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Perfect World Shipping Ficlets
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Vorwort zu diesem Kapitel:
◓ Zeitpunkt: Vor den Geschehnissen in den Spielen.

◓ Sicht: Platan Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
◓ Zeitpunkt: Vor den Geschehnissen in den Spielen.

◓ Sicht: Flordelis

◓ Hinweis: Fortsetzung von Moment 1: Neidflammen. Komplett anzeigen
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◓ Hinweis: Fortsetzung von Moment 4: Naturzorn. Komplett anzeigen
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◓ Zeitpunkt: Vor den Geschehnissen in den Spielen.

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◓ Hinweis: Fortsetzung von Moment 6: Händchenhalten. Komplett anzeigen
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◓ Zeitpunkt: Während den Geschehnissen in den Spielen (in einer alternativen Timeline).

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◓ Hinweis: Dieses Ficlet ist im Vergleich zu allen anderen wesentlich ernster und düster. Komplett anzeigen
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◓ Hinweis: Fortsetzung von Moment 9: Trumpfkarte. Komplett anzeigen
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◓ Zeitpunkt: Während den Geschehnissen in den Spielen (in einer alternativen Timeline).

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◓ Hinweis: Fortsetzung von Moment 10: Bitterkuss.

◓ Triggerwarnung: Tod Komplett anzeigen
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◓ Zeitpunkt: Weit vor den Geschehnissen in den Spielen, alternative Timeline.

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Moment 1: Neidflammen

Pyroleo brummte zufrieden und hielt die Augen geschlossen, während Platan vor ihm kniete und mit beiden Händen sanft über seine prächtige Mähne strich. Im Kampf konnte sie Temperaturen erreichen, die für Menschen lebensgefährlich waren, doch im Moment fühlte sie sich einfach nur angenehm warm und wundervoll seidig an. Jedes Coiffwaff beneidete Pyroleo sicher darum, schon weil seine Frisur stets perfekt saß. Genau wie bei Platan und erst recht bei Flordelis.

Letzterer beobachtete das Ganze schon von Anfang an geduldig und schweigend, aber mit einem anhaltenden Stirnrunzeln. Davon bemerkte Platan, der einfach nicht aufhören konnte Pyroleo zu streicheln, allerdings noch nichts. Aus diesem Grund nahm die Verabschiedung nach der Mittagspause, die sie zusammen im Bistro Flordelis verbracht hatten, bereits mehrere Minuten Zeit in Anspruch. Mähikel war schon Richtung Place Rose davon gehüpft, um dort solange ein wenig in der Sonne herumzutollen.

„Das könnte ich stundenlang machen~“, sagte Platan schließlich, mit einem begeisterten Leuchten in den Augen. „Du wärst mit deiner Mähne wahrlich der Anführer jedes Rudels. Ich würde mich dir sofort anschließen.“

Er lachte leise. „Vermutlich wäre ich aber eher ein Pflanzen-Pokémon. Dürfte ich deinem Rudel dennoch beitreten?“

Darauf nickte Pyroleo und knurrte sanftmütig, ohne die Augen zu öffnen.

„Herzlichen Dank, das weiß ich sehr zu schätzen~.“ Seufzend löste Platan die Hände von Pyroleos Mähne und richtete sich auf. „Leider müssen wir uns so langsam trennen. Ich überziehe meine Mittagspause ohnehin schon. Das Labor wartet auf mich.“

Nun öffnete Pyroleo die Augen wieder und schnaubte freundlich, was Platan seinerseits mit einem Nicken erwiderte.

Danach wandte er sich Flordelis zu und hob den Blick. „Also dann, mein Lieber, wir ...“

Irritiert hielt Platan inne. „Alles in Ordnung?“

Einen finsteren Gesichtsausdruck war er von Flordelis meistens gewohnt und hatte sich daran noch nie gestört, doch diesmal war irgendetwas anders. Da lag etwas in seiner Mimik verborgen. War das ein Hauch von Unzufriedenheit? Zumindest etwas in der Richtung, so schien es Platan.

„Ja“, antwortete Flordelis kurz angebunden. „Wir sehen uns, Platan.“

Nach diesen Worten wollte sein Freund sich bereits umdrehen, nun war Platan jedoch etwas besorgt, weshalb er ihn rasch am Arm festhielt – was dafür sorgte, dass er einen undefinierbaren Blick von Flordelis erhielt.

„Moment“, bat er eindringlich. „Was ist los? Ich mag zwar bekannt dafür sein gerne und ausführlich zu reden, aber ich bin durchaus auch ein guter Zuhörer. Liegt dir etwas auf dem Herzen?“

Flordelis seufzte lautlos und rieb sich die Stirn. „Mitnichten. Ich muss nur allmählich zurück zur Arbeit.“

Das könnte sogar tatsächlich der Grund für seine Unzufriedenheit sein, immerhin hatte Platan ihn wirklich lange aufgehalten.

„Tut mir leid.“ Entschuldigend zwinkerte Platan ihm zu. „Ich habe mich etwas zu sehr ablenken lassen. Wie soll man dieser feurigen Mähne denn auch widerstehen?“

Lächelnd warf er nochmal einen Blick zu Pyroleo, der zu seiner ernsten Mimik zurückgefunden hatte, und betrachtete nochmal dessen Mähne, ehe er wieder Flordelis ansah. Genauer gesagt … zogen dessen Haare, die immerzu ganz besonders eindrucksvoll frisiert waren, ihn wie von selbst in den Bann. Ein seltsames Verlangen machte sich in ihm breit.

Offenbar bemerkte Flordelis, worauf Platans Blick sich fixiert hatte, denn auf einmal wischte er dessen Hände von seinem Arm und wirkte noch schlechter gelaunt als vorher.

„Ich muss dringend los, Platan“, betonte er und gab seinem Pyroleo mit einem fordernden Nicken zu verstehen, dass er ihm folgen sollte, bevor er sich abwandte. „Adieu.“

Zügig schritt Flordelis davon, Pyroleo lief stolz an seiner Seite. Gedankenverloren starrte Platan den beiden hinterher und legte eine Hand an sein Kinn. Sein Mähikel hüpfte sofort munter zu ihm zurück, kaum dass sie bemerkte, dass die Verabschiedung beendet sein musste. Fragend blickte sie zu ihm hoch und mähte ihn an.

„Oh, mir geht es blendend, keine Sorge“, beruhigte Platan sein Mähikel und musste schmunzeln. „Ich frage mich gerade nur … wie die Haare von Flordelis sich anfühlen mögen. Das interessiert mich nun spontan wirklich sehr~.“

Verspielt lief Mähikel um ihn herum. „Mäh!“

„Meinst du?“ Ein entschlossenes Lächeln breitete sich in seinem Gesicht aus. „Warum nicht? Nächstes Mal frage ich ihn einfach. Ich werde diesem Mysterium auf den Grund gehen~.“

Tatsächlich freute Platan sich schon darauf. Wenn er Flordelis respektvoll darum bat, einmal kurz seine Haare berühren zu dürfen, lehnte dieser ihn mit Sicherheit nicht ab. Sie kannten sich schon so lange, da sollte es nicht allzu seltsam sein, solch eine Frage zu stellen. Unter Freunden war das garantiert kein Problem. Zumal Platan nur neugierig war.

Prüfend warf er einen Blick auf seine Armbanduhr. „Oh, wir sollten uns auch beeilen. Gehen wir, Mähikel.“

Mit federnden Schritten setzte er sich in Bewegung und sein Pokémon folgte ihm fröhlich. Auch diese Mittagspause mit Flordelis war wieder äußerst belebend gewesen – und er konnte das nächste Treffen mit ihm kaum abwarten.

Moment 2: Kulleraugen

An diesem Tag hatte Platan ihn bereits morgens über den Holo-Log gefragt, ob sie ihre Mittagspause ausnahmsweise in seinem Büro im Labor zusammen verbringen könnten. Dabei war er seltsam erwartungsvoll gewesen, mit diesem verdächtig charmanten Lächeln, weshalb Flordelis beinahe abgelehnt hätte, doch gleichzeitig wollte er seinen Freund auch nicht enttäuschen. Also gab er nach, womit die Verabredung stand.

Darum saß Flordelis nun vor Platans Schreibtisch, die Beine übereinander geschlagen, und trank mit geschlossenen Augen genussvoll den Kaffee, der ihm angeboten worden war. Jedenfalls versuchte er ernsthaft, ihn zu genießen, denn niemand bereitete das Getränk so aromatisch zu wie Platan. Dieser hörte aber schon seit einigen Minuten nicht mehr damit auf ihn intensiv anzustarren. Trotz der geschlossenen Augen konnte Flordelis das deutlich spüren, dennoch bemühte er sich darum, es zu ignorieren.

Sobald Platan ihn nur schweigend anstarrte, wollte er irgendetwas von ihm. Meistens etwas, das seine Verwirrung über das Verhalten dieses Mannes noch weiter steigerte, obwohl sie sich schon lange in schwindelerregenden Höhen herumtrieb. Nicht mal ein Dragoran würde sich trauen so weit nach oben zu fliegen.

Erst als Platans Blick sogar ein aufdringliches Kribbeln auf seiner Haut verursachte, ließ er die Tasse sinken und seufzte leise. Als er die Augen öffnete, wurde das herzliche Lächeln seines Freundes noch sanfter und wärmer. Geduldig wartete Platan ab, den linken Ellbogen auf dem Schreibtisch, damit er den Kopf auf seiner Hand abstützen konnte, während er mit der anderen seine eigene Kaffeetasse hielt. Seine Ausstrahlung blendete in diesem Moment noch mehr als sonst.

„Na schön, was willst du, Platan?“, fragte Flordelis ernst – und stellte vorsichtshalber schon mal seine Tasse auf dem Schreibtisch ab.

„Oh~, wenn du mich schon so fragst“, begann Platan bedeutungsvoll, „da gäbe es tatsächlich etwas.“

Gab er sich nur so unschuldig oder bemerkte er tatsächlich nicht, wie sein Starren auf Flordelis wirkte? Es war nicht das erste Mal, dass er sich das fragte.

Flordelis vollführte eine einladende Handbewegung. „Erzähl. Was geht dir durch den Kopf?“

Auch das fragte er sich viel zu oft, weil Platans Handeln ihn immer wieder aus dem Konzept zu bringen wusste.

Auch sein Freund stellte seine Tasse ab und faltete die Hände ineinander, so dass er nun sein Kinn darauf betten konnte. „Kopf ist ein gutes Stichwort. Ich möchte gerne etwas überprüfen und hoffe, du bist damit einverstanden. Es geht um deine Haare.“

Sofort bahnte sich eine Vorahnung in Flordelis an.

„Darf ich sie bitte mal berühren?“, fuhr Platan fort, mit einem aufgeregten Glitzern in den Augen.

Hätte Flordelis sich dieses Mal nicht einfach irren können?

„Warum?“, hakte er gefasst nach – innerlich war er das ganz und gar nicht.

„Mich interessiert, wie sie sich bei dir anfühlen“, erklärte Platan ungeniert. „Du pflegst sie offensichtlich sehr gut, sie sitzen stets perfekt und haben wahrlich eine eindrucksvolle Wirkung. Ähnlich wie bei Pyroleos Mähne.“

Stirnrunzelnd lenkte Flordelis den Blick zu seinem Pokémon, das neben Mähikels Bett lag und gerade mit ihr ein Mittagsschläfchen machte. Kam Platans Interesse an seinen Haaren etwa nur wegen Pyroleo zustande, als er ihn das eine Mal – viel zu lange – gestreichelt hatte? Oder war es schon vorher da gewesen und hatte sich dadurch nur verstärkt? Steckte mehr dahinter, als nur Neugier?

„Darf ich?“, bat Platan und ließ die Hände auf den Tisch sinken, ehe er sich etwas nach vorne lehnte. „Keine Sorge, ich werde vorsichtig sein und deine wundervolle Frisur nicht ruinieren.“

Wegen der Frisur machte Flordelis sich eher weniger Sorgen. Vielmehr war er irritiert. Von sich selbst. Seltsamerweise gefiel ihm der Gedanke nämlich, sich von Platan über das Haar streichen zu lassen. Was stimmte nur nicht mit ihm? Oder mit Platan? Am besten lehnte er ab.

„Meinetwegen“, stimmte Flordelis mit tiefer Stimme zu.

Sofort erhob Platan sich schwungvoll von seinem Platz und strahlte wie die Sonne. „Vielen Dank, Flordelis~. Ich wusste, du hättest nichts dagegen.“

Eigentlich schon. Irgendwie auch nicht.

„Mach einfach“, drängte Flordelis ihn. „Sonst überlege ich es mir anders.“

Eilig ging Platan um den Schreibtisch herum und blieb neben Flordelis stehen, der sitzenblieb, so dass sein Freund problemlos an seinen Kopf herankäme. Vorsichtig fuhr er zunächst mit einer Hand über seine Haare, was sich erstaunlich angenehm anfühlte.

„Oooh~“, entglitt es Platan fasziniert. „Wie weich~. Hätte ich nicht erwartet. Welches Gel benutzt du? Oder hast du ein anderes Geheimnis? Aaah~, wie schön. Mhm. Interessant.“

„Platan.“

„Ja?“

„Kannst weniger missverständliche Laute von dir geben, während du das machst?“

Plötzlich erschien Platans ratloses Gesicht vor seinem. „Inwiefern missverständlich?“

Viel. Zu. Nah.

„Mach weiter“, forderte Flordelis, wohl etwas zu finster, weil er so nervös wurde.

„Gerne~.“

Zufrieden konzentrierte Platan sich weiter auf seine Haare, während Flordelis versuchte sich zu beruhigen. Zum Glück waren seine beiden Assistenten nicht anwesend und auch sonst keine anderen Leute. In einem öffentlich Café oder gar seinem eigenen Bistro hätte er dem niemals zugestimmt. Was hätte das denn für einen Eindruck gemacht?

Plötzlich packte Flordelis eine Erkenntnis: „... Deswegen hast du darauf bestanden, dass ich heute zu dir ins Labor komme.“

Schmunzelnd fuhr Platan ihm nun mit beiden Händen behutsam über die Haare. „Ich wollte auf diese Erfahrung eben auf keinen Fall verzichten~.“

So wichtig war ihm das hier? Nur aus reinem Interesse? Oder spielte er ihm diese Naivität nur überzeugend vor und es steckte mehr dahinter? Warum verwirrten Platans Aktionen ihn nur so sehr?

Vielleicht mache ich mir zu viele Gedanken darüber.

Schweigend ließ Flordelis Platan so lange seine Haare berühren, wie er wollte, und blieb die ganze Zeit ein wenig angespannt, obwohl es nicht mal so schlecht war. Und doch hoffte er, dass Platan das in Zukunft nicht öfter wiederholen wollte. Nicht bevor er ihm endlich ehrlich und direkt offenbart hatte, was er in Wahrheit damit bezweckte.

Moment 3: Säuselstimme

Im Herbst brannte das königliche Blätterdach der akkurat aufgereihten Bäume in der Palais-Allee in leidenschaftlichen Farben. Ein Anblick, der die Bewohner von Kalos jedes Jahr erneut in ihren Bann zu ziehen wusste. Die herabfallenden Blätter bildeten auf dem Boden einen roten Teppich und krönten dadurch jeden, der diesen Weg entlang schritt, zu einer Art König, zumindest für eine kurze Zeit. Die Atmosphäre auf Route 6 war zu dieser späten Jahreszeit spürbar erhaben, der Herbstwind besaß eine magische Anziehungskraft und lockte die Menschen spielend leicht zu einem Spaziergang in die Allee.

So auch Platan und Flordelis, allerdings konzentrierten sich beide vielmehr aufeinander, statt den farbenprächtigen Bäumen Beachtung zu schenken. Jedenfalls waren ihre Blicke jeweils auf den anderen fixiert. Während Platan, wie so oft, lebhaft in eine seiner zahlreichen Erzählungen vertieft war, lauschte Flordelis ihm aufmerksam und interessiert. Dieser angenehm warmen, wohltuenden Stimme. Ohne jegliche Hast schritten sie dabei vorwärts, immerhin hatten sie an diesem Tag beide reichlich Zeit, da sie früher mit der Arbeit Schluss gemacht hatten, um sich zu treffen.

Irgendwann, mitten in seiner Erzählung, nieste Platan plötzlich. Und Flordelis musste irritiert feststellen, dass er das niedlich fand. Sein Freund hatte dabei rührend zart geklungen, sicher hätte es in dieser Sekunde jeder so wahrgenommen. Genau, so musste es sein.

Besorgt runzelte Flordelis die Stirn. „Wir hätten doch noch eine Jacke für dich holen sollen. Es wäre kein Problem gewesen, kurz bei deiner Wohnung zu halten.“

„Mir geht es gut“, versicherte Platan lächelnd und hob dabei beruhigend eine Hand. „Ich wollte lieber keine Zeit verlieren und schnell mit dir hierher kommen, solange das Sonnenlicht günstig fällt. Sonst würden die Bäume nur noch halb so schön strahlen wie jetzt.“

„Die paar Minuten hätten schon keinen Unterschied gemacht. Ich weiß, wie empfindlich du auf Kälte reagierst. Das war schon immer so.“

Inzwischen war es draußen sehr frisch und jemand wie Platan konnte nun leicht krank werden. Der Laborkittel alleine schützte ihn dagegen nicht ausreichend. Darum begann Flordelis seine eigene Jacke auszuziehen, was Platan schweigend beobachtete. Kurz darauf legte Flordelis sie ihm behutsam über die Schultern.

„Kalos kann es sich nicht leisten, den Pokémon-Professor an eine Erkältung zu verlieren“, erklärte er dabei.

„Bist du da nicht etwas zu dramatisch?“ Schmunzelnd zog Platan sich die Jacke, die natürlich ein paar Nummern zu groß für ihn war, anständig über, ehe er ihm zuzwinkerte. „Das ist sehr aufmerksam von dir. Vielen Dank, mein Lieber~.“

„Schon in Ordnung.“ Flordelis vollführte eine einladende Handbewegung. „Fahre fort. Wie kamst du nun darauf, dass die Farbe der Blumen von Flabébés symbolisiert, wie stark ausgeprägt ihre Feen-Kräfte sind?“

Platan schien tatsächlich wieder dort ansetzen zu wollen, wo er eben durch das Niesen unterbrochen worden war, doch er hielt inne und wirkte auf einmal sehr abgelenkt.

„Was ist los?“, hakte Flordelis nach, abermals besorgt.

Statt zu antworten atmete sein Freund aber nur ein paar Mal etwas tiefer ein und aus. Anschließend vergrub er das Gesicht ein wenig in dem Fellkragen der Jacke. War Platan etwa schlecht? Hatte er sich bereits etwas eingefangen? Sofort bekam Flordelis ein schlechtes Gewissen. Warum hatte er nicht darauf bestanden, eine Jacke zu holen, bevor sie hierher gefahren waren? Wenn Platan nun krank wurde …

„Platan“, sprach Flordelis ihn erneut an, diesmal wesentlich ernster. „Antworte mir.“

Nachdenklich sah Platan ihn an, mit einem Blick, den Flordelis nicht deuten konnte. Mal wieder. Kurz darauf winkte der andere ihn dann näher zu sich. Erst hob Flordelis nur eine Augenbraue, lehnte sich schließlich aber doch mit seinem Oberkörper ein wenig nach unten. Das nutzte Platan, um beide Hände auf seine Wangen zu legen und ihn noch näher an sich heranzuziehen.

Was?!

In Flordelis breitete sich dezente Panik aus. Was genau hatte Platan hier gerade vor? Warum riss er sich nicht instinktiv von ihm los?! Die Verwirrung musste schuld sein. Ganz eindeutig die Verwirrung. Sonst würde Flordelis das niemals zulassen, was auch immer Platan plante zu tun.

Platan.

Sein Gesicht kam viel zu schnell viel zu nah.

Ausgerechnet in diesen entscheidenden Sekunden versagte Flordelis' klarer Verstand.

Zu seiner Überraschung – was gleichzeitig noch mehr zu seiner Verwirrung beitrug – berührten sich allerdings nicht ihre Lippen, wie Flordelis erst gedacht hatte. Nur hauchzart streifte Platans kühle Wange seine eigene und sein Freund atmete tief ein. Inzwischen stand Flordelis so verkrampft da, es musste mit Sicherheit mehr als lächerlich aussehen.

„Platan?!“, zischte Flordelis ungehalten – seine Verwirrung erreichte einen kritischen Punkt. „Was machst-“

„Dein Duft … du riechst gut“, hauchte Platan plötzlich. Dicht an seinem Ohr. „Wie die Seele des Herbstes.“

Ein wohliger Schauer fuhr durch Flordelis' Körper, das Echo dieser süßen Stimme hallte in seinem Geist nach und brannte sich tief in ihm ein. Endlich erwachte Flordelis aus seiner Starre, legte Platan rasch beide Hände auf die Schultern und schob ihn von sich weg. So weit wie möglich, doch daran störte sein Freund sich nicht im mindesten, sondern lächelte ihn zu allem Überfluss auch noch mit diesem vertrauten, herzlichen Lächeln an.

„Benutzt du auch Parfüm?“, erkundigte er sich neugierig. „Das wusste ich überhaupt nicht. Welche Marke ist das?“

„Platan ...“, presste Flordelis hervor.

„Hm?“ Etwas verunsichert legte Platan eine Hand an sein Kinn. „Oh, entschuldige bitte, war die Frage zu aufdringlich?“

Ob die Frage zu aufdringlich war? Die Frage?!

Stöhnend fuhr Flordelis sich mit der Hand über das Gesicht. Warum kam es mit Platan andauernd zu solch zweideutigen Momenten? Wenn er das nicht absichtlich tat, wusste Flordelis wirklich nicht, wie er darauf reagieren sollte. Wahrscheinlich … so wie jedes Mal.

„Lass uns weitergehen“, forderte er angespannt und setzte sich direkt in Bewegung.

Natürlich folgte Platan ihm eilig und konnte kaum aufholen, weil Flordelis bewusst ein wenig größere Schritte setzte, damit er weiter vorne laufen und sich von diesem Schock erholen konnte. Nur ein paar Minuten, dann könnten sie einfach so weitermachen, als sei nichts passiert. Er würde sich entschuldigen, ihm kurz die Vermutung mit dem Parfüm bestätigen und ihn zurück zu dem Thema mit den Flabébés lenken.

Alles bliebe wie gewohnt.

Bis auf die Tatsache, dass Flordelis ernsthaft angenommen hatte, Platan würde ihn küssen wollen, und deswegen für den Bruchteil einer Sekunde seltsam enttäuscht gewesen war, als es nicht dazu kam. Diese Veränderung würde ihn heute Nacht nicht in Ruhe schlafen lassen. Zumal Platans Stimme weiterhin in seinem Inneren widerhallte und alles nur noch mehr durcheinander brachte. Unwillkürlich legte er die Hand an das Ohr – und war froh, dass Platan den rötlichen Schimmer auf seinem Gesicht nicht sehen konnte.

Moment 4: Naturzorn

Konzentriert saß Platan am Schreibtisch im Büro und arbeitete an seinem Laptop, während Mähikel in ihrem Pokémon-Bettchen lag und wachsam die Umgebung im Auge behielt. Vor einer Weile hatte er seine beiden Assistenten pünktlich in den Feierabend geschickt, obwohl es aktuell im Labor viel zu tun gab. Seiner Meinung nach genügte es aber vollkommen, wenn nur er länger blieb und sich weiter um die Pflicht kümmerte, statt auch Sina und Dexio zu überarbeiten. Ihm war es wichtig, auf ihre Gesundheit zu achten. Was seine eigene betraf … dank des Kaffees käme er schon zurecht.

Als er hörte, wie sich irgendwann die Türen des Aufzugs öffneten und danach gleichmäßige Schritte zu hören waren, ließ Platan sich keine Sekunde davon beirren. Statt den Blick vom Bildschirm zu lösen, tippte er fleißig weiter. Dafür reagierte Mähikel sofort und stand auf, um eine Kampfhaltung einzunehmen. Noch befand sich die Person hinter der Trennwand, die sein Pokémon fixierte.

„Mähikel, es ist alles in Ordnung“, versicherte Platan ihr und nahm seine Brille ab, damit er sich über die Augen reiben konnte – das linke schmerzte dabei immer noch. „Sina? Dexio? Hat einer von euch etwas vergessen?“

Keine Antwort. Seltsam. Stattdessen stieß Mähikel nach einigen Sekunden ein freudiges „Mäh~!“ aus. Irritiert ließ Platan die Hand sinken und hob den Kopf. Sofort weiteten sich seine Augen, kaum dass er sah, wer ihn da gerade spontan in seinem Büro besuchte. Flordelis, von dem er ernst gemustert wurde, noch während er die letzten paar Schritte zum Schreibtisch zurücklegte. Überrumpelt lehnte Platan sich auf seinem Stuhl zurück.

„Mit dir habe ich nicht gerechnet“, gab er nervös zu. „Was führt dich hierher?“

Plötzlich verfinsterte sich das Gesicht von Flordelis und tiefe Krater bildeten sich auf seiner Stirn. Demnach hatte er es gesehen. Natürlich, wie sollte man das Veilchen an Platans linkem Auge nicht bemerken? Dafür hätte man konsequent Augenkontakt vermeiden müssen, doch Flordelis starrte ihn nun sogar noch intensiver an. Gleichzeitig entstand eine bedrohliche Aura um seinen Freund. Eine Art dunkle, lichterloh brennende Wolke, deren Hitze binnen weniger Sekunden das gesamte Büro vereinnahmte.

Mähikel war deswegen allerdings nicht beunruhigt, sondern legte sich vielmehr entspannt wieder hin. Derweil umrundete Flordelis zügig den Schreibtisch. Schweigend griff er mit einer Hand behutsam Platans Kinn und drehte seinen Kopf ein wenig, weil er sich das Veilchen genauer anschauen wollte. Das ließ Platan einfach ohne Gegenwehr geschehen, schließlich hätte er Flordelis in diesem Moment mit Sicherheit ohnehin nicht mehr beruhigen können.

„Wie ist das passiert?“, fragte Flordelis, mit tiefer Stimme.

Zwar hatte Platan irgendwie geahnt, dass Flordelis wegen dieses Veilchens viel zu besorgt reagieren würde, mit solch einer spürbar heftigen Welle aus Zorn hatte er allerdings nicht gerechnet. Dabei kannte sein Freund noch nicht mal ein einziges Detail darüber, wie es überhaupt zu diesem Veilchen gekommen war.

„Es ist nicht so schlimm“, erwiderte Platan ruhig. „Das verheilt schnell.“

Flordelis löste die Hand von seinem Kinn und stützte sich auf seinem Schreibtisch ab, bevor er sich tief zu ihm hinunter beugte. Eindringlich sah er ihn an. Dieses Paar hellblauer, glühender Augen fesselte Platan auf eine Art und Weise, die ihm einen ungewohnt wohligen Schauer über den Rücken jagte. Deshalb musste er kurz schlucken. Was war das für ein Gefühl?

„Das habe ich nicht gefragt.“ Sanft legte Flordelis seine andere Hand auf Platans Schulter. „Wie ist das passiert?“

„I-ich ...“, begann Platan zu stammeln. „Es war … also, ich gehe in letzter Zeit erst sehr spät nach Hause. Manchmal ist es schon Nacht. Gestern hat mich unterwegs jemand angesprochen, der dringend etwas Geld benötigte, für ein Taxi. Also habe ich ihm welches gegeben. Das hat ihm aber nicht gereicht.“

Nach diesen Worten verwandelte sich die bedrohliche Aura um Flordelis in ein Inferno, dessen Hitze Platan jedoch behütend zu umarmen schien. Das brachte ihn ziemlich aus dem Konzept.

„Von einer Sekunde zur nächsten wurde er aggressiv“, erzählte er trotzdem weiter, möglichst ohne zu zeigen, wie sehr Flordelis ihn gerade innerlich durcheinander brachte. „Er hat mir einen Schlag verpasst und versucht mein Portemonnaie zu stehlen. Mir kamen aber zwei Punker zu Hilfe, die zufällig in der Nähe waren. Sie haben den Mann vertrieben. Mehr ist nicht passiert.“

Mehr ist nicht passiert?“, wiederholte Flordelis ungehalten und schüttelte den Kopf. „Ich ahnte schon, dass du mir etwas verschweigen willst, als du unsere gemeinsamen Mittagspausen für die restliche Woche abgesagt hast und mir dafür nicht mal einen Grund nennen konntest.“

Etwas unbeholfen hob Platan die Schultern. „Dass ich gegenwärtig viel Arbeit zu erledigen und deswegen keine Zeit habe, ist kein Grund?“

Über Flordelis' Lippen huschte ein leichtes Lächeln, so flüchtig, dass Platan nicht sicher war, ob er es tatsächlich gesehen hatte. „Du bist ein miserabler Lügner. Man merkt es dir sofort an, sobald du es versuchst.“

Darauf seufzte Platan leise. „Und ich dachte, diesmal wäre ich überzeugend gewesen.“

„Kein bisschen. Ich habe nur nichts gesagt, weil ich es für besser hielt dich persönlich zur Rede zu stellen, statt über den Holo-Log“, erklärte Flordelis, der sich wieder aufrichtete und die Arme vor der Brust verschränkte, wobei er streng auf Platan hinab sah. „Du wirst zukünftig nicht mehr alleine nachts durch Illumina City wandern, sondern mich anrufen und warten, bis ich hier bin, um dich nach Hause zu begleiten.“

Überrascht sah Platan ihn an. „Was? Aber-“

Alleine der bohrende Blick von Flordelis sorgte dafür, dass Platan direkt verstummte und lieber darauf verzichtete anzumerken, sich nicht wohl dabei zu fühlen seinen Freund zu später Stunde noch zu belästigen. Wie von selbst nickte er daher zustimmend … und fühlte sich dabei unerwartet erleichtert. Irgendwie freute er sich darüber, wie besorgt Flordelis sich zeigte. Dabei hatte er genau das eigentlich vermeiden wollen.

Aber es war ein schönes Gefühl, wie diese Aura, die aus Zorn geboren worden war, ihn schützend umhüllte und ihm Geborgenheit gab. Darum musste Platan schließlich gerührt lächeln.

„Ich werde mich daran halten“, versprach er dankbar.

Diese Worten stimmten Flordelis sichtlich zufrieden, doch seine Stirn blieb gerunzelt. „Natürlich wäre es das Beste, wenn du nicht bis in die Nacht hinein arbeiten würdest. In dem Punkt bin ich manchmal aber nicht besser als du, daher kann ich dir das schlecht ausreden. Du solltest trotzdem etwas mehr auf dich und deine eigene Gesundheit achten.“

Platan dachte kurz nach. „Wenn du willst, mache ich für heute Schluss und wir gehen noch gemütlich Kaffee trinken.“

„Damit du es an einem anderen Tag wieder übertreiben kannst?“, wandte Flordelis schmunzelnd ein. „Für heute wäre es mir wirklich lieb, dich von der Arbeit loszueisen.“

„Fein, fein~. Gib mir einen Moment.“

Nach diesen Worten konzentrierte Platan sich erneut auf den Bildschirm seines Laptops. Diesmal aber nur, um seine Arbeit zu speichern und das Gerät im Anschluss herunterzufahren. Tatsächlich war es nach diesem kleinen Überfall von Flordelis auch sein Wunsch Zeit mit seinem Freund zu verbringen. Schon um das Gefühl der Geborgenheit noch etwas länger zu genießen, das Flordelis ihm schenkte, denn das weckte ein angenehmes Glücksgefühl in ihm, dem er sich gerne hingeben wollte, solange es anhielt.

Moment 5: Trommelschläge

Warm. Da war ein loderndes Feuer in seiner Nähe, von dem eine intensive Hitze ausging. Eine angenehme Hitze, die Platan vollständig einhüllte, wie in eine flauschige Decke, die keinerlei Kälte zuließ. Behütend schlang sie sich um ihn, schien ihn sanft zu umarmen. Es war ein schönes Gefühl. Geborgen und vertraut. Obendrein schien sein Körper seltsam schwerelos zu sein. Als würde er auf einer großen, weichen Wolke davon schweben, mit dieser Hitze als Schutzschild.

Platan fühlte sich sicher.

Er fühlte sich so wohl wie schon lange nicht mehr.

Darum öffnete er nur höchst widerwillig die Augen, nachdem er eine Zeit lang im Halbschlaf diesen Zustand einfach nur genossen hatte. Verschlafen blinzelte er mehrmals. Nach einer Weile erkannte er eines der Cafés von Illumina City, das in diesem Moment im Schritttempo an ihm vorbei zog. Obwohl es geschlossen war, verdrängten die Lichter des Ladens die Dunkelheit. Dunkelheit? War es Nacht? Und wogegen lehnte sein Kopf gerade eigentlich?

„Ah, wieder wach?“, ertönte eine tiefe, ruhige Stimme, deren Klang in dieser Sekunde überaus wohltuend war.

Langsam hob Platan den Kopf – und erwiderte soeben den ernsten Blick von Flordelis.

Überrascht weiteten sich seine Augen. „Flordelis?“

Erst nach dieser Erkenntnis wurde ihm auch noch etwas anderes bewusst. Diese Hitze. Dieses schwerelose Gefühl. Beides kam daher, weil er in den Armen von Flordelis lag. Von ihm getragen wurde. Sofort wandelte sich Platans Herzschlag zu einem wilden Trommeln.

„Was?“ Irritiert starrte er Flordelis an. „... Wieso?“

Leise seufzend blieb sein Freund stehen. „Kannst du dich daran erinnern, wo du dich zuletzt aufgehalten hast?“

Platan dachte kurz nach. „In meinem Büro ...“

„Richtig. Hast du auch eine Ahnung, wie lange du dort warst?“

„Also ...“ Erneut dachte er kurz nach – was nicht leicht war, wenn der eigene Herzschlag laut in den Ohren trommelte und dadurch stark davon ablenkte seine Gedanken zu ordnen. „Auf jeden Fall länger, weil ich immer noch viel Arbeit zu erledigen habe.“

Sacht schüttelte Flordelis den Kopf, während er ihn besorgt ansah. „Platan, es war schon nach Mitternacht, als ich dich schlafend in deinem Büro gefunden habe.“

„Wirklich?“ Etwas beschämt wich Platan seinem Blick aus. „... Bekomme ich dafür eine Predigt?“

„Oh ja, aber nicht jetzt.“ Streng runzelte Flordelis die Stirn. „Erst muss ich etwas anderes loswerden: Das Labor war nicht abgeschlossen, niemand außer dir war noch dort. Hast du eine Ahnung, wie gefährlich das war? Auch Mähikel hat tief und fest geschlafen. Jeder Eindringling hätte dich spielend leicht überfallen und dir … sonst was antun können.“

Plötzlich verzog Flordelis das Gesicht, fast als hätte er schon alleine bei der Vorstellung starke Schmerzen. Schuldgefühle machten sich in Platan breit. Natürlich hatte er Flordelis keine Sorgen bereiten, sondern einfach nur endlich die ganze Arbeit hinter sich bringen wollen, um … wieder mehr Zeit zu haben. Auch für Flordelis.

Oder vor allem für ihn?

Sein trommelndes Herz schien ihm das zu bestätigen, bestärkt durch das, was er in den Augen von Flordelis lesen konnte. Fast wirkte es so, als hätte sein Freund befürchtet seinen größten Schatz zu verlieren. War Platan ihm wirklich so … wichtig? Interpretierte er vielleicht zu viel hinein?

„Tut mir leid“, entschuldigte er sich leise bei Flordelis. „Ich wollte nicht-, warte. Wieso warst du so spät überhaupt noch bei mir im Büro?“

„Ich habe versucht, dich auf dem Holo-Log anzurufen und dir eine Nachricht geschrieben“, erklärte Flordelis ihm. „Ich wollte sichergehen, dass du nicht doch wieder alleine nachts nach Hause gehst. Von dir kam aber keine Reaktion, also habe ich mir Sorgen gemacht. Zu recht, wie sich herausstellte.“

Obwohl Platan sich nun erst recht schlecht fühlen sollte, war er irgendwie überwältigt. So viele Gedanken machte Flordelis sich die ganze Zeit um ihn? Auch noch nachts? Interpretierte er demnach doch nicht zu viel in diesen Blick hinein? Andernfalls hätte Flordelis ihn garantiert schon längst abgesetzt, oder?

„Ich habe Mähikel in den Pokéball geschickt und alles abgeschlossen, bevor ich dich mitgenommen habe“, fuhr Flordelis fort. „Du musst sehr erschöpft gewesen sein, darum wollte ich dich nicht wecken. Aus dem Grund habe ich dich … so … transportiert ...“

Rasch räusperte sein Freund sich. „Entweder hast du von Natur aus einen sehr festen Schlaf oder warst sehr überarbeitet. Oder beides. … Soll ich dich ab-“

„Nein“, unterbrach Platan ihn und lächelte sanft. „Sprich es nicht aus, wenn du nicht willst. Geh ruhig weiter.“

Ihn durchflutete eine angenehme Form von Verlegenheit, als er seinen Kopf wieder gegen Flordelis' Brust lehnte. „Ich finde es schön so.“

Darauf gab Flordelis einen etwas überforderten Laut von sich. „... Platan?“

„Oder bin ich zu schwer?“

„Nein, im Gegenteil.“ Gemütlich setzte Flordelis seinen Weg fort. „Du bist viel zu leicht. Du isst zu wenig. Und nein, Kaffee ist kein Ersatz für Lebensmittel.“

„Oh je … das gibt noch eine Predigt.“ Platan schloss zufrieden die Augen. „Ich werde mir alles anhören, was du zu sagen hast. Jedes einzelne Wort.“

Nun begann auch Flordelis' Herz laut und schnell zu trommeln. Ein wundervoller Klang, wie Musik. Bald schlugen ihre Herzen im Duett, so kam es ihm vor. Dieser Moment war … unbeschreiblich erfüllend.

Soeben war Platan klar geworden, was er für Flordelis empfand. Dank seiner ungesunden Eigenschaft, manchmal etwas zu viel und zu lange zu arbeiten. Aber ganz besonders die Tatsache, wie wohl er sich in den Armen seines Freundes fühlte, sprach mehr als tausend Worte. Aus dem Grund fragte er auch nicht, wohin Flordelis ihn genau brachte.

Platans Wohnung. Das Haus von Flordelis. Gegenwärtig war ihm jeder Ort recht, solange er weiter in diesen schützenden, fürsorglichen Armen liegen könnte. Und Flordelis schien ihn ebenfalls halten zu wollen, so lange es möglich war – das verrieten eindeutig die Trommelschläge seines Herzens.

Moment 6: Händchenhalten

Flordelis begleitete seinen Gast zur Haustür. Mehrere Stunden waren vergangen, seit Platan ihn an diesem Tag überraschend um Hilfe gebeten hatte. Nun wurde es allmählich Zeit für ihn heimzugehen. Vorher stand allerdings noch die Verabschiedung an, die sein Freund erfahrungsgemäß gerne in die Länge zog. Erleichtert atmete dieser tief durch, drehte sich anschließend schwungvoll zu Flordelis um und breitete die Arme aus – es ging los.

„Du warst heute meine Rettung, mein Lieber!“, betonte sein Freund überaus dankbar. „Ohne dich wäre ich verloren gewesen, wie ein Lanturn ohne Licht in den Tiefen des Meeres. Ich bin dir mehr als verbunden dafür, dass du mir deine wertvolle Zeit geschenkt hast.“

Über diesen theatralischen Ausbruch musste Flordelis ein wenig schmunzeln. „Kein Problem. Ich weiß zu gut, dass dir der geschäftliche Papierkram absolut nicht liegt.“

Normalerweise war es wohl Sina, die stets den Großteil der Buchhaltung für das Labor übernahm. Leider war sie momentan krank und konnte sich diesmal nicht darum kümmern, obwohl einige wichtige Belege geprüft und dringend entsprechend bearbeitet werden mussten. Durch die Zusammenarbeit mit Platan damals war Flordelis zu gut bekannt, wie schlecht er mit all den Zahlen und dem trockenen Geschäftsteil zurechtkam. Dexio schien es da ähnlich zu gehen. Darum hatte Flordelis sich gnädig gezeigt und ihm geholfen. Immerhin war das wichtig – und hatte den netten Nebeneffekt, Platan nach Ewigkeiten wieder bei sich zu Besuch zu haben.

Plötzlich griff dieser nach Flordelis' Hand, umschloss sie behutsam mit seinen, und drückte sie mit einem gerührten Seufzen an seine Brust. Sofort erwachte die Verwirrung in Flordelis, welche im Laufe des Abends schon öfter aus ihrem leichten Schlummer gerissen worden war.

Anmerken ließ er sich nichts, seine Augenbrauen zuckten nur kurz zusammen. „Übertreib bitte nicht. Das war keine große Sache.“

„Für mich schon“, widersprach Platan, mit viel zu sanfter Stimme. „Ich weiß es sehr zu schätzen, dass du mir ohne zu zögern geholfen hast, obwohl du selbst sehr beschäftigt mit deiner Arbeit bist.“

In Platans Augen flackerte etwas auf, das seine Anziehungskraft immens erhöhte. Lächelnd lehnte er sich näher zu Flordelis, der nervös einen Schritt zurückwich, jedoch nicht weit kam, da seine Hand noch festgehalten wurde. Natürlich könnte er sich einfach losreißen, aber es wäre irgendwie … schade. Um dieses warme Gefühl, das in seiner Existenz so zart zu sein schien, dass er es nicht aus Versehen zerstören wollte.

„Ich werde mich für deine Hilfe noch ausgiebig revanchieren~“, versprach Platan und zwinkerte ihm charmant zu. „Ich werde dafür sorgen, dass du dich mal so richtig entspannen kannst. Lass dich überraschen!“

Wie sollte Flordelis das nicht falsch verstehen?! Bei der Art, wie Platan seine Hand hielt. Wie er ihn ansah. Wie er seine Nähe suchte. Wie er seine Worte wählte.

Hätte ich gewusst, dass es wieder in solch einer Zweideutigkeit endet, wenn ich ihm helfe …

Anscheinend konnte er seine massive Verwirrung nun nicht mehr länger verbergen, denn Platans Mimik wandelte sich. All diese kleinen verführerischen Signale verschwanden und machten Platz für Irritation sowie Sorge, womit Flordelis schon eher umgehen konnte. Sein Freund lehnte sich zurück, hielt aber weiterhin die Hände um seine geschlungen.

„Flordelis? Alles in Ordnung? Hast du nicht mal Zeit, dich zwischendurch ein wenig zu entspannen?“

Am liebsten hätte Flordelis überfordert gestöhnt. Oder zumindest schwer geseufzt. Dieser Platan war … manchmal einfach zu viel für ihn.

Nachdenklich runzelte er die Stirn. Wäre das nicht ein geeigneter Zeitpunkt, Platan einfach offen darauf anzusprechen? Endlich zu klären, warum er scheinbar so oft mit ihm zu … nein, er konnte den Satz nicht mal in seinen Gedanken beenden. Besser, er schickte ihn schnell nach Hause und verdrängte es. Wieder mal.

„Sag, machst du das eigentlich mit Absicht?“, rutschte es Flordelis stattdessen wie von selbst heraus, in einer ernsten Tonlage.

Natürlich reagierte Platan darauf ratlos. „Was meinst du?“

„All diese Gesten.“

„Gesten?“

„Ist dir bewusst, wie das auf einen wirkt?“

Vielsagend starrte Flordelis zu seiner Hand, die nach wie vor behütend umschlossen wurde. Zögerlich ließ Platan ihn nach diesem Hinweis los, was tatsächlich bedauerlich war. Nun bereute Flordelis es, dieses Thema angesprochen zu haben. Was, wenn Platan es schlicht freundschaftlich meinte und er von seiner Art her wirklich nur derart anhänglich war?

Bedeutete das, Platan war bei jedem guten Freund so?

… Diese Vorstellung ärgerte Flordelis irgendwie tief in seinem Inneren.

„Tut mir leid“, sagte Platan aufrichtig und sah unsicher zur Seite. „Mir war nicht bewusst, dass du so etwas nicht magst. Du hast es nie abgewehrt. Wirkt etwas zu aufdringlich, richtig?“

Aufmerksam sah Flordelis ihn an. Hatte er es nicht verstanden oder wollte er nicht offen darüber sprechen? Sollte er es an diesem Punkt gut sein lassen? Nein, wenn sie nun schon mal so weit waren, sollten er sich trauen deutlicher zu werden.

Entschlossen griff Flordelis diesmal nach der Hand von Platan, der das verwundert zuließ. Eine Sekunde zögerte er dann doch noch, weil er solche gewagten Ideen von sich selbst nicht kannte, aber er war gewillt, es einfach zu tun. Während Flordelis sich ein wenig vorbeugte, führte er Platans Hand in einer fließenden Bewegung zu seinem Mund und hauchte ihm einen Kuss darauf.

In derselben Sekunde sog Platan überrascht die Luft ein. Als Flordelis ihn ansah, stand dem anderen ins Gesicht geschrieben, wie sehr ihn diese Handlung überrumpelt hatte. Sogar ein rötlicher Schimmer legte sich über seine Wangen. Das stimmte Flordelis seltsam zufrieden, statt wegen dieser Aktion in irgendeiner Form beschämt zu sein.

Er lächelte leicht. „Was fühlst du jetzt gerade?“

„W-was?“, stammelte Platan verlegen. Unruhig huschte sein Blick hin und her. „Ich, also … Verwirrung?“

„Gut.“ Flordelis entließ seine Hand in die Freiheit. „Genau das meine ich.“

Zwar öffnete Platan den Mund, als wollte er etwas sagen, doch er stand eine Weile nur schweigend da, zu überwältigt, um reden zu können. Diese Reaktion war entzückend, wie Flordelis zugeben musste. Möglicherweise war er aber nur froh darüber, es Platan ein wenig heimgezahlt zu haben. Deshalb wartete er geduldig ab und erwiderte den verwirrten Blick gespannt.

„A-ach so“, presste Platan irgendwann mühevoll hervor und versuchte seine Nervosität wegzulächeln. „Verwirrung. Verstehe.“

Immer noch verlegen strich Platan fast verträumt über die Stelle an seiner Hand, die Flordelis eben kurz mit seinen Lippen berührt hatte. Also war es ihm offensichtlich nicht zuwider. Dank dieser Erkenntnis lächelte Flordelis noch mehr. Auch noch als Platan schließlich zurückwich, Richtung Tür.

„Ich werde darüber gründlich nachdenken“, versicherte er durcheinander und lachte leise. „Ich gebe dir nächstes Mal eine Antwort, ja? Also danke nochmal. Bis bald!“

„Auf Wiedersehen, Platan“, verabschiedete Flordelis sich ruhig.

Danach öffnete sein Freund hastig die Tür und verließ das Haus. Fast hätte Flordelis ihn darum gebeten noch zu bleiben, aber für diesen Tag sollte er Platan erst mal die Gelegenheit geben sich zu fangen. Aufgrund der recht positiven Reaktion auf diesen Handkuss konnte Flordelis sich ohnehin sicher sein, ihn bald schon wiederzusehen.

Vielleicht sollte er von nun an einige verwirrende Gesten einfach zurückzugeben – denn er wollte diese Seite von Platan noch viel öfter sehen, auch wenn er noch nicht sicher war, woher dieses Verlangen kam.

Moment 7: Brandstempel

Der Handkuss von Flordelis hatte ein Gefühl in ihm freigesetzt, das wie ein Funkensprung durch seinen Körper gejagt war. Es war eine Art Sehnsucht, tief in seiner Seele, von deren Existenz Platan zuvor nicht mal im Ansatz etwas geahnt hatte. Seitdem fühlte er sich wie paralysiert, erst recht weil die Stelle auf seiner Hand, die von Flordelis' Lippen berührt worden war, auch Tage später immer noch zu brennen schien. Ein angenehm kribbelndes Brennen.

Dadurch konnte Platan sich kaum auf etwas anderes konzentrieren, erst recht nicht auf die Arbeit. Immerzu spürte er diese Hitze in seiner Hand, als hätte Flordelis einen Brandstempel auf ihm hinterlassen, um ihn daran zu erinnern, dem anderen noch eine Antwort schuldig zu sein. Tatsächlich hatte Platan die ganze Zeit darüber nachgedacht und sich nebenbei öfter dabei ertappt, wie er gedankenverloren über die brennende Stelle strich. Mit dem Wunsch nach mehr solcher Zärtlichkeiten.

Wie hatte er das vorher nie bemerken können?

Wie sollte er nun damit umgehen?

Auch wenn es Platan unangenehm war, musste er sich noch einmal mit Flordelis treffen. Schließlich hatte er ihm eine Antwort versprochen und daran wollte er sich halten. Darum nahm er all seinen Mut zusammen und verabredete sich genau eine Woche später nochmal mit Flordelis, der ihn sofort ohne zu zögern zu sich nach Hause einlud.

Und nun saß Platan in diesem Moment in dessen Wohnzimmer, auf dem roten Sofa. Flordelis hatte ihm gegenüber in einem Sessel Platz genommen. Nur ein Glastisch trennte sie beide gerade voneinander. Wie passend. In Platan wuchs mehr und mehr die Sorge, seine Gefühle für Flordelis könnten ihre wertvolle Freundschaft mit zu viel Gewicht belasten und sie schlagartig daran zerbrechen lassen. So wie Glas.

„Platan“, brach Flordelis die angespannte Stille zwischen ihnen.

Nervös hob er den Blick. „Hm?“

„Du starrst schon so lange schweigend in deinen Kaffee, dass er bereits kalt sein muss.“

Schon alleine diese tiefe Stimme war so wohltuend, er könnte ihr stundenlang zuhören.

Leise seufzend stellte Platan die Tasse auf dem Tisch ab. „Ja, das ist … bedauerlich.“

„Du hast kaum ein Wort gesagt, seit du hier bist“, merkte Flordelis gefasst an. „Das passt gar nicht zu dir.“

Wie wahr. Platan, dem Pokémon-Professor, der sonst immerzu etwas zu erzählen wusste, fehlten die Worte. Eher gesagt blieben sie ihm einfach im Hals stecken, weil er sich davor fürchtete, Flordelis könnte seine Antwort zu absurd finden. Gar abstoßend. Aber dieser Handkuss …

Was für eine Bedeutung mochte er für Flordelis haben? Durfte Platan hoffen?

Besorgt runzelte sein Freund die Stirn. „Fühlst du dich nicht wohl? Liegt es an mir?“

„Nein, das ist es nicht“, versicherte Platan und gestikulierte dabei etwas unbeholfen. „Ich fühle mich eher zu wohl bei dir ...“

Erstaunt hob Flordelis die Augenbrauen. „... Bitte?“

„Es ist so ich … ich möchte dir eine Antwort geben“, begann er unruhig. „Du weißt schon. Auf deine Frage. Wegen diesen Gesten.“

Diese Worte brachten Flordelis dazu, sich interessiert nach vorne zu lehnen. „Ich bin ganz Ohr.“

Platan gelang es nicht, in dieses hellblaue, anziehende Augenpaar zu schauen, ohne seine Fähigkeit zum Sprechen zu verlieren, daher wich er dem Blick seines Gegenübers aus. Dafür spürte er aber nur wieder umso deutlicher dieses leidenschaftliche Brennen in seiner Hand, welches ihn verrückt machte. Auf eine gute Weise zwar, doch das war gerade nicht sonderlich hilfreich.

„Also, absichtlich habe ich das nie getan“, antwortete Platan zögerlich. „Mir war bisher nämlich nicht bewusst, was für eine Wirkung diese Gesten ausstrahlten ...“

Da er ihn nicht ansah, hörte er nur, wie Flordelis schwer ausatmete. War er enttäuscht? Erleichtert? Sollte Platan es einfach dabei belassen und nichts mehr sagen? Die Antwort entsprach an sich der Wahrheit. Alle weiteren Details wären unnötig. Allerdings trieb dieser Brandstempel auf seiner Hand ihn dazu an nicht aufzuhören. Nicht weiter aus Angst auf mehr zu verzichten.

„Jedenfalls dachte ich das. Genau wie ich dachte, es wäre nicht so schlimm, wenn ich dir derart nahe käme, weil wir ja alte Freunde sind.“ Platan musste kurz schlucken. „Aber weißt du, ich mache das alles immer nur bei dir. Zumindest in dem Ausmaß. In den letzten Tagen habe ich realisiert, was für eine Bedeutung diese Gesten insgeheim für mich hatten. Du hast nie etwas abgewehrt, also habe ich wohl gehofft, dass ich nicht nur dein Freund bleibe, sondern irgendwann … vielleicht ...“

„Sprich weiter“, forderte Flordelis, viel zu ruhig.

Verlegen senkte Platan den Kopf und starrte auf seine Hand, die Flordelis geküsst hatte. Durfte er es wirklich sagen? War diese Geste, die er unverhofft zurückbekommen hatte, eine Einladung? Was, wenn nicht? Wenn Flordelis ihn schlicht auf sein Verhalten aufmerksam machen wollte? Aber dieses knisternde Gefühl bei diesem Handkuss … davon wollte er so gerne mehr.

Angespannt holte Platan tief Luft und hob den Kopf wieder, um es zu wagen Flordelis in die Augen zu schauen: „Ich will mehr als nur Freundschaft, Flordelis. Ich liebe dich. Tut mir leid, falls ich dich damit fürchterlich verwirrt haben sollte. Und genervt. Und bedrängt. Und ...“

Flordelis war sichtlich überrascht, doch sein Blick war gleichzeitig unerwartet sanft und er lächelte sogar ein wenig.

„Und ...“, fuhr Platan aufgewühlt fort, dessen Herz gerade mehrere Takte übersprang. „Und ich … kann verstehen, wenn du das nicht willst ...“

Für einen kurzen Moment schloss Flordelis die Augen und schüttelte den Kopf, bevor er aufstand und den Glastisch umrundete. Nur wenige Sekunden später setzte er sich dicht neben ihn. Schlagartig breitete sich das brennende Gefühl in Platans Hand aus und durchflutete seinen Körper. Hoffnungsvoll sah er Flordelis an, doch ein Funken Angst erfüllte ihn nach wie vor. Der Funken Angst, wegen dem Platan überhaupt erst anfing zu diesen zahlreichen Gesten zu greifen, statt seine Gefühle einfach direkt mitzuteilen.

„Du machst so ein furchtsames Gesicht, als würdest du das Ende der Welt erwarten.“ Beruhigend legte er Platan eine Hand auf die Wange. „Und gleichzeitig warst du noch nie so ...“

Was? Warum sprach Flordelis den Satz nicht zu Ende? Und was war das für ein wildes, entschlossenes Flackern in seinen Augen? Etwas daran zog Platan so sehr in den Bann, es raubte ihm den Atem. Behutsam griff Flordelis nach seinem Kinn und beugte sich ein wenig zu ihm hinunter.

„Lass mich doch einfach überprüfen, ob ich auch mehr will als nur Freundschaft“, hauchte er, in einem sehnsuchtsvollen Ton – als hätte er die letzten Tage über auch die ganze Zeit schon mehr gewollt und nur auf Platans Antwort gewartet.

Nach diesen Worten überwand Flordelis auch noch die letzte Distanz und küsste ihn. Kaum berührten sich ihre Lippen, durchfuhr Platan erneut ein Funkensprung, diesmal wesentlich intensiver als letztes Mal. Leise keuchend erwiderte er den Kuss und schloss die Augen. Mit zittrigen Händen hielt er sich an Flordelis fest, als dieser bald schon mit mehr Leidenschaft vorging.

Dieses kribbelnde Brennen legte sich nun auch über Platans Lippen und hinterließ somit einen weiteren Brandstempel, dem er niemals mehr entkommen könnte. Und das wollte er auch gar nicht.

Moment 8: Gesang

Normalerweise meldete Flordelis sich an, bevor er Platan in dessen Büro aufsuchte. Immerhin verlangte das schon alleine die Höflichkeit, außerdem wollte er seinen Freund natürlich auch nicht stören, falls dieser zu beschäftigt sein sollte. Spontane Besuche ohne Ankündigung blieben deswegen eher eine Rarität, was Flordelis tatsächlich bedauerte. Manchmal sogar sehr. Einzig Platan gelang es nämlich immerzu mit seiner optimistischen und gutherzigen Art mühelos die dunklen Wolken aus seinem Kopf zu vertreiben.

Vor allem in letzter Zeit packte Flordelis daher öfter das Verlangen danach ihn sehen zu wollen. Ganz spontan. Wie es der Zufall – oder das Schicksal – so wollte, führte sein Tagesablauf ihn an diesem einen Tag in die Nähe von Platans Labor und er beschloss eine dieser seltenen Ausnahmen zu machen, weshalb er einfach hinein ging.

Und so kam es dazu, dass Flordelis sich nicht so recht entscheiden konnte, ob er sich nun schlecht fühlen oder einfach der Freude hingeben sollte. Denn heute störte er Platan tatsächlich bei Etwas.

Etwas, wegen dem Flordelis schon eine Weile wie versteinert dastand, an der Ecke der Trennwand, und Platan, der mit geschlossenen Augen vollkommen in seine eigene Welt versunken war, fasziniert beobachtete, ohne dabei bemerkt zu werden. Konnte man es dann überhaupt als Störung bezeichnen, wenn seine Anwesenheit Platans Tätigkeit nicht unterbrach?

Ob Störung oder nicht … Flordelis konnte sich bereits denken, wie unangenehm es seinem Freund sein dürfte, sobald dieser realisierte für einige Zeit einen Zuschauer gehabt zu haben. Im Moment glaubte Platan sicherlich alleine in seinem Büro zu sein, weshalb er vor seinem Schreibtisch stand und gelöst ein Lied sang.

Noch nie zuvor hatte Flordelis ihn singen hören.

Ihm war nicht neu, wie sehr der Klang von Platans Stimme einen fesselte und mit Wärme erfüllte. Dafür erstaunte es ihn aber, dass sie sogar noch viel schöner sein konnte, als sie ohnehin schon war. Diese Gesangsstimme war kristallklar und rein, melodischer als jedes Vogel-Pokémon und sicherlich auch als das mysteriöse Pokémon Meloetta aus Einall, von dem Flordelis bislang nur Gerüchte in einigen Büchern gelesen hatte – bestimmt hätte Platan ihm eine ausführlichere Geschichte erzählen können, um nichts auf der Welt wollte er ihn jedoch unterbrechen, solange es sich vermeiden ließe.

Nicht nur der Gesang war bezaubernd, gar feenhaft, auch seine langsamen Tanzschritte dazu waren elegant und fließend, fast als würde er schweben. Dieses Zusammenspiel aus seiner Stimme und den Bewegungen ließ ihn magischer strahlen als zahlreiche Mega-Steine, die im Sonnenlicht glitzerten und bunte Lichtreflexionen über die Umgebung malten. Schon seit sie sich kannten hatte Flordelis ihn zwar stets als gutaussehend betrachtet, aber dieser Anblick von Platan raubte ihm zum ersten Mal geradewegs den Verstand.

Obendrein sorgte der Text des Liedes dafür, dass sein Herz schneller und schneller schlug, obwohl Flordelis nicht wissen konnte für wen Platan so viel Gefühl hineinlegte. Vielleicht dachte er auch an keine bestimmte Person, während er davon sang, seine gesamte Welt würde Grautöne annehmen, sollte sie jemals aus seinem Leben verschwinden. Und dass er sämtliche Farben dazu nutzen wollte, auf ewig Liebesbekundungen an diesen einen Menschen zu schreiben.

Als das Lied allmählich sein Ende zu erreichen schien, breitete Platan sehnsüchtig die Arme aus und sang die letzten Zeilen, wobei er ein wenig betrübt klang, trotz des sanften Lächelns auf seinen Lippen. Kaum verstummte er, eroberte eine erdrückende Einsamkeit das Büro und verschlang gnadenlos die Gefühle, die Platan soeben mit seinem Gesang freigelassen hatte.

„Ich liebe dich ...“, sagte er aufgewühlt und ließ seufzend die Arme sinken. „Flordelis ...“

„Was?“, entglitt es Flordelis ungläubig, ohne dass er es kontrollieren konnte – hatte er das richtig gehört?

Irritiert öffnete Platan die Augen und kaum landete sein Blick auf ihm, sog sein Freund erschrocken die Luft ein.

„Flordelis?!“, brach es panisch aus Platan heraus und er wich zurück, bis er gegen seinen Schreibtisch stieß, an dem er sich hilfesuchend festhielt. Innerhalb von Sekunden röteten sich seine Wangen, bis sie fast zu glühen schienen. „W-wie lange stehst du schon da?“

Es fiel Flordelis nicht leicht, überhaupt nicht, doch er versuchte gefasst zu klingen und vollführte dabei eine lockere Handbewegung. „Seit einer Weile.“

Überfordert schluckte Platan schwer. „Dann hast du … das eben war … weißt du, ich … ich ...“

Dem sonst so wortgewandten Professor fehlten die Worte. Irgendwie war das bezaubernd, genau wie das Liebeslied, das tatsächlich an ihn gerichtet gewesen war. Also hatte Flordelis zu recht Herzklopfen bekommen. Sollte es ihn nicht verwundern, wie erfreut er darüber war? Vielmehr glücklich. Ja, es machte ihn glücklich, von Platan geliebt zu werden. Besonders nach dieser bewegenden Vorstellung. Da waren seine eigenen Gefühle ziemlich eindeutig und verdrängten jede Spur von Verwirrung.

In dieser Sekunde hatte Flordelis nur noch den Wunsch, Platan von seiner Panik zu befreien und ihm zu zeigen, dass es keinen Grund dafür gab unsicher und nervös zu sein. Im Gegenteil.

Entschlossen ging er auf ihn zu und war beruhigt, dass Platan nicht versuchte wegzulaufen oder anderweitig auszuweichen, sondern nur seinen Körper anspannte und ihn mit einem Blick ansah, als wollte er sich bei ihm entschuldigen und gleichzeitig darum bitten, ihn nicht aus seinem Leben zu verbannen. Dicht vor ihm blieb Flordelis stehen, legte behutsam beide Hände auf Platans Wangen – sie fühlten sich so heiß an, wie sie aussahen – und lächelte ihm beruhigend zu, ehe er ihn instinktiv küsste.

Schlagartig stockte Platan der Atem und er sah Flordelis überrascht an, schloss bald jedoch die Augen, genau wie er selbst. Als Platan Sekunden später wieder versuchte Luft zu holen, löste Flordelis die Lippen kurz von seinen, damit er durchatmen konnte.

„... Flordelis?“, keuchte Platan überwältigt.

„Platan ...“, hauchte Flordelis zärtlich zurück und setzte den Kuss schnell fort.

Diesmal wurde er direkt erwidert, was eine angenehme Hitzewelle durch seinen Körper jagte. In seinen Ohren hallte das Lied wider, das Platan so leidenschaftlich und voller Liebe gesungen hatte, während Flordelis die Arme um ihn schlang. Jegliche Spur von Einsamkeit verließ den Raum fluchtartig und zurück blieben nur die aufrichtigen, wunderschönen Gefühle, die der Gesang erzeugt und Flordelis' Herz im Sturm erobert hatten.

Moment 9: Trumpfkarte

Flordelis hätte sich am liebsten selbst geohrfeigt. Da lud er Platan ein Mal spontan – aus einer ihm unerklärlichen Laune heraus – zum Kaffee trinken bei sich zu Hause ein, um in Ruhe mit ihm reden zu können, statt immerzu nebenbei auf seine Wirkung in der Öffentlichkeit achten zu müssen, und er vergaß ausgerechnet an diesem Tag vorher anständig aufzuräumen. Nicht, dass es unordentlich bei ihm wäre. Eher im Gegenteil. Immerhin kam regelmäßig eine Haushälterin bei ihm vorbei und kümmerte sich um alles. Eigentlich lagen gerade genau genommen nur zwei Fahrkarten verloren im Wohnzimmer herum, auf dem sonst leeren Glastisch, wodurch sie erst recht ins Auge stachen.

Somit erregten sie natürlich sofort Platans Aufmerksamkeit, kaum dass dieser auf dem Weg zum Sofa war. Bevor Flordelis es verhindern konnte, hatte sein Freund innegehalten und sich bereits neugierig etwas hinunter gebeugt, weil er sich genauer ansehen wollte, was so offen bei ihm herumlag. Innerhalb weniger Sekunden veränderte sich etwas an dem fröhlichen, strahlenden Gesichtsausdruck von Platan, auch wenn es kaum zu bemerken war. Für Flordelis war es allerdings offensichtlich. Das Strahlen des anderen verblasste etwas und sein zuvor herzliches Lächeln wurde etwas schwächer. Nur weil er vergessen hatte diese verdammten Fahrkarten wegzuräumen.

Statt sich über sich selbst zu ärgern, sollte Flordelis sich jedoch lieber fragen wieso Platan so … enttäuscht, beinahe bedrückt deswegen wirkte. Und wieso er genau das schon kommen sehen konnte, andernfalls würde er sich nämlich sicher nicht selbst so sehr dafür verfluchen die Karten gut sichtbar liegengelassen zu haben. Oder hatte er schlicht nicht gewollt, dass Platan etwas Falsches dachte?

„Zwei Fahrkarten für eine romantische Kreuzfahrt für Pärchen, so so~“, sagte Platan schmunzelnd und richtete sich wieder auf.

Seine grauen Augen waren besorgniserregend trüb, als er Flordelis wieder ansah. Darüber konnte auch das Lächeln nicht hinweg täuschen, das er weiterhin zeigte, zumal es nun nur noch eine freundliche Note statt dieser Herzlichkeit besaß – und das schmerzte Flordelis mehr, als es sollte.

„Gibt es etwa jemanden in deinem Leben, der dein Herz zum Blühen bringt?“, hakte Platan nach, weniger enthusiastisch als sonst. „Wie schön für dich~. Warum hast du mir davon nichts erzählt? Um wen handelt es sich denn? Kenne ich die-“

„Es gibt niemanden“, unterbrach Flordelis ihn, viel finsterer als beabsichtigt.

Erst schien Platan überrascht zu sein, bis er tatsächlich ein wenig aufatmete, als wäre er erleichtert. „Ach so? Warum hast du dann zwei Fahrkarten für eine Kreuzfahrt, die sich ausdrücklich an Paare richtet?“

Seufzend rieb er sich über die Stirn. „Die hat mir ein Geschäftspartner geschenkt, der viel in den Bau des Schiffes investiert hatte. Meine Anwesenheit bei einer Fahrt würde die Beliebtheit steigern und mehr Interessenten anlocken. Das ist alles.“

Darauf nickte Platan verstehend, legte aber nachdenklich eine Hand an sein Kinn. „Erfreut sich diese Kreuzfahrt nicht schon größter Beliebtheit? Jedenfalls habe ich von diesem Schiff gehört. Auch von der Route, die es fährt. An einem Abend soll es eine Stelle passieren, wo sich regelmäßig Lampis und Lanturns treffen, wodurch es so aussieht als würden unter Wasser im Meer zahlreiche Lichter tanzen. Sehr romantisch~. Auch Schwärme von Liebiskus bekommt man angeblich häufig während der Fahrt zu sehen, genau wie einige andere Wasser- oder Flug-Pokémon. Wablus, zum Beispiel. Wusstest du, dass es Glück bringen soll, wenn sich ein Wablu auf deinen Kopf setzt und so tut, als sei es ein Hut? Wir wissen bis heute nicht genau, warum sie das so gerne tun, aber es gibt ein paar Märchen darüber, die sehr entzückend sind. Ich sollte dir mal eines davon erzählen~.“

Je länger Flordelis diesem plötzlichen Redeschwall lauschte, der typisch für Platan war, desto mehr kam in ihm der Wunsch auf, ihn zu dieser Kreuzfahrt einzuladen. Genauso spontan wie er seinen Freund heute hierher bestellt hatte. Beim Erzählen wirkte Platan wenigstens wieder gelöst und begeistert, so wie es sein sollte. Auch der Glanz in seinen Augen war zurück. Ein Glück.

„Oh, also wirst du die Karten nicht benutzen?“, fiel Platan schließlich auf.

Sein Blick wanderte noch einmal zu den beiden Fahrkarten, bevor er sich erneut auf Flordelis konzentrierte. Anscheinend wollte Platan etwas sagen, denn sein Mund öffnete sich zwar, doch es kam kein Ton heraus und nach kurzer Zeit schloss er ihn wieder, ehe er sich seltsam verlegen ein wenig abwandte. Dennoch konnte Flordelis den rötlichen Schleier sehen, der sich über seine Wangen legte.

Unsicher runzelte er die Stirn, als sein Herz bei dem Anblick ein wenig schneller schlug. Diesmal hatte Platan überhaupt nichts gesagt oder getan und doch verwirrte dieser Mann ihn schon wieder immens. Einfach nur mit seinem Verhalten, das so eindeutig zu sein schien. Vielleicht bedauerte Platan es aber nur, dass die Fahrkarten keine Verwendung finden würden. Aber da er selbst eben schon mit dem Gedanken gespielt hatte, ihn einzuladen ...

Statt weiter zu zögern setzte Flordelis sich in Bewegung, nahm eine der Karten vom Tisch und reichte sie mit einem ernsten Gesichtsausdruck Platan. „Doch, ich benutze sie. Du wirst mich begleiten.“

Auf eine entzückend überforderte Art starrte sein Freund mit großen Augen auf die Fahrkarte in seiner Hand und sah ihn anschließend fragend an. „Bist du sicher? Ich meine, ich würde schon gerne, aber-“

„Platan“, sprach Flordelis ihm dazwischen, schon zum zweiten Mal an diesem Tag. „Willst du mit mir gehen oder nicht?“

Warum … hatte Flordelis das nun so zweideutig betont?

Der rote Schleier auf Platans Wangen weitete sich rasant aus und er nahm das Ticket ein wenig nervös entgegen. „Ja, ich will.“

Warum … hatte Platan das nun auch so zweideutig betont?!

„Gut, also wäre das geklärt“, stellte er trocken fest und wich dem Blick des anderen aus. „Setz dich. Ich mache uns Kaffee.“

„In Ordnung“, hauchte Platan, der überwältigt und ehrfürchtig die Fahrkarte betrachtete.

Rasch schritt Flordelis Richtung Küche davon, bevor sein Freund am Ende sah, dass sich sein eigenes Gesicht auch ein wenig erhitzte. Hatte er Platan soeben wirklich zu einer romantischen Kreuzfahrt eingeladen, die sich ausdrücklich an Paare richtete? Wie war das passiert? Ab welchem Zeitpunkt hatte er die Kontrolle verloren?

Wenn er aber nur daran dachte, dass Platan vorhin für einen kurzen Augenblick tatsächlich traurig über die Vorstellung gewesen zu sein schien, wie Flordelis mit jemand anderem eine Kreuzfahrt machte, fühlte er sich mit diesem Kontrollverlust schon wesentlich besser. Denn nun müsste Platan sich keine Sorgen mehr machen.

Irgendwie kam Flordelis sich ein bisschen wie ein unbeholfener Jugendlicher vor, der sich nicht eingestehen wollte, wie sehr er sich selbst auf diese gemeinsame Zeit mit Platan freute – bei der er hoffentlich noch öfter beobachten könnte, wie dieser rot wurde, denn das war ein Anblick, an den er sich gewöhnen könnte … und das nur dank diesen Fahrkarten, mit denen er bis eben noch nichts anzufangen gewusst hatte.

Moment 10: Bitterkuss

Platan atmete schwer und stöhnte immer wieder vor Schmerzen. Sein weißer Kittel saugte sich mehr und mehr mit Blut voll. Würde er nicht bereits ein rotes Hemd tragen, hätte es sich sicherlich längst ebenfalls fast vollständig umgefärbt. Die Verletzung an seiner rechten Schulter zog sich nicht nur zum Teil über seine Brust, sondern war auch noch tief und brannte derart intensiv, als wäre die Drachenklaue, von der er getroffen worden war, in Wahrheit eine Feuer-Attacke gewesen.

Seine Sicht war etwas verschwommen, trotzdem konnte Platan erkennen, dass er sich immer noch in der Geheimbasis von Team Flare unter Cromlexia befand. Flordelis trug ihn auf seinen Armen und rannte zielstrebig durch die Gänge, das Gesicht vor Sorge und Zorn verzerrt. Hin und wieder huschten andere Mitglieder an ihnen vorbei, in die Richtung, aus der sie kamen, sicher um sich dem Kampf gegen die Eindringlinge anzuschließen und sie zu vertreiben, damit die ultimative Waffe endlich gestartet werden konnte.

Wie hatte das alles nur so furchtbar schiefgehen können?

Eigentlich war Platan der Organisation nur beigetreten, damit er in Flordelis' Nähe bleiben und Plan Y verhindern könnte. Irgendwie. Allerdings hatte er bis zum Schluss keine Lösung gefunden und nach der Bekanntgabe von Flordelis über den Holo-Log, in der er sich von allen, die nicht zu Team Flare gehörten, verabschiedete, überschlugen sich die Ereignisse.

Aufgrund von Platans Beitritt in die Organisation waren sämtliche Arenaleiter sowie die Top Vier und Diantha schon recht früh unruhig geworden. Zusammen mit den Kindern, denen er dieses Jahr jeweils ein Pokémon anvertraut hatte, waren sie nach den Abschiedsworten von Flordelis in die Geheimbasis gestürmt, weil sie seinen Freund aufhalten wollten. Die darauf folgenden Kämpfe waren unerbittlich sowie chaotisch, schon als Zuschauer war es kaum zu ertragen gewesen. In diesem Durcheinander hätte ein Angriff fast Flordelis getroffen … und deshalb war Platan instinktiv dazwischen gegangen, wodurch es stattdessen ihn erwischt hatte.

Ich … wollte doch nur …

Sofort kniff Platan die Augen zusammen, als sie einen Raum betraten, in dem die Lichter ihm besonders hell und grell vorkamen. Vorsichtig legte Flordelis ihn kurz darauf auf einer Art Untersuchungsliege ab und unterhielt sich angespannt mit einigen Leuten in der Nähe. Wie viele waren hier? Zwar konnte er mehrere Schritte wahrnehmen, doch ihm fehlte die Kraft nachzusehen oder sich darauf zu konzentrieren, was genau Flordelis mit ihnen besprach.

Schließlich wandte dieser sich Platan zu und legte beruhigend eine Hand auf seine Stirn. „Sie kümmern sich jetzt um dich. Alles wird gut. Ich muss noch zu Ende bringen, was wir angefangen haben, aber danach komme ich sofort zu dir zurück, in Ordnung?“

Obwohl Flordelis versuchte ruhig zu klingen, konnte man deutlich den Hass aus seiner Stimme heraushören, den er den Eindringlingen gegenüber empfand. Das … war nicht gut.

„W-warte ...“, keuchte Platan erschöpft und hob zitternd eine Hand. „Bitte … tu das nicht ...“

„Ich muss“, betonte Flordelis ernst und lenkte den Blick zu der schweren Verletzung an seiner rechten Schulter. „In unserer neuen Welt der Schönheit wird so etwas nicht noch einmal passieren.“

Mühevoll schüttelte Platan den Kopf, doch statt noch etwas zu sagen wandte Flordelis sich von ihm ab und schritt davon.

Nein. Tu das nicht!

Tatsächlich gelang es Platan jeden letzten Funken Energie in seinem Körper zu sammeln und sich ruckartig aufzurichten, was dazu führte, dass noch mehr Blut aus der Wunde floss. Auch die Schmerzen erreichten ein noch höheres Level, ihm wurde kurz schwarz vor Augen. Um seine Liege herum standen einige Mitglieder der Forschungsabteilung. Erschrocken baten sie ihn darum sich wieder hinzulegen und sich nicht zu bewegen, sein Blick war jedoch einzig auf Flordelis fixiert, der fast schon bei der Tür angekommen war.

„Flordelis!“, stieß Platan heiser hervor, seine Stimme war brüchig. „Bitte, geh nicht!“

Zu seiner Erleichterung hielt sein Freund tatsächlich inne und warf einen nachdenklichen Blick über die Schulter. Als er sich anschließend sogar umdrehte und zu ihm zurückkam, hoffte Platan fast, etwas erreicht zu haben. Deshalb sah er Flordelis sehr erwartungsvoll mit glasigen Augen an. Neben der Liege blieb er stehen und legte tröstend eine Hand auf seine Wange, bevor er sich zu ihm hinunter beugte … und ihn küsste. Damit … hatte er nicht gerechnet. Auch die Team Flare Mitglieder hielten allesamt überrascht den Atem an.

Überfordert erwiderte er Flordelis' sanften Blick – in dem so viel Entschlossenheit brannte wie noch nie zuvor – mit Verwirrung und schloss kurz darauf die Augen. Eine angenehme Wärme durchflutete ihn und doch fühlte Platan sich schlecht. Etwas an diesem Kuss war süß und bitter zugleich. Deswegen konnte er ihn nicht richtig genießen, erwiderte ihn dennoch sehnsüchtig. Leider wich Sekunden später sämtliche Kraft aus seinem Körper und Flordelis musste ihn festhalten. Kaum lösten sich ihre Lippen voneinander, half er ihm dabei sich wieder richtig hinzulegen.

„Lass dich behandeln“, bat Flordelis eindringlich, „und warte auf mich, Platan.“

Behutsam fuhr er ihm mit der Hand durch die Haare. Zu gerne hätte Platan noch etwas gesagt, allerdings war er nicht mehr dazu fähig. Er konnte nicht mal das Gesicht von Flordelis erkennen, so stark war sein Sichtfeld inzwischen verschwommen. Erneut besprach sein Freund etwas mit den anderen. Danach waren schwere Schritte zu hören und da Platan von einer Sekunde zur nächsten anfing zu frieren, wusste er, dass Flordelis fort war. Mit ihm war auch die Wärme verschwunden.

Konzentriert, aber zügig, fingen die Mitglieder der Forschungsabteilung von Team Flare mit der Behandlung an. Davon bekam Platan aber nicht mehr viel mit. Ihm ging nur noch durch den Kopf, wie sehr er versagt hatte. Bei der Entschlossenheit, die Flordelis nun in sich trug, dürfte es ihm auf jeden Fall gelingen seinen Plan in die Tat umzusetzen. Egal, wie viele Eindringlinge er dafür vorher zurückdrängen oder gar ausschalten müsste. Niemand könnte ihn aufhalten.

Es tut mir leid. Ihr alle … es tut mir so leid.

Allmählich versank er in Dunkelheit, wahrscheinlich weil der Blutverlust zu hoch war. Sobald – oder wohl eher falls – er wieder aufwachte, hatte Flordelis es vermutlich schon geschafft und die ultimative Waffe abgefeuert. Die Welt wäre nicht mehr so, wie sie jetzt war. Alles … wäre anders. Warum war Platan trotzdem so unheimlich ruhig? So sollte er sich nicht fühlen.

Aber er konnte nicht anders.

Trotz des Wissens, dass Plan Y erfolgreich sein und viele unschuldige Menschen sowie Pokémon in den Tod reißen würde, war er froh darüber, wenigstens bei Flordelis bleiben zu dürfen. Zumindest jetzt noch, in diesem Moment. Ein letztes Mal murmelte er müde den Namen seines Freundes und gab sich schließlich der Dunkelheit hin, die ihn direkt gnadenlos mit sich riss.

Moment 11: Schutzschild

Die Gerüchteküche kochte und brodelte wie ein Vulkan, der kurz davor war auszubrechen. Durch die Kreuzfahrt mit Flordelis schienen sie eine Art Panzerfalle ausgelöst zu haben, seitdem befand die Presse sich nämlich in einem Zustand der Euphorie, so kam es Platan jedenfalls vor. Es gab bereits in den ersten Tagen zahlreiche Artikel in verschiedenen Zeitschriften darüber, dass Flordelis und er sich zum beliebtesten Promi-Paar entwickeln könnten, sobald sie ihre Beziehung öffentlich bekanntgeben würden, sofern es denn eine gäbe – und genau das wollten die Menschen in Kalos aktuell unbedingt wissen, da es wohl ein ganz heißes Thema sei.

Mit Klatsch und Tratsch in dem Ausmaß war Platan nicht vertraut. Ihm gefielen zwar die Gespräche beim Kaffee trinken, bei denen man sich auch oft über allerlei austauschte, doch mit dieser Art von Aufmerksamkeit kam er nicht wirklich zurecht. Weil Reporter dazu neigten äußerst aufdringlich zu sein. Erst recht weil Platan nicht auf ihre Fragen einging, denn darum hatte Flordelis ihn gebeten, um es nicht noch schlimmer zu machen. Allerdings sorgte gerade sein anhaltendes Schweigen dafür, dass er erst recht belagert wurde.

Genau wie an diesem Tag, nach dem Feierabend. Kaum hatte er sein Labor verlassen, folgten die Reporter ihm sofort aufgeregt und stellten ihm ununterbrochen Fragen, wodurch er kaum vorwärts kam. Ob er sie zufriedenstellen könnte, indem er ihnen einfach irgendeine eine Geschichte erzählte? Vermutlich nicht. Dabei hätte er so viele zu bieten, aber die Leute wollten von ihm nur wissen, was zwischen Flordelis und ihm lief.

Leider nichts, dachte Platan betrübt und hätte fast laut geseufzt. Wir sind nur Freunde.

Beste Freunde, doch das deprimierte ihn nur umso mehr. Jede einzelne Frage der Reporter war wie ein kleiner Stich ins Herz. Zu gerne hätte Platan offen gesagt, wie sehr er in Flordelis verliebt war, musste sich aber stets davon abhalten. Seinem Freund würde das nämlich sicherlich nicht gefallen. Glaubte Platan. Obwohl … hin und wieder waren sie sich während der Kreuzfahrt etwas näher gekommen, allzu viel hineininterpretieren wollte er dennoch nicht. Falls er sich irrte, wäre das zu schmerzhaft.

Nach einer Weile hielt Platan an und wandte sich den Reportern überfordert zu. „Ich will wirklich nicht unhöflich sein, aber bitte, könnten Sie mir für heute etwas Ruhe gönnen?“

Das war ein großer Fehler.

Statt auf seine Bitte einzugehen ließen sie nur noch mehr neugierige Fragen auf ihn einprasseln. Unbeholfen hob er die Hände und schüttelte den Kopf. Was sollte er nur tun?

Auf einmal spürte er, wie sich von hinten eine Hand auf seine Schulter legte. Ausgehend von der Hitzewelle, die nur durch diese simple Berührung durch seinen Körper rauschte, wusste er sofort, dass es Flordelis sein musste, ohne hinzusehen. Schützend zog er Platan näher zu sich, gleichzeitig wichen die Reporter allesamt ein wenig zurück.

„Der Professor hat Sie freundlich darum gebeten zu gehen“, wies Flordelis sie mit einem aufgebrachten Unterton in der Stimme nochmal darauf hin.

Platan warf überrascht einen Blick über die Schulter. Hinter ihm stand tatsächlich Flordelis, der den Leuten einen seiner besonders einschüchternden, finsteren Blicke zuwarf. Wieso war er hier? War das nur Zufall oder hatte Flordelis ihn auf dem Heimweg abfangen wollen? Was es auch war, Platan fühlte sich erleichtert. Instinktiv rückte er noch etwas dichter an ihn heran.

Erstaunlicherweise ließen sich die Reporter leider weiterhin nicht so leicht verscheuchen, obwohl ihnen ins Gesicht geschrieben stand wie unruhig sie wegen Flordelis waren. Dieser atmete schließlich einmal schwer ein und aus. Bestimmt war er genervt von dieser hartnäckigen Penetranz.

Mit seinen folgenden Worten hätte Platan allerdings niemals gerechnet: „Das Gerücht entspricht der Wahrheit.“

Ungläubig starrte Platan ihn an, sein Gesicht lief innerhalb von Sekunden rot an. Hatte Flordelis das eben ernsthaft gesagt? Wirklich?

Sofort setzten die Reporter dazu an mit ihren Kameras begeistert Fotos zu schießen, hielten jedoch erschrocken inne, als Flordelis die anderen Hand abwehrend nach vorne hob. Fast als würde er ein unsichtbares Schutzschild aufbauen, an dem nichts und niemand vorbei käme.

„Das reicht, Sie haben Ihre Antwort“, sagte Flordelis ungehalten. „Ich bitte sie nun ebenfalls höflich darum zu gehen.“

Selbst für Platan klang das vielmehr wie eine Drohung. Anscheinend erkannten auch die Reporter endlich, wie sinnlos der Versuch wäre, an diesem Schutzschild vorbeizukommen, das Flordelis um sie aufgebaut hatte. Einzig mit seinem Willen. Daher bedankten sie sich nur noch knapp und huschte schließlich davon wie aufgescheuchte Fermiculas. Die Belagerung hatte ein Ende. Bald darauf waren Flordelis und Platan für sich, abgesehen von einigen Passanten die ihrem Alltag nachgingen.

Das Gerücht entspricht der Wahrheit.

Überwältigt sah er seinen Freund an. „Flordelis ...“

Auf der Stelle wurde Flordelis' Mimik sanfter und weicher, als er den Blick erwiderte. „Ja, Platan?“

„Das eben ...“, fuhr er zögerlich fort, während sein Herz immer schneller schlug.

„Mhm? Sprich dich aus.“

„Heißt das, wir zwei sind … wirklich … zusammen?“

Flordelis hob eine Augenbraue. „Meinst du das ernst?“

Eigentlich war Platan derjenige, der das von ihm wissen wollte. Deshalb irritierte ihn diese Reaktion etwas.

„Platan“, begann Flordelis eindringlich, wobei er ein wenig schmunzelte. „Ich habe dich zu einer romantischen Kreuzfahrt eingeladen. Wir haben die ganze Zeit im selben Bett geschlafen. Glaubst du, so etwas würde ich mit all meinen Freunden tun?“

Verunsichert blickte Platan zur Seite. „Ich bin dennoch verwirrt, dass du die Gerüchte bestätigt hast.“

„Nun, mein Plan war es in den nächsten Tagen eine anständige Bekanntgabe zu machen, aber ich wollte dir diese Aufdringlichkeit der Reporter nicht mehr länger zumuten.“

„Das meine ich nicht. Es gab kein Liebesgeständnis oder etwas dergleichen. Zwischen uns. Deswegen ...“

„Ah, mein Fehler. Ich vergaß, was für ein Romantiker in dir steckt“, entschuldigte Flordelis sich aufrichtig und beugte sich zu ihm hinunter, um die folgenden Worte in sein Ohr zu flüstern: „Wenn du mit zu mir kommst, offenbare ich dir gerne den ganzen Abend über sehr ausführlich, was ich für dich fühle.“

Ein wohliger Schauer erfasste Platan und er sog ein wenig die Luft ein. Inzwischen musste er so rot sein wie ein Glutexo. Sollte das nur ein wundervoller Traum sein, wollte er niemals wieder aufwachen. Immerhin war das genau das, was er sich schon lange gewünscht hatte. In Flordelis' Nähe sein zu dürfen, als sein Partner, nicht nur als Freund.

„Okay“, erwiderte Platan knapp und verlegen.

Zufrieden richtete Flordelis sich wieder auf. „Deine Wortkargheit ist ungewohnt, aber durchaus bezaubernd.“

Schützend legte er nun den ganzen Arm um Platans Schultern und setzte sich mit ihm zusammen in Bewegung. Nachdem die Verlegenheit ein wenig abgeklungen war, konnte Platan die ganze Zeit nur noch glücklich lächeln. Den restlichen Weg über wagte sich niemand mehr an sie heran, so wirksam war das Schutzschild von Flordelis. Also konnte er die Wärme, die Flordelis ausstrahlte, in Ruhe genießen und es kaum noch erwarten sich seine Liebesbekundungen anzuhören, sobald sie bei ihm zu Hause angekommen waren.

Moment 12: Beerenkräfte

Wie gewohnt war Platan in einen Redeschwall verfallen und schien so bald kein Ende zu finden. Normalerweise störte Flordelis sich nicht daran, im Gegenteil. Er hörte seinem Freund gerne zu. Allerdings war ihm ausnahmsweise in diesem Moment etwas anderes wesentlich wichtiger, darum musste er Platan bedauerlicherweise unterbrechen.

„Platan“, sagte Flordelis fordernd, unterstützt durch einen strengen Blick.

Sofort verstummte der Angesprochene irritiert.

Mit einem Nicken deutete Flordelis zu dem Teller, der vor Platan auf dem Tisch stand. „Du solltest endlich anfangen zu essen.“

„Oh, natürlich, dafür sind wir hierhergekommen, richtig?“, erinnerte Platan sich und schmunzelte dabei ein wenig.

Richtig. Flordelis hatte ihn zum Essen in ein Restaurant eingeladen und da die Bestellungen schon seit ein paar Minuten bei ihnen auf dem Tisch standen, erwartete er, dass Platan nicht länger wartete. Es war wichtig. Ziemlich wichtig. Darum missfiel dieses Schmunzeln Flordelis ein wenig, so bezaubernd es auch sein mochte – inzwischen schienen solcherlei Gedanken in Platans Gegenwart zur Normalität zu werden.

„Darf ich dich daran erinnern, dass du vor einer Stunde umgekippt bist, weil du seit Ewigkeiten nicht mehr anständig gegessen hast?“ Flordelis seufzte schwer. „Kaffee ist kein Ersatz für Lebensmittel, Platan.“

„Das weiß ich doch“, beruhigte er ihn.

Scheinbar nicht, sonst wäre es nicht zu diesem Schwächeanfall gekommen, dem Flordelis beiwohnen musste. Vor Schreck und Sorge wäre ihm fast das Herz stehengeblieben, doch Platan nahm das nicht sonderlich ernst. So kam es ihm jedenfalls vor.

„Ich habe nicht bemerkt, wie viel Zeit schon seit meiner letzten Mahlzeit vergangen ist“, erklärte Platan nachdenklich und legte dabei eine Hand an sein Kinn. „Immerhin hatte ich auch keinen Hunger, also konnte mir das schlecht auffallen. Weißt du, das erinnert mich an eine Geschichte über-“

„Platan“, unterbrach Flordelis ihn erneut und runzelte die Stirn.

Entschuldigend hob sein Freund die Hände und griff danach endlich zu dem Besteck, um das er gebeten hatte, obwohl man einen Flammkuchen auch mit der Hand essen könnte. In diesem Restaurant wurde der Teig ohne Hefe zubereitet, also dürfte es auf leerem Magen keine Probleme geben. Zumal es sich bei diesem Flammkuchen um eine süßliche Variante handelte, mit Beeren und Zimt. Eigentlich wäre es Flordelis lieber, Platan würde noch etwas mehr zu sich nehmen, solange er aber zumindest ein bisschen aß, war das schon mal besser als nichts.

Wachsam beobachtete er sein Sorgenkind dabei, wie er sich fein säuberlich ein kleines Stück aus dem Flammkuchen schnitt und dieses mit der Gabel zu sich nahm. Dabei waren Platans Bewegungen überaus elegant, was faszinierend war. Wie konnte eine Person nur immerzu so … wunderschön sein? Rasch schüttelte Flordelis den Kopf, um nicht zu sehr mit den Gedanken abzudriften.

Der Flammkuchen schmeckte offensichtlich, denn Platans Augen fingen an lebhaft zu glitzern, wodurch das Grau eher wie funkelndes Silber aussah. „Wundervoll~! Dieser Flammkuchen ist ausgezeichnet. Hast du den auch schon mal probiert?“

Sacht schüttelte Flordelis den Kopf. „Süße Speisen nehme ich eher selten zu mir, weil sie mir oftmals nicht munden. Ich bin wohl nicht der Typ dafür.“

Überrascht sah Platan ihn an und ihm war deutlich anzusehen, wie ihm etwas durch den Kopf ging, das Flordelis nur erahnen konnte. Kurz darauf schnitt Platan erneut ein Stück von dem Flammkuchen ab, nur um sich anschließend weit über den Tisch zu lehnen und es ihm auf seiner Gabel anzubieten. Zusammen mit einem Lächeln, das noch herzlicher war als sonst und Flordelis geradezu blendete.

„Hier, mein Lieber~. Du solltest unbedingt ein Stück probieren“, bat Platan, auf seine unschuldig charmante Weise. „Ich bin mir sicher, dieser Flammkuchen wird dir schmecken. Diese Beerenkräfte werden auch dich in ihren Bann ziehen~.“

Als ob ihn nicht schon etwas – oder eher gesagt jemand – ganz anderes in den Bann ziehen würde. Sprachlos starrte Flordelis auf das Stück, das ihm auf der Gabel entgegen gehalten wurde. Wollte Platan ihn gerade ernsthaft …

Nein, ich werde das nicht zu Ende denken!

Sein Herz stand ohnehin schon in Flammen vor Verlegenheit. Er müsste sich nur selbst etwas nach vorne lehnen und die Geste annehmen, aber das konnte er unmöglich tun. Nicht hier!

Ohne sich etwas von seiner Unruhe anmerken zu lassen, hob er ablehnend eine Hand. „Danke, kein Bedarf. Du solltest sowieso gerade jedes einzelne Stück besser selbst essen.“

Nur zögerlich lehnte Platan sich zurück und betrachtete etwas enttäuscht das Stück Flammkuchen auf seiner Gabel. „Ich hätte gerne mit dir geteilt. Du verpasst etwas.“

Irgendwie … wollte Flordelis das nicht mal bestreiten. Soeben hätte er die Chance nutzen und von derselben Gabel essen können wie Platan zuvor.

Moment.

Dieser Gedanke kam unerwartet.

Räuspernd lenkte Flordelis sich selbst davon ab und lächelte Platan aufmunternd zu. „Falls es dich tröstet, können wir nächstes Mal teilen, wenn ich weiß, dass du vorher keinen Schwächeanfall hattest und jeden einzelnen Bissen dringend benötigst.“

Sofort hellte sich Platans Gesicht auf. „Abgemacht~. Das ist eine gute Motivation für mich, das Essen in nächster Zeit nicht zu vergessen.“

„Du solltest es niemals vergessen, zu essen“, korrigierte Flordelis ihn besorgt.

„Das kann ich nicht versprechen“, wandte Platan ein und zwinkerte ihm seltsam verführerisch zu. „Es gibt wichtigere Dinge, an die ich immerzu denken will.“

Glücklicherweise aß Platan nach diesen Worten weiter, denn sonst hätte er gesehen, dass Flordelis in dieser Sekunde rot wurde. Da war sie wieder, jene Verwirrung, die nur sein Freund in ihm auszulösen wusste. Meinte Platan es so, wie er es verstanden hatte, oder wollte er selbst es nur so wahrnehmen? Überfordert atmete Flordelis kaum merklich durch und widmete sich seinem eigenen Essen.

Vielleicht sollte er nächstes Mal Platan einfach offen darauf ansprechen, sobald sie tatsächlich mal einen dieser Flammkuchen miteinander teilten. Sicherlich waren sie genauso süß wie diese Verwirrung, auf die Flordelis inzwischen nicht mehr verzichten wollte, so sehr sie ihn auch durcheinander brachte. Noch süßer wäre es, wenn Platan solche Aussagen wie eben tatsächlich so meinte, wie Flordelis sie verstand.

… Wie es aussah, hatte er sich bei einer Sache geirrt.

Während er Platan immer wieder mit einem zufriedenen Lächeln beim Essen beobachtete, kam er für sich zu dem Schluss, doch eine gewisse Schwäche für Süßes in sich zu tragen. Ob und wann er diese Seite zeigen würde, blieb jedoch noch ungewiss. Möglicherweise könnte tatsächlich der Flammkuchen mit seinen Beerenkräften Flordelis beim nächsten Mal den nötigen Mut geben, zu ergründen, wie süß Platans Worte wirklich gemeint waren.

Moment 13: Ruheort

Platan strich mit der linken Hand so behutsam über das Haar von Flordelis, als könne er sofort zerbrechen, sollte er nicht vorsichtig genug sein. Der Kopf seines Freundes, der im Moment noch zu schlafen schien und dessen Gesichtsausdruck daher entspannt wirkte, ruhte schon seit einer Weile auf seinem Schoß. Seine rechte Hand lag auf der Brust des anderen, knapp unter dessen Schlüsselbeinen. Sehnsüchtig und betrübt zugleich sah Platan auf Flordelis hinab, während er wartete.

Es war unnatürlich still an diesem Ort. Sogar ihre eigenen Atemgeräusche waren kaum zu hören. Benötigten sie überhaupt noch Luft? Wahrscheinlich atmete Platan nur aus reiner Gewohnheit. Er konnte sich auch nicht vorstellen, dass dieses goldene Sonnenlicht, in dem sie beide badeten, tatsächlich Wärme spendete. Zumindest fühlte sich etwas daran befremdlich an. Was genau konnte er nicht sagen, aber es war ihm im Grunde ohnehin nicht wichtig.

Er wartete auf Flordelis.

Genau wie dieser es sich gewünscht hatte.

Das war wichtig.

Wann wachte er endlich auf? Oder sollte Platan lieber hoffen, Flordelis öffnete seine Augen niemals? Ja, das wäre weniger egoistisch. Denn wenn sein Freund hier erwachte, bedeutete das …

Wäre Flordelis nicht genauso einsam ohne mich, wie ich ohne ihn?

Bevor er diesen Gedanken weiter vertiefen konnte, runzelte der Schlafende plötzlich die Stirn. Augenblicklich hielt Platan den Atem an und ließ die Hand, mit der er ihm über das Haar gestrichen hatte, einfach auf seinem Kopf liegen. Langsam öffnete Flordelis die Augen und blinzelte mehrmals. Noch bevor sie Blickkontakt herstellen konnten, bemerkte Platan bereits, wie verwirrt er war. Verwirrt und ein wenig verloren. Zum Glück konnte er direkt für ihn da sein und ihn mit einem herzlichen Lächeln empfangen.

„Guten Morgen, mein Lieber“, sagte Platan sanft. „Hast du gut geschlafen?“

Zunächst konnte Flordelis ihn nur sprachlos anstarren, seine Augen weiteten sich. Sekunden später fuhr er hoch und musterte ihn besorgt. Sicherlich wunderte er sich darüber, wieso Platans rotes Hemd nicht mehr zerrissen war und sein Kittel nicht von Blut durchtränkt. Flordelis' Verwirrung nahm sichtlich zu.

Nach einiger Zeit brachte er schließlich nur ein heiseres „Platan?“ zustande.

Sofort legte er Flordelis beruhigend eine Hand auf die Wange. „Es ist alles in Ordnung. Mir geht es gut. Du musst dir keine Sorgen mehr machen.“

Vorsichtig griff er nach Platans Hand und nahm sie von seinem Gesicht, ehe er ratlos den Kopf schüttelte. „Was ist passiert? Die ultimative Waffe … die anderen … ich ...“

„Es ist vorbei“, erklärte er ruhig. „Das ist jetzt alles vorbei. Du musst nicht mehr kämpfen, Flordelis.“

Zweifelnd sah dieser sich um. „... Wo sind wir?“

Sie saßen inmitten einer bildhübschen, weiten Blumenwiese. Unzählige farbenprächtige Blüten wurden von einer milden Brise hin und her gewiegt. Ihr Duft war süß. Fast unnatürlich süß. Um sie herum war am Horizont nichts als eine weiße Unendlichkeit zu sehen, ebenso am Himmel, wo von irgendwo das Sonnenlicht herkam und sie tröstend zu umarmen versuchte.

„Nun, das ist schwierig zu erklären“, erwiderte Platan zögerlich, ohne dass sein Lächeln verblasste. „Ich schätze, wir könnten es als unseren Ruheort bezeichnen.“

„Unseren Ruheort?“, wiederholte Flordelis und konzentrierte sich wieder auf ihn. Als ihn die Erkenntnis traf, schüttelte er erneut den Kopf und sah ihn entsetzt an. „Nein … Platan, bedeutet das ...“

„Ich weiß, was du jetzt denken wirst“, begann Platan einfühlsam. „Du wirst dir die Schuld dafür geben, dass wir hier gelandet sind. Aber lass mich dir versichern, es war alleine meine Entscheidung, die mich zu Team Flare geführt hat. Zu dir.“

Je länger er sprach, desto glasiger wurden seine grauen Augen. „Denn eine Welt ohne dich wäre für mich so oder so nicht lebenswert.“

Bestürzt ließ Flordelis den Kopf sinken und löste die Hand von seiner. Schnell stellte Platan den Körperkontakt aber wieder her, indem er die Arme um ihn schlang.

„Deshalb habe ich hier auf dich gewartet“, fuhr Platan fort, nun selbst aufgewühlt. „Ich konnte einfach nicht ohne dich gehen. Ich will nicht ohne dich sein.“

Nach diesen Worten verharrten sie einige Zeit in dieser Position, beide zu eingenommen von ihren Emotionen, um etwas zu sagen oder gar etwas tun zu können. Aber das störte ihn nicht. Diese Wärme, die von Flordelis ausging, war wirklich tröstend und vertrieb das kalte Gefühl in seiner Brust. Darum genoss er sie und sog sie regelrecht auf. Solange Flordelis bei ihm war, fühlte er sich lebendig. Wenn es sein müsste, würde er ihn deswegen einfach bis in alle Ewigkeit so festhalten. Und er glaubte, Flordelis empfand diese Aussicht ebenso als wundervoll, da er sich vollkommen in seine Arme fallen ließ.

„Verzeih mir“, flüsterte sein Freund auf einmal, wobei er sich ein wenig von Platan löste.

„Es gibt nichts zu verzeihen. Ich habe dir doch gesagt, es ist nicht deine Schuld. Du warst verzweifelt und ich habe es zu spät be-“

Flordelis schnitt ihm durch einen Kuss das Wort ab. Mit einem sehr innigen, leidenschaftlichen Kuss. Überrumpelt hielt Platan sich an ihm fest. Innerhalb von Sekunden vermittelte Flordelis ihm durch diese Handlung alles, was in ihm vorging, weswegen Platan kurz überfordert keuchte und den Kuss anschließend erwiderte, um ihm auch Zugang zu seinem Herzen zu verschaffen. Ein überwältigendes Gefühl, in das er sich mehr und mehr verlieren wollte. So nahe wie jetzt … wollte Platan ihm für immer sein.

Aus dem Grund war er ein wenig enttäuscht, als Flordelis den Kuss nach einigen intensiven Minuten beendete. Beide schnappten schwer nach Luft.

„Platan“, hauchte Flordelis seinen Namen liebevoll und legte die Hände auf seine Wangen. „Wie lange können wir hier bleiben?“

Noch etwas atemlos antwortete Platan ihm: „Ich weiß es nicht ...“

„Willst du es zusammen mit mir herausfinden?“

„Ich will“, versicherte er ihm sofort.

Diese Antwort sorgte dafür, dass Flordelis lächelte. Ein Anblick, der Platan unbeschreiblich glücklich machte.

Erneut berührten sich ihre Lippen und Flordelis brachte ihn dazu sich in die Blumenwiese zu legen. Platan schloss die Augen und hieß die Hitze willkommen, die sich in ihm ausbreitete. Zwischen all den Küssen, die folgten, gelang es ihm nicht, ein einziges Wort an seinen Freund zu richten. Dabei wollte Platan so gerne endlich laut aussprechen, was er für Flordelis empfand, denn diese Gelegenheit hatte er außerhalb dieses Ruheortes leider stets verpasst.

Vielleicht waren sie deswegen überhaupt hier.

In dem Fall wäre es womöglich besser, wenn er es niemals sagte, um ihre gemeinsame Zeit wirklich zu einer Ewigkeit werden zu lassen. Also ließ Platan ihn einfach auf andere Weise spüren, wie sehr er ihn liebte. Wie sehr er es bereute, diese Gefühle nicht schon viel früher zugelassen zu haben. Möglicherweise hätte sonst alles anders kommen können.

Egal, sie waren jetzt zusammen. Hier, an diesem Ort, wo es nur sie beide gab und ihre aufrichtige Liebe zueinander. Und nur das zählte.

Moment 14: Sonnentag

Als Zwölfjähriger vor seinen Pflichten davonzulaufen war alles andere als erwachsen. Genau das sollte er aber eigentlich sein, weil es von ihm erwartet wurde, denn Flordelis war ein Nachfahre der Königsfamilie von Kalos. Dementsprechend hoch waren bereits die Erwartungen an ihn, eine gewöhnliche Kindheit konnte er sich nicht erlauben.

Manchmal war Flordelis diese Pflichten aber einfach leid. Darum schlich er sich an einem sonnigen, wolkenlosen Tag aus dem prunkvollen Landsitz, hinaus in den übergroßen Rosengarten. Ihm blieben zumindest einige Minuten, bevor man ihn suchen würde, und um einige zusätzliche Sekunden zu gewinnen, entfernte er sich noch weiter vom Haus.

Ziellos starrte er dabei ins Leere und ignorierte die Farbenpracht der Rosen um sich herum. Alle bezeichneten sie zwar als schön, doch Flordelis verstand das Konzept dahinter nicht. Angeblich sollte Schönheit etwas in einem auslösen, irgendein überwältigendes Gefühl. Leider war ihm diese Erfahrung in seinem bisherigen Leben verwehrt geblieben. Entweder stimmte etwas nicht mit ihm oder die anderen waren zu leicht zu begeistern. Oder beides.

Plötzlich drang etwas an sein Ohr. Im ersten Augenblick klang es wie ein zartes Glockenspiel, in Wahrheit … lachte nur jemand fröhlich. Ganz in der Nähe. Daran war nichts ungewöhnlich und doch sorgte es dafür, dass Flordelis sich irritiert umsah. Schnell entdeckte er die Quelle des Lachens, nur wenige Meter von ihm entfernt.

Ein Junge.

Da war ein Junge im Rosengarten, den er noch nie zuvor gesehen hatte. Gehörte er zu jemandem vom Personal? Zum Gärtner vielleicht?

Nein, etwas war seltsam.

Zum einen die zahlreichen wilden Flabébés, die friedlich um den Jungen herum schwebten, fast als würden sie mit ihm tanzen. Normalerweise waren sie nicht derart zutraulich und verteilten sich überall zwischen den Rosen. Nun spielten sie mit diesem Kind wie mit einem engen Freund.

Zum anderen sah der Junge sehr heruntergekommen aus. Sein schwarzes, kurzes Haar war stark zerwühlt und er trug verschmutzte Lumpen am Leib, die einige Löcher aufwiesen.

Wenn Flordelis raten müsste, würde er ihn auf etwa sechs Jahre schätzen. Wer war dieses Kind? Um das herauszufinden, ging er langsam auf ihn zu, obwohl Flordelis es fast bedauerlich fand, ihn zu unterbrechen bei … was auch immer er genau dort tat. Lachend drehte er sich im Kreis, vollkommen auf die Flabébés konzentriert, und wirkte dabei so frei, dass Flordelis ein wenig neidisch war. Wenigstens konnte er bei dieser Lebhaftigkeit wohl davon ausgehen, dass es dem Kleinen gut ging.

Zumindest, dachte er das …

Erst aus der Nähe bemerkte er, in was für einem furchtbaren Zustand der Körper des Jungen war. Schrecklich abgemagert, übersät mit blauen Flecken und er war an der Stirn verletzt. Das Blut war getrocknet, trotzdem war Flordelis nun ernsthaft besorgt.

„Verzeihung?“, sprach er ihn höflich und mit Haltung an, so wie er es gelernt hatte. „Mein Name ist Flordelis, ich bin der Sohn der Königsfamilie. Darf ich fragen, wer du bist? Brauchst du Hil-“

Ihm blieben die Worte im Hals stecken, kaum dass der Junge sich ihn zuwandte und ihn ansah. Seine grauen Augen leuchteten voller Leben und wirkten dadurch silbern, dazu lächelte er überaus herzlich. Etwas an diesem Anblick war …

„Oh! Hallo~“, grüßte der Junge ihn gut gelaunt, mit einer melodischen Stimme. „Freut mich sehr, dich kennenzulernen. Ist das hier dein Garten?“

Schwungvoll breitete er nach dieser Fragen die Arme aus. „Er ist wunderschön! So viele Farben, versammelt an einem Ort! Das habe ich noch nie gesehen. Es ist wie in einem Märchen. Ich kenne ein tolles über ein Roselia. Wenn du magst, erzähle ich es dir gerne.“

Unbewusst hatte Flordelis den Atem angehalten und konnte den Jungen nur sprachlos ansehen. Woher kam dieses Glitzern um ihn herum? Waren dafür die Flabébés verantwortlich? Unmöglich, immerhin waren sie dabei sich rasch zurückzuziehen, nachdem Flordelis das Wort erhoben hatte. Woran lag es dann, dass die Ausstrahlung dieses Kindes so unbeschreiblich magisch erschien? Weil er so glücklich wirkte, trotz seiner offensichtlich schlechten Verfassung? War er davon so berührt? Unsicher presste Flordelis eine Hand auf seine Brust.

Verwirrt neigte der Junge den Kopf. „Alles okay? Hast du Schmerzen? Brauchst du Hilfe?“

Sofort ging Flordelis nur ein Gedanke durch den Kopf: Zauberhaft.

„Das … wollte ich dich fragen“, erwiderte er zögerlich.

„Mich?“ Verwundert deutete das Kind auf sich selbst. „Aber mir geht es gut.“

Stirnrunzelnd schüttelte Flordelis den Kopf. „Danach siehst du nicht aus.“

„Wirklich?“ Prüfend sah der Junge an sich hinab und lachte verlegen. „Bin ich unpassend gekleidet?“

„Wie? Nein, so meinte ich das nicht ...“

Ein mildes Lächeln huschte über Flordelis' Lippen und da er für sein Alter schon ziemlich groß war, kniete er sich vor dem Jungen hin, damit dieser nicht mehr zu ihm hoch schauen musste. „Wie ist dein Name?“

„Platan.“

„Und was machst du hier?“, fragte Flordelis geduldig weiter.

„Ich freue mich über die Rosen.“ Erneut breitete er die Arme aus und drehte sich einmal um sich selbst. „Sie sind so wunderschön~.“

Darauf nickte Flordelis knapp. „Ja, das sagtest du bereits. Aber wie bist du hierher gekommen?“

Blinzelnd lenkte Platan den Blick in den Himmel. „Das … weiß ich nicht mehr.“

Ein kleiner Junge namens Platan, der sich für sein Alter schon erstaunlich gut auszudrücken wusste, landete wie aus dem Nichts im Rosengarten der Königsfamilie von Kalos? Wahrlich geheimnisvoll.

„Nun ...“ Flordelis richtete sich wieder auf und reichte ihm seine Hand. „Ich lade dich hiermit herzlich dazu ein, bei uns zu bleiben, bis deine Erinnerung zurückkehrt.“

Zuerst benötigte Platan dringend etwas zu essen und zu trinken. Außerdem musste er von einem Arzt untersucht werden. Ein warmes Bad und anständige Kleidung sollte er auch bekommen. Alles andere könnten sie danach klären. Seine Eltern würden ein Kind wie ihn bestimmt nicht abweisen.

Freudig nahm Platan seine Hand – das war ganz schön gutgläubig von ihm, aber er war auch noch zu klein, um etwas Böses hinter diesem Angebot zu vermuten. „Danke, das ist lieb~.“

Nickend ging Flordelis mit ihm zusammen zurück Richtung Haus. Summend folgte Platan ihm. Irgendwie war diese Unbeschwertheit inspirierend. Besonders angesichts seiner Lage.

„Dein Name war Flordelis, richtig?“, hakte Platan nach.

„Richtig.“

Gut, er konnte sich neue Informationen noch merken. Mit etwas Glück war er demnach nicht zu schwer am Kopf verletzt und die Erinnerungslücke hatte einen anderen Grund.

„Der Name gefällt mir~.“ Platan seufzte ergriffen. „Flordelis~. Das klingt wundervoll. Als wärst du selbst eine Rose.“

Für gewöhnlich konnte Flordelis mit Lob jeglicher Art nie sonderlich viel anfangen, auch wenn er es aus Höflichkeit stets annahm. Diesmal … freute er sich erstaunlicherweise aufrichtig darüber. Ihm kam es wie eine Ehre vor, von Platan gelobt zu werden. Von diesem Jungen, dem es gelungen war, auf Anhieb sein Herz zu erobern. Zum ersten Mal bekam Flordelis endlich eine grobe Vorstellung davon, was für eine Wirkung Schönheit besaß.

Moment 15: Verzehrer

Flordelis saß im Wohnzimmer seines Hauses neben Platan auf dem Sofa und starrten diesen eindringlich an, mit einer strengen sowie besorgten Miene. So intensiv wie möglich. Davon schien sein Freund ein wenig irritiert zu sein. Gut. Schließlich wollte er, dass sein Blick eine Wirkung bei ihm erzielte.

Vorsichtig stellte Platan seine Tasse Kaffee auf dem Tisch ab und sah ihn nervös lächelnd an. „Stimmt irgendetwas nicht?“

„Platan“, betonte Flordelis seinen Namen bewusst mit einer noch tieferen Stimme als sonst, weil er genau wusste, wie intensiv Platan sie dadurch wahrnahm. „Hast du mir nicht etwas versprochen?“

Wie erwartet atmete Platan ein wenig überwältigt durch. „J-ja? Habe ich das?“

„Kommst du von selbst darauf?“, hakte Flordelis nach, sein Blick blieb weiterhin auf ihn fixiert. „Oder muss ich dir einen Hinweis geben?“

„Also ...“

Platan dachte nach, was ihm anscheinend etwas schwer fiel, weil es ihn ablenkte, von Flordelis angestarrt zu werden. Dezent unruhig sah der Befragte sich um, als könnte er die Antwort auf diese Weise finden, wenn er nur aufmerksam genug war. Damit hatte er sogar Erfolg, denn kaum fiel Platans Blick auf die Glasschüssel mit den Mini-Windbeuteln, stieß er einen verstehenden Laut aus – der viel zu bezaubernd klang.

„Oh, das meinst du“, erinnerte Platan sich und schmunzelte ein wenig. „Ich habe doch schon welche gegessen.“

„Zwei Stück“, merkte Flordelis trocken an.

Da Platan nach dieser Anmerkung ratlos wirkte, fügte er noch ein Wort hinzu: „Nur zwei Stück.“

„Ich habe heute einfach keinen Appetit“, entschuldigte Platan sich aufrichtig.

Seufzend schüttelte Flordelis den Kopf. Immerzu musste er sich um Platans mangelhafte Nahrungsaufnahme sorgen und ihn dazu auffordern mehr zu essen, weil er sich sonst nur von Kaffee ernähren würde. Deswegen war Platan auch viel zu dünn. Natürlich konnte Flordelis ihn schlecht dazu zwingen zu essen, wenn er nicht wollte, zumal er oft nach einigen Bissen schon satt war. Jedenfalls behauptete Platan das. Also hatte Flordelis gehofft er würde zumindest durch etwas Süßes ein paar Kalorien aufnehmen.

„Keinen Appetit, hm?“, wiederholte Flordelis ernst. „Vielleicht lässt sich dein Appetit ja ein wenig anregen.“

Darauf blinzelte Platan irritiert. „Anregen?“

Statt es zu erklären würde er ihm einfach zeigen, wie er das meinte. Also griff Flordelis selbst nach einem der kleinen, mundgerechten Windbeutel und klemmte ihn zwischen seine Zähne. Danach drückte er Platan behutsam gegen die Rückenlehne des Sofas und hielt ihn an den Schultern fest, während er sich zu ihm hinunter beugte. Fordernd berührte er mit dem Windbeutel die weiche Lippen, die sich wie von selbst öffneten.

Platan atmete tief ein und seine Augen weiteten sich ein wenig, als Flordelis mit seiner Zunge den Windbeutel in dessen Mund schob, um danach direkt in einen Kuss überzugehen. Schnell schmeckte er die Vanillecreme, deren Süße um ein Vielfaches zunahm, so schien es ihm. Der Geschmack wurde noch besser, als Platan die Augen schloss und auf den Kuss einging, obwohl der Rotschimmer in seinem Gesicht verriet wie verlegen ihn das machte.

Mit romantischen Gesten und Flirtereien hatte sein Freund und Verlobter sonst keinerlei Probleme, doch sobald es zu solchen Zärtlichkeiten kam wirkte er manchmal etwas unbeholfen. Das war wirklich entzückend und motivierte Flordelis jedes Mal dazu ihn mehr und mehr in Verlegenheit zu bringen. Heute ließ sich das sogar damit verbinden ihn zum Essen zu bewegen.

Erst nachdem Platan den Windbeutel zerkaut und geschluckt hatte, löste Flordelis die Lippen wieder von seinen. Beim Küssen neigte sein Verlobter dazu den Atem anzuhalten, weshalb er nun ein wenig nach Luft schnappte, also ließ Flordelis ihm etwas Zeit. Solange legte er eine Hand auf Platans Wange und nahm die Hitze in sich auf. Inzwischen glühte sein Gesicht regelrecht.

„D-du ...“, stammelte Platan, etwa eine Minute später. „Hast du gerade ...“

Flordelis lächelte ihn sanft an. „Wie sieht es aus? Hat das deinen Appetit angeregt?“

Einen Moment sah Platan ihn nur schweigend an, ehe er zaghaft nickte.

„Lust auf eine Wiederholung?“

„Wenn das nicht zu … viel verlangt ist“, erwiderte Platan leise. „Ich wäre offen dafür.“

Bestimmt hatte er gierig sagen wollen. Immerhin sorgte er sich viel zu sehr darüber, Flordelis könnte ein schlechtes Bild von ihm bekommen, falls er sich solche intimen Momente zu oft wünschte. Dabei müsste Platan inzwischen wissen, dass er sich seinetwegen nicht zurückhalten und sich vor allem keine Sorgen machen müsste. Egal, was Platan tat, in den Augen von Flordelis war es stets rein und besonders liebenswert.

Zufrieden griff Flordelis erneut nach einem Windbeutel. „Nächstes Mal besorge ich dir welche mit Kaffeecremefüllung.“

Sofort fingen Platans Augen an zu glitzern. „Solche Windbeutel gibt es?“

„Ich weiß es nicht“, gestand er offen. Vor der nächsten Runde fuhr Flordelis mit seiner Zunge leicht über Platans Lippen, an denen noch eine feine Spur von der Vanillecreme haftete. „Aber für dich werde ich welche auftreiben, ma chérie.“

„Flordelis ...“, hauchte Platan verträumt.

Es sorgte für ein angenehm warmes Gefühl in seiner Brust, sobald sein Verlobter auf diese Weise seinen Namen sagte – und das wusste Platan sicherlich genau. Wie zuvor klemmte Flordelis den Windbeutel zwischen seine Zähne und wiederholte den Kuss von eben. Schließlich wollte er noch viele, viele Jahre glücklich mit Platan zusammen sein. Und dieser Traum erfüllte sich nur, wenn er anständig aß, weshalb Flordelis auch in Zukunft ein wachsames Auge darauf haben und mit einigen Tricks arbeiten würde.

Moment 16: Überrumpler

Flordelis stützte die Ellbogen auf seinem Schreibtisch ab, faltete die Hände ineinander und blickte finster über diese hinweg zur Tür seines Büros. Er war vor wenigen Sekunden von seiner Sekretärin vor einem Besucher gewarnt worden, der auf dem Weg zu ihm sei, und dem sie versprechen musste nicht zu verraten, um wen es sich bei ihm handelte. Das klang überaus verdächtig. Darum wollte Flordelis diesem geheimnisvollen Gast mit all seiner Autorität begegnen, die in ihm brannte, um direkt zu vermitteln, dass er sich nicht überrumpeln oder gar einschüchtern ließe.

Als die Tür sich kurze Zeit später tatsächlich öffnete, machte er sich auf alles gefasst … nur nicht darauf, was ihn letztendlich erwartete.

„Flordelis~“, ertönte eine vertraut melodische Stimme, die sofort die Atmosphäre in seinem Büro erhellte. „Bonjour, ma chérie! Ich habe dich vermisst, also dachte ich mir, ich statte dir einen kleinen Überraschungsbesuch ab.“

Platan.

Bei dem Besucher handelte es sich um Platan, bei dem dieser finstere Blick, den Flordelis aufgesetzt hatte, natürlich keinerlei Wirkung zeigte. Im Gegenteil, dessen ohnehin schon gute Laune nahm sogar spürbar zu, was an dessen Strahlkraft zu erkennen war. Und selbstverständlich war Platan auch mit zwei Tassen Kaffee bewaffnet.

Seufzend entspannte Flordelis sich und rieb sich über die Stirn, in einem Versuch auch seine Mimik etwas zu lockern. „Diese Überraschung ist dir gelungen.“

Auf jeden Fall war er froh darüber Platan zu sehen, statt irgendwelche zwielichtigen Gestalten. Neuen Ärger konnte er wirklich nicht gebrauchen. Außerdem war es immer ein besonders willkommenes Geschenk, Platan in seiner Nähe zu haben. Daher lächelte Flordelis sanft, nachdem auch der letzte Funken Anspannung von ihm abgefallen war. Vorsichtig rückte er mit seinem Stuhl vom Schreibtisch weg, da er Platan gerne anständig begrüßen wollte, doch …

„Oh, bleib ruhig sitzen!“, bat sein Besucher hastig. „Ich will dir gerne etwas zeigen~.“

Irritiert tat Flordelis ihm den Gefallen und verharrte auf seinem Platz, während er beobachtete, wie Platan die Tassen auf dem Schreibtisch abstellte. Anschließend ging er mit federnden Schritten um diesen herum und hauchte ihm einen Kuss auf die Wange, bevor er sich einfach auf seinen Schoß setzte.

Was?

Nun hatte er sich doch überrumpeln lassen. Von Platan, glücklicherweise, was jedoch die Situation nicht weniger überfordernd machte. Diese Position. Diese Position war viel zu neu für ihn.

Während Platan bereits munter etwas erzählte und dabei sein Handy hervorzog – wobei er ihn halb wahnsinnig machte, weil er sich zu sehr bewegte –, bemühte Flordelis sich darum, die Fassung zu wahren. Sicher, sie beide waren ein Paar, also sprach nichts dagegen auf diese Weise eng zusammen zu sitzen. Es missfiel Flordelis auch nicht und genau das war das Problem. Ihm gefiel diese Position viel zu sehr.

Unbeholfen hob er die Hände. Könnte er sie einfach auf Platans Hüften legen? Oder sollte er sie besser auf den Stuhllehnen ruhen lassen? War Platan wirklich so leicht, wie es sich anfühlte? Wie zerbrechlich er wirkte. Instinktiv schlang Flordelis schützend die Arme um ihn, nachdem er lange genug gezögert hatte. In seinem Inneren breitete sich eine viel zu große Hitze aus, die auch sein Gesicht erfasste.

Noch vor einer Weile hätte er niemals geglaubt eines Tages so viel Körperkontakt mit Platan aufzubauen und nun hatte dieser sich einfach auf seinen Schoß gesetzt, als sei es das natürlichste auf der Welt. Das weckte so viele Gefühle in Flordelis, er konnte sich überhaupt nicht darauf konzentrieren, was der andere ihm so begeistert auf dem Handy zeigte. Erst recht nicht als Platan sich zurücklehnte und ein wenig an ihn schmiegte, wobei diese wunderschönen, seidenweichen schwarzen Haare zärtlich über seine Wangen streiften.

Flordelis musste schlucken.

Warum war er nur so furchtbar nervös? Konnte er sich nicht ein bisschen zusammenreißen? Immerhin waren sie erwachsen, da war ein wenig Würde angebracht.

„... Flordelis?“ Irgendwann musste Platan innegehalten haben und betrachtete ihn nun besorgt, über die Schulter hinweg. „Ist alles in Ordnung? Hast du mir zugehört?“

„Natürlich“, log Flordelis, ehe er darüber nachdenken konnte – das war nicht gut.

„Und? Was meinst du nun dazu?“

„Was ich dazu meine?“

Zu was? Wie sehr Flordelis sich gerade schämte. Schon nach wenigen Tagen hörte er seinem Partner nicht mehr richtig zu. Unverzeihlich. Auf diese Weise hielt ihre frische Beziehung sicherlich nicht lange, dabei liebte er Platan. Mehr als alles andere.

„Verzeih mir, Platan, ich ...“, begann er unruhig, „habe nicht wirklich aufgepasst.“

Überrascht musterte Platan ihn nach diesen Worten eine Weile, bis er zu einer Erkenntnis kam: „Oh. Verstehe. Entschuldige, daran hätte ich denken sollen. Du machst dir Sorgen darüber, dass jederzeit jemand reinkommen und uns so sehen könnte, richtig? Ich war so aufgeregt, da ist es einfach über mich gekommen. Soll ich lieber aufstehen?“

„Nein“, antwortete Flordelis bestimmt, womit er Platan sichtlich irritierte. Vorsichtshalber schlang er die Arme noch enger um seine Hüften. „Bleib sitzen. Bitte.“

Verlegen vergrub er nach diesen Worten sein Gesicht in der Schulter seines Partners. An der erhöhten Atemfrequenz erkannte Flordelis, dass er diese Situation nun ebenfalls intensiver wahrnahm. Nach einer Weile hörte er Platan selig seufzen, gefolgt von einem leisen Lachen.

„Du bist so süß~“, hauchte er entzückt.

Darauf seufzte Flordelis schwer. „Nicht hilfreich.“

„Aber es stimmt.“

„Meinetwegen.“ Langsam löste Flordelis sich von Platans Schulter und schob mit einer Hand den blauen Hemdkragen etwas zur Seite, um seinen Hals zu küssen. „Du bist viel süßer als ich, also gewinnst du gleich zweimal.“

Mit dieser Aktion hatte er nun seinerseits Platan überrumpelt, dessen Körper leicht erzitterte, was Flordelis dank dieser Position deutlich spüren könnte.

„W-was, wenn jetzt wirklich jemand reinkommt?“, murmelte er, nachdem er tief Luft geholt hatte.

„Das ist nicht so wichtig.“ Weiterhin übersäte Flordelis seinen Hals mit Küssen. „Nur du bist wichtig, Platan.“

Überwältigt flüsterte er Flordelis' Namen und legte das Handy vorerst auf dem Schreibtisch ab. Was auch immer Platan ihm unbedingt zeigen wollte schien warten zu können, denn er ließ sich vollkommen fallen und genoss die Zärtlichkeiten. Also kam Flordelis zu dem Schluss, dass es in Ordnung war, seinen Gefühlen freien Lauf zu lassen. Zumindest ein wenig.

Schließlich liebten sie sich – und da war ein kleiner Überrumpler zwischendurch doch eine schöne Art, einander noch näher zu kommen.

Moment 17: Aussetzer

Glücklicherweise waren seine beiden Assistenten gerade unterwegs, als Platan plötzlich am Nachmittag ein lautes, erschrockenes „Nein!“ ausstieß. Nur Mähikel, die in ihrem Pokémon-Bett lag, hob den Kopf und sah ihn irritiert an. Sein Gesicht wurde immer blasser, während er auf die Textnachricht starrte, die er soeben – aus Versehen, weil sein Herz den Aussetzer in seinem Gehirn ausnutzte – abgeschickt hatte. An seinen besten Freund, Flordelis. Dieser saß momentan in einem trockenen Meeting fest, welche oft seine Nerven strapazierten, wie Platan wusste. Daher hatte er Flordelis ein paar aufmunternde Zeilen schreiben wollen, womit er dessen Stimmung ein wenig zu erhellen gedachte, sobald er wieder auf sein Handy sah. Allerdings hatte er sich dabei in seine sehnsüchtigen Träumereien verloren und nun …

Ich will dich küssen.

Nun war seine Sehnsucht offen einsichtig.

Auch noch ausgerechnet mit dieser simplen, viel zu direkten Aussage. Dabei hatte er zuvor wesentlich romantischere, eloquentere Worte gefunden, um seine Gefühle auszudrücken.

Du bist in meinem Herzen verwurzelt. Ich würde dir alles von mir geben, wenn du mich auch in deines lässt.

Hätten nicht diese Sätze bei Flordelis landen können? Nein, was dachte er sich nur? Natürlich war dieser kleine Unfall an sich bereits ein Fehler. So weit hätte es niemals kommen dürfen. Was sollte Flordelis nur von ihm denken? Solcherlei Scherze gefielen ihm mit Sicherheit nicht, diese vier Wörter könnten ihre Freundschaft in eine unangenehme Richtung lenken. Genau das hatte Platan bisher vermeiden wollen und sich zurückgehalten.

Rasch kontrollierte er, ob er die Nachricht noch löschen könnte, bevor-

Grüne Haken erschienen neben der Textbox im Chatfenster.

Sofort wurde Platan noch blasser. Zu spät. Sein Freund hatte die Nachricht gesehen. War das Meeting etwa schon vorbei? Oder war es derart unbedeutend, dass Flordelis Zeit dafür fand zwischendurch zu kontrollieren, was Platan ihm geschrieben hatte? Normalerweise würde ihn das freuen, sehr sogar, in diesem Fall war das jedoch sein Untergang.

„Nein, nein, nein ...“ Unruhig vergrub er eine Hand in seinen Haaren und machte sich keinerlei Gedanken um seine Frisur, so wie sonst – dieses aktuelle Problem war viel wichtiger. „Was mache ich jetzt?“

Sicher, er hätte einfach behaupten können, die Nachricht sei gar nicht für Flordelis bestimmt gewesen, doch das kam für ihn nicht in Frage. Mit dieser Ausrede würde er ihn glauben lassen, es gäbe eine andere Person, der er nahe sein wollte, was nicht stimmte. Sollte zumindest ein winziger Funken Hoffnung bestehen, aus ihnen könnte eines Tages ein Paar werden, wollte er sich nicht selbst Steine in den Weg legen.

Außerdem … hätte Flordelis spätestens bei ihrem nächsten Treffen erkannt, dass es sich um eine Lüge handelte. Platan war nicht gut in so etwas. Demnach war es egal, was er sich ausdachte, es würde die Wahrheit herauskommen. Darum konnte er eigentlich nur noch abwarten, wie Flordelis auf diese Aussage reagieren würde.

In dieser Sekunde fing sein Freund an eine Antwort zu tippen.

Obwohl Platan sich angespannt an sein Handy klammerte, hätte er es am liebsten einfach in eine Schublade seines Schreibtisches verbannt. Einerseits wollte er wissen, was Flordelis dachte, andererseits fürchtete er sich davor. Dabei sollte er sich nicht so verrückt machen. Wahrscheinlich wies Flordelis ihn vorerst nur gefasst darauf hin, dass sie darüber später unter vier Augen reden sollten. Immerhin waren sie erwachsen, solche Themen besprach man nicht einfach in Form von Textnachrichten.

Dennoch wagte Platan es nicht mal zu blinzeln, während er wartete. Ab und zu schluckte er schwer. Auf einmal fühlte er sich wieder viel zu jung und unerfahren. Umso besser, dass Sina und Dexio ihn nicht so sehen konnten. Hoffentlich bekam er nun keinen anderen Besuch, denn auf den könnte er sich nun überhaupt nicht konzentrieren.

„Warum schreibst du so lange?“, murmelte Platan nervös.

Eine Minute folgte auf die nächste, ohne dass eine Antwort kam.

Flordelis schrieb und schrieb.

War das ein gutes oder ein schlechtes Zeichen?

Inzwischen schlug sein Herz so schnell, es klopfte ebenso ungeduldig mit Nachdruck gegen seine Brust.

Seufzend sank Platan mit dem Kopf auf den Tisch. „Arceus, ich bin doch etwas zu alt dafür ...“

Darauf ertönte ein besorgtes Mähen von Mähikel, von der er die ganze Zeit über beobachtet wurde. Beruhigend lächelte er ihr zu, in seinem Inneren herrschte jedoch Chaos. Sorgen vermischten sich mit Hoffnung, Sehnsucht und wurden schließlich von Angst überschattet. Sollte Flordelis aufgrund dieses furchtbaren Aussetzers beschließen, es wäre besser sich etwas von ihm zu distanzieren, könnte Platan das nicht ertragen.

Ohne Flordelis …

Ein leiser, lächerlich unscheinbarer Laut wies ihn darauf hin, dass die Antwort endlich da war. Auf der Stelle wuchs seine Nervosität noch weiter in die Höhe und er wagte einen Blick auf das Display seines Handys. Automatisch hielt er den Atem an.

Ich dich auch.

Überwältigt sog Platan die Luft ein. Spielten seine Augen ihm einen Streich? Mehrmals las er diese drei magischen Worte, bis er absolut sicher war, die Buchstaben in seinem Kopf nicht einfach nur zu verdrehen. Tatsächlich hatte Flordelis ihm soeben eine unerwartet positive Antwort geschrieben.

Warum er dafür so lange gebraucht hatte, war unwichtig. Jemand wie Flordelis würde so etwas nicht leichtfertig zurückschreiben. Nur darauf kam es an. Diese Worte waren ehrlich gemeint.

„Flordelis“, hauchte Platan ergriffen und drückte das Handy an seine Brust. „Ich liebe dich ...“

Mähikel mähte fröhlich, vermutlich um ihn zu beglückwünschen, ohne zu wissen wofür genau. Sie erkannte nur, wie erleichtert und glücklich Platan wirkte, also war es verständlich, dass sie sich mit ihm freute.

Kurz darauf schrieb Flordelis noch eine zweite Nachricht, in der er ihn darum bat, sich nach der Arbeit mit ihm zu treffen, damit sie in Ruhe reden könnten. Nach der ersten Antwort musste Platan sich davor nicht mehr fürchten, im Gegenteil. Sein Aussetzer hatte ihm offensichtlich dabei geholfen, seinem Freund nach all den Jahren näherzukommen. Auf einer viel tieferen Ebene. Möglicherweise hatte Flordelis sich auch die ganze Zeit danach gesehnt.

Platan konnte nicht anders, als das Display seines Handys zu küssen und danach zufrieden zu lächeln. „Ich freue mich schon darauf, dich zu sehen, mein Lieber~.“

Moment 18: Wunschtraum

Als Platan plötzlich mit dem Rücken gegen den Schrank in seinem Büro stieß, musste er ein wenig schlucken. Jetzt gab es keinen Ausweg mehr, er konnte nicht weiter zurückweichen.

Nervös erwiderte er den eindringlichen, ernsten Blick von Flordelis. Dessen himmelblaue Augen schienen ihn regelrecht fesseln zu wollen, so intensiv war dieser Augenkontakt. Die letzte Distanz zwischen ihnen glich Flordelis mit nur zwei großen, langsamen Schritten aus, dann stützte er sich mit den Händen jeweils links und rechts neben Platans Kopf am Schrank ab.

Nun war er so nah, Platan glaubte spüren zu können wie eine immense Hitze von Flordelis auf ihn überging und ihn zusätzlich zu fesseln schien.

Professor“, sagte Flordelis mit tiefer Stimme, die durch Platans gesamten Körper vibrierte. Erst recht als der andere sich für die folgenden Worte zu ihm hinunter lehnte, um in sein Ohr flüstern zu können. „Ich werde mich nicht mehr länger zurückhalten.“

Innerhalb eines Atemzuges fing Platans Herz an zu rasen.

„W-warte“, murmelte er etwas überfordert und hob die Hände. „Ich glaube, ich-“

In einer schnellen, fließenden Bewegung griff Flordelis nach seinen Handgelenken und drückte Platan noch dichter gegen den Schrank, während er ihm gleichzeitig mit einem Kuss das Wort abschnitt. Überrumpelt hielt Platan den Atem an und kniff die Augen zusammen. Dieses Gefühl war … so überwältigend, dass er dieser Leidenschaft, mit der Flordelis ihn küsste, anfangs vollkommen unbeholfen ausgeliefert war. Erst nach einer Weile gelang es Platan darauf einzugehen und sich von dieser Hitze treiben zu lassen, die immer weiter zunahm. Sein Gesicht verglühte fast und er konnte kaum atmen. Es raubte ihm Stück für Stück den Verstand.

Irgendwann löste Flordelis die Lippen wieder von Platan, der sofort nach Luft schnappte und schwer keuchte. Er konnte sich Flordelis einfach nicht entziehen. Selbst wenn er wollte, hielt dieser ihn nach wie vor fest und presste sich mit seinem Körper so eng gegen seinen, dass Platan sich nicht bewegen konnte.

„Wir haben bereits so lange gewartet“, hauchte Flordelis ihm verführerisch zu. „Ich war bisher geduldig genug, findest du nicht?“

Zärtlich übersäte er Platans Hals anschließend mit Küssen. Jeder einzelne brannte angenehm auf seiner Haut, fast als hätte sie sich genau danach ewig gesehnt.

„Flordelis ...“, stöhnte Platan leise. „Im Ernst, warte, ich …“

Das war einfach zu viel. Sein Verstand verabschiedete sich viel zu schnell. Sie mussten unbedingt aufhören, bevor Platan sich komplett fallen ließ. Dieser Ort war dafür wirklich unpassend.

Zu seiner Erleichterung hielt Flordelis inne.

Mit einer Mischung aus Unsicherheit und ein wenig Verlegenheit sah er ihn an. „War das … etwas zu viel?“

„Nicht im negativen Sinne“, beruhigte Platan ihn rasch und holte tief Luft. „Du warst nur etwas zu leidenschaftlich. Damit habe ich nicht gerechnet.“

Flordelis trat einen Schritt zurück und senkte die Hände, ohne die von Platan loszulassen, doch sein Griff war nun wesentlich sanfter. „Darf ich dich daran erinnern, dass das hier dein Wunsch war?“

Darauf lächelte Platan, nun selbst etwas verlegen. „Und jetzt weiß ich, wie es sich anfühlen würde, wenn du mich dir einfach geschnappt hättest. Du kannst erstaunlich fordernd sein, wenn du willst.“

„Wenn man ein eigenes Labor leitet, benötigt man solch eine Seite, damit alles anständig läuft“, erklärte Flordelis schmunzelnd.

„Tatsächlich?“ Nachdenklich neigte Platan ein wenig den Kopf. „Sollte ich bei dir in die Lehre gehen?“

„Nein, du benötigst das nicht. Du bist perfekt so, wie du bist.“ Mit diesen Worten gab Flordelis ihm je einen Kuss links und rechts auf den Handrücken, bevor er besorgt die Stirn runzelte. „Ich habe nicht zu fest zugepackt, oder?“

„Überhaupt nicht~“, versicherte Platan ihm.

„Gut.“ Lächelnd betrachtete Flordelis ihn. „Ehrlich gesagt gefällt es mir besser, dich wie einen Prinzen zu behandeln. Du bist schließlich auch der Prinz meines Herzens.“

„Das hast du schön gesagt“, meinte Platan gerührt. „Ja, ich glaube, den liebevollen Gentleman in dir bevorzuge ich auch.“

Prüfend sah Flordelis ihn an. „Also müssen wir das von eben nicht wiederholen?“

„Das … besprechen wir beizeiten mal in Ruhe“, flüsterte Platan für sich, gefolgt von einem Räuspern. „Ich denke, solcherlei Spielereien sollten wir uns zukünftig auf jeden Fall für zu Hause aufheben.“

„Es hat mich ohnehin gewundert, dass du plötzlich so eine Bitte an mich richtest. Wie kamst du überhaupt darauf?“, fragte Flordelis und ließ eine Hand von Platan los, um sich über den Bart zu streichen. „Das ist doch sonst nicht deine Art.“

Sollte Platan ihm von dieser Zeitschrift erzählen, die Dexio hier bei der Arbeit gelesen hatte? Über diesen Test, ob die eigene Beziehung genug Leidenschaft besaß, und die Ratschläge, wie man das mit ein paar simplen Rollenspielen leicht ändern könnte? Besser nicht. Sonst würde Flordelis nur erneut betonen, dass Platan sich viel zu leicht von solchen Dingen beeinflussen ließ – und das entsprach leider der Wahrheit.

Darum zuckte Platan nur mit den Schultern. „Möglicherweise habe ich heute nicht genug Kaffee getrunken. Du weißt doch, wie ich dann bin.“

Eine Weile starrte Flordelis ihn forschend an. „... Sollte ich dich dafür bestrafen, dass du mich anlügst?“

„Später vielleicht~.“ Behutsam legte Platan die freie Hand auf Flordelis' Wange. „Die Mittagspause dürfte dafür zu kurz sein. Sei lieber nochmal zärtlich zu mir, mein Lieber.“

Ein verträumtes Lächeln huschte über Flordelis' Lippen. „Ganz wie du willst, ma chérie.“

Und so küssten sie sich ein weiteres Mal. Nicht derart leidenschaftlich wie vor wenigen Minuten, doch es war mehr als perfekt. So sehr, dass Platans Herz erblühte und die Welt noch heller und schöner zu strahlen anfing.


Nachwort zu diesem Kapitel:
◓ Sonstiges: Flordelis war dezent eifersüchtig~. ♥ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
◓ Sonstiges: Und Platan lebt auch heute wieder den unschuldigen Traum, einen so großartigen "besten Freund" zu haben~. :,D Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
◓ Sonstiges: Flordelis hat Platan anschließend erst mal gaaanz ausführlich darüber ausgefragt, wo genau er angegriffen wurde und wie der Mann aussah. Dann wird er Team Flare losschicken, die sich sicher angemessen um diesen Herren kümmern ... :,D Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
◓ Sonstiges: Ich mag es, wenn Flordelis Platan so liebevoll trägt~. ♥ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
◓ Sonstiges: Handküsse sind so elegant~. Daher passen sie verdammt gut zu den beiden. ♥ Komplett anzeigen
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◓ Sonstiges: Der erste, richtige Kuss in einem Ficlet. ♥ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
◓ Sonstiges: Und hiermit haben wir unseren zweiten Kuss bei den Ficlets. (ˆ ³ ˆ)♥ Direkt nach dem ersten. :3 Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
◓ Sonstiges: "Willst du mit mir gehen?" Ja. Nein. Vielleicht? Kreuze bitte nicht alles an.
... Mag etwas albern und kindisch sein, besonders bei jemandem wie Flordelis, aber ich find's lustig. Genau mein Humor. XD Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
◓ Sonstiges: Dritter Kuss bei den Ficlets, diesmal in einer dramatischen Szene. Sowas muss auch mal sein. ;<
Hat Platan überlebt? Hat Flordelis überlebt? Wurde die ultimative Waffe abgefeuert? Das überlasse ich der Fantasie der Leser. Komplett anzeigen
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◓ Sonstiges: Nach dem Drama im letzten Ficlet zurück zu einem Happy End. ♥ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
◓ Sonstiges: Ursprünglich war geplant, dass beide zusammen, Hand in Hand, weiterziehen. Aber wie es bei mir so ist ... die Charaktere haben ihren eigenen Kopf und wollten lieber einfach in dieser Zwischenwelt bleiben. Also habe ich sie dort gelassen, so lange, wie sie es wollen. Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
◓ Sicht: Mal etwas ganz anderes als sonst, beide sind noch Kinder. Ich hätte die Szene eigentlich gerne anständig ausgearbeitet und ihr mehr Zeit zur Entfaltung gegeben, aber musste mich leider viel zu kurz halten. >_< Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
◓ Sonstiges: Da ich nirgendwo in einem unserer RPGs dazu kam, Platan mal auf den Schoß von Flordelis zu setzen, fing ich an dieses Ficlet zu schreiben ... und kurz vor der Fertigstellung passierte es dann plötzlich doch noch in einem RPG. Nun, ich wollte diese Szene trotzdem zeigen. :3

Außerdem: Heute feiern Pokémon X und Y ihren 10. Jahrestag! ♥ Dieses Ficlet ist also ein kleines Geschenk von mir. Alles Gute~. ♥♥♥ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
◓ Sonstiges: Ich liebe die Vorstellung, dass Flordelis im Meeting die ganze Zeit sein professionelles ಠ_ಠ-Gesicht beibehält, während er innerlich nach dem Lesen der Nachricht bestimmt fast verglüht (nachdem die Verwirrung und die Unsicherheit nachgelassen haben, versteht sich). :,D Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
◓ Sonstiges: In Dexios Zeitschrift wurde betont, dass Rollenspiele am Arbeitsplatz am meisten "prickeln" und für ein "Knistern" sorgen, deswegen hat Platan diese spezielle Bitte an Flordelis in seinem Labor gestellt. :,D Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (18)
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Von:  Flordelis
2024-04-07T14:52:39+00:00 07.04.2024 16:52
Dieses Ficlet ... ich komm darauf einfach nicht klar. (〃 ̄ω ̄〃ゞ
Deswegen lese ich es immer wieder einmal, einfach nur weil Flordelis hier erst sehr "Hrrrr" ist, nur um dann am Ende so (⺣◡⺣)♡* zu sein. ♥

Ich liebe einfach alles daran, besonders, dass ich beim ersten Lesen echt dachte, Platan träumt das nur. Wäre auf jeden Fall lustig gewesen, wenn Platan festgestellt hätte, dass er eigentlich in Flordelis verliebt ist, weil er so einen Traum hatte. XD
Aber die richtige Enthüllung war auch richtig nice~. Dexio und seine Zeitschriften, Mann ... :,D

> „Wir haben bereits so lange gewartet“, hauchte Flordelis ihm verführerisch zu. „Ich war bisher geduldig genug, findest du nicht?“
Absolute Lieblingsstelle. (๑♡⌓♡๑)
Wenn Flordelis einen verführen will, dann holla~. (ノ∀`♥)

> Mit diesen Worten gab Flordelis ihm je einen Kuss links und rechts auf den Handrücken
Zweite Lieblingsstelle, weil es einfach zeigt, wie zärtlich er sein kann, und ich liebe das. ( ´ ▽ ` )

Heute mal weniger zitiert, weil ich dir eigentlich alles hätte zitieren können, meistens nur mit (*゚ー゚)ゞ als Kommentar, also denk dir einfach, dass ich das nach jedem Satz denke und ich alles daran liebe. ♥

Varun: Wenigstens wurde sie diesmal nicht ohnmächtig.
Jii: Noch nicht.
Varun: ... =_=
Jii: ಠ_ಠ
Alo: Ich werde doch nicht dauernd ohnmächtig bei diesen Geschichten. (  ̄^ ̄)
Varun: Einmal hat gereicht.
Alo: …φ(。。*)
Von:  Flordelis
2023-11-04T14:33:43+00:00 04.11.2023 15:33
Damit hier keine Klagen mehr kommen, schreib ich mal den Kommentar hierzu. (◕‿◕✿)
Heute ohne ärztliche Unterstützung, yay!
Jii: [aus dem Nebenzimmer] Ich beobachte sie durch eine Kamera.
Alo: War da was? =O
Jii: ...
Alo: Anscheinend nicht. ^^

> aus Versehen, weil sein Herz den Aussetzer in seinem Gehirn ausnutzte
Gehirn: Okay, wie war das noch ...?
Herz: Er ist abgelenkt, drück "Senden"!
Platan: *send* (^人^) ... ☆o(><;)○

> Ich will dich küssen.
Flordelis: ... Was?
Meeting-Teilnehmer: Finanzen, Finanzen, Finanzen ...

> Du bist in meinem Herzen verwurzelt. Ich würde dir alles von mir geben, wenn du mich auch in deines lässt.
Das klingt so poetisch, dass Flordelis wahrscheinlich gedacht hätte, Platan erlaubt sich einen seltsamen Scherz oder hat ihm aus Versehen irgendwelche Schreibideen oder sowas geschickt.

> Oder war es derart unbedeutend, dass Flordelis Zeit dafür fand zwischendurch zu kontrollieren, was Platan ihm geschrieben hatte?
Meeting-Teilnehmer: Bilanzen, Bilanzen, Bilanzen ...
Flordelis: >_>

> Mit dieser Ausrede würde er ihn glauben lassen, es gäbe eine andere Person, der er nahe sein wollte, was nicht stimmte.
Flordelis wäre so enttäuscht gewesen, aber er hätte sich nichts anmerken lassen, denn er ist Flordelis!

> „Warum schreibst du so lange?“, murmelte Platan nervös.
Ich mag immer noch die Vorstellung, dass Flordelis sich einfach nicht einig wurde, was genau er antworten sollte - und sein Gesicht immer ernster und ernster wird, je mehr Antworten er verwirft. Und alle im Meeting so "Oh, der Boss muss echt wichtige Dinge klären, stören wir ihn lieber nicht".
Als erstes wollte er wahrscheinlich "War diese Nachricht wirklich für mich bestimmt?" zurückschreiben. :,D
Und danach mehrere Variationen mit "Gesetz dem Fall, diese Nachricht war wirklich für mich bestimmt - woran ich gerade noch ein wenig zweifele - würde ich dich auch küssen wollen, dein Einverständnis vorausgesetzt".
Merke: Schreibe nie in Meetings emotionale Nachrichten.
Flordelis: 눈_눈

> Ich dich auch.
Flordelis: Das ist simpel genug, dass Platan daran nichts verdrehen oder falsch verstehen kann.

> Möglicherweise hatte Flordelis sich auch die ganze Zeit danach gesehnt.
Flordelis: Ja.

Du merkst, mir hat auch dieses Ficlet wieder gefallen. Es war sehr nice~. Platans Panik und seine Furcht waren sehr greifbar, ich mag die Vorstellung, wie Flordelis einfach nicht weiß, was er antworten soll, und das Ende ist natürlich schön. ♥
Ganz zu schweigen von deiner Wortwahl wieder. Alles gefällt mir. ♥♥♥
Antwort von: Platan
06.11.2023 14:55
Wolly: "Woll, woll! Woll! Woll! Woll! Woll, woll, woll~!" =D
(Vielen Dank für den Kommentar!)

Du bist jetzt Jiis Experiment. XD
Äh, ich meine ... gar nichts. :>

Ich muss ja sagen, das Beste an diesen Ficlets ist für mich mir hinterher mit dir Dinge vorzustellen, die davor, danach oder währenddessen ablaufen. :D
Ich liebe es einfach. ♥
Finde es jedenfalls echt amüsant, dass Platans bevorzugtes Geständnis bei Flordelis nicht so gezündet hätte. XD

"[...] dein Einverständnis vorausgesetzt"
So genial. XDDD
Wie super professionell das klingt.

Awww, viel zu viel lob. ^///^
Dabei ... bin ich doch nicht sonderlich gut. >:3
Platan: ?
Von:  Flordelis
2023-10-11T23:13:55+00:00 12.10.2023 01:13
Happy 10th! ヽ(o^▽^o)ノ
Dude, ich hab Y vor ein paar Jahren nur gekauft, weil ich Platans Design so mochte - and look where we are now! (✧ω✧)
... Na ja, genau genommen bist du ja schuld, weil du mich zu Pokémon Schwert verleitet hast, aber nun gut~.

Nun gut, kommen wir zu diesem Ficlet, bevor-
Varun: Moment.
Alo: ???
Varun: Ich habe jemanden mitgebracht, für den Fall, dass du wieder ohnmächtig wirst.
Alo: Etwa Vane? (✯◡✯)
Jii: ... Nicht wirklich.
Alo: Oh. (¬_¬;)
Jii: Gibt es irgendein Problem?
Alo: Nein, schon okay.
Jii: Ich sitze auch nur hier drüben und beobachte dich.
Alo: Das ... okay, was auch immer.
Jii: *setzt sich* 눈_눈
Alo: ಠ_ಠ
Varun: (¬‿¬ )

Okay, jetzt geht es aber los!
... Ha ha, dass du wirklich diese Pose genommen und daraus eine Szene gemacht hast! Awesome! ♥

> Bonjour, ma chérie!
Awwwww, sie sind zusammen. ♥

> Und selbstverständlich war Platan auch mit zwei Tassen Kaffee bewaffnet.
Oh nein! Koffein!

> bevor er sich einfach auf seinen Schoß setzte
(*♡∀♡)

> wobei er ihn halb wahnsinnig machte, weil er sich zu sehr bewegte
(⁄ ⁄•⁄ω⁄•⁄ ⁄)
Jii: *murmel* Interessant.

Flordelis ist so durch. :,D

> wobei diese wunderschönen, seidenweichen schwarzen Haare zärtlich über seine Wangen streiften
(ღ˘⌣˘ღ)

> Schon nach wenigen Tagen hörte er seinem Partner nicht mehr richtig zu.
Nur weil du zu aufgeregt bist, das ist ja was anderes. XD

> Du machst dir Sorgen darüber, dass jederzeit jemand reinkommen und uns so sehen könnte, richtig?
Platan ist so unschuldig~. ♥

> und schob mit einer Hand den blauen Hemdkragen etwas zur Seite, um seinen Hals zu küssen
(⁄ ⁄>⁄ ▽ ⁄<⁄ ⁄)
Jii: ...
Varun: ...

> und kurz vor der Fertigstellung passierte es dann plötzlich doch noch in einem RPG
Platan wollte es einfach unbedingt. >:D

Hach, ich liebe dieses Ficlet~. Flordelis' Verlegenheit, Platans Verpeiltheit und dann diese leicht knisternde Erotik~.
Wundervoll!
... Und ich bin nicht in Ohnmacht gefallen, hurra! ^o^

Varun: Vorsicht war besser als Nachsicht.
Jii: Ich werde das trotzdem in deiner Akte vermerken.
Alo: Fair enou- ... warte, ich hab eine Akte?
Jii: Ich habe zu tun. Wusch. *verschwind*
Varun: ...
Alo: ...
Varun: Hat er gerade ... wusch gesagt, bevor er verschwunden ist?
Alo: ... Ja. :,D
Varun: ಠ_ಠ
Von:  Flordelis
2023-10-02T22:36:20+00:00 03.10.2023 00:36
Das Ficlet, das mich voll überrascht hat, weil ich echt gar nicht erahnen konnte, was darin passiert. (*´I`*)
Jetzt weiß ich es, deswegen sag ich dazu was~.

> Damit hatte er sogar Erfolg, denn kaum fiel Platans Blick auf die Glasschüssel mit den Mini-Windbeuteln, stieß er einen verstehenden Laut aus – der viel zu bezaubernd klang.
Awwwwww~. (*≧∀≦*)

Ich mag ja diese komplette Interaktion zwischen Flordelis und Platan. Sie zeigte einfach total gut die Dynamik zwischen den beiden auf - und wie sehr Flordelis sich immer Sorgen um seinen Liebsten machen muss. ;<
Komm schon, Platan, iss doch wenigstens ein bisschen.
... Kann Varun ihm nicht einen Strafzettel dafür geben?
Varun: Nein.
Alo: (⇀‸↼‶)

> Darauf blinzelte Platan irritiert. „Anregen?“
Ich war genauso irritiert wie Platan. :,D

> Fordernd berührte er mit dem Windbeutel die weiche Lippen, die sich wie von selbst öffneten.
Und ich so: ( ̄▽ ̄*)ゞ

> Der Geschmack wurde noch besser, als Platan die Augen schloss und auf den Kuss einging
(*/▽\*)

> Immerhin sorgte er sich viel zu sehr darüber, Flordelis könnte ein schlechtes Bild von ihm bekommen, falls er sich solche intimen Momente zu oft wünschte.
Was mich wieder daran erinnert, wie er sich nach dem Heiratsantrag bei Julie entschuldigt hat, weil er der Meinung war, der Kuss wäre etwas zu leidenschaftlich geworden ... ach, Platan. (⌒_⌒;)

> Vor der nächsten Runde fuhr Flordelis mit seiner Zunge leicht über Platans Lippen, an denen noch eine feine Spur von der Vanillecreme haftete.
(„ಡωಡ„) *dies*
Varun: Ach komm schon. >_> *bringt Alo ins Krankenhaus*

Alo ---> ρ(- ω -、)ヾ( ̄ω ̄; ) <--- Arzt

Okay, wieder zurück. Weiter zum Ende.
Also, wie gesagt, ich fand es echt nice. Ich hab echt nicht erwartet, dass Flordelis so rangehen würde, um Platan zum Essen zu bringen, aber ich mag es~. (*˘︶˘*).。.:*♡
Sehr gute Arbeit, Mea~.

Varun: *reicht Alo einen Strafzettel*
Alo: ... Einen Strafzettel für öffentliches in Ohnmacht fallen?
Varun: Und für das Verschwenden meiner Zeit. ... Und meiner Nerven.
Alo: Aber ... (ಥ﹏ಥ)
Varun: Zahl einfach die Strafe, dann vergessen wir das.
Alo: Mah. :< *zahlt die Strafe*
Varun: Gut~.
Alo: (;へ:)

Varun --> (*´ー)ノ(ノд`) <--- Alo
Antwort von: Platan
03.10.2023 06:46
Suur tänu!! ∼(♡°🔽°♡)∽
Eindeutig mein Lieblingskommentar bisher! Sooo gut einfach! (ง´• ◡ •`)ง
Freu mich immer noch, dass dich das Ficlet überrascht hat, genau wie Platan total ahnungslos war. >:3
Ich stelle mir Flordelis recht offensiv vor, wenn die beiden erst mal fest zusammen sind und er die Verwirrung somit komplett hinter sich lassen kann. Und wenn er gemerkt hat, dass Platan das sogar mag. Aber er wäre natürlich immer noch rücksichtsvoll und ein Gentleman dabei. (✿ ◕‿◕)و ̑̑♡

*dich pat*
Arme Alo. :,D
Von:  Flordelis
2023-09-29T17:52:14+00:00 29.09.2023 19:52
Das Ficlet, das sehr außergewöhnlich war~. ♥
Und bei dem ich es immer ein wenig schade finden werde, dass da nicht mehr dazu kommen wird. Wäre bestimmt ein interessantes AT geworden.

Mir tut bei so etwas immer voll leid, wie viel Druck auf Kindern von Adeligen und Promis liegen muss. Und gerade Flordelis hat das voll nicht verdient. =/

> Entweder stimmte etwas nicht mit ihm oder die anderen waren zu leicht zu begeistern. Oder beides.
Eindeutig beides. Aber im Prinzip bist du gut so wie du bist, Flordelis, auch wenn etwas mit dir nicht stimmt. Du bist unersetzlich und deine Geschichte kannst nur du selbst erzählen und-
Varun: Könnten wir aufhören, Citizen Soldier zu zitieren?
Alo: Niemals! ⋋_⋌

> in Wahrheit … lachte nur jemand fröhlich
Fröhliches Lachen?! Geht gar nicht! ò_ó

> Ich kenne ein tolles über ein Roselia. Wenn du magst, erzähle ich es dir gerne.
Egal, wo man ihn trifft, er erzählt einem immer Märchen. v(^∀^*)

> Woher kam dieses Glitzern um ihn herum?
Flordelis jetzt schon verliebt. Mit 12. :,D

> „Ich lade dich hiermit herzlich dazu ein, bei uns zu bleiben, bis deine Erinnerung zurückkehrt.“
Und die Eltern so: Du kannst doch nicht einfach fremde Leute einladen. =O
Varun: Er ist doch nur ein Kind.
Die Eltern: Es geht ums Prinzip! D:

> „Flordelis~. Das klingt wundervoll. Als wärst du selbst eine Rose.“
Das ist echt wahr.

Ich find das Ficlet echt nice, aber ich finde alles mit den beiden echt nice. ♥
Mach einfach so weiter~. (◕‿◕)♡
Antwort von: Platan
30.09.2023 08:03
Muito obrigado! (✿´‿`)
Ja, das Ficlet tanzt echt voll aus der Reihe. Nun ist es eine Art kleine Erinnerung an diese Idee, das ist ja auch fein. Ich schreibe einfach doch lieber mit den beiden, wenn sie schon erwachsen sind. :3
He, he, he ... ich habe Varun übrigens durchschaut. Dass er den Text erkannt hat, bedeutet, er hört selbst auch Citizen Soldiers! >:D
Roy: Er hat nicht gesagt, die wären schlecht. Nur, dass es mit dem Zitieren ihrer Texte reicht. :,D
Feria: ... Oh. Stimmt.

> Egal, wo man ihn trifft, er erzählt einem immer Märchen. v(^∀^*)
Ein Platan der keine Märchen erzählt oder mag, ist kein richtiger Platan! >___<

> Flordelis jetzt schon verliebt. Mit 12. :,D
Naaah, dat kommt erst viel später. XD

Ik mag so weida. :D
Von:  Flordelis
2023-09-21T22:53:46+00:00 22.09.2023 00:53
Das Jenseits-Kapitel! .・゚゚・(/ω\)・゚゚・.
Wenigstens sind sie aber zusammen, das freut mich für die beiden.

> Wäre Flordelis nicht genauso einsam ohne mich, wie ich ohne ihn?
Und wie er das wäre. :<

> „Es ist alles in Ordnung. Mir geht es gut. Du musst dir keine Sorgen mehr machen.“
Das macht mich so traurig, obwohl es ja eigentlich schön ist. Aber es macht mich auch traurig. :<

> „Nein … Platan, bedeutet das ...“
Ja, das bedeutet es. o(TヘTo)

> „Denn eine Welt ohne dich wäre für mich so oder so nicht lebenswert.“
*blubbert leise vor sich hin, während sie innerlich "A better place" von Citizen Soldier hört*
。・゚゚*(>д<)*゚゚・。

> Ich will nicht ohne dich sein.
(/▽\*)。o○♡

> Und er glaubte, Flordelis empfand diese Aussicht ebenso als wundervoll, da er sich vollkommen in seine Arme fallen ließ.
♡ ~('▽^人)

> „Verzeih mir“, flüsterte sein Freund auf einmal
Ich, äh, ich meine Platan, verzeiht dir alles. Q^Q

> Flordelis schnitt ihm durch einen Kuss das Wort ab.
Gut so. Q^Q

> „Ich will“, versicherte er ihm sofort.
Kraft meines Amtes erkläre ich euch zu Mann und Mann. (◕‿◕)♡

> Flordelis brachte ihn dazu sich in die Blumenwiese zu legen.
Aha aha aha~. >:3

> Also habe ich sie dort gelassen, so lange, wie sie es wollen.
Flordelis gefällt das.

Es war echt so schön. Q^Q
Zum einen natürlich, mal wieder ein Ficlet zu lesen, zum anderen aber auch, dass es um die beiden geht und dann auch noch die Fortsetzung dieses traurigen Ficlets, in dem beide gestorben sind ... :<
Wenigstens sind sie jetzt glücklich zusammen. σ(≧ε≦σ) ♡
Antwort von: Platan
22.09.2023 01:30
Kiitos paljon! (✿´‿`)
> Das macht mich so traurig, obwohl es ja eigentlich schön ist. Aber es macht mich auch traurig. :<
Ja, ging mir an der Stelle ganz genauso. (ó‸ò)

> Ich, äh, ich meine Platan, verzeiht dir alles. Q^Q
Wir verzeihen Flordelis alles! FLORDELIS! (ᗒ༎︵༎ᗕ)

> Kraft meines Amtes erkläre ich euch zu Mann und Mann. (◕‿◕)♡
Ich empfinde es bei Platan auch immer sofort als Ehebündnis, wenn er "Ich will" sagt. XD

> Aha aha aha~. >:3
(◕3◕)

Es freut mich, dass es dir wieder gefallen hat, obwohl der Hintergrund des Ficlets so sad ist. (;へ:)
Von:  Flordelis
2023-09-03T23:36:02+00:00 04.09.2023 01:36
> so bezaubernd es auch sein mochte
(*≧ω≦*)
Flordelis ist so verliebt~.

> Kaffee ist kein Ersatz für Lebensmittel, Platan.
Julie: Das sage ich ihm auch immer. :<

> Vor Schreck und Sorge wäre ihm fast das Herz stehengeblieben
Verliebt~. (─‿‿─)

> In diesem Restaurant wurde der Teig ohne Hefe zubereitet, also dürfte es auf leerem Magen keine Probleme geben.
Deine Recherche-Skills hierfür waren echt nice. Ich hätte das zum Beispiel nicht gewusst.
... Und so habe ich gelernt, dass Flammkuchen im Regelfall flach ist, weil er ohne Hefe zubereitet wird.

> Wie konnte eine Person nur immerzu so … wunderschön sein?
٩(。•́‿•̀。)۶

> wie ihm etwas durch den Kopf ging
Oh, was denn? :3

> Als ob ihn nicht schon etwas – oder eher gesagt jemand – ganz anderes in den Bann ziehen würde.
(͡° ͜ʖ ͡°)

> Nicht hier!
*enttäuschte Zuschauer-Geräusche*

> Soeben hätte er die Chance nutzen und von derselben Gabel essen können wie Platan zuvor.
(¬‿¬ )

> „Es gibt wichtigere Dinge, an die ich immerzu denken will.“
(ノ´ヮ`)ノ*: ・゚

> Noch süßer wäre es, wenn Platan solche Aussagen wie eben tatsächlich so meinte, wie Flordelis sie verstand.
(╯✧▽✧)╯

Ah, das war echt schön - und so süß. Verstehste? VERSTEHSTE?!
Varun: *räusper*
Alo: ... Sorry. :,D

Auf jeden Fall hat es mir sehr gut gefallen. Ich lieb die beiden immer noch. ♥
Antwort von: Platan
22.09.2023 01:08
Ein verspätetes "Liels paldies!". [^◡^]
Jaha, Recherche muss sein. Soll ja zumindest ein bisschen logisch sein. War außerdem auch für mich interessant. :D
> wie ihm etwas durch den Kopf ging
Vermutlich dass er sich fragt, ob er keinen Liebes-Eisbecher mit Flordelis essen gehen sollte, wenn der nicht so ein großer Fan von süßen Speisen ist. XD

Owww, Varun, sei doch nicht so streng! >_<
... Obwohl das auch irgendwie süß an dir ist. Verstehste? VERSTEHSTE?! (ᕗᅌʊᅌ)ᕗ
Von:  Flordelis
2023-08-31T22:49:28+00:00 01.09.2023 00:49
1111 Wörter für Moment 11! Was für ein cooler Glücksfall! ヽ(*・ω・)ノ

> wie ein Vulkan, der kurz davor war auszubrechen
Hoffentlich erfährt Rae davon nichts. :,D

> Es gab bereits in den ersten Tagen zahlreiche Artikel in verschiedenen Zeitschriften darüber, dass Flordelis und er sich zum beliebtesten Promi-Paar entwickeln könnten, sobald sie ihre Beziehung öffentlich bekanntgeben würden
Wundert mich halt gar nicht. Aber es würde wohl einige - sehr viele - Herzen brechen, sobald es bekannt würde.

> Leider nichts, dachte Platan betrübt und hätte fast laut geseufzt. Wir sind nur Freunde.
o(TヘTo)

> Obwohl … hin und wieder waren sie sich während der Kreuzfahrt etwas näher gekommen
(ノ^o^)ノ

> Schützend zog er Platan näher zu sich, gleichzeitig wichen die Reporter allesamt ein wenig zurück.
(ノ´ з `)ノ

> „Das Gerücht entspricht der Wahrheit.“
(/▽\*)。o○♡

> Flordelis hob eine Augenbraue. „Meinst du das ernst?“
Da war ich erst so "Oh noes, Flordelis hat das nur behauptet, um die Leute loszuwerden". D:
... Aber das hätte ja keinen Sinn ergeben. *dumm* >_>

> Wir haben die ganze Zeit im selben Bett geschlafen.
♡ ~('▽^人)

> Glaubst du, so etwas würde ich mit all meinen Freunden tun?
Kukui: Wie ich immer sage.

> Es gab kein Liebesgeständnis oder etwas dergleichen. Zwischen uns.
Das muss für Platan halt echt voll schräg gekommen sein. So ein Surprise-Liebesgeständnis. :,D

> „Wenn du mit zu mir kommst, offenbare ich dir gerne den ganzen Abend über sehr ausführlich, was ich für dich fühle.“
( ´ ▽ ` ).。o♡

> „Deine Wortkargheit ist ungewohnt, aber durchaus bezaubernd.“
So true~. ♥

Ja, nun, was soll ich sagen?
Ich fand es toll, vor allem, weil es wieder ein nices Happy End war~. Ich mag Happy Ends~.
Also ich bin auf jeden Fall begeistert von diesem Ficlet und-
Varun: *überreicht schweigend einen Strafzettel*
Alo: ... Okay. D: *geht los*
Varun: (⌐■_■)
Antwort von: Platan
01.09.2023 01:48
Tusen takk skal du ha! (✿ ◕‿◕)و ̑̑♡
Echt ein krasser Zufall mit den 1111 Wörtern und dem 11. Moment ... wobei ... Platan würde sagen, das ist Schicksal! ♥
Wenn Flordelis das nur so behauptet hätte, wäre Platans Herz gebrochen gewesen. Q___Q
Sooo viele Smileys! Liebe! (୨*´З`)୨
Varun! :D
(Wofür hat er dir diesmal einen Strafzettel gegeben? ... Wieder zu viele Smileys? :,D)
Ich mag Happy Ends auf jeden Fall auch viel lieber bei den beiden. :3
Von:  Flordelis
2023-08-31T00:36:51+00:00 31.08.2023 02:36
Es beginnt schon total dramatisch! >_<

> und deshalb war Platan instinktiv dazwischen gegangen, wodurch es stattdessen ihn erwischt hatte
Kukui: Platan! Das ist meine Spezialität, das kann nicht jeder! >_<

> bevor er sich zu ihm hinunter beugte … und ihn küsste. Damit … hatte er nicht gerechnet.
σ(≧ε≦σ) ♡
(Auch wenn mir die Smileys hier voll unangebracht vorkommen, aber ... Q^Q)

> Warum war Platan trotzdem so unheimlich ruhig?
U dying. (ノ_<。)

Das war dramatisch und traurig. Aber ich mochte es trotzdem.
... Ich hoffe dennoch, das nächste Ficlet wird wieder fluffiger, weil als wären die Canon-Ereignisse nicht eh schon tragisch genug für die beiden. 。・゚(゚><゚)゚・。
Antwort von: Platan
31.08.2023 03:27
Mange tak skal du have! >_< ♥
Kukui! XD ... Recht hat er aber. (ಥ╭╮ಥ)
(Die Smileys kommen einem echt unangebracht vor. Aber ... SMILEYS! D;)
Ich mag Fluff bei den beiden auch viel lieber als Drama. Darum wird es nächstes Mal auf jeden Fall wieder fluffig. ♥
> U dying. (ノ_<。)
Sollte ich mich schlecht fühlen, dass ich darüber so lachen muss? XD
Von:  Flordelis
2023-08-30T01:03:02+00:00 30.08.2023 03:03
> Da lud er Platan ein Mal spontan [...] zum Kaffee trinken bei sich zu Hause ein [...] und er vergaß ausgerechnet an diesem Tag vorher anständig aufzuräumen.
Plottwist: Eigentlich wollte er, dass Platan die Fahrkarten sieht. ;D

> Bevor Flordelis es verhindern konnte, hatte sein Freund innegehalten und sich bereits neugierig etwas hinunter gebeugt, weil er sich genauer ansehen wollte, was so offen bei ihm herumlag.
Platan und ich, im Geiste verbunden, denn ich hätte das auch gemacht! XD

> Das Strahlen des anderen verblasste etwas und sein zuvor herzliches Lächeln wurde etwas schwächer.
Oh nein. :<

> Darüber konnte auch das Lächeln nicht hinweg täuschen, das er weiterhin zeigte, zumal es nun nur noch eine freundliche Note statt dieser Herzlichkeit besaß
Das muss echt heftig sein, wenn du normalerweise gewöhnt bist, dass Platan dich so herzlich ansieht.

> „Gibt es etwa jemanden in deinem Leben, der dein Herz zum Blühen bringt?“
Wie schön, dass er auch hier immer "blühen" für so etwas verwendet~.
... Und natürlich gibt es jemanden, der sein Herz zum Blühen bringt. (*ノ∀`*)

> „Es gibt niemanden“
Lügner. ( ̄ε ̄)

> Jedenfalls habe ich von diesem Schiff gehört.
Warum wundert mich das nicht?

Ich finde Platans Redeschwall danach übrigens sehr entzückend. (─‿‿─)

> Anscheinend wollte Platan etwas sagen
Platan möchte sich selbst einladen. (≧◡≦)

> „Doch, ich benutze sie. Du wirst mich begleiten.“
(๑˃ᴗ˂)ﻭ

> „Willst du mit mir gehen oder nicht?“
Kreuze an Ja, Nein oder Vielleicht.

> „Ja, ich will.“
Und jetzt seid ihr verheiratet! \(★ω★)/

> Hatte er Platan soeben wirklich zu einer romantischen Kreuzfahrt eingeladen, die sich ausdrücklich an Paare richtete?
Die Gerüchteküche wird so krass kochen und brodeln. o( ❛ᴗ❛ )o

> Irgendwie kam Flordelis sich ein bisschen wie ein unbeholfener Jugendlicher vor
Und er dachte, diese Zeiten wären vorbei. :,D

Awwwwww, das war wieder soooo süß~.
Platans Stimmungen, Flordelis' unbeholfene Art und vor allem diese direkte Einladung ... o(≧▽≦)o
Ich liebe die beiden so sehr.
Danke für diese OS-Sammlung~.
Antwort von: Platan
30.08.2023 03:58
Grazie mille! (◕3◕)
(Was mach ich, wenn mir die Sprachen ausgehen?)
Ich hab mir beim Schreiben auch schon gedacht, dass Flordelis insgeheim wollte, dass Platan die Karten entdeckt, damit er ihn spontan einladen kann. XD
Platan und "erblühen" passt halt so perfekt zusammen. ♥
Irgendwie ist jeder Redeschwall bei ihm einfach super. :3
Ik freu mir, dass du immer noch Spaß hast. :D


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