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Still Waters are deep

Stille Wasser sind tief --Guard me Sherlock
von
Koautor:  Sajoco

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The Start of a new Life - Celia/Sherlock

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In einem Theater in der Metropole London war heute sehr fleißig am üben. Die Schauspieler und die Statisten dort probten für ein Stück welches in wenigen Wochen Premiere feierte. Aufgeregtes Gemurmel war in dem schallenden Raum zu hören. „Gut Leute dann machen wir für heute Schluss, damit wir morgen wieder frisch und ausgeruht weitermachen können“ meinte der Leiter des Stückes und die Personen verabschiedeten sich gegenseitig, ehe sich draußen alles auflöste und jeder den Weg nach Hause.
 

Doch Stopp! Nicht jeder ging nach Hause. Eine junge Dame mit karamell-farbenen Haaren und eine Frau mit sonnengelben Haaren, welche sich aufgeregt unterhielten. „Was für eine wahnsinnig gute Probe. Wir sollten uns morgen auf jeden Fall mehr anstrengen“ meinte die junge Schau-spielerin und knuffte ihrer Kollegin in die Saite. „Na denn dann sehen wir uns eben Morgen früh in Alter frische wieder.“ Sie umarmte ihre beste Freundin und winkte ihr zum Abschied zu ehe sie zu ihrem Lieblingscafé Mason´& Lucci. Als sie dort ankommt, bestellte sie sich ihr liebstes Getränk: Zimt Tee. Während des Wartens gesellten noch weitere Gäste hinzu und sie wollte gerade lächeln, als sie etwas an ihrem Rücken spürte. Es war wie kalter Stahl und ich blieb still sitzen. Eine rauchig-klingende Stimme hauchte etwas gefährliches in ihr Ohr, was ihr das Blut in den Adern gefrieren ließ. „Du wirst dich sofort von diesem Stück entfernen oder aber es wird einigen, welche die dir etwas bedeuten etwas zustoßen.“ Langsam verschwand dieses Gefühl und kaum wollte sich Celia umdrehen, war dieser Fremde schon verschwunden. Die junge Frau wunderte sich was das nun werden sollte.
 

Sie schüttelte den Kopf und trank ihren Tee zu Ende, ehe sie sich langsam aufmachte zu sich nach Hause. In die Richtung ihrer Wohnung stieß sie mit jemanden zusammen.
 

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Prolog Ende

Doppelidentität - Gina/James

Es regnete inzwischen in Strömen, doch dies störte die junge Frau nicht. Sie lag unter einem Porsche, und versuchte die verklemmten Äste aus dem Motor zu holen.

„Kommst du alleine klar, Gin? Ich würde mir gerne einen Kaffee holen und eine kurze Pause machen.“, fragte Indiana seine Nichte.

„Klaro, aber ich frage mich welcher Idiot mit einem Porsche Taycan in den Wald fährt, dass ist Vergewaltigung des Autos!“, schimpfte das Mädchen und knipste mit einer Astschere einen recht dicken Ast klein.

„Sag das nicht zu laut, der Bürgermeister könnte dich hören.“

Seufzend rollte Gina mit den Augen. „Wer hat den bloß gewählt...“

Ihr Onkel verschwand in dem, seiner Frau gehörenden, angrenzenden Café Mason´& Lucci.
 

Es dauerte nicht lange und ein Auto fuhr mit brummenden Motor in die Werkstatt. Ein silberhaariger junger Mann im Anzug stieg aus dem Auto aus und sah sich um.

„Hallo? Ist hier jemand? Man ist das ein scheiß Wetter heute, und dann rennt mir so ein Mistvieh von Dachs auf die Straße...“, er drehte sich um und rief erneut, „Hallo? Ist in diesem Saftladen denn keiner?“

„Moment, ich bin gleich bei Ihnen...“, rief Gina.

Bailey hörte die Rufe und kam freudig an, um den Kunden zu begrüßen.

Mit verwunderten Blick auf den Hund, schüttelte der junge Mann den Kopf. Hatte etwa gerade der Hund mit ihm gesprochen? War dies die Stimme von Mutternatur, weil er einem Wildtierunfall die Schuld gab?

Er kniete sich zu dem Hund runter und streichelte ihn.

„Also man sagte mir, hier wäre ein Spezialist für Sportwagen. Bist du der Spezialist?“
 

Gina war inzwischen unter dem Auto hervorgekommen und richtete ihr Cappy, damit man ihre langen Haare nicht sah. Sie stand mit verschränkten Armen und Öl im Gesicht und auf ihrer Kleidung an einen Pfeiler angelehnt. Von dort beobachtete sie das Gespräch zwischen ihrem Hund und dem neuen Kunden.

Bailey freute sich und wedelte vor Begeisterung, dass jemand sich so für ihn interessierte. Als der junge Mann ihn ansprach und Spezialist nannte, reichte ihm der kleine Corgi die Pfote.

Gina grinste und konnte sich nicht verkneifen, ihrem Hund eine Stimme zu leihen.

„Sehr angenehm, der Herr, ich bin Bailey und dieser besagte Spezialist, wollen wir uns Ihren Wagen mal ansehen?“

James Moriaty, schüttelte dem Hund geschockt die Hand. „Ich... ich bin James Moriaty, … wow ich hätte nie für möglich gehalten, mich einmal mit einem Hund zu unterhalten...“

Nun konnte Gina nicht mehr, sie musste laut lachen und kam auf die ungleichen Gesprächspartner zu.

„Tut mir leid, dass ich Sie gerade etwas veräppelt habe, aber nach Ihrer Aussage, dass dies ein Saftladen ist, konnte ich einfach nicht anders. So und nun zu Ihrem Wagen.“, sagte Gina.

Sie konnte ihre Stimme sehr gut verstellen, denn als Schauspielerin in einer Autowerkstatt zu arbeiten, würde ihren Ruf nur schaden. Sie spielte eben in ihrem normalen Leben auch eine andere Rolle: Gin, der Automechaniker.
 

James Moriaty ließ die Pfote des Hundes los und stand auf. Verlegen kratzte er sich an seinem Hinterkopf.

„Sorry man, dass mit dem Saftladen tut mir leid, ich bin nur so sauer auf den Dachs, er hat mir den halben Kotflügel verbeult.“

Gina ging um den Audi R8 herum und sah die besagte Schadensstelle.

„Uhh, dass war ein großer Dachs... mal sehen...“, sie zog eine Taschenlampe aus ihrem Blaumann, ging in die Hocke und beleuchtete die Stelle genauer.

Durch den Regen, war der Tag recht dunkel, und die leichte Beleuchtung in der Werkstatt war mehr schlecht als recht.

Mit dem Taschenlampenlicht konnte sie den Schaden genaustens unter die Lupe nehmen.

„Dachs sagen Sie, ja?“, sie fuhr mit ihrer Hand über den Lack entlang.

Kurz darauf stand sie auf und beleuchtete den Kunden.

„Sie scheinen da aber auf einen sehr steinigen Dachs getroffen zu sein. Die Delle die Sie im Kotflügel haben, ist eher von einem Steinpfeiler, ungefähr Kniehoch, Zylinderförmig,... so wie die vor dem Museum.“, gab sie ihm zu verstehen, „Wenn es ein Dachs, also ein Tier... ein Wildtierunfall wäre, dann hätten Blut und Haarspuren am Wagen geklebt. Hier finde ich höchstens Steinpartikel. Also raus mit der Sprache, was ist wirklich passiert, oder soll ich die Polizei rufen?!“
 

James Moriaty sah den Automechaniker verdutzt an. „Ja gut... es war kein Wildtierunfall, ich bin beim Einparken gegen den Pfeiler gekommen... aber nicht den beim Museum, sondern beim Rathaus. Ich hatte was getrunken und bin Autogefahren... es ist mir peinlich das zuzugeben...“

Gina knipste die Taschenlampe aus und verschränkte ihre Arme.

„Warum denken immer alle Sportwagenfahrer sich Geschichten aus. Seid doch mal ehrlich. Ich wäre kein Spezialist, wenn mir das nicht auffallen würde.“

Der junge Mann grinste. „Ja eigentlich, wollte ich Sie ja nur testen. Mir wurde von meinem Chauffeur gesagt, wenn ich einen Autoschaden habe, wäre ich hier an der besten Adresse. Wie ich sehe bin ich das auch. Wie lange brauchen Sie denn für die Behebung des Schadens?“

„Hm... Morgen Abend können Sie ihn wieder abholen.“, meinte Gina mit ihrer männlichen Stimmlage.

„Was? Einen ganzen Tag? Ich hatte gehofft, Sie sind schneller, so zwei Stunden!“, sagte der junge Moriaty geschockt.

„Sie wollen doch den Spezialisten, ich habe noch andere Autos, und nebenbei noch einen anderen Job. Sie müssen wohl warten.“
 

„Gin, alles gut bei dir? Oh, der junge Herr Moriaty, gibt es Probleme mit deinem Vater, Gin!?“

Gina's Onkel kam in die Werkstatt zurück. Es fiel ihm nur ein Gedanke ein, als er den jungen Moriaty sah: Sein Bruder Titus.

Gina lenkte sofort ein, damit nicht herauskam, dass sie in Wirklichkeit eine Frau war.

„Nein, alles gut, der junge Herr Moriaty hat nur einen Wildtierunfall gehabt, ich habe die Schadensstelle bereits untersucht und bereinigt... keine Sorge.“

„Vater?“, dieses Wort ließ James Moriaty keine Ruhe, also hakte er nach. „Sind Sie etwa der Sohn von unserem Chauffeur?“

„Ja, Gin heiße ich.“, stellte sich das Mädchen als Junge vor.

„Oh, ich wusste ja, dass er ein Kind hat. Darum hat er mich hier in die Werkstatt geschickt... Moment du hast mich vor einiger Zeit doch auch mal gefahren. Ich kann mich daran erinnern...“, bemerkte James, „Du warst nicht sehr gesprächig.“

„Ist auch nicht mein Job gewesen, mich großartig mit Ihnen zu unterhalten.“, sagte Gina und hielt ihre offene Handfläche dem jungen Herrn entgegen, „Die Schlüssel bitte.“

James dachte erst, Gin würde seine Hand wollen, aber als dieser den Schlüssel erwähnte, rückte Moriaty den Fahrzeugschlüssel heraus. Unsanft drückte er den Schlüssel in die Hand des Automechanikers.

„Bitte...“

„Danke, dann sehen wir uns morgen um 20 Uhr, bis dahin müsste ich ihn fertig gemacht haben.“, gab Gina die Abholzeit vor.
 

„Ich bestelle deinen Vater einen schönen Gruß von dir, Gin.“, meinte James verschmitzt.

Er mochte die Art des Jungen in dem Blaumann. Weit hatte er es nicht und der Regen hatte aufgehört. Moriaty beschloss den Heimweg zu laufen. Ganz zu den Gunsten von Gina, sie hatte gehofft, dass der junge Herr ihren Vater nicht anrufen und herbestellen würde.

Von ihrem Onkel wusste sie, dass er ihre geheime Identität nicht verraten würde, aber ob ihr Vater dies auch täte? Er war schließlich so stolz auf seine Tochter, die in die Fußstapfen ihrer Mutter getreten war und nun schauspielerte.

Gina sah dem jungen Mann nach. Endlich war er von dem Gelände verschwunden.

„Warum warst du gerade so forsch zu dem jungen Moriaty?“, wollte Indiana wissen.

Das Mädchen in dem Blaumann sah ihn an. „Er ist ein mieser Lügner, ich verstehe gar nicht, warum Daddy da arbeitet...“

„Dein Vater arbeitet ja nicht direkt für den junior Moriaty, sondern eher für den Senior. Außerdem wird er gut bezahlt und kennt den Herrn seit seiner Schulzeit.“, erzählte ihr Onkel.

Gina seufzte. „Ich weiß, Daddy hat's nicht leicht. Ich hoffe er verrät mich nicht...“

„Dein Vater liebt dich. Er ist so stolz auf dich und deine Karriere, da würde er es nicht wagen dir da Steine in den Weg zu legen.“, er legte die Hand auf die Schulter von Gina, „Außerdem möchte ich hier keine Paparazzi und Reporter in der Werkstatt haben. Obwohl, wir eine Menge Umsatz machen würden, wenn sie ihre Autos extra deswegen hier her bringen würden.“

„Träum weiter Onkelchen, ich halte meine Doppelidentität aufrecht.“, grinste Gina.
 

Sie machte sich so gleich an den Kotflügel des Audis und baute diesen gemeinsam mit ihrem Onkel aus. Bailey gab sie die Aufgabe, die Stöckchen zu holen. Viele würde er nicht herausbekommen, aber einige und das würde ihm sogar Spaß machen. Somit konnte sie zwei Autos gleichzeitig bearbeiten und sparte sich gut Zeit ein.

Gina schaffte es den Kotflügel auszubeulen und die Schrammen neu zu lackieren. Dabei musste sie an den ihr bekannten Kunden denken. //...Wenn er ehrlicher wäre,... aber ich bin es ja auch nicht... egal,... so ein reicher Schnösel ist ohnehin für so ein Mädchen wie mich nicht zu erreichen...//

Während der neu lackierte Kotflügel trocknete, kümmerte sich Gina um das Auto des Bürgermeisters. Dort holte sie die letzten Äste heraus.

„Na ja, so gesehen dann doch lieber nen Lügner, als nen Idioten...“, sagte sie zu Bailey und begutachtete den Porsche Taycan.

„Der Wagen wäre fertig, Onkel!“, rief sie Indiana zu.

„Gut, der Bürgermeister kommt in einer halben Stunde. Du liegst gut in der Zeit.“

Gina nickte.
 

Die Tür zur Werkstatt ging auf und die Tante von Gina blickte hinein.

„Gin, kannst du mir bitte hier im Café helfen, durch den Regen sind so viele Gäste da, dass wir das nicht ohne Hilfe schaffen.“

„Klar, ich bin hier heute eh schon fertig.“, sagte Gina.

Sie klopfte sich den Dreck von der Hose und sah zu ihrem Onkel.

„Dann werde ich schnell unter die Dusche hüpfen und im Café aushelfen.“

„Tu das, ich weiß gar nicht wie du das alles hinbekommst. Hier, im Café und nebenbei noch im Theater...“, staunte Indiana.

„Mit viel Leidenschaft und Zeit.“, grinste Gina und verschwand durch die Werkstatt ins Haus.
 

Nach der schnellen Dusche, schlüpfte Gina wieder in ihr wahres Ich. Sie band sich die Schürze um und setzte sich ihr Servierhäubchen auf und schnappte sich ein Tablett.

„Oh Gina, schön das du uns Hilfst, drei mal Cappuccino für Tisch sieben.“, meinte eine der Angestellten hinter der Theke.

„Alles klar, bringe ich sofort hin.“

Ihr kleiner Corgi, hatte es sich im Haus auf dem Sofa zurecht gemacht, heute war er geschafft vom vielen Helfen in der Werkstatt. Und im Café durfte er ohnehin nicht überall hin.
 

James Moriaty ging währenddessen, den Weg nach Hause. Seine Gedanken kreisten um den jungen Mechaniker. „Dieses Gesicht,... diese Art,... scheiße nein James, du stehst auf süße Mädchen! Ich sollte morgen einen Abstecher ins Theater machen, mal sehen was die süßen Girls, da neues auf die Reihe bringen...“

Death threat and Assassination Attempt - Celia/Sherlock

Auf dem Boden der Tatsachen landend, rieb sich die junge Frau sich den Hintern. Erst jetzt bemerkte sie die Person, in die sie gerade rein gerannt war. Es war ein kleiner Junge, der sich seinerseits den Po rieb. „Es...es tut mir echt Leid...Ich habe nicht aufgepasst wohin ich laufe“ meinte sie und half dem jungen vor sich auf. Dieser Junge klopfte sich den Staub von den Kleidern. „Ist schon okay..es war meine Schuld und Sie müssen sich nicht bei mir entschuldigen Miss..“ Celia lächelte sacht ehe sie ihn ansieht. „Nenne mich doch Celia und wen habe ich denn hier vor mir“ fragte sie höflich den kleinen Jungen vor sich. „Mikah..ist mein Name...äh Ich muss mich beeilen um nach Hause zu kommen. Nochmal entschuldige..“ sprach er und wollte loslaufen, als Celia ihn an der Schulter festhielt.
 

„Du ich habe ein Problem. Ich werde seit einiger Zeit bedroht und möchte gerne wissen wer das ist.“ Die junge Dame senkte den Kopf. Mikah verstand das und nahm nun Celia am Handgelenk. „Dann weiß ich schon wer dir dabei helfen kann Celia. Komm mal mit“ sagte er und riss die junge Schauspielerin mit sich. Nach einer weiteren halben Stunde kamen beide in der Baker Street 221b an. Die bernsteinfarben Augen der Frau fingen an zu leuchten. „D-du meinst den berühmten Detektiv oder?“ fragte sie ungläubig Mikah. Dieser nickte.„Klar meine ich den..Ich wohne ja hier“ sagte er und zog sie zum Haus- Eingang..Celia war total von der Rolle. Durch den unglücklichen Zufall mit Mikah, hatte sie anscheinend doch heute die Glücksgöttin auf ihrer Seite.
 

Diese mysteriösen Sachen, erst wird sie bedroht und dann noch diese Drohbriefe in ihrer Umkleide. Das konnte die junge Schauspielerin nicht wirklich ertragen. Im Haus angekommen ließ Mikah ihre Hand frei, ehe sich Celia umsah. Ein sehr altes aber dennoch schönes Treppenhaus. Sehr viele gut gesetzte Gegenstände, welches dem Haus das gewisse Etwas gab. Nach einem kurzen Moment der Kontenance suchend, klopfte sie an die Tür. Aus dem Inneren kam ein leises ´Herein´ehe sie sich umsah. Dort in einem Stuhl saß ein Mann, welcher vertieft in seinen Experimenten war. Ein blonder Mann, welcher schätzungsweise 23 war hatte sie herein gebeten. „Guten Tag ich ersuche Hilfe bei einem schwie-rigen Problem.“ John und Mikah taten alles was zu tun war um es der jungen Dame gemütlich zu machen.
 

„Vielen Dank ihr beiden“ sagte sie und nahm auf dem Sofa Platz. „Reden Sie ruhig weiter junge Dame“ meinte der Detektiv und schüttete einige Flüssigkeiten in Reagenzgläser. „Nun gut...Ich bekomme seit einigen Tagen, Drohbriefe und die werden immer aggressiver. Und ich habe wirklich keine Ahnung wie ich nun verfahren soll“ meinte Celia während ihr nun selbst etwas die Tränen kamen. Mikah machte nebenbei den Tee, und John versuchte mit seiner aufmunternden Art sie aufzubauen.„So wie ich ihrer Geschichte gelauscht habe, scheint dieser jemand etwas für sie übrig zu haben….Mehr kann ich aus ihren Schilderungen nicht entnehmen“ sagte der Detektiv suggestiv seine Meinung eher er sich wieder seinen Chemikalien widmete. „Sie verstehen mich nicht. Es ist nicht nur das...Ich wurde bei Lucc & Mason von einem unbekannten bedroht.“ Bei dieser Information schaute der Detektiv auf und drehte sich zu Celia um. Erst jetzt bemerkte sie, dass der Detektiv eine Zimtstange im Mundwinkel hatte.
 

Doch sie konnte sich zusammenreißen, da der Detektiv sie nun ansah. „Also er meinte das ich das Stück verlassen soll, sonst würde meinen liebsten Menschen etwas passieren. Als ich mich nun umdrehte war der Fremde schon weg“ sagte sie und trank den von Mikah gebrachten Tee.„Und was denkst du Sherlock...ich glaube nicht das diese Lady hier sich einfach so einschüchtern lässt“ meinte John und sah zu seinem besten Freund. Dieser hatte sich schon längst die Jacke übergeworfen und sah wie gehetzt zu Celia. „Gut dann werden wir zur späten Probe hingehen und uns mal die Beweise ansehen, die dort noch herum liegen“ sagte Sherlock und hatte ein leichtes Grinsen im Gesicht. John und Celia folgten dem eilenden Detektiv hinterher in Richtung des Theaters. Dort war die junge Frau mit den letzten Proben fertig und saß in der Umkleide… John war vor dem Zimmer und befragte die Zeugen, in einem separaten Raum. „Hmm es ist hier schwer etwas zu finden...Aber so wie ich bisher gehört habe,es gibt von dem Täter nur die Handschrift. Aber es gibt eine Sache die er übersehen hat“ meinte er und fing leicht an, erst an den Rosen, dann an Celia..John und den mittlerweile eingetroffenen Lestrade zu schnuppern. Die junge Dame lief leicht rot an ehe sie ihm zuhörte.
 

Nach einer Weile hatte er für sich die Sache aufgelöst und hörte die Frage von Celia, wer es seien könnte. „Keine Sorge...den unsere Ver-dächtige kommt in 3…..2…..1...“ meinte der Detektiv und Audrey stürmte hinein.. Die junge Dame teilte Celia wütend ihr Motiv mit und zwar das sie neidisch auf diese war, weil sie ihr selbst die Hauptrolle abgejagt hatte. Celia verstand die Welt nicht mehr und stand nur einige Zeit später mit Sherlock und John auf der Bühne. „Ich danke ihnen vielmals Mr. Holmes. Ich habe wirklich nicht gedacht, dass sie es so auf mich abgesehen hat ---“ wollte sie noch sagen, als sie das Fenster über sich zerspringen hörte. Der Detektiv rannte zu ihr und zog sie zu sich, damit diese nicht von den Splittern getroffen wurde.
 

Ein Grinsen breitete sich auf dem Gesicht des Detektives aus. „Die Sache scheint doch noch vielschichtiger zu sein als ich dachte. Mrs. Dawson ich übernehme ihren Fall“sagte er und John fügte hinzu. „Und am allerbesten wohnt sie in dieser Zeit bei uns im Haus. Ich denke Mikah hat nichts dagegen wenn eine Lady bei uns einzieht“ meinte er und lächelte charmant die junge Dame vor sich an. Irgendwie war es ihr noch etwas zu viel, aber wenn es wirklich so besser seien soll, dann würde sie sich ihrem Schicksal fügen. Sie wurde gleich zu den beiden Herren gebracht und dort einquartiert. Der kleine Mikah, welcher auch in der Baker Street wohnte, war von der neuen Mitbewohnerin begeistert.Alle gingen zu Bett und Celia schlief in dieser Nacht auf der Couch in der Stube. Doch am Anfang war es schwer einzuschlafen. Ihr ging einiges durch den Kopf. Aber nun ließ sie einen leichten Gähner raus und schloss die Augen. Der gesamte Tag war für sie zuviel gewesen, weswegen sie sofort einschlief.

Hinter den Kulissen Gina/James

Gina ging bereits früh am Morgen im Theater ihrer freiwilligen Arbeit nach. Sie richtete alle Kostüme auf den Bügeln zurecht, achtete auf die Requisiten und pflegte die Perücken.

Das Mädchen stellte sich auf die Bühne und ging ihren Text durch.

„Gina, so früh am Morgen schon hier? Holst du etwa deine fehlende Zeit von gestern nach?“, erklang eine Männerstimme aus den Zuschauerreihen.

„Maurice! Oh,... ich habe nicht damit gerechnet, dass schon jemand da ist...“, sie drehte sich zu ihm, „und nein, ich hole hier gar nichts nach. Ich hatte gestern eben viel zu tun...“

Der junge Mann kam die Seitentreppe hinauf auf die Bühne.

„So so, hat unsere Hauptrolle keine Zeit für ihr Stück?“, grinste Maurice.

Gina stellte sich ihm gegenüber. „Kannst du deinen Text nicht ohne mich aufsagen?“

Sie hatte ihre Textblätter zu einer Rolle gerollt und tippte Maurice mit dieser an seine Stirn.

„Ach, ich Dummerchen, der Herr Königssohn ist ja nur ein Falke und hat nicht viel Text.“, sagte Gina neckisch.

„Adler, meine Süße, ich bin ein Adler. Lass mich dich mit meinen Schwingen einfangen.“, er schwang seine Arme, als hätte er sein Kostüm an und wollte Gina fangen.

Die junge Frau rannte vor ihm weg. „Maurice lass es!“

„Maurice? Wer ist dieser Maurice, du meine Königin weißt doch, dass ich dein geliebter Fabian bin.“

Es dauerte nicht lange, da hatte er Gina an ihrem Handgelenk erwischt und zog sie zu sich. Er hielt sie fest im Arm und sah ihr tief in die Augen.

„Ich habe das dringende Bedürfnis, die Endszene noch einmal zu üben.“, hauchte er der Braunhaarigen zu.
 

Wie gefesselt, konnte sich Gina nicht wehren. Der Tiefgründige Blick von Maurice hatte sie vollkommen in seinen Bann gezogen. Dann berührten sich ihre Lippen und Maurice küsste Gina zärtlich. Völlig verzaubert, erwiderte sie seinen Kuss. Sie öffnete die Augen und sah für einen Moment James Moriaty vor sich, ehe ihr dann doch das Gesicht von Maurice anstrahlte. Die Braunhaarige fing sich prompt wieder und drückte Maurice weg von sich. Sie konnte sich aus seinem Griff befreien.

„Maurice, ich bitte dich. Auf der Bühne sind wir zwei Charaktere die zusammengehören, aber hinter der Bühne müssen wir uns nicht küssen!“, sagte sie empört.

„Aber, aber meine Liebe, wir sind doch auf der Bühne.“, argumentierte der schwarzhaarige.

Gina sah sich um, recht hatte er mit dieser Aussage.

„Ja, schon... aber ich meine mit - auf der Bühne -, wenn wir unser Stück spielen, und im Moment spielen wir das Stück nicht auf.“

„Sei doch nicht so verbissen auf das Stück. Dir gefällt es doch, dass sehe ich in deinen Augen.“, grinste Maurice sie an.

Gina's Blick wandte sich zur Seite. „Du weißt doch gar nicht, ob es mir gefällt! Du willst nur, dass was du willst!“

„Stimmt, und ich will dich Rosenrot.“

Mit einem wütenden Grummeln drehte sich Gina zu den Zuschauerreihen. Mit verwunderten Blick starrte sie auf einen Zuschauer. Er hatte es sich in der dritten Reihe am Gangplatz bequem gemacht.
 

//...James Moriaty!...//, fuhr es Gina durch den Kopf, //... Was um alles in der Welt macht der denn hier?!...//

Er sah Gina an. „Oh bitte, lasst euch nicht von mir stören, ich möchte mal wieder bei den Proben zusehen. Das Stück schaue ich mir wie immer bei der Premiere komplett an. Ich hoffe, dass geht bei euch in Ordnung.“

„James Moriaty, alter Dauergast!“, begrüßte Maurice den Zuschauer, „Du störst doch nicht, Rosenrot und ich haben gerade unseren letzten Akt geübt.“

„Das habe ich gesehen.“

James Moriaty stand auf und kam mit einem eleganten Sprung auf die Bühne. Gina sah ihm bei seinem eleganten Auftritt zu und schluckte. Sie stand wie angewurzelt an ihrem Fleck. Maurice ging auf den jungen Moriaty zu, gab ihm einen Handshake und drückte ihn, Männer typisch mit den Armen gegeneinanderdrückend und mit der anderen Hand auf den Rücken klopfend. Nachdem die Männer von einander abgelassen hatten, sah James zu Gina.

„Oh, ein hübsches neues Gesicht auf der Bühne.“, er reichte der immer noch angewurzelten Gina die Hand, „Ich bin erfreut Sie kennenzulernen. Mein Name ist James Moriaty und wie ist Ihr bezaubernder Name?“

Gina zögerte seine Hand zu nehmen. Sie starrte für einen Moment auf seine Hand, die er weiterhin ihr entgegenstreckte. Ihr Blick wanderte zu seinem Gesicht.

//... Was ist los mit mir, sonst bin ich doch immer schlagfertig was Worte angeht......//, dachte sie sich.

„Rosenrot,“, sagte sie knapp, „und wenn die Herrschaften mich entschuldigen würden, ich muss noch etwas vorbereiten...“

Eiskalt drehte sie sich um und ging schnellen Schrittes hinter die Bühne.
 

Die Jungs sahen ihr verwirrt nach.

„Rosenrot...“, flüsterte James, als er den hinteren Teil ihres Körpers musterte.

„Rosenrot ist ihre Rolle du Idiot. Sie heißt Gina Hunter.“, Maurice kratze sich an seiner Schulter und sah dann zu James, „Sie ist seit einigen Wochen hier. Als wir die Besetzung für unser neustes Stück vergaben, stand sie in der Tür und prompt meinten alle nach dem Vorsprechen sie sei die perfekte Rosenrot. Dabei wollte sie die Mutter spielen, weil die wenig Text hatte.“

„Da bin ich wirklich gespannt.“

„Ich sag dir, Celia als Schneeweißchen und sie als Rosenrot harmonisieren auf der Bühne, dass du glatt Gänsehaut bekommst.“

„Ein neues Stück also, nicht mehr Romeo und Julia,... ich glaube ich komme dann täglich, um dieses Gänsehautgefühl auch mal zu erleben.“, grinste James.

Maurice schüttelte den Kopf. „Tut mir leid, aber unser Rosenrot ist zwar gut auf der Bühne und Textsicher, jedoch erscheint sie nicht immer zu den Proben. Elisabeth meinte, es ist schon okay so, sie weiß ja, dass Gina das kann. Celia kommt täglich und ist mindestens genauso gut wie Gina, wenn nicht sogar erfahrener und einen Ticken besser.“

„Hm,“, machte der junge Moriaty, „dennoch ist sie in meinen Augen interessanter.“

„Vergiss es James, ich hab die Rolle ihres Prinzen.“

James Moriaty sah Maurice an. „Wollen wir mal schauen was sie da hinter den Kulissen so macht?“

Maurice nickte ihm zu. „Gute Idee.“
 

Gina saß am Schminktisch und war gerade fertig mit ihrem Augenmake-up und kämmte sich die Haare.

Ihr Corgi lag zu ihren Füßen und schlief zufrieden vor sich hin.

„Was bildet der sich ein... was bilden sich beide ein... was...“, sie sah traurig in den Spiegel, „...was bilde ich mir ein...“

Seufzend legte sie den Mascara in ein kleines Täschchen zurück. Mit den Füßen nahm sie Schwung und drehte ihren Drehstuhl um 180 Grad. Wortlos ging sie auf die Kostüme zu. Ihr rotes Kleid war endlich angekommen. Es hing an der Kostümstange und war noch in einer durchsichtigen Plastikfolie verpackt. Daneben hing auch das gleiche Kleid in weiß für Celia, dem Schneeweißchen des Stückes. Neugierig nahm Gina das Kleid von der Stange. Sie hing den Bügel an eine Schranktür und entfernte die Plastiktüte. Mit Begeisterung hielt sie den unteren Teil des Kleides in den Händen und breitete ihn aus. Den Drang dieses Kleid anzuprobieren konnte sie nicht mehr widerstehen. Sie nahm das Kleid und verschwand in eine der Umzugskabinen. Als sie barfuß heraustrat und sich vor dem Spiegel bewunderte strahlte sie. So ein feines Kleid, mit floraler Spitze und eingearbeiteten Pailletten, hatte sie noch nie zuvor in ihrem Leben an. Die semi-transparente Optik des oberen Teils, verleite ihrer Oberweite eine erotische Form. Zudem setzte dieses Kleid durch seinen taillierten Schnitt ihrer femininen Körper so richtig in Szene. Gina konnte nicht anders und spielte an der großen Schleife des Gürtels.

Bei all ihrer Selbstbewunderung bemerkte sie die beiden Herren, die so langsam auf sie zukamen, nicht.
 

Maurice und James fielen bei dem Anblick, der sich ihnen bot, fasst die Augen heraus. Bevor sie auch nur in der Nähe von Gina waren, hielt Maurice James zurück.

Er deutete ihm mit einem Nicken an zu folgen. Unbemerkt versteckten sich die Beiden. Maurice zeigte James den Lichtschalter und nickte zu der Umkleidekabine. James verstand und nickte ihm zu. Bevor Gina in die Kabine ging, nahm Maurice ihre Kleidung heraus und legte eine Decke an die Stelle. Danach versteckte auch er sich und wartete.

Gina seufzte. „Ich kann es kaum erwarten in diesem Kleid aufzutreten. Aber bevor es kaputt geht, werde ich es schnell wieder zurückhängen. Halte die Stellung Benji.“, meinte sie zu dem immer noch schlafenden Hund.

Die junge Frau ging in die Umkleide und schloss hinter sich ab. Sie hatte gerade den Reißverschluss aufgemacht und das Kleid ausgezogen, als das ohne hin schon schummerige Licht ausging.

„Huch?!“, sagte sie und sah nach oben.

Gina schnappte sich ihre vermeintlichen Sachen und entdeckte die Decke, die anstelle ihrer Kleidung dort lag.

„Oh ja, sehr witzig!“, brummte sie und sperrte die Tür auf.

Mit der Decke fest um den Körper gebunden trat sie aus der Umkleide heraus.

„Maurice, gib mir meine Sachen und mach das verdammte Licht wieder an!“, schimpfte Gina in die Dunkelheit.

Mit einem Überraschungsangriff hatte Sie nicht gerechnet. Es ging alles viel zu schnell. Die junge Frau hatte die Enden der Decke in der Hand gehalten und doch schaffte Maurice es, ihr von hinten die Decke wegzuziehen.

Gina quietschte, als sie so unbekleidet und nur in Unterwäsche da stand. James fühlte sich genötigt das Licht anzuschalten. Er wollte wissen was passiert war. Bei dem Anblick der sich ihm Bot, spannte sich alles in ihm an. Maurice drückte Gina an die Tischkante eines Schminktisches. Er rieb seinen Unterleib an ihrem und hielt ihre Handgelenke nach unten gedrückt in Schach.

„Na Gina, dass gefällt dir doch!“

„Hör auf Maurice, du spinnst! Ich will DAS nicht!“, schrie sieh.
 

Gina wusste es selbst nicht warum, aber ihr Blick suchte Hilfe bei James. Dieser wünschte sich, er wäre an der Stelle von Maurice. Als er jedoch die Träne in ihrem Auge entdeckte musste er handeln. Er sprintete der Braunhaarigen zur Hilfe. Mit einem festen Griff zog er Maurice von Gina runter und verpasste ihm einen rechten Haken, sodass dieser zu Boden sank. Gina wusste nicht wie ihr geschah. James hielt sich erst die Faust und atmete einmal Tief durch. Bevor er sich zu Gina umdrehte sah er die Decke auf dem Boden liegen und bückte sich. Behutsam hob er die Decke auf, nur um sie im nächsten Moment Gina umzulegen.

„Sorry, ich wusste nicht, dass er das vorhat... ich hätte ihn dabei niemals unterstützt.“, meinte James reumütig.

Gina sah ihren vermeintlichen Retter an. „Das soll ich dir glauben?! Du hast mich doch mit genau so einem Verlangen angesehen!“

Sie stieß ihn bei Seite und nahm sich ihren Stapel Kleidung, den sie inzwischen entdeckt hatte. Danach verschwand sie in der Kabine, schloss hinter sich ab und zog sich ihr T-Shirt über.

„Bitte, glaube mir... egal was mein Blick sagt... ich würde nie einer Frau zu nahe kommen, ohne dass sie dies zulässt, ganz gleich wie mein Verlangen aussehen würde...“, er legte seine Hand auf die Kabinentür.

„Verschwinde einfach!“, schluchzte die Braunhaarige während sie sich, mit Zitternden Händen, in ihre Hose kämpfte. Ihr frisch gemachter Mascara zog schwarze Schlieren in ihrem Gesicht.

„Rosenrot...“, sagte er leise und sah zu dem sich etwas aufrappelnden Maurice, „... er wird dir nie wieder was antun, dafür sorge ich!“

Er packte den Arm von Maurice und legte sich diesen um die Schulter, dann zog er den noch halb benommenen Mann zu sich. Maurice schleppend ging er zum Foyer. Dort erzählte er dem Pförtner von der sexuellen Belästigung und auch, dass er ihn zu Boden geschlagen hatte. Der Pförtner rief sofort die Polizei und Elisabeth an. Die Theaterleitung sollte ebenso von dem Vorfall erfahren.

Bailey, der Corgi Gina/James[SPEZIAL]

Gina war inzwischen aus der Kabine herausgekommen. Das Kleid hängte sie zurück an den Haken. Danach setzte sie sich an den Schminktisch und sah sich im Spiegel an. Die schwarzen Schlieren ihres Mascaras hinterließen eine deutliche Spur ihrer Tränen. Sie nahm eines der Abschminktücher und wischte sich die schwarze Farbe aus dem Gesicht. Wortlos starrte sie einige Minuten ihr Spiegelbild an. Ihre Gedanken kreisten um die erlebte Situation. Um Momente mit Maurice, die sie die letzten Tage erfahren hatte.

//... Habe ich ihm wirklich einen Grund dafür geliefert... dachte er wirklich, dass ich das will...//

Sie knüllte die verbrauchten Tücher in ihrer Faust zusammen. Während erneut die Tränen ihre Wange herunterrannen.

//... Warum ist mir nicht bewusst geworden, dass er dachte ich flirte mit ihm... Wieso musste es nur soweit kommen,... am Besten ich gehe und komme nicht wieder... Theater ist wirklich nichts für mich...//

Gina stand auf und weckte Bailey.

„Komm mein schlafender Freund... du bist mir ein schöner Held, verschläfst alles...“, sagte sie und griff nach ihrer Tasche.
 

Inzwischen waren die Beamten von der Polizei eingetroffen und vernahmen Maurice und James.

Einer der Polizisten war bereits auf der Suche nach dem Opfer. Auf der Suche nach Gina.

Sie machte sich auf dem Weg ins Foyer um zu gehen. Um Aufsehen zu vermeiden, nahm sie die Hintertür aus dem Personalraum und schloss diese leise.

„Entschuldigen Sie Miss, sind sie Gina Hunter?!“, erklang eine ältere Männerstimme.

Die Braunhaarige fuhr mit ihrem Kopf zu der Stimme herum. „J- ja?“

Danach erkannte sie, dass die Stimme zu einem Polizisten gehörte und sah etwas erleichtert aus.

„Ich habe eine Anzeige von James Moriaty entgegengenommen. Er hat ausgesagt, dass ein Maurice Instax sie sexuell belästigt hat. Entspricht diese Anschuldigung der Wahrheit?“

Die junge Frau sah zu ihrem Hund und blickte dann in das Gesicht des Mannes in Uniform, welcher vor ihr stand.

„Sie müssen es mir jetzt nicht sagen, aber dann würde ich Sie gerne mit auf das Revier mitnehmen. Dort können Sie sich einer Kollegin anvertrauen. Ich weiß, dass es Ihnen jetzt sicher schwer fällt über das Geschehen zu reden. Aber es ist wichtig, sonst kommt dieser Kerl, der Ihnen das Angetan hat, straflos davon.“, sagte der Polizist eindringlich.

„Ja...“, hauchte Gina leise, „Maurice hat mich sexuell belästigt... es...“

„Danke Miss Hunter, das reicht mir schon fürs Erste. Jetzt sind wir berechtigt ihn einzusperren. Bitte kommen Sie heute oder in den nächsten Tagen zu uns auf die Wache und geben dort Ihre ganze Aussage zu Protokoll. Wenn Sie bereit sind, darüber zu sprechen. Sollten Sie einen Psychiater brauchen, lassen Sie es mich wissen. Ich kenne einen Guten, der darauf spezialisiert ist.“

„Danke...“, bedankte sich Gina.
 

Der Polizist sah ihr den Schrecken, den sie erlitten hatte, immer noch an. Gemeinsam gingen sie ins Foyer. Dort sah Gina ihren Peiniger und auch James Moriaty. Bailey trottete hinter Gina hinterher. Der Beamte nickte seinem Kollegen zu und dieser verpasste Maurice die goldene Acht.

„Dann kommen Sie, Herr Instax, mit mir jetzt mit zum Revier.“, meinte der Kollege und führte Maurice ab.

James sah zu Gina.

„Hey...“, fing er an mit ihr reden zu wollen, „... soll ich dich nach Hause bringen?“

Gina umschloss mit ihren Fingern den Riemen ihrer Tasche noch fester, so dass sich ihre Fingernägel in ihrer Handfläche drückten.

„Nein danke...“, sagte sie und ging an ihm vorbei.

Bailey verfolgte sein Frauchen im Eiltempo.

Dies blieb James nicht unbemerkt.

„Moment,...“, fing er an, „Gina, ist das dein Hund? Ich könnte schwören ich hätte gestern mit ihm in der Autowerkstatt gesprochen,...“

Gina's Augen wurden groß, als sie abrupt stehen blieb. Zu ihrem Glück konnte James ihr Gesicht nicht sehen.

„Hund?“, sagte sie fraglich und drehte sich zu James um, „Ach dieser kleine Kerl?! Der ist mir vorhin auf der Straße begegnet, wenn du weißt wo er hingehört, dann sag mir das bitte, ich würde ihn gerne zurückbringen.“

Um ihre Tarnung zu wahren, tischte sie ihm eine Lüge auf.

„Wir könnten zusammen dort hin gehen, ich muss mein Auto von dort abholen.“, schlug James vor.

Gina hob Bailey auf den Arm. „Schön lieb sein, wir sehen uns später.“, flüsterte sie ihm ins Ohr, dann drückte sie den Corgi in die Arme des jungen Moriaty.

„Wenn es auf deinem Weg liegt, bring du ihn zurück. Er beißt nicht. Glaub ich...“, sagte Gina und verließ schnellen Schrittes das Theater.

„Aber.... was soll ich denn jetzt bis heute Abend mit dem Hund machen?... Na ja, vielleicht sollte ich die Werkstatt schon vorher aufsuchen. Gin vermisst seinen Hund sicher...“
 

Gina hatte den Bus gerade so erreicht, ehe er weiterfuhr. Sie ließ sich noch während der Fahrt auf einen leeren Sitzplatz fallen.

//... Toll Gina, wer von euch ist jetzt der Lügner... Benji, ich hoffe es geht dir gut bei James... Warum habe ich nur so gehandelt... Wenn wir gemeinsam zur Werkstatt gegangen wären, hätte Indiana sicher gesagt, dass Gin auf der Suche nach ihm wäre... verdammt...//

Schuldgefühle plagten sie nun.

Der Bus hielt fünf Stationen weiter vor der Werkstatt an. Gina stieg aus und rannte zu ihrem Zuhause. Ohne ein Wort eilte sie in ihr Zimmer und zog sich ihre Sachen aus.

Unter der Dusche schloss sie ihre Augen. In der Dunkelheit ihres Blickes sah sie Maurice vor sich. Schweißtreibend öffnete sie die Augen wieder. Das warme Wasser rann ihren Körper herunter.

„Es wird nie wieder passieren... Maurice wird einen Prozess bekommen und für seine Tat eingesperrt werden...“, beruhigte sie sich.

Mit dem Hebel drückte sie das Wasser aus und griff nach dem Handtuch. Ihr Blick fiel auf ihr Handy. Das kleine blaue Lämpchen blinkte. Gina knotete ihr Handtuch um ihren Körper und entsperrte das Telefon.

„Eine Nachricht von Elisabeth...“, sagte sie und öffnete die Nachricht, „...Gina, um Himmels Willen! Ich bin völlig bestürzt, ich weiß nicht was ich sagen soll, dass mit Maurice tut mir wahnsinnig Leid. Ich bin zu tiefst erschüttert, er wird mit sofortiger Wirkung aus dem Theater entlassen und braucht nicht mehr zurückzukommen. Was er dir angetan hat ist unverzeihlich!... oh weh, … wenn Elisabeth davon schon weiß, wissen es sicher auch alle anderen aus dem Theater...“

Seufzend legte sie ihr Handy wieder weg, um sich abzutrocknen. Sie föhnte ihre Haare trocken, zog sich ihre Arbeitsklamotten an und steckte die Haare hoch, dass sie sie unter der Cappy verstecken konnte.
 

Auf dem Weg in die Werkstatt nahm sie sich noch einen Apfel aus der Küche mit. An der Kommode im Flur blieb sie stehen und holte Leckerlis für Benji heraus.

In der Werkstatt angekommen sah sie ihren Onkel.

„Hey Gin, na wie war die Probe heute?“, wollte er von ihr wissen.

„Einmalig, würde ich sagen... ach Bailey ist weggelaufen, ich werde ihn suchen!“, sagte Gina und ging auf die Straße.

„Ich sag ja, Theaterleute haben immer einen erlebnisreichen Tag.“

„Du sagst es, Onkelchen...“, sagte Gina und zwang sich zu lächeln.

Auf der Straße fing sie an nach Benji zu rufen. Ihr Gefühl sagte ihr, dass in Kürze James mit Bailey aufkreuzen würde. Mit einem großen Bissen in den Apfel begann sie zu warten.

In der Tat hatte sie ihr Gefühl nicht getäuscht. Nach einer halben Stunde kam James mit Bailey an einer Leine die Straße entlang gelaufen.

„Bailey! Komm her mein Junge!“, rief Gina mit ihrer verstellten Stimme und tat so als hätte sie ihn nicht schon längst gesehen.

Bailey hörte den Ruf und zog an der Leine, so dass James schneller laufen musste. Die letzten Meter sprintete er hinter dem kleinen Corgi her.

„Bailey“, rief Gin, als sie das Bellen ihres Vierbeiners vernahm.

Glücklich vereint schloss sie ihren Hund in die Arme und wurde prompt von dem freudigen Hund abgeschleckt. Bei all der Aufregung verrutschte die Cappy etwas, doch Gina schaltete schnell und legte eine Hand auf ihren Kopf. So konnte sie ihre Kopfbedeckung sicher stellen. Schließlich stand sie auf und sah erfreut zu James.

„Sieh einer an, der junge Herr Moriaty, wo haben Sie denn meinen Frechdachs aufgegriffen?“, wollte Gina gespielt wissen.
 

Es war für sie irgendwie lustig, sie wusste es und fragte ihn trotzdem, weil sie im Moment ja nicht sie war sondern der Automechaniker Gin.

„Ja, hallo Gin, also... mir war langweilig, also war ich im Theater. Wir sollten dort mal zusammen hingehen, dort sind echt tolle Mädchen.“, grinste er.

„Theater?! Nee, dass ist nicht so mein Genre. Motorsport, ja das ist was für echte Kerle,“, konterte Gin schnell, „aber was hat das Theater mit Bailey zu tun?“

Moriaty nickte ihm zustimmend zu. Motorsport war wirklich was für Kerle, aber viele Mädchen waren dort nicht zu finden. Außer höchstens die Boxenluder.

„Theater... ach ja, ich war im Theater und hab dort ein Mädchen kennengelernt, dass mir nicht mehr aus dem Kopf geht... sie gab mir den Hund, weil sie ihn gefunden hat und ich wusste wohin er gehört...“, erzählte Moriaty knapp.

Gina wurde hellhörig. Vielleicht konnte sie noch etwas aus ihm herausquetschen. Etwas aus seiner Sicht.

„Ein Mädchen? Erzähl mir mehr!“, grinste Gin.

Moriaty ließ sich das nicht zweimal Sagen, immerhin dachte er nur an sein Rosenrot.

„Sie heißt Gina Hunter,... ich denke die ganze Zeit an sie... diese braunen Haare... blaue Augen... wunderschöner Körper...“

//... Oberflächliches Arschloch!...//, dachte sich Gina.

„Gina.... Gina und Gin hört sich passend an... braune Haare und blaue Augen ist genau mein Beuteschema.“, fügte Gina hinzu.

James sah Gin ernst an.

„Vergiss es Gin!“, fuhr der junge Moriaty den Mechaniker an, „... Sie gehört mi- … niemanden... Sie ist ihr eigener Besitzer… aber ich werde um ihre Zuneigung kämpfen.... ich werde alles tun damit sie mir ihr vertrauen wieder schenkt...“
 

Gina's Herz pochte.

„Wieder? Ich denke du hast sie heute das erste Mal gesehen?“, hinterfragte Gin.

Moriaty legte seine Hände auf die Schultern von Gina, worauf sie ihn erschrocken ansah.

„Dieser Idiot von Maurice, er hat sich an ihrem leicht bekleideten Körper gerieben!... Und ich habe mir in dem Moment nur wünscht ich wäre derjenige... Ich war so blind!“

„Blind?“

„Ja! Ich dachte sie wollte es, weil die beiden sich auf der Bühne ja auch geküsst haben... aber als sie mich mit Tränen in den Augen ansah, wurde mir klar, dass nur er es wollte...“, gab James zu.

„Hat sie nicht geschrien? Mädchen schreien doch immer, wenn sie was nicht wollen oder?“, gab Gin den Unwissenden.

James ließ den Automechaniker los und sah zu Boden.

„Sicher, aber ich hab es nicht wahrgenommen... ich war so in Gedanken...“

„Und was ist dann passiert?“, wollte Gin von James wissen, obwohl sie das ja alles miterlebt hatte.

„Ich habe Maurice eine verpasst und Gina gerettet. Aber sie denkt jetzt ich bin auch so ein perverses Schwein wie Maurice. Ich dachte, wir erschrecken sie etwas und lachen dann gemeinsam... dass alles so ausartet war nicht so von mir gewollt.“, gab James zu.

//... Seine Augen sind ehrlich... er wollte wirklich nicht so weit gehen... vielleicht sollte ich ihm doch eine Chance geben mich mit ihm zu versöhnen... immerhin hat er mich beschützt....//, dachte sie sich.

Memorys are forever - Celia/Sherlock

Am nächsten Morgen war die junge Frau als erstes wach und kaufte frisch die Sachen für das Frühstück ein. Nur Stunden später kehrte sie zurück und bereitete aus den gekauften Sachen das Frühstück zu. Als sie in der Küche herumwerkelte, hörte sie wie die schwere Holztür der Stube aufgestoßen wurde. Mikah und John schauten in die Stube und bemerkten wie Celia alle Sachen frisch auf den Tisch stellte.
 

Ein freudiges Jauchzen erklang aus den Kehlen der beiden Männer, die sich sofort hinsetzten und gerade anfangen wollten, als nun auch die letzte Person dieses Hauses dazu stieß. Celia begrüßte den Detektiven, welcher wie immer sich eine Zimtstange in den Mundwinkel klemmte.
 

„Komm setz dich an den Tisch, Sherlock. Celia hat sich sollch eine Mühe mit dem Frühstück gegeben. Nimm dir etwas und versuche es mal“ meinte Mikah und biss herzhaft in ein Stück Fish & Chips, welches er genüsslich kaute. Der Detektiv hatte anderes im Kopf, denn heute war eine weitere Probe für das Theaterstück. Kaum hatte er dran gedacht, fing Celia´s Handy an zu klingeln. Die junge Dame ging ran und hielt es an ihr Ohr. Es war Liz, die erstens ihr mitteilen musste dass Edgar das Stück verlassen hatte. „So ein Mist...´nun müssen wir noch jemanden suchen…..Was? Oh es wird abgesagt...und was spielen wir dann?“ wollte die Schauspielerin wissen und staunte.
 

„Schneeweißchen und Rosenrot? Cool ich liebe das Märchen.. .ah.. .oh.. .okay...Ich darf Schneeweißchen spielen?“ Ihr Herz schlug merklich immer schneller. Dieses Märchen war damals Teil ihrer Kindheit….Doch dann hielt sie inne und ihr Gesicht wurde bleich...“Was? Dieser….miese Kerl…...Das hat sie nicht verdient….“ Ihre Stimme wurde dünn und sie schluckte hart. Sie meinte dann das sie später kommen würde und legte auf.
 

Mit einem geknickten Blick schaute sie zu Boden. Sherlock merkte diese Stimmung und schaute sie streng an. „Was ist passiert?“ wollte er wissen und packte sie an den Schultern.Sie schwieg kurz ehe sie den Meister-detektiv ansah. „Edgar ist aus dem Stück ausgestiegen und die Konse-quenz ist das das Murder-Stück abgesagt ist, aber es ein anderes geplant. Und das meine Schauspielpartnerin bedrängt wurde von Maurice macht das ganze nur schlimmer. Inspektor Lestrade hatte ihn gestern abgeführt. Die Lady kenne ich erst seit kurzem.“
 

Geschockt sahen alle zu Celia hin. Selbst John und Sherlock ließ es nicht kalt. Mikah dagegen stopfte sich noch etwas in den Mund, ehe er sich von allen verabschiedete und in die Schule ging. Auch John ging danach gleich los. Während dem Frühstück war ein Rätsel über die Katze hier in der 221b gestellt worden. Wer gewinnt durfte entscheiden auf welcher Seite sie im Bett liegen konnte. Und Celia wollte um keinen Preis verlieren. Ohne Sherlocks Wissen gaben Ihnen Mikah und John Hinweise. So ging dann auch dieser Tag zu Ende. Dass Celia gewonnen hatte war keine Frage. Sie wählte die linke Seite und legte sich dies zufolge hin. Mitten in der Nacht spürte die junge Schauspielerin den Atem des Detektives neben sich.
 

Sie lief feuerrot an und schluckte leicht, sie sich aufrichtete und so Sherlock aufwachte. „Kannst du nicht schlafen=? Ich merke anhand deines Atems dass dein Herz rast. Hast du vielleicht Fieber?“ meinte der Detektiv und legte seine Hand an ihre Stirn. Perplex sah Celia den erfahrenen Analytiker an. „Ja aber es ist mir etwas unangenehm neben dir zu liegen Sherlock.“ Er verstummte kurz ehe er ihr urplötzlich einen Kuss auf die Stirn gab. Celias Augen weiteten sich etwas und kurze Zeit später kniff sie diese zu. //Musst du das jetzt machen, sodass mein Herz anfängt zu rasen?// dachte sie und blieb reglos neben dem Schwarz-haarigen liegen.
 

Die Kiste welche die junge Dame ,von ihrer Freundin Sarah bekommen hatte war gelüftet und auf der SD Karte in dessen Innern ,war eine wert-volle Erinnerung für Celia gewesen welche sie seitdem hütete.

Schattensprung Gina/James

„Ihr Auto ist im übrigen fertig, also..., wenn Sie wollen, können Sie es gleich mitnehmen.“, meinte Gin um das Thema zu wechseln.

„Ach ja, daran habe ich gar nicht mehr gedacht...“, lachte James.

„Spukt Ihnen diese Gina immer noch im Kopf herum?!“

„Ja, ich muss alles über sie herausfinden, am Besten ich...“, begann James und wurde prompt von Gin unterbrochen.

„Am Besten, Sie lassen das Mädchen erst einmal in Ruhe und halten sich dich bedeckt. Nach dem was Sie mir erzählt haben, will diese Gina sicher nichts von Ihnen wissen.“

James klopfte Gin auf die Schulter. „Geniale Idee, ich gehe jeden Tag zur Probe und beobachte sie, wenn sie meine Gegenwart spürt, wird sie sich sicher eher auf ein Gespräch einlassen.“

Gin lächelte gezwungen.

//... Verdammt, so war dass nicht geplant...//, dachte sie sich.

Gemeinsam mit James und Bailey, ging Gina zurück zur Werkstatt.
 

„Da ist der Ausreißer ja wieder!“, freute sich Indiana und knuddelte den Vierbeiner.

„Ja, und er wird in Zukunft zu Hause bleiben!“, betonte Gin ernst.

Indiana verstand sofort. „Ich werde ihn ins Haus bringen, er hat hier in der Werkstatt wirklich schnelle Fluchtmöglichkeiten.“

Gesagt. Getan. Der Onkel von Gina brachte den kleinen Corgi in das Haus.

„So hier ist Ihr Auto, alles ausgebeult und neu lackiert. Macht...“, zum Aussprechen kam Gin nicht mehr, denn James zückte einen Check und schrieb eine äußerst großzügige Summe auf den Schein.

„Herr Moriaty,... dass ist viel zu viel, sogar mit Trinkgeld ist es noch zu viel!“, sagte Gin geschockt.

„Nein, ich finde es passt. Ich kann mich mit dir gut unterhalten und würde gerne mehr mit dir unternehmen.“

Gina hatte Glück, denn die schwarze Schmiere in ihrem Gesicht verbarg ihre erröteten Wangen gut.

„Wenn, … wenn ich Zeit finde... könnten wir mal was unternehmen...“, stimmte Gin dem Vorschlag zu, „... allerdings, möchte ich nicht das Sie meine Freundschaft kaufen.“

„Verstehe ich, aber ich finde den Preis angemessen. Ich sage dann einfach mal, dass die nächste Delle an meinem Auto einfach kostenfrei ist oder eben günstiger wird. Einverstanden?“, schlug James vor.

„Gut.“, stimmte Gin zu.
 

Gin überreichte James die Schlüssel und steckte den Check in seine Brusttasche.

„Gut Gin, ich würde gerne noch bei dir bleiben und quatschen, aber ich habe gehört, dass das eigentliche Stück abgebrochen wurde und heute die Proben von Schneeweißchen und Rosenrot beginnen. Ich bin so gespannt.“

Überrascht, dass James diese Info vor Gina hatte, lächelte sie ihm erneut künstlich zu und winkte ihm Männermäßig nach.

Kaum war das Auto von dem Gelände gefahren, rief Gina „Scheiße, ich wollte doch Liz noch schreiben, dass ich aussteige...“

„Aussteigen? Warum Gin?“, fragte Indiana sie.

„Ach, ich finde es wird mir einfach zu viel...“, sagte sie leicht verlegen.

„Gin, ich brauche dich hier kaum, seitdem wir auf Sportwagen umgestiegen sind, haben wir zwar weniger Kunden, aber die Bezahlungen sind ausreichend.“, meinte ihr Onkel.

Gin zog den Check von James aus ihrer Brusttasche und reichte ihm dem älteren Mann.

„Lohnenswert auf alle Fälle.“, grinste Gina.

Indiana flogen fast die Augen aus dem Kopf, als er diese Summe sah.

„Wow, du musst es ihm wirklich angetan haben, dass er dir soviel zahlt!“

Gina zuckte mit den Schultern, „Ich denke eher, er wollte angeben.“

„Egal, was sein Grund war, ich nehme jederzeit seine Autos an!“

Gina kicherte.

„Aber nun Gin, mach dich fertig und geh zur Probe. Du wirst nicht immer Gin sein können, wenn du dich im Spiegel betrachtest, wirst du es verstehen.“
 

Gina sah ihren Onkel schief an. Warum verstand sie nicht was er meinte? Sollte sie sich schminken? Was meinte Indiana?

Sie nickte ihm schließlich zu und ging hinauf in ihr Zimmer. Schnappte sich was schickes zum Anziehen und verzog sich in das Bad.

Nach der Gesichtsreinigung, zog sie sich um. Öffnete ihre Haare und kämmte diese ordentlich durch. Trug Parfüm von Desigual und rosafarbenen Lippenstift auf. Sachte tippte sie mit den Spitzen der Ballerina auf den Boden, um den besten Sitz für ihre Schuhe zu schaffen. Dann ging sie zum großen Spiegel in den Flur. Der Spiegel reichte vom Boden bis hin zur Decke. Sie zupfte sich ihren Rock vom Kleid zurecht und drehte sich vor dem Spiegel. Jetzt sah sie was ihr Onkel meinte.

„Oh... wann seid ihr denn so groß geworden?... Wie gut das der Blaumann so groß ist, dass man euch heute nicht gesehen hat... aber Onkelchen hat recht... Lange werde ich nicht mehr als Gin arbeiten können... Vielleicht bekommen wir als Gina ja mehr Kunden.“, grinste Gina und hob ihre Brüste kurz mit beiden Händen an.

„Ob, ihr zwei der Auslöser für Maurice gewesen seid?“

Sie ließ von ihren Brüsten ab und griff nach ihrem Handy. Das Lämpchen blinkte grün auf.
 

„Fünf Anrufe! Ach... und eine Sprachnachricht...“, sagte Gina geschockt und hörte die Sprachnachricht ab.

... Gina, mein liebes Kind, im Theater geht alles drunter und drüber, bitte sei so lieb und komme heute Nachmittag noch zur Probe. Wir brauchen einen neuen Darsteller für den Prinz Fabian und Edgar ist auch ausgestiegen, also werden wir Adrian auch neu besetzen müssen. Bitte hilf mir einen passenden für dich zu finden. Ich habe Celia auch schon kontaktiert, sie kommt heute auch zur Probe...

„Okay, also doch weiter im Theater arbeiten... macht mir ja eigentlich auch Spaß... Dann such ich mir heute einen neuen Prinzen aus.“, kicherte Gina.

Bevor sie losging, sah sie zu Bailey.

„So mein kleiner, da James mich beobachtet, werde ich dich nicht mehr mitnehmen. Ich will nicht, dass er mir auf die Schliche kommt.“

Bailey fiepte kurz und machte es sich im Bett gemütlich.

„War mir klar, dass du das Bett bevorzugst.“, lachte das Mädchen und schnappte sich ihre Tasche, um sich auf den Weg ins Theater zu machen.
 

Indessen war James bereits beim Theater angekommen. Der junge Herr hatte es sich in einem Bistro gemütlich gemacht und aß einen Happen. Er kritzelte mit einem Stift auf der Servierte herum.

Die Überschrift G I N A vs. G I N, worauf folgende Aspekte folgten:

Haare, Gesicht, Augen, Wesen.

„Ich werde wahnsinnig,... warum mach ich eigentlich Notizen zu Gin... er ist doch ein Kerl... Steh ich jetzt etwa doch auch auf Jungs? Schlimm, wenn ich meine Augen schließe, sehe ich Gin und Gina... Eigentlich will ich lieber Gina,... aber Gin hat auch etwas an sich... Ob er Schwul ist?... Nee, das glaube ich nicht wirklich... ich frage ihn beim nächsten Mal einfach, ob er schon ne Freundin hat... aber warum meinte er Gina wäre sein Beuteschema?... Hat er vielleicht doch keine Freundin? Allerdings würde sein Beuteschema ja erklären, dass er auf Mädchen steht... Andererseits... er meinte ich solle Gina in Ruhe lassen, vielleicht weil ich mich um ihn kümmern soll?... Ach ich weiß auch nicht...“, verzweifelt pikste er seine Pommes auf die kleine Plastikgabel und tunkte die Pommes in Majonäse bevor er sie verzehrte.
 

Gina's Weg war nicht weit, sie lief durch den Park und kürzte somit den Weg gut ab. Sie ging am Bistro vorbei und achtete nicht darauf, dass James dort saß.

James hingegen hatte Gina sofort erspäht und sprang vom Tisch auf. Stopfte sich seine letzten drei Pommes in den Mund und trank seine Tasse Kaffee aus. Den Tisch hastig verlassend, folgte er Gina unauffällig. Bevor er ihr ins Gebäude folgte las er einen Aushang.

Vorsprechen Schneeweißchen und Rosenrot, für die Rollen Fabian, den Adlerprinzen und Adrian, den Bärenprinzen finden ab heute auf der großen Bühne statt... Maurice ist weg... vielleicht sollte ich mich als Prinz vorstellen?“, erfuhr James einen Geistesblitz.

Er brauchte nicht lange darüber nachdenken, für ihn stand fest, dass er die Rolle bekommen wollte. Elegant, richtete er den Kragen seines weißen Hemdes hoch und fuhr sich durch sein silbernes Haar. Nachdem er einmal kräftig ein- und ausgeatmet hatte, ging er den Weg zur großen Bühne.
 

Gina stand bei Elisabeth.

„Es ist eine Katastrophe! Zwei Hauptrollen neu besetzen,...“, dramatisierte die Leitung die Situation.

„Liz, wir haben doch noch nicht einmal richtig mit den Proben begonnen, es werden sicher noch die passenden Prinzen hier auftauchen. Und wenn wir eine Woche lang die richtige Besetzung suchen. Das wirft uns nicht nach hinten.“, versuchte Gina sie zu beruhigen.

„Das ist es nicht, dadurch, dass wir nun das geplante Stück nicht aufführen können, brauchen wir ein neues Stück, was wir schnell auf die Bühne bringen können. Uns fehlen die Einnahmen.“

Gina verstand nun, worum es ging. Geld. Es ging doch immer ums Geld.

„Ist, dass das Vorsprechen für Fabian?“, wollte James wissen und störte das Gespräch der Frauen.

Die braunhaarige zuckte zusammen.

//... So schnell habe ich nicht mit dir gerechnet... Moment!... Vorsprechen?!...//, fuhr es Gina durch ihre Gedanken.

Liz sah James mit Sternchenaugen an. „Ja, Fabian also, der Prinz zu...“

„... Rosenrot. Ja.“, vollendete James den Satz von Elisabeth.

„Oh... welch Göttlicher Segen. Hier, dies ist unser Rosenrot, vielleicht könntet ihr den Text kurz gemeinsam durchgehen, ich muss dringend mit Celia sprechen.“, sagte Liz und drückte James das Textbuch in die Hände.

Danach verschwand Liz zu Celia.
 

Gina zog James zur Seite. „Was soll das? Warum willst du jetzt hier auf der Bühne stehen und dann auch noch als Fabian? Adrian ist doch genauso gut!“, wollte die Braunhaarige von ihm wissen.

„Entschuldige, ich... es ist... Rosenrot... Fabian gehört zu Rosenrot...“, stammelte er vor sich hin.

„Genau, du bist aber kein Fabian, du gehörst zu den Zuschauern!“

James nahm die Hand von Gina und sah ihr in die Augen. „Gib mir bitte die Chance, gib mir die Chance zu beweisen, dass ich auch ein Teil auf der Bühne sein kann. Wenn ich es nicht gut genug mache, setze ich mich auf meinen Stammplatz und genieße die Show. Wenn ich es aber gut mache, darf ich dein Prinz sein!“

Die Worte brachten Gina's Herz zum Beben.

//... Scheiße... was sag ich nun...//, dachte sie sich und sah ihm in die Augen.

Sekunden des Schweigens überfielen beide. Gina nach einer Antwort suchend. James auf einer Antwort wartend.

„Gut,...“, sagte Gina schließlich, und sprang über ihren Schatten, „... ich gebe dir die Chance. Aber wenn es nicht klappt, verschwindest du von der Bühne!“

„Und wenn ich es gut mache, werde ich dein Prinz!“, konterte James.

„...Auf der Bühne! Während der Aufführung... denke nicht, dass ich privat mit dir was unternehme.“, sagte Gina und nahm ihm das Textbuch aus der Hand.
 

Kurz suchte sie ihm eine Textstelle heraus.

„Du hast fünfzehn Minuten, mit mir zu üben, dann sprichst du vor.“

James strahlte und begann sich den Text durchzulesen.

Ein Prinz kommt selten allein - Celia/ Sherlock

Nach dieser aufregenden Nacht fühlte sich Celia wie ein Schluck Wasser in der Kurve. Das Ganze in Sherlocks Zimmer, war für die junge Frau eindeutig zu viel gewesen.

Mikah bemerkte den Zustand von Celia sofort. Er huschte an der jungen Frau vorbei, direkt in die Küche und setzte heißes Wasser für einen Tee auf. Minuten später hatte er einen Zimttee aufgegossen und ging zu der neuen Mitbewohnerin. Celia lag, mit einem Fuß nach unten baumelnd und den rechten Arm über die Stirn gelegt, auf der Couch.

„Guten Morgen, Celia... Ich weiß zwar nicht was letzte Nacht vorgefallen ist, aber ich denke eine Tasse von deinem Lieblingstee hilft dir beim Verarbeiten.“

Celia sah zu dem Jungen und lächelte sacht. Als dieser ihr den dampfenden Tee auf den Beistelltisch stellte, streichelte sie dem Jungen dankbar über den Kopf.

„Ich danke dir Mikah, du bist wirklich ein Goldschatz.“, sagte sie dankbar.

Mikah freute sich über das Lob. Mit guter Laune hüpfte er zu seiner Schultasche.

„Celia, ich muss jetzt los zur Schule. Ich glaube John ist auch schon unterwegs. Bis später!“, rief Mikah ihr zu.

„Viel Spaß in der Schule!“, fügte Celia der Verabschiedung hinzu.

Es stimmte. John war in der Tat heute schon früher ins Krankenhaus gefahren, somit waren Celia und Sherlock alleine im Haus.
 

Celia genoss den warmen Tee und hörte wie sich ihr Gastgeber aus dem Bad begab. Sherlock schlürfte in seinen Pantoffeln den Flur entlang, Richtung Küche. Der jungen Frau fiel es sehr schwer in seiner Nähe ruhig zu bleiben. Die Gedanken an letzter Nacht, ließen sie unruhig werden. Also beschloss sie, nach einem kurzen „Guten Morgen“-Austausch mit Sherlock, selbst das Bad aufzusuchen. Die junge Frau ging in ihr Zimmer, nahm sich dort neue Unterwäsche aus der Komode, das weiße Schneeweißchenkleid vom Bügel und schnappte sich die ebenso weißen Ballerinas. Mit dem Kostüm verschwand sie schließlich im Badezimmer. Vorsichtig legte sie das Kleid und die Schuhe ab, ehe sie die Badezimmertür von innen verriegelte.

//... Meine Güte,... was sollte das gestern Nacht?! ...//, dachte sie, während sie sich ihrer Kleidung entledigte.

Nachdenklich stieg sie unter die Dusche. Das warme Wasser rieselte auf ihren Körper.

Es waren noch 45 Minuten, bis das Casting der neuen Prinzen und die Proben zu Schneeweißchen und Rosenrot beginnen würden.

//... Auf das Stück freue ich mich tierisch,... ich bin nur gespannt, welche Schauspieler die Prinzen besetzen werden... Liz klang am Telefon ja sehr panisch... ich hoffe nur es sind keine Typen wie Maurice...//, fuhr es ihr durch die Gedanken.
 

Celia stellte das Wasser ab und begann sich mit dem weichen Handtuch abzutrocknen.

Sie trocknete sich die Haare und kämmte sich diese glatt. Vorsichtig schlüpfte sie in das weiße Kleid, danach steckte sie sich das weiße Haarband, mit den niedlichen Blüten, in die Haare. Zum Schluss stieg sie in die weißen Ballerina. Fertig wie sie war schloss sie das Bad auf.

Die junge Frau hatte gerade die Tür geöffnet, als sie geschockt in den etwas genervten Blick von Sherlock blickte.

Er zog seine Zimtstange aus dem Mundwinkel und musterte Celia.

„Stimmt ja, du hattest mir ja gesagt, dass ihr ein neues Stück plant.“, meinte er nach Abschluss der Musterung.

„J- Ja...“, stammelte Celia verwundert, „... aber was machst du vor der Badezimmertür?“

Ohne auch nur auf die Frage zu antworten, fügte er „Zu deiner Sicherheit, werde ich dich auch weiterhin begleiten. Nur um ganz sicher zu gehen, dass auch nicht irgendein Ereignis dich in Gefahr bringt.“, seinem Satz hinzu.

„O-kay...“, stimmte die Nussbraunhaarige dem Vorhaben des Detektives zu.

„ABER!“, betonte Sherlock, „... auf die Bühne werde ich mit Sicherheit nicht gehen!“

Celia verdrehte die Augen.

„Das hat auch keiner von dir verlangt...“, erwiderte sie, „Allerdings müssten wir dann jetzt los...“ Sie ging an Sherlock vorbei und nahm ihre Tasche zur Hand.

Der Detektiv nickte ihr zustimmend, steckte seine Zimtstange wieder in den Mund und warf sich seinen Mantel über. Gemeinsam mit der jungen Frau an seiner Seite, schlenderte er in Richtung des Theaters.
 

Sherlock blieb nichts verborgen. So sah er das eine Braunhaarige, in einem roten Kleid, das Gebäude betrat. Kurz darauf folgte ihr ein ihm altbekannter junger Mann, den er sofort als James Moriaty erkannte. Dieser blieb an einem Aushang stehen und ging, nach dem er diesen offensichtlich gelesen hatte, freudig hinein.

Celia hatte von alledem nichts mitbekommen, ihr Blick galt dem Boden. Denn in Gedanken war sie immer noch bei der nächtlichen Situation mit Sherlock.

Vor dem Theater angekommen, blieben beide stehen und begutachteten den Aufruf nach den Prinzen.

Celia sah sich um.

„Falls du nach Rosenrot Ausschau hältst, sie ist bereits im Gebäude.“, bemerkte Sherlock.

Die junge Frau sah ihn verwundert an. Er war wirklich ein sehr guter Detektiv, denn das Mädchen mit Namen Gina kannte er noch nicht.

„Sehr gut.“, meinte Celia und ging hinein.
 

Kaum war die Nussbraune in den Theaterräumen, schon kam Liz auf sie zu.

„Celia! Na endlich, ich habe schon auf dich gewartet. Gina ist bereits da, und es haben sich auch schon neue Prinzen gefunden. Wir müssen nur noch entscheiden welche wir für welche Rollen besetzen. Ach, dieser Stress...“, seufzte Elisabeth und zog Celia mit sich.

„Oh je...“, sagte Celia leise und folgte Liz zu Gina.

Sherlock folgte ihnen unauffällig.

Liz zeigte Celia die zwei Kandidaten die sich als Prinz Adrian vorstellen wollten.

„Bitte Celia, sei so lieb und übe mit beiden eine Textszene.“, sagte Liz und ließ Celia bei zwei Männern stehen.

Einer der beiden sah wirklich attraktiv aus. Hatte einen feschen Kurzhaarschnitt und braune Haare. Die braunen Augen unterstrichen sein markantes Gesicht und diese Muskeln an seinen Armen, ließen darauf schließen, dass er viel im Fitnessstudio trainierte. Er stellte sich als Steve vor.

Der andere junge Mann, war weniger durchtrainiert, er war schmächtig und die roten Haare standen ihm in alle Richtungen. Seine Brillengläser hatten die Größe wie ein kleiner Aschenbecher und als er Celia freundlich anlächelte, blitzten zwei Hasenzähne aus seinem Mund.

„Freut mich, ich bin Peter.“, sagte er aufgeregt.

Celia lächelte leicht zurück und blickte auf Gina.
 

Die Rosenrotdarstellerin hatte neben James noch einen weiteren Vorsteller für die Rolle des Fabian.

Nachdem sie einige Minuten mit James den Text durchgegangen ist, ging sie zu dem Nebenbuhler. Blonde mittellange wellige Haare, gebräunte Haut und das Aussehen eines Surfers aus Australien. Sven flirtete nicht nur mit Gina, sondern erzählte ihr viel von seiner letzten Reise durch Amerika.
 

James ging mit seinem Skript zu Liz.

„Entschuldigung, können wir mit dem Vorsprechen anfangen? Ich würde an Ihrer Stelle mit der Rolle des Fabian beginnen, wie ich sehe haben Gina und Sven schon eifrig geübt.“, meinte er scheinheilig.

Der junge Moriaty wusste, dass sich der Surfertyp Sven noch nicht mit dem Text befasst hatte. Also sah er seine Chance in der Textsicherheit.

„Gute Idee, Herr Moriaty, ich finde es fantastisch, dass sie sich so für das Stück engagieren. Sie auf der Bühne zu sehen, anstatt als Zuschauer begrüße ich sehr.“, sagte Elisabeth freudig und trommelte alle Schauspieler zusammen.

„Bitte kommt alle her, wir beginnen mit dem Casting!“, rief sie in die sich versammelnde Menge.

„Alle die für die Rolle des Fabian vorsprechen, bitte einmal auf diese Seite,... Gina du auch... gut so und nun alle für die Rolle des Adrian auf diese Seite, Celia... ach ich seh schon du stehst richtig...“, begann Elisabeth mit der Koordinierung.

Alle angesprochenen Teilnehmer stellten sich auf ihre Plätze und alle anderen versammelten sich um die Vorsprecher.

Elisabeth erteilte den Schauspielern das Wort.

„So bitte, fangen wir mit der Rolle des Fabian an. Dürfte ich Sie Bitten sich vorzustellen?“, ihre Worte galten Sven.
 

Sven stellte sich Gina gegenüber. Den Text in seiner Hand haltend, lächelte er sie an. Gina war aufgeregt, sie stellte sich bereits die Kussszene mit diesem attraktiven jungen Mann vor.

Sekunden des Schweigens begannen. In denen sich beide nur anlächelten. Schließlich verging Gina das Lächeln, denn Sven machte keine Anstalten etwas zu sagen. Also improvisierte sie.

„Du Armer, zeig mir deinen Flügel, ich werde ihn verbinden.“, sagte sie und streckte ihre Hand nach ihm aus.

„Ja okay, hier.“, kam lässig von Sven und er reichte ihr seinen Arm.

//... Oh... das ist nicht sein ernst, er sieht gut aus und hat kein Talent... //, dachte sich Gina.

„Okay, danke Sven für den Versuch. Herr Moriaty darf ich Sie bitten?!“, bat Liz.

Sven zog seinen Arm zurück und ging mit einem Zwinkern zu Gina lässig von der Bühne.

Liebend gerne hätte Gina sich jetzt die Hand an die Stirn geklatscht. Wie konnte dieser gutaussehende Mann nur so wenig Talent besitzen. Nun musste sie also die Szene mit James spielen. Sie sah zu ihm, als er sich ihr gegenüber positionierte.
 

„Rosenrot,...“, hauchte er und der Scheinwerfer, der bisher die gesamte Bühne erhellte, fokussierte nun nur noch James und Gina, dies hatte Moriaty geschickt eingefädelt, „... Rosenrot, ich danke dir...“

Gina sah erstaunt zu James. Spielte er wirklich die Erlösungs-Szene? Er ließ sinnbildlich sein Federkleid fallen und ging auf die Braunhaarige zu. Gina wirkte wie versteinert, so verwundert war sie über das Talent was James besaß. Er nahm ihre Hand und zog sie zu sich.

„Ich danke dir, dir und deiner Schwester für eure Reinheit. Eure ehrliche Nächstenliebe hat mich und meinen Bruder von dem Zauberbann befreit. Nur durch euch, ist es uns nun wieder möglich in unserer wahren Gestalt zu leben...“, er kniete sich vor ihr hin und hielt weiterhin ihre Hand. Gina schluckte. „... Rosenrot, mein Rosenrot, willst du die Meine werden und gemeinsam mit Schneeweißchen, meinem Bruder und mir auf unserem Schloss wohnen.“

„CUT! AUS!“, rief Liz.

Sie rannte zu James und Gina. Der junge Moriaty ließ Gina's Hand los und stand auf, um sich Liz zuzuwenden.

„Das war der Wahnsinn! Dieses Gefühl was ihr mir gerade vermittelt habt, dass ist genau das was ich auf der Bühne sehen möchte! Wir haben unseren Fabian! James Moriaty wird Prinz Fabian unser Adler sein!“, verkündete sie der Crew.

//...Was... was war das gerade?... Ich hätte nicht gedacht, dass er so gut ist... wow...//, dachte sich Gina und sah zu James, //... vielleicht wird das Theater doch noch ganz interessant mit ihm...//

Moriaty freute sich und verbeugte sich vor seinen neuen Schauspielkollegen, dann sah er zu Gina.

„Glückwunsch, du hast nicht nur mich überrascht...“, sagte sie leise zu ihm.

„Das war mein Ziel...“, sagte er grinsend zurück.
 

„So und nun machen wir weiter mit dem Vorsprechen für Prinz Adrian. Peter würdest du bitte anfangen.“, bat Liz Peter und Celia auf die Bühne.

James stellte sich zu Sherlock.

„Wow, Moriaty ich habe dich unterschätzt.“, gab Sherlock zu.

„Nicht nur du, aber sag mal, was genau machst du eigentlich hier? Einen neuen Fall lösen?“, wollte Moriaty wissen.

„Sozusagen.“, gab Sherlock von sich.

Der Detektiv beobachtete genau wie sich Peter verhielt. Dieser spielte den Prinz Adrian wirklich überzeugend, nur die Statur die er hatte, passte so gar nicht zu dem eines Bären.

„Also Peter, bevor ich dich jetzt unterbreche. Du spielst fabelhaft, aber könntest du dir auch vorstellen den Zwerg zu spielen?“, wollte Liz von ihm wissen.

„Den Zwerg? Ich?!...“, gab Peter laut von sich, „... Das wäre mir eine Ehre!“

Erleichtert von seiner Reaktion nickte Liz ihm zu. „Gut dann haben wir unseren Zwerg für das Stück auch endlich!“

Alle klatschten und bejubelten Peter, dieser freute sich und war unendlich dankbar für diese Rolle.

Der gutaussehende Steven, der durchaus das Potential eines Bären hatte, betrat die Bühne und gesellte sich zu Celia.
 

„Schade das die Kussszene erst die letzte des Stückes ist...“, seufzte James, „... na ja, bei einer Heirat ist so ein Kuss ja Standard...“

//... Kussszene?!?!... Moment in dem Stück heiraten am Ende sowohl Rosenrot als auch Schneeweißchen... Celia!...//, die Gedanken von Sherlock funkten.

Auf den Knien und Händen stehend, stand Steve vor Celia.

„Mädchen, habt keine Angst vor mir, ich bin kein Bär, sondern ein Prinz. Dort oben,“, Steve schaute in den Himmel, „... dort oben fliegt mein Bruder... Von uns braucht ihr euch nicht zu fürchten.“

Celia ging auf Peter, der den Bären spielte zu. „Ach könnt ich dich nur verstehen, du scheinst verletzt zu sein, komm mit uns, wenn du uns beschützt, so wollen wir dich bei uns Zuhause willkommen heißen.“

„Er ist wirklich gut.“, meinte James bemerkend.

„Ja...“, grummelte Sherlock, nicht ganz so angetan von dem Schauspieltalent seines Kontrahenten.

„Fabelhaft, einfach fabelhaft. Nun gut, da wir keinen weiteren Bewerber für die Rolle des Prinzen Adrian haben...“, erzählte Liz und wurde jeher von Sherlock unterbrochen.

„Ich würde es gerne in Betracht ziehen, für diese Rolle vorzusprechen.“, sagte der Detektiv und nahm seine Zimtstange aus dem Mund.

„Sherlock?!“, sagte Celia verwundert.

„Oh, dass das ist ja Fantastisch, dann nur zu, wie war ihr Name?“, wollte Liz wissen.

„Sherlock, Sherlock Holmes.“

Alle Anwesenden sahen zu dem berühmten Detektiv aus der Bakerstreet.
 

Sherlock ging zu Celia, tat es seinem Vorgänger gleich und begab sich auf die Knie. Da Sherlock zu den Menschen gehörte, die sich schnell etwas einprägten, so übernahm er einfach den Textsinn seines Nebenbuhlers. „Mädchen, so habt doch bitte keine Angst, von mir erwartet ihr keine Gefahr. Ich bin nur ein verwunschener Prinz. Seht im Himmel dort oben,“, auch Sherlock blickte hinauf, „dort fliegt mein Bruder. Von uns geht keine Gefahr aus.“ Er rieb seinen Kopf an Celias Bein, woraufhin dem Mädchen die Röte nur so ins Gesicht fuhr.

„A-ach könnt ich dich nur verstehen,“, fing sie an ihren Text aufzusagen, „... du scheinst verletzt zu sein, komm mit uns, wenn du uns beschützt, so wollen wir dich bei uns Zuhause willkommen heißen.“

„Diese Zuneigung mit dem Kopf, dass ist wirklich gut interpretiert, so würde ein Bär handeln! Den man nicht versteht. Sehr gut, also wie es aussieht, wird wohl Sherlock oder Steve den Prinzen Adrian spielen. Was meint ihr, wer wäre geeigneter?“, wollte Liz von ihrer Crew wissen.

„Sherlock!“, gaben viele an, kaum einer wollte nicht mit dem berühmten Detektiv zusammenarbeiten und das auch noch auf einer Bühne.

„Ja prima, dann danke ich dir Steven und dir auch Sven für euer Kommen, und begrüße Sherlock als unseren Prinz Adrian!“, sagte Liz.

Love is in Bloom[SPEZIAL] - Celia/Sherlock

Die junge Schauspielerin war von der Initiative, die Sherlock an den Tag legte, sehr überrascht. Sie schüttelte kurz den Kopf und lächelte sanft in sich hinein. //... Erst sagt er, dass ihn keine 1000 Pferde auf die Bühne bringen und kaum hat er gesehen, dass Steve mit mir die Szene durchspielt, prescht er dazwischen und schnappte sich die Rolle als Adrian...//, dachte sie und sah zu Gina, welche sich gerade mit James unterhielt. Celia war dieser James noch etwas unheimlich, aber sie war schon daran gewöhnt sich mit allen zu verstehen. Näher kennenlernen war für sie im Moment nicht drin, denn nachdem Liz zufrieden war, entließ sie die Leute und Celia packte Sherlock am Handgelenk um ihn vors Theater nach draußen zu ziehen. Sie verlor fast die Fassung, weswegen sie den ganzen Weg bis zur Baker Street 221 b schwieg. Auch der Meisterdetektiv hielt es für klüger zu schweigen. Er wusste selbst nicht, wieso er diesen Schritt gemacht hatte. Schließlich meinte er zu Celia zuvor, dass er auf keinen Fall auf die Bühne ging. Und nun war er aus Eifersucht auf die Bühne gestürmt.
 

Stumm öffnete die Nussbraune die Tür und verschwand ohne ein Wort zu sagen in die Küche. Sherlock dagegen ging in sein Arbeitszimmer und schnappte sich seine Violine, auf der er immer spielte um wieder zu klarem Verstand und innerer Ruhe zu kommen. Celia brühte einen Kaffee für Sherlock auf und einen Zimttee für sich und trank diesen, noch dampfenden, sachte aus. Die Szene im Theater kam ihr wieder in den Sinn:

Wie sich Sherlock mit dem Kopf an ihrem Bein schmiegte, ließ sie erneut rot werden. Am Nachmittag kamen Mikah und John wieder nach Hause. Das Abendessen war schnell aufgetischt. Die beiden Jungs erzählten, wie es ihnen jeweils in der Schule bzw. im Krankenhaus ergangen war.
 

Celia lächelte zum Schein John und Mikah zu, ehe sie aus dem Augenwinkel zu Sherlock sah. Sie errötete leicht und stand danach auf. „Ich räume schnell alles weg und dann gehe ich zu Bett.“, meinte sie noch ehe sie ihre Sachen und die Sachen der Jungs wegräumte. John murmelte etwas zu Sherlock, welcher ihm erklärte was im Theater los war. Dem Arzt fiel die Kinnlade runter.
 

„Nicht dein Ernst..!! Nun kann ich Celia´s Verhalten verstehen…“, sagte er und legte seinem besten Freund die Hand auf die Schulter. „Rede mit ihr und erkläre ihr, wieso du das gemacht hast, … dass wäre das einfachste und logistische was du machen kannst!“, erklärte John dem Schwarzhaarigen.

Der Detektiv nickte bedächtig und schaute zu seinem Schlafzimmer. Dort auf dem Bett lag die Schauspielerin und konnte nicht wirklich schlafen. //... Verdammt die Szene vorhin im Theater geht mir immer noch nicht aus dem Kopf... Ich will jetzt einfach nur schlafen... //, dachte sie und merkte nicht mal, wie Sherlock ins Zimmer kam. Erst als er sich neben sie sacken ließ, drehte sie ihm den Rücken zu.
 

„Celia,... hör... hör mich bitte an,... Es...“, begann er zu erklären und wurde barsch von der Schauspielerin unterbrochen.

„Du hältst dich nicht mal an deine eigenen Worte, die du mir zuvor gesagt hast!“ Sherlock schwieg kurz ehe er anscheinend nach Worten suchte. „Darf ich dir bitte alles erklären?“

Das Mädchen drehte sich auf den Rücken und sah aus dem Augenwinkel zu dem Meisterdetektiv. „Natürlich darfst du das, aber ich verstehe immer noch nicht warum du deine Meinung geändert hast. Deine Meinung war von vornherein gegen das Schauspiel auf der Bühne. Es war irgendwie schon überraschend, dass du dich aus heiterem Himmel für die Rolle beworben hast. Aber mir will es einfach in den Kopf gehen warum du diesen Sinneswandel hattest?“ Sherlock räusperte sich kurz.

„Als mir James erzählte, dass eine Kussszene am Schluss des Stückes kommen sollte, sah ich mich dazu verpflichtet auch in dieser Hinsicht dich zu beschützen.“, meinte er und suchte nun wieder nach Worten. „Und nachdem was alles bisher passiert ist, will ich dich nicht in Gefahr wissen... Und weil wir ja nun jetzt Schauspielpartner sind, würde ich liebend gerne mit dir diese Schlussszene üben. Ich und kein anderer...“, meinte er und strich mit seinem Handrücken der Nussbraunen an der Wange entlang.
 

Die Wangen färbten sich feuerrot, sodass dies durch den Mondschein der durch das Zimmer strahlte deutlich zu sehen war. Celias Herz raste in ihrem Brustkorb und sie sah, dass auch Sherlock leicht errötet war. Sie musste sich beruhigen und schloss kurz die Augen. Als sie sich gefasst hatte, schaute sie zu dem Schwarzhaarigen hoch. „Nun gut, ich werde dir das jetzt einfach mal glauben, Sherlock. Üben wir es, aber nur üben...“, sagte sie und schloss die Augen. Langsam senkte sich der erfahrene Detektiv und legte sachte seine Lippen auf die der jungen Frau. Auch das Herz des Intellektuellen raste und seine Gedanken übermannten ihn.
 

//... Ich habe es schon so lange vorgehabt, aber letztens war sie total von der Rolle.... Aber heute war es irgendwie anders... Sie hatte sich in der Hinsicht verändert und wahrscheinlich habe ich sie etwas überrascht mit meiner Vorstellung. Ich fühle mich schon lange zu ihr gezogen. Aber nun weiß ich wieso ich sie zu uns geholt habe. Ich habe mich in sie verliebt!...//, dachte er und strich ihr dabei durch die Haare, //... Ich liebe dich, Celia... Ich hoffe du merkst es noch...//Er löste sachte den Kuss und sah ihr noch einmal tief in ihre wunderschönen Augen. Schließlich legte er seinen Kopf auf das Kissen und schloss seine Augen.Celia hingegen konnte nicht so einfach einschlafen.

//... Erst das letzte Nacht und nun hat er mich geküsst... Wenn dass ein Übungskuss gewesen ist,... oh jeh hoffentlich hat er nicht gemerkt, dass ich ihm verfallen bin... //, fuhr es durch ihre Gedanken.Sie strich ihm über die Haare, lächelte leicht und deckte ihn zu. Gähnend ließ auch sie sich in das Kopfkissen sinken und sah ihm noch eine Weile beim Schlafen zu. Es dauerte etwas, aber auch Celias Augen begannen sich zu schließen und sie schlief selig neben Sherlock ein.
 

//Schlaf gut mein liebster Detektiv//

Das Kleid im Schaufenster- Gina/James

Gina staunte nicht schlecht. James war nun also Prinz Fabian und der berühmte Detektiv Sherlock Prinz Adrian. Peter bekam die Rolle des Zwergen. Sie sah von einer Besetzung zur nächsten und blieb mit ihren Augen bei Liz hängen. „Ihr alle habt mir den Tag gerettet. Da wir mit den Proben so schnell wie möglich beginnen müssen, treffen wir uns morgen Vormittag 8 Uhr. Ich hätte nicht gedacht, dass ich drei Rollen innerhalb einer Stunde finden würde. Ich danke euch so sehr. Herr Moriaty, Herr Sherlock, wie kann ich mich Ihnen nur erkenntlich zeigen?“, sagte Elisabeth ergriffen.
 

„Ähm Liz, tut mir leid wenn ich dich unterbreche, aber bis morgen ist es noch ein ganzer Tag, ich werde meinen heutigen anderweitig nutzen, bis später!“, meinte Gina und verabschiedete sich von der kleinen Gesellschaft.James sah dem Mädchen seiner Träume hinterher und drehte sich zu Liz um.„Ich muss mich bei Ihnen bedanken, wir werden Tag und Nacht üben! Jede Szene 100 Mal, wenn das Ihr Wunsch ist!“, betonte der junge Moriaty.
 

„Das würde alle Wünsche übertreffen! Ja bitte, üben Sie jeden Moment den Sie zum Üben nutzen können!“, sie drehte sich zu allen anderen um, „Dies gilt für euch alle! Machen wir dieses Stück zu einem Einmaligen!“James hatte Liz nur noch zugenickt und rannte Gina nach. Draußen auf der Straße sah er sich nach ihr um, doch konnte sie nicht entdecken.
 

„Wo ist sie hin?!“, fragte er sich am Kinn kratzend.

Schließlich entdeckte er das auffällig rote Kleid an einer Ampel in mitten einer kleinen Menschenmasse.Mit schnellen Schritten eilte er ihr nach. Als er es gerade noch so über die Straße geschafft hatte sah er sie an einem Schaufenster stehen.„Warum gehst du nicht hinein und probierst das Kleid an?“, fragte er sie über ihre Schulter hinweg.
 

Gina zuckte zusammen, drehte sich um und stieß ihn mit beiden Händen von sich weg.„Spinnst du?!“, fauchte sie ihn an.

Verlegen kratze er sich am Hinterkopf.„Es tut mir leid, ich hätte nicht gedacht, dass du so schreckhaft bist. Was hältst du davon, dass ich dir als Entschädigung etwas aus diesem Laden kaufe?“

„Nein Danke, ich bin nicht käuflich! Und nur weil DU nicht weißt wohin mit deinem Geld, musst du es nicht versuchen auszugeben um an Freunde zu kommen. Das ist erbärmlich!“, meinte Gina und drehte sich zum Schaufenster um.
 

Wie gerne würde sie sich in diesem Kleid sehen. Sie atmete einmal tief ein und aus.James stand hinter ihr mit verschränkten Armen.

„Wenn ich mir dieses Kleid so ansehe,... es würde dir ohnehin nicht stehen. Es ist viel zu kurz am Rock und dieser Ausschnitt ist eher was für Frauen mit Oberweite, nicht das du keine hast, aber ich finde die Schaufensterpuppe hat mehr.“
 

Gina hörte die Worte von James und wusste nicht wie ihr geschah. Was war dieser Möchtegern Macho eigentlich für ein Typ. Erst schmierte er ihr Honig um den Mund und nun machte er sie runter. Das ließ sich die Braunhaarige nicht gefallen. Sie drehte sich zu ihm um und tippte ihm mit ihrem Zeigefinger auf die Brust.

„Und ob mir das Kleid stehen würde, was hast du schon für eine Ahnung!“, zischte sie ihn an.„Leere Worte. Damit kannst du mich nicht überzeugen.“, sagte er und ging zu der Geschäftstür.

Er öffnete diese und hielt sie für Gina auf. „Beweise es mir, … wenn du dir so sicher bist. Oder hast du Angst dich falsch einzuschätzen?!“
 

Innerlich brodelte es in Gina. Sie stampfte auf die Tür zu und funkelte James an.„Wir werden sehen, wer von uns beiden sich sicher sein kann!“Nachdem Gina durch die Tür gegangen war, betrat auch Moriaty mit einem grinsenden Gesicht den Laden.

Gina nahm sich das Kleid in ihrer Größe von der Kleiderstange und verschwand in der Kabine. „Wehe du kommst diesem Vorhang zu nahe!“, sagte sie ernst.James tat unschuldig und winkte ihr ab.

„Gut so...“, sagte Gina und zog den Vorhang zu.Während Gina sich umzog unterhielt sich Moriaty mit der Verkäuferin. Abseits von den Umkleidekabinen.
 

„Okay, also wenn es ihr gefällt, legen sie es für mich zurück. Ich werde es zu einem späteren Zeitpunkt abholen. Es soll eine Überraschung für sie werden.“, flüsterte er der Verkäuferin zu.

„Herr Moriaty, dass Mädchen kann sich wirklich glücklich schätzen, ihre Freundin zu sein.“, sagte die Verkäuferin mit der Hand an ihrer Brust.James ging zu den Kabinen, er hoffte Gina gleich sehen zu können.Gina hatte das Kleid inzwischen angezogen und kämpfte mit dem Reißverschluss am Rückenteil. Sie wirbelte so in der Kabine herum, dass sie aus dem Vorhang stolperte und in Moriatys Arme fiel.
 

„Alles in Ordnung?“, wollte er von ihr wissen.//... Oh man, ausgerechnet er muss mich auffangen...//, dachte sie sich.

„Ja, danke...“, sagte sie und hielt sich das Brustteil fest vor ihre Brust.„Soll... darf ich?“, verbesserte sich James in seiner Wortwahl und gab dem Mädchen zu verstehen, dass er ihr den Reißverschluss zumachen wollte.Gina drehte ihm wortlos den Rücken zu.Sanft legte er Gina ihre Haare nach vorne über ihre Schultern, ehe er sich dem Reißverschluss widmete. Er zog den Reißverschluss vorsichtig zu.
 

Gina merkte das sich James ein paar Schritte von ihr entfernt hatte. Also drehte sie sich zu ihm um.Seinem Blick zu urteilen, gefiel ihm was er da vor sich sah.Das Mädchen stemmte ihre Hände in ihre Hüften und sah James siegessicher an.„So ich hoffe ich konnte dich überzeugen, dass es mir steht!“, sagte sie mit Genugtuung.

„Ja, aber ich wusste es auch vorher, dass es dir stehen würde... du wolltest es nur nicht wahrhaben, sonst hättest du nicht nur am Schaufenster gestanden, sondern es gleich anprobiert.“, grinste Moriaty nun siegessicher.
 

Ginas Augen weiteten sich und ihr Mund öffnete sich.

„Du Schuft! Du wolltest nur das ich es anziehe!“

„Sieh es positiv, nun wissen wir beide, dass es dir steht. Also kannst du es dir doch kaufen. Oder soll ich?“, fragte James scheinheilig.

„Nur weil mir was gefällt, muss ich es noch lange nicht haben. Das ist etwas was du noch lernen solltest. Geld alleine macht niemanden glücklich. Ich bin zufrieden mit dem was ich habe. Außerdem gibt es für mich keinen Grund dieses Kleid zu kaufen.“, sagte Gina und ging in die Kabine zurück.

James ging ihr hinterher. Nur um ihr entgegen zu gehen, denn er wusste dass sie gleich zurück kam. Den Reißverschluss bekam Gina nicht alleine auf. Das merkte sie schließlich auch selbst und öffnete den Vorhang.
 

„Ich helfe dir gerne, wenn ich darf.“

James sah sie an und lächelte.

„Ist ja nicht so als ob ich hier die Auswahl hätte,... also könntest du bitte...“, meinte sie und drehte ihm erneut den Rücken zu.

„Sehr wohl My Lady.“Die Braunhaarige drehte sich erneut zu ihm um: „Stopp, hör auf so was zu sagen. Ich bin keine Lady und deine schon gar nicht!“„Okay, okay, ich hab schon verstanden... ich werde es nicht mehr sagen.“, gab James nach.„Gut.“, sagte Gina und drehte ihm wieder den Rücken zu.Moriaty legte ihr wieder die Haare über ihre Schultern nach vorne.//... er ist sanfter als ich gedacht hätte... das er auf meine Haare achtgibt ist...//, dachte sie sich und kam in ihren Gedanken nicht weiter, denn James hatte seine Hände an den Reißverschluss gelegt und während er mit einer Hand diesen in Zeitlupe öffnete, spürte sie seinen Atem an ihrem Nacken. Dieses Gefühl was in ihr hochkam kannte sie noch nicht. Gina schloss ihre Augen, selbst wenn sie es nicht gewollt hätte, sie hätte in diesem Moment keine Kontrolle über ihren Körper gehabt.
 

James hatte seine Hand auf ihre Schulter gelegt, nur um mit seinem Zeigefinger nah genug an ihre Halsschlagader zu kommen. Er spürte wie ihr Puls anstieg, als er ihr gegen den Nacken hauchte.

//... Sorry Gina, mehr gebe ich dir jetzt nicht,... du wirst zu mir kommen wenn du verlangen nach mehr verspürst...//, dachte er sich und grinste.Nachdem er den Reißverschluss geöffnet hatte, zog er beide Hände zurück und ließ das Mädchen in der Kabine stehen.Gina öffnete schnell ihre Augen.//... was war das... dieses Gefühl... was hat er gemacht... was ist mit mir passiert... warum fühle ich mich so komisch...//, dachte sie sich und versuchte zur Besinnung zu kommen.
 

„Alles in Ordnung mit dir?“, fragte James scheinheilig nach.

Gina schüttelte den Kopf um wieder klar denken zu können.

„Ja, ähhh alles gut, ich bin nur im Kopf den Text durchgegangen... also … bleib ja weg vom Vorhang!“, sagte sie schnell und zog den Vorhang eilig zu.

„Keine Sorge ich warte auf dich.“, grinste James.
 

Gina schlüpfte aus dem Kleid und klemmte es auf den Bügel. Danach sah sie auf das rote Kleid.

//... Morgen Vormittag beginnen die Proben... ich werde ihn dann jeden Tag ertragen müssen...//

Sie zog das rote Kleid wieder an, schlüpfte in ihre Ballerinas und zupfte sich den Rock zurecht. Dann nahm sie das Kleid samt Bügel vom Haken und öffnete den Vorhang.„Ich hänge es wieder zurück...“, sagte Gina.
 

„Warte! Ich nehme es dir ab, du brauchst dich darum nicht zu kümmern.“, sagte die Verkäuferin schnell und nahm sich dem Kleid an.„Oh, danke... Sehr nett von Ihnen.“, bemerkte das braunhaarige Mädchen.„Wo willst du als nächstes was anprobieren? Vielleicht beim Schmuckladen um die Ecke? Der hat schönen Goldschmuck!“, grinste James.Gina sah ihn verwirrt an.
 

„Nein? Ich trage nicht mal Goldschmuck! Außerdem möchte ich jetzt gerne alleine meinen Heimweg antreten. Hast du keine Termine auf denen du erscheinen musst? Wir sehen uns morgen ab acht Uhr, dass reicht doch dann für heute oder?“, sagte Gina mit einem Augenrollen.„Ich habe heute keine Termine, also könnten wir vorher auch was Essen! Ich würde dich einladen! Oder ich fahre dich nach Hause, ich habe mein Auto aus der Werkstatt wieder. Wir könnten auch ins Kino oder...“ Nun wurde James Gina zu aufdringlich.
 

„Herr Moriaty, bitte verstehen Sie es. Nein bedeutet nein, ich habe kein Interesse. Nicht ans Essen gehen mit Ihnen, nicht ans eingeladen werden von Ihnen und auch nicht unnötige Zeit mit Ihnen zu verbringen.“„Du kannst zu mir James sagen, ein Sie ist völlig übertrieben.“, versuchte er die Situation zu retten.Gina stieß einen lauten Seufzer aus.„Wir sehen uns heute Abend...“, sagte die Braunhaarige und öffnete die Tür um den Laden zu verlassen.James sah ihr nach. Als sie die Tür hinter sich schloss, rannte er ihr nach um ihr „Du kannst nicht leugnen, dass du etwas spürst!“ hinterher zu rufen.Gina ging einfach weiter, sie hatte seine Worte genau vernommen. Trotzdem drehte sie sich nicht um.
 

Sie nahm die Abkürzung durch den Park, wie immer und holte sich beim Hotdog-Stand etwas zu essen. Mit dem Hotdog setzte sie sich auf einen umgefallenen Baumstamm am Ufer des Boating Lake.„Was war das vorhin für ein Gefühl? Was meinte Moriaty damit das ich es nicht leugnen soll... Was hat er gemacht, dass ich beinahe eine Gänsehaut bekommen habe?“, fragte sie sich selbst.

Die Fragen kreisten auch durch ihre Gedanken, als sie ihr Mittagessen, in Form eines aufgeschnittenen Brötchen mit Wurst, Gurken, Ketchup und Röstzwiebeln, zu sich nahm.

Sie wischte sich ihren Mund mit der Servierte ab und starte auf den See.„Im Grunde war die Situation fast die gleiche wie mit Maurice... allerdings... warum hat es mir so gefallen, dass Moriaty mir den Reißverschluss geöffnet hat?...“, sagte sie vor sich hin.
 

„War es ein warmes, prickelndes Gefühl?“, wollte eine Stimme neben ihr wissen. Erschrocken sah Gina zur Seite. Eine ältere Dame stand neben ihr und fütterte die Enten.„Ähm... ja, ich glaube schon...“, sagte Gina unsicher.„Das nennt man Begierde... Dir hat es gefallen das dich der junge Mann begehrt hat. Ist es nicht so?“„Unheimlich... Sie wissen viel zu viel darüber...“, meinte Gina und stand auf.
 

„Ach Kindchen, ich war vor vielen Jahren auch mal in deinem Alter. Jungfrauen spüren es wenn sie Begehrt werden, dass ist eines der schönsten Gefühle die eine Frau in ihrem Leben erfahren darf. Lasse dir nur eines von einer alten Frau wie mir sagen. Lass den Mann der dich begehrt nicht allzu lange an der Angel zappeln. Männer warten nur eine gewisse Zeit auf das Mädchen. Wenn du dir also sicher bist, dass er der Richtige ist. Lasse es ihn wissen.“

„Und was ist wenn ich es selbst nicht weiß?!“, sagte Gina lauter.

Ihr Blick strahlte Verzweiflung aus.
 

„Gib ihm doch die Chance es zu versuchen, dich auf Händen zu tragen, wenn er es möchte. So hast du eine sichere Möglichkeit zu erkennen ob er der Richtige ist oder nicht. Oder gefällt er dir nicht.“

„Nein, also ja... ich meine er sieht schon gut aus... Danke! Ich werde ihm versuchen eine Chance zu geben...“, gab Gina zu.

Die alte Frau nickte ihr zu und ging wieder auf den Schotterweg.

Gina setzte sich noch für eine Weile auf den Baumstamm zurück.

Unkäuflich [SPECIAL] Gina/James

Unkäuflich
 

Das Handy von Gina klingelte einmal, sie bekam eine Nachricht. Das Mädchen kramte in ihrer Tasche nach dem Smartphone.

„Hm... Onkelchen, was er wohl von mir möchte...“, sagte sie zu sich als sie den Absender der Nachricht las, „... Wo bist du? Ich hab hier deinen speziellen Freund an der Backe und du bist weder als Gina noch als Gin hier um ihn abzuwimmeln!“

Die Augen des Mädchens weiteten sich.

„Bitte was? Warum ist er denn bei uns in der Werkstatt... oh man der Kerl nervt!“

Schnell tippte sie ein 'Bin auf dem Weg!' und sendete es ihrem Onkel.

„Was mach ich denn jetzt... ich möchte ihm weder als Gin noch als Gina begegnen... aber mir bleibt einfach keine Wahl, ich muss mich für einen entscheiden...“
 

Gina hatte keine Zeit sich zu entscheiden, denn als sie am Café ankam strahlte ihr James bereits entgegen.

//... Misst...//, dachte sie sich als sie ihn erblickte.

„Wow, ein wink des Schicksals, dass wir uns hier begegnen. Was machst du hier?“, wollte James sofort von ihr wissen.

„Ich wusste einfach das du hier bist, ich wollte doch unbedingt mit dir den Nachmittag verbringen...“, sagte Gina ironisch.

James griff die Hände der Braunhaarigen und hielt sie gegeneinander gedrückt in Brusthöhe.

„Rosenrot ich wusste, dass du meiner Anwesenheit nicht widerstehen kannst!“, sagte er begeistert.

Gina sah ihn verwirrt an.

„Moriaty, dass war ein Scherz, ein ganz schlechter nebenbei...“, seufzte das Mädchen und entzog ihre Hände den seinen, „... Das hier ist mein Lieblingscafé, ich gehöre hier schon fast zum Inventar, ich bin nicht deinetwegen hier.... Ich denke das müsste jetzt auch ein Freak wie du verstehen.“

James sah etwas bedrückt zu Boden.

„Verstehe... ja der Kaffee hier ist echt gut,... aber ich hatte gehofft mein Kumpel ist hier, aber er scheint heute einen freien Tag zu haben...“

//... Sein Kumpel?!... Er sieht mich,... ich meine Gin als seinen Kumpel?... Er scheint nicht viele Freunde zu haben...// Ginas Gedanken vertieften sich, sie hatte der alten Frau doch gesagt, sie versucht es.
 

Gina sah ins Schaufenster des Cafés und sah sich und einen niedergeschlagenen, einsamen jungen Mann neben sich.

„Du sagst, also der Kaffee hier ist echt gut?... Dann hast du den besten sicher noch nicht bestellt!“, Gina sah ihn an und hatte wirklich Probleme über ihren Schatten zu springen, mal wieder.

„Wie meinst du das?“, wollte James von ihr wissen.

„Ich bestell mir jetzt den besten Kaffee hier,... du... du kannst mir ja Gesellschaft leisten und ihn auch probieren...“

Ginas Herz pochte als sie die Worte ausgesprochen hatte. Sie wusste, dass er es annehmen würde, innerlich hoffte sie aber er würde es ablehnen. Einfach weil er auch Ablehnung erfahren hatte.

Jedoch konnte man James lesen wie ein offenes Buch.

„Wenn es dir recht ist, würde ich gerne dein Angebot annehmen und einen Kaffee mit dir trinken!“, sagte James lächelnd.

„Moment! Halt den Ball flach, erstens ich habe dir kein Angebot gemacht,... und zweitens bilde dir nichts darauf ein.“ Gina ging in das Café und sofort an die Theke.
 

„Gina! Wie schön...“, begann die Bedienung ihre Freude in Worte auszurücken.

„Hallo Kathy, ja eurer Lieblingsstammgast kommt doch gerne zum besten Café in London!“, sagte sie und zwinkerte der Bedienung zu.

„... verstehe, du warst lange nicht mehr hier, möchtest du deinen Stammplatz?“

Gina nickte und ging zum Erker. Das große Fenster war mit einer schönen Fensterbank ausgekleidet und überall waren Kissen, ein kleiner Tisch rundete diesen Platz ab. Es war in der Tat Ginas Lieblingsplatz. Sie setzte sich auf die Fensterbank und sah zu James. Sie hätte schwören können, dass er sich sofort neben sie setzen würde, doch dieses Mal handelte er anders als sie erwartete. James nahm sich einen Stuhl vom Nebentisch und setzte sich auf diesen.

„Zweimal den Speziale-Grande bitte.“, sagte sie und sah zu James.

„Wie Sie wünschen Gina.“, kicherte Kathy.

James sah zu Gina.

„Du bist hier wirklich bekannt, dahinten ist sogar ein Bild von dir.“, meinte er grinsend.

„Was?!“, quietschte Gina.

„Als ich mich umgesehen habe, habe ich ein Foto von dir gesehen, du hast hier also schon ausgeholfen? Dieses Outfit steht dir wirklich gut.“

//... Ertappt...//

„Ich arbeite hier, im Grunde wohne ich hier... aber dass soll keiner wissen, ich möchte keine Kaffeeausgeberin im Theater sein... Ich helfe hier meiner Tante...“, gab Gina zu und zog die Beine zu sich.

Sie lehnte sich an die Fensterwand und legte ihre Füße auf der Fenstersitzbank ab. Mit ihren Armen umfasste Gina ihre Beine und seufzte.

Kathy stellte beiden den Kaffee auf den Tisch und zwinkerte Moriaty zu, ehe sie verschwand.
 

„Du kommst nicht wirklich oft heraus oder? Im Theater hast du viel zu tun, dann hilfst du hier im Café,... du bist wirklich ein kleiner Workaholic oder?“, grinste James, „Ich kann es verstehen, dass du da auf dein Geld achtest.“

„Was soll, dass denn wieder heißen?“, fragte Gina ihn verwirrt.

„Naja, hier jobben und da arbeiten, der Geldbeutel wird trotzdem nicht voll. Da kann man wirklich nicht viel erleben. Wir machen einen Deal, was hältst du davon?“

„Nicht viel...“, gab Gina ihm zu verstehen.

James lächelte, „Du hast ihn dir doch noch nicht einmal angehört.“

Seufzend nickte Gina und machte eine rollende Handbewegung, dass sie ihm verstehen geben wollte er solle fortfahren.

„Der Tag ist fast zu Ende, bisher hast du mir dein Leben gezeigt...“, begann er.

//... Bitte was labert er?...//, dachte Gina.

„... lass mich den Rest des Tages dich in meine Welt entführen. Dich kostet es nur deine Zeit. Wir könnten auch etwas Text üben.“

„Was erwartest du jetzt von mir?“, wollte das Mädchen wissen.

„Um ehrlich zu sein, … ein 'Ja'...“
 

Gina trank einen großen Schluck ihres Kaffees.

James sah ihr erstaunt dabei zu.

„Verbrenn dich nicht!“, sagte er geschockt.

Das Mädchen musste schmunzeln.

„Es ist ein Eiskaffee, ich würde höchstens Gehirnfrost bekommen.“

„Achso?...“, meinte James und probierte von dem Lieblingsgetränk welches Gina ihm empfohlen hatte, „... das... wow... es schmeckt echt lecker... du hast einen guten Geschmack.“

„Will ich doch auch meinen, ich habe diesen Kaffee hier kreiert.“, gab Gina an.

„Unglaublich!... Aber Gina... was ist nun? Haben wir einen Deal?“

//... Er gibt aber auch nicht auf...//

„Wenn du mich danach in Ruhe lässt...“, gab sie von sich.

„Sie hat 'JA' gesagt!“, rief er durch das Café.

Die Gäste wussten nicht warum Gina zugesagt hatte, aber da James glücklich war gratulierten sie ihm. Ein Jubeln und ein Pfeifen erklang in dem kleinen Café.

Gina hingegen wäre am liebsten im Boden versunken.

„Okay, dass reicht! Wir beginnen jetzt mit deiner Welt, lass uns hier verschwinden!“, zischte sie und schnappte sich James Handgelenk um ihn mit nach draußen zu ziehen.

„Wir müssen noch bezahlen!“, sagte er verantwortungsbewusst.

„Keine Sorge, geht aufs Haus...“
 

Nach wenigen Minuten standen beide vor dem Auto von James.

„So eines hast du sicher noch nie von innen gesehen, oder?“, grinste er und öffnete ihr die Beifahrertür.

//... Wenn du wüsstest...//, dachte sie und lächelte scheinheilig.

„Danke...“, gab sie von sich und stieg ein.

James nahm auf dem Fahrersitz platz und fuhr mit Gina zu sich nach Hause.

„Als du meintest, du willst mich entführen, meintest du das nicht Wortwörtlich oder?“, bemerkte Gina mit Unbehagen.

„Wie? Nein... obwohl?!“, er sah in Ginas entsetztes Gesicht, „Ich habe nur etwas was ich zu Hause holen möchte. Danach Haben wir einen wunderschönen Abend.“

„Da bin ich aber erleichtert...“, sagte sie und setzte ein, „...wir werden sehen hinterher.“

James parkte das Auto vor dem Eingang der Villa und stieg aus. Er ging um das Auto herum und öffnete die Beifahrertür erneut.

„Bitte begleite mich, es ist nicht meine Art mein Date im Auto sitzen zu lassen.“

Gina kam aus dem Auto heraus und funkelte ihn böse an.

„Kein Date! Ein Deal, schon vergessen.“

James reichte Gina seinen Arm zum einhaken.

„Holst du bitte was du brauchst.“, meinte sie seufzend.

„Ja aber ich möchte das du mich begleitest, im Hause der Moriatys gibt es vieles zu sehen.“

„Okay, ich komm mit, aber ich laufe alleine und du holst was du brauchst.“
 

Gina folgte dem jungen Moriaty auf sein Zimmer.

James ging in seinen begehbaren Kleiderschrank.

„Wo ist es nur?...“

„Was suchst du denn?“, wollte Gina von ihm wissen, „Wenn du mir sagst was du suchst, sind wir hier schneller fertig...“

„Ich glaube ich habe es im Bad! Könntest du bitte...“, meinte James.

Gina rollte ihre Augen und ging in das angrenzende Badezimmer. Sie fiel fast vom Glauben ab. Dort hing das Kleid was sie heute Vormittag anprobiert hatte, sie ging näher.

„Zieh es bitte an, heute ist der richtige Anlass.“, meinte James und schloss die Badezimmertür.

Gina drehte sich rasch um, doch James stand nicht im Badezimmer. Er hatte die Tür zugemacht, damit Gina sich nicht gestört fühlte.

Nach wenigen Minuten kam Gina aus dem Badezimmer heraus.

„Ich hab das Kleid im übrigen nicht gekauft, weil ich den Reißverschluss nicht alleine zubekomme...“, meinte Gina.

„Das klang vorher aber anders, aber du brauchst es dir ja auch nicht mehr kaufen,... komm her ich helfe dir gerne... auch beim Öffnen.“, grinste James.

James legte Gina ihre Haare zur Seite und machte den Reißverschluss zu.
 

Er selbst hatte sich auch umgezogen. James trug jetzt ein schwarzen Blazer mit passender Hose und ein Hemd welches farblich zu dem Kleid von Gina passte.

„Lass mich raten, dieses Hemd hast du dir heute neu gekauft?“, meinte Gina mit hochgezogener Augenbraue.

„Nein, ich muss dich enttäuschen, dieses Hemd habe ich schon eine Weile.“

Grinsend stand er vor Gina.

„Okay, genug Zeit vertrödelt... Wurzeln schlagen wollte ich hier nicht.“

„Schade, aber ich wollte dir den heutigen Abend zum schönsten aller Zeiten machen!“, gab James zu.

Er nahm Ginas Hand und zog sie zu sich an seine Seite, dann umschlang sein Arm den ihren und schon hatte er ihren Arm bei sich eingehakt. James ging gemeinsam mit Gina aus seinem Zimmer, die Treppen hinunter in den Eingangsbereich.

„Junger Herr, was sehen meine Augen! Endlich eine Dame an ihrer Seite?! Wie wunderbar, der Herr wird sich freuen! Bleibt Eure Begleitung zum Abendessen?“, wollte der Butler von James wissen.

„Nein Eric, wir essen heute Auswärts.“

James führte Gina an dem Butler vorbei zu seinem Auto.
 

Nachdem die beiden im Auto unterwegs waren, sah Gina zu James.

„Euer Butler, schien verwundert über den Anblick einer Frau an deiner Seite... ich hätte schwören können du hast jeden Abend eine neue Frau an deiner Seite.“

James grinste und fuhr auf einen Parkplatz.

„Warum sollte ich? Sehe ich wirklich so aus?“

„Egal, wo sind wir hier?“, wollte Gina wissen und sah aus der Frontscheibe.

„Wir sind etwas außerhalb der Stadt, hier ist ein sehr gutes Restaurant. Ich dachte wir könnten etwas zu Essen vertragen.“

James stieg aus und öffnete Gina erneut die Tür.

//... Manieren hat er...//, fand die Braunhaarige.
 

Gemeinsam gingen sie in das Restaurant. Es war nicht nur von außen eine Wucht, auch im Inneren sah alles Edel und Sauber aus.

„Ich bin beeindruckt... hoffentlich schmeckt das Essen auch so gut wie es hier aussieht.“, bemerkte Gina.

„Gina, ich bin mir sicher du wirst heute auf deine Kosten kommen.“

Die Braunhaarige sah ihn verwundert an.

„Ich dachte du lädst mich ein?“, stichelte sie.

„Natürlich! Ich... ach vergiss was ich gesagt habe. Unser Tisch ist dort hinten.“

James führte das Mädchen seiner Träume zu einer runden Sitzbank mit Tisch.

„Wann hast du denn hier reserviert? Du konntest doch gar nicht wissen, dass wir heute hier essen gehen werden?“, wunderte sich Gina.

„Diese Sitzecke ist immer für uns reserviert.“, gab James an.

„Ah~ja...“
 

Gina hatte keine Gelegenheit die Karte ausführlich zu studieren, denn der Kellner kam schneller und empfahl etwas, was sich für sie sehr lecker anhörte. Außerdem brachte er ihnen Wein an den Tisch und wollte gerade etwas in die Gläser eingießen, als Gina ihre Hand über das Glas hielt.

„Sie wollen ihm doch keinen Wein einschenken oder? Er ist der Fahrer!“, sagte sie ernst, „Und... ich trinke keinen Wein. Ich hätte lieber Wasser...“

James sah Gina erstaunt an. Ihr Verhalten überraschte ihn.

„Du trinkst keinen Wein? Und mir verbietest du den Wein zu trinken?“, fragte er nach.

„Gerne, trinke, dann fahre ich aber dein Auto nach Hause. Trinkst du immer wenn du fährst?!“, hakte sie nach.

Gina sein teures Auto anzuvertrauen fand er noch schlimmer als selbst ein Glas Wein getrunken zu haben. Ihr zu liebe schüttelte er allerdings den Kopf.

„Nein, ich habe nicht nachgedacht, du hast natürlich recht. Ich trinke, wenn der Chauffeur mich fährt. Heute trinken wir Alkoholfrei.“, gab er dem Kellner zu verstehen.

//... Papa fährt ihn, wenn er trinkt... na ein Glück das Papa heute uns nicht fährt... ich glaube er würde durchdrehen, würde er mich mit ihm sehen...//, dachte sie sich.
 

Das Essen ließ nicht lange auf sich warten. Schon hatte Gina ein brutzelndes Stück Fleisch auf ihrem Teller umgeben von einem Salatblatt, einer Zitronenscheibe, etwas geraspelte Möhren und einer Tomate. Abgerundet wurde es mit acht Kroketten und einer dunkelbraunen Soße.

„Wow, dass sieht wirklich lecker aus... aber es ist so viel...“, bemerkte Gina.

„Iss soviel du kannst, und wenn du möchtest nimm dir den Rest mit. Wer weiß wann du das nächste Mal so gut essen wirst.“, grinste James.

„Mir gefällt die Art wie du über mich redest überhaupt nicht, dass beweist mir nur meine Einschätzung die ich über dich habe...“, sagte Gina und schnitt sich etwas von dem Steak ab.

„Tut mir Leid, ich... ich wollte dich nicht beleidigen.“

James hatte Rosmarinkartoffeln mit einem leckeren Seelachs auf seinem Teller. Er stocherte mit seiner Gabel in dem Fisch herum, als müsste er ihn noch erlegen.

„Ich kann es nicht leiden, wenn du so über mich sprichst. Ich bin nicht Arm, ich bin nur nicht so reich wie du. Ich schmeiße mit meinem Geld nicht um mich, sondern achte darauf, dass mag daran liegen dass ich es eben selbst verdiene.“, sagte Gina und pustete ihr dampfendes Stück Krokette kühler.

„Verstehe... ich werde versuchen es nicht mehr so aussehen zu lassen...“

„Danke...“
 

Das Date, oder wie Gina es nannte: Der Deal, verlief für beide nicht besonders positiv. Zwar hatte Gina ein leckeres Essen und ein neues Kleid, allerdings fühlte sie sich innerlich verpflichtet sich bei ihm erkenntlich zu zeigen. Nur wusste sie nicht wie.

James hingegen hatte sich sein Date ebenso anders vorgestellt. Er dachte, nachdem er sie beschenkt hatte würde sie ihm zugewandter sein. Der junge Milliardär verstand einfach nicht, warum sich seine Traumfrau immer noch nicht in ihn verliebt hatte. Er tat immerhin alles ersichtliche. Es musste wohl an seiner Wortwahl liegen, anders konnte er es sich nicht erklären.

Die beiden aßen ihre Teller leer, auch wenn Gina schon am kämpfen war, sie wollte das Essen nicht einfach auf dem Teller lassen oder gar mitnehmen. Nur die ausgepresste Zitronenscheibe und die Tomate ließ sie auf dem Teller liegen. Sie legte das Besteck mittig auf den Teller. Die Gabel nach links zeigend, das Messer parallel der Gabel nach rechts zeigend.

James legte sein Besteck, zur rechten Seite zeigend, auf den Teller. Er bemerkte wie Gina ihr Besteck auf den Teller gelegt hatte.
 

„Hat es dir nicht geschmeckt?“, wollte er von ihr wissen.

„Doch, hm... du bist satt und bedankst dich für dein Essen, ich gebe dem Kellner ohne ihm zu sagen das es mir geschmeckt hat Bescheid, dass es so ist. Lernt man das als Reichling nicht?“

James sah auf das Besteck und schüttelte seinen Kopf. Anscheinend wusste er doch noch nicht alles.

Die Kellnerin kam auf die beiden zu.

„Hat es Ihnen gereicht?“, fragte sie an Gina gewandt.

„Ja, danke.“

„Herr Moriaty hat es Ihnen geschmeckt?“, fragte die Kellnerin James.

„Ja, es war mal wieder sehr köstlich.“

„Vielen Dank Herr Moriaty.“

Die Kellnerin verließ den Tisch mit den fertigen Tellern.

„Du hast recht, sie hat dich nicht gefragt ob es dir geschmeckt hat, sondern ob es dir gereicht hat.“, bemerkte James, „Ich werde kurz auf die Toilette gehen.“

„Ist gut, ich warte hier.“, meinte Gina und sah James nach.

Sie nahm eine Servierte und holte einen Stift aus ihrer Tasche.

„Danke für diesen schönen Abend. XXX Gina... nee das ist doof...“, sagte sie leise zu sich selbst.

Dann hatte sie auf einmal eine Idee und schrieb etwas auf die Servierte. Den Stift konnte sie noch in ihre Tasche stecken und die Servierte klein falten, doch als James kam nahm sie die Servierte nur in ihre Hand.

„Möchtest du noch was zum Nachtisch?“, fragte er sie.

Gina lächelte James zu.

„Nein Danke...“
 

James stand auf und reichte Gina seinen Arm.

„Dann gehen wir jetzt.“

„Müssen wir nicht bezahlen?“

„Keine Sorge, es wird Ende des Monats abgerechnet.“, grinste er sie an.

Dieses Déjà-vu was Gina nun zum Café hatte ließ sie schmunzeln.

Schließlich hakte sie sich diesmal freiwillig in den Arm von James ein. Gemeinsam verließen die beiden das Restaurant und gingen zum Auto.
 

„Es ist später geworden als ich geplant hatte.“, sagte James bedrückt.

„Wirklich? Ich finde die Zeit noch angenehm.“

„Nein, dass meinte ich nicht, ich hatte eigentlich noch etwas geplant... aber dafür ist es jetzt schon zu spät...“

Gina sah ihn verwundert an.

„Du,... du hattest noch etwas geplant?“

„Ja... aber dazu ist es jetzt zu spät... es tut mir leid.“

Gina sah zu James.

„Wir werden sicher noch einmal die Gelegenheit dazu haben...“, versuchte sie ihn aufzuheitern.

James legte seine Hand an ihre Wange.

Gina erwartete jetzt alles, aber James sagte nur, „Danke.“, zu ihr.

Er nahm seine Hand von ihrer Wange und öffnete ihr die Tür des Autos.

Die Braunhaarige stieg ein und schnallte sich an.

//... Er hatte die Gelegenheit mich zu küssen, … warum tat er es nicht... ich habe ihn zu lange zappeln gelassen... dabei ist er doch recht süß in seiner Art... und ein Kavalier der alten Schule auch...//, dachte sie sich, während auch der junge Herr einstieg.
 

Während der Heimfahrt hatten die Beiden nicht viel gesprochen.

James hing seinen Gedanken nach, wie er Gina nochmal zu einem Date einladen konnte.

Gina hingegen, dachte nach wie sie ihm für den Abend danken konnte, ohne das es komisch für beide werden würde.

Das Auto fuhr vor das Café vor. Das Mädchen schnallte sich ab und hielt die Hand von James zurück.

„Du brauchst dich nicht abschnallen, ich steige alleine aus.“, sagte sie.

James senkte seinen Blick.

„Wenn du meinst...“

//... ich werde es bereuen...//, meinte sie.

Mit Herzklopfen beugte sie sich zu ihm, berührte mit ihrer rechten Hand seine linke Wange, zog seinen Kopf ihrem Gesicht näher und gab ihm einen Kuss auf die rechte Seite.

„Danke für den schönen Abend.“, flüsterte sie ihm zu und wich zurück.

Sie öffnete die Beifahrertür und stieg aus. Dabei hinterließ sie die Servierte.

James sah ihr nach.

//... sie hat mich... geküsst... nur auf die Wange... aber sie hat mich geküsst!... //, durchfuhr es seine Gedanken.

Er sah ihr lächelnd nach, bis sie in der Tür verschwand.
 

Gina ging ins Bad, machte sich fürs Bett fertig und ging dann zu Benji in ihr Zimmer. Sie stand vor dem Spiegel, seufzend sah sie auf das Kleid.

„Wie soll ich jetzt aus dem Kleid kommen?“

Schließlich legte sie ihr Handy auf den Nachtisch und kuschelte, das Kleid anlassend, mit ihrem Hund.

„Ich hätte nicht gedacht das dieser Tag so schön werden würde... aber ist es geworden...“, sagte sie zu dem sich freuenden Vierbeiner.

Sie war gerade dabei einzuschlafen, als ihr Handy einmal klingelte. Gina musste die Nachricht lesen, bevor sie einschlafen konnte.

„Neue Nummer... Rosenrot, ich danke dir für eure Reinheit, deine ehrliche Liebenswürdigkeit hat mich in einen Zauberbann gefangen genommen, doch aus diesem will ich nicht mehr befreit werden. Ich freue mich auf den morgigen Tag und hoffe dir hat der Tag genauso gut gefallen wie mir. Dein Prinz... Spinner... huch noch eine Nachricht?! ...Solltest du Probleme haben aus dem Kleid zu kommen, komme ich gerne nochmal persönlich vorbei um es dir auszuziehen.... Er kann es einfach nicht lassen... aber ich glaube ich lasse es heute einfach an,...“

Gina tippte ihre letzten Worte in das Handy und schickte es James.

Sekunden später klingelte ihr Handy erneut.

„...Sehr gut, lass es an, träume von mir und ich werde dich morgen früh um sieben abholen, dann fahren wir zu mir und du kannst dein Rosenrotkleid wieder anziehen. Freu mich, schlaf gut. Dein Prinz... wenn ich da jetzt was dagegen schreibe, will er nachher noch zu mir kommen...“

Seufzend schrieb sie ihm: 'Schlaf jetzt.'

Nächste Runde im Theater -- Celia/Sherlock

An diesem Morgen wurde die junge Frau wach und strich dem noch schlafenden Detektiv, neben ihr, durch die pechschwarzen Haare. Als sie an die gestrige Nacht dachte, strich sie sich in Gedanken verloren ihre Lippen entlang.

//... Ich weiß, es sollte nur ein Übungskuss sein,... aber wieso rast dann mein Herz nur so, wenn ich daran denke?...// dachte sie und stand auf, ohne Sherlock zu wecken.

Sie kicherte leicht und verschwand ins Arbeitszimmer. Dort setzte sie sich auf die Klientencouch und atmete mehrmals durch.

"Oh man, ich weiß nicht was ich machen soll..." murmelte sie und senkte den Kopf.
 

Eine Hand legte sich sachte auf die Schulter der Schauspielerin, die kurz danach erschreckt zusammen fuhr.

"Oh! Entschuldige bitte, Celia. Ich wollte dich keines Wegs erschrecken."

Sie drehte sich zu der ihr bekannten Stimme um und entspannte sich wieder.

"Nein, entschuldige du, John... Sag mal, hast du ihm etwa geraten mit mir zu reden?"

John nickte und setzte sich kurz neben die Nussbraune.

"Gut.. ich danke dir. Manchmal denke ich und eigentlich hoffe ich, dass er sich bei den Proben auch anstrengt."

Celia senkte den Kopf. John merkte ihre Stimmung und lehnte sie gegen seine Schulter.
 

"Beruhige dich erst einmal, Celia... sieh es Mal so, er wollte sich nur bei dir entschuldigen. Mehr habe ich da nicht mitbekommen." meinte er und strich der Frau kurz durch die Haare.

"Das hat er doch auch getan, John, aber das war ja noch nicht alles..." meinte sie und bemerkte wie die Holztür knarrte.

Mikah kam zu den beiden dazu und wunderte sich etwas, als er John und Celia so nah bei einander sah. Celia laß den Blick des Jungen sofort richtig und versuchte die Situation sofort richtig zu stellen.

"Keine Sorge Mikah. John hat mich nur getröstet."

Der kleine Junge nickte beruhigt, ehe er in der Küche verschwand.
 

Nun stand auch Celia auf.

"Ich danke dir, John... aber nun werde ich mich um das Frühstück kümmern, ehe du und Mikah los macht. Und während ihr esst, gehe ich duschen. Muss ja auch gleich los zur Probe."

Beide Männer nickten. Celia machte sich in der Küche zu schaffen. Einige Zutaten mischte sie in einer Schüssel und backte anschließend Pfannkuchen in der Pfanne. Sie schloss die Flasche mit dem Ahornsirup auf, welche sie auf das Backwerk goss.

In der Zwischenzeit war nun auch Sherlock aufgestanden. Er begrüßte alle flüchtig, ehe er das Kostüm des Bären mit ins Bad nahm..
 

Unsicher schauten sie, John und Mikah, dem Intellektuellen hinterher.

"Er geht sich jetzt schon umziehen?"

"Ifft er franf" meinte der Junge mit vollem Mund.

Celia schüttelte den Kopf.

"Nein, ich denke nicht das er krank ist, aber er weiß das wir gleich los müssen" sagte sie und strich sich durch die Haare um den Haarreif wieder gerade zurücken.

Den Haarreif mit den weißen Blüten, trug sie Tag und Nacht.
 

Das Klirren der Bestecke und der Becher ließ den Detektiven rauskommen.

"Guten Morgen. Ich bin bereit für die Probe" meinte er nur und Celia lächelte.

Der Detektiv im Bärenkostüm setzte sich an den Tisch.

"Hör Mal Sherlock. Du bist vielleicht soweit, aber ich noch nicht. Bleib erst mal locker sitzen und frühstücke ausgiebig, bis ich fertig bin. Wir haben noch gute 15 Minuten bis zur Probe und ich beeile mich, damit wir gleich los können" sagte Celia, schnappte sich ihr Kostüm und sang leise das Lied vor sich hin, welches Schneeweißchen singt.
 

Das machte sie während dem Duschen die ganze Zeit, bis sie fertig angezogen aus dem Bad kam. Hastig schnappte sie sich einen Muffin und bedeutete Sherlock ihr zu folgen. Die junge Schauspielerin freute sich auch Mal mit Gina zu Proben. Schließlich spielen sie die Hauptcharaktere des Stückes.

"Ich bin so aufgeregt Sherlock. Heute kommen Szenen mit mir und Gina vor. Endlich, da ich und sie ja mit der Mutter zusammen den meisten Text haben." schwärmte das Mädchen und beide kamen nach einem guten Fußmarsch am Theater an.

Falsche Chance - Gina/James

Die Nacht verging viel zu schnell für Gina. Sie wurde aus ihrem Tiefschlaf gerissen, indem ihr Handy laut klingelte. Es war keine Nachricht, kein kurzes Ping, sondern ein Anruf. Mit noch geschlossenen Augen tastete sie nach ihrem Handy auf dem Nachtisch. Als sie es unter ihren Fingern spürte, ergriff sie es und ging mit einem verschlafenen „Ah?“ heran. Es sollte wohl soviel wie ein 'Ja' bedeuten.„Ich wünsche dir einen bezaubernden Morgen mein Rosenrot.“, erklang die Stimme von James.

//...Ich fasse es nicht, ruft der mich in aller Herr Gottsfrühe an...//, raunte es durch ihre Gedanken.„Guten Morgen Moriaty...

warum weckst du mich so früh?“
 

James lachte durchs Telefon. „Schon auf die Uhr geschaut, ich dachte du bist Rosenrot und nicht Dornröschen. Soll ich hoch kommen und dich wachküssen?“, fragte er grinsend in den Hörer.

„Bitte?! …“, Gina sah auf die Uhrzeit, die ihr Handy ihr zeigte, „...OH es ist ja schon nach sieben!...“ „Genau, ich wollte dich doch um sieben abholen. Ich warte hier schon seit einer halben Stunde auf dich, nicht das ich das nicht gerne machen würde, aber wir müssen ja noch ins Theater.“
 

Gina sprang aus ihrem Bett. Benji wurde von der Wucht der Decke aus dem Bett gerollt und landete unsanft auf dem Fußboden. Er quietschte laut auf. „War das ein Hund? Ich wusste gar nicht das du einen Hund hast.“, bemerkte James.//.... Mist, was soll ich ihm sagen... wird wohl Zeit...// „Ja, er heißt Benji, ist ein kleiner Corgi.“

„Ich dachte das wäre der Hund von meinem Kumpel?!“, sagte James.„Gin, ja ich weiß, er sagt das immer um mich zu ärgern, aber in Wahrheit ist Benji mein Hund, er stromert gerne in der Werkstatt herum...“, sagte Gina schnell.„Komisch, habe ich Gin in deiner Gegenwart mal erwähnt?“„Gin hatte dich erwähnt, ich dachte mir du könntest ihn meinen, ich meine... du ich will dich nicht länger warten lassen, ich muss jetzt auflegen!“, mit diesen Worten war das Gespräch beendet.
 

Gina sprang unter die Dusche und hielt inne als sie den Wasserhahn öffnen wollte. „Ich habe das Kleid noch an... dass wäre beinahe peinlich geworden...“, seufzte sie und verließ die Dusche.

Sie putzte sich schnell die Zähne, ging aufs Klo, wusch ihre Hände und das Gesicht, trug sich ihren Lippenstift-Labello auf und machte sich ihre Haare zurecht. Zu Letzt glättete sie ihren Rock des Kleides und schlüpfte in ihre Schuhe. Mit Benji an ihrer Seite ging sie hinunter.„Gina, hilfst du mir heute wieder in der Werkstatt als Gin?“, wollte ihr Onkel von ihr wissen, „Moment, was hast du denn da an? Ich glaube ich seh nicht richtig, du siehst aus wie eine wunderschöne junge Frau... wird wohl nichts mehr mit Gin.“

Gina sah an sich hinunter.
 

„Ich weiß auch nicht wann die Dinger so groß geworden sind... muss über Nacht durch das Kleid passiert sein.“, lachte Gina.

Erst lachte ihr Onkel, dann sah er sie verwirrt an. „Hattest du das Kleid die ganze Nacht an?“„Ich muss los Onkelchen, jemand wartet...“Sie gab ihrem Onkel einen Kuss auf die Wange und rief ihm ein „Kümmer dich bitte wieder um Benji!“ nach.

„Sie wird so schnell erwachsen... ich werde mir einen neuen Mechaniker einstellen müssen....“, sagte Indiana zu dem Hund.
 

Gina ging aus der Tür und kam am Café vorbei. Dort stand der Sportschlitten von Moriaty schon am Straßenrand. Als der Fahrer Gina kommen sah, sprang er aus dem Wagen um ihr die Beifahrertür zu öffnen. „Guten Morgen, Rosenrot. Du bist genauso schön wie gestern Abend.“, betonte der Milliardär.

„Guten Morgen, Moriaty...“, sagte Gina und setzte sich in das Auto.

Nachdem der Fahrer nun auch eingestiegen war, entschuldigte sie sich erneut bei ihm.„Es tut mir wirklich leid, dass ich mich so verspätet habe... ich hab vergessen mir den Wecker zu stellen.“

„Mach dir deswegen keinen Kopf, ich warte gerne auf dich.“, sagte er und fuhr los.
 

Gina sah aus dem Beifahrerfenster auf die Straße.

„Ich fand den Abschied gestern wirklich gelungen... ist der jetzt Standard?“, wollte James von ihr wissen.

„Der Abschied?...“, fragte sich Gina leise selbst, bis ihr einfiel worauf der Typ neben ihr abzielte, „... Ich denke nicht, es war nur ein Danke mehr nicht....“

//...und wieder bin ich abweisend... was will ich eigentlich?...//, dachte sie sich.

James nahm ihre Worte einfach so hin, er glaubte nicht daran was sie sagte. Er war der Überzeugung, Gina für sich zu gewinnen.
 

James fuhr seinen Sportwagen in einem zügigen Tempo zu sich nach Hause. Dort eingeparkt, stieg er aus und öffnete die Beifahrertür für Gina. „Dachtest du wir fahren gleich zum Theater? Du hast dein Kleid noch bei mir, schon vergessen?“, erinnerte er Gina, an die Überraschung des gestrigen Tages.

„Ach ja, stimmt ja... dann also nochmal umziehen.“

Gemeinsam gingen sie in die große Villa.

„Guten Morgen junger Herr, guten Morgen Miss, schön Sie wiederzusehen.“, begrüßte der Butler die beiden.

„Guten Morgen, Eric.“„Guten Morgen...“, sagte Gina.

Sie gingen die Treppen hinauf und in das Zimmer von James.

Dort angekommen drehte Gina James den Rücken zu.

„Los mach schon das Kleid auf.“, sagte sie ihn drängend.

„Wow, das hätte ich jetzt nicht von dir erwartet. Du bist erst so kalt und dann gehst du so ran?“, schmunzelte James.

„Moriaty, dass ist doch jetzt nicht dein Ernst! Ich bekomme den Reißverschluss nun mal nicht alleine auf. Also Bitte...“, schimpfte Gina, dann gähnte sie im Anschluss.Sie war eben doch noch verschlafener als sie Gedacht hatte.
 

„War doch nur Spaß, aber...“, sagte James, „... es kann immer noch ernst werden...“, fügte er leise hinzu.James teilte Ginas Haare links und rechts auf ihre Schultern auf und legte sie ihr nach vorne. Dann nahm er den Reißverschluss zwischen seinen Daumen und dem Zeigefinger der rechten Hand und umschloss den oberen Rand des Kleides mit seiner linken Hand. Dann zog er den Reißverschluss mit einem schnellen Ruck nach unten, nur um schneller zu sein als Gina. Bevor das Mädchen einen Schritt in Richtung Bad machen konnte, streifte James Gina das Kleid über die Schultern nach unten und ließ es neben ihren Füßen auf den Fußboden fallen. James nutzte die vorhandene Restmüdigkeit von Gina schamlos aus.

„MORIATY!“, quietschte Gina und hielt sich die Hände vor ihren BH.
 

Wegrennen war für sie gerade unmöglich, denn James hatte sie von hinten umarmt und drückte ihren leicht bekleideten Körper an seinen.„Psst~ Gina, ich will einfach nur diesen Moment genießen...“, flüsterte James in das Ohr von Gina. //...was ist denn jetzt mit ihm los... warum … er ist eben doch so wie ich dachte...//, dachte sie sich traurig.„James... lass mich los... bitte... ich fühle mich nicht wohl...“, sagte sie in einem ruhigen Tonfall.Ihr Herz pochte als würde es aus ihrem Körper flüchten wollen.„Wirklich nicht?...“, sagte James und ließ von ihr ab, „Ich... ich dachte...“

Gina nutzte die Gelegenheit und rannte ins Bad, woraufhin sie hinter sich die Tür verschloss.
 

Sie griff nach ihrem Kleid und zog es an. Schloss den Reißverschluss und wischte sich eine Träne aus dem Auge.

„Gina.“, erklang James Stimme hinter der Tür, „Es tut mir leid, ich habe mich wohl mehr von meinen Gefühlen leiten lassen... ich hatte wirklich das Gefühl, in dem Moment alles richtig zu machen... verzeih mir bitte...“
 

Das Mädchen öffnete die Tür. Sah zu James der vor ihr stand hinauf. Sie holte mit ihrer Hand aus und gab dem Milliardär eine ordentliche Backpfeife.„Wenn du denkst, dass ich so ein Flittchen bin, dann hast du mich vollkommen falsch eingeschätzt. Lass uns zum Theater fahren. Ich möchte jetzt lieber unter normalen Menschen sein.“ James hielt mit seiner Hand, seine Wange. Sie schmerzte und hatte einen ordentlichen Abdruck von Gina's Hand.

„Ist gut...“, gab er leise von sich und ging voraus.

Gina warf noch einen Blick auf das schöne Kleid, was nun auf dem Boden lag.//... Eine Schande um das Kleid, aber ich möchte es nicht mehr tragen...//, dachte sie sich und ging hinter James her.
 

Sie gingen getrennt die Treppe hinunter und zum Auto. Trotz der Backpfeife öffnete James ihr die Beifahrertür. Gina stieg ein und schnallte sich an.Die Fahrt bis zum Theater sprachen beide kein Wort miteinander. Der Milliardär parkte den Sportwagen auf dem Parkplatz des Theaters. James stieg aus und sah das Gina ebenso das Auto verlassen hatte.
 

„Ich hätte dich auch herausgelassen.“, sagte er zu ihr.

„Das weiß ich selbst, Moriaty, aber wir sind eh schon spät dran, also los...“Der junge Mann nickte ihr zu und ging ihr nach.

„Es tut mir wirklich leid, bitte Gina,... ich werde mich zusammenreißen, ich verspreche es, aber bitte, sei nicht abweisend zu mir...“, sagte er ihr bedrückt.„Moriaty, lass uns einfach nur Theaterpartner sein. Bitte, dass macht vieles einfacher. Wir sind zu verschieden. Haben andere Ansichten und Vorstellungen. Also, sieh mich bitte nicht mehr als Beute, sondern einfach nur als Theaterpartnerin.“, gab Gina ihm zu verstehen.
 

„Wenn das dein Wunsch ist...“„Es ist das Beste...“, fügte sie hinzu.

//...du hast vorhin mit deiner ganzen Aktion alles selbst verdorben...//, dachte sie sich und betrat den Theatersaal.

Sie ging zu Celia. „Guten Morgen Celia, heute können wir endlich richtig Proben, ich freu mich schon so sehr darauf!“, sagte sie zu der Nussbraunen und umarmte sie.//...Endlich nicht mehr alleine mit Moriaty...//James begrüßte auch alle Anwesenden und stellte sich zu Sherlock.„Sherlock.“, sagte er betont und nickte ihm zur Begrüßung zu.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ja ich weiß der Prolog ist kurz

Aber das darauffolgende Kapitel wird auf jedenfall länger

Also bis dann eure Lunaria Komplett anzeigen

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