter und das bis zum späten Abend. Als sie Ivalo erreichten, war alles ausgestorben.

" Ein Dorf, klasse!", meinte Anou auf einmal.

"Das ist nun mal nicht Helsinki. Du wirst dich daran gewöhnen."

" Sicher!", war er begeistert.

Drei Straßen weiter, hielten sie an einen kleinem Häuschen. Weit ab von dem Nachbarhaus und am Wasser. Ohne Worte stiegen alle aus und selbst Anou musste zugeben, dass es wunderschön war.

" Hier!", drückte Lee ihm seine Tasche in die Hand.

" Stell sie lieber da hin.", wollte er sie nicht annehmen.

Wortlos folgte Lee seinen Worten und rannte dann zum Wasser hinunter. Anou schüttelte mal wieder den Kopf: " Hat der nen Naturproblem?"

" Er kennt nichts anderes, als Großstädte. Lass ihm Zeit, das vergeht wieder.", meinte seine Stiefmutter, die seinem Vater ins Haus folgte.

" Sicher doch.", lachte er kurz auf und konnte sich das überhaupt nicht vorstellen. Dann nahm er seine Sachen und ging ins Haus. Dort suchte er sich ein Zimmer aus, und da sie sich nicht voneinander unterschieden, nahm er das zum Wasser.

Die Sonne war schon längst versunken und der Mond stand in voller Pracht am Himmel.

Da sah er Lee am Wasser sitzen. Er beobachtete ihn eine Weile, als sein Vater im Zimmer stand.

" Gefällt es dir?"

" Ist nicht schlecht.", drehte Anou sich zu ihm.

" Morgen ist noch Ruhetag und Montag müsst ihr zur Schule."

" Lässt sich ja nicht vermeiden.", setzte er sich auf das Bett.

" Ich weiß, dass es schwer ist für dich, deine Freunde in Helsinki lassen zu müssen. Doch du findest auch wieder neue Freunde und so lange hast du ja noch Lee."

" Ich will nichts mit ihm zu tun haben.", meinte Anou böse.

" Anou, lerne ihn doch erst einmal kennen."

Anou schaute ihn nur an. Was wollte sein Vater hören, dass er das alles hier toll fand? Dem war aber nun mal nicht so.

" Gut, pack erst einmal aus und geh schlafen. Morgen sehen wir weiter.", ging sein Vater aus dem Zimmer und schloss die Tür hinter sich. Anou ließ sich aufs Bett fallen und fand es einfach ungerecht. Alle seine Freunde musste er in Helsinki lassen und musste dann in einer fremden Welt eine neue Familie akzeptieren. Es hatte doch auch so immer mit seinem Vater funktioniert, als sie noch allein waren. Eine Mutter war nie von Nöten und ein Bruder schon gar nicht.

Er war gerade eingenickt, als ein kühler Luftzug ihn weckte. Lee stand in der Tür, als er seine Augen öffnete.

" Hier!", schmiss er ihm seine Jacke zu, die er auf der Treppe vergessen hatte. Dann ging er wieder. Anou wollte noch was sagen, doch Lee war zu schnell weg. Also ließ er sich wieder auf dem Bett nieder und schlief ein.
 

Lee saß den Abend noch im dunklen Zimmer und dachte nach, bis auch er einschlief.

Am Morgen schliefen alle aus, nur Lee nicht. Er setzte sich auf das Dach des Hauses und beobachtete den Sonnenaufgang. Er tat es gerne und auch jeden Samstag- und Sonntagmorgen in den nächsten 8 Jahren. Manchmal machte er Fotos davon. Er saß gerade auf dem Dach und legte die Kamera weg, als er Anou sah. Er kam mal wieder von einer seiner Partys zurück. Leise ging er zur Haustür und hatte Lee nicht bemerkt, obwohl er einige Fotos von ihm machte.

"Das geht nochmal schief.", meinte er dabei und sprach damit Anous nächtliches Wegschleichen an. Dann legte er die Kamera ins Zimmer und ging über den Flur zum Bad. Doch Anou kam ihm nicht entgegen. Er hatte wohl vermutet, dass eines der Eltern rumlaufen würde.

Und genau so war es. Er stand unten an der Treppe und wartete darauf, dass sich eine Tür schließen würde. Als das geschah, rannte er die Treppen hinauf ins Zimmer und ließ sich dort auf das Bett fallen.

Viel hatte sich nichts an seiner Einstellung zur Familie geändert und schon gar nicht das Verhältnis zu Lee. Er versuchte ihm aus dem Weg zu gehen und sprach so gut wie nie mit Lee. Lee war es egal. Für ihn war es kein Bruder, auch wenn alle in der Schule ihn ihm gegenüber so nannten. Anou war der Liebling aller Mädchen schlechthin und bekannt wie ein Hund in Ivalo. Es nervte ihn, da sich alles immer nur um Anou Ympur drehte. Sein Bruder war nur sein Bruder. Nicht nötig ihn zu nennen, um es genau zu sagen. Sie lebten beide ihre eigene Welt und waren dennoch Geschwister.

Die Eltern bekamen kaum etwas mit. Sie waren zu sehr mit Arbeiten beschäftigt. Lee und Anou stritten sich ab und zu deswegen, da der Eine dem Anderen die Schuld dafür gab.

Als Lee aus dem Bad zurück kam, stand Anou auf einmal vor ihm.

"Was?", wollte Lee an ihm vorbei.

"Nichts!", sagte er kühl und ging ins Bad. Lee drehte sich zu ihm um und sah, wie er die Tür schloss.

"Idiot!", meinte er dann noch und ging ins Zimmer zurück, wo er für sich war. Er verstand ihn einfach nicht. Er hatte ihm nie etwas getan und Anou führte einen regelrechten Krieg gegen ihn. Dass seine Mutter und sein Vater sich verstanden, dafür konnte er doch nichts und schon gar nichts dafür, dass er auf der Welt war. Sonst, musste er zugeben, hatte Anou sich ganz schön weiterentwickelt in den letzten Jahren, auch wenn Lee ihn immer noch nicht genau kannte. Wie sollte er das auch? Er redete ja nie mit ihm, so wie es andere Geschwister taten. Von vielen Klassenkameraden erfuhr er, wie sie mit ihren Geschwistern umgingen und das kam in keiner Weise dem nahe, was Anou und Lee hatten. Nämlich nichts. Sie konnten eben so gut Einzelkinder sein, das würde dem gleich kommen. Würde da nicht jedes Mädchen ihn nach Anou fragen. Manchmal antwortete er freundlich, aber es gab auch Tage, wo er Anou als Idioten darstellte und nicht wollte, dass sie ihn seinen Bruder nannten.

Lee musste feststellen, dass er wieder eingeschlafen war, als er 2 Stunden später von seiner Mutter geweckt wurde. Er ging darauf in die Küche zum Frühstücken, wo die Eltern schon am Tisch saßen. Anou kam gerade die Treppe hinunter und ging an ihm vorbei. Dabei streifte er Lee unsanft und setzte sich dann an den Tisch. Er versuchte seine Aktion mal wieder zu ignorieren.

"Wir haben beschlossen, dass eure Mutter und ich nächstes Wochenende wegfahren. Das heißt, dass ihr mal ohne uns auskommen müsst.", verkündete der Vater auf einmal.

"Ist ja keine schwere Sache, ohne euch auszukommen.", antwortete Anou nur.

Lee verdrehte die Augen. Manches, dachte er sich, konnte Anou es sich auch mal verkneifen.

"Was?", sah Anou es. "Ist doch so. Sie arbeiten doch nur noch. Da lebt man doch schon unter sich.", stand er auf und ging.

Eine Ruhe ging durch den Raum. Alle waren sprachlos. Man sollte aber auch betrachten, dass es nur die Wahrheit war.

"Ich geh zu Marya rüber.", stand auch Lee vom Tisch auf.

"Lee?", sprach seine Mutter ihn an.

"Komm nicht wieder erst heute Abend. Ich weiß, dass deine Fotos dir wichtig sind und du sie nur bei Marya entwickeln kannst. Aber denke auch mal an die Familie."

"Ja, ja! Das müsst ihr sagen.", ging er die Treppe hinauf und musste feststellen, dass Anou oben am Geländer stand. Er schaute ihn nur an und ging ohne Reaktion in sein Zimmer. Er wusste, dass er seine Worte gehört hatte. Anou hatte in keiner Weise Unrecht. Doch es war die ganzen 8 Jahre nie anders gewesen. Nichts, wirklich nichts hatte sich verändert. Wieso also sollte genau das andere Formen annehmen?

Lee ging dann auch in sein Zimmer, suchte alles zusammen. Marya hatte ihm schon oft die Dunkelkammer angeboten, damit Lee seine Fotos entwickeln konnte. Seine beste Freundin war auch immer begeistert, was für schöne Fotos er machte.

Nachdem er alles hatte, stieg er aus dem Fenster aufs Dach, um von dort aus dem Haus zu gelangen. Seine Eltern mochten es zwar nicht, dass Lee das tat, aber sie vertrauten ihm in der Sache etwas.

Er rannte hinüber zum Wasser, um dort noch letzte Fotos zu machen, da sein Film noch nicht voll war. Auf dem Weg dorthin wendete er sich noch mal dem Haus zu. Anou verließ es ebenfalls, ging aber in die andere Richtung. Er traf sich mit seinem Freund Nic. Beide waren dabei ein paar Songs zu schreiben. Anou hatte schon viele Texte gesammelt, doch ihnen fehlten noch die passenden Töne. Nic hatte in seinem Keller eine Menge Gitarren und Schlagzeug, da sein Vater selbst einmal gespielt hatte. Nun gehörte es Nic und das kam ihm ganz gelegen.
 

"Wer ist das?", hielt Marya eines von Lees Fotos hoch, die er gerade entwickelte.

"Niemand.", wollte Lee nicht, dass noch jemand ihn wegen seinem Bruder nervte.

"Der sieht nicht schlecht aus. Dein Freund?", fand Lee, dass sie gut zusammen passen würden und wusste zudem von den Neigungen ihres Freundes von Anfang an.

"Nein, mein Bruder."

"Bruder? Ihr seht euch aber überhaupt nicht ähnlich.", stellte sie fest.

"Wir sind auch eigentlich in keiner Weise miteinander verwandt. Ist wahrscheinlich auch gut so."

"Wieso? Also ich find ihn niedlich. Wäre ich an deiner Stelle, dann würde ich ihn mir krallen."

"Er ist mein Bruder.", war Lee entsetzt das von seiner Freundin zu hören.

"Ja, und ihr seid nicht miteinander verwandt. Also wo ist das Problem?"

"Er ist dennoch mein Bruder und außerdem können wir uns nicht leiden."

"Und da machst du Fotos?", grinste Marya leicht.

"War ein gutes Motiv."

"Stimmt, das ist es.", hing sie es mit einer Klammer an die Leine.

"Marya?"

"Ja?", drehte sie sich zu Lee.

"Ich will das mit meinem Bruder nicht mehr. Wir müssen uns doch irgendwie verstehen. Seit 8 Jahren geht das so."

"Weißt du warum?"

"Anou und ich haben nie viel miteinander zu tun gehabt. Die einzigen richtigen Gespräche die wir geführt haben, waren Streitgespräche.", setzte er sich.

"Du solltest einfach mal anfangen mit ihm zu reden. Lass dich nicht abbringen, wenn er ungerecht reagiert.", gab Marya ihm einen Rat. Dass er schwer umzusetzen war, wussten beide. Doch es war auch irgendwann nicht mehr normal. Anou und Lee waren nun mal Geschwister und auch wenn es keinem richtig passte, mussten sie doch trotzdem miteinander auskommen.
 

Als Lee dennoch erst am Abend nach Hause kam, war Anou schon längst da. Das machte ihn stutzig. Es kam nämlich sehr selten vor. In der Küche holte er sich etwas zu Essen.

"Ich dachte, dass du früher kommen würdest.", stand seine Mutter hinter ihm.

"Es ging nicht früher. Die Bilder dauerten etwas.", setzte Lee sich an den Tisch.

Seine Mutter setzte sich unverhofft dazu: "Ich weiß, dass wir euch vernachlässigen. Das ist aber nicht beabsichtigt von uns."

"Mag ja sein. Aber man kann es Anou auch nicht verübeln, wenn er so ist, wie er ist.", wusste Lee, worauf seine Mutter darauf hinaus wollte.

"Ich versteh den Jungen nicht."

"Bis heute morgen dachte ich das auch noch.", schaute Lee sie an.

"Ihr könnt uns doch nicht dafür verurteilen, dass wir arbeiten."

"Das machen wir ja auch nicht. Wir verurteilen euch eher dafür, dass ihr vergesst, dass ihr zwei Kinder habt.", meinte er ruhig.

Da stand Anou mal wieder an der Treppe. Er hatte alles mitbekommen. Seine Mutter bemerkte ihn nicht, da er ihr im Rücken stand. Doch Lee hatte volle Sicht. Er wollte ihn gerade ansprechen, als er schon wieder weg war.

Nie würde er mal auf die Idee kommen, sich dazu zu setzen. Und wohl erst recht nicht nach heute Morgen. Dabei wäre es mal nicht schlecht gewesen.

Doch er zog sich lieber in sein Zimmer zurück und schrieb Songtexte. Es wusste ja keiner im Haus, was er immer tat, wenn er in seinem Zimmer war oder unterwegs. Er erzählte ja nie etwas von sich.

Lee stand dann auf und ging ebenfalls nach oben. An Anous Tür blieb er stehen. Er hörte ihn singen und es klang wirklich gut. Er versuchte einen seiner Texte aus und Lee konnte sich schon denken, was er machte, auch wenn er es nicht sah. Also störte er ihn nicht und ging in sein Zimmer. Dort setzte er sich auf das Dach und fotografierte den Sternenhimmel sowie den Mond, der sich auf dem Wasser spiegelte. Da fielen ihm Maryas Worte wieder ein. Er stand dann auf und holte die Fotos von heute Nachmittag heraus. Damit setzte er sich wieder auf das Dach und schaute sie sich an. Als er die Fotos von Anou sah, dachte er daran, was Marya meinte. Es stimmte, sie würden gut zusammen passen. Dennoch war er doch sein Bruder. So gemein er aber auch zu ihm war, hatte er doch etwas Interessantes an sich. Er sah wirklich gut aus, da hatte er nichts dagegen zu sagen.

Da lachte er leise und kurz auf. Er erwischte sich tatsächlich bei dem Gedanken seinen Bruder attraktiv zu finden. Er ließ die Fotos verschwinden und stellte sich auf. Marya brachte ihn echt nur auf dumme Gedanken. Er könnte schon einen Freund gebrauchen, doch fand sich einfach keiner, der ihm zusagte. Da beschloss er noch mal zu Marya rüber zu laufen. Also holte er sich eine Jacke und rannte über die Felder zu seiner Freundin.

Die Nacht war kühl und es schien ein Gewitter auf zu kommen. Das störte Lee aber nicht. Außer Atem vom Rennen, stieg er zum langsamen Laufen über. Er ging gerade auf das Haus seiner Freundin zu, als Hannis, Maryas Bruder, aus der Tür kam.

"Noch so spät unterwegs?", begrüßte er Lee.

"Muss schnell noch was mit Marya besprechen.", lächelte er ihm zu.

"Macht nicht zu lange. Es scheint ein Gewitter auf zu kommen und du musst ja noch nach Hause.", lächelte er zurück.

"Ich werde daran denken.", klingelte Lee an der Haustür und Marya öffnete ihm.

"Ach, Lee! Was macht Anou? Ist er zu Hause?", rief Hannis ihm noch zu.

"Vorhin war er es noch."

"Dann werde ich mal kurz vorbei gehen. Schönen Abend noch!", winkte er ihm zu.

"Dir auch!", rief er und winkte ebenfalls.

Dann betrat er das Haus. Marya schaute ihn etwas merkwürdig an. Sie wusste nicht welche Frage sie zuerst stellen sollte. Weder, was das mit Hannis gerade war oder warum Lee da war. Sie nahm die zweite Frage zuerst.

"Wegen Anou.", antwortete Lee ihr nur kurz, als sie aufs Zimmer gingen.

"Was ist mit ihm?"

"Du bringst mich auf falsche Gedanken. Ich finde ihn doch wirklich attraktiv."

Marya lachte und schloss die Tür hinter beide, als sie im Zimmer waren.

"Sorry, das wollte ich nicht. Aber so lange du ihn nur attraktiv findest, ist das noch nichts Schlimmes."

"Nichts Schlimmes? Nenne mir einen, der seinen Bruder attraktiv findet.", schaute er sie erwartungsvoll an.

"Ähm! Es gibt bestimmt jemanden, aber der fällt mir gerade nicht ein."

"Ich bin verloren. Der hat doch nichts außer seine große Klappe.", ließ Lee sich auf das Bett nieder.

"Och, ich finde er hat einiges."

"Du bist mir echt ne Hilfe!", meinte Lee und schaute Marya auch dementsprechend an.

"Ist doch so."

"Ich hasse ihn.", sprang Lee auf.

"Das klang vor einigen Minuten noch anders."

"Ich kann doch keinen attraktiv finden, mit dem ich mich regelmäßig in den Haaren habe. Ich kenne ihn ja nicht mal, obwohl wir 8 Jahre unter einem Dach wohnen."

"Was sich neckt, das liebt sich."

"Blödsinn. Ich muss mich ablenken. Lass uns weg gehen.", schlug Lee vor.

"Es ist 23 Uhr! Das ist dir doch klar?"

"Ja, und noch einiges mehr. Also, kommst du?"

Marya war zwar etwas skeptisch, sagte aber zu und so gingen sie weg.

Sie waren eine ganze Weile auf den Beinen gewesen, als sie den Rücktritt antraten. Mittlerweile war es 2 Uhr und bis auf ein paar lustigen Gesprächen ist nichts Wirkliches passiert. Als sie wieder bei Marya vor dem Haus standen, fing es doch noch in Strömen an zu regnen.

"Toll! Jetzt. Hätte es nicht noch 20 Minuten warten können?", setzte sich Lee auf die Treppe vorm Haus.

"Was willst du jetzt machen? Ich meine, wegen Anou.", setzte Marya sich zu ihm.

"Nichts. Ich denke, da wird sich nichts zwischen uns ändern. Ist auch ganz gut so. Ich habe 8 Jahre mit ihm in diesem Zustand überlebt und werde es auch noch die nächsten Jahre überleben."

Da kam Hannis um die Ecke gerannt. Er war total nass, bis auf die Haut.

"Du bist noch da?", schaute er verwundert zu Lee.

"Ja, wollte zwar gerade los, aber es begann zu regnen."

"Willst du die Nacht nicht lieber hier bleiben? Kannst ja morgen früh zurück nach Hause gehen.", bot Hannis ihm eine Unterkunft an.

Lee überlegte eine Weile und sagte dann zu.

"Gut, hab noch ein Sofa in meinem Zimmer frei.", meinte er nur und ging ins Haus.

"Bei ihm?"

"Ja, bei mir ist kein Platz. Er tut dir schon nichts. Der ist harmlos.", stand auch Marya auf und zog Lee mit ins Haus.

Dort begaben sie sich nach oben. Die Eltern schienen nicht Daheim zu sein. Denn wirklich zu sehen, waren sie für Lee nicht.

"Bitte, schön!", drückte Marya ihm oben etwas zum Anziehen für die Nacht in die Hand. Dann ging Lee in Hannis Zimmer.

"Bin gleich fertig.", war er dabei das Sofa bettfertig zu machen.

"Lass dir Zeit, ich geh mich erst einmal umziehen.", meinte er darauf und ging ins Bad.

Als er wieder zurückkam, war Hannis gerade dabei sich fürs Bett fertig zu machen. Er fand die Situation etwas unangenehm.

"Komm ruhig rein.", bemerkte er Lee.

Er betrat das Zimmer und setzte sich auf das Sofa.

"Warst du bei Anou?", war er neugierig, da er ihm gerade im Kopf rumspukte.

"Ja, kurz. Haben ein wenig an unseren neuen Songs rumgewerkelt."

"Du spielst auch?"

"Schon eine Weile. Anou doch auch und Nic."

"Das mit Anou weiß ich erst seit heute Abend.", stand Lee auf und ging zu Hannis' Gitarre rüber, die in der Ecke stand. Er hatte noch nie eine E-Gitarre vom Nahen gesehen.

"Sie ist wunderschön.", hockte Lee sich davor.

"Hatte auch seinen Preis.", stand Hannis hinter ihm.

"Habt ihr so etwas wie eine Band?", stand er auf und drehte sich um.

"Wäre doch was, oder?", legte er seine Hand an seine Wange und küsste Lee dann sinnlich.

Lee war total überrascht. Er hatte ja bemerkt, dass Hannis ihn immer etwas freundlicher behandelte, als andere Jungs, doch nicht, dass er so für ihn empfand.

Beide schauten sich an. Keiner sagte etwas, als sie sich begannen wieder zu küssen. Ein ungewöhnliches Gefühl machte sich in Lees Bauchgegend breit und es für ihn eine unglaublich neue Erfahrung.
 

Um 4 Uhr verließ Lee das Haus der Familie Ramsey. Hannis und Marya ließ er einfach schlafen. Er machte einen Umweg nach Hause. Lee ging am Wasser entlang und dann direkt auf das Haus zu. Auf dem Weg dorthin begegnete er Anou.

Er saß auf einem Baum: "Du bist spät."

"Lass mich. Du bist ja auch nie früher zu Hause.", stieg er auf das Dach und betrat durch das Fenster sein Zimmer. Dann schloss er das Fenster. Dabei sah er, dass Anou ihn beobachtete. Er versuchte es zu ignorieren. Doch dann fand Lee, dass es ein gutes Foto werden würde. Die Sonne kam nämlich von der Seite. Somit stieg er wieder auf das Dach und fotografierte seinen Bruder. Er merkte es erst reichlich spät. Als es ihm aber zu blöd wurde, stieg er vom Baum und ging ums Haus. Lee versuchte so viele Fotos wie möglich von ihm zu machen und das gelang auch.

Er wusste nicht warum, aber er hatte wieder mal ein gutes Motiv gefunden. Anou hatte schon immer etwas Geheimnisvolles.
 

Da hörte er, dass Anou sein Zimmer betrat und hinter sich die Tür zuschmiss. Was wollte sein Bruder von ihm? Fotos waren nun aber wirklich nicht von Wichtigkeit. Dennoch fand er es schön. Warum wusste er nicht. Aber er war sich sicher, dass Lee etwas zu verbergen hatte und fragte sich, wo er die Nacht über gewesen war.

Und, da er nicht schlafen konnte, nahm er seine Jacke und ging raus.

"Noch mal weg?", stand Lee in seiner Zimmertür. Er wollte nämlich gerade in die Küche gehen.

"Kann mich nicht erinnern weg gewesen zu sein.", ging Anou an ihm vorbei.

"Schöne Grüße von Hannis.", meinte Lee, als beide in der Küche waren und er durch die Hintertür rausgehen wollte.

Doch auf Lees Worte drehte er sich noch mal um: "Hannis? Ist da was?"

"Ich denke, das geht dich überhaupt nichts an.", nahm er sich etwas zum Trinken aus dem Kühlschrank.

"Du solltest die Finger von ihm nehmen. Er ist nichts für dich.", setzte er wieder zu Gehen an.

"Wer denn sonst, wer ist denn sonst der Richtige. Du?", lachte er kurz auf.

"Vielleicht!", ging Anou.

Es war nicht ernst gemeint, was er gerade zu Lee gesagt hatte, doch es stimmte ihn nachdenklich.

Und das nicht nur ihn. Was sollte die Bemerkung? Lee verstand es nicht. Konnte das Sprichwort stimmen, welches Marya ihm gegenüber erwähnt hatte? Nein, dachte er sich. Das ist unmöglich. Anou war nicht schwul, oder doch?

Lee ging die Treppe wieder hinauf und dachte krampfhaft darüber nach, wann Anou ihm so etwas schon einmal in einer ähnlichen Art und Weise mitgeteilt haben könnte. Es fiel ihm aber nichts ein.

Er gab es also auf und ließ sich auf ihr Bett fallen, wo er für einige Stunden schlief.

Anou war in der Zeit bei Nic. Dessen Eltern waren nicht da und so konnte er auch ohne Vorwarnung vorbei kommen.

"Du bist aber früh auf!", ließ Nic ihn rein.

"Konnte nicht schlafen."

"Weiß eigentlich jemand aus deiner Familie, was du hier treibst."

"Nein. Es ist auch egal und geht nur uns etwas an."

"Und Lee?"

"Der hat genug mit seinen Fotos zu tun.", nahm Anou die Gitarre und spielte ein paar Akkorde.

"Er ist süß.", setzte Nic sich zur Bassgitarre.

"Lass die Finger von ihm."

"Wieso? Vergeben?"

"Spiel ich hier den Boten.", meinte Anou etwas gereizt.

"Ey, er ist nur dein Bruder und nicht dein Freund."

"Ich weiß, dass er mein Bruder ist, das musst du mir nicht immer vor die Nase halten. Dennoch wünschte ich, er wäre es nicht."

"Wieso? Ist doch ganz nett."

"Das meinte ich nicht.", stand er auf.

"Sondern?", legte Nic seine Gitarre zur Seite.

"Ach, es ist nicht so wichtig. Lass uns lieber etwas proben.", nahm Anou seine Gitarre und setzte sich wieder. Nic schaute ihn etwas skeptisch an. Anou wollte etwas Wichtiges sagen, das war sicher. Nur was könnte erst wichtig für Anou erscheinen und dann doch nicht erwähnenswert sein?
 

Irgendwann begaben sich die Jungs in die Küche, im Erdgeschoss. Dort frühstückten sie erst einmal. Beide hatten viel Spaß.

"Wir brauchen viel mehr Zeit. Bis nächsten Monat haben wir den Song noch lange nicht fertig. Außerdem fehlt uns jemand, der am Schlagzeug sitzt.", meinte Nic auf einmal.

"Ich kenne niemanden, der den Platz einnehmen könnte. Langsam wird es kompliziert. Den Auftritt können wir leider nicht verschieben. Und das wäre die Chance ins Musikgeschäft zu kommen."

"Lieder haben wir ja genug.", schaute er zu Anou und überlegte immer noch, wer den Platz am Schlagzeug übernehmen könnte.

Da klingelte es an der Tür.

"Das wird Hannis sein.", stand Nic auf und machte ihm auf.
 

"Morgen!", kam Hannis mit Nic in die Küche zu Anou.

"Dann kann es ja los gehen.", meinte Nic und setzte sich dennoch mit Hannis wieder an den Tisch.

"Wir überlegen gerade, ob wir jemanden kennen, der Schlagzeug spielen kann.", sagte Anou und nahm sich noch etwas zum Trinken.

"Ich kenne keinen. Die spielen alle Gitarre. Meine Schwester könnte ich mal fragen. Die kennt doch viele, die in Bands spielen.", meinte Hannis.

"Ja, aber die kommen alle auch aus Helsinki oder Tampere. Und das liegt definitiv zu weit weg.", war Anous Antwort nur.

"Hast du einen besseren Vorschlag?"

"Einer muss es lernen. Keiner von uns, aber einer, der bereit dazu wäre.", stand Nic auf und ging zum Kühlschrank rüber.

"Und wer? Keiner hätte Lust das zu lernen.", war Anou überzeugt, dass es so war.

"Was ist mit deiner Schwester, Hannis?", kam Nic zurück und setzte sich.

"Meine Schwester. Niemals!"

"Wir brauchen aber jemanden."

"Mag ja sein, aber meine Schwester kann das nicht. Sie hat dafür keine Ausdauer."

"Aber man könnte sie mal fragen und lernen muss es eh jemand.", waren Anous letzten Worte dazu. Dann stand er auf und ging wieder in den Keller, um weiter zu spielen. Die anderen Beiden folgten ihm.
 

Als Hannis zu Hause seine Schwester fragte, war sie von der Idee der Jungs überhaupt nicht einverstanden.

"Ach, komm Marya. Wir brauchen einen Schlagzeuger.", flehte er sie an.

"Nein, das kommt überhaupt nicht in Frage."

"Das ist uns wichtig."

"Wie soll ich bitte in 4 Wochen Schlagzeugspielen lernen?", fand sie es irgendwie unzumutbar.

"Versuch es doch wenigstens. Bitte!!", saß er schon fast auf Knien.

"Die Masche funktioniert nicht.", setzte sie sich aufs Bett.

"Stör ich?", klopfte jemand an die Tür. Es war Lee.

"Mein Bruder will mich überreden in 4 Wochen Schlagzeugspielen zu lernen."

"Und, machst du es?", fand Lee die Idee nicht schlecht.

"Nein! Jetzt fang du nicht auch noch an."

"Aber das ist doch mit Mühe machbar.", setzte Lee sich mit aufs Bett.

"Nicht für mich. Ich habe noch Schule."

"Du brauchst dich doch nur, wenigstens eine Stunde am Tag, hinsetzen und üben. Das würde schon genügen. Sie verlangen von dir doch keine komplizierten Parts.", hoffte Lee, dass er jetzt nichts Falsches sagte.

"Ich weiß nicht.", hatten er Marya schon fast so weit.

"Komm, tu es für die Jungs."

"Okay, aber wenn ich es nicht hinbekomme, dann lass ich es auch und du, Lee, unterstützt mich."

"Wenn es weiter nichts ist."

"Gut, dann morgen bei Nic.", freute Hannis sich, dass Lee erfolgreich bei seiner Schwester gewesen war.

"Morgen schon?", war es Marya dann doch etwas zu eilig.

"Wir sind da.", sagte Lee einfach zu.

Dann verließ Hannis das Zimmer.

"Ich sollte dich verprügeln.", stand Marya darauf auf.

Lee lachte: " Du schaffst das schon. Bin ja bei dir."

"Wieso machst du das nicht?"

"Dir haben sie es nun mal zugetraut. Außerdem würde es meinem Bruder bestimmt nicht gefallen."

"Ich denke, dass er meint, dass du mit deinen Fotos genug zu tun hast."

"Stimmt ja auch. Sie machen eine Menge Arbeit und die bin ich auch bereit zu akzeptieren."

"Hast du schon Neue?"

"Was?"

"Bilder."

"Ja. Einige."

"Von Anou?", war sie neugierig.

"Wieso? Bist du interessiert?", grinste Lee.

"Nein. Das heißt, nicht wirklich. Ich kann ihn dir ja nicht wegnehmen."

"Marya! Er ist mein Bruder."

"Ihr seid nicht verwandt und einen Freund hast du auch nicht."

Lee schwieg kurz. Es stimmte ja nicht. Er war mit Hannis zusammen, dachte er zumindest. Es wusste niemand und das war zurzeit auch gut so. Lee wusste nämlich nicht, was er wollte. Das ganze Hin und Her machte ihn etwas wirr im Kopf.

"Ich würde es mal für etwas anderes finden.", haute Marya raus.

"Wieso ziehst du mich zu ihm? Ich will ihn nicht. Es ist außerdem nichts Normales in der heutigen Gesellschaft."

"Wer hört denn heute noch auf die Gesellschaft? Meine Güte, wo die Liebe hinfällt."

"Ich liebe Anou nicht. In keiner Weise. Nicht mal als Bruder."

"Was ist los? Du wirkst so gereizt.", setzte Marya sich wieder zu ihm auf das Bett.

"Ich kann Anou nicht leiden. Er ist so gefühlskalt. Wie könnte man den schon lieben. 8 Jahre wohnen wir schon unter einem Dach und er hatte noch kein nettes Wort gegenüber mir rausbekommen. Er existiert bei mir nur noch beiläufig."

"Das ist nicht wahr, und das weißt du.", legte sie ihren Arm um Lee.

Der fing an zu weinen. Er wollte doch einfach nur mit seinem Bruder so umgehen, wie Hannis und Marya es taten. Wieso ging das nicht? Er hatte Anou doch noch nie verletzt oder enttäuscht.

"Das wird schon mit euch. Ist halt etwas Besonderes mit dir und Anou.", nahm sie ihren Freund in den Arm.

"Ich kann aber nicht mehr. Er ist doch trotzdem mein Bruder.", konnte er seine Tränen nicht aufhalten.
 

fortsetzung folgt
 

p.s. kritik und lob sind wie immer in meinen stories erwünscht*

Als Marya aufschaute, stand Hannis an der Tür. Er hatte es gehört und wusste ja schon die ganzen 7 Jahre, seit er Anou kannte, dass zwischen Lee und Anou eine ungewöhnliche Distanz bestand.

Hannis kam dann auf die beiden zu und hockte sich vor Lee. Der fiel ihm gleich in die Arme, als er ihn sah.

"Ist ja gut!", umarmte er ihn.

Lee ließ sich dann vom Bett sachte auf die Knie fallen, immer noch Hannis in seinen Armen haltend.

Marya ließ beide dann allein. Sie merkte, dass Lee lieber in Hannis Armen sein wollte, was sie erst nicht verstand. Doch sie hatte eine Ahnung warum. Sie hatte auch eine Ahnung seit wann es so war. Doch sie wollte lieber erst noch einmal nachfragen, bevor sie ein festes Urteil fällte.

"Ich werde mit Anou reden. Es kann zwischen euch nicht so weiter gehen. Ein Wunder, dass du es schon die 8 Jahre ausgehalten hast.", meinte Hannis liebevoll zu Lee.

"Danke!", schaute Lee ihm in die Augen und küsste ihn dann.

Unter stürmischen Küssen ließen sie sich dann auf den Boden nieder, wo sie später nebeneinander, auf der Seite, lagen und sich einfach nur anschauten.

Keiner sagte etwas, als Marya dann wieder kam: " Nic steht unten. Er will was mit dir besprechen.", schaute sie Hannis an.

"Ich komme!", stand er auf.

Lee tat das ebenfalls: " Und ich werde nach Hause gehen. Wir sehen uns dann morgen bei Nic, Marya?"

"Klar."

Dann folgte Lee Hannis, der nach unten zu Nic ging.

"Was gibt es denn so Wichtiges?", gaben sich die Jungs die Hand.

"Wegen der Songs.", meinte Nic spärlich.

"Ich geh dann.", stand Lee an der Tür und drehte sich noch mal zu Hannis um, bevor er mit einem Winken ging.

"Warte!", wollte Hannis sich noch mal richtig von ihm verabschieden, doch er war zu schnell weg.

"Was ist mit ihm?", setzte sich Nic im Wohnzimmer auf die Couch.

"Wegen Anou.", setzte er sich gegenüber von Nic auf den Sessel.

"Und, macht deine Schwester es?"

"Ja, Lee hat sie überredet."

"Siehst du, Lee wäre auch gut dafür geeignet gewesen.", fiel es Nic ein.

"Der Meinung wäre Anou sicher nicht."

"Anou ist zurzeit nicht er selbst. Den bedrückt etwas."

"Das funktioniert?", lächelte Hannis.

"Scheint so. Aber ich muss mit dir noch ein paar Songs durchgehen. An einigen Stellen funktioniert was nicht.", holte Nic ein paar Blätter mit Noten heraus.

Darauf verzogen sich die Jungs in Hannis Zimmer.
 

Lee war immer noch auf dem Weg nach Hause. Das mit Hannis sollte ihn eigentlich glücklich stimmen, doch Anou beschäftigte ihn zunehmend.

Es stimmte ihn traurig, wenn er an ihn dachte und kaum tat er es, kam er schon um die Ecke. Anou war ebenfalls auf dem Weg nach Hause und hatte den gleichen Weg eingeschlagen.

Ohne Reaktion auf Lee ging er an ihn vorbei.

"Marya hat zugesagt!", rief Lee ihm dennoch hinterher.

Der blieb stehen und drehte sich um: " Woher weißt du davon?"

"Ich war gerade bei ihr und habe mitbekommen, wie Hannis sie darum gebeten hatte.", ging er dabei an ihm vorbei. Lee versuchte ihn genauso kühl zu behandeln, wie er es mit ihm tat. Doch er musste feststellen, dass dies reichlich schwierig war, momentan.

"Das war nicht für deine Ohren bestimmt.", ging er ihm mal nach.

"Das sagst du. Doch das Schicksal meinte wohl was anderes."

"Du wirst Mum und Dad nichts davon sagen.", hatte er ihn fast eingeholt. Er hatte Mühe mitzuhalten, da Lee ein ganz schönes Tempo vorlegte.

"Hey, Anou. Du läufst mir nach. Wie kommt es?", blieb er kurz stehen bei den Worten und ging dann weiter.

"Du solltest davon nichts erfahren. Wieso weißt du davon?"

"Habe ich dir doch gesagt.", wurden Lees Worte härter.

"Das glaubt ich dir nicht.", zog er ihn auf einmal am Arm zurück. Er merkte wie etwas ihn durchströmte. Niemals, in den ganzen 8 Jahren nicht, hatte Anou ihn auch nur einmal angerührt. Er mochte seine Hand an seinem Arm. Anou wollte ihn zwar grob anfassen, doch er konnte es nicht. Beide schauten sich dann nur an. Keiner bekam ein Wort heraus, als sie sich gegenüber standen und sich in die Augen sahen. In Anou kam auf einmal ein Gefühl hoch, das er seit den ganzen 8 Jahren versucht hatte zu unterdrücken und es bis zu dem Zeitpunkt auch immer erfolgreich geschafft hatte.

Da riss Lee sich los und ging weiter nach Hause. Er hatte bemerkt, wie er selbst rot geworden war und das war ihm peinlich gewesen. Doch Anou hatte das nicht gesehen. Er war enttäuscht von sich selbst. Die ganze Zeit hatte er das zu Lee durchgehalten, doch an diesem Tag, an diesem Abend, konnte er es nicht mehr. Was war passiert?
 

Als Anou zu Hause ankam, stand seine Mutter vor ihm.

"Wo kommst du her?"

"Ich war spazieren.", wusste er nicht, was sie von ihm wollte.

"Sicher, und Lee weint deswegen. Du solltest dich nicht immer mit ihm streiten. Er ist dein Bruder, auch wenn du das nicht willst."

"Es tut mir leid! Okay?", ging er an ihr vorbei.

"Es tut dir leid? Du solltest anfangen dich um Lee zu kümmern."

"Glaub mir, das ist keine so gute Idee.", verschwand er auf der Treppe und in sein Zimmer.

Dabei hörte er, dass Lee in seinem Zimmer war und gerade aufs Dach stieg. Irgendwie hatte er das Bedürfnis sich bei ihm zu entschuldigen, aber das ließ er. Es war für ihn zu risikoreich. Also ging er schlafen und ließ sich den Abend noch mal durch den Kopf gehen.
 

Lee saß noch lange auf dem Dach. Es waren erst 2 Wochen Ferien gewesen und er hatte jetzt schon wieder das Bedürfnis zur Schule zurück zu gehen.

Fing er wirklich an Anou zu lieben? Was hatte Marya ihm da nur angetan? Doch vielleicht war es ja auch nur der Anstoß zur Wahrheit, den seine Freundin ihm gab. Vielleicht war es ja immer schon da gewesen, dieses Gefühl, diese Liebe. Sie hatte sich nur in den Jahren versteckt gehalten und das, wie Lee dachte, nur zu recht. Alle in ihrer Umgebung würde diese Liebe nie akzeptieren, die er zu seinem Bruder hatte und schon gar nicht Anou.

"Er würde mich auslachen.", dachte er sich.Doch wäre es wirklich so? Das wusste er nicht genau. Später ging auch er schlafen.
 

Als Anou am Morgen aufwachte, war es 11 Uhr. Keiner war mehr zu Hause, wie er feststellte. Somit ging er erst einmal gemütlich duschen und fuhr dann zu Nic.

Dort hatten sich schon seit Stunden alle versammelt. Marya hatte versucht einige Parts zu spielen, doch sie stellte schnell fest, dass es schwierig war. Dann nahm Lee ihr das Schlagzeug aus der Hand und probierte es einmal. Es klappte auf Anhieb und machte ihm Spaß.

"Hey, nicht schlecht.", meinte Nic.

"Na ja, um es mal zu probieren.", stand Lee wieder auf und reichte das Schlagzeug an Marya zurück.

"Ich denke, du solltest das machen.", meinte Marya und war wohl der gleichen Meinung wie Hannis und Nic.

"Nein, das mach ich nicht. Nicht, wenn Anou das nicht will.", ging er dann zu einem Stuhl, der in einer Ecke stand.

Da klingelte es auch schon an der Tür. Nic ging nach oben.

"Hi!", begrüßte er Anou und ließ ihn rein.

Hannis kam dann auch dazu: "Na, du! Hast du Zeit? Ich muss mit dir etwas besprechen.", fragte er Anou.

"Sicher!", wunderte der sich, um was es geht.

Nic ging dann wieder zu den anderen in den Keller und gab Lee noch einige Drum-parts. Er meisterte sie mit Mühe recht gut und das brachte Hoffnung für die Jungs.
 

"Was willst du besprechen?", fragte Anou Hannis, als sie in der Küche standen.

"Es geht um Lee."

"Nicht schon wieder. Meine Mutter stresst schon.", lehnte Anou sich gegen die Arbeitsplatte.

"Er ist überfordert mit der Art, mit der du ihn die ganzen 8 Jahre schon konfrontierst."

"Ich weiß.", wurde Anou auf einmal ganz anders. " Und es ist nicht gewollt, aber es ist besser für ihn."

"Wieso besser? Ich denke, du verletzt ihn total."

"Das musst du mir nicht sagen. Doch keiner fragt mich je, wie ich mich bei der Sache fühle.", schaute er Hannis an. Er überlegte, ob er es endlich mal jemanden sagen sollte, was ihn schon so lange bewegte.

"Ich habe gerade echt das Gefühl, dass ich mich in einer seltenen und dir unangenehmen Situation befinde.", setzte er sich gegenüber von Anou und schaute fragend.

Eine Ruhe lag im Raum und es schien dabei zu bleiben, bis Anou dann doch etwas ziemlich Unverhofftes sagte, was Hannis sprachlos machte.

"Ich liebe ihn."

"Oh, mein Gott! Das ist nicht wahr?"

"Leider doch und zwar die ganzen 8 Jahre schon. Seit ich ihn das erste Mal am Bahnhof gesehen hatte. Er war so wunderschön und er wird jeden Tag schöner. Als ich meine Gefühle versuchen musste zu verbergen, blieb mir nur dieser eine Weg und zwar ihn so zu behandeln. Ich wollte es nie, aber es ist besser für uns beide. Er würde mich und meine Gefühle nie verstehen und es würde keine Zukunft geben."

"Seit 8 Jahren. Das ist eine verdammt lange Zeit."

"Teilweise dachte ich, ich schaffe das nicht. Jede Berührung wäre gefährlich gewesen und das ist auch jetzt noch so.", kam Anou eine Träne.

Hannis merkte, dass es kein Scherz war und Anou seinen Bruder wirklich liebte. Doch was sollte er nun Lee sagen?

"Willst du das so weiterführen oder sagst du ihm es irgendwann einmal?", fragte Hannis ihn dann.

"Ich kann es ihm nicht sagen."

"Vielleicht wäre es aber besser und ihr könntet die Vergangenheit dann verstehen, zumindest Lee."

"Ich kann es nicht.", wischte Anou sich die Träne aus dem Gesicht.

Da stand Nic in der Küche.

"Was ist los? Anou weinst du?", war er verwundert. Er konnte sich nicht daran erinnern Anou je weinen zu sehen.

Anou drehte sich nur um.

"Du wolltest mit ihm doch nur über Lee reden.", verstand Nic das nicht und schaute Hannis dementsprechend an.

"Hab ich doch. Oder, machen wir doch?"

Nic brauchte etwas Gedenkzeit und ging dann zu Anou. " Was ist los?"

"Nichts!", antwortete er.

"Ihm kannst du es sagen. Er sagt es schon keinem weiter."

Anou aber schwieg und deshalb schaute Nic zu Hannis, der dann für ihn antwortete: " Er liebt ihn."

"Wen?", fragte Nic.

"Lee. Ich liebe meinen Bruder.", drehte Anou sich um und guckte beide an.

"Cool!", lachte Nic. "Ich hab es gewusst. Zwischen euch ist etwas Ungewöhnliches. Weiß er es?" Hatte Nic das schon die ganzen Jahre geahnt, dass Anou was von seinem Bruder wollte und all die anderen Mädchen nur Fassade waren.

"Nein und das ist auch gut so.", meinte Anou und ging dann aus der Küche.

Nic und Hannis schauten sich an und dachten wohl das Selbe in diesem Moment. Sie mussten ihrem Freund helfen. Da fiel ihnen ein, dass Lee ja im Keller saß. Anou wäre wohl in dieser Situation nicht gerade begeistert ihn zu sehen. Also rannten beide auf einmal los, um Anou noch vorher zu erreichen. Hannis hatte Erfolg und fing ihn noch vor der Tür ab.

"Ähm, Anou! Warte mal.", stand er hinter ihm.

Anou drehte sich dann um: " Was gibt es noch?"

"Ich sollte dir da noch was sagen, bevor du diesen Raum betrittst."

"Das wäre?", schaute Anou etwas komisch.

Hannis wollte es ihm dann sagen, doch er kam gar nicht dazu. Denn da stand Lee plötzlich vor ihnen. Anou und Lee schauten sich an, als Anou darauf Hannis fragend anschaute.

"Das meinte ich.", sagte der nur und hoffte, dass die nächste Reaktion von Anou etwas ruhiger gegenüber Lee ausfallen würde.

Doch das war eher nicht so. Der ging an ihm vorbei und berührte ihn dabei unsanft. Lee verdrehte nur die Augen und versuchte es wieder mal zu ignorieren. Hannis schaute ihn an und sah, dass er trotzdem den Tränen nahe war. Als die Tür hinter Anou zu fiel, nahm er Lee in den Arm.

"Wir bekommen das hin.", flüsterte er ihm zu.

"Oh, ja! Sicher!", hatte Nic, der auf der Treppe stand, es gehört. Er fand die Bemerkung von Hannis zu Lee gerade sinnlos. Wie sollte er das denn hinbekommen. Anou liebte Lee. Das war keine Sache, die jeden Tag passiert. Außerdem war Hannis mit ihm zusammen. Das war ja nicht für Nic zu übersehen. Man konnte sich doch jetzt schon denken, wie Anou darauf reagieren würde. Sicherlich nicht mit einem Jubelschrei.

Dann ging Nic mit den Beiden wieder in den Proberaum.

Dort stand Anou schon an der Gitarre und Marya saß auf einem Stuhl, die Parts studierend.

"Gut, wenn alle jetzt da sind, dann können wir ja anfangen.", meinte Anou, der die anderen sah.

Nic und Hannis nahmen dann ihren Platz ein. Die Jungs und Marya fingen ein paar Lieder an zu spielten. Als sie bei dem Lied angekommen waren, dass sie auf der Bühne spielen wollte, brauchten sie einige Anläufe. Anou fing an zu verzweifeln und riss Nic mit.

Lee konnte das gar nicht lange mit ansehen und ging zu Marya rüber.

"Gib mir mal.", zeigte er auf die Sticks.

Dann setzte er sich hinter die Drums und fing an einfach zu spielen. Anou drehte sich um und war sprachlos darüber, was sein Bruder da vollbrachte.

"Was ist Jungs, können wir?", meinte Lee dann.

"Sicher!", lächelten Nic und Hannis. Anou drehte sich dann den Kopf schüttelnd um und fing an zu singen, nachdem die anderen angefangen hatten zu spielen.

Das ging den ganzen Abend so. Marya hatte zwischendurch beschlossen nach Hause zu gehen, da sie noch für eine Prüfung lernen musste. Somit war Lee mit den anderen dreien alleine. Dies war auch die nächsten 4 Wochen so und es waren dann nur noch 2 Tage bis zum Auftritt.
 

~fortsetzung folgt~
 

p.s. danke für die kommis und ich würde mich natürlich auch auf weitere freuen*

Lee lag in seinem Zimmer auf dem Bett und döste mit geschlossenen Augen vor sich hin. Da merkte er, dass ein Windzug durch das Zimmer ging. Er öffnete die Augen und traute seinen Augen nicht. Anou stand in seinem Zimmer.

" Wie geht's dir?", fragte er Lee. Lee verstand die Welt nicht mehr.

" Ganz gut. Wieso?", setzte er sich auf.

" Du warst heute nicht bei den Proben. Ich hatte..."

" Du brauchst dir keine Sorgen machen. Mir geht es gut. Ich brauchte heute nur mal Zeit die Parts im Kopf durchzugehen.", unterbrach er ihn.

Anou merkte, dass sein Herz nur so um die Wette schlug und er verdammt aufgeregt war. Er hatte sich tatsächlich überwunden mit ihm ein normales Gespräch zu führen, obwohl seine Gedanken nur bei Lees wunderschönen Körper waren, der ihm anzuflehen schien zu ihm zu kommen. Seine Gefühle hatten ihn völlig im Griff und machten ihn fast handlungsunfähig.

" Gut. Ich gehe dann mal wieder.", drehte er sich zur Tür und setzte zum Gehen an.

" Anou!", nannte Lee seinen Namen. Er zuckte etwas zusammen. So schön klang er, wenn er ihn sagte.

Anou drehte sich aber nicht um. Er musste sich zusammen reißen, dass er nichts Unüberlegtes tat.

" Danke!", meinte Lee dann nur.

" Gern geschehen.", waren seine letzten Worte und dann ging er. Lee hörte noch seine Mutter nach Anou rufen, als die Tür sich langsam schloss.

Nichts verstand er mehr. Was war das gerade von Anou, was er getan hatte? Hatte Hannis es tatsächlich geschafft und sein Versprechen gehalten? Konnte es denn wirklich sein? Er wollte es so gerne glauben, wenn er Anou sah.

Später ging Lee erst einmal duschen. Den ganzen Tag war es heiß gewesen und das musste er endlich loswerden. Als er über den Flur lief, hörte er, dass Anou mit den Eltern sprach. Doch was, das verstand er nicht. Somit ging er ins Bad und duschte ausgiebig.

Anou überlegte auf den Weg nach oben, ob er Lee nicht doch alles beichten sollte. Nur wie, wie könnte er es geschickt anstellen? Es brachte ihn innerlich um, dieses Geheimnis.

Da bog er ins Bad ab. Er hatte gerade die Tür hinter sich geschlossen und sich umgedreht, als Lee mit Handtuch vor ihm stand. Er kam gerade aus der Dusche.

" Anou? Du hier?", war er überrascht.

" Tschuldige, ich wollte nur was holen.", drehte er sich um und wollte lieber wieder gehen. Er merkte, dass sich etwas in ihm regte.

" Ist schon okay. Kannst es dir ruhig holen.", meinte Lee dann nur und stellte sich vor das Waschbecken.

Doch genau da wollte er ran. Langsam ging er auf ihn zu und öffnete den Spiegelschrank. Lee drehte sich zu ihm, als er das tat. Beide schauten sich an. So nah waren sie sich noch nie gekommen.

Da legte Anou seine Hand an seine Kinnpartie und küsste Lee auf einmal. Er konnte nicht anders. Es musste aus ihm raus und es war ja auch nur ein einfacher Kuss. Lee war so erschrocken, dass er nur da stand. Was sollte er denn tun? Sein Bruder küsste ihn. Oft hatte er mal darüber nachgedacht, in der letzten Zeit, wie es wäre, wenn dieser Moment eintreten würde und jetzt war es so weit.

Beide schauten sich darauf in die Augen. Anou konnte sehen, dass er Lee überrumpelt hatte und wusste nun nicht weiter. Er hatte es getan und das ohne Vorwarnung.

" Es tut mir leid. Das kommt nicht mehr vor.", senkte er seinen Kopf und ging zur Tür.

" Nein, warte!", hielt er ihn am Arm fest. Als Anou sich umdrehte, umarmte Lee ihn.

Anou löste dann aber die Umarmung und verließ das Bad. Er ließ ihn einfach da stehen. Das tat er nicht gerne, doch er musste das selbst erst einmal verarbeiten. Lee fiel darauf auf die Knie und fing an zu weinen. Was ist nur passiert? Wo ist all das Vergangene? Soll das denn die Zukunft sein? Es tat jetzt schon weh, in seinem Herzen, wie sollte das gut gehen. Nichts war mehr wie es mal war. Rein gar nichts.

Lee begab sich dann in sein Zimmer und setzte sich auf das Dach. Es waren keine Sterne zu sehen und auch der Mond zeigte sich nicht. Da sah er jemanden über die Felder laufen. Es war Anou, der zu Nic wollte. Auf halben Weg drehte er sich zum Haus und sah, dass Lee dort saß. Der Mann, den er liebte, war sein eigener Bruder. Er fühlte sich von seinem Herzen betrogen.
 

Nic erschrak sich, als Anou auf einmal durch sein Fenster gestiegen kam.

" Anou, tu das nie wieder."

" Sorry!", setzte er sich auf das Sofa.

" Du hättest doch klingeln können. Meine Eltern sind mal wieder nicht da."

" Konnte ich ja nicht ahnen."

" Ist was passiert?", drehte Nic sich zu ihm.

" Ja. Ich habe es getan."

" Was?"

" Ich habe ihn geküsst.", sagte er leise und konnte es auch jetzt noch nicht wirklich glauben.

" Lee? Was hat er gesagt?"

" Nichts. Er hat mich darauf nur umarmt."

" Das ist doch eine gute Aussicht."

" Wie kann dies eine gute Aussicht sein. Ich zerstöre sein Leben und das nur, weil ich meine Hormone nicht unter Kontrolle habe."

" Weißt du was ich jetzt mache?", hatte Nic nur eine Lösung.

" Was?"

" Sind deine Eltern da?"

" Nein, die sind ausgegangen.", wusste Anou nicht, worauf sein Freund hinaus wollte.

" Dann gehst du jetzt zu ihm und findest heraus, was er dazu sagt."

" Wie soll ich das machen."

" Das kommt, wenn du vor ihm stehst und nun geh. Sonst könnte es zu spät sein.", schickte er Anou weg und hatte Erfolg.

Anou rannte darauf nach Hause. Er wusste nicht, warum er es tat. Die Liebe zu ihm schien ihn dazu zu zwingen solche verrückten Dinge zu tun.

Lee lag schon im Bett, als Anou nach Luft ringend in seinem Zimmer stand.

Lee setzte sich nur im Bett auf und wunderte sich, was Anou wollte. Es war schließlich schon spät. Doch er kam nicht dazu ihn zu fragen, denn ehe Lee sich versah, lag Anou auf ihm und küsste ihn innig. Lee ließ ihn einfach. Er fand es schön ihm so nahe zu sein und fühlte sich erleichtert zu wissen, dass auch Anou so für ihn empfand, wie Lee für ihn. Beide bekamen gar nicht genug und konnten sich erst nach einer Stunde losreißen.

" Was ist nur geschehen?", flüsterte Lee ihm ins Ohr, als er in seinen Armen lag.

" Ich liebe dich.", meinte Anou nur dazu und gab ihm einen Kuss auf die Stirn.

" Ich dich auch. Was hatte ich für eine Angst, dass du nicht so fühlen würdest.", kuschelte Lee sich näher an ihn ran.

" Ich liebe dich schon seit 8 Jahren. Wie könnte ich das je ändern."

Anou schwieg darauf. Er war verwundert darüber, dass Anou schon so lange so fühlte.
 

Später ging Anou in sein Zimmer rüber, da ihre Eltern bald wieder zurück sein würden. Es gäbe ein riesiges Theater, wenn sie sie erwischen würden.

In der Nacht jedoch, als ihre Eltern schliefen, kam Lee zu ihm ins Bett, da er nicht schlafen konnte. Er war so aufgeregt und konnte es einfach nicht glauben.

Anou merkte es nicht und war um so mehr erschrocken, als er am Morgen aufwachte. Er musste erst einmal wieder sortieren und sich an den vergangenen Abend erinnern. Dann gab er ihm einen Kuss auf die Stirn und stand auf, während er Lee in seinem Bett weiter schlafen ließ.

Langsam ging er über den Flur zum Bad. Dabei ging er an dem Schlafzimmer seiner Eltern vorbei. Sie schliefen noch. Es war ja auch erst 8 Uhr. Im Bad setzte Anou sich erst einmal auf den Rand der Badewanne. Irgendwie war jetzt alles anders. Das mit Lee und ihm war schon lange ein großer Wunsch von ihm gewesen, doch mussten beide sich in vielen Dingen dennoch zurückhalten. Es würde nie eine richtige Beziehung werden und das könnte Probleme bereiten. Aber man konnte dem auch kaum aus dem Weg gehen, ohne dass sie sich auf eine festere Beziehung nicht einlassen würden. Und das könnte er jetzt erst recht nicht mehr. Er hatte Lee sein Herz geöffnet und er hatte es ohne zu zögern angenommen.

Darauf ging er erst einmal duschen. Er wollte noch zu Nic. Übermorgen würde ja schon ihr Auftritt stattfinden. Anou hatte seinen Eltern erzählt, dass er mit Nic zelten gehen würde, während Lee erzählt hatte, dass er bei Marya übernachten würde und er wahrscheinlich zur Hütte ihrer Eltern in Utsjoki raus fahren würde. Es lag im Norden von Ivalo und betrug einige Stunden Fahrzeit. Seine Eltern hatten ohne Widerworte zugesagt. Das machte zwar beide stutzig, aber es kam ihnen doch ganz recht.
 

Als Lee aufwachte und sich in Anous Bett wieder fand, war es für ihn genauso ungewöhnlich, wie für Anou gewesen, als er Lee neben sich liegen hatte. Er stand dann auf und schaute dabei auf die Uhr. Es war für seine Verhältnisse schon reichlich spät, denn es war Freitagmorgen und er hatte vergessen den Sonnenaufgang zu filmen. Seine ganze Wand im Zimmer war voll mit den Fotos. Wenn er dagegen Anous Wände ansah, dann hing dort nur ein Poster von den Beatles an der Tür. Er schaute sich etwas im Zimmer um und fand auf dem Schreibtisch die ganzen Songtexte. Er hatte sie alle nach Datum geordnet, da sie alle noch keinen Titel hatten. Lee nahm sich einen der Texte und las ihn sich durch. Er mochte den Text genauso, wie die anderen, die Anou bei den Proben gesungen hatte. Auch er hatte keinen Titel. Er versuchte das zu ändern und schrieb mit Bleistift über den Text in seiner Hand " Bomb".

Da stand Anou im Zimmer: " Schon wach?"

" Ja, hab nur leider den Sonnenaufgang verpasst.", legte er den Bleistift weg.

" Das ist nur Müll.", zeigte er auf die Texte.

" Ich find sie sehr schön. Sie haben nur alle keinen Titel."

" Ich weiß. Mir ist noch nichts Sinnvolles eingefallen.", zog er sich an. Lee betrachtete ihn dabei etwas genauer. Er hatte ja nie die Möglichkeit gehabt ihn so zu sehen. Er fand ihn wunderschön und war in seinen Augen einfach makellos. Der flache Bauch mit den Muskeln, die sich bei jeder Bewegung zeigten, die samtige Haut, es gab nichts, was für Lee nicht makellos war. Anou wollte sich gerade das T-Shirt anziehen, als er seine Blicke bemerkte. Somit ging er auf Lee zu und blieb vor ihm stehen. Auf Grund der gleichen Körpergröße, konnten beide sich direkt in die Augen schauen. Anou strich Lee übers Gesicht, wobei Lee die Augen schloss und seine Berührungen genoss. Sie waren so liebevoll, was er einfach nicht von ihm kannte und auch nie gedacht hatte zu erleben.

" Wir sollten das vorerst niemanden erzählen.", meinte Lee leise, als sie sich anschauten.

" Nic weiß es nur leider.", setzte er sich auf das Bett.

" Erzählt er es weiter. Ich meine an Hannis oder so.", war Lee besorgt darüber, dass Hannis es erfahren könnte, da er ja eigentlich immer noch mit ihm zusammen war. Doch er war sich sicher, dass er Anou wollte, wenn er sich entscheiden müsste, was ja eigentlich schon der Fall war. Er wusste, dass Hannis das mit Anou nicht akzeptieren würde, wenn er sich dafür entscheiden würde. Doch was sollte er machen, er liebte seinen Bruder nun mal.

" Was ist? Du bist so nachdenklich.", fragte Anou ihn, da er mit den Gedanken ganz woanders war.

Lee aber schüttelte nur den Kopf. " Ich werde dann mal ins Bad gehen. Ich wollte noch ein paar Fotos machen, bevor ich zu Marya gehe.", verließ er das Zimmer.

Anou wusste, dass es etwas Wichtiges war, das seinen Bruder nachdenklich stimmte. Doch was könnte es sein, was er gerade ihm vorenthielt? Er zog sich nur weiter an, holte sich in der Küche noch etwas zum Essen und Trinken, und verschwand dann.

Lee tat fast das Selbe, bevor er dann raus ging und noch einige Fotos machte. Am Wasser setzte er sich auf einen Stein und dachte noch ein wenig nach. Er musste es Hannis sagen. Aber er hatte Angst vor seiner Reaktion und außerdem wollten Anou und er ja ihre Zuneigung zueinander geheim halten. Also musste das mit Hannis wohl warten. Er hoffte nur nicht, dass Nic sich verplapperte.
 

p.s danke für die kommis und ich freu mich weiterhin auf welche :-)

Anou war in der Zeit schon längst bei Nic und saß mit ihm in Nics Zimmer. Sie studierten wieder mal die Texte. Schließlich wurde es bald ernst und, wenn sie erst einmal auf dieser Bühne stehen würden, dann gäbe es kein zurück mehr.

" Gut, also Hannis kommt heute Abend noch mal vorbei. Die letzte Probe. Morgen muss er nämlich noch mal weg zu seinen Großeltern. Er wird aber zum Auftritt am Sonntag da sein."

" Gut. Ich habe die Karten nach Helsinki für uns."

" Dann geht ja alles klar. Kommt Lee heute auch noch? Musste nämlich etwas an seinen Parts ändern. Ist nichts Besonderes, aber er sollte sie sich dennoch mal anschauen."

" Er wollte noch zu Marya, also denke ich, er kommt dann mit Hannis vorbei.", meinte Anou und lehnte sich dabei zurück.

" Ach, hat es gestern geholfen dich zurück zu schicken?"

" Könnte man so sagen."

" Ihr beide passt zusammen. Und er ist echt nicht dein leiblicher Bruder?"

" Nö, wüsste nicht wie."

" So viel Glück möchte ich auch mal haben."

" Na, ob das Glück ist. Meine Eltern würden eine Krise bekommen, wenn sie rausbekommen, dass Lee und ich Gefühle für einander haben."

" Sie müssen es doch nicht erfahren.", lehnte auch Nic sich zurück.

" Irgendwann wird es aber schwer. Ich will ihn nicht immer nur anfassen und küssen, wenn meine Eltern oder bestimmte Personen nicht da sind. Außerdem soll es dennoch zurzeit erst einmal keiner außer dir weiter wissen.", wollte er, dass es wirklich ein Geheimnis blieb, bis Lee und er bereit wären es allen zu sagen.

" Geht klar. Ich schweige wie ein Grab."

" Bei deiner großen Klappe ist das echt eine Herausforderung für dich.", lachte Anou.

" Oh ja! Und was für eine. Pass auf, die nächste die es erfährt ist ne alte Dame in dem Bus, mit dem ich immer nach Hause fahre."

" Sie versteht doch eh etwas anderes, als du ihr sagst."

" Stimmt auch wieder. Ist wie mit dir.", schauten beide sich an und fingen dann an zu lachen.
 

Lee war in der Zeit bei Marya. Beide saßen in der Küche, während Maryas Mutter um sie herum lief.

" Ich bin ja so froh, dass du jetzt das Ding mit dem Schlagzeug machst.", meinte Marya zu Lee.

" Danke. Nee,nee, ist schon cool. Ist halt nur nichts, was ich für immer tun würde."

" Nicht mal für Anou?"

" Er lebt für diese Sache. Ich habe meine Bilder, die ich mache und hatte vor das auch später durchzuziehen.", schaute er dabei in sein Glas.

" Gibt es eigentlich was Neues zwischen euch?", stand Hannis auf einmal neben den Beiden und nahm sich einen Keks aus der Schüssel, die auf der Arbeitsplatte stand.

" Ach, nein. Der Herr des Hauses.", begrüßte Lee ihn, gab ihm aber keinen Kuss. Dafür drückte Hannis ihm einen auf die Wange.

" Ich wusste gar nicht, dass ihr zusammen seit.", kam es von seiner Mutter.

Hannis sagte aber nichts, schaute nur kurz zu ihr und lächelte. Er hatte schon öfters einen männlichen Freund mitgebracht, deshalb wussten seine Eltern, dass er auf Jungs, als auch auf Mädchen stand.

" Wir verstehen uns zurzeit ganz gut. Er reagiert im Moment nur etwas emotional.", versuchte Lee es zu umschreiben.

" Anou und emotional. Das ist echt eine Seltenheit. Das letzte Mal war er emotional, als er vor 4 Jahren den Typen in der Caféteria wegen dir verprügelt hatte.", haute Hannis nur raus und setzte sich dann zu den beiden.

" Wegen mir? Das wusste ich ja noch gar nicht."

" Da gibt es wohl noch einige Dinge mehr, die du nicht weißt.", sagte Marya.

Lee schaute beide an: " Hallo! Bin ich hier beim Rätselraten."

" Könntest du ja mal versuchen.", grinste Hannis.

" Keinen Bock. Ich wollte hier eher meine Bilder entwickeln und keine Spielchen spielen.", stand Lee auf und ging zur Dunkelkammer.

Marya folgte ihm und schaute Hannis nur fragend an, als sie vom Tisch aufstand.

" Das war doch nicht böse gemeint.", meinte Marya, als sie die Kammer betrat und die Tür geschlossen hatte.

" Ich bin heute nicht ich selbst. Tut mir leid. Die Gefühle zu Anou bringen mich durcheinander."

" Was ist mit meinem Bruder? Denkst du, dass das mit euch Zukunft hat?", füllte sie den Entwickler in eine Schale.

" Wenn ich ehrlich bin, dann sollte es so sein, aber ich denke nicht.", dachte er dabei an Anou, wie schon die ganze Zeit zuvor.

" Ich hab echt ein schlechtes Gewissen, dass ich dir Anou eingeredet habe. War wirklich ne blöde Idee."

" Nein, ist es nicht. Du hast mir nur die Wahrheit vor Augen geführt. Ich kann mich jetzt teilweise viel besser verstehen, was meine Gefühle zu ihm angehen."

" Aber es sollte dich nicht in der Beziehung zu meinem Bruder blockieren."

" Das macht es doch gar nicht. Es geht einfach nicht mit ihm. Meine Gefühle zu ihm sind nicht stark genug.", versuchte er, dass seine Freundin kein schlechtes Gewissen deswegen bekam.

" Du solltest dennoch nicht deine ganze Aufmerksamkeit auf Anou richten. Das mit euch wäre wirklich nicht gut. Wenn er das mit dem Auftritt übermorgen packt und sie angenommen werden, das heißt, sie einen Plattenvertrag bekommen, dann wäre das keine gute Sache für ihn. Ihr seid zwar noch nicht zusammen, aber sollte es mal so sein, dann denke daran. Es wäre nicht gut für seine Karriere."

Lee fand, dass Marya auf einmal schnell die Meinung gegenüber dem geändert hatte. Was war passiert? Da hatte er es. Marya wollte was von Anou. Das hatte sie ihm ja schon ein paar Mal gesagt, doch hätte er nicht gedacht, dass Marya ihm so in den Rücken fallen könnte. Sie machte ihm jetzt ein schlechtes Gewissen, was Anou anging. Marya hatte ja Recht. Wenn die Presse herausfinden würde, dass Anou mit seinem Bruder zusammen war, dann hätte er vielleicht ganz schön schlechte Karten.

Da rannte Lee auf einmal aus dem Raum und aus dem Haus. Er rannte zum Wasser. Dabei kamen ihm die Tränen und liefen in Bächen die Wangen hinunter. Hatte das mit Anou schon jetzt ein Ende? Was sollte er tun? Er konnte ihm doch nicht die Zukunft verbauen, nur weil sie sich nicht trennten. Da gab es doch nur einen Weg. Er musste es Anou sagen, dass es so nicht geht und seine Bandkarriere nun mal vorging. Daran arbeitete er schon so lange. Es würde sich auch ein anderer Junge oder ein anderes Mädchen für ihn finden.
 

Lee blieb bis zum Abend dort sitzen. Er fühlte sich einfach nicht danach zur Probe zu gehen, Anou dann in die Augen schauen zu müssen und darauf zu wissen, dass es keine positive Zukunft für beide gäbe.
 

Die anderen wunderten sich, dass Lee nicht kam und Anou machte sich Sorgen. Da stand Marya im Proberaum:

" Er ist weggerannt.", sagte sie vorsichtig.

" Aber wieso? Was ist passiert?", fragte Anou sie besorgt.

" Das ist etwas kompliziert."

" Wie lange ist er schon weg?"

" Einige Stunden schon. Etwa 8 Stunden?", wusste Marya, dass die Jungs etwas gereizt waren und merkte die Sorge.

" Was ist, wenn ihm etwas passiert ist?", nahm Anou seine Jacke und wollte los, Lee suchen, als Nic ihm Hilfe anbot.

" Gut, und ihr bleibt hier, falls er trotzdem kommen sollte.", meinte Anou zu Marya und Hannis.

Dann gingen Nic und Anou los. Sie gingen zuerst zum Elternhaus, wo Nic nach Lee fragte, während Anou zum Wasser hinunter lief. Er war auch mächtig erleichtert, als er Lee dort sitzen sah.

" Hier bist du. Ich dachte dir ist etwas passiert.", ging er auf ihn zu, als Lee aufsprang und versuchte Abstand zu halten.

" Was ist mit dir los?"

" Bleib da, bitte!", wollte er nicht, dass er ihn weinen sah und dann noch Fragen stellte.

" Lee, was ist los? Ich kann dir nicht helfen, wenn du mich nicht lässt.", ging er weiter auf ihn zu.

Er aber lief weiter weg, als Anou auf einmal losrannte. Lee aber merkte schnell, wie er ansetzte und rannte dann auch los, hoch zum Haus. Doch er wusste ja nicht, dass Nic noch da war. Der kam nämlich gerade zum Wasser runter.

" Nic, halt ihn fest!", schrie Anou nur.

Nic reagierte schnell und hatte Lee dann auch fest in seinen Armen. Anou kam dazu und sah dann doch, dass Lee geweint hatte. Er nahm ihn ohne zu fragen in den Arm. Er wollte gar nicht wissen, was ihn so traurig machte. Lee brach wieder in Tränen aus, als er in seinen schützenden Armen lag. Anou und Nic schauten sich nur an. Nic fand es toll, wie Anou mit seinem Bruder umging. Er schenkte ihm so viel Liebe und es reichte ihm als Gegenleistung voll aus, ihn einfach nur in den Armen halten zu dürfen.

" Ist ja gut. Weine dich ruhig aus.", flüsterte Anou ihm ins Ohr und strich ihm dabei durch sein blondes, langes Haar.

Die Jungs schauten sich die ganze Zeit einfach nur an und hofften, dass es Lee endlich etwas besser gehen würde. Nic setzte sich etwas später dann ins Gras, da er keine Lust hatte weiter zu stehen. Da merkte Anou, dass Lee aufgehört hatte zu weinen und nur noch in seinen Armen lag. Er löste darauf die Umarmung leicht auf und schaute ihm in die Augen. Sie waren völlig verheult. Er wischte ihm dann nur noch die letzten Tränen aus den Augen, wobei Lee auf den Boden schaute.

" Hey, ist alles wieder in Ordnung?", hob er seinen Kopf am Kinn hoch.

Lee schüttelte aber nur den Kopf und konnte dann einige weitere Tränen nicht aufhalten. Anou nahm ihn nur wieder in den Arm. Er und Nic fragten sich ehrlich, was bei Marya zu Hause passiert war. Anou konnte Lee gar nicht beruhigen. Nic stand dann auf und machte Anou klar, dass er das mal mit Marya und Hannis checken würden.
 

fortsetzung folgt
 

okay, das war das nächste kapitel.

hier wieder vielen vielen dank für die kommis und nochmal danke an Tauglanz für den Hinweis. Ich denke, ich habe jetzt die "Hacker" beseitigt.
 

hoff auf weitere kritik und lob ....und bis zum nächsten kapitel*

" Wir haben nur geredet.", wusste selbst Marya nicht, was los war.

" Vom Reden weint man nicht so.", meinte Hannis und wollte wohl genauso wie die anderen beiden Jungs wissen, was zwischen Lee und Marya passiert war.

" Wir haben nur über Anou und Dich gesprochen.", sagte Marya es dann einfach ihrem Bruder. Sie hatte von ihrer Sicht ja nichts Schlimmes gesagt.

" Nur über Anou, ja? Na, klasse!", war Nic "begeistert".

Hannis schaute ihn nur fragend an. Er hatte nämlich tierisch das Gefühl, dass Nic mehr wusste.

" Was ist?", fragte Nic ihn dann nur, weil die Blicke dann schon stressig waren.

" Was war jetzt so schlimm, dass wir über Anou geredet haben?", wollte Marya wissen, die gar nichts mehr verstand.

" Die Frage ist wohl eher, was habt ihr über Anou besprochen.", stellte Nic eine Gegenfrage.

" Ich habe ihm nur gesagt, dass er sich nicht auf ihn konzentrieren soll.", wollte sie Lee nicht auffliegen lassen. Sie wusste ja nicht, dass Nic von den Gefühlen zwischen Anou und Lee wusste. Das heißt, es ging ja jetzt eher um Lees Gefühle.

Da stand er auch schon mit Anou in der Tür. Lee setzte sich wortlos hinter das Schlagzeug und wartete, dass der Rest auch seinen Platz einnehmen würde. Er hatte selbst nicht die geringste Lust mit einem der Anwesenden über den Vorfall zu sprechen.

Die Jungs begaben dann auch zu den Instrumente und probten hauptsächlich die zwei Lieder, die sie auf der Bühne spielen wollten. Im Hintergrund hielten sie sich noch 2 andere Lieder frei. Marya verzog sich wieder gegen Ende. Sie wollte den Jungs ja auch nur Bescheid sagen, dass Lee weggelaufen war.
 

Gegen 23 Uhr gingen alle dann nach Hause.

" Also ich komme morgen noch mal.", meinte Lee zu Nic, da er noch mal die neuen Parts durchgehen wollte. Er hatte sie zwar alle mal durchspielen können, doch er musste sie ja dennoch üben.

" Gut, komm vorbei, wann du willst. Ich bin ja alle Zeiten von deinem Bruder gewohnt.", lächelte er und umarmte Lee freundschaftlich.

" Ich werde sehen, ob ich morgen kann.", meinte Anou und ging dann, nachdem er Nic die Hand gereicht hatte.

Lee folgte ihm und schaute dabei noch mal zurück zu Hannis. Der verstand ihn gar nicht mehr. Lee ging ihm die ganze Zeit aus dem Weg und er hatte nicht die geringste Ahnung warum.

" Ich möchte echt wissen, warum er mir aus dem Weg geht.", meinte Hannis dann.

" Wieso? Ich kann mich nicht erinnern, dass es je anders war.", antwortete Nic nur.

Hannis schaute ihn nur an und verkniff sich ihm zu sagen, dass er mit Lee eigentlich "zusammen" war. Das war wohl auch gut so, denn alles war so schon kompliziert genug für Lee. Doch früher oder später würden Hannis und Anou eh erfahren, was los ist.

Darauf bewegte auch Hannis sich nach Hause. Er überlegte den ganzen Nachhauseweg, was mit Lee los sein könnte.
 

Der war mit Anou schon fast zu Hause. Das Haus war zumindest zu sehen. Lee hatte noch kein Wort gesprochen, seit sie von Nic losgezogen waren. Anou wollte ihn auch nicht nerven, indem er ihn wegen dem Vorhin ausquetschte. Es würde vielleicht ihm etwas bringen, doch ganz und gar nichts Lee. Da blieb Anou auf einmal 300 Meter vor dem Haus stehen und stellte sich vor Lee. Er wollte Lee noch mal küssen, seine weichen Lippen spüren, bevor sie vielleicht zu Hause nicht mehr dazu kommen würden und das tat er dann auch. Lee nahm es gerne an. Er konnte so noch die Zeit genießen, die er mit ihm zusammen war. Wer wusste schon, was morgen oder allgemein zukünftig passieren würde? Ihre Küsse schienen unendlich lang und überhaupt nicht mehr zu enden, als sie sich dann doch losrissen. Anou wollte gerade weiter gehen, als Lee ihn festhielt und ihn noch mal umarmte. Er hätte mit ihm ewig hier draußen stehen können und die Nacht würde sich nie zum Tag wandeln.

" Wir müssen dann. Es ist schon spät.", meinte Anou zu ihm. Doch Lee konnte ihn einfach nicht loslassen. Er musste an Maryas Worte denken. Was ist, wenn sie wahr werden und er einfach nichts dagegen unternehmen könnte? Er hilflos dastehen würde und zusehen müsste, wie alles den Bach runter ging? Er wünschte sich doch nur, dass er für immer mit Anou zusammen sein könnte. Ohne Sorgen dem Schicksal hilflos ausgeliefert zu sein. Doch das war nicht möglich, das wusste er. Es war ein hartes Los für sein Liebesleben und es war doch schon immer geplant gewesen, seit er diese Welt betrat. Er erinnerte sich an den Tag, als er Anou das erste Mal auf dem Bahnhof traf. Er stand so unscheinbar neben einer Bank und hörte Musik. Er fragte sich, ob er ihn damals schon geliebt hatte, als er ihn dort stehen sah, dort neben dieser Bank und Anou ihn mit seinen grünen Augen anschaute, als er auf ihn zukam. Waren denn die ganzen 8 Jahre der Grund für das alles hier? Für die kurzen Momente, die er mit Anou nun teilen durfte, um ihn dann wieder zu verlieren? Er wollte es nicht. Und, er konnte es nicht verstehen. Da lief ihm eine Träne über das Gesicht. Er hatte den Mann fürs Leben gefunden und obwohl er in seinen Armen lag, hatte er ihn dennoch nicht bei sich. " Was ist nur mit dir los?", flüsterte Anou ihm besorgt ins Ohr, als er hörte, dass Lee wieder weinte. Beide standen noch eine ganze Weile da, als sie dann später ins Haus gingen. Lee verschwand wortlos in seinem Zimmer. Er wollte irgendwie alleine sein, wenigstens für eine Weile. Er weinte noch einige Zeit vor sich hin, bis er erschöpft einschlief. Anou versuchte zu schlafen, aber es ging nicht. Er wälzte sich im Bett hin und her und konnte keine Ruhe finden. Er machte sich tierische Sorgen um Lee. Besonders, da er laufend weinte. Wenn er nur einfach nicht reden würde, dann würde er denken, dass Lee einfach irgendetwas bedrücken würde, worüber er selbst hinwegkommen wird, aber so, musste es doch etwas Schlimmes sein. Da setzte er sich im Bett auf und lief dann etwas im Zimmer auf und ab, bis er sich entschied Nic anzurufen. Der lag zwar in der Nacht um 2 Uhr schon im Bett, klang dennoch reichlich wach, als er ans Telefon ging, obwohl er aus dem Tiefschlaf gerissen wurde. " Anou? Was gibt es?" " Sorry, tut mir echt leid, aber ich muss mit dir über Lee sprechen." " Immer noch wegen heute Abend oder sollte ich sagen heute Nachmittag." " Er weint laufend und ich mache mir echt Sorgen.", klang Anou auch so. " Ich sag dir was. Ich werde mich morgen ausführlich mit Marya und dann mit Lee unterhalten. Dann sage ich dir, was los ist." Nic war einfach zu müde, um dieses Thema 2 Uhr nachts zu klären. " Sicher, dass du Erfolg hast?" " Ich habe bis jetzt alles aus jedem herausbekommen und dein Bruder wird da die leichteste Übung sein. Schlaf lieber etwas. Übermorgen bekommst du den für 48 Stunden dann erst einmal nicht mehr.", versuchte Nic ihn zu beruhigen. Anou sagte nichts. " Hey, komm. Es wird schon alles gut. Das mit euch ist keine Beziehung, die man jeden Tag zu Gesicht bekommt." " Ich wünschte aber, sie würde nicht so behandelt werden. Ich will einfach mit Lee zusammen sein, mit ihm durch die Straßen laufen und sagen können, dass er mein Freund ist und nicht mein Bruder." " Das ist aber leichter gesagt, als getan. Deinen Freunden kannst du sagen, dass sie nur noch Lee sagen sollen, aber was ist mit dem Rest in Ivalo?" " Ich würde ihn am liebsten nehmen und mit ihm weggehen. Weit weg, wo uns keiner kennt." " Träum aus, Anou. Ihr solltet es erst einmal geheim halten, obwohl Hannis schon ins Grübeln kommt, wie es heute schien." " Ich hätte ihn nicht küssen sollen." " Das ist Blödsinn, totaler Blödsinn. Also lass das, ja?" Anou drehte sich auf einmal aus Reflex um, als er Lee weggehen sah. Er hatte Anous letzten Worte nur gehört und alles tierisch missverstanden. " Shit. Lee stand gerade im Zimmer." " Hat er dich gehört?" " Ja, und wahrscheinlich auch noch falsch verstanden." " Geh zu ihm. Er braucht dich jetzt.", gab Nic ihm mal wieder einen Rat. Dann legte Anou einfach auf und ging zu Lee rüber. Doch musste er an der Tür schon feststellen, dass er unerwünscht war, da Lee abgeschlossen hatte. Leise klopfte er an, doch er meinte nur: " Lass mich in Ruhe." " Lee, das war nicht so gemeint." Von ihm kam nichts. " Bitte, mach doch auf." Da stand seine Mutter hinter ihm. " Was ist denn hier los? Es ist um 2 Uhr." " Lee hat sich eingeschlossen." " Was hast du denn jetzt schon wieder gesagt?" " Ich wollte ihm gerade sagen, dass das, was er gehört hatte nicht wahr ist oder zumindest nicht so gemeint war.", meinte Anou etwas lauter mit dem Gesicht zu Lees Tür gewandt.

" Das kannst du auch noch morgen machen. Jetzt geh schlafen, Junge.", schickte sie ihn ins Zimmer zurück. Aber mit schlafen war nicht viel. Er saß eher die ganze Nacht auf dem Bett und hasste sich dafür, dass Lee es gehört hatte. Lee für sich saß auf dem Dach und fragte sich, ob das alles nicht jetzt schon sinnlos war. Dabei schienen seine depressiven Gedanken ihn unaufhörlich zu erdrücken.

Gegen 10 Uhr ging er dann aus seinem Zimmer. In der Küche saßen seine Eltern und frühstückten. Er setzte sich dazu und trank einen Tee. " Willst du heute noch weg?", fragte sein Stiefvater ihn. " Kurz zu Nic. Denke aber, dass es nicht lange dauern wird." " Wohl eine genauso kurze Zeit, wie es immer bei Marya dauert?", meinte seine Mutter etwas gereizt. " Du bist spätestens um 18 Uhr zu Hause. Ich habe es satt, dass du dich immer so lange draußen rum treibst. Und das gilt für deinen Bruder genauso." Sprach sie Anou gleich an, der die Treppe hinunter kam und zum Kühlschrank ging. " Ich bin heute zu Hause.", setzte er sich an den Tisch und schaute dabei zu Lee, der ihn ignorierte. " Habt ihr das Theater von heute Nacht schon geklärt?", fragte seine Stiefmutter ihn. " Nein, und ich bin auch nicht daran interessiert.", stand Lee auf, stellte seine Tasse neben die Spüle und ging dann nach oben. " Lee!", rief Anou ihm noch nach, doch er reagierte nicht. " Ihr solltet euch endlich mal vertragen. 8 Jahre muss man sich das schon angucken.", nervte es seiner Stiefmutter. " Du kannst ja ausziehen!", stand er auf und folgte Lee. Doch als er in sein Zimmer kam, war er nicht mehr da. Er war durch das Fenster und übers Dach verschwunden. Er sah ihn zu Nic laufen. Wieder konnte er nicht mit ihm über das von heute Nacht sprechen. Es war doch nicht so gemeint gewesen. Er hatte es total falsch verstanden.
 

fortsetzung folgt
 

joa, das war kapitel nr. 7. das nächste folgt wie immer auf dem fuß. danke für die kritiken und lobs. Beides ist willkommen, auch wenn ich viele mängel an der geschichte vorerst nicht ändern kann, werde ich es aber auf jeden fall noch machen.

würde mich weiterhin auf kommis freuen und so lange bis zum nächsten mal*

" Du solltest das raus lassen!", unterhielten sich Nic und Lee über die Parts, als sie schon beim Proben waren. " Dann klingt es aber nicht.", fand Lee es für keine gute Idee. " Hannis übertönt das mit seiner Gitarre schon." " Also ich würde es so lassen. Dann haben wir einen viel sauberen Übergang.", setzte Lee sich durch. " Okay, du spielst es ja. Dachte nur, dass es dir dann leichter fallen würde." " Ich kriege das morgen schon hin. Keine Sorge." Dann fingen beide an etwas zu spielen. Nic an der Bassgitarre und Lee am Schlagzeug. Sie schafften das Lied ohne Fehler. " Nicht schlecht. Solange Anou jetzt nicht seinen Text vergisst, sollte alles problemlos verlaufen." " Das ist seine Sache und geht mich nichts an.", meinte er nebenbei und schlug einige Takte vom anderen Lied an. " Das heute Nacht war doch nicht so von ihm gemeint. Er hat mir erzählt, dass er mit dir am liebsten weggehen würde. Dort hin, wo euch niemand kennt und ihr für immer glücklich werden könntet.", versuchte er das Missverständnis zu klären, da Nic merkte, dass Anou das wohl nicht gelungen war. " Er weiß selbst ganz genau, dass das nie so sein wird.", schaute er ihn bei den Worten an. " Aber wieso?" " Es würde nicht gerade gut für seine Karriere sein, wenn man herausbekommt, dass er was mit seinem Bruder hat. Das gefällt dem Management ganz bestimmt nicht." " Da liegt das Problem von gestern. Du glaubst, dass die Musik alles zerstören würde. Ist es das?" " Ist doch so, oder? Jetzt hätte ich ihn noch und dann? Dann wird er mir entrissen. Er reist durch die Gegend, hat seine Auftritte und keine Zeit für mich, wenn er mich nicht schon vorher verleugnet. Was soll das schon für eine Beziehung werden?" " Denkst du das von Anou?" " Was soll ich denn sonst glauben? Er hat mir ja die ganzen Jahre nichts von sich erzählt, wenn er mit mir überhaupt ein Wort gewechselt hatte, das sinnvoll schien." " Er liebt dich. Warum stellst du seine Liebe denn in Frage? 8 Jahre hat er versucht es dir zu sagen und jetzt, wo er es übers Herz gebracht hat es dir zu beichten, willst du ihn fallen lassen, weil du dich der Zukunft nicht stellen willst?" " Ich könnte ihn nicht verlieren." " Er dich doch eben so wenig. Also wo liegt das Problem? Du bist mit ihm zusammen aus den Gründen, die hinter dir liegen, nicht aus den Gründen, die noch kommen mögen. Erfasse einfach den Moment und genieße es ihn zu haben, ihn lieben zu dürfen.", sprach Nic zu Lees Verwunderung wahre Machtworte aus. " Ich bin doch erst 14 Jahre und muss jetzt schon solche Entscheidungen treffen." " Ja, aber treffe sie nicht indem du nur deinem Verstand gehorchst, sondern folge auch deinem Herzen. Versprich es mir, Lee. Bitte!", schaute er ihn an, worauf er seinen Blick erfasste. " Yes, Sir!", lächelte er und fühlte sich erleichtert mit jemanden darüber gesprochen zu haben. " Gut, da das Problem hoffentlich geklärt ist, werden wir jetzt weiter proben.", meinte Nic nur.

Anou war den ganzen Tag zu Hause und plante die Fahrt nach Helsinki. Sie müssten ja schon um 5 Uhr mit dem Zug fahren. Er sammelte die Songtexte zusammen, die sie gebrauchen würden und packte dann seine Tasche. Die ganze Zeit überlegte er, was Lee wohl jetzt machen würde. Es war immerhin schon nach 18 Uhr und er war noch nicht zu Hause. Es würde mächtigen Ärger geben, wenn er nicht bald auftauchen würde.

Und den gab es auch. Seine Mutter fing Lee nämlich ab. " Ich glaube, wir haben uns missverstanden.", war sie wütend. " Es tut mir leid. Es hat etwas länger gedauert." " Es dauert bei dir immer etwas länger. Ich habe endgültig die Nase voll. Du hast Stubenarrest." " Aber!", wusste Lee, dass der Auftritt dann ins Wasser fallen würde, wenn er zu Hause bleiben müsste. " Nichts ist mit aber. Ich werde meine Meinung nicht ändern. Weder du lernst die dir vorgegebenen Zeiten einzuhalten, oder du hast ganz einfach Pech gehabt.", ließ sie Lee im Flur stehen. Lee kamen die Tränen und wusste nicht, was er nun tun sollte. Die ganze Zeit hatten alle in diesen Auftritt gesteckt und jetzt konnte er nicht hingehen, weil er Mist gebaut hatte. Mit gesenktem Kopf ging er die Treppe nach oben. Anou kam gerade aus dem Zimmer und sah, dass Lee weinte. " Was ist passiert?" " Wir können alles vergessen. Ich habe Stubenarrest.", setzte er sich in Anous Zimmer auf das Bett. Anou schloss die Tür hinter ihnen, als auch er im Zimmer war. " Weil du zu spät gekommen bist? Oder, warum?" " Genau deswegen." " Wir müssen mit ihnen reden, sie müssen das aufheben.", wollte er zu seinen Eltern runter gehen. " Das wird nichts nützen. Mum hat gesagt, dass sie ihre Meinung nicht ändern würde. Und du weißt, dass sie immer das macht, was sie sagt." Anou atmete auf den Worten tief durch und schloss dann die Tür ab. " Wir brauchen ne Lösung. Ohne dich geht das alles nicht.", setzte er sich zu ihm auf das Bett. " Sie killt mich, wenn ich einfach verschwinde. Es tut mir leid, aber ihr müsst das ohne mich durchziehen.", ließ er seinen Kopf in den Schoß fallen. " Ich will aber nicht ohne dich gehen.", legte er seinen Kopf auf Lees Schultern und flüsterte ihm es ins Ohr. " Verbau deine Karriere nicht wegen mir. Nicht, weil ich diese Dummheit begangen habe.", schaute Lee ihn an, worauf Anou ihn einfach küsste. Musste er Lee schon jetzt zurück lassen? Er wollte nicht daran denken und ließ den Moment, Moment sein. Beide ließen sich unter ihren leidenschaftlichen Küssen auf das Bett nieder. Somit verbrachten sie ihren restlichen Abend mit sanften Berührungen.

Gegen 22 Uhr rief dann Hannis an. Da Anou sein Telefon unten liegengelassen hatte, musste sein Vater es ihm bringen. Er war etwas verwundert, dass die Tür abgeschlossen war und er die Stimmen von Lee und Anou hörte. Dennoch dachte er an nichts Schlimmes. Nur, dass beide wahrscheinlich ihr Problem endlich gelöst haben könnten. Der war wohl vorerst auch gut, sein Gedanke. Was hätte er wohl gesagt, wenn er sie zusammen erwischt hätte, wenn sie sich auf dem Bett gerade küssten? Anou rappelte sich auf, als sein Vater an der Tür klopfte und meinte, dass Hannis am Telefon sei. Er öffnete ihm die Tür und nahm ihm den Hörer ab. " Was gibt es?", fragte Anou Hannis. " Ich wollte nur sagen, dass ich erst einen Stunde später in Helsinki sein kann. Also wartet auf dem Bahnhof nicht auf mich. Ich komme gleich zur Veranstaltung." " Gut, komme aber nicht zu spät. Wir müssen wenigstens noch was tun.", umschrieb Anou es, da sein Vater noch in der Tür stand. Der beobachtete Lee, der auf Anous Bett saß. Er hatte irgendwie ein komisches Gefühl, wenn er Lee und Anou in einem Zimmer sah. Es war für ihn ja auch nichts Gewöhnliches und wohl das erste Mal, dass er das sah. Dann setzte er sich zu Lee. " Du solltest morgen trotzdem fahren.", meinte er zu ihm. Lee war etwas verwundert, dass sein Stiefvater die Regeln brach: " Aber, was ist mit Mutter?" " Sie hat für meinen Geschmack überreagiert. Du solltest mit Anou mitfahren." " Mit Anou?", wunderte er sich, dass er es wusste. " Ich kenne meinen Jungen und weiß, wann er mir etwas verheimlicht. Er hat doch nicht umsonst so viel Zeit bei Nic verbracht." " Nein, hat er nicht.", sagte Lee leise und schaute dann zu Anou, der immer noch mit Hannis telefonierte und Lee dabei ab und zu anschaute. " Ein Auftritt?" " Ich hab versprochen nichts zu sagen." Sein Stiefvater lächelte: " Der Junge ist in der letzten Zeit ganz anders. Ist er verliebt?" " Dad! Bitte.", fand Lee es etwas persönlich. " Er sagt mir ja nie etwas. Früher war es anders, als wir noch allein waren. Wir hatten eine viel bessere Bindung." " Er mag meine Mutter nicht besonders. Und ich sie langsam auch nicht mehr." " Es scheint auch in unserer Beziehung nicht alles so gut zu laufen. Da deine Mutter ja nur noch an ihre Arbeit denkt und die Familie vergisst." " Trennt ihr euch?" " Wollen wir es für euch doch nicht hoffen." Lee schaute ihm in die Augen und umarmte ihn dann. Anou, der das sah, dachte er guckt nicht richtig. Konzentrierte sich dann aber weiter auf sein Telefonat. " Habt ihr was?", flüsterte sein Stiefvater ihm ins Ohr, nachdem sie die Umarmung wieder aufgelöst hatten. " Was?" " Anou und du. Du riechst nach ihm.", hatte er es durchschaut. Lee zögerte eine Weile. Er wusste nicht, ob er es ihm sagen sollte. Nervös guckte er zu Anou und im Zimmer umher, und antwortete dann so, wie er es für richtig hielt: " Ja, aber sage ihm nicht, dass du es weißt, bitte." " Versprochen." " Das ist alles? Kein, ihr habt sie nicht mehr alle oder so?" " Wozu? Wo die Liebe hinfällt. Ich kann doch eh nichts machen und bevor ihr außer Landes zieht, akzeptiere ich es lieber, als euch nie wieder zu sehen." Lee lächelte. Er war erleichtert, dass nicht nur Nic, sondern jetzt auch sein Vater die Liebe zwischen Anou und ihm akzeptierte und unterstützte. " Gut, ich geh dann mal wieder zu eurer Mutter runter, bevor es noch mehr Ärger gibt. Überleg dir mein Angebot mit der Fahrt. Du musst wissen, ob du deiner Mutter strotzen kannst.", verließ er mit diesen Worten das Zimmer. Anou winkte ihm nur zu und war dabei immer noch mit Hannis im Gespräch verwickelt.

Lee ging dann zu ihm und legte seine Arme um seine Hüften und den Kopf auf seine Brust nieder. Er hoffte, dass Anou das Gespräch endlich beenden würde. Doch das schien nur ein Wunsch zu bleiben. Da nahm er ihm einfach den Hörer aus der Hand, drückte auf Auflegen und küsste ihn darauf innig. Das ließ Anou sich natürlich nicht zweimal sagen und begab sich mit Lee wieder auf das Bett, wo sie weiter machten, wo sie aufgehört hatten. Anou setzte sich auf Lees Hüften und drückten ihn an seinen Händen sanft auf das Bett. Bestimmt suchte Anou Lees Lippen und küsste ihn sanft und doch fordernd. Lee schien unter Anous Küssen verrückt zu werden und bekam gar nicht genug davon, verschränkte seine Hände in Anous Nacken und leckte genießend mit seiner Zunge über Anous Lippen, und bat somit um Einlass, den er auch ohne Zögern gewährt bekam. Anou legte sich dabei nun ganz auf Lee, um ihn näher spüren zu können und den Kuss zu intensivieren, strich ihm dabei immer wieder durch Lees langen Haaren, wickelte sie sich spielend um die Finger.

Mit sanfter Gewalt versuchte er sich von den Lippen und der süßen Zunge seines Bruders zu lösen, um kleine Küsse vom Kinn des Blonden bis zum Hals zu verteilen. Lee konnte sich den Küssen nur entgegen strecken und bot Anou somit mehr Spielraum. Eine Gänsehaut zog sich über Lees Körper, als Anous Hand sich unter sein Hemd schob und sanft an seiner Seite hinauf strich. Anou küsste sich bis zu Lees Schlüsselbein, wobei Lee leise aufkeuchte. Darüber konnte der Brünette nur lächeln, hatte er wohl eine empfindliche Stelle bei Lee gefunden. Die musste er sich merken. Darauf drückte Anou Lee einen kleinen Kuss auf die Lippen, bevor er anfing Lees Hemd Knopf für Knopf zu öffnen und seinem Bruder dabei in die Augen schaute, um jede seiner Reaktionen einzufangen und notfalls aufhören zu können, wenn Lee nicht weiter gehen mochte.

Lee wusste gar nicht was er denken sollte. Auf der einen Seite wollte er mehr, mehr von den Küssen und Berührungen seines Bruders, doch auf der anderen Seite hatte er auch Angst davor was kommen würde. Er hatte doch keinerlei Erfahrung. Ein weiteres Keuchen kann über seinen Lippen, als Anou an seiner Brustwarze saugte, während eine Hand kaum spürbar über seinen Bauch strich und schließlich am Hosenbund verweilte.

Lee schien verrückt zu werden und sein Atem ging schwerer.

" Anou... .", flüsterte er und zog seinen Bruder wieder nach oben, um ihn in einem weiteren Zungenkuss zu verwickeln.

" Soll ich aufhören?", schaute Anou mit seinen vor Lust verschleierten Augen in Lees. Der biss sich auf die Lippen und kämpfte mit seinem Inneren. Letztendlich überwog jedoch die Angst und er nickte.

" Ist okay.", lächelte Anou und küsste ihn wieder.
 

Als Anou um 4 Uhr aufwachte, lag Lee nicht mehr neben ihm. Er schaute sich im Zimmer um und hoffte, dass er dort irgendwo im Dunkeln stehen würde, doch das war nicht der Fall. Da sprang er auf und ging rüber in sein Zimmer, aber auch dort war er nicht. Er fragte sich, wo Lee war. Es war doch erst 4 Uhr. Was könnte er denn jetzt machen? Er blieb einen Moment in Lees Zimmer stehen, wobei er auf die Fotos an der Wand aufmerksam wurde. Jedes Einzelne schaute er sich an und fand dann schließlich welche von sich. " So viele?", wunderte er sich über die Anzahl und schaute sich dann einige an. Dann verließ er das Zimmer langsam wieder und ging ins Bad. Er hatte ja nur noch eine Stunde, um zum Bahnhof zu kommen. Doch Lees Abwesendheit brachte ihn in eine bedrückte Stimmung. Hatte er jetzt nicht mehr die Chance sich von ihm zu verabschieden? Anou wollte gar nicht daran denken. Es war alles schon so schwer genug für ihn. Dass er Lee hier in Ivalo lassen musste und die Band nun auch noch auf ihn als Schlagzeuger verzichten musste. Wieder in seinem Zimmer hatte er ja schon alle seine Sachen am Tag zuvor gepackt gehabt. Er nahm nur noch Kleinigkeiten mit. Dabei hoffte er, dass Lee doch noch mal auftauchen würde, doch das tat er nicht. Schweren Herzens fuhr er dann zum Bahnhof. Er hatte Mühe nicht zu weinen. Lee war wirklich nicht gekommen und das brach ihm das Herz. Was war nur mit Lee los, dass er nicht da war?
 

jap, ich hab es mal wieder geschafft.

danke wieder für die kommis und bis zum nächsten kapitel.
 

freu mich auf kommis*

Lee saß in der Zeit am Wasser, weit ab vom Weg und hielt die Bahnkarte nach Helsinki in der Hand, während er vor sich hin weinte. Sein Vater hatte ihm zwar gesagt, dass er einfach fahren sollte, doch er kannte aber auch seine Mutter und wusste, dass deren Strafe furchtbar sein würde. Es war einfach nicht gerecht. Er wollte Anou ja nicht wehtun, aber der Abschied am Bahnhof hätte es ihm nur noch schwerer gemacht. Er überlegte hin und her. Sollte er denn wirklich nach Helsinki fahren? Wäre es denn wert? Er wusste es nicht und konnte auch keinen klaren Gedanken fassen. Als ihm Anou vor Augen kam. Anou kam in der Zeit pünktlich am Bahnhof an. Nic und Marya waren schon da. " Wo ist Lee?", fragte Marya Anou gleich, als er auf beide zukam. " Er hat Stubenarrest. Und heute Morgen war Lee auch nicht zu finden." " Das heißt, dass wir auf ihn verzichten müssen?", wollte Nic es lieber nicht glauben. " Sieht leider so aus.", sagte Anou traurig und schaute noch mal zurück. " Er wird wohl nicht mehr kommen." Da mussten sie auch schon einsteigen. Nic und Marya nahmen ihre Sachen und gingen vor, als sie merkten, dass Anou ihnen nicht folgte. Er konnte einfach nicht akzeptieren, dass sein Bruder ihn im Stich ließ oder sich nicht einmal verabschiedete. " Anou! Komm, der Zug fährt gleich ab.", rief Nic ihm zu. Da nahm Anou dann doch seine Sachen und folgte den beiden. Es war um 16 Uhr, als alle Drei in Helsinki ankamen. Anou hatte kein Wort während der Fahrt gesprochen. Marya versuchte ihn zwar etwas zum Reden zu bringen, aber es war alles vergebens. Er war aber umso mehr verwundert, als er mitten im Zentrum von Helsinki stand. " Wir müssen nach links, wenn ich die Karte richtig gedeutet habe.", meinte Nic. " Na, dann mal los, sag ich nur.", antwortete Marya optimistisch. Alle nahmen dann ihre Sachen und folgten Nic. " Ich war schon ewig nicht mehr hier.", sagte Anou später zu Nic und Marya, als sie den halben Weg hinter sich hatten. " Und ich kriege gleich einen Bruch, denn diese Gitarre bringt mich um.", hatte Nic ganz schön zu tun. " Gib her!", nahm Marya ihm die Gitarre ab, als sie an einer Ampel standen. Anou konnte sich an manche Ecken, die sie durchstreiften noch ein wenig erinnern. Es waren schöne Erinnerungen und er schwor sich, dass er mal wieder hierher zurückkommen würde, wenn die Zeit dafür reif wäre. Nach einem 2- stündigen Fußmarsch, kamen sie dann dort an, wo sie hin wollten. " Ein Open-Air?", wunderte sich Marya, da sie dachte, dass die Bühne in einer Halle wäre. " Macht doch keinen Unterschied. Bühne ist Bühne.", ging Anou dann vor und meldete sich dafür an, dass sie da waren. Die Frau am Schalter gab ihnen Pässe und einen Raum, wo sie sich noch eine Weile zurückziehen konnten, da es noch 3 Stunden bis zum Auftritt waren. Nic ließ sich in dem Raum gleich auf einen der Stühle nieder, nachdem er die Sachen abgestellt hatte. " Also, Hannis kommt in etwa einer Stunde.", legte auch Anou seine Sachen ab und setzte sich dann auf das Fensterbrett. " Wir müssen uns etwas einfallen lassen, weil Lee nun ausfällt.", meinte Nic. " Da müssen wir halt umdisponieren. Spielen wir halt ohne Schlagzeug.", löste Anou das Problem für sich. " Klugscheißer! Wenn das mal so einfach wäre. Ich habe nämlich die Gitarren auf das Schlagzeug abgestimmt." " Ist ja auch Dummheit." " Konnte ja keiner ahnen, dass Lee nun doch nicht kommt." " Nun gib ihm nicht die Schuld, ja!", verteidigte Anou seinen Bruder. " Ist ja gut. Ich sag ja schon nichts mehr.", lehnte Nic sich in seinen Stuhl zurück. Eine Stunde später war Hannis dann auch wie versprochen da und war wohl genauso verwundert, dass Lee nicht da war. " Frag nicht. Er ist einfach nicht da.", sagte Marya zu ihm, als er gerade fragen wollte. Sie hoffte damit, dass Nic und Anou sich dann wenigstens nicht noch vor dem Auftritt anzickten. Das würde allen noch gerade so fehlen. " Ich muss nur noch schnell was erledigen, und dann können wir noch mal alles durchgehen.", war Hannis schon fast aus der Tür. " Ich gehe auch noch mal meine Füße vertreten.", sprang Anou vom Fensterbrett. Langsam machte sich in allen die Aufregung breit. Anou lief draußen etwas rum und begutachtete die Bühne. Er konnte sich noch nicht wirklich vorstellen, dass er dort in etwa anderthalb Stunden stehen würde. " Anou!", rief auf einmal jemand nach ihm. Er drehte sich um und traute seinen Augen nicht. " Lee? Was machst du denn hier?" Er rannte auf Lee zu und nahm ihn in den Arm. Da küsste Lee ihn innig. " Wie kommst du denn hierher? Der Zug war doch abgefahren." " Dad hat mich gefahren.", drehte er sich zu ihm um. Er kam gerade durch das Eingangstor mit Lees Sachen. Anou rannte ihm entgegen und begrüßte ihn. " Entschuldige, dass ich Lee ausgequetscht habe, wegen dem Auftritt, aber ich wollte ihm halt einen Gefallen tun. Also haben wir das Verbot eurer Mutter ignoriert und sind hierher gefahren." Anou wusste nicht, was er sagen soll. Es sollte doch geheim bleiben, oder etwa nicht? Er wusste nicht, ob er sich jetzt freuen sollte oder nicht. Da nahm er seinen Vater erst einmal in den Arm und war ihm dankbar, dass er Lee nach Helsinki gebracht hatte. Dann gingen sie zum Proberaum. Kurz davor ging ihr Vater noch nach rechts ab in die Toilette. Da blieben auch Lee und Anou stehen. " Ich dachte echt, dass wir das ohne dich machen müssen.", flüsterte er Lee ins Ohr, der mit dem Rücken gegen die Wand stand. " Ich hatte ja auch meine Zweifel, aber dann konnte ich es doch nicht platzen lassen. Ich hätte wohl ein schlechtes Gewissen gehabt, wenn ihr wegen mir vielleicht verloren hättet.", legte Lee seine Arme um Anous Hals. " Jetzt bist auf jeden Fall bei mir und so schnell lass ich dich auch nicht gehen.", kam er Lee näher und wollte ihn küssen. Ihre Lippen hatten sich schon fast berührt, als Lee Hannis kommen sah, der irgendetwas las. Er stieß Anou dann weg und war dabei ungewollt grob. " Was?", fand er das nicht toll. " Hannis!", schaute Lee leicht seitlich und machte seinen Bruder darauf aufmerksam. Hannis bemerkte beide gar nicht, so sehr war er in seiner Zeitung vertieft. Somit sah er auch nicht, dass Lee jetzt da war. Als er in dem Raum verschwunden war, schauten Anou und Lee sich an. " Das war echt knapp.", meinte er nur. " Tut mir echt leid, dass ich dich wegstoßen musste." " War nicht gerade sanft gewesen." " Komm her!", zog Lee ihn an seinem T-Shirt zu sich ran und küsste ihn dann, was er gerne annahm. Anou merkte schnell, dass beide wieder mal nicht genug voneinander bekommen konnte, als ihm sein Vater einfiel. Doch der war schon längst im Raum verschwunden, ohne, dass sie es bemerkt hatten. " Was ist?", fragte Lee ihn, als Anou sich im Gang umschaute. " Mein Vater? Kommt der gar nicht wieder?" " Der wird wohl auch schon im Raum sein, wenn er da wieder raus gekommen ist." " Sag mir lieber nicht, dass er uns hier so gesehen hat.", wurde Anou etwas unruhig. " Keine Panik. Vielleicht hat er uns ja gar nicht erkannt.", versuchte Lee ihn zu beruhigen, doch das klappte überhaupt nicht. Anou betrat dann den Raum und musste feststellen, dass er doch schon drinnen war. " Hey, Anou. Wenn ihr jetzt da seid, dann können wir ja auch noch mal alles durchgehen.", hatte Nic, wie der Rest, von Lees Ankunft gehört. Er betrat dann auch den Raum und merkte gleich den Blick seines Steifvaters. Er versuchte das mit ihm und Anou noch etwas zu sortieren. Er wollte es ihm eigentlich ersparen, doch das war ja jetzt zu spät. Lee umarmte dann aber erst einmal Marya zur Begrüßung, bevor sie in den Proberaum gingen. Dort mussten sie natürlich warten, bis sie einen Platz bekamen. Das war zum Glück nach 30 Minuten schon der Fall. Da alle anderen Bands herumstanden, einigten sich die Vier auf der Bühne, dass sie ein Lied probten, das niemand später beim Auftritt wieder erkennen würde. Sie kamen jetzt schon sehr gut an und einige hatten das Gefühl, dass sie schlechte Karten hätten, und verließen deswegen den Raum. Die Vier selbst waren erfreut, dass die Probe fehlerfrei verlief und hofften das auch für den Auftritt, der ihnen immer näher rückte. Anou ging dann noch mal mit seinem Vater und Nic etwas rumlaufen. Sie mussten ihre Aufregung irgendwie versuchen abzulenken. Lee saß mit Hannis allein im Raum, da Marya auch etwas Rumlaufen gegangen war. " Was ist mit dir los?", sprach Hannis ihn auf einmal an. Lee saß auf einen der Stühle und folgte ihm mit den Blicken, da er im Raum auf und ab lief.
 

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das wird erst einmal für einen monat oder so das letzte kapitel sein, da ich mich gerne auf mein abitur konzentrieren will sowie auf meine andere story little by little.

werd mich aber bemühen die story weiter zu schreiben.
 

bis dahin

sayonara
 

* würde mich weiterhin über kommis freuen*

"Bleibst du mal stehen? Du machst einen ganz verrückt.", wollte Lee Hannis lieber nicht die Frage beantworten.

Doch er hatte es wohl bemerkt: " Du hast die Frage nicht beantwortet.", lief er weiter im Raum herum.

"Und du läufst immer noch herum.", blieb Lee hartnäckig.

Da setzte Hannis sich: " Jetzt sag mir, was ist los? Wieso gehst du mir aus dem Weg."

" Tu ich das?", stellte er eine Gegenfrage.

"Ja, verdammt. Das tust du. Und ich würde gerne wissen warum. Hab ich was falsch gemacht?", sprang er wieder vom Stuhl auf und lief weiter im Raum hin und her.

"Ich denke, das ist nicht der richtige Moment das zu besprechen.", wollte Lee das einfach nicht auf dem Tisch auslegen, was er mit Anou hatte, und was mit Hannis nicht.

"Aber ich denke, dass das genau der Moment ist. Du verheimlichst mir doch was. Sei doch einfach ehrlich und hab den Mut es mir zu sagen.", stellte Hannis sich vor ihn.

"Okay.", meinte Lee nur und überlegte dann doch, ob das nicht gerade zu voreilig war, was er gesagt hatte. Hannis schaute ihn fragend an, während Lee aufstand und zur Tür ging.

"Du hast noch nichts geantwortet.", sagte er zu ihm, als er schon die Türklinke in der Hand hielt.

"Zwischen uns war und wird nie etwas sein. Also weiß ich gar nicht, was du von mir willst.", verließ Lee den Raum und lief dabei gleich Anou in die Arme, der zurück kam, um sich eine Flasche zum Trinken zu holen. Lee aber ignorierte ihn und ging mit gesenktem Blick an ihm vorbei.

Als Anou den Raum betrat und auch Hannis mit traurigem und etwas erschüttertem Blick sah, wunderte er sich schon, was eben hier drinnen passiert war. Anou und Hannis schauten sich nur an, nachdem Anou sich etwas zum Trinken genommen hatte. Anou fragte sich, ob Hannis vielleicht darüber reden möchte, doch er sagte einfach nichts und so wendete er sich der Tür zu und verschwand wieder draußen zu den anderen.

Sie standen vor der Bühne und hörten dem Gastgeber zu, der das alles eröffnete. Dann kamen die ersten Bands auf die Bühne. Als Anou hörte, dass sie den Titel ihrer Lieder und einen Namen für die Band nennen mussten, merkte er, dass sie von keinem etwas bieten konnten.

"Nic, wir haben ein Problem.", ging Anou zurück zu ihrem Raum."

"Anou? Was ist denn?", folgte Nic ihm. Auf dem Weg dorthin gabelten sie noch Lee auf.

"Komm!", zog Anou ihn von Marya weg, welche sich mit ihm im Gang unterhielt. Lee wusste überhaupt nicht was los war und mochte es auch nicht, dass Anou ihn so einfach am Arm mit sich zog. Im Raum angekommen, erschrak Hannis sich. Er war überwältigt von dem Überfall.

Gut, also wir haben ein Problem.", meinte Anou, als alle im Raum waren und ihn anschauten.

"Das hast du eben schon mal gesagt. Also, was ist es?", war Nic genervt.

"Wir haben keinen Bandnamen und auch keine Titel für unsere Lieder."

"Das mit den Titeln für die Lieder ist in 3 Minuten erledigt.", ging Lee die Blätter mit dem Songtexten holen. Dann setzte er sich auf das Fensterbrett und überlegte nach sinnvollen Titeln. Währenddessen plagten sich die anderen Jungs um einen Bandnamen. Es dauerte eine kleine Weile bis sie unter einem riesigem Hin und Her etwas fanden.

"Okay, dann wäre das ja geklärt.", stand Nic auf und ging zu Lee hinüber. Der hatte für den ersten Song den Titel recht schnell gefunden gehabt, doch ihm fiel einfach keiner für den Zweiten ein.

"Was hast du?", stellte er sich neben Lee.

"Also für den ersten habe ich an " Heartsoul" gedacht, doch ich habe keine Ahnung, wie wir den Zweiten nennen.", sprach er zu alle.

"Klingt doch schon mal gut.", lehnte Hannis sich zurück und schaute dann zu Anou, der Lee anschaute.

"Gib mal her. Es muss doch möglich sein, dass wir etwas finden, schließlich sind es nur noch 30 Minuten bis zu unserem Auftritt.", nahm Nic Lee das Blatt mit dem Songtext aus der Hand und ging dann ein paar Schritte und wendete sich dann mit einer Idee zu den anderen.

"Wie wäre es mit "Feeling" ?"

"Das hatte ich auch schon, doch ich denke, dass der Text einfach mehr aussagt.", brach Lee die Hoffnung einen Titel gefunden zu haben. Die Jungs überlegten mit Lee noch die restlichen 20 Minuten, doch es kam einfach nichts Sinnvolles. Etwas, das alle zufrieden stimmte.

Dann mussten sie auf die Bühne. Sie kamen gerade aus dem Gebäude und gingen auf die Bühne zu, als der Veranstalter sie schon ankündigte. Nic ging voran und es schlotterten ihm wohl genauso die Knie, wie allen anderen der Band auch. War das ein Wunder?

"Gut, dann stellt euch mal kurz vor.", drückte der Veranstalter Anou das Mikro in die Hand. Er zögerte kurz, bis Lee sich dann neben ihm stellte, seine Hand nahm und meinte: "Ganz ruhig. Ich bin ja bei dir!"

"Okay. Also wir sind " Sputnik" und kommen aus Ivalo.", machte er es kurz.

Lee hatte Mühe sich das Grinsen zu verkneifen, als er den Namen der Band hörte. Die Jungs hatten ihn Lee ja vorher nicht genannt und somit konnte er sich nicht gedanklich darauf einrichten. Er fand ihn einfach zu komisch. Doch im Nachhinein hatten sie doch einen Namen und Lee müsste sich darüber keine weiteren Gedanken machen, da er ja nur dieses eine Mal auf der Bühne als Bandmitglied der " Sputniks" stand. Dann ging jeder von ihnen auf ihren Platz. Als Anou am Mikro stand, konnte er seinen Vater und Marya in der dritten Reihe sehen. Ein wenig fühlte er sich doch erleichtert, dass sein Vater da war. Dennoch hätte er es lieber geheim gehalten. Wer wusste denn schon, ob es ein Erfolg werden würde? Als die ersten Töne aus der Gitarre kamen und das Schlagzeug dazu einsetzte, war Anou aber dann in seinem Element. Er war wie in seiner eigenen Welt und war froh, dass er die Welt, die er die Jahre über aufgebaut hatte, nun leben durfte. Wenn es auch nur für den Moment war. Lee erkannte seinen Bruder wohl genauso wenig wieder, wie sein Vater ihn kaum wieder erkannte. Es waren nur 10 Minuten auf der Bühne, aber Anou kam es vor, als wären es nur Sekunden gewesen, als er die Bühne mit der Band, unter Jubelschreien, wieder verließ. Er hätte wohl noch eine Weile dort stehen können.
 

Erschöpft und glücklich darüber, dass alles fehlerfrei verlaufen war, fiel sich die Band, in ihrem Raum zurückgekehrt, in die Arme. Da stand Anous Vater in der Tür und war mächtig stolz auf seinen Sohn. Er fand, dass er sich dort, auf der Bühne, wacker geschlagen hatte. Ohne Worte nahmen sie sich dann in den Arm. Lee kam nur eines in den Sinn, wenn er Anou so freudestrahlend durch die Gegend laufen sah. Er dachte wieder an Maryas Worte und schaute sie auch nachdenklich dabei an. Es rückte immer näher. Was konnte er tun? Zwei Stunden war die Entscheidung, wer nun der Sieger sein würde, noch hin, und dennoch hatte er das Gefühl, es wäre schon alles entschieden. Er sah es vor sich, als wäre er mittendrin.

"Ich muss hier raus.", verließ Lee das Zimmer. Er würde umkommen, wenn er nicht einen klaren Gedanken, in den nächsten 5 Minute, fassen würde und in diesem Raum, war das ganz und gar nicht möglich. Anou schaute ihm besorgt hinterher, doch Nic legte ihm die Hand auf die Schulter.

"Ist schon gut. Ich mach das.", bot er ihm an sich um Lee zu kümmern und folgte diesem dann. Er saß draußen neben der Tür auf dem Fußboden und versuchte sich zu sammeln.

"Ist es wieder wegen Anou und seiner Zukunft?", hockte Nic sich vor ihn.

"Ich bekomme diesen schmerzlichen Gedanken einfach nicht aus dem Kopf.", schaute er ihm in die Augen.

"Selbst wenn wir das jetzt hier gewinnen, ist er doch noch lange nicht aus deiner Reichweite."

" Das hilft gerade wenig.", meinte Lee nur.

"Wir bekommen doch nur erst einmal eine Chance zu einem Plattenvertrag. Bis wir das Dörfchen dort oben verlassen können, wird es wohl noch 1-2 Jahre dauern. Und wer weiß, vielleicht siehst du das dann wieder alles etwas anders.", legte Nic seine Hand tröstend auf Lees.

" 1-2 Jahre. So lange?", dachte Lee, dass es schneller gehen würde.

" Wir werden schon das eine oder andere Mal weg sein, aber er ist halt immer noch bei euch zu Hause, wenn er das will."

" Wenn er das will.", hatte Lee schon wieder das nächste Tief.

"Hey, komm. Er könnte dich niemals alleine lassen.", nahm Nic ihn in den Arm und Lee nahm seine tröstende Schulter an. Doch wie sollte Lee sich sicher sein, dass Anou ihn niemals alleine lassen würde? Wie könnte er es als Musiker schon unmöglich machen?

Da kam Anou auch schon aus dem Raum und sah die beiden Arm in Arm.

"Was ist denn mit euch?", lächelte er und ging dann zur Toilette. Darauf standen Nic und Lee dann auf.

"Du solltest vielleicht mal Anou persönlich darüber reden. Wäre keine so schlechte Idee. Dann kannst du dir wenigstens in manchen Punkten sicherer sein.", meinte Nic noch und ging dann zurück in den Raum. Lee folgte ihm, nahm seinen Fotoapparat und ging dann draußen einige Fotos machen. Es waren ja noch immer Bands auf der Bühne.

Er machte einige Bilder von ihnen und der Umgebung, wobei er meist die Menschen fotografierte. Hauptsächlich hatte er Spaß daran die Bands auf und vor der Bühne zu fotografieren. Es war für ihn nämlich eine Herausforderung scharfe Bilder zu machen und somit der Unschärfe auf Grund derer Bewegungen aus dem Weg zu gehen. Ehe er sich versah, hatte er den Film schon voll und wollte gerade zurück, als alle schon auf ihn zukamen.

"Die Entscheidung ist in 10 Minuten.", stellte Marya sich neben Lee.

"Schon?", hatte Lee voll die Zeit vergessen.

"Die Jungs sind mächtig aufgeregt." Lee warf einen Blick zu ihnen hinüber, die Marya dann den alten Film in die Hand.

"Verlier ihn nicht. Ich werde schnell einen neuen aus dem Raum holen.

"Ging er dann los. Auf dem Weg dorthin kam ihm, sein Stiefvater entgegen und lächelte.

"Den suchst du doch sicherlich.", warf er ihm den neuen Film zu.

"Woher wusstest du?", war Lee verwundert.

"Ich kenne dich seit 8 Jahren und müsste doch somit auch wissen, dass du so viele Fotos machst, dass ein Film wohl niemals reichen würde."

Lee grinste nur. Er erkannte seinen Stiefvater kaum wieder. Er hatte nie so eine gute Bindung zu ihm gehabt, wie in den letzten 48 Stunden. Was hatte sich geändert? War es die Beziehung von ihm zu seiner Mutter, die zu bröckeln schien? Er wusste es nicht und wollte es dennoch gerne verstehen.

"Danke!", bedankte er sich.

"Du solltest es zu deinem Beruf später machen.", sagte er zu Lee, als er neben ihm stand.

"Was? Das Fotografieren?", gingen sie raus zu der Bühne.

"Ja. Die Bilder sind sehr gut. Wenn du dich auf ein Themengebiet spezialisierst, dann könntest du genug Geld verdienen, um auszukommen."

"Das habe ich auch schon überlegt und würde es auch gerne studieren. Doch es gibt keine Universität in Finnland, die so etwas anbietet."

"Wer das Eine will, muss das Andere mögen. Hör mal Lee, wenn dir das mit den Fotos wirklich wichtig ist, dann solltest du auch alles dafür tun. Die Schule, die du jetzt besuchst, wird dann nicht mehr ausreichen. Ein Abitur bräuchtest du für die Universität schon."

"Die beste Schule mit einem Abiturabschluss liegt in Tampere.", fand er es etwas zu weit weg.

"Das meine ich. Wenn du das alles wirklich ernst meinst und das dein Traum ist, dann musst du so etwas akzeptieren. Es wird dir im Leben niemals etwas vor die Füße geworfen. Überleg es dir, noch kannst du nächstes Schuljahr in Tampere beginnen."

"Das kommt alles etwas plötzlich. Wieso sagt ihr mir das jetzt erst. Wieso?", fand er es einfach nicht gerecht.

"Es war nur ein Rat. Ob du ihn annimmst, das ist dir überlassen.", kamen sie wieder bei der Bühne an. Lee wusste, was er wollte. Er wollte das mit den Fotos gerne professionell erlernen und es später zum Beruf machen. Doch er wollte auch bei Anou sein. Trennten sich jetzt wirklich schon die Wege der beiden? War das wirklich unvermeidlich?

Da war die Entscheidung für den Gewinner schon fällig. Der Veranstalter vergab die ersten Plätze, und zwar den Dritten und den Zweiten. Anou und der Rest wurden noch mehr auf die Folter gespannt, ob sie nun die Gewinner waren oder nicht, als sie nicht unter den beiden Plätzen waren. Um so mehr waren sie auch erstaunt, als der erste Platz dann zweimal vergeben wurde. Darunter waren auch sie. Die Jungs fielen sich vor Freude in die Arme. Lee machte davon einige Bilder und auch davon, wie sie die Bühne betraten und den Preis mit der anderen Band entgegen nahmen. Beide Bands hatten eine Chance erhalten in die Musikwelt zu kommen. Ein Plattenvertrag war wirklich das Beste, das man sich an deren Stelle wünschen konnte. Marya war ganz stolz auf ihren Bruder und nahm ihn unten gleich in die Arme. Anous Vater gratulierte Hannis auch und dann nahm er auch seinen Sohn in den Arm.

"Ich bin mächtig stolz auf dich.", sagte er zu ihm.

"Danke!", kamen Anou die Tränen vor Freude.

"Mach das Beste daraus.", ließen beide sich wieder aus den Armen.

Da suchte Anou Lee. Der war auf einmal weg, bis er ihn etwas weiter abseits sah. Er machte noch einige Fotos von den anderen Bands und freute sich, dass so gute Motive dabei waren.

"Ganz in deinem Element, was?", umarmte Anou ihn von hinten.

"All diese unterschiedlichen Gesichter. Einer traurig und der andere wieder überglücklich. Ist das nicht eigentlich ungerecht?"

"Mag schon sein.", legte er seinen Kopf auf Lees Schulter nieder, während dieser noch einige Fotos machte.

"Dad hat mir angeboten auf eine andere Schule zu gehen.", meinte Lee auf einmal und drehte sich zu Anou um. Er wollte gerne seine Reaktion sehen, um zu wissen, was er dazu sagte und wohl auch fühlte.

"Eine andere Schule. Aber wieso?", war Anou innerlich etwas aufgewühlt, da er nicht recht verstand. Wollte Lee nicht in Ivalo bleiben?

"Ich habe vor mir auch einen Traum zu erfüllen. Wie du dir heute diesen erfüllt hast."

"Deine Fotos? Willst du das studieren?", hoffte er, dass er nicht ja sagte und ihm damit aus den Händen glitt. Lee sah, dass er schwer loslassen konnte. Dennoch musste er ehrlich sein und sagte deshalb: "Ja! Das möchte ich."

"Jetzt? Wieso kannst du das nicht erst später machen?", wollte er, dass Lee in Ivalo blieb.

"Ich brauche dieses Abitur. Und noch kann ich in den nächsten Tagen wechseln. Sonst müsste ich ein ganzes Schuljahr warten."

"Das kommt so plötzlich.", setzte Anou sich und konnte es noch nicht wirklich fassen.

"Es ist mein größter Wunsch. Ich würde auch lieber in Ivalo bleiben, bei dir. Doch du weißt selbst, dass man nicht ewig dort bleiben kann. Schau dich um, schau dir deine Zukunft mit dem Plattenvertrag an. Du wirst auch irgendwann gehen, raus aus Ivalo. Fort von mir, fort von allem. Wir müssen uns irgendwann mehr aus den Händen lassen."

"Das habe ich schon die letzten 8 Jahre getan. Da warst du nur immer in meiner Nähe. Doch wie soll ich das alles schaffen, wenn du nicht mehr da bist.", war Anou traurig und ihm war gar nicht mehr nach feiern.

"Ich weiß, dass es nicht der richtige Moment war es dir zu sagen. Aber wir sollten so etwas immer klären.", stellte Lee sich vor ihm. Anou schaute ihn nur an. Er wusste, dass er keine Chance hatte ihn auch nur in geringster Weise davon abzuhalten fort zu gehen.

"Ich liebe dich. Das werde ich immer tun, auch wenn wir uns mal aus den Augen verlieren sollten. Ich werde dich immer in meinen Herzen tragen. Da wird nie für einen anderen Platz sein, glaub mir.", flüsterte Lee ihm ins Ohr und umarmte ihn dann. Anou legte dann auch seine Arme um ihn und konnte sich die Tränen dann doch nicht verkneifen. Lee merkte, wie ihn eine Träne von Anou in den Nacken lief und löste die Umarmung dann. Er schaute ihn an und wischte ihm die Tränen aus dem Gesicht, als Anou ihn leicht zu sich runter zog und ihn dann innig küsste. Mussten sie sich wirklich aus den Armen lassen?
 

hey, ich hab es endlich geschafft weiter zu schreiben. ich hoffe es gefällt euch. danke für die kommis !!!!!!!!

würde mich über feedback freuen.

bis zum nächsten kapitel*

Später gingen alle dann ersteinmal Essen. Anous und Lees Vater lud sie alle ein. Sie feierte dabei ihren Plattenvertrag und Lee sagte seinem Vater, dass er das Angebot mit der Schule annehmen würde.

"Hast du dir das gut überlegt?", wollte er sicher sein, dass Lee es ernst meinte.

"Es fällt mir schwer, dann einige Dinge zurück zu lassen.", schaute er zu Anou hinüber.

"Aber es ist nun mal das Opfer, das ich aufbringen muss."

"Sicher. Das ist es!", meinte sein Vater leise und schaute dann zu den anderen, die sich amüsant unterhielten. Er konnte noch immer nicht glauben, dass Anou ein Verhältnis mit seinem Bruder hatte. Wie sollte es sich so etwas auch vorstellen?

"Liebst du ihn?", flüsterte er Lee dann zu, der gegenüber von ihm saß.

"Ich würde in Ivalo bleiben, wenn ich könnte und es nicht meine ganze Zukunft beeinträchtigen würde.", antwortete er zögerlich und in gleicher Lautstärke.

"Weiß er von deiner festen Entscheidung?"

"Ich habe ihn schon von dem Plan erzählt. Doch habe ich nicht gesagt, dass ich mich schon fest entschieden habe und dies auch durchziehen will.", musste er an sein Gespräch mit Anou vorhin denken. Er hatte Mühe nicht zu weinen. Da legte sein Stiefvater seine Hand auf Lees.

"Dem wird eure Beziehung schon nicht schaden. Ihr werdet diese harte Beziehung schon meistern, wenn es richtige Liebe ist."

Doch wer wusste denn schon, was noch für harte Dinge auf ihre Beziehung treffen würden? Lee nickte nur und versuchte es positiver zu sehen. Nach dem Essen fuhren alle mit dem Van des Vaters nach Hause. Es war immerhin genug Platz für alle. Es war eine harte Tour für Lees Stiefvater, doch er hatte allen somit eine längere Reise im Zug erspart. Nic saß vorne auf dem Beifahrersitz, während Hannis und Marya dahinter saßen und Lee sowie Anou ganz hinten. Lee hatte seinen Kopf gegen die Fensterscheibe gelehnt und schlief ein wenig. Anou unterhielt sich derweil mit Marya und Nic. Da Hannis auch schlief und sein Vater auf den Verkehr achten musste. Sie hatten eine Menge Spaß. Gegen 2 Uhr schliefen dann aber auch sie ein und mussten sich von dem harten Tag erholen. Sie hatten ja genug erlebt. An der nächsten, größeren Raststätte nahe Oulu, machte der Vater dann Halt und legte sich auch schlafen. Es war immerhin schon kurz nach 5 Uhr und sie hatten die Hälfte geschafft.

Lee wachte etwas später auf und merkte, dass sie nun an dieser Raststelle waren. Dann verließ er das Auto, um sich die Beine zu vertreten. Alles stand auf der Raststätte mit großen Lastwagen zu. Hier und dort war mal ein Auto zu sehen. Er setzte sich nicht weit vom Auto entfernt auf die Wiese. Dort atmete er frische Luft und dachte über alles nach, was in der letzten Zeit passiert war. Es war ja auch nicht wenig gewesen, oder? Da lächelte er Anou an, der aus dem Auto gestiegen war und auf ihn zukam.

"Ich brauch einen neuen Rücken, wenn wir zu Hause sind.", setzte er sich zu ihm.

"Schlafen die anderen noch?", gab Lee ihm einen Kuss.

"Tief und fest. Ich habe noch mal über das mit deinem Studium nachgedacht. Du solltest es wirklich machen. Es wäre nicht fair, wenn du die Chance nicht wahrnehmen würdest und ich meiner Karriere etwas näher kommen durfte.", waren sie wieder bei dem Thema.

"Werde ich, denke ich, auch machen.", schaute er ihn an.

"Ich bin gespannt, was Mum sagen wird, wenn wir wieder zu Hause sind.", legte Anou sich ins Gras.

"Das will ich gar nicht wissen. Sie wird mich auseinander nehmen.", wollte Lee nicht daran denken, was wohl seine Strafe sein würde.

"Dad wird das schon schlichten."

"Kann das jemand? Sie ist wie eine Bestie, kaum auszuhalten.", fing Lee an seine Mutter zu hassen.

"Sei nicht so grausam. Sie macht sich halt Sorgen, wenn du immer so lange weg bist. Ist ja auch kein Wunder.", zog er Lee zu sich runter.

"Ich will bei dir bleiben.", kuschelte er sich an ihn.

"Bleib nicht wegen mir. Denke an deine Zukunft.", nahm er Lee in den Arm.

"Sie wäre niemals so schön, wie die Momente mit dir.", meinte Lee nur.
 

Es war 14 Uhr, als sie alle in Ivalo ankamen. Der Vater fuhr jeden Einzelnen nach Hause und dann fuhren sie zu Dritt zu sich. Dort angekommen, war die Mutter auf Arbeit und Anou sowie der Rest waren erleichtert deswegen.

"Gut, ich kümmere mich dann mal um die Schule.", meinte der Vater zu Lee, als alles ausgepackt war.

"Okay!", schaute er ihm nach, wie er ins Auto stieg und zu seiner Schule fuhr. In 2 Tagen würde schon wieder Schule sein und bis dahin wollte er, dass für seinen Sohn geregelt haben. Es funktionierte auch. Lee bekam sofort einen Platz in Tampere und kam in einem Art Internat unter. Seine Mutter sagte zu seiner Entscheidung nicht viel. Es schien ihr gleichgültig und das machte Lee rasend.

Anou konnte sich gar nicht oft genug an dem Tag verabschieden. Lee kam zwar in den nächsten 2 ½ Jahren so oft es ging nach Hause, doch sahen Anou und er sich nicht sehr oft, da er ja nun mit seinem Plattenvertrag beschäftigt war. Ihre Liebe hielt ohne Probleme an und es stärkte beide umso mehr, wenn sie dafür lebten den anderen mal wieder zu sehen.

Marya hatte auch damit zu kämpfen, dass Hannis kaum da war. Sie hatte ihn ja sonst immer bei sich gehabt und nun stand sie voll und ganz auf eigenen Beinen.

Alle, außer Lees Mutter, wussten nun von der Beziehung von Anou und ihm. Sie hatten es alle unterschiedlich aufgefasst. Während Marya es recht gut akzeptierte, konnte Hannis nicht so einfach darüber hinweg sehen. Er verstand dabei erst, warum Lee ihn damals verlassen hatte.
 

Es war ein Samstag, als Lee in Tampere einen Brief von seinem Stiefvater bekam. Er musste sich beim Lesen der Worte erst einmal setzen. Er erfuhr nämlich, dass er und seine Mutter sich getrennt hatten und er jetzt vor hätte ebenfalls nach Tampere zu ziehen. So könnte er sich die Internatkosten sparen und ihn zu sich holen.

"Was ist? Eine schlechte Nachricht? Du siehst so blass aus.", fragte Lees Zimmergenossin, Aila, als sie ins Zimmer kam.

"Mein Vater. Sie haben sich getrennt.", konnte er es noch nicht wirklich glauben.

"Deine Eltern? Aber wieso?", setzte Aila sich zu ihm auf das Bett und versuchte ihm seelischen Beistand zu geben.

"Ich weiß es nicht. Mein Stiefvater will nur hierher ziehen, damit ich bei ihm wohnen kann und er dann das Geld fürs Internat sparen kann."

"Das kommt recht plötzlich.", war auch seine Zimmergenossin und Freundin recht überrascht. Lee fragte sich in dem Moment nur, ob Anou davon wusste und schaute dabei auf das Foto von ihm, welches auf dem Nachttisch stand.

"Er wird damit schon klar kommen.", merkte sie, dass Lee auf das Foto starrte.

"4 Monate habe ich ihn nicht mehr gesehen und schreiben tut er auch kein Wort.", klang er etwas traurig, da er sich vernachlässig fühlte.

"Er wird einen vollen Terminkalender haben.", versuchte Aila ihn auf gute Gedanken zu bringen.

"Ich vermisse ihn aber. Tag für Tag frage ich mich, was er tut und hoffe manchmal, dass er ohne Vorwarnung vor mir steht."

Da nahm Aila ihn in den Arm. Sie hatte all die Jahre miterlebt, was Lee durchmachte. Die ganzen Hoch und Tiefs. Sie war damals zwar schon darüber verwundert, dass Lee seinen Bruder liebte. Dennoch hatte sie es sofort akzeptiert und fand es schön, dass es so eine innige Liebe zwischen ihnen gab.

"Komm, wir müssen zum Unterricht.", zog Aila ihn später vom Bett hoch. Lee folgte dem und dachte immer noch über seine Eltern nach. Es kam so unverhofft und es war für ihn einfach nur ein Schock.
 

Anou war gerade in Schweden bei einer Pressekonferenz für ihren zweiten erfolgreichen Song " Days". Sein Manager überreichte ihm den Brief und es machte Anou völlig sprachlos. Er hatte seine Stiefmutter eigentlich nie wirklich leiden können. Dennoch war er geschockt und hatte Mitleid mit seinem Vater.

"Ich muss nach Tampere!", meinte Anou auf einmal zu seiner Band, wozu nun auch ein neues Mitglied am Schlagzeug zählte. Er hieß Janne und kam vor 1 ½ Jahren zu ihnen.

"Aber das geht jetzt nicht.", sagte Nic darauf.

"Meine Eltern haben sich scheiden lassen und mein Vater zieht nach Tampere zu Lee. Ich muss dorthin.", wollte er auch mal wieder Lee sehen.

"Wir fahren morgen nach Stockholm zu Albumaufnahmen. Das kannst du doch nicht platzen lassen.", fand auch Hannis es für einen unpassenden Zeitpunkt. Alle schauten Anou an und hofften, dass er sich das noch mal überlegte. Sicher, war das gerade nicht eine gute Nachricht gewesen, doch sie hatten den Terminplan mehr als voll.

"Wir wissen, dass es hart für dich ist. Aber auch wir haben unsere Familien schon Monate nicht gesehen. In 5 Wochen sind wir wieder in Finnland und haben dann auch ein Wochenende frei. Da haben wir alle vor gehabt unsere Familien zu besuchen.", wies Nic Anou darauf hin. Anou nickte und nahm es hin. Blieb ihm etwas anderes übrig? Darauf verließ er den Raum und ging an die frische Luft. Nic folgte ihm und holte ihn auf dem Gang ein.

"Ich weiß, dass du ihn vermisst.", lief er neben Anou her.

"Es tut so verdammt weh. Und das ist erst der Anfang unserer Karriere. Ich möchte gar nicht über einen eventuellen Erfolg in Europa nachdenken."

"Glaub mir, ich auch nicht.", machte Nic ihm klar, dass es nicht nur ihm so ging.

"Ich will mich nicht beschweren, aber ich hasse es, wenn der Terminplan mir keine Freiheiten lässt.", setzten beide sich auf eine Bank draußen.

"Das lässt er dir schon, doch nicht genug Zeit für die wirklich wichtigen Dinge."
 

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hidiho...es ging endlich weiter. is ein bissl kurz das kapi, aber ich fand, dass es eine gute stelle zum abbrechen war.

vielen, vielen dank für den feedback. freue mich echt darüber*g*
 

joa, das nächste kapi kommt hoffentlich bald. bis dahin, sayonara, und ich freue mich weiterhin über jeglichen feedback***
 

stoffel

Lee zog später dann wie versprochen zu seinem Stiefvater, der eine Wohnung in Tampere gemietet hatte. Er hatte dort ein großes Zimmer und war auf Grund des Jobs seines Vaters meistens alleine.

"Ich fahr dann zur Arbeit.", stand er an einem Samstagmorgen im Zimmer, als er noch im Bett lag.

"Wann bist du zurück?"

"Erst sehr spät. Um 23 Uhr vielleicht, kann aber auch erst morgen Früh werden."

Dann verließ er die Wohnung. Lee stand 2 Stunden später auf, ging sich duschen und ging dann für das Wochenende einkaufen. Er tat das öfters, da sein Stiefvater keine Zeit dafür hatte. Es war schon ungewöhnlich, die ganze Umstellung, für ihn, doch er fühlte sich nun etwas mehr Zuhause, wenn er bei seinem Vater lebte. Viel hatte er natürlich nicht von ihm, da er ja arbeiten musste, um die Miete und so weiter bezahlen zu können. Teilweise half Lee ihm dabei und verkaufte dafür seine Fotos, welche er weder in Tampere machte oder in Ivalo gemacht hatte. Es brachte ihm recht viel ein. Dennoch trennte er sich ungern von diesen Fotos. Sein Vater wusste nicht, woher er das Geld bekam. Lee erzählte ihm, dass er Dinge verkaufte, aber mehr auch nicht. Ihm fehlte es manchmal, dass Aila nicht mehr da war. Er hatte so immer jemand gehabt, mit dem er über Probleme sprechen konnte. Von Marya erfuhr er, dass sie nun die Schule abgeschlossen hatte und eine Ausbildung als Stewardess begonnen hatte. Das freute Lee und erhoffte sich umso mehr, dass er mal professioneller Fotograf werden würde.

Als er nach Hause kam, packte er die Sachen in den Kühlschrank und ließ nebenbei den Anrufbeantworter laufen. Es war einmal seine Mum dabei. Sie wollte seinen Vater um einen gerichtlichen Termin bitten. Es ging dabei um die Scheidung. Worum denn sonst? Lee konnte es schon nicht mehr hören. Alles drehte sich nur noch um diese Scheidung. Warum hatten seine Eltern denn erst geheiratet, wenn sie sich doch nicht leiden konnten? Er wollte gerade den Anrufbeantworter ausschalten, als er Anous Stimme vernahm. Er wollte sich nur mal aus Schweden melden und sagen, dass es ihm gut ginge. Lee war wie versteinert, als er ihn hörte. Er konnte sein Herz deutlich spüren, das laut gegen seinen Brustkorb hämmerte. Wie vermisste er ihn und es war nun schon fast ein halbes Jahr her, dass sie sich gesehen hatten.

Er spulte das Band darauf noch mal zurück, um sich ihn wiederholt anzuhören. Sonst hatte er ja nie die Möglichkeit gehabt seine Stimme zu hören.

Danach setzte er sich auf die Couch und schaute fern. Er musste dabei laufend nur an Anou denken und konnte somit auch einige Tränen nicht vermeiden. Irgendwann schlief er ein und wurde gegen 16 Uhr geweckt, als es an der Tür klingelte. Er stand auf und öffnete diese.

Aila stand davor und wollte Lee mal in seinem neuen Heim besuchen kommen.

"Na, wie geht es dir?", umarmte Aila Lee zur Begrüßung.

"Ganz gut. Ist alles etwas einsam ohne dich.", schloss er die Tür, nachdem Aila die Wohnung betreten hatte.

"Ich weiß, ich hätte mich früher mal melden sollen, doch die letzten 5 Wochen waren stressig und du weißt ja wie viel Zeit man in der Klausurzeit hat."

"Macht doch nichts. Die 11. Klasse ist halt beschissen.", lächelte Lee und führte Aila ins Wohnzimmer.

"Und, wie sind deine neuen Kurse so?", setzte sie sich, während Lee in der Küche etwas zum Trinken holte.

"Die Wahl war ganz gut. Deutsch ist nur ein ganz schöner Brocken.", gab er Aila das Trinken, als er wieder im Wohnzimmer war.

"Und du willst wirklich in Mannheim studieren?", fand auch sie es schade, dass Lee Finnland verlassen würde.

"Oder in Berlin. Mal sehen.", dachte er dabei an Anou. Er wusste noch gar nicht, dass er nach Deutschland ziehen würde.

"Was sagt dein Stiefvater?"

"Der unterstützt mich so gut wie möglich und dafür bin ich ihm auch echt dankbar.", setzte Lee sich auf den Sessel gegenüber von Aila.

"Und Anou?", wollte Aila ihn eigentlich nicht belasten, doch es beschäftigte sie, diese Frage.

"Er weiß nichts. Ich weiß auch nicht, wie ich es ihm schonend beibringen könnte. Es würde ihm das Herz brechen.", schaute Lee bei den Worten auf den Boden.

"Das glaube ich dir."

"Ich vermisse ihn so sehr.", schaute Lee Aila an.

"Es bringt mich um, dieses ewige Warten." Seine Stimme klang zittrig. Nunr mit Mühe konnte er einige Tränen zurückhalten.

Aila kam auf ihn zu und nahm ihn in den Arm.

"Er wird sicher bald zu Besuch kommen. In 5 Wochen sind Ferien und da hat er sicher Zeit."

"Er ist schon seit Monaten nicht aufgekreuzt. Das einzige, was er hinterlässt, sind seine Meldungen auf dem Anrufbeantworter. Jedes mal muss ich mir anhören, dass er wieder dort und hier in Schweden, Norwegen und Finnland ist. Überall ist er, aber nicht hier. Wieso?", konnte er es einfach nicht mehr verkraften. Er hatte zwar schon immer gewusst, dass es hart für ihn werden würde, doch nicht, dass es so wehtun würde.

Aila und Lee unterhielten sich dann noch etwas. Es half Lee sehr, da er ja sonst einfach niemand hatte.

Es war nach Mitternacht und Lees Vater war noch immer nicht zu Hause, als Aila dann gehen musste. Sie hatte ihren Eltern versprochen noch vor 1 Uhr zu Hause zu sein.

"Sehen wir uns mal Montag auf der Hofpause?", fragte Aila Lee, als sie an der Haustür standen.

"Sicher."

"Und lass den Kopf nicht hängen. Wird schon alles.", umarmte sie Lee noch mal.

"Ich versuch es.", hoffte er, dass er in Ailas Worten Trost finden würde.

"Das ist doch ein Wort.", lächelte Aila und ging dann nach Hause.

Lee schloss die Tür und blieb noch eine Weile im Flur stehen. Dann machte er den Fernseher aus und löschte beim Vorübergehen Anous Aufnahme auf dem Anrufbeantworter. Eine Stunde später ging er ins Bett. Sein Stiefvater kam um 3 Uhr nach Hause und fiel gleich ins Bett. Er war einfach völlig erschöpft. Er hatte ja auch immerhin seit früh morgens auf den Beinen gestanden.

Der Sonntag verlief recht unspektakulär. Lee schlief, wie sein Vater, bis 12 Uhr aus und dann blieb er in seinem Zimmer. Sein Stiefvater störte ihn auch nicht, da er genug mir Formularen und so zu tun hatte.
 

Anou und der Rest der Band waren wie geplant in Stockholm und nahmen ihr neues Album auf. Alle hatten, wie immer, eine Menge Spaß und freuten sich auf ihre freien Tage.
 

Als die kamen, ging alles drunter und drüber. Jeder wollte nicht seinen Flieger verpassen. Hannis, Nic und Janne flogen von Stockholm nach Oulu und fuhren dann mit dem Zug weiter nach Ivalo. Anou wollte erst nach Tampere und dann nach Ivalo. So trafen sie sich wenigstens zum Schluss alle wieder in Ivalo und konnten dann zusammen zum nächsten Gig fliegen.

Es war Früh um 7 Uhr, als Anou am Flughafen von Tampere ankam. Er konnte es kaum noch erwarten Lee und seinen Vater zu sehen. Sein Vater war auch sehr überrascht, als sein Sohn unangemeldet vor der Tür stand.

"Anou?", nahm er ihn gleich vor Freude, ihn wieder zu sehen, in den Arm.

"Was machst du denn in Tampere?"

"Ich habe einige Tage frei und dachte mir, dass ich allen einen kleinen Besuch abstatte. Ist Lee da?", wollte er ihn gerne sehen.

"Er ist seit gestern auf Kursfahrt nach Rauma."

"Rauma?", konnte man ihm die Enttäuschung im Gesicht ablesen. Anou ließ seine Koffer im Flur fallen.

"Ich weiß, dass ihr euch über ein halbes Jahr nicht gesehen habt, doch was willst du jetzt machen?"

Beide begaben sich dann erst einmal ins Wohnzimmer. Dort erzählte Anou von seinen Neuigkeiten, was nicht wenig war. Doch dann konnte er nicht länger seine Gedanken über Lee bei sich behalten.

"Hat er sich verändert?", fragte er seinen Vater.

"Er ist wird von Tag zu Tag hübscher.", meinte er nur darauf und musste feststellen, dass Anou nicht nur das hören wollte.

"Er ist so, wie du ihn vor einem halben Jahr verlassen hattest."

"Kein Freund oder Freundin?"

"Er ist mit dir zusammen, denke ich!? Oder habe ich das falsch verstanden?"

"Kann ja sein. Weiß ich, ob er treu ist? Sicher vertrau ich ihm."

"Das sollte man doch annehmen. Schließlich vertraut er dir auch. Ihm bleibt ja nichts anderes übrig, wenn du durch ganz Skandinavien reist und Monate nicht da bist.", klangen seine Worte härter als gewollt.

"Hältst du mir das jetzt vor?", wusste er nicht worauf sein Vater hinaus wollte.

"Nein, das tue ich nicht. Doch sehe ich wie sehr er dich vermisst und es ihm wehtut. Also schlage dir aus dem Kopf, dass er jemals fremdgehen würde.", verteidigte er Lee.

Anou schwieg darauf kurz.

"Ich muss ihn sehen. Hast du eine genaue Adresse?", sprang er auf einmal auf.

"Du willst doch nicht etwa nach Rauma?", war er fast sprachlos.

"Ich habe nicht so schnell mal wieder Urlaub. Könnte ich ihn wohl erst in mehreren Monaten wieder sehen, wenn nicht jetzt."

Da suchte sein Vater ihm die Adresse heraus. Dann verabschiedete Anou sich und meinte, dass er sich melden würde, wenn er in Ivalo wäre. Darauf war er weg. Sein Vater schüttelte nur den Kopf. Er hätte seinen Sohn auch gar nicht aufhalten können, so sehr liebte Anou Lee.
 

Es war gegen Abend, als Anou in Rauma eintraf. Er fand die Unterkünfte recht schnell, nur Lee nicht. Er erkundigte sich dann bei den Schülern nach Lee und bekam heraus, dass er an einem See war, um Fotos vom Sonnenuntergang zu machen. Anou lächelte, als er den Weg hinunter zum See lief und ihn dort auch stehen sah. So kannte er Lee. Völlig in seinen Fotos vernarrt.

Lee hatte gerade den Fotoapparat zur Seite gelegt und sich auf einen Stein gesetzt, als Anou nun etwas langsamer lief. Er ging von hinten auf ihn zu und küsste ihn einfach auf den Hals. Lee erschrak und sprang auf.

Als er Anou sah, bekam er vor lauter Überraschung gar kein Wort heraus. Anou wollte vorerst auch keine Worte, ging auf ihn zu und küsste ihn erst einmal innig zur Begrüßung. Wie hatte er das vermisst? Lee in seinen Armen halten zu dürfen und die kleinen Momente mit ihm zu teilen.

Lee lief vor Freude eine Träne über die Wange. Er konnte es kaum glauben. So lange hatte er auf ein Wiedersehen gewartet und nun war es endlich so weit.

"Ich hab dich vermisst.", flüsterte Anou ihm ins Ohr.

"Ich dich noch viel mehr.", umarmte er ihn und wollte ihn am liebsten gar nicht mehr los lassen. Dann setzten sie sich in den Sand und unterhielten sich über die letzten Monate. Sie hatten sich Vieles zu erzählen. Somit saßen sie auch die ganze Nacht da.

Irgendwann schlief Lee in Anous Armen ein. Anou musste lächeln, als er Lee sah, der in seinen Armen schlummerte. Sanft strich er ihm eine Strähne aus dem Gesicht und hauchte ihm einen Kuss auf die Stirn ehe er Lee in sein Zimmer trug. Dort schlief seine Zimmergenossin noch. Er legte Lee ins Bett und setzte sich an den Tisch, der im Zimmer stand. Dort wartete er bis sein Bruder aufwachen würde. Doch es wachte eher seine Zimmergenossin auf und bekam einen Schrecken, als sie Anou sah.

Der lächelte, als er das sah: " Keine Angst. Ich bin wegen Lee da."

"Hab ich einen Schrecken bekommen. Kommt nicht oft vor, dass jemand Fremdes im Zimmer sitzt.", gab sie Anou die Hand.

"Ich bin Anou."

"Ah! Der Bruder!", wusste sie schon bescheid.

"Ja, ich denke, der Bruder."

"Ich bin Aila. War früher die Zimmergenossin von Lee im Internat und immer noch in einigen Kursen mit ihm zusammen."

"Dann war er ja in sicheren Händen.", meinte Anou und fand, dass Lee immer recht freundliche Freunde hatte.

"Dann lass ich euch mal alleine. Sehen uns sicher noch.", nahm Aila ihre Sachen und verschwand aus dem Zimmer.

Anou legte sich dann zu Lee ins Bett, nachdem er abgeschlossen hatte. Dabei wachte er auf.

"Ich hatte schon Angst, du bist wieder gefahren.", sagte er zu Anou und rieb sich den Schlaf aus den Augen.

"Ich bin noch bei dir. Der Tag gehört noch uns.", musste er Abends nach Ivalo.

"Ich könnte ewig mit dir hier so sein.", legte Lee seine Hand dabei an Anous Wange, gab ihm einen Kuss und kuschelte sich dann an ihn ran.

" Ich weiß.", zog Anou ihn noch fester an sich und sog fest Lees Geruch ein.

Beide wussten jedoch, dass das nie so sein würde. Lee verbrachte dann auch einfach den Tag mit seinem Bruder, anstatt sich mit dem Kurs auf irgendwelche Exkursionen zu begeben.

Es war gegen 18 Uhr, als Anou dann fahren musste. Lee brachte ihn noch zur Bahn. Dort konnten sie sich gar nicht trennen.

"Pass auf dich auf. Ja?", nahm Anou ihn am Bahnsteig noch mal in den Arm.

"Wann sehen wir uns wieder?", wollte Lee nicht, dass es wieder ein halbes Jahr werden würde.

"Ich weiß es leider nicht.", lief ihm eine Träne übers Gesicht. Er wusste, dass es eine lange Zeit werden würde. Eine zu lange Zeit.

"Versprich mir zu schreiben. Bitte!", fing auch Lee an zu weinen und ließ sich ein letztes Mal in seinen Armen nieder.

Anou strich ihm über sein blondes Haar und musste dann leider los, denn es war Zeit zum Einsteigen. Er gab Lee einen letzten Kuss und verschwand dann ohne zurück zu sehen im Zug. Auch Lee blieb nicht, bis der Zug den Bahnhof verließ. Sie konnten es beide nicht. Es war schließlich schon alles schwer genug. Wer konnte zu dem Zeitpunkt denn schon ahnen, dass es das letzte Mal sein würde, dass sie sich vorerst sahen?
 

****

jaa, und wieder ein kapi mehr. die story versinkt langsam in tragik, oder?

na ja, ich hoff es hat euch trotzdem gefallen.

ich hab mich zumindest mega dolle über all die kommis gefreut * alle drück*

das nächste kapi kommt sicher demnächst. hab ja ferien....*juhuuu!"
 

freu mich dennoch weiterhin über jegliches feedback.
 

mal sehen, ich überlege noch das original von affection rauszustellen. kann mich zur zeit nur nicht entscheiden. man wird sehen...
 

bis bald

stoffel

Aila stand schon in der Zimmertür, als Lee verheult den Flur entlang kam.

"Komm her!", nahm sie Lee in den Arm.

"Er ist weg.", konnte er es noch nicht wirklich verarbeiten.

"Dennoch habt ihr euch endlich wieder gesehen.", tröste Aila ihn und führte Lee ins Zimmer.

Lee setzte sich auf das Bett und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht: "Warum tut Abschied nehmen immer so weh?"

"Wenn es nicht so wäre, dann würden manche das wohl noch liebend gerne machen.", brachte sie mit den Worten ein kurzes Lächeln auf Lees Gesicht.

"Weiß er jetzt von Deutschland?"

Lee schüttelte den Kopf: "Ich kann das einfach nicht. Es würde ihm nur wehtun und ich kann das nicht mit ansehen, wenn er leidet."

"Du verletzt ihn noch mehr, wenn du es nicht sagst. Ach, Lee...", setzte Aila sich mit auf das Bett und legte einen Arm um ihn.

Lee tat ihr leid. Man erlebte so etwas ja auch nicht jeden Tag. Welche Geschwisterliebe war schon so sehr ausgeprägt?
 

Anou kam gegen Früh in Ivalo an. Seine Stiefmutter wohnte immer noch in dem Haus am Wasser. Sie schien arbeiten zu sein, als er ankam. Somit stellte er einfach seine Sachen auf die Veranda und ging dann zum Wasser hinunter. Dort setzte er sich auf einen der Felsen, auf denen Lee immer gesessen hatte und dachte an ihn. Er fragte sich, ob der Job es wehrt wäre, Lee so leiden zu lassen. Doch war es nicht immer sein Wunsch gewesen, ein Musiker zu werden? Er hatte jetzt die Chance und es schien für die Band eine gute Zeit zu werden. Lohnte es sich jetzt alles fallen zu lassen? Einen Weg einzuschlagen, der für Lee eine bessere und sichere Zukunft hergeben würde? Doch was war dieser Weg? Wer wusste denn, ob sie nicht schon auf diesem Weg lagen? Anou war so in Gedanken versunken, wobei er das Wasser anstarrte, dass er völlig die Zeit vergaß. Es war 12 Uhr, als er beschloss zu Nic zu gehen und zu schauen, ob er da war. Somit lief er den alten Weg. Lange war es her, dass er ihn gelaufen war. Sehr lange.

Am Haus angekommen, saß Nic vorne auf der Treppe der Veranda. Der freute sich, dass Anou in Ivalo war.

"Und, wie war es in Tampere?", begrüßte Nic ihn.

"Ganz nett. Ich komme aber gerade aus Rauma.", lehnte Anou sich gegen das Geländer.

"Was machst du denn da? Ah, ich weiß schon,...Lee.", musste er eigentlich nur in Anous Gesicht schauen.

"Nicht gut gelaufen, der Abschied?"

"Der war bei Lee noch nie einfach. Manchmal frage ich mich, was wäre, wenn ich damals nichts zu ihm gesagt hätte."

"Ihr gehört zusammen. Wo liegt das Problem?", wollte Nic nicht, dass Anou in Selbstmitleid versank.

"Ich würde ihm gerne ein richtiger Freund sein. Einer, der immer an seiner Seite ist, wenn er ihn braucht und nicht einen, der durch ganz Skandinavien tourt.", antwortete er.

"Was erwartest du? Ihr werdet nun mal erwachsen und geht eure eigene Wege. Ihr werdet euch schon irgendwann für immer in den Armen liegen. So lange tu was für die Zukunft der Band. Wir brauchen nämlich einen neuen Song."

Anou hatte das Gefühl, als sprach sein Vater mit ihm. Doch er musste zugeben, dass Nic ihm eigentlich immer ein ehrlicher Freund war und ihm viel geholfen hatte.

"Einen neuen Song? Wieso?"

"Wir brauchen noch einen für das Album. Einen Bonustrack, oder so."

"Ah ja!", meinte Anou nur dazu.

"Das lenkt dich hoffentlich etwas ab.", stand Nic auf und ging ins Haus. Anou folgte ihm und fand Nic in der Küche.

"Hast du deine Mutter schon gesehen?"

"Sie scheint arbeiten zu sein."

"Ist wie bei mir. Meinen Vater habe ich kurz gesehen, doch meine Mutter noch nicht einmal. Man könnte das Haus wohl ebenso verkaufen. Benutzt wird es kaum." Nic nahm einen Schluck aus seinem Wasserglas, während Anou ihn nur zuschaute. Er kannte das mit Nic und seinen Eltern ja bereits seit der 3. Klasse, als er ihn kennen gelernt hatte.

"Ich gehe heute Abend zu Hannis. Kommst du mit? Janne wollte wahrscheinlich auch da sein."

"Sicher. Ich werde jetzt nur noch mal rüber zum Elternhaus gehen und schauen, ob meine Mum da ist.", meinte Anou und ging dann, mit einem letzten Blick zu Nic.
 

Zu Hause mal wieder angekommen, war sie wirklich da und war etwas verwundert ihren Stiefsohn zu sehen.

"Mal wieder zu Hause?", meinte sie nur.

"Ich dachte ich zeig mich mal und verschwind dann wieder für mein restliches Leben.", fand Anou die Begrüßung nicht gerade nett.

"Warst du bei deinem Vater?", setzte sie sich im Wohnzimmer auf die Couch.

"Sicher! Er ist schließlich mein Vater."

"Er hat die Scheidungspapiere nämlich noch nicht eingereicht."

"Das ist dein Problem? Die Scheidung?", hätte Anou ausflippen könne, doch er beschränkte sich auf ein lautes Anschreien.

"Ja, das ist mein Problem. Du solltest dich lieber um deine eigenen Probleme kümmern und die Finger von meinem Sohn nehmen."

Anou war plötzlich sprachlos und fragte sich woher sie das mit ihm und Lee wusste.Es hatte doch niemand etwas gesagt, oder?

"Sprachlos? Was glaubst du, warum dein Vater und ich uns scheiden lassen?"

"Wegen mir und Lee?"

"Ganz recht. Ich werde nicht zulassen, dass du was mit ihm hast. Deinem Vater schien das ja recht egal zu sein."

"Das wirst du nicht schaffen."

"Das hat dein Vater auch gesagt.", meinte sie kühl und lachte kurz auf.

Anou verstand auf einmal gar nichts mehr: " Aber wieso? Ich liebe ihn."

"Man liebt seinen eigenen Bruder nicht auf solch eine Weise. Das ist Inzest."

"Er ist mein Stiefbruder. Wir sind in keiner Weise verwandt.", fand Anou es für ein gutes Argument.

"Ihr seid keine Stiefgeschwister!", schaute sie ihn bei den Worten an.Ihre Stimme hatte einen herrschenden Ton angenommen, welcher Anou kurz zusammen zucken ließ.

"Was?" Anou verstand nun gar nichts mehr. Was zur Hölle war hier los?

"Er ist dein leiblicher Bruder und dein Vater ist auch sein Vater."

Anou war geschockt.

"Ihr seid Halbgeschwister und habt zur Hälfte die gleichen Gene." Aus ihrem Mund kam es, als wäre es eine Genugtuung es Anou endlich zu sagen, ihm somit ihre Abscheu dem gegenüber darzulegen.

"Wieso sagst du mir das jetzt erst? Hatten Lee und ich nicht ein Recht darauf, als wir uns noch nicht liebten?"

"Wer konnte es denn ahnen?"

"Das ist keine Antwort!", brüllte er, dass es den ganzen Raum erfüllte. Er fühlte sich betrogen und einfach machtlos. Sein Vater hatte es gewusst und ihm nichts erzählt. Wem konnte man denn jetzt noch glauben? Wem vertrauen?

Da seine Mutter ihm nicht weiter antwortete, ging Anou und nahm auch gleich seine Sachen mit. Er schwor sich dieses Haus nie wieder zu betreten.
 

*********************

hidiho!!! ich muss zugeben, dass es wieder etwas kurz geworden ist. ich mag das kapi aber irgendwie trotzdem. ich weiß auch nicht warum.
 

vielen, vielen dank für die lieben kommis. hab mich tierisch gefreut***
 

das nächste kapi lässt leider auf sich warten, da ich total mit meiner anderen story hinterher hänge. versuch es aber nicht all zu lange heraus zu zögern.
 

würde mich über weiteren feedback freuen.
 

bis demnächst*

stoffel

Etwas geschockt und total mit den Nerven fertig, von der Nachricht, ging Anou zu Hannis. Dort waren auch alle wie verabredet. Sie unterhielten sich über alles Mögliche. Anou setzte sich dazu und versuchte sich nichts anmerken zu lassen. Er wollte damit selbst fertig werden, doch er konnte es nicht. Marya merkte, dass Anou leise vor sich hin weinte und ab und zu eine Träne aus dem Gesicht wischte.

"Nic.", stupste sie ihn an.

"Was?"

"Anou." Nic stand dann auf und setzte sich neben Anou.

"Was ist los?", legte er Anou eine Hand auf die Schulter, versuchte ihn zu trösten, ihm zu zeigen, dass jemand für ihn da war. Da wurden auch die anderen auf ihn aufmerksam.

"Er ist mein Halbbruder.", musste es raus. Anou konnte nicht anders und presste diese Worte und Schluchzern heraus.

"Aber wieso? Seit wann?" Nic war vorerst irritiert, wusste darauf recht schnell, dass es sich um Lee handelte.

"Meine Mutter hat es mir vorhin gesagt. Toll, was? Deshalb haben meine Eltern sich getrennt." Alle wussten was das für Anou bedeutete und, dass es jetzt alles schwerer machen würde.

"Sie haben es euch verschwiegen. Die ganze Jahre?", fragte Hannis. Unglauben zeichnete sich in den Gesichtern der anderen ab. Sie konnten die Handlung der Eltern gar nicht nachvollziehen und schien ungerecht.

"Das ist nicht gerecht.", brach Anou nun vollkommen in Tränen aus. Nic und die anderen versuchten ihn zu trösten. Er nahm Anou in den Arm, drückte ihn an sich und strich ihm beruhigend mit der Hand über den Rücken.
 

" Du solltest es ihm sagen.", meinte Marya später, als Rat.

"Nein! Er sollte es niemals erfahren. Das wäre keine so gute Idee.", wollte er Lee beschützen. Einige von den Anwesenden fanden das ebenfalls für besser, wenn Lee nichts erfahren würde, da sie nicht wollten, dass die Beziehung dann zusammenbrechen würde. Hannis und Marya waren die einzigen, die es nicht gerecht gegenüber Lee fanden. Was wäre denn, wenn er es von seinem Vater trotzdem erfahren würde? Das wäre doch gar nicht so abwegig, oder? Eine Ruhe lag darauf im Raum. Keiner wusste so wirklich, was er sagen sollte. Alles schien unpassend und es schien für alle ein riesiger Schock. Es schien alles recht gut zwischen Anou und Lee zu laufen und dann musste so etwas passieren. Alle saßen auf ihren Plätzen und schauten sich an. Jeder studierte den anderen und wartete auf irgendeine Reaktion, bis Anou aufstand und alle einmal anschaute.

"Wollten wir nicht was besprechen?", hatte er es im Hinterkopf. Nic schaute ihn etwas verwirrt an. Anou hatte doch wirklich vor das zu verdrängen und so weiter zu verfahren.

"Ja, wollten wir. Also, was ist?", spielte er dann trotzdem mit und das fand Anou erleichternd.

"Es geht um den Auftritt, den uns unser lieber Manager noch zusätzlich angeboten hat.", meinte Janne auf einmal.

"Wozu? Der Terminkalender ist bis oben hin voll.", fand Hannis es für eine blöde Idee. Was sollten sie denn noch alles machen?

"Wo soll das sein?", fragte Anou. Er wollte nämlich zumindest wissen, wo sie dafür hin müssten.

"Oslo."

"Norwegen? Wieso das denn?"

"Ein Radiosender von denen ist auf uns aufmerksam geworden. Na ja, und jetzt will irgendein Fernsehsender uns haben.", verkündete Janne.

"Das wäre dann schon ganz Skandinavien.", war Anou etwas überrascht.

"Das ist doch was.", war Nic dann dafür.

"Ich bin immer noch dafür, dass der Terminkalender voll genug ist. Das können wir doch auch noch machen, wenn wir mehr Raum haben.", war Hannis einfach dagegen.

"Ich stimme dem zu.", haute Anou dazwischen. Sie hatten wirklich genug um die Ohren."

"Ach, kommt Jungs. Jetzt steht es unentschieden.", meinte Janne schmollend.

"Das sieht nach einem Problem aus.", stand Marya kichernd auf und ging sich in der Küche etwas zum Essen holen. Die Jungs schauten sich nur an und waren natürlich "begeistert", dass sie sich so einig waren.

"Okay, dann losen wir einfach.", hatte Nic die Idee.

"Oder wir lassen das einfach bleiben und lassen unseren Manager entscheiden.", fand Hannis es blöde. Die Chance, dass sie gewinnen würden, würde nicht sehr hoch liegen.

"Darf ich was sagen?", fragte Marya, die in der Wohnzimmertür stand. Die Jungs schauten sie nur an und warteten, dass sie es sagte.

"Ich wäre auch dafür, dass ihr das später machen könnt. Finnland und Schweden sind doch schon Erfolg vorerst genug. Werdet doch erst einmal dem gerecht."

"Eine Frau mit Verstand.", meinte Anou nur.

"Das kann dir nicht passieren.", meinte Nic nur lachend.

"Sehe ich aus wie eine Frau?"

"Könnte hinkommen.", mischte Hannis sich ein. Darauf begannen sie nur noch rumzualbern und vergaßen total, dass sie sich um den Auftritt kümmern wollten. Marya verzog sich dann. Sie fragte sich nur, wie diese Jungs nur mal erwachsen werden wollten. Gegen späten Abend verzogen sich alle nach Hause. Anou hatte keine Lust nach Hause zu gehen, zu seiner Mutter, also entschloss er sich kurzerhand auf Nics Angebot bei seinem besten Freund zu übernachten. War das ein Wunder?

"Manchmal denke ich, dass das alles doch zu schnell ging.", meinte Nic auf dem Weg nach Hause zu Anou.

"Ich denke das dauernd. Es ist zwar schön, dass es so viele Leute gibt, die deine Musik mögen und akzeptieren, doch alles rundherum könnte besser sein."

"In der Schule spielen war wirklich wesentlich einfacher."

"Immer zu Hause sein, wenn man das möchte.", träumten beide etwas vor sich hin.

"Nicht schlecht. Aber die Zeit kann man nun mal nicht zurückdrehen."

"Nein, kann man nicht. Aber sag mal, was ist eigentlich mit dem Mädchen, das du in Stockholm getroffen hast?"

"Anya? War ganz nett."

"Ganz nett? Ah ja!", sah Anou das gewisse Etwas in Nics Augen.

"Wir hatten heute Morgen telefoniert."

"Was macht sie?"

"Sie ist für die ganze Organisation in den Tonstudios zuständig."

"In den Ganzen?", verstand Anou nicht.

"Ja, sie ist mal in Norwegen oder in Finnland. Sie war auch schon in einigen Tonstudios in Deutschland."

"Glaubst du echt, wir sollten das mit Norwegen machen?", waren sie wieder bei dem Thema Auftritt.

"Es kann nicht schaden. Obwohl Marya schon recht hat. Wenn sie uns wirklich wollen, dann können sie auch warten."

Anou nickte. Er konnte sich gar nicht vorstellen, dass sie vielleicht mal in ganz Skandinavien erfolgreich sein könnten.

Da waren sie bei Nic angekommen. Die Jungs gingen gleich auf Nics Zimmer, wo sie noch die restliche Nacht miteinander sprachen und dann irgendwie doch einschliefen.

Am nächsten Morgen ging es schon weiter zu neuen Foto- und Presseterminen. Die Jungs waren vollkommen ausgebucht und so kam es, dass die Zeit recht schnell verging. Kaum hatten sie richtig mit der Karriere begonnen, wurde Anou schon 20 und sie waren in ganz Skandinavien einer der beliebtesten Bands. Ihre Familien hatten sie die restlichen 2 Jahre gar nicht mehr gesehen. Sie hatten sich mehr oder weniger daran gewöhnt. Alles wurde auf Postkarten, Briefe und Telefonate beschränkt. Bei dem vollen Terminkalender war das auch nicht sehr schwer gewesen. Nic war seit den letzten Jahren mit Anya zusammen und Janne hatte die Band verlassen. Somit mussten sich die Jungs nach einem neuen Schlagzeuger umschauen. Sie wurden auch recht schnell fündig. Alex hieß der Neue und war wie gemacht für die Band.
 

Lee hatte längst sein Abitur mit dem besten NC der Schule in der Tasche und machte eine Ausbildung zum Fotografen. Dafür sprang er für eine Zeitung von einem Musikkonzert zum Nächsten. Er hatte viel Spaß dabei, da er somit viele neue Persönlichkeiten kennen lernte und das machen durfte, was er schon immer liebte, Fotos. Dennoch erinnerte ihn das alles ziemlich an seinen Bruder.

In Deutschland, wo er neben der Ausbildung studierte, bekam er nichts von der Band mit. Keiner kannte sie und erreichen konnte man sie auch nicht. Das einzige was er besaß, war ein altes Gruppenfoto, welches er damals in Helsinki gemacht hatte, als die Jungs den Plattenvertrag gewonnen hatten. Mit dem halb zerfledderten Foto in der Hand stand er, vor dem Fototermin mit einer Band, an der Wand und schwebte in Erinnerungen. Er vermisste Anou und umso mehr er an ihn dachte, musste er doch auch feststellen, dass jeder wohl jetzt sein eigenes Leben lebte. Er selbst hatte einen Freund an der Uni. Und wer konnte ihm denn schon sagen was Anou so tat?

" Dein Auftritt.", holte jemand Lee aus seinen Gedanken, da er nun seinen Job tun musste. Lee packte das Foto in seine Tasche und ging dann zum Set. Es waren eine ganze Menge neue Bands da und er sollte alle so gut wie möglich auf seine Fotos darstellen. All das fand in Hamburg statt. Er hatte extra von Berlin dorthin fahren müssen und verpasste so einige Vorlesungen an der Uni.
 

Es war gegen 21 Uhr, als er fertig war und die Bands nun auf der Bühne ihren Auftritt hatten. Er selbst packte nur noch seine Sachen zusammen und verschwand dann durch den langem Flur nach draußen. Dabei merkte er nicht, dass Nic an ihm vorbei lief. Aber auch Nic merkte es nicht. Die Band hatte nämlich selbst einen Auftritt in Hamburg. Hätte Lee das gewusst, dann wäre er wohl den ganzen Tag auf der Suche nach ihnen gewesen. Doch so liefen beide aneinander vorbei. Beide hatten sich vom Aussehen zudem ziemlich verändert, was wohl dazu beitrug, dass sie sich nicht erkannten.

Draußen angekommen, fuhr Lee gleich mit dem nächsten Zug nach Berlin. Er freute sich schon tierisch auf sein warmes Bett und auf seinen Freund, den er seit 4 Tagen nicht gesehen hatte, da sein Freund selbst Geographie studierte und deshalb ebenfalls hin und wieder nicht da war.

Nic dagegen ging zu der Band und setzte sich zu ihnen. Er selbst hatte ein komisches Gefühl, nachdem er diesen Gang draußen entlang gelaufen war. Anou saß auf eines der Stühle und malte an ihrem neuen Logo rum. Sie hießen nach langem Hin und Her nun " The Dead" und das sollte auch so bestand haben. Nebenbei gingen alle noch ihren Auftritt durch. Sie hatten immerhin schon 3 Alben veröffentlicht und jedes einzelne war etwas Besonderes für die Band. Denn jedes Album erzählt von ihrem Weg, den sie gegangen sind, was sie erlebt haben und wie sie sich dabei gefühlt hatten.

Kurz darauf ging es auch schon los. Alle 4 machten sich auf den Weg nach draußen zur Bühne. Davor schlugen sie noch mal ein, wünschten sich Glück und Anou meinte wie immer kurz: "Das alles ist für Lee.", und dann gingen sie auf die Bühne. Dort legten sie, wie immer eine super Performance hin, die alle begeisterte.

Gleich danach flogen sie wieder nach Finnland, wo sie erst einmal in ihre Betten fielen. Sie hatten ihren Sold für diesen Monat erledigt und nun kamen zwei Wochen Ruhe. Alle fuhren zu ihren Familien. Somit auch Anou zu seinem Vater. Er hatte dennoch Hass auf ihn, da er das mit den Halbgeschwistern so lange verschwiegen hatte. Sah man das aber alles im großen Rahmen, dann war er aber immer noch sein Vater und das könnte man nicht so schnell ändern.

Anou wollte das ja eigentlich auch nicht, denn dafür liebte er seinen Vater viel zu sehr. Er hatte die Jahre damals, als er mit seinem Vater allein gelebt hatte, eine viel zu enge Beziehung zu seinem Vater aufgebaut. Und diese hatte einfach noch immer Bestand, welchen er auch nicht ändern wollte.

In Tampere, den nächsten Tag, angekommen, überraschte Anou seinen Vater bei der Arbeit. Der war total perplex und fiel ihm nur vor Freude um den Hals. 2 Jahre hatte er seinen Sohn nicht gesehen und das war auch eine verdammt harte Zeit gewesen. Immer wieder hatte sich sein Vater gefragt, was sein Sohn wohl machte und wie es ihm ging. Nun sah er endlich, dass er wohl auf war und kerngesund, trotz dem Stress.

Beide gingen dann zur Feier des Tages Essen und unterhielten sich ausführlich, zu viel hatten sie sich zu berichten.

"Du hast dich ganz schön verändert.", meinte er zu Anou.

"Du dich nicht. Wie geht's dir so?"

"Alles reichlich ruhig, seit dein Bruder nicht mehr da ist."

"Also ist er doch nach Deutschland?!", war er etwas enttäuscht, da er gehofft hatte Lee noch in der Nähe anzutreffen.

"Er meldet sich jede Woche mal. Es scheint ihm sehr gut zu gehen."

Anou überlegte, ob das alles, was Früher war schon von Lee vergessen ist. Ob Lee einfach angefangen hat sein eigenes Leben zu leben.

"Wie geht es eigentlich der restlichen Band?", wollte sein Vater lieber das Thema wechseln.

"Gut. Nic denkt daran zu heiraten."

"Ehrlich. Kann ich mir gar nicht vorstellen. Was ist eigentlich mit dir? Keine Freundin oder ein Freund?"

Anou schüttelte den Kopf. Er wusste nämlich, dass er niemanden außer Lee lieben konnte und somit gar nicht bereit war sich auf einen anderen Menschen einzulassen oder sich demjenigen zu öffnen.

"Lass ihn los. Such jemand anderen."

"Ich liebe ihn. Wie also soll ich ihn vergessen? Er ist das einzige was mich beschäftigt und er gibt mir als einziger die Kraft, die ich für die Band brauche.", schaute er dabei seinem Vater in die Augen, damit er wusste, dass Anou es ernst meinte.

"Ihr habt euch 2 Jahre nicht gesehen. Woher willst du wissen, dass er das auch noch so sieht?"

"Keine Ahnung! Und ich will lieber nicht darüber nachdenken, was wäre, wenn es nicht mehr so ist.", ließ Anou den Kopf hängen. Er wollte es wirklich nicht und so mehr er darüber nachdachte, kam er zu dem Entschluss, dass er wohl langsam auch anfangen sollte seinen Weg zu gehen, ohne Lee, ob in seinen Gedanken oder Träumen. Er trug ihn in seinen Herzen, dass musste reichen. Aber tat es das? Konnte er sich dazu wirklich durchringen? Anou wusste es nicht.
 

Später gingen sie nach Hause. Dort schauten sie noch etwas fern, was Anou in der letzten Zeit nicht mehr machen konnte. Als sie dann ins Bett gehen wollten, klingelte das Telefon. Anous Vater wusste, dass es Lee war, er rief immer erst so spät an, weil er durch sein Studium keine Zeit hatte es anderweitig zu tun. Aus der Tatsache heraus, dass es Lee war, ließ er gerade Anou ans Telefon gehen.

Beide waren sprachlos die Stimme des Anderen zu hören und merkten, wie das Herz spürbar schneller schlug.

"Wie geht es dir?", fragte Anou seinen Bruder.

"Ganz gut. Und dir?", er schwieg einen kleinen Moment und meinte dann: "War alles schon mal besser."

Darauf sagte keiner etwas, bis Anou leise: "Du fehlst mir.", meinte.

Lee kamen dabei fast die Tränen, versuchte sie aber zu unterdrücken. Er wollte einfach nicht mehr wegen alledem Weinen. Er hatte viel zu lange gebraucht, um Anou wieder als Bruder zu sehen, als unerreichbar.

"Ich weiß!", antwortete Lee somit nur und wusste nicht, was er ihm sagen sollte. Er wäre ihm so gerne um den Hals gefallen, doch die vielen Kilometer trennten sie leider und machten das unmöglich.

Sie unterhielten sich noch recht zögerlich über einige Dinge, bis Anou den Hörer an seinen Vater weiter reichte, da Lee noch mit ihm reden wollte. Anou zitterte am ganzen Körper. Er war so dermaßen aufgeregt, dass er sich kaum unter Kontrolle hatte und trotz jeglichem Widerstreben kamen ihm einige Tränen. Er wollte nicht glauben, dass Lee Finnland damals wirklich verlassen hatte und nun so weit weg war. In Gedanken versunken, saß Anou auf der Couch, als sein Vater ins Wohnzimmer kam.

"Ich soll dir einen schönen Gruß sagen.", legte er das Telefon auf die Ladestation.

"Er studiert also wirklich Fotografie?!", meinte Anou leise.

"Hauptsächlich arbeitet er für eine Zeitung und macht Fotos von Bands, die in Deutschland Auftritte haben. Er verdient somit seine Kosten für die Uni. Er hatte dich damals nach deinem Besuch in Rauma nicht mehr erreicht. Er hatte vorgehabt dir bescheid zu sagen, aber das ging nicht."

"Wie lange schon? Wie lange lebt er in Berlin?"

"Fast ein Jahr. Könnte schon etwas länger sein."

"Wieso hattest du mir nichts gesagt, wenn wir telefoniert hatten?", verstand er seinen Vater nicht und dachte gleich wieder daran, dass er ihm damals auch verschwiegen hatte, dass Lee und er Halbgeschwister sind.

"Ich hatte nicht mehr daran gedacht."

"So wie früher, als du das mit mir und Lee verschwiegen hattest, dass wir Halbgeschwister sind?", wurde Anou etwas unfreundlich.

"Was hätte das geändert? Ihr hättet doch nicht weniger gelitten, als wie ihr es jetzt tut.", hatte er ein recht gutes Argument und vertritt seine Meinung auch mit allen Mitteln.

"Verdammt, ich liebe ihn. Wieso versucht permanent etwas uns in die Quere zu kommen?"

"Das nennt man Leben, Anou. Jeder lebt seines und das wird sich nicht so schnell ändern.", versuchte er ihm begreiflich zu machen, dass nicht alles so laufen wird, wie Anou es sich damals vorgestellt hatte.

"Scheiße!", schmiss er die Zeitung in seiner Hand auf den Tisch und verließ das Wohnzimmer. Sein Vater ließ ihn in Ruhe. Er wollte, dass Anou mit der Sache selbst zu recht kam. Was konnte er schon machen außer reden? Und genau das würde Anou ganz bestimmt nicht wollen.
 

*puuh...hechel...* geschafft!!! langsam wird es echt anstrengend.

Na ja, hier ist zumindest das nächste kapi. ich hoff es hat euch gefallen.

vielen, vielen dank für die kommis *knuddel...drück*

würde mich natürlich weiterhin über feedback freuen. das nächste kapi kommt wohl frühstens in 2 wochen. muss erst einmal für meine mathe- und physikklausur pauken. ich bin echt "begeistert"...

tja, einzelschicksal. ich musste ja auch physik wählen. nach allein einer unterrichtsstunde hatte ich das schon bereut. wen wundert es?
 

jut, schluss mit den gelaber.

man liest sich.
 

sayonara

stoffel

Anou und der Rest der Band blieben bei ihren Familien die ganzen 2 Wochen. Frisch und bereit für den nächsten Akt ihres Lebens, trafen sich alle letztendlich in Helsinki in einem Café. Dort schmiedeten sie Pläne über ein neues Album und einige Touren in Skandinavien. Die Jungs hatte gerade eine Stunde rum, als ihr Manager zu ihnen stieß.

"So, Jungs. Da wir nun Skandinavien mehr oder weniger platt gemacht haben, dachte ich, dass es Zeit wäre den Horizont ein wenig zu erweitern."

"Das bedeutet?", fragte Nic.

"Ich dachte an eine Erweiterung nach Süden.", wollte der Manager, dass die Jungs selbst entschieden, welches Land ihnen lieb wäre und, ob sie überhaupt dazu bereit wären, die nötige Kraft dafür auf zu bringen.

"Das heißt, Deutschland und Umgebung?", führte Hannis den Gedanken weiter.

"So hatte ich mir das gedacht. Da Deutschland schon mal gefallen ist, denke ich, dass es eines eurer Wunschländer sein würde. Ihr habt also noch 2 weitere, da ich nicht vor hatte euch auf das restliche Europa auf Anhieb los zu lassen.", schränkte er die Sache aber auch schon wieder ein.

"Da sagen wir mal noch Schweiz und Tschechien.", wählte Anou einfach.

" Tschechien?", dachte Nic, dass es eine ungewöhnliche Wahl war.

"Wieso denn nicht?. Es ist doch ein schönes Land.", versuchte er sich zu rechtfertigen.

"Ich hatte doch nur noch mal gefragt. Hatte nämlich das Gefühl mich verhört zu haben.", hatte Nic keinen Bock auf Streitereien. Letztendlich blieb es bei diesem Gespräch und bei diesen 3 Ländern.
 

Bei Lee geschah nichts Großes. Er machte seine Fotos und besuchte nebenbei die Uni. Teilweise hatte er schon seine Probleme alles unter einen Hut zu bekommen. Am Ende musste er seinen Freund vorübergehend aufgeben, da er keine richtige Zeit mehr für ihn hatte. Außerdem hatte das Telefonat mit Anou ihn völlig aus der Bahn geworfen, so weit es seine Gefühle anging. Was hätte er tun sollen? Jedes Mal, wenn er seinen Freund gesehen oder berührt hatte, dann musste er an seinen Bruder denken und das war auch nicht gerade die Lösung. Lee hatte einige Monate später Semesterferien, und das kam ihm wie gerufen. Denn es war Campusinvasion in Mannheim, wo viele Künstler auftraten und Lee hatte die Ehre dort hinfahren zu dürfen und dort Fotos zu machen. Er konnte gleichzeitig auch etwas von der Stadt sehen und die Universität in Mannheim näher angucken. Das tat er auch und kam dabei fast zu spät zu seiner Arbeit. Er hetzte dort durch die Flure der kleinen Halle. Die Auftritte jedoch fanden draußen auf einer Bühne statt.

"André!!", rief er auf einmal einem jungen Mann hinterher, der auf der Suche nach ihm war und seine Kamera in seinen Händen hielt.

Der drehte sich ruckartig um und lächelte, als er Lee sah: " Wo warst du? Ich habe dich überall gesucht. Mach das bloß nie wieder mit mir."

"Sicher nicht. War in der Universität. Aber sag mir mal lieber, wer so alles auf meiner Liste steht.", wollte Lee die Bands hören.

"Also alles soll fotografiert werden, wenn sie auf der Bühne auftreten."

"Die Bands ?!"

"Sicher die Bands. Wer denn sonst?"

"Weiß nicht. Du ?", meinte Lee scherzeshalber.

"Sehr witzig. Die Campusinvasion soll doch stattfinden und nicht ausfallen. Aber egal, kommen wir zu den Bands.", zählte er darauf die Bands auf, worunter auch " The Dead" waren. Da Lee ihren neuen Bandnamen ja noch nicht kannte und auch so nichts von ihrem Auftritt in Mannheim wusste, dachte er sich, dass nichts Großartiges auf ihn zukommen würde. Doch musste er recht schnell feststellen, dass nicht alles so langweilig laufen würde. Denn kaum hatte er André die Kamera aus der Hand genommen und sich umgedreht, kamen Nic und Co. auch schon aus ihrem Raum. Sie waren nämlich die Ersten. Lee erkannte Nic, Hannis und Anou sofort und hatte darauf tierische Herzklopfen.

"Ich kann das nicht, mach du das!", drückte er André die Kamera wieder in die Hand und wollte eigentlich gerade gehen, als André ihn festhielt.

Nic hörte Andrés "Hey!!! Hier geblieben." Und drehte sich auch dementsprechend um. Er erkannte Lee auch sofort wieder und trennte sich wortlos von der Band.

"Lee?", ging er zu ihm.

"Bitte, nicht!", sprach er vor sich hin und drehte sich dann zu Nic um.

"Was machst du denn hier?"

"Fotos. Ich bin für die Bandfotos verantwortlich und dich brauch ich ja sicherlich nicht zu fragen.", fühlte er sich recht merkwürdig.

"Du hast dich in den letzten Jahren mächtig verändert.", konnte er nicht glauben, dass Anous Bruder vor ihm stand. Wüsste Anou es, dann wäre wohl jeder auf seine Reaktion gespannt gewesen.

"Du dich dagegen nicht. Ihr ward gar nicht auf meiner Liste.", stellte er fest, dass der Name gar nicht erwähnt worden war.

"Wir haben unseren Namen in " The Dead" geändert.", lächelte Nic und meinte: "Komm her!", worauf er Lee in seine Arme nahm.

Lee kamen auf einmal die Tränen und meinte, in seinen Armen: "Ich habe euch so vermisst."

"Und wir dich erst.", löste Nic die Umarmung auf und wischte ihm die Tränen aus dem Gesicht.

"Du solltest mit zu den anderen kommen. Sie würden dich auch gerne wieder sehen, besonders Anou."

"Gerne, aber ich weiß noch nicht, wie ich meinem Bruder gegenüber treten soll.", hatte er echt keine Ahnung und war total nervös ihn wieder zu sehen.

"Du brauchst keine Angst haben. Er liebt dich noch immer. Nichts hat sich an seinen Gefühlen zu dir verändert. Sie sind höchstens noch stärker geworden.", versuchte Nic ihn zu überreden. Es war wieder wie früher. Nic vermittelte mal wieder, denn selbst das hatte sich nicht geändert. Lee senkte darauf den Kopf. Er wusste keine wirkliche Entscheidung, aber das löste sich dann von selbst, als er hinter Nic Anous Stimme vernahm.

" Nic, was ist los?", hatte er ihn gesucht. Nic drehte sich dann zu Anou um und gab ihm freie Sicht auf Lee, der ihn anschaute.

"Lee?", war Anou verwundert und etwas geschockt zugleich. Er hätte nicht gedacht ihn so schnell wieder zu sehen. Lee nickte nur, als er seinen Namen sagte. Dennoch kam der eine nicht auf den andern zu. Sie standen wie angewurzelt da und schauten sich an.

"Sagt mal einer was?", meinte Nic, dem es zu ruhig wurde. Lee konnte darauf sehen, wie Anou die Tränen kamen und ging auf ihn zu, um ihn in seine Arme zu nehmen. Anou selbst konnte es kaum glauben, als er Lee wieder anfassen und spüren durfte. Wie sehr hatte er sich nach diesem Moment gesehnt.

Anou legte dann seine Hände an Lees Kinnpartie und küsste ihn zärtlich. Beiden durchströmte die ganze Leidenschaft zueinander, als sich ihre Lippen berührten und konnten gar nicht mehr aufhören. Dennoch wurden sie von André und Nic mehr oder weniger darauf hingewiesen, dass die Campusinvasion langsam mal beginnen sollte. Anou und Lee ließen voneinander ab und dann nahm Lee André endgültig die Kamera ab. Zusammen ging er mit Nic und Anou zur Bühne, wo der Rest der Band schon wartete. Hannis konnte es kaum glauben Lee zu sehen und nahm ihn zur Begrüßung freundschaftlich in die Arme. Alex dagegen hatte die erste Begegnung mit Anous Bruder und konnte auch in seinen Augen sofort verstehen, warum Anou ihn liebte. Lee hatte ihn auch gleich freundschaftlich in die Arme genommen und sah dazu in Alex Augen wie der liebenswürdigste Mensch aus, dem er je getroffen hatte.

Anou freute sich, dass fast alle wieder vereint waren. Es fehlte nur noch Hannis Schwester Marya. Sie schrieben sich sehr viel, so hatte Hannis immer Kontakt zu ihr. Doch Lee hatte schon lange nichts mehr von ihr gehört. Er hatte aber eine super Freundschaft zu Aila, die er damals in Tampere kennen gelernt hatte. Lee hatte auch große Mühe nicht seine Muttersprache zu verlernen. Deshalb kamen ihm alle Kontakte aus Finnland immer recht.

Die Band sprach sich gerade noch mal ab, als André hinter Lee stand und sich flüsternd mit ihm unterhielt.

"Er ist dein Bruder?"

"Nicht mein leiblicher Bruder.", wollte er es richtig stellen. Er wusste ja nicht davon, dass er und Anou doch Halbgeschwister waren.

"Dann bekommst du sicher ein Interview nach der Show.", hatte André nur einen Gedanken. Nämlich seinen Job.

"Ich denke, dass ich nach der Show nicht dazu kommen werde. Ich habe ihn seit Jahren nicht mehr gesehen und würde schon gern die restliche Zeit nutzen um noch mit allen zu reden, bevor sie weiter ziehen.", fand Lee es nicht gerecht.

André nahm es einfach hin: "Okay!"

"Danke.", drehte Lee sich um und umarmte ihn liebevoll. Er nahm Lee dann auch in den Arm und freute sich, dass er ihm einen Gefallen tun konnte.

"Du liebst ihn?", fragte André ihn, ihn immer noch in seinen Armen haltend.

"Er ist mein Bruder. Sicher.", löste Lee sich nur leicht aus der Umarmung und schaute ihn an.

"Das meine ich nicht. Sondern richtig lieben, wie einen Liebhaber.", hatte André es ja nicht übersehen, als Anou Lee vorhin geküsst hatte.

"Wir sind schon eine Weile in einander verliebt. Dennoch waren wir sehr lange getrennt.", erzählte Lee ihm es. Er kannte André ja auch schon seit er in Berlin ist und den Vertrag bei dem Magazin angenommen hatte.

"Du steckst voller Überraschungen.", lachte André und ließ Lee dabei aus den Armen. Da gingen " The Dead" auch schon auf die Bühne.

Lee nahm seinen Fotoapparat und machte seine Arbeit. Er fühlte sich einfach immer in seine eigene Welt versetzt, wenn er Fotos machen durfte. Außerdem war es schon über 8 Jahre her, als er das letzte Mal Fotos von seinem Bruder gemacht hatte. Nun konnte er sein Altes ersetzen, welches schon nur noch in kleinen Stücken vorhanden war. Anou fühlte sich glücklich, dass sein Bruder da unten stand und Fotos machte, wo sonst fremde Personen standen. Er wusste ja aus Erfahrung, dass es gute Fotos werden würden. Die Masse auf der Campus Invasion war dazu noch begeistert die Band zu hören und feierten ausgiebig mit. Lee hatte wie geplant einen Film voll gemacht und ging dann in die kleine Halle zurück, um seine Sachen zu packen und dann auf Anou und Co. zu warten.

Die waren auch schon in ihrem kleinen Raum und zogen ihre nassen Sachen aus, was hauptsächlich Anou und Alex betraf.

"Ich kann nicht glauben, dass er hier ist.", meinte Anou, als er sich sein Hemd ausgezogen hatte.

"Das kann hier wohl keiner glauben. Es sind ja auch verdammt viele Jahre gewesen.", meinte Hannis.

"Jetzt habt ihr ja noch einen halben Tag. Den solltet ihr genießen.", grinste Nic.

" Das werden wir.", stand Lee im Raum und erschreckte die Anderen ein wenig, da sie sich ja gerade umzogen.

"Keine Panik. Da ist nichts, was ich nicht schon gesehen habe.", schloss er die Tür hinter sich und setzte sich neben Anou auf einen der Stühle. Der musste erst einmal den letzten Satz verdauen. Er schloss nämlich aus Lees Betonung, dass der in der getrennten Zeit wohl einen Freund gehabt haben musste. Lee schaute nur Anou an und fand, dass er ziemlich erwachsen geworden war, in allen Dingen.

Anou zog sich ein neues T- Shirt an und schloss seinen Rucksack. Dann reichte er seinem Bruder die Hand hin und führte ihn zum Ausgang.

"Gut, Jungs. Morgen 8 Uhr.", drehte er sich noch mal um, verabschiedete sich und ging dann mit Lee. Sie waren gerade einige Meter den Flur entlang gegangen, als Lee anhielt und Anou zurückzog, um ihn zu küssen. Er hatte ihn so sehr vermisst und musste all die Jahre dauernd an ihn denken. Jetzt hielt er ihn wieder in seinen Armen und an den Gefühlen die er vor Jahren hatte, hatte sich absolut nichts geändert, das war ihm jetzt klar.

Darauf gingen beide erst einmal etwas Essen. Sie hatten beide einen riesigen Hunger. Dabei redeten sie über die letzten Jahre und brachten den anderen jeweils auf den Laufenden.

Sie amüsierten sich und Anou musste die ganze Zeit an die Worte seiner Stiefmutter denken, dass Lee sein Halbbruder war. Er musste sich zusammenreißen, dass er es ihm nicht sagte. Alles könnte sich schlagartig verändern, wenn Lee es wüsste und das könnte er keinesfalls ertragen. Es würde ihn umbringen. Doch war es gerecht gegenüber Lee? War es überhaupt wert geheim gehalten zu werden? Beide saßen sich gegenüber und hatten sich schon fast alles erzählt, als sie sich nur anschauten und sich anlächelten. Anou legte seine Hand auf Lees:

"Du hast mir gefehlt.", wollte er seine Reaktion darauf sehen.

"Du mir auch.", schaute er auf Anous Hand, die seine streichelte.

"Du hattest einen Freund, stimmt' s?", wollte er es wissen.

Lee fand, dass es ihn eigentlich gar nichts anging, mit wem er zusammen war und wie lange. Doch er sah in Anous einfach manchmal auch den Bruder, dem er etwas Freundschaftliches erzählte.

"Eine Weile.", antwortete er und konnte regelrecht in seinen Augen sehen, dass es ihn innerlich etwas traf.

"Es tut mir leid. Aber wir waren da schon 2 Jahre mehr oder weniger getrennt gewesen und ich konnte den Gedanken einfach nicht ertragen noch weitere Jahre auf dich warten zu müssen und dich vielleicht gar nicht mehr zu Gesicht zu bekommen."

Lee kamen bei den Gedanken fast die Tränen. Es tat ihm irgendwie leid, dass er zwischendurch jemand anderes gehabt hatte, dabei war er Anou keine Rechenschaft schuldig.

Anou zog seine Hand weg und meinte nur: "Schon gut. Es ist meine Schuld. Ich hätte das mit uns wohl niemals anfangen sollen."

"Was redest du da? Ich liebe dich. Willst du mir jetzt das Herz brechen und mir nach all den Jahren, in der langen Zeit, wo ich jeden Tag gebetet hatte dich wieder zu sehen, wieder ein Leben mit dir teilen zu dürfen, sagen, dass das alles nur eine Lüge war und eine dumme Ausrede für alles Vergangene? Willst du das?", musste Lee aufpassen, dass er nicht doch noch in Tränen ausbrach. Er konnte nicht glauben, was Anou von sich gegeben hatte. Er hatte ihn die ganze Zeit vermisst und gehofft, dass er das auch tat und jetzt? Was wollte er denn von ihm? Anou antwortete nicht auf seine Frage und somit stand Lee einfach auf und ging. Er hätte ihn umbringen können. Es war einfach nicht gerecht gegenüber dem, was er und Anou durchgemacht hatten all die ganzen Jahre.

Lee fuhr dann in sein Hotelzimmer, wo er weinend auf das Bett fiel. Er konnte nicht anders, es musste aus ihm heraus. All die Tränen, die er sonst nicht herauslassen wollte, kamen jetzt und das war eine ganze Menge.
 

wie versprochen das nächste kapi. hat etwas gedauert, aber ich hoffe, dass das warten sich gelohnt hat. vielen, vielen dank für all die lieben kommis.

würde mich auch weiterhin über feedback freuen***

ich hoffe mal, dass das nächste kapi nicht so lange auf sich warten lassen wird.
 

man liest sich.
 

sayonara

stoffel

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

" Und, wie geht es euch?", fragte Marya die Jungs, als sie mit dem Auto ins Hotel fuhren.

" Gut, aber ich denke, dass uns allen hier eher deine dringende Nachricht bzw. Bitte interessiert.", meinte Hannis und lenkte ihre Blicke von Anou auf sich.
 

 Kapitel 17
 

" Ja, das ist etwas kompliziert."

" Das muss es, wenn du in Turku bist, anstatt zu studieren.", fand Hannis das eigentlich nicht so gut.

" Ich wusste, dass du schon am Anfang so reagierst und mir nicht einmal eine Möglichkeit gibst es dir ruhig zu erklären."

" Ich sag ja schon nichts mehr.", lehnte Hannis sich zurück.

" Ich wollte dich fragen, ob du Produzent unserer Band wirst.", sagte Marya leise und zog fragende Blicke auf sich.

" Was? Welche Band und was ist mit dem Studium?", war Hannis wütend und das war für keinen zu übersehen.

" Ich habe in der Uni mit 3 Leuten eine Band gegründet."

" Ich glaube es nicht. Mir... mir fehlen echt die Worte.", wusste Hannis nicht, was er noch dazu sagen sollte. Die anderen hielten sich lieber raus, da es eher ein familiäres Problem darstellte.

" Das ist doch nicht so tragisch. Schließlich hast du das auch gemacht. Also warum sollte mir der Weg verschlossen bleiben?"

" Du wolltest doch studieren. Ist das denn alles nicht mehr so wichtig?"

" Ist das deine einzige Sorge?"

" Ja, mehr oder weniger. Was ist, wenn das nicht funktioniert? Dann hast du das alles abgebrochen....."

" Hältst du mich für so blöde? Denkst du nicht, dass ich das vorher durchdacht habe?", versuchte Marya ihren Bruder zu überreden.

" Und das Durchdachte wäre?"

" Ich habe mit meinem Professor geredet und er meinte, dass ich jeder Zeit weiter studieren könnte, wenn ich das mit der Musik nicht schaffen sollte."

Hannis guckte sie nur an und fragte sich, warum gerade er.

Da kamen sie auch schon beim Hotel an.

" Was ist nun?", fragte Marya Hannis, als sie mit dem Fahrstuhl oben ankamen.

" Ich überlege mir das noch mal ganz genau.", wollte er eigentlich, dass sie weiter studierte. Aber er wusste auch, dass sie sich genauso gut einen anderen Produzent suchen könnte.

Da schaute Anou ihn an. Er konnte Hannis schon verstehen, aber er fand, dass er das ruhig für seine Schwester tun könnte. Wenn er hinter ihr stand und sie unterstützte, dann könnte sie viel leichter an Erfolg kommen. Hannis brauchte Anou nur angucken, und wusste schon was er dachte. Also nickte er nur und ging dann mit den anderen ins Zimmer. Dort ruhten sie sich aus, bevor sie in 2 Stunden zum Interview mussten. Anou schrieb in der Zeit Lee eine Nachricht übers Internet und hoffte, dass er ihm bald antworten würde.

Der Rest saß mit Marya zusammen und diskutierte über die neue Band, während Nic noch nebenbei mit Anya telefonierte und ihr sagte, dass es ihm gut ging.

" Habt ihr einen Namen für die Band?", fragte Alex Marya.

" Wir nennen uns "Assassins"."

" Assassins?", fand Hannis ihn erst etwas heftig, dachte sich aber nach ein paar Wiederholungen, dass er doch nicht schlecht sei.

" Und deine Kumpanen sind?"

" Es sind 3 und manchmal auch 4, aber die Band besteht eigentlich nur aus 4 Leuten."

" Namen?"

" Teijo, Timo und Tuomas. Sie sind aber gerade in Helsinki."

" Trifft sich doch ganz gut.", meinte Anou auf einmal.

" Habe gerade erfahren, dass wir morgen für einen Gig in Helsinki eingeplant sind."

" Sehr gut. Endlich wieder zu Hause.", freute sich Nic.

Und, das freute im Nachhinein wirklich jeden.
 

Anou ließ sich bei sich zu Hause nur auf das Bett fallen und war froh, dass er wieder Eigentum unter den Füßen hatte. Dennoch, Ruhe hatte er nicht unbedingt. Kaum hatte er die Augen zu gemacht, klingelte es an der Tür. Er musste nicht einmal aufstehen um zu wissen, dass es ein Fan war. Um seine Ruhe zu haben, schaltete er einfach die Klingel aus und schwor sich auf dem Weg zurück zum Bett, dass er umziehen würde. Er hatte nie Ruhe, wenn er mal nach Hause kam.

Hannis traf sich in der Zeit mit der Band " Assassins" und regelte alles Geschäftliche. Er wollte dennoch vorher die Band hören, bevor er sich auf irgendetwas einließ. Teijo war dennoch Marya dankbar, dass ihr Bruder es versuchen wollte.

Im Nachhinein kam es aber, dass " Assassins" Hannis als Produzent gewannen und so langsam anfangen konnten eine LP aufzunehmen.
 

Es war eines dieser freien Wochen, wo " Assassins" und " The Dead" sich trafen und in einer Halle etwas probten.

Nic zeigte Timo gerade einige Tricks, als er die große Eingangstür der Halle zufallen hörte. Durch die Schwere der Tür schallte es in der ganzen Halle und übertönte fast die Gitarre.

Nic und Timo starrten darauf auf der Bühne hin und her, als Nic auf einmal " Lee!", meinte und von der Bühne sprang, um ihn zu begrüßen.

" Was führt dich denn nach Helsinki?"

" Eigentlich wollte ich von Berlin gleich nach Tampere, aber Anou hatte mir geschrieben, dass ihr gerade in Helsinki seit und das zum Proben ausnutzt.", freute Lee sich tierisch wieder in Finnland zu sein.

" Neuer Gitarrist?", fragte er dann, als er Timo sah, der ihn nur anguckte.

" Nein!", lachte Nic.

" Er ist von der Band " Assassins", von der Hannis Produzent ist.", führte er Lee zur Bühne und stellte Timo dann Lee vor.

" Timo, das ist Lee. Anous Bruder.", darauf reichten beide sich die Hände.

" Und Maryas bester Freund, wie ich gehört habe.", meinte Timo auf einmal.

" Marya? Ist sie hier?", war Lee etwas verwundert.

" Sie ist die Sängerin der Band " Assassins"."

" Das hat Anou mir verschwiegen.", wunderte er sich.

" Er wollte, dass Marya dir das selber sagt.", antwortete Nic und führte ihn dann in den Backstagebereich.

Dort war der Rest der Bands und diskutierten über einen Part in einem Song. Hannis wollte gerade etwas sagen, als Alex Lee erblickte.

Anou, der mit dem Rücken zu ihm stand, drehte sich um und konnte nicht glauben, dass er auf dem Weg nach Tampere doch noch einen Abstecher nach Helsinki gemacht hatte. Lee und Anou schauten sich nur an, worauf Lee leise zu ihm: "Hallo!" sagte.

Er ging darauf auf ihm zu und nahm ihn in den Arm: " Ich habe dich vermisst."

" Ich dich auch.", löste er die Umarmung leicht auf und wollte ihn gerade küssen, als Marya dazwischen funkte.

" Hey, und was ist mit mir? Unsere Trennung dürfte wohl noch etwas weiter zurückliegen."

Lee grinste nur und fiel seiner Freundin dann in deren offenen Arme. Beide verkrümelten sich und redeten über die vergangenen Jahre. Es war recht viel und so vergingen einige Stunden. Die anderen probten derweil fleißig.
 

Da hörte Lee einen Songtext, der ihm sehr bekannt vorkam. Es war " Bomb", welchen Anou vor Jahren geschrieben hatte. Lee sprang vom Stuhl auf und rannte zur Bühne. Dort setzte er sich auf den Boden zu der Band "Assassins" und schaute seinem Bruder zu. Es berührte sein Herz, wenn er ihn singen sah. Marya kam dazu, als das Lied gerade zu Ende war.

Anou verfolgte sie mit seinem Blicken, weil er Lee suchte, doch er musste schnell feststellen, dass er schon längst neben Tuomas saß.

" Das ist für dich, Lee!", meinte Anou auf einmal und stimmte für den nächsten Song an. Anou hatte ihn vor sehr langer Zeit geschrieben, als beide noch nicht zusammen waren. So, wie viele andere Songs auf dem Album und die meisten handelten von der Zeit vor ihrer Beziehung.

Lee kamen bei dem Lied die Tränen. Er konnte sie einfach nicht zurückhalten. Es erinnerte ihn einfach zu sehr an seine Vergangenheit und daran was er alles durchstehen musste um mit Anou hier zu sein.

Tuomas nahm Lee in den Arm, als er ihn weinen hörte.

Anou sah das von der Bühne und meinte deshalb nach dem Lied, dass "Assassins" jetzt weitermachen könnten. Darauf ging er zu Lee und nahm ihn in seine Arme um ihn zu trösten. Er wollte ihm nicht wehtun, das war nicht seine Absicht gewesen.

" Ich liebe dich so sehr.", flüsterte er ihm nur ins Ohr. Es war für ihn, als würde diese Liebe sein Herz zerreißen so weh tat die Liebe zu Lee. Er wollte ihn am liebsten nie mehr loslassen und somit verhindern, dass je irgendetwas von ihrer Liebe verloren gehen würde.

Da löste Lee die Umarmung und meinte auf seine Worte: " Ich weiß." Anou küsste ihn nur innig. Er wollte das schon seit seiner Ankunft machen, doch er hatte jetzt erst die Gelegenheit dazu. Beide ließen auch nicht voneinander ab bis zum Gehen.

" Bis demnächst.", meinten die Jungs von "Assassins" zu " The Dead" und verließen dann die Halle.

" Ich werde dann auch mal.", umarmte Marya Hannis.

" Sehen wir uns morgen, Lee?", nahm sie seinen Freund in den Arm

" Sicher. Ich komm vorbei.", lächelte Lee und ließ Marya ziehen.

Darauf ging auch der Rest. Nic schloss die Halle ab und fuhr mit Alex den Schlüssel abgeben, während Hannis gleich nach Hause fuhr. Schließlich war es schon 23 Uhr.

" Und was machen wir jetzt?", legte Lee seine Arme um Anous Hals, der vor ihm stand.

" Ich würde gerne zu mir gehen.", küsste er Lee wieder.

Nachdem beide eine Weile küssend vor der Halle verbracht hatten, taten sie das dann auch.

Dort aßen beide etwas und machten es sich auf der Couch bequem um einen Film zu sehen. Doch da wurde nicht wirklich etwas draus. Denn beide waren schnell wieder mit sich beschäftigt. Somit verbrachten sie ihre Nacht auf der Couch.

Mitten in der Nacht wachte Anou noch einmal auf, da er vom Fernseher geweckt wurde. Er machte ihn aus und nahm eine Decke um sich und Lee zuzudecken, da es schon etwas kalt war, so ohne etwas an. Lee kuschelte sich näher an ihn ran, als er sich wieder zu ihm legte, worauf auch Anou recht schnell einschlief.
 

Lee blieb noch ein paar Tage in Helsinki ehe er sich endlich auf den Weg nach Tampere machte, um seinen Vater zu besuchen. Der war mehr als glücklich seinen Sohn zu sehen. Auch sie hatten viel zu bereden. Lee erzählte ihm von seinem Job und von seinem Aufenthalt in Helsinki. Dabei erwähnte er auch, dass Marya nun eine Band hatte. Beide hätten sich ewig unterhalten können, hätte Lee nicht irgendwann weiter gemusst, nach Ivalo, denn schließlich musste er seine Mutter auch mal wieder nach langer Zeit besuchen.

Doch kaum hatte er sie gesehen, hatte er seine Entscheidung, nach Ivalo zu fahren, schon wieder bereut. Seine Mutter hatte ihn gleich frontal auf die Sache mit Anou angesprochen, ihm Vorwürfe gemacht und ihm immer wieder vorgehalten, dass sich so etwas einfach nicht gehörte. Lee war nach den Worten seiner Mutter einfach aus dem Haus gerannt, hatte sich wie früher an den See gesetzt und sich immer wieder gefragt wieso. Wieso hatte seine Mutter ihm so etwas vorgeworfen? Wieso akzeptierte sie nicht, dass er glücklich mit Anou war? Er wusste es nicht und gab es auf weiter darüber zu philosophieren, denn die einzige Person, die wohl die Antwort wusste, war seine Mutter. Nicht weiter die geringste Lust in Ivalo zu bleiben, flog Lee, fertig mit sich und der Welt, zurück nach Berlin. Dort stürzte er sich mit seinem Kummer in die Arbeit. Langsam begann er sich einzureden, dass seine Mutter wohl Recht hatte und verbannte mit jeden kommenden Tag und jedem kommenden Monat die Gefühle aus seinem Herzen, die er für Anou hegte. Jegliche E-Mails von seinem Bruder löschte er ohne sie auch nur gelesen zu haben.

André, sein Kumpel in Berlin, hatte ihn schon mehrmals auf seine Veränderung nach seinem Besuch in Finnland angesprochen, aber Lee wollte nicht darüber reden, wollte vergessen. Dass seine Mutter so von ihm dachte, wollte er nicht akzeptieren. Es konnte einfach nicht so sein.
 

Anou dagegen wusste absolut nicht, warum Lee nicht auf seine E-Mails reagierte und wieso er nie ans Handy ging. Um sich endlich selbst eine Antwort auf die Frage zu holen, flog er an einem seiner freien Tage nach Berlin. Doch er musste schnell feststellen, dass Lee nicht da war. André teilte ihm mit, dass Lee vor einer Woche nach Frankreich gezogen sei, um dort als Fotograph zu arbeiten.

" Was?", glaubte Anou seinen Ohren nicht.

" Er ist total überstürzt aufgebrochen. Ich weiß auch nicht, warum er so entschieden hatte. Seit er vor 4 Monaten aus Finnland zurückgekommen war, hatte er sich komplett verändert, sich von der Außenwelt mehr oder weniger abgeschottet."

Anou vergrub seufzend sein Gesicht in seinen Händen. Er hätte es ahnen müssen, dass das Treffen zwischen Lee und seiner Mutter nicht Gutes bedeuten würde. Er musste mit Lee reden, ihn davon überzeugen, dass sie zusammen gehörten.

" Hast du seine Adresse?" Lee schaute zu André hinüber, der gegenüber von ihm am Tisch saß. Doch dieser schüttelte den Kopf, schaute traurig.

" Tut mir leid. Er hat mir nur den Brief für dich gegeben und meinte, dass ich ihn dir geben soll, wenn du versuchen würdest ihn zu finden." Mit diesen Worten schob er einen weißen Briefumschlag über den Tisch und ließ ihn vor Anou liegen.

Anou zitterte. Das konnte alles nicht wahr sein. Sollte es hier schon enden? Sollte alles so unerwartet vorbei sein? Sich Mut zusprechend, nahm er den Umschlag an sich. Ein sanfter Duft von Lee stieg ihm in die Nase.

Noch einmal schaute er zu André hinüber ehe er den Umschlag öffnete und den Brief herausholte.
 

Hey Anou.
 

Es tut mir Leid, dass ich dir das nicht persönlich sagen konnte, von Angesicht zu Angesicht, aber verstehe mich.

Das Treffen mit meiner Mutter hatte mir auf schmerzlicher Art und Weise die Augen geöffnet, als sie mir sagte, dass unsere Beziehung nicht gesellschaftsfähig wäre. Lange habe ich über ihre Worte nachgedacht und hab gegen meinem Herzen entschieden, dass sie Recht hat. Das kann mit uns einfach nicht so weiter gehen. Versuch mich nicht zu finden, Anou. Ich werde nicht wieder zurückkommen auch, wenn ich gerne würde. Aber es wäre auf Dauer unser Todesurteil. Wenn du selber genau darüber nachdenkst, dann wirst du mich verstehen und auch meine Entscheidung nachvollziehen können. Vielleicht nicht heute und vielleicht auch nicht demnächst, aber in ein paar Jahren.

Du solltest deine ganze Liebe in die Musik stecken, dort wo sie hingehört. Vergiss mich, aber nicht zu schnell, ja? Die Zeit mit dir war meine beste Zeit und ich werde sie für immer in meinem Herzen einschließen. Hab eine schöne Zukunft und denke daran, man soll bekanntlich aufhören, wenn es am Schönsten ist.
 

Ich liebe dich.

Lee
 

Anou ließ den Brief auf den Tisch gleiten, versuchte die Tränen zurück zu halten, die sich bei jedem weiteren Wort von Lee nach oben gekämpft hatten.

Dann nickte er. Er hatte es ahnen müssen. Oder?

Die Tränen schlichen sich aus seinen Augenwinkeln, tropften auf das Blatt Papier vor ihm. In seinem Kopf ließ er ihre gemeinsame Zeit noch einmal Revue passieren, rief alles noch einmal in Erinnerung. Ja, auch er wird die gemeinsame Zeit mit Lee in seinen Herzen einschließen und es sicher verwahren. Für immer.
 

ENDE
 

**********************************

ich hab mich entschieden, dass ich die story hier enden lasse und es als offenes ende schreibe.

ich danke hiermit all den vielen lesern und kommi schreibern. bin froh, dass die story angekommen ist.

fortsetzung?! na ja, ich weiß nicht. ich werde mich erst einmal nur noch einer story widmen und im allgemeinen ist das ende okay.
 

man liest sich

sayonara

stoffel
 

feedback für's letzte kapi???



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Kommentare zu dieser Fanfic (53)
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Von:  Reyel
2009-01-03T21:26:44+00:00 03.01.2009 22:26
also es ist ne tolle story aber der schreibstyl ist etwas komisch!
vielleicht solltest du das noch einmal überarbeiten....
es ist manchmal nicht klar wer da spricht und so...
aber trotzdem ist sie klasse♥


Gruß gackt♥♥♥
Von:  Luma_
2008-05-24T16:10:36+00:00 24.05.2008 18:10
Echt nicht schlecht.
War zwischen durch immer mal etwas holprig und so, aber der stil hat trotzdem gut gefallen.
auch das es immer mal wieder ziemlich große zeitsprünge gab.
Das Ende fand ich etwas komisch, zum einen das Lee nach all den jahren anfängt sich gedanken um die gesellschaft zu machen und das nur weil seine mutter, die er sowieso seit jahren schon nciht richtig leiden kann, mal was gesagt hat und dann auch noch das Anou das so einfach hin zu nehemen scheint. Man sollte doch meinen das er sonst was in bewegung setzt um Lee aufzuspüren und ihm klar zu machen, das er sich das nciht so einfach zu machen hat.
Aber naja, da es ein offenes ende ist, kann ich ja gar nicht so genau wissen, was die nun veranstalten.. vielleicht überlegt Lee es sich ja auch noch mal. er schient ja sehr wankelmütig geworden zu sein.
Auch wenn die Story jetzt nun schon ein paar jahre alt ist, oder gerade deswegen, würde ich ne fortsetzung nciht schlecht finden.
Es gibt da ja wirklich noch so einiges, über das man schreiben könnte.^^
Von:  yukken
2007-05-28T22:29:17+00:00 29.05.2007 00:29
möp =.=
die geschichte is so schön und dann lässt du sie so enden????
ich versteh nicht ganz warum er seiner mutter am ende doch recht gibt und deswegen die beziehung beendet.. ich mein wäre es aus dem grund gewesen weil sie sich wirklich nicht oft sehen okay, aber nun gut.. so ist es wohl..
alles in allem die probleme gut dargestellt.. so mit band haben und rumreisen.. erwachsen werden und sein eigenes leben leben..
was ich aber auchnicht schlecht finde.. lee muss echt n sprachgenie sein.. finnisch, deutsch und zum schluss französisch.. +gg+
auch fand ich gut dass die geschichte mal woanders als in japan gespielt hat.. skandinavien hat echt schöne landschaften zu bieten :).. allerdings +lach+ hat ich mich am anfang desöfteren 'verlesen'.. anstatt anou -> andou XD.. nya~ +gg+
(gott ich fand das so schön dass ihre liebe das alles durchgestanden hat und dann son ende ><.. btw: ich wäre stark für ne fortsetzung wenn du nach 2 jahren überhaupt noch lust drauf hast ^^")

in dem sinne
liebe grüße
dat psYCHo ^ ^
Von:  yukken
2007-05-28T21:42:54+00:00 28.05.2007 23:42
omg oO
ich wollt ja als kommi schreiben, dass, weil die eltern sich ja trennen, man sie eigetnlich nicht mehr als geschwister und brüder und sowas bezeichnen sollte und jetzt kommt der hammer o.o.. f***.. nya ich geh mal weiterlesen >.>..
btw. die mutter is ja sowas von unsympatisch und der vater vlt ein wenig zu optimistisch?! .. hach mir fehlt das richtige wort.. sorry ^^"
Von:  Darkjelli
2007-04-13T12:07:59+00:00 13.04.2007 14:07
boah...*snief**träne weg wisch*

also...*luft hol*ne, ich bin sprachlos.ich hab jetzt deine geschichte mir reingezogen, wie eine droge und ich bin überwältigt. ich war so gefesselt und nun dieses ende!?!

sprachlos, geschockt und vom stuhl gerissen. also ich kann echt nichts dazu sagen, außer schade, aber es muss halt irgendwann ein ende geben.

KLASSE ich würde deine geschichte jedesmal wieder lesen.echt!

jut ich mach schluss
darkjelli
Von: abgemeldet
2007-01-07T12:08:25+00:00 07.01.2007 13:08
boah~~~
wie kannst du nur??????
das geht doch nicht das du das als offenes ende stehen lässt
*heul*
menno...das ist doch nicht fair...die beiden haben doch ein happy end verdient so wie die gekämpft haben
*schnief*
die story is trotzdem sehr gut geschrieben...
*seufz*
ich persönlich hätte mir ein schöneres ende gewünscht...
Von:  -_tsuki_-
2007-01-06T14:20:34+00:00 06.01.2007 15:20
Q______________________________________Q
*schnüffl*
*das leere päckchen tempos wegleg*
wie kannst du nur???!!!!
*heeeeeuuuul*
ich hab ja schon fast anfangen zu flenne als Lee öeinen Freund hatte und jetzt hörst du SO auf??? *schnief*
wieder hab ich diese FF verschlungen...tja...und dann wars so, dass ich sie mir nur bis zu seite 60 ausgedruckt hatte. So...und wer sitzt um halb zwei morgens im bett, schüffelt vor sich hin und wär fast noch mal an den compu gegangen um sich die restlichen 15 seiten auszudrucken??? Jaaa...das war das Tsuki.. ö^o^ö
*knurrrr*
hoffentlich gibts von der FF auch ne fortsetzung... *---*
*blinka*
alsoooo......am anfang war sie für mich komisch, da sie in Finnland spielt und nicht wie sonst in den ganzen FFs in Japan oder in Deutschland. Am anfang dachte ich mit Anou meinst du 'Die' aber hab schnell rausgefunden das dem nicht so war..XD *lach*
*drop*
nujaa....war wirklich mal was anderes...und du hast find ich super rausgebracht, wie schwierig es ist eine Band zu haben...wie es ist zwei unterschiedliche Leben zu Leben, wenn auch ungewollt. Und dass das sprichwort: "aus den augen, aus dem sinn" teilweise schon eine große bedeutung hat. Man leidet richtig mit den beiden mit. Hofft die ganze zeit, dass sie es doch schaffen werden und sich einfach über alles stellen. Aber dem war nicht so...*seufz* schade...aber so ist die realität QQ~ Ich hätte es vielleicht sinnvoller gefunden, wenn Lee das ganze entschieden hätte nachdem er erfahren hätte, dass sie leibliche brüder sind und nicht weil seine mutter es immer noch nicht akzeptiert und so....Lee tut mir wirklich leid...und Anou erst... ;;______;; gooooott...ich würd Lee sofort hinterherreißen und dem mal zeigen was liebe wirklich ist!! òÓv
*lach*
tja...das wars jetzt von meiner kritik und so...
jetzt nochmal ein ganz fettes lob an dich!! *knuddl*
die ff ist dir wirklich wieder gut gelungen.. ^----^b
*knuff*
*kecks rüberschiebs*
mach weiter so...und (was ich gerade gesehen hab!! *----*) schreib an der fortsetzung von Toshua II schön weiter.. *Q*
*gleich mal zieh*
*griiins*
also...
man sieht sich..
^.~

bye

Tsuki
Von:  Tai-chan
2006-05-31T16:45:32+00:00 31.05.2006 18:45
*sniff* das ist ein so unglaubliches trauriges ende T.T und doch ist diese geschichte eine der schönsten shonen ai die ich je gelesen hab....und ich hab einige gelesen ^.~ du hast echt einen tollen schreibstil, wenn man sich am anfang auch etwas daran gewöhnen musste...großes lob von mir *tränen wegwisch* ich schließ mich snowangel an was die fortsetzung angeht...ich mag bad ands eigentich nicht aber mal ehrlich...ein happy end ist nie ein richtiges ende, wer weiß was später noch für probleme auftauchen nicht wahr? *langsam rausschleich* mach weiter so du hast echt talent
Von: abgemeldet
2006-01-07T22:31:51+00:00 07.01.2006 23:31
kannst dus mir bitte auch schicken?
übrigens find ich die story so fesselnd dass ich das letzte kapitel jetzt erst mal lesen muss...
IrrendesLicht@web.de
danköööö
Von:  _-NanayA-_
2005-11-04T15:57:25+00:00 04.11.2005 16:57
*mit verheultem Gesicht reinwuselt*
*nickt*
*schluckt*
*brauch ein paar Minuten um sich zu sammeln*
....also *schnief*
ich stimme 1. snowangel voll und ganz zu !*schluchzend nickt*
...des is so traurig....arghhh..wenn ich mir diese FF fünfmal durchlesen würde (was ich bestimmt machen werde,da ich sie gefavt hab !!!),glaub mir,ich würde beim letzten Kapitel fünmal anfangen zu flennen !......der Schluss rührt an und obwohl ich "Unhappy Ends" net mag,ergreift sie einen doch...großes Kompliment von mir..nicht jeder schreibt gefühlsmäßig auf einer Ebene,die so traurig,anrührend,ergreifend und dennoch nachvollziehbar ist wie deine ^.~
mach weiter so !.....eine Fortsetzung dieser Story würde mich zwar auch sehr freuen,aber wenn ich mich hineinversetze würde es für mich nicht mehr so real rüberkommen !
Denn es ist schwierig in einem selbstgeschriebenen Text die Realität einfließen zu lassen !
Deine Geschichte hat was !
*Lob*
*empfehl und beide Daumen hochhält*
Mach weiter so !
*heulend rauswuslet*
*winktz*

BaBa und See Ya !

~*Kunus-Chan*~


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