Notaufnahme
Koushiro wusste nicht, ob er erleichtert oder sauer sein sollte. „Hast du eigentlich eine Ahnung, was für Sorgen ich mir gemacht habe?!“, stammelte er.
Taichi lächelte entschuldigend. Noch immer schaffte es sein Lächeln es, Koushiros Herz schneller schlagen zu lassen. Er streckte die Hand aus, zog ihn zu der Liege. „Es ist alles okay.“
Koushiro sah sich um. Was, wenn ihnen jemand zu sah?
„Danke, dass du dir Sorgen gemacht hast. Aber es ist nur eine Verstauchung.“ Taichi zog an Koushiros Hand, zog ihn zu sich hinunter.
Erneut sah Koushiro sich um, dann küsste er Taichi schnell auf die Wange.
Seitengasse
Manchmal war sich Taichi unsicher, wie weit er gehen durfte. Er selbst störte sich herzlich wenig an den Blicken der Leute, doch für Koushiro war es anders. Er wusste nicht, wie er damit umgehen sollte.
So liefen sie auch dieses Mal nebeneinander ohne einander bei den Händen zu halten. Dennoch schienen Koushiros Wangen zu glühen.
Als ob sie jemand beachtete.
Taichi seufzte und bog ab. Durch die Gasse würden sie ebenso heim kommen, abseits von Blicken.
„Wo...“, begann Koushiro, als Taichi sich zu ihm umdrehte und ihm einen schnellen Kuss gab.
„Hier sieht uns niemand.“ Damit ergriff er Koushiros Hand.
Badestrand
In der digitalen Welt konnte Koushiro entspannen. Hier gab es niemanden, der ihn irgendwofür verurteilte. Den Digimon war es egal, dass er und Taichi hier waren, um Wasser herumalberten, einander küssten. Wenn irgendein Digimon - abseits ihrer Partner - sie überhaupt beachtete.
„Jetzt ein Eis!“, seufzte Taichi. Er ließ sich auf das mitgebrachte Badelaken fallen.
Koushiro zögerte. Er errötete schon wieder, als Taichi sich hinlegte.
„Was ist?“
Koushiro beobachtete ihn. Er war kräftig. Braungebrannt. Anders als er. Wieso dachte er darüber nach?
„Koushiro?“, fragte Taichi.
Er streckte die Hand aus, berührte Taichis Brust, seinen Bauch. Dann beugte er sich vor. Küsste ihn.
Arbeitsweise
Wieder einmal brütete Koushiro an seinem PC, schien die ganze Welt ausgeblendet zu haben.
Tentomon saß in sich zusammengesunken neben ihn und schien zu schlafen, selbst wenn man es bei dem Insekt nur schwer sagen konnte.
„Hey, Koushiro“, meinte Taichi und betrat den Raum.
Keine Reaktion. Typisch.
Er ging zu ihm hinüber. „Koushiro?“
Die Finger seines Freundes rauschten über die Tastatur, während sie Zeilen um Zeilen für einen normalen Menschen unlesbaren Code produzierten.
Taichi grinste. Er beugte sich zu ihm hinab und küsste ihn dann in den Nacken.
Koushiro schrie überrascht auf und sah ihn an.
Taichi lachte. „Willkommen zurück.“
Verstaucht
Es war albern.
„Wie hast du das nur geschafft?“ Taichi strich über den verbundenen Fuß.
Genau das war albern.
„Ausgerutscht“, murmelte Koushiro.
„Ausgerechnet, wenn ich mal nicht da bin.“ Taichi schenkte ihm ein mitfühlendes Lächeln.
„Ja.“ Verstauchte Füße waren keine Informatikerverletzung, so viel war klar.
„Jetzt mach nicht so ein Gesicht.“
Koushiro sah ihn nicht an. „Es ist doch albern“, sprach er seine Gedanken aus.
„Unfälle passieren, Koushiro.“
Koushiro schwieg. Dann zuckte er zusammen, als etwas seine Füße kitzelte. Taichi hatte seinem großen Zeh wirklich einen Kuss gegeben! „Lass das!“
„Dann lächle wieder.“
Koushiro seufzte schwer. Dann lächelte er matt.
