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The Legend of Zelda: Era of Darkness

von

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Aufkommende Dunkelheit

Dies ist eine uralte Überlieferung. “Teslan”, das Land, was von der Göttin “Data” erschaffen wurde, mag noch jung sein, doch “Alt-Teslan” ist bereits unzählige Jahrtausende alt. Einst hieß Alt-Teslan auch gar nicht so, wie man es heutzutage nennt: die “Unterwelt”. Nein. Sofern ich mich noch daran erinnern kann, so nannte man die Unterwelt einst … ”Hyrule”. Wie ist es dazu gekommen, dass Hyrule nicht mehr das ist, was es einst mal war? Dieses Schicksal, was alles änderte, geschah einst vor sehr langer Zeit. Um ehrlich zu sein, war es ebenfalls eine sehr dunkle Zeit.

Dabei begann alles nur mit einem jungen Mann und der Beginn seiner Wacht.
 

“Link … du siehst müde aus. Eigentlich so wie immer.” Sprach der stattliche, braunbärtige Mann, der sich im hohen Alter befand, dem jungen Kerl in Rüstung zu. Sein Blick musterte regelrecht den schwarzhaarigen Jüngling mit den dunkelblauen Augen, die an tiefe Gewässer erinnerten. “Du bist schon seit einer Weile ein “Ritter von Hyrule” und dennoch kannst du dich sichtlich nicht daran gewöhnen.” “Verzeiht, General Hendrik, ich finde es nicht in Ordnung, wenn Ihr Link aufzieht.” Geschwind drehte der General seinen Kopf zu der jungen Frau - mit dem blonden, langen, geflochtenen Zopf - die neben ihm saß. “Paula, wir sind hier unter uns. Du kannst mich ruhig duzen.” “Das würde sich nicht gehören. Es könnte sein, dass ich es mir angewöhnen würde.” Kicherte sie beherzt auf. “Haha, ja, da sagst du was. Vielleicht ist es tatsächlich besser so.” Der General schloss bedacht seine Augen, hob eine kleine Teetasse von einem bildlich feinem Untersetzer ab und nippte anschließend an dieser, bevor er sie wieder auf dem Untersetzer abstellte. “Ihr beide werdet heute erneut den “Master-Tempel” bewachen, in dem sich das mächtige “Master-Schwert” befindet.” Die hübsche Ritterin zögerte, bevor sie ihre Worte aussprach. “… So, wie es jeden Tag der Fall ist.” “Es ist gut so. Da draußen sind vor Tagen Monster erschienen.” “Monster?” Fragte ihn die Frau überrascht. “Stimmt, du hast noch nie eines gesehen. Das wundert mich auch nicht. Kurz, nachdem der legendäre Held das Böse mit dem Master-Schwert versiegelte, waren alle Monster verschwunden. Darum ist auch ganz Hyrule beunruhigt.” Mit ernstem Blick starrte der General seine Untergebene an. Kurz darauf lockerte sich sein starrer Blick wieder, wobei er seinen Kopf auch zu Link bewegte, der gegenüber von Paula saß und an einem halben Leib Brot nagte. “Doch es gibt keinen Grund zur Sorge. Die Ritter sind stationiert und erwarten meine Befehle. Bisher trauen die Monster sich nicht an uns Hylianer heran. Ihr seid hier in Sicherheit.” “Darum hast Du … habt Ihr uns hierhin versetzt?” “Es ist zu eurem Besten. Aber ich weiß ja, dass du ein “Paladin” sein möchtest, Paula, und dass du bald deine Prüfung absolvieren willst …“ “Ja. Ich werde ein Paladin: einer der heiligen Krieger von Hyrule, so wie ich es mir immer gewünscht habe.” Für einem kurzen Moment hält General Hendrik inne. “… Ja, das wirst du. Falls du die Prüfung bestehst, versteht sich. Doch ich weiß, dass du niemals aufgeben wirst, selbst wenn du versagst.” Mit ihren klaren, himmelblauen Augen, blickte Paula ihm lächelnd entgegen. Auch der junge Ritter, dessen Name Link war, sah abwechselnd zu seinen beiden Kameraden, die überaus familiär miteinander agierten.
 

Der General verließ kurz darauf die kleine Holzhütte, die sich in der Nähe einer großen, auffälligen Kathedrale befand. Genau die richtige Lage, damit die dortig stationierten Ritter eine Pause einlegen und sich ausruhen konnten. In der Umgebung wuchsen nur wenige Bäume, sowie Büsche, da die Ritter stetig ein Auge auf die Kathedrale werfen mussten, damit keine unerwünschten Personen diesen Ort betraten. Nachdem sich Hendrik auf seinem majestätischen, weißen Ross aufschwang, wandte er sich noch einmal seinen beiden Untergebenen zu. “Das Umfeld des Master-Tempels wird von unseren besten Rittern beaufsichtigt. Bedenkt immer: ihr seid nicht allein!” Nach seinem ermutigenden Satz wieherte sein stolzes Ross auf, wobei es mit den Vorderbeinen vom Pfad abhob, um seine Größe in der Sonne imponierend zur Schau zu stellen. “Falls etwas passieren sollte, dann ruft die Anderen zu eurer Unterstützung herbei. Zusammen wird euch nichts aufhalten.” “Ja, das werden wir.” Antwortete die Ritterin ihrem Vorgesetzten, als sie vor ihm salutierte, genau wie es Link ihr im Nachhinein gleichtat. Zuversichtlich nickte der einflussreiche Mann, der die hylianischen Truppen kommandierte, den beiden Rittern - die sich ihm und ganz Hyrule verpflichtet hatten - zum Abschluss zu. “Nun: wir sollten aufbrechen, meinst du nicht auch? Aber vorher sollten wir noch unsere Waffen holen.” Sprach die sympathisch wirkende Paula zu Link, der zurück in die Holzhütte lief, um sich mit einem “Hylianischem Schwert” und dem “Hylianischem Schild” ausrüsten zu können. Seine Kameradin hingegen bevorzugte ein ganz gewöhnliches Einhandschwert, was jedoch mit aufleuchtenden Runen verziert zu sein schien. Das konnte Link erspähen, als Paula ihr eigenes Schwert noch einmal ansah und zu den drei Göttinnen betete - die einst Hyrule erschufen - und dabei die Klinge bis zur Hälfte aus der Schwertscheide zog. “Din, Farore, Nayru … Verleiht mir auch heute wieder die Stärke, den Mut und die Weisheit, die ich aufbringen muss, um meine Aufgabe gewissenhaft und mit Bravour erfüllen zu können.” Das Licht, was durch das Fenster strahlte, fiel direkt auf ihre Gestalt. Nach ihren Worten, die sie vor einem kleinen Götzen der drei Göttinnen kniend aufsagte - der sich im Nebenraum der Hütte, zwischen zwei gemütlichen Betten und direkt beim Fenster befand - erhob sie sich adrett und befestigte die Waffe an ihrem ledernen Gürtel. Dem Blick nach zu urteilen, dachte sich ihr Partner, was für eine hübsche Frau sie doch sei, als sie ihren galanten Körper in seine Richtung bewegte. “Wollen wir aufbrechen?” Fragte sie ihn fürsorglich. Fast schon übertrieben nickte ihr stummer Gefährte ihr zu, während dieser an der Tür der Hütte auf die Ritterin wartete.
 

Nach nur kurzer Zeit erreichten sie den Eingang zum “Master-Tempel”. Ein Gebäude, das die legendäre Waffe des Reiches beherbergte, was gut bewacht zu sein schien. Doch als Paula und Link eintrafen, erblickten sie die beiden, reglosen Körper am Boden. Gefasst begab sich Paula zu den Körpern, während ihr Gefährte eher den Abstand wahrte. Die große, rote Pfütze auf dem steinernen Boden des Heiligtums, war kaum zu übersehen. Gewissenhaft trat die tapfere, junge Frau näher heran, um sich zu vergewissern. Die am Boden liegenden Ritter bluteten bereits aus. Ohne auch nur sich Gedanken um ihre ritterlichen Stiefel zu machen, begab sie sich zu ihren Kollegen, die sie stillschweigend untersuchte. “… Sie sind tot.” Besorgt blickte sich ihr Kamerad um, doch war niemand zu sehen. Keine Seele befand sich in ihr beider Umfeld, was überaus merkwürdig war, wenn nicht gar: besorgniserregend. Nicht einmal mehr das Zwitschern der Vögel war noch zu vernehmen. Ihr ganzes Umfeld … totenstill. “Was auch immer dafür verantwortlich war: es ist noch hier. Wir müssen vorsichtig sein. Bist du bereit?”

Der Master-Tempel

Paula hatte noch nie zuvor eine frische Leiche gesehen, doch sie hatte versucht sich zu beherrschen. Ihr Begleiter war erstaunt über ihre Gelassenheit, denn er vernahm hingegen, dass seine linke Schwerthand zitterte. Doch er wusste, dass es kein Zurück mehr gab. Sie durften keine Zeit mehr verlieren, auch wenn sie auf sich allein gestellt waren. Gemeinsam betraten die beiden, mutigen Ritter den Master-Tempel. Sie waren sehr nervös, so viel stand fest. Link’s Partnerin umfasste ebenfalls fest den Griff ihres Schwertes, um auf das Schlimmste gefasst zu sein. So begaben sie sich in die große Halle aus weißen, prächtig ausgelegten Gesteinsblöcken. Sowohl außen, wie auch von innen, erstrahlten die anmutigen, heiligen Gebäude der Hylianer in all ihrer umwerfenden Pracht. “Es ist lange her, dass ich hier war. Mein … General hat mich damals in das Innere gelassen. Da war ich noch ganz klein. Als ich dann hier war, konnte General Hendrik mich nicht mehr zügeln. Zu groß war meine Neugier. Er musste mich suchen.” Leicht verträumt lachte Paula auf. “Ich blieb den ganzen Tag lang verschollen. Schließlich hatte ich eine der vielen Fallen im Tempel aktiviert und das hatte meine Position verraten. Danach durfte ich nie wieder hierher kommen. Mir war jedoch schnell bewusst, dass ich hätte sterben können. Die Pfeile verfehlten meinen kleinen Körper um Haaresbreite.” Peinlich berührt musste sie schmunzeln. “Link … niemand kennt sich von uns im Master-Tempel besser aus, als ich. Allerdings schlage ich nicht vor, dass wir zusammen in das Innere des Tempels vorstoßen sollten. Jemand von uns muss am Tor bleiben und dieses unter allen Umständen im Auge behalten. Falls etwas eingedrungen ist, so darf es nicht wieder entkommen! Vor allem nicht, wenn es im Besitz des Master-Schwerts ist. Das wäre eine Katastrophe!” Ohne zu zögern nickte der junge Recke ihr zustimmend zu. Mit mehreren Schritten trat er vor. “Was? Du willst gehen? Aber …” Zuversichtlich blickte der Recke zu Paula, die nachdenklich zu Boden sah. “Du machst dir Sorgen um mich. Doch du weißt, dass das nicht nötig ist.” Kurz darauf sprach sie hingebungsvoll zu Link, als sie sich ihm wieder zuwandte. “… Aber du weißt auch, dass ich stark bin. Ich kann das, was in den Master-Tempel eingedrungen ist, aufhalten, sofern es die Flucht ergreifen will.” Ihr Kamerad stimmte ihr mit einem stillen Nicken zu. “Ich danke dir, Link. Du hast bisher immer an mich geglaubt. Genauso, wie ich an dich geglaubt habe. Falls du den Eindringling findest und dieser versucht zu fliehen, so werde ich hier sein und ihn aufhalten.” Paula wusste, genauso wie Link: zusammen würden sie es schaffen. Auch wenn sie voneinander getrennt waren, so konnten sie immer aufeinander zählen. “Ich halte die Augen offen.” Versicherte sie ihm, bevor Link sich aufmachte, das Innere der Kathedrale zu begutachten. Ohne zu wissen, was ihn darin erwarten würde.
 

Der Master-Tempel war einst einer der sichersten Orte in ganz Hyrule. Dort wurde das Master-Schwert verwahrt, was im Kampf gegen das Böse immer von größter Wichtigkeit gewesen ist. Der legendäre Held und das Schwert, was er führte, wurden stetig in Gedichten und Liedern besungen. Im alltäglichen Leben des Hylianers war diese Geschichte kaum wegzudenken, obwohl mehrere Varianten dieser existierten. Man war sich uneins, welche von den vielen Geschichten als die wahre Geschichte galt. Ich für meinen Teil habe immer geglaubt, dass es mehrere Helden waren, die existierten. Sie alle konnten das Böse vertreiben und Hyrule retten. In Gedanken an diese Legende, schritt Link unentwegt voran, um die Rätsel des Tempels zu lüften. Die hylianischen Architekten waren sehr stolz auf ihre heiligen Tempel, insbesondere den Master-Tempel. Es war also von Anfang an keine leichte Aufgabe gewesen, die Link zu erfüllen hatte. Er musste Blöcke, aus massivem Gestein, an die richtigen Positionen verschieben, um neue Wege für sich zu finden, die ihn in das Innere des Tempels führten. Schon das allein war für ihn ein immenser Kraftaufwand. Für General Hendrik wäre es ein Leichtes gewesen. Immerzu dachte der Ritter an seinen Vorgesetzten, denn er wollte die Stärke erlangen, die er besaß. Vielleicht um die Hylianer zu beschützen, vielleicht aber auch nur um Paula zu beeindrucken. Vielleicht war es auch beides. Man wusste es jedenfalls nicht. Doch die Stärke von Hendrik, dem sagenumwobenen General von Hyrule, wollte jeder Ritter erlangen. Als Link sich von einem Gesteinsblock abwandte, seilte sich hinter ihm etwas ab. Er hörte das schauderhafte Geräusch, als es auf dem Boden aufkam und mit mehreren Lauten klickte und klackte. Ohne zu zögern zog er sein Schwert, drehte sich um und schlug zu. Genau in diesem Moment sprang ihn eine widerwärte, große Spinne an. Mit dem Hylianischem Schwert zerteilte Link das Biest entzwei. Seine Angst verflog langsam, doch das Adrenalin schoss ihm immer noch durch den Körper. Was war das für ein Biest? Der Hinterleib dieser Spinne zierte ein Totenkopf. Schweren Herzens schaute sich Link um. Zögernd und langsam drehte er seinen Kopf. “Bitte, lass es nicht noch mehr davon geben!” Waren seine Gedanken, als er sich die große Halle ansah, deren Weg kein Ende nahm. ... Sie waren an den Wänden, an den Decken oder hockten einfach nur - mit ihren grässlich, langen Beinen und ihren ekelhaften Mundwerkzeugen - am Boden, um den Ritter aufzulauern. Mit ihren unzähligen Augen starrten sie den Recken an. Sie warteten ab, bis er sich in ihre Nähe wagte und einen Fehler begehen würde ... dann wäre es für sie an der Zeit gewesen zuzuschnappen. Sie freuten sich bereits auf sein saftiges Möchtegern-Heldenfleisch, was sie sich zwischen die Kauleisten schieben würden. Man wolle sich denken, dass er davonlaufen würde, doch er hatte eine Pflicht zu erfüllen. Eine, die vielleicht ganz Hyrule retten oder in den Untergang treiben könnte. Im Nachhinein dachte sich Link, dass selbst für General Hendrik auch die Spinnen kein Problem gewesen wären, die sich urplötzlich im Tempel eingenistet hatten. Dieses Denken machte ihn etwas mutiger. Aber: riesige Spinnen? Im heiligen Master-Tempel? Das war undenkbar! Niemand hätte diese Wesen, mit dem Namen “Skulltula”, passieren lassen. Und dabei wurde diese Spinnenart sehr lange nicht mehr gesehen. Denn immerhin waren es Monster. Schergen vom legendären König der Dämonen. Das Wesen, was vom Held versiegelt wurde. Aber wenn die Skulltula bereits hier sind, ist es dann bereits zu spät? Dieser Gedanke bereitete dem Ritter Sorgen und gar ... Angst. Noch wusste Paula nichts davon. Sie wartete am Eingang des Tempels, der auch gleichzeitig der Ausgang war. Dabei stellte sie das Hindernis dar, was das Unbekannte überwinden musste, um hinaus zu gelangen. Jedoch konnte man beruhigt sein, denn Paula ist eine exzellente Ritterin gewesen. Doch würde sie stark genug sein, um das aufzuhalten, was die Brut in den Tempel gelassen hatte?

Der Eindringling

Es gab keinen anderen Weg, nur der direkte Weg geradeaus, der vor Link lag. Stetig musste er an seine Gefährtin denken, die er hoffte nach alldem wohlbehalten wieder zu sehen. Die Skulltula lauerten ihm auf, doch Link war vorsichtig, Nachdem, was er um sich herum erspähte, musste er auch Vorsicht walten lassen, um nicht auf Anhieb lebendig gefressen zu werden. Für einen Moment lang passte er jedoch nicht auf, da ihm vor seinem Gesicht eine Fledermaus auftauchte. Wie aus dem Nichts. Das erschrak ihn so sehr, dass er in eine Falle stolperte. Trotz seiner Ungeschicktheit, konnte er den tödlichen Pfeilen entfliehen, da er unbeholfen vor sich hin taumelte. Zwei Spinnen hatten nicht so viel Glück gehabt. Sie krabbelten dem Helden nach, der in ihren Augen zur leichten Beute wurde, aber der Pfeilhagel - der augenblicklich aus den Wänden schoss - traf sie ohne Gnade. Ab diesem Augenblick dachte Link an die Geschichte von Paula zurück, als sie ihm erzählte, wie sie als Kind durch den Tempel flitzte. Die durchbohrten Spinnenkörper hingen an den Wänden des Master-Tempels und besudelten sein Inneres mit ihren zerfledderten Gliedmaßen. Als Link dachte, dass er in Sicherheit wäre, ahnte er noch nicht, dass er in ein riesiges Skulltula-Netz gestolpert war. Sein rechter Arm und sein Schild klebten an dem stabilen Netz dieser widerwärtigen Brut, wobei sein Schwert aus seiner linken Hand fiel. Schlimmer konnte es kaum noch werden. Und doch wurde es genau das, denn über seinem Haupt seilte sich eines dieser Wesen zu ihm herab. Langsam kam das kopfgroße Spinnenungetüm dem Helden näher. In dieser knappen Zeit der Panik, versuchte Link sich zu befreien. Er zappelte und zappelte, doch brachte es ihm nichts. Die klickenden Laute konnte er immer deutlicher vernehmen und der triefende Spinnensabber lief ihm über sein Gesicht. Kurz, bevor die Skulltula dieses erreichen konnte, befreite der Hylianer seinen rechten Arm und schlug diesen reflexartig, samt Schild, direkt in den Kopf der Kreatur. Nur ganz knapp konnte er sich vor den Beißwerkzeugen retten, die ihm lähmen, die Schädeldecke knacken und ihm das Gehirn aussaugen wollten. Mit aller Kraft stemmte er sich gegen das Netz und den stabilen Kopf der wilden Skulltula, die sich von dem Schild befreien wollte. Es gelang Link kurz daraufhin Fuß zu fassen. Er zögerte nicht sich sofort sein Schwert zu schnappen, um der Spinne dem Garaus zu machen, die ihm vom Netz aus augenblicklich ansprang, als Link sich zu ihr drehte. Mit sofortiger Wirkung durchbohrte die Klinge den Kopf der widerwärtigen Skulltula, die einen schrillen Schrei ausstieß und sich allmählich in dunkle Partikel auflöste. Schnell atmete Link ein und aus, wobei er das Ableben der Skulltula mit größter Erleichterung - die man sich nur vorstellen kann - miterlebte. Nach diesem unfreiwilligen Ereignis wusste er nun, dass auch die sogenannten “Flederbeißer” seine größten Feinde waren. Sie waren zwar leicht zu besiegen, doch sie waren eine Plage, wie man sie sich nur kaum vorstellen konnte. Ständig flatterten sie unaufhaltbar, dennoch bei nahezu ziellos, durch den Master-Tempel. Zumindest schien es so, doch sie hielten stetig nach Beute Ausschau, der sie das Blut aussaugen konnten. Unglücklicherweise landeten selbst die Flederbeißer in den Fängen und Netzen der ebenfalls hungrigen Skulltula. Daraus ergab sich ein Vorteil, den Link für seine Erkundung durch den heiligen Tempel, der nun von unzähligen Kreaturen heimgesucht wurde, nutzen konnte.
 

Nach gewisser Zeit konnte Link den langen, holprigen Weg der Kathedrale hinter sich lassen. Vor ihm befand sich nun ein kleiner Vorraum. Direkt dahinter erstrahlte eine große, steinerne Tür in all ihrer Pracht, die aus zwei Flügeln besteht und mit unzähligen, hylianischen Zeichen aus vergangenen Tagen beschriftet war. Für einen kurzen Augenblick erspähte Link sogar das sagenumwobene “Master-Schwert”, was immer noch im Sockel steckte. Niemand hatte es entfernt, es war immer noch vor Ort?! Als sich Link das Schwert näher ansehen wollte, aktivierte er erneut eine Falle. Er hörte den Laut und schritt schnell voran. Die künstlerisch angefertigte Doppeltür schloss sich behäbig, aber schnell genug, um Link den Weg blockieren zu können, während sich hinter ihm mehrere Speere horizontal ausfuhren und den Rückweg versperrten. Schleunigst versuchte der hylianische Ritter einen Weg zu suchen, um in das Innere zu gelangen. Als ihm das nicht gelang, schaute er nach, ob ihm die Rückkehr gelingen würde, doch er kam nicht weiter. Plötzlich war Link ein Gefangener des Tempels selbst, doch nicht für lange, denn er bemerkte nicht die toten, hylianischen Wachen des Tempels, aus deren Körper allmählich ihre blutigen Knochen herausquollen. Was für ein ekelhafter Anblick. “Was geschieht hier nur?”, fragte sich der Recke in seinen Gedanken. An diesem Tag passierten bereits viele, üble Auseinandersetzungen. Welche würde die Nächste sein? Es dauerte nicht lang, bis eine neue Kreatur aus den Knochen der beiden, gefallenen Wächter entstand. Vor seinen Augen entfaltete sich das beunruhigende Antlitz des “Zwillingsstalfos”, mit dem er garantiert nicht gerechnet hatte. Die beiden Oberkörper waren miteinander verbunden, doch lief das Knochenmonster nur auf zwei Beinen umher. Dennoch konnte Link dieses Wesen nicht von hinten angreifen, da es durch seinen Bau eigenständig Rückendeckung gab. Immerhin besaß der Zwillingsstalfos keine Waffen, da diese bereits zuvor schon zerstört wurden. Doch wer war dazu fähig, die gut ausgerüsteten Hylianer zu töten und gleichzeitig ihre Waffen zu zerstören? Eine Frage, die Link nach dem Kampf unbedingt auf dem Grund gehen wollte, sofern er es schaffen würde das Ungetüm zu beseitigen. Zuerst wusste er jedoch nicht einmal, was er gegen dieses Monster ausrichten konnte. Es war ein laufender Berg aus Knochen, der sich ihm näherte und versuchte ihn mit seinen Armen nieder zu prügeln. Link wusste nur, dass er sich von dem Wesen distanzieren musste, bis er, nach geringer Zeit, die Chance wittere, sich mit dem Schild näherte und daraufhin mit seinem Schwert zustach. Das gefiel dem Zwillingsstalfos jedoch überhaupt nicht, also packte der vordere Teil der Kreatur den Arm seines Kameraden und riss diesen somit an sich. Mit einem gewaltigen Schlag lag der Recke auf dem Boden. Das Gerippe hatte doch tatsächlich den Arm seines eher inaktiven Partners als Waffe missbraucht?! Wie grotesk. Auch weiterhin streckte das Wesen seinen erweiterten, rechten Arm aus, um nach Link greifen zu können, der die wild zappelnde Hand vor sich sah, die nach ihm schnappte. Sofort schwang er sein Schwert, um der Kreatur einen weiteren Arm kürzer zu machen. So verlor es beide Arme auf einmal. Stück für Stück schlug Link auf den Zwillingsstalfos ein und machte ihn stetig kleiner, bis nur noch sein Oberkörper auf dem Boden kroch, der sich schließlich aufteilte. Doch Link zögerte nicht. Sichtlich erschöpft rannte er dem vorderen Oberkörper hinterher, um seine kriechende Existenz zu beenden. Zwar konnte er mit dem hylianischem Schwert zustechen, doch konnte der zweite Oberkörper Link’s Gestalt überrumpeln. Erneut lag der Held auf dem Boden und schob sein Schwert zwischen die Kauleisten des Skeletts, was ihn versuchte mit seiner einen Hand, die es noch übrig hatte, zu zerkratzen. Es gelang auch diesen Willen durchzuführen und Link mehrfach zu verletzen, da er durch die ganzen Überraschungen, als auch Kämpfe, ziemlich erschöpft war. Dennoch konnte er dieser Missgeburt des Bösen Einhalt gebieten, indem er seine Füße nutzte. Etwas, was die Kreatur nicht mehr besaß. Schnell erhob sich der junge Held und stach mit Anlauf zu. Der Zwillingsstalfos war nun endgültig besiegt und die mysteriöse Doppeltür, hinter der sich das Master-Schwert befand, öffnete sich. Erschöpft erhob sich Link vom Boden. Die beschädigten Knochen, seiner Kameraden, blieben liegen, genauso wie ihre deformierten, fleischigen Körper.
 

Nichts schien eingedrungen zu sein, bis auf die Diener des Dämonenkönigs, der nicht einmal befreit wurde. Das war allerdings alles andere als schlecht. Erleichtert atmete Link auf, bis er sich dem Sockel näherte, in dem das legendäre Schwert steckte. “Warum so erleichtert?” Fragte ihn eine Stimme aus dem Hintergrund. Der Held war wie erstarrt, als er diese unerwartete Frage vernahm. Urplötzlich umgab ihn ein schwarzer Zauber, der Link in die Mangel nahm. Aus dem Hintergrund tauchte schließlich die Person auf, die sich die ganze Zeit an der Stelle aufhielt, an der Link vorbei lief. “Ich stand direkt neben der Tür und du hast es nicht bemerkt? Haha, ich bin enttäuscht.” Wer ist dieser Junge, der urplötzlich den tapferen Ritter gefangen hielt? “Ihr seid alle bloß unfähige Narren.” Als er aus dem Schatten trat, konnte Link seine Gestalt viel besser erkennen. Er trug die Kleidung eines Gerudo-Herrschers, mittelkurze, orange Haare und starrte Link mit seinen bernsteinfarbenen Augen an. Ist das etwa … Ganondorf?! Nein, das konnte unmöglich wahr sein! “Es ist Zeit.” Ohne zu zögern umfasste der jugendlich wirkende Ganondorf das Master-Schwert. Für einen kurzen Moment gab Link einen Laut von sich. Flüchtig zögerte der Junge, bis er den gefangenen Hylianer gemein anlächelte und das Schwert vollständig aus dem Sockel zog. Eine böse, schwarz-violette Aura trat sofort hervor und tauchte die Halle in tiefe Dunkelheit … Dabei erkannte Link den Schatten eines gewaltigen Dämons, der sich allmählich vor seinen Füßen zu einer Person manifestierte. Die kriegerische Tracht desjenigen flößte Link augenblicklich Respekt ein, nicht so wie es bei dem rätselhaften Jungen der Fall war. Bedächtig sah die Gestalt ihre kraftvollen Hände an, deren grau-bräunliche Hautfarbe schon allein etwas Exotisches darstellte. Mit lautem Knacken ballte es diese schließlich zu Fäusten und lachte, mit tiefer Stimme, auf. Als der Titan Link erspähte, zögerte er nicht seiner Macht freien Lauf zu lassen. Durch einen machtvollen Zauber knallte Link gegen die steinerne Wand, wobei der rätselhafte Junge flüchtig zu ihm sah. Für einen kurzen Moment schien es so, als würde dieser sich um den gefangenen Ritter Sorgen machen, der um sein Leben bangen musste. “Gut gemacht, Kurgondoru.” Als das schier mächtige Kind seinen Namen vernahm, kniete es sich vor ihm. “Ich existiere nur, um zu dienen … Vater.” “… Genau so ist es. Es war anscheinend kein Fehler gewesen, dich von Fabus aufziehen zu lassen.” “Keineswegs. Die Zeit ist endlich gekommen.” Mit starrem Blick fokussierte Ganondorf den Gefangenen. “Du hast diesen Hylianer verschont?!” Nach seinem aggressiven Ton richtete der Dämonenkönig seine von dunkler Magie durchtriebene Hand auf den geschwächten Ritter der hylianischen Truppen. “Er hat den Master-Tempel allein durchquert, obwohl meine Diener zugegen waren. Ihn umzubringen wäre ein herber Verlust.” “Soso?” Noch zögerte der Dämonenkönig, doch ließ er davon ab, Link zu töten. “Du bürgst also für ihn? … Ich habe anscheinend noch einiges von meinem Sohn zu lernen.” “Vater?” Nach diesem Wort schlug Ganondorf mit seiner rechten Handfläche zu. Gebeugt berührte Kurgondoru seine betroffene Wange. “Nenn mich gefälligst nicht so! Ich bin dein König!” “… Ja, mein König.” Als sein Vater sich von ihm Abwandte, bemerkte er noch nicht, welch finsterer Blick ihm sein Sohn hinterher warf. Stattdessen bewegte sich Ganondorf kraftvoll, als auch erhaben zu dem Gefangenen, dessen Schicksal noch in der Dunkelheit lag. Brachial griff der König in seine schwarzen Haare und hob ihn damit an. “Und du, Ritter, wirst unser Sklave sein! Vor allem aber, wirst du tun, was ICH dir befehle!” Mit diesen letzten Worten rammte der König der Dämonen sein Knie in Link’s Unterleib. Es war jedoch nur ein Vorgeschmack auf das, was noch auf ihn zukommen würde.
 

Und so wartete Paula am Eingang des Master-Tempels auf ihren Kameraden und Freund, den sie sehr lieb gewonnen hatte. Unentwegt machte sie sich Gedanken und Sorgen um ihn, als auch um die Zukunft von Hyrule. Ist das Master-Schwert in Sicherheit? Wann würde Link zu ihr zurückkehren? Welche Gefahren würden auf ihn lauern? Diese Fragen und noch viele weitere, kamen ihr ständig in den Sinn. Stunde um Stunde, sorgte sie sich, ohne zu wissen, was aus ihrem treuen Gefährten wurde.

Dark Link

“Wach auf, “Dunkler Ritter”! Öffne deine Augen!”, vernahm der schlafende Link, der allmählich erschwert seine Augen öffnete. Beinahe ausgelaugt, anstatt ausgeruht, erhob sich der Recke, dessen Titel er selbst noch nicht gänzlich wahrnahm. Erst als er auf der morschen, hölzernen Bettkante saß, erkannte er langsam, was aus ihm geworden ist. Seine Haut war nicht mehr die, die sie einst war. Seine blass gräulichen Hände verrieten es ihm, als er diese perplex anstarrte. “Dein Wille wurde gebrochen. Mein Vater hätte dich weiterhin wie ein Gefangener im Kerker gelassen, doch ich bin gnädig und habe ihn darum gebeten, mich deiner anzunehmen.”, sprach die jugendliche Stimme des jungen Kurgondoru zu Link. “Spürst du es? ... Die Magie meines Vaters durchdringt jede einzelne Pore deines Körpers. Du bist jetzt sein Sklave und sein Werkzeug.” Während er die Worte aussprach, blickte Link in den Wandspiegel, der sich auf der linken Seite des Bettes, in seiner Nähe befand. Obwohl man durch den Spiegel nur ein unscharfes Bild erkennen konnte, erkannte man Link’s rötliche Augen und seine silbernen Haare, die immer noch einen Teil von seinem ehemaligen Äußeren preisgaben. Seine Gestalt verriet ihm zwar, dass er verändert wurde, aber noch konnte man denjenigen erkennen, der er einst war. “Doch letztendlich hat all das nur wenig Bedeutung, denn du wirst vorwiegend nicht ihm, sondern MIR dienen! Wenn du weiterhin gut behandelt werden willst und dir ein Leben als wertloser Gegenstand missfällt, solltest du es zumindest in Erwägung ziehen … Hast du das verstanden?” Leicht nickte der veränderte Link seinem neuen Meister zu. “Gut. Du wirst natürlich tun, was mein Vater dir befiehlt. Ich werde nichts tun, was dich in Gefahr bringen und uns verraten könnte. Schließlich sitzen wir beide im selben Boot.” Ein unheimliches Lächeln legte sich auf das Gesicht des Jungen. “Deine Ausbildung ist jedenfalls noch nicht abgeschlossen. FABUS?!”, schrie Kurgondoru zur Tür, die sich hinter ihm befand. Nach einer gewissen Verzögerung öffnete sich diese. Und da … stand er also: der große, unverschämt gutaussehende Mann, mit den weißen, zurückgekämmten Haaren und der stylischen Brille. Nun ja: im Grunde war es nur eine einfache Brille. Er sah - trotz seiner edlen, schwarzen Robe - aus, wie ein Bücherwurm, aber er war attraktiv. “Ihr habt mich gerufen, Prinz?” “Listest du schon wieder unsere Vorräte auf?” “Nein, Prinz. Ich habe mir Zeit genommen, um die Ausrüstung zu begutachten und die Truppen zu zählen, die zuletzt von Eurem Vater beschworen und stationiert wurden.” “Wie dem auch sei: mein neues Haustier benötigt angemessene Kleidung, die eines “Dunklen Ritters” würdig ist.” “Wie Ihr wünscht, mein Prinz. Ich werde mich unverzüglich darum kümmern.” Natürlich war dies das Stichwort, bei dem der fähigste Diener - der “Gerudo-Festung” - verschwand und, nach einem kurzen Moment, wieder erschien. “Effizient, wie immer.” “Ich habe mich bereits um das Gewand gekümmert, was Euer Diener tragen soll.” “Ich habe nichts Geringeres von dir erwartet, Fabus.” “Ich lebe, um Euch und König Ganondorf zu dienen, Prinz. Ich diene Euch immerhin schon mein ganzes Leben lang.”, verkündete der fähige Diener stolz. “… Dessen bin ich mir bewusst.” So händigte Fabus das schwarze Gewand dem ehemaligen, hylianischen Ritter aus, der es sich verdutzt ansah. Dabei fragte er sich, ob das wirklich für ihn sei, denn immerhin rannte er die ganze Zeit nur mit einem unansehnlichem Stofffetzen herum, der nur seinen Intimbereich verdeckte. Schlussendlich war er die ganze Zeit ein Gefangener des Dämonenkönigs, der ihn folterte … “Zieh es schon an! Na, wird’s bald?!”, forderte ihn sein Meister ungeduldig auf. Nach ein wenig Zeit erstrahlte auch schon der Ritter des Bösen in seiner neuen Tracht. “Dies ist das Gewand des Helden. Nun ja: zumindest eine abgewandelte Form davon. Ich würde es als das “Gewand des dunklen Helden” bezeichnen, obwohl Held … “ “Fabus?!” “Jawohl, verzeiht. Ich lasse mich des Öfteren mitreißen. Es ist ja so aufregend! Es ist wie damals, als Ihr Eure ersten Schritte gemacht habt.” “DAS REICHT!” Brüllte der junge Prinz seinen Diener an. “Noch ein Wort …“ Enthaltsam bewegte Fabus seine Hände nach oben, wobei er seinen Kopf neigte, um den Befehl seines Herren demütig Folge zu leisten. Beeindruckt blickte Link in den alten, verdreckten Spiegel, der ihm kein angemessenes Bild von seiner Selbst darstellen konnte. “Das haben wir gleich.” Nach einer kurzen Verzögerung sah das Ganze jedoch anders aus. Der Spiegel war auf einmal blitzblank?! Na, sieh mal einer an! Flüchtig erschrak sich der neugierige Betrachter, woraufhin Kurgondoru ihn auslachte. Zufrieden lächelte Fabus den Prinzen an. Es war ihm stets eine Freude, seinen Meister glücklich, als auch lachen zu sehen, oder zu hören. “Ich schlage vor, Euren neuen Diener eine Wohltat zu genehmigen. Nach all den Strapazen, die er erleiden musste, könnte es sich negativ auf seine … Fähigkeiten auswirken. Schlaf allein reicht leider bei weitem nicht aus, um Effektivität zu gewährleisten.” “Hm … den Vorschlag muss ich wohl oder übel zustimmen. Auch wenn mein Vater nicht darüber erfreut sein wird.” “Ich übernehme die volle Verantwortung für diesen Vorschlag. Auch der König weiß letztendlich, was gut für seine Gefolgschaft und sein zukünftiges Reich sein wird.” “Natürlich … Sein zukünftiges Reich …“
 

Zu dritt spazierten sie durch die Gemäuer, der gewaltigen, dunklen Gerudo-Festung, die sich in einer Wüste befand. Genauer gesagt: in der “Gerudo-Wüste”. Sandige Stürme, heiße Tage und kalte Nächte standen stetig an der Tagesordnung. Als Link aus einem der vielen Fenster blickte, erspähte er sowohl einen der Stürme, als auch die untoten Wachen des Ortes, dem er nun zugehörig war. Überall konnte man die gewöhnlichen “Knochengänger” erblicken, die sich im nächtlichen Hof tummelten, aber auch mächtige “Stalfos”-Krieger beherbergte dieser unheimliche Ort. Nicht zu vergessen: die charmanten “Gerudos”, die exotischen Kriegerinnen der Wüste und Diener von Ganondorf, die auf dessen Rückkehr gewartet hatten. “Unser junger Prinz hat viele Fans.”, erklärte Fabus den dunklen Link, der zu zwei der Gerudo-Bediensteten gaffte, die ihn schließlich anlächelten. “… Obwohl ich vermute, dass er nicht mehr der Einzige ist, der von ihnen bevorzugt wird.”, schmunzelte Fabus. “Es ist mir einerlei, wie sie über mein neues Haustier denken. Vergreift sich mein Haustier an meinen Bediensteten, hacke ich ihm die Hände und schließlich etwas ganz anderes ab!” “Sehr wohl, Prinz.” Das gefiel den eingeschüchterten Link gar nicht, woraufhin er schlucken musste. “Dass Euer Vater es noch nicht in Erwägung zog, verwundert mich, ehrlich gesagt.” “Genug jetzt! Wir sind angekommen.” Eine junge Bedienstete trat vor, um den Prinz und seine Gäste in Empfang zu nehmen. “Wir haben keine Kosten und Mühen gescheut, um Euch alles so angenehm wie möglich zu gestalten, mein Prinz.” Keck blickte der Jugendliche in den freizügigen Ausschnitt der Bediensteten. “Das bezweifle ich keineswegs.” Dabei flüsterte Fabus dem Haustier von Kurgondoru zu: “Es sollte dich nicht verwundern. Er ist immerhin noch in der Pubertät, genauso wie du.” Grummelnd wandte sich Kurgondoru seinem treuen Diener zu. “Fabus, was hast du wieder mit meinem Haustier zu bereden?” “Ich bereite ihn auf das Mahl vor.” Stolz zeigte das männliche Kindermädchen des Prinzen den imposant gedeckten Tisch, auf den Link zögernd zulief. So blickte er sich um, sah zu Kurgondoru, dann zu Fabus, der ihm lächelnd zunickte. Kurz darauf stürzte er sich auf das leckere Hühnchen, was er regelrecht auseinanderriss und in seinen hungrigen Schlund quetschte. Überrascht, als auch angeekelt zugleich, beobachtete Kurgondoru den Fressrausch des geschwächten Ritters. Unerfreulich starrte der Prinz seinen neuen Diener an. “… Was denkst du, was du da tust? Entferne dich von diesem Tisch. SOFORT!” “Aber, Prinz, er muss sich stärken?!” “Darum geht es nicht.” Flüchtig blickte Fabus nach oben. Der schwarz-violette Rauch, der sich urplötzlich durch den Speisesaal zog, verkündete Unheil. “Schnell, in die Ecke!”, forderte Fabus Link auf. Ohne zu zögern stürzte Link in die nächste Ecke, die vom Tisch am weitesten entfernt war. Auf dem großen, Thron ähnlichem Platz manifestierte sich die menschliche Gestalt des Dämonenkönigs. “Va- … ich meine: mein König, Ihr erscheint unerwartet.” Mit einem lauten Knall ließ der Muskelprotz seine Faust auf den Tisch fallen. “Das hier ist MEIN Reich, du frecher Rotzbengel! Ich erscheine wann, wo und wie ICH es will!” “J-Ja, natürlich …” “Wir sollten etwas zu uns nehmen.”, schlug Fabus themenwechselnd vor. “Ein angemessener Vorschlag. Doch … sehe ich bereits, dass ihr euch etwas genehmigt habt.” Verdächtig schaute der König mit seinen dämonischen Augen seinen Berater an, der noch etwas unbeholfen vor sich hin stammelte. “Oh, j-ja, das war … ein ausgezeichnetes Hühnchen, hmmm. Wie zu erwarten von unseren talentierten Köchen.” “Der heutige Koch war ein Knochengänger …” “Ein … Knochengänger, also?”, fragte Fabus überrascht. “Das … hat man ja kaum geschmeckt.” Unbegeistert stellte Kurgondoru seinen Pudding zur Seite, der ihm dem Anschein nach zuwider war. “… Sehr fade.”, sprach der kluge Gerudo aus, als er zu seiner Bediensteten blickte. “Ich hoffe du kannst das besser?!” “J-Ja, ich versuche es.” “Du WIRST es besser machen!”, drohte er ihr. “Na-Natürlich, mein Prinz.” “Geh schon!” Stille kehrte ein. Eine sehr unangenehme Stille, wie es vor allem Link vorkam, der immer noch in der Ecke kauerte, um nicht von Ganondorf beachtet zu werden, der ihm einen verachtenswerten, bösen Blick zuwarf. “Komm her!”, rief er zu seinem Sklave, der zitternd zu ihm ging. Kurgondoru und Fabus beobachteten sein gebrechliches Auftreten. Aufmerksam musterte ihn der Dämonenkönig, wobei die Anwesenden hofften, dass Link seinen Atem anhalten würde, oder keine anderen Auffälligkeiten besaß, die den König der Dämonen erzürnen würden. Nach einen tiefen, königlichem Atemzug, durch die Nase, atmete Fabus angespannt auf. Plötzlich streckte Ganondorf seinen Arm in die Richtung des Tisches aus. “Iss!”, befehligte er denjenigen, der bereits ein halbes Hähnchen in sich trug. Fabus fiel ein Stein vom Herzen. “Aber entferne dich ja vom Tisch!” “Keine Sorge, ich werde diesem … Ding etwas auf dem Boden werfen.”, sprach Fabus hochnäsig, jedoch erleichtert aus.

Die Schwarze Arena

“Das Mahl war von Anfang an für Euer Haustier geplant gewesen.”, erwähnte Fabus beiläufig, als er, Kurgondoru und der veränderte Link sich auf dem Weg machten, um in den Hof der Gerudo-Festung zu gelangen. Die skelettartigen Knochengänger standen still, als sie ihren Prinzen erspähten, der sie nacheinander ansah. Mit sofortiger Wirkung salutierten sie ihm respektvoll. “Das war mir bewusst, Fabus.” “Natürlich, wie könnte es auch anders sein?” “Verspottest du mich etwa?!”, fragte ihn der Prinz daraufhin drohend. “Aber nicht doch. Ich vertraue auf Eure … Intuition. Aber hätte ich es nicht erwähnt, dass ich es gegessen hätte, so wäret Ihr dem faden Pudding erlegen gewesen. Was für ein tragischer Gedanke.”, schmunzelte der gutaussehende Diener, mit der Brille. Link hätte daraufhin schwören können, dass Kurgondoru im Gesicht leicht rötlich anlief. Ob es vor Wut oder Scham war, wusste er nicht gänzlich. Vielleicht war es auch beides der Fall. “Wie dem auch sei: wir sind angekommen. Der Eingang zur “Schwarzen Arena”. Ich weiß: es gleicht eher einer Gruft. Im Grunde ist sie das auch.”, fuhr Fabus mit munteren Worten fort, die sich Link gegenüber nicht gerade positiv anhörten. “Hier wirst du deine letzte Prüfung bestehen, bevor du aus deiner Gefangenschaft entlassen wirst.”, sprach der junge Dämonenprinz zu seinem neuen Diener. “… Natürlich nur, falls du überlebst.” “Ich bin mir sicher, dass er das wird, Prinz. Wie zuvor es auch schon der Fall war, denn immerhin wurde er immer wieder in die Schwarze Arena geschickt, um seinen Überlebenswillen und seine Kampffähigkeiten zu testen. Euer Vater war sehr erpicht darauf gewesen, seine Wahl richtig und keine Fehlentscheidung getroffen zu haben.” Link erinnerte sich nur ungern an die verzweifelte Lage, als er in den dunklen Ring, der mit schwarzen Pflastersteinen ausgestattet war, stieg und sich beweisen musste. Immer wieder setzte ihn der Dämonenkönig seinen schrecklichen Schergen aus, egal wie erschöpft Link auch war: er musste kämpfen, um nicht unter zu gehen. Ein Knochengänger, nach dem anderen, zerschlug er nur mit einem bloßen Holzstab und seiner rohen Kraft, die ihm stetig ausging. “Nochmal!”, rief es ihm im Geiste zu, bis sich ihm ein noch schrecklicherer Gegner entgegenstellte. Kurz bevor seine Erinnerungen verwischt wurden, blieb ihm das Bild eines “Echsalfos” im Gedächtnis hängen, dessen Kopf aus der Dunkelheit herausragte und Link anstarrte. Was daraufhin geschah, wusste er nicht mehr. Wahrscheinlich war es etwas Schreckliches. Etwas, was ihm die Kontrolle entriss. Als er zu sich kam, bohrte sich bereits der Holzstab tief in den Hals des dämonischen Echsenkriegers, dessen Gestalt übel zugerichtet und mit grünem Blut überzogen war. Von dessen Aktion überrascht, vergrößerten sich die Augen des jungen Kurgondoru, der sich das Geschehen, vom Rande aus, ansehen musste. Unbeeindruckt erhob sich währenddessen Ganondorf von seinem königlichen Platz, der ihn einen guten Überblick der Arena verschaffte. Viele weitere Kämpfe sollten daraufhin folgen. “Stimmt etwas nicht?”, fragte Fabus besorgt Kurgondoru’s Haustier, was jedoch kein Wort herausbringen konnte. Natürlich nicht, denn immerhin schwieg der rätselhafte Hylianer unangefochten. Seine rötlichen Augen starrten nur auf den Kampfplatz, der sich noch weit vor ihnen befand. Trotz, dass mehrere Fackeln ihren Weg mit blauem, kalten Licht erleuchteten, kam Link die Mitte des Ortes trostlos und leer vor. Nur ein gleisendes Licht erhellte die bedrückende Fläche aus Blut und Knochen, die den schwarzen, steinernen Boden zierten. “Es ist Zeit, sich meinem Vater wiederholt zu beweisen.”, sprach der Prinz aus. Zuversichtlich nickte er Link zu. “Du wirst dich als starker Krieger erheben, der in mei- … des Königs Dienste treten wird, sei dir dessen bewusst.” “Ihr sprecht ihm viel Mut zu.”, stellte Fabus überraschend fest. “Er ist mein Haustier, natürlich will ich ihn noch eine Weile behalten.” Fabus lächelte daraufhin leicht erheitert vor sich hin. “Ich freue mich, diese wunderbare Freundschaft baldigst begutachten zu können.” Nach seinen Worten blickte Kurgondoru Fabus skeptisch an und schüttelte leicht den Kopf. “Du bist merkwürdig.”
 

Gemächlich schritt der Dunkle Ritter in die Mitte der Arena. Die Stimmung, die ihn umgab, war bedrückend und alles, was sich um ihn herum befand, wurde in tiefe Dunkelheit gehüllt. Es erschien ihm fast so, als wäre niemand zugegen. Das schien das Besondere, an der Schwarzen Arena zu sein. Obwohl man wusste, dass man an diesem Ort war und dass Zuschauer zugegen waren, erfasste einen augenblicklich die Einsamkeit. “Fabus, händige ihm das aus, was ich ihm genommen habe!” “Wie Ihr wünscht, mein König.” Langsam trat der Berater des König zu Link vor. Er zögerte, als Fabus ihm den “Hylianischen Schild”, als auch das “Hylianische Schwert” gewissenhaft überreichte, was er beides mit sich trug. Mit seiner rechten Hand umfasste Link zögernd den Schild an der Schildfessel, woraufhin er bedenklich das Schwert mit seiner linken Hand ergriff. “… Fangt an!”, rief es von oberhalb der Arena, direkt in den Ring. Wie aus dem Nichts tauchten die drei Knochengänger - mit den ungewöhnlich großen Köpfen, die keinen Unterkiefer vorweisen konnten, dafür jedoch hervorstehende Zähne im Oberkiefer - vor Link auf. Mit ihren Knochenhänden versuchten sie den Gefangenen von Ganondorf zu zerschlitzen, ähnlich wie es bei dem schrecklichen Zwillingsstalfos der Fall war. Vorerst unbeholfen taumelte Link zur Seite, bevor er sein Schwert einsetzte und eines dieser Skelette zerteilte. Fast wäre der Kämpfer daraufhin über einen Knochen gestolpert, der in der Arena herum lag. Eine unangenehme Eröffnung für Fabus und den Prinzen, die sich den Kampf interessiert anschauten. Für kurze Zeit mussten beide um sein Leben bangen. Wenn er es nicht schaffen sollte, so wie Kurgondoru es bereits wusste, so würde sein Haustier augenblicklich beseitigt werden. Sein Vater kannte keine Gnade für seine Gefangenen, oder Sklaven. Ganondorf erkannte zwar das Potenzial an, was in den Hylianer schlummerte, aber gerade deswegen forderte der Dämonenkönig es immer wieder heraus, es an das verdorbene Tageslicht zu fördern. Selbstzufrieden lächelte der König seinen Sklaven an, als dieser flüchtig von einem der beiden übrig geblieben Knochengängern am Schwertarm verwundet wurde. “Was tust du denn da?! So wirst du mir keinen großen Nutzen bringen!”, schimpfte Kurgondoru mit dem Verwundeten. Mit nur wenigen Hieben, die Link angestrengt ausführte, erledigte er die beiden übrigen Lakaien des Bösen, die vor seinen Augen zerbröselten. “Das war viel zu einfach. Die hylianischen Fußsoldaten werden sich nicht so schnell geschlagen geben.”, erzählte Kurgondoru Fabus. “Euer Vater weiß das nur zu gut.”, entgegnete Fabus dem Prinzen, der erwartungsvoll zu Ganondorf blickte. Beide wussten, dass das erst der Anfang war. “Hm, mach weiter!”, forderte der Dämonenkönig seinen blutenden Diener auf, der seinen nächsten Gegner erspähte: ein “Stalfos”. Zwar eine schwächere Variante als die Kreatur, die er einst im Master-Tempel bekämpft hatte, doch diese hier war bis an die Zähne bewaffnet. Genauso wie Link besaß das Skelett ein Schwert und einen Schild, der jedoch im Gegensatz zu Link’s Schild das Wappen der Gerudos zeigte. Der Stalfos war ziemlich aggressiv und schlug mehrere Male zu. Diese Hiebe blockte der tapfere, dunkle Krieger gekonnt mit seinem Schild, doch bemerkte er schnell, dass der Stalfos ziemlich stark war. Die Hiebe des Skeletts brachten Link dazu sich zurückzuziehen, bis er die Gelegenheit witterte zurückzuschlagen. Jedoch blockte auch der Stalfos seine Angriffe ab. “Wie es zu erwarten war: ein gleichwertiger und zäher Gegner.”, meinte Fabus zum Prinz, der wiederum nervös an seinem Daumennagel nagte. “Was tut er da? Erledige den Stalfos gefälligst!” Leichter gesagt, als getan. Man erkannte bereits, wie der Dunkle Ritter schwitzte. “So wird er jedenfalls keinen “Paladin” besiegen können.” “Dass er einen Paladin gegenübertreten kann steht außer Frage. Er ist noch nicht bereit dazu.” “Seid Ihr es denn?”, fragte Fabus keck seinen Prinz. “… Vielleicht bin ich das.” Als sie miteinander sprachen, tobte im Vordergrund der Kampf zwischen den beiden Gladiatoren der Schwarzen Arena. Link schwächelte jedoch Stück für Stück. Man merkte bereits zuvor schon, dass sein Schwertarm Probleme machte. “Da passt er ein einziges Mal nicht auf und dann das. Was für eine Tragödie.”, sprach Fabus aus. Schließlich konnte der Recke einen Moment wahrnehmen, in dem der Stalfos seine Deckung vernachlässigte. Geduldig blockte Link die Angriffe des Untoten, bis zu diesem Moment. Einmal haut er mit seiner Klinge auf dessen Brustkorb ein, dann wieder und wieder. Sein Gegner taumelte. Mit knackenden, sowie klappernden Lauten, ging das Skelett zu Boden. Schlussendlich zerfiel es in seine Einzelteile. Für einen Moment starrte der Sieger die Knochen an. Er wusste, seit dem Master-Tempel, dass die Knochen nicht nur von irgendwoher kamen … Selbstsicher drehte sich der Diener des Bösen zu seinem König, der sich gemächlich erhob. Unter seinem erhabenen Platz öffnete sich jedoch ein schwarzes Gitter zu einem Durchgang. Link gefiel nicht gänzlich, was aus dem Gang zu ihm schritt, auch wenn ihm der erste Blick positiv überraschte. Gemächlich, als auch mit schwingenden Hüften, trat ihm eine reizende Gerudo-Kriegerin entgegen. Fabus stockte der Atem, wobei Kurgondoru bekümmert zu ihm sah. “Tajla hier wird jetzt dein Gegner sein.”, kündigte der König der Gerudos den Anwesenden an. Mit erhobenem Haupt zückte die bildhübsche Gerudo mit dem bauchfreien, orientalischem Gewand und der auffällig wirkenden Pluderhose ihre beiden Säbel. Ihr rötliches, hochgestecktes Haar, deren Enden mehrere Dreadlocks zierten, waren an ihr sehr auffällig. Im Gegensatz zu vielen anderen Gerudos, konnte man sie leicht erkennen. Ihre gelblichen Augen, auf denen dunkler Lidschatten aufgetragen war, starrten Link gefährlich an. “Zeig mir was du drauf hast, Kleiner!”

Familie

“Kämpft!”, rief Ganondorf in die Schwarze Arena, die sich vor, als auch unter ihm befand. Tajla fing sofort an um Link herum zu tänzeln, um ihn zu verunsichern. “Was hat sie vor?”, dachte er sich, als er aufmerksam seinen Schild vor sich hob. “Hast du etwa Angst, Kleiner?”, provozierte die Gerudo ihn. Augenblicklich griff der dunkle Recke an, während seine Gegnerin, wenige, selbstsichere Schritte zurückwich. Gerade auf die linke Seite, wo er am verwundbarsten war? Schnell reagierte er, als Tajla einen Schlag ausführte, um diesen abblocken zu können. Kurz darauf nahm er wieder seinen Schild vor sich. Gelassen wirbelte die Klingentänzerin ihren Säbel, mit dem sie soeben angriff, umher. Für sie schien es nur ein Spiel zu sein. “Ha, ist das schon alles?” “Sie macht es mal wieder spannend.”, sprach Fabus zum Prinz. “Bei den schwachen Gegnern, die sie stetig hat, wundert mich das nicht.”, entgegnete Kurgondoru ihm. “Ich würde sicherlich auch mit ihnen spielen wollen.” “Das kann ich mir gut vorstellen.”, meinte sein Diener. Unbegeistert blickte der Prinz ihn an, denn er wusste, wie er das meinte, da er selbst ja noch ein Kind war. Ein Kind, aber ein sehr kluges, gesittetes Kind. Kurgondoru hob sich von all den Kindern ab, die in Hyrule existierten. Man durfte ihm keineswegs mit gewöhnlichen Kindern vergleichen! Fabus scherzte zwar ab und zu, jedoch respektierte er seinen Prinzen sehr. Die ungewöhnlichen Spielchen, die er mit ihm spielte, regten ihm zum Hinterfragen und Schmunzeln an. In der Arena ging es währenddessen heiß her. Die Kämpferin war es leid zu warten und griff den Ritter, der um seine Freiheit kämpfte, unentwegt an. Ein Hieb, noch ein Hieb und noch einer … Es hörte nicht auf, Schläge zu hageln, die Link in die Enge trieben. Verzweifelt hob er seinen Schild mit all seiner Kraft, um keinen einzigen durchkommen zu lassen. Es war kaum zu übersehen, dass dieses kämpferische Biest all die präzisen Hiebe, auf seinen Schild, mit Absicht ausführte. “Worauf wartet du noch?! Greif endlich an!”, rief der dunkle Prinz seinem Haustier zu. Verärgert sah er daraufhin zu seinem Vater. “… Dieser …” Fürsorglich legte Fabus seine linke Hand auf die rechte Schulter des Prinzen und schüttelte den Kopf, als Kurgondoru ihn verwundert ansah. “Ich bin ebenfalls verärgert, doch wir müssen es dem König gegenüber ertragen.”, sprach er ihm aufbauend zu. Nach diesem Moment blickten beide wieder runter, in die Arena. Link schwächelte und kniete sich allmählich zu Boden. Mit beiden Säbeln schlug die Gerudo schlussendlich auf seinen Schild ein. Und das mit all ihrer vorhanden Kraft. Als sie merkte, dass Link sich gegenüber diesem Angriff wehrte, lockerte sie den Druck auf seinen Schild, den er sofort auf die rechte Seite ausschlug, da er diese Reaktion von ihr nicht kommen sah. Offen kniete Ganondorf’s Sklave vor der gefährlichen Wüstenkriegerin, während sein Schwert den steinernen Boden berührte. Gleichzeitig spürte er den kalten Stahl an seiner Kehle. Die Gerudo hatte ihn da, wo sie ihn haben wollte. “Du bist ganz schön schwach, Kleiner.”, sprach sie ihm zu. Aufgebend schloss Link seine Augen. Alle warteten auf ein Urteil vom Dämonenkönig, der sich majestätisch von seinem Platz erhob. Tajla drehte ihren Kopf in dessen Richtung. Kurgondoru, als auch Fabus, starrten Ganondorf erwartend an. Noch zögerte er. Alles war still. Plötzlich … öffnete Link seine glühend, roten Augen und schlug den Säbel der Kriegerin aus ihrer Hand. “Ah, was?!”, schrie sie überrascht auf. Als sie mit ihrem verbliebenem Säbel zuschlagen wollte, blockte der erwachte Dunkle Ritter den Angriff und stach zu. Tajla war ihm ausgeliefert, ohne Deckung. Das Überraschungsmoment war auf seiner Seite. Als Link jedoch zustach, verschwand die Gerudo urplötzlich vor seinen Augen, im schwarzen Rauch. Aufmerksam blickte er sich um. Nirgendwo war sie zu sehen. Die Dunkelheit, die die Arena umgab, schwand allmählich und es zeigten sich all jene, die am Zuschauerring von Anfang an mit dabei waren. Auch Tajla befand sich dort, in dichter Nähe zu Fabus, der mit seinem rechten Arm ihre Hüfte umfasste. Verlegen starrte die Gerudo ihren Retter an, der zuerst Link ansah und kurz darauf zu ihr blickte. “Ist alles in Ordnung, Liebste?” Ganondorf sah zu seinem Diener. Nach einem gewissen, lang anhaltenden, stillen Moment, verschwand der König im schwarz-violettem Nebel. “… Und das Urteil?”, fragte die Gladiatorin den Diener verunsichert, der sich als ihr Geliebter herausstellte. “… Das war sein Urteil.”, antwortete er ihr zögernd, als er sie anlächelte. Argwöhnisch sah Kurgondoru zu den beiden und dann zu seinem Dunklen Ritter, der in der Arena zusammenbrach.
 

“Hey, du?! Bist du wach?”, fragte eine junge Mädchenstimme den geschwächten Arenakämpfer. Mehrmals blinzelte dieser, bevor er seinen Kopf zu der einen Person drehte, die ihn mit großen Augen anstarrte. “Mama, Mama, er ist wach!”, rief sie aus, wobei Link mit schmerzverzogenem Gesicht kurz die Augen schloss. “Tatsächlich: Der Schwächling ist zu sich gekommen.”, stellte die anwesende Gladiatorin fest. “Sein Name ist Link und er ist das Haustier, als auch der “Dunkle Ritter” des Prinzen.”, erwähnte die bekannte Stimme im Hintergrund, die eindeutig die von Fabus war. “Aber er hat die Prüfung doch gar nicht bestanden?!”, meinte Tajla zu ihm. “Du aber auch nicht.”, schmunzelte Fabus. “Findest du das etwa lustig?!” Beleidigt erhob sie ihren einen Säbel, den sie mit sich trug. “N-Nein, natürlich nicht!” “Als Ganondorf’s Schüler und Berater, solltest du etwas mehr Respekt gegenüber unserem König zeigen!”, belehrte sie ihn bockig, als sie ihren Säbel wegsteckte. Ausdruckslos sah Fabus sie an. “… Du wärst von ihm getötet wurden, wenn ich nicht eingegriffen hätte.” “Du hast mich vor unserem König blamiert!” “Das ist mir egal!” “Du hast ebenfalls riskiert, zu sterben!” “Das Risiko war es mir wert.” “Denk doch an unsere, kleine Nabooru! Wo wäre sie, ohne uns?!”, warf Tajla ihrem Geliebten sorgend vor. “Mama? Papa? Bitte, streitet euch nicht!”, bat das Mädchen ihre Eltern darum, als sie diese mit ihren fast schon leuchtend gelben Augen ansah. Nun konnte Link sich etwas Zeit nehmen, sich das rätselhafte Mädchen näher anzusehen. Nabooru war ein Gerudo-Mädchen im Alter von ungefähr acht Jahren. Sie sah keineswegs so aus, wie die anderen Gerudos. Zwar mochte sie ähnliche Kleidung tragen, allerdings war diese vorwiegend schwarz und mit silbernen Symbolen verziert. Ihre Haare waren schneeweiß, die als zwei lange Zöpfe - an ihrem Hinterkopf - leicht angewinkelt nach oben verliefen, wobei die flauschigen Enden herunter hingen. Ihre Haut erschien äußerst gräulich, fast schon genauso, wie die von Link. Beide sahen äußerst überraschend ähnlich aus. Der düstere Held traute seinen Augen kaum, als er sie sich genauer ansah. “Wir sollten zum Prinzen zurückkehren.”, schlug Fabus vor. “Oh, wollt ihr wirklich schon gehen?”, fragte Nabooru traurig. Fabus hockte sich vor sie, als er mit ihr sprach. “Wir werden wiederkommen.”, meinte er ermutigend zu ihr, als er ihren Kopf tätschelte. Bezweifelnd blickte Tajla, im Hintergrund, ihren Geliebten an. Als alle vor die Tür des steinernen Häuschens traten, was sich in der Nähe der großen, dunklen Gerudo-Festung befand, wartete jemand bereits auf sie. “KURGON?!”, rief das Mädchen überrascht aus, als sie erfreut zum Prinz rannte und ihn umarmte. “Es heißt, Kurgondoru, wenn ich bitten darf! Prinz Kurgondoru! Ah?! Wa-Was machst du da, Nabu?!” Nabooru drückte ihr Gesicht gegen seine hoheitliche Gerudo-Gewandung, woraufhin sie dieses aufgeplustert in seine Richtung bewegte, als sie ihren Spitznamen wahrnahm. “Hmpf! Ich heiße Nabooru! Nabooru, kapiert?!” “HÄ?!” Überrascht starrte er sie an. “Lass uns spielen!”, forderte sie ihn auf, als sie an seinem Arm zog. “Kommt nicht in Frage!” “Warum nicht? Wir haben uns lange nicht mehr gesehen?!” Kurgondoru blickte betrübt zur Seite. Kurz darauf ließ Nabooru seinen Arm enttäuscht los, wobei dem kleinen, eher unheimlich wirkenden Mädchen, die Tränen kamen. “I-Ich … kann nicht.” “DU BIST BLÖD!”, schrie sie ihn an. “Ich bin WAS?!” Seufzend trat die Mutter an die Seite ihres Kindes. “Nimm es unseren Prinzen bitte nicht übel. Er ist eine sehr beschäftigte Persönlichkeit, jetzt wo unser König zurückgekehrt ist.”, sprach Tajla ihr gegenüber aus. Von einem Moment zum anderen, verwandelte Tajla sich von einer stolzen, gnadenlosen Kriegerin, zu einer fürsorglichen Mutter. Deprimiert sah Kurgondoru zu seiner Freundin. “Tut mir wirklich leid, Nabu. Ich würde gerne mit dir spielen, aber … mein Vater und die königliche Etikette verlangen es. Sie verlangen … viel von mir.”, versuchte er ihr zu erklären. “Wirklich? Tut … Tut es dir wirklich leid?” ”Ja, so glaub mir doch! Ich finde das doch auch alles blöd.”, meckerte er, als er seine Arme flüchtig verschränkte. Fabus musste leicht aufschmunzeln, als er das von seinem Prinzen vernahm. Aufmerksam umfasste der Diener des Prinzen die Hand seiner Geliebten, die ihn daraufhin anlächelte. “Es ist schade, dass wir kaum noch Zeit füreinander haben … ” Betroffen fing Nabooru an zu weinen. Entgeistert blickte Fabus zu Kurgondoru, der sich nach seinen Worten schneller schuldig fühlte, als es ihm lieb war. “Wa-Warte, Nabu! Ich werde versuchen, Zeit für dich zu finden.” “W-Wirklich?” “Ja, Ehrenwort!” “O-Okay …” Beide Kinder zögerten. “Na, los! Umarmt euch schon!”, lachte Tajla ihnen zu. Der Dämonenprinz guckte die Gerudo nur verdutzt an, woraufhin Nabooru nicht mehr zögerte und ihren besten Freund, als auch Spielkameraden, herzlichst umarmte. “… Hab dich lieb!” Überrascht legte der Prinz allmählich seine Arme um sie. “Ich, äh … hab dich auch lieb.”, sprach er verlegen aus.

Abschied

“Durch mei- … Fabus’ Familie, konntest du dich wieder erholen und bist jetzt bereit, mit meinem Vater zu sprechen. Wir sollten ihn nicht mehr warten lassen.”, erklärte Kurgondoru seinem Dunklen Ritter. “Du solltest dankbar sein, nicht wieder in eine Zelle geschmissen zu werden! Vergiss nicht: nur dank mir bist du auf freiem Fuß!” “Ich bin mir sicher, dass es ihm sehr wohl bewusst ist, mein Prinz.”, bestätigte ihm Fabus. “Dass du weißt, dass es ihm bewusst ist, steht außer Frage, Fabus.”, entgegnete der Prinz seinem Aufpasser leicht genervt. Die drei düsteren Gestalten, die dennoch etwas Farbe in die monotone, Sandstein farbene Gerudo-Festung brachten, begaben sich in den Thronsaal des Königs der Gerudos, der sie bereits erwartete. “Wurde auch Zeit! Was dauerte das so lange? … Pah, wie dem auch sei. Sklave: Als Tajla dir gegenüberstand, hattest du gezögert sie zu verwunden. “Warum?”, fragte ich mich. Dabei ist die Antwort recht einfach: Du siehst sie immer noch als etwas an … Etwas, was sie nicht mehr für dich sein sollte.” Langsam richtete Ganondorf sich auf, woraufhin er seinen rechten Zeigefinger allmählich auf Link richtete. “Du hast versagt!” Mit knirschenden Zähnen richtete Kurgondoru seinen Blick zu seinem Vater. Langsam senkte Ganondorf seine rechte Hand wieder. “Doch dein in dir schlummerndes Potenzial ist unverkennbar, wie ich zugeben muss.” “Wenn ich vorschlagen darf, mein König, so sollten wir ihm die Chance geben, sich erneut beweisen zu dürfen. Ein voreiliges Urteil, wäre unangebracht gegenüber…” Flüchtig schwang der König der Gerudos seinen kraftvollen, rechten Arm. “SCHWEIG! Wage es dir weiter zu sprechen und ich werde dir deine Macht nehmen, die ich dir einst gab!” Verunsichert nickte Fabus seinem König zu. Ihm war bewusst, dass sein König gegenüber seines unangebrachten Verhaltens, was er ihm in der Schwarzen Arena entgegenbrachte, verärgert war. Nach einer kurzen Verzögerung drehte Ganondorf seinen Kopf wieder zu Link. “Darum erwartet dich … eine weitere Prüfung. Am Fuße des “Todesbergs” liegt das friedliche Dorf “Kakariko”.” Kakariko? Dieser Name kam Link überaus bekannt vor. Nur bruchstückhaft kam es ihm in den Sinn, während er seine Hand in die Richtung seiner Stirn bewegte. Besorgt sah Fabus zu ihm. “Ha, du ahnst scheinbar, was es für dich bedeutet hat … Du wirst dich auf dem Weg machen und die Bewohner, die sich dort befinden … allesamt abschlachten!” Als der König seine Aufgabe den Anwesenden gegenüber aussprach, blieb ihnen etwas augenblicklich im Halse stecken. “A-Aber, mein König?! Es wären treue Gefolgsleute?!” “Ein fähiger, treuer Gefolgsmann, der mir Ergebnisse liefert, ist mir mehr wert, als ein paar, wertlose Dorfbewohner. Ihre Leichen können mir ebenso von Wert sein.” “… Ich verstehe …” Demütig verbeugte sich Fabus vor dem Dämonenkönig. “Kurgondoru?” “Ja?” “Du wirst dein Haustier an der kurzen Leine halten und mir Resultate liefern!” Zögernd nickte der Prinz seinem Vater bestätigend zu. Kurz darauf erhob sich der Herrscher, dessen gemächliche, sichere Schritte zur großen Thronsaal-Tür führten. “Seinen Weg wird er durch die “Gerudo-Wüste” bestreiten.” Sprachlos starrte Fabus seinen König an, der daraufhin seinen Blick dem Boden fixierte, als Ganondorf den Saal verließ. Grübelnd blickte der Prinz zu ihm. “Auch das noch.” Ohne zu zögern lief der Prinz zum pompösen Gerudo-Thron, der ebenfalls aus dem Sandstein bestand, wie die Festung selbst, was man am hellichten Tag viel besser erkennen konnte. Zwar wollte Fabus ein Wort herausbringen, doch blieb er für einen Moment lang weiterhin sprachlos. “… Aber, mein Prinz?! Das ist der Thron Eures Vaters?!” “Ich weiß. Er wird nicht so schnell wiederkommen.”, antwortete er seinem Kindermädchen, sowie Berater gelassen. “Also, mein Haustier: komm zu mir!” Mit langsamen Schritten trat Link vor. “Mein Vater verlangt viel von uns. Vor allem von dir, denn die Gerudo-Wüste ist ein gefährlicher Ort. Fabus weiß das nur zu gut. Das Letzte was wir gebrauchen können, ist ein Dunkler Ritter, der sich im Sandsturm verirrt, deswegen erhältst du von mir das “Auge der Wahrheit”. Es wird dir den richtigen Weg zeigen … Fabus?” “Sehr wohl.” So verschwand der Diener des Prinzen auf der Stelle, während er eine schwarze Wolke aus dunkler Magie hinterließ, so wie es auch zuvor der Fall war, als er sich um das Gewand für Link kümmerte. “Das verschafft uns etwas Zeit.” Wie aus dem Nichts beschwor der Prinz einen goldenen Spiegel, der reich verziert war. Der Rand des merkwürdigen Spiegels, zierte dämonische, fledermausartige Wesen. “Versuch nicht zu schreien!” So streckte der Junge seinen rechten Arm machtvoll aus, um etwas bei Link auszulösen. Seine Augen leuchteten rot auf, so wie es in der Schwarzen Arena passierte. Angestrengt hielt Link sich seinen Kopf fest, als er seinen Mund wortlos öffnete. Während der Prozedur gab er kaum einen Laut von sich, was ihm, durch die Schmerzen, äußerst schwer fiel. Nach nur wenigen Augenblicken war der Schmerz, der sich durch seinen Kopf zog, zum Glück wieder vorbei. Als der Prinz in den Spiegel blickte, sah er das Bild seiner Selbst. “… Sehr gut, es hat funktioniert.”, sprach er zufrieden aus, als er in den Spiegel blickte, woraufhin er wieder seinen Kopf zu seinem Haustier drehte und der Spiegel so schnell verschwand, wie er erschienen war. “Somit werde ich dich im Auge behalten. Außerdem kannst du ab jetzt meine Stimme vernehmen, um Befehle entgegennehmen zu können. Es dient alles zu deiner Überwachung, als auch Kontrolle. Wir dürfen uns keine Fehler erlauben! Mein Vater muss vollends zufrieden mit uns sein. Vor allem mit dir, falls du überleben willst.”, erklärte Kurgondoru ihm. So kehrte Fabus wieder zurück. “Was für eine Suche. Da lag das Auge der Wahrheit doch tatsächlich gut gesichert in einem Tresor.”, lachte er verwegen auf. “Sagt bloß, Ihr habt davon gewusst, Prinz? … Wie auch immer.” Zuversichtlich übergab Fabus den veränderten Link einen Gegenstand, der wie eine violette Lupe mit roter Linse aussah. “Es war einst ein wertvolles Relikt der “Shiekah”, bis wir es ihnen aus den Händen rissen.”, erklärte Fabus ihm. Fragend sah Link zu Ganondorf’s fähigen, gut aussehenden Gefolgsmann. “Oh, du fragst dich sicherlich, was mit ihnen passiert sei? Nun, ich wage zu behaupten, dass sie nicht mehr existieren.”, bestätigte Fabus, als er leicht seinen Kopf hob und flüchtig auflachte, während seine Brille das Licht, was auf diese schien, unheilvoll reflektierte. “Das ist das Letzte, was von ihnen übrig geblieben ist.” Für eine lange Zeit sah sich Link den rätselhaften Gegenstand genauer an.
 

Wenige Zeit später standen Kurgondoru, Fabus und Link an einem Tor der hohen Mauern, die die Festung, sowie die Gerudo-Häuser, umgaben. Das Gitter fuhr zum ersten Mal hoch, seitdem Link die Gerudo-Festung betrat. Nicht für den König, den Prinzen, die Gerudo-Kundschafter oder die dämonischen Soldaten, nein. Dieses Mal öffnete sich das Tor nur für Link selbst, der endlich gehen durfte … wenn auch nicht gerade als freier Hylianer, ganz im Gegenteil. “Du wirst in diese Richtung hinausgehen und den Weg mit der Hilfe vom “Auge der Wahrheit” finden!”, wies ihn der Prinz an. “Sei vorsichtig damit, denn es wird bei Benutzung an deiner Energie zerren! … Es ist lange her, dass jemand es schaffte, den König zufrieden zu stimmen. So viele haben es bisher nicht geschafft.”, sprach Fabus aus. “Du bist nach langer Zeit der Erste. Wir müssen mit seinem Leben achtsam umgehen, mein Prinz.” Zustimmend nickte der Prinz, als er seinen Dunklen Ritter erwartungsvoll ansah. “Geh jetzt!” “Einen Augenblick noch, mein Prinz! Link: Nutze dein Schwert und deinen Schild, wenn es darauf ankommt. Die Gerudo-Wüste ist nicht ungefährlich. So wie ich ihn kenne, so wird der König dich weiterhin testen wollen, bis du die Wüste verlässt.” Bedächtig blickte der Prinz zu seinem Berater. Er war nicht überrascht, das Fabus seinen Vater besser kannte, als er selbst. “Muss er schon gehen?”, fragte die junge, weibliche Stimme im Hintergrund. “Nabooru? Tajla? Was macht ihr denn hier?”, befragte Fabus die Beiden verwundert. “Wir waren neugierig. Wieso? Ist es jetzt auch etwa verboten unser Zuhause zu verlassen, um frische Luft schnappen zu können?” Resigniert sah ihr Geliebter sie an. “Hey, Kleiner! Pass da draußen auf dich auf, ja? Ich will nämlich noch einmal gegen dich kämpfen.”, erwähnte Tajla selbstsicher zum korrumpierten Jüngling. “Lasst uns alle zusammen spielen, wenn er wieder zurückkommt, ja?!”, schlug Nabooru erwartungsvoll vor, woraufhin sie von ihren Eltern angelächelt wurde. Auch Kurgondoru konnte es sich kaum verkneifen, seiner guten Freundin ein Lächeln zu schenken, als er in sich kehrend die Augen schloss. Diese vier Personen, mit denen Link in der Gerudo-Festung zu tun hatte, gaben ihm Kraft. Trotz dass Kurgondoru Schuld an Link’s Misere hatte, half er ihm Ganondorf’s Gefangenschaft zu entkommen. Fabus, Tajla und Nabooru gaben ihm ein familiäres Gefühl, was er so schon lange nicht mehr besaß. Doch … wusste er nicht mehr, wer ihm dieses Gefühl einst vermitteln konnte. Seine Erinnerungen daran, wurden ihm genommen … Allerdings wusste er, zu diesem Zeitpunkt, dass er bei diesen Personen trotz allem willkommen war.

Die Gerudo-Wüste

Zum ersten Mal, nach langer Zeit, durfte Link die Gerudo-Festung verlassen, in der er gefangen gehalten wurde. Es kam ihn vor, wie eine Ewigkeit, in der er in der Dunkelheit seiner Zelle verbrachte. Ab und zu holte ihn der König der Gerudos heraus, um ihn zu foltern und seinen ritterlichen Willen zu brechen, der dem hylianischem Königreich zugetan war. Widerwillig dachte Link an die schrecklichen Zeiten als Gefangener, die seinen Geist heimsuchten. “Du heißt also Link? … Pah, dass ich nicht lache! Jeder dahergelaufene Hylianer-Bursche trägt diesen Namen. Denkst du etwa, nur weil du diesen Namen besitzt, dass du etwas Besonderes wärst?!” Mit lauten Knacken vernahm Link das Brechen seiner Knochen. Er fühlte immer noch die Schmerzen, als er sich gegenwärtig auf dem Weg in die Gerudo-Wüste machte und gedankenversunken sein eigenes Handgelenk umfasste. “Du wirst erkennen, wo dein Platz ist!” Mit schwarzer Magie wühlte der bösartige Herrscher in seinem Kopf herum, ohne dass Link erahnen konnte, was er ihm damit antun würde. Die Schreie des Gefangenen, hallten immer noch in dessen eigenem Kopf. Reflexartig berührte er seine Stirn, als der gebrochene Recke den Gedanke daran aufgriff. Aber auch die Schwarze Arena forderte ihn stetig heraus. Je mehr er voran schritt, desto mehr erkannte er, dass nicht nur die Wüste ein Problem darstellen würde, sondern auch das, was ihm angetan wurde. “Was ist los? Warum zögerst du? Du hast noch einen weiten Weg vor dir.”, sprach aus dem Nichts eine Stimme zu ihm. Link zögerte, bis er schließlich wieder klarer denken konnte und einen Schritt nach dem anderen setzte. Ihm fiel wieder ein, dass Kurgondoru mit ihm in Kontakt stand und dass der Prinz wusste, was sein Dunkler Ritter tat. “Gut so. Lass dich nicht von der Wüste in die Knie zwingen! Ich brauche dich noch, mein Haustier.” Nicht gerade die Worte, die Link unbedingt hören wollte, doch trieben sie ihm weiter voran. Er hatte eine Aufgabe, die er bewältigen musste. Er wurde aus der Folter und seiner Zelle entlassen. Nun musste er sich dafür revanchieren. Es war jedenfalls hellichter Tag und ein Sandsturm kam auf. Noch hatte der ehemalige, hylianische Ritter nicht gerade viel Weg hinter sich gelassen, da erschienen vor ihm bereits die ersten Feinde aus dem Sand. Die harmlosen Knochengänger stellten sich im Weg, die der Recke erleichtert belächelte. Dabei hatte er etwas Gefährlicheres erwartet. Er nahm unbeeindruckt sein Schwert zur Hand und erledigte die um sich schlagenden Skelette. “Sei nicht zu selbstsicher!” Als Kurgondoru seinen Satz ausrief, schnappte ein knochiger Arm das rechte Bein des Wüstenläufers. Damit nicht genug, denn viele weitere Knochengänger erhoben sich urplötzlich aus dem Sand. “Lauf! Nutze das Auge der Wahrheit!” Schnell nahm Link die Lupe zur Hand, die er auf der linken Seite seines Gürtels befestigt hatte. Während er durch die Linse schaute, musste sich Link zur Wehr setzen. Solange er die Lupe benutzte, konnte er seinen Schild jedoch nicht einsetzen. Einem der Knochengänger schlug er auf Anhieb den Kopf weg. Einem weiteren, der sich aus dem Sand erhob, trat er ins Gesicht, wodurch er ihn wieder in den Sand drückte. Diese Untoten kamen aus allen Richtungen?! Sie erhoben sich und liefen dem Anti-Helden hinterher. Endlich wusste Link, in welche Richtung er laufen musste. Die merkwürdigen Geister zeigten ihm den Weg … Moment mal: Geister?! “Das sind “Irrlichter”. Sie werden dir den Weg durch die Wüste weisen. Ich habe ihnen befohlen, dir zu helfen. Das Problem ist nur, dass sie das Auge der Wahrheit verabscheuen und daher alles versuchen werden, sich dessen Blick zu entziehen. Verfolge sie daher schnell!” Das ließ sich Link nicht zweimal sagen. Der aus Stofffetzen beschaffene Geist setzte sich augenblicklich in Bewegung, als er sich durch den Benutzer des Auges ertappt fühlte. Mit einer Horde Knochengänger im Rücken, verfolgte Link den ängstlichen Geist, der schleunigst versuchte zu entkommen. Fokussiert fixierte er diesen, bis er nach einigen, weiteren Schritten hinfiel. “Was machst du denn?!”, fragte ihn der Prinz unruhig. Dabei erkannte sein Ritter, dass er mit seinem rechten Fuß zwischen den Knochen eines dämonischen Schergen stecken blieb, der sich geringfügig aus dem Sand erhob. Mit einem Stich rammte Link sein Schwert in dessen Kopf, während er seinen Fuß hastig wieder herauszog. Dabei kam ihm der Haufen an laufenden Knochen gefährlich nahe. Mit mehreren Hieben reduzierte er diesen, doch wusste er, dass sich noch mehr Knochengänger erheben würden. Hektisch drehte Link sich wieder um, um die Spur des Geistes nochmals aufnehmen zu können. Mit einem flüchtigen Blick sah er hinter sich. “Pass auf!” Genau dann, als der Prinz ihn warnen wollte, passierte es: Link fiel in ein Loch.
 

Für eine Weile lag der Dunkle Ritter auf dem unerkennbaren Boden. Fast schien es so, dass kein Boden existierte, doch konnte man das helle Loch erkennen, was über sein Antlitz schien. Man konnte sagen, dass es so ziemlich das Einzige war, was die Umgebung erhellte. Als Link die Augen öffnete, schaute er sich verwundert um. Auf einmal entflammten Fackeln aus dem Nichts. Der gestürzte Ritter folgte den ersten beiden, zwischen denen er durchlief. Kurz darauf entflammten die nächsten. Sie erhellten das pechschwarze Gebiet jedoch kaum. Vielleicht kann ja das Auge der Wahrheit helfen? Aber nein, es brachte ihm nichts. Dennoch schritt er verunsichert voran. Als er hinter sich blickte erkannte er, dass das helle Loch immer kleiner wurde. Würde er überhaupt wieder hinaus gelangen? Bisher schien es nicht so, als würde es ein Zurück geben. Und dann, als er die letzten, beiden Fackeln erreichte, die er hinter sich ließ, verschwanden alle Lichter … Es dauerte einen Moment, bis ein Kreis aus Fackeln seine Gestalt umgab. Direkt vor ihm stand jemand. Eine Gestalt, die ihm durchaus bekannt vorkam: seine eigene. Diese hob langsam ihr Schwert an. Es war das Gleiche, wie Link auch besaß. Dieser zweite Link wartete auf etwas, wie eine Statue. Flüchtig blickte sich der Recke um und erkannte dabei, dass er in der Schwarzen Arena stand. Es ist genau die Gleiche, wie in der Gerudo-Festung, doch fehlte das Blut, die Knochen und alles, was damit zusammen hing. Nur der Boden aus dem schwarzen Gestein, sowie die Fackeln, die allerdings nicht die bläuliche, kalte Farbe aufwiesen, erinnerten ihn an den brutalen Kampfplatz des Dämonenkönigs. Vorsichtig näherte er sich dem starren Klon, hob sein Schwert an und berührte dessen mit seinem eigenen. Schnell holte der Klon seine Klinge aus. Was sollte das bedeuten? “Ist es ein Kampf?” Link machte sich bereit. Und dann kamen sie: die Schatten, die sich auf den Klon stürzten. Sie sahen aus wie Silhouetten von Personen, doch keine, die man zuordnen konnte. Es waren irgendwelche Menschen, die auf das Abbild zuliefen, bis es schließlich einen Angriff ausführte, um diese abzuwehren. Link wusste nicht genau, was sich vor ihm abspielte. Was sollte er über all das denken? Erst das Loch, dann die Fackeln, die Arena, der Klon und schließlich das? Nur wenige Augenblicke brauchte es, bis der Klon seinen Gegenüber anstarrte. Auf irgendetwas schien dieser zu warten. Schlussendlich hörte Link die Schritte, die Laute der Schattenmenschen, die sich auf ihm zubewegten. Was sollte er tun? Wie angewurzelt stand er da. Letztendlich näherten sie sich ihm in Windeseile und sprangen ihn an … Alles um ihn herum wurde schwarz. War das sein Ende? Nein, das sollte es noch nicht gewesen sein. Wieder stand der Klon vor ihm, als Link wie aus einem Schlaf erwachte. Er öffnete seine Augen und sah die gleichgültige Visage, die ihn mit offenen, leuchtend roten Augen ansah. Noch einmal hörte er die Schritte. “Horch! … Horch!” Link holte aus, wartete kurz und dann drehte er sich wie ein Wirbelwind durch die Massen der rätselhaften Kreaturen. Verschwiegen sah ihn immer noch der Doppelgänger an, als der Ritter seinen Kopf zu ihm drehte. Deutlich nickte der Klon daraufhin seinem anderen Ich zu, bis dieser spontan umfiel. Sein ganzer Körper zerfiel im Nachhinein zu Asche. Alles was übrig blieb, war die Kleidung der rätselhaften Gestalt. Bedächtig näherte sich Link dem Aschehaufen und kniete sich zu diesem. Behutsam nahm er das schwarze Heldenhemd auf, wobei er es hochhob und die Asche aus diesem herausrieselte. Nach seiner Tat verschwand alles in tiefe Dunkelheit. “… Link? Du hast anscheinend einen Vorläufer von dir getroffen.” Sprach eine vertraute Stimme zu ihm. Allmählich erkannte er eine weitere Person in der Finsternis. Erleichtert atmete Link auf. Es war Fabus. “Du bist nicht der Erste, weißt du? … Vor dir kamen und fielen viele deiner Art. Du trittst in ihre Fußstapfen und sie alle wollen nicht, dass du die gleichen Fehler begehst, wie sie.” Die gleichen Fehler? Was meinte er bloß damit? Und vor allem: wie kam er hierher? “Der Prinz ist klug. Vielleicht gar klüger als sein Vater.”, lachte Fabus leicht Link entgegen. “Ich weiß, was er getan hat: Er sieht nun durch deine Augen. Hier kann er jedoch nichts erkennen. Dieser Ort ist einer von wenigen, die Kurgondoru nicht erreichen kann.”, erklärte der Berater des Dämonenkönigs dem schweigsamen Diener des Bösen. “Link, ich will dir helfen! Mein König und der Prinz werden nicht immer das Richtige entscheiden. Noch hast du deinen eigenen Willen, noch kannst du dich ihnen widersetzen. Doch du musst es hinter ihren Rücken tun! Sie dürfen nichts davon mitbekommen!” Überrascht blickte Link zu Fabus. Nie hätte Link erwartet, dass sich der Berater des Königs sich dermaßen für ihn einsetzen würde. “Jede Entscheidung, die du in Zukunft fällst, wird sich auf deinen Zustand auswirken. Du hast noch die Chance, einen Teil deiner Menschlichkeit zu wahren, ehe du der dunklen Magie erliegst, die dich einnimmt. Ich werde dir helfen, sofern ich es kann. Wenn es darauf ankommt, musst du deine Augen schließen! Das wird den Prinz die Sicht nehmen und ich kann das tun, was du für richtig hältst. Doch sei gewarnt: wir beide gehen dadurch ein Risiko ein … Ich will meinen Meister und den Prinz nicht verraten. Doch ich will auch nicht, dass die Bewohner von Hyrule Schreckliches erfahren müssen, nur weil Meister Ganondorf nach Macht strebt. Aber auch der Prinz tut es ihm gleich. Er ähnelt ihm leider sehr, auch wenn er es nicht wahr haben will … Nun geh und setze deinen Weg fort! Wie reden wieder miteinander, wenn es soweit ist.” Nachdem Fabus mit ihm fertig war, umgab Link ein grelles, weißes Licht, was ihn wieder nach draußen katapultierte. Für eine gewisse Zeit kam es Link so vor, als hätte er geschlafen. Sein Körper war Hals über Kopf bedeckt mit Sand. Schwerfällig erhob er sich, indem er sich vom sandigen Wüstenboden wegdrückte. Während er sich erhob, stellte er verwundert fest, dass all die Knochengänger, die ihn einkesseln wollten, vernichtet wurden. All die Knochen lagen verteilt um seinen Aufenthaltsort. Hatte er etwa gekämpft, als er diesen Traum hatte? War das überhaupt ein Traum? “Was für ein verrücktes Ereignis!”, wie sich Link dachte. Somit wusste Link, ab diesem Zeitpunkt, dass er einen großen Bogen um irgendwelche, komischen Löcher im Boden machen wollte.

Sand soweit das Auge reicht

Noch musste Link die Wüste durchqueren. Das Ziel hatte er noch lange nicht erreicht. Ein weiteres Mal benutzte er das Auge der Wahrheit, um das nächste Irrlicht zu suchen, was er unbedingt finden wollte. Nur mit dessen Hilfe könnte er aus der verwirrenden Wüste des Dämonenkönigs entkommen. Er blickte eine Weile um sich, bis er das nächste Irrlicht erspähen konnte. Dabei schwebte dieses direkt neben ihn. Doch erst, als der Dunkle Ritter es mit dem Auge erfasste, setzte es sich in Bewegung, nachdem es sich erschrak. Wer hätte gedacht, dass Geister ebenfalls schreckhaft sein konnten? Es war sicherlich das Auge der Wahrheit, womit das Irrlicht nicht rechnete, obwohl Kurgondoru seine Diener darauf vorbereitet hatte. In den meisten Fällen waren Irrlichter erschreckend ängstliche Geister. In ihrer Gestik schien es immer wieder vorzukommen, dass sie sich nervös umsahen und sofort mit den Armen fuchtelten, sofern man sie ertappte. Als Link dem Irrlicht folgte, schwebte es über mehrere Überbleibsel alter Gerudo-Häuser hinweg, um die sich stellenweise sichtlich Treibsand bildete. “Das ist doch hoffentlich nur ein schlechter Scherz?!”, stand Link im Gesicht geschrieben, als er die lebensgefährliche Sprungpassage vor sich sah. Doch sah es nicht so aus, als gäbe es einen Weg daran vorbei … Vorsichtig balancierte er auf der ersten, steinernen Säule, die sich im Sand befand, um daraufhin auf einem dickeren Brocken hinüberspringen zu können. “Das war ja noch ein leichter Sprung.”, wie Link sich dachte. “Aber …” Als er vor sich blickte, musste er schlucken. Die Abstände gingen immer weiter auseinander. “Was zögerst du?”, fragte ihn die Stimme des Dämonenprinzen Kurgondoru. “Nimm Anlauf und spring endlich!” Manchmal wünschte sich Link, dass der Prinz und er die Plätze tauschen würden. Konzentriert fixierte Link die nächste Fläche, zu der er rübersprang. Ha, geschafft! Doch zu früh gefreut. Die Fläche versank allmählich im Treibsand. “Beweg dich!”, rief Kurgondoru seinem Haustier geistig zu. “Oder willst du lieber im Treibsand stecken bleiben? Das wäre ein ziemlich kurzes Abenteuer, findest du nicht?” Das ließ der gefallene Ritter sich nicht zweimal sagen. Sofort sprang er von Trümmer zu Trümmer, immer weiter dem feigen Irrlicht hinterher, was immerhin auf den Springer wartete. Wahrscheinlich in der Hoffnung darauf, dass dieser im Treibsand versinken würde, um ihn auslachen zu können. Immerhin unternahm der Geist nichts gegen ihn. Das wäre aber auch das Beste für diesen, denn immerhin setzte Kurgondoru einiges auf seinen persönlichen Ritter, den er zu unterstützen versuchte. Dennoch kam es dazu, dass Link, kurz bevor er sein Ziel erreichen konnte, fast den Halt verloren hätte. Für eine Sekunde musste der Prinz um dessen Erfolg bangen. “Gut, du hast es gerade noch so geschafft. Dennoch solltest du dich unterstehen, mir so einen Schrecken einzujagen! Tse, wie auch immer. Du solltest die “Hylianische Ebene” bald erreichen.”, sprach der dunkle Prinz zu seinem Diener. Das Irrlicht verschwand und Link staunte, als wie aus dem Nichts zwei neue Irrlichter erschienen. Was hatte das nur zu bedeuten? Immerhin musste er das Auge der Wahrheit nicht mehr verwenden, da sich die beiden Geister freiwillig zeigten. Doch wäre es ihm auch nicht mehr möglich gewesen, denn: ihm fehlte die Energie dafür. “Das hatte ich bereits befürchtet.”, sprach Kurgondoru aus. “Außerdem: diese Beiden da, das sind keine Irrlichter, sondern “Nachtschwärmer”. Und außerdem … gehören sie mir nicht.” Während Link das vernahm, lachten die beiden Geister und wirbelten umher, woraufhin sie einen kleinen Sturm erzeugten. “Sieht so aus, als wollen sie dich aufhalten.” Immer mehr Sand wirbelte auf. Der Sturm hob mehrere Trümmer aus dem Sand, selbst größere. “Das gefällt mir nicht … “, sprach der Prinz sorgend zu seinem Ritter, der seinen Arm schützend vor das Gesicht nahm, bis der rätselhafte Sturm sich legte und all das Chaos Gestalt annahm. Vor Link befand sich plötzlich ein gigantisches, wandelndes “Sandungetüm”, was durch die Nachtschwärmer entstand. Das konnte doch alles nicht wahr sein?! Würde das Abenteuer des dunklen Recken schon bald ein Ende nehmen? Er wusste jedenfalls nicht, was zu tun war. “Das ist garantiert das Werk meines Vaters, genauso wie die zahlreichen Knochengänger, die es auf dich abgesehen hatten.”, stellte Kurgondoru unüberrascht fest. “Tu, was du am Besten kannst: erledige es! Versuche seine Schwachstelle herauszufinden.” Und so begann der Kampf, gegen das riesige “Sandungetüm”, was seine Hände eilig zu Boden fallen ließ. Der enorme Aufschlag wirbelte den Sand der Wüste auf. Die Druckwelle war stark, wodurch Link Mühe hatte sich auf den Beinen zu halten. Was für ein Gegner und das gleich zu Beginn?! Der Zwillingsstalfos war nicht gerade ein Gegner, den man ohne Anstrengungen erledigen konnte, aber das?! Als der Dunkle Ritter sich fortbewegte, um die Schwachstelle der Sandkreatur auszumachen, wäre er fast über ein grünes Fläschchen gestolpert, was geringfügig aus dem Sand ragte. Verwundert bückte er sich, um es aufzuheben. “Was? Schnell! Trink den Inhalt!”, rief der Dämonenprinz ihm zu, wobei Link sich erschrak und das Fläschchen wieder fallen ließ. Für einen kurzen Moment wurde es unangenehm still. “… DU TROTTEL! HEB DAS AUF!”, schrie der Prinz ihn an. Währenddessen spürte Link die Kälte des Schattens, der sich über ihn bildete. Die Hand, samt all den Trümmern, krachte erneut auf den Wüstenboden, der ebenfalls ausschließlich aus unzähligen Sandkörnern bestand. Kurgondoru blickte perplex in den Spiegel, in dem er alle Aktionen seines Dieners erhaschen konnte, jedoch war es ihm nicht mehr möglich etwas zu erkennen. “Was ist los? Was ist passiert?”, fragte er sein Haustier panisch. Noch wartete der Prinz, doch nach kurzer Zeit drehte er sich mit knirschenden Zähnen vom Spiegel weg. “... Vater?!”
 

“Du kannst die Augen wieder aufmachen, Kleiner.” Der verloren geglaubte Recke vernahm die Stimme einer jungen, stolzen Frau. Als Link die Augen öffnete, schrie er flüchtig überrascht auf. Tajla schwang sich mit einer ledernen Peitsche weit hoch über den Sand der Gerudo-Wüste, mit Link im Schlepptau. “Hahaha, ich hoffe du hast keine Höhenangst.”, lachte sie ihm entgegen. Das Sandmonster bewegte sich dabei immer noch und Tajla versuchte die großen, absorbierten Brocken der Ruinen zu nutzen, um landen zu können. Für einen kurzen Moment spürten sie festen Boden unter ihren Füßen. “Ich weiß: du hast ES. Hier, nimm das!” Schleunigst überreichte sie ihm die “Magieflasche”, die der Ritter des Bösen beinahe hätte fallen lassen. Dabei wartete die Gerudo-Kriegerin ab und starrte ihn kurz darauf ungläubig an. “Du … hättest sie jetzt nicht wirklich noch einmal fallen lassen, oder?! Egal: trink endlich! Du musst mir den Weg weisen.”, forderte sie ihn auf. Link wusste zu diesem Zeitpunkt: nur zusammen können sie es schaffen, dieses übernatürliche Wesen zu bezwingen. Tajla hatte die Peitsche und die Stärke dazu, Link von Plattform zu Plattform zu bringen, wobei er wiederum etwas anderes hatte: das “Auge der Wahrheit”. Wie auch sonst könnten sie einer Kreatur etwas anhaben, wenn diese vollständig aus Sand und Ruinentrümmern besteht? So suchte Link mit dem Auge die lästigen Geister und wies Tajla an, sich auf die jeweilige Plattform zu schwingen, die durch die Trümmer entstand. Jedoch erst, wenn diese vom Sand nicht mehr eingenommen wurde. Die Form des Ungetüms änderte sich dabei ununterbrochen. Das eine Mal rutschten beide sogar ab und mussten sich erneut hochschwingen. “Wenn das so weitergeht, brechen wir uns nicht nur die Beine.”, erwähnte Tajla gepeinigt. Dennoch musste sie mit ihrem Partner weitermachen. Ihr beider Stillstand wäre ihr Ende gewesen. Das Monster machte keine Pause, denn es war nicht lebendig, ganz im Gegenteil. Der Ritter aktivierte sein Auge und zeigte mit seinem Schwert auf die Stelle, an der sich der erste Nachtschwärmer befand. Schleunigst schwang sich Tajla mit ihrem Partner zu dem Geist, um diesen eine harte Lektion zu erteilen. Nach einem präzisen Schlag, tauchte der Geist jedoch im Sandkörper unter. Kurz darauf mussten sie den Vorgang noch ein weiteres Mal wiederholen. War das überhaupt der selbe Geist? Das bezweifelten beide Krieger. Schließlich schüttelte das Sandungetüm die beiden Kletten von sich ab. Tajla versuchte sich mit ihrer Peitsche zu retten, wobei Link sein hylianisches Schwert benutzte, um es in den sandigen Körper der Kreatur zu rammen, während er fiel. Verunsichert sah die Gerudo unter sich. “Bist du in Ordnung?” Schweigsam blickte Link, mit verkniffenen Augen, über sich. Hauptsache er sieht nicht runter, wie er sich dachte. Als er seinen Kopf vor sich richtete und das Shiekah-Artefakt wiederholt nutzte, erkannte er den getarnten Nachtschwärmer im Sand, der ihn verlegen anlächelte. Ohne zu zögern, ballte Link seine rechte Hand zu einer Faust und schlug den nervigen Geist direkt ins Gesicht, während er sich mit seiner linken Hand am Schwert und somit am Sandkoloss festhielt. Dunkle Energie durchströmte währenddessen seine Faust, die zugleich brachial in den Geist strömte. Der Nachtschwärmer jammerte, befreite seine langen, dünnen Ärmchen aus dem Sand des Riesen und wedelte diese wild umher. Link war es sich kaum bewusst, was er damit anrichtete. Mit dunkler Magie ließ er den Nachtschwärmer zerplatzen. Das Sandungetüm brach, nach einer gewissen Verzögerung, in sich zusammen. Verwirrt blickte sich der andere Nachtschwärmer um, bis auch dieser panisch von der Bildfläche verschwand. Tajla und Link rutschten währenddessen mit den Sand und den Trümmern wieder Richtung Boden, wobei sie aufpassen mussten unter all den Dingen nicht begraben zu werden. Doch dafür hatten sie ja Fabus, der ihnen sofort zur Hilfe eilte. Mit seiner schwarzen Magie konnte er sie ergreifen und zu sich bringen lassen. “War das schwarze Magie? Beeindruckend, Link. Wahrlich beeindruckend.” “Das war nicht nötig. Wir hätten es auch ohne deine Hilfe geschafft.” “Aber sicher doch.”, entgegnete Fabus seiner Geliebten. “Machst du dich etwa über mich lustig?!” “Aber nicht doch. Ihr hattet alles fest im Griff.” “Hmpf …” Sichtlich beleidigt, wandte sich die stolze Gerudo-Kriegerin von ihm ab. “Ohje. Das gibt Zuhause wieder Ärger. Und das nur, weil sie eingeschritten ist, da sie sich ja Sorgen um einen gewissen Jemand machen musste.”, teilte der Berater des Dämonenkönigs offenkundig Link mit. “Ich schwöre: ich hatte keine Kontrolle über diese Frau. Sie ist eben eine geborene Kriegerin.” Fabus zuckte mit den Schultern und verließ den Dunklen Ritter daraufhin. Einige Meter weiter weg, wartete Tajla auf den Diener des Dämonenkönigs. “Tse, dieser Kerl … Dort ist sie: die “Hylianische Ebene”. Zeit, dass du gehst. Noch einmal werde ich dir aber nicht helfen!”, meinte Tajla zu ihrem neuen Freund, woraufhin sich Link bei ihr nickend bedankte und sich kurz darauf auf dem Weg machte, um zum Dorf Kakariko zu gelangen. Noch ein letztes Mal winkte er Tajla zu, die mit verschränkten Armen dem Burschen hinterher sah. Als nur noch der Rücken des dunklen Helden zu sehen war, lächelte ihm die Gerudo beherzt hinterher. “Pass auf dich auf, Kleiner.”

Hylianische Ebene

Während sich Link auf dem Weg zur “Hylianischen Ebene” machte, kehrte der heldenhafte Fabus in die sandige Gerudo-Festung zurück. Obwohl er sich ein Glas des guten, hylianischen Weines gönnen wollte, machte ihn der König einen Strich durch die Rechnung, als dieser sich den luxoriösen, schwarzen, dämonischen Kelch ergriff. “… Wie es aussieht, warst du erfolgreich.” Unbeeindruckt nahm Fabus einen weiteren Kelch zu sich und schenkte sich erneut ein. “Wie meint Ihr das?” “Hältst du mich für einen Narren? Du hast ihm geholfen die Prüfung zu bestehen. Er konnte meine Schergen bezwingen und die Gerudo-Wüste hinter sich lassen.” Als Fabus fertig damit war, sich einzuschenken, hob er den Kelch und sah seinem König in die Augen. “Ich habe nur Tajla gerettet. Sie war es, die ihm bereitwillig geholfen hat.”, sprach er zu Ganondorf, als er am Kelch nippte. “Der Dunkle Ritter hat überlebt und wird seinen Weg fortsetzen, um seine Mission zu erfüllen, die ihm aufgetragen wurde. Ist das etwa … schlimm?” Leicht gereizt atmete der König aus. “Er musste es aus eigener Kraft schaffen!” “Ich will ehrlich zu Euch sein. Bitte, versteht mich nicht falsch, Euer Hoheit: es bringt uns nur nichts, wenn all die “Dunklen Ritter” sterben, bevor sie Euren Willen durchsetzen können. Die Folter, die Schwarze Arena, die Gerudo-Wüste … und schließlich der Tod. Wie oft ist es bereits passiert?” “Dann waren sie nicht stark genug.” “Dieser Hylianer ist jedoch anders! Er … könnte der Mächtigste von allen sein.” “Was macht dich dieser Annahme so sicher?” “… Er hat sie benutzt: die “Dunkelheit” in seinem Herzen. Sie wurde zu “Schwarzer Magie”.”, erklärte der Berater des Königs diesem bedächtig. Schweigsam beobachtete Ganondorf seinen Diener, der ihn scheinbar eine lange Zeit begleitete. Grübelnd blickte Fabus, vom Fenster der Festung aus, in die Ferne. “Wie oft ist sowas bereits passiert? … Ich kann mich nicht daran entsinnen, so etwas jemals erlebt zu haben. Vielleicht … ist es genau das, was Ihr gesucht habt, mein König.” Mit einem Zug entleerte der Dämonenkönig den Kelch und schmiss diesen hinter sich. “Du wirst das Weibsbild in Zukunft daran hindern, diesem Wicht zu helfen! Das ist ein Befehl!” Kurz darauf verschwand Ganondorf mit schnellen, kraftvollen Schritten, wobei er den weggeworfenen Kelch beim Gehen, mit nur einem Tritt, zertrümmerte. Flüchtig schloss Fabus seine Augen und atmete durch. Letzten Endes wusste er: Widerworte waren, gegenüber seinem Meister, dumm und fehl am Platz.
 

“Endlich: die “Hylianische Ebene”! Mein Vater hat dir einige Probleme bereitet. Nur gut, dass du diese bewältigen konntest. Wenn auch … mit etwas Unterstützung. Allerdings will ich dich nicht tadeln. Ich meine: Eine riesige Kreatur aus Sand zu beschwören, schien mir etwas übertrieben zu sein. Selbst für meinen Vater. Auch wenn es nur zwei Nachtschwärmer waren, konnte ich eindeutig erkennen, dass ebenfalls Magie mit im Spiel war. Wie dem auch sei: es liegt eine Aufgabe vor dir, die du zu erfüllen hast. Reise zum Dorf Kakariko!”, befehligte der Dämonenprinz Kurgondoru seinen Untertan, der ziemlich erschöpft aussah. “Hm, vielleicht solltest du dich doch etwas ausruhen. In deiner Verfassung bist du nutzlos.” So strebte Link danach, erst einmal etwas Nahrung und einen ruhigen Ort zu suchen, um sich ausruhen zu können. Doch wo könnte er damit anfangen? Die Gegend kam ihm jedenfalls vertraut vor. In der Nähe müsste sich sogar der Master-Tempel befinden. Doch konnte er nicht zurückkehren, das war ihm klar. Es wimmelte dort sicherlich von hylianischen Fußtruppen, die dabei waren den heiligen Tempel nach Hinweisen auf das Verschwinden der legendären Klinge zu untersuchen. “Sieh, da vorn! Ein kleines Lager. Ich bin sicher, dass du dort etwas findest, was du suchst. Aber … bist du auch bereit dazu?”, fragte ihn der Prinz gehässig. Somit fragte sich Link, was er tun sollte? Soll er weiterziehen und sich selbst etwas suchen? Oder soll er sich den Soldaten stellen, die er in der Ferne an einem kleinen Lagerfeuer erspähen konnte? Scheinbar bekamen sie ihn nicht mit. Als Link seinen grummelnden Bauch vernahm, machte er sich jedoch entschlossen auf dem Weg, um die Soldaten zu bitten, ihm etwas Essbares zu überreichen. Ob das so eine gute Idee ist? “Seht mal! Da kommt jemand auf uns zu!”, hörte Link etwas weiter von sich weg. Sie redeten bereits über ihn, während er mit langsamen Schritten auf die drei Soldaten zumarschierte. “Was ist das denn für Einer? Er ist jedenfalls keiner von uns.” “Seht ihn euch an! Ein schwarzes Gewand und eine … Zipfelmütze?!” Lauthals musste der Soldat loslachen. “Was ist das denn?! So etwas Bescheuertes habe ich ja noch nie gesehen!” “Was lachst du da?! Seht ihr beiden denn nicht, dass das kein Hylianer ist?! Diese Haut und diese Haare … Das … ist ein Dämon! Und er kommt aus dieser Richtung!”, warnte der vorsichtige Hylianer seine Kameraden vor. “Stimmt. Das ist die “Dämonenwüste”. Dort hausen die bösen Gerudos. Man sagt sich, dass es dort spukt.” “Bleib stehen!”, rief der skeptische Soldat dem verderbten Recken zu. Sie zückten bereits ihre Waffen. Vorwiegend trugen sie Schwerter und Speere bei sich. “Das ist nicht gut. Sie trauen dir nicht. Du wirst kämpfen müssen.” Vorsichtig hob Link seine Arme in die Luft. “Ergibt er sich?” “Nein, das ist bestimmt ein Zauber. Lasst ihn nicht dazu kommen, ihn auszusprechen!”, rief die übervorsichtige Person den Anderen zu, woraufhin diese - mit einem Speer bewaffnet - auf den Recken zurannte. Dabei musste er schnell handeln, so zog er sein Schwert und nahm seinen Schild hervor. Link ließ den Speer seicht an seinem Schild abprallen, woraufhin er sein Schwert durch den Hals des übereifrigen Soldaten bohrte. Das Blut spritzte aus der tiefen Wunde, direkt in die Luft. “NEIN, LINK!”, rief ihm einer der Soldaten zu. “Link?”, fragte Kurgondoru verwirrt. Leicht desorientiert, zog der dunkle Link die Klinge aus der blutigen Wunde heraus. Das Blut bespritzte währenddessen sein Gesicht. Die Gewalttat und der Ruf seines Namens, hatten eine negative Erinnerung in ihm wachgerüttelt. Der Spiegel, den Kurgondoru vor seiner Nase hatte, zeigte ihm plötzlich die bruchstückhaften Erinnerungen seines Dieners. “Wa-Was zum …” Als der Ritter des Bösen für einen Moment nicht aufpasste, stachen die anderen beiden Soldaten zu. Ihre Schwerter bohrten sich durch die Schultern ihres Opfers, was aufschrie. Dann drückten sie die Schwerter fest in den Boden, damit sich der, für sie, Unbekannte sich nicht davon losreißen konnte. “DU SCHWEIN HAST UNSEREN KAMERAD GETÖTET!”, schrie und spuckte derjenige Link an, der sich über ihn lustig gemacht hatte. “Das hast du nun davon!” Das Bild, was Kurgondoru verlor, zeigte sich wieder. Als er mitbekam, wie sein Ritter nach rechts und links sah, erkannte er die unangenehme Situation, in der sich sein Haustier befand. “Diese Maden … Hey, konzentriere dich auf das Hier und Jetzt! Link, DU bist der “Dunkle Ritter”, vergiss das nicht! Du musst dich befreien und dich an ihnen rächen!” Leichter gesagt, als getan. Die Schwerter waren fest im Boden verankert und der dunkle Held wurde dadurch festgehalten. Mehrmals traten die hylianischen Fußsoldaten auf ihn ein, während sie ihn anbrüllten und beleidigten. ”Du Dämon! Wertloser Dreck! Ausgeburt der Hölle! Kehre dahin zurück, von wo du herkommst!”, schrie derjenige ihn an, als dieser gleichzeitig auf ihn eintrat. Derweil sah sein Kamerad nur noch erheitert zu und lachte. “Jetzt werden wir dir zeigen, was wir mit Monstern wie dir machen.” Ohne zu zögern griff dieser sich in die eigene Hose. “Was hat der Kerl vor?” Die Frage des Dämonenprinzen beantwortete sich jedoch von selbst, als ein gelber, flüssiger Strahl in Link’s Gesicht spritzte. Kurgondoru’s Wut stieg ins Unermessliche, als er es mit ansah. “Das ist ja … widerlich! Ich kümmere mich persönlich um diese Schmeißfliegen! … Hm?”, als der Prinz einen kurzen Moment wartete, erkannte er die dunkle Energie, die Link urplötzlich umgab. “WA-WA-WAS PASSIERT HIER?”, schrie derjenige den Ritter an, der ihn voll urinierte. “Du hättest ihn nicht anpissen sollen!” “Me-Meinst du, meine Pisse ist der Auslöser?” “Quatsch nicht, lauf lieber!” Wie eine Marionette erhob sich Link vom Boden. Ohne große Mühe nahm er die beiden Schwerter mit sich, die durch seine Schultern gebohrt waren. Emotionslos zog er diese, mit gekreuzten Armen, aus sich heraus. Ein grauenhaftes Knurren entfleuchte aus seinem Mund, als er die Soldaten mit seinen roten, leuchtenden Augen anstarrte, die ihm das angetan hatten. “Oh, Scheiße! … Oh, Scheiße! Oh, Scheißeeeee!”, rief der Pisser aus sich heraus, während der andere Soldat wegrannte. Schnell köpfte Link denjenigen, der sich regelrecht vor Schreck ergab, mit beiden Schwertern. “Er darf nicht entkommen!”, meinte der Prinz zu dem veränderten Link. Dabei wusste dieser, dass es genau das Gleiche war, wie damals: in der Schwarzen Arena. Wie besessen brüllte der Dunkle Ritter aus sich heraus, wobei der Soldat vor Panik weiter rannte und den erschütternden Ruf vernahm. Das war auch nicht das Einzige, was er vernahm, als der Ritter ihm auf dem Fersen war und ihm in Nachhinein eines der Schwerter in den Rücken warf. “ARGH!” Wimmernd fiel er zu Boden. “N-Nein! Bitte, nicht!” Zentimeter für Zentimeter kroch er die schöne, Hylianische Ebene entlang, die er mit seinem Blut und seinem Urin besudelte. Noch einmal spürte er das Gras zwischen seinen Fingern, aber auch die Klinge, die durch seinen Rücken stach. Das reichte jedoch nicht, denn Link sann nach Rache und stieß ihm das zweite Schwert durch die linke Hand. “AH! Du Monster!” Fassungslos starrte Kurgondoru in seinen Spiegel. Irgendwie war er erleichtert, dass er die Geräusche und Stimmen nicht wahrnehmen konnte, die seinen Diener erreichten. “… Du solltest dich nicht weiterhin damit befassen müssen. Es gibt wichtigere Dinge zu tun.” Als Link seine Rache erhielt und zugleich die Stimme seines Meisters vernahm, kam er wieder zu sich. So erblickte er das Häufchen Elend vor seinen Augen: Übel zugerichtet und am Weinen. In der Brust des Recken herrschte ein wildes Gefühlschaos. Mit seinem eigenen Schwert beendete er schließlich das Leben des Soldaten, woraufhin auch er selbst umfiel. Das Bild, was sich Kurgondoru zeigte, schwand erneut in tiefe Dunkelheit. “Nicht schon wieder … Link? LINK?!”

Die Händlerin

Allmählich öffnete der erschöpfte Recke des Bösen seine rötlichen Augen. Dabei beobachtete er stillschweigend und mit leicht verschwommenem Blick die Aktionen eines jungen Mädchens, die geradewegs ein Tuch in einer hölzernen Schale befeuchtete. Als sich das Mädchen beobachtet fühlte und sich umsah, schrak sie leicht auf, nachdem sie den wirren Gesichtsausdruck des Jünglings vernahm. “Oh?! Bist du wach?”, fragte sie ihn mit geringfügig zitternder, jedoch angenehmer Stimme. Sie sah ziemlich gewöhnlich aus, mit ihrem bräunlichen Bauernkleidchen und ihren schulterlangen, dunkelblonden Haaren. Ihre Sommersprossen, die sie im Gesicht trug, waren wohl ihr auffälligstes Merkmal, neben ihren grünlichen, großen Augen. “Redest du nicht? Das ist nicht schlimm. Ich bin Hanna, die Händlerin. Wieso siehst du mich denn so komisch an? Ist das … nur, weil ich noch klein bin?!”, fragte sie denjenigen schmollend, den sie umsorgte. Link schüttelte behäbig seinen Kopf, um es zu verneinen. “Dann ist ja gut. Ja, ich weiß: ich bin nur ein kleines Mädchen, aber ich will trotzdem Dinge verkaufen! Nur … nimmt mich keiner ernst.”, spricht sie zu ihrem Pflegefall, dessen Gesicht sie vorsichtig mit dem Tuch abtupfte. Link musste augenblicklich anfangen zu husten. “Was ist? Magst du die Kräuter nicht? Meine Mama hat es mir gezeigt. Es ist gesund und riecht gut. Du … riechst aber nicht gut. Du stinkst.”, meinte sie angeekelt zu ihm. Der Recke, der vor ihr lag und dessen Kopf mit einer gemütlichen, zusammengelegten Decke gestützt wurde, lächelte verwegen. Er wusste, warum er so gestunken hatte. “Ist etwas passiert? Du bist der Einzige, der … ” So sah das Mädchen schockiert in die Richtung des Lagers. “Keiner lebt mehr. Ich habe sowas noch nie gesehen! Waren das etwa … Monster?” Nachdenklich drehte Link seinen Kopf zur Seite. “Schon gut, du musst nichts sagen. Mama sagt immer, dass man niemanden zu etwas zwingen darf.” Langsam erhob sich der hylianische Ex-Ritter. “Kannst du denn schon laufen?” Zögernd nickte er Hanna zu, die ihn daraufhin strahlend anlächelte. “Dann hat es also geholfen? Ich bin ja so froh. Oh, vielleicht möchtest du ja etwas kaufen, bevor du gehst? … Hm, was habe ich denn da im Angebot?”, fragte sie sich selbst, als sie sich ihrem hölzernen Handwagen näherte, der mit vielen, verschiedenen Dingen beladen war. Nach und nach holte sie ihre Waren heraus, um sie Link präsentieren zu können. “Pfeile: Ich habe sie gefunden. Die Soldaten üben auf der Ebene und lassen immer welche liegen. Bomben: Dafür brauchst du eine Tasche. Ohne kann ich sie dir nicht verkaufen. Bomben sind nämlich ohne gefährlich! … Aber sag das bitte nicht meinem Papa, ja? Ich habe auch Tränke da. Ich, äh, habe sie selbst … gebraut, ja. Aber dafür brauchst eine Flasche. Ich verkaufe nämlich keine, da ich keine habe.”, erklärte sie ihm verunsichert. Ein äußerst liebenswertes Mädchen, nicht? Unglaublich, wie Link sich dachte. Dass so ein sympathisches Mädchen auf der Hylianischen Ebene ganz allein mit ihrem Holzkarren durch die Gegend läuft und Dinge verkauft? “Stimmt etwas mit der Ware nicht?” Fragte sie ihn besorgt, als Link sie verdutzt ansah. Dann hörte sie das laute Grummeln seines Bauches. “Oh?! Hihihi. Na, dann eben eine Suppe.”
 

“Ich habe das Brauen und Kochen von meiner Mama gelernt. Viel kann ich noch nicht, aber ich lerne fleißig.” Es vergingen weitere Stunden, als sie für sich und den Unbekannten kochte, dem sie ihre Hilfe anbot. Der Himmel verdunkelte sich bereits. Ohne das Lagerfeuer, konnte man kaum etwas erkennen, bis auf den schönen Nachthimmel, der von zahlreichen Sternen beleuchtet wurde. In der Zeit musste Link jedoch auf der Hut sein. Immer wieder sah er sich um. “Was ist? Es kommen keine Monster. Die sind bestimmt schon alle tot. Die Soldaten beschützen uns nämlich. Darum darf ich …” “Das ist doch “Die Kleine Hanna”?! Hey, was machst du hier? Wie geht es deinem Vater, Mäuschen?”, sprach die junge Männerstimme zu ihnen, die sie aus wenigen Metern Entfernung wahrnahmen. Link machte sich bereit, als er den bedrohlichen Zweihänder des Soldaten erspähte, den er in seinen beiden Händen hielt, während der Soldat auf die beiden Reisenden zulief. “Wer ist das?”, fragte der Soldat neugierig, als auch vorsichtig das Mädchen. “Das? Das ist … mein neuer Freund.” “Dein Freund?” Skeptisch, jedoch ohne irgendeine weitere, fragwürdige Aktion seinerseits, steckte der Soldat sein hylianisches Zweihandschwert in die kurze Schwertscheide, die auf seinem Rücken befestigt war. Gelassen stellte sich der Soldat mit den kurzen, blonden Haaren an das Lagerfeuer, um seine Hände etwas zu wärmen. “Schön habt ihr es hier … Und, wie geht es deinen Papa, Hanna? Was macht sein Shop in “Hyrule-Stadt”?”, fragte er das Mädchen, als er sie mit seinen bläulichen Augen ansah. “Ihm geht es gut … denke ich. Er zeigt sich nur nicht so oft.” “Ach, nein? Er wird sich dir bestimmt bald wieder zeigen, da bin ich mir sicher. Er liebt dich doch über alles. Und das hier … ist also dein neuer Leibwächter, was? Ja, er sieht bedrohlich aus. Mit so einem Freund, musst du dich sicherlich nicht mehr mit miesen Gaunern herumschlagen, hehe.” “Aber, was sagst du denn da? Gauner?” “Ach, nichts. Du musst dir keine Sorgen machen. Die Hylianische Ebene ist sicher … und wird es auch bleiben.” Mit einem stechenden Blick, starrte der Soldat den Dunklen Ritter an. Nach einigen Minuten saßen die drei Personen zusammen friedlich am Lagerfeuer, doch wusste Link bereits, dass der hylianische Fußsoldat ihn nicht mehr aus den Augen lassen wollte. “Was machst du denn da die ganze Zeit? Du sollst dich nicht mit ganz Hyrule anfreunden!”, meckerte die Stimme von Kurgondoru plötzlich den Recken an, der in Frieden, als auch nachdenklich seine Suppe aß. “Du warst für eine lange Zeit außer Gefecht und ich konnte dich nicht erreichen. Und plötzlich sehe ich dich in Ruhe Suppe schlürfen?! Pass gefälligst beim nächsten Mal besser auf! Die, die du bekämpft hast, waren ja noch nicht einmal Ritter! Das waren kleine Fische.” “Er hat sich Sorgen um dich gemacht.”, redete ihm die Stimme von Fabus über die Schulter. “Ha-Habe ich nicht! Und was hast DU hier in MEINER Kammer zu suchen?! Pah, wenn du dann endlich fertig bist mit deiner egoistischen Wohltat, hast du deinen Hintern gefälligst in das Dorf zu bewegen!” “Nun, lasst Ihn sich doch einmal ausruhen, werter Prinz! Es schadet Euch nicht, ihm mehr Zeit zu geben. Sein Versagen wird schließlich das unser aller sein, wie ich auch unserem König erklären musste. Wir täten alle gut daran, uns Link anzuvertrauen.” Nach diesen großen Worten schwiegen sowohl der Dämonenprinz, als auch dessen Diener. Nach der kurzen Ruhepause, erhob Kurgondoru jedoch erneut seine Stimme. “Du hast WAS?!” Am liebsten wäre es Link, wenn sich die beiden Stimmen außerhalb seines Kopfes unterhalten würden. Das verdarb ihm nämlich den Appetit. “Euer Vater wird Euch nicht mehr unter Druck setzen, mein Prinz. Link: nimm dir alle Zeit der Welt. Doch du solltest dir nicht ZU viel Zeit lassen! Irgendwo hört dann auch die Geduld unseres Königs auf … und dann wird es für uns alle ungemütlich. Besonders für dich.”
 

Am nächsten, hellichten Tag: “Du musst schon gehen? Oh, wenn das so ist …” “Ich denke, dass du dir keine Sorgen um ihn zu machen brauchst, Hanna. Dieser Kerl wird sich schon auf sich selbst aufpassen können. Und ich werde dich in die Stadt begleiten. Deine Eltern machen sich bestimmt Sorgen um dich.” “Ach, das geht schon in Ordnung.” “Dass du Fremden hilfst und in der Wildnis schläfst etwa auch? Gerade jetzt, zu diesen … Zeiten, wäre es besser, die Stadt vorerst nicht zu verlassen. Ich werde darauf bestehen und deine Eltern in Kenntnis setzen müssen.” “Muss das wirklich sein, Gharo?” “Ja, muss es.” Der junge Mann zögerte, als er Link verabschieden wollte. “… Ihr solltet auf Euch aufpassen, wer auch immer Ihr seid.” “Link. Er heißt Link.”, verriet die junge Händlerin ihrer Eskorte. “Gut. Ich werde mir diesen Namen merken. Ist ja auch nicht sonderlich schwer.” “Bevor wir uns trennen: nimm die “Flasche” mit “Rotem Elixier”! Die hat meine Mama für mich gemacht, aber jetzt … gehört sie dir.”, sprach das Mädchen verlegen aus, als es Link die kleine Flasche mit gefüllter, roter Flüssigkeit übergab. Mit diesen letzten Worten verließen der Soldat Gharo und die Händlerin Hanna den rätselhaften, düsteren Soldat, der aus der Gerudo-Wüste kam. Davon erwähnte Link jedoch kein Wort. Nun, wie konnte er auch? Seinen Namen schrieb er in die Erde der Ebene auf, als er “Die Kleine Hanna” traf. Scheinbar war es der offizielle Titel des Mädchens, was in Wirklichkeit eine tapfere, hilfsbereite Verkäuferin war. Die Frage war nur, ob Link auf sie in Zukunft wiederholt treffen, oder gar auf sie aufpassen würde. “Du hättest das Mädchen töten und bestehlen können, genauso wie den Soldaten.”, sprach Kurgondoru aus. “Und das Lager war auch leer. Alles, was du brauchtest, befand sich bei nahezu auf einer Stelle! Allerdings hast du dich nicht dafür entschieden, es zu tun. Wieso? Suchst du Verbündete? Denkst du etwa … sie werden es überleben? Wisse Eines: du bist nicht hierhergeschickt wurden, um Bündnisse mit denen zu schließen, die du unterwerfen oder gar töten sollst! Du bist nur … ein Werkzeug!”

Kakariko

Es war nicht gerade mehr ein weiter Weg, den Link fortsetzen musste, um nach Kakariko zu gelangen. In Kürze würde er das idyllische Dorf erreichen. “Warte! Bevor du hineingehst, muss ich dir etwas überreichen.”, sprach Fabus zu ihm, der plötzlich an seiner Seite stand. Dabei fragte sich Link, von wo aus er herkam. “Meinst du nicht, dass es unklug wäre, dort einfach hineinzuspazieren? Ich meine: sieh dich nur an! Nichts gegen dich, aber dein Auftreten … macht die Leute nervös, falls du es noch nicht bemerkt hast. Mag sein, dass das Mädchen keine Angst vor dir hatte, doch die Soldaten waren da anderer Meinung. Das Gleiche kann auch wieder passieren, solange du deine wahre Gestalt nicht verbirgst, versteht sich.”, erklärte er dem Dunklen Ritter besorgt, der sich geistig darauf vorbereitete, das Dorf zu betreten. Gedankenversunken betrachtete er den alten, hölzernen Torbogen des Dorfes. “… Hier: das ist der “Ring der Täuschung”.”, sprach Fabus zu Link, als er seine Hand aufhielt. Auf seiner Handfläche lag ein silberner Ring, in dessen Außenseite das Zeichen der Gerudos eingraviert war. “Nimm ihn dir schon! Er gehört dir.” Zögernd nahm Link den Ring auf, bis ihn plötzlich eine grausame Welle an Erinnerungen durchfuhr. Link sah, wie eine weißhaarige, junge Frau, mit kurzen Haaren und roten Augen - die zudem eine blau-schwarze Tracht trug - von Fabus hinterrücks mit einem Schwert aufgespießt wurde. Die Klinge durchdrang ihren Rücken, durchstach ihr Herz und kam auf der anderen Seite wieder heraus. Schockiert, als auch zitternd, bewegte die Frau ihre Hände in die Richtung der Klinge, die mit ihrem Blut beschmiert war. Sie wurde überrascht. Als Fabus die Klinge herauszog, fiel der leblose Körper der Unbekannten zu Boden. Stillschweigend sah Fabus sich die Klinge eine gewisse Zeit lang angewidert an … Nach wenigen Augenblicken torkelte er zu Boden und ließ das Schwert kurz darauf fallen. “… Ja … Dieser Ring ist etwas ganz Besonderes. Er wurde dazu benutzt … um die Shiekah zu täuschen und zu vernichten. Ich bin nicht stolz darauf, das gebe ich zu, doch das ändert nichts mehr an unserer Lage.”, gab Fabus düster preis, während sein eiskalter Blick durch seine Brille stach und Link erfasste. “Jetzt ist der Ring verflucht. König Ganondorf hat sich einen Spaß erlaubt, meine Erinnerungen in diesen zu speisen. Jeder, der den Ring zum ersten Mal berührt, erlebt den “Untergang der Shiekah” erneut. Die letzte Person, die ich getötet habe … Ihr Name war “Impa”. Sie war stark und weise, hat die Gerudos und mich mit dem “Auge der Wahrheit” im Schatten gejagt … Link, ist alles in Ordnung? Das, was du gesehen hast, ist lange her … Genug der Geschichtsstunde! Der König und der Prinz warten.” Kurz darauf lief Fabus nachdenklich an Link vorbei, bis er nach wenigen Schritten noch einmal anhielt. “Eine Sache noch: Erinnere dich an das, was ich dir in der Gerudo-Wüste gesagt habe!”, wies er Link darauf hin, woraufhin er in einer Wolke aus dunkler Magie verschwand.
 

“Ich habe gesehen, was du gesehen hast. Ich hoffe nur dein Kampfgeist ist jetzt nicht gebrochen. Es wird nämlich Zeit das Dorf zu infiltrieren!”, sprach die Stimme des Dämonenprinzen zum Ritter des Bösen, der sich den Ring langsam an den rechten Ringfinger steckte. Flüchtig verzog Link das Gesicht. Eine unsichtbare Schwere lag auf seinem Körper. “Der Ring nimmt dir allmählich die Energie. Du darfst dir also nicht zu viel Zeit lassen, hehe. Doch da ich klug, als auch gütig bin, werde ich einen Plan ausarbeiten, der dir dabei helfen wird, die Bevölkerung zu dezimieren und meinen Vater zu beeindrucken. Als Erstes solltest du dich im Dorf umsehen. Soviel ich weiß, existiert ein Tor, was zum “Todesberg” führt. Der Durchgang könnte dir später noch nützlich sein.” So machte sich Link, ohne zu ahnen wie der Effekt des Rings sich auf seine Umgebung auswirken würde, auf dem Weg zu dem besagten Tor. Die Menschen im Dorf schienen ihn kaum zu beachten. “… Und dann hat er gesagt, dass uns all das ja nichts angeht.” “Ach, tatsächlich?” “Ja! Obwohl er es doch war, der die Kleidung seines Bruders in den “Hylia-See” geworfen hat und sich jetzt wundert, warum seine Frau so sauer auf ihn ist.” “Na ja, sie schläft ja auch mit seinem Bruder. Da hätte ich auch …” Er konnte ihnen beim Reden zuhören und das tun, was man in einem Dorf so tun konnte. Also: vorwiegend laufen und die frische Luft genießen, das Gerede der Menschen hören, sowie das Gackern der freilaufenden Hühner und das Bellen der tapsigen Hunde. An einer stillen Ecke durfte man sogar Krüge mit einer Schleuder zerschießen und Preise gewinnen. Link ließ sich die Neugier nicht nehmen. “Willkommen! Möchtest du deine Treffsicherheit auf die Probe stellen?”, fragte ihn der grinsende Verkäufer mit dem Topfschnitt, der seine Hüfte merkwürdig hin und her schwang. “Das macht nur 10 Rubinchen!” Link klapperte seine Taschen ab. “WAS MACHST DU DA?! Für Spaß ist jetzt keine Zeit! ... Hach, na gut. Vielleicht blamierst du dich ja. Dann habe ich einen weiteren Grund dich auszulachen.“ Sehr “nett”, dieser Prinz, nicht wahr? Allerdings war es nicht die Absicht seines Haustiers sich zu blamieren, denn er wollte Kurgondoru zeigen, was er so drauf hatte. Also bezahlte er die 10 Rubine, die er gerade noch so bei sich trug. Sein erster Versuch die Krüge zu treffen, die der Händler im Freien manuell mit Seilen in Bewegung setzte, schlug jedoch fehl. “Haha, du kannst ja doch Nichts!”, warf der Prinz ihm vor, insofern Link die Krüge nicht traf und diese zerschießen konnte. Oder: “Weißt du nicht, wie man zielt?!”, sowie “Ach, schon wieder daneben?”, gehörten ebenfalls zu seinem gemeinen Satz-Repertoire dazu. “Ach, herrje?! Das war leider nichts. Aber: gib nicht auf! Komm doch wieder, ja?”, versuchte der Verkäufer Link zu ermutigen, während dieser verlegen kicherte. “Du warst schrecklich!”, stellte Kurgondoru erniedrigend fest. “Mach es das nächste Mal besser! … Was nicht bedeuten soll, dass du wieder zurückkehren sollst!” Gerade noch so hatte der Prinz die Kurve gekriegt. Nicht, dass ihm das Schauspiel Spaß bereitet hätte … Dennoch wusste Link noch nicht einmal, wie er selbst aussah, bis ihm eine ältere Frau ansprach: “Ist heute nicht ein wunderschöner Tag, Soldat?” Link blickte sich vorerst verwirrt um, bevor er feststellte, dass kein Soldat in seiner Nähe war. Mit einem verunsicherten Nicken stimmte er der alten Dame zu. “Wahrlich, das ist er. Ich wünsche Ihnen noch einen weiteren, wunderschönen Tag.”, sprach sie ihm heiter zu, bevor sie sich wieder im kriechenden Tempo auf dem Weg machte. “Was hat die Oma gesagt? … Egal. Je eher du diese blinden Dörfler ausschaltest, desto besser. Ich kann es kaum erwarten, diesen Blödsinn … Oh, was ist das?!”, fragte er auf einmal sein Haustier neugierig. Manchmal kam es Link so vor, dass Kurgondoru Dinge erspähte, die er selber kaum mitbekam oder sah. Anscheinend sehen vier Augen doch besser als zwei … Und das, obwohl das eine Augenpaar durch das andere sieht. Sehr eigenartig, das Ganze. “Ein Laden für Sprengkörper aller Art? “Mister Babuboom’s Shop” … Hm, das könnte früher oder später nützlich sein.”, versuchte der Prinz Link weis zu machen. Allmählich näherte sich Link dem Tor zum Todesberg. “Dort steht eine Wache. Diese sollte allerdings kein Problem für dich sein. Sieh sie dir nur an, wie sie unaufmerksam in der Nase bohrt, bäh! Du musst sie ausschalten, das Tor öffnen und dir somit den Weg frei machen, falls etwas passieren sollte! Also: Du hast alles erledigt, was du in diesem Dorf tun wolltest? Nicht, dass es mich interessiert, aber ich will sichergehen, dass du auch nichts vergessen hast. Ab jetzt gibt es nämlich KEIN Zurück mehr!”

Auslöschung

Das gemütliche Örtchen Kakariko war in Gefahr, nur war es den Dorfbewohnern noch nicht bewusst. Unter ihnen befand sich ein Soldat, der nicht das war, was er vorgab zu sein. Nach kurzer Zeit bemerkte dieser jedoch, wie langsam seine Energie schwand. Als sich Link dem Tor näherte, fühlte er sich dementsprechend kraftlos. Mit einem fragwürdigen Blick erspähte er das kleine, grüne Fläschchen auf dem Tisch des Wachpostens. Währenddessen überlegte er, wie er die Wache loswerden könnte, da er keine Aufmerksamkeit auf sich ziehen wollte. “Der Wachmann ist unaufmerksam, solange du dich ihm nicht direkt zeigst. Durchschneide seine Kehle und ziehe diesen unbedeutenden Kerl um die Ecke, damit niemand seine Leiche findet!”, wies ihm Kurgondoru an. Es schien schon fast so, als hätte der junge Dämonenprinz Erfahrung in diesem Bereich gesammelt. Doch sagte er das dabei so einfach. Auch, wenn Kakariko nicht viele Dorfbewohner aufweisen konnte, so haderte Link mit seinem Gewissen, was ihm immer noch blieb. Der Soldat machte nur seinen Job und bisher wollte sich Link nur zur Wehr setzen. Als er sich allerdings der Wache näherte, erschrak diese. Sein Schleichmanöver schlug fehl. “WAH?! Uff, hast du mich erschrocken! Was, äh … machst du hier? Kennen wir uns? … Du bist ja ziemlich ruhig.” “Hörst du wohl auf, die Wache anzustarren?! Denkst du etwa, sie bringt sich irgendwann dadurch selbst um?”, meckerte der Prinz ihn währenddessen an. “Stimmt etwas nicht? Bist du vielleicht hier … um mich abzulösen?” Flüchtig nickte ihm Link zu. “Na, da sage ich doch nicht nein. Zuvor möchte ich aber gerne noch deinen Namen erfahren. Nutze ruhig die Feder und das Papier dafür. Beides liegt hier drüben, auf dem Tisch.” Ohne zu zögern schrieb der getarnte, Dunkle Ritter seinen richtigen Namen auf. “Echt jetzt?! Link? … Nicht gerade ein ausgefallener Name. Mindestens die halbe Armee heißt so.”, meinte er zu seiner Vertretung entgeistert, woraufhin Link ihn ungläubig ansah. “Nun ja: ich weiß immerhin, wie du aussiehst. Ich werde dann mal unseren Vorgesetzten “Edilio” darüber in Kenntnis setzen … Ohje, ich hoffe es stimmt auch, dass du für mich einspringen sollst, sonst hackt er uns beide in Stücke! Dann wünsche ich dir noch viel Spaß hier, ahahaha.” Fassungslos blickte Kurgondoru in seinen Spiegel, als der Soldat davonlief. “Das … kam unerwartet, aber: hat er etwa “Edilio” gesagt?! Nimm dich ja bloß von diesem Kerl in Acht! Er ist einer der heiligen, drei “Paladine” und dient “Din, die Göttin der Kraft”. Wenn du einen von diesen Paladinen siehst, dann solltest du vor allem nur Eines tun: wegrennen! Tot bringst du mir und meinem Vater nichts. Momentan bist du nämlich noch viel zu schwach, um dich einen von ihnen entgegenstellen zu können. Aber keine Sorge: du wirst einen Paladin erkennen, wenn du ihn siehst.” Nicht gerade beruhigende Worte, die der Prinz aussprach. Schnell nahm Link das Fläschchen auf und trank den Inhalt, um seine Tarnung beizubehalten. Erleichtert atmete er durch. Dann lief er zum Tor, betätigte den Mechanismus und öffnete es dadurch. “Gut. Ich werde dich etwas unterstützen und beschwöre einige meiner Monster. Sie werden dieses Tor hier und den Durchgang zum Dorf bewachen, damit niemand flüchten kann. Allerdings will mein Vater, dass du sie ALLE allein tötest, also enttäusche ihn und auch mich nicht!” “… Das habe ich mir bereits gedacht.”, sprach ihm die andere Stimme plötzlich zu, die Fabus gehörte. “Der Prinz sieht es noch nicht, dass er dazu fähig wäre die Menschen von Hyrule zu retten. Er will sich seinem Vater beweisen, doch kann ich ihren aller Tod nicht zulassen! Um die Rettung zu verbergen, musst du die Augen lange genug schließen, damit ich eingreifen kann. Jedoch … kannst NUR DU entscheiden, wer leben und wer sterben soll. Es ist unvermeidbar, dass die meisten, unschuldigen Leute des Dorfes ihre Leben lassen müssen. Darum: wähle mit Bedacht! Die Zukunft von Hyrule liegt ab jetzt in deinen Händen!”
 

Vorerst versuchte der Ritter des Bösen den Bombenladen zu betreten, den der Prinz erwähnte. “Was willst du tun? Sie in die Luft sprengen? Wäre eine gute Idee, wenn die Tür nicht fest verschlossen wäre. Dieser “Mister Babuboom” ist momentan nicht im Laden.”, stellte Kurgondoru ernüchternd fest, als Link die Tür nicht öffnen konnte. Es war nun Link’s Entscheidung, wie er vorgehen würde. Er konnte sich an die Dorfbewohner heranschleichen und sie hinterrücks ermorden, oder er konnte auf sie, wie ein Irrer, zurennen. Nur wäre es sicherlich ein unsicheres, sowie chaotisches Unterfangen. Außerdem wusste er nicht, wie die Dörfler reagieren würden. Von der Seite trat unerwartet die alte Dame heran, die Link schon zuvor begrüßt hatte. “Sie sind also der neue Wachmann?! Wenn ich das gewusst, hätte, dann hätte ich Ihnen ein Willkommensgeschenk überreicht. Sie sind sicherlich zum ersten Mal hier, nicht wahr?” “Was will diese Oma schon wieder von dir? Erledige sie einfach!”, befahl der Prinz seinem Haustier, was sich vorerst aus dem Staub machte und sich vor der Dame versteckte. Ungeduldig starrte Kurgondoru in seinen Spiegel. Kurz darauf bemerkte er, dass Link das Gebäude benutzte, um in Deckung zu gehen und sich von hinten anzuschleichen. Für einen Moment wollte Link die Augen schließen, bis alles plötzlich still und dunkel wurde. Fabus stand nun vor ihm, samt der Gestalt der alten Frau. Sie wurde ihm als eine Art leuchtendes Objekt in der Finsternis präsentiert. Sie wirkte wie Anschauungsmaterial, als Fabus um ihren schier gefrorenen Körper herumlief. Überrascht blickte Link sich um. “Erstaunlich, nicht wahr? Und, was hast du jetzt vor? Willst du wirklich diese Dame retten? Sie ist bereits sehr alt und hat ihre besten Jahre hinter sich … Ich kann nur eine geringe Anzahl an Menschen von hier fortschaffen und sie somit in Sicherheit bringen. Da das Dorf angenehm belebt ist, solltest du überlegen, was gut für dessen Zukunft Wäre, meinst du nicht?”, fragte Fabus Link aufklärend. “Sicherlich ist sie sehr nett, aber eine alte Frau zu retten ist keine besonders kluge Entscheidung.” Als Link die Augen wieder öffnete, war alles so, wie bevor er seine Augen schloss. Verwirrt schüttelte er den Kopf. Schließlich nahm er sein Schwert zur Hand und schlitzte, nachdem er kurz zögerte, der hilflosen, alten Frau den Hals auf … Da er sich mit ihr in einer engen Gasse, zwischen zwei Gebäuden befand, erregte es noch kein Aufsehen. “Worauf wartest du? Verschwinde schnell von da, bevor sie ihre Leiche finden!” Das ließ der Mörder sich vom Prinz nicht zweimal sagen, bis er wieder vor jemanden stand. Erneut schloss der hylianische Ex-Ritter seine Augen. “Du atmest schwer. Ich dachte mir bereits, dass es für dich nicht einfach sein würde, Unschuldige zu töten. Doch du musst es tun! Und wir müssen diese Chance ergreifen! Link, verstehst du das?”, versuchte ihm Fabus in einem aggressiveren Ton zu erklären. Da Link’s ganzer Körper von Fabus in diese dunkle Welt gebracht wurde, bewegte er sein Schwert vor sich, um es betrachten zu können. Das Blut seines ersten Opfers tropfte von der Klinge. “… Eine Frau und ihr Baby. Sie sind die Zukunft. Die Rettung der Hylianer. Wenn wir etwas retten wollen, dann sie! Natürlich ist es letzten Endes deine Entscheidung.” Bedächtig nickte Link dem Schwarzmagier zu. Als er wieder die Augen öffnete, war die Frau, mit dem Baby in den Armen, verschwunden. Kurgondoru bemerkte davon jedoch nichts, denn sein Spiegel zeigte ihm etwas, was so nicht geschah. “Ja, haha, sehr gut!”, sprach er aus, als er die leblosen, blutüberströmten Körper erblickte. “Du machst mich stolz. Wir können es uns nämlich nicht leisten, dass diese Dorfbewohner sich weiterhin ausbreiten, wie die Ratten!” Es war eine sogenannte Illusion, die Kurgondoru sich ansah, wie Link sich dachte. Nach nur wenigen Augenblicken, erschien vor Link eine weitere Gestalt. Erneut schloss er die Augen. “Das muss der Mann der Frau sein. Er wird ihr fehlen, wenn wir ihn nicht retten.” Vorerst zögerte Link, bis er langsam seinen Kopf anfängt nach links und rechts zu bewegen. Ohne zu zögern rammte der Dunkle Ritter sein Schwert in dessen Bauch. “Gut, wir haben sowieso keine Zeit zu verlieren.”, erwähnte der Prinz gleichgültig. Obwohl nicht viele Menschen in der Nähe waren, bekam es jemand mit, mit dem niemand gerechnet hätte: ein Hund kläffte Link an. “Stell diesen Köter ruhig, oder er wird dich verraten!”, verlangte Kurgondoru eiskalt von ihm. Link musste in sich kehren. Fragend sah er Fabus an. Was sollte er bloß tun? Er mochte doch die Tiere immer so sehr, doch die Situation erforderte eine schwere Entscheidung. “Du willst das Schicksal der Dorfbewohner für das eines Hundes opfern? Dieser wird irgendwann ohne Nachkommen sterben! Seine Rettung wäre letztendlich umsonst. Bist du dir sicher?” Nach einer langen Überlegungszeit, die Fabus abwartete, entschied sich Link den Hund jedoch nicht zu retten. Ich bin nicht sehr erfreut, darüber zu erzählen, aber das alles gehört zur Geschichte mit dazu. Der Hund schnappte augenblicklich nach dem Soldat, der noch zögerte. Doch dann erhob er sein Schwert und schwang es, wobei der Hund von ihm abließ. Noch einmal wollte dieser zubeißen, bis Link zustach. Das Schwert bohrte sich durch die Schädeldecke des Hundes, der laut winselte und dann … dem Tod erlag. “Habt ihr das gehört?”, fragte ein Dorfbewohner die anderen, in seiner unmittelbaren Umgebung. “Hier liegt jemand!”, rief es aus der Gasse, wo die tote Oma lag. Als Link sich umdrehte, stand wieder jemand vor ihm. “Das mit dem Hund tut mir leid, doch es geht um die Zukunft der Hylianer.”, hieß es, als er die Augen wiederholt schloss. Langsam machte sich Panik breit. Die Leute erkannten, was passierte. “Ein Mann, der die Hand seines Sohnes hält. Sie haben das Ableben des Hundes mit angesehen … Dieses Kind ist noch sehr jung. Vielleicht nicht einmal 8 Jahre alt. Ich könnte beide retten, aber der Junge wurde sicherlich traumatisiert. Wie wirst du dich entscheiden?” Auch hier stimmte Link dem Meister der Schwarzen Magie zu, sie retten zu wollen. “Ich denke, es ist eine weise Entscheidung. Der Junge wird weiterleben und lernen damit klarzukommen. Mit diesen Menschen, die wir retten konnten, wird das hylianische Geschlecht weiterhin fortbestehen.” Als Link die Augen wieder öffnete, sah er sich verunsichert um. Gute Planung für Morde sah eindeutig anders aus! Doch war es auch schwer, in so einem offenherzigen Dorf einen ruhigen Platz zu finden. “Irgendjemand hat ihn getötet! Hey, Sie da! Etwas Merkwürdiges geht hier vor sich. Rufen Sie um Verstärkung, bitte! ”, flehte ein junger Mann den Soldat an, ohne zu wissen, wer und was er war. Ohne die Augen zu schließen, schwang der skrupellose Held des Bösen seine Klinge, wobei er den Mann vor sich enthauptete. “Ja, JA!”, rief der Prinz jubelnd aus. Schließlich war es soweit, dass die meisten, erwachsenen Dorfbewohner sich wehrten. Dazu zählten sogar wenige, mutige Frauen. War das der Punkt, um abzuhauen? Nein, keineswegs! Es war die Gelegenheit, die Meute abzuschlachten, wie Kurgondoru es sich dachte. Dabei bewaffneten sich diese mit Schwertern, Hämmern, Mistgabeln und Speeren. Langsam erkannte Link, dass es nicht mehr viele Dorfbewohner waren. Er dachte daran, dass auch die gerettet werden konnten, die ihn etwas antun wollen. Doch dann erspähte er die ihm bekannten Gesichter … und auch das Gesicht der alten Dame, die er tötete, kam ihm vertraut vor. “Da … Das ist es!”, sprach Kurgondoru mit ernster Mime aus.
 

Die Menschen, die im Dorf lebten, waren seine Familie. Viele von ihnen waren seine Kameraden und Freunde, genauso wie der Hund. Und all das, was ihm wichtig war, musste er – auf Ganondorf’s Befehl hin – vernichten … Verzweifelt schloss Link seine Augen und weinte. Die Dunkelheit war kurz davor ihn erneut einzunehmen, während Fabus versuchte ihm geistig Mut zuzusprechen. “… Es ist schrecklich, ich weiß. Aber es ist eine Möglichkeit, Link. Du darfst nicht aufgeben!” Link’s schwarzes Ich stand vor ihm und fing an, ihn zu würgen. “Das, was du tust … Wir können Schlimmeres verhindern! Du musst mir vertrauen!” Zwar wehrte sich der Recke, doch konnte er dem Griff seines Schattens nicht entkommen, der ihn mit roten, glühenden Augen anstarrte und fester zudrückte. “Link, gib dich nicht auf! Hyrule braucht dich! Sogar … den Dunklen Ritter.” Als er die Worte von Fabus vernahm, befreite er sich von der Dunkelheit. Mit einer mächtigen Wirbelattacke beendete der falsche Soldat den brutalen Aufruhr. Wenige Dorfbewohner, die sich nicht einmischten, rannten davon. Stumm blieb der Soldat stehen. “Was? Du jagst ihnen nicht hinterher? So war das aber nicht abgemacht! Der Befehl hieß von meinem Vater aus, dass du sie ALLE töten sollst! Nun ja: was habe ich auch erwartet? Immerhin … hast du einen Großteil von ihnen erledigt. Aber das waren noch nicht alle! Der Verkäufer …” Entschlossen, jedoch mit dem Gefühl der Leere ein seiner Brust, trat Link dem merkwürdigen, schmierigen Verkäufer humpelnd entgegen, der ihm das Spiel anbot. Dann schloss er noch einmal seine Augen, in der Hoffnung, dass es das letzte Mal sein würde. “Dieser hier, soll die letzte Person sein, die ich retten soll? Nun gut. Damit wäre es erledigt. Meine Kräfte sind leider somit aufgebraucht.” Das war das letzte Mal im Dorf – was daraufhin von zahlreichen Leichen übersät war – wo Link die Augen schloss, um Fabus’ Unterstützung bei der Rettung anzufordern, die leider nur begrenzt war. Niemand wusste, wohin Fabus die Menschen brachte und was aus ihnen genau werden würde. Anschließend brachen dunkle Wolken über das Land herein und es schüttete wie aus Eimern. Das Blut der frischen Leichen, floss durch die Ortschaft und färbte den schlammigen Boden rot. Nicht weit von Link entfernt, stand ein Kind. Ein Junge, der um die 10 Jahre alt war. Schockiert blickte er den Soldaten an, der langsam seinen Ring abnahm. Vor den Augen des Jungen offenbarte Link seine schreckliche, dämonische Gestalt: ein finsterer, fleischgewordener Schatten, der die Lebenden jagte. Die ganze Zeit über, starrte der Dunkle Ritter den Jungen an. “Sieh genau hin! … Fürchte dich! Fürchte dich vor dem, was ich bin! Das ist es, was ich wirklich bin!”, waren seine Gedanken. So ließ Link weltverloren den Jungen davonlaufen, während er diesem hinterher starrte. Er rannte und rannte … Die dunklen Wolken zogen über ihn hinweg. Seine Schritte wirbelten das blutige Wasser der vielen, kleinen Pfützen in die Luft, während er hektisch atmete. Der Regen hörte nicht auf, bis der Junge den hölzernen, alten Torbogen erreichte. Dort angekommen, warteten die Skulltula auf den kleinen, saftigen Leckerbissen, die sich langsam vom Torbogen herabseilten … Und die Leichen stapelten sich am Willkommensschild von Kakariko.

Die Quest

Mit schweren, bedächtigen Schritten machte sich Link auf zum Tor und somit in das Gebiet der Goronen: den “Todesberg”. Dennoch war es noch nicht an der Zeit, zu ihnen zu gehen. Link lief ein Stück den Hang hoch. An einem engen Durchgang wartete bereits jemand auf ihn. “Du hast es geschafft.”, sprach Fabus aus. Kurz darauf streckte der Schwarzmagier seinen rechten Arm aus, um Link den Weg zu weisen. Als Link dem Durchgang folgte, erspähte er an einem kleinen, hellichten Ort am Ende des Tunnels, einen schwarz-silbernen Spiegel. “Dieser Spiegel wird dich zurück in die Gerudo-Festung bringen.”, meinte Fabus zu Link, der ihn verwundert ansah. “Ein Spiegel soll was?” Vorsichtig näherte sich der Ritter diesem, bis er sein Spiegelbild sah. Dort erkannte er jedoch nicht sein eigenes Spiegelbild, sondern … den Schatten, der in seinem Inneren lauerte. Angewidert blickte Link in den Spiegel, woraufhin er versuchte wegzusehen, doch dann ergriff ihn seine eigene, schwarze Gestalt. Mit großer Kraft zerrte Link’s dunkles Spiegelbild an ihm und zog ihn kurz darauf zu sich. Dann verschwand der Held des Bösen, samt dem Schatten, der ihn entführte.
 

Nach wenigen Augenblicken, spuckte der Spiegel, der sich in der Gerudo-Festung befand, die entführte Gestalt von Link aus. König Ganondorf und Prinz Kurgondoru hatten ihn bereits erwartet. Nach einem flüchtigen Moment erschien auch der königliche Berater Fabus auf der Bildfläche. “Scheinbar hast du die Reise durch den “Schattenspiegel” gut überstanden.”, stellte Fabus fest. “Wurde auch Zeit, dass du zurückgekehrt bist, Sklave!”, donnerte die tiefe Stimme des mächtigen Dämonenkönigs Link entgegen. Demütig trat der Recke vor und kniete sich nieder, als Fabus und Kurgondoru sich ebenfalls gekniet vor ihrem König befanden und Fabus währenddessen Link einen tadelnden Blick zuwarf. “Die Mission in Kakariko war ein voller Erfolg, Va- … mein König.”, sprach Ganondorf’s Sohn unsicher, jedoch mit Stolz aus. “Ich habe es vernommen. Also wurde das Dorf tatsächlich komplett ausgelöscht?” “Jeder einzelne Bewohner dieses Örtchens wurde vernichtet, Meister. Ich habe mich dessen vergewissert.”, sprach Fabus mit enormer Sicherheit aus, während Link ihn ansah. “Gut. Doch war das nur ein Test. Es liegt viel Arbeit vor euch, bis Hyrule mir und meiner Macht ausgeliefert ist. Sie haben sich auf diesen Moment vorbereitet. Der König von Hyrule war sehr vorsichtig. In ganz Hyrule stehen 5 Tempel, die von den “Wächtern” bewacht werden. Und diese wiederum, beschützen “Hyrule-Stadt” und somit auch die “Königsfestung” mit einem mächtigen Schutzzauber. ”, erklärte Ganondorf seinen düsteren Dienern. “Und als wäre das noch nicht genug, so werden die Tempel ebenfalls beschützt.” “… Von den Lichtgeistern.” Schweigsam sah Ganondorf zu seinem Berater, der sich Link zuwandte. “Diese sind dein nächstes Ziel. Ohne sie, können wir die Tempel angreifen.” “Geh und vernichte diese gehässigen Lichtgeister!”, befahl der Dämonenkönig seinem Sklaven. “Kurgondoru wird dir den Weg weisen und Fabus wird ein Auge auf euch beide haben, damit euch ja keine Fehler unterlaufen. Kehrt nicht zurück, ehe das erledigt ist! Ich dulde kein Versagen!” Mit diesen letzten Worten, erhoben sich seine Gefolgsleute. “Komm mit mir, Schoßtier!”, forderte der Prinz Link auf. Fabus begleitete beide zu einer Kammer, in der das legendäre Master-Schwert verwahrt wurde. “Dass Kakariko dein erstes Ziel war und du das Tor zum Todesberg öffnen konntest, kommt uns gelegen. Dort hausen die “Goronen”, ein Volk von voluminösen Steinfressern, die den ganzen Tag nur auf ihrer faulen Haut liegen und Dreck kauen.”, erklärte Kurgondoru Link herablassend. “Sie beschützen einen der Lichtgeister. Sein Name ist “Eldin”. Die Goronen denken, dass sie mit diesem Lichtgeist an ihrer Seite sicher wären, doch du wirst sie eines Besseren belehren! … Ich habe ein Geschenk für dich.” Selbstbewusst trat der junge Dämonenprinz zum Master-Schwert vor, um es aus dessen dunklen Stasis zu holen, was es über den Boden schweben ließ. Es sah edel und mächtig aus. So, wie es sich ein Hylianer erträumen konnte. Doch dann verwandelte Kurgondoru diesen Traum in einen Albtraum. Er umfasste den Griff fest mit seiner Hand und hob das Schwert in die Luft. Die Klinge wurde stetig dunkler, bis diese gar in ein tiefes Schwarz getaucht wurde. Fabus staunte, als er erkannte, dass der Prinz zu so etwas fähig war. “Es ist deine Bestimmung, es in meinem Namen zu führen! Die Hylianer und alle anderen Völker, sollen verzweifeln, wenn sie ihre geliebte, heilige Waffe in den Händen des Dunklen Ritters sehen, der sie schon bald allesamt hinrichten wird.” Somit erhielt Link von Kurgondoru das “Dunkle Master-Schwert”.
 

Ich verstehe Deine Neugier, doch die Geschichte wird leider ein schnelles Ende finden, also werde ich mich kurz fassen und dennoch versuchen, nichts dabei auszulassen.

Der Dunkle Ritter suchte die Lichtgeister auf und stahl mit dem “Dunklen Master-Schwert” ihre Kräfte, anstatt sie zu töten. Das war nämlich der neue Plan von Fabus. Sowohl er, als auch Link, mussten den Prinzen und den König hinters Licht führen, um die Zukunft für Hyrule zu sichern. Während Link’s Reise, traf er auf zahlreiche Gestalten, darunter die Goronen, die “Zora” und gar die “Ur-Mogma”. Jedes Mal, sobald Link eines ihrer Reiche betrat, musste er sich vorsehen. Die hylianischen Truppen waren ihm dicht auf dem Fersen. Und nicht nur sie! Auch der Paladin “Edilio”, suchte den Dunklen Ritter auf, um ihn erschlagen zu können. Wegen seiner immensen Macht, die ihm die Göttin Din verlieh, konnte Link nichts gegen ihn ausrichten. Zumindest noch nicht. Stattdessen musste er sich die Kräfte der Lichtgeister einverleiben. Doch bevor er das tat, konnte er sich nur vor Edilio verstecken, der ihn in rotgoldener Rüstung, samt seiner Hellebarde, nachjagte. Darum musste der Ex-Hylianer schnell und leise sein. Die Umgebung war stetig Link’s bester Verbündeter. Sie beschützte ihn vor Edilio’s scharfen, sowie alles durchdringenden Blicken. Mit seinen lila Augen, als auch roten, kurzen, stacheligen Haaren, hob sich der Paladin von den meisten Hylianern ab. Er war auch niemand, der aus Hyrule kam, sondern aus “Lorule”. Und damit nicht genug! Sein aggressives Verhalten, deutete darauf hin, dass er ein männlicher Gerudo war, der aus der sonderbaren Parallelwelt kam. Edilio war also etwas ganz Besonderes. Er verfolgte den Dunklen Ritter, bis in den “Kokiri-Wald”, wo sich der Lichtgeist “Phirone” aufhielt. Dort kam es zum ultimativen Kampf und Link musste sich dem Paladin stellen. Dabei vergriff sich dieser an der Macht des Lichtgeistes, denn: Link war ihm ebenbürtig. “Phirone, gib mir deine Kraft!”, rief er dem Lichtgeist zu. Doch dieser hatte keine Wahl, denn Edilio stahl dessen Macht Stück für Stück, während eines verzweifelten Kampfes gegen den Ritter des Bösen. “Mehr, ich brauche MEHR!” Allmählich schwanden die Kräfte von Phirone. Und dennoch … konnte Edilio Link nicht bezwingen, da sein Dunkles Master-Schwert die Kraft aller Licht-Geister bereits in sich trug. Außerdem war Link klug, schnell und gut ausgestattet. Mister Babuboom’s Bomben waren dabei nicht die einzigen Waffen, in seinem Arsenal. Als der Paladin am Boden lag und den erschöpften Phirone sah, der seine letzten Atemzüge tätigte, schrie er Link zu: “DAS IST ALLES NUR DEINE SCHULD!”, obwohl Edilio selbst es war, der den Lichtgeist tötete, indem er ihm die Kraft und somit sogar des Leben entriss. Somit brach die Dunkelheit über das Land herein, doch die Lichtgeister konnten fliehen und sich ausruhen. Auch wenn es Jahre dauern würde, so wurden sie immerhin vom Dunklen Ritter verschont, der ein Sklave des Dämonenkönigs war und auf dessen, sowie auf des Prinzen Befehlen hin, handelte.
 

Nach all den Ereignissen, traf Link auf seine gute, alte Freundin: “Paula”. Sie war bereits einer der drei heiligen Paladine von Hyrule und diente “Nayru, die Göttin der Weisheit”. In ihrer blausilbernen, göttlichen Rüstung strahlte sie Link an. Sie war mit Freude erfüllt, doch Link hielt sich zurück. Er wagte es nicht, sich ihr zu nähern. Vor allem, als Paula ihm über die Ereignisse in Kakariko berichtete. “Kannst du dir vorstellen, wer so etwas tun würde?”, fragte sie ihn trauernd, während er betrübt zu Boden blickte … Egal, was Link war oder tat: Paula wollte ihn nicht aufgeben. “Komm zurück zu uns! Hendrik wartet … Auf uns beide.” Allerdings konnte der Dunkle Ritter es nicht wagen, zumal der Dämonenkönig und die Schwarze Magie, die ihn einnahm, es verhinderten. Paula wollte es jedoch nicht wahr haben. Immer wieder traf sie auf ihren alten Freund. Auch dann, nachdem er jeden, einzelnen Tempel niederriss, in denen die mächtigen “Wächter” auf ihn warteten, die in ihren dicken Plattenrüstungen verschiedene Tiere darstellten: Mateja, die Motte. Yunus, der Delphin. Wilko, der Widder. Zhana, die Löwin. Und zu guter Letzt: Hozan, der Adler. Lichtspeere, Wasserbomben, Riesenflegel, Bidenhänder und Dolche wandten sich gegen den Dunklen Ritter, der sie alle abwehren und zerstören konnte. Die heilige Barriere, die Hyrule-Stadt umgab, fiel. Als Link den letzten Tempel hinter sich ließ und sein treues Höllenross zu sich rief, was sogar ein Geschenk vom Dämonenkönig höchst persönlich war, stellte sich der letzte und somit 3. Paladin Link entgegen: “Recht”, der stille, fromme Diener von “Farore, die Göttin des Mutes”. Er sah aus wie der unverdorbene Link, wie aus dem Gesicht geschnitten. Seine grüngoldene Rüstung schimmerte im letzten Strahl des Lichtes, was auf die Hylianische Ebene fiel. Von seinem eigenen Pferd aus, kämpfte er gegen den Dunklen Ritter, der das ganze, hylianische Reich verdammen sollte. Bogen und Pfeile: das waren die Waffen, die sie nutzten. Der epische Kampf zog sich beinahe durch die gesamte, Hylianische Ebene. Link musste viele Schüsse einstecken, denn Recht war ein ernst zu nehmender Gegner. Doch ehrlich gesagt, war das jeder einzelne von den Paladinen, die sich schworen - mit der Hilfe ihrer Götter - Hyrule zu beschützen. Als Recht jedoch vom Pferd aus zu Boden stürzte, war der Kampf noch nicht vorbei, nein. Er konnte das Ross von Link zu Fall bringen und somit auch ihn. Sie kämpften mit Schwert und Schild von Angesicht zu Angesicht, während das Sonnenlicht versuchte sich durch die düsteren Wolken zu quetschen, die über Hyrule hinweg zogen. Die beiden Krieger waren sich ebenbürtig. Schlussendlich gelang es dem Dunklen Ritter den Paladin zu besiegen. So war das Reich dem Bösen schutzlos ausgeliefert, obwohl es für Hyrule immer noch Hoffnung und ein Paladin gab, der sich dem Bösen noch nicht mit Gewalt entgegenstellte: Paula.

Ansturm auf die Königsfestung

Vorbereitungen mussten für die Invasion abgeschlossen werden. Das Ziel des Dämonenkönigs war die Königsfestung, der Sitz des Königs von Hyrule und der jungen Prinzessin “Zelda”! Link reiste nach Kakariko, zu seinem Händler des Vertrauens. “Ah, ich habe dich bereits erwartet. König Ganondorf hat mich informiert und sogar angewiesen, dir etwas “Besonderes” zu basteln. Weißt du: ich kann dir und dem König gar nicht genug dafür danken, dass ihr meinem Laden wieder auf die Sprünge geholfen habt. Die Leute aus Kakariko haben sich nicht für meine Waren interessiert. Dabei sind sie doch die Zukunft, habe ich ihnen gesagt. Und wo stehen wir nun? Hahaha, ich habe es euch doch gesagt!”, redete der gigantische Hylianer auf Link ein. Mister Babuboom war ein gewaltiger Hylianer, der eine viel zu kleine, braune Weste trug. Mit seiner winzigen Brille und seiner hervorstechenden Tonsur, gab Babuboom ein besonderes Bild unter den Menschen aus Hyrule ab. Man konnte jedenfalls über ihn sagen, was man wollte: er kannte sich in seinem Gebiet bestens aus und er war immer für etwas Smalltalk zu haben. “Man hat mir immer erzählt, dass meine Mutter von einem gigantischen Goronen geschwängert wurde. Ha, wenn ich mich jetzt so im Spiegel betrachte, glaube ich das den Leuten sogar.” oder “Ohne Krieg gäbe es keine Bomben. Wo wäre ich jetzt nur, ohne euch?”, waren nur ein paar wenige Sätze, die er dem Dunklen Ritter um die Ohren schmiss. “Hier ist sie: die “Krabbelbombe”.”, erklärte er Link, als er ihm das runde Teil mit den vier Beinen überreichte. Vielleicht war das sogar eine der ersten Maschinen, die über die Zukunft bestimmen sollten? “Dank den Mogma ist es mir gelungen, meine Kreation umzusetzen. Und das Beste an ihr ist: du kannst sie fernsteuern! Ist sie nicht großartig geworden? Ein Meisterwerk! Ich schenke dir ein paar. Aber den Rest, musst du leider aus deiner eigenen Tasche bezahlen. Materialien, sowie Rubine, wachsen ja nicht auf Bäumen, oder?”, sprach er zu seinem Kunden, während er diesen heiter anlächelte. Dann verschwand Link auch wieder und setzte sich in Bewegung, um nach Hyrule-Stadt zu gelangen. Als die Leute ihn sahen, rannten sie panisch davon. Doch wollte Link ihnen dieses Mal nichts tun, denn es war nicht seine Aufgabe. Stattdessen sollte er in die Königsfestung gelangen. Dabei hatte er allerdings glatt vergessen, den Ring der Täuschung anzulegen. “Oh, da bist du ja!”, rief ihm aus dem Nichts eine Stimme zu. Da stand plötzlich die einzige Person auf dem Weg, die sich nicht vor dem Ritter des Bösen fürchtete: Hanna. Mit ihrem Wägelchen stand sie auf einmal vor Link und winkte ihm zu. “Bist du hierhergekommen, um bei mir etwas zu kaufen? Das ist lieb von dir, danke! … Ich habe dich schon vermisst.”, sprach sie zu ihm, was Link ein kleines Lächeln auf sein düsteres Gesicht zauberte. “Weswegen rennen die Leute denn so?”, fragte “Die Kleine Hanna” daraufhin den Dunklen Ritter, der sie nachdenklich ansah. Na, wenn Link das gewusst hätte, dass er auf Hanna treffen würde, so hätte er nicht die Bomben in Babuboom’s Laden gekauft, wie er es sich im Nachhinein dachte. Wie auch immer: er wollte seinen Weg fortsetzen und ließ die junge, tapfere Verkäuferin hinter sich. Auf dem Marktplatz hatte jedoch bereits jemand auf ihn gewartet. “Halt! Bis hierher und nicht weiter!”, rief es zu Link, der seine Augen schloss und sich ganz langsam umdrehte. Zögernd zog der letzte, verbliebene Paladin sein gesegnetes Schwert. “Also ist es wahr?! … Ich konnte es nicht glauben … Ich wollte es nicht glauben! Du warst es?! Die ganze Zeit über?!”, stellte Paula erschreckend fest, als ihr die Tränen liefen und sie dabei den Kopf ungläubig schüttelte. “Ich habe mir geschworen, mein Land zu beschützen … Genauso wie du es uns geschworen hast! Wieso tust du das alles? Die Menschen aus Kakariko, die Lichtgeister, Edilio, Recht, die Wächter … Die zahllosen Soldaten und Ritter, die du getötet hast: WAREN DIR IHRE LEBEN ETWA GAR NICHTS WERT?!”, fragte Paula ihren ehemaligen, besten Freund in einem lauten, aggressiven Ton. Sie schrie ihn am Ende sogar an. “… Ich werde dich aufhalten!” Um die beiden Kämpfer herum bildete sich eine Barriere aus Licht. Paula hatte Link eine Falle gestellt. Und somit … begann der dramatische Kampf zwischen Paula und Link! Ihre Schwertkünste übertrafen die des Dunklen Ritters bei weitem, obwohl er bereits dachte, dass er mit Recht sein Meister gefunden hätte, doch da Paula nur ein einziges Schwert besaß, verließ sie sich viel mehr auf ihre überragende Schnelligkeit. Sie war wie ein Blitz, aber wie ein Donner schlug es auf dem Anti-Helden ein, der versuchte gegen sie zu bestehen. Paula besaß die Oberhand. Es sah bereits so aus, als würde der Paladin von Nayru gegen den Ritter aus der Gerudo-Wüste gewinnen, doch dann übernahm die Dunkelheit die Oberhand. Ohne großartig etwas mitzubekommen, wehrte sich der sogenannte “Dark Link” mit enormer Raserei, bis zu dem Fall des weiblichen Paladins. Erst dann erlangte Link wieder die Kontrolle über sich selbst. Verzweifelt und den Tränen nahe, hob er seine noch schwerer verletzte, sowie erschöpfte Freundin an. Ihr Kopf lag in seinen Armen, als sie sich – mit letzter Kraft – an seinem schwarzen Hemd festhielt. “… Rette … uns!”, hauchte sie Link ein letztes Mal entgegen, bevor das Licht der Welt ihre Augen für immer verließ und die dunklen Wolken über Hyrule-Stadt hereinbrachen.
 

Es war Zeit, die Königsfestung zu stürmen! Entschlossen nahm er den roten Trank von Hana ein, der ihn heilte. Mit den neuen Bomben sprengte sich Link ein großes Loch in die Mauer der mächtigen, hylianischen Festung des Königs. Unzählige Verteidiger erwarteten ihn darin. Soldaten waren kaum aufzufinden, dafür jede Menge hartgesottener “Ritter” und “Wachen”, die Elite des Königs. Kaum hatte Link härtere Gegner zu Gesicht bekommen, abgesehen von den Wächtern, als auch – vor allem – den Paladinen. Er nutzte das Gelernte der vielen, gefallenen Vorgänger an, die einst die Dunklen Ritter des Königs der Gerudos waren und für ihn im Kampf fielen, oder gar gänzlich versagten. Manch ein düsterer Streiter hielt nicht lange durch, kannte jedoch mächtige Schwert-Techniken, die sich Link zu Nutze machen konnte. Diese musste er auch zuvor im Kampf gegen Paula anwenden, damit er überhaupt eine Chance gegen sie besaß. Letzten Endes erreichte Link, nach vielen Räumen und Türen, das Gemach des Königs. Dieser war jedoch kein stattlicher Herrscher, wie er es sich vorgestellt hätte, nein, sondern: ein kranker, alter Mann, der in seinem Bett lag und auf sein Ende wartete … Die Hylianer fielen in das Gemach ein, um ihren König zu beschützen. So kämpfte der böse Recke gegen die Ritter und Wachen erneut, während der König hustend zusah. Nach Link’s erbitterten Kampf gegen die Wachen, erschien Ganondorf, der den König von Hyrule mit seiner düsteren Magie aus dem Bett zerrte und mit tiefer Stimme fragte: “Wo ist SIE?!” Doch der König lächelte nur, woraufhin er mit einem hustenden Lachen verstarb, als der Gerudo-König ihn mit seinem eigenen Schwert durchbohrte … Kurz darauf schmiss er die Leiche des hylianischen Königs in das königliche Bett zurück, was dieses mit ihrem Blut beschmutzte. Mit seiner Kraft zerschmetterte Ganondorf eine der beiden, stabilen Holz-Doppeltüren, die sich links und rechts jeweils in der Nähe des Bettes befanden. Ein großer Moment für das Böse, denn in dieser Halle lag sie: die “Okarina der Zeit”! “Endlich!”, sprach Ganondorf vor sich hin, als Link ihm zur Seite stand. Plötzlich wurde jedoch der König der Gerudos hinterrücks verletzt. “Arh! Wer wagt es?!” “Ich wage es! Oberster General der hylianischen Truppen: Hendrik!”, rief die Person mit Stolz aus, die sich zu erkennen gab. Verwundet taumelte Ganondorf nach hinten. Die Okarina wurde nun von einer Barriere geschützt. “Kümmere dich um diesen Narr!”, befahl der König seinem Diener, den er mittlerweile ebenfalls als seinen treuen, hilfreichen Ritter ansah. Mit seinen beiden Händen umfasste General Hendrik sein mächtiges Zweihandschwert. Die Zeichen der drei Göttinnen wurden in die Klinge eingraviert. “Link … Dass ausgerechnet du es warst, der all meine Truppen zerschlug. Und dann … auch noch das: Wie kannst du es wagen, meine Enkelin zu töten?!”, fragte ihn der General lauthals. Dann zückte Link sein Schwert und erhob es gegen ihn. “Ich habe dich wie meinen eigenen Sohn behandelt!” Ihre Klingen prallten aufeinander. “Deine Mutter starb, dein Vater floh!” Es war ein heftiger Kampf. Der General machte seinen Namen alle Ehre. “Die Menschen aus Kakariko haben dich geliebt! Wie konntest du es ihnen bloß antun?! Ihr aller Blut klebt an deinen Händen!”, warf er Link vor, als er ihn zu Fuß durch die riesige Halle verfolgte. Stück für Stück schlug er auf den ehemaligen, hylianischen Ritter ein, der seine Hiebe nur mühevoll abwehrte. “Paula und du: ihr wart alles für mich!”, brüllte er Link zu, als er ihn mit seinem gesegneten Zweihandschwert zu Boden stieß. Es schien nicht nur so, dass der Dunkle Ritter keine Chance gegen den General der hylianischen Truppen, als auch seinen Ziehvater besaß; es war auch so. Im letzten Moment griffen Kurgondoru, als auch Fabus ein, um ihren König, als auch Link zu unterstützen. “Was ist das für eine Magie? Lasst mich frei! Link, du Feigling! VERRÄTER!”, rief ihm der General zu, während die dunkle Magie seinen Körper, als auch seinen Verstand einnahm. Der rotschwarze Rauch, den der Prinz beschwor, zog in den Körper des Generals und tötete diesen von innen heraus. Mit einem Zittern lag Hendrik am Boden, bis das Zittern nachgab und seine Atmung, für unbestimmte Zeit, aussetzte … Ganondorf humpelte zum Podest und zertrümmerte die Barriere. Mit seiner rechten, kraftvollen Hand, nahm der Gerudo-König die Okarina auf. Er ließ sich diesen Moment des Sieges nicht nehmen. “Das Erbstück des Königshauses. Das Instrument meiner Gefangenschaft … Hiermit zerbricht die letzte Hoffnung von Hyrule!” Mit nur einer Bewegung zerdrückte er die legendäre, heilige Okarina, die für ganz Hyrule vom unschätzbaren Wert war, genauso wie das verdorbene Master-Schwert, was im Besitz des düsteren Link war, mit dem er unzählige, hylianische Fußsoldaten abschlachtete. Fabus sammelte die Überreste der Okarina ein und verwahrte diese heimlich. Nun war der Sieg zum greifen nahe … Doch um das Land in vollständige Dunkelheit zu hüllen und Ganondorf als Herrscher anzuerkennen, benötigte der Dämonenkönig etwas Anderes. Das göttliche Relikt: das “Triforce”. Wer das Triforce in den Händen hielt, hielt die Macht der Göttinnen in den Händen. Es bestand aus drei Fragmenten, die gefunden und zusammengesetzt werden mussten. Das Fragment der Kraft befand sich bereits in Ganondorf’s Besitz. Das Fragment des Mutes ebenso, denn: Recht, der Paladin von Farore, besaß es. Es fehlte nur noch das Fragment der Weisheit und somit das von der Göttin Nayru. Man hätte sich denken können, dass Paula es erhielt, doch war es nicht der Fall. Paula bezeichnete sich sogar selbst im Kampf gegen Link als naiv. “Wie naiv ich doch war, es nicht erkannt zu haben! Und ich soll der Paladin der Weisheit sein?! Ha, das ich nicht lache!”, zweifelte sie einst an sich selbst, als sie verbissen gegen ihren verräterischen Freund antrat, der jedoch vom Bösen versklavt wurde. Harte Worte, die Link vernehmen musste, denn: trotz alldem hatte er ununterbrochen an sie denken müssen. Er hoffte darauf eines Tages frei zu sein, um zu ihr und zu Hendrik zurückkehren zu können. Und nun … sind beide tot.

Letzte Hoffnung

Alles sollte auf die Suche nach dem Fragment der Weisheit vorbereitet werden. Der Dunkle Ritter wurde zum Dämonenprinz Kurgondoru gerufen, um von ihm seine neuen Befehle zu erhalten. So reiste Link mit den künstlichen “Schattenspiegeln”, die für ihn überall in Hyrule verteilt waren, in die Gerudo-Festung. Als er diese betrat, öffnete sich für ihn ein neuer Durchgang nahe der Schwarzen Arena, die ihn immer noch mehrere Prüfungen, sowie Belohnungen bereit hielt. Mann munkelte, dass der König persönlich der letzte Herausforderer sei, den Link gegenübertreten sollte, insofern er es schaffen würde alle Herausforderungen der Schwarzen Arena zu meistern. Aber zuerst betrat er den geheimnisvollen Durchgang, der ihn noch tiefer in den Untergrund der Festung führte. Es schien ihn so vorzukommen, als wäre es ein gut geschütztes Labyrinth, was von Kugondoru’s Dienern bewacht wurde. Als er das Ende erreichte, traute Link seinen Augen kaum. In einem kristallinen Gefängnis, erkannte er – wenn auch nur undeutlich – die junge, schlafende Prinzessin … Kurz darauf erschien ihm auch schon der Prinz, als dieser hinter dem großen, schwebenden, rotschwarzen Kristall hervorkam. “Du solltest nicht überrascht sein. All das wurde lange Zeit von mir geplant. Von Anfang an … Ich besitze das letzte Fragment!”, sprach der Prinz lachend aus, als er schließlich vor dem Kristall stand und seine Arme selbstsicher ausbreitete. “Wir brauchen nicht mehr viel, um meinen Vater zu Fall zu bringen und Hyrule zu übernehmen. Sie alle … haben in meine Hände gespielt! Und du bist mein Werkzeug der Vollendung! Nach alldem, was ich für dich getan habe, wirst du mir doch weiterhin zur Seite stehen, oder?”, fragte ihn der Prinz skeptisch. Zwar zögerte Link kurz, doch dann nickte er dem Prinz zustimmend zu. “… Ausgezeichnet. Es gibt jedoch noch etwas, was du tun musst. Ein weiterer, mächtiger Gegenstand, der für uns alle zur Bedrohung werden kann, muss gefunden und zerstört werden! Dieser ist … das “Gesicht der grimmigen Gottheit”. Es ist nicht viel über dieses Artefakt bekannt, nur dass es eine außergewöhnliche Maske ist, die ungeahnte Kräfte für denjenigen freisetzt, der die Maske trägt.”, erklärte der hinterlistige Prinz seinem Schoßtier, dessen Fähigkeiten und Taten er dennoch respektierte. “Du denkst dir jetzt sicherlich, dass wir ihre Macht zunutze machen können, doch das Risiko wäre zu groß. Finde die Maske und zerstöre sie!”, befahl der Prinz seinem Vollstrecker. Nach dem Treffen mit dem Prinzen, begegnete Link Fabus. “Ich habe den Kontakt zu dir verloren. Was ist geschehen?”, befragte der Berater des Königs ihn. “Wie dem auch sei. Kurgondoru hat dir sicherlich von dem “Gesicht” erzählt, oder? Dieses Gesicht stellt tatsächlich für uns, die Schwarze Magie anwenden und sich der Dunkelheit verschrieben haben, eine große Gefahr dar. Ursprünglich kam die Maske aus “Termina”. Heh, genauso wie mein Vater …”, sprach Fabus in Gedanken aus. Doch dann setzte er einen ernsten Blick auf. Einen, den Link schon zu Gesicht bekam. “Aber Termina … existiert nicht mehr. Doch was damals geschehen ist, tut nichts zur Sache. Es gibt einen Gegenstand, der ebenfalls aus Termina stammt und dir dabei helfen soll, die Maske ausfindig zu machen. Es ist ein uralter, magischer Kompass, der etwas mit dieser Maske zu tun hat. Er erkennt sie und genau deswegen haben die “Völker von Hyrule” diesen in mehrere Teile zerlegt und verwahrt … Du musst die Bruchstücke finden, genauso wie die Maske … und sie verstecken. Nur so haben wir die Chance, Ganondorf eines Tages endgültig zu bezwingen!”, erklärte Fabus seinem geschätzten Verbündeten. “All das, was ich tat, tat ich zum Wohle aller. Doch … musste ich Opfer erbringen. Schreckliche Opfer.”, versuchte Fabus reumütig Link zu erklären. “Jetzt, wo du mir zur Seite stehst, können wir die Zukunft der Bewohner von Hyrule sicher gestalten, auch wenn alles untergehen musste … Zumindest vorerst.” Nach Fabus’ letzten Worten machte sich Link auf dem Weg zu den Völkern. Die Goronen beim Todesberg, die Zora beim Hylia-See und die Ur-Mogma im “Ewigtal” besaßen jeweils ein Teil des Kompasses, den Link benötigte, um die Maske zu finden. In ihren gewaltigen Tempeln, die nur zum Schutze dieser Trümmer erbaut wurden, schlossen sie jedes einzelne dieser Teile weg; sicher vor dem Griff des Dämonenkönigs. Dennoch konnten die Tempel den Dunklen Ritter nicht aufhalten. Vor allem nicht, nachdem er endlich die Schwarze Magie freisetzen konnte, die er in seinem Inneren verbarg. Jeder Tempel gab ihm neue Erkenntnisse über seine mächtigen Fähigkeiten, die er besaß. Er schloss die Goronen in dunkle Strudel ein, setzte die Zora mit violetten Flammen in Brand und befahl den Ur-Mogma, sich gegenseitig an die Kehle zu springen … Der dunkle Recke wurde immer mächtiger. Auch die restlichen, hylianischen Fußtruppen, die hinter ihm her waren, besaßen kaum eine Chance gegen den magischen Ritter des Dämonenkönigs. Die Situation schien für die Hylianer noch auswegloser zu sein, als zuvor schon. Das Master-Schwert wurde entwendet, die schützenden Lichtgeister vertrieben, die Wächter verstarben, die heiligen Paladine wurden ausgelöscht, der mächtige General hingerichtet und ihr aller, gutmütiger König ermordet … Zu guter Letzt zerstörte Ganondorf die Okarina der Zeit und nun soll auch das “Gesicht der grimmigen Gottheit”, die letzte Hoffnung aller Hylianer, vernichtet werden.
 

Als Link die Teile barg und den Kompass dadurch zusammensetzen konnte, verfolgte er die Spur, die er zu finden versuchte. Schlussendlich erkannte er, dass die Spur ihn direkt in die Gerudo-Wüste führte. Derjenige, der die Maske besaß, machte sich bereits auf dem Weg, um diejenigen zu Fall zu bringen, die es wagten, das Königreich von Hyrule zu bedrohen. Als Link der Person gegenübertrat, stand sie mit dem Rücken zu ihm. Langsam nahm sie die Maske in die Hand. “Ich wusste, dass wir wieder aufeinandertreffen werden.”, sprach der junge Mann aus, der sich als Gharo offenbarte. “Ich habe es die ganze Zeit über gewusst, doch Hanna zuliebe habe ich es nicht übers Herz gebracht, dich vor ihren Augen hinzurichten. Was für ein gewaltiger Fehler!”, schmunzelte er in Ironie, als er die Maske betrachtete und diese ganz langsam zu seinem Gesicht führte. Link wollte eingreifen, doch war es bereits zu spät. Hellblaues, strahlendes Licht schoss aus den Augen des gewöhnlichen Soldaten. Eine magische, mächtige Aura umgab seinen Körper, als dieser stetig wuchs. “Die grimmige Gottheit” stand kurz darauf in all ihrer Pracht vor Link und dürstete nach Vergeltung! Ein bei nahezu auswegloser Kampf entfachte. Der Körper und die Klinge, die die Gottheit besaß, war um ein Vielfaches größer als das, was Gharo bieten konnte. Doch Link wusste bereits, dass das nicht mehr der Gharo war, den er auf der Hylianischen Ebene kennengelernt hatte. So musste Link verbissen gegen diesen mächtigen Gegner, als auch seine gewaltige, magische Klinge vorgehen und gar seine Schwarze Magie einsetzen, die er in den Tempeln effektiv zu nutzen lernte. Ohne diese wäre es ihm auch kaum möglich gewesen, denjenigen schlussendlich zu bezwingen, der sich das Gesicht der grimmigen Gottheit aufsetzte. Als der Dunkle Ritter den Sieg nur knapp davontragen konnte, erhob sich der Körper des Soldaten in die Luft und zerplatzte durch die enorme, magische Energie, die ihn die Maske verabreichte. Als diese zu Boden fiel, zerbrach sie … Die Schwarze Magie, die Link gegen die Gottheit einsetzte, war anscheinend zu viel für das uralte, mächtige Relikt, was seit jeher überdauerte. “Du konntest von Glück reden, dass dieser schmächtige Hylianer die Maske besaß. Warum auch immer … Aber wäre es “jemand Anderes” gewesen, dann hättest du sicherlich ein Problem gehabt.”, machte Kurgondoru seinem Diener daraufhin weis, wobei Fabus entmutigt auf die zerbrochene Maske starrte. Vielleicht wäre der Dunkle Ritter jemand anderen gegenübergestanden, wenn er Gharo nicht verschont hätte? Doch diese Frage würde wohl für immer unbeantwortet bleiben. Allerdings war das noch nicht alles, denn plötzlich leuchtete die Maske in einem grellen Licht auf. Der Dämonenkönig erschien und hielt seine Hände entschlossen dem Licht entgegen. “Ja … JA! Das ist es!” Ein unbekanntes Fragment erschien vor ihrer aller Augen … Als das Licht die Aufmerksamkeit der Anwesenden auf sich zog, kniete Fabus sich geschlagen nieder. Mit fassunglosem, leeren Blick, begutachtete er den Sand der Wüste, wobei der Sohn des Dämonenkönigs verbittert mit den Zähnen knirschte. Lachend nahm der König der Gerudos das vierte, goldene Triforce-Fragment entgegen. Alles, was sich Kurgondoru und Fabus vornahmen, zerfiel zu Staub. Ihre Pläne, als auch ihre Wünsche, wurden nur weitere, unbedeutende Sandkörner für die Wüste … Und somit brach ein neues Zeitalter herein: die “Era of Darkness”!
 

Nach diesem … “Sieg”, kehrten Kurgondoru und sein Haustier zurück. Sie beide standen nun vor dem Kristall, der den nun nutzlosen Körper der Prinzessin von Hyrule einschloss. Ohne es zu bemerken, schlich sich der Schwarzmagier in das Versteck. Wortlos näherte er sich dem Prinzen, als auch dem Dunklen Ritter. Für eine gewisse, lange Zeit, blickten sie sich gegenseitig an … Dann schritt Fabus auf den Kristall zu, während Kurgondoru ihm Platz machte. Bedächtig legte der Berater seine rechte Hand auf den Kristall, der wie ein Gefängnis fungierte. Und dann … erschien der König. Sein Gesicht wurde von Zorn geprägt, als er allmählich verstand, was vor sich ging. Der Prinz blickte panisch zuerst zu seinem Vater und dann wieder zu Fabus, der ihn zuversichtlich ansah. Ein leichtes Lächeln zog sich über sein Gesicht. “Ha … HAHAHA! Ihr habt es also entdeckt?”, fragte er spöttisch die Anwesenden, während er dabei poste. Kurgondoru schüttelte den Kopf, als er mit gelösten Blick Fabus anstarrte. “Ich hatte es alles von Anfang an geplant gehabt! Ja: ICH habe Zelda entführt! Doch das vierte Fragment hat mir leider einen Strich durch die Rechnung gemacht.” “DU WAGST ES, MICH ZU VERRATEN?!”, schrie der Dämonenkönig ihn an, woraufhin er Fabus durch den Raum prügelte. “Nein, Vater, hör auf!” ”Wage es nicht, mich aufzuhalten!”, belehrte Ganondorf seine Sohn, woraufhin er schnell mit Fabus verschwand, dessen Körper übel zugerichtet wurde. Dabei wehrte er sich nicht einmal. Schockiert sah der Prinz zu Link. “Schnell, wir müssen ihnen folgen!”, woraufhin Link den König und seinen Berater suchte, die schließlich vor der Gerudo-Festung standen.

Dunkle Ära

Ganondorf nahm Fabus an seiner schwarzen Robe und stieß ihn von sich weg, als Link die beiden Hexenmeister erspähte, die sich der Schwarzen Magie bedienten. Trotz Fabus’ unsäglichen Wissens und seinen enormen Fähigkeiten, die Link mitbekam, wehrte er sich nicht. Stattdessen versuchte er zu lächeln. Er stand wieder auf, um sich dem Gerudo-König mit einer gewissen Unerschütterlichkeit entgegenzustellen. So nutzte Ganondorf seine Macht aus, um Fabus zu schaden und ihm seine Energie zu entziehen. Kurgondoru bekam mit, dass Link sie aufgespürt hatte, woraufhin er sich schleunigst zu ihm begab. Schockiert sah der Prinz zu, wie der königliche Berater schwächer wurde und zu Boden ging. Fabus selbst musste an seine Vergangenheit mit dem Prinzen denken, als er den jungen Kurgondoru in seinen Armen hielt und ihm das “Lied der Befreiung” vor sich hin summte, um das Kind zum Einschlafen zu bringen. Vorsichtig wiegte er den jungen Prinz hin und her, wobei Tajla ihren Geliebten anlächelte. Der Prinz hörte die bedächtige Melodie in seinen Ohren, als er in der Gegenwart seinen Ziehvater erblickte, wie sich seine Gestalt allmählich veränderte … Sein ganzer Körper schrumpfte. Er wurde zu einem schwachen, unbedeutenden Mann, dessen Zähne hervorstanden und dessen Augen sich verkleinerten. “Fa- … Fa- … VATER!”, rief Kurgondoru Fabus besorgt zu, als er seine Veränderung miterleben musste. Ohne weitere Zeit zu verschwenden, nutzte Kurgondoru seine Kräfte. Die rotschwarze Magie fesselte den skruppellosen König, der seinen ehemaligen Diener schwächte. “Narh?! Was hat das zu bedeuten?! Kurgondoru …” “Es reicht! Du wirst meinem Vater kein Haar krümmen!” “Was?! Er ist nicht dein Vater!” “… Er war mehr für mich ein Vater, als du es jemals warst und sein wirst!” Schwächelnd hob der deformierte Fabus, dessen Gestalt nun eher an einen Gnom erinnerte, seinen Kopf. Seine Brillengläser erfassten seinen Ziehsohn, als seine Augen tränten. “… Nicht!”, hauchte Fabus besorgt aus. “Das wird dir noch leid tun! Doch selbst wenn du ihn rettest, so wird seine Familie sterben!”, rief der König dem Prinz lachend zu. Kurgondoru schrak auf, als Ganondorf ihn ein unheimliches Grinsen zuwarf. Augenblicklich sah er zu Link. “Er will Tajla und Nabu umbringen lassen?! Wir dürfen das nicht zulassen! Ich halte ihn auf. Du musst sie retten! Ich bitte dich!”, bat der Dämonenprinz seinen Dunklen Ritter flüchtig. “Nein, ich … FLEHE DICH AN!”, sprach der Prinz daraufhin lauthals zu Link, was ihn verwundert stehen ließ. Doch nicht für lange. Entschlossen nickte er seinem Herren zu, der das Leben seiner Familie retten wollte, auch wenn sie nicht blutsverwandt waren. “Ich weiß nicht, wie lange ich ihn aufhalten kann. Du musst dich beeilen!”, waren die vorerst letzten Worte des Prinzen, bevor Link ihn verließ und in die Gerudo-Festung marschierte, um nach Tajla und Nabooru zu suchen, die tief in dieser verborgen waren. Lange Gänge und viele Räume erstreckten sich durch die ganze Festung, aber auch die Diener von Ganondorf stellten sich in den Weg des Dunklen Ritters, der sich gegen seinen wahren Meister stellte. Egal, was mit ihm passieren würde: er wollte alles Mögliche aufbringen, um die beiden Personen zu retten, die sowohl Fabus und Kurgondoru, aber auch ihm selbst wichtig waren. Nach einer langwierigen Suche – wobei Link hoffte, dass der Prinz dem König Einhalt bieten konnte – fand er die beiden Personen auf. Wie erwartet, waren sie in Gefahr. Als Link den großen Raum der Festung betrat, fiel Tajla erschöpft zu Boden. “MAMA?!”, rief die junge Nabooru ihrer Mutter zu, als sie zu ihr rannte und sich zu ihr kniete. Mit ernstem Blick sah Link in die Luft und erspähte zwei alte Frauen, die jeweils auf einem Besen ritten. “Wir haben Besuch, Kotake!” “Das sehe ich, Koume. Aber als Erstes …” Die Hexe, mit den eisblauen Haaren, fokussierte das Kind von Tajla, die von einem spitzen Eisprojektil aufgespießt werden sollte, jedoch erschien aus dem Nichts eine orange Hand aus einem Portal und ergriff Nabooru. Sie wurde augenblicklich entführt?! Link attackierte währenddessen die Eishexe Kotake, indem er diese in violette Flammen aufgehen ließ. Zumindest flüchtig. “WAH?! Das hat weh getan!” “Wir sollten ihn zuerst aus dem Weg schaffen.” “Dieser Bengel hat unsere Aufmerksamkeit.” Der Kampf gegen die sogenannten “Twinrova” fing an! Tajla war noch am leben und half Link dabei, die beiden Hexen aufzuhalten. Der Raum war mit mehreren Apparaturen gefüllt, die an Spiegel erinnerten, die die Gerudo-Kriegerin bewegte, während Link die Hexen ablenkte. Dabei war Tajla nicht gerade in bester Verfassung, weswegen der Held sich stetig beeilen musste. Mit Pfeil und Bogen, aber auch mit seinen magischen Flammen, oder der “Kettenklinge”, die er ebenfalls als Seil nutzen konnte, war es ihm möglich die beiden, nervigen Hexen zu stören. Dabei mussten Tajla und Link darauf achten, dass die Hexen im richtigen Winkel flogen, um sie letzten Endes mit den Maschinen verwunden zu können. Feuer für Kotake, Eis für Koume. Nach einigen Verwendungen der Folterapparaturen, die für die Gefangenen des Königs bestimmt waren, fielen die Hexen und Link konnte sie mit dem Dunklen Master-Schwert, dessen Kraft von den Lichtgeistern verstärkt wurde, zur Strecke bringen. Jede Einzelne von ihnen, erstrahlte in einem grellen Licht, bevor sie zu Asche zerfielen. Ähnlich wie Gharo, der in der Gerudo-Wüste durch die Maske sein Ende fand … Erschöpft humpelte Tajla zu Link, der sie in seine Arme nahm. Die Situation kam ihm durch die Tragödie mit Paula bekannt vor, weswegen er durch die schlimme Erinnerung schmerzverzerrt die Augen schloss. Fürsorglich berührte Tajla seine linke Wange, woraufhin der Ritter seinen Kopf bekümmert zu ihr drehte. “Danke, Kleiner … Nabooru ist … sicher. Pass auf … Kurgondoru auf und … auch auf meinen … Mann …”, sprach sie ein letztes Mal zu Link, bevor ihre Kräfte sie für immer verließen.
 

Mehrere Jahre zogen in das Land. Es machte kaum einen Unterschied, ob dunkle Wolken über das Land hinwegzogen, denn: der Himmel verdunkelte sich komplett! Durch die Abwesenheit der Lichtgeister und den Einzug der Dunkelheit, veränderten sich die Gebiete, als auch deren Bewohner drastisch. Die meisten Gebiete wurden unfruchtbar. Alles Leben starb ab. Es war nur eine Frage der Zeit. Doch gab es immer noch Hoffnung! Die Goronen und die Ur-Mogma schlossen sich zusammen und zogen zum “Steinernen Pass”, der von den “Schwarzschuppen” bewohnt war. Vielleicht war dies die letzte Bastion der übrigen Lichtgeister und somit der Ort, an dem sie sich erholen konnten. Dieses Gebiet war immer noch fruchtbar, weswegen die beiden Völker diese schwere, jedoch notwendige Entscheidung fällen mussten. Die verborgenen Echsenwesen waren, seit jeher, ihrer aller Erzfeinde. Obwohl lange Zeit Frieden zwischen den Völkern herrschte, veränderte die Herrschaft von König Ganondorf alles! Die Zora mutierten und wurden zu den grässlichen, raubtierähnlichen “Unterwelt-Zora”. Der Hylia-See und dessen Kreaturen machten ebenfalls eine merkwürdige Entwicklung durch. Das Wasser sammelte elektrische Energie an, weswegen man den Hylia-See allmählich in den “Funkensumpf” umtaufte … Währenddessen tötete der Kokiri-Wald seine eigenen Bewohner, indem der nahrhafte Boden des Waldes giftig wurde. Die Kokiri konnten nirgendwohin, denn Ganondorf’s Schergen waren überall! Der Wald war verflucht und dennoch behielt er die Schönheit bei, die er einst besaß. Die Kokiri starben aus, kamen jedoch als rätselhafte, tanzende Geister zurück. Der “Utop-Wald” wurde erschaffen … Während der Abwesenheit der Goronen, wandelte sich der Todesberg in etwas gänzlich Anderes um. Die Steine fingen an, bis an die Spitze zu schweben, weswegen man ihn daraufhin als den “Magnetberg” bezeichnete. Das einst fruchtbare Ewigtal der Ur-Mogma jedoch zerfiel komplett. Der Boden brach ein und merkwürdige Kristalle stießen empor. Später wurde dieser Ort als der “Pass der Habgier” bekannt. Irgendwann würden die Völker in ihre alte Heimat zurückkehren, schworen sie sich. Das Band der Goronen und der Mogma wurde jedoch enger. Die beiden Völker wollten, nach dem düsteren Krieg gegen die Schwarzschuppen, nicht mehr voneinander weichen. Doch die Geschichte, dass sie es waren, die die Schwarzschuppen angriffen und in ihre eigene Heimat – tief in den Untergrund der “Schwarzstein-Höhlen” – einsperrten, wurde mit aller Macht untergraben. Kein zukünftiger Nachkomme sollte je mehr davon erfahren!

Der Anfang vom Ende

Das Dunkle Master-Schwert verlor die Kräfte der Lichtgeister, als Link gegen die beiden Hexen, Koume und Kotake, vorging. Sie waren die Ziehmütter des Gerudo-Königs, der nun der Herrscher über ganz Hyrule war. Außerdem waren sie überaus mächtig, weshalb Link bei jedem einzelnen Hieb die Kraft der Lichtgeister auf diese einwirken ließ. Ihre leuchtende Detonation war schließlich das Resultat des Lichtes, dem ihre alten, verschrumpelten Körper nichts mehr entgegenbringen konnten. Nach ihrer beider Niederlage könnte man meinen, dass Ganondorf einen weiteren Groll gegenüber Link hegen würde … Doch das tat er nicht. Er kannte die Stärke seines Sohnes und die des Dunklen Ritters an. Dennoch musste der Berater, Fabus, für seinen Ungehorsam bestraft und im Nachhinein verbannt werden. Immerhin verhinderte Kurgondoru es, dass sein Ziehvater mit seinem Leben zahlen musste. Doch als Ganondorf ihm verriet, dass Tajla tot ist und die Tochter von Fabus verschwand … Fabus sehnte sich sein Ableben herbei, doch sollte es nicht geschehen. Nein: Er soll als Schwächling sein Dasein in der Gerudo-Wüste fristen, fern von der Gerudo-Festung – die immer noch von Ganondorf’s Schergen bewacht wurde – in dem Wissen, dass seine Familie verloren war … Eine Bestrafung, die sich ebenfalls auf Kurgondoru auswirkte. Immerhin war der Berater des Königs nicht allein, denn: hinter Ganondorf’s Rücken unterstütze Kurgondoru seinen Ziehvater weiterhin. Er gab ihm Nahrung, händigte ihm frische Kleidung aus und besorgte ihm seine Lieblingsliteratur aus der Gerudo-Festung. Anschließend, als er älter wurde, gab Kurgondoru Fabus etwas von seiner eigenen Macht ab. Nach all dem, was geschah, fanden sich König Ganondorf, Prinz Kurgondoru und ihr Dunkler Ritter, Link, in der Königsfestung wieder. Kurgondoru war nun ein stattlicher, junger, erwachsener Mann, dessen Haare er seit dem Vorfall mit seiner “wahren Familie”, nicht mir schneiden ließ, weswegen diese immer länger wurden. Von all den männlichen Gerudos, die je existierten, könnte man schon behaupten, dass Kurgondoru mit Sicherheit der ansehnlichste von allen war. “Da bist du ja, Link. Unser König hat einen Auftrag für dich.”, sprach Kurgondoru mit seiner erwachsenen Stimme im angenehmen Ton aus, die jede Gerudo zum dahinschmelzen brachte. Es war aber auch kein Wunder, dass er in der Königsfestung so beliebt war, denn: er war hübsch, skruppellos und außerdem ein exzellenter Stratege. Allerdings war er nur FAST so mächtig wie sein eigentlicher Vater, was ihn durchaus störte. Schließlich wollte er ihn eines Tages übertreffen und sich an das rächen, was er Fabus und seiner Familie angetan hatte. “Komm näher!”, befahl der König seinem Vollstrecker, den er in all der Zeit zu respektieren gelernt hatte. “Das Land von Hyrule verändert sich stetig. Die Gebiete sind nicht mehr das, was sie einst waren. Mir ist außerdem zu Ohren gekommen, dass ein neues Gebiet erschaffen wurde. Noch ist es eine karge Landschaft, die der Gerudo-Wüste ähnelt, doch wurden in dieser mehrere Lichtquellen entdeckt. Falle in das Gebiet ein und gehe der Sache nach!”, waren die Worte des Königs, die Link aufmerksam im Thronsaal vernahm. Als Link in die Richtung des Ausgangs lief, flüsterte Kurgondoru ihm flüchtig zu: “Wenn das die Lichtgeister sind, musst du sie mit allen Mitteln beschützen!” Als würde der Prinz ahnen, was vor sich gehen würde.
 

Hyrule-Stadt: einst eine Metropole und der zentrale Handelspunkt eines Jeden, doch nun … nur noch ein Schatten seiner Selbst, genauso wie Link es war. Die Bewohner traf es ebenfalls, denn sie alle wurden zu den loyalen Schergen des Dämonenkönigs, ob lebendig oder untot. Letzten Endes existierte kein einziger Hylianer mehr, bis auf die, die sich in der Dunkelheit verstecken konnten und um ihre Leben bangen mussten. Unter den veränderten Hylianern zählte auch ein einzelnes Mädchen dazu: Die Kleine Hanna … Da Link wieder den leeren, großen Marktplatz von Hyrule-Stadt betrat, begegnete er der Händlerin, deren Körper wie ausgehungert schien. Das Kleid war vollkommen verdreckt und beschädigt. Ihr Gesicht erkannte man kaum noch, da sie eine hölzerne Maske trug. Als sich Link dem Mädchen näherte, bewegte es nur behäbig den Kopf in dessen Richtung. “Ka- … Kaufen?”, fragte Hanna ihn mit verschrobener Stimme unsicher, als eine Träne aus ihren toten Augen lief, die die Maske versuchte zu verbergen. Betroffen hockte sich der Ritter des Bösen zu ihr und beobachtete die Träne, die über die hölzerne Maske glitt. Zögernd überreichte er der bemitleidenswerten Händlerin die Rubine – die sie fasziniert betrachtete – und griff sich aus ihrem Wägelchen eine Bombe, die er in seine Bombentasche stopfte, während diese dabei kleiner wurde. Dann machte er sich wieder auf dem Weg, wobei Hanna ihm keuchend hinterher blickte … “Wer kommt denn da? Mein Lieblingskunde!”, begrüßte Mister Babuboom Link mit offenen Armen. “Gleich, nachdem der Markt von euch gestürmt und von den Monstern besetzt wurde, habe ich mein neues Quartier bezogen. Ich habe mein Sortiment etwas … geändert. Leider verkaufe ich keine normalen Bomben mehr an euch weiter, außer natürlich ihr verlangt es. Dem König kann ich nichts abschlagen. Warum, fragst du? Weil das Mädchen, auf dem Marktplatz, ebenfalls welche verkauft. Ich dachte mir: ich greife ihr etwas unter die Arme, also habe ich ihr meine gegeben. Ich habe mir auch vorgenommen, sie weiterhin zu unterstützen. Sie ist ein gutes Mädchen. Ich habe sie sofort in mein Herz geschlossen und sie sogar adoptiert.” Ob er wusste, dass Hanna bereits ein Zombie war? Die Wahrscheinlichkeit wäre vorhanden, dachte sich Link. Merkwürdiger Weise war es nicht das erste Mal, dass Babuboom Link diese Geschichte erzählte. Vielleicht ja auch, weil er mittlerweile einsam und Link so ziemlich sein einziger Freund in ganz Hyrule war? Ab und zu kam es jedoch vor, dass Ganondorf, sowie Kurgondoru nach dem Rechten sahen. Mister Babuboom war einer der sehr wenigen, verbliebenen Hylianer, da seine Talente durchaus gebraucht wurden. Mit Hingabe bastelte er an weiteren, zerstörerischen Bomben, die er in Hanna’s Anwesenheit – außerhalb von Hyrule-Stadt – ausprobierte. Mittlerweile war Babuboom für Hanna ein Vaterersatz, auch wenn man nicht wusste, ob und wie das gleichgültige Zombiemädchen darüber dachte.
 

Link hatte sich genügend vorbereitet, um das mysteriöse, neue Gebiet zu betreten, was ausschließlich kargen Boden, als auch Sand zu bieten hatte. Über diesen flogen drei kleine, leuchtende Kugeln umher, was für ihn einige Fragen aufwarf. So näherte sich der Ritter des neuen Königs von Hyrule diesen rätselhaften Kugeln, die sich direkt in der Mitte des Gebietes befanden. Schleunigst umkreisten sie den Dunklen Ritter, während die Kugeln dabei immer schneller wurden. Dann ließen sie von ihm ab und wirbelten in den Himmel, bis dieser von einer Welle aus Licht erhellt wurde, die für kurze Zeit die Dunkelheit vertrieb. Mit einem darauffolgenden, großen Knall landete eine leuchtende Kreatur aus Licht vor Link’s Füßen. Der Staub wirbelte auf und Link tat sich damit schwer, nicht von dem gewaltigen Wind umgepustet zu werden, der urplötzlich aufkam. Dieses rätselhafte Wesen sah aus wie eine übergroße Raubkatze. Es war tatsächlich ein riesiger Säbelzahntiger, der wie aus dem Nichts erschien. “Verunreinigter, ich bin “Ukshir”! Du wagst es, das Land von Hylia zu verderben?! Im Namen aller Lichtgeister und dem meiner Herrin, werde ich dich vernichten!”, brüllte das Wesen dem Ritter der Finsternis zu, woraufhin es ihn anstürmte. Wer hätte gedacht, dass ausgerechnet ein neuer Lichtgeist erscheinen würde? Vorerst war Link sprachlos und musste sich zugleich zur Wehr setzen. Verzweifelt konnte er jedoch vorerst nur Eines tun: wegrennen. Tatsächlich erinnerte ihn die Situation an die ersten Begegnungen mit Edilio. Bei den Göttinnen, wie Link ihn hasste! Und nun stellte sich ihm auch noch eine neue Übermacht entgegen?! Zwar versuchte er zwischendurch so gut wie alles zu nutzen, was er besaß, doch nichts konnte Ukshir verletzen. Nicht einmal das Dunkle Master-Schwert. Doch dann sprang vom Himmel etwas auf den Rücken der Bestie. Schwarze Materie schoss aus dieser empor, als das Unbekannte auf den Rücken des Säbelzahntigers landete. Es sah so aus, als wäre es das Blut des Lichtgeistes. Oder war es vielleicht doch etwas völlig Anderes? “Uarh!” Wie von etwas gestochen, rannte der Lichtgeist wild umher. “Was stehst du so planlos herum? Tu endlich etwas! Dieses Wesen sollte nun verwundbar sein.”, sprach die Stimme des Prinzen Link ungeduldig zu, der diese bereits vermisst hatte, wenn auch nur geringfügig. Also nutzte Link seine Kettenklinge, um sich ebenfalls zu dem Wesen hochschwingen zu können. Dort, wo der Lichtgeist verwundet wurde, erhielt Link die Chance ihm größeren Schaden zuzufügen. Mehrfach geschah dieses Ereignis, wobei Link nicht begriff, wer oder was den gewaltigen, rasenden Lichtgeist verletzte. Da allerdings die leuchtenden Kugeln während des Kampfes zurückkehrten und diese ihr Licht auf Link schossen, spitzte sich die eh schon heikle Situation zu. Ohne das Höllenross des Dämonenkönigs, gäbe es für den Dunklen Ritter kein Entkommen. So musste er nebenbei die Klingenkette nutzen, um die verwundeten Stellen zu erklimmen. Nach einem spannenden, haarsträubenden Kampf, fiel der Lichtgeist zu Boden. Die leuchtenden Kugeln flogen erneut hoch in die Luft. Sie wuchsen und wuchsen, bis sie jeweils einen grellen Strahl an jedes Einzelne dieser Gebiete aussandten: der “Utop-Wald”, der “Magnetberg” und der “Funkensumpf”. Die Erde wurde erschüttert. Die betroffenen Gebiete bewegten sich?! Allmählich entfernten sie sich vom hylianischen Boden. Alle noch existierenden Lebewesen, wohnten diesem überwältigenden Schauspiel bei, als sie dieses mit großem Staunen beobachteten. Selbst Hanna, die in die Luft starrte, wobei das helle Funkeln sich in ihren leeren Augen spiegelte. Mit seinen bloßen Augen erkannte König Ganondorf ein verdächtiges Schimmern in der Ferne. “Merke dir meine Worte: Dieser Ort hier, wird dein Grab sein, “Dunkler Ritter”! Früher oder später. Es ist nur eine Frage der Zeit.”, waren die letzten Worte des mächtigen Wesens, was Link schwer zusetzen konnte, bevor es sich in funkelnde Lichtpartikel auflöste … Schlussendlich zeigte sich die flinke Gestalt, die dunkle Portale nutzte, um sich schleunigst fortbewegen zu können, wodurch man diese kaum erkennen konnte. “Geht es dir gut?”, fragte die ihm bekannte Stimme. Kurgondoru starrte ungläubig in den Spiegel, woraufhin er sich sofort zu dem Ort begab, an dem sich beide Personen aufhielten. “Ich habe mir gedacht, dass du bei diesen Brocken Hilfe gebrauchen könntest … “Kleiner”.”, sprach die attraktive Gerudo mit der exotisch gräulichen Haut und den glühend gelben Augen zu Link, der ihr ähnlich sah. Als Kurgondoru dazustieß, drehte sich die junge Frau um. Für eine Weile sahen sie sich an, woraufhin sich beide gegenseitig anlächeln mussten und gar aufeinander zurannten. Vor Freude sprang Nabooru Kurgondoru an, der sie hoch hob und sich mit ihr drehte. “Nabu, du lebst?!”, stellte der Prinz begeistert fest, während die Gerudo-Kriegerin dabei lachte. Als er sie wieder absetzte, blickte sie ihn verträumt an. “Es heißt Nabooru! … Doofer Kurgon.”, belehrte sie ihn dreist, wobei der Dämonenprinz schmunzeln musste. “Sag mir: Was ist passiert?” “Hat dir Link etwa … ? Schon gut, vergiss es. Eine alte Freundin meines Vaters konnte mich retten. Und dann ließ sie mich ausbilden. Ich weiß also sehr gut, wie man kämpft. Pass bloß auf, Prinz!”, neckte sie diesen kess, der es sich von der gut gealterten Gerudo gefallen ließ. “Deine Magie … Ich spüre, dass du schwächer geworden bist. Dieses Wesen hat dich geschwächt, Link.”, erklärte der Prinz ihm bedauernd. “Vielleicht wirst du dich davon erholen können, aber ich denke nicht, dass du deine ursprüngliche Stärke wiedererlangen wirst.” Zwar war Ukshir der Bote für das Ende des Dieners des Bösen, aber dennoch konnte Link ein Gefühl des Friedens in sich verspüren, was er so noch nie wahrnehmen konnte. Die unkontrollierbare Dunkelheit, die in ihm verborgen war, schien zu schwinden. “… Und was kommt jetzt?”, fragte Nabooru die Anwesenden. Nach einer Verzögerung erschuf Kurgondoru einen Schattenspiegel und lief vor, um sich von seinem Schatten zu einem anderen Ort bringen zu lassen. Seine Verbündeten taten es ihm gleich. Nach der verstörenden Reise durch den Raum, erblickten sie die wenigen Überlebenden, die Fabus mit Link retten konnte. Anschließend trat Kurgondoru vor. “… Die Zeit wird es zeigen.”, sprach Kurgondoru aus, woraufhin Nabooru dessen Hand ergriff und sich an seinen starken, rechten Arm schmuste.
 

Und somit endet die Geschichte, um den Beginn der “Era of Darkness”, von der niemand mehr etwas weiß. Bis auf wenige Ausnahmen, versteht sich. Ich gehöre ebenfalls dazu, aber das weißt du sicherlich bereits, oder? Alles Weitere, wird dir der “Erzählbot” wiedergeben. In “The Legend of Zelda: Data World” lernst du die Welt kennen, die ganz Hyrule ersetzen konnte. Doch alles Andere, was zwischen diesen beiden Geschichtssträngen geschah, musst du schon selbst herausfinden! Schlussendlich ist zu erwähnen, dass die Shiekah nicht ausgelöscht wurden und dass sie überdauern werden. Vielleicht war es schon immer ihr Schicksal gewesen, sich mit dem Bösen zu vereinen, um etwas völlig Neues erschaffen zu können. Vielleicht war es ihnen nicht vorherbestimmt, dauerhaft mit Gewalt gegen das Böse vorzugehen … In diesem Sinne verabschiede ich mich von dir. Möge Data über dich wachen!
 

The Legend of Zelda: Era of Darkness

ENDE
 


 

by Jusatsu



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