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Between two lives

von

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Prolog

Tränen standen ihr in den Augen. Sie sah herunter zu ihren besten Freund, der nun leblos auf dem harten Betonboden an einer Wand gelehnt saß. Wieso nur hatte sie ihn gehen lassen? Sie wusste doch was er vorhatte, warum nur hielt sie ihn nicht auf? Eine Träne stahl sich über ihre Wange, ehe sie sich umdrehte und dem Mörder ihres Freundes fest in die Augen sah. Ihr gegenüber verlor kurz die kalte Miene, als er sie erkannte. Sie befand sich in einem Zwiespalt. Auf der einen Seite wollte sie ihren besten Freund rächen, doch auf der anderen Seite wollte sie nicht gegen den Mann kämpfen, der grade vor ihr stand. Gegen den Mann, den sie glaubte zu lieben. Ob es nun Liebe war konnte sie nicht genau sagen, war sie doch erst dreizehn. Konnte man in diesem Alter überhaupt schon lieben? Sie schüttelte kurz ihren Kopf und blickte ihn dann wieder starr an. Es tat ihr leid, das er auf diese Weise erfahren musste wer sie wirklich war, das sie ihn Wochenlang belogen hatte. Sie mochte ihn wirklich, konnte ihm jedoch nie sagen, woher sie kam, für wen sie kämpfte und wen sie ihre Freunde nannte. Er hätte es nicht verstanden, hätte sie wieder alleine gelassen und gehasst. Sie wollte das alles vermeiden, doch nun standen sie beide hier und starrten sich einfach nur an. Er war ausgelaugt durch den Kampf von eben. Konnte sich kaum noch auf den Beinen halten. So schwach wie er jetzt war hatte sie vielleicht eine Chance ihn zu besiegen, ihn zu töten.

Eine weitere Träne bahnte sich ihren Weg über ihre Wange. Sie hatte sich entschieden. Sicher würde sie sich für diese Entscheidung für immer hassen, doch sie durfte jetzt keine Schwäche zeigen.

Langsam erhob sie ihre Hände, delegierte sie in die Richtung ihres Rückens an dem ihre zwei Katanas lagen. Nicht eine Sekunde ließ sie ihn dabei aus den Augen. Er blickte kurz auf den Boden und schüttelte kaum merklich seinen Kopf. Es schien, als hatte auch er überlegt was er nun tun sollte. Doch mit ihrer einfachen Bewegung nahm sie ihm seine Entscheidung ab. Auch er nahm sein Katana in die Hand und rannte im nächsten Augenblick auch schon aus sie zu...
 

Schweißgebadet saß sie in ihrem Bett. Ihr Atem ging schnell, ihr Herz raste. Ihr Blick wanderte zu ihrem Wecker. Es war Zeit aufzustehen, in einer Stunde musste sie in der Schule sein. Noch etwas benommen ging sie in ihr Badezimmer, stellte sich vor den Spiegel und betrachtete ihre Narbe an ihrem Bauch. Ein kurzes humorloses lächeln zeichnete sich auf ihren Lippen ab. Damals glaubte sie wirklich, das sie eine Chance gegen ihn gehabt hätte, doch wurde sie eines besseren belehrt. Er hatte sie damals fast getötet. Hätte man damals nicht nach ihr Suchen lassen, würde sie wohl nun nicht mehr hier stehen. Sie wandte sich von ihrem Spiegelbild ab und trat unter die Dusche. Sie genoss den warmen Schauer, der auf ihrer leicht gebräunten Haut prasselte. Dieser Traum... Immer öfter hatte sie ihn in letzter Zeit. Es war, als würde ihr der Traum etwas sagen wollen. Doch vielleicht lag es auch nur an den ganzen Ereignissen die sie dazu brachten ihre Vergangenheit fast jede Nacht noch einmal zu erleben. Sie seufzte kurz.
 

„Hey Chas, hast du es in letzter Zeit mit mal mit Schlaf probiert? Du siehst fertig aus.“Ein Arm legte sich um ihre Schultern. Etwas geistesabwesend sah sie den leicht überdrehten jungen Mann in die Augen. „Dir auch einen guten Morgen Stiles. Wo hast du denn deinen Schatten gelassen?“ Stiles begann zu grinsen und nickte zu ihrer anderen Seite herüber. Sie drehte ihren Kopf und erblickte Scott der Seelenruhig neben ihr her lief. „Manchmal hasse ich deinen inneren Wolf. Könntest du dich beim nächsten mal bitte bemerkbar machen?“ Er zuckte nur grinsend mit seinen Schultern. Vor einem halben Jahr erfuhr sie, das Scott und auch einige andere aus der Clique Werwölfe waren. Sie war damals in einer recht schwierigen Lage. Damals sah sie das erste Mal eines dieser Nachtwesen, doch gehörte dieser nicht zu den Guten. Sie wollte sich damals grade in den Kampf mit diesem Monster stürzen, als plötzlich Scott und seine Freunde auftauchten. Am Anfang fiel es ihr sichtlich schwer ihnen zu vertrauen oder gar mit der ganzen Situation klar zu kommen. Sie hatte schon vieles in ihrem Leben gesehen oder erlebt, doch Werwölfe hielt sie immer für einen Mythos der Kindern einfach nur Angst machen sollte, wenn sie böse waren. Doch jetzt war alles anders. Sie lernte sie besser kennen und mochte sie wirklich.

„Hattest du wieder einen Albtraum?“ Scott riss sie aus ihren Gedanken. Mit einer einfachen Kopfbewegung bestätigte sie seine Frage. Sie wussten das sie unter Albträumen litt, wussten aber nicht um was es in diesen ging. Sie verschwieg ihnen ihre Vergangenheit, verschwieg woher sie kam, was sie war und auch, das sie damals fast getötet wurde. Sie seufzte innerlich. Wieder eine Beziehung mit lauter Lügen und Verheimlichungen, so wie bei ihm damals. Sie wusste, das es die Freundschaft zu den Rudel irgendwann zerstören würde, doch sie konnte es ihnen einfach nicht erzählen. Es würde bedeuten, das sie nur noch mehr in Gefahr waren, wenn sie es ihnen erzählten würde. Und sie wollte es auch nicht. Wie hätte sie denn anfangen sollen? Entschuldigt bitte das ich es euch so lang verheimlicht habe, aber ich wurde seit meiner Geburt dazu trainiert zu töten, gehörte einer der gefürchtetsten Organisationen an. Dazu ist mein Vater total von der Idee besessen mit einem Krieg Frieden zu stiften, ach ja und als ich dreizehn war wurde ich fast von meinem Ex – Freund umgebracht. Chas schüttelte ihren Kopf und schob die Gedanken bei Seite. „Und bist du dabei?“ Etwas verwirrt sah sie zu Stiles. Über was nur hatten sich die beiden in der Zwischenzeit Unterhalten? „Ach Chas, kannst du wenigstens einmal zuhören? Wir treffen uns heute bei Derek wegen unserem neuen Problem, welches beinhaltet, das hier ein Übernatürliches Wesen nach dem anderen abgemurkst wird. Nun noch mal die Frage. Bist du dabei?“ Sie überlegte kurz. Normalerweise wollte sie in ihrem Keller trainieren. Nur weil sie ihr altes Leben hinter sich gelassen hatte, hieß das aber nicht, das sie aufhören würde ihr Fähigkeiten zu verbessern. „Ja klar. Wann treffen wir uns?“ Stiles begann sie anzugrinsen. Er freute sich sichtlich darüber, das er nicht mehr der einzige normale Mensch in dem Rudel war. „Heute Nachmittag um um Vier bei Derek im Loft.“ Sie nickte kurz zur Bestätigung.

Der Schultag hatte sich hingezogen. Es kam Chas vor, als hätte sie Tage und keine Stunden im Unterricht gesessen. Es fiel ihr schwer den Lehrern aufmerksam zuzuhören, war sie doch immer wieder in ihre Gedanken versunken. Sah so häufig sein erst Enttäuschten und dann Hasserfüllten Gesichtsausdruck. Ihr war zum heulen zumute. Alles war wieder so präsent als wäre es erst gestern passiert. Auf dem Weg nach draußen war sie wieder so in ihrer eigenen Welt versunken, sodass sie den jungen Mann an dem schwarzen Wagen gar nicht wahr nahm. Erst als sie fast an ihn vorbei ging und er ihren Arm in seine Hand nahm kehrte sie in die Realität zurück. „Du siehst schlecht aus.“ Etwas erschrocken sah sie in die grünen Augen. „Hab schlecht geschlafen. Was machst du hier?“ Er ließ ihren Arm wieder los und ging auf die andere Seite seines Wagens um die Beifahrertür zu öffnen. „Ich hol dich ab.“ Ein lächeln stahl sich über ihre Lippen. „Und was mach ich mit meinem Wagen der da hinten steht?“ Lässig lehnte er sich an sein Auto. „Dafür habe ich schon gesorgt. Lydia fährt ihn nachher zum Loft. Du siehst, du hast überhaupt keine Wahl.“ Er nickte einmal als er sprach um ihr zu deuten sie solle sich umdrehen. Hinter ihr stand Lydia und hielt ihr Hand auf. Ergeben übergab Chas ihre Schlüssel, was die rotblond Haarige mit einem lächeln quittierte. „Dann wüsche ich euch beiden viel Spaß.“ Mit diesen Worten ging sie an Chas und Derek vorbei. „So Chastity, jetzt aber ab ins Auto.“ Sie setzte sich in Bewegung um in das Auto zu steigen. Kaum saß sie fuhr er auch schon los. Sie sah zu dem dunkelhaarigen. „Wo geht es eigentlich hin?“ Er lächelte nur sein umwerfenstes lächeln und zuckte kurz mit den Schultern. Das war also die Antwort. Wäre sie nicht vollkommen in diesen Mann vernarrt gewesen, wäre sie sofort wieder ausgestiegen und dabei wäre es ihr egal gewesen, das sich das Auto bewegte. Sie beließ es dabei, sagte nichts weiter, schaute ihn einfach nur an. Sie musste keine Angst haben von ihm ertappt zu werden, er wusste was sie für ihn empfand, anders herum war es genauso. Jedoch waren sie nicht zusammen. Sie hatte Angst. Sie würde ihm früher verletzen. Verletzen mit der Wahrheit, mit ihrer Vergangenheit. Seit er wusste, das auch sie in ihn verliebt war, versuchte er sie davon zu überzeugen, das sie es riskieren sollten. Es viel ihr wirklich von Mal zu Mal schwerer ihn abzuweisen. So oft hatte er schon versucht sie zu küssen, doch immer wandte sie sich von ihm ab. Sie hatte bald nicht mehr die Kraft dazu, wollte sich ihm endlich hingeben. Doch es war einfach unmöglich, es würde einfach nicht funktionieren. Viel zu oft dachte sie noch an ihre Vergangenheit und somit auch an ihn. Es wäre einfach nicht fair gewesen eine Beziehung mit Derek einzugehen, obwohl ihr noch ihr Ex – Freund im Kopf umhergeisterte. Es war egal das sie ihn nie wieder sehen würde und Derek gar nichts von ihm wusste. Doch sie wusste es und das reichte um nichts mit Derek anzufangen. „Über was denkst du nach?“ Noch immer sah sie ihn an, überlegte kurz. „Über uns.“ Wieder lächelte er. Sie liebte es wenn er lächelte, nur leider tat er es zu selten, war meist viel zu ernst und verbissen. „Ich hoffe im positiven Sinne.“ Sie wollte ihm nicht sagen, das nicht so war wie er es sich erhofft hatte, stattdessen versuchte sie das Thema zu wechseln. „Weißt du schon etwas neues wegen den Morden?“

Alte und neue Probleme

Ende Prolog:

„Über was denkst du nach?“ Noch immer sah sie ihn an, überlegte kurz.

„Über uns.“ Wieder lächelte er. Sie liebte es wenn er lächelte, nur leider tat er es zu selten, war meist viel zu ernst und verbissen.

„Ich hoffe im positiven Sinne.“ Sie wollte ihm nicht sagen das es nicht so war wie er es sich erhofft hatte, stattdessen versuchte sie das Thema zu wechseln.

„Weißt du schon etwas neues wegen den Morden?“
 


 

Das wundervolle lächeln verschwand von seinen Lippen.

„Es gibt eine Datei. Peter hat sie auf einem Stick. Leider kommen wir an die Daten nicht ran weil sie Passwortgeschützt sind. Da du das Thema gewechselt hast gehe ich davon aus, das es nichts gutes war.“ Chastity's Blick richtete sich nach vorne. Sie konnte ihm einfach nicht mehr in die Augen sehen, nicht jetzt wo sie ihm sagen musste, das sie ihre entgültige Entscheidung getroffen hatte. Warum musste er unbedingt sie wollen? So viele Frauen wollten mit ihm zusammen sein, doch er hatte nur Augen für sie. Ihr erging es nicht anders. Für sie war er vollkommen, trotz seiner kleinen Fehler, oder vielleicht auch genau deswegen. Doch sie gönnte sich das Glück einfach nicht, hatte es in ihren Augen einfach nicht verdient.

„Nein war es nicht. Derek, du solltest dich einer anderen Frau widmen. Breaden zum Beispiel, sie ist verrückt nach dir, mit ihr könntest du glücklich werden. Zwischen uns beide, das würde nie gut gehen.“ Derek hielt den Wagen an, schnallte sich ab und drehte sich ein wenig mehr zu ihr. Er konnte nicht verstehen wie sie das sagen konnte. Er hörte den Schmerz in ihrer Stimme, hörte ihren Herzschlag der kurz aussetzte als sie den letzten Satz gesprochen hatte. Warum nur quälte sie sich selber?

„Chas, das wirst du nie erfahren wenn du es nicht einfach versuchst. Ja, vielleicht geht es schief. Aber dann haben wir es wenigstens probiert. Es kann aber auch gut gehen. Nicht alles im Leben ist schlecht oder geht schief.“ Am liebsten hätte er sie jetzt zu sich gezogen, sie einfach nur in seinen Armen gehalten um so ihre Nähe zu spüren. Doch er wusste, würde er dies tun, würde sie auf der Stelle komplett dicht machen, vielleicht sogar aus dem Wagen steigen und nach Hause gehen. Das wollte er nicht riskieren, er wollte einfach nur, das sie aufhörte sich selber zu quälen, wollte das sie aufhörte ihn abzuweisen. Chastity seufzte, dachte über seine Worte nach. Vielleicht hatte er Recht, vielleicht sollte sie es einfach riskieren. Viele Leute in ihrem Alter waren mit jemanden zusammen, genossen einfach den Augenblick und dachten nicht darüber nach was ihnen wohl die Zukunft bringen würde. Sie beschloss sich später weitere Gedanken darüber zu machen. Momentan gab es wichtigeres als über eine bestehende oder nicht bestehende Beziehung zu grübeln. Sie hatten immer noch das Problem das seit Anfang dieser Woche vier übernatürliche Wesen umgebracht wurden. Sie hatten grade einmal Donnerstag. Natürlich hätte es auch nur Zufall sein können, doch weder sie noch das Rudel glaubten an einen Zufall, so etwas gab es in Beacon Hills einfach nicht. Das hatte sie in dem letzten halben Jahre gelernt.

Schon damals als sie vor dreieinhalb Jahren hier her kam hatte sie das Gefühl das in dieser Stadt irgendetwas nicht stimmen konnte. Diese Stadt umgab einfach eine seltsame, ja fast schon bedrohliche Aura. Dann, vor eineinhalb Jahren überschlugen sich die Ereignisse.

Erst sprach die gesamte Stadt von einem Berglöwen der Menschen umbrachte. Scott erklärte ihr später das dies ein Alpha war, jedoch nicht irgendein Alpha, es war Peter, Derek's Onkel. Nachdem das angebliche Tier verschwand, tauchte eine riesige Echse auf, nicht weniger gefährlich als der Alpha. Diese Echse stellte sich als Kanima heraus und als Jackson, Lydia's Ex – Freund. Die dritte Katastrophe erlebte sie life mit. Es war ein Alpha – Rudel in die Stadt gekommen. Der Rudel – Führer versuchte Scott und Derek davon zu überzeugen sich den Alpha's anzuschließen, dafür war ihm wirklich jedes Mittel recht. Zwei Freunde von Scott's und Derek's Rudel mussten deswegen sterben. Erica und Boyd, Derek's Beta's.

Als hätten sie mit dem Alpha – Rudel noch nicht genug zu tun gehabt, tauchte gleichzeitig ein Darach, ein ehemaliger Druide auf der neun Menschenleben für ein Ritual opferte.

Als letztes, vor einem viertel Jahr tauchten wie aus dem Nichts Damönen – Ninja's auf und Stiles wurde zu einem Nogitsune. Es war wohl der schlimmste Kampf den sie hatten. Doch letzendlich siegten sie, auch Stiles wurde wieder der Alte. Auch in diesem Kampf hatten sie einen schweren Verlust zu erleiden. Allison, Scott's erste Liebe und die Jägerin der Clique wurde von einem der Dämonen getötet.Darauf hin verließ auch Derek's letzter Beta, Isaac zusammen mit Allison's Vater zusammen die Stadt.

Und nun? Nun standen sie vor dem Problem das irgendjemand die übernatürlichen Wesen, egal auf welcher Seite diese standen, einfach abschlachteten und sie wussten nicht warum.

„Weißt du was es mit dieser Datei auf sich haben könnte? Ich meine, denkst du das es uns weiter bringen könnte?“ Chastity sah nun wieder zu Derek. Er schien kurz nachzudenken ehe er ihr antwortete.

„Ich weiß es nicht, aber ich hoffe es. Nur frage ich mich wie wir diese Datei öffnen können ohne das Passwort zu haben.“ Nun war es an Chastity zu überlegen. Sie wurde ausgebildet um zu töten, nicht um sich in irgendwelche Dinge zu hacken, auch wenn sie gut in Sachen Spionage war, doch das hier überschritt ihre Fähigkeiten bei weitem. Malia, Kira, und Scott traute sie es absolut nicht zu, blieben also nur noch zwei über, denn Peter und Derek konnte sie auch ausschließen. Stiles und Lydia. Stiles war gut in solchen Dingen, das stand außer Frage. Doch wurde er es bei soetwas komplexen schaffen ohne durchzudrehen? Selbst wenn er es schaffte brauchte er zu lange dafür.

„Lass und ins Loft fahren, es ist eh gleich um vier. Ich glaube, ich habe da eine Idee.“
 

Als die beiden im Loft ankamen war das Rudel schon versammelt, es war grade einmal kurz nach vier. Normalerweise waren sie nie pünktlich, schon gar nicht ein Stile, es konnte nur heißen sie wussten genau in welcher Gefahr sie sich alle befanden. Chastity lief als erstes auf die Erdbeerblonde zu und streckte dabei ihre Hand aus.

„Gibst du mir bitte meine Autoschlüssel wieder?“ Bereitwillig legte Lydia diese in ihre Hand und sah Chas dabei fragend an. Die etwas größere der beiden wusste sofort was dieser Blick zu bedeuten hatte. Sie wollte wissen ob es endlich zwischen ihr und Derek geklappt hatte. Sie wusste zwar nicht genau wie, aber irgendwie hatte das gesamte Rudel herausbekommen was da zwischen ihr und Derek lief, oder auch nicht lief. Am Anfang hatten sie sich heimlich getroffen, nichts getan was die anderen zu diesem Gedankengang veranlassen hätte können. Lächelnd schüttelte sie ihren Kopf, wobei ihr dunkelbraunes Haar ihr etwas ins Gesicht fiel.

„Lydia. Unterwegs kam mir eine Idee. Peter hat euch sicherlich schon von der Datei erzählt, oder? Chastity unterbrach ihre Ausführung kurz, sah sich im Raum um. Anhand der Reaktionen konnte sie erkennen, das Peter ihnen noch nichts gesagt hatte.

„Also gut. Peter hat auf seinem USB – Stick eine Datei. Er und Derek denken das besagte Datei etwas mit den Morden zu tun haben könnte. Nur leider ist sie Passwortgeschützt.“ Sie drehte sich zu Stiles und nickte ihm kurz zu. Sie wusste, würde sie ihm jetzt keinerlei Beachtung schenken, würde er sie wohl möglich unterbrechen. Doch das wollte sie vermeiden, sie wollte schnellstens nach Hause, sich entspannen und vor allem wollte sie, wenn auch nur bis Morgen, etwas Abstand zu Derek.

„Und ja Stiles, du warst der erste an den ich gedacht hatte, doch würdest du zu lange brauchen. Wenn diese Datei uns wirklich weiterhelfen kann zählt jede Sekunde. Somit kam ich auf dich Lydia.“ Chastity sah nun wieder zu ihrer Gegenüber, sie konnte förmlich die Fragezeichen in ihren Augen sehen.

„Wenn du es nicht einmal Stiles zutraust, warum dann mir? Ich meine, ich habe so etwas noch nie gemacht.“ Lydia's Zweifel waren berechtigt, wusste sie doch nicht auf was Chastity doch eigentlich aus wollte.

„Ich traue es Stiles schon zu, da hast du mich falsch verstanden. Es würde nur zu lange dauern. Ich bin auf dich gekommen weil du die Banshee hier bist. Lydia, du bist die einzige von uns die den Tot sehen kann. Und wenn diese Datei wirklich etwas mit all dem hier zu tun hat, bist du in der Lage dieses Passwort zu knacken. Du musst einfach nur an deine Fähigkeiten glauben. Versuch es bitte. Wenn es nicht funktioniert, dann können wir uns immer noch einen Plan B überlegen.“ Voller Hoffnung blickte die dunkelhaarige die blonde an, sah wie diese über ihre Worte nachdachte. Ein leichtes nicken ging von Lydia aus. Chastity fiel ein Stein vom Herzen das sie ihre Denkweise sofort verstand und unterstütze. Natürlich verstand es nicht jeder gleich beim ersten Mal, wie zum Beispiel Peter der Anfangs nicht begeistert von der Idee schien. So kam es, das sie noch zehn weitere Minuten damit verbrachte es genauer zu erklären. Letztendlich waren alle damit einverstanden und verließen gemeinsam um kurz nach fünf das Loft von Derek. Nur besagter und Peter blieben dort.

Als sich Chastity von allen verabschiedet hatte stieg sie in ihren Mattschwarzen Wagen und fuhr los. Sie war froh endlich allein zu sein. Zwar mochte sie das Rudel doch genoss sie auch ihre Ruhe. Sie war noch nie der gesellige Mensch der rund um die Uhr jemanden um sich haben musste. Mindestens den halben Tag brauchte sie eigentlich ihre Ruhe, doch seit sie mit Scott und den anderen befreundet war, war ihr das nur noch selten vergönnt. So freute sie sich jetzt um so mehr in ihre Wohnung zu kommen und ein entspanntes Bad zu nehmen.

Sie parkte ihren Wagen vor ihrer Tür, schloss ihn sorgfältig ab nachdem sie ausgestiegen war. Noch immer in Gedanken bei der Datei ging Chastity zu ihrer Eingangstür, erst als sie aufschließen wollte bemerkte sie das diese einen Spalt offen stand. Bedacht darauf leise zu sein trat sie ein, machte keinen Mucks, verlangsamte ihre Atmung. Im Flur wollte sie eines ihrer Katanas nehmen die eigentlich hinter der Tür standen, doch griff sie ins Leere. Ein fluchen unterdrückend ging sie weiter. Egal wer hier eingebrochen war, er war vorbereitet, nahm jede Waffe an sich. Es konnte also kein normaler Einbrecher sein, doch egal wer es war, er würde es bereuen in diesem Haus zu sein. Durch einen Spalt der Stubentür sah sie ein dumpfes Licht flackern. Behutsam trat sie ein, entdeckte aber niemanden. Am Kamin lagen all ihre Waffen. Zu spät realisierte sie was hier los war. Zu spät drehte sie sich um. Von einer Sekunde zur anderen und einem sagenhaften Schmerz im Rücken wurde sie gegen die Wand im Flur gepresst. Nur eine leichte Umrisse konnte sie sehen und ein schmales, fieses lächeln. Ihre Augen hatten sich in der kurzen Zeit noch nicht an die Dunkelheit gewöhnt.

„Hallo süße. Es war wirklich schwer dich zu finden, weißt du das?“

Du gehörst mir!

Ende 1. Kapitel – Alte und neue Probleme
 

Von einer Sekunde zur anderen und einem sagenhaften Schmerz im Rücken wurde sie gegen die Wand im Flur gedrückt. Nur leichte Umrisse konnte sie sehen und ein leichtes, fieses lächeln. Ihre Augen hatten sich in der kurzen Zeit noch nicht an die Dunkelheit gewöhnt.

„Hallo süße. Es war wirklich schwer dich dich zu finden, weißt du das?“
 


 

Chastity versuchte sich von dem Griff des Mannes zu lösen, jedoch ohne Erfolg. Viel zu fest hatte er sie mit seiner einen Hand am Hals gepackt, während seine andere ihren Arm hielt. Hier hing sie nun, leicht über den Boden und an der Wand gepresst, unfähig sich zur Wehr zu setzen. Wie nur konnte sie so unvorsichtig sein? Sie lebte eindeutig zu lange in Beacon Hills, damals wäre ihr so ein fataler Fehler nicht widerfahren. Sie spürte das Chakra ihres Gegenübers. Er war wie sie, kein Werwolf oder so etwas. Doch was machte ein Shinobi hier? Was wollte er von ihr?

Ihre Luft wurde langsam knapp. Würde er sich nicht bald loslassen würde sie mit etwas Glück Ohnmächtig werden, würde sie Pech haben, würde sie ersticken.

Langsam gewöhnten sich ihre Augen an die Dunkelheit. Sie konnte nun mehr als Umrisse erkennen. Sie sah in das Emotionslose Gesicht des Mannes, traute dabei ihren Augen nicht.

Er hatte sie gefunden!

Wie nur war das möglich? Sie hatte alles dafür getan, das es nicht so kam. Chastity hatte ihre Freunde, ihre Familie zurückgelassen. War so viele Kilometer von zu Hause weg, verwischte Unterwegs ihre Spuren und doch stand er nun direkt vor ihr und drückte sie an die kalte Wand ihrer Wohnung.

Angst kam in ihr auf, versuchte diese jedoch zu unterdrücken. Er durfte nicht wissen, das sie ihn noch immer fürchtete.

Ihre gesamte Vergangenheit drohte über sie einzustürzen. Jede Faser ihres Körpers begann zu schmerzen, so wie es damals täglich war.

Er hatte sie damals gequält, körperlich wie seelisch.

Es war egal was sie tat, nichts war für ihn gut genug. Immer wieder schlug er sie, folterte sie nach dem Tot ihres besten Freundes sogar. Und warum? Sie wusste es nicht. Nie widersprach sie ihm, erledigte ihre Missionen meist mit größtmöglicher Sorgfalt.

„Ich war wirklich enttäuscht als ich bemerkte das du weg warst. Dabei dachte ich, ich hätte mich damals klar genug ausgedrückt als ich sagte das du mir gehörst und du dich meiner nicht entziehen kannst?“ Ihre Nackenhaare stellten sich auf als er ihr bedrohlich ins Ohr flüsterte. Als er ihr wieder ins Gesicht sah waren seine Augen rot, er hatte sein Mangekyou - Sharingan aktiviert. Dies bedeutete nie etwas gutes. Es würde nun ernst werden, sogar gefährlich. Ob sie hier Lebend wieder heraus kam wusste sie nicht, doch sie würde sich wehren. Dieses eine Mal wollte sie ihm zeigen, das sie sich nichts mehr gefallen lies. Viel zu lange hatte er Macht über sie, das war jetzt vorbei!

Sein Griff um ihren Hals wurde kurz fester, ehe er sie mit unglaublicher Leichtigkeit in die linke hintere Ecke des Wohnzimmers schmiss. Durch den starken Aufprall löste sich eines der Bilder von der Wand. Kurz keuchend sah sie dieses an. Es zeigte sie mit Scott und Stiles lachend im Wald von Beacon Hills. Der Sheriff schoss es damals vor zweieinhalb Jahren. Damals schien noch alles so einfach, fast schon normal. Scott litt damals noch an Asthma, war noch kein Werwolf. Sie waren einfach drei Teenager die das langweilige Leben genossen.

Ein schmales lächeln umspielte ihre Lippen, ehe sie wieder aufstand und ihren Gegenüber böse anfunkelte.

„Ich habe dir noch nie gehört Obito und das wird auch so bleiben.“ In ihrer Stimme lag keinerlei Emotion. Ihr Blick schweifte zu ihren Waffen, die noch immer Sinnlos vor dem Kamin lagen. Fieberhaft überlegte sie wie sie am schnellsten und unauffälligsten zu ihnen käme, ohne das er ihr zuvor kommen konnte. Obito begann zu lachen während er ihr langsam näher kam.

„Du hast es immer noch nicht kapiert oder? Es ist mir egal wie du darüber denkst. Ob du es willst oder nicht. Es war schon beschlossene Sache als du geboren wurdest. Frag doch deine Mutter wenn du mir nicht glaubst. Oh, verzeih mir, Itachi tötete sie ja damals, hatte ich fast vergessen.“Ein zufriedenes grinsen breitete sich in seinem Gesicht aus als er sah das seine Worte ihren Zweck erfüllten. Chastity's Fassade begann zu bröckeln. Er wusste, das ihr diese Worte trotz der langen Zeitspanne noch immer weh taten. Es ging ihr dabei nicht einmal um ihre Mutter, sie kannte sie ja kaum. Nein. Itachi war eine ihrer Schwächen und das obwohl er damals vor ihren Augen gestorben war. Er war wie ein großer Bruder für sie, ihr bester Freund. Nie würde sie über seinen Verlust hinweg kommen.

„Lass Itachi aus dem Spiel.“ Sie hatte sich wieder gefangen, ihre Fassade wieder aufgebaut, obwohl es ihr schmerzte diesen Namen zu hören, oder gar auszusprechen. Sie hatte seit dem Tag des Geschehens vermieden über ihn zu reden. Oft hatte sie an ihn gedacht, dabei sogar angefangen zu weinen, doch nie redete sie über ihn, es schmerzte zu sehr.

Kaum zwei Meter trennten sie noch voneinander, zwei Meter in dem sie sich ihm noch fügen konnte.

„Letzte Chance Prinzessin. Entweder kommst du freiwillig mit mir und beugst dich deinem Schicksal, oder aber ich zwinge dich vernünftig zu sein. Und du weißt wie das für dich enden wird.“ Er blieb kurz stehen, wartete auf eine Reaktion von ihr. Natürlich wusste Chastity wie das Enden könnte. Doch war sie nicht mehr die dreizehnjährige. Sie schnaubte abfällig was Obito dazu veranlasste binnen nicht einmal einer Sekunde direkt vor ihr zu stehen und mit seiner Hand auszuholen. Er wollte sie strafen, strafen für ihre Unbelehrbarkeit, für ihren Dickkopf den sie immer wieder versuchte durchzusetzen. Erstaunt stellte er fest das Chastity sein schlag abwehrte. Sie begann ihn auf eine Art anzugrinsen, wie er es zuvor noch nie bei ihr gesehen hatte.

„Du vergisst das ich nicht mehr das kleine Mädchen von damals bin mit dem du alles tun konntest was du wolltest. Ich bin älter geworden und damit auch schlauer. Ich werde mich dir nie wieder unterwerfen, schon gar nicht freiwillig.“ Ihre Worte waren einem Zischen gleich. Sie wusste nicht genau woher der Mut kam sich gegen Obito, vor dem sie so viele Jahre panische Angst hatte, aufzulehnen. Doch es gefiel ihr und an seinem Blick konnte sie erkennen das er damit nicht gerechnet hatte.

Ohne weiter darüber nachzudenken ging sie in die Hocke, streckte ihr rechtes Bein aus und drehte sich in dieser Position um 180 Grad, zog ihn somit die Beine weg. Sie nutze die Gelegenheit, sprang in die Richtung ihrer Waffen, doch kam sie nicht weit. Unsanft landete sie auf dem Fußboden, spürte Obito's festen Griff an einem ihrer Beine. Viel zu schnell hatte er sich wieder aufgerappelt und sie daran gehindert auch nur einen Meter von ihm weg zu kommen. Sie drehte sich auf den Rücken, wollte ihre Möglichkeiten abwägen. Jedoch kam sie nicht dazu. Kaum lag sie in einer etwas vorteilhafteren Position spürte sie einen stechenden Schmerz in ihrem Gesicht. Dieses Mal kam seine Faust durch, lies ihre Haut an dem linken Wangenknochen leicht aufplatzen.

„Glaubst du wirklich du hast nur den Hauch einer Chance gegen mich? Wenn du das wirklich denkst, dann bist du dümmer als ich dachte.“ Chastity spürte wie das Blut über ihre Wange lief. Sie wusste das sie ihm in einem Kampf nie das Wasser reichen könnte, schon gar nicht hier in ihrer Wohnung. Hier konnte sie sich nur im Nahkampf wehren, doch war sie im Fernkampf besser. Natürlich hätte sie auch ein Gen - Jutsu nutzen können, doch hätte es bei Obito nichts gebracht, er war viel zu gut darin. Sie musste raus aus ihrer Wohnung, auf offener Straße hatte sie bessere Chancen, hätte zur Not auch die Flucht ergreifen können, doch war dort das Risiko auch groß auf einen ihrer Freunde zu treffen. Wie hätte sie ihnen das erklären sollen? Sie hätte sie um Hilfe bitten können, doch hatten Scott und die anderen überhaupt eine Chance gegen Obito? Nein, sie musste diesen Kampf allein ausfechten, durfte die anderen nicht mit reinziehen. Sie hatten genug eigene Probleme.

Wieder griff er ihren Hals, drückte dieses Mal jedoch fester zu. Von einer zur anderen Sekunde wurde ihr die Luft abgeschnürt. Sie musste etwas tun, sich aus seinem Griff befreien, doch wie? Panisch versuchte sie sich umzusehen, suchte nach einer Art Waffe in ihrer Nähe. Nichts. Erst in diesem Moment wurde ihr bewusst, das sie zu wenig Waffen in ihrer Wohnung hatte, oder vielleicht hatte sie sie auch nur zu schlecht verteilt. Obito, der noch immer mehr oder weniger auf ihr saß grinste süffisant, beugte sich langsam zu ihrem Gesicht runter. Da sah sie ihre Chance. Als er ihrem Gesicht nahe genug war richtete sie ihren Kopf ruckartig auf, traf mit ihrer Stirn seine Nase. Sie nutze seine kurze Unachtsamkeit, sammelte Chakra in ihre Hand und schlug ihre Faust in deinen Magen. Er fiel nach hinten von ihr runter. So schnell sie konnte sprang sie auf, rannte zu ihren Waffen. Sie schaffte es tatsächlich, endlich hielt sie ihre beiden Katana's in den Händen. Wenn sie schon keine Nin - Jutsus einsetzen konnte, dann kämpfte sie halt so.

Itachi hatte es ihr damals beigebracht, zwar hatte er ihr immer nur ein Katana gegeben doch mit der Zeit bemerkten beide, das sie mit zwei besser war.

Obito fing erneut an zu lachen, sie hasste seine überhebliche Art, dachte er war der beste. Doch jeder fand irgendwann seinen Gegner, auch er würde dies noch erfahren. Sie hoffte das, wenn es soweit war, sie dann noch lebte.

„Ach kleines, ist das jetzt dein ernst? Leg die Zahnstocher lieber weg, sonst verletzt du dich noch selbst.“ Er traute ihr nichts zu, so war es schon immer. Immer wenn sie etwas begann sagte er das sie es nicht schaffen würde. Doch jetzt würde sie ihm das Gegenteil beweisen, würde ihm zeigen wozu sie fähig war.

Schnellen Schrittes rannte sie auf ihn zu, das eine Katana vor sich und das andere hinter sich haltend, Egal wie er jetzt Angriff, sie war von beiden Seiten geschützt. Mit gekonnter Handbewegung schlug sie mit dem vorderen zu, versuchte ihn in der Seite zu treffen, doch blockte er ihre Attacke mit einem Kunai. Er war zu schnell, hatte dazu noch den Vorteil seines Sharingan's. Sie musste sich schnell etwas überlegen. Immer wieder schlug sie mit den Waffen auf ihn ein und immer wieder wehrte er sie lässig mit einem grinsen ab.

Viel zu lange hatte sie keinen Kampf mehr ausgefochten. Zwar hatte sie regelmäßig trainiert, doch fehlte ihr mittlerweile die Praxis um in einem echten Kampf zu bestehen.

Chastity stieß langsam an ihre Grenzen, lange würde sie dieses Tempo nicht mehr halten können, auch ihr Chakra verebbte allmählich, war es doch schon zu lange her das sie es durchgehend gebrauchte. Sie war einfach aus der Übung, hätte weniger mit ihren Freunden unternehmen sollen, dafür mehr trainieren.

Es war soweit, sie wurde langsamer. Obito entging dies nicht, nutzte die Gelegenheit. Mit einer Drehung entging er ihrem Katana, stand nun direkt vor und und grinste sie dreckig an bevor seine Faust in ihrem Magen landete.

Keuchend beugte sich die junge Kunoichi etwas vor, was ein Fehler war. Der Uchiha stieß seinen Ellbogen schmerzhaft in ihren Rücken, sodass sie sich auf dem Boden wieder fand.

Unsanft trat er ihr in die Seite, sodass sie sich auf den Rücken rollte. Er hatte sie in der Position in der er sie haben wollte, kniete sich auf ihren noch immer schmerzenden Magen.

„Beugst du dich mir jetzt endlich?“ Noch immer hielt er sein Kunai in der Hand, hielt es an den Hals von Chastity.

„Ich werde mich dir niemals beugen.“ Sie wusste das er sie jeden Moment töten konnte, doch war sie lieber Tot als sich ihm zu unterwerfen.

Ein leichter Schmerz durchfuhr ihren Körper. Sie spürte wie ihre Wunden, die er ihr grade am Hals zufügte zu bluten begannen. Es schienen keine großen Wunden zu sein, nur sehr kleine, davon jedoch sehr viele.

„Du wirst es noch tun. Und nun wünsche ich dir eine gute Nacht kleines. Wir sehen uns bald wieder.“ Mit diesen Worten verschwand er, ließ sie alleine in dem zerstörten Wohnzimmer zurück. Stöhnend richtete sie sich auf, fasste sich am Hals der ein wenig zu sehr blutete. Auch wenn die Wunden klein waren, waren sie doch tief. Chastity ging in ihr Badezimmer, holte Verbandszeug aus einem der Schränke um ihre Wunden zu versorgen. Vor dem Spiegel angekommen stockte ihr kurz der Atem. Er hatte sie nicht unwillkürlich geschnitten. Sie neigte ihren Kopf etwas um einen besseren Blick auf ihren Hals zu haben. Sie schluckte schwer als sie verstand was er getan hatte.

In kleinen Buchstaben hatte er einen Satz geschrieben. Er war nicht lang, doch war seine Bedeutung klar.

>Du gehörst mir!<

Obito und der Stumme

Ende 2. Kapitel – Du gehörst mir!
 

Er hatte sie nicht unwillkürlich geschnitten. Sie neigte ihren Kopf etwas um einen besseren Blick auf ihren Hals zu haben. Sie schluckte schwer als sie verstand was er getan hatte.

In kleinen Buchstaben hatte er einen Satz geschrieben. Er war nicht lang, doch war seine Bedeutung klar.

>Du gehörst mir!<
 


 

Keuchend lag sie am Boden. Tränen vermischt mit Blut lief ihr die Wange herunter, tropfte auf den kalten Betonboden. Sie sah auf ihre kleinen blutigen Hände, zerschnitten von Glassplittern die überall umher lagen. Am ganzen Leib zitterte sie, hoffte das diese Qualen bald ein Ende nehmen würden.

Sie nahm den Blick von ihren Händen, sah hoch zu dem Mann der vor ihr stand. Er hatte sein Gesicht hinter einer Maske versteckt, denn noch wusste sie das er lächelte, sie konnte es in seinem einem Auge erkennen, welches zu sehen war. Langsam beugte er sich zu ihr herunter, griff mit der einen Hand in ihre Haare, zog somit ihren Kopf unsanft nach hinten.

„Ich kann machen das es aufhört. Es wird aufhören weh zu tun und es wird auch aufhören zu bluten. Du musst nur ein einzigen Satz sagen und alles wird gut.“ Er flüsterte nur, denn noch klang seine Stimme bedrohlich. Energisch schüttelte das junge Mädchen ihren Kopf. Sie wollte und konnte nicht sagen was er von ihr hören wollte, denn das würde heißen das sie sich ihm unterwarf, das sie sich selber aufgab. Sie hatte so viel in den letzten Tagen verloren, sie wollte sich nicht auch verlieren. Irgendwann, wenn sie Glück hatte würde sie all dem hier entkommen, würde ihm entkommen und würde so weit fortgehen das er sie nie wieder fand.

Ein kräftiger Schlag in ihr Gesicht riss sie aus ihren Gedanken.

„Wie du willst. Dann bleibt mir nichts anderes über. Bis morgen änderst du deine Meinung, ansonsten ist Itachi nicht der einzige Freund den du verloren hast. Ich werde damit anfangen deinen Vater vor deinen Augen zu foltern und ihn langsam zu töten und ich werde erst dann damit aufhören bis du mir sagst was ich hören will“ Er stand auf, entfernte sich ein Stück von ihr.

„Und nun geh hoch und mach dich frisch, du hast nachher noch eine Mission.“ So schnell sie konnte rannte sie die Treppen hoch...
 

Chastity saß in ihrem Bett, hatte ihr Gesicht in ihre Hände gelegt. Tränen liefen ihr die Wangen entlang. Auch wenn es in diesem Moment nur ein Traum war, so wusste sie doch das dies damals die harte Realität für sie gewesen war.

Erst einige Minuten später konnte sie sich beruhigen. Trotz das das alles schon so lange zurück lag, schmerzte es noch immer. Grade jetzt, wo sie wusste das alles wieder von vorne beginnen würde, er würde nicht eher Ruhe geben bis sie sich ihm beugte. Doch würde er auch heutzutage ihre Freunde mit einbeziehen?

Ein klopfen tönte durch ihre Wohnung.

Verwirrt sah sie auf die Uhr ihres Handy's. Es war grade einmal zehn Minuten nach um zwei Nachts. Wer sollte sie um diese Uhrzeit besuchen kommen?

Nur zögerlich zog sie ihre Hausschuhe an und ging in die Richtung der Eingangstür.

Wieder klopfte es, doch dieses Mal lauter und hektischer.

Sie sah durch die Glasscheibe, erblickte Stiles wie er nervös auf und ab lief.

Als sie die Tür geöffnet hatte, stolperte der junge Stilinski in die Wohnung, fuchtelte mit seinen Armen umher.

„Chas, du musst dich anziehen, wir müssen los.“ Chastity zog eine ihrer Augenbrauen hoch, beobachtete einen ihrer besten Freunde dabei wie er weiterhin auf und ab lief, sie noch nicht einmal ansah während er mit ihr redete.

„Stiles. Jetzt beruhige dich erst einmal. Wo müssen wir überhaupt hin.“ Trotz ihrer Worte blieb er nicht stehen. Er ging in das Wohnzimmer, welches sie noch immer nicht aufgeräumt hatte nach dem Kampf und setzte sich dort auf das Sofa. Sie folgte ihm, hoffte das er sie nicht auf das Chaos ansprechen würde.

„Wir haben die nächste Leiche eines übernatürlichen Wesens gefunden. Naja, eigentlich lebte er noch als Scott ihn fand, wurde dann aber vor seinen Augen getötet.“ Chastity verschwand sofort in ihr Schlafzimmer um sich ihre Sachen vom Vortag anzuziehen, dachte in diesem Moment nicht mehr daran, das sie durch die Auseinandersetzung mit Obito gelitten hatten. Während sie wieder in die Stube rannte warf sie sich noch ein Schal um ihren Hals. Es war schlimm genug das die anderen ihre Wange sehen würden.

Wieder bei Stiles angekommen, sah sie wie er sich verwirrt umsah, wie sein Blick vor dem Kamin hängen blieb. Es lagen noch immer einige Kunai's und Shuriken dort, etwas weiter links lagen die Katana's. Ihm lag ein Spruch auf seinen Lippen, doch schluckte er diesen einfach runter, das andere war ihm im Moment wichtiger. Er sah wieder zu seiner Freundin die nun in Alltagskleidung und nicht mehr im Schlafzeug vor ihm stand. Stiles stand auf, verließ zusammen mit Chastity die Wohnung und stieg zusammen mit ihr in seinen Jeep.
 

Chastity stand mit den anderen zusammen auf dem Dach des Krankenhauses von Beacon Hills, starrte auf die Leiche die vor ihren Füßen lag.

„Wer war das?“ Scott, der alles beobachtet hatte stellte sich neben sie.

„Ich weiß nicht wie ich das beschreiben soll was ich gesehen habe. Er sah aus wie ein normaler Mann, doch war da etwas an ihm, was überhaupt nicht Menschlich war und dabei rede ich nicht von seinem fehlenden Mund.“ Chas sah zu dem dunkelhaarigen der nervös auf seinen Lippen kaute. Auf der einen Seite war sie Erleichtert. All die Morde hatten nichts mit Obito zu tun, so auch nicht mit ihr. Doch auf der anderen Seite hieß es, das eine weitere Gefahr sich in der Stadt aufhielt, eine Gefahr, die es wohl möglich auch auf ihre Freunde abgesehen hatte.

„Moment. Du sagtest er hatte keinen Mund?“ Peter stand nun hinter den beiden, fixierte jedoch nur Scott mit seinen Augen. Der jüngere nickte nur knapp, bekam kein Wort mehr über seinen Lippen. Natürlich hatte er schon schlimmere Dinge gesehen, doch er verfiel immer in eine Art Trancezustand wenn jemand vor seinen Augen getötet wurde, er konnte damit einfach nicht gut umgehen.

„Wenn ich mich nicht irre und ich hoffe wirklich das ich das grad tue, handelt es sich um The Mute. Er ist ein trainierter Militärsoldat mit dem nicht zu spaßen ist. Nur frage ich mich warum er auf einmal Wesen statt Menschen tötet.“ Er wandte sich wieder von den beiden vorderen ab, ging in die Richtung der Tür die in das Krankenhaus führte.

„Wir sollten hier weg bevor der Sheriff mit seinen treuen Gefolgsleuten hier an marschiert. Fahren wir doch ins Loft und führen da unser Kaffeeklatsch fort.“ Mit diesen Worten verschwand er in das innere des Hauses. Nach kurzen Überlegungen folgten die anderen ihm, es war besser wenn man sie nicht mit der Leiche in Verbindung bringen würde. Chastity und Stiles fuhren wieder zusammen in dem Jeep.

Es war eine Zeit lang still zwischen den beiden, bis Stiles seine Neugier nicht mehr zurück halten konnte.

„Was ist mit deiner Wohnung passiert?“ Kurz sah er sie an, schaute jedoch sofort wieder auf die Straße. Die junge Kunoichi hielt kurz die Luft an, überlegte was sie sagen sollte. Sie musste wenigstens ein bisschen bei der Wahrheit bleiben um sich nicht zu verraten. Sie wusste, würde sie bei den Wölfen eine frei Erfundene Geschichte erzählen, würden diese es sofort an ihrem Herzschlag bemerken.

„Es ist jemand eingebrochen. Keine Ahnung was derjenige sich davon erhofft hat. Gibt bei mir ja eh nichts zu holen.“ Stiles nickte kurz. Er glaubte ihr.

Nur wenige Augenblicke später waren sie bei dem Loft angekommen. Die anderen waren schon da, waren sie doch schneller als Stiles mit seinem Jeep.

„Also wissen wir jetzt, das das alles kein Zufall ist. Irgendjemand hat es speziell auf die übernatürlichen Wesen abgesehen. Fragt sich nur wer und wieso?“ Malia begann zu lächeln als sie Stiles sah. Die beiden Neuankömmlinge traten weiter in den Raum, Stiles ging zu seiner Freundin, die eben noch gesprochen hatte und nahm sie in seine Arme.

„Was ist mit deinem Gesicht passiert?“ Derek's prüfender Blick lag auf ihr. Sie hätte sich denken können, das es ihm als erstes auffallen würde. Auch Stiles sah nun wieder zu ihr.

„Oh mein Gott. Jetzt sag nicht das du zu Hause warst als bei dir eingebrochen wurde?“ Sie zuckte mit den Schultern, ging weiter zum Sofa um sich auf dieses zu setzen.

„Wir haben jetzt wichtigeres zu klären als das. Wir müssen diesen The Mute aufhalten. Peter, weißt du wie man in ausschalten kann?“ Chastity ignorierte die skeptischen Blicke der anderen, sah einfach nur unbekümmert aus dem Fenster. Keiner der Anwesenden war es gewohnt das sie in so einem Ton sprach, es war befremdlich, als wäre sie binnen ein paar Stunden eine andere geworden. Scott ging einen Schritt auf sie zu, betrachtete sie genauer. Er kannte Chas mit Stiles zusammen am längsten, doch noch nie hatte er sie so gesehen oder so etwas sagen hören.

„Chas, du weißt das ich dagegen bin jemanden zu töten, oder das irgendjemand aus meinem Rudel so etwas...“ Weiter kam er nicht, da Chastity ihm schroff ins Wort viel.

„Du sagst es Scott. Deinem Rudel. Wenn dieser Typ hier weiter frei umher läuft wird es dieses Rudel nicht mehr lange geben. Er wird sich einen nach dem anderen holen, bis vielleicht nur noch du über bist. Willst du das? Willst du wirklich riskieren das er jeden vor deinen Augen, oder wenn ihr kurz getrennt seid tötet?“ Sie stand mittlerweile vor ihm, sah ihm ernst in die Augen. Scott war Sprachlos, wusste einfach nicht was er sagen sollte. Hatte sie dieser Einbruch vielleicht doch mehr mitgenommen als sie zugeben wollte?

Derek ging zu den beiden, legte eine Hand auf Chastity's Schulter. Jedoch lag sie nicht lange dort, da die junge Frau etwas außer sich zu der großen Fensterfront ging.

Tief holte sie Luft, schloss kurz ihre Augen.

„Tut mir leid. Es war einfach ein anstrengender Abend und dann jetzt noch der Tote, ich...“ Mitten im Satz brach sie ab, starrte nur noch grade aus.

Sie war sich sicher das sie ihn grade gesehen hatte. Er folgte ihr, spionierte ihr neues Leben aus. Er wusste nun wieder genau über sie Bescheid, kannte ihre neuen Schwächen.

„Chas? Was ist los mit dir? Das liegt doch nicht nur daran.“ Derek stand nun neben ihr, sah sie von der Seite an. Ihre Augen waren geweitet, ihr Herz begann von einer zur anderen Sekunde zu rasen. Sie hatte panische Angst, doch vor was? Sein Blick schweifte zu ihrem Schal. Sie trug nie ein Schal, wieso heute bei dieser milden Temperatur?

Chastity rang mit sich. Sollte sie es ihnen erzählen? Sollte sie ihre Vergangenheit offenbaren? Ihnen sagen, das Obito hinter ihr her war und sie Angst vor diesem hatte?

Je mehr sie darüber nachdachte, desto sichere war sie sich, das sie es ihnen erzählen musste. Würde sie es nicht tun, so würde sie sie unnötig in Gefahr bringen, war sie sich doch sicher das Obito ihre Freunde gegen sie einsetzen würde und sie wollte das Rudel selber entscheiden lassen ob sie weiter mit ihr befreundet sein wollten oder nicht, ob sie sich durch sie noch mehr in Gefahr begeben wollten. Doch vorerst würde sie mit Derek über all das reden, zu ihm hatte sie einfach das beste Verhältnis.

„Derek, könnten wir reden? Alleine?“ Der angesprochene nickte, drehte sich zu den anderen und schickte sie umgehend nach Hause mit der Aussage, das sie sich Morgen weiter Unterhalten würden.

Sie waren nun alleine, standen noch immer am Fenster.

Chastity wusste nicht wie sie anfangen sollte, hatte Angst vor seiner Reaktion. Sie hatte Angst das die Freundschaft zu den anderen daran zerbrechen würde. Doch am meisten hatte sie Angst davor Derek zu verlieren...

Die Aussprache

Ende 3. Kapitel – Obito und der Stumme
 

„Derek, können wir reden? Alleine?“ Der angesprochene nickte, drehte drehte sich zu den anderen und schickte sie umgehend nach Hause mit der Aussage, das sie sich Morgen weiter Unterhalten würden.

Sie waren nun alleine, standen noch immer am Fenster.

Chastity wusste nicht wo sie Anfangen sollte, hatte Angst vor seiner Reaktion. Sie hatte Angst das die Freundschaft zu den anderen daran zerbrechen würde. Doch am meisten hatte sie Angst davor Derek zu verlieren...
 

Es war soweit, der Augenblick vor dem Chastity sich so sehr gefürchtet hatte war nun gekommen. Sie überlegte Fieberhaft wo sie den Anfang und das Ende setzen sollte.

Sichtlich nervös spielte sie mit ihrem Schal, begann wie ein in die Enge getriebener Wolf auf und ab zu laufen.

Behutsam legte Derek seine Hände auf ihren Schultern ab, lotste sie in die Richtung des Sofas um sich setzen zu können.

Er sah in ihre schwarzen Augen, die ihn schon seit ihrer ersten Begegnung faszinierten. Im allgemeinen faszinierte ihn die junge Frau von Beginn an. In seinen Augen war fast übernatürlich hübsch. Natürlich lag das im Auge des Betrachters, das wusste er. Denn noch waren viel Jungs an ihrer Schule an sie interessiert. Er hasste es wenn sie ihr ihre Telefonnummern heimlich unterschoben, doch verdenken konnte er es ihnen nicht.

Derek betrachtete sie eingehend, versuchte sich jedes kleinste Detail von ihr zu merken.

Ihre langen dunkelbraunen Haare schlugen leichte Wellen, reichten ihr fast bis zu ihren Po wenn sie sie offen trug. Normalerweise flechtete sie sich sie leicht seitlich, legte den Zopf über ihre Schulter. Nur einzelne Strähnen und ihr schiefer Pony rahmten ihr Gesicht ein. Doch jetzt trug sie sie offen, wirkten leicht zerzaust. Ihre Kleidung war immer dunkel, sowie auch ihre Fingernägel. Meistens erinnerte ihr Stil an eine Freundin eines Rockers.

Schwarze Stiefel, enge blaue Röhrenjeans, bauchfreie Top's oder schulterfreie Pullover und eine mit Nieten besetze, schwarze Lederjacke, doch es passte zu ihr. Er konnte sie sich in einem anderen Outfit einfach nicht vorstellen.

„Ihr solltet euch von mir fernhalten.“ Erst jetzt bemerkte er, das er sie wohl wie ein hormongesteuerter Teenager angestarrt haben musste. Derek legte seine Gedanken beiseite, konzentrierte sich wieder voll und ganz auf das hier und jetzt, suchte den Blickkontakt zu ihr, den sie aber vermied.

„Warum?“ Seine Stimme klang härter als er beabsichtigt hatte.

„Gewisse Sachen über mein Leben habe ich euch verschwiegen. Ich... Ich bin nicht die, die ihr glaubt zu kennen.“ Derek verschränkte die Arme vor seiner Brust.

„Ja, das habe ich eben bemerkt. Ich glaube keiner von uns hat dich jemals so reden hören.“ Seine Stimme klang wie zuvor, er konnte den Unterton einfach nicht ablegen, so sehr er es auch wollte.

Chastity wurde in diesem Moment bewusst, das sie ihn auf jeden Fall verlieren würde. Sie hörte es an seiner Stimme, sah es an seinem Verhalten. Er baute die Mauer, die er zu Beginn ihrer Freundschaft zwischen ihnen stand, mit jedem Wort von ihr wieder weiter auf.

Es dauerte damals lange ehe er ihr vertraute. Derek konnte nicht verstehen wie sie so scheinbar endlos ruhig bleiben konnte, während der selbsternannte Alpha aller Alphas im Begriff war sich auf sie zu stürzen.

Scott war derjenige gewesen, der Chastity in dem Rudel aufgenommen hatte.

„Ich wurde in Konohagakure geboren, einem Dorf welches ein paar Tausend Kilometer von hier entfernt liegt.“ Derek zog skeptisch seine dunklen Augenbrauen zusammen.

„Musst du wirklich so weit ausholen?“ Chastity nickte kurz, sah ihn mit ihren inzwischen traurigen Augen an. Ihr Anblick brach ihm fast das Herz, nie zuvor hatte sie so viel Traurigkeit ausgestrahlt.

„Ja, damit du es verstehst. Es ist kein normales Dorf. Konoha wurde damals als Koalition zwischen zwei mächtigen Clans gegründet. Dem Senju- und dem Uchiha – Clan. Es wurde erst später zu dem dicht Bevölkerten Dorf, wie man es heute kennt.“ Derek erhob seine linke Hand um sie kurz zu Unterbrechen.

„Wieso erklärst du mir die Entstehung eines Dorfes? Wolltest du nicht von deiner Vergangenheit sprechen?“ Er verstand nicht wieso Chastity die ganze Zeit um den heißen Brei herum redete. Sie würden nächste Woche noch hier sitzen wenn sie nicht bald auf den Punkt käme.

„Zu meiner Vergangenheit komme ich gleich.“ Noch ein letztes Mal atmete sie tief durch.

„Der Senju – Clan gilt heutzutage als vollkommen vernichtet, es gibt keinen einzigen Nachkommen dieses Clans. Fast genauso verhält es sich mit dem Uchiha – Clan. Vor dreizehn Jahren wurde fast der gesamte Clan ausgelöscht.Offiziell lebt heutzutage nur noch ein Uchiha. Inoffiziell sind es allerdings drei.“ Chastity machte eine kurze Pause um herauszufinden ob Derek alles verstand.

„Aber wieso sollte man ganze Clans auslöschen?“ Mit einem kurzen lächeln bestätigte sie sich selber, das er wirklich so Intelligent war wie sie dachte.

„Deswegen sagte ich, Konoha ist kein normales Dorf. Es ist eines der größten Shinobi – Dörfer die es gibt. Du weißt was Shinobi sind?“ Er nickte kaum merklich. In seinen Augen vermischten sich Unglaube und Überraschung.

„Talia hatte sie damals einmal erwähnt, es sind Ninja's. Du erklärst mir also grade, das du in einem Dorf voller Ninja's aufgewachsen bist?“ Chastity schüttelte kurz mit ihrem Kopf.

„Nein, es gibt auch ein paar Zivilisten dort. Also um wieder auf den Punkt zu kommen...“ Sie stoppte kurz, rang mit sich selber um weiter zu sprechen.

„Ich bin eine der drei lebenden Uchiha's. Jedoch bin ich kein vollwertiges Mitglied des Clans, da ich damals durch einen Seitensprung meiner Mutter entstand. Als der Clan angegriffen wurde versteckte meine Mutter mich in einem der Schränke, aber versuch mal als vierjährige still zu bleiben während fast neben dir deine Eltern brutal ermordet werden. Es kam wie es kommen musste, ich wurde entdeckt. Zu meiner Überraschung wurde ich nicht getötet. Itachi, der fast den gesamten Clan alleine ermordet hatte nahm mich mit sich. Er selber war auch ein Uchiha. Der Angriff auf den Clan war eine Mission von dem Dorfoberhaupt Konohas.“ Die Fragezeichen standen Derek förmlich ins Gesicht geschrieben. Immer mehr Fragen kamen ihn ihm auf. Klar, er hatte verstanden das sie eine Uchiha war, auch das der Clan von einem Uchiha ausgelöscht wurde.

„Gut. Nur damit ich das richtig verstehe, du bist also ein Shinobi und eines der letzten Mitglieder der Uchiha's?“ Da war wieder dieser bissige Unterton den er nicht kontrollieren konnte und auch nicht mehr wollte. Er war sauer. Sauer auf Chastity, das sie das Rudel so lange belogen hatte und er war sauer auf sich selber, da er es nicht bemerkte und einfach ihrem Charme erlag.

„Nein, kein Shinobi. Eine Kunoichi, das ist die weibliche Form.“ Derek nickte verständnislos, es war ja klar das sie auf solche Kleinigkeiten achtete, während sie das Rudel ein halbes Jahr lang an der Nase herum führte und es somit vielleicht in Gefahr brachte.

„Ok, Kunoichi. Was passierte dann?“ Er betonte das zweite Wort extra.

„Wir gingen zu Akatsuki, eine der gefährlichsten Verbrecherorganisationen der Lande. Ich wuchs bei ihnen auf. Akatsuki wurde zu meiner Familie. Wenn man die Jungs erst einmal richtig kennt, sind sie gar nicht so übel und gruselig wie alle immer denken. Später stellte sich heraus das Pain, der Leader der Akatsuki mein leiblicher Vater ist. Itachi wurde für mich wie ein großer Bruder und zu meinem besten Freund. Er war auch derjenige, der mich die meiste Zeit trainierte. Als ich zwölf Jahre alt war, lernte ich Sasuke, Itachi's kleinen Bruder kennen. Er ist der offiziell lebende Uchiha. Itachi konnte ihn damals nicht töten, hatte es eigentlich auch gar nicht vor, er wollte das sein kleiner Bruder dem Clan wieder zu altem Glanz verhalf. Damals bin ich Sasuke quasi in die Arme gefallen. Wir verstanden uns auf Anhieb, wurden erst gute Freunde und später sogar ein paar. Einige Wochen waren wir zwei zusammen, in diesen Wochen sagte ich ihm jedoch nicht wer ich eigentlich war.“

„Also wie bei mir.“ Es war keine Frage von ihm, eher eine Feststellung. Derek runzelte seine Stirn bei den Worten.

„Ja, nur mit dem Unterschied, das wir zwei nicht zusammen sind, sondern nur irgendwie kurz davor.“ Sein Blick wirkte in diesem Moment auf Chastity undefinierbar. Kurz wurden seine Augen größer, doch im nächsten Augenblick strahlten sie solch eine Kälte aus wie sie es zuvor noch nie bei ihm gesehen hatte. Seinen Blick versuchend zu ignorierend fuhr sie mit ihren Erklärungen fort.

„Als ich dreizehn war verabschiedete sich Itachi von mir, er meinte, das sein Schicksal nun gekommen war. Ich wusste das dies ein Abschied für immer sein würde, ich spürte es einfach. Kurz nachdem er gegangen war folgte ich ihm. Ich weiß bis heute nicht genau warum ich es getan habe. Vielleicht wollte ich ihn aufhalten, vielleicht wollte ich mich aber auch nur überzeugen das er seinen Plan verwirklichte. Dummerweise rannte ich damals Kisame, Itachi's Teampartner in die Arme. Er hielt mich eine Weile auf, wollte nicht das ich sehe, was nur zweihundert Meter weiter weg von uns passierte. Irgendwann konnte ich mich aus seinem Griff befreien und ich rannte weiter. Als ich bei Itachi ankam war es jedoch zu spät. Er saß Blutüberströmt gegen den Rest einer Mauer gelehnt. Er war tot, ermordet von seinem eigenen kleinen Bruder. Ch stand damals wortwörtlich zwischen ihnen. Aus der einen Seite wollte ich Itachi rächen, doch auf der anderen Seite mochte ich Sasuke wirklich gerne, ich wollte ihn nicht verlieren, obwohl ich das zu diesem Zeitpunkt schon längst getan hatte. Letztendlich beschloss ich gegen ihn zu kämpfen, wollte es ausnutzen, das er von seinem vorherigen Kampf schon geschwächt war. Im Nachhinein weiß ich das es ein Fehler war, es war nicht nur feige sondern es kostete mich auch fast mein eigenes Leben. Er besiegte mich trotz seiner Verletzungen, stach mir sein Katana in dem Magen. Hätte Pain damals nicht nach mir suchen lassen, würde ich heute nicht hier sitzen.“ Chastity standen die Tränen in den Augen, hielt sie jedoch zurück da sie nicht vor Derek weinen wollte, nicht jetzt.

Noch immer schmerzten die Erinnerungen an die Uchiha – Brüder.

Sie sah kurz zu Derek, versuchte irgendetwas an seinem Gesichtsausdruck zu deuten. Sein Blick sagte er nichts und doch gleichzeitig so vieles. Er starrte an die gegenüberliegende kahle Wand ohne jegliche Emotionen.

„Der Einbruch gestern Abend war nicht nur ein Einbruch. Es war eine Erinnerung an meine Vergangenheit. Bei Akatsuki lebte damals ein weiterer Uchiha, einer von dem man glaubte, er sei als Kind gestorben. Irgendwas in seiner Kindheit ist wohl ziemlich schief gelaufen, der er entwickelte sich zu einem riesen Arschloch. Damals als Itachi noch lebte, verpasste mir der Typ ab und an mal eine Ohrfeige wenn ihm langweilig war. Nach dem Tod meines besten Freundes wurde es schlimmer. Er folterte mich täglich, egal was ich tat, nichts war ihm gut genug.Er meinte das ich ihm gehören würde, drohte damit Pain und die anderen vor meinen Augen zu foltern und dann langsam zu töten wenn ich mich ihm nicht beugen würde. An diesem Tag schaffte ich es zu entkommen, ein viertel Jahr später landete ich dann hier in Beacon Hills.“ Sie stoppte ihre Erzählung, stand auf um wieder zu der Fensterfront zu gehen. Langsam wurde es draußen wieder hell, was hieß, das auch bald die Schule beginnen würde und noch immer war sie hier mit Derek im Loft, versuchte ihm alles zu erklären und hoffte inständig, das er sie nicht für all das hassen würde.

„Es war also der Typ von damals?“ Sachte nickte Chastity.

„Ja. Obito Uchiha. Er hatte damals gesagt das ich ihm nicht entkommen könnt, doch glaubte ich bis gestern Abend das ich weit genug von zu Hause weg sei. Doch habe ich mich mal wieder geirrt. Er hat mich gefunden, führt das Spiel an dem Punkt fort, wo es damals geendet hatte. Er will immer noch das selbe wie damals und ist bereit dafür über Leichen zu gehen.“ Sie schloss ihre Augen, wünschte sich an einen anderen Ort, einen Ort wo sie keine Freunde hatte die er hätte umbringen können.

„Was will er genau?“

„Mich. Er will mich. Ich weiß nicht wieso. Doch sollte ich nicht freiwillig mit ihm gehen, wird er mich zwingen. Wenn die Folter nicht mehr ausreicht wird er euch mit reinziehen, wird einen nach den anderen von euch töten, bis ich meinen Widerstand aufgebe. Und jetzt denke bitte nicht er wüsste nicht das es euch gibt. Glaube mir, er macht seine Hausaufgaben. Er weiß schon längst wer von euch mir am wichtigsten ist.“ Nun stand auch Derek auf, ging ein paar Schritte auf sie zu, hielt jedoch sofort inne als sich Chas sich zu ihm drehte, sie hatte Tränen in den Augen, schien in diesem Moment innerlich zu leiden.

„Ich weiß das du mich jetzt mit anderen Augen siehst. Ich weiß das du mir nun misstraust und vielleicht sogar hasst, mir an deiner Stelle würde es nicht anders gehen. Aber bitte glaube mir wenn ich dir sage, das zwar meine Vergangenheit erlogen war, aber meine Gefühle für dich waren von Anfang an echt.“ Derek atmete kurz tief ein, überlegte was er sagen sollte, was er tun sollte.

„Ich hasse dich nicht. Aber ich bin enttäuscht. Wir haben dir unser Vertrauen geschenkt, doch wenn ich das alles so von dir höre, hast du uns nie richtig getraut, denn sonst hättest du das alles schon früher erzählt und nicht erst wenn es fast zu spät ist. Es ist besser wenn du jetzt gehst. Nimm am besten erst einmal Abstand von uns allen. Das Rudel muss sich erst zusammensetzen, klären wie es weiter geht und ob wir dir überhaupt noch irgendwann einmal vertrauen können. Doch solltest du Hilfe bei diesem Obito brauchen. Du weißt wo ich wohne.“ Chastity nickte kaum merklich, setzte sich langsam in Bewegung. Ging auf ihn zu und blieb direkt vor ihm stehen. Noch ein letztes Mal sah sie Derek in seine wunderschönen, grünen Augen. Sie nahm für ihr Vorhaben ihren gesamten letzten Mut zusammen. Vielleicht sah sie ihn heute das letzte Mal. Sie wollte es wenigstens einmal tun, nur ein einziges Mal. Chastity stellte sich auf die Zehnspitzen, legte ihre Hand an seine Wange. Sie überbrückte den letzten Abstand der zwischen ihnen lag und legte ihre Lippen sanft auf seine. Nur kurz küsste sie ihn, denn noch bedeutete das alles für sie. Es war ihre Art ihm zu sagen das es ihr leid tat, gestand ihm damit es zu bereuen, das sie es nie mit ihm versuchte und es war ein Abschied für ungewisse Zeit, vielleicht auch für immer. Chastity ging wieder in ihre Ausgangsposition, lächelte ihn sanft an.

„Danke für alles Derek.“ Mit diesen Worten verließ sie das Loft.



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Kommentare zu dieser Fanfic (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  fahnm
2016-06-11T23:13:38+00:00 12.06.2016 01:13
Ein Super Kapitel
Mach weiter so
Von:  fahnm
2016-06-06T20:51:22+00:00 06.06.2016 22:51
Ein Tolles Kapitel


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