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Weisse Laken

Eine Geschichte um den Erzengel Michael
von

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*** an die animexx-leute: ich hab bei euch noch keine fanfictions veröffentlicht und würde gerne mit meinem künstlernamen JUNO aufgelistet werden, nicht mit meinem usernamen. danke ^^ ***
 

Titel: Weisse Laken

Teil: 1/?

Fandom: Angel Sanctuary

Autor: JUNO [juno@juno-net.de]

Rating: PG 14

Pairings: Raphael + Michael, Michael + ???

Warnungen: Shounen-Ai (Liebe zwischen zwei Kerlen), Anwandlungen von Fluff und Angst (Erschreckende Kombination O.o;), Language (ein bisschen, Mika-chan hat halt keine Manieren), Violence (auch nur ein bisschen, und wieder ist Mika schuld), jede Menge OOC (Ich weiss fast gar nichts über Raphael!) und womöglich AU (Ich kenne AS bisher leider nur bis Band 5 -__-;)

Disclaimer: Gehört alles Kaori Yuki!
 

Inhalt: Michael hat ziemlich miese Laune und Raphael versucht herauszufinden, was in seinem kleinen Freund vorgeht... kleine Spoiler für jeden, der noch nichts über Michael weiss.
 

Anmerkung: Meine erste AS-story... Wie ich schon in den Warnungen erwähnt habe kenne ich den Manga nur bis Band 5. Allerdings weiss ich bereits einiges über Mika-chan, darum möchte ich an dieser Stelle eine S*P*O*I*L*E*R*W*A*R*N*U*N*G aussprechen. Es wird aber nicht sonderlich viel verraten...

Meine Inspiration bei dieser Geschichte waren die Fanfics von Lucifiel die bei fanfiction.net zu finden sind ^__^
 

~*~*~
 


 

Weisse Laken ~ Teil 1
 


 

Als Erzengel Raphael an diesem Tag das Domizil seines besten Freundes betrat erfüllten wie üblich die Geräusche geschäftiger Diener, die eilig ihre Arbeit erledigten, stetig darum bemüht auf keinen Fall auffällig zu werden, den Thronsaal. Doch etwas stimmte nicht.

Der Thron, auf dem Michael für gewöhnlich mehr lag als saß war leer. Stattdessen hockte der kleine, sparsam in schwarzem Lack gekleidete Rotschopf am Fusse des steinernen Thrones, mit angezogenen Beinen und starrte mit leerem Blick auf seine Knie.
 

Raphael, dessen Outfit wie immer korrekt und elegant war, liess sich schweigend auf dem Thron nieder und beobachtete das Treiben Michaels Diener eine Weile desinteressiert, bevor er sich vorbeugte und das Wort an seinen Freund wendete:

"Worüber grübelst du Mika-chan?"
 

"Über nichts."
 

Raphael runzelte die Stirn. "Für 'nichts' wirkst du ziemlich beschäftigt..."
 

"ES IST NICHTS!" keifte der klein gebliebene Engel Raphael an.

Die Geräusche im und um den Thronsaal verstummten mit einem Mal. Verängstigte Augen blickten scheu zu Michael. Wer war so dumm gewesen, ihn zu reizen? Wer würde sterben?
 

Doch es bestand kein Grund zur Sorge. Selbst wenn er jeden anderen zu einem Häufchen Asche verbrennen würde, so konnte der Engel des Krieges Raphael nichts antun. Und daß Raphael einer der Großen Sieben war, interessierte Michael dabei eigentlich am wenigsten.
 

Raphael grinste, wohlwissend, daß er sicher war, und wuschelte seinem kleineren Gefährten durch das schmutzig-rote Haar. "Was ist denn mal wieder los mit dir, Mika-chan?"
 

"LASS DEN SCHEISS!" Wutentbrannt sprang Michael auf die Beine, wodurch er, da Raphael sass, diesen tatsächlich überragte. "NENN MICH NICHT 'Mika-chan' UND BEHANDLE MICH VERDAMMT NOCHMAL NICHT WIE EIN KIND!!" Kleine Funken flimmerten um Michael und die Luft erwärmte sich merklich.
 

"Ist ja gut, ist ja gut! Reg' dich wieder ab, MICHAEL-SAMA."
 

"VERARSCH MICH NICHT!"
 

"Ach, komm' schon. SO schlecht gelaunt kannst selbst du nicht sein." Der Engel des Windes setzte sein charmantes Lächeln auf und lehnte sich zurück.
 

Michael starrte sein Gegenüber einen Augenblick an, als überlege er, ob dies wohl als weitere Provokation gedacht war. Dann wandte er sich plötzlich ab und liess sich wieder auf seinen Platz am Fusse des Thrones plumpsen.

"Lass mich in Ruhe..."
 

Nachdem es einige Sekunden völlig still war, bildete sich allmählich wieder die Geräuschkulisse, die vor Michaels Ausbruch geherrscht hatte.

Raphael seufzte. "Weisst du, wenn irgendwas ist-"
 

"Es ist nichts."
 

"Du bist mir nicht egal, wirklich nicht."
 

Schweigen.
 

Zögernd schaute Michael zu dem blonden Engel auf.

"Echt nicht?"
 

Raphael verzog das Gesicht. "Ich wiederhole mich nur ungern."
 

Noch während er das sagte, erhob sich der kleine Rotschopf und rückte seine sparsame Kleidung zurecht. "Lass uns woanders hingehen." Mit diesen Worten sprang Michael bereits mit einem Satz die Stufen, die zu seinem Thron führten, hinab und marschierte schnurtraks hinaus aus dem Thronsaal.
 

"Und wohin gehen wir...?" fragte Rapahel während er sich beeilte, seinen Freund einzuholen.
 

"Mein Zimmer." antwortete Michael knapp. Zwei Diener öffneten hastig die grossen Doppeltüren des Saales und schlossen sie wieder hinter den hohen Engeln.
 

Der Erzengel des Windes folgte dem des Feuers in den nächsten Raum, dessen Türen ihnen ebenfalls von zwei Dienern geöffnet wurde.
 

Raphael sah sich in dem abgedunkelten Raum um. Er war schon ein paar Mal hier gewesen, aber nicht oft. Michael schien nur ungern Leute in sein privates Zimmer zu lassen.
 

"Licht."

Als der kleine Engel dieses eine Wort aussprach, erhellte gedämpftes Licht das Zimmer gerade genug, um nicht gegen die Einrichtung zu rennen. Michael ging auf das Himmelbett zu, daß mitten im Raum bis knapp unter die Decke ragte und warf sich auf die weissen Laken. Das Bettzeug und die transparenten Vorhänge des Bettes schienen so ziemlich die einzigen hellen Dinge im Zimmer zu sein. Sämtliche Möbel waren von schwarzem Ebenholz, der Boden war mit dunklem Marmor ausgelegt und die Vorhänge, die kaum etwas Sonnenlicht in das Zimmer liessen, waren aus schwerem, blutrotem Stoff.
 

Raphael liess diese düstere Umgebung noch einen Augenblick auf sich wirken, dann wandte er sich wieder Michael zu, blickte den auf dem Himmelbett ausgestreckten Engel erwartungsvoll an. "Also?"
 

Michael blinzelte ein paar Mal, als müsste er Klarheit in seinen Kopf bringen, bevor er sich allmählich wieder aufsetzte und Rapahel ansah. "Ich... langweile mich."
 

Rapahel hob fragend die Augenbrauen. "Ist das alles?"
 

"Wenn ich mich langweile, denke ich zu viel nach..." Michaels Blick löste sich von dem hellhaarigen Engel und glitt unfixiert über den dunklen Marmorboden.
 

Der Engel der Heilung betrachtete die schlanke Gestalt auf dem grossen Bett eine Weile. Er kannte die Macht, die in diesem kleinen Wesen steckte, doch er wusste auch, daß all die Brutalität und Zerstörungswut Michaels nur einem Zweck dienten: Seine Schwäche zu verbergen.

Raphael stiess einen leichten Seufzer aus und fuhr sich mit einer Hand durch das schulterlange Haar.

"Das ist es also." Er steckte die Hände in seine Jacket-Taschen und ging auf das Himmelbett zu.
 

Michael lenkte seine Aufmerksamkeit sofort wieder auf seinen Gast und beobachtete, wie dieser sich auf der Kante seines Bettes niederliess.
 

"Scheint mir, als bräuchtest du etwas Ablenkung, Mika-chan." erklärte der blonde Engel ruhig.
 

Fast automatisch gab Michael ein gezischtes "NENN mich nicht so!" zurück.
 

Raphael musste unwillkürlich grinsen. "Warum eigentlich nicht? Ist doch niedlich."
 

"ICH bin aber nicht niedlich! Außerdem impliziert das WER-WEISS-WAS!!" Michael wirbelte wild mit den Händen in der Luft herum, um 'Wer-weiß-was' zu verdeutlichen. "Nachher denkt noch jemand ich wär' so wie DU!"
 

Raphael lachte. "Naaah, wer würde denn so einem niedlichen Kerlchen wie dir SOWAS unterstellen?"
 

"Übertreib's nicht, Raphael! Ich bin KEIN KIND!!!"
 

Das Lachen des grösseren Engels verstummte und er sah Michael mit einem durchdringenden Blick an.

"Du bist kein Kind, das ist wahr. Soll ich dich also wie einen Mann behandeln...?" Er streckte eine Hand aus und berührte sanft Michaels Unterlippe. "Kinder küsst man auf die Stirn, doch wie würden wohl diese Lippen schmecken...?"
 

Michael war zu überrascht von der plötzlichen Wendung des Gesprächs, als daß er die zärtliche Berührung abwehren konnte.
 

Raphaels Blick wanderte von den weichen Lippen des kleinen Engels zu den roten Strähnen, die ihm wirr vom Kopf hingen. Langsam strich er ein paar davon zur Seite. "Kann man deine Haare berühren, ohne daß du dich erniedrigt fühlst...?"
 

"Lass das!" Verärgert schlug Michael Raphaels Hand weg. "Wenn du's SO nötig hast, FICK 'NE FRAU!"
 

"Wenn ich nun aber dich will...?"
 

"PECH gehabt, hol dir einen runter. ICH steh nicht auf Ker-"
 

"Kerle wie mich? Oh, ich vergass, du bevorzugst ja schwarzes Haar."

Damit hatte er das Tabu-Thema-Nummer-Eins erwischt. Michaels Gesicht nahm ein feuriges Rot an, das problemlos mit der Farbe seiner Haare konkurrieren konnte.
 

Raphael sah seinem Freund genau an, wie sich seine Stimmung von Erschrecken in Wut umformte und ohne grössere Vorwarnung spürte er, wie sich eine Faust in seine Magengegend rammte.

Ein überlegenes Grinsen stahl sich trotz des prickelnden Schmerzes auf das Gesicht des blonden Engels.

"Na, das war dann ja wohl ein Volltreffer."
 

"Verschwinde! Und sei froh, daß ich mein SCHWERT nicht zur Hand habe!!"
 

~*~
 

Raphael kratzte sich nachdenklich am Kopf. Er hatte noch nie einen Korb bekommen - besonders nicht SO EINEN - und es war ein überaus ernüchterndes Gefühl. Nun stand er draussen, vor Michaels Domizil und schallte sich selbst einen Narren, daß er geglaubt hatte, er könnte seinen kleinen rothaarigen Freund so leicht herum bekommen. Mika-chan war einfach etwas komplizierter, als die Frauen mit denen er sonst zu tun hatte. Aber gerade das machte ihn ja so interessant!
 

Der Engel des Windes vergrub wieder die Hände in seinen Taschen und ging los. Er hatte kein besonderes Ziel, er wollte einfach nur ein Stück laufen und nachdenken... Warum um Gottes Willen hatte er überhaupt diesen Vorstoss gemacht? Es war ein gut gehütetes Geheimnis, daß er, der Frauenheld des Himmels, sich von Zeit zu Zeit auch ganz gerne mit Männern begnügte, aber warum eigentlich Michael? Er steckte in dem Körper einen Kindes und zeigte nur sehr selten, daß er ne ganze Ecke älter war, als man erwarten würde. Was faszinierte ihn so an seinem Freund...?
 

~*~
 

Michael lag mit hinter dem Kopf verschränkten Armen auf seinem Bett und starrte auf die hellen Vorhänge, die ihn umgaben. Seine Wangen waren immer noch gerötet und sein Inneres immer noch aufgewühlt von Scham und Wut. Der kleine Engel schloss die Augen und drehte sich auf die Seite. In seinem Kopf hallten immer noch Raphaels Worte... >>Du bervorzugst ja schwarzes Haar.<<
 

Dieser Spinner. Was dachte der sich? Ihn anzugraben wie so ein dahergelaufenes Weib. Und dann noch diese... diese Beleidigung!
 

Langsam öffnete Michael wieder seine Augen und betrachtete mit verschwommenen Blick die Oberfläche der weissen Bettlaken. "Als ob ich irgendwas für ihn empfinden könnte. Für diesen Bastard..."

Vorsichtig liess er eine Hand über die weichen Tücher gleiten auf denen er lag... Ein angenehmes Gefühl, fast wie blasse, seidige Haut.
 

Michael biss sich auf die Unterlippe, seine Finger verkrampften sich in dem Laken, daß er gerade noch so sanft berührt hatte. Wut stieg erneut in ihm auf...

"Ich hasse dich, Aniki... HÖRST DU MICH?! ICH HASSE DICH!!!"
 


 

Ende ~ Teil 1
 


 

~*~*~

Titel: Weisse Laken

Teil: 2/?

Fandom: Angel Sanctuary

Autor: JUNO [junochan@freakmail.de]

Rating: PG 14

Pairings: Raphael + Michael, Michael + ???

Warnungen: Anwandlungen von Fluff und Angst (Erschreckende Kombination O.o;), Language (ein bisschen, Mika-chan hat halt keine Manieren), Violence (auch nur ein bisschen, und wieder ist Mika schuld), jede Menge OOC (Ich weiss fast gar nichts über Raphael!) und womöglich AU (Ich kenne AS bisher leider nur bis Band 5 -__-;)

Disclaimer: Gehört alles Kaori Yuki!
 

Inhalt: Raphael versucht, sich bei Michael zu entschuldigen...
 

Anmerkung: Oki, da wäre also Teil 2... Ich weiss nicht, ob in dieser Geschichte überhaupt klar wird, worum es eigentlich geht, da ich darauf verzichtet habe, das Innenleben Mika's allzu offen darzulegen.
 


 

~*~*~
 


 

Weisse Laken ~ Teil 2
 


 

Am nächsten Tag kehrte Raphael in Michaels Thronsaal zurück. Er konnte an der angespannten Stimmung der Bediensten ablesen, daß sich Michaels Laune seit dem Vortag nicht verbessert hatte, das Gegenteil war wohl eher der Fall. Auf den Weg zum Thronsaal hatte er den Geruch von Verbranntem wahrgenommen und es würde ihn nicht allzusehr wundern, wenn Michael einen Teil seines Zimmers abgefackelt hätte.

Der Blick des Engel des Windes huschte über den grossen Raum und fixierte dann die schlanke Gestalt, die breitbeinig, den Kopf auf einen Arm gestützt auf dem mächtigen Steinthron sass.

Ohne weiteres Zögern ging er auf seinen Freund zu, stieg die Treppen zu dessen Thron aber nicht so weit hoch, als daß er ihn überragen würde.

"Hey, Michael-sama!"
 

Die schlanke, in schwarzen Shorts und strahlend weissem Hemd gekleidete Gestalt starrte ihn an, ohne zu antworten. Sein schwarzes Jacket hing verknittert über seine Schultern und die ebenfalls schwarze Krawatte war nur provisorisch um seinen Hals gelegt.
 

Raphael neigte seinen Kopf, darum bemüht in Michaels Augen zu sehen. "Redest du noch mit mir?"
 

Der Erzengel des Feuers hob seinen Kopf an und gab ein abwertendes Geräusch von sich. "Natürlich red' ich noch mit dir. Und wenn ich es nur tue, damit du raffst, wie sehr mich NOTGEILE SÄCKE wie DU anpissen!"
 

"Aaah..." Raphael schenkte seinem kleinen Freund ein breites Grinsen. "Ich freue mich zu hören, daß du mir diese Sache nicht allzu übel nimmst." Er ging die restlichen Stufen zu Michael hoch und lehnte sich gegen den steinernen Thron.
 

"Pff~ wie kommst du auf DEN Scheiß?" Der Rotschopf zuckte demonstrativ mit den Schultern. "Es ist halt deine Art, ALLES und JEDEN anzugraben." Er setzte ein hämisches Grinsen auf. "Bist halt ein Perverser."
 

"Okay-okay, ich hab's verstanden." winkte Raphael ab. "Und wie lange gedenkst du, mich fertig machen zu müssen?"
 

"Naa~ ich weiss nicht..." Der kleine Engel kratzte sich grübelnd am Hinterkopf. "Ein paar Tage, Wochen, vielleicht länger...? Mal sehen wie ich drauf bin!"
 

Raphael verdrehte die Augen. "Du bist ja gar nicht nachtragend..."
 

"Nicht wahr? Ich bin halt ZU nett." Fies kichernd lehnte sich Michael in seinen Thron zurück. Er sah kurz zu Raphael auf und musste gleich weiter kichern, als er dessen schmollenden Gesichtsausdruck erblickte. "Nyaaa~" Er streckte sich und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. Ein Grinsen erstreckte sich über sein ganzes tätowiertes Gesicht. "Das gefällt mir irgendwie, Raph."
 

Der blonde, hochgewachsene Engel warf die Stirn in Falten. Er wusste aus Erfahrung, daß dies Michaels Art war, mit neuartigen Situationen umzuspringen. Aber auf eine seltsame Art kränkte ihn das dieses Mal. Nachdenklich betrachtete er das kindliche Profil des kleinen Feuerengels, dann stieß er sich von dessen Thron ab und stieg die steinernen Treppen, hinab.

"Tja, dann geh' ich wohl mal wieder. Bis dann."
 

"HEY!" Michael schreckte aus seiner bequemen Sitzposition hoch. "Wieso willst du denn schon wieder weg?!"
 

"Oh..." Raphael drehte sich wieder zu seinem Freund um, die Arme beschwichtigend erhoben, die Stimme mit einem sakastischen Tonfall unterlegt. "Ich möchte seine Durchlauchtheit doch nicht durch meine Anwesenheit kränken..."
 

Michael blinzelte Raphael überrascht an, dann lehnte er sich wieder zurück. "Okay... man sieht sich."

Er schloß die Augen und schien von einem Moment auf den nächsten in seine eigene Welt zu versinken...
 

~*~
 

Als Raphael nach seinem äusserst kurzen Besuch wieder draussen angelangt war, blinzelte er in Gedanken versunken den Himmel an. Mit einer Hand kramte er in seiner Jackettasche und holte ein Päckchen Zigaretten hervor. Er entnahm eine und klemmte sie locker zwischen seine leicht geöffneten Lippen. Nachdem er das Zigarettenpacket wieder verstaut hatte, kramte er in seinen Taschen nach einem Feuerzeug.

Plötzlich war seine Zigarette weg.

Verdutzt sah Raphael sich um und bekam gerade noch mit, wie seine Zigarette in Michaels Hand in Flammen aufging.

"Das Zeug ist ungesund."
 

"Für Menschen, Klugscheißer!" Verärgert packte der blonde Engel eine neue Zigarette aus und sah Michael auffordernd an.

Der grummelte resignierend und entzündete den Glimmstengel mit einem Fingerschnips.

Raphael nahm einen langen Zug und atmete den Rauch genüsslich aus. Nachdem einige Momente schweigend verstrichen waren, wandte er sich seinem kleineren Partner wieder zu.

"Was willst du?"
 

Michael stemmte die Hände in die Hüften. "Nichts. Darf ich nich'mal vor meinem Haus rumsteh'n?"
 

Der Engel des Windes beobachtete seinen Freund. Ein leichtes Lächeln zeichnete sich auf seinem Gesicht ab. Dann wandte er seinen Blick wieder gen Himmel und nahm einen weiteren Zug von seiner Zigarette. "Klar doch, Kleiner."
 

Mit grimmigen Blick sah Michael zu Raphael auf und musterte ihn eindringlich. Dann rang er sich endlich dazu durch, zu sprechen:

"Was is' los mit dir?? Sonst pisst du dich NIE so an, wenn ich dich ärger."
 

Raphael warf die noch fast ganze Zigarette auf den Boden und trat sie aus.

"Es ärgert mich, daß du das ganze so runterspielst."
 

"HÄH??"
 

"Du verstehst es wirklich nicht, oder?"
 

"OH DOCH! Ich verstehe SEHR GUT. Deine Anspielungen kannst du in Zukunft für DICH behalten!"
 

Raphael war einen Augenblick irritiert, bervor ihm klar wurde, was Michael überhaupt meinte.

"Es tut mir leid, daß ich das über deinen Bruder gesagt habe."
 

Michael warf dem Engel der Heilung einen durchdringenden Blick zu. "Wegen DIR muss mein Zimmer renoviert werden! Und mein Bett wäre AUCH bald verkohlt!!"
 

Über diesen Kommentar musste Raphael lachen. Es war doch immer dasselbe mit seinem kleinen Kumpel. "Wenn man sich auf was verlassen kann, dann darauf, daß es bei dir heiss hergeht, was?"
 

Michael verzog angewidert das Gesicht. "An was DU wieder DENKST..."
 

"Was ICH?!? Das warst ja jetzt wohl DU, Kleiner!" Wieder lachte der blonde Engel.
 

Auch auf Michaels tättowiertem Gesicht zeigte sich der Ansatz eines Grinsens, doch der Erzengel des Feuers bewahrte Ruhe. "Das ist alles DEIN SCHLECHTER EINFLUSS!"
 

Mit einem übertriebenen Seufzen fuhr Raphael sich mit einer Hand durch das schulterlange Haar.

"Du bist echt unverbesserlich, Mika-chan."
 

"Ich weiss." gab Michael frech zurück und streckte seine gepiercte Zunge heraus.
 

Raphael betrachtete Michael eine Weile lächelnd. Der kleine Engel streckte sich gähnend und kratzte sich dann mit einem leicht schläfrigen Blick am Hinterkopf. Dann ging er einige Schritte vor und betrachtete, die Hände erneut in die Hüften gestemmt, die Skyline der Hauptstadt, die in einiger Distanz gen Himmel ragte.
 

Raphael trat neben Michael und folgte seinem Blick.
 

Der Rotschopf runzelte kritisch die Stirn. "Wir sind ja wohl TOTAL bescheuert, in diesem ABGEFUCKTEN Himmel zu leben und TROTZDEM solche SCHEISS TÜRME zu bauen! Wie Menschen, als ob wir Gott nicht schon NAH GENUG wären!!" Er zog mit einem abstossenden Geräusch Schleim aus seinem Rachen hoch und spuckte die klebrige Masse auf die weissen Marmorplatten mit denen der Boden verkleidet war.
 

"Was soll man machen. Nach oben zu bauen hat sich als platzsparend erwiesen." Gab Raphael belustigt zurück.
 

Michael ignorierte den blonden Engel und sprang von dem Plateau, auf dem sie sich befanden, über einige Marmorstufen hinab, auf eine niedriger gelegene, grasbewachsene Ebene.
 

Der Engel der Heilung sah ihm hinterher, gespannt, was Michael nun wieder vorhatte.
 

Doch darüber schien er sich selbst nicht wirklich im Klaren zu sein.

Er rannte und im Lauf breitete er seine gewaltigen Flügel aus. Seine Oberbekleidung schob sich in seinem Nacken zusammen und ein auffrischender Wind legte sich unter seine Schwingen. Er war bereit und für eine Sekunde verlor er den Boden unter den Füssen...
 

Der Wind verschwand und seine Flügel verloren ihre Kraft. Wie ein lebloses Ding fiel er, sackte in sich zusammen, zu einem kleinen, hilflosen Haufen.
 

Seine bleiche Hand krallte sich zitternd in seine weiche Wange, verwundete die Haut um das grüne Tattoo. Seine geweiteten Augen starrten ins Nichts.

Seine kalten Lippen flüsterten immer wieder dieselben Worte...

"Dieser Bastard... ich hasse diesen Bastard... ich hasse ihn..."
 


 

Ende ~ Teil 2
 


 

~*~*~
 

http://www.juno-net.de

Titel: Weisse Laken

Teil: 3/?

Fandom: Angel Sanctuary

Autor: JUNO [junochan@freakmail.de]

Rating: PG 14

Pairings: Raphael + Michael, Michael + ???

Warnungen: Es ist immer noch ein wenig fluffig (ganz kleines bisschen) aber allmählich wird das Angsty glaub ich zu Psycho (in Teil 4 wird es dann *wirklich* psycho! zumindest hab ich das für Teil 4 geplant ^^;;). Die Charaktere werden glaub ich auch immer mehr OOC und einen Plot hat die Geschichte eigentlich auch nicht... dafür ist sie sicher AU (ich hab zwar jetzt Band 6 gelesen, aber Mika taucht erst in 7 auf...). Achja ich garantiere nicht dafür, daß die Augen von Mika's Bruder wirklich grau sind! Sie könnten auch grün sein... (aber ich bin mir 100%ig sicher, daß Michael gelb-braune Augen hat!!! Und nicht grüne oder blaue, wie man an anderen Stellen liesst...)

Disclaimer: Gehört alles Kaori Yuki!
 

Inhalt: Michael ist zusammengebrochen und Raphael kümmert sich um ihn. In diesem Teil passiert allerdings nicht wirklich viel...
 

Anmerkung: Uhmm... langsam bezweifle ich, daß ich das Verhältnis zwischen Michael und seinem Bruder überhaupt richtig darstelle... Ich möchte darum nochmal darauf hinweisen, daß diese Geschichte möglicherweise sehr AU ist!! Vielleicht überarbeite ich sie ja nochmal, wenn ich mehr von AS gelesen habe .__.,
 

~*~*~
 


 

Weisse Laken ~ Teil 3
 


 

"Mika!!" Raphael rannte los und erreichte den Engel des Feuers nur Sekunden nachdem er zusammengebrochen war. Er liess sich vor der zusammengekauerten Gestalt auf die Knie fallen und fasste sie an den Schultern.
 

"Hey, was ist los, Kleiner?!" Er griff mit einer Hand Michaels Kinn und zwang ihn, aufzusehen - doch die Augen, in die er blickte waren entrückt.
 

"Michael...?"
 

Er konnte regelrecht sehen, wie Michael langsam wieder klar wurde. Erleichtert atmete Raphael auf und entspannte sich - das war sein Fehler.
 

Ohne Vorwarnung stiess der kleine Engel sein Gegenüber mit einem schrillen Laut von sich, die Augen zornerfüllt, regelrecht glühend. Schmerzhaft landete Raphael auf dem harten Grund und als er verwirrt aufsah überragte ihn Michael, von einer flammenden Aura umgeben, die Flügel weit gespreizt, mit einem Blick, in dem mehr lag als nur Überlegenheit und Mordlust. Sein rechter Arm war leicht angewinkelt, die Muskulatur angespannt und deutlich sichtbar, als hielte er sein Schwert in der Hand. Ein makaberes Lächeln zeichnete sich auf seinem Gesicht ab, ein Lächeln, das er nur zeigte, wenn er getötet hatte - oder vorhatte zu töten.
 

Der Engel des Krieges verzog die Augen zu schmalen Schlitzen und setzte an, etwas zu sagen. Seine Lippen hatten bereits die erste Silbe geformt, da stockte er und blinzelte. Sein Arm entspannte sich und das Feuer erlosch. Seine Augen wurden glasig, fast als würde er weinen...

"Ra..phael...?"
 

Der Engel der Heilung konnte sich gerade schnell genug vorbeugen, um Michael aufzufangen. Hart landete der kleine aber schwere Körper in seinen Armen - regungslos, aber lebendig.
 

Raphael atmete tief durch, bevor er fast automatisch nach Michaels Puls fühlte. Seine Augen glitten über die weissen Flügel, die kraftlos den Boden berührten. Die langen Hauptfeder waren wirr und durch lose Erde und Gras beschmutzt.
 

Der grossgewachsene Engel seufzte. "Tut mir echt leid Mika, aber anders geht's nicht."

Er liess seine Hände zu Michaels Rücken gleiten, bis an die Stelle, wo die Flügel ansetzten und die Federn bloss weiche Daunen waren. Für eine Sekunde kam ihm der Gedanke, daß selbst die zierlichsten, weiblichen Engel, waren sie einmal ausgewachsen, keine so zarten Federn mehr besassen.

Raphael verzog das Gesicht und verdrängte den Einfall. Jetzt war nicht die Zeit für sowas!

Mit einer schnellen Bewegung rammte er seine Fingerspitzen in die empfindliche Haut, die Flügel und Rücken verband. Michael keuchte, trotz Ohnmacht. Die Flügel lösten sich auf doch gleichzeitig spannte sich jeder einzele Muskel des kleinen Körpers an - seine Hände verkrampften sich in Raphaels Rücken und sein harter Unterleib presste sich gegen seine Oberschenkel.
 

Beruhigend strich der blonde Engel dem Rotschopf über den Rücken, ignorierte, wie sich der kompakte Körper gegen ihn drängte und heisser Atem seinen Hals strich.
 

Es war eine Nebenwirkung, sonst nichts.

Eine pervertierte Nebenwirkung, denn der Reflex sollte einen Engel davor bewahren seine Flügel zu verlieren - das Schlimmste und Schmerzhafteste, was einem Engel widerfahren konnte.

Doch das Schmerz so etwas auslösen konnte...
 

Er verbannte alle Gedanken dieser Richtung aus seinem Kopf.

"Er ist ein Patient."
 

Raphael, Erzengel der Heilung, wartete, bis sich sein Patient in seinen Armen entspannt hatte.

Dann breitete er seine eigenen Flügel aus und trug ihn fort.
 

~*~
 

Die Luft flimmerte, doch ihm machte die Hitze nichts aus. Er ignorierte sie, genauso wie den pochenden Schmerz in der linken Hälfte seines Brustkorbes, wo blutige, blaue Schwellungen einige gebroche Rippen anzeigten. Er machte einen Schritt zurück, begleitet von dem Knirschen und Schmatzen einer frischen Leiche, die unter seinem Gewicht nachgab, und wandte sich um. Die Sonne war von Asche und Rauch verdeckt, unter dem dunklen Himmel erstreckte sich ein riesiges Schlachtfeld, erhellt von den Feuern, bedeckt von Körpern und Blut.

Einige kämpften noch.
 

Michael lächelte zufrieden - dies war seine Welt.
 

Dann plötzlich spürte er es, spürte IHN. Instinktiv fasste er den Griff seines Schwertes fester. Er sah die Kämpfe rechts und links von sich nicht - Dämonen gegen Engel, scheinbar ausgeglichen, aber nicht mehr lange.

Der Blick des Feuerengels hatte sich fixiert...
 

Er sprang von der Anhöhe auf der er sich befand hinab, auf eine niedriger gelegene, aschebedeckte Ebene.
 

Er rannte und im Lauf breitete er seine gewaltigen Flügel aus. Seine Oberbekleidung schob sich in seinem Nacken zusammen und ein auffrischender Wind legte sich unter seine Schwingen. Er war bereit und stieg in die brennende Luft auf.
 

Mit einem hellen Schrei stiess er vom Himmel und liess sein mächtiges Schwert auf sein Ziel nieder sausen. Ein Klirren, die schwarze Klinge parierte. Finte, ein Schlag gegen die Beine, abgewehrt. Gegenangriff, die schwarze Gestalt wirbelte herum und zielte auf die ungedeckte linke Seite. Michael tauchte ab und schnellte hervor. Sein Schwert zerschnitt schwarzen Stoff, er spürte wie es helle Haut striff. Für den Bruchteil einer Sekunde blickte er in die Augen, die den Schmerz genausowenig zeigten wie seine eigenen, dann zog er hoch. Seine linke Hand bekam einen Flügel zu fassen, er spürte kaum wie glänzende Federn seine Haut umschmeichelten. Statt dessen riss er den Flügel herum, zwang seinen Feind so zu Boden und rammte ihm seinen Stiefel hart in den Rücken...
 

Sein Schwert lag leicht in seiner Hand, als er seine Spitze an den weissen Nacken richtete. Langsam liess er das blutverschmierte Metall bis zur sanft geschwungenen Wange gleiten. Ein graues Auge starrte ihn kalt an.
 

Michael grinste. "Hattest du MICH etwa vergessen? Aber NUN siehst du mich, Aniki, NUN HAST DU KEINE ANDERE WAHL MEHR!!!"
 

Ein hämisches Lachen war die Antwort:

"Du bist so dumm, Michael! Du verstehst rein gar nichts..." Der schwarzhaarige Engel drehte seinen Kopf so weit, daß er Michael richtig ansehen konnte. Sein Augen waren voller Hohn. "Ein dummes Kind, das bist du schon immer gewesen. Und das wirst du auch immer bleiben!"
 

Gelbe Pupillen zogen sich zusammen und mit einer schnellen Bewegung - schreckte er hoch.

Er blinzelte.

Es war kühl, hell und roch steril.
 

"Wieder wach?"
 

Sein Kopf schnellte herum und er erblickte eine junge Frau, die vor einigen Monitoren sass und ihn anlächelte.
 

Michael lächelte nicht zurück sondern fixierte die Frau mit seinem Blick.

"Wo ist Raphael?"
 

Die junge Frau erhob sich seufzend von ihrem Stuhl. "Ich werde Raphael-sama Bescheid geben, daß Ihr aufgewacht seid, Michael-sama." Mit diesen Worten verliess sie den Raum.
 

Die Augen des rothaarigen Engels wichen nicht von ihr, bis sie die Tür hinter sich verschlossen hatte. Erst dann entspannte sich Michael wieder etwas und lehnte sich zurück. Eine schlechte Idee, wie ihm sofort klar wurde, als ein ziehender Schmerz, wie von einem Krampf, durch seine Rückenmuskulatur fuhr.
 

"Raphael, du BASTARD!!!"
 

Mühsam richtete er sich wieder auf und erblickte dabei, was wohl als die angemessene Kleidung in seiner jetzigen Situation angesehen wurde.
 

"ICH BRINGE IHN UM!!"
 

Schnell suchte er mit den Augen den Raum ab und wurde in einer Ecke fündig, wo seine eigenen Kleider fein säuberlich gefalten auf einem Stuhl lagen.

Ohne zu zögern zog er sich die Injektionsnadel aus dem Arm und kletterte, seinen schmerzenden Rücken ignorierend, aus dem Krankenbett. Er fasste sich in den Nacken und versuchte, das Band mit dem das weisse Hemd zusammengehalten wurde, zu lösen. Doch da ihm das nicht auf Anhieb gelingen wollte, riss er sich den Stoffetzen kurzerhand vom Leib.
 

"Kaum wach und schon so aggressiv?"
 

Michael blickte über seine Schulter zur Tür, in der Raphael stand und verzog das Gesicht.

"Das hast du absichtlich gemacht, BASTARD!!" Er knüllte das Hemd zusammen und schleuderte es auf Raphael. "Hier hast'e ne Wichsvorlage und jetzt VEZIEH DICH!!!"
 

Grinsend fing Raphael das Geschoss auf und wandte sich dann ab. "Sag mir Bescheid, wenn du fertig bist. Ich warte in meinem Büro."
 

Michael schickte ihm noch einige Verwünschungen hinterher, bevor er nach seinen Shorts griff und hineinstieg. Schnell zog er seine Strümpfe und Stiefel an, warf sich sein weisses Hemd über und schnappte sich dann seine Krawatte und sein schwarzes Jacket.

Die Krawatte zwischen die Zähne geklemmt lief er, das Jacket anziehend, aus dem Zimmer, blickte kurz nach rechts und links, bevor er den weissen Gang entlanglief, zu einer Tür aus Milchglas.

Er nahm seine Krawatte aus dem Mund und trat ein.
 


 

Ende ~ Teil 3
 


 

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http://www.juno-net.de

Titel: Weisse Laken

Teil: 4/?

Fandom: Angel Sanctuary

Autor: JUNO [juno@juno-net.de]

Rating: PG 14

Pairings: Raphael + Michael, Michael + ???

Warnungen: Weiterhin gilt AU und OOC. Irgendwie *hat* die Geschichte eine Handlung, aber es ist glaub ich nicht so einfach, sie zu erkennen ^^;;; Diesmal wird es etwas kranker... es gibt Blut und Sex, aber nichts weltbewegendes... das PG-14-Rating ist weiterhin okay, denke ich ^^* Ausserdem taucht ein belangloser OC auf... und es geht allmählich in die Richtung depri... ganz dezent.

Disclaimer: Gehört alles Kaori Yuki!
 

Inhalt: Raphael versucht erneut mit Michael zu reden, aber ob er diesmal erfolgreich sein wird...?
 

Anmerkung: Die Bad-Szenen in diesem Teil hatte ich schon vor ziemlich langer Zeit unabhängig von dieser Fic geschrieben. Ich musste viel an ihnen umändern, weil sie stilistisch nicht so recht passten, aber ich denke, das fällt gar nicht auf ^__^
 

~*~*~
 


 

Weisse Laken ~ Teil 4
 


 

Michael trat durch den hellen Türrahmen in das geräumige Büro Raphaels ein.

Die dunkelhaarige Frau, die mit einem Notizbuch neben dem schweren, schlichten Holztisch stand, war dieselbe, die zuvor in dem Krankenzimmer gesessen hatte. Sie sah nicht auf, als der kleine Engel eintrat, sondern las weiter aus ihrem Buch:
 

"...und vor wenigen Minuten erhielten wir Nachricht von-"
 

Raphael winkte ab.

"Lass uns bitte allein, Barbiel."
 

"Aber Raphael-sama! Es geht um eine Vollversammlung der Ratsmitglieder, die Großminister Sevotharte einberufen hat. Schon mo-"
 

"Ist gut, ist gut. Geh du hin, sag ich sei krank."
 

"Aber..."
 

"Barbiel!" Der blonde Engel schenkte seiner Untergebenen einen genervten Blick.
 

Diese seufzte nur und klappte ihre Notizen zu. Dann rauschte sie an Michael vorbei und liess hinter sich die Tür zufallen - weniger sanft, als nötig.
 

Raphael sah ihr einige Sekunden müde blinzelnd hinterher, bevor er seine Aufmerksamkeit auf seinen Gast richtete.

Bevor Raphael dazu kam, ihm einen Platz anzubieten, warf sich Michael bereits auf einen der gut gepolsterten Ledersessel und machte es sich bequem.

Raphael griff mit der rechten Hand zu der Zigarette, die auf dem mächtigen Tisch in einem Kristallaschenbecher lag und einsam vor sich hin glühte. Er nahm einen Zug und betrachtete dabei nachdenklich Michael, der sich die schwarze Krawatte um den Kragen gelegt hatte und versuchte, so etwas wie einen Knoten hinzubekommen.
 

Langsam blies Raphael den Zigarettenrauch aus, der runde, weiche Formen bildete bevor er sich auflöste.

Er legte seine Zigarette wieder ab und stand in einer flüssigen Bewegung von seinem breiten Sessel auf.

Nach wenigen Schritten beugte er sich zu Michael hinab und nahm ihm den glänzenden schwarzen Stoff aus den Fingern.
 

Schweigend, den Blick ruhig auf seine eigenen Hände gerichtet, band er gemächlich einen italienischen Knoten. Mit einem Ruck zog er die Krawatte fest, so daß Michael das Gesicht verzog und ihn verärgert anblickte.

"Also, was ist los?"
 

Michael wich seinen Augen aus. Er griff nach dem perfekten Knoten und lockerte ihn.

"Was soll sein...? Nichts, verdammt..."
 

Raphael runzelte die Stirn. Seine sonst vollen Lippen waren zu schmalen Linien verzogen.

"Erzähl mir nichts. Ich kenne dich lang genug."
 

"Es ist echt nichts!!" Nun blickte er ihn an und in seinen Augen steckte irgendetwas ungewohntes. "Was soll überhaupt diese BESCHISSENE FRAGEREI???"
 

Raphael blieb kühl. Er ging einen Schritt zurück und lehnte sich gegen seinen Schreibtisch. Wieder griff er nach seiner Zigarette und nahm in Seelenruhe einen Zug.

"Wenn nichts ist, was machst du dann hier?" Er grinste. "Sonst besuchst du mich doch so selten, Mika-chan."
 

"Pah, JEDER hat mal'en schlechten Tag!" Michael blickte wieder weg und fuhr sich mit den Fingern durch seine strähnigen Haare. "Ist halt zu lang nix los gewesen..." Er deutete ein Schulterzucken an: "Bin nicht in Form."
 

Der blonde Engel verzog die Augen zu schmalen Schlitzen, seine Stimme war fest und deutlich artikuliert: "Michael, ich weiss genau -"
 

"Was weisst DU schon!?!" Der kleine Engel sprang auf, die Hände zu Fäusten verkrampft.

"WAS KÜMMERST DU DICH??" Er hielt einen Moment inne und man hörte genau, wie er scharf einatmete. "Lass... mich einfach... in RUHE!!!" Er drehte sich um und stürmte hinaus.
 

Bevor der Engel des Windes sich regen konnte, war die trübe Glastür scheppernd hinter Michael ins Schloss gefallen.
 

Dumpfe, hastende Schritte hallten den Gang hinab; Raphael entzündete sich eine neue Zigarette.
 

~*~
 

Nachmittag. Draussen war es sonnig, wie immer. In Michaels Raum hingegen war es düster, und heißer Dunst aus dem anliegenden Bad hing unter der Zimmerdecke.
 

Er ersparte sich den Aufwand, sich seiner Kleidung zu entledigen. Stattdessen setzte Michael seine Fliegerbrille auf und stieg direkt in das dampfende Becken. Mit blubbernden Geräuschen floss das heisse Wasser zwischen die Falten seiner glänzenden Hotpants und füllte seine kniehohen Lackstiefel. Der Stoff seines Hemdes sog sich langsam voll... Mit einem unterdrückten Seufzen ließ er sich hinabsinken, bis sein kleiner Körper komplett unter Wasser war.
 

Die Augen weit geöffnet starrte er durch das beschlagene Glas seiner Brille an die Zimmerdecke. Verschwommen konnte er dunkle Flecken auf dem hellen Stein wahrnehmen.
 

Er blickte zur Seite und sah etwas funkeldes. Ein perverses Grinsen umspielte seine geröteten Lippen

und mit einer schwungvollen Bewegung tauchte er auf. Er stemmte sich auf dem Beckenrand und stellte sich in der Badewanne hin. Langsamer, fast bedächtig, beugte er sich vor und griff in das Waschbecken, das gleich neben der Badewanne angebracht war. Sein Grinsen weitete sich, als er eine glänzende Scherbe hervorholte.

Er betrachtete seinen Fund genaustens von allen Seiten, bevor er wieder in sich zusammen sank.

Der kleine Engel kniete sich in das Wasser, das ihm nun knapp über den Bauchnabel reichte. Mit einem verzückten Lächeln schaute er auf seinen linken Arm...
 

"Eine Scherbe und unversehrte Haut... Perfekt." Er setzte an und zog eine feine Linie.

Es dauerte einen Moment, bis das Blut zu fliessen begann - doch dann bildeten sich rasch schwere rote Tropfen, die in das klare Wasser tropften.
 

Michael lächelte.

Die Hand mit der Scherbe setzte eifrig ihre Arbeit fort.
 

~*~
 

Der schwere Atem des brünetten Engels stockte, dann enspannte sich das Mädchen in Raphaels Armen.
 

Vorsichtig trennte sie sich voneinander.
 

Raphael lächelte sie an und strich ihr sanft durch die Haare:

"Danke, äh..."
 

"Ejaniel." Sie erwiderte sein Lächeln. "Die Freude war ganz meinerseits, Raphael-sama."

Mit diesen Worten glitt sie von dem breiten Holztisch und ordnete ihre Kleidung. "Jetzt aber wieder an die Arbeit." Sie stieg in ihre Pums und eilte aus dem Zimmer.
 

Raphael hatte sich derweilen die Hose wieder hochgezogen und war zu dem hohen Fenster gegangen, durch das er von seinem Büro aus den Park sehen konnte.
 

Das Grün leuchtete im Sonnenlicht ; vereinzelt sah man Patienten und Besucher die Wege entlangstreifen oder auf Bänken die Sonne geniessen.
 

Er holte seine Zigarettenschachtel hervor und öffnete sie.

"Leer..." Das Gesicht verziehend warf er sie in den Papierkorb.
 

~*~
 

Der Duft von Blut erfüllte den Raum und das Wasser hatte einen durchgehenden, gelblichen Farbton angenommen. Vereinzelt schwebten rote Schlieren in der abgekühlten Flüssigkeit oder klebten am weissen Beckenrand.
 

Langsam lehnte Michael sich zurück, die Augen halb geschlossen... Sein bleicher, kalter Oberkörper wurde vom gelblichen Wasser umspült, seine Haare hingen ihm durchnässt ins Gesicht.
 

Er griff nach einer dicken, roten Strähne und sah sie durch das Glas der Fliegerbrille an.

"Sind sie rot, weil ich in Blut bade...?"

Er hob seinen Rechten Arm, die Scherbe war längst seinen Fingern entglitten.

"Wieso ist meine Haut dann so weiss? Fast so, wie seine, als hätte sie nie einen Tropfen Blut gesehen..."
 

"Aniki..." Michael fixierte seine bleiche Hand, wie sie fast selbstständig auf sein Gesicht zusteuerte - bis sie so nah war, daß er sie nur noch verschwommen sah. Vorsichtig berührten seine Fingerspitzen seine Wange, genau dort, wo das Maul des grün-blauen Drachen endete. Langsam, ganz langsam folgten sie dem Hals des Drachen, hinab über den Hals des Engels, über sein Schlüsselbein, bis zu seiner Brust. An der Stelle, an der sich der Flügel des Drachen ausbreitete, strich der kleine Engel mit der flachen Hand über seine tättowierte Haut... dann wanderte seine Hand weiter herunter, berührte sacht den muskulösen Bauch und gelangte schließlich zu den glänzenden Hotpants.
 

Michaels Lider senkten sich, als er bedächtig mit der Handfläche über die sanfte Erhebung strich, die sich auf dem schwarzen, eng anliegenden Lack abzeichnete.
 

Die Lippen leicht geöffnet, die Lieder flackernd... "Nein... NEIN!" Er riss die Augen weit auf und griff mit beiden Händen nach dem Beckenrand. Seine Finger verkrampften sich auf dem glatten Material.
 

Mühsam zog er sich hoch, den Kopf in den Nacken gelegt, mit den Augen die Decke fixierend.

Als sein Oberkörper aufgerichtet war, starrte er weiterhin die Decke an.

Seine linke Hand wanderte langsam zu seiner Fliegerbrille und zog sie runter.

Tränen liefen über seine Wangen und tropften ins Wasser.
 

"Warum, Gott? Warum hast du mir das angetan...?"
 


 

Ende ~ Teil 4
 


 

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http://www.juno-net.de

Titel: Weisse Laken

Teil: 5/?

Fandom: Angel Sanctuary

Autor: JUNO [juno@juno-net.de]

Rating: PG 14

Pairings: Raphael + Michael, Michael + ???

Warnungen: Psycho und sap... Verträgt sich sap mit Mika? Wenn nicht, dann ist dieser Teil mal wieder ziemlich OOC. Ich möchte an dieser Stelle die Spoiler-Warnung vom Anfang noch einmal aufnehmen! Mittlerweile wird nämlich schon klarer, was es mit Mika's Aniki auf sich hat (wer er ist...). Wer diesbezüglich also nichts vorweggenommen haben möchte, der sollte lieber nicht weiterlesen.

Disclaimer: Gehört alles Kaori Yuki!
 

Inhalt: Allmählich wird alles etwas klarer...
 

Anmerkung: Bei diesem Teil hatte ich nach der ersten Szene eine ziemlich miese Schreib-Blockade. Ich wusste einfach nicht, wie ich die Handlung weiterführen sollte... Ich denke, es würde mir helfen, wenn ich AS7 hätte, aber der soll ja erst im April erscheinen >.<

Naja, aber letzlich konnte ich dann doch noch weiterschreiben ^^; Ich muss Yusuka zwar schon wieder damit vertrösten, daß der Lemon-Teil später kommt, aber allmählich bewegt es sich schon etwas mehr in diese Richtung *g*
 

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Weisse Laken ~ Teil 5
 


 

Bal runzelte nur die Stirn, dann machte sie sich kommentarlos daran, die unzähligen Schnittwunden Michaels zu untersuchen.

Der liess es mit sich geschehen - regungslos hockte er auf seinem grossen Bett, den Blick teilnahmslos zu einem Fenster gerichtet, durch das warmes Licht den Raum erhellte.
 

Bal legte ihre Hand auf Michaels Wange und drehte seinen Kopf zur Seite - so, daß er sie ansehen musste.

"Ihr habt sicher viel Blut verloren. Soll ich Raphael-sama rufen lassen?"
 

Gerötete Augen sahen sie eine ganze Weile müde an. Die nassen Haarsträhnen hangen Michael immer noch wirr im Gesicht und seine Lippen waren beinahe weiss. Er schluckte mühsam und schüttelte dann den Kopf.
 

Der blonde Engel atmete tief durch und wandte sich an Kamael, der knapp hinter ihr stand.

"Bleib hier, ich hole Verbandszeug..."
 

Der grossgewachsene Engel nickte knapp und schaute Bal hinterher, wie sie den Raum verliess.

Als er wieder zu Michael sah, war dieser von seinem Bett aufgestanden und machte sich daran, die nassen, blutbefleckten Bezüge herunter zu ziehen.
 

"Michael-sama, es ist besser, Euch auszuruhen."
 

Kalte Hände packten den weissen Stoff und zerrten kraftlos an ihm, bis er allmählich nachliess und von dem Bett glitt.
 

"Ist es das wirklich, Kamael?"
 

Der Rotschopf warf das Tuch auf den Boden und griff nach dem nächsten.
 

"Weisst du, was das Problem in diesem beschissenen Himmel ist...? Es ist NICHTS LOS... Unser Obermacker Sefie begnügt sich mit BABYSITTEN... alle spannenden Leute sind entweder VERBANNT oder VERSCHOLLEN und Dämonen-Schlachten hat AUCH mal mehr Spass gemacht..."
 

Michael senkte die Hand, in der er das abgezogene Laken hielt. Seine gelben Augen waren auf das befleckte Material fixiert.
 

"Ich ruhe mich schon viel zu lange aus."
 

Er hob seinen Arm und liess das zweite Laken auf das erste fallen.

Noch während des Falls fing es Feuer.
 

Der kleine Engel neigte den Kopf zur Seite und lächelte:

"Mir fehlt der Krieg..."
 


 

~*~
 


 

"Das ist es also? Krieg?"
 

Michael hob seinen Kopf ein Stück und runzelte die Stirn: "Was is'?"
 

"Wärst du glücklich, gäbe es wieder Krieg?"
 

"Ja, klar." antwortete der Engel des Feuers grinsend und lehnte sich auf seinem Thron zurück.

"Dann wär mal wieder was los in diesem ABGEFUCKTEN SCHEISS-HIMMEL!" erklärte er vorlaut, die Arme hinter dem Kopf verschränkt.
 

"Suchst du nicht einfach nur einen leichten Weg, deine Gedanken zu vertreiben?"
 

Er zuckte zusammen, fing sich aber gleich wieder: "Krieg ist meine Welt - ALLES ANDERE INTERESSIERT MICH EINEN DRECK!!"
 

Lachen.
 

"Hast du keine Angst, ihn wieder zu sehen?"
 

"Ihn?" Der kleine Engel wandte sich um und Flammen schlugen um ihn hoch. In der Ferne erblickte er einen Engel, der einen Drachen niederstreckte. Scharf einatmend trat er einen Schritt zurück. "Aniki..."
 

"Der Gestrafte... der Gehasste... der Ge..."
 

Michael öffnete die Augen ein kleines Stück und schloss sie gleich wieder.

"Verdammte Träume..." brummte er in sein Kissen, "...enden immer an so BESCHISSENEN STELLEN."

Ächzend richtete er sich in seinem Bett auf und kratzte sich verärgert am Hinterkopf.
 

Die Bewegung liess ihn das Gesicht verziehen. "FUCK!!" Er griff nach einem der Verbände, die Bal ihm angelegt hatte, und riss daran. "Aaah... dumme Idee, ganz dumme Idee." Das Gesicht verziehend betrachtete er die freigelegte Verletzung. "Is ja eklig..." Er bemühte sich, den Verband wieder zu ordnen und wischte seine blutverschmierten Finger an seinem Hemd ab. Dann glitt er vorsichtig aus seinem Bett und wankte Richtung Bad.

Dort angelangt baute er sich vor dem zersplitterten Spiegel auf und betrachtete in den spärlichen Resten sein Gesicht. Die Augen zu schmalen Schlitzen verzogen strich er seinen wirren Pony in sein Gesicht und glättete ihn, soweit es ging.

Er legte den Kopf leicht in den Nacken und schaute sein Spiegelbild an. Mit einer Hand verdeckte er seine linke Gesichtshälfte mit dem Drachentattoo, die andere streckte er der Gestalt auf der anderen Seite des Spiegels entgegen.

"Manchmal sieht man schon, daß wir Brüder sind, nicht?" Er lachte kurz auf und liess dann die Hand von seiner Wange fallen. "Aber er ist ein Drache und ich der Drachentöter."
 

Seine Faust zersplitterte die Reste des Spiegels; fluchend verliess er den Raum.
 


 

~*~
 


 

Am Nachmittag war Michael bereits wieder in Raphaels Büro. Er hockte breitbeinig auf dem mächtigen Holztisch und präsentierte dem Engel der Heilung seinen linken Arm, von dem er am Morgen den Verband abgerissen hatte:

"Hört nich auf zu bluten. Echt nervig."
 

"Kein Wunder, ist ja auch entzündet." Raphael zog an seiner Zigarette und sah von der eitrig-blutigen Schnittwunde auf in Michaels Augen.

"Warum bist du damit nicht gleich hergekommen?"
 

Der rothaarige Engel wich dem Blick aus. "Als ob ich mit JEDER BEPISSTEN KLEINIGKEIT gleich zu dir rennen müsste. Sind wir hier im KINDERGARTEN, oder was?"
 

Raphael lachte in sich hinein und lehnte sich in seinem breiten Sessel zurück, die Zigarette zwischen Zeige- und Ringfinger geklemmt. "Dann frag' ich mal nicht, wie der große, unbesiegbare Engel des Krieges an so eine 'Kleinigkeit' kommt." Er musterte die anderen, besser verheilten Wunden abschätzend. "Und das in Friedenszeiten."
 

"Scheiss Frieden..." Der kleine Engel nahm ein feines Skalpel aus einer Metallschale und betrachtete gelangweilt die Klinge.
 

Raphael klemmte die Zigarette zwischen seine Lippen, hob eine Hand über Michaels Arm und liess seine heilende Kraft auf die Verletzung einwirken

"Manchmal frag' ich mich echt, wie wir beide überhaupt miteinander auskommen können." murmelte er zwischen seiner Zigarette hervor.
 

Michael hob verwundert eine Augenbraue. "Wir kommen miteinander aus?" Dann grinste er. "Aber klar doch! Weil du WICHSER hinter MEINEM ARSCH her bist!"
 

Der blonde Engel rollte mit den Augen und nahm den Glimmstengel wieder aus dem Mund. "Das gerade DU dich da so auszukennen scheinst..."
 

Michael festigte seinen Griff um das schlanke Messer, beugte sich vor, packte Raphaels Haare und zog mit einem Ruck dessen Kopf in den Nacken. Die Klinge des Skalpels schwebte nur Millimeter vor Raphaels entblössten Hals.

"Sollen wir mal testen, ob du deine Pulsader heilen kannst, bevor du verblutet bist?" zischte der Rotschopf.
 

"Mach keinen Scheiss, Mika..."
 

Genauso schnell wie er ihn gepackt hatte, liess Michael sein Gegenüber auch wieder los.

"Pah, wär ja eh witzlos." Er rutschte von Raphaels Tisch runter und warf das Skalpel wieder in die Metallschale zurück. "Bist eh kein Gegner."
 

Raphael erhob sich aus dem Sessel und drückte seine Zigarette in einem Kristallaschenbecher aus. "Ist das dein Problem?"
 

Michael blickte fragend über seine Schulter: "Hä?"
 

"Ach, nichts..."
 

"DOCH!" Der kleine Engel wandte sich um und baute sich vor Raphael auf, "Ich will jetzt wissen, was du damit meinst!!"
 

Raphael sah Michael eine Weile schweigend an. Dann schüttelte er den Kopf. "Vergiss es einfach."
 

Michael zog die Augenbrauen zusammen und hob den Kopf ein Stück. "Ich bin KEIN KIND, RAPHAEL!" Er fixierte den blonden Engel mit seinen gelben Augen. "WARUM ZUR HÖLLE SIEHST DU DAS NICHT?"
 

Blinzelnd betrachtete Raphael die schlanke Gestalt vor ihm. Den Kopf leicht zur Seite geneigt lächelte er. Langsam streckte er eine Hand aus und strich über Michaels Wange.

"Beweis es mir, Mika-chan."
 

"Was...?" Der kleine Engel blinzelte, wich aber nicht zurück als sich Raphael vorbeugte und ihre Lippen sich beinahe berührten.
 

"Beweis es mir doch einfach..."
 


 

Ende ~ Teil 5
 


 

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Titel: Weisse Laken

Teil: 6/?

Fandom: Angel Sanctuary

Autor: JUNO [juno@juno-net.de]

Rating: PG 14

Pairings: Raphael + Michael, Michael + ???

Warnungen: Language, Violence, Sap (ziemlicher sappiger Sap), ein bisschen Depri, Angst und Fluff(Erklärt mich für verrückt, aber ich find's fluffig!)

Disclaimer: Gehört alles Kaori Yuki!
 

Inhalt: Wer in diesem Teil mit Lemon gerechnet hat, wird arg enttäuscht werden *eg*
 

Anmerkung: Tut mir furchtbar leid, daß ich für diesen Teil so lang gebraucht habe .__., Ich weiss, ich bin furchtbar lahm... Gomen ne!

Ich möchte mich an dieser Stelle übrigens bei allen bedanken, die mich gebeten haben, schnell weiterzuschreiben ^__^*

Ich hoffe, daß die Dinge, die in diesem Teil nicht ausgesprochen werden, trotzdem klar sind - speziell im zweiten Abschnitt - und daß das Verhalten der Figuren einigermassen nachvollziehbar ist.
 

~*~*~
 


 

Weisse Laken ~ Teil 6
 


 

Raphaels Lider zuckten und langsam öffneten sich seine Augen ein Stück.

Sein Kopf ruhte auf einer cremefarbenen, flachen Brust, die sich gemächlich hob und senkte. Während seine Augen sich wieder schlossen, formte sich ein Lächeln auf seinem Gesicht.
 

"Bist du endlich wach?" Die Brust unter ihm vibrierte.
 

"Hm?" Die Augen des Blonden Engels öffneten sich wieder und langsam hob er seinen Kopf, um zwischen roten Haarzotteln in ein Paar schmale Pupillen zu blicken.

"Ah, Mika-chan! Liegst du schon lange wach?"
 

Die goldenen Augen verzogen sich zu Schlitzen.

"Bin gerade erst aufgewacht!" zischte der Rotschopf. "Geh gefälligst von mir runter!"
 

Raphael runzelte die Stirn, als er unsanft von Michael weggedrückt wurde.

"Was is' denn jetzt mit dir los?" fragte er müde.
 

"Nichts!" fauchte Michael zurück und rutsche dabei aus Raphaels Bett, um seine Kleider vom Boden aufzulesen.
 

Gähnend richtete sich Raphael in seinem Bett auf: "Ich merk' doch, daß dich was stört, sonst würdest wohl kaum so... unsanft zu mir sein - okay, du bist prinzipiell nicht sanft, sondern eher der gewalttätige Typ, aber so früh am Morgen? Muss echt nicht sein..." Er strich mit der Hand durch seine wirren, blonden Strähnen und blieb dabei an einer stark verknoteten Stelle hängen. Das Gesicht verziehend, begann er damit, den Haarknoten vorsichtig auseinander zu zupfen.
 

Michael zog seine Shorts hoch und knöpfte den Hosenstall zu. "Bist du fertig mit deiner Predigt?! Von dir kommt ja eh immer nur derselbe Scheiss!" Er packte einen Hosenträger und schob ihn über seine Schulter.
 

"Weiss du, ich dachte, wir wären sowas wie Freunde. Zumindest in die Richtung." murmelte Raphael, während er weiter an seinen Haaren herumfingerte.
 

Michael erstarrte einen Augenblick, dann senkte er den Kopf und griff langsam seinen zweiten Hosenträger. "Aber DU musst es ja kaputt machen..."
 

Raphael liess von seinen Haaren ab und blickte Michael an. "Hast du was gesagt?"
 

Die Hand des kleinen Engels, die den Hosenträger hielt, ballte sich zu einer Faust.

"NICHTS! Ich habe NICHTS GESAGT!! Aber soll ich dir mal sagen, warum ich schlecht drauf bin, ja?! Weil ich wegen DIR die nächsten Tage nicht richtig sitzen kann, WICHSER!"
 

Raphael zuckte zusammen.

"Jetzt mach' mal nicht so'n Drama draus!! Ich hab dich doch gleich wieder ge-"
 

"KINDERFICKER!!!"
 

Die Augen des Wind-Engels weiteten sich.

"Sag mal, bist du jetzt etwa TOTAL abgedreht?! Was willst du überhaupt??" Nun kletterte auch Raphael aus dem mit Kissen überhäuften Bett und packte Michael am Arm. "WER will hier bitte kein Kind sein, HÄH? WER spielt hier den GROSSEN MACKER?? WAS WILLST DU MICHAEL? SAG ES MIR!!!"
 

Die Augen weit aufgerissen und mit geöffneten Mund starrte der kleinere Engel seinen Gegenüber an. "Lass mich..." Michael versuchte, einen Schritt nach Hinten zu gehen, aber Raphael hielt ihn fest.
 

Der blonde Engel zog seine Augen zusammen und blickte auf Michael runter. "Du weisst ja selbst nicht, was du willst!!"
 

Der Mund des Feuerengels klappte zu. Die kleine Gestalt senkte den Kopf...

"Pah." schnaufend riss er seinen Arm los und blickte wieder auf. "Du verstehst NICHTS! DU HAST DOCH ABSOLUT KEINE AHNUNG!!!"
 

"Dann SAG MIR, was los ist, VERDAMMT NOCHMAL!!"
 

Der Engel der Heilung atmete scharf ein, doch dann schloss er die Augen für eine Sekunde und entspannte sich. Als er Michael wieder ansah, lächelte er: "Nur redenden Leuten kann geholfen werden, weisst du?"
 

Michaels Lippen bewegten sich stumm, die Knöchel seiner geballten Hände traten weiss hervor. Langsam bildeten sich Laute:

"Sei ruhig..."
 

"Mika-chan, ich bin dein Freund, ich-"
 

Flammen füllten den Raum, zusammen mit einem lauten Knall.

"HALT DEINE VERDAMMTE KLAPPE!!!"
 

Zwischen den brennenden Trümmern, die Raphaels Schlafzimmer waren, wirbelte der Erzengel des Feuers herum und stürmte hinaus.
 

Raphael, als Zentrum eines Kreises unversehrter Einrichtung, blieb alleine zurück.
 


 

~*~
 


 

Das Klappern von Tasten hallte durch den abgedunkelten Raum, gemischt mit einem sanften Surren.

Michael hockte im Scheidersitz auf seinem Bett und starrte mit konzentriertem Blick auf den bläulich leuchtenden Bildschirm seines Laptops. Die Kabel, an die das Gerät angeschlossen war, verliefen über das weisse Bettzeug und verloren sich bald in der Dunkelheit. Eine orangefarbene Leuchtdiode an der Rückseite des schwarzen Kastens blinkte und flackerte ungleichmässig.

Der rothaarige Engel hielt in seiner Arbeit inne, als gedämpft eine kurze Tonfolge erklang. Seine Augen verzogen sich, und seine Lippen waren nicht mehr als schmale blasse Striche.
 

"Angespannt?"
 

Michael zuckte sichtbar zusammen und wandte sich ruckartig um.

"ERSCHRECK MICH NICHT SO!!!" Dann weiteten sich seine Augen und er wich etwas zurück. "Raphael!" Sein Blick verdunkelte sich. "Wie kommst du hier rein?"
 

Der Windengel zuckte mit den Schultern: "Du schaffst es ja auch immer wieder, ungebeten bei mir aufzutauchen." Er neigte sich etwas vor und liess seinen Blick über den Bildschirm schweifen. "Das ist nicht gut für die Augen. Die Beleuchtung, mein ich."
 

Michael schob sich in das Blickfeld seines Gegenüber und fauchte ihn an: "Was willst du hier?"
 

Raphael richtete sich wieder auf und steckte die Hände in seine Hosentaschen.

"Reden."
 

Seinen Laptop zuklappend, fixierte der Engel des Feuers seinen ungebetenen Gast mit einem Blick.

"Ich denke, ich habe meine Position klar zum Ausdruck gebracht!"
 

Der blonde Engel hob seine Augenbrauen ein Stück. "Das kann man wohl sagen." Er nickte zum Laptop. "Ist es wegen ihm?"
 

Michael löste seinen Blick von Raphael und sah nach unten.

"Was willst du, Raphael?"
 

"Eine Erklärung." Er zog die Hände aus den Taschen und setzte sich hinter Michael auf das Bett. "Nur eine Erklärung."

Den Kopf leicht geneigt schaute er Michael von der Seite an. "Was sollte das alles? Wieso hast du dich auf mich eigelassen, wenn er dir so wichtig ist?"
 

"Das könnte ich DICH doch auch fragen!!"
 

Raphael runzelte die Stirn: "Was meinst du damit?"
 

"Deine Weiber natürlich!" antwortete der Kriegsengel mit einem verächtlichen Schnaufen.
 

"Pah! Das soll doch wohl ein Witz sein!"

Raphael lachte, doch der Rotschopf blickte ihn ernst an.
 

Der Engel des Windes verstummte und fuhr sich seufzend durch sein schulterlanges Haar.

"Würdest du mir glauben, wenn ich sage, daß sie mir rein gar nichts bedeuten?"
 

"Weiss nich." Michael deutete ein Schulterzucken an.
 

Raphael beugte sich vor, fasste leicht Michaels Kinn und küsste ihn. "Und jetzt?"
 

Der Rotschopf hob eine Augenbraue: "Sollte mich das irgendwie überzeugen?"
 

"Nungut... was denkst du denn, warum ich jetzt hier bin? Meinst du, es macht mir Spass, dir hinterherzurennen?"
 

"Wer weiss schon, woran Leute wie DU sich erfreuen können..." gab Michael mit einem frechen Grinsen zurück. Dann wandte er sich wieder zu dem schwarzen Laptop um und betrachtete ihn eine Weile.

Er strich mit einer Hand über das Gerät und senkte den Blick. "Weisst du, es ist wie eine zweite Hälfte, auf die man keinen Einfluss hat... und die man irgendwann nicht mehr erträgt." Er hielt kurz inne, bevor er leise weitersprach: "Aber sie wird halt immer da bleiben."
 

Raphaels Lippen öffneten sich, doch dann schloss er sie wieder. Langsam legte er einen Arm um den kleineren Engel und zog ihn an sich.
 

Michael lehnte sich zurück, an die Brust des Windengels und flüsterte:

"Es ist alles so verworren, Raphael..."
 


 

Ende ~ Teil 6
 


 

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http://www.juno-net.de

Titel: Weisse Laken

Teil: 7/7

Fandom: Angel Sanctuary

Autor: JUNO [juno@juno-net.de]

Rating: PG 14

Pairings: Raphael x Michael, Michael + ???

Warnungen: Sap, Fluff, Angst, Lime (es sei denn, es gibt noch was schwächeres als Lime...)

Disclaimer: Gehört alles Kaori Yuki!
 

Inhalt: Der letzte Teil... wie wird es zwischen den beiden Erzengeln ausgehen?
 

Anmerkung: Dieser Teil ist der kürzeste der ganzen Geschichte geworden. Naja, so ist das nunmal bei letzten Teilen, da kommt man halt irgendwann an das endgültige Ende an ^^;

Es hat mir unheimlich Spaß gemacht, diese Geschichte zu schreiben und trotzdem (oder gerade deswegen?) bin ich froh, sie nun zu Ende gebracht zu haben! Vielen Dank an alle, die sie bisher aufmerksam verfolgt haben und auch an jene, die sie vielleicht in Zukunft noch lesen werden ^__^
 

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Weisse Laken ~ Teil 7
 


 

"Beweise mir, daß du kein Kind mehr bist."
 

Helle Lippen kamen auf Michael zu und berührten seine. Es war nur ein kurzer Kuss, doch der rothaarige Engel senkte seine Lider und ergab sich der Berührung:

"Ich würde alles tun, damit du mich endlich als den erkennst, der ich bin."
 

Die Lippen formten sich zu einem Grinsen, das ein dumpfes Lachen versteckte.
 

"Warum lachst du?" Michael öffnet die Augen und blickte hoch.
 

"Weil ich mich freue." Blaue Pupillen blickten ihn an. "Freust du dich nicht?"
 

Der Engel des Krieges hob eine Hand und packte in das blonde Haar, das ihm entgegenfiel.

Ein Lächeln zeigte sich auf seinem Gesicht:

"Doch..."
 

Vorsichtig zog er Raphaels Kopf zu sich hinunter und küsste seinen Mund. Seine Lippen öffneten sich und liessen dem Anderen freien Zugang. Warm strichen weiche Hände über seine Haut - ihrem eigenen Willen folgend, fanden sie ihren Weg. Das weisse Hemd glitt von seinen Schultern und er liess sich nach unten drücken.
 

Raphael unterbrach den Kuss: "Du musst die Augen schließen, Mika-chan."
 

"Aber ich will dein Gesicht sehen."
 

Der blonde Engel runzelte die Stirn. "Das ist aber nicht sehr romantisch."
 

"Hab ich gesagt, daß ich's romantisch will?"
 

"Du könntest dich ruhig mal etwas anpassen. Es kann ja nicht immer alles nach deiner Pfeife tanzen. Ausserdem nimmst du eh immer viel zu wenig Rücksicht auf an-"
 

"Okay, okay!" Michael hatte seine Hand flach auf Raphaels Mund gelegt und ihn so zum Schweigen gebracht. Langsam nahm er seine Hand wieder weg, enspannte sich auf dem breiten Arbeitstisch und schloss die Augen. "Zufrieden?"
 

"Perfekt."
 

Die Lippen senkten sich wieder auf Michael, doch diesmal liebkosten sie seine Brust. Der Engel des Krieges spürte, wie sie dem früheren Weg der Hände folgten und sein Körper von Küssen bedeckt wurde. Kühle Luft strich seine Haut, doch die warmen Berührungen überdeckten dieses Gefühl. Als seine Beine gespreizt wurden, hielt er den Atem an...
 

"Für mich wirst du immer ein Kind bleiben."
 

Die Lippen kehrten wieder zu seinem Mund zurück und küssten ihn, wie zum ersten Mal.

Michael öffnete die Augen und sah in sein Spiegelbild.
 

"Welch ein Glück."
 

"Ich bekomme nicht jede Nacht die Unschuld geschenkt."
 


 

~*~
 


 

"Raphael!" Michael beugte sich vor und kniff dem blonden Engel in die Wange. "HEY! Wach auf!"
 

Der verzog das Gesicht und gab ein Brummen von sich. Allmählich öffnete er seine Augen und schaute müde zu dem Störenfried, der neben ihm auf dem Bett kniete.

"Was denn? Schon Morgen?" Er blinzelte und sah zu den hohen Fenstern hinüber. "Ist doch noch stockdunkel." Gähnend drehte er sich im Liegen um. "Lass mich noch schlafen, Mika-chan..."
 

Der Rotschopf runzelte die Stirn und sah hinunter auf seine Hände.

Dann packte er den Laptop, der immer noch zwischen den weissen Laken hervorschaute und kletterte aus dem Bett.
 


 

~*~
 


 

Als Raphael einige Stunden später aufwachte, hörte er bereits das Surren des Gerätes. Es war immer noch düster in Michaels Zimmer, aber zwischen den schweren Vorhängen drangen bereits vereinzelte Sonnenstrahlen in den Raum.

Der Windengel wälzte sich in dem gewaltigen Bett herum, so daß er Michael sehen konnte. Dieser hockte mit dem Laptop auf dem Boden und starrte in das Licht des Monitors.
 

"Mika..." Er neigte den Kopf leicht zur Seite. "Hey, Mika!"
 

Der kleinere Engel blickte auf und nun sah Raphael, daß er weinte.
 

"Stimmt was nicht?"
 

Michael sah sein Gegenüber eine Weile einfach nur an. Dann blinzelte er.

"Nein." Er senkte den Blick und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. "Jetzt ist alles wieder in Ordnung."
 

Raphael runzelte die Stirn: "Jetzt?"
 

"Ja." Michael schaute ihm wieder in die Augen. "Wir müssen das hier beenden."
 

Ruckartig richtete sich der blonde Engel auf. "Was sagst du da?! Wieso?" Er hob einen Arm und deutete mit dem Finger auf den Schwarzen Laptop. "Doch nicht wegen ihm?!"
 

Michael lächelte: "Wieso nicht?" Er hob die Augenbrauen und sein Lächeln wurde zu einem Grinsen. "Hätte nicht gedacht, daß dich das so aufregt, Mr. Superplayboy. Findest doch schnell jemand anderes!"
 

"Das ist jetzt nicht die Zeit für Scherze, Michael!" Eilig kletterte der Engel der Heilung aus dem Bett und legte mit wenigen Schritten die Distanz zu dem rothaarigen Engel zurück. "Ich will DICH!"
 

"Man kann halt nicht alles haben." merkte Michael an und verdrehte dabei die Augen.
 

Raphael liess sich neben ihm auf die Knie fallen.

"Das mag sein, aber ich werde mich nich so leicht geschlagen geben! Dein Bruder hat sich NIE um dich gekümmert! NIE!!" Er legte eine Hand auf die Oberkante des Laptops und klappte ihn mit einer schnellen Bewegung zu. "Er verdient dich doch gar nicht!!"
 

Goldene Augen sahen ihn müde an.

"Raphael..."
 

"Und selbst wenn... er ist zu weit weg!"
 

Eine blasse Hand hob sich und strich durch Raphaels Haar, berührte dann leicht sein Kinn, so daß er aufsah.

Michael schüttelte langsam den Kopf.

"Da irrst du dich, Raphael." Er liess seine Fingerspitzen sanft über Raphaels Lippen streichen, bevor er die Hand zurückzog und auf seine Brust legte.

"Er ist hier."
 

Raphaels Blick folgte dem Verlauf des Drachen, der auf Michaels Wange, Hals und Brust tätowiert war, bis zu der Hand, die sich über die Schwingen des grünen Wesens gelegt hatte.

"Das steckt also dahinter." Er kniff die Augen zusammen. "Du wirst ihn nie loswerden, wenn du es nicht willst."
 

"Ich weiss." Michael stemmte sich vom Boden hoch und richtete sich langsam auf. "Darum muss ich unsere Beziehung beenden, bevor sie zu eng wird." Er blickte Raphael direkt in die Augen. "Ich kann nicht sagen, ob ich Aniki wirklich loswerden will."
 

Die Augen nach Vorne gerichtet, schritt er zu einem Fenster und zog den Vorhang beiseite. Im Licht der Morgensonne breitete er seine Engelsschwingen aus und atmete tief ein.

"Vielleicht kann ich ihn ja irgendwann vergessen."
 

Er wandte sich um und sah zu Raphael zurück.

"Kannst du auf mich warten?"
 

Mit einem Seufzen erhob sich der blonde Engel vom Boden und trat neben Michael in das Licht.

Aus seiner Hosentasche kramte er ein Päckchen Zigaretten und liess eine herausrutschen.

"Vielleicht."

Er klemmte die Zigarette zwischen seine Lippen und sah den Engel des Feuers auffordernd an.
 

"Der Scheiss ist ungesund, weisst du?"
 

"Hatten wir das Thema nicht schonmal?"
 

"Du solltest echt damit aufhören!"
 

"Das lass ich mir von dir doch nicht sagen!"
 

"Was soll DAS denn heissen, EH?! Willst du den GROSSEN, DEN EINZIGARTIGEN, DEN UNSTERBLICHEN, UNVERGLEICHLICHEN GEBIETER DES FEUERS, DEN-"
 

"Halt den Rand, Mika-chan. Wen willst du damit eigentlich beeindrucken?"
 

"KOMM MIR NICHT SO!!!"
 

"Sei ruhig und gib mir endlich Feuer..."
 

"Pah..." Mit einem Fingerschnippen entzündete Michael die Zigarette des Windengels.
 

Es war fast, als wäre nichts geschehen.
 


 

~ Ende ~
 


 

Nachwort: Ich glaube, ich hatte von Anfang an (wenn auch nur unbewusst) die Absicht, die beiden wieder auseinander zu bringen. Dabei sind sie so ein süsses Paar ;__;

Aber ob sie je dauerhaft zusammenbleiben können...?
 

Vielleicht. Irgendwann.
 

Was bedeutet Zeit schon für einen Engel...
 


 

~*~*~

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Kommentare zu dieser Fanfic (35)
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Von:  feuerregen
2007-06-16T21:33:32+00:00 16.06.2007 23:33
*g*
ich mag die streitereien von den beiden! ^^
und das pairing! xD
das ist die erste ff, die ich über die beiden lese......leider!
kommt auf jeden fall... nein, stopp! ...IST schon in meinen favos! als die zweite as-story überhaupt! ;D

lg, feuerregen
Von: abgemeldet
2005-08-19T12:57:27+00:00 19.08.2005 14:57
T-T traurig... aber schön
Von: abgemeldet
2003-12-10T13:03:54+00:00 10.12.2003 14:03
die ff is voll schön aber ich hab nich so ganz verstanden wer das sein sollte an den mika immer denkt sein bruder luzifel?naja schade dass sie nich zusammen gekommen sind (michael-raphael)war trotzdem voll *kawai*
Von:  Miisha
2003-03-09T00:19:40+00:00 09.03.2003 01:19
Diese FF ist einfach unbeschreiblich schön!
Ganz besonders hat mir gefallen, dass du Mika-chan und Raphael so rübergebracht hast, wie sie sich auch "normalerweise" verhalten würden. Ohne Sätze, die sie eh niemals sagen würden! Das fand ich wirklich gut!!!
Bei der ganzen Geschichte hat mir die Stelle, wo Mika-chan sich im Bad mit der Scherbe verletzt mit am besten gefallen! ^_^
Schreib' auch weiterhin so schöne FFs und vorallem,........ lass' uns daran teilhaben!!
Von: abgemeldet
2002-12-25T20:40:28+00:00 25.12.2002 21:40
Ich kann mich den meinung nur anschliessenDie story is super geschrieben, ich war total mitgerissen und hab se gleich ma ausgeduckt und meiner freundin untergejubelt und die sah die sache nich anders als ich^ ^Du hast echt talent mach weiter so!!*sich schon auf die nächsten fanfics freu*
Von:  Andromeda
2002-10-28T17:19:40+00:00 28.10.2002 18:19
also ich finde diese fanfic so genial. raphie-kun und mika-chan sind ein absolut cooles pärchen und ein happy end hätte wirklich nicht dazugepasst. ich finde deinen schreibstil richtig cool, hoffe, dass du auch weiterhin so tolle fics schreibst. echt, ich bin richtig gerührt vom ende *mittaschentuchtränenwegwisch*.
(sorry, der kommentar kommt ein bisschen später, aber ich habe erst kürzlich einen eigenen internetzugang bekommen...)
bye und schreib schön weiter *ggggg*
Von: abgemeldet
2002-10-15T21:39:13+00:00 15.10.2002 23:39
Ächem.... Ich weiß gar nicht ob ich dir schon mal einen Kommentar geschreibselt habe, aber ich find die Story echt süß. Ist zwar schade, dass Mika und Raphael nicht glücklich werden, aber wie alle anderen hier bin ich der Meinung, dass ein Happy-end hier einfach nicht passt. Du schreibst wirklich super.
Und sorry, dass der Kommi ein bisschen spät kommt. (bisschen ist gut *gg*)
Von:  junochan
2002-06-13T21:12:44+00:00 13.06.2002 23:12
@DarkBulma: Errr.... ich habe die Geschichte schon längst fertig geschrieben o.O, Die Teile 2 bis 7 findest du auch hier bei animexx!
Von: abgemeldet
2002-06-13T19:17:58+00:00 13.06.2002 21:17
Schreib weiter! Hab schon ewig lang auf ne Geschichte mit mika gewartet^^
Von: abgemeldet
2002-06-01T21:33:51+00:00 01.06.2002 23:33
*tränenwegwisch* Meine Güte, so eine süße FF hab ich schon ewig nicht mehr gelesen... *immernochgerührtbin* Ist echt supertoll geschrieben, die Charaktere genialst getroffen, und die Story echt perfekt! Vor allem der Schluss... Es gibt viel zu wenig FF ohne Happy- end... Und ich muss den anderen auch zustimmen, ein glückliches Ende hätte wirklich nicht reingepasst... *heul* Mach weiter so... *taschentuschholengeh*


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