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Knife of Romance

von

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Chapter 1

KNIFE of ROMANCE
 

Chapter 1
 

Es regnete.

Die Sturmböen fegten ihm das nasse Haar in sein Gesicht. Desorientiert wanderte er durch die menschenleeren Strassen.

Nirgends war ein Licht zu sehen. Selbst die Fenster der Häuser waren dunkel. Schmerzlich wurden ihm seine Wunden ins Gedächtnis zurückgerufen.

Keuchend sackte er an einer Laterne zusammen.

Wie er an die Wunden gekommen war, daran konnte er sich nicht mehr erinnern. Langsam versuchte er sich aufzurichten.

Der stechende Schmerz in der linken Schulter ließ ihn jedoch wieder an der Laterne herunterrutschen.

Seine Kleider waren durchnässt und blutüberströmt.

Er spielte mit dem Gedanken, einfach so sitzen zu bleiben, bis ihn irgendjemand weckt, er in seinem Bett wach würde um zu realisieren, dass er bloss geträumt hat.

Mit einem zynischen Grinsen verwarf er den Gedanken wieder. "Das wär ja zu schön" murmelte er.

Ein zweites mal zog er sich an der Laterne hoch und schaffte es diesmal, nicht gleich wieder umzukippen. Obwohl ihm schwarz vor Augen und schlecht vor Schmerzen war.

Er schleppte sich die Strasse entlang.

Nach Hause..... das war das einzige, woran er jetzt denken konnte. Aber wie sollte er nach Hause kommen? Da er kaum in der lage war, aufrecht zu stehen schien ihm das Unterfange ,nach Hause kommen' unmöglich.

"Aber es hilft ja alles nichts" keuchte er und humpelte weiter.

Er bog auf die Hauptstrasse ein, in der Hoffnung, er würde jemandem begegnen. Tatsächlich waren an diesem Abend und zu dieser späten Stunde noch Menschen unterwegs.

Er sah die vielen glücklichen Pärchen, Hand in Hand, teilweise mit Hunden an der Leine oder bunten Regenschirmen in der Hand.

Obwohl so vielen Menschen um ihn herum waren, schien ihn niemand beachten zu wollen. Sie waren viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt.

Und verwundet, dreckig und nass wie er war konnte er es ihnen nicht verübeln. Ihm wurde erneut schwarz vor Augen.

Mitten auf dem Bürgersteig brach er zusammen. "Hilfe ... Hil...fee.. bitte..." stotterte er. Doch niemand hörte ihn. Niemand wollte ihn hören. Er blieb regungslos liegen. Vor kälte und schmerzen konnte er kaum Atmen.

Dann umfing ihn Dunkelheit.

Chapter 2

Chapter 2
 

Als er die Augen aufschlug, fand er sich in einer nebeligen Gasse.

Er sass auf dem feuchten Boden und auf seinem Schoss hockte eine hübsche Frau mit langen schwarzen Haaren.

Sie hatte wunderschöne, blutrote Lippen. In der rechten Hand hielt sie ein Messer. Sie lächelte ihn an und stach ganz plötzlich zu.

Dann verschwamm die Frau. Ruckartig wurde er wach und setzte sich auf. Wo war er?

Er lag in einem recht großen Raum auf dem Bett. Er fasste sich an die Schulter. Seine Wunde war verbunden und er hatte saubere und trockene Sachen an. "Wie...?" fing er an, brach den Satz aber ab, als er jemanden neben sich auf einem Sessel bemerkte.

Ein auffallend hübscher Mann sass darin. Er hatte lange dunkle Haare, trug ein enges rotes Shirt, darauf eine schwarze Hose und einen langen schwarzen Mantel. Er las ein Buch und schien noch nicht bemerkt zu haben, das er wach war. "Entschuldigung..." stammelte er. "Ach, du bist endlich wach". Lächelnd stand der Mann auf. Er war ziemlich groß. "Mein Name ist Akuma!" Er grinste ihn an. "Und du?" fragte Akuma. "Ich... ich weiß nicht..." verlegen drehte sich der Junge weg. "Ich kann mich nicht mehr erinnern."

Fragend sah Akuma ihn an. "Das ist aber seltsam. Naja, du kannst ja nich namenlos durch die gegend laufen. Dann nenn ich dich eben Yuki!"

Verwirrt sah der Junge ihn an. Akuma schien über seine Verwirrung sehr vergnügt. "Warum Yuki?" fragte der Junge.

"Nun ja" entgegnete Akuma, "weil es anfing zu schneien, als ich dich fand."

Er setzte sich zu Yuki auf das Bett und sah ihn an.

Yuki bemerkte Akumas ungewöhnlichen, violtetten Augen.

Sie waren wunderschön.

Yuki wurde rot als Akuma seinen Blick erwiederte und drehte sich weg. "Was ist denn?" fragte Akuma. "Nichts.." murmelte Yuki."Sag mal," fing Akuma an, " interessiert es dich eigendlich nicht wie ich dich gefunden hab und wie du hergekommen bist? Also, mich würde sowas schon interessieren!"

Yuki sah ihn an.

Er sah leicht bedröppelt drein, als ob er mehr interesse erwartet hätte.

"Du hast mich warscheinlich da gefunden, wo ich das Bewusstsein verlohren hab. Deinen Namen weiß ich bereits und warum du mich mitgenommen hast ist mir völlig egal!!"

Er zog sich die Decke über den Kopf und bemerkte, wie Akuma sich erhob.

"Du bist aber ein schwieriges Kerlchen. Aber gut, wenn du nicht reden willst kann ich das verstehen. Du bist vielleicht noch etwas verwirrt. Reden können wir ja später. Ich geh Einkaufen, du hast doch sicher Hunger. Ich kaufe dir etwas zu Essen, in Ordnung? Bleib solange hier und ruh dich aus."

Mit diesen Worten schloss Akuma die Tür hinter sich.

Yuki zog sich die Decke vom Kopf und starrte auf die Tür.

Tränen füllten seine Augen. "Lass mich ...lass mich nicht allein... bitte... ich... ich will nicht allein sein...."

Er schloss die Augen. Kurz darauf war er eingeschlafen.

Chapter 3

Chapter 3
 

Er wurde von einem Stimmengewirr geweckt. Anscheinend war Akuma wieder zurück und unterhielt sich ziemlich wild mit jemandem. Soweit Yuki erkennen konnte war der Mann, mit dem Akuma redete, wegen irgendetwas erzürnt. "Wie konntest du nur, Akuma," sagte der Mann mit einem schwermütigem Unterton, der, da war sich Yuki ziemlich sicher, gespielt war. "Wie oft willst du es jetzt noch hören? Ich war es nicht!" Akuma war aufgebracht, doch der ann sprach unbeeindruckt weiter. "Wie viele von uns gibt es denn hier in der Gegend? Fünf? Sechs? Und wer sonst außer Dir könnte so pervers sein, einen wehrlosen Jungen anzufallen? Ausserdem hast du doch sowieso schon länger eine schwäche fur Jungen." Der Mann lachte sarkastisch.

Yuki hörte entsetzt zu. Redeten sie etwa über ihn? War es Akuma, der ihm die Wunde zugefügt hatte? Aber warum hätte er ihn dann retten sollen? Plötzlich fiel ihm sein Traum wieder ein. In seinem Traum hatte ihn eine Frau verwundet. Aber wenn er so darüber nachdachte... Akuma sah einer Frau schon sehr ähnlich. Mit seinen dunklen Haaren und seiner schmalen Gestalt. Irritiert und gedankenversunken stand Yuki auf. Er ging zur Tür und als er diese öffnete, verstummte die Diskusion der beiden Männer.
 

Der Raum, der hinter der Tür lag, war düster, aber relativ freundlich eingerichtet. Es gab einen Kamin, vor dem ein roter Teppich lag. Darauf stand ein Sofa und dem Sofa gegenüber zwei schwarze Sessel. Akuma sass auf einem der beiden Sessel und sah erschrocken zu Yuki auf.

Ein fremder Mann sass Akuma gegenüber auf dem Sofa. Er trug einen grauen Mantel, hatte sehr helle, fast weiße Haare, grinste Yuki gehässig an und wandte sich dann zu Akuma. "Schäm dich Akuma, du hast den kleinen wachgemacht." "Ich bin weder klein, noch hat Akuma mich geweckt!" entgegnete Yuki trocken. Er hatte keine große Lust sich mit wildfremden anzulegen. "Hört, hört" sagte der Mann mit ehrfurcht, ob er das allerdings auch so meinte war nicht Gewiss, im Grunde war es Yuki auch egal.

"Nun, darf ich mich vorstellen?" Der fremde machte eine seltsam anmutende Bewegung. "Mein Name ist Yaten." Er lächelte Yuki an. "Und wie ist dein werter Name?" Yuki drehte sich von ihm weg. "Ich hab leider keine Ahnung, aber frag doch den." Er machte mit dem Kopf eine Bewegnung in Akumas Richtung. "Ach ja Akuma ." Yaten fasste sich theatralisch an den Kopf und stieß einen seufzer hervor. "Du hast dein neues Spielzeug aber überhaupt nicht unter Kontrolle."

"Er ist nicht mein Spielzeug!!!" warf Akuma ein, doch Yaten war bereits aufgestanden und ging auf Yuki zu. "Wie wärs, soll ich ihm Manieren beibringen?"

Grinsend baute er sich vor Yuki auf. Yaten war fast einen Kopf größer als er. Er umschlang Yuki und zog ihn an sich heran. Yuki blickte entsetzt auf und sah ihm in die Augen. Sie waren Eisblau. Akuma sass immernoch fassungslos auf dem Sessel. Yaten beugte sich etwas herunter. "Na wie fühlt man sich so, als Untoter?" flüsterte er. Yuki schaffte es, sich aus seiner Umklammerung zu lösen und stieß ihn energisch von sich weg. "Fass mich nie wieder an!" zischte er.

Er warf ihm einen hasserfülten Blick zu und stolzierte zurück ins Schlafzimmer. Vorsichtshalber schloss er die Tür ab als er Yaten sagen hörte "Der kleine gefällt mir!"

"Mein Gott, sind denn hier alle schwul?" murmelte er und ließ sich aufs Bett fallen. Die stellen auf der Haut, die Yaten berührt hatte, waren jetzt eiskalt. Es fröstelte ihn und er legte sich wieder unter die Decke. "Was meinte er mit ,Untot'?" dachte Yuki.

In dem Moment hörte er, wie die Haustür ins Schloss fiel. Yaten war anscheinend gegangen. Jemand klopfte an die Tür. "Mach bitte auf," hörte er Akuma sagen. "Warum sollte ich?" erwiederte Yuki trotzig. "Weil das mein Schlafzimmer ist" sagte Akuma entnervt. Yuki stand auf, ging zur Tür und schloss sie auf. Dann setzte er sich wieder auf das Bett.

Akuma kam herein und nahm in dem Sessel neben dem Bett platz. Er suchte Yukis Blick, doch der wich ihm aus. "Du hast seltsame Freunde," begann Yuki. "Fast so seltsam wie du selbst. Nimmst einfach einen Fremden bei dir auf, verbindest ihm seine Wunden und kümmerst dich um ihn.Warum? Und worüber habt ihr euch daeben unterhalten? Hast du mich angegriffen? Warst du das???" Wütend und schnaubend starrte er Aluma an. "Hör mir zu, ich war das nicht. Und ich bin dabei den Täter zu suchen. Deswegen hab ich Yaten gebeten mir zu helfen. Er kennt die Leute hier genau. Ich hab dich mitgenommen, dazu hab ich meine Gründe. Verbunden hab ich dich weil ich dich ja schlecht verbluten lassen konnte. Das sollte fürs erste reichen." Verärgert stand Akuma auf.

Nun sah Yuki total verblüfft aus. Das Akuma ärgerlich wird, damit hätte er nicht gerechnet. Plötzlich fing Akuma an zu stöhnen. Sein Gesicht verzerrte sich. Er schien Schmerzen zu haben. Er wurde bleich und schwankte. Schweißperlen säumten seine Stirn. Dann sah er Yuki an. Seine Augen waren Blutrot. "Ich.. ich m-muss gehen..." stammelte er. "Bitte... schließ..Tür .... ab. Bleib...hier."

Er wankte zur Tür und zog sie hinter sich zu.Den völlig fassungslosen Yuki ließ er allein zurück. Er starrte Akuma mit offenem Mund hinterher und hörte wie die Haustür ins Schloss fiel. Dann stand Yuki auf. Er lief in das Zimmer mit dem Kamin. Akuma war tatsächlich weg. Aus dem Wohnzimmer führten drei Türen. Eine führte ins Schlafzimmer, die andere war die Haustür. Entschieden ging Yuki auf die dritte tür zu. Dahinter verbarg sich ein wunderschönes Marmorbad mit einer riesigen Badewanne. "Aber warum hat er keine Küche?" murmelte Yuki. Er sah sich im Wohnzimmer um. Sein Magen knurrte. Auf dem Tisch, der vor dem Sofa stand, lag eine Schale mit Obst. Sonst schien es nicht viel Essbares in der Wohnung zu geben. Als sein Magen erneut anfing, bedrohlich zu knurren ließ er sich in einem Sessel nieder und nahm sich einen Apfel aus der Schale. Er schmeckte seltsam fad. "Wo wollte Akuma nur so plötzlich hin?" fragte sich Yuki. In dem Moment klopfte es an der Tür.

Chapter 4

Chapter 4
 

Erschrocken fuhr Yuki zusammen. Eine Sekunde überlegte er ob er die Tür öffnen sollte, doch dann klopfte es erneut, diesmal länger und viel lauter. Er war gerade aufgestanden auls eine laute Frauenstimme vor der Tür anfing zu Brüllen. "Akuma, nun mach gefälligst die Tür auf! Ich weiß dass du da bist. Ich muss dir was sagen!!!"

Nun war sich Yuki ziemlich unsicher ob er überhaupt Lust hatte die Tür zu öffnen, denn für eine Furie, die ihm die Ohren abkaut hatte er keinen Nerv.

Die Frau schrie jetzt noch lauter und donnerte derart gegen die Tür, dass Yuki angst hatte, sie würde zerbersten. Also stand er genervt auf und ging zur Tür. Als er sie öffnete stand vor ihm eine hübsche junge Frau um die 20 Jahre mit blonden Haaren und smaragtgrünen Augen.

"Du... du bist aber nicht Akuma!" stellte sie leicht enttäuscht fest. "Ach..." genervt sah er zu ihr hoch. Sie war etwa 10 cm größer als er. "Wenn ich Akuma wär hätte ich ihnen sicher nicht die Tür aufgemacht, so wie sie sich verhalten." Pikiert drängelte sie ihn auf Seite und drückte sich in die Wohnung. "Wo ist ER ???" fauchte sie Yuki an. "Also zuerstmal ziehen sie sich die Schuhe aus...." Weiter kam Yuki nicht.

Die Fremde hatte ihn am Hals gepackt und ihn an die Wand gedrückt.

"Wo....ist...ER?????" zischte sie.

Yuki bekam keine Luft mehr. Er gestikulierte wild mit den Armen, dann ließ sie von ihm ab.

Sein Hals brannte unerträglich. "Er ist fort, mehr weiß ich auch nicht" keuchte er. "Würden sie jetzt bitte die Wohnung verlassen?"

Angriffslustig sah er ihr in die Augen. Sie funkelte zornig zurück.

In dem Moment hörte Yuki ein klicken und die Tür schwang auf.

Akuma kam herein und sah sie etwas überrascht an. Dann fing er an zu grinsen und sagte: "Ach, ihr zwei kennt euch??"

Er schritt gemächlich an ihnen vorbei und warf die Holzscheite, die er unter dem Arm getragen hatte, in einen kleinen Korb neben dem Kamin. "Das da...", die Frau fuchtelte mit ihren Fingern in Yukis richtung, "...kenn ich gaaaaanz sicher nicht!!!" Naserümpfend drehte sie sich weg. Yuki tat es ihr gleich.

Stöhnend ließ sich Akuma auf einem Sessel nieder.

"Nimms ihr nicht übel Yuki, eigentlich ist sie ganz nett. Aber sie hasst Männer!"

"Tu ich nicht" blaffte sie Akuma an. "Siehst du ?" grinste er.

"Ach wie sympatisch" knurrte Yuki.

Ruckartig drehte sich die Frau um. Ihr schien grade eingefallen zu sein, warum sie überhaupt hier war.

"Akuma, ich...." mehr konnte sie nicht sagen, denn Akuma war aufgestanden und stupste sie nun sanft zur Tür.

"Tut mir leid, ich hab grad keine Zeit. Wir können ein andermal plaudern." Freundlich aber bestimmt stieß er sie die Tür hinaus.

"Aber..." konnte sie gerade noch sagen, als Akuma ihr die Tür vor der Nase zuschlug.

"Puh...." geschafft ließ sich Akuma neben Yuki, der auf dem Sofa platz genommen hatte, nieder.

"Du tust ja grade so als hättest du irgendeine Heldentat vollbracht" murrte Yuki.

"Hab ich auch" breit grinsend sah Akuma ihn an. "Die Augen.." dachte Yuki, "...sie sind wieder viollet."

"Yuri kann ziemlich bösartig sein. Ich glaub sie hatte schlechte erfahrungen mit Männern und nun hasst sie uns. Dass sie freiwillig hierher kommt...." Akuma sah nachdenklich aus. "Was wollte sie hier?"

"Mein gott... du bist so dumm," entgegnete Yuki, "sie war bis eben hier und hat rumgekreicht. Du hättest sie ja mal fragen können, bevor du sie rausgeworfen hast!" Fassungslos über so viel Dummheit biss Yuki in den Apfel, den er vom Boden auflas. Er hatte ihn fallen lassen, als Yuri sich auf ihn gestürzt hatte.

"Ja, dass hätte ich vielleicht mal tun sollen.." meinte Akuma nach einer kurzen Denkpause.

Er stand auf und streckte sich. "Ach, was solls. Wenns wichtig war wird sie sich wohl melden. Komm, zieh dich an."

"Warum?" wollte Yuki wissen. "Weil.." sagte Akuma in einem Ton, als wollte er einem Kind beibringen, dass eins und eins zwei ergeben, ".... du nun schon seit drei Tagen in dieser Wohnung hockst! Ich wollte mal mit dir an die frische Luft. Das tut dir sicher gut!"

"Was?? Drei Tage?" verblüfft sah Yuki ihn an.

"Jap! Hier, fang." Er warf ihm ein kleines braunes Packet in die Arme.

Als Yuki es öffnete, fand er einen Oliv-farbenen Pullover und schwarze Schorts.

"Äh.. Danke" stammelte Yuki. "Och, nicht der Rede wert," sagte Akuma, anscheinen glücklich darüber, das sein Geschenk Yuki gefiel.

Yuki streifte sich das viel zu große Hemd, dass Akuma ihm gelihen hatte, über den Kopf.

"Äh..." fing er an, als er bemerkte, das Akuma immernoch neben ihm stand und ihn ansah. "Ich geh mich im Schlafzimmer umziehen."

"Warum?" fragte Akuma und grinste ihn so an, dass er an Yaten denken musste. "Ich würde die viel lieber zusehen. Oder ist dir das unangenehm?"

"Ja, es ist mir unangenehm.." motzte Yuki und flüchtete sich ins Schlafzimmer. Er spürte, wie ihm die röte ins gesicht fuhr. Akuma war so seltsam. Mal lächelte er sanft und mal grinste er so, dass man Angst vor ihm haben musste.

Nachdem sich Yuki die frischen Sachen übergezogen hatte schlurfte er zurück ins Wohnzimmer. Akuma wartete bereits.

Er trug wieder den schwarzen Mantel, den er auch getragen hatte, als Yuki ihn das erste mal gesehen hatte.

Akuma sah ihn ein wenig missmutig an, fand aber kurz darauf sein lächeln wieder und sagte: "Wollen wir?"

Chapter 5

Chapter 5
 

Yuki öffnete die Haustüre und ging hinaus. Vor ihm erstreckte sich die lange, leere Halle einer alten Fabrik.

Sie machte den Eindruck, als stünde sie seit Jahrzehnten leer.

"Du wohnst in einer Fabrik?!" bemerkte Yuki.

"Ja, warum nicht," Akuma lächelte. "Ist doch ein super Versteck, findest du nicht?"

Yuki sah ihn an. "Versteck?"

Akuma legte den Kopf in den Nacken. Ihm schienen seine Worte grade bewusst zu werden.

"Ist nicht so wichtig" murmelte er.

"Hmmm..."

Als sie die beiden riesigen Flügeltüren am Ende der Halle öffneten , umwehte sie ein kühler Wind.Es war schon dunkel und man konnte spüren, dass der Winter nicht mehr fern war.

Die Fabrik lag abgeschieden an einer Landstraße. In einiger Entfernung sah man die Lichter einer Stadt. Wie die Stadt hieß, vermochte Yuki nicht zu sagen.

Er wusste es nicht.

Verbittert biss er sich auf die Zunge.

Dann sah er Akuma an, der an einem Baum lehnte und die Straße herunter in Richtung der Lichter sah.

"Wie kommen wir jetzt da hin?" fragte Yuki. Er hatte keine Lust so weit zu laufen.

"Wir werden abgeholt" anwortete Akuma kurz angebunden.

"Ah.... und wer holt uns ab?" Yuki wusste, dass selbst wenn Akuma ihm einen Namen nannte, er die Person nicht kennen würde.

"Midoriko" erwiederte Akuma. Yuki sah ihn an.

Akuma richtete seinen Blick immernoch auf die Straße.

"Und wer ist sie" Yuki spürte ein seltsames Gefühl in seiner Brust.

Eifersucht?

Er war sich über seine Gefühle ebenso wenig im klaren wie über seinen Namen oder seine Herkunft.

"Nun ja, Midoriko ist.. sie ist..." Akuma sah Yuki nun an. Er schien verlegen.

"Also... Midoriko ist Yatens Schwester."

"Seine Schwester???" schnaubte Yuki. "Oh ja... das wird sicher toll..."

Akuma lachte. Yuki fand das gar nicht komisch. Was, wenn Midoriko so wie ihr Bruder wäre. Oder noch schlimmer, wenn sie wie Yuri wäre.

Akuma schien Yukis sorgen zu spüren.

"Ach komm... Sie ist wirklich nett" sagte Akuma und klopfte Yuki auf die Schulter, so dass er fast umfiel.

"Na wenn du meinst..."

Als ein schwarzer Wagen auf der Straße auftauchte und dann vor ihnen auf dem Fabrikshof hielt, hatte Yuki ein flaues Gefühl im Magen.

Die Fahrertür ging auf und eine junge Frau mit rostroten Haaren stieg aus.

Sie lächelte Yuki und Akuma an, als würde sie den ganzen Tag nichts anderes tun.

Yuki wurde rot, lächelte sie aber auch an.

Akuma verzog keine Miene.

"Schönen guten Abend die Herren! Ihr Taxi ist da. Würden sie zuvorkommenderweise einsteigen?" Sie hielt ihnen die Tür auf.

Doch als Yuki einsteigen wollte, sprang ihm etwas großes und schwarzes entgegen.

"Was...?"

Das große schwarze entpuppte sich als Hund. Das Tier stand vor Yuki und wedelte freudig mit dem Schwanz. Er ging Yuki bis etwa zu den Knien.

"Wie heißt er denn?" wollte Yuki wissen.

"Nakir" antwortete Midoriko.

Yuki beugte sich herunter um ihn zu streicheln. Einen so fremdartigen Hund hatte er noch nie gesehen.

Nakir war zierlich gebaut, hatte einen schmalen und länglichen Kopf und unglaublich lange und dünne Ohren, die senkrecht nach oben standen. Seine goldfarbenen Augen wurden durch seinen raabenschwarzen Pelz wunderbar hervorgehoben.

"Ein schönes Tier.." bemerkte Yuki. "Aber ich hab noch nie so einen Hund gesehen!" Er sah Midoriko an.

"Wo hast du ihn denn her?"

Midoriko lächelte. "Ich hab ihn aus Ägypten"

"Wie..." fing Yuki an, doch sie unterbrach ihn.

"Ich war mal dort, ist schon ewig her. Nakir ist mir zugelaufen und wich den ganzen Urlaub nicht von meiner Seite. Da hab ich ihn einfach mitgenommen" Sie grinste ihn an.

"Achso..." murmelte Yuki und kraulte Nakir am Ohr.

"Also, seid ihr dann soweit?" fragte Akuma, der bereits unbemerkt auf dem Rücksitz platz genommen hatte.

"Jaaah..."

Midoriko ließ sich auf dem Fahrersitz nieder und Yuki nahm neben Akuma auf dem Rücksitz platz. Nakir sprang auf Yukis schoss.

Midoriko ließ den Motor an und der Wagen setzte sich in bewegung.

"Seltsam, dass Nakir dich mag." Midoriko richtete den Rückspiegel und sah Yuki darin an.

"Warum?" meinte Yuki.

"Nun ja, Nakir mag Männer nicht sonderlich, mal abgesehen von Akuma, aber der kann ja eh bald als Frau durchgehen. Nichts für ungut..." warf sie ein, als Akuma ein protestierendes Schnauben verlauten ließ, "..du weißt ja, wie ich das meine." Sie lachte. Und ihr lachen steckte Yuki an.

Akuma hatte recht gehabt. Midoriko war nett, sehr nett sogar. Ganz anders als ihr Bruder, äußerlich wie innerlich. Und sie war hübsch.

"Sagt mal, macht es euch was aus, wenn wir kurz zu mir fahren?" fragte sie.

"Warum?" wollte Akuma wissen. Er schien nervös. Yuki sah ihn an. An seiner Schläfe pochte eine Ader.

"Äh nun..." Midoriko war unsicher. "Also.. ich muss Mukar füttern..."

"WAS?" Akuma Befürchtungen mussten sich bestätigt haben. Er war wütend.

"Hast du das Ding immernoch?"

Midoriko schniefte. "Was soll ich denn machen? Es aussetzen? Umbringen?"

"Na, dass wär doch mal ne Maßnahme!" Entsetzt sah Yuki Akuma an.

"Wie kannst du sowas nur sagen!" schrie Midoriko

"Das Vieh hat deinen Bruder und mich schwer Verletzt!" schrie Akuma zurück

"Das war eure Schuld!"

Dann schwiegen sie.

Die bedrückende Stille hielt an, bis sie vor einem weißen Mietshaus stoppten.

Midoriko stieg aus.

Dann öffnete sie Yukis Tür. Nakir sprang schwanzwedelnt aus dem Wagen und streckte sich. Midoriko streichelte ihn und sagte: " komm, wir gehen dein Schwesterchen füttern."

Dann sah sie Yuki an.

"Willst du mitkommen?"

Ihrem lächeln konnte er nicht wiederstehen.

"Gern" antwortete er.

Doch Yuki fiel Akuma ein. Er sah ihn an. "Äh.."

"Geh nur Yuki, tu dir keinen zwang an. Aber ich bleibe hier!"

Mit erneut komischem Gefühl im Magen folgte Yuki Midoriko, die ihn hinter die Garagen zu einem kleinen Gartenhaus führte. Nakir sprang freudig auf das Häuschen zu und fing an, an der Tür zu kratzen. In dem Haus erwiederte etwas das Kratzen.

Midoriko öffnete die Tür, die mir mehreren Vorhängeschlössern gesichert war.

Ein beißendes Gemisch aus Urin und Kot stieg ihnen in die Nase.

In der dunklen Hütte saß etwas, das Yuki schaudern ließ.

Ein an dicken Eisenketten festgebundener Wolf.

Nakir sprang auf den Wolf zu, der so aussah, als würde er Nakir jeden moment auffressen. Doch auch er war aufgestanden und wedelte nun mit dem Schwanz, zwar nicht so enthusiastisch wie Nakir, aber er wedelte.

"Wie hieß er doch gleich?" wollte Yuki wissen.

"Sie" Midoriko drückte Yuki einen Eimer mit undefinierbarem roten Inhalt in die Hand, den sie aus einer kleinen Kiste neben der Hütte geholt hatte.

"Sie?" wiederholte Yuki und sah unschlüssig das Tier in der Hütte an.

"Ja, sie heißt Munkar!"

"Ahja.. Ist sie denn immer hier?"

"Ja.. leider.." Midoriko seufzte tief.

"Dann lass sie doch raus." Yuki machte einen Schritt auf Munkar zu, doch diese wich zurück, zog den Schwanz ein und fing an zu knurren.

"Sie ist, nun ja, etwas eigen.." Midoriko schien sich für Munkar zu schämen.

"Etwas eigen.......!" Äffte Akuma sie nach. Er war aus dem Auto gekommen und packte Yuki am Arm.

"Das Teil spinnt, komm wir gehen!!"

Doch Yuki riss sich los, rutschte plötzlich aus und fiel hin.

Den bruchteil einer Sekunde hörte er das Rasseln von Ketten und spürte dann, wie etwas schweres auf seinen Bauch sprang.

Munkar stand auf ihm und bleckte die Zähne in sein Gesicht. Akuma griff nach einem Stock, bereit auf Munkar einzuprügeln, doch Midoriko schrie ihn an, er solle bloss den Stock fallen lassen.

Mukar hörte auf zu knurren. Sie fing nun an, Yuki zu beschnüffeln.

Midoriko schlug die Hände vors Gesicht un Akuma sah ungläubig auf das, was da geschah.

Denn Munkar ließ von Yuki ab.

Nakir lief herum und packte den Stock, den Akuma hatte fallen lassen. Mit dem Stock im Maul sprang er an Munkar vorbei. Diese wollte ihm folgen, wurde aber von den Ketten gebremst und fiel schreient zu Boden.

Yuki richtete sich auf. Er zitterte.

Dann sah er zu Mukar, die auf dem Boden kauerte.

"Gib mir die Schlüssel für die Ketten" bat er Midoriko.

"Aber... aber .... ich..."

"Gib sie Mir" fuhr er sie erneut an.

"Yuki, sie ist gefährlich! Sie hat Yaten und mich schon gebissen!" Akuma sah Yuki eindringlich an.

"Und deshalb ist sie in diesem stinkenden Loch gefangen??" Yuki war außer sich.

Wie konnten sie dieses arme Tier nur so misshandeln.

"Lasst sie doch frei. Bitte ....."

"Ich mache dir ein Angebot Yuki." Midoriko hatte sich gefasst und sah Yuki mit ihren rehbraunen Augen an.

"Nimm sie! Wenn ich sie freilasse, wirst du sie nehmen!"

"Aber.. ich hab keine Wohnung, kein Geld. Nicht mal Erinnerungen..."

Verbittert sah Yuki zu Boden, dann zu Munkar. Sie erwiederte seinen Blick mit ihren silbergrauen Augen. Sie schien genau zu wissen, worum es ging.

Hilfesuchend wand sich Yuki an Akuma.

Als er nicht reagierte und seinem Blick auswich sagte Yuki: "Gut... Gib mir die Schlüssel."

Midoriko zog die Schlüssel aus ihrer Tasche und Yuki nahm sie ihr ab.

Akuma ging einige schritte zurück, als Yuki neben Munkar niederkniete.

"Ich weiß dass du nicht in diese Hütte zurück willst. Sei brav und bleib ruhig liegen, ja?" Munkar drehte den Kopf auf die Seite und sah ihn an. Dann streckte sie ihm die Vorderpfote entgegen.

Er nahm ihr die Fesseln ab und stand dann auf.

Munkar blieb sitzen.

"Ich möchte sie behalten"

Akuma sah ihn an. "Gut, wenn du meinst..."

Er drehte sich um und ging in richtung Garage.

Midoriko stand immernoch da und sah Munkar an.

"Aber... Sie war doch immer so agressiv. Sie hat niemanden an sich rangelassen.."

Tränen kullerten über ihre Wangen. Yuki widerstand dem Drang sie in den Arm zu nehmen und sagte stattdessen: "Komm, lass uns gehen, Akuma wartet."

Sie troknete sich die Tränen mit ihrem Jackenärmel und rief Nakir, der sofort zu ihr rannte.

Munkar schüttelte sich und sah Yuki dann erwartungsvoll an.

Sie war furchtbar dreckig, zerzaust und blutverschmiert. Die Gefangenschaft war nicht spurlos an ihr vorübergegangen.

"Komm, wir gehen." Sie folgte ihm auf den Fuß und Yuki bemerkte, dass sie humpelte.

Ihre Fesseln waren aufgerissen und blutig von den Ketten. Sie tat ihm leid und er war froh, sie befreit zu haben.

Als sie an der Garage ankamen hatte Midoriko den Wagen schon angelassen. Akuma sass vorne neben ihr.

Yuki nahm auf dem Rücksitz platz und Munkar stand unschlüssig vor dem Wagen.

"Na komm, spring rein."

Sie versuchte Yuki folge zu leisten, ließ sich aber dann vor dem Wagen nieder und sah ihn an.

"Das doofe Vieh kommt hier nicht alleine rein." Akuma hatte sich herumgedreht und sah Yuki an.

Yuki stieg daraufhin aus und trug sie ins Auto. Sie war furchtbar schwer, aber sie war ja auch ziemlich groß. Als Yuki Munkar neben sich auf den Sitz legte ließ Midoriko den Motor aufheulen und sie fuhren los.
 

An einem großen, alten Herrenhaus hielt Midoriko an.

"Bitte, wir sind da." Sie sah sich zu Yuki um.

"Also dann... machs gut"

"Ja..." sagte Yuki und stieg aus. "Achja, was frisst sie eigentlich?" fragte Yuki, als Munkar hinter ihm aus dem Wagen fiel.

"Oh, sie ist anpassungsfähig"

Mit diesen Worten fuhr Midoriko los. Es sollte nicht ihre letzte Begegnung gewesen sein.....

Yuki spürte, wie ihn jemand an der Schulter fasste. Akuma stand hinter ihm und lächelte ihn an. "Na los, gehen wir..."

Das Haus thronte auf einer leichten Anhöhe, außerhalb der Stadt.

Yuki war beeindruckt.

Der Besitzer dieses Hauses musste zweifellos Adelig sein.

Und so schmutzig und und einfach gekleidet wie er war wagte er es nicht einmal, den goldenen Türklopfer, der die Form eines Tiegerkopfes hatte, zu betätigen.

Das Klopfen kam Yuki ziemlich leise vor, doch schon Sekunden später hatte ihnen ein kleiner Mann mit mausgrauem Haar in einem Frack die Tür geöffnet.

"Sie wünschen?" fragte der Mann mit einem geschwollenem Unterton.

Akuma trat nun neben Yuki.

"Mein Freund und ich wünschen den Herrn zu sprechen. Er erwartet uns."

"Oh" Sein Blick huschte von Akuma zu Yuki, dann sagte er, wieder mit geschwollenem Unterton, "Folgen sie mir, bitte..."

Er führte sie durch die pompöse Eingangshalle und durch unzählige Gänge und Flure. Der Hausherr hatte Geld, zweifellos.

Und seine Familie musste eine lange Tradition haben.

Überall an den Wänden hingen Portraits und Büsten von fahlhäutigen Männern und hübschen Frauen in extravaganten Kleidern. Hin und wieder ein Wandteppich oder eine Rüstung.

Der kleine Mann, der sie geführt hatte hielt nun vor einer hölzernen Flügeltür, in die eine Jagtszene eingeschnizt war.

"Bitte, mein Master erwartet sie bereits...."

Mit diesen Worten schwang die Flügeltür auf.
 


 

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Anmerkung:

Also ^^ Nihaaoo hier spricht der Autor (ja wer auch sonst <_<)

Also... Ich wollte nur grade etwas HIntergrundwissen zu meiner FF vermitteln, und zwar zu Nakir und Munkar! Das sind nämlich keinesfall ausgedachte Namen, ich hab sie bewusst gewählt!

Munkar und Nakir (Islamische Erzengel)

Diese zwei Engel besuchen die Toten in ihrem Grab, fragen nach der Glaubenstreue und strafen beim Ausbleiben einer guten Antwort.
 

So, dass könnt ihr in jedem Lexicon nachschlagen ^^ Ich fand das sehr passend, also hab ich meine Hundis so genannt! ^^

Vielen dank fürs lesen und kommi schreiben, euer Autor-san XD

Chapter 6

Chapter 6
 

Yukis Blick fiel auf die unzähligen Jagdtrophähen, die überall an den Wänden hingen.

Der Raum war überfüllt von toten Tieren. Munkar zuckte neben Yuki, und auch ihm behagte dieses Zimmer nicht.

Vor einem knisternden alten Kamin standen ein halbes Duzend tannengrüne Sessel.

Und in einem der Sessel sass jemand, der sie stechend ansah. Seine goldbraunen Augen leuchteten im flackernden Schein des Feuers.

Der junge Mann sah Akuma an. Seine Pupillen zogen sich kaum merklich zusammen.

"Was willst du hier, Akuma?" Er schien seine Wut zu unterdrücken.

Akumas Stimme wurde eisig als er ihm entgegnete : "Ich kam nicht hierher um mit einem Schosshündchen zu sprechen, Jun."

Mit einem satz sprang der junge Mann auf und stürzte auf Akuma zu.

"Du Bastard..." schrie er und packte Akuma am Hals. Yuki wollte dazwischen gehen, als die Türe sich erneut öffnete.

"Jun..." Die tiefe Stimme der Mannes hallte in dem Raum wieder, dann herrschte Stille.

Juns schönes Gesicht verzog sich und er riss die Augen auf.

Aus dem Schatten heraus trat Yaten.

Er sah Jun mit seinen kalten blauen Augen an.

,Was tut Yaten hier?' Yuki begann zu zittern. Er verstand nicht. Nicht das geringste. Wer war dieser Jun, was tat er überhaupt hier? Ihm wurde übel. Ein heißer schmerz durchfuhr ihn, gleichzeitig hatte er das Gefühl zu erfrieren.

Munkar schrie laut auf, als Yuki geräuschvoll neben ihr zu Boden fiel. Es wurde schwarz um ihn.
 

"Wo... wo bin ich?" Seine stimme hörte sich ungewohnt fremd an.

"Du bist bei mir..." flüsterte jemand.

"... bei dir?"

"Ja... Hab keine furcht. Ich beschütze dich. Ich lass dich nie allein. Ich werde immer da sein."

,So eine schöne Stimme...' dachte Yuki.

Er schlug die Augen auf.

Um ihn herum war es vollkommen weiß.

Und vor ihm stand eine schwarze Gestalt.

"Komm... mein verlohrenes Kind... Armes Opfer... Gewählt von Göttern ....komm nur ... KOMM ZU MIR!!" Das Wesen spreizte die riesigen Schwingen und stürzte sich auf ihn. Yuki konnte in seine Augen sehen.

Sie waren leer.....

Er ließ einen erstickten Schrei los und fuhr hoch. Er war verschwizt und lag in einem Bett.
 

Auf einem Stuhl neben ihm, den Kopf in ein Kissen gedrückt, lag eine Gestalt mit weinroten Haaren.

Als Yuki versuchte sich aufzusetzen sprang Munkar auf das Bett, die zuvor daneben gelegen hatte.

Das rothaarige Geschöpf schreckte auf, scheinbar hatte es geschlafen, und Yuki erkannte ihn.

Es war Jun.

Er sah ihn mit seinen wunderschönen goldenen Augen an.

"Aaahh... Endlich bist du wach, ich hab mir schon Sorgen gemacht." Er lächelte.

"Du hast eine ganze Weile gestöhnt und dich rumgewälzt" erzählte er munter, "aber dann warst du plötzlich eine Zeit lang ruhig. Da bin ich wohl eingenickt, tut mir Leid."

Er kratzte sich am Kopf und lächelte dann wieder.

,Er ist ganz anders als vorhin' dachte Yuki.

Munkar stupste ihn mit der Nase an.

Sie wollte Aufmerksamkeit, und als Yuki ihr diese nicht schenkte ließ sie sich auf seinem Bauch nieder.

"Eeehh.... Munkar..."

Ärgerlich versuchte Yuki sie von sich runter zu bewegen, doch sie blieb stur liegen.

Jun lachte.

"Ein schönes Tier" bemerkte er, "und charakter hat sie auch."

"Hmmh..." Yuki nickte.

Er schämte sich, weil er Jun anders eingeschäzt hatte.

Aber warum war er auch auf Akuma losgegangen?

Er traute sich nicht, Jun das zu fragen. Es kam ihm unhöflich vor.

"Ist irgendwas? Tut dir was weh? Soll ich dir ein Glas Wasser holen? Oder etwas zu Essen?"

"Nein, nein mir gehts gut..." Yuki schüttelte den Kopf. In seinem Schädel dröhnte es und Jun machte es mit seinem gequatsche auch nicht besser.

"Du heißt Yuki, nicht?"

Immer noch grinsend zog Jun einen braunen Mantel an, der über dem Stuhl hing.

Dann nahm er neben Munkar auf dem Bett platz.

"Nein... mein Name ist nicht Yuki."

Jun sah ihn irritiert an.

"Ich kenne meinen wirklichen Namen nicht. Akuma hat mich so genannt, als er mich vor etwa einer Woche gefunden hat."

Yuki sah Jun an. Er lächelte nicht mehr.

"So...?" sagte er. "Sag mir.." er rückte näher an Yuki heran "warum bist du zusammengebrochen?"
 

Empört drehte sich Yuki von ihm weg.

Warum fragte er sowas? Woher sollte er denn das Wissen?

Plötzlich sprang Munkar auf.

Sie bleckte die Zähne in richtung Tür.

Es klopfte.

Yaten und Akuma traten herein.

Jun sprang auf.

"Ya...Yaten..." stammelte er.

Yaten ignorierte ihn gänzlich und schritt würdevoll an ihm vorbei, während Akuma ihm im vorbeigehen ,Schosshündchen...' zuflüsterte.

Jun biss sich auf die Lippe.

"Yuki, wie schön dass du wieder bei Bewusstsein bist."

Er lächelte ihn an.

Yuki rutsche von ihm weg, was Munkar dazu veranlasste, Yaten noch agressiver anzuknurren und anzubellen.

"Du hast also das Biest von meiner Schwester bekommen.... Ungewöhnlich..." Seine Augen funkelten.

"Was willst du von mir?" zischte Yuki.

"Oh... mir fallen da so ein paar nette Dinge ein..." Yaten setzte sein bösartigstes Lächeln auf.

"Aber dazu muss erstmal dieses Monster da weg!"

Er zeigte mit dem Finger auf Munkar, die sich bedroht fühlte und erneut anfing zu knurren.

Akuma fasste Yaten an der Schulter und dieser seufzte.

"Ist ja gut, Akuchan, ich nehm dir dein neues Haustier ja schon nicht weg... Ich würde bloss gern mal mit ihm spielen..."

"YATEN!!" schrie Akuma genervt.

"Jaajaaa schon guuut"

Yaten zuckte mit den Schultern.

"Yuki, Jun, kommt bitte mit. Ihr seid ja schließlich nicht zum Spass hier.."

Mürrisch trottete Yaten voraus, gefolgt von Akuma, Jun, Yuki und Munkar.

Sie gingen wieder die endlosen Flure des Hauses entlang.

Yuki stupste Jun in die Seite.

"Was ist denn los?"

Yuki sah beschämt zu Boden.

"Also... Ich wollte bloss gern wissen.... Wem dieses Haus hier gehört."

"Achsoooo..."

Jun lächelte wieder mit seinem bezauberndsten Lächeln.

"Also, pass auf" er holte tief luft ( und Yuki wünschte sich jetzt schon, er hätte Akuma danach gefragt).

"Dieses Haus ist das Stammhaus der Shiganoris, also Yatens und meiner Familie. Yaten ist nämlich mein Cousin!" Er lächelte voller Stolz.

,Oha....' dachte Yuki, ,da scheint einer seinen Cousin ja sehr zu mögen.'

"Der Stammbaum der Shiganori reicht bis ins 13te Jahrhundert zurück. Unser Hauptsitz ist eigendlich in Japan, genauer gesagt in Kyoto, aber im 19ten Jahrhundert sind viele meiner Verwandten hierher nach Schottland ausgewandert. Den Grund kenn ich leider auch nicht." Er zuckte die Schultern und fuhr fort.

"Dieses Anwesen ist 113 Jahre alt. Es hat etwa 170 Zimmer, drei Suiten, einen Bankettraum, einen Ballsaal, mehrere Konferenzzimmer und zum Grundstück gehören ein See und ein Waldstück."

Er grinste Yuki an der sich mühte, den Mund geschlossen zu halten.

"Äh... hä... Interessant..."

Bei so einer Familie kam sich Yuki vor wie ein Straßenköter.
 

"Hier rein" bellte Yaten und hielt ihnen eine Tür zu ihrer rechten auf.

Sie betraten ein kleines, dunkles Konferenzzimmer.

Auf einem der Drehstühle, die um einen achteckigen Tisch angeordnet waren, sass bereits jemand.

Und hinter der Frau stand ein Hirsch mit einem prachtvollen Geweih, der sie mit seinen wachen Augen musterte.

Die Frau erhob sich und Yuki erkannte, das es sich um Yuri handelte.

Ihre erste Begegnung wurde Yuki schmerzlich ins Gedächtnis zurück gerufen.

Sein Hals brannte.

"Du Idiot..."

Yuri stürzte auf Akuma zu, kam vor ihm zum stehen und funkelte ihn an.

"Wie kannst du es nur wagen, mich aus deiner Wohnung zu werfen?

Genervt schob Akuma sie auf Seite, setzte sich und sagte: "Wir sind nicht hier um deine Probleme auszuschlachten!"

Yuri wurde hochrot.

"Setzt euch, bitte. Du auch, Yurichan!"

Yaten nehm neben Akuma platz und Yuki und Jun setzten sich ebenfalls.

Wütend trottete Yuri zu ihrem Platz und tätschelte dem Hirsch, der immernoch dort stand, den Hals.

Dieser warf den Kopf in den Nacken und stampfte mit den Hufen.

Dann bemerkte Yuri Yuki, den sie vorher keines Blickes gewürdigt hatte.

"Du bist ja immernoch da?!"

"Ja.... sieht so aus..."

Yuri erblickte Munkar, die sich zu Yukis Füßen niedergelassen hatte.

"Aber.... aber das ist ja.... das kann nicht sein, Yaten das ist nicht möglich!"

Hilfesuchen wandt sich sich an Yaten.

Dieser lächelte und erklärte : " Ja, das ist mir auch aufgefallen. Nicht unmöglich, aber ungewöhnlich. Und darum sind wir hier. Um ihn aufzuklären was er ist. Und um zu klären, was es mit ihm und Munkar auf sich hat."

Was sollte das? Warum sprachen sie über ihn wie ein Tier? Ja, nichtmal ein Tier, ein Ding! Was wussten sie denn schon über ihn was er nicht wusste?

Eine innere Stimme sagte ihm, grausam und rücksichtslos ,Aber du weißt doch nichts!'

Ja.... Er wusste nichts. Gar nichts.

Wieder kroch das schwindlige, übelkeits erregende Gefühl in ihm hoch.

Jun sah ihn an.

Er schien ebenfalls ziemlich verwirrt.

Yuki fasste sich an den hämmernden Kopf, bemüht, die Besinnung zu bewahren.

Dann blickte er in die Runde.

Seine Stimme zitterte, drohte zu zerspringen.

"Wer seid ihr...? Wer zum Teufel seid ihr?"

Er begann zu schreien.

"Und was wollt ihr von mir? Ihr wisst nicht wer ich bin, ihr kennt mich nicht. Ich kenne mich selber nicht! Also warum, warum tut ihr das?"

Seine stimme brach ab.

Tränen rollten seine Wangen herab.

"Was wollt ihr von mir?"

Er wischte sich die Tränen ab und sah Akuma an, der wie alle anderen seinem Blick nicht standhielt.

Nur Yaten brachte die Kraft auf seinen Blick zu erwiedern.

"Wir sind von nun an deine Familie. Wir wollen, dass du bei uns bleibst!"

"Meine.... Familie??"

Sein durchdringender Blick hatte etwas hypnotisierendes.

Yuki wurde ruhiger.

Doch in seinem Kopf klopfte und dröhnte es.

"Bitte... sag mir... was ich bin... wer ich bin..." flehte er.

Yaten lächelte sanft.

Er war im Begriff etwas auf diese Frage zu entgegnen, doch Akuma erhob sich. Er blickte zu Boden.

"Die Wunde... an deiner Schulter.." begann er mit bebender Stimme, "sie ist nicht zufällig da. Du wurdest auch nicht von einem Menschen verwundet. Dir wurde ein Virus übertragen...."

Er brach ab und sah ihn an.

"Ein... ein Virus..?" wiederholte Yuki.

Er mühte sich zu verstehen was Akuma ihm erzählt hatte, doch er verstend nicht.

"Muss ich... muss ich denn sterben?" Erneut stiegen Tränen in ihm auf.

Jun sah ihn entsetzt an und auch Yuri starrte mit weit geöffneten Augen zu ihm rüber.

"Nein..." sagte Yaten.

"Du musst nicht sterben... Du musst etwas viel schlimmeres erleiden...

Du wirst zu einem von uns."

Chapter 7

Chapter 7
 

Es war bereits dunkel geworden. Der Mond schien durch die hohen Fenster und warf einen weißen Schein auf die versteinerten Gesichter. Yaten sah Yuki ernst in die Augen und Akuma hatte das Gesicht in den Händen vergraben.

"Ich... Ich verstehe nicht ganz..." durchbrach Yuki die stille.

Yuri starre abwechselnd Akuma und Yaten fassungslos an.

"Was... passiert mit mir?" fragte Yuki erneut, diesmal mit festerer Stimme.

"Wie ich bereits sagte" antwortete Yaten gleichgültig, "du wirst zu einem von uns. In spätestens zwei Wochen sollte der Vorgang abgeschlossen sein und deine Zellen sich vollkommen umgewandelt haben."

Yuri unterbrach ihn und mit zitternder Stimme sagte sie: " Das.. das ist doch nicht möglich.. Yaten.. Wer denn... Wie denn?" Sie schlug sich die Hände vor den Mund.

"Das wissen wir auch nicht."

Akuma hatte sich gefasst und sah Yuri eindringlich an.

"Wir sind genauso erstaunt wie du. Wir haben aber bereits die Clans in Irland und Japan davon in Kenntnis gesetzt. Sie werden uns mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln unterstützen. Wir haben nur den Auftrag bekommen, denjenigen , der Yuki infiziert hat zu suchen und ihn, je nachdem wer oder was er ist, zu töten."

Yuri starre ihn mit furchtbar entgleisten Gesichtszügen an.

"Da..das ist ja furchtbar.." wimmerte sie.

Der riesige Hirsch legte ihr seinen Kopf auf die Schulter und stupste sie sanft an, was sie zu beruhigen schien.

"Was sollen wir tun?"

Als Yuki plötzlich aufsprang schrak die ganze Runde zusammen.

"Sagt mir endlich was hier gespielt wird? Ihr sprecht in Rätseln. Ich verstehe euch nicht. Was bin ich? Was hat es mit den Clans auf sich? Und.. was seid ihr?" Hilfesuchend sah er sich um.

"Du gehörst von nun an zu einem Clan." Jun war scheinbar aus seiner Trance erwacht und lächelte ihn nun vorsichtig an.

"Da dir allem Anschein nach von einem von uns ein Virus übertragen wurde gehörst von dem Zeitpunkt deines vollständigen Erwachens zu dem Clan deines ,Schöpfers'. Was wir sind ist nicht einfach zu erklären... Wir sind von allem ein bischen aber nichts so richtig.." Er seufzte und sah Yaten kurz aber vielsagend an, dann fuhr er fort.

"Ganz simpel ausgedrückt sind wir so etwas wie Dämonen."

"...Dä..monen?" Verwirrt sah sich Yuki um.

"Najaa.." meinte Yaten, "dass ist wie gesagt bloß die vereinfachte Version für normalsterbliche." Er lachte.

Yuki jedoch war weniger nach lachen, mehr nach weinen zumute.

,Dämon..' hämmerte es in seinem Schädel. ,Dä... mon... Monster?' Er schüttelte den Kopf und ließ sich zurück in den Sessel fallen und tastete unter dem Tisch nach Munkar, die sich ihm entgegenstreckte. Es beruhigte ihn, ihre Nähe zu spüren und er begann sie zu kraulen.

Vorsichtig sah Jun ihn an. "Soll ich dir mehr von uns erzählen?" fragte er kaum hörbar.

Yaten unterbrach ihn jedoch rüde. "Tu das. Irgendwann mal, aber nicht jetzt. Wir müssen die Wächter der Clans zusammenrufen und sie um Hilfe bitten. Außerdem müssen wir etwas wegen Munkar unternehmen."

Yaten grinste derart bösartig das Yuki ihm am liebsten ins Gesicht gesprungen wäre.

Munkar bleckte nun die Zähne und vergrub ihren Kopf in Yukis Schoss.

"Da wir ja leider auf Nakir verzichten müssen würde ich wenigstens dich bitten, Akuma, zu versuchen Ares herbei zu rufen." Yuri schnaubte laut und protestierend und ihr Hirsch tat es ihr gleich.

"Jaja, Yuri, ich weiß es doch. Ich habe auch keine Lust mich mit ihm auseinander zu setzen aber wir brauchen seine Hilfe!" sagte Yaten beschwichtigend. Yuri nickte, wenn auch mit düsterer Miene.

Vorsichtig meldete auch Jun sich wieder zu Wort. "Soll ich Eos rufen?"

Akuma grinste ihn nur hämisch an.

"Nicht dass wir deinen Truthahn brauchen würden..."

Jun ballte die Fäuste unter dem Tisch. Er biss sich auf die Lippe und als Jun schon in der Tür stand meinte Yaten gleichgültig : "Ja, ruf ihn bitte her. Das wäre vielleicht nicht schlecht."

,Wächter..'? Sollte Munkar etwa sein Wächter sein? Das klang recht plausibel.

Und dann war der große Hirsch wohl Yuris Wächter. Und Nakir... gehörte dann zu Midoriko.

Aber wie sahen die Wächter von Jun und Yaten aus? Und.. wie sah Akumas Wächter aus? Yuki war aufgeregt, obwohl er die Situation immer noch nicht verstand. Aber er befand es für klüger abzuwarten und zuzuhören als sich ständig aufzulehnen.

Munkar lag immer noch wimmernd in seinem Schoss.

"Hee.. Was ist denn los?" flüsterte er ihr zu.

Als er plötzlich eine Hand auf seiner Schulter spürte fuhr er erschrocken herum. Yaten stand hinter ihm und lächele ihn warmherzig an.

"Würdet ihr mir folgen?" Er schritt zu einer kleineren Türe an der linken Seite des Raumes und öffnete sie. Unverwandt folgte Yuki ihm, Munkar dicht hinter sich.

Yuri sass noch immer auf ihrem Platz und wisperte ihrem Hirsch, der mit geschlossenen Augen vor ihr stand, unverständliche Dinge ins Ohr.

Yuki betrat den kleinen Raum, in dem, bis auf ein Sofa, einen Sessel und einen alten Schrank nichts weiter stand. Der Raum wurde wohl nicht oft benutzt.

Yaten nahm würdevoll in dem Sessel Platz und deutete Yuki auf das Sofa.

Gehorsam nahm dieser platz und missmutig sprang auch Munkar auf das Sofa. Yaten lächelte ihn weiterhin freundlich an und sagte nach einer kurzen pause : "Gut.. also sag ihr sie soll sich verwandeln."

"W..Wie bitte?" Yuki musterte ihn, als wäre er verrückt. "Was bitte soll ich tun?"

Yaten seufzte genervt, dann erklärte er : "Sag ihr, sie soll ihre menschliche Form annehmen, damit wir mit ihr reden können."

Mit offenem Mund starrte Yuki zuerst Yaten, dann Munkar ungläubig an.

Menschliche Form? Reden?

Munkar hatte sich zusammengerollt und tat so als schliefe sie. Nach einer Weile meinte Yuki: "Sie will nicht. Und ich ehrlich gesagt auch nicht. Vielleicht solltest du mir erst mal erklären was es mit den Wächtern auf sich hat. Und dann könnte ich mir vielleicht auch überlegen ob ich das tun werde was du willst!" Er lehnte sich zurück, verschränkte die Arme vor der Brust und wartete auf Yatens Reaktion.

In dessen Gesicht breitete sich ein grinsen aus.

Dann streckte er die Hand aus und strich Yuki über die Wange und flüsterte, ungerührt von Munkars lauter werdenden knurren, : "Weißt du eigentlich, wie sehr du mir gefällst? Ich wünschte, ich hätte dich geschaffen. Und glaube mir... Du wirst tun was ich will wenn ich mit dir fertig bin..."

Angeekelt wich Yuki vor ihm zurück.

Ein lautes Grollen war aus der hinteren Ecke des Zimmers zu hören. Erst jetzt bemerkte Yuki den kleinen Kamin, vor dem ein großer, alt aussehender Teppich lag.

Und auf diesem Teppich lag ein Leopard.

Yuki glaubte zuerst, er sei ausgestopft wie die Tiere in dem Trophäen Zimmer.

Doch er reckte sich, richtete sich langsam auf und musterte sie wachsam.

Yuki konnte nicht glauben was er da sah. Nicht nur das Yaten sich einen Leoparden hielt, dieses Exemplar hatte Flügel!

Riesige schwarze Schwingen wuchsen aus seinen Schultern.

Erschrocken fuhr Yuki zusammen und geriet schlussendlich völlig aus der Fassung als das große Tier ihn ansprach.

"Was ist? Warum so erschrocken? Du hast doch auch einen Wächter." Er nickte mit dem Kopf in Richtung Munkar, die die Nackenhaare hatte.

"Sie spricht nicht zu ihm, Nyx" warf Yaten beiläufig ein.

"Soo?" meinte Nyx hämisch und Yuki konnte gewisse Ähnlichkeiten zu Yaten feststellen.

Er schritt majestätisch auf Munkar zu, die außer sich vor Wut war.

Mit gebleckten Zähnen sah sie ihm entgegen. Verzweifelt versuchte Yuki seine eigene angst und Verwirrung zu unterdrücken und Munkar zu beruhigen. Ohne Erfolg.

Mit Genugtuung beobachtete Yaten das Schauspiel und streichelte Nyx, der nun neben ihm stand, ruhig über den Kopf. Dieser schnurrte genüsslich.

"Nyx... tu uns den Gefallen und bring sie dazu, sich zu zeigen. Denn ich habe weder Zeit noch Lust auf dieses Versteckspiel."

Nyx nickte zustimmend.

Was dann geschah ließ sich nicht in Worte fassen. Es war einfach nicht fassbar.
 

Nyx stand auf den Hinterbeinen vor ihnen, das fleckige Fell wich blassbrauner Haut, die Schnautze wurde zu einem Mund. Der Schwanz verschwand gänzlich, nur die riesigen Flügel waren geblieben.

Vor ihnen stand nun ein nackter, breit grinsender Junge um die 15 Jahre.

Seine Blöße bedeckte er mit einem seiner Flügel.

"Besser so, Yuki?" fragte er hämisch.

Munkar hatte zu knurren aufgehört und nun die Ohren ängstlich angelegt und den Schwanz eingekniffen.

"Ach nun hör endlich auf mit diesem Theater. Warum zierst du dich so? An dem jungen kann es ja wohl nicht liegen."

Er schritt auf Yaten zu und ließ sich von ihm den Mantel anlegen, den er bis eben selber getragen hatte. Fürsorglich und mit einem lächeln im Gesicht schloss Yaten die etlichen Schnallen und Knöpfe.

Nyx verzog keine Miene und sah starr auf Munkar.

"Yaten, hol ihr Kleidung. Ich will sie gleich nicht nackt sehen müssen" sagte er kalt und Yuki spürte noch immer die Raubkatze in ihm.

Zu seiner Überraschung aber stand Munkar auf und stellte sich mit gesenktem Kopf vor Nyx. Yaten warf ihr einen kurzen, schwarzen Yukata hin, den er aus dem abgenutzt aussehenden Schrank zog.

Nyx öffnete die Hände und murmelte seltsame Worte und Munkars Körper erhob sich wie von Geisterhand in die Luft, bis sie aufrecht vor ihnen hing. Die großen Pranken wurden zu langen, schön geformten Fingern, das weiße Fell zu schneeweißer haut. Schwanz und Ohren verschwanden.

Fassungslos glotze Yuki die Frau an, die bis eben noch sein Wolf gewesen war und die sich nun, rot vor Scham an den Yukata festklammerte. Sie war furchtbar dreckig, Hände und Füße blutig, die schöne Haut mit Wunden verunstaltet.

"Mun ... kar?" stammelte Yuki.

"Meine Güte.." murrte Yaten, " wie siehst du denn aus? So können wir dich unmöglich Eos, Pan und Ares zeigen."

Nyx nickte erneut zustimmend, wandt sich dann von den dreien ab und betätigte einen kleinen Knopf neben der Tür.

Kurz darauf huschten zwei Mädchen, wohl Dienerinnen, herein, verbeugten sich bis zum Boden und als Yaten sagte :"Nehmt das Mädchen, wascht sie und gebt ihr hübsche Kleider" stürzten sie sich lächelnd auf Munkar und zogen sie mit sich.

Nyx folgte ihnen mit den Worten : "Ich werde mir auch etwas anderes Anziehen. Du willst deinen Mantel sicher wiederhaben, nicht, Yaten?"

Der nickte bloß als die vier den Raum verließen.
 

Verängstigt sah Yuki ihnen nach. Er hatte Munkar kaum ein paar stunden, doch erst jetzt, da sie sie ihm weggenommen hatten spürte er, wie sehr er sie brauchte. Jetzt, da er allein und Yaten ausgeliefert war. Dieser grinste nur unbekümmert und legte Yuki die Hand auf die Schulter.

"Ich würde mich ja liebend gern etwas näher mit dir befassen, da wir ja nun endlich einmal alleine sind, aber leider müssen wir nun zu den anderen stoßen."

Er seufzte tief, ging dann zur Tür und winkte Yuki zu sich der ihm in der Hoffnung Munkar wiederzubekommen und ihn endlich los zu sein bereitwillig folgte.

Das kleine Konferenzzimmer, in dem sie vorher gemeinsam gesessen hatten war leer. Yuri und ihr Hirsch waren fort.

Sie verließen das Zimmer ebenfalls und wanderten durch die prunkvollen Flure. Yuki hatte die Versuche sich zu orientieren aufgegeben und trottete still und mit gesenktem Kopf hinter Yaten her.

Es kam ihm vor als wäre er Stunden gelaufen, die Füße schmerzten ihm und sein Kopf war so leer wie noch nie.

Er wünschte sich ein Bett.. und Ruhe. Und etwas zu essen. Ja... Essen.

Sein Magen knurrte bedrohlich.

Endlich blieb Yaten stehen und Yuki, vollkommen gedankenverloren, rannte in ihn hinein.

Noch bevor Yuki stolpern und hinfallen konnte hatte Yaten ihn an der Hand gepackt und schützend zu sich gezogen.

"Vorsicht mein kleiner, sonst fällst du noch.."

Energisch und feuerrot im Gesicht riss er sich los und fauchte Yaten wütend an.

"Lass gefälligst deine dreckigen Finger von mir. Ich weiß nicht was du für kranke Vorlieben hast aber lass sie nicht an mir aus. Fass mich nie wieder an!"

Sichtlich überrascht von diesem Ausbruch musterte Yaten ihn. Eine ganze Weile betrachtete er den zitternden und keuchenden Jungen, bis er sich schließlich zu ihm beugte und ihn grinsend an sich zog.

Krampfhaft wehrte sich Yuki, doch gegen diese Übermacht hatte er keine Chance. Zitternd fügte er sich in die Umarmung und mit hörbarer Genugtuung flüsterte Yaten ihm ins Ohr :

"Je mehr die Fliege sich wehrt, desto enger zieht die Spinne das Netz. Das ist doch ganz simpel, hm? Und je mehr du dich sträubst desto größer wird mein Interesse. Noch stehst du unter Akumas Schutz aber irgendwann...." er hielt inne und strich Yukis Nacken hinab bis zu seinem Po, "irgendwann wirst du mein Spielzeug sein.."
 

.... wird fortgeführt....



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Kommentare zu dieser Fanfic (27)
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Von: abgemeldet
2007-08-30T18:16:30+00:00 30.08.2007 20:16
Super FF!!! Ganz am Anfang haben mir die Satzgefüge gefehlt, aber später hab ich einfach weitergelesen, kann noch nicht mal sagen ob du nun SAthgefüge verwendet hast, oder den paratacktischen Stil beibehalten hast, echt genial. Und es wird mit jedem Kapitel interessanter!
Schickst du mir ne ENS, wenn das neue Kapi rauskommt?
Von:  Kait
2005-01-18T18:33:05+00:00 18.01.2005 19:33
Is ne tolle story bitte schreib schnell weiter^.^
Von: abgemeldet
2005-01-18T13:12:31+00:00 18.01.2005 14:12
Na? hast du deine Muse wieder gefunden und ich kann endlich weiterlesen?? Ja?
Es wird immer besser und spannender und .. grandioser!!
Bin ja schon mächtig auf die Wächter gespannt, allzu viel hat man sie ja noch nicht kennen gelernt. ^-^
Und im nächsten Chap will ich mehr Akuma!! *fan von ihm ist*

safira
Von: abgemeldet
2004-10-01T08:32:53+00:00 01.10.2004 10:32
Also da ich es nicht ganz überblicke*schäm* schreib ich einfach zu jedem kapitel die zusammen fassung*schüchtern aus den augen blick und tief luft hol*
Ich find die geschichte jetzt mal echt geil vor allem der erste satz ist faszinierend*lach* aber sonst ist sie brutal spannend also schnell weiter schreiben mit deiner tollen geschichte*schleim*
nein im ernst ich find sie toll aber machst du da auch mal bilder von*Augenklimper*
weiter schreiben biddö
Von:  Sanctuary
2004-08-08T13:43:23+00:00 08.08.2004 15:43
schreib biite bald weiter, denn die geschichte ist sehr interressant und ich möchte gern wissn wie es weitergeht...
Von: abgemeldet
2004-06-08T20:17:54+00:00 08.06.2004 22:17
Also du wirst immer besser !! wann bringst du den ein manga raus von der geschichte??^^
Von: abgemeldet
2004-06-08T17:28:26+00:00 08.06.2004 19:28
öhm, meinte natürlich es interessiert mich "brennend"... d vergessen *erröt* ... naja, bis hoffentlich bald
Coma
Von: abgemeldet
2004-06-08T17:27:37+00:00 08.06.2004 19:27
Ich find die fanfic super, ich hoffe du schreibst bald weiter...
Es interessiert mich wirklich brennen, zu was der gute Yuki denn jetz wird ...hoffentlich wartest du nicht so lange mit der fortsetzung wie beim letzten kapitel... ;)
vlg
Coma
Von: abgemeldet
2004-04-14T11:27:38+00:00 14.04.2004 13:27
Ich finds einfach megaklasse!! welch wort -_-' egal.
Ich finde die Übergabe richtig klasse. Weil ich Munkar nicht länger bei der Tussi gelassen hätte. Was hat die dem denn angetan? Trotzdem muss ich zustimmen, dass Aku vielleicht etwas dagegen gehabt hätte. Aber der wird schon gesehen haben, das Munkar zu Yuki lieb ist. ^-^
ich freu mich schon die Fortsetzung. Es wird - ich korrigiere- ist wahnsinnig spanned!!

safira
Von: abgemeldet
2004-04-13T18:48:21+00:00 13.04.2004 20:48
*nickt zu yumichan* so ganz unrecht hat sie da nicht. Aber man hätte auch etwas mehr Widerstand von Aku erwarten können. Ich meine: das Vieh hat ihn schon gebissen und jetzt soll es mit in seine Fabrik?!
Sonst bin ich gespannt, wie sich das ganze entwickelt... zum Beispiel ob Yuki irgendwie seine Erinnerungen wiederfindet und wie weit was zusammenhängt....
Schrieb weiter! *knuff*
Raven


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