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Princess Kiss

von

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Unter Wasser

Zu einer Zeit, als Elsa das Königreich und den Fluss um das Schloss eingefroren hat, vor Angst weggelaufen ist, als Monster zu gelten, hat sie nicht gemerkt, dass sich noch Lebewesen in dem Wasser befinden.
 

Vollkommen überfordert mit der Situation probiert Arielle gegen die eisige Scheibe zu schlagen. Egal, wie viel Kraft sie aufwendet, um dort durch zu brechen, es hat keinen Sinn. Dazu kommt noch, dass eine eisige Kälte in die Meerjungfrau hochkommt. Als das Adrenalin nachgelassen hat, scheint diese Kälte sie zu umschlingen, wie die Umarmung des Todes. Geschwächt schwebt sie auf den Boden, umschlingt ihre Arme um ihren Körper, um sich zu Wärmen. Mal ganz davon abgesehen, dass sie sich in diesem riesigen See alleine fühlt, ohne Fabios, Sebastian, ihren Schwestern oder ihrem Vater. Sie wollte wieder die weite Welt erkunden und ist von ihrer Heimat weggeschwommen. So weit, dass sie sich verlaufen hat. Hier am Schloss wollte sie eigentlich nach Hilfe Fragen, doch hat sie sich vorher nicht getraut, weil sie nicht wusste wie die Menschen auf sie reagieren würden und nun war es zu spät. Die Kälte umfasst sie, wie ein erdrückender Schleier, der ihr alle Kräfte raubt. Sie probiert sich zu wärmen, mit etlichen Ranken und Schlamm, doch spürt sie, je mehr Zeit vergeht, wie ihre Kräfte sie immer mehr verlassen und ihre Lebensenergie davon schwindet.
 

Es dauert, bis Anna ihre Schwester gefunden hat und sie wieder nach Hause gebracht hat. Der Fluch soll gelöst werden und als der endlose Winter verschwunden ist, scheint wieder Frieden im Land einzukehren. Alle sind glücklich darüber, dass Königin Elsa wieder da ist. Niemand verurteilt sie wegen ihrer Kräfte.
 

Jetzt, wo die Sonne auf den Meeresspiegel hinabscheint und diesen aufwärmt, kommt wieder Regung in Arielle. Sie spürt, wie die Strahlen sie wieder zum Leben erwecken, als wäre sie eine Maschine und die Sonne das Öl. Zuerst sind es nur zwei Finger, die sie bewegen kann, dann langsam die ganze Hand, der Arm, bis hin zum Oberkörper. Arielle fühlt sich, wie Neugeboren, als sie aus dem Schlamm kriecht, der sie wenigsten etwas gewärmt hat und wieder an die Wasseroberfläche schaut. Sie hat einen Entschluss gefasst: Jetzt wird sie jemand nach dem Weg zum Meer fragen. Arielle möchte wieder nach Hause. Sie weiß nicht, ob sie es noch ein zweites Mal überleben wird, wenn der See zufriert.

Jedoch als sie den Kopf aus dem Wasser steckt, fällt ihr Blick auf eine junge Frau. Arielles Augen weiten sich, als sie die weißen Haare der Frau entdeckt. Sie sieht elegant und vornehmend aus. Ihr Lachen hört sich, wie Musik in Arielles Ohren an und automatisch fängt sie selber an zu singen.
 

Als Elsa eine himmlische Stimme hört, dreht sie sich zu der Person um. Sie sieht gerade noch, wie das Wasser aufgewühlt wird, doch steht da niemand mehr. Dennoch kann Elsa weiterhin die schöne Stimme hören.

"Elsa? Alles in Ordnung?" Zwischen den himmlischen Gesang hört sie die Stimme ihrer Schwester, als wäre sie ganz weit entfernt. Hypnotisiert von der Stimme folgt sie ihr weiter, bis sie am Beckenrand ankommt und sich dort niederkniet. Langsam greift sie mit der Hand in das Wasser.

Erschrocken keucht Elsa auf, als plötzlich eine Hand um ihr Gelenk. Ein Gesicht kann Elsa verschwommen im Wasser erkennen: ihre roten Haare fallen schwimmen wirr im Wasser. Ehe sie etwas tun kann, wird sie schon ins Wasser gezogen. Sie hört noch, die Stimmen ihrer Bewohner, die besorgt zu ihr laufen, doch werden sie sie nicht erreichen.
 

Arielle zieht die weißhaarige Frau weiter runter, bis kurz vor dem Grund des Sees, der eh nicht besonders tief ist. Noch bevor die Weißhaarige etwas tun kann, hat Arielle sie umgedreht und sie in einem innigen Kuss verwickelt. Sanft öffnet Ariel den Mund der anderen, um ihr Luft zugeben. Sie ist verwundert wie weich die Lippen der Menschenfrau sind. Wärme durchflutet die Meerjungfrau. Sie spürt, wie sie noch weiter an ihren Lippen kleben möchte, wie an süßem Honig.

Trotzdem löst sie sich von der Weißhaarigen. "Ich möchte nach Hause. Wo geht es zum Ozean?", fragt Arielle mit einem traurigen Schimmer in den Augen.
 

Elsa ist vollkommen überfordert. Die Fremde hat sie so einfach ins Wasser gezogen und geküsst. Sie fühlt sich nicht mehr in ihrem Körper vorhanden und automatisch hebt ihren Arm in eine Richtung, in der ihr Ziel ist.

"Danke", lächelt die Rothaarige. Ihre blauen Augen sehen wirklich glücklich aus, was Elsa Hitze in ihrem Körper treibt. Mit geweiteten Augen schaut sie dabei zu, wie die Fremde umdreht und davon schwimmt. Sie fühlt, wie ihr Herz schneller schlägt. Noch nie hat sie jemand so schönes und fasziniertes gesehen. Sie fühlt sich von der Meerjungfrau verzaubert. So sehr, dass sie beinahe vergisst an die Oberfläche zu schwimmen.

Erst als sie das Gefühl hat keine Luft mehr zu bekommen und das ihre Lungen sich mit Wasser fühlt, schwimmt sie nach oben.

Tief zieht Elsa die Luft ein, als sie an den Beckenrand gezogen wird. "Königin Elsa, geht es Ihnen gut?" Stimmen Gewirr umgibt die Weißhaarige. So viele Menschen sorgen sich um sie und möchten wissen warum sie dorthin gegangen ist, doch Elsa kann ihnen nicht antworten. Voller Sehnsucht schaut sie gen den Horizont, indem die Meerjungfrau verschwunden ist. Sie hat ihr noch nicht mehr gesagt, wie sie heißt.
 

Es dauert Stunden, bis Arielle wieder nach Hause gefunden hat. Dabei kam ihr der Hinweg länger vor, als der Weg zurück. Sie fragt sich wie oft sie wohl im Kreis geschwommen ist, oder einen Umweg genommen hat. Schließlich kommt sie bei ihrem Vater an. Nach einer Standpauke darf sie sich wieder ihrem Alltag widmen.

Aber auch wenn für Arielle alles wieder normal zu sein scheint, geht ihr die Weißhaarige nicht mehr aus dem Kopf. Ihre wunderschönen blauen Augen, wie elegant sie sich bewegt. Alles an ihr scheint schier perfekt zu sein. Immer wieder erwischt Arielle sich dabei, wie sie an die Fremde denkt, die sie einfach so geküsst hast und tief im Inneren wünscht sie sich wieder zurück, um bei der Weißhaarigen sein zu können.
 

Sehnsüchtig sitzt Elsa am Fenster. Immer wieder erwischt sie sich dabei, wie unkonzentriert sie ist. Wenn sie Konferenzen abhält, um für das Wohl von Arendel eine Abstimmung zu halten, bejaht sie meistens, obwohl sie nicht zugehört hat. Elsa muss immer wieder an die Rothaarige denken und wie schön sie ist und ihre Stimme.

Sie redet nur noch sehr wenig und isst auch nur das nötigste. Öfters wird Elsa an dem Beckenrand erwischt, wie sie sehnsüchtig ins Wasser starrt, in der Hoffnung am Horizont irgendwann die Rothaarige zu entdecken.
 

Nachdem sie wieder eine Oper für ihren Vater abgehalten haben, hat Arielle einen Entschluss gefasst. Sie fühlt eine tiefe Leere in ihrem Inneren, die nur mit dieser schönen Weißhaarigen Frau gefüllt werden kann. Jede Nacht liegt Arielle Stunden im Bett und sieht Bilder von dieser eleganten Frau vor sich. Jede Nacht erwischt sie sich dabei, wie sie ein weiteres Mal ihre Lippen spüren möchte.

Nach der Oper schwimmt die Rothaarige davon. Selbst die Rufe ihres Vaters können sie nicht aufhalten. Arielle kann es nicht mehr aushalten. Sie vermisst die Weißhaarige und möchte sie kennenlernen. Sie will alles von der Frau spüren, deshalb muss die Meerjungfrau sie wieder sehen.
 

Ein weiteres Mal steht Elsa am Steg und schaut Gedanken versunken zum Horizont. Sie möchte so gerne die Rothaarige wieder sehen. Ihr Inneres fühlt sich so eisig an, wie ihre Kräfte. Elsa weiß dass dieses Eis nur von der Meerjungfrau zum Schmelzen gebracht werden kann, dessen rote Haare so leuchten, wie Feuer.

Als sie eine Flosse am Horizont sieht, kann sie ihren Augen kaum trauen. Zwei Mal muss sie blinzeln, um sich zu vergewissern, dass es kein Traum ist, doch die Flosse ist verschwunden.

Enttäuscht und traurig dreht Elsa sich um, um wieder ins Schloss zu gelangen, als sie ein Platschen hinter sich hört.

Verwundert dreht sich Elsa um, doch bevor sie etwas erkennen kann, hat jemand schon ihr Handgelenk umklammert und zieht sie ins Wasser. Vollkommen überrascht von dem Sturz schließt sie die Augen, doch spürt sie zwei weiche Lippen auf den ihre. Als sie langsam ihre Augen wieder öffnet, erschreckt sie sich, die Rothaarige direkt vor ihr zu sehen. Doch schnell beruhigt sich Elsa wieder, weshalb sie ihre Arme um den Körper der anderen Frau schlingt. Eine Weile genießen die beiden Frauen ihre Zweisamkeit und die Ruhe. Sie spüren den Herzschlag der anderen und die weichen Lippen auf ihren eigenen. Beide haben den Wunsch, dass dieser Moment niemals endet.

Doch leider holt sie die Realität ein. Elsa kann nicht lange unter Wasser atmen und mit hektischen Bewegungen löst sie sich von der Rothaarigen, um an die Oberfläche zu schwimmen.

Tief atmet sie die Luft ein, als sie sich an dem Beckenrand festhält. Auch die Rothaarige streckt ihren Kopf aus dem Wasser. "Tut mir Leid. Ich wollte dich nicht erschrecken." Sie könnte ihre Freude darüber die Weißhaarige zu sehen, nur nicht zurückhalten.

"Is...ist nicht schlimm", haucht Elsa etwas erschöpft. Sie lächelt sanft die Rothaarige zu. "Wieso hast du mich überhaupt geküsst?"

Arielle zuckt mit den Schultern. "Ich wollte deine Aufmerksamkeit, um nach Hause zu gelangen."

"Wieso bist du zurückgekehrt?"

Die Wangen der Meerjungfrau nehmen einen rötlichen Farbton an. "Ich... Ich wollte dich wieder sehen."

Leicht lächelt Elsa über ihre Schüchternheit. "Ich dich auch. Mein Name ist übrigens Elsa." Sie umschlingt die Schultern der Meerjungfrau und schaut diese verführerisch an.

Noch immer nervös und mit roten Wangen schaut Arielle zur Seite, bevor sie ihren eigenen Namen sagt und die beiden Frauen sich einen intensiven Kuss austauschen.

Auf die Hand

Sie hat von einem Schloss gehört. Alle Bewohner sollen schlafen und die Prinzessin im höchsten Turm eingesperrt sein. Auch wenn Mulan diesen Geschichten nicht glauben kann, hat Kommandant Li Shang sie dorthin geschickt, um den Fluch zu brechen. Selbst wenn Mulan von dem Schutzdrachen ihres Hauses begleitet wird, kann sie sich so einen Fluch nicht vorstellen. Aber sie wird den Befehls ihres Kommandanten nicht widersetzen, weshalb Mulan sich auf dem Weg macht.

Die Reise ist schwierig und voller Hürden. Zuerst kämpft sich Mulan durch eine Winterlandschaft, dessen Kälte sie in die Knie zwingt. Mushu, ihr Schutzdrache, hat sich unter ihrer Kapuze versteckt. Er und die Glücksgrille kuscheln sich nebeneinander. "Warum machen wir das überhaupt? Lass uns lieber nach Hause gehen. Da ist es warm." Schon die ganze Zeit beschwert sich der rote Drache über die Kälte.

Mulan verdreht nur die Augen und kämpft sich weiter durch den Schnee. Sie hat es aufgegeben gegen Mushu anzureden. Es hat doch eh keinen Sinn.

Nach der Schneelandschaft wird es langsam wieder grün und die Kälte kriecht langsam aus ihren Knochen. Jetzt springt auch Mushu aus ihrer Kapuze. "Na endlich. Schön warm", streckt sich der kleine rote Drache. "Also wo ist dieses Gebüsch?"

Es dauert eine Weile und einen unendlich langen Fußmarsch, bis Mushu Frage beantwortet wird. "Gebüsch?", fragt Mulan unglaubwürdig, als sie vor den riesigen Ranken stehen bleiben.

Ein komplettes Feld voller Dornen versperrt ihr die Sicht auf den Eingang von dem Schluss. Lediglich der hohe Turm ist zu sehen, wenn man den Kopf in den Nacken legt, und selbst bei diesem umschlingen die Ranken das Gemäuer, als wollte die Pflanze den Stein zu Boden reißen.

"Und dann willst du rein?" Ängstlich weicht Mushu zurück. "Komm lass uns nach Hause gehen." Der Drache bekommt lediglich Mulans Hosensims zu fassen und zieht an diesem in die Gegengesetzte Richtung.

Die Kämpferin hat ihren Blick starr auf die Ranken gerichtet. Mushus zerren fühlt sich ähnlich an, wie des einen schmalen Astes. "Dann gehe nach Hause. Ich werde den Kommandant nicht enttäuschen", antwortet Mulan selbstbewusst. Der erste Schritt ist ein leichtes, auch wenn Mushu sich an sie festhält. Durch den kräftigen Ruck lässt er ihre Hose los. "Mulan. Komm zurück", fleht er sie an, doch kämpft sie sich langsam, aber sicher durch die Dornen Ranken.

Kriki springt neben den Drachen und gibt ein belustigtes Geräusch von sich, ehe sie auf Mulans Schulter springt.

Genervt von diesem Mut muss Mushu den beiden wohl oder übel folgen. Er hält sich nicht zurück, um sein Unwohl sein zu Verbergen.
 

Der Pfad durch die Ranken ist beschwerlicher, als Mulan es sich vorgestellt hat. Als sie sich in Mitte der Dornen befindet hat sie das Gefühl, dass diese an ihrer Kleidung zerren. Sie wollen die junge Frau nicht weiter durchdringen lassen, um ihr Ziel zu erreichen.

"Können wir endlich umdrehen?", fragt Mushu ängstlich, welcher sich immer vor jeder Spitze versteckt hat.

"Du könntest dich auch nützlich machen und das alles hier verbrennen", knurrt Mulan zwischen zusammengebissenen Zähnen.

Sie probiert gerade einen Arm aus den Dornen zu befreien, um einen neuen Pfad zu öffnen. Doch erweist sich dies als schwieriger, als gedacht. Umbauherzig halten die Dornen an ihrer Kleidung fest, als wollten sie nicht, dass Mulan weiter kommt. Die Fasern und die Haare verfangen sich immer mehr in den Dornen. Immer weiter wird ihre Kleidung zerrissen, bis runter auf die Haut. Blutige Schnitte entstehen an dieser Stelle, als wären es Drohungen, dass Mulan zurückgehen soll.

"Nee nee, du wolltest diesen Auftrag annehmen." Noch immer stellt Mushu sich quer. Er wird kein Feuer entfachen.

"Du gibst doch immer so an, dass du ein mächtiger Drache bist. Hast aber Angst das Feuer zu machen." Mittlerweile hat Mulan es geschafft ein bisschen weiter zu kommen. Doch für welchen Preis? Ihre Atmung geht nur noch keuchend und ihr Körper ist blutig geschnitten. Sie spürt, wie sie immer mehr die Kräfte verlassen, je weiter sie kommt.

"Ich bin ein mächtiger Drache." Beleidigt stemmt Mushu die Hände in die Hüften, während Mulan sich weiter vorkämpft.

"Pah!", lacht die Kriegerin. "Bis jetzt habe ich noch nichts von dir gesehen. Du spuckst nur große Reden, aber schlussendlich steckt nichts dahinter." Ihr ist es wohl bewusst, dass sie sich nicht mit den Schutzdrachen ihrer Familie anlegen soll, trotzdem möchte sie ihn weiter reizen, damit er schlussendlich Feuer speit.

"Du willst also eine große Show?", fragt Mushu unglaubwürdig.

"Klar. Du schaffst eh nichts irgendwas anzuzünden. Dafür bist du doch viel zu klein." Auch wenn Mulan erschöpft ist, bringt sie ein leises Kichern zustande.

Sie hört den Drachen tief die Luft einziehen. "Na dann passe Mal auf!" Mit einem hohen Sprung springt der Drache vor ihr. Tief zieht er die Luft, um einen riesigen Feuerstrahl zu entfachen. Die Pflanzen auf dem Weg werden weggebrannt. Mulan meint die Schreie der Dornen noch in ihren Ohren zu hören, als würden sie wirklich leben.

"Wunderbar Mushu. Du bist ja wirklich stark!", lobt die Kriegerin den Drachen. Schnell nimmt sie ihn in der Hand. Während er weiter speit, läuft sie mit ihm los. Die Wärme treibt ihr den Schweiß auf den Körper, doch lässt sie sich davon nicht aufhalten.
 

Es dauert eine Zeit, der Weg scheint unendlich lang zu sein und so langsam geht Mushu die Puste aus. Sein Feuer weist immer mehr Lücken auf und er muss so oft tief Luft holen. Als Mushu schließlich erschöpft ein- und ausatmet, ist Mulan an der Wand der Mauer angekommen. Doch wie soll sie nun dort reinkommen? Das Tor ist ebenfalls von Dornen übersehen, als wolle es sie nicht reinlassen. Mushu hat keine Energie mehr. Sie muss den kleinen Drachen festhalten, ansonsten wäre er auf den Boden gefallen.

Ihr Blick geht gen den Himmel. Ihre einzige Möglichkeit ist es nach oben zu klettern. Also steckt sie ihr Schwert in die Scheide, versteckt Mushu und die Grille unter ihrer Kleidung und fängt an zu klettern.

"Du willst doch da nicht hoch?" Schockiert starrt Mushu sie an.

"Na ... Klar", zischt Mulan zwischen zusammen gebissenen Zähnen. Im Moment benötigt sie die ganze Konzentration. Schweißperlen glitzern auf der Stirn und werden von der Sonne reflektiert, welche ihre warmen Strahlen auf die Kriegerin wirft. Das Klettern wird dadurch umso schwerer. Dennoch strengt sich Mulan an, um weiter zu kommen. Doch der Weg nach oben wird, je weiter sie kommt immer schwieriger. Sie kann es verstehen, warum Eroberer eine Leiter mitnehmen. Es dauert eine schier endlose lange Zeit, bis Mulan keuchend oben ankommt. Einen Moment bleibt sie auf dem Gestein liegen, um nach Luft zu schnappen. Tief atmet sie die Luft schmerzerfüllt ein. Sie hat das Gefühl, dass die Frische, wie Peitschenhiebe in ihrem Brustkorb brennen. Es dauert eine Weile, bis sie sich beruhigt hat und wieder aufstehen kann. Mulans Beine fühlen sich wackelig an, dennoch zwingt sie sich aufzustehen und weiter zu gehen. Die Prinzessin soll im obersten Turm sein, wurde ihr gesagt. Im Inneren sind keine Ranken, die über dieses Herrschen. Stattdessen sieht Mulan etliche Bewohner des Schlosses, die alle zu Staturen geworden sind. Die Kämpferin traut sich nicht einen der Personen zu berühren, weil sie das Gefühl hat, dass diese dann zerbrechen können. Deswegen weicht sie allem aus und geht geradewegs zum obersten Turm.
 

Vorsichtig öffnet Mulan die Tür, die zum Zimmer der schlafenden Schönheit gehören soll. Sie kann ihren Augen kaum trauen, als sie eine blonde junge Frau im Bett schlafen sieht. Mulans Herz schlägt schneller. Sie kann ihren Blick kaum von der Frau ablenken. Ihre Schönheit ist überwältigend. Dennoch darf Mulan sich nicht davon beirren lassen. "Okay. Sie aufwecken. Aufwecken", sagt sie sich immer wieder. Dafür geht sie ein bisschen näher.

Als sie die Schönheit vom nahen betrachtet, spürt Mulan, wie ihr Herz für einen Moment aussetzt und ihr Atem stockt. Vom nahen sieht die Prinzessin noch viel schöner aus, als erwartet. Tief atmet Mulan die Luft, um sich zu sammeln. "Was ist? Weck sie endlich auf und wir können hier weg!", drängt Mushu seine Partnerin.

Diese probiert ihn zu ignorieren. Warum soll man auf seinen Schutzdrachen hören?

Aber irgendwie hat er Recht. Mulan geht näher auf sie zu und legt sanft ihre Hände auf deren Schulter. Sie beugt sich ein bisschen vor, nur um die schlafende Schönheit wild zu schütteln. "Aufwachen! Schlafenszeit ist vorbei!"

Doch die Blonde gibt keinen Ton von sich. Noch immer sind ihre Augen geschlossen und es macht auch nicht den Anschein, als würde sie es ändern wollen.

Überlegend bleibt Mulan vor ihr stehen. Was soll sie als nächstes probieren? Tief in Inneren weiß die Kämpferin was sie machen soll. Doch hält sie es nicht für eine gute Idee. Trotzdem fällt ihr nichts anderes ein. Einen Eimer Wasser kann sie jetzt auch nicht so schnell auftreiben.

Wieder legt Mulan der Person vor ihr, die Hände auf die Schultern. Sie kommt immer näher. Langsam spitzt sie ihre Lippen und kommt den von der Schlafenden immer näher. Der Kuss ist nur flüchtig, weil Mulan viel zu nervös ist, um ihn länger zu machen, doch als sie sich wieder zurück beugt, scheint er Wirkung zu zeigen.
 

Langsam öffnet Auora ihre Augen. Sie blinzelt zwei Mal, um sich an die Helligkeit zu gewöhnen. Endlich ist der Fluch gebrochen. Doch hat sie sich ihren Retter ganz anders vorgestellt als die Person vor ihr. Auch wenn die Haare sehr kurz geschnitten sind und ihr Körperbau stabil ist, kann sie die weiblichen Gesichtszüge deutlich erkennen. Auch hat sich Auroa ihren Retter nicht so dreckig vorgestellt, sondern stattlich.

"Du ... Hast mich gerettet?", fragt sie verwirrt, als würde sie immer noch schlafen.

Die Schwarzhaarige weicht einen Schritt zurück und hält Auora die Hand hin, damit dieser beim Aufstehen geholfen wird.

Noch immer vollkommen benommen weiß Auora nicht wie sie reagieren soll. Ganz langsam greift sie elegant nach der Hand und wird von der Schwarzhaarigen mit einem Ruck hochgezogen. Sitzend muss Auroa erstmal eine Pause machen. "Warum dreht sich alles in meinem Kopf?" Sie hat sich nicht vorgestellt, dass das Aufwachen einem Karussell gleichen wird.

"Nun das ..." Ausweichend schaut ihre Retterin zur Seite.

Scheinbar scheint es ihr sichtlich peinlich zu sein. Auora möchte sie auch nicht drängen. Sie spürt, wie der Fluch gebrochen ist, aber etwas Böses ist auf dem Weg hierhin. "Es ist noch nicht vorbei. Wirst du mir ein weiteres Mal helfen?"

Überrascht schaut die Schwarzhaarige sie an, doch nickt sie.

Elegant erhebt sich Auora von ihrem Platz. "Ich Auora, Prinzessin von diesem Schloss erbitte dich ..." Sie stockt und schaut die andere erwartungsvoll an.

Es dauert, bis diese versteht was sie machen soll. "Fa Mulan", sagt sie schließlich ihren Namen und die Prinzessin kann fortfahren: "Fa Mulan um deine Hilfe, um den Fluch ein für alle Male zu stoppen." Sie hält Mulan auffordern ihre Hand hin.

Mit einer leichten Verbeugung auf die Knie, hält Mulan ihre Hand fest. "Es ist mir eine Ehre." Mit diesen Worten gibt sie ihr einen sanften Kuss auf den Handrücken. Bereit die Prinzessin vor allem zu beschützen.

In Angst

Ängstlich steht sie am Rand und umklammert ihr blondes Haar, als würde es ihr Schutz geben. Ein Blick über die Schulter zeigt ihr das kleine Zimmer, indem sie ihr ganzes Leben lang eingesperrt ist. Mittlerweile kann Rapunzel es nicht mehr ertragen. Bis auf die grauen Wände hat sie ihr Leben lang nichts anderes gesehen. Sie hat es satt. Sie möchte endlich die Außenwelt sehen, spüren und greifen. Sie will die Wärme Luft um ihren Haaren spüren und den sanften Wind auf ihrer Haut. Wie es sich wohl anfühlt durch das Gras zu wälzen und auf Bäume zu klettern? Wie die anderen Menschen wohl sein werden? Sie hat so viele Schauder Geschichten von ihrer Mutter gehört, so oft wie böse die Menschen sind. Aber ihre Mutter ist doch auch lieb, nicht jeder Mensch ist böse. Mittlerweile ist Rapunzel beinahe achtzehn Jahre alt und fühlt sich alt genug, um endlich die Außenwelt zu erkunden.

Doch jetzt, wo sie am entscheidenden Schritt angekommen ist und diesen wagen muss, spürt sie wie weich ihre Knie sind und wie nervös sie in Wirklichkeit ist. Immer wieder muss sie an ihre Mutter denken und das diese von ihrem Verhalten nicht begeistert sein wird. Und doch hat Rapunzel es leid jeden Tag eingesperrt zu sein, nie nach draußen zu kommen, während ihre Mutter ein und ausgeht.

Tief atmet Rapunzel ein, spürt die frische Luft ihren Lungen erfüllen. Es bringt nichts weiter darüber nachzudenken. Mit geschlossenen Augen macht sie einen Schritt nach vorne, spürt wie sie ihr Gleichgewicht verliert und fällt in die Tiefe. Ein leiser Schrei dringt aus ihrer Kehle, als sie Angst erfüllt sich um ihre Haare klammert, um Halt zu gewinnen. Es dauert, bis sie schließlich auf dem Boden ankommt. Ihr Hintern schmerzt beim Sturz, aber sie hat es sich schlimmer vorgestellt. Als sie ihre Augen öffnet und sich um sieht, verschlingt es ihr den Atem. Die weite der Wise ist unglaublich. Sie hört die Vögel in ihrer Nähe, als wären sie direkt an ihrem Ohr. Der Geruch von Blumen ist betäubend. Noch nie hat sie so viele verschiedene Gerüche in der Nase gehabt. Die Sonne fühlt sich warm auf ihrer Haut an, ganz anders als die paar Strahlen, die durch ihr Fenster ins Innere dringen.

Voller Euphorie erfüllt steht Rapunzel auf und fängt an über die Wiese zu laufen und zu singen. Sie spürt die Energie, die sie Jahre lang gelagert hat und die nun raus muss. Nie wieder möchte sie dieses wundervolle Gefühl voller Freiheit vermissen.
 

Rapunzel weiß nicht wie lange sie nun in dem Wald gelaufen ist und wo sie sich schließlich befindet. Doch mittlerweile ist die Euphorie in ihr verschwunden und sie fühlt ein schlechtes Gewissen in ihr hochkommen. Plötzlich scheint etwas ihr die ganze Energie, die sie vorhin gehabt hat, auszusaugen und zurück bleibt eine Hülle, die auf den Boden fällt. "Wieso bin ich nur abgehauen? Mutter wird sauer sein. Ich ... bin eine so böse Tochter. Ich sollte wieder zurück", spricht sie traurig zu sich selber. Immer wieder schlägt sie ihre Hand an die Stirn, um ihre eigenen Unfähigkeit zu spüren. Langsam und geschwächt erhebt sich Rapunzel und macht sich langsam auf dem Weg zurück zu dem Turm. Das was sie getan hat war ein Fehler. Sie kann nur hoffen, dass ihre Mutter es nicht bemerkt hat.

Doch kaum ist sie zwei Schritte gegangen hört sie Laute Schritte hinter sich, Getrampel wie von Tieren. Überrascht dreht die Blonde sich zu dem Geräusch um. Das Gebüsch fängt an zu wackeln und Rapunzel spürt die Angst in ihr hochkommen. Vorsichtig weicht sie zurück, darauf bedacht sich nicht so viel zu bewegen, um nicht auf sich aufmerksam zu machen. Sie spürt, wie ihr Körper zittert, als sie angespannt das Gebüsch beobachtet. Schließlich springt ihr ein großer Hirsch entgegen. Ein Schrei entfernt ihrer Kehle, als Rapunzel sich reflexartig unter dem Tier bückt, doch hat es so einen großen Sprung, um über das Mädchen zu springen und verschwindet wieder im Gebüsch.

Rapunzel erhebt sich langsam, doch hört sie wieder ein Rascheln aus dem Gebüsch kommen. Sie kann sich gerade so umdrehen und sieht rote Haare, als die Person mit einem "Vorsicht" gegen Rapunzel läuft. Durch das Gewicht und den Schwung der anderen Person reißt es Rapunzel von den Füßen und sie bleiben auf dem Boden liegen. Das erste, was Rapunzel spürt ist der harte Boden im Rücken und der weiche, Wärme Körper auf ihr.

"Pass doch besser auf", hört sie eine weibliche Stimme sagen.

Als die Blonde ihren Kopf hebt, sieht sie ihrem Gegenüber. Die roten Haare hängen ihr wild von allen Seiten ab und scheinen nicht gebändigt geworden zu seinen. Ihr Gesicht liegt noch immer auf ihrem Bauch und mit einer Hand hält die Fremde Rapunzels Brust fest. Die Röte schießt ihr ins Gesicht und erst jetzt scheint der Fremden diese Lage ebenfalls bewusst zu sein.

Schnell springt sie auf und umschlingt ihre Arme um ihren Körper. Ihr Unwohl sein ist deutlich zu erkennen.

"Wa ... was machst du hier?", keift die Rothaarige Rapunzel an.

Noch immer weiß die Blonde nicht was sie dazu sagen soll. "Es ... es tut mir leid." Wieder kommen die Zweifel in Rapunzel hoch. Dieses Treffen deutet sie als ein Zeichen, dass sie etwas Schlechtes getan hat.

Es dauert ein bisschen, bis der Blick der Rothaarigen sich etwas beruhigt hat. "Ist schon gut. Ich hätte auch aufpassen können. Was machst du hier?", will sie schließlich wissen. Auch wenn ihre Stimme ruhig ist, scheint sie auf heißen Kohlen zu sitzen.

"Ich ... Ich wollte mir die Gegend anschauen. Ich ... bin so selten draußen." Rapunzel hält es für keine gute Idee einer Fremden zu erzählen, dass sie in einem Turm eingesperrt ist.

"Achso." Musternd schaut die Rothaarige ihren Gegenüber an. "Wollen wir den Tag zusammen verbringen?" Ein leichtes Lächeln huscht über ihre Lippen. Der Hirsch ist mittlerweile verschwunden, also ist die Jagd vorbei.

Es dauert ein bisschen, bis Rapunzel ihre Worte versteht. Dann fängt ihr Gesicht an zu strahlen. "Das würdest du tun?! Vielen Dank!" Euphorisch hat sie die Distanz zu der anderen überwunden und hält ihre Hände fest. Tief schaut Rapunzel der anderen in die Augen, die scheint mit der Situation überfordert zu sein.

"Ja ... Klar", stockt die Rothaarige. "Ich heiße übrings Merida", lächelt sie dann.

Strahlend stellt auch Rapunzel sich vor, bevor die beiden die Gegend erkunden.
 

Rapunzel hat in ihrem Leben noch niemals so viel Spaß gehabt. Sie bemerkt gar nicht wie schnell die Zeit vergangen ist. Merida bringt ihr einiges bei. Sie hat ihr erzählt, dass sie aus einer strengen Familie stammt, die möchte, dass sie die nächste Stammesoberhauptin wird und wird dafür vorbereitet. Merida erzählte Rapunzel, dass sie einen Mann heiraten soll, der durch einen Wettkampf zum Sieger ernannt wird, doch kümmert sich ihr Vater dabei nicht um ihre Gefühle. Merida selber möchte frei bleiben und tun was sie will und nicht sesshaft werden und heiraten.

Rapunzel spürt tiefes Mitleid für die Rothaarige und gleichzeitig leichte Eifersucht. Die Blonde respektiert Merida für ihre Art und das sie sich ihren Vater widersetzt. Eine Sache, die sich Rapunzel niemals gegenüber ihrer Mutter trauen wird. Weil Merida ihr ihre Lebensgeschichte erzählt hat -ob sie gelogen ist oder wahr, ist für Rapunzel nicht wichtig- erzählt die Blonde ihr, dass sie ihr Leben lang in einem Turm gewohnt hat, ihre Mutter verboten hat ihr die Außenwelt zu betreten und das Rapunzel es nicht mehr aushalten kann und gerade jetzt abgehauen ist.

Erst als die Sonne untergegangen ist, nimmt Rapunzel wahr, wie spät es nun ist. "Ich muss nach Hause", haucht sie panisch. Ihre Mutter macht sich bestimmt schon Sorgen.

Hektisch springt sie auf und läuft in Richtung ihrer Heimat. Merida ist direkt hinter ihr. "Warte! Sie ist bestimmt nicht so wütend. Wenn du ihr deine Gefühle erklärst, wird sie es bestimmt verstehen!"

Im Laufen schüttelt Rapunzel ihre langen blonden Haare. "Nein. Du kennst Mutter nicht. Sie wird sehr sehr wütend sein." Es dauert, bis sie schließlich am Turm angekommen ist. Staunend bleibt Merida davor stehen. "Und wie willst du da rein?"

Als Antwort läuft Rapunzel einmal um den Turm. Sie hebt Steine aus der Fassung und dahinter kommt eine Treppe zum Vorschein. "Ich habe Mutter beobachtet, wie sie hoch kam, wenn ich mich schlafen gestellt habe", erklärt die Blonde und eilig läuft sie die Treppe hoch.

Merida weiß selber nicht warum, doch sie folgt Rapunzel in den großen Turm. Vielleicht liegt es daran, weil die Rothaarige sich vergewissern möchte, dass alles in Ordnung ist. Vielleicht möchte sie ihre Mutter kennenlernen oder es steckt noch mehr dahinter.

Als Rapunzel in das Zimmer kommt, ist sie erleichtert. Alles sieht noch genauso aus, wie sie es verlassen hat. Spärlich fällt das Mondlicht in den Raum und beleuchtet ihn gespenstisch.

Doch als Rapunzel eine helle Stimme hinter sich hört, scheint ihr das Blut in den Adern zu gefrieren. "Hatte ich dir nicht verboten nach draußen zu gehen?"

"Mutter ... Es ist nicht ... so ..." Mit wild schlagenden Herzen dreht sie sich zu der Quelle der Stimme um. Ihre eigene ist zittrig und voller Angst.

"Achja und warum folgt dir dann eine Fremde?"

Rapunzel hört, wie Merida scharf die Luft einzieht. Als die Blonde sich schließlich komplett umgedreht hat, sieht sie warum. Ihre Mutter hat sich neben der Tür in Schatten versteckt und hält nun ihrer Gefährtin ein Messer an die Kehle. Merida ist zu erstarrt um sich zu bewegen.

"Mutter, bitte lege die Waffe weg. Sie ... hat mir geholfen. Sie ist nicht böse ... nicht jeder dort draußen ist böse." Tränen kullern Rapunzel über die Wange, als sie Angst um ihre neue Freundin hat.

"Oh Schätzchen", säuselt die Mutter. "Sie spielt dir doch nur was vor. Wenn du einen Moment nicht aufpasst, wird sie dir dein kostbares Haar abschneiden."

Verwirrt legt Merida die Stirn in Falten. "Warum sollte ich das tun? Sie hat schönes Haar."

Rapunzel spürt nur ihre eigene Panik und nimmt die Worte der Rothaarige nicht richtig wahr. Das einzige was sie hört ist, wie ihre Mutter dagegen spricht, was Merida gesagt hat.

Angst überkommt Rapunzel. Sie weiß nicht was sie tun soll. Sie wollte das alles nicht. So sollte es nicht enden. Ihre Mutter hat alles kaputt gemacht. In diesem Moment fasst die Blondhaarige einen Entschluss. Sie möchte Merida helfen. Schließlich hat die Rothaarige ihr auch geholfen. "Mutter ... Sie ist nicht böse", probiert die Blonde ein weiteres Mal unter Tränen in den Augen.

"Das will sie dir nur weiß machen." Bedrohlich hebt die Mutter das Messer, will dies in den Kopf der anderen Frau rammen, doch schnell macht Rapunzel einen Schritt auf sie zu. Instinktiv schubst sie ihre Mutter von Merida weg, hält sich an die Rothaarige, damit diese nicht mitgezogen wird. Die Mutter stolpert nach hinten, ein Fuß tappt ins Leere und Verzweifelt probiert sie sich noch an Merida festzuhalten.

"Tue es nicht", fleht sie Rapunzel an, wissentlich, dass sie den Sturz die Treppe runter nicht überleben wird.

Rapunzel zittert leicht, voller Trauer und Angst. "Es...tut mir Leid", wispert sie unter Tränen. Sie zieht weiter an Merida und die Rothaarige windet sich aus dem Griff der Mutter.

Dessen Augen weiten sich, als sie mit einem Schrei die Treppe runterfällt.

Heilfroh, dass Rapunzel ihr geholfen hat und um die andere zu trösten, nimmt Merida die Blonde in den Arm. Diese kann sich nicht mehr auf den Beinen halten und fällt auf den Boden.

"Danke", wispert Merida leise, als sie sich zu Rapunzel vorbeugt, um ihr einen Kuss zu geben. Er soll die Blondhaarige Beruhigen und Trost spenden, wie ein Licht in der Dunkelheit.

Voller Sehnsucht

Nein, sie will keinen Mann. Diese Worte spucken Meg immer wieder im Kopf. Ihr wurde einmal das Herz gebrochen und ein weiteres Mal sollte ihr das nicht passieren. Jedenfalls hat sie das gedacht, bevor sie Herkules getroffen hat. Sie dachte er würde die Liebe ihres Lebens sein. Schließlich ist er ein Halbgott, das hebt ihn von den anderen Männern ab. Da hat Meg sich aber eindeutig getäuscht. Wie die anderen Männer auch, hat er sie bei der erst besten Gelegenheit verlassen. Er hat gesagt, dass er eine Bestie jagen und töten muss und dass es für sie zu gefährlich ist. Er wollte nach zwei Tagen wieder zurück sein. Jetzt ist eine Woche vergangen und er ist immer noch nicht wieder da. Meg weiß genau, dass er sie in Stich gelassen hat. Schlussendlich sind Halbgötter auch nur Männer und nichts Besseres als Menschen. Ein weiteres Mal möchte Meg nicht diesen Schmerz spüren, weshalb sie sich innerlich verschließt.
 

Ihr Weg führt sich durch die Stadt. Meg will auf andere Gedanken kommen. Sie hat sich ein Kopftuch angezogen, damit sie unerkannt bleibt. Mitten auf dem Markt ist lautes Stimmengewirr zu hören. Es scheint, als hätten einige Personen Spaß. Als sie sich durch die Menschenmenge, die sich wie eine dichte Traube um die Artisten tummelt, gedrängt hat, sieht sie das Interesse der anderen. Eine Zigeuner Gruppe singt, tanzt und spielt für die Menschen für ein bisschen Geld. Doch dieses Schauspiel scheint Meg egal zu sein, denn sie kann ihren Blick von der Frontdame nicht abwenden. Ihr langes schwarzes Haar fliegt im Wind, wenn sie sich bewegt. All ihre Bewegungen sind flüssig und wohltuend. Meg spürt wie die Wärme in ihr hochkommt, als es um ihr Geschehen ist. Dabei hat sie sich versprochen, dass niemand mehr ihr Herz brechen soll. Das Lachen der Frau hört sich wie Musik an in ihren Ohren und es scheint nur noch diesen Klang zu geben.
 

Der Zigeunerin Esmeralda ergeht es ähnlich, als sich jemand in die vorderste Reihe gedrängt hat. Viel zu lange bleibt ihr Blick auf Meg ruhen, als sie diese erblickt. Plötzlich scheint für die beiden Frauen die Welt zu verschwommen und es scheint als würden nur noch sie beide existiere. Die Musik ist lediglich nur noch leise im Hintergrund, die zum Takt ihrer wild schlagenden Herzen schlägt.

Ganz langsam kommt Meg der Zigeunerin immer näher.

Esmeralda ergeht es ähnlich, auch sie geht automatisch einige Schritte auf Meg zu.
 

Es dauert eine Weile, bis beide sich gegenüber stehen. Tief schauen sie sich in die Augen. Der schönste Glanz, den die Frauen jemals gesehen haben.

Wie von einem unsichtbaren Drang, kommen die beiden Frauen sich immer näher. Wild und voller Leidenschaft umschlingen sie ihre Arme um die Schultern der anderen und zieht sie näher an sich. Ihre Lippen berühren sich. Der sanfte, friedliche Kuss entwickelt sich schnell in einem Leidenschaftlichen, wilden Kuss. Erst jetzt spürt Meg, wie sehr sie die Nähe eines Menschen vermisst hat. Die Lippen der anderen zu spüren, bringt sie wieder zum Leben. Erst jetzt spürt Meg, die Sehnsucht, die sich gegenüber einen Menschen verspürt hat. Alles scheint vergessen zu sein. Die Zeit mit Herkules und den anderen Männern. Meg hatte es nie richtig wahrgenommen, doch in Wirklichkeit sehnt sie sich nach einer Frau. So wie es aussieht hat sie sie gefunden.

Voller Leidenschaft und Begierde können die beiden Frauen nicht aufhören sich zu küssen. Er wird immer Wilder und Leidenschaftlicher. Sanft dringt Esmeraldas Zunge in die Höhle von Meg. Beide verwickeln sich in einem wilden Tanz.

Es dauert bis die beiden Frauen voneinander ablassen und sich intensiv in die Augen schauen. Erst jetzt bemerken sie, was sie getan haben. Die Röte steigt bei beiden auf, jedoch wenden beide ihre Blicke nicht voneinander ab.
 

Ganz leise dringt die Stimme der Zuschauer an ihre Ohren. Buh Rufe und Flüche werden ausgesprochen. Erst jetzt landen beide Frauen wieder in der Wirklichkeit zurück. Mit geweiteten Augen drehen sie sich zu der Menschenmenge um. Sanft legt Esmeralda Meg einen Arm um die Schultern und verlässt mit ihr den Platz. Noch immer schallen die Gemeinheiten von dem Publikum hinterher. Die meisten Bewohner finden, dass Zigeuner eine Qual sind, außer diese Personen sorgen für Unterhaltung und noch schlimmer ist es, wenn zwei Frauen miteinander rummachen.

Doch diese Tatsache wird Meg und Esmeralda nicht davon abhalten ihre Liebe auszuleben.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Diese Geschichte ist für den Wettbewerb: Bingo! | Thema: Küsse In jedem Kapitel wird es um andere Princessinen geben, die ich leider in der Kategorie nicht mehr angeben konnte. An dem Cover kann man erkennen, welche Personen in dieser Geschichte miteinander geshippt werden.
Das erste Bingo Feld ist: "Unter Wasser" (Wird man eigentlich auch immer an der Überrschrift erkennen:D) Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Am Ende dieses Kapitels möchte ich mich noch bei Shizuku_Himemiya bedanken, dass er mir die Idee für diesen Teil gebracht hat ^^ Ich habe es zwar etwas abgewandelt, aber Schlussendlich hast du mir den Anstoß gegeben :D Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich möchte mich bei Ur entschuldigen, weil ich es nicht Rechtzeitig bis zum Einsendeschluss geschafft habe diese Geschichte zu beenden. Du kannst mich ruhig disqualifizieren, dass kann ich verstehen :)
Dennoch hoffe ich, dass es allen Lesern gefallen hat. Ich möchte mich auch entschuldigen, dass dieser letzte Part so kurz ist und Widersprüchlich.
Auch möchte ich mich nochmal bei Shizuku_Himemiya, weil er diese Idee zu dem Teil hatte :D Komplett anzeigen

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