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Krieg der Zimtsterne

von

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Arm- und Kopflos

Frustriert und genervt pustet sich Lisa erst eine Haarsträhne aus dem Gesicht und dann den Kakao in ihrer Hand. Seit Tagen hängt sie nun schon im Herrenhaus fest. In der letzten Woche des Novembers hat es aus heiterem Himmel angefangen zu schneien; und seither nicht mehr wirklich aufgehört.

Die junge Frau mochte Schnee generell nicht sonderlich, aber dieser Wintereinbruch schlägt ihr besonders schrecklich aufs Gemüt. Die weißen Massen türmen sich draußen so hoch, dass die Universität geschlossen hat. Die Wege und Straßen der Stadt sind inzwischen unpassierbar. Ganz Mystery Spell liegt unter einer dicken Schicht Schnee begraben und hält Winterschlaf. Es bleibt den Bewohnern auch nichts Anderes übrig. Alle hocken zu Hause und warten, dass das Treiben endlich aufhört und man endlich mit den Räumarbeiten beginnen kann. Wahrscheinlich fehlt nicht mehr viel und der Notstand muss ausgerufen werden.

Das Kindermädchen seufzt und sieht zum Fenster. Immer noch rieselt es vom Himmel. Nicolae hat gesagt, dass er einen derartigen Schneefall noch nicht erlebt hat. Und das will schon etwas heißen bei jemandem, der schon über zweihundert Jahre alt ist!

Ja, sie mag die Bartholys, aber hier so eingesperrt mit ihnen zu sein ist ganz schön belastend. Vor allem weil ihre Gastfamilie trotz der Witterung jeder Zeit vor die Tür kann, theoretisch. Die junge Frau spürt einen gewissen Neid. Sie möchte kein Vampir sein, dass nicht. Aber auf ihre komplette Unempfindlichkeit gegen Kälte ist sie im Augenblick extrem neidisch, und auf ihre Kraft und Schnelligkeit die es ihnen erlaubt sich durch diese gefühlten 10 Meter Schnee zu bewegen als wäre es nichts.

Tja, sie selbst ist eben nur ein schnöder Mensch; der in einem großen Haus festsitzt. Mit vier Vampiren, die trotz ihrer gewissen Freiheit in der aktuellen Lage, auch unter dem Zusammengepfercht-Sein leiden. Sie können ja nicht ständig draußen sein, dass würde nur auffallen, also verbringen sie eben auch den Tag zum großen Teil hier.

Vier derart verschieden Persönlichkeiten auf so engen Raum, das liefert Zündstoff ohne Ende. Allen voran die kleine Lorie, die inzwischen jede Gelegenheit nutzt nicht nur ihr Kindermädchen, sondern auch ihre Brüder zu drangsalieren und zu ärgern. Selbst der sonst so verständnisvolle Nicolae ist gestern aus der Haut gefahren. Und Peter ist die letzten Tage auch mehr als einmal laut geworden. Von Drogo, der inzwischen nur noch Häme und Beleidigungen für alles und jeden übrig hat ganz zu schweigen …

Lisa hat das Gefühl das die Luft immer dicker und drückender wird. Die Bartholys scheinen überfordert mit sich und der Situation. Das hätte sie sich nie träumen lassen. Irgendwie dachte sie, dass die Familie es in gewisser Weise gewöhnt ist; sie sind ja schon Jahrzehnte unter sich. Aber dieses gezwungene Zusammensein ist wohl doch eine andere Hausnummer.

Ein schriller, ohrenbetäubender Schrei reißt die Stille im Haus nieder.

Das Kindermädchen seufzt. Lorie wieder … Sie will gar nicht wissen, was der Madame wieder nicht passt. Doch sie wird sofort hellhörig, als die Kleine anfängt zu weinen. Sie kennt das Weinen des Mini-Vampirs; jede Form davon. Erpresser-, Wut- oder Mitleidsweinen, alles schon tausendmal gehört. Doch das hier jetzt ist selten, das ist echt.

Lisa stellt die Tasse ab, eilt aus dem Wohnzimmer und die Treppe hoch. Die Tür zum Kinderzimmer steht offen, aber kein Mädchen weit und breit. Das Weinen kommt aus dem Raum ein paar Türen weiter. Ihr rutscht das Herz in die Hose. Lorie ist offenbar im Zimmer von Drogo.

Nicht gut. Gar nicht gut.

Gerade als das Kindermädchen überlegt, ob es so eine gute Idee wäre sich da einzumischen, kommt die Kleine tränenüberströmt heraus gestürmt. Ihre Verzweiflung ist greifbar und lässt Lisas Herz kurz schwer werden. Ja, das Kind ist womöglich schon hundert, oder zweihundert Jahre alt, aber trotzdem wird sie nicht nur optisch immer sechs Jahre alt sein, sondern auch mental. Irgendetwas ist hier gerade passiert, dass Lorie wirklich getroffen hat.

Das Mädchen wirft sich völlig verzweifelt in die Arme der jungen Frau und schluchzt. Sie beginnt immer wieder einige Worte zu stammeln, bekommt aber vor lauter Tränen keinen Satz zusammen.

Lisa fühlt sich überfordert und streicht der Kleinen behutsam über den Rücken. Was um Himmels Willen ist passiert, dass das Mädchen derart aufgelöst ist? Vorsichtig setzt sie das Kind ab und sieht in die großen rehbraunen Augen. „Na, sag mir was passiert ist.“

„Drogo …“, schluchzt Lorie und wischt sich über die Augen. „Er … Er hat … Herr Kopflos …“ Sofort bricht sie wieder in Tränen aus.

Oh, oh. Das Kindermädchen ahnt Schlimmes. Frau Spitz und Herr Kopflos sind die absoluten Lieblings-Puppen der Kleinen. Ihr Zimmer ist zwar bis unter die Decke voll mit Puppen, Spielsachen und anderen Dingen, aber diese beiden haben einen besonderen Wert für das Mädchen. Lisa atmet durch und streicht dem Kind über den Kopf. „Geh in dein Zimmer, ich gehe zu Drogo.“

Lorie nickt, schluchzt und verschwindet in ihrem Reich.

Normalerweise würde sich Nicolae des Problems hier annehmen, aber dass er nicht mal vorbeigeschaut hat spricht Bände. Den Großteil des Tages verbringt er inzwischen in der Bibliothek … Wenn sie so darüber nachdenkt hat sie ihn, seit er so aus der Haut gefahren ist, gar nicht mehr zu Gesicht bekommen.

Lisa schluckt schwer und ist sich unsicher, ob das eine so gute Idee von ihr ist. Sie sollte dringend erst nachdenken bevor sie spricht. Das Verhältnis zwischen ihr und dem Jüngsten der Brüder ist extrem angespannt seit sie weiß was damals bei ihrer Ankunft hier wirklich passiert ist. Und die belastende Situation mit dem Eingesperrt-Sein tut ihr übriges, das Ganze noch zu verschlimmern. Selbst unter normalen Bedingungen hat sie immer diese diffuse Anspannung in seiner Gegenwart seit sie weiß, dass er sie beinahe gebissen hat.

Die junge Frau gibt sich einen Ruck, oder eher einen mentalen Tritt in den Hintern. Mit Anlauf und Schwung. Mit klopfendem Herzen geht sie zum Zimmer des Blonden. Vorsichtig sieht sie um die Ecke.

Drogo sitzt auf dem Fensterbrett und starrt hinaus. Sein Blick ist entrückt auf die tanzenden Flocken draußen gerichtet.

Er hat sie gehört, dass weiß das Kindermädchen. Er ist ein Vampir und wird ihr unruhig pumpendes Herz wahrscheinlich mehr als deutlich wahrnehmen. Dass er nicht reagiert ist … kein gutes Zeichen. Sie lässt ihren Blick durch den Raum schweifen und entdeckt das Malheur. „Herrgott, Drogo“, herrscht sie ihn an.

Der Angesprochene brummt nur, wendet seine Augen aber nicht von der verschneiten Außenwelt ab. Eine gewisse Melancholie und Sehnsucht spiegelt sich in dem Nussbraun wider.

Lisa spürt wie Wut in ihr aufkeimt. Auf dem Boden liegt Herr Kopflos, der jetzt auch noch armlos ist. Der Stoffpuppe wurde der linke Arm ausgerissen; Lories Reaktion berücksichtigend gibt es auch nur eine Option wer das war. „Wie konntest du nur?!“, faucht sie und betritt den Raum.

„Ist doch bloß ein dämliches Spielzeug“, brummt der Blonde und dreht endlich den Kopf. „Sie hat tausende.“ Sein Blick richtet sich auf Herrn Kopflos und er wirkt entgegen seiner Worte doch recht betreten und schuldbewusst.

Die junge Frau geht in die Hocke. Sie verzieht betroffen und traurig das Gesicht während sie die Puppe und deren Arm aufhebt. „Du weißt genau, dass es nicht darum geht“, knurrt sie. Scheiße, da hat er wirklich großen Mist gebaut. Der Stoff ist durch die Jahrzehnte bereits sehr dünn und die Ränder sind dementsprechend extrem ausgefranst. Auch wenn sie nicht unbedingt viel Ahnung davon hat sagt ihr irgendetwas, dass das schlecht oder vielleicht sogar überhaupt nicht zu flicken ist. Während sie wieder aufsteht richtet sich ihr wütender Blick auf den Vampir. „Und? Was denkst du wie du das wieder in Ordnung bringen kannst?“, fragt sie vorwurfsvoll nach.

Drogo funkelt sauer und öffne den Mund, da hört man deutlich das Weinen mehrere Zimmer weiter. Er sinkt förmlich in sich zusammen und senkt den Blick.

Das Kindermädchen weiß, dass unter dem Deckmantel des arroganten Idioten ein weicher Kern steckt, dem das Wohl seiner Nächsten am Herzen liegt. Er zeigt das nur ungern und selten, aber gerade der kleinen Lorie gegenüber zeigt es sich dann doch recht häufig. „Nun?“, hakt sie fordernd nach und verschränkt die Arme vor der Brust.

Der Blonde sieht genervt auf und brummt, dann seufzt er und steht auf.

Im Krieg und am Backblech

Es gibt Dinge, die kann man einfach nicht erklären. Von jetzt auf gleich ist es einfach so und keiner könnte hinter her so wirklich sagen warum. Man sieht sich einfach nur fragend an und denkt sich „Was zum Teufel?!“

Das hier war so etwas.

Absurd. Befremdlich. Ohne jeden Kontext.

Der Grund für diese fürchterlich obskure Situation erschließt sich keinem der Anwesenden so wirklich. Doch am Ende ist es auch egal. Lorie strahlt wie ein Honigkuchenpferd und nur das zählt. Zumindest redet sich Lisa das krampfhaft ein und versucht verzweifelt nicht zu lachen, während sie Drogo beobachtet. Dieser verzieht das Gesicht und scheint hochkonzentriert, als würde er gerade das Rätsel des Lebens lösen, dabei bindet er lediglich einen Knoten.

Den Knoten. Der Schürze. Der Kochschürze.

Der Blonde brummt, zieht die Augenbraue hoch und sieht zu seiner Schwester. Auch das kleine Mädchen trägt eine Schürze und klatscht begeistert in die Hände. „Das wird toll!“, frohlockt sie.

Ja, sie stehen zu dritt in der Küche des Herrenhauses. Der Mini-Vampir hat sich als Entschädigung gewünscht, dass Drogo mit ihr Plätzchen backt.

Plätzchen.

Die junge Frau versteht es immer noch nicht. Was will die Kleine denn mit Gebäck? Essen kann sie es ja nicht … Auch wenn sie gern nachgefragt hätte, hat sie es gelassen. Sie wollte es lieber nicht wissen. Ihr kam wieder in den Sinn, dass Lorie sie mal gebeten, eigentlich eher befohlen, hatte, mit ihr einen Erdbeerkuchen zu backen. Die Begründung war … verstörend und beunruhigend. Die Kleine wollte den Kuchen mit in die Schule nehmen in der Erwartung, dass ihre Klassenkameraden sie dann zu ihrer Königin krönen … so viel also dazu.

„Also“, Lisa zückt ihr Handy, „Was schwebt dir denn so vor?“, fragt sie das Mädchen.

„Zimtsterne!“, kommt es wie aus der Pistole geschossen.

Die junge Frau sieht aus dem Augenwinkel, wie Drogo kurz zusammenzuckt, als hätte er einen elektrischen Schlag bekommen. Sie tut so, als hätte sie nichts bemerkt und auch Lorie reagiert nicht darauf.

Nach kurzer Recherche hat das Kindermädchen ein Rezept gefunden und es kann losgehen.

Theoretisch.

Tatsächlich sieht es etwas anders aus.

„Auch, wenn ihr nie kocht solltet ihr euch doch eigentlich hier auskennen“, stellt Lisa genervt fest. Sie sitzt auf dem Boden und kramt bereits im zweiten Schrank herum. Sie schiebt Töpfe und Pfannen beiseite um auch in die hinterste Ecke sehen zu können.

„Warum?“, fragt Drogo trocken und schließt den Hängeschrank in dem er bis eben zugange war. Er verschränkt die Arme und lehnt sich gegen die Arbeitsplatte, sein Blick auf das Kindermädchen gerichtet.

„Weil es eure Küche ist“, gibt die junge Frau schnippisch zurück. Sie spürt deutlich wie ihr Genervt-Level langsam im kritischen Bereich ankommt.

„Gefunden!“, brüllt es begeistert vom anderen Ende der Küche.

Erschrocken zuckt das Kindermädchen hoch und stößt sich den Kopf, da sie halb in einen Schrank gekrochen war. Murrend kommt sie wieder aus den Untiefen des Möbels hervor. Sie flucht und reibt sich die schmerzende Stelle.

Der Jüngste der Brüder lacht offen. „Keine Sorge. Bei deinem Holzkopf sollte da nicht allzu viel passieren, kleines Ding“, macht er sich hämisch grinsend über sie lustig.

Immer noch auf dem Boden sitzend packt Lisa wütend das erste, was ihr in die Hand fällt, und wirft es. Ein Topfdeckel, dem der Vampir natürlich mit Leichtigkeit ausweicht. Allerdings landet er dadurch laut scheppernd auf dem Boden. Er legt eine kleine Breakdance-Nummer hin, begleitet von der typischen Fliesen-Stahl-Geräuschkulisse, und bleibt irgendwann als ihm die kinetische Energie ausgeht still liegen.

Der Blonde verzieht das Gesicht, genau wie Lorie. Für das empfindliche Gehör der beiden dürfte, dass alles andere als angenehm gewesen sein.

Der jungen Frau bleibt kurz das Herz stehen. Nicolae ist zwar recht tolerant, aber bei übermäßigem Lärm wird er griesgrämig. Sie erinnert sich an ein Ereignis, als sie mit dem kleinen Mini-Vampir laute Musik gehört hatte. Urplötzlich stand der Älteste der Brüder im Zimmer und hat sie beide ordentlich zusammengefaltet. Und so schlecht wie seine Laune im Moment generell ist, dürfte das im Augenblick noch deutlich unschöner werden.

Auch die beiden Vampire verharren mehrere Sekunden und lauschen angestrengt. Ihnen steht die Sorge ins Gesicht geschrieben. Auch ihnen ist die Stimmungslage des Familienoberhauptes zurzeit nicht geheuer wie es scheint.

Als nach einigen Minuten nichts zu hören und auch kein übelgelaunter Nicolae aufgetaucht ist, atmen alle drei durch.

Wir sollten ein wenig leiser sein“, knurrt der Blonde das Kindermädchen an und durchbohrt sie regelrecht mit seinen Augen.

Sie giftet mit einem wütenden Blick zurück und steht auf. Um den Frieden zu wahren, Lorie sieht sie nämlich vorwurfsvoll an und mit dem gefundenen Nudelholz in der Hand hat das etwas Unheimliches, sagt sie nichts dazu. Stattdessen konzentriert sie sich auf das Wesentliche. „So wie es scheint, haben wir alles.“ Schüsseln, Schneebesen, Backpinsel und Sternformen befinden sich auf dem Tresen. Eier, Puderzucker, Zimt und Mandeln gesellen sich noch dazu.

Lisa sieht grinsend auf. „Na dann: viel Spaß“, sagt sie und kann den stichelnden Unterton nicht lassen. Es löst eine merkwürdige Genugtuung in ihr aus, dass der Jüngste der Brüder nun in den Genuss kommt mit seiner Schwester backen zu müssen. Sie selbst weiß wie anstrengend und nervenaufreiben das ist.

Drogo knurrt und fletscht förmlich die Zähne.

„Du musst aber da bleiben“, weißt Lorie unmissverständlich an. Ihr Gesicht verzieht sich zu einer fies grinsenden Grimasse. „Du musst uns das Rezept vorlesen“, säuselt sie süßlich.

Der Blonde schmunzelt hämisch bis die Kleine nachsetzt.

„Und du musst aufpassen das Drogo alles richtigmacht.“

Nun ist es an dem Kindermädchen zu schmunzeln, während der Jüngste der Brüder angewidert das Gesicht verzieht. Einen Augenblick kommt ihr der Gedanke, dass der Mini-Vampir das hier womöglich mit Absicht macht. Womöglich reicht ihr der Ärger, den sie eigenständig verursacht, nicht mehr und sie hat jetzt vor, die Familienmitglieder direkt aufeinander zu hetzen. Bei ihr und Drogo hat sie sogar ganz gute Chancen, dass das klappt. Die Spannung, die zwischen ihnen herrscht ist langsam am Siedepunkt angelangt und es fehlt wahrscheinlich nicht mehr viel und es wird einen riesen Krach geben. Allerdings wäre der Kampf mehr als unfair, was Lorie wohl eher wenig interessieren dürfte. Hauptsache, sie hat ihren Spaß. Schnell verscheucht sie ihre Gedanken wieder. Das wäre selbst für das kleine Monster zu extrem. Hofft Lisa zumindest. Sie widmet sich schließlich dem Rezept und liest vor: „Für den Teig die Eiweiße halb steif schlagen.“

„Halb steif? So was gibt es bei mir nicht“, grätscht Drogo nonchalant dazwischen.

Die junge Frau seufzt und massiert sich die Nasenwurzel bevor sie aufsieht. Sie zieht genervt die Augenbraue hoch. Sie hadert mit sich, gibt dann aber provozierend von sich: „Klar, wenn sich nichts regt, regt sich halt nichts.“

„Du weißt, dass sich da mehr als ausreichend regt“, kontert er vielsagend und genießt ihre Reaktion in vollen Zügen.

Das Kindermädchen spürt wie ihre Wangen glühen und verflucht ihren Körper für diese überdeutliche Reaktion. Ja, sie hat seine Regung recht deutlich gespürt an diesem blöden Abend auf der Party. Dass sie sich auf das dämliche Flaschendrehen eingelassen hat ärgert sie immer noch maßlos. Und auch, dass sie seinen leidenschaftlichen Kuss und seine Hände auf ihrem Körper so elektrisiert haben. Sie will sich aber nicht die Blöße geben das zu gestehen und konzentriert sich wieder auf das Rezept. „Also erstmal die Eier trennen“, erklärt sie schelmisch.

Lorie verzieht das Gesicht. Sie kennt die Prozedur bereits von dem Erdbeerkuchen und fand es damals schon eklig. Sie drückt ihrem Bruder die Eier in die Hand. „Das machst du“, befiehlt sie unmissverständlich.

Drogo brummt ergeben. Er nimmt sich einen Messbecher und eine Schüssel und legt missmutig los.

Lisa kichert. „Du kannst in der Zeit den Puderzucker abwiegen und schon mal vorsieben“, wendet sie sich an die Kleine, die sich sofort daran macht.

Mit katastrophalem Ergebnis.

Lorie hat den Puderzucker so schwungvoll in den Becher gekippt, dass er seinem Namen alle Ehre macht. Eine weiße Wolke stiebt hoch und hüllt sie ein. Sie hustet und wedelt mit der Hand.

Der Blonde lacht ausgelassen und das Kindermädchen hält sich schnell die Hand vor den Mund um ihres zu unterbinden. Wenn es ein etwas gibt, das man nie, niemals, tun sollte, dann ist es die Madame des Hauses auslachen; zumindest, wenn man am Leben bleiben möchte. Trotzdem schießen Lisa die Lachtränen in die Augenwinkel, als sich die Puderwolke verzieht und eine gezuckerte Lorie zum Vorschein kommt.

Die Kleine tobt natürlich und schreit Sodom und Gomorrha. Schließlich schleudert sie mit voller Kraft dem immer noch lachenden Drogo eine der leeren Schüsseln an den Kopf.

Jetzt kann sich Lisa nicht mehr halten und lacht herzlich und ausgelassen. Während sich die Vampire herausfordernd und bedrohlich anstarren geht sie zu der Schüssel und hebt sie auf. Grinsend dreht sie sich um und wendet sich an den Blonden. „Ich wusste, dass du ein ziemlicher Dickkopf bist.“ Sie hält das arme Küchenutensil hoch, das eine dicke Delle hat.

Bevor Drogo etwas sagen kann meldet sich Lorie zu Wort. Sie erhebt ihre weinerliche Stimme und setzt einen Schmollmund auf. „Lisa“, jammert sie und deutet auf ihr Kleid.

„Ja, komm her“, amüsiert sich die junge Frau und holt einen kleinen Besen. Während sie die Kleine abkehrt fällt ihr Blick auf den Blonden, der da steht und einfach nur zusieht. „Du sollst die Eier trennen“, murrt sie ihn an und senkt den Blick. Wenn er sie so intensiv ansieht wird ihr jedes Mal ganz anders. Sie hasst es, dass er diese Wirkung auf sie hat, und dass er das weiß, hasst sie noch viel mehr.

„Solltest das nicht eher du machen?“, schnurrt der Jüngste der Brüder. Ein reißerisches Grinsen bildet sich auf seinen Lippen. „Du kennst dich bestimmt besser aus mit Eiern.“

Atmen, ermahnt sich das Kindermädchen selbst. Langsam gibt sie die Hoffnung auf, dass es jemals normal zwischen ihr und dem Blonden werden wird. Ihr ist klar, dass er diese Provokationen bewusst macht, um sie zu einer Reaktion zu zwingen. Sie soll sich bemühen darüber hinweg zu sehen, hat ihr Peter geraten.

Doch diesen Kommentar wird sie nicht auf sich sitzen lassen. „Wie konnte ich nur vergessen, dass man sich nur mit Dingen auskennen kann, die man auch hat“, kontert sich mit hochgezogener Augenbraue.

Drogo ist einen Augenblick ehrlich perplex, doch dann fängt er sich wieder. „Schade das Weihnachten ist. Wäre Ostern würde dich zur Eiersuche einladen.“ Seine nussbraunen Augen funkeln regelrecht und saugen jede noch so kleine Reaktion der jungen Frau ein.

„Pff. Da könnte ich wahrscheinlich ewig suchen“, gibt Lisa zurück und richtet sich auf. Sie bemüht sich nicht in seine Richtung zu sehen und begutachtet stattdessen Lorie, die wieder aussieht wie immer.

„Hätte nichts dagegen“, säuselt der Blonde und grinst breit.

Das Kindermädchen verflucht ihn innerlich für seine Schlagfertigkeit, und sich selbst, weil sie spürt wie ihre Wangen rot werden. Natürlich hat Peter Recht und sie würde sich viel Ärger und Blöße ersparen, wenn sie den Jüngsten der Brüder einfach ignorieren würde, aber sie kann einfach nicht.

„Seid ihr bald fertig mit eurem Balztanz?“, grätscht die Kleine dazwischen und funkelt ihren Bruder und die junge Frau zornig an, beide sehen betroffen weg.

Als alle wieder an ihren Plätzen sind geht es weiter. Drogo hat inzwischen die Eier getrennt und schlägt das Eiweiß allmählich steif und Lorie siebt den Puderzucker, erheblich vorsichtiger als sie eigentlich müsste.

„Dann langsam den gesiebten Puderzucker darüber sieben und immer weiter schlagen“, liest das Kindermädchen weiter vor, „bis der Eischnee sehr steif ist.“ Sie muss ungewollt schmunzeln und sieht leicht auf. Ihre Augen kreuzen die von Drogo die um einige Nuancen dunkler werden.

„Damit kenn ich mich schon besser aus“, gibt er überheblich zu Protokoll, ohne sie aus den Augen zu lassen.

Lisa senkt verschämt den Blick und räuspert sich. Ja, sie hasst die Wirkung, die er auf sie hat, gleichzeitig liebt sie es aber auch. Es ist anstrengend, aber auch aufregend. Was für ein Gefühlschaos!

Das kleine Mädchen siebt übervorsichtig den Puderzucker in die Schüssel mit dem Eischnee. So vorsichtig und langsam, das dem Blonden kurz der Geduldsfaden reißt und er sie anfährt. Er bereut es sofort; Lorie erschreckt sich und zuckt mit dem beladenen Sieb hoch. Ein weißer Staubtornado fegt durch die Küche und über die beiden Vampire hinweg.

Die junge Frau lacht sofort Tränen. „Geschieht dir recht“, frohlockt sie, und bekommt direkt eine Ladung Puderzucker ins Gesicht. Sie hustet und flucht. Als ihre Sicht endlich wieder klar ist sieht sie Drogo wütend an, der genauso wütend zurück starrt.

Die Situation ist bis zum äußersten angespannt. Wie zwei Duellanten taktieren sie sich gegenseitig mit Blicken. Jeder wartet auf einen Fehler vom Gegner.

„Hört auf jetzt!“, donnert Lories laute Stimme durch den Raum. Sauer sieht sie erst ihren Bruder an und danach ihre Kindermädchen.

Wortlos ziehen beide die Köpfe ein. Man legt sich nicht freiwillig mit ihrer Majestät an. Nach einem Moment der Stille geht es weiter.

Wortlos gehen die Vampirgeschwister wieder an ihr Tagwerk. Zunächst ist die Stimmung in der Küche extrem angespannt und die junge Frau und der Blonde werfen sich immer wieder giftige Blicke zu, aber entgegen aller Erwartungen hat der Mini-Vampir dafür gesorgt, dass sich die Situation entspannt. Das Mädchen ist überaus reizend und lustig.

Jeder im Herrenhaus weiß, dass sie ein kleiner Engel sein kann, aber es weiß auch jeder, dass sie das die meiste Zeit nicht ist. So schön wie das Kindermädchen das Ganze findet, sorgt es auch gleichzeitig für ein mulmiges Gefühl bei ihr. Führt die Kleine etwas Größeres im Schilde?

Die drei stehen schließlich versammelt um das Ergebnis ihrer Bemühungen. „Mandeln und Zimt darunterheben, sodass ein homogener Teig entsteht“, liest Lisa erneut vor und sieht unschlüssig in die Schüssel.

Drogo geht mit dem Schneebesen durch die Masse und hebt sie hoch. In dicken Tropfen plumpst der Teig zurück in die Schüssel. Der Anblick lässt ihn angewidert das Gesicht verziehen.

„Ist das homogen?“, fragt das kleine Mädchen unschlüssig in die Runde. Ihre großen Augen wandern von ihrem Bruder zu ihrem Kindermädchen und zurück. Schulterzucken ist die Antwort der beiden.

Da keiner der Anwesenden sich sicher ist, wird der Teig einfach entsprechend des Rezepts in den Kühlschrank gepackt. Wird schon werden, hat der Blonde noch wenig überzeugt gemeint.

Als sich die Kühlschranktür schließt öffnet sich die Küchentür.

Nicolae steht da wie vom Donner gerührt. Sein Blick schweift fassungslos über die Küche, über Lorie, Lisa und schließlich zu Drogo. „Was habt ihr …?!“, fragt er entsetzt. Er ringt sichtlich darum, nicht völlig die Fassung zu verlieren.

Da Madame keine Unterbrechungen mehr wollte ist seit dem Puderzucker-Tornado auch nichts mehr weggeräumt oder gereinigt worden. Überall ist Puderzucker, Eireste kleben hier und da, weil Drogo alles andere als umsichtig war und das benutzte Geschirr steht auf der Arbeitsfläche verteilt. Die drei Hobby-Bäcker sehen auch nicht viel besser aus.

„Teig“, antwortet die junge Frau schließlich trocken und ist über sich selbst erstaunt, dass sie das so gesagt hat. Im Normalfall traut sie sich nicht, sich dem Ältesten der Brüder gegenüber derart zu verhalten, aber im Augenblick fühlt sie sich eigenartig leicht und entspannt. Was sicherlich auf die lockere Atmosphäre zwischen ihr und Drogo zurückzuführen ist. Ihr ist das schon früher bewusst geworden; ihre Stimmung und Laune hängt erstaunlich stark mit seinem Benehmen ihr gegenüber zusammen.

„Teig?“, hakt das Familienoberhaupt ungläubig nach und sein Gesicht verfinstert sich zusehends.

Lorie verschränkt die Arme und zieht die Augenbraue hoch. „Zimtsternteig“, konkretisiert sie, als würde sie nicht verstehen warum ihr Bruder das nicht weiß.

Nicolaes Blick schweift wieder über den Schauplatz. „Hier sieht es eher aus als hätte Krieg geherrscht.“ Das Entsetzen in seiner Stimme weicht langsam aber sicher der Wut.

Der Blonde, der sich im Hintergrund gehalten hat, grinst seinen Bruder provozierend an. „Der Krieg der Zimtsterne“, witzelt er.

Lisa stimmt ihm gedanklich zu und muss plötzlich lachen. Auch Lorie stimmt fröhlich hüpfend in das Gelächter mit ein. Und schließlich auch Drogo … nur dem Familienoberhaupt scheint so überhaupt nicht zum Lachen zu Mute.

Kostprobe

Inzwischen sind mehrere Stunden ins Land gegangen. Nach dem Reinigen der Küche ziehen alle vorübergehenden ihrer Wege. Zur verabredenden Zeit finden sich die drei wieder ein und zur allgemeinen Verwunderung stellen sie fest, dass der Teig doch in Ordnung zu sein scheint. Zumindest lässt er sich so verarbeiten wie es sich gehört.

Lisa ist das irgendwie nicht so geheuer, aber sie sagt nichts. Was hätte sie auch sagen sollen?

Es geht ans Ausstechen der Sterne, das erstaunlich friedlich und in einer ungewöhnlichen Eintracht von statten geht. Ein familiäres Flair entsteht und sorgt für einige Lacher, nett gemeinte Sticheleien und ein Lächeln bei allen Beteiligten.

Das letzte Backblech ist fertig und alle Zimtsterne wandern in eine große Schüssel. Lorie nimmt diese vom Tresen und dreht sich zu ihrem Kindermädchen um. In einer ruppigen Geste streckt sie ihr die Schale entgegen. „Für dich“, sagt sie leise und sieht demonstrativ zur Seite.

„Mich?“, fragt die junge Frau verwundert. Überrumpelt nimmt sie ihr die Schüssel einfach ab. Sie weiß nicht so recht, was sie davon halten soll. Egal wie nett und entspannt die Kleine bis hierhin war, dieses Verhalten lässt bei ihr sofort alle Alarmglocken angehen.

„Hörst du schlecht?“, murrt das Mädchen und sieht schmollend auf. Nach einigen Sekunden ändert sich aber ihr Gesichtsausdruck. „Hätte ich sie alleine gemacht, hättest du sie nicht genommen. Du wärst wahrscheinlich davon ausgegangen das ich dich vergiften will“, stellt sie fies grinsend fest.

Lisa will widersprechen und öffnet den Mund. Doch statt Protest kommt ein amüsiertes Lachen heraus. „Wahrscheinlich ja“, gibt sie ehrlich zu. Unrecht hat Lorie nicht, wahrscheinlich hätte sie wirklich sofort einen Mordanschlag dahinter vermutet.

Ohne Vorwarnung steht plötzlich Nicolae in der Tür. Argwöhnisch sieht er sich um, scheint aber zufrieden mit Ordnung und Sauberkeit der Küche, denn er nickt kaum sichtbar. Ein charmantes Lächeln bildet sich auf seinem Gesicht und er hält etwas hoch.

Noch bevor das Kindermädchen es so recht begreift, ist Lorie schon zu ihrem Bruder gedüst und freut sich euphorisch. Sie reißt das Objekt ihrer Freude aus den Händen des Familienoberhaupts und rast davon. Nicolae folgt ihr leise lachend und kopfschüttelnd.

„War das … Herr Kopflos?“, fragt die junge Frau ungläubig und sieht zu Drogo, der neben ihr am Kühlschrank lehnt, mit großen Augen an.

Der Blonde schmunzelt leicht. „Wie es aussieht hat der alte Mann einige verborgene Talente … als Näherin“, lacht er ausgelassen.

Verrückt! Wer hätte gedacht, dass Nicolae so etwas kann? Lisas Blick schweift zur Schüssel in ihrer Hand. Der weiße Zuckerguss bildet einen schönen Kontrast zu dem Braun der Sterne. Der Duft von Zimt und Weihnachten steigt ihr in die Nase und ein angenehmes Gefühl macht sich in ihr breit. Und trotzdem … „Ich verstehe es nicht“, nuschelt sie leise.

„Lorie hat es doch erklärt“, seufzt der Vampir genervt und schlendert lässig davon. „Du hättest direkt wieder etwas Schlimmes vermutet, wenn sie die hinter deinem Rücken gemacht hätte.“

„Das meinte ich nicht“, erklärt die junge Frau, „Ich meine den Teig.“ Sie sieht auf und beobachtet den Blonden beim Weggehen. „Ich war mir sicher, dass er nichts geworden ist.“ Tatsächlich hatte sie sich schon auf die dicken Krokodilstränen der Kleinen gefasst gemacht. Sie hat zwar noch nie Zimtsterne gebacken, aber irgendetwas sagt ihr, dass das, was sie fabriziert hatten, nicht dem entsprach wie es hätte sein sollen.

Drogo ist stehen geblieben und wirkt ein wenig geniert. Er kratzt sich am Nacken und sieht das Kindermädchen intensiv an. Plötzlich wendet er den Blick wieder ab und nuschelt: „Ich habe ihn noch mal neu gemacht.“

Im ersten Moment kann Lisa gar nicht begreifen was sie da hört. Sie hätte mit vielem gerechnet, aber dieses Geständnis haut sie gerade ein wenig aus den Socken. Andererseits passte es zu ihm. Er ist eigentlich recht fürsorglich und wird, genau wie sie selbst, das Horrorszenario bereits vor Augen gehabt haben. „Du hast den Teig neu gemacht“, wiederholt sie ungläubig.

„Ja, als ihr weg wart habe ich ihn neuen gemacht“, knurrt er genervt. Er kommt zurück zur Küche und lehnt sich gegen den Tresen. Der Blonde seufzt tief und schwer. Er hadert augenscheinlich mit sich, erklärt dann aber leise: „Meine Mutter hat früher immer am ersten Advent Zimtsterne gemacht. Es war fast schon eine kleine Tradition bei uns.“

Lisa ist gerührt. Nicht nur, dass er seiner kleinen Schwester eine Freude bereitet hat, er öffnet sich ihr auch noch. Ein angenehmes Kribbeln macht sich in ihrem Bauch breit. Sie weiß, dass er nicht gern über seine Vergangenheit redet, dass er es jetzt gerade trotzdem tut geht ihr wirklich zu Herzen. Im Gegensatz zu ihm ist sie aber nicht so gut darin ihre Emotionen zu verbergen, weshalb sie ihn unfreiwillig warm und freudig anfunkelt.

„Schau mich nicht so an, kleines Ding“, schnurrt Drogo und seine Augen schimmern intensiv. „Ich könnte sonst denken, du stehst auf mich.“

Desillusioniert schnaubt die junge Frau. War ja klar, dass er wieder einen Spruch ablässt, aber mittlerweile hat sie eine Ahnung warum er das immer macht. Sie beschließt nichts darauf zu erwidern und nimmt sich stattdessen einen der Zimtsterne. Genüsslich steckt sie ihn sich in den Mund und lässt es sich schmecken. Aus dem Augenwinkle sieht sie genau, wie der Vampir sie dabei genau beobachtet, was sie ein wenig verstört und dafür sorgt, dass sie sich nicht wirklich auf den Geschmack konzentrieren kann. Als sie das leckere Gebäck herunter geschluckt hat öffnet sie den Mund um etwas zu sagen, aber sie kommt nicht dazu.

Seine Lippen legen sich schnell und gierig auf ihre. Der Blonde verwickelt Lisa in einen leidenschaftlichen Kuss, der ihr den Atem und den Boden unter den Füßen raubt. Nach einigen überaus intensiven Sekunden lässt er von ihr ab und leckt sich über die Lippe. Ein reißerisches Grinsen bildet sich und er geht einige Schritte zurück. „Hätte doch noch etwas mehr Zimt vertragen“, schnurrt er.

„Wovon redest du?“, fragt das Kindermädchen atemlos nach. Ihr Herz klopft wie verrückt und ihre Wangen sind rot. Er hat sie gerade wirklich überrumpelt mit dem Kuss. Zumindest ihren Kopf. Ihr Körper ist in Sekundenbruchteilen darauf angesprungen wie ein ausgehungertes Tier und ihr ist das sichtlich unangenehm.

„Ich konnte ich ja nicht probieren; zumindest nicht den Teig“, säuselt er herausfordernd. „Aber dich kann ich ja kosten, wann immer ich will“, fügt er mit einem stichelnden Ton an

Sofort schlägt Lisas Laune um. So ein Arsch! Sie wirft ihm wütend einen der Zimtsterne an den Kopf.

Drogo lacht ausgelassen. „Das sind Zimtsterne; keine Ninjasterne, kleines Ding.“ Unbeeindruckt schlendert er davon. Im Türrahmen der Küche bleibt er stehen und dreht sich um. Seine nussbraunen Augen mustern die junge Frau ausführlich. „Ich freu mich schon auf Ostern“, witzelt er und geht schließlich.

Das Kindermädchen fühlt sich verwirrt, beschämt und sauer. Gleichzeitig angenehm aufgeregt und hibbelig. Also so wie immer, wenn er bei ihr ist.



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Kommentare zu dieser Fanfic (1)

Kommentar schreiben
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Von:  Sas-_-
2021-12-03T13:07:58+00:00 03.12.2021 14:07
:3

Ich MUSSTE es lesen :V OHNE das Spiel zu kennen, weshalb ich mich als äußerst qualifiziert dafür sehe, eine Meinung zu deiner Geschichte zu haben u.ù

Was mir persönlich, nur mir, an der Geschichte nicht so gut gefällt weißt du ja bereits :D Ich bin einfach kein Romantik-Leser, das ist einfach nicht mein Genre, weshalb ich den "Schmusi"-Aspekt der Geschichte nicht beurteilen kann oder möchte :3 Vom Stil her, also geschrieben und vom Aufbau her, denke ich aber, dass es entsprechend geneigten Lesern sehr wohl zusagt :D

Was ich auf jeden Fall bestätigen kann: Man kann die Geschichte problemlos lesen und verstehen, ohne die Spiele und Charaktere zu kennen. Die Charaktere werden im Lauf der Geschichte schön beschrieben und erklärt, ihr Verhalten, ihr Aussehen, das ist alles dabei und ein Leser muss sich nie verwirrt am Kopf kratzen und sich fragen, wer denn jetzt wieder XY ist.

Was ich an deinem Stil IMMER mag ist das Aufbauen von Spannung, selbst wenn es "nur" Slice of Life ist, aber du kannst, mMn, es immer so formulieren und gestalten, dass man wissen möchte, was als nächstes passiert, welche Konsequenzen bestimmte Handlungen haben etc. Weshalb mir das Betalesen Spaß gemacht hat, weil es außer dem "Schmusi"-Aspekt toll zu lesen war und ich mich an vielen Stellen amüsiert habe :D

Überaus erfreut bin ich über das korrekte Zimtsterne-Rezept :D Das ist ein wahrlich unwichtiges Detail, das mir aber einfach gefallen hat ^-^ Warum auch immer ich Charakteren gerne dabei "zu sehe" wie sie etwas backen XD

MMn ein schönes Kalendertürchen, das sich angenehm wegliest und gut zu unterhalten weiß :)

LG
Sas

PS: Falls IHR da draußen noch Fehler findet, freut Charly sich bestimmt über eine kurze Rückmeldung :D
Antwort von:  Charly89
03.12.2021 17:09
Kevin ^-^/ XD

Ich bin dir immer noch uneblich dankbar, dass du dich durch diese kleine "Schmusi"-Story gelesen hast. Wir beide wissen warum X'D

Emma! Lisa! Whatever! XD

Ich freue mich, dass ich offenbar in der Lage bin, selbst Silce of Life eine gewisse Spannung abzuringen :3

> Überaus erfreut bin ich über das korrekte Zimtsterne-Rezept :D
Ich musste es googeln um ehrlich zu sein ^-^° Aber ich freue mich, dass auffällt, dass es ein richtiges Rezept ist :3

Dankö nochmal fürs Beta-Lesen und für dein Kommi ^-^

<3
Chantal


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