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Glanz

von

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Mirror, mirror....

Ja, es geht weiter.. daher ist dies das erste Chappie.. irgendwie ist es düster geworden ( also.. der Rest..das hier ist gleich geblieben)
 

Violet war dagegen gewesen.

Aber das Haus war billig, lag in einer ruhigen Gegend, dennoch war eine Schule in der Nähe.. es schien perfekt. Leider behauptete so ziemlich jeder hier, es sei ein Spukhaus.

Sie wurde schon bei Horrofilmen verrückt vor Angst und dann mußte sie in ein Spukhaus ziehen.. sie würde nachts alleine sterben!
 

"Es ist schön, nicht wahr?" , sagte ihr Vater.
 

Ja, zugegeben, es war ein schönes, altes Haus, mit Keller ( den sie bestimmt nie betreten würde!), einem Stockwerk und einem Dachboden ( was ihren Aufenthalt dort betraf, siehe Keller) sowie einem kleinen Garten.

Aber es spukte!
 

"Du siehst nicht wirklich begeistert aus, Schatz.." "Doch, doch Papa!" "Ich hoffe, du glaubst nicht an den Unsinn mit den Geistern." "Äh..."

Jemand lachte und Violet zuckte zusammen. Die Geister?!

Nein, es war nur ein alter Mann, der auf dem Gartenzaun lümmelte.

"Da seid ihr aber falsch informiert.Das Haus ist völlig geisterfrei."

"Na siehst du!"

"Es ist der alte Spiegel."

"Was?"

"Der Spiegel. Ich habe gehört, irgendeine arme Seele ist dort gefangen, schon seit Ewigkeiten."

"Dann werfen wir dieses Ding einfach weg."

"Das würde ich nicht tun. Er will hier nicht weg.. er wird euch umbringen."

"Ja natürlich, der Spiegel. Hören Sie, Mister, wer sind Sie überhaupt?"

"Der Nachbar. Meine Familie lebt hier schon seit Generationen.. wir kennen den Spiegel. Er kann harmlos oder gefährlich sein. Lasst ihn hängen."

"Ich glaube nicht an Geister!", erklärte Violets Vater.

"Ihr werdet einen kennelernen." sagte der Alte lachend und verschwand.
 

"Wir hätten in der Stadt bleiben sollen.." brummte Violet.

Auch innen war ihr neues Heim sehr schön. Die Möbel mochten alt sein, waren aber gut erhalten. "Ein traumhaftes Häuschen!", schwärmte Violets Mutter. "Ja, inklusive Geist.." "Schätzchen, du glaubst doch diesen Unsinn nicht?" "Naja.." "Geister gibt es nicht. Das sind nur die hiesigen Schauermärchen. Ich war vorhin im Bad und im Spiegel war nur ich." "Hier gibt's bestimmt noch mehr Spiegel." "Komm schon, lass dir nicht die Stimmung verderben. Geh nach oben und sieh dir dein Zimmer an." "Ok.."
 

Ihr Zimmer war im Stock oben, hatte einen Balkon, ein großes Bett, einen Schrank, einen Schreibtisch, eine altmodische Kommode...... und noch etwas war da. Ein riesiger Spiegel, blitzblank, mit Silber und Mahagoni umrahmt, wunderschön, man konnte sich von oben bis unten darin betrachten..
 

Violet musterte das Ding skeptisch.

Er machte keine Anstalten, sie zu fressen.

Gut.

Sie trat tapfer vor den Spiegel.

Da war sie.

Ein junger Mann stand hinter ihr, lächelte.

Sie erstarrte.

Fuhr herum.

Niemand.

Vorsichtig wandte sie sich wieder dem Spiegel zu. Er war noch immer da, lächelte.

Sonst tat er nichts.

"Ich glaube nicht an Geister. Ich glaube nicht an Geister. Ich glaube nicht an Geister.."

Nutzte nichts.

Violet riß sich von dem Anblick los, rannte nach unten "Mama!Papa!"
 

"Es ist nur ein Spiegel." "Aber da war ganz sicher jemand drin!" "Und das warst nicht zufällig du?" "Haha.. nein. Da war jemand hinter mir. Aber nur im Spiegel." "Nun, jetzt ist niemand da." Violet sah hinein. Nur sie, ihre Eltern, das Zimmer. Er war weg. Naja, immerhin hatte er sie nicht gleich umgebracht, gefressen, in den Spiegel gezerrt.. oder sonstwas. Aber das konnte ja noch kommen..
 

Es war Abend. Violet saß in ihrem Bett und las, versuchte nicht an den Spiegel zu denken. Sie hätte gern zumindest ein Tuch darüber gehängt.. aber wenn er dann böse wurde? Er... wer war das eigentlich.. und warum war er im Spiegel.. und wie..

Ihre weibliche Neugierde war entfacht.
 

"Guten Morgen Mr. Hastings." "Ah, guten Morgen Violet. Na, schon eingelebt?" "Ja, das Haus ist sehr schön.. sagen Sie mal, kann ich Sie was fragen?" "Was denn, Mädchen?" "Wegen.. also.. wegen dem Spiegel." Der alte Mann lächelte. "Na, dann schlage ich vor, du kommst auf einen Kuchen herein und ich erzähle dir alles. "Vielen Dank!"
 

Violet hatte den Spiegel ignoriert, nicht hineingesehen. Bevor sie den unheimlichen Typ ansprach.. nein, dazu hatte sie zuviel Angst. Also hatte sie beschloßen, ihren Nachbarn, den Profi, zu fragen.

Und er erzählte bereitwillig.
 

"Sicher weiß ich natürlich nichts. Nur was man so hört... Aber ich glaube, er ist verflucht, warum auch immer." "Er scheint recht jung zu sein." "Was, der Spiegel? Nein, der ist schon ziemlich alt." "Äh.. aha.. und.. was tut er so?" "Er zeigt die Personen, die er nicht mag nicht.. du siehst nur den Raum, aber nicht dich.. ich habe selbst mal hineingesehen, das ist ganz schön unheimlich. Siehst du dein Spiegelbild?" "Ja." "Sieh an, da bist du aber die Einzige." "Äh.. wie.. wie tötet er die Leute?" "Wie weiß ich auch nicht, meist liegen sie einfach tot davor. Das Herz ist geplatzt. So war's bei Mr. Hudingale, der wollte das Ding zerschlagen." "Und was ist denn nun da drin?" "Man sagt eine gefangene Seele." "Und was soll ich machen, damit er mir nichts tut?" "Am besten du läßt ihn in Ruhe, hmhm.. putzt ihn ab und zu." "Gut. Vielen Dank." "Gern geschehen. Vermutlich wird er dir ein Leben lang nichts tun." "Das hoffe ich. Auf Wiedersehen. Und danke für den Kuchen." "Immer doch."
 

Violet atmete tief durch.

Sie stellte sich vor den Spiegel.

Da war sie.

Und er. Tat nichts, lächelte nur.

Sie drehte sich um, nur um nochmal ganz sicher zu gehen.

Niemand.

Nur im Spiegel.
 

"Äh.. das du auftauchst soll neu sein."

"Das jemand mit mir spricht ist auch neu."
 

Er hatte geantwortet!
 

"Äh..ähm.. bist du wirklich im Spiegel?"

"Ja."

"Warum?"
 

Er schwieg.
 

"Na gut, also.. ich bin Violet. Violet Hunter. Meine Eltern haben das Haus hier gekauft. Darf ich fragen wie du heißt?"

"Christian.. bist du sicher, dass du nicht doch "Weiche Satan" oder so schreien willst?"

"Christian..."

"Ja."

"Freut mich."

"Im Ernst?"

"Naja, du bringst mich doch nicht um, oder?"

"Nein, keine Sorge."

"Gut."
 

Er lächelte.

Violet lächelte zurück.
 

"Du bist hübsch." , sagte er.

"Oh...äh... danke."
 

"Violet! Essen ist fertig!", rief ihre Mutter von unten.

"Also.. ich muss weg. Bis nachher."
 

Sie verließ das Zimmer.

Christian sah ihr nach, grinste und verschwand.

...on the wall..

So, es geht also weiter... wie schon gesagt, irgendwie.. düster (oder was ich mir drunter vorstelle). Bei uns war ein starkes Gewitter als ich das geschrieben hab.. vielleicht hat mich das ja beeinflusst ^^
 

Es war bereits dunkel und Violet schlenderte in Gedanken versunken heim. Hier war sie nun also, in diesem kleinen Dorf, wohnte in dem hübschen, alten Haus .. und hatte einen verfluchten Spiegel in ihrem Zimmer stehen. Seit sie Christian zum erstenmal gesehen hatte, waren zwei Monate vergangen. "Gewöhnen" konnte man sich nie wirklich an so ein... Phänomen.. aber sie hatte keine Angst mehr vor ihm. Oft saß sie in ihrem Zimmer und er war da, sprach mit ihr. Wie er selbst sagte, hatte er ewig nicht mehr die Möglichkeit gehabt, ein Gespräch zu führen. Die meisten Leute fanden Geister, die ihre Möbelstücke bewohnten, abschreckend. Violet hingegen konnte ihre Neugier nicht unterdrücken, sie musste mit ihm sprechen, weil sie alles über ihn erfahren wollte.. vor allem wie, warum und seit wann er in diesem Spiegel war. Doch Fragen zu diesem Thema wich er immer aus. Sie würde es schon noch erfahren.
 

Violet sperrte die Haustür auf, trat ein und fand auf dem Küchentisch eine Notiz ihrer Eltern
 

" Sind bei den Hastings. Kommen spät."
 

Allein, in diesem alten Haus, mit einem Geist, jetzt fing es auch noch zu gewittern an, ferner Donner grollte.. Genau die richtige Atmosphäre für einen Horrorstreifen. Sie seufzte und ging die Stiegen hoch zu ihrem Zimmer.
 

Dann schrie jemand.
 

Es kam von oben - jemand hatte vermutlich gerade etwas Furchtbares gesehen, das Christian hieß... aber wer?

Sie schluckte.

Oh Gott, ein Einbrecher? Wenn der den Spiegel stehlen wollte..und..

Sie setzte ihren Weg leise fort und bewaffnete sich mit einer schweren Bleikristallvase.
 

"Bitte... bitte tu mir nichts!" , wimmerte jemand. Es kam aus ihrem Zimmer - das war ihr ohnehin sofort klar gewesen.

Violet riss die Tür auf.

"Rühr dich nicht, oder... Jonny?"

"Er.. er.. hat..hat Justin!"

"Was?"
 

Jonny, ein Junge aus ihrer Klasse, der ihre Erzählungen für kompletten Unsinn hielt, deutete zitternd auf den Spiegel. Justin, sein bester Freund, lag davor.

Violett stellte die Vase ab.

"Was tut ihr hier?"

"Wir.. wir wollten dich erschrecken, weil du immer von Geistern faselst.. wir sind über den Balkon gekommen... es.. es war offen.. und alles war dunkel... der Spiegel.. er hat gesprochen.. er hat Justin!"

"Er hat Justin was?"

"In.. in den Spiegel!"

"Wie bitte? Jonny, Justin ist hier."

"Aber ich hab es gesehen!"

Violet stellte sich vor den Spiegel... nur sie, sonst niemand. "Wolltet ihr ihn zerbrechen?"

"Nein! Wir haben nur reingeschaut.. und.. und dann."

"Komm raus."

"Was?"

"Ich rede nicht mit dir, Jonny."

Und hinter ihr, im Spiegel, erschien Christian.

"Wo ist Justin?"

"Ist das nicht der Kerl vor dir am Boden?", gab er kühl zurück.

"Christian!"

"Ich lasse mich nicht beleidigen! Soll er sich den Spiegel doch mal von innen ansehen."

"Lass ihn sofort frei!"

Er zuckte die Schultern. "Wenn sein Körper noch lebt.."

"Wenn du ihn umgebracht hast, zerschlage ich dich mit bloßen Händen.", fauchte Violet und beugte sich zu Justin.. zu Justins Körper hinab. Er atmete noch, wenn auch schwach. Gut. "Er lebt.."

"Willst du ihn wirklich wiederhaben?"

"Ja!"

Der Spiegel leuchtete. Das Licht war blau, grell, schmerzte in den Augen. Violet bedeckte die Augen. Und als sie wieder aufsah, bewegte Justin sich bereits. "Mach das nie wieder!"

"Ich dachte sie wollten dich verletzten. Ich wollte dich beschützen."

"Sehr charmant von dir... Justin?"

Der Junge stöhnte leise und öffnete die Augen. "V...violet? Bin ich tot? Was ist.... oh Gott, der Spiegel! Der Spiegel!"

"Beruhige dich, er wird dir nichts tun."

"Er hat mir schon was getan! Es war hell und eiskalt und dann hat er mich gepackt, und.. und.."

"Schon gut. Kommt Jungs, wir gehen runter und ich geb euch was zu trinken."

"Kann ich was Hochprozentiges haben?" , fragte Jonny zitternd.

"Wenn ich was finde."
 

Die Tür schloss sich mit einem leisen Klicken, als die Drei das Zimmer verließen, Dunkelheit verschlang den Raum. Christian starrte wütend in die Schatten. Dann verschwand er.

.. we are two..

"Du hättest ihn töten können! Töten! Meine Eltern haben eine Heidenangst um mich. Jonny und Justin erzählen jedem, der es hören will oder auch nicht von dem Monster im Spiegel!"

"Schrei mich nicht an. Er wäre nicht der erste Tote gewesen."

"Ach, jetzt bist du auch noch stolz darauf, ein Mörder zu sein?"

"Es ist purer Selbstschutz."

"Justin wollte den Spiegel nicht zerbrechen."

"Ich wollte nicht, dass er dich verletzt."

"Es war doch nur ein blöder Streich!"

"Da wo ich herkomme, lauern nur Mörder im Dunkeln."

"Und wo kommst du her?"
 

Die darauffolgende Stille war alles andere als angenehm.
 

Violet seufzte. Hier saß sie nun, in ihrem Zimmer, und stritt mit "ihrem Killer-Geist". Aber bis jetzt führte es zu nichts, sah man von Schreiduellen ab.

"Warum willst du es unbedingt wissen?",fragte Christian schließlich.

"Was?"

"Nun.. alles. Über mich."

"Ich.. wenn.. wenn du nicht gerade jemanden umbringst bist du wirklich nett. Ein.. Freund. Und als Freund will ich dich besser kennenlernen."

"Freund...?"

"Ja."

Er seufzte, nickte. "Dann frag mich was du willst."

"Und du antwortest?"

"Ja."

"Nicht nur "ich weiß nicht" und "vielleicht"?"

Er lächelte. "Alles was du wissen willst..."

"Hm.. na gut. Wie lautet dein vollständiger Name?"

"Christian Nathaniel de Rucard."

"Wie alt bist du?"

"Etliche hundert Jahre.. irgendwann hab ich mit dem Zählen aufgehört."

"Warum bist du im Spiegel?"

"Das war ein Fluch."

"Ein Fluch?"

"Ich.. war kein.. netter Kerl. Man wollte mich loswerden."

"Kannst du das etwas genauer erklären?"

"Nun.. ich war ein Lord, stinkreich und ähm.. nennen wir es verdorben. Ich habe eine ganze Menge Leute umgebracht und gequält, weil ich es für einen amüsanten Zeitvertreib hielt. Wenn die Mädchen.. wenn sie nicht wollten und ich schon war das auch kein Hindernis für mich. Irgendwann kam ein alter Magier daher und bat mich um Hilfe.. ich weiß nicht mehr genau aus welchem Grund. Ich hab ihn rausgeschmissen und per Pferd durch den Wald gehetzt. Nun, ich war soundso bei allen sehr unbeliebt, der Magier war auch wütend, alle wollten Rache, wollten mich umbringen. Aber dieser Zauberer wusste etwas Besseres. Tja, eines Tages kam ich von der Jagd zurück und in meinem Zimmer stand ein Spiegel. Ich sah hinein und dann.. ich weiß nicht, es war hell und eiskalt. Seitdem bin ich hier gefangen und kann nicht heraus, egal was ich anstelle."

Violet schwieg. Es klang.. unglaublich. Aber es musste wahr sein - schließlich war er hier, in diesem Spiegel.

"Und.. und du bist sei vielen 100 Jahren...?"

"Ja. Ich denke du weißt jetzt, warum ich dir nie etwas erzählen wollte. Ich dachte du würdest mich hassen, wenn du die Wahrheit kennst und wieder Angst haben."

"Aber.. du bist nicht mehr so wie früher, oder?"

"Nein. Ich hatte Zeit, nachzudenken. Ich weiß, dass ich .. dass ich es verdient habe, auf ewig in diesem Spiegel gefangen zu sein. Bis er zerbricht."

"Dann stirbst du?"

"Keine Ahnung. Ich will es nicht herausfinden."

"Warum hast du Menschen getötet?"

"Weil sie den Spiegel zerbrechen wollten."

"Und warum Justin? Warum? Er wollte den Spiegel bestimmt nicht..."

"Aber ich dachte.. ich dachte, er will.. ich dachte, er lauert dir auf. Ich wollte dich wirklich nur beschützen."

"Wie hast du ihn in den Spiegel gezogen?"

"Er hat ihn berührt und ich habe ihn einfach gepackt.", erklärte Christian schulterzuckend.

"Wenn man den Spiegel berührt kommt man.. zu dir?"

"Ja. Wenn ich dich hole."

"Und dann bin ich bei dir?"

"Nur deine Seele. Oder wie immer du es nennen willst."

"Bitte lass die Leute in Ruhe, ja?"

"Auch wenn sie über dich herfallen wollen?"

"Christian. Wer sollte schon über mich herfallen?"

"Immerhin bist du wunderhübsch."

Sie lächelte. "Danke."
 

Violet schwieg. Diese ganze Geschichte.. Christian war ein Tyrann, Mörder, Vergewaltiger und Sadist gewesen. Aber es war ewig her und er bereute es. Man konnte ihm trauen. Oder?
 

"Du bist seit so langer Zeit die Erste, die mit mir spricht."

"Wie? Mr. Hastings meinte, ich wäre die Erste, der du dich überhaupt zeigst."

"Wie alt ist er?"

"Ich schätze 70, wieso?"

"Nun, dann weiß er bestimmt, was ich alles in den letzten hundert Jahren getan habe.."

Violet lächelte. "Du zeigst dich wohl am liebsten jungen Mädchen?"

"Äh..."

"Ertappt, du Playboy!"

"Sehr witzig. Alle fangen an zu schreien und verbannen mich auf den Dachboden, verkaufen mich.."

"Ich dachte, sowas lässt du nicht zu."

"Solange mich niemand bedroht, indem er mit großen, schweren Gegenständen in meine Richtung kommt.."

"Ähm.. Christian? Findest du mich wirklich.. hübsch?"

"Wunderhübsch."

"Hm.. äh.. danke."

"Wofür?"

"Das du mich beschützen wolltest."

"Jederzeit wieder."

"Hmm.."

"Alles für die Frau, die ich liebe."
 

Violet starrte völlig verblüfft in den Spiegel.

Christian lächelte sie an.

... and one will fall.

"Dieses Ding ist viel zu gefährlich! Jeder im Dorf weiß bereits. Was es mit Justin gemacht hat! Er hätte tot sein können!" "Genau! Der Spiegel hat schon oft getötet!" "Ja, und uns wird er auch nicht verschonen, wenn wir versuchen, ihn zu zerschlagen."

Mr. Hastings, im Dorf als der Profi in Sachen Geisterspiegel bekannt, räusperte sich nun, um sich Gehör zu verschaffen. "Ich bezweifle, dass er uns alle gleichzeitig umbringen kann. Vielleicht nützt es auch etwas, ihn vorher abzudecken..", sagte er dann.

"Zünden wir ihn an!" , rief jemand.

"Egal was - aber dieses Unding muss weg. Ich habe jeden Tag Angst, Violet könnte tot davor liegen.."
 

"Ist das dein Ernst?" , fragte Christian.

"Die Versammlung war in unserem Wohnzimmer und ich bin nicht taub.Denen fällt alles mögliche ein, um den Sp.. dich zu zerstören."

"Du musst sie aufhalten!"

"Ich?"

"Sonst wird es keiner tun. Bitte!"

"Wie soll ich das denn machen?"

"Lass dir was einfallen."

"Willst du unbedingt noch mal 100 Jahre da drin sein?"

"Ich will nicht sterben!"

Noch nie hatte sie jemand so angefleht. Doch Violet kamen keine guten Ideen für irgendwelche heldenhaften Rettungsaktionen. "Ich kann nichts tun. Wer glaubt mir schon? Meine Eltern reden ständig davon, den Spiegel wegzuschaffen, ich sage ständig, dass du harmlos bist, aber nach der Sache mit Justin.."

"Ich wollte dich doch nur beschützen!"

"Ich glaube dir."

"Ich liebe dich."

"Ich weiß... aber alle hören auf Mr. Hastings und der sagt, du wärst ein böser Geist.. nach seinen Geschichten zu urteilen, bringst du wöchentlich jemanden um."

"Warum lassen sie mich nicht in Ruhe?"

"Weil sie Angst haben."

"Ich habe auch Angst."

"Christian, du.."

"Ich.. wer weiß, was passieren wird.. bestimmt irgendetwas Furchtbares."

"Du bereust doch, was du getan hast."

"Aber ich habe es getan."

"Vor langer Zeit."

"Das macht es auch nicht besser."

"Christian.."
 

Es klopfte an der Tür. "Violet? Bist du drin? Komm sofort raus!"
 

Sie sah zur Tür, dann wieder zum Spiegel. "Was gibt's denn, Papa?"
 

"Komm raus! Wir zerstören dieses Ding und alles wird gut. Mr Jones hat seine Axt dabei, es bleibt nichts übrig!"
 

"Nein."
 

"Violet!"

Ihr Vater wollte die Tür öffnen, doch sie hatte abgesperrt. Er rüttelte wütend und wohl auch verzweifelt an der Tür. "Violet!"
 

"Sie werden reinkommen. Es ist nur eine Frage der Zeit." , sagte Christian ruhig. "Sie haben eine Axt.. und ich will nicht noch mehr Menschen töten.."

"Ich.. aber was soll ich denn tun?"

"Violet?"

"Ja?" fragte sie erwartungsvoll, in der Hoffnung, er habe eine Idee.

"Ich liebe dich. Und darum will ich, dass du den Spiegel zerbrichst."

"Nein!"

"Tu es."

"Vergiss es!"

"Wir wissen Beide, dass es heute passieren wird.. ich will nur, dass du es tust. Bitte."

"Ich werde es nicht tun."

"Warum?"

"Weil.. weil.. ich dich gern hab.. du bist nett.. und ich hab.. mich verliebt.. ein bisschen.. äh.." Sie wusste nicht, was sie noch sagen sollte und schwieg.

"... Violet?"

"Nein!", rief sie trotzig.

"Du brauchst keine Axt. Nimm die Vase auf dem Schreibtisch."

"Ich tue es nicht."
 

"Violet, ich trete jetzt diese verdammte Tür ein!" hörte sie ihren Vater toben.
 

"Bitte.. bitte.."
 

Sie ging zu ihrem Schreibtisch, nahm die Vase, kehrte zum Spiegel zurück.

Christian lächelte sie an, nickte ihr zu.

Die Tür flog auf.

Ihr Vater rief nach ihr.

"Tu es jetzt..." , flüsterte Christian.

"Nein." , sagte sie entschlossen.
 

Es klirrte, als die Vase zu Boden fiel und zerbrach.
 

Violet berührte den Spiegel.

Hell.

Kalt.

Dann.. Wärme.

Jemand hielt sie fest.

Sie sah auf.

Christian lächelte sie an.

Sie hob den Arm, strich zärtlich über seine Wange. "Du bist.. bei mir."

"Nein. Du bist bei mir."

"Christian?"

"Ja."

"Ich liebe dich, Christian."
 

Der Spiegel zersprang.
 


 


 


 


 


 

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Meine Güte, war das eine komische Geschichte.. Das finde sogar ich als Autorin.



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Kommentare zu dieser Fanfic (1)

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Von: abgemeldet
2004-08-05T19:15:27+00:00 05.08.2004 21:15
Wow... eine wunderschöne Geschichte! Und solch ein tragisches Ende.. *snüff* aber wunderschön! Wahnsinn! ... Ich bin noch immer ganz hin und weg... wow..


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