Zum Inhalt der Seite

Sherlock Holmes - Ein farbenfroher Mord

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Ein Inspektor in Not

Anmerkung des Autors John H. Watson: Folgende Erzählungen finden im Winter 1896 statt, eine Veröffentlichung durch das Strand-Magazine blieb wegen Ablehnung meines Berichts jedoch aus. Nach der Korrespondenz mit dem Anwaltsgehilfen Anthony Ernest Pratt, welcher reges Interesse an meiner Erzählung zu zeigen scheint, besteht die Möglichkeit einer anderen Veröffentlichung durch seine Seite. In welcher Form diese von Statten gehen könnte, kann ich Ihnen zwecks noch mangelnder Antwort noch nicht mitteilen.
 

Obwohl es draußen schneite und die Fenster meiner Praxis fest verschlossen waren um die Kälte auszuschließen, blieb die Anzahl meiner heutigen Patienten beschaulich. Es handelte sich um das Übliche. Erkältungen bis hin zu leichtem Fieber. Keine schweren Fälle, oder gar Aufgaben, die meine Profession als Arzt zu stark gefördert hätten. Die meisten Menschen waren selbst gut versorgt, was Medikamente anging, immerhin kam es zu dieser Jahreszeit immer wieder mal zu etwaigen Erkrankungen. Jene Patienten, die lieber auf Nummer sicher gehen und sich einer Begutachtung meinerseits unterzogen, beäugte ich mit bestem Wissen und Gewissen, konnte sich doch auch ein ernsterer Fall unter die bekannten Symptome gemischt haben.

Nachdem die letzte Patientin, eine bereits etwas ältere Dame meine Praxis verlassen hatte, beschloss auch ich für heute meinen Dienst getan zu haben. Ich räumte alles sorgfältig auf und schloss die Tür hinter mir. Mein Hut würde mich erst einmal vor dem Schneefall schützen, bis es mir gelang die erstbeste Droschke zu erreichen. Der Droschkenfahrer winkte mir bereits zu und war so aufmerksam mir die Tür zu öffnen. Ich eilte ins Innere und nahm meinen Hut ab. Der Fahrer erkundigte sich wohin es gehen sollte und ich teilte ihm die Antwort unverzüglich mit. Die Baker Street 221B.

Ich wies den Fahrer an, direkt vor der Tür zu halten, welchen Wunsch er mir gerne erfüllte. Nachdem ich ihn bezahlt hatte, mit einem kleinen Trinkgeld selbstverständlich, schritt ich schnell Richtung Eingang und steckte meinen Schlüssel ins Schloss.

Im Inneren entledigte ich mich meines Hutes und meines Mantels. Keine Sekunde zu früh, denn Mrs. Hudson erschien vor mir und nahm mir meine Sachen ab.

„Dr. Watson, was ist das nur für ein Wetter? Kommen Sie, ich kümmere mich um Ihre Kleidung und reinige sie.“

Ich war unserer Vermieterin und treuen Seele dankbar und reichte die feuchten Kleider weiter.

Des Weiteren erkundigte ich mich, wie es denn um das Abendessen stand.

„Es ist im Prinzip fertig, doch ich habe auf Sie gewartet. Ich wollte es bereits Mr. Holmes auftischen, doch dieser war wieder zu sehr in seine Experimente vertieft, so dass ich hoffte, Ihre Anwesenheit würde ihn dazu animieren, ein paar Bissen zu sich zu nehmen.“

Ich beschloss Mrs. Hudson zu beruhigen. Ich versicherte ihr, dass ich schon dafür sorgen würde, dass mein Freund auf seine Ernährung achtete. Ich schritt in Richtung seines Labors, als die gute Frau mich darauf hinwies, dass er seine Experimente bereits beendet und sich nun in seinem Arbeitszimmer niedergelassen hatte.

Also stieg ich die Treppe nach oben, klopfte kurz und trat dann ein. Holmes schien über einen Stapel gebeugt und ins Lesen vertieft zu sein. Fest entschlossen ihn nicht zu stören, setzte ich mich auf meinen Stuhl und hielt nach der heutigen Times Ausschau. Gefaltet entdeckte ich sie neben dem Stapel und machte mich daran. Nachdem ich sie durchgeblättert und für nicht sonderlich spannend befunden hatte, machte ich einen Anstoß mich mit Holmes zu unterhalten.

„Sie bilden sich weiter, alter Freund?“, versuchte ich es mit einer belanglosen Frage.

Holmes räusperte sich bevor er zu mir aufsah.

„Das tue ich stets, werter Doktor. Und ich gehe davon aus, dass dies bei Ihnen ebenfalls der Fall ist. Nicht nur über Ihre Profession hinaus.“

Ich bestätigte es ihm, auch wenn meine Weiterbildung sicher nicht in dem Ausmaß erfolgte, der Holmes‘ Standard gerecht wurde.

„Nachweis verschiedenster Flüssigkeiten auf glatten Ebenen?“, hakte ich nach, als ich einen flüchtigen Blick auf den Absatz warf, den Holmes gerade studierte.

Dieser nickte schwach.

„Je nach Oberfläche kann es verschieden schwierig sein, Flüssigkeiten nachzuweisen. Eine chemische Reaktion ist die offensichtlichste Methode, aber eben auch die Aufwendigste. Ein Detektiv kann nicht die ganze Zeit mit einem Koffer verschiedener Chemikalien herumlaufen.“

Ich wies ihn darauf hin, dass auch ein Arzt stets mit einem Koffer Instrumente und Medikamente unterwegs war, doch davon wollte mein Freund nichts hören. Als Mrs. Hudson endlich das Essen auftischte, nahm ich einige große Bissen und schwärmte Holmes vor, wie gelungen die Mahlzeit heute doch wieder war. Den Wink verstanden, legte er das Buch beiseite und verspeiste hastig das zubereitete Essen.

Er wirkte erleichtert, als er endlich fertig war und sich wieder seinen Studien widmen konnte. Dann hielt er jedoch inne und warf einen Blick zum Fenster hinaus. Von meinem Stuhl aus konnte ich nicht erblicken, was ihm ins Auge gestochen war, konnte es mir aber wenige Sekunden später denken. Trotz des Schneesturms draußen vernahm ich das schwere Klopfen an der Tür unserer Wohnung. Und die schnellen Schritte, die sich die Treppe nach oben kämpften.

„Ich hoffe, Sie sind gestärkt, Watson. Wir erhalten gleich einen neuen Klienten.“, wies mich mein Freund darauf hin.

Ich nickte und stellte unsere Teller beiseite. Als es an der Tür zum Arbeitszimmer klopfte, übernahm Holmes das Wort.

„Treten Sie nur ein, werter Inspektor.“

Der Detektiv behielt recht. Nur einen Augenblick später trat ein Mann, noch vollends bekleidet ein. Weißer Schneeriesel zierte seinen Mantel, Hut und selbst den Bart des Mannes. Inspektor Lestrade klopfte ihn sich rasch ab und atmete die warme Luft ein.

„Ein Sauwetter, finden Sie nicht?“, bemühte er sich anzumerken.

Ich nickte.

„Und dennoch haben Sie uns aufgesucht. Er scheint sich demnach um einen Notfall zu handeln.“, nahm ich an.

Holmes lehnte sich in seinem Stuhl zurück.

„Davon ist sicher auszugehen. Warum sollte sich der Inspektor sonst bei diesem Wetter zu uns kämpfen, könnte er doch ruhig an seinem Schreibtisch im Yard sitzen.“

Ich hob die Augenbrauen.

„Ihren Worten ist zu entnehmen, dass Sie beide nicht verabredet waren?“, wollte ich wissen.

Holmes verneinte unverzüglich.

„Sie beziehen sich auf meine Kenntnis, dass es Lestrade war, der vor unserer Tür stand? Nein, aber das war auch offensichtlich. Er sprang sofort aus der Droschke, ohne zu bezahlen, was darauf hindeutet, dass die Fahrt wieder einmal auf die Rechnung von Scotland Yard geht. Nachdem unsere gute Mrs. Hudson ihm geöffnet hatte, ließ sie ihn ohne große Worte bereits zu uns heraufeilen, sie musste mit unserem Besucher also bereits bestens vertraut sein. Mal davon abgesehen, dass ich Ihre Gangart und den Klang Ihrer Schritte inzwischen im Schlaf identifizieren könnte.“, stellte der Detektiv klar.

„Ja, richtig. Ihre Haushälterin war in der Tat so nett, mich gleich zu Ihnen vorzulassen. Und… ich sehe Sie haben gerade gespeist? Es ist nicht zufällig etwas übrig? Wie Sie schon richtig bemerkten, bin ich durch das Schneegestöber und…“

Holmes unterbrach ihn unsanft.

„Inspektor, Sie sind offensichtlich in Eile. Wollen Sie uns nicht erklären worin das Problem besteht?“, stieß er ihn auf vollendete Tatsachen, dass nichts mehr von unserem Abendessen übrig war.

Lestrade nickte mehrfach und schritt zu uns.

„Der Begriff Notfall trifft es sehr gut. Wir haben einen Mord, Mr. Holmes!“

Von keinem anderen Sachverhalt schien mein Freund ausgegangen zu sein. Wegen einer Bagatelle würde der Inspektor kaum unter solchen Umständen zu uns eilen.

„Gut, setzen Sie mich über den Fall in Kenntnis. Und Inspektor, ich belehre Sie wie jedes Mal, chronologisch und detailreich zu berichten.“

Lestrade nickte und begann von der Tat zu erzählen.

„Bei dem Mordschauplatz handelt es sich um Tudor Hall. Ich gehe davon aus, Sie haben bereits einmal von Graf Eutin gehört?“

Holmes schwieg, doch ich griff den Faden auf.

„Ich kann mich irren, doch ist dieser Graf nicht ein großer Name in der Metallbau-Industrie?“

Lestrade bestätigte es mir sofort.

„Ja, eine wirtschaftliche Größe und ausgerechnet er wurde Opfer eines feigen Mordanschlags! Sie können sich vorstellen wie aufgeregt und besorgt meine Vorgesetzten sind.“, fügte der Inspektor an.

Ich konnte es sehr wohl und Holmes natürlich auch.

„Und bei einem solchen Druck brauchen Sie natürlich meine Hilfe.“

Lestrade nickte.

„Ja, Sie würden mir einen sehr großen Gefallen tun. Ich weiß, die Tageszeit ist nicht die Beste und auch das Wetter lässt zu wünschen übrig. Aber ich würde mich sehr freuen, wenn Sie mich nach Tudor Hall begleiten würden. Solange die Spuren noch frisch und die Zeugen keine Erinnerungslücken aufweisen, versteht sich.“

Der Detektiv überlegte kurz, sagte dann aber zu. Ein kurzer Blick in meine Richtung reichte. Ich sagte ihm natürlich zu, ihn zu begleiten, immerhin hatte mich Mrs. Hudsons Abendessen gestärkt.

„Also gut, Inspektor. Sie können auf meine Hilfe zählen.“

Tudor Hall

Natürlich hatten wir im warmen Inneren gewartet bis Lestrade eine Droschke organisiert hatte und wir in dicker Kleidung aus dem Haus traten. Die Fahrt begann und der Inspektor begann damit uns mit den Details zu versorgen. Demnach war der Graf während einer Abendgesellschaft plötzlich verschwunden. Während noch diskutiert wurde, ob man nun nach dem Gastgeber suchen sollte, wurde seine Leiche bereits von einem der Gäste entdeckt.

„Wie ist er gestorben?“, wollte Holmes wissen.

Lestrade zuckte nur mit den Schultern.

„Da… sind wir uns ehrlich gesagt noch nicht ganz sicher.“, gestand er.

Der Detektiv verwies auf mich.

„Kein Problem, der werte Doktor wird uns sicher Aufschluss darüber geben.“

Ich versprach mich nützlich zu machen und erfragte noch weitere Details über den Grafen. Wir wussten nun, wie er sein Vermögen angehäuft hatte, jedoch fehlten uns Angaben zu seiner Person. Lestrade verriet uns, dass er bereits um die 60 war, an Ruhestand jedoch keinen Gedanken verschwendete. Er residierte in Tudor Hall, das in der Grafschaft Mayfields lag, ein prächtiges Anwesen, wie es der Inspektor beschrieb. Zudem liebte es der Graf Feste zu veranstalten und Freunde einzuladen.

„Und während dieser Leidenschaft musste er sein Leben lassen.“, murmelte ich.

Lestrade bejahte und die Droschke kam wenig später zum Stehen.

Tudor Hall war ein großes Gebäude, das hoch in den Himmel ragte. Es mochte an der vorangegangenen Abendstunde liegen, doch die dunklen Mauern starrten uns wie ein schwarzes Monstrum entgegnen.

Wir stiegen aus und mussten feststellen, dass auch hier das Schneegestöber gewütet hatte. Darum eilten wir mit schnellen Schritten um Eingang. Zwei Constables waren davor postiert und ließen uns unverzüglich ein, als sie das Gesicht ihres Vorgesetzten erkannten. In der Eingangshalle verschafften wir uns schnell einen Überblick. Lestrade bat uns ihm zu folgen und wir stiegen nach ihm eine hohe Treppe hinauf. Oben angekommen standen wir bereits mitten im Geschehen. Ein weiterer Constable, direkt vor einer massiven Holztür postiert. Im Gang davor zwei Männer mit weißen Kitteln. Ich erkannte den Rechtsmediziner wieder, den wir bereits bei einigen anderen Fällen getroffen hatten, mitsamt eines Assistenten. Sie waren über ein großes Leinentuch gebeugt, unter dessen sich nur eines befinden konnte.

Lestrade gab uns ein Zeichen und wir schritten auf die Männer zu.

„Dr. Orchid, Sie müssen die Leiche gleich wieder freilegen. Mr. Holmes ist eingetroffen. Und Dr. Watson möchte sicherlich ebenfalls einen fachmännischen Blick darauf werfen.“

Der Leichenbeschauer sah zu uns hoch und nickte.

„Natürlich. Dann wird der Abtransport noch etwas warten müssen.“

Zusammen mit seinem Assistenten entfernte er das Tuch und die Leiche eines älteren Mannes kam zum Vorschein. Seine Augen waren geschlossen, Gesicht und Anzug voller Blut.

Holmes ging sofort in die Knie und verschaffte sich einen ersten Eindruck.

Ich wollte ihm in nichts nachstehen und trat ebenfalls zu dem Körper. Ich musterte ihn mehrfach und brummte unsicher.

„Dieser Mann scheint mehrere Verletzungen aufzuweisen. Auf den ersten Blick kann ich keine definitive Todesursache nennen.“, musste ich gestehen.

Mein Kollege pflichtete mir bei, ihm schien es erst nicht anders ergangen zu sein. Der Graf lag mit ausgestreckten Armen vor uns und Holmes untersuchte dessen Hände.

„Schürfabdrücke. Von einem Seil, oder ähnlichem.“, meinte er und ich konnte ihm anhand der Abdrücke nicht widersprechen.

„Jemand könnte den Grafen gefesselt haben. Möglicherweise ein Einbrecher. Doch das Opfer befreite sich und der Dieb musste ihn beseitigen.“, spekulierte ich.

Holmes ging nicht darauf ein, sondern untersuchte die Unterarme.

„Eine Schnittverletzung. Ein breiter Schnitt, direkt oberhalb der Hand.“

Auch dieser fiel mir auf.

„Aber keinesfalls tödlich“, stellte ich fest. Die Blutung hatte bereits gestoppt, ich konnte also nicht auf Anhieb sagen, wie fatal sie wirklich gewesen war.

Mein Freund inspizierte Kleidung und Oberkörper der Leiche.

„Überall Blutstropfen, aber nicht so viele wie an seinem Kopf. Ich gehe davon aus, dass er mit einem schweren Gegenstand geschlagen wurde, dafür spricht das viele Blut an seinem Hinterkopf.“

Ich pflichtete ihm bei. Dabei konnte es sich definitiv um die Todesursache handeln.

„Ein weiteres Detail kann ich Ihnen nennen. Bei dem Fundort handelt es sich definitiv nicht um den Tatort. Das Opfer zieht eine Spur von Blutstropfen hinter sich her, die im Gang entlanglaufen.“, teile Holmes mit.

Ich und der Inspektor mussten ihm rechtgeben. Vermutlich war das Opfer noch eine Weile getorkelt, bevor es an dieser Stelle zum erliegen kam.

„Gut, dann folgen wir einfach der Spur.“, schlug ich vor.

Doch Holmes hob die Hand.

„Eines nach dem anderen. Sie erwähnten Zeugen, Inspektor?“

Lestrade nickte und zeigte auf die massive Holztür.

„Ja, es handelt sich um die Gäste des heutigen Abends. Es sind sechs an der Zahl. Ich habe sie alle im Salon versammelt, sie sind verständlicherweise sehr aufgewühlt.“

Mein Freund nickte.

„Gut, dann beginnen wir am besten gleich mit den Befragungen, bevor Details verschwinden oder jemand Zeit hat, sich eine Geschichte zu überlegen.“, stand für ihn fest.

Inspektor Lestrade stimmte ihm zu und gemeinsam betreten wir den Salon. Kaum waren wir eingetreten erhoben sich bereits mehrere Gestalten und musterten uns prüfend. Wie Lestrade erwähnte, waren es sechs Personen, drei Männer und drei Frauen. Sie wirkten alle mitgenommen, immerhin hatten sie erst vor kurzem die Leiche ihres Freundes und Gastgebers entdecken müssen.

„Inspektor! Wie lange wollen Sie uns noch hierbehalten?“

Ein Mann in mustardfarbenen Anzug war vor uns getreten und wirkte geradezu erbost. Sein Gesicht wies strenge Züge auf und seine Haltung gerade, trotz der Anspannung.

„Wir tun hier nur unsere Arbeit, Herr Oberst.“, rechtfertigte sich Lestrade schnell.

Jetzt fiel es mir wie Schuppen von den Augen.

„Sie sind Oberst von Gatow! Stellvertretender Regimentsleiter des Berkshire-Regiments!“, erkannte ich den Mann wieder.

Während meiner Zeit in Afghanistan war ich dem Oberst lediglich einmal begegnet, also er uns darauf vorbereitete, was uns in der heißen Wüste zu erwarte hatte. Sein Patriotismus war beinahe so legendär wie sein Narzissmus.

Ich räusperte mich.

„Dr. John Watson, ehemaliges Mitglied des 66ten Berkshire-Regiments.“, stellte ich meine Person vor.

Der Oberst beließ es bei einem anerkennenden Nicken und musterte dann meinen Begleiter.

Doch es war Lestrade, welcher vor Vorstellung für ihn und zugleich dem Rest der Anwesenden übernahm.

„Dies hier sind Mr. Sherlock Holmes und Dr. John Watson. Ich habe sie beratend zur Ermittlung hinzugezogen um für eine schnelle Aufklärung zu garantieren.“, erklärte er.

Eine Frau in blauem, mit Federn verzierten Kleid trat näher.

„Sie sind doch dieser Meisterdetektiv, nicht wahr? Mit Ihrer Anwesenheit fühle ich mich in der Tat erleichtert.“

Holmes verbeugte sich leicht.

„Ich werde mein Möglichstes tun, Mrs…“, begann er und wartete darauf, dass sich die Frau selbst vorstellte.

Diese folgte sogleich.

„Peacock. Ich bin… war eine Freundin des guten Grafen. Es ist schrecklich, was mit ihm geschehen ist.“

Ich konnte nicht sagen, ob ihr Ihr Auftreten eher als kokett oder mehr als verschlagen einordnen sollte.

Ich dachte an den stark mitgenommenen Leichnam, der inzwischen sicher dabei war, abtransportiert zu werden.

„Haben Sie ihn gefunden, Mrs. Peacock?“, hakte der Detektiv nach.

Anstatt zu antworten, setzte sich die Frau neben ihr in Bewegung. Sie war wesentlich jünger und wirkte in ihrem roten Abendkleid recht attraktiv.

„Nein, das war ich. Nachdem sich der Graf Zeit mit seiner Rückkehr ließ, trat ich auf den Gang hinaus und fand ihn. Er… war voller Blut.“, erzählte sie entsetzt.

Ich versuchte sie zu beruhigen.

„Schon gut. Der Anblick muss schrecklich für Sie gewesen sein, Ms…“

„Scarlett. Gloria Scarlett.“, nannte sie uns ihren Namen.

Ich musste zugeben, dass das junge Fräulein eine wahre Schönheit war und trotz ihres Alters bestimmt wusste, wie man Männer für sich einnahm.

Holmes wollte wissen, ob der Graf zu jenem Zeitpunkt noch lebte, doch das Fräulein verneinte.

„Nein, ich wollte erst einen Arzt rufen, doch der Professor meinte, es wäre dafür zu spät.“

Bevor wir nachfragen konnten, was sie meinte, meldete sich ein Mann zu Wort.

„Damit meint Sie mich. Professor Plum, mein Name. Ich war ebenfalls ein Freund des werten Grafen.“

Holmes und ich musterten auch ihn. Ein Auftreten war als kühn zu beschreiben, aber Aufmachung hingegen eher als exzentrisch.

„Und… Sie sind Arzt? Dass Sie den Tod des Mannes so einfach feststellen konnten?“, hakte ich nach.

Der Mann verneinte.

„Nein, ich besitze medizinische Kenntnisse, bin aber in erster Hinsicht Biologe. Jedoch… hat das mehr als gereicht um sagen zu können, dass dem armen Mann nicht mehr zu helfen war. Das Einzige das blieb, war, dass der Reverend für seine arme Seele betete und wir die Polizei alarmierten.“, entgegnete er.

Der Mann neben ihm nickte.

„Reverend Green. Ich war nicht im Stande mehr für meinen Freund zu tun.“, klang er eher zurückhaltend und kleinlaut.

Holmes trat vor die Gruppe.

„Und Sie haben die Leiche nicht bewegt?“, wollte er wissen.

Empört verneinte jeder von Ihnen.

„Mrs. White, die Haushälterin wollte ihm die Hand halten, doch ich hielt sie davon ab. Das hätte der Polizei die Arbeit erschwert, Spuren zu finden.“, verriet der Oberst und wies auf eine ältere Dame mit zitternden Händen.

„Ich… habe noch nie so etwas Schreckliches gesehen.“, schwang Angst in ihrer Stimme mit.

Der Oberst berichtete, dass er die übrigen Gäste anwies im Haus zu warten, während er selbst zur nächsten Polizeistation eilte.

Ich hob eine Augenbraue.

„Was war denn mit dem anderen Personal? Konnte der Butler diese Aufgabe nicht erledigen? Und was war mit dem Kutscher?“

Es war der Reverend, der uns informierte, dass der Graf kaum Personal während seiner Feiern duldete.

„Der Kutscher und der Butler haben an diesen Abenden frei. Einzig die Haushälterin und Köchin Mrs. White befindet sich im Haus, um Abendessen und Wein aufzutischen.“

Der Detektiv verstand.

„Mit anderen Worten, außer dem Grafen befanden sich nur Sie sechs in Tudor Hall. Das ist doch richtig, oder?“

Entsetzte Blickte folgen.

„Sie… wollen doch nicht andeuten, dass einer von uns den Grafen getötet hat, oder?“, fragte Mrs. Peacock scharf.

Ich versuchte die Situation schnell zu entschärfen.

„Das hat mein Freund damit nicht gesagt. Es könnte genauso gut ein Eindringling gewesen sein. Scheinbar wurde Ihr Freund vor seinem Tod gefesselt.“, verriet ich. Erntete aber nur einen strafenden Blick von Holmes.

Ich bereute es sofort, Ermittlungsergebnisse weitergegeben zu haben. Es war der Reverend, der sich nun räusperte.

„Also… nein, er wurde nicht gefesselt. Die Spuren des Seils hat er sich selbst zugezogen. Genau wie ich.“, sagte er und streckte uns seine Hände entgegen.

Tatsächlich. Darauf konnten wir die dieselben Abdrücke feststellen, wie bereits an den Händen des Grafen.

„Das… müssen Sie uns erklären.“, bat ich.

Auch Holmes und der Inspektor erwarteten eine Antwort.

Doch es war Professor Plum, welcher dies übernahm.

„Der Graf kam plötzlich in den Salon gestürmt, das Seil in der Hand. Er erzählte uns, dass die Tür zum Wintergarten kaputt sei. Sie ließe sich nicht mehr schließen und das Schneegestöber wurde ungeniert eindringen. Er wollte die Tür mit dem Seil verschließen und brauchte Hilfe. Es war schließlich der Reverend, der ihm zur Hand ging.“

Dieser bestätigte es.

„Und da es so schnell gehen musste, verzichteten wir darauf, uns Handschuhe zu suchen.“, fügte er hinzu.

Holmes nickte verstehend.

„Was ist danach geschehen?“

Mrs. White hielt sich die Oberarme fest umklammert.

„Der Graf… erwähnte plötzlich, dass er etwas dringendes in seinem Arbeitszimmer zu erledigen habe. Er bat uns, uns eine halbe Stunde selbst zu beschäftigen.“, sprach sie.

„Und das haben Sie getan?“, wollte ich wissen.

Alle im Salon nickten.

„Ja, wir haben das respektiert und uns in der Zeit selbst beschäftigt. Als wir in den Salon zurückkehrten, Graf Eutin aber nicht, begannen wir, uns Sorgen zu machen. Wie erwähnt, ging Miss Scarlett auf den Gang hinaus und fand den leblosen Körper.“, berichtete der Oberst.

Holmes schwieg einen Moment, dann fuhr er fort.

„Und darf ich fragen, wo jeder einzelne von Ihnen war, während der Graf beschäftigt war?“

Die Frage nach den Alibis der Anwesenden ließ sich nun nicht weiter aufschieben. Hätte Holmes es nicht angestoßen, wäre Lestrade damit vorgeprescht. Es war der Oberst, der den Anfang machte.

„Ich begab mich ins Billardzimmer um die Zeit totzuschlagen. Ich war allerdings alleine dort, um Ihrer nächsten Frage zuvorzukommen.“

Mein Freund nickte dankend und widmete sich den anderen Gästen.

„Ich ging in das Musikzimmer um etwas auf dem Klavier zu spielen. Und nein, mich hat niemand begleitet. Doch da mein Spiel im ganzen Haus zu hören war, würde ich sagen, ich habe ein recht gutes Alibi.“, sagte Miss Scarlett.

Der Reverend bestätigte es.

„Ja, wir konnten während der ganzen Zeit ihrer Musik lauschen. Sie ist wirklich unglaublich auf dem Klavier.“

Wir sahen ihn an, doch er brauchte eine Weile um zu verstehen.

„Achso! Ich bin zurück in den Wintergarten. Ich wollte überprüfen, ob das Seil auch hält.“

Ich brummte unsicher.

„Etwa die ganze Zeit?“, fragte ich skeptisch.

Doch der Reverend nickte.

„Ja, ich blieb gleich dort um dem Schneegestöber zu lauschen. Mir fiel nichts Besseres ein, was ich in dieser Zeit hätte tun können.“, gestand er.

Holmes blickte nun zum Professor.

„Ich habe die Bibliothek aufgesucht. Das tue ich häufig, wenn ich hier zu Gast bin. Der Graf besitzt eine beeindruckende Sammlung. Und nein, niemand war bei mir, doch ich kann Ihnen die Bücher zeigen, die ich gelesen habe.“, erzählte er.

Nun war Mrs. White an der Reihe, welcher wir aber eine geeignete Schonzeit zugestanden.

„Ich… bin noch einmal ins Speisezimmer um dort das Geschirr abzuräumen. Doch dann verschob ich dies auf später um noch etwas Wein zu trinken. Und… noch einen Happen zu essen. Aber ich war die Einzige am Tisch.“, verriet sie.

Somit war nur noch Mrs. Peacock übrig.

„Ich bin die ganze Zeit über im Salon geblieben, während die anderen sich beschäftigt haben. Ich habe in aller Ruhe mein Glas ausgetrunken, das ich aus dem Speisezimmer mitgenommen habe.“

Mit diesen Aussagen gaben wir uns erst einmal zufrieden. Wir wiesen die Gäste an, sich noch etwas zu gedulden. Widerwillig setzten sie sich wieder, während ein Constable sie im Auge behielt.

Viele Tatwaffen

Zusammen mit Holmes und Lestrade verließ ich das Zimmer wieder.

„Wie es scheint, scheinen alle Alibis bis auf das von Miss Scarlett sehr wackelig zu sein.“, bemerkte der Inspektor an.

Ich hingegen war mir da nicht so sicher.

„Es könnte genauso gut ein Einbrecher gewesen sein. Dass der Graf das Seil zum Fixieren der Tür benötigte, schließt dies keineswegs aus. Dieser könnte die Tür des Wintergartens aufgebrochen und sich so Zutritt zum Gebäude verschafft haben.“, grübelte ich.

Mein Freund tat diese Idee ab.

„Mitten im tiefsten Winter? Während eines Schneegestöbers klettert er die Balustrade zum Wintergarten hinauf, bricht die Tür auf und möchte ein Haus ausrauben, in dem gerade eine Feier mit sieben Personen stattfindet? Ein sehr verzweifelter Einbrecher.“

Ich ärgerte mich, wieder einmal nichts auf Holmes‘ Argumentation erwidern zu können. Draußen im Gang stellten wir fest, dass die Leiche fortgeschafft und vermutlich gerade in die Kutsche des Leichenbeschauers geladen wurde.

„Wenn wir den Tatort kennen, wissen wir definitiv genaueres.“, stellte Holmes klar und verwies erneut auf die Bluttropfen. Zu dritt folgten wir der Spur und kamen zum Stehen.

„Holmes, sehen Sie. Die Tropfen teilen sich auf.“, zeigte ich auf das Offensichtliche.

Zum ersten Mal an diesem Abend bemerkte ich Irritation im Gesicht meines Freundes.

„Das haben Sie richtig erkannt. Eine Spur führt in diesen Raum, während die andere weiter den Gang entlangführt. Seltsam.“

Da wir uns für einen Weg entscheiden mussten, öffnete wir die Tür vor uns. Kurz darauf standen wir in der Küche des Gebäudes. Holmes ließ seinen Blick schweifen.

„Sehen Sie, Holmes! Hier muss der Graf angegriffen worden sein!“, zeigte ich auf die Verwüstung, die uns im hinteren Teil der Küche erwartete. Mehrere Gegenstände lagen auf dem Boden verstreut. Löffel, Gabeln und sogar eine Rohrzange. Inspektor Lestrade fluchte, als er in die Scherben einer Weinflasche trat. Der Inhalt hatte sich über den Boden ergossen.

Der Detektiv begutachtete die Rohrzange nun genauer.

„Sehen Sie! Da ist Blut an dem Gegenstand. Wir haben die Tatwaffe gefunden!“, rief ich auf.

Holmes hingegen war nicht so schnell zu beeindrucken.

„Da muss ich Sie enttäuschen, guter Freund. Auf der Rohrzange befinden sich ebenfalls nur geringe Spuren von Blut. Und auch nur an der Halterung. Der Zangenteil, mit dem man jemanden am ehesten den Schädel einschlagen könnte, ist frei von Blut.“, berichtigte er mich.

Ich räusperte mich.

„Dann… eben mit der Weinflasche! Sie war bestimmt schwer.“, unternahm ich einen erneuten Versuch.

Diesmal war es Lestrade, der mich entmutigte.

„Eher nicht, Doktor. Dann hätten wir Spuren daran an den Haaren des Opfers finden müssen. Besonders dieser Pflaumenwein hier ist klebrig, meine Frau wird mir danken, wenn sie meine Schuhe reinigt.“

Ich gab fürs Erste auf.

Holmes warf noch einen Blick in die Spüle und begutachtete ein feuchtes Handtuch. Dann schien er fertig zu sein und so folgten wir der zweiten Blutspur. Sie führte den Gang entlang, direkt zu einer Tür an dessen Ende.

Lestrade öffnete und wenig später fanden wir uns in einem Raum wieder, bei dem es sich um das Arbeitszimmer handeln musste. Ein Sessel war umgeworfen, ansonsten zeigten sich keine Anzeichen eines Kampfes. Kein Vergleich zu dem Chaos in der Küche.

„Holmes, sehen Sie!“, rief Lestrade überrascht und zeigte auf einen Gegenstand, der kaum sichtbar unter dem Stuhl lag. Entsetzt stellte ich fest, dass es sich um einen Revolver handelte.

„Das… muss die Tatwaffe sein! Damit schoss man ihm in den Hinterkopf!“, klang ich euphorischer als beabsichtigt.

Holmes warf mir einen skeptischen Blick zu.

„Ich bin sicher Ihr Kollege hätte in diesem Fall eine Kugel aus dem Schädel des Opfers geholt.“, sagte er und inspizierte die Waffe.

Er zeigte uns den Lauf, alle Kugeln waren noch darin. Ich ärgerte mich erneut, dass ich zu vorschnell gewesen war. Lestrade fand in einer offenen Schublade eine Schachtel, in welcher sich der Revolver gefunden haben musste.

„Er scheint dem Grafen gehört zu haben. Aber wieso hat er ihn aus der Schachtel genommen?“

Ich wollte erneut anführen, dass er vielleicht einen Einbrecher gehört hatte, verkniff es mir diesmal aber. Holmes hatte den Revolver hochgehoben und legte ihn dann auf den Schreibtisch.

„Dies hier ist ebenfalls nicht der Tatort.“, sinnierte er.

Ich konnte ihm jedoch nicht folgen.

„Aber die Blutspur führt genauso hierher!“, entgegnete ich.

Mein Freund verzog leicht die Lippen.

„Aber sehen Sie sich um. Bis auf den umgekippten Stuhl lassen sich hier kaum Blutspuren finden. Es sind sogar weniger Tropfen als draußen auf dem Gang.“, erklärte er.

Nach einigem Umsehen musste ich ihm zustimmen.

„Also… doch die Küche? Dann wurde er in der Küche angegriffen, torkelte zum Arbeitszimmer und holte sich seinen Revolver um sich verteidigen zu können.“, mutmaßte ich.

Holmes ließ sich davon schwer überzeugen.

„Und dann lässt er den Revolver zurück und torkelt in seinem Zustand zurück zum Salon? Warum sollte er diesen nicht gleich aufgesucht haben? Die Küche ist nicht so weit davon entfernt.“

Ich wollte etwas erwidern, musste mir aber eingestehen, ratlos zu sein.

„Wir können uns also nicht sicher sein was der Tatort ist. Also… was tun wir jetzt?“, wollte der Inspektor erfahren.

Holmes überlegte kurz und setzte sich dann in Bewegung.

„Wir überprüfen die Räume, in welchen die Gäste angeblich verweilten.“, hatte er sich entschieden.

Also folgten wir ihm. Der erste Raum in dem wir kamen, schien das Musikzimmer zu sein. Hier hatte Miss Scarlett auf dem Klavier gespielt, während die übrigen Gäste überall im Haus ihrer Musik lauschen konnten. Das Zimmer war sehr sauber, dennoch warf Holmes einen genaueren Blick auf das Klavier.

Dann ein unerwarteter Fluch seitens des Inspektors.

„Mist. Ich bin beinahe über etwas gestolpert.“, beschwerte er sich und ich sah zu Boden.

Tatsächlich. Mitten im Raum lag ein Gegenstand, der sich erst bei weiterem Hinsehen als Heizungsrohr entpuppte.

„Wieso lässt man sowas einfach liegen? Ist ja lebensgefährlich.“, klagte Lestrade immer noch.

Ich warf einen genaueren Blick darauf, doch es war sauber. Keinerlei Anzeichen von Blut ließen sich daran feststellen. Es käme wohl eher nicht als Tatwaffe in Frage.

Holmes beugte sich darüber und ich nahm ein leichtes Schmunzeln wahr.

„Wir sind hier fertig.“, sagte er und wir verließen das Musikzimmer.

Der nächste Raum, der sich vor uns auftat, war die Bibliothek. Sie war eher beengt, doch irgendwie fanden wir uns zurecht. Hier hatte Professor Plum gelesen, begeistert von der Auswahl an Büchern, welche der Graf besaß. Im hinteren Teil stießen wir auf eine umgekippte Stehleiter. Daneben ein Kerzenleuchter.

„Was meinen Sie? Sind das Kampfspuren?“, wollte Lestrade wissen.

Ich verneinte etwas zögerlich.

„Eher nicht. Die Stehleiter benötigt man um an die höheren Regale zu kommen. Und den Kerzenleuchter um sich Licht zu verschaffen. Immerhin gibt es hier drin keine Fenster. Vermutlich hat er sich nur durch den Schrei der armen Miss Scarlett erschrocken und ließ daraufhin den Kerzenleuchter fallen. Und die Trittleiter stellte er nicht zurück um möglichst schnell wieder bei den anderen zu sein.“, merkte ich an.

Da wir auch keinerlei Blutspuren feststellen konnten, zogen wir wieder von Dannen.

Als nächstes betraten wir das Speisezimmer. Es war geräumiger als die anderen Zimmer. Hier hatten die Gäste zusammen mit ihrem Gastgeber gespeist, bevor das Unglück geschah. Und hier war Mrs. White zurückgekehrt um sich noch etwas zu genehmigen. Dies ließ sich im Nachhinein nicht mehr überprüfen, da alle Teller noch an ihrem Platz standen. Immerhin war das restliche Personal bis auf sie fortgeschickt worden. Holmes war vor einem Schrank zum Stehen gekommen.

„Interessant, hier drin hat sich das Seil befunden, das Graf Eutin benötigte, um die Tür zum Wintergarten zu fixieren.“, bemerkte er.

Ich nickte nur, immerhin half uns das nicht weiter. Wir hatten bereits festgestellt, dass es sich dabei nicht um die Tatwaffe handelte. Der Graf wurde immerhin erschlagen. Nun schien etwas anderes Holmes‘ Aufmerksamkeit geweckt zu haben.

„Sehen Sie sich das an. Meinen Sie nicht auch, dass es sich hierbei um ein Schloss handelt?“, wollte er von uns wissen.

Lestrade und ich inspizierten die Stelle und konnten tatsächlich ein Türschloss ausmachen. Holmes überprüfte die Stelle an der Wand und fand mehrere Rillen.

„Höchst interessant. Hierbei handelt es sich um eine Verbindungstür. Aufgrund der Farbe ist sie aber kaum zu sehen.“

Mir wurde klar, worauf mein Freund hinauswollte. Mrs. White konnte das Speisezimmer so verlassen haben. Vielleicht sogar ungesehen.

„Aber wohin führt sie?“, wollte der Inspektor wissen.

Holmes‘ Unternehmungen die Tür zu öffnen verliefen ins Leere. Scheinbar war es ohne Schlüssel nicht möglich sie aufzubekommen. Uns blieb nichts anderes übrig als den Raum zu verlassen und dem Gang zu folgen. Schließlich fanden wir uns erneut in der Küche wieder. Holmes öffnete die Tür zum Kühlraum und konnte dort dieselben Rillen feststellen wie im Speisezimmer. Dieses war also mit der Küche verbunden. Es ergab Sinn, dass Küche und Speisesaal verbunden waren, um so ein rasches Servieren der Speisen zu garantieren.

„Dann… könnte Mrs. White so die Küche betreten und den Grafen hier erschlagen haben!“, sprudelte es aus mir heraus.

Holmes war aber noch nicht davon überzeugt. Er erinnerte mich an den Schlüssel, der benötigt wurde um die Tür zu öffnen. Mrs. White hätte als einfacher Gast sicher keinen Zugriff darauf gehabt. Wir beließen es erst mal dabei und schritten zum nächsten Raum. Dabei handelte es sich um das Billardzimmer, in dem Oberst von Gatow seine Zeit totschlug. Es war von den Vorhängen abgedunkelt und roch leicht modrig. Ich erblickte den Billardtisch, sowie eine Dartscheibe, Brettspiele und anderes. Die Kugeln waren nicht beisammen, sondern über den Tisch verteilt. Dennoch konnte man dies kaum als solides Alibi bezeichnen.

„Holmes! Doktor! Sehen Sie!“, wollte uns Lestrade auf etwas aufmerksam machen. Wir traten an seine Seite und erkannten worauf er hinauswollte. Mitten in der Wand steckte ein Messer. Der Inspektor wollte danach greifen, doch der Detektiv hielt ihn zurück.

„Aber Holmes, wir müssen überprüfen ob sich Blut an der Klinge befindet.“, wand Lestrade ein.

Doch Holmes beäugte lediglich mich.

„Doktor, kann die Wunde am Hinterkopf von einem Messer herrühren?“, erkundigte er sich.

Ich überlegte kurz, musste dann aber verneinen. Von den Spuren her, kam lediglich ein dumpfer Gegenstand in Betracht. Trotz der Klagen Lestrades, ließen wir das Messer vorerst stecken und traten wieder auf den Gang hinaus. Unser nächstes Ziel war der Wintergarten, in dem Reverend Green angeblich dem Schneegestöber lauschte.

Dort angekommen entdeckten wir bereits das Seil, das um die beiden goldenen Klinken gebunden war, die hinaus ins Freie führten. Ich warf einen Blick hinaus, die Terrasse war wirklich schön und es musste angenehm sein, dort zu sitzen, sofern nicht gerade der Schnee tobte. Holmes inspizierte das Seil und dann den Rest des Raumes. Vor einem großen Wandbild verharrte er und untersuchte es länger als alles andere davor.

„Interessant. So etwas hatte ich bereits vermutet.“, murmelte er.

Ich und der Inspektor konnten ihm nicht folgen, doch er beschloss, uns wie stets die Antwort schuldig zu bleiben.

Somit blieb uns nichts übrig als zurück auf den Gang zu treten und zum Fundort der Leiche zurückzukehren. Im Salon, in dem sich Mrs. Peacock angeblich völlig alleine befand, hatten wir ja bereits in Augenschein genommen. Der Detektiv untersuchte noch einmal das Blut auf dem Boden und wand er sich dem Inspektor zu.

„Lestrade, seien Sie so nett und kümmern sich um die Gäste des Abends. Der Doktor leistet Ihnen Gesellschaft. Ich muss noch etwas überprüfen, doch es sollte nicht länger als eine Viertelstunde dauern.“, sagte er und ließ uns einfach stehen.

Lestrade und sich sahen einander an und zuckten nur mit den Schultern. Also erfüllten wir Holmes‘ Wunsch und kehrten zurück in den Salon.

Die Auflösung

Die Ungeduld und Angespanntheit der Gäste waren deutlich zu spüren. Sie flüsterten miteinander und warfen uns immer wieder skeptische Blicke zu. Trauten sie vielleicht nicht zu, den Täter zu überführen, der ihrem Freund das Leben genommen hatte? Lestrade versicherte ihnen, dass Holmes jeden Moment wieder da sein würde und bat zur Ruhe.

Oberst von Gatow sah immer wieder nervös zur Uhr hoch.

„Was für eine Zeitverschwendung! Sie sollten lieber die Umgebung um das Haus absuchen, anstatt uns hier unnötig festzuhalten!“, entgegnete er.

Scheinbar war auch er der Ansicht, dass es sich um einen Einbrecher handeln musste.

Trotz seines sicheren Auftretens, stellte sich der Inspektor ihm entgegen.

„Herr Oberst, erklären Sie mir bitte etwas anderes. In der Wand des Billardzimmer steckt ein Messer. Und Sie haben angegeben, sich dort aufgehalten zu haben.“, konfrontierte er den Mann.

Dieser ließ sich aber keineswegs beeindrucken.

„Mag sein, na und? Ich habe zusätzlich noch etwas Dart gespielt, jedoch wenig erfolgreich. Aus Wut habe ich dann mein Messer geschleudert.“, kam er mit einer Erklärung an.

Der Inspektor wich keinen Millimeter zurück.

„Haben Sie öfter solche Wutausbrüche? Könnte es nicht so sein, dass Sie mit dem Messer auf den Grafen los sind? Immerhin besitzt dieser eine Schnittwunde an der Hand.“, konfrontierte ihn der Polizist.

Ich konnte sehen wie das Gesicht des Oberst rot anlief.

„Was erlauben Sie sich? Sie kleiner Beamter? Ich würde nie einen so ehrenlosen Mord…“

Doch weiter kam er nicht.

Die Person, die ihn kurz darauf unterbrach, war gerade zur Tür hereingekommen.

„Der Mann sagt die Wahrheit, Lestrade.“, pfiff ihn Holmes zurück.

Ich war froh, dass er endlich eingetroffen war, länger hätte sich der Unmut und die Gereiztheit der Anwesenden kaum unterdrücken lassen.

Der Detektiv stellte eine mitgebrachte Tasche auf einen Stuhl und widmete sich dann den Gästen.

„Es freut mich Ihnen mitteilen zu können, dass ich nun den feigen Täter kenne, der den Tod des Grafen zu verschulden hat.“, verkündete er.

Die Gäste tauschten Blicke und Getuschel aus.

„Dann… haben Sie den Einbrecher verhaftet?“, fragte Mrs. Peacock erleichtert.

Mein Freund schüttelte aber den Kopf.

„So jemand existiert nicht. Graf Eutin wurde von einem der Gäste ermordet, den er heute hier zu sich eingeladen hat.“, offenbarte er.

Damit erreichte die Stimmung einen neuen Tiefpunkt.

„Mr. Holmes. Ich hoffe Sie können belegen was Sie da von sich geben.“, sagte der Professor streng.

„Genau! Haben Sie Beweise für Ihre Anschuldigung?“, fragte der Reverend aufgebracht.

Der Inspektor bat die Anwesenden um Ruhe, während Holmes sich vorbereitete das Wort zu ergreifen.

„Ich werde Ihnen erklären, was sich heute hier zugetragen hat. Beginnen wir mit dem Anfang. Der beschädigten Tür des Wintergartens. Und warum der Täter sie aufgebrochen hat. Und zwar nicht, weil er sich Zutritt zum Gebäude verschaffen wollte, sondern sich bereits darin befand. Nein, viel mehr sollte es so aussehen, als hätte sich ein Einbrecher ins Innere geschlichen. Niemand sollte die armen Gäste verdächtigen, denn diese hätten immerhin keinerlei Motiv ihrem Freund zu schaden, ist es nicht so?“

Holmes betonte den letzten Satz streng und anklagend. Ich konnte ihm nicht folgen, was der Zweck dieser Geste sei.

Nach einer kurzen Pause setzte er fort.

„Wussten Sie, dass es im Gebäude allerlei Verbindungstüren gibt? Der Gang ist streng genommen vollkommen obsolet. Fast jedes Zimmer ist von einem anderen aus erreichbar. Durch kaum sichtbare Verbindungstüren.“

Ich musste tief einatmen.

„Holmes! Soll das heißen es gibt noch weitere solcher versteckten Durchgänge, nicht nur jene zur Küche?“

Mein Freund bejahte augenblicklich.

„Ja, ich konnte mich davon überzeugen. Neben der im Speisezimmer, fand ich eine hinter dem Gemälde im Wintergarten. Sie führt ins Billardzimmer. Im Musikzimmer entdeckte ich einen kleinen Schacht hinter dem Klavier, der direkt hier in den Salon zu führen scheint. Und zum Schluss noch eine weitere Tür hinter einem Regal in der Bibliothek, die ins Arbeitszimmer führt. Ich fragte mich, wofür der Graf diese geheimen Durchgänge wohl benötigte? Und die Antwort darauf ist: Um zu lauschen. Und zu beobachten. Oder um einen profaneren Begriff zu verwenden: Um Schmutz auszugraben.“

Ich starrte ihn erschrocken an.

„Reden Sie etwa… von Erpressung?“

Auch der Inspektor schien nun zu begreifen.

„Wen? Wen hat er erpresst?“, stockte ihm der Atem.

Holmes ließ die Verdächtigen nicht aus den Augen.

„Ich vermute alle von Ihnen. Doch nur bei einem… war das Geheimnis groß genug, dass es einen Mord rechtfertigte. Was es nicht so?“. fragte er provokant.

Der Oberst trat nun vor ihn.

„Selbst wenn er jemanden von uns erpresst hat. Dafür haben Sie keine Beweise. Tote plaudern keine Geheimnisse mehr aus.“, sagte er bestimmt.

Doch es war Miss Scarlett, die nun vortrat.

„Ja, es ist wahr. Er hat mich erpresst. Oder wollte es zumindest. Ich habe eine Beziehung mit einem Mann, obwohl meine Eltern eine andere Ehe für mich arrangiert haben. Doch ich habe kein Problem damit, das zu verkünden. Das sagte ich auch dem Grafen so.“

Scheinbar missfiel es den anderen, dass Miss Scarlett diese Tatsache somit indirekt bestätigte. Die anderen schwiegen jedoch.

„Sie müssen darauf nicht antworten. Ihre Geheimnisse sind mir völlig gleich. Bis natürlich das des Mörders, immerhin handelt es sich hierbei um das Motiv. Jenes ich zwar nicht kenne, aber für denjenigen Grund genug war sich heute dem Grafen zu entledigen. Jedoch… kam ihm dieser zuvor. Mittels der Verbindungstür beobachtete er den Täter, was es ihm ermöglichte, sich vorzubereiten. Nach der Sache mit dem Wintergarten wurde ihm bewusst, dass der Täter heute seinen Plan umsetzen würde. Er versuchte erst ein Heizungsrohr zwischen die Halterungen der Tür zu schieben, welches jedoch nicht hielt. Deshalb organisierte er sich das Seil aus dem Speisezimmer und bat Reverend Green darum, ihm beim Fixieren zu helfen. Doch damit war die Gefahr natürlich nicht gebannt, der Täter wartete immer noch auf die richtige Gelegenheit zuzuschlagen. Deshalb entschloss er sich seine Gäste alleine zu lassen und kehrte in sein Arbeitszimmer ein. Dort holte er seinen Revolver hervor um sich schützen zu können. Dann öffnete er eine der Verbindungstüren, zu denen lediglich er einen Schlüssel besaß. Es kam zum Kampf. Der Täter konnte die ursprüngliche Mordmethode nicht mehr verwenden und musste sich eine provisorische Waffe nehmen. Damit schlug er auf das Opfer ein, was es erst bewusstlos werden ließ. Doch das wusste der Täter nicht.“

Die Verdächtigen sahen sich nun einer nach dem anderem an. Keiner fühlte sich mehr sicher in der Umgebung der anderen.

„Aber… er kam wieder zu sich. Wir haben ihn im Gang gefunden!“, wollte Lestrade meinem Freund ins Gedächtnis rufen.

Dieser nickte nur.

„Natürlich. Immerhin durfte der Täter die Leiche nicht so einfach liegen lassen. Würde diese in dem Raum gefunden werden, in dem er sich befand, wäre alles aus gewesen. Also schleppte er den Grafen durch die inzwischen geöffnete Geheimtür zurück ins Arbeitszimmer und ließ auch den Revolver zurück. Dann rannte er mit der Tatwaffe in die Küche und reinigte diese so gut wie möglich. Er kehrte in den Raum zurück und versuchte die restlichen Spuren so gut wie möglich zu verwischen. Immerhin hatte er es inzwischen mit einem improvisierten Mord zu tun. Es blieb ihm nichts übrig als schnell zu den anderen zurückzukehren um sich nicht verdächtig zu machen. Jedoch war der Graf wie erwähnt nicht tot. Er kam wieder zu sich und torkelte aus seinem Arbeitszimmer. Sein Ziel war die Küche, da er fürchtete, es nicht bis zum Salon zu schaffen.“

Soweit war es mir möglich meinem Freund zu folgen.

„Aber was wollte er dort? Brauchte er Wasser um sich zu erfrischen?“, hakte ich nach.

Der Detektiv verneinte sofort.

„Nein, dafür waren seine Verletzungen zu schwerwiegend. Er öffnete einen Schrank und suchte nach einem Gegenstand. Nachdem bereits zahlreiche Gegenstände wie Besteck oder auch eine Rohrzange zu Boden fielen, hatte er ihn endlich gefunden. Dieser sollte dabei helfen, den Täter zu überführen.“, erklärte er.

Ein Raunen ging durch die Gäste. Auch ich und der Inspektor verstanden nicht, wie ein einfacher Gegenstand dabei helfen sollte.

Nun öffnete Holmes die mitgebrachte Tasche und holte jene Weinflasche heraus, in deren Überreste der Inspektor vorhin getreten war.

„Der Wein? Sie wollten jetzt aber nicht andeuten, dass er sich noch einen letzten Drink genehmigen wollte, oder?“, fragte Reverend Green abschätzig.

Holmes überging diese Bemerkung.

„Versetzen Sie sich bitte in seine Lage. Er hatte eine schwere Kopfverletzung davongetragen. Weder war es ihm möglich, einwandfrei zu denken, noch sich zu artikulieren. Schließlich hätte er dann einfach direkt auf den Salon zugehen und den Täter ansprechen, oder zumindest auf ihn zeigen können. Nein, in seinem wirren Zustand überlegte er sich eine andere Methode, um den Namen seines Täters benennen zu können. Also entschied er sich, diesen Pflaumenwein zu benutzen.“, führte er aus.

Nun sah ich mich im Stande endlich eine korrekte Schlussfolgerung auszuführen.

„Plum! Er wollte damit auf den Professor hinweisen!“

Jener zuckte erschrocken zusammen.

Lestrade reagierte sofort.

„Richtig! Sie erwähnten ja, dass das Arbeitszimmer mit der Bibliothek verbunden sei. Und derjenige, der angab dort Bücher zu lesen, war Professor Plum!“

Sämtliche Blicke waren nun auf den Mann gerichtet, der zusehends in Bedrängnis geriet.

„Was… soll denn das für ein Beweis sein? Sie können das unmöglich alles von einem Pflaumenwein ableiten!“, wehrte er sich gegen die Anschuldigung.

Holmes ließ seine Ausflüchte aber nicht zu.

„Wie ich bereits erwähnte, der Graf konnte nicht mehr in komplexen Mustern denken. Er brauchte etwas, womit er seinen Mörder identifizieren konnte. Also stach ihm die Farbe des Weins ins Auge. Überlegen Sie doch. Jedem von Ihnen lässt sich eine Farbe zuordnen. Der Oberst trägt stets einen mustardfarbenen Anzug. Das Kleid von Mrs. Peacock ist genauso stechend Blau wie das Tier, das ihr seinen Namen verleiht. Genauso verhält es sich mit den Namen der anderen Gäste. In seinem wirren Zustand fand der Graf, dass dies die geeignete Methode war um zu kommunizieren. Noch dazu ist die Verbindungstür zwischen Arbeitszimmer und Bibliothek die Einzige, die unverschlossen ist. Ein weiteres Indiz auf den Tathergang. Und wenn wir den Kerzenleuchter untersuchen, kann ich Ihnen versichern, dass wir Blut daran feststellen werden. Egal, wie gut Sie ihn gereinigt haben, es gibt Methoden, wodurch sich etwaige Rückstände nachweisen lassen. Wir fassen also zusammen: Es war Professor Plum mit dem Kerzenleuchter in der Bibliothek.“

Dies schien zu reichen um den Professor auf die Knie gehen zu lassen. Er griff sich an die Haare und stieß mehrere Flüche aus.

„Aber… warum?“, fragte Mrs. White, während die anderen Abstand zu ihm suchten.

Der Professor brauchte eine Weile um zu antworten.

„Er hat alles herausgefunden. Meine sämtlichen Publikationen waren von anderen Autoren zusammengestohlen. Ich… hätte alles verloren. Er wollte Geld von mir, aber… ich hatte doch gar keines mehr. Dieser Gierschlund… ich konnte ihn nicht länger damit durchkommen lassen!“, verriet er uns auch noch das Motiv, das letzte Puzzleteil in diesem Fall.

Nun war es Inspektor Lestrade überlassen, den Mann abzuführen und wenig später auch die übrigen Gäste zu entlassen.

Als Holmes und ich Tudor Hall verließen, stellte ich erleichtert fest, dass der Schnee zum Erliegen geblieben war.

„Scheinbar ist es uns vergönnt, ohne dieses lästige Schneegestöber den Heimweg antreten zu können, alter Freund.“, sagte ich beruhigt.

Holmes stimmte mir zu.

„Gleichfalls. Ich freue mich bereits auf die warme Atmosphäre unserer Baker Street.“



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück