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Jackson High

Sammelband
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
OMG 2 FAVOS! *O* Ihr habt sie doch net mehr alle XD Ich liebe euch <3 Danke schön :* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
OMG ICH HABE 3 FAVOS UND EINEN KOMMI!!! *tot* Danke schön Q^Q Ihr macht mich so glücklich Q^Q Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Danke an Madline, durch welche dieses Kapitel wahrscheinlich viel zu spät und nicht so schön entstanden wäre :D Komplett anzeigen

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Prolog

Wie eine Furie klopfte Angelina an der Tür ihrer Tochter, welche ihr den Zutritt verwehrte. Lediglich ein mahnendes „Verschwinde!” drang hindurch. Die junge Rose wollte nur noch alleine sein, denn genau am Tag ihres 21ten Geburtstages hatte sie erfahren, dass ihre eigennützige Mutter sie auf ein dämliches Internat schicken würde. Als ob sie nicht schon genug durchgemacht hätte. Erst verlor sie ihren Vater und jetzt auch noch das. Was hatte Rose jemals getan, um dies zu verdienen. Gut, sie ging weder zur Schule, noch redete sie zu Hause mit ihrer Mutter oder nur sehr wenig, geschweige denn zu essen. Allerdings lag das alles an der Trauer, die sie verspürte. Wieso verstand sie niemand? Seit dem Tod ihres Vaters plagte sie ein tiefes Loch, in welches sie von Tag zu Tag immer tiefer fiel. Doch interessierte das irgendjemanden? Nein. Vor allem ihre Mutter nicht, welche ignorant und egoistisch war. Anstatt ihr ihre Hilfe anzubieten, schob sie die junge Dame einfach ab. Doch so schnell gab Rose nicht auf. Sie würde sich einfach die nächsten Tage in ihrem Zimmer einsperren, bis ihre Mutter einsichtig werden und nachgeben würde.
 

Nur wenige Minuten später, registrierte Rose, dass ihr Plan anscheinend aufging. Denn ihre Mutter schien aufgegeben zu haben und sich von der Tür entfernt. Kein Klopfen drang mehr hindurch. Keine Stimme, die immer wieder sagte, dass sie aufmachen sollte. Lediglich Stille kehrte in das friedliche Haus zurück, welches fünf Stockwerke zierte und einer Villa glich. Roses Familie hatte Geld. Und das nicht zu knapp. Ihr Vater vermachte ihrer Mutter ein Vermögen, da er adelig war und Milliarden geerbt hatte. Angelina konnte allerdings auch nicht klagen. Auch sie kam aus guten Verhältnissen. Zwar besaß sie keinen Adelstitel wie ihr verstorbener Ehemann, trotzdem konnte sie mit Geld um sich werfen. Zu gerne hatten Beide damit geprallt. Jeder sollte erfahren, dass sie Geld besaßen. Nicht unbedingt zum Gunsten ihrer Tochter. Denn diese litt unter Einsamkeit. Besser gesagt wollte sie es so. Denn Jahre lang besaß sie falsche Freunde. Darauf konnte Rose gut verzichten und so schloss sie sich aus der Welt aus. Bis dann auch noch ihr geliebter Vater von ihr genommen wurde und sie ganz alleine war. Schließlich schien ihre Mutter sie zu hassen. Wieso sonst, schickte sie sie auf ein verdammtes Internat?!
 

Seufzend bequemte sie Rose aus ihrem Bett und wollte gerade zu ihrem Kleiderschrank gehen – begehbar natürlich - , als plötzlich die Tür aufsprang. Irgendjemand hatte es doch tatsächlich gewagt sie einzutreten. Sofort wollte Rose erfahren, wer dieser Unhold war. Doch bevor sie überhaupt irgendwelche Fragen stellen oder sich mit bloßer Gewalt wehren konnte, wurde die junge Dame von einem komplett schwarz gekleideten Mann in den Nacken geschlagen. Tiefe Dunkelheit breitete sich vor ihren Augen aus und ließ die Welt schwarz werden. Pech schwarz wie die Nacht. Kein Licht drang durch ihr Augenlid und sie fiel in eine tiefe Ohnmacht. Diese wurde noch verstärkt, als man ihr zusätzlich eine Schlaftablette verabreichte, während sie schon weggetreten war. Als ob der Schlag nicht gereicht hätte. Doch der Mann, welcher sie nun über seiner Schulter trug, musste auf Nummer sicher gehen. Schließlich durften die Mädchen an dem Internat nicht erfahren, wie sie fliehen konnten.
 

„Wird es ihr wirklich besser gehen?“, fragte Roses Mutter besorgt und blickte den Mann mit ihren Azurblauen, schmalen Augen an. Dieser nickte lediglich den Kopf. Anscheinend versuchte er seine Identität zu verbergen. Dieses Geheimnisvolle ließ Angelina beunruhigen. Doch trotzdem hoffte sie, dass dies wirklich das Beste für ihre Tochter sei, da sie ihr Ein und Alles war. Auch wenn sie es niemals gesagt hatte. Angelina liebte ihre Tochter über alles. Somit wollte sie diese nicht auch noch verlieren. Vor allem nicht wegen Hungertod, den sie sich selbst zufügte. Die 44Jährige wollte erreichen, dass ihr Engel wieder lachen konnte. So wie früher. Somit vertraute sie dem Internat. Schließlich hatte sie nur Gutes davon gehört.
 

„Pass auf dich auf, Rose… Ich liebe dich…“, hauchte Angelina traurig dem schwarzen Auto hinterher, bevor ihr die Tränen kamen. Für eine lange, ungewisse Zeit wird sie ihre Tochter nicht wieder sehen, was ihr das Herz brach. Sie wünschte sich so sehr, dass sie bei ihr sein könnte. Doch das ging einfach nicht. Es war verboten. Lediglich die Mädchen des Internats hatten Zutritt. Nicht einmal besuchen durfte man sie. Doch Angelina war sich sicher, dass sie ihre Tochter eines Tages wieder mit dem strahlenden Lächeln wie früher wiedersehen und in ihre Arme schließen würde. Wenn sie sich da nur nicht täuschte…

Silence is the true beauty

Als Rose endlich wieder zu sich kam, befand sie sich vor einem riesigen Gebäude. Es ähnelte schon fast einer Villa oder gar einem Schloss. Doch davon ließ sich die junge Dame nicht beirren. Seufzend sah sie sich um. Weit und breit befand sich gähnende Leere. Lediglich das Auto, welches sie hergebracht hatte, befand sich auf der Straße und düste nun davon. Ein leises und genervtes „Na toll“, entwich ihrem zarten Mund, bevor ihr Blick auf ihre Koffer fiel, welche man einfach neben ihrem Körper abgestellt hatte. Wohl bemerkt hatte sie die ganze Zeit auf dem kalten Boden gelegen. EINFACH SO! Anstatt zu warten, dass sie im Auto aufwachte – NEIN! - , ließ man sie einfach auf dem Boden liegen. Somit stand die junge Dame knurrend auf und klopfte sich den Dreck von der Kleidung. Ausgerechnet auch noch ihr Lieblingsnachthemd musste dran glauben! Egal was das für ein Ort war. Rose würde sich das alles so einfach nicht gefallen lassen. An ihrer Mutter würde sie sich rächen UND an dem Verantwortlichen hinter dieser verflixten Entführung!
 

Schließlich gestand sich Rose ein, dass es nichts brachte weiterhin hier draußen zu verweilen. Da das Tor – offensichtlicher Weise – verschlossen war, blieb ihr nichts anderes übrig, als in das große Gebäude direkt vor ihr zu gehen und herauszufinden, wo sie sich eigentlich befand. Logischerweise konnte sich die junge Dame denken, dass es sich hierbei um das Internat handeln musste, auf welches ihre Mutter sie abgeschoben hatte. Trotzdem konnte Fragen nicht schaden. Vielleicht war das alles auch einfach nur eine Verwechslung gewesen und man hatte sie an den falschen Ort entführt. Wieso sonst, sollte sie sich am Arsch der Welt befinden? Wer baute schon ein Internat mitten im Nirgendwo? Außer die Person wollte unbedingt erreichen, dass niemand fliehen konnte. Auf was für ein Horror Internat hatte ihre Mutter sie bloß verfrachtet?! Wie konnte sie IHR das antun?
 

Seufzend erhob die blauhaarige Dame die schweren Koffer und schliff sie leicht hinter sich her, während sie auf das riesige Gebäude zuging. Wie viele Flügel besaß dieses Ding überhaupt? Drei? Vielleicht sogar vier? Rose konnte es sich nicht genau denken, da es ziemlich verwinkelt wirkte. Dazu irritierten sie die unzählig vielen Stockwerke. Hoffentlich würde sie lediglich in den untersten Räumen Unterricht bekommen, denn Treppensteigen war eines der Hobbies, auf welches Rose am meisten verzichten konnte. Naja. Vielleicht besaß das Internat auch einen Aufzug. Noch waren Hopfen und Malz nicht verloren. Auch wenn Rose immer noch am meisten darauf hoffte, dass man sie zu dem falschen Ort gebracht hatte. Wobei die Entführung gut dazu passen würde. Warum auch immer man sie überhaupt entführt hatte.
 

„Hallo! Ist hier jemand?“, fragte Rose neugierig, während sie das Internat betrat. Auf eine Antwort konnte sie allerdings lange warten. Toll und wohin jetzt?, dachte sich die junge Dame genervt, während sie auf das Sekretariat zuging, welches anscheinend geschlossen war. Ein Zettel heftete an der Tür, welchen die junge Dame sofort mit Gewalt abriss, um ihn besser lesen zu können.
 

GESCHLOSSEN!

Es tut uns leid, dass wir unsere Gäste nicht empfangen können, allerdings begrüßt der Rektor heute seine Neuankömmlinge in der großen Halle. Alle Mädchen begeben sich sofort dahin. Uns tun die Unannehmlichkeiten, die wir Ihnen bereitet haben äußerst leid, allerdings war dies notwendig, um Sie zu schützen. Falls sie hier her gebracht worden sind, begeben Sie sich bitte ebenfalls unverzüglich in die große Halle.

Vielen Dank
 

Jetzt gab es nur noch ein Problem. Wo zum Teufel befand sich diese große Halle? Rose war schließlich neu hier und hatte noch keine Ahnung wo sie hin musste. Somit versuchte sie als Erstes eine Karte zu finden. Schließlich wollte sie den Übeltäter endlich kennen lernen und ihm sofort die Meinung geigen. Niemand entführte sie einfach so ungestraft! Dafür würde sie ihm schön das Ohr abkauen, ob er wollte oder nicht! Den Zettel hatte die junge Dame einfach in ihre Hosentasche gesteckt. Ihr war es egal, ob noch weite Mädchen kommen würde oder nicht. Sie wollte diesen Scheiß einfach nur noch hinter sich bringen. Dazu war es vielleicht sowieso besser, wenn man nicht wusste wo man hin musste. So konnte man sich wenigstens diese öden Reden, welche die Direktoren am Anfang immer hielten, entgehen lassen UND man besaß sogar eine Ausrede. Verdammt. Wieso war sie nicht darauf gekommen? Sie hätte den Zettel einfach wegschmeißen können und dann diese Ausrede gebraucht. Doch nun war es wohl leider zu spät. Vor allem befanden sich wahrscheinlich überall in der Schule Kameras. Zumindest ging Rose davon aus, da sie des Öfteren wertvolle Gegenstände erblickte, wie zum Beispiel teure Vase oder – wahrscheinlich – Statuen des Rektors. Auch Plakate hingen überall von ihm an den Schulwänden. Überhaupt nicht eingebildet, dachte sich Rose, während sie genervt ihre violetten Augen verdrehte.
 

Seufzend stand sie nun da in ihrem Nachthemd. Haare immer noch zerzaust und anscheinend als Letzte in der Halle angekommen. Das Nachthemd lediglich bis zu ihren Oberschenkel reichend, verdeckte knappte ihren Hintern, während der riesige, verrutschte Ausschnitt, einen Teil ihrer Brüste Preis gab. Einer ihrer Spagetti –Träger hing locker an der Seite ihres rechten Arms. Doch stören tat es sie nicht. Schließlich traf sie keine Schuld an ihrem Aussehen. Man hätte die junge Dame schließlich auch wann anders entführen können und nicht direkt nach dem Aufstehen. Man hätte auch warten können, bis sie fertig mit dem Umziehen war. Doch NEIN man musste sie einfach so aus heiterem Himmel entführen. Nun gut. Ihr war es herzlich egal wie sie rumlief. Sie schämte sich nicht für ihren Körper. Genauso wenig wie für ihren Kleidungsstil. Vor allem da das Nachthemd ein Geschenk war, an welchem Rose sehr hing.

Die Blicke der anderen Mädchen entgingen der jungen Dame nicht und so ließ sie ihren eigenen durch den Raum wandern. Sehr viele der Mädchen wirkten viel jünger als sie. Die meisten schätzte sie auf 16, höchstens 18 Jahre. In ihren Augen war sie somit viel zu jung für eine Entführung. Vor allem wenn man dann auch noch auf einem Internat landen müsste, von welchem man offensichtlich nicht entfliehen konnte. Was ging wohl in ihren Köpfen vor sich? Die meisten mussten verängstigt sein und sich fragen, was hier vor sich ging. Womit hatten sie das bloß verdient? Rose seufzte mitleidig und wandte den Blick ab, welchen sie lieber wieder auf die Bühne richtete. Natürlich stand sie in der ersten Reihe. Denn alle anderen hatten sich einen Platz so weit wie möglich hinten ergattert. Wer konnte es ihnen auch verübeln? Sie hätte es nicht anders gemacht. Denn wer wollte, während einer langweiligen Rede, schon in der ersten Reihe sitzen. Besser gesagt STEHEN. Ja. Den Luxus von STÜHLEN oder BÄNKEN kannte dieses Internat anscheinend nicht. Und so standen sich die Mädchen ihre zarten Füßchen in den Bauch.
 

Nach einer gefühlten Ewigkeit betrat endlich der Mann der Stunde den Saal mit einem breiten Grinsen im Gesicht, welches sofort vermuten ließ, wie überzeugt er von sich war. Von den Statuen und Plakaten mal abgesehen, wirkte er schon durch seine Wortwahl ziemlich selbst verliebt. „Wenn ich mich vorstellen darf, meine Name lautet Jack. HANDSOME Jack. Merkt es euch“, begann der eingebildete Mann mit seiner Rede. Nicht einmal einen guten Morgen wünschte er den Mädchen. Er begann sofort damit sich vorzustellen. Rose fand dies äußerst unhöflich, weshalb sie knurrig die Arme vor ihrer Brust verschränkte und ein lautes und genervtes „PAH!“ von sich gab. Sofort wanderten Jacks Augen zu Rose, welche er von oben bis unten betrachtete. Schluckend schielte sie zu ihm zurück. Wie verachtend er sie betrachtete. Dabei war er selber daran schuld, dass sie nun so herum laufen musste. Schließlich konnte sie nicht ahnen, dass man sie am frühen Morgen entführen würde. Allerdings fiel der jungen Damen ein leichtes Funkeln in seinen Augen auf, als ob er sie gleich ausziehen wollen würde. URGHS! Sofort begannen sich ihren Zehennägel zu kräuseln, als sie daran denken musste, mit solch einem alten Knacker etwas anzufangen. EKELHAFT! Das war das beste Wort, um dies zu beschreiben. Denn die junge Dame schätzte den werten Mann auf gute 40 Jahre, wenn nicht sogar noch älter. Dabei ahnte sie nicht sein wahres Alter, welches er gerne hinunterspielte. Anstatt ehrlich zu sagen, dass er schon 31 Jahre alt war, behauptete er häufig, dass er erst 27 Jahre alte sei. Glauben tat ihm das allerdings niemand.

Und so führte er seine Rede fort, während sein Blick weiterhin auf der jungen Damen haftete und ihrer auf ihn. Dass die Beiden nicht miteinander auskommen würden, war deutlich in der Luft zu spüren. Ein paar der Mädchen, die sich im Umkreis von Rose befanden, hätten wahrscheinlich sogar schwören können, dass es zwischen den Augen der Beiden blitzte. Unheimlich.
 

„Ich weiß, es ist ungewöhnlich eine Respektsperson wie MICH mit dem Vornamen anreden zu dürfen, doch da ich will, dass ihr vertrauen zu mir fasst, bevorzuge ich es unser persönliches Verhältnis so einen kleinen Schubser zu verleihen - In der Hoffnung dass wir alle friedlich miteinander auskommen werden. Und um zu gewährleisten dass wir alle in friedlichen und geordneten Verhältnissen leben können werde ich euch allen nun erklären wie unser Zusammenleben ablaufen wird“, führte er seine Rede fort, während sein Blick für einen kurzen Moment durch den Saal glitt. Kurz darauf deutete er mit seinem Daumen auf die Menschen, die sich hinter ihm auf der Bühne befanden. Diese saßen, im Gegensatz zu den Schülerinnen – seltsam, dass es sich bei den Schülern nur um Frauen handelte – auf Stühlen und hatten die ganze Zeit schweigend zugehört. Genervt und gelangweilt verdrehte Rose ihre Augen. Konnte der Kerl noch eingebildeter daher schwafeln? Wahrscheinlich. Denn anscheinend hielt er sich für die Neuankömmlinge zurück. Wahrscheinlich hätte er sonst schon längst mit sich und seinem Wohlhaben geprahlt, während er nebenbei andeutete, dass er der jüngste Direktor dieses Internates war. Kein großes Kunststück, wenn man bedachte, dass es dieses Internat erst gab, seitdem ER es eröffnet hatte. Wie er an das Geld rangekommen war, verschwieg er allerdings immer wieder. Selbst wenn man ihn persönlich fragte, gab er keine große Auskunft, sondern schweifte lieber vom Thema ab. Dies wussten die werten Herren im Hintergrund zu gut. Denn sie hatten sich aus Neugierde erkundigen wollen. Doch jedes Mal, wenn sie dies taten, gab es keine Reaktion. Manchmal wurden sie sogar dafür bestraft.
 

Rose wunderte sich, während Jack begann seine Rede weiter auszuführen, warum die Lehrer alle Männer waren. Wo waren die Frauen? Erlaubte der Rektor etwa keine Frauen an seiner Schule? Es erinnerte schon fast an ein Buch, welches sie einst gelesen hatte. Es ging um Klone, welche aufgeteilt worden sind in Frauen und Männer. Niemals durften sie sich begegnen. Trotzdem wurden sie gepflegt und unterstützt von dem jeweiligen anderen Geschlecht. Hatte Jack diese Idee im Hinterkopf gehabt, als er dieses Internat errichtete oder wieso bestanden die Schüler lediglich aus Frauen oder Mädchen und die Lehrer aus Männern? Dafür musste es doch einen Grund geben. Die junge Dame ahnte sie nicht, wie schnell sie diesen Grund erfahren werden würde. Zu schnell in ihren Augen wahrscheinlich.
 

„Die wohl prägnanteste Vorkehrung an diesem Internat sind die Herrschaften die zu meiner Linken sitzen. Sie sind nicht nur deswegen von größter Wichtigkeit, weil sie eure Lehrer sind, sondern auch weil einzelne von ihnen für das Wohl für einer ihnen zugewiesenen Person verantwortlich sein wird“, begann er zu erklären, bevor ein diabolisches Grinsen sich auf seinen Lippen breit machte, während sein Blick wieder bei Rose hingen blieb. Opfer gesichtet und beansprucht. Danach richtete er seinen Kopf wieder zur gesamten Halle und sagte: „Diese Personen Gruppe nennen wir deswegen Meister, weswegen ihr somit, wen wundert es, ihre Dienerinnen sein werdet. Ist das nicht toll?“ Daraufhin begann er als Einziger begeistert zu klatschen, während die Menge unruhig rumorte und zu tuscheln begann. Die Einen wirkten entsetzt, die Anderen fühlten sich verarscht. Genauso wie Rose. Welche sogar Beides fühlte. Sie konnte dies bloß als Witz auffassen. Als ob sie für irgendeinen Idioten das Dienstmädchen spielen würde. Selbst wenn dies bloß die Bezeichnung war, war das übertrieben. Wie konnte man die Mädchen als Dienerinnen bezeichnen? Sie waren ganz normale Schülerinnen an einem bescheuerten Internat. Oder nicht?

Jack schien die Unruhe nicht zu stören. Stattdessen seufzte er lediglich lautstark und schüttelte enttäuscht den Kopf, bevor er erneut zu reden begann. Anscheinend war er immer noch nicht fertig, was Rose wirklich auf die Nerven ging. Anscheinend konnte dieser Mann reden wie ein Wasserfall. Seufzend lauschte sie seinen Worten. Auch wenn sie im Hinterkopf an ihre verdammte Mutter denken musste, welche sie in diese Hölle befördert hatte.
 

„Es verletzt mich zutiefst mit welch wenig Wertschätzung ihr der Sache entgegen tretet. Immerhin habe ich für jeden ein Willkommensgeschenk anfertigen lassen. Ein Stück das den Bund zwischen Meister und Dienerin kräftigen soll. Ich hoffe es wird euch gefallen.“

Erneut wartete er auf Beifall, welcher ausfiel. Stattdessen reichte es Rose nun endgültig und sie erhob leise das Wort. Nuschelnd äußerte sie: „Urgh! Kann der ENDLICH den Mund hal-“

Beenden konnte sie ihren Satz allerdings nicht, da ihr unverzüglich die Luft im Hals stecken blieb, als einfach so ein kleiner Dolch an ihrem Kopf vorbei flog und ihre Wange streifte. Erschrocken wichen die Mädchen voneinander und vor allem von ihr. Geringes Blut lief ihrer Wange langsam entlang, während sich Jack räusperte und drohend einen weiteren Dolch erhob. Wie erstarrt stand Rose einfach nur da, während die anderen Mädchen in der Halle unverzüglich verstummten. Am liebsten wären sie weggerannt und hätten eine Polizei gerufen, doch Jack gab schon mit seinem Blick zu verstehen, dass dies ERSTENS nichts nützen und ZWEITENS er alle bestrafen lassen würde. Somit schluckten die Mädchen ihre Angst hinunter und stellten sich wieder ruhig nebeneinander, während sie seinen Worten lauschten. Auch Rose versuchte wieder aufmerksam zuzuhören. Einen zweiten Dolch wollte sie nicht an sich vorbei fliegen sehen. Vor allem nicht zum Schutz der anderen Damen in diesem Raum. Hinterher würde noch jemand verletzt werden und das nur dank ihr. Das könnte sich die blauhaarige Dame niemals verzeihen. Und so verstummte sie für den Rest der Rede.
 

„Der perfekte Übergang um die Regeln anzuschneiden“, begann Jack fort zufahren, während seine Stimme nicht mehr seidig und sanft, so wie bis gerade eben, sondern kalt und gefährlich klang. Auch sein Lächeln wurde eisig und ließ einem das Blut in den Adern erfrieren.

„Regel eins!“, begann er und hob seinen Finger damit jeder mitzählen konnte wie viele Regeln sie zu erfüllen hatten, „auch wenn eure Meister für eure Erziehung verantwortlich sein werden, wird keine Art von intimer Beziehung toleriert. Regel zwei!“ Ein weiterer Finger erhob sich, während er weiter redete, „ab 22 Uhr kehrt Nachtruhe ein. Wer sich erleichtern oder Zusatz Unterricht nehmen muss darf dies nur in Begleitung seines Meisters tun. Das gilt auch für diejenigen, die auf die Nutzung der Bibliothek angewiesen sind. Und nun kommen wir zu der letzten, aber auch überaus wichtigen Regel“ Ein Dritter Finger gesellte sich zu den anderen gestreckten. „Ab den Moment wo ihr aus euren Zimmer tretet erwarte ich von euch ein gepflegtes Aussehen. Von Damen eures Standes toleriere ich keine Hosen, Miniröcke oder weitere Fetzten die nur die intimsten Stellen verdecken sollen. Viel eher wird es so sein, dass ihr euch kleidet, als würdet ihr einen überaus wichtigen Termin nachgehen. Dazu gehört gepflegte Schuhe, Haare die stets geschlossen sind und Hände, dessen Nägel gepflegt sein sollen. Make-up ist erlaubt sowie Schmuck, solange sie abgestimmt auf eure Kleiderwahl sein werden."
 

Rose dachte immer mehr, dass dieser Mann sie alle verarschen wollte. Nun wurden sie auch noch wie kleine Kinder behandelt und man musste ihnen sagen, was sie anzuziehen hatten. An was für einem Internat war sie hier bloß gelandet? Sie konnte nur noch daran denken, endlich von hier zu verschwinden. Wobei das schlimmste für sie sowieso noch folgte. Denn dieser MANN, der die ganze Zeit redete, als ob er sonst keine anderen Hobbies besaß, nannte ausgerechnet IHREN Namen, als es darauf ankam, wessen Meister er von heute an sein würde. Genervt seufzte die junge Dame aus. Denn nun müsste sie ihm folgen, da jedes Mädchen ein kurzes Gespräch mit ihren Meistern führen MUSSTE. Sie waren sogar dazu gezwungen. Noch schlimmer ging es nicht. Dabei ahnte sie nicht, dass diese Regeln lediglich dazu gedacht waren, die Eltern der Mädchen zu beruhigen. Denn vor allem Jack hielt sich nie an Regel Nummer eins. Es war fand sie lächerlich. Allerdings war er auch der Rektor und somit durfte er alles. Zumindest in seinen Augen. Die anderen Regeln dienten wiederum dem Schutz der Mädchen. Nun gut. Besser gesagt Nummer zwei diente zum Schutz. Denn dieses Internat war nicht normal.

Doch das würden die Mädchen noch früh genug merken!
 

KAPITEL 1 ENDE

Von heute an bist du meine Sklavin, verstanden Hündchen?

Genervt saß Rose nun dort. Der Mann, der nun ihr MEISTER – Wie bescheuert war das eigentlich bitte? – spielen durfte, direkt ihr gegenüber sitzend am Schreibtisch. Sei Lächeln verhieß nichts Gutes. Doch davon ließ sich die junge Dame sicherlich nicht einschüchtern. Sollte er nur Grinsen. Bald würde ihm das Lachen schon vergehen. Davon war sie überzeugt. Bisher zumindest noch. Auch wenn sie es nicht wirklich wagte überhaupt einen Ton aus ihren Mund zu befördern, da ihre Wange immer noch leicht schmerzte. Auch das Blut hatte bisher nicht gestoppt herunterzufließen. Sogar an ihrem Hals spürte sie zwischenzeitig die warme Flüssigkeit und wischte sie mit einem Taschentuch weg. Zum Glück hatte sie eins in ihrem Koffer befunden. Ansonsten würde es ihr wahrscheinlich sonst wohin laufen. Nur weil dieser Mistkerl vor ihr keine Anstalten machte ihr irgendetwas anzubieten oder sich für diese kleine Verletzung zu entschuldigen. Wahrscheinlich hatte er auch noch das Gefühl im Recht zu sein. Nur weil sie das Wort gegen ihn erhoben hatte. Welcher Rektor machte denn so etwas? Das war nicht nur unmenschlich, sondern auch gefährlich. Allerdings schien ihn das herzlich wenig zu kümmern.
 

Die Beine übereinander schlagend wanderte Roses Blick auf das Päckchen, welches sich vor ihr auf dem Tisch befand. Jede Schülerin schien ein solches Geschenk zu bekommen. Anscheinend diente es als Willkommensgruß. Mit hochgezogener Augenbraue begutachtete die junge Dame erst einmal die Verpackung. Das Geschenk war nicht besonders groß. Es konnte sich höchstens Schmuck darin befinden. Oder vielleicht auch noch ein Stift. Wobei die Schachtel dann schmaler und vor allem auch länglicher ausgefallen wäre. Somit tippte Rose eher auf ein Schmuckstück. Vielleicht Ohrringe oder eine Kette. Es könnte auch ein Armband sein.

Jack wusste natürlich was sich darin befand. Denn im Gegensatz zu seinen Kollegen, entschied er selber was er seinem neuen Spielzeug schenkte. Statt eines netten, goldenen Armbands, auf welchem der Name der Sklavin verziert war, entschied er sich IMMER dazu etwas ganz Besonderes für sein Opfer auszuwählen. Somit würde jeder sofort erfahren zu WEM sie gehörte und was ihre Pflichten waren, nämlich dafür zu sorgen, dass dem jungen Mann nicht zu schnell langweilig wurde. Würde sein kleines Hündchen diese Aufgabe nicht bewältigen – nun – wäre es bald nicht mehr fähig überhaupt etwas zu bewältigen.
 

„Du kannst es ruhig öffnen, meine Liebe“, äußerte Jack schließlich und lächelte Rose diabolisch an. Dieser kalte Unterton ließ ihr Blut in den Adern gefrieren. Skeptisch betrachtete sie erneut das kleine Päckchen in ihren zarten, bleichen Händen, bevor sie es wieder auf den Tisch abstellte. Sie musste überlegen. So ganz traute sie dem Braten nicht. Andererseits war sie schon immer außerordentlich neugierig gewesen und handelte vorschnell. Doch dieses Mal wollte sie endlich mit Bedacht reagieren. Auch wenn ihre Neugierde sie beinahe umbrachte.

Lieber blickte sie sich endlich in dem Zimmer des Rektors um. Es schien sein Büro zu sein. Ob jeder Lehrer an dieser Schule sein eigenes Büro besaß oder lediglich der Direktor? Wo schliefen die Herren überhaupt? Besaßen sie vielleicht gar eigene Zimmer mit Bett, Computer – natürlich das wichtigste Instrument seit seiner Erfindung – und allem Drum und Dran? Rose konnte es sich kaum vorstellen. Da es allerdings weit und breit keine Zivilisation gab, war dies ihre einzige Erklärung dafür, warum man überhaupt an einen solch grauenhaften Ort arbeiten sollte.

Wobei sie zugeben musste, dass sein Büro recht freundlich eingerichtet war. Die Wände besaßen eine schlichte, weiße Tapete. Lediglich an einer der Wände befand sich ein riesiger Spiegel. Eitelkeit lässt grüßen. Und Einbildung. Aber das ist bekanntlich ja auch ‘ne Bildung, dachte sich Rose amüsiert. Sich bereits am ersten Tag über seinen Rektor lustig zu machen hatte sie bisher nicht erlebt. Allerdings konnte sie bei diesem Mann einfach nicht widerstehen. Sei es sein ungewöhnliches Äußeres oder seine Ausstrahlung, welche nichts Gutes verhieß. Irgendetwas störte sie gewaltig. Vielleicht besaß sie dieses Gefühl auch wegen dem Messer, welches an ihrer Wange vorbei gestreift war. Oh Pardon, ein DOLCH.

Während ihr Blick langsam wieder zu Handsome Jack – wie kam man überhaupt auf solch einen DÄMLICHEN Namen? – wanderte, erblickte sie ein Poster an der Wand. Erneut war er darauf zu sehen und darunter der Name des Internats. Jackson High. Langsam bekam Rose eindeutig ein Bild von diesem Mann. Zumindest seine größte Charaktereigenschaft machte sich bemerkbar. Er war ein SELBSTVERLIEBTER Schweinehund. Eine Sache wenigstens schon mal geklärt.
 

Ansonsten ähnelte das Büro jedem anderen x-beliebigen. Hier ein Aktenschrank. Dort eine Kaffeemaschine. Moment befand die sich nicht normalerweise in einem Pausenraum? Ein Schreibtisch mit Computer mitten im Raum platziert. Sogar eine Pflanze konnte sie erblicken. Und anscheinend auch noch ein kleines Sofa. Wofür auch immer dieses zu gebrauchen war.
 

Nach diesem netten Rundgang durch das Büro, beschloss Rose sich endlich ihre Neugierde hinzugeben und dieses verfluchte Päckchen zu öffnen! Somit ergriff sie es und öffnete es vorsichtig mit ihren kleinen Händen, während Jack sie interessiert beobachtete. Ein wenig unruhig wurde Rose, während sie sich beobachtete fühlte. Die ganze Zeit seine Blicke auf ihrem Körper zu spüren war ihr unbehaglich. Allerdings versuchte sie dieses Gefühl so gut es ging zu unterdrücken. Auch wenn sie sich fragte, was wohl in seinem Kopf vor sich ging. Nichts Gutes, davon war sie überzeugt. Nur was dieses „nicht Gute“ war, konnte sie einfach nicht erahnen. Bis Jack eine Bemerkung von sich gab, während es Rose endlich geschafft hatte das Geschenk zu öffnen: „Ich hoffe das Schmuckstück wird die gefallen.“

Er schien belustigt zu sein. Zurecht. Denn Roses Blick verwandelte sich in eine Mischung aus purer Wut und als ob man sie gerade hereingelegt hätte. Ihre Augen äußerten „Willst du mich verarschen?“, während ihr Mund leicht offen stand und den Schmuck in dem Paket begutachtete. Schließlich zog sie es langsam heraus und hielt es vor ihren Augen. Leicht begann es hin und her zu pendeln. Rose bekam keinen einzigen Ton heraus. Zu schockiert war sie über dieses angebliche Geschenk. Dabei lauschte sie Jack lediglich nebensächlich, während er mal wieder etwas äußern musste. Dieser Mann schien es wirklich zu lieben, sich selber reden zu hören.

„Auch wenn es schwer für dich sein wird, übernimmst du von heute an die Position eines süßen Hundes. Du darfst dich frei bewegen, solange du brav bist und mir nicht ans Bein pinkelst. Pfeife ich nach dir hast du sofort in MEINEM Zimmer zu stehen. Und auch sonst, wenn ich nach deiner Aufmerksamkeit verlange, ist es deine Aufgabe mich glücklich zu machen. Solltest du dies nicht erfüllen, dann – hehe – weiß ich schon was ich mit dir machen werde. Verstanden?“, erklärte Jack schon fast drohend, während er zwischendurch sogar kaltherzig lachte.
 

Nun begann Rose doch zu schlucken. Dieser Mann schien es ernst zu meinen. Mit ihm war anscheinend wirklich nicht zu scherzen. Auch wenn die junge Dame dieses Geschenk immer noch für einen Witz hielt. Auch die Bezeichnung als Hund gefiel ihr überhaupt. Als ob sie einfach so von einer Sekunde zur nächsten gehorchen würde. Das konnte er vergessen. Selbst wenn seine Stimme bedrohlich raunte und ihr Herz bibbern ließ, so würde sie sich wehren. Niemals würde sie sein kleines Haustier spielen wollen. Zumindest nicht freiwillig. Vor allem würde sie nicht diesen Schund tragen! Ein verfluchtes HALSBAND! Sie war doch kein Tier! Sie war ein Mensch. Wobei sie zugeben musste, dass diese andere Art von Kette ihrem Modestil entsprach. Allerdings würde sie dies niemals laut äußern. Trotzdem gefielen ihr NORMALERWEISE diese Schmuckstücke. Doch als Geschenk von diesem furchtbaren Mann konnte Rose dies einfach nicht akzeptieren. Sie wollte es nicht mögen. Niemals. Auch wenn es gar nicht mal so hässlich war. Er schien sich wirklich Mühe damit gegeben zu haben. Wahrscheinlich hatte er es extra nur für sie angefertigt. Schmeichelnd war dies trotzdem nicht. Eher erniedrigend.
 

Langsam begann Rose das Halsband genauer zu betrachten. Vorne befand sich ein silbernes Wappen, auf welches der Buchstabe J eingraviert zu erblicken war. Wahrscheinlich stand er für Jack. Dadurch wusste sofort jeder, dass Rose diesen Mann als ihren Meister ansehen musste oder zumindest sollte. Darunter befand sich ein Schloss in der Form eines Herzens an welchem ein Ring befestigt war. Wahrscheinlich konnte man daran eine Kette hängen.

Das breite, feste Band war mit Spitzen verziert. An den Seiten befanden sich sogar silberne Rosen.

Auch zwei Bänder befanden sich an dem Ende des Bands, die man so fest man wollte zusammen schnüren konnte. Lediglich Jack vermochte es diese Schlingen zu öffnen und wieder zu befestigen, wobei dies sowieso nicht viel nützte, solange man das Schloss nicht öffnen konnte und den Schlüssel dazu besaß nur dieser eine Mann. Wahrscheinlich konnte er sie mit den zwei Bändchen sogar erwürgen. Schon der bloße Gedanke ließ seine Mundwinkel nach oben gleiten. Nicht dass ihm Gewalt Freude bereitete – ok eigentlich schon – allerdings fand er es amüsant, dieses freche, kleine Ding zappeln und nach Luft ringen zu sehen, nachdem sie sich in diesem Outfit überhaupt in das Internat getraut hatte. Auch wenn er zugeben musste, dass ihre Rundungen ihm nicht missfielen. Mal was anderes als diese kleinen, grauen Mäuschen die er sonst verwaltet hatte. Wirklich befriedigend waren diese nicht gewesen. Eher langweilig und zum Einschlafen. Doch sein jetziges Spielzeug schien perfekt zu sein. Vielleicht noch ein bisschen zu frech, doch das würde er schon noch ändern. Ihren süßen, zarten Mund mit den weich aussehenden Lippen würde sie schon sehr bald nicht mehr so voll nehmen können, da er schon mit etwas ANDEREM gestopft wäre.
 

„Und?“, begann Jack schließlich mit einem diabolischen und leicht sadistischen Lächeln auf den Lippen zu fragen, „wie gefällt dir mein besonderes Geschenk? Ich habe es mit sehr viel Liebe anfertigen lassen. Bisher wirkst du nicht unbedingt erfreut. Das verletzt mich zutiefst!“

In ihren Gedanken fügte Rose ein „Nicht“ hinzu, da er den letzten Satz eindeutig sarkastisch geäußert hatte. Wahrscheinlich verletzte diesen Mann gar nichts, außer ein Messer durch sein beschissenes Herz. Wow. So früh hatte Rose noch nie Mordgedanken besessen. Dieses Internat schien jetzt schon Einfluss auf die auszuüben. Doch davon ließ sie sich nicht beirren, sondern äußerte lediglich abwertend „Liebe? Pfft! Sieht man…“ und ließ sich dabei in ihren Stuhl zurückfallen, während sie weiterhin das Halsband begutachtete. Sie konnte immer noch nicht glauben, dass er ihr tatsächlich ein solches Geschenk als Willkommensgruß übergeben hatte.
 

Eiskalt ignorierte Jack ihre Worte einfach und begann sich genüsslich von seinem Stuhl zu erheben, welcher äußerst bequem aussah. Geld schien dieser Mann in Massen zu besitzen. Der Stuhl besaß nicht nur eine Lederlehne, sondern schien auf einem der Lehnen für die Arme sogar einen Knopf zu besitzen. High-Tech. Beeindruckend…, dachte Rose gelangweilt und schenkte Jack keinerlei Beachtung. Trotzdem hörte sie mit halben Ohr seinen Worten zu.

„Weißt du eigentlich wieso du hier bist, mein Zuckerstück?“, fragte er genüsslich, während er seinen schwarzen Lederhandschuh an der rechten Hand richtete und sich ruhig hinter sie begab. Er würde ihr deutlich machen müssen, dass er das Sagen hatte. So etwas wie Zickereien würde er nicht dulden. „Keinen Plan?“, begann er zu fragen, da Rose lediglich mit den Schultern zuckte. Nicht unbedingt, weil sie es nicht wusste, sondern eher, da es sie herzlich wenig interessierte. Sie wollte nur noch nach Hause. Das war als einziges sicher. Wobei sie schon gerne wüsste, wieso ihre – ach so tolle – Mutter sie hier eingesperrt hatte. Verstehen würde sie es wahrscheinlich trotzdem nicht. Doch da sich Jack offensichtlich liebend gerne selber reden hörte, da er seine Stimme wahrscheinlich super sexy fand – naja, nicht wirklich - , ließ sie ihn in dem Glauben, dass sie nichts wüsste. Manchmal konnte sie auch nett sein.
 

„Okay... dann helfe ich dir halt mal auf die Sprünge“, hauchte er ihr schon fast entgegen, während seine rechte Hand von hinten zu ihrem Kinn bewegte und dieses feste umgriff, sodass er sie zu sich nach hinten ziehen konnte, während die andere auf ihre Schulter ruhte und sie in den Stuhl befestigte. Fliehen konnte sie nun nicht mehr. Selbst das Aufspringen war ihr nicht vergönnt, als Jack er sacht in ihr kleines Öhrchen pustete und sie vor Schreck laut quietschte und am liebsten aus ihrem Stuhl gesprungen wäre. Doch feste waren die Griffe des Mannes hinter ihrem Rücken. Schluckend versuchte sie sich ihre Röte im Gesicht nicht anmerken zu lassen. Auch das kochende Blut in ihrem gesamten Körper ließ sie sachte verzweifeln. Nur weil sie an ihrem Ohr solch empfindsam war. Und dieses Arsch schien es sofort durchschaut zu haben.
 

Denn kurz darauf beugte er sich mit seinem Kopf zu ihrem Ohr vor. Sein heißer Atem war zu spüren und drang tief in ihr Ohr, während sie immer wieder nervös zu schlucken begann. Auf einmal war sie nicht mehr so mutig und frech. Wie ein gezähmtes Kätzchen saß sie dort und rührte sich nicht. Dabei hätte sie ihm so gerne in seine hässliche Visage geschlagen, welche von einer Art Maske aus Menschenhaut bedeckt wurde. Ob er etwas darunter zu verstecken hatte? Ein wenig erinnerte es sie an den Film Repo! The Genetic Opera. Zum Glück ließen diese Gedanken sie ein wenig ablenken und Blut weniger kochen, bevor er schließlich zu sprechen begann. Falls man das überhaupt als Sprechen bezeichnen konnte.
 

"Du warst böse. Ein ganz, ganz böses Mädchen“, begann er in ihr Ohr zu raunen, wodurch seine Stimme automatisch ein paar Oktaven tiefer gingen, was ihr eine Gänsehaut bereitete. Amüsiert bemerkte er dies und löste sich wieder von ihr. Es sollte ihr einen Vorgeschmack davon geben, was sie noch alles zu erwarten hatte, sollte sie weiterhin so böse sein.

„Weil du nicht weißt wie man sich gegenüber eines Mannes meines Standes zu benehmen hat, liegt es wohl an mir dir Manieren einzubläuen. Tust du das nicht...“, begann er erneut und entriss ihr das Halsband aus den Händen, woraufhin Rose lediglich ein genervtes „Hey“ von sich gab. Kurz darauf, ohne zu fragen, schloss Jack einfach die Kette um ihren Hals und befestigte sie, „…werde ich andere Seiten aufziehen müssen!"

Kurz wurde seine Stimme düster und ernst, bevor er die junge Dame belustigt beobachtete, welche leicht zusammen gezuckt war. Es fühlte sich fast so an, als ob sie etwas in den Hals gestochen hätte. Etwa das Halsband? Das konnte nicht sein. Zumindest ging sie nicht davon aus. Wieso sollte ein Halsband sie stechen können? Außer man hatte es extra so eingerichtet. Wer weiß was für ein technisches Gerät tatsächlich hinter diesem Objekt steckte. Vielleicht befand sich eine Nadel darin, welches ihre DNA entnahm und er sie somit immer und überall finden konnte. Oder er konnte ihr damit Stromschläge verpassen. Schlimmeres vermag sich das junge Ding gar nicht auszumalen. Schon die Gedanken davor, ließen ihr einen kalten Schauer über den Rücken jagen. Eines stand zumindest fest. Dieser Mann war nicht normal und war wirklich nicht geübt darin einfach mal den RAND ZU HALTEN!
 

„Das heißt nicht "Hey", sondern "Ja, mein Gebieter und Meister"“, ermahnte er sie erbost, woraufhin Rose ihre großen, violetten Augen rollte und sich genervte eine Strähne aus dem Gesicht pustete. Musste sie ihm noch lange zuhören? Langsam wurden seine Reden langweilig und ließen sie ermüden. „So lange du das nicht verstehst…“, begann er, was für Rose bedeutete, dass sie ihm weiterhin wenigstens ein bisschen beim Erzählen zuhören musste, „…wirst du auch nicht herausfinden können, weshalb man dich hier her geschickt hat. Es ist schließlich nicht meine Aufgabe dir zu sagen weshalb, sondern dich zu jemanden zu machen, der versteht das eigene Handlungen auch andere Menschen betreffen kann.“

Uh wie weise. Oh großer Mann der Weisheit, sage mir doch noch mehr, auf dass ich nicht unwissend sterben werde. Denn nach diesem Gespräch bin ich eindeutig vor LANGEWEILE gestorben!, dachte sich Rose gelangweilt und versank immer tiefer in dem Stuhl, was Jack natürlich nicht entging. Und so zog er sie er ihren Armen hoch, damit sie wieder aufrecht sitzen konnte. Leicht schüttelte er dabei den Kopf. Solch ein Benehmen war ihm wirklich noch nie unter die Augen getreten. Wenigstens würde es so nicht langweilig werden.

„Von daher hast du jetzt viel Zeit über dein bisheriges Leben nachzudenken. Aber natürlich nur dann, wenn du alleine in deiner Kammer bist. So lange ich dich mit meiner Anwesenheit beehre, hast du an mich und meine Bedürfnisse zu denken. Verstanden, Hündchen?", beendete er schließlich ENDLICH seine Rede, woraufhin Rose ein gelangweiltes „Jaja…“ von sich gab. Schnell reagierte Jack und begann an ihrem Halsband zu ziehen, woraufhin Rose kurz keine Luft mehr bekam und keuchend zu Boden fiel.
 

„Ich hatte doch gerade eben noch gesagt, dass das „Ja, mein Gebieter und Meister“ heißt oder nicht?“, ermahnte er sie erbost, woraufhin sie keuchend zu ihm nach oben schielte. Nicht nur, dass er sie wie eine Sklavin behandelte – nein – er verlangte auch noch von ihr ihn als ihren Meister zu bezeichnen. Doch darauf konnte dieser Irre lange warten. So schnell gab Rose nicht klein bei. Auch wenn ihr Hals schmerzte. Sie würde sich niemals unterkriegen lassen. Doch selbst sie bemerkte, dass mit diesem Mann nicht gut Kirschen essen war.

Wahnsinniger Irrer…

„Da das nun geklärt wäre. Besuchen wir doch endlich dein Zimmer.“

Welcome to your new home, kiddo

Erschöpft stellte Rose ihre Koffer vor ihrem angeblichen Zimmer ab. Keuchend wischte sie sich den Schweiß von der Stirn und schielte energisch zu Jack, welcher vollkommen erholt die Arme vor der Brust verschränkt hatte und die Tür betrachtete. Er musste auch nicht ZWEI VERFLUCHTE Etagen zu FUSS zwei schwere Koffer hinter sich her schleifen. Er wollte ihr anscheinend von Anfang an deutlich machen, dass sein Job nicht darin bestand ihren Butler zu spielen. Botschaft angekommen. Trotzdem gab Rose die Hoffnung nicht auf und betete, dass er Gentleman genug war, um ihr wenigstens mal die Türe aufzuhalten. In seinem Büro hatte er es schließlich auch gemacht. Wobei sie ihm dafür nie gedankt hatte. Wahrscheinlich war er deswegen jetzt eingeschnappt und meinte seine Manieren komplett ablegen zu müssen, nur damit sie erneut schmerzhaft lernen würde, dass sie bei diesem Mann ganz genau darauf achten musste, was und vor allem auch wie sie es sagte. Auch wenn es ihr gewaltig gegen den Strich ging.
 

Seufzend betrachtete sie die Tür direkt vor sich, bevor sie ihren Blick wieder zu Jack wandte. Dieser ignorierte sie gekonnt und öffnete einfach das Zimmer nebenan. Irritiert schielte sie ihm hinterher, bis ihr auffiel, wessen Name auf dem Schild nieder geschrieben war. Zimmer 310. Jack. Das Zimmer direkt neben ihrem wurde also ausgerechnet von diesem Mann bewohnt. Langsam bekam Rose ein ungutes Gefühl. Wahrscheinlich konnte er sie von da aus sogar Tag und Nacht beobachten. Sei es über Kameras oder – was wirklich krank und pervers wäre – durch eine dieser Scheiben, die sie in Polizeiwachen bei Verhörungen oft verwendeten. Von dem einen Zimmer aus sah mal lediglich eine ganz normale Wand, während man von der anderen Seite hindurch blicken konnte. Das wäre so unheimlich gewesen, weshalb Rose flehte, dass er solch eine Wand oder Scheibe oder WAS AUCH IMMER nicht in seinem Zimmer eingebaut hatte. Besser gesagt zwischen den Wänden ihrem und seinem Zimmer. Ansonsten könnte sie diese Nacht kein Auge zu machen.
 

Plötzlich kam Jack wieder mit einem Schlüssel in der Hand, welchen er in das Schloss von Roses Tür steckte und schließlich umdrehte, wodurch sich die Tür langsam öffnete. Irgendwie hatte sie vollkommen vergessen, dass man ihr noch gar keinen Schlüssel überreicht hatte. Kein Wunder, dass er gewartet hatte. Vielleicht war er also doch nicht so ein schlechter Mensch. Auch wenn sie sich wunderte, warum er in erster Linie den Schlüssel zu ihrem Zimmer besaß. Ob er sogar einen Ersatzschlüssel hatte? Rose hoffte nicht, allerdings war sie davon überzeugt, dass er sie schon bald vom Gegenteil überzeugen würde.
 

„Nach dir, kleine Rose“, äußerte Jack, während er ihr elegant die Tür offen hielt. Skeptisch betrachtete sie den jungen Mann, welchen sie immer noch auf mindestens 40 Jahre schätzte. Wahrscheinlich lag es an dieser außergewöhnlichen Maske, die er trug. Ob er etwas zu verstecken hatte? Vielleicht war er einem Brand zum Opfer gefallen. Oder er war ein Massenmörder und versuchte nun so sein wahres Gesicht zu verstecken. Egal was es war, Rose fand es übertrieben deswegen gleich eine Maske aus MENSCHENHAUT zu tragen. Vor allem über dem eigentlichen Gesicht. Denn Geld schien er zu genüge zu besitzen. Wieso ließ er sich also nicht einfach operieren und dadurch ein neues Gesicht machen? Wäre doch viel einfacher gewesen. Nun gut. Rose war nicht hier, um diesen Mann zu verstehen. Wobei sie nicht einmal genau wusste, wieso sie eigentlich hier war. Ihre Mutter hatte sie schließlich einfach an diesem Internat angemeldet. Vielleicht würde die junge Dame es irgendwann verstehen. Bisher glaubte sie nicht daran. Vor allem da sie nicht vor hatte noch weiter ihre Zeit an diesem Ort zu verschwenden. Somit nahm sie ihre Koffer erneut in die Hände und zerrte sie in ihr Zimmer. Ohne Jack mit einem Blick zu würdigen, stolzierte sie mit erhobenem Kopf an ihm vorbei und äußerte ein kleines aber höfliches: „Danke.“
 

Jack betrachtete das kleine Ding ganz genau, während sie an ihm vorbei ging und mit geöffnetem Mund das riesige Zimmer betrachtete. Es ähnelte schon fast einem Wohnzimmer bei der Größe. Anscheinend überraschte es sie. Doch Jack besaß Geld und dieses gab er natürlich aus, um es seinen Schülerinnen gut ergehen zu lassen. Schließlich sollten sie doch vertrauen zu ihm gewinnen. Genauso wie dieses kleine Zuckerstück. Erst jetzt fiel ihm überhaupt richtig auf WIE klein sie im Gegensatz zu ihm war. Er betrug stolze 1,95m, während sie nicht größer als 1,65m wirkte. Wenn nicht sogar noch kleiner. An einen Model kam sie somit nicht heran. Wobei ihre Rundungen nicht zu wünschen ließen. Wobei Jack sowieso nicht so sehr auf diese Klappergerüste aus dem Fernsehen stand. Er fand zarte, kleine und vor allem junge Damen viel appetitlicher. Vor allem mit solch einem süßen Pfirsichhintern, wie dem der Kleinen. Außerdem waren solche Mädchen als Tanzpartnerin viel besser geeignet. Wo wir gerade beim Tanzen sind.

„Ganz schockiert von deiner Aufmachung, hab ich beinahe vergessen zu erwähnen, dass du gleich Tanzunterricht haben wirst“, erwähnte er sofort. Dass er diese Stunde führen würde, behielt er gekonnt für sich. Sie würde es schon früh genug bemerken. Spätestens wenn sie in der Tanzhalle angekommen wären. Diese befand sich im Nebenflügel auf der untersten Etage. Da das junge Fräulein offensichtlich von Sport wenig hielt, tat ihr das Treppensteigen ohnehin gut. Natürlich hatte Jack verschwiegen, dass sich auf jeder Etage ein Aufzug für die Mädchen und die Lehrer befand. Allerdings liebte er es jetzt schon die Kleine hoch und runter laufen zu sehen. Vielleicht sollte er sich dabei vor sie stellen. So könnte er ihren Brüsten wenigstens dabei zu sehen, wie sie immer wieder auf und ab wippten. Man bekam schon fast das Bedürfnis sie mit irgendetwas zu befestigen. Vielleicht einem Seil. Seinen Händen. Er würde schon noch etwas finden. Allerdings noch nicht jetzt. Diesen Spaß behielt er sich für später.
 

Eine Sache störte den jungen Mann gewaltig an seinem neuen Spielzeug. Dieses Nachthemd. Sie schien daran zu hängen. Vielleicht hatte es ihr eine verflossene Liebe geschenkt. Natürlich gefiel ihm das nicht. Schließlich war sie sein Spielzeug und sollte ab sofort nur noch Augen für ihn haben. Außerdem schickte sich solch ein Kleidungsstil nicht an einem Elite Internat. Somit trat er langsam auf sie zu, während sie ihre Augen immer noch durch das pink angestrichene Zimmer wandern ließ.

Wie sehr sie Pink doch verachtete. Rose liebte Farben wie blau, rot und schwarz. Doch bei pink kam ihr Frühstück wieder hoch, welches sie übrigens gar nicht gehabt hatte, da sie ja einfach so nach dem Aufstehen entführt wurde. Nun gut. Sie hätte es sowieso nicht gegessen. Seitdem ihr Vater verstorben war, war sie nicht mehr dieselbe gewesen und aß unregelmäßig. An manchen Tagen nahm sie sogar gar nichts zu sich. Weshalb die junge Dame, trotz der mangelnden Sportaktivitäten in ihrem Leben, nicht unbedingt dick war. Sie befand sich ein bis drei Kilo unter dem Idealgewicht. Wobei es ihr sowieso egal war wie sie aussah. Männer interessierten sie nicht wirklich, genauso wenig wie Frauen. Sie wollte lieber alleine sein. So müsste sich die junge Dame wenigstens nicht den ganzen Stress machen, der folgte, wenn man sich verliebte. Auf dieses Spiel wollte sie sich gar nicht erst einlassen. Lieber starb sie als alte Jungfer, anstatt ständig einem neuen Typen hinterher laufen zu müssen, weil dieser sie betrogen hatte oder Sonstiges. Nein danke. Darauf konnte sie gut verzichten.
 

„Hey!“, schrie sie erschrocken, als Jack plötzlich an ihrem seidigen Nachthemd, mit schwarzen Spitzen an den Rändern, zu zupfen begann und sogar zerriss. Schockiert riss sie ihre Augen weit auf. Ausgerechnet das letzte Geschenk ihres Vaters hatte er nun zerstört. Er hatte es ihr zu ihrem Geburtstag geschenkt, kurz bevor er starb. Und nun war es kaputt. Einfach so.

„Dieser Fetzen passte sowieso nicht in die Hausordnung. Denk daran… dein Äußeres soll stets angenehm sein. Deshalb…“, begann er und zupfte noch einmal mit kaltem Blick an einer anderen Seite des Nachthemds kräftig, sodass es dort ebenfalls Risse bekam, „…würde ich sagen, dass es jetzt erst recht in den Sondermüll gehört.“

Rose konnte das alles nicht glauben. Sie konnte doch nichts dafür, dass sie dieses Nachthemd immer noch trug. Er musste es deswegen doch nicht gleich zerreißen. Sie hätte sich umgezogen, bevor sie zum Unterricht gemusst hätte. Konnte er solange nicht warten? NEIN! Stattdessen zerstört er einfach ein Andenken an ihren Vater, welchen sie geliebt hatte. Der einzige Mensch in ihrem Leben, der sie immer verstanden hatte. Erst nahm man ihn und nun auch noch sein Andenken!

„SIE VERFLUCHTER MISTKERL!“, schrie Rose erbost, welche ihren Zorn nicht mehr bändigen konnte und stieß ihn aus ihrem Zimmer, dessen Türe sie kurz darauf zu knallte und verschloss. Kurz darauf strömten Tränen in ihr Gesicht, während sie das zerrissene Nachthemd im Spiegel betrachtete. Nun stand es wirklich fest. An diesem Internat wollte sie keine weitere Minute mehr verbringen. Vor allem nicht in seiner Nähe. Weshalb sie sofort zu ihrem Fenster, am Ende des Zimmers und direkt neben ihrem Himmelbett, stürmte und dieses aufriss. Schnell sprang sie auf die Fensterbank und betrachtete den Baum direkt gegenüber. Die Äste müssten dick genug sein, um sie tragen zu können.

„Hasta la vista, ASSHOLE!“, nuschelte sie zornig. Doch bevor sie springen konnte, wurde sie von der Stimme des Mannes, den sie gerade eben verfluchte, aufgehalten, welche durch die hölzerne Tür drang.
 

„Ob dir etwas anderes einfallen wird, wenn ich dir zeige, was passiert wenn man aus dem Fenster springen will?“, fragte er gelangweilt, während er seinen Handschuh erneut richtete und leicht hochzog. Natürlich konnte er durch keine Türen blicken und in seinem Zimmer befand er sich auch nicht. Allerdings besaß er etwas anderes. Fähigkeiten, die ihn erahnen ließen, was sein kleines Spielzeug vorhatte. Auch das Gerät in seiner Hand bestätigte ihm seine Vermutung. Denn nicht umsonst, befand sich in dem Halsband eine Nadel. Von nun an hatte er sie immer im Blick. Außerdem waren Beide miteinander verbunden. Natürlich hatte er dies alles diesem dummen Ding verschwiegen. Wieso auch nicht? Es war sein Recht seine Schülerinnen unwissend zu lassen. Schließlich dienten sie lediglich seiner Belustigung. Mehr auch nicht.
 

„Wenn ihr ehrlich bin..., rief Jack Rose durch die Tür hindurch und dachte sich schon mal eine Strafe für sie aus, „...habe ich dich für viel Klüger gehalten.“ Dabei richtete er sich auf und stellte sie mit verschränkten Armen vor die Tür. In Gedanken zählte er schon einmal von 100 bis 0 runter. Wenn sie bis dahin nicht ihren Fehler eingesehen hatte, würde er ihr schon zeigen, was es hieß sich gegen ihn zu stellen. Auch wenn er sie liebend gerne bestrafen würde.

„Eigentlich müsstest du sehen, wenn man denn richtig schauen kann, dass es weit und breit keine Zivilisation gibt - was wiederum für dich bedeutet, dass du nicht fliehen kannst. Natürlich kannst du kein Glück versuchen. Doch willst du wirklich eine harte Strafe riskieren? Außerdem müssten die Anderen wegen dir auf eine ziemlich tolle Tanzstunde verzichten. Und das willst du den anderen doch nicht antun oder?“, drohte er ihr amüsiert und lehnte sich nun neben die Zimmertür gegen die Wand. Dabei wartete er auf eine Reaktion von ihr. Er überließ ihr die Wahl. Allerdings würde sie es bereuen, wenn sie ihren Fuß nicht sofort von dieser Fensterbank setzen würde.

„Ich sag es dir nur einmal, mein Kätzchen“, begann er ruhig, während er auf die Uhr seines Handys blickte, „Solltest du dich gegen die Regel entscheiden, wird jedes weitere Schimpfwort, was du über deine Lippen ergehen lässt, doppelt so harte Konsequenzen auf sich ziehen.“
 

Rose begann zu überlegen. Sollte sie wirklich auf diesen Mann hören? Woher wusste er überhaupt was sie vor hatte? Sie war langsam ratlos. Obwohl sie natürlich nicht dumm war. Sie selbst hatte schon längst bemerkt, dass es in dieser Gegend weit und breit große Leere gab und ansonsten nichts. Somit wäre sie aufgeschmissen, sollte sie versuchten zu Fuß zu fliehen. Erst einmal benötigte das junge Ding ein Fahrzeug. Vielleicht ein Auto oder ein Motorrad. Auf die Suche danach könnte sie sich auch noch später machen. Denn wenn sie jetzt tatsächlich fliehen würde, würde sie hinterher nur irgendwelchen Hinterwäldlern aus diesen Hill Billy Filmen in die Arme laufen. Sie hatte genug Filme gesehen, um zu wissen, wo das in der Regel endete. The Hills have eyes, Wrong Turn und noch weitere Hill Billiy Filme hatten sie eins gelehrt. Niemals alleine durch eine unbekannte Gegend rennen. Man würde lediglich als Essen auf dem Grill landen. Oder noch schlimmer. Man würde sie als Sex Sklavin doch missbrauchen, bis sie elendig daran verrecken würde. Darauf konnte die junge Dame gut verzichten.

Solange sie nichts zum Fliehen besäße, müsste sie sich wohl damit zufrieden geben, für immer hier fest zu sitzen.
 

„Also wir sind noch gut in der Zeit. Somit schlage ich vor, dass du endlich deinen süßen Zuckerpopo hier her bewegst, damit wir zum Unterricht können", meinte Jack, während er weiterhin die Uhr im Auge behielt. Widerwillig und genervt stieg Rose seufzend von der Fensterbank, bevor ihr Blick auf den Stundenplan viel. Wie sie es schon geahnt hatte. Dieser Mann würde die Stunde führen. Ausgerechnet er. Dieser MANN der sich überhaupt nicht wie ein normaler Direktor einer Schule aufführte. Zuckerpopo. Welcher Rektor sprach so mit seiner Schülerin? Dafür könnte er schließlich im Gefängnis landen. Wobei sie nicht mehr minderjährig war. Ob es dann wohl Ausnahmen gab?
 

Grummelnd bewegte Rose sich auf die Zimmertür zu, bevor sie sich aus ihrem Koffer das nächstbeste Kleid herauszog, welches Ansatzweise passend für eine Tanzstunde war und hoffentlich auf seinen Anforderungen entsprach. Dieses zog sie sich schnell an, denn auf einmal begann er auch noch laut zu zählen. Doch bevor er die Zahl null erreichen konnte, stürmte Rose zu der Tür, Kleid angezogen und die Haare zu einem Zopf mit einer riesigen Schleife zusammen gebunden. Schnell schloss sie diese auf, öffnete sie und stolperte keuchend heraus.

„Fertig!“, brachte sie keuchend hervor. Zufrieden begann Jack zu grinsen und sie von oben bis unten zu betrachten, woraufhin er schließlich kurz nickte.

„Willkommen in deinem neuen zu Hause, mein Kätzchen~“

Dance with me

Rose hatte sich dazu entschieden ein rosafarbenes Kleid anzuziehen, welches ihre Mutter damals gekauft hatte, damit sie auf ihrem ersten Ball wunderschön aussähe. Wie eine Prinzessin hatte sie gemeint. Auch wenn die junge Dame diese Farbe verabscheute, so war es das erste Kleid, das sie in die Finger bekommen hatte. Schließlich befanden sich in ihren Koffern ohnehin eher wenige Kleider. Wenn sie sich recht entsann, besaß sie lediglich drei Kleider oder so. Diese hatte man ihr natürlich eingepackt. Allerdings waren es immer noch zu wenig. Gut, nicht in ihren Augen. Rose war insgesamt eher eine Frau, die sich schlicht kleidete. Häufig trug sie eine enge Jeans und dazu ein passendes – häufig schlabbriges – Hemd. Seit dem Tod ihres Vaters lief sie sogar den ganzen Tag in ihren Nachthemden herum. Außer sie bequemte sich doch einmal dazu etwas anderes anzuziehen. Hauptsache es war gemütlich. Doch jetzt waren diese Zeiten offensichtlich vorbei. Denn laut der Hausordnung waren Hosen verboten. Somit durfte Rose mehr als die Hälfte ihres Koffers nicht mehr anziehen. Auch die meisten ihrer Oberteile besaßen wahrscheinlich einen viel zu großen Ausschnitt für dieses Internat. Somit viel ein weiterer, großer Teil weg. Was übrig blieb waren höchstens 10 Kleidungsstücke zum Tragen. Drei davon waren schon Kleider, welche sie bestimmt nicht jeden Tag anzog. Langsam wurde das ganze hier zu einem Albtraum!
 

Vor allem als Jack begann die junge Dame von oben bis unten genau zu betrachten. Das Kleid besaß keine Träger und begann somit erst ab ihren Brüsten. Lediglich die große, pinkfarbene Schleife bedeckte ein Teil ihres Ausschnittes. Darunter befand sie ein kleines Perlenkettchen, welches so wirkte, als hätte man es einfach in die Schleife gestopft und dadurch damit verbunden. Bis zu ihren Hüften wirkte das Kleid insgesamt eher wie eine Art Korsett und ließ ihre Rundungen noch besser zum Vorschein kommen. Auch über den Hüften befand sie eine Perlenkette, welche anscheinend als Gürtel dienen sollte und durch zwei rote Rosen verbunden war. Darunter war das Kleid breit und ähnelte einem typischen Ballkleid. Es ging ihr knapp bis zu den Füßen. Hoffentlich konnte sie tanzen, ansonsten würde sie ständig darüber stolpern. Somit wanderte Jacks Blick skeptisch wieder zu ihrem Gesicht bis hin zu ihrer riesigen Schleife, welche die Krönung dieses unmöglichen Kleides war. Doch es musste für den Anfang reichen. Sie schien sich Mühe zu geben. Trotzdem hoffte er wirklich, dass dieses kleine Püppchen tanzen konnte, da er wenig Lust darauf hatte, dass sie ihm ständig auf den Boden fiel. Schließlich müsste er mit ihr tanzen. Als Lehrer und ihr Meister wäre das seine Aufgabe, welche er sogar sehr ernst nahm.
 

Letztendlich konnte er sich einen dummen Kommentar doch nicht verkneifen und grinste Rose frech an: „Du erinnerst mich an einem ausgespuckten rosa Bonbon. Und mit deiner lächerlichen Schleife im Haar machst du diesem Stil noch alle Ehre.“

Dank diesem Kommentar begann Roses linkes Auge leicht zu zucken vor Wut. Da beeilte sie sich extra und gab sich große Mühe damit der Schulordnung gerecht zu werden, nachdem ER ihr geliebtes Nachthemd zerrissen hatte. Doch was machte er, anstatt sie zu loben? Er bezeichnete sie als ein ausgespucktes Bonbon! Indirekt nannte er sie also fett! FETT! Sie war schlank. Sie hatte eine super Figur, da sie sowieso nicht zu viel aß und er bezeichnete sie auch noch als FETT. Hatte dieser Mann sie nicht mehr alle?

Ich hau ihm nicht in die Fresse. Ich hau ihm nicht in die Fresse. Ich. Hau. Ihm. NICHT. In. Die. FRESSE!, dachte sich Rose und redete sich das immer wieder ein, um es tatsächlich nicht durchzuziehen, denn langsam rissen alle ihre Geduldsfaden. Dieser Mann stellte sie ziemlich auf die Probe. Wenn nicht sogar zu sehr. Denn bald könnte sich Rose nicht mehr zurückhalten und dann würde ihre Hand doch ein oder zwei Mal ausrutschen und in seiner dreckigen Visage landen. Doch das wollte er sicher nicht. Außer er stand auf Schmerzen. Was sich Rose nicht vorstellen konnte. Zumindest hoffte sie das nicht, denn das wäre irgendwie noch unheimlicher. Insgesamt wirkte er schon wie ein Monster auf sie, durch seine ganze Art und Weise. Wenn er sich jetzt auch noch als Sadist herausstellen würde, dann würde sie wahrscheinlich am liebsten schreiend davon rennen.
 

Doch schon bald würde er nicht mehr so große Töne spucken können, denn Rose war eine begnadete Tänzerin. Immer wieder hatte ihr Vater mit ihr geübt. Zwar war sie ansonsten in Sport eine totale Niete und Versagerin, da sie irgendwie zwei linke Füße besaß. Doch wenn es um das Tanzen ging, schien sie diese plötzlich unter Kontrolle zu bekommen. Nicht viel Zeit und Übung hatte sie für die ganzen Tänze, die sie in all den Jahren erlernt und perfektioniert hatte, benötigt, da ihre Auffassungsgabe bemerkenswert war. Zumindest was dieses eine Thema anging. Vielleicht lag es an dem Spaß, den sie dabei hatte. Ganz verstehen konnte sie es selber nicht. Wobei sie Musik liebte. Vielleicht lag es auch daran. Dank dem perfekten Gehör, welches sie von ihrem Vater geerbt hatte, konnte sie dazu ganz genau den Takt jedes Liedes heraushören. Somit war sie die perfekte Tanzpartnerin. Vor allem was klassische Tänze anging. Selbst den Tango hatte sie schon bewältigt. Auch wenn sie immer noch glaubte, dass ihre Eltern den Tanzlehrer dafür lediglich angeheuert hatten, damit sie endlich einen Freund abbekommen würde. Zum Pech ihrer Eltern entpuppte sich der Kerl als ein Homosexueller und war sowieso nicht Roses Fall. Doch dafür hatte sie sehr viel von ihm gelernt. Und dieses Gelernte würde sie Jack unter die Nase reiben!
 

Jack hingegen war davon noch gar nicht überzeugt. Er betrachtete erneut ihren kleinen Körper. Ihm war nicht entgangen wie schnell sie aus der Puste geraten war, nachdem die Beiden endlich vor ihrem Zimmer angekommen waren. Dazu wirkte es so, als ob sie zwei linke Füße besaß. Von ihrer Haut wollte er gar nicht erst anfangen. Wie Porzellan war sie hell und viel zu blass. Dazu wirkte ihre Haut nicht so, als ob die junge Dame täglich diese trainieren würde. Denn ansonsten sähe sie straffer aus. Auch wenn eine Frau schlank war, hieß das noch lange nicht, dass ihr Körper gestrafft und glatt war. Denn dies musste man zusätzlich trainieren. Und das schien dieses Mädchen nicht wirklich zu machen. Das würde ja noch spaßig werden.

„Weißt du - Tanzen kann zwar schön, aber auch anstrengend sein. Deswegen hab ich mir überlegt, dass du meine Tanzpartnerin sein wirst. Du wirst den anderen zeigen wie sie ihre Tanzschritte auszuführen haben. Somit erwarte ich Perfektion. Also sag mir, Süße, kannst du tanzen?“, erkundigte er sich nun, damit er es hinterher nicht bereuen würde, sie als seine Tanzpartnerin akzeptiert zu haben. Wobei er ihr dabei sowieso noch eine Strafe zufügen würde, damit sie verstand, dass sie nicht einfach so fliehen konnte. Selbst der Versuch musste bestraft werden.

„Findest du das nicht auch großartig? Du hast die besondere Ehre mit einem heißen Typen wie mir zu tanzen. Ich hoffe du wirst dieser Ehre gerecht, Püppchen“, äußerte er noch eingebildet hinterher, während er sich ein paar seiner dunkel braunen Haare nach hinten Strich. Immer darauf achtend, dass er seine kleine Tolle nach rechts gewinkelt nicht aus der Fassung brachte.
 

Guck mal. Mister Großkotz ist wieder da und seine Einbildung ist schlimmer als je zuvor. Supi~, dachte sich Rose und verdrehte lediglich die Augen, während sie und Jack sich schließlich auf den Weg zu der Tanzhalle machten. Ehrlich gesagt fand sie ihn nicht besonders hübsch. Gut er besaß hier und da ein paar ansehnliche Muskeln. Mehr allerdings auch nicht. Die Maske schreckte ab und seine Frisur fand sie überaus lächerlich. Das Einzige was sie an ihm noch faszinierend fand, waren seine verschiedenen Augenfarben. Sie liebte so etwas. Wenn sie es richtig erkannte war das linke Auge grün, während sein rechtes bläulich schimmerte. Eine schöne Kombination. Allerdings war er ansonsten wirklich nicht ihr Geschmack, von daher dachte sie sich ihren Teil was das „heiß“ anging und folgte dem Mann weiterhin durch die Gänge. Wobei sie sich einen kleinen Kommentar dazu einfach nicht entgehen lassen konnte. Manchmal liebte sie ihr freches Mundwerk.

„Ja~ sehr heiß. Was für eine Ehre mit einem hässlichen Seebarsch tanzen zu dürfen!“, meinte Rose frech und gab ihm zu spüren, wie sehr sie seine Angeberei ankotzte. „Aber Ihr Glück. Sie haben eine Meister Tänzerin ausgewählt.“, fügte sie noch hinzu, bevor sie einfach an ihm vorbei stolzierte. Ihr war es egal, ob sie den Weg durch das Gebäude noch nicht kannte. Sie wollte ihm einfach zeigen, dass sie sich von ihm nicht auf der Nase herumtanzen ließ.
 

Leise, schon fast kaum hörbar, knurrte Jack kurz und blieb schließlich stehen, bevor er ihren Hintern fixierte. Kurz verpasste er diesem einen kleinen Klaps, woraufhin sie erschrocken auf quietschte und sich schnell dahin fasste, bevor sie sich zu ihm umdrehte. Die Röte in ihrem Gesicht verging ihm nicht, was ihn wieder erheiterte. Trotzdem ging ihm langsam ihre freche Art und Weise auf den Zeiger. Doch nicht mehr lange und er könnte ihr zeigen was es bedeutete, sich mit Jack anzulegen. Bis dahin würde er weiterhin aus guter Miene böses Spiel machen. Somit schlenderte er unbeeindruckt, von ihrem Kommentar über das Tanzen, und unschuldig pfeifend an ihr vorbei, während er sich fragte, ob sie tatsächlich eine solch begnadete Tänzerin abgeben würde. Doch das würde er spätestens beim Unterricht herausfinden können. Wobei ihn solch langweilige Tänze wie der Walzer sicher nicht beeindrucken würden. Sie waren öde und zum Einschlafen langsam. Keine Spannung. Keine Erotik. Langweilig einfach! Somit versuchte Jack solche Tänze immer schnell hinter sich in seinem Unterricht zu bringen, damit er nicht mehrere Wochen damit verschwenden musste. Ansonsten würde er noch sterben vor Langeweile.
 

Nach ein paar Minuten kamen sie schließlich endlich in der Halle an. Alle anderen Schülerinnen erwarteten sie bereits. Jack schielte leicht erbost zu seinem Spielzeug, da sie es gewagt hatte ihn verspäten zu lassen. Dieser Mann nahm Pünktlichkeit nämlich außerordentlich genau. Er müsste sie noch härter bestrafen. Doch dazu würde er schon bald kommen. Sehr bald. Allerdings zählte es jetzt erst einmal eine gute Miene aufzusetzen und die Schülerinnen davon zu überzeugen, dass er ihr Freund ist und nicht ihr Feind. Schließlich sollten sie ihm vertrauen. So könnte man sie ganz leicht manipulieren und zu perfekten Frauen erziehen. So wie ihre Eltern es sich wünschten. Genauso wie Jack.

„Nun, meine Lieben, willkommen zu eurer ersten Stunde. Keine Sorge. Wir beginnen natürlich mit etwas Leichtem. Ein klassischer Tanz den jede Dame eures Standes beherrschen sollte. Der klassische Walzer. Er ist sehr eintönig und somit äußerst schnell zu lernen. Somit denke ich nicht, dass wir-“, unterbrach er plötzlich, als er aus einer Ecke tuscheln vernehmen konnte. Eine seiner neuen Schülerinnen schien es nicht für angemessen zu halten, dem Mann bei seinen Erläuterungen zuzuhören. Wie konnte sie es wagen? Jeder musste den großen Worten von ihm lauschen. Schließlich war es eine Ehre, wenn er sich überhaupt die Zeit dazu nahm, diese hilflosen Dinger zu versorgen und mit seinen Tipps zu belehren. Seine Stimme war schließlich Einzigartig und jeder lauschte gerne seinen Worten. Zumindest redete er sich das immer wieder ein.
 

„DU!“, äußerte Jack erzürnt und deutete mit seinem Zeigefinger auf die junge Dame, die sich ganz links in der Reihe der Mädchen befand. Sie besaß rötliches, Schulter langes Haar, während ihre Augen gold-braun schimmerten. Im Gegensatz zu Rose, dessen Haare über die Hüften reichten. Somit hatte die junge Dame Probleme damit überhaupt passend ihre Haare zusammen zu stecken. Anscheinend hatte sie sich für zwei Zöpfe an den Seiten entschieden. Wirklich ästhetisch wirkte es nicht, doch Jack sollte es genügen. Rose fand diese Zöpfchen sogar recht niedlich, weshalb sie schmunzeln musste.
 

„Tritt vor und nenne deinen Namen, wenn du es nicht schon für nötig hältst zuzuhören. Vielleicht möchtest du die Klasse ja belehren und vorführen wie man tanzt“, befahl er erbost, woraufhin das verschüchterte Mädchen nach vorne neben ihn trat und mit einem rötlichen Schimmer auf den Wangen begann zu sprechen: „M-mein Name lautet Daliha… E-es tut mir leid… ich wollte sicher nicht unhöflich sein. Allerdings wollte mir mein Meister noch etwas zu den Regeln sagen, da ich das nicht ganz verstanden hatte.“

Rose tat dieses Mädchen leid. Sie schien gar nicht damit umgehen zu können, dass ein Mann so mit ihr sprach. Dazu dieser ernste Tonfall. Sie wirkte wirklich eingeschüchtert. Doch statt sie mit dieser Aussage in Ruhe zu lassen und sich damit zufrieden zu geben, setzte Jack noch einen drauf und hörte einfach nicht damit auf, das arme Ding fertig zu machen. Sie hatte einmal etwas gesagt und schon flippte er aus. Unverständlich für die junge Dame.
 

„NUN HÖRT DOCH ENDLICH AUF! Seht ihr nicht wie eingeschüchtert sie ist?!“, schrie Rose schließlich erbost, um dieses Theater endlich zu beenden. Darauf schielte Jack zu seinem neuen Spielzeug. Anscheinend verstand niemand mehr etwas von Manieren. Denn ansonsten hätte sein Zuckerpopo sich zurück gehalten und ihn wenigstens ausreden lassen. Allerdings war sie sowieso unhöflich und schien vor ihm keinen Respekt zu haben. Nun das würde er schon noch ändern.
 

„Anscheinend fehlt es euch Beiden an ausreichendem Respekt gegenüber eines Mannes meines Ranges. Somit schlage ich vor, dass ihr unseren werten Damen vorführt wie man einen Walzer tanzt. Solltet ihr diese Aufgabe meistern, bekommt ihr natürlich eine Belohnung. Allerdings erwarte ich, dass ihr im Takt bleibt. Verstanden?“, ermahnte er die beiden jungen Damen, woraufhin Rose genervt und lautstark seufzte. Doch kurz darauf nickte sie und lächelte überheblich Jack zu, bevor sie sich dem verschüchternden Mädchen zuwandte und ihr ihre Hand reichte, in welche sie ihre eigene legen sollte. Die andere wanderte um ihre Hüften, während das andere Mädchen ihre zweite Hand auf die Schulter von Rose legte. Anscheinend hatte sie noch nie zuvor getanzt, denn nervös starrte sie immer wieder zu Boden.
 

„Keine Angst. Achte einfach auf mich. Sieh mir in die Augen und lass dich gehen. Ok?“, flüsterte Rose ihr ermutigend und sanft zu, woraufhin Daliha ihren Kopf wieder erhob und in die violetten Augen der jungen Dame blickte. Langsam und vorsichtig begann sie zu nicken, woraufhin Rose erfreut zu Lächeln begann. Sofort bemerkte sie, dass das Mädchen schon ein Stücken ruhiger geworden war und sich somit besser auf den Tanz konzentrieren konnte. Auch wenn Rose kleiner war, übernahm sie den männlichen Part, sodass das Mädchen sich lediglich führen lassen musste. Wie sie es schon gesagt hatte. Man musste sich einfach gehen lassen und dem Gefühl und der Musik hingeben. So würde man am besten elegant und gleichmäßig über den Boden gleiten. Es konnte sich sogar wie fliegen anfühlen, wenn man es denn richtig machte. Da man sich in einer Art Traumwelt verlor. Zumindest ging es Rose so immer, da sie sich in der Musik häufig verlor.
 

Schließlich legte Jack passende Musik auf und Rose wartete auf den Takt. Kurz zählte sie im Kopf. Eins. Zwei. Drei. Bevor sie los legte und das Mädchen elegant über das Parkett führte. Daliha hingegen war überrascht wie leicht dies zu gehen schien. Sie ließ sich einfach von Rose führen und hatte das Gefühl über den Boden zu schweben. Kein einziges Mal trat sie der jungen Dame auf die Füße oder hatte das Gefühl zu stolpern. Noch überraschter war sie, als sie bemerkte, dass Rose ihre Augen lächelnd geschlossen hatte und sich voll und ganz der Musik und seiner Welt hingab. Schließlich beschloss Daliha das Gleiche zu machen und schloss schließlich ihre Augen. Es wirkte tatsächlich so, als ob sie sich in einer komplett anderen Welt wiederfinden würde.
 

Jack gefiel dieser Anblick gar nicht. Sein Spielzeug hatte tatsächlich nicht gelogen. Sie konnte tanzen und wirkte wie eine Fee, während sie tanzte. Elegant und graziös. Doch das würde er schnell ändern. Niemals im Leben würde er sie triumphieren lassen. Schließlich sollte sie endlich ihre gerechte Strafe erfahren, dafür dass sie solch unschickliche Sachen von sich gab und immer wieder Widersprach und Konter gab. Somit zückte er eine kleine Fernbedienung und zog sie aus seiner Hosentasche. Langsam drückte er auf einen der vielen Knöpfe, die sich darauf befanden, und begann hämisch grinsend dem Schauspiel zuzusehen.
 

Daliha riss erschrocken ihre Augen auf, als Rose plötzlich wie am Spieß zu schreien begann. Hatte sie Schmerzen? War das junge Mädchen ihr etwa auf die Füße getreten. Doch statt sich zu ihren Füßen zu wenden, schien sich Rose an ihren Hals zu fassen. Ein schneller, blitzartiger Schmerz schien sie regelrecht zu durchbohren, bis er zu einem angenehmen Kitzeln im Hals überging. Allerdings bloß im vorderen Bereich. Zum Glück. Denn auch am Nacken war sie überaus empfindlich. Trotzdem konnte sie ihr lautes Lachen nicht mehr zurück halten und begann sich ihren Bauch zu halten.
 

„Was hast du denn Rose?“, fragte Jack unschuldig und musste an die Funktion denken die er in ihr Halsband eingebaut hatte. Denn er konnte dadurch immer wieder, die Bedienung so tätigen, dass die Funktion, die ihren Hals kitzelte, nie wieder aufhören würde. Zumindest nicht so lange, bis er der Meinung war, dass es genug des Guten war. Dadurch würde sie von ihrem eigenen Lachen gequält werden, was auf längeren Zeitraum schlimmer sein konnte, als jede Folter.

Rose hingegen verstand die Welt nicht mehr. Sie wusste nicht, wieso sie plötzlich dieses Kitzeln wiederfuhr. Bis sie schließlich Jacks Frage vernommen hatte und ihm einen bösen Blick zuwarf. Sofort verstand sie. Er war an allem Schuld und wollte sie damit bestrafen. Doch so leicht ließ sich die junge Dame nicht unterkriegen. Irgendwie musste sie dieses Spiel umdrehen können, sodass es für sich weniger unangenehm war. Denn im Moment blickte sie jeder an, als ob sie verrückt wäre. Doch lange würde das nicht anhalten. Stattdessen lachte sie nun herzlich mit dem Kitzeln und grinste kurz Jack überlegen und frech zu, bevor sie zu sprechen begann und auf ihn zeigte: „Gar nichts. Ich musste bloß daran denken, wie dämlich Ihr doch ausseht. Fehlt nur noch eine rote Nase und würdet wie ein Clown aussehen. Lustig nicht wahr?“

Sofort begannen alle im Saal lauthals mitzulachen. Dieser Kommentar war amüsant und ließ Jack hingegen vor Wut kochen.
 

Du willst es also auf die harte Tour? Dann bekommst du es jetzt auf die harte Tour, mein Kätzchen!

Watch your back

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Ich bin für dich da

„Rose? Ich bin es Daliha“, drang es durch die Tür von Roses Zimmer. Sachte klopfte das junge Mädchen gegen die Tür, um sicher zu gehen, dass ihre Freundin sie vernommen hatte. Diese lag mit beiden Armen über die Augen geworfen auf ihrem Himmelbett und versuchte den heutigen Tag zu verdrängen. Sie konnte immer noch nicht glauben, was man ihr angetan hatte. Erst diese Blöße beim Duschen und danach das Hängen in der Turnhalle. Jeder konnte sie sehen. Jeder. Noch nie hatte man ihr solch eine Schandtat angetan. Dafür wollte Rose Rache. Doch im Moment war sie zu geschwächt, zu verzweifelt. Kaum bewegen konnte sie sich. Seit dem Vorfall lag sie deswegen einfach nur in ihrem Bett. Zwischendurch weinte sie, schluchzte laut. Manchmal schlief sie auch einfach vor Erschöpfung ein. Sodass sie den restlichen Unterricht verpasst hatte. Zum Glück hatte Jack seine Worte wenigstens ansatzweise ernst gemeint und sie durfte sich den restlichen Tag frei nehmen. Besucht hatte er sie seitdem nicht. Umso besser. Rose wollte einfach ihre Ruhe haben, weshalb sie noch am Überlegen war, ob sie Daliha tatsächlich die Tür öffnen sollte.
 

Seufzend und leicht widerwillig erhob sich die junge Dame von ihrem Bett. Sie sah furchtbar aus. Unter ihren Augen befanden sich fette, schwarze Ringe, während ihre violetten Augen selbst nun rot leuchteten. Kurz vor Dalihas Auftreten hatte sie erneut geweint, was man ihr sofort ansah. Ihr Gesicht wirkte noch bleicher als sonst. Sie sah schon fast aus wie ein Geist oder ein Vampir. Am liebsten hätte sich die junge Dame weiterhin in ihrem Zimmer versteckt. Die Gardinen waren zugezogen, wodurch kein Licht herein drang. Somit konnte sie entfliehen. Zumindest hatte sie das gehofft. Eigentlich hatte Rose auch nicht damit gerechnet, heute noch Besuch zu bekommen. Allerdings war es auch angenehmen zu spüren, dass man sich um sie sorgte.
 

Langsam öffnete sie die Tür einen Spalt, um zu sehen, ob tatsächlich nur Daliha dort war. Ein Glück war es nur sie. Somit öffnete die junge Dame die Tür weit und hielt sich leicht eine Hand vor die Augen, da sie von dem Licht der Sonne, welches durch die Fenster im Gang schien, geblendet wurde. Schnell huschte Daliha in das Zimmer von Rose und verschloss hinter sich wieder die Tür. Sie bemerkte die Unbehaglichkeit ihrer neu gewonnen Freundin und versuchte sich somit an die Dunkelheit zu gewöhnen. Allerdings war Rose genauso rücksichtsvoll, weshalb sie die Gardinen aufriss. Zum Glück stand die Sonne über der anderen Seite des Gebäudes, sodass ihre Strahlen nicht mehr in dieses Zimmer gelangen konnten. Somit wurde Rose weniger geblendet und konnte sich angenehmer an das Licht gewöhnen. Sie deutete Daliha an sich auf das Bett zu setzen, während sie selbst zu ihrem Schreibtisch trottete und den Computer einschaltete.

Daliha wiederum blickte sich im Zimmer genau um. Es war genauso eingerichtet wie ihr eigenes. In der linken Ecke, direkt neben der Tür, befand sich ein riesiger Kleiderschrank. Rechts daneben hing ein großer Spiegel an der Wand, wahrscheinlich war er dazu gedacht, dass die Mädchen immer perfekt aussehen konnten. Denn daneben befand sich ein kleiner Schminkschrank, wovor sich ein Höckerchen befand. Rose würde dies allerdings wahrscheinlich niemals benutzen, da sie Schminke so gut wie nie benutzte. Sie wollte mit 30 nichtschon aussehen wie 51. Somit schminkte sie sich von selten bis gar nicht. Daliha ließ ihren Blick weiter umherschweifen. Am Ende des Zimmers befand sich in der linken Ecke ein Schreibtisch für die Mädchen. Er war riesig, sodass er quasi zwei Flächen besaß. Die eine Fläche diente zum Verarbeiten der Hausaufgaben, woraufhin die andere für den Computer genutzt wurde. Rechts in der Ecke befand sich das Himmelbett. Dazwischen trennte die Ecken ein riesiges Fenster, welches quasi die Mitte des Raumes bildete. Rechts neben der Tür befand sich ein weiterer Schrank, indem die Mädchen alles Mögliche aufbewahren konnten.
 

Ansonsten erblickte Daliha allerdings auch die Hobbies ihrer neuen Freundin. Anscheinend hatte sie die Zeit auch dafür genutzt, um ihre Koffer auszuräumen, welche in irgendeine Ecke geschmissen worden waren. Denn sofort erkannte Daliha eine riesige Leinwand, welche wahrscheinlich für Skizzen und ähnliches diente. Daraus schloss sie, dass Rose künstlerisch begabt war. Vielleicht liebte sie Kunst auch einfach nur. Am Fuß des Bettes befand sich eine Gitarre, welche offensichtlich Rose gehörte, da auf den Griff ein riesiges R eingraviert war in wunderschöner Schnörkelschrift. Ob Rose wohl auch Klavier spielen konnte? Denn die meisten reichen Familien ließen ihre Töchter wenigstens Klavierspielen lernen. Wenn nicht sogar auch noch Geige. Schließlich musste man zeigen, mit was für einem Talent man gesegnet war. Wobei Daliha es eher als Angeberei ansah. Schließlich wollten die Eltern lediglich zeigen, dass ihre Kinder die Besten waren und Geld besaßen, was andere nicht unbedingt von sich behaupten konnten. Somit hatte sie sich immer dagegen gesträubt Geige zu lernen. Klavier konnte sie allerdings fließend spielen. Sogar Stücke von Mozart oder Chopin konnte Daliha aus dem Kopf einfach sie spielen. Somit wünschte sie sich in die Theater AG gehen zu können und sich dort als Komponistin der untermalenden Musik für die Szenen zu bewerben. Auch wenn es hieß Jack ertragen zu müssen.
 

„Ach Rose. Mir fällt gerade ein, dass du ja die Sache mit den AGs und Freizeitaktivitäten verpasst hast. S-soll ich sie dir erzählen oder… I-ich meine, ich würde es verstehen, wenn du nicht willst…“, stotterte Daliha nervös und schielte zu Boden. Diese Idee war bescheuert. Wie kam sie darauf Rose solch eine Frage zu stellen? Ihre Freundin hatte im Moment sicher andere Sorgen als die AGs des Internats. Zu ihrer großen Überraschung, wandte sich Rose allerdings zu ihr und lächelte Daliha sachte an.
 

„Klar. Schieß los. Achja… Daliha? Danke“, äußerte Rose sanft, bevor sie sich wieder ihrem Computer zu wandte und an diesem anscheinend irgendetwas herunterlud. Wahrscheinlich ein Videospiel oder Sonstiges. Daliha konnte es leider nicht genau erkennen. Dann wiederum erblickte sie das Word Zeichen. Wollte sich Rose etwa alles mitnotieren? Daliha konnte es kaum glauben. Ihre neue Freundin schien sofort engagiert zu sein, wenn es um die AGs ging. Wieso nur?
 

„G-gut! Also es gibt einmal die Theater AG. Sie… wird leider von Jack geleitet“, begann Daliha zu erzählen, woraufhin Roses Finger über die Tasten flogen und alles genaustes mit schrieben. Das hatte das junge Mädchen nicht erwartet. Ihre Freundin schien sich tatsächlich dafür zu interessieren und das obwohl man ihr heute solch eine unglaubliche Sache angetan hatte. Auch dass Rose solch flinke Finger besaß konnte Daliha kaum fassen. Wie ein Blitz tippte sie jedes einzelne Wort nieder. Zumindest machte sie sich Notizen. Fast auf die Sekunde genau, als Daliha ihren Satz beendet hatte, war Rose ebenfalls fertig. Unglaublich. Wo hatte sie das gelernt?
 

„Öhm. D-dann gibt es noch die Kunst AG. Sie wird von einem gewissen Diego geleitet. Dann bietet ein gewisser Danielson eine Gesang AG an. Hm die Beiden scheinen lediglich eine AG zu leiten. Ein gewisser Ryo leitet Volleyball und Mathe. Zusammen mit Jack bietet er auch noch eine Schwimmen AG an. Und Jack alleine leitet auch noch eine Tennis AG.“
 

„Wahrscheinlich um jungen Dingern auf den Arsch glotzen zu können!“, äußerte Rose genervt und hämmerte nun lauter auf die Tastatur, woraufhin Daliha erschrocken zu ihr blickte. Sie schien diesen Mann mit ihrem ganzen Herzen zu hassen. Das würde sicherlich böse enden. Daliha sah es kommen.
 

„H-hör zu Rose! Ich… wenn du meine Hilfe brauchst, sag es mir bitte! Ich helfe dir, ok? Ich… was Jack gemacht hat war falsch und wenn wir uns zusammen tun, dann können wir es ihm sicher heimzahlen!“, schlug Daliha nun schnell vor. Sie wollte ihrer Freundin unbedingt beistehen. Nach dieser Schandtat konnte sie diesem ekelhaften Mann nicht mehr verzeihen. Rose wiederum war überrascht über Dalihas Entschlossenheit und dieses Angebot, weshalb sie sich zu ihrer Freundin wandte, welche nun mit einem ernsten Blick vor ihr stand. Eins musste Rose zugeben. Wenn Daliha wütend war oder versuchte ernst zu gucken, sah sie unglaublich niedlich aus. Vielleicht sollte sich die junge Dame überlegen lesbisch zu werden. Ok warte was?, dachte Rose erschrocken von der Idee und scheuchte diese sofort wieder aus ihrem Kopf. Schließlich brauchte sie niemanden. Weder einen Mann, noch eine Frau. Sie kam gut alleine klar. Auch wenn es schon war sich mit jemanden unterhalten zu können. Eine gute Freundin war wahrscheinlich das Einzige, das sie in ihrem Leben brauchte. Hätte sie ein Mädchen wie Daliha doch bloß früher gefunden. Vielleicht hätte sie dann niemals an dieses Internat gemusst.
 

„Danke Daliha… Ich kann dieses Angebot allerdings nicht annehmen. Tut mir leid. Ich will dich da nicht mit reinziehen. Hinterher tut er dich auch so etwas an. Das könnte ich mir niemals verzeihen. Halt dich also bitte raus, ok? Sei einfach für mich da und… hör mir zu. Das gibt mir schon Kraft genug…“, erklärte Rose ruhig und blickte lächelnd zu ihrer Freundin hoch, welche wahrscheinlich jünger als sie war und trotzdem größer. Schrecklich dieser Gedanke. Allerdings akzeptierte Rose dies und erhob sich langsam, bevor sie ihre neue Freundin in die Arme schloss und erneut ein leises „Danke“ hauchte.

Daliha hingegen lief rot an. Niemals hätte sie mit einer Umarmung gerechnet. Vor allem nicht von Rose, welche so stark und frech wirkte und jetzt wie ein schwaches, zerbrechliches Mädchen. Sie benötigte diese Umarmung. Weshalb Daliha langsam ihre Arme um den Körper ihrer Freundin legte und ihre Hände sanft über ihren Rücken streichen ließ. „Ich bin immer für dich da…“, hauchte Daliha leise und sanft, während sie ihre Freundin fester an sich drückte, denn sie vernahm ein leises Schluchzen und wollte mit der Umarmung Rose trösten, zumindest so gut sie konnte.
 

Nachdem sich Rose wieder beruhigt hatte, löste sie sich von Daliha, wischte die Tränen weg und setzte sich lächelnd auf den Stuhl. Langsam schien sie sich wieder zu erholen.

„Ok dann sag mir auch mal die Freizeitaktivitäten oder können wir da alles machen?“, erkundigte sich Rose neugierig. Endlich wirkte sie wieder wie vorher. Stark und frech. Sie grinste sogar breit und strahlte und unglaubliche Stärke aus, woraufhin Daliha freudig ihr Notizbuch zur Hand nahm und noch einmal über die Freizeitaktivitäten blickte.
 

„Also eigentlich können wir so gut wie alles machen. Von Tischtennis bis hin zu Lesen in der Bibliothek. Sogar eines der Musikzimmer dürfen wir benutzen, um für selbst aufgestellte Bands zu proben oder uns einfach so ein paar Lieder auszudenken. Ist doch toll oder?“, erzählte Daliha begeistert und lächelte ihre Freundin an, welche kurz nickte und sich schließlich erhob.
 

„Stimmt. Gut ich habe mich entschieden. Ich gehe in die Theater AG!“, äußerte Rose entschlossen. Wieso sie sich ausgerechnet für eine AG von Jack entschieden hatte? Erstens war sie in Mathe eine Null, wodurch diese AG sofort weg fiel. Sie hasste Mathe. Wobei ihr Zahlen zusammen addieren irgendwie Spaß machte. Oder Sudoku. Sie liebte Sudoku! Wieso gab es keine Sudoku AG? In die hätte sich Rose sofort eingeschrieben.

Zweitens war sie eine Niete in Sport, außer Tanzen und Schwimmen. Da sie allerdings wenig Lust hatte einen weiteren Lehrer auf dem Kieker zu haben, müsste sie darauf verzichten. Vor allem falls Jack und dieser andere Mann sich gut verstanden. Dann würden sie Rose garantiert die Hölle heiß machen. Außerdem würde Jack sie dadurch im Bikini zu Gesicht bekommen und vielleicht erneut in der Dusche überfallen. No thank you, SIR!

Drittens hatte Rose schreckliches Lampenfieber, wenn sie vor anderen Leuten singen sollte. Alleine oder zu Zweit. Kein Problem. Doch sollten dort mehrere Leute sein, dann war sie viel zu nervös und sang schief und scheel. Das wollte sie sich und den anderen Schülerinnen sicher nicht antun. Wobei sie seltsamerweise bei Karaoke keine Probleme hatte. Vielleicht weil sich dort sowieso jeder blamierte. Who knows.

Viertens liebte sie Kunst, allerdings hasste sie es, wenn man ihr ständig über die Schulter starrte, um zu gucken, ob es denn gut war. Außerdem müsste sie sich dann an feste Regeln halten oder bestimmte Aufgaben bewältigen. Somit besaß sie ihren künstlerischen Freiraum nicht mehr, welchen sie unglaublich liebte. Somit zeichnete Rose lieber alleine in ihrem kleinen Kämmerlein und genoss es ihrer Fantasie freien Lauf zu lassen.

Und Fünftens hatte Rose schon seit Jahren darauf gewartet ENDLICH in einer Theater AG mitmachen zu dürfen. Niemals wurde eine angeboten. NIE! Und jetzt war es endlich so weit. Da war es ihr auch egal, von wem sie geleitet wurde. Hauptsache sie dürfte endlich ihren schauspielerischen Talenten freien Lauf lassen und sich bei einer Theater AG beteiligen. Wie gerne hätte sie früher an ihren Schulen Stücke wie Romeo und Julia, Dornröschen oder Sonstiges aufgeführt. Doch ständig wurde ihr das verwehrt. Somit ließ sie sich diese Chance sicher nicht nehmen. Selbst wenn es bedeutete Jacks Nähe und Anweisungen ertragen zu müssen. Rose würde es schon irgendwie überleben.
 

„Du… WAS?!“, fragte Daliha nun erschrocken, da sie gar nicht glauben konnte, was sie gerade gehört hatte. Ausgerechnet Rose wollte in die Theater AG, wo sie ihren Meister noch mehr ertragen musste. Das konnte Daliha einfach nicht glauben. Vielleicht hatte sie sich auch verhört.
 

„Du hast richtig gehört. Ich gehe in die Theater AG. Ich LIEBE Theater! Es war schon immer mein Traum in einer Theater AG zu sein. Da ertrage ich sogar Jacks Anwesenheit!“, erklärte Rose ernst und ging mit schnellen Schritten auf die Tür ihres Zimmers zu, welche sie mit voller Wucht aufriss.

„Also dann! Wo kann ich mich einschreiben?“, fragte die junge Dame energisch und voller Elan, während sie sich zu ihrer Freundin umdrehte, welche immer noch geschockt von dieser Entscheidung war. Doch langsam erholte sie sich von dem Schock und sprintete Rose hinterher, mit welcher sie das Zimmer verließ und ihre Hand in die eigene nahm. Fröhlich führte Daliha die junge Dame zu den Zetteln und unterhielt sich auf den Weg über Dieses und Jenes mit ihrer neuen, besten Freundin.
 

Soso. Das kleine Kätzchen will also in die Theater AG. Umso besser. Ich wusste doch, dass wir Beide viel Spaß zusammen haben werden. Nicht wahr, kleine Rose? Hehe~

Survive the night

Endlich war es 22:00 Uhr und somit die perfekte Zeit für Roses ersten, vernünftigen Fluchtversuch. Denn ab diese Uhrzeit durfte man sein Zimmer EIGENTLICH nicht mehr verlassen. Würde das Rose aufhalten? Nein. Diese hatte sich schon fest vorgenommen ein wenig dieses seltsame Internat zu erkunden. Denn schließlich wollte sie irgendwann von hier verschwinden können. Doch dafür benötigte sie erst einmal ein Fahrzeug oder Ähnliches. Und danach würde sie sich diese Nacht auf die Suche machen. Weshalb sie sich aus ihrem Bett bequemte und zu ihrem Schrank ging. Diesen öffnete sie leise, da sie nicht wusste, wie dünn die Wände des Internats tatsächlich waren. Immer noch nicht ahnend, dass Jack sie durch eine Scheibe durchgehend beobachten konnte. Ansonsten hatte er auch noch sein kleines Gerät, auf wessen er sie auf Schritt und Tritt verfolgte. Doch davon wusste Rose nichts und so zog sie sich ungeniert ihr Nachthemd, welches sie am Morgen getragen hatte, aus. Kurz darauf zog sie sich eine Hose – es war bequemer und weniger umständlich als ein Rock oder Kleid – und dazu ein passendes Achselshirt an. Danach steckte sie ihre Haare hoch, indem sie diese zusammen knotete und einen Dutt an ihrem Hinterkopf befestigte. Darauf verließ sie schließlich das Zimmer. Jetzt war die Zeit gekommen für eine kleine Erkundungstour. Nichts ahnend, dass man sie schon längst erblickt hatte und beobachtete.
 

Als ob Jack zulassen würde, dass sein amüsantes, neues Spielzeug um diese Uhrzeit alleine durch das Internat wanderte. Niemals. Natürlich würde er ihr folgen. Vor allem nach diesem Anblick, den er schon in der Dusche genießen konnte. Trocken und noch mit Unterwäsche bedeckt, gefiel er ihr schon fast noch mehr. Natürlich nur auf sexueller Ebene.
 

Vorsichtig und langsam tastete sich Rose durch den dunklen Gang. Zum Glück schien der Vollmond hinein, ansonsten wäre sie vor Angst wahrscheinlich zu Boden gekracht, da sie die Dunkelheit fürchtete. Insgesamt war die junge Dame ein recht ängstliches Mädchen, versuchte sich allerdings trotzdem durch das Leben zu kämpfen und ihre Ängste nicht zu nahe an sich herankommen zu lassen. Trotzdem hielt sie es nicht aus, wenn sie sich in einem dunklen Gang oder Sonstigem befand, da sie die Unwissenheit fertig machte. Schließlich konnte man nicht erkennen, was sich vor oder hinter einem abspielte. Somit wäre sie nervlich am Ende, wenn das Licht des Mondes ihr nicht ein wenig Kraft spenden würde.

Natürlich hatte Rose ihr Handy mit Taschenlampen Funktion eingesteckt. Doch da sie Jack nicht wecken oder auf sich aufmerksam machen wollte, ließ sie ihr Handy ausgeschaltet. Zumindest bis sie sich in einem neuen Gang wiederfinden würde. Denn dann brauchte sie für den Anfang nichts mehr zu befürchten. Allerdings ahnte sie nicht, dass nicht nur Jack sie im Moment im Auge behielt. Ein anderes Wesen hatte seine Augen schon längst auf die junge Dame gerichtet und wartete nur noch auf den richtigen Moment, um zuschlagen zu können.
 

Als Rose um die nächste Ecke gebogen und sich somit im Treppenhaus befand, welcher die Flügel voneinander trennte, schaltete sie endlich das Licht ihrer Taschenlampe ein, welches zu flackern begann. Verwundert starrte sie zu ihrem Handy in der Hand und klopfte kurz darauf. Sofort hörte das Licht wieder auf zu flackern und Rose konnte erleichtert ausatmen. Flackerndes Licht kannte sie zu genüge aus Horrorfilmen. So etwas war nie ein gutes Zeichen. Desto beruhigter war sie über das nun stille Licht, welches über den Boden glitt und ihr die Stufen anzeigte, welche sie eine Etage hinunter beförderten. Dort würde sie erneut durch den Gang spazieren. Denn schließlich wollte sie nicht zulassen, dass man ihr hinterher folgen könnte, falls Jack doch auf sie aufmerksam geworden war. Wie auch immer er das hätte anstellen sollen. Allerdings wusste man nie und Rose wollte kein Risiko eingehen. Somit betrat sie den nächsten Flügel.
 

„Ah!“, kreischte sie erschrocken, als sie jemanden Klavierspielen hörte. Schwer atmend schüttelte sie schnell den Kopf. Wahrscheinlich hatte sie sich das bloß eingebildet. Außer ihr mussten alle im Bett sein. Nun gut sie eigentlich auch, doch man hatte schon längst gemerkt, dass Rose nichts von Regeln hielt und sich somit auch nicht an diese hielt. Die anderen Mädchen hingegen wirkten eher ruhig und hörten auf alles, was man ihnen vor gaukelte. Von daher ging die junge Dame davon aus, dass sie nun niemand mehr auf den Fluren befand. Die meisten würden wahrscheinlich schlafen oder sich ihren Hobbies hingeben, welche sie in ihren Zimmern ausüben konnten. Somit müsste Rose eigentlich alleine sein. Von daher musste das eine Halluzination von ihr gewesen sein. Schließlich hatte sie einmal in einem Buch gelesen, dass man sich schnell Sachen einbildete, wenn man Angst hatte. Wahrscheinlich war das hier ebenfalls der Fall gewesen. Rose hatte einfach nur Angst. Das war alles. Mehr nicht.
 

„Ah!“, kreischte sie erneut, als plötzlich das Spielen auf dem Klavier fortgesetzt wurde. Dieses Mal hatte es sich Rose eindeutig NICHT eingebildet. Es spielte tatsächlich jemand auf dem Klavier. Doch aus welchem Zimmer kam diese wunderschöne Melodie. Sie wirkte ruhig und äußerst fließend. Rose versuchte heraus zu hören, ob sie dieses Lied schon einmal zuvor vernommen hatte. Doch bisher war es ihr gänzlich unbekannt und machte ihr langsam Angst. Denn der Klang des Spiels wurde immer düsterer und tiefer. Würde man sich diesem Klang hingeben, hätte man wahrscheinlich Blut vor Augen oder eine Verfolgungsjagd. Geister und anderes Zeug, vor dem man sich fürchtete. Wer spielte eine solch grausige Melodie? Rose wollte es herausfinden. Auch wenn sie sich davor fürchtete.
 

Schluckend befand sie sich vor der Tür zu Musikzimmer 224. Verzerrte Töne drangen durch die Tür. Düster und bedrohlich. Als ob jemand klar stellen wollte, dass man die Person in Ruhe lassen sollte. Allerdings musste Rose erfahren, ob es sich hierbei um eine echte Person oder einen Geist handelte. Wobei das lächerlich war. Geister gab es doch nicht wirklich. Oder?

„Wer ist da?!“, rief sie in den Raum, als sie die Tür aufriss. Doch niemand war zu sehen. Auch das Klavierspiel hatte urplötzlich aufgehört. So schnell konnte sich doch niemand versteckt habe. Vor einer Sekunde wurde noch fleißig gespielt. Oder spielte man ihr jetzt einen Streich? War es doch die Angst, die sie halluzinieren ließ? Nein. Das konnte unmöglich sein. Rose war sie ganz sicher, dass in diesem Raum gerade Musik zu hören war und sie kam von dem Klavier, welches in der hintersten Ecke stand. Gerade eben hatte darauf noch jemand gespielt. Doch wo war diese Person hin.
 

Von Neugierde geplagt schlich Rose näher an das Klavier heran. Wie in Trance schloss sie die Tür hinter sich. Erneut begann eine Melodie zu spielen. Sie war ruhig und ähnelte dem Klang aus Fantasie Spielen. Mythen und Legenden schienen in ihrem Kopf zu erwachen. Der Klang einer Sirene drang durch ihren Kopf und vernebelte ihren Verstand. Roses violette Augen erhaschten kein Licht mehr. Leer, von Dunkelheit verzehrt, starrten sie in den Raum und erblickten eine junge Frau, die kichernd auf sie zu sprang. Ihr Abbild war durchsichtig, sodass man hinter ihr immer noch die Tafel an der Wand, das Schlagzeug in der linken und das Klavier in der rechten Ecke erkennen konnte. Die Frau trug ein weißes, Boden langes Kleid. Ihre Füße trugen keine Schuhe. Sie sah so rein und unschuldig aus. Doch spielte sie ein böses Spiel mit Rose. Verzaubert führte sie sie zu dem Kleid, über welchem eine Falle schwebte. Ein falscher Schritt und ein Messer würde Rose durchbohren. Denn die junge Frau war einsam und wollte Rache. Rache für ihre Schmerzen. Für ihren Tod! Dafür sollte jeder büßen. JEDER!
 

„Lucilia verschwinde!“, fauchte Jack der Frau entgegen und zog Rose an den Schultern in seine Arme zurück, damit sie nicht über den dünnen Faden, der sich am Boden befand stolpern würde. Immer noch in Trance bekam sie von alldem nichts mit. Sie wirkte stattdessen glücklich. Vollkommen von der Angst losgelöst.

„Ich wollte doch nur ein bisschen Spaß mit ihr haben. Hihi“, antwortete die Frau, welche ihr wahres Abbild erscheinen ließ. Überall befand sich Blut. In ihrer rechten Hand befand sich immer noch ihr nicht mehr schlagendes Herz. Das linke Auge ausgestochen und nur noch eine schwarze, leere Höhle. Die linke Brust aufgerissen. Das Kleid nicht mehr weiß und rein, sondern rot wie Blut. Das Blut tropfte immer noch auf den Boden, über welchen sie schwebte. Die Füße durchbohrt von zwei riesigen Nägeln, wodurch jeder Schritt eine Qual wäre.
 

Jack ignorierte ihre Worte einfach und hob Rose, welche von den Zauber gelöst und ohnmächtig war, auf seine starken Arme. Er drehte sich einfach um und verließ das Musikzimmer. Sein Blick wanderte zu Rose auf seinen Armen, welche schlief und gar nicht wusste wie ihr geschehen war.

„Genau deshalb dürft ihr euer Zimmer nicht verlassen. Tze, tze, tze. Du wirst es wohl noch lernen müssen, mein Kätzchen“, knurrte Jack schon fast wütend über diese Aktion. Doch auch aus diesem Grund war er ihr schließlich gefolgt. Sie war SEIN Spielzeug und somit durfte nur er seine Hand an sie legen und wenn es sein musste, sogar gewalttätig werden. Doch bisher hatte sie ihm den Grund dafür nicht gegeben. Auch wenn es amüsant gewesen wäre. Vielleicht sollte er ihr den Hintern versohlen, da sie so ungehorsam war. Doch dafür wäre es noch zu früh. Das würde er sich noch für wann anders aufbewahren. Denn ihm fiel eine viel bessere Bestrafung ein.
 


 

Als Rose wieder zu sich kam, befand sie sich nicht ihrem Zimmer. Das Licht einer Kerze blendete sie und sie vernahm das Schreiben auf einem Papier. Es war düster hier drin. Die Wände schienen komplett schwarz angestrichen. Verwirrt sah sie sich um. Wo war sie? Schließlich schien sie zu verstehen, als sie den Mann erblickte, welcher ihr das Leben gerettet hatte. Natürlich hatte Rose dies vergessen – wohl eher nicht mitbekommen -. Jack saß an seinem Schreibtisch. Verwundert und neugierig fragte sie sich was er dort niederschrieb. Dazu wollte sie erfahren, wie sie überhaupt hier hergekommen war. Gerade eben hatte sich die junge Dame doch noch in dem leeren Musikzimmer befunden und nun war sie auf einmal hier. Wie war das möglich? Hatte sie einen Schwächeanfall gehabt und er sie hier her getragen? Unmöglich war das nicht, denn seit drei Tagen hatte sie keine vernünftige Mahlzeit mehr zu sich genommen, weshalb ihr Magen nun rebellierte. Kein Wunder, dass sie so geschwächt war.
 

„Wie ich sehe bist du aufgewacht, du böses Mädchen“, merkte Jack an, während er die Brille von seiner Nase nahm und sich von seinem Stuhl erhob. Sein Blick ruhte auf Rose. Ihr Blut gefror erneut wieder zu Eis dank seinem Blick. Kalt. Anscheinend war er nicht erfreut darüber, dass sie nachts einfach so ohne seine Erlaubnis herum spazierte. Wie hatte er sie überhaupt gefunden. Gut sie hatte ein oder zwei Mal geschrien. Doch deswegen hätte er sie nicht gleich finden können. Oder?
 

Nervös rutschte sie auf dem Bett schnell zurück, als sich Jack ihr langsam näherte. Sein Gang wirkte gezielt und bedrohlich. Bis er am Bett ankam und sie an den Füßen packte. Schnell zog er sie dichter an sich heran und beugte sich einfach über sie. Ihr Gesicht verfärbte sich rosa, während sie versuchte sich in der Matratze des Bettes zu begraben. Sein Gesicht wirkte durch das Licht der Kerze noch bedrohlicher, denn es spendete lediglich einer Hälfte Helligkeit. Dadurch konnte sie es nicht einmal richtig erkennen. Allerdings spürte sie seinen Zorn.
 

„Du lernst es wohl nie, was kleine Rose? Du musst die Regeln befolgen. MEINE Regeln. Und damit du das endlich lernst, werde ich dich wohl wieder bestrafen müssen“, knurrte Jack kalt, bevor er sich wieder erhob und sie an ihren Armen zu sich zog. Irritiert über seine Worte blickte Rose zu ihm. Wie wollte er sie bestrafen? Wollte er sie etwa die ganze Nacht in der großen Halle hängen lassen? Das konnte sie nicht glauben. Allerdings war sie zu schockiert über seinen Ton, um überhaupt protestieren zu können. Dazu rätselte sie immer noch, wie sie hier gelandet war. Doch Jack schien das nicht zu interessieren. Er drängte Rose stattdessen in das Zimmer neben seinem. Dort stieß er sie hinein und verschloss von außen die Tür. Es war stockfinster. Kein Licht war zu sehen.
 

Erschrocken starrte Rose durch das schwarze Zimmer. Sofort versuchte sie einen Lichtschalter zu ertasten, doch diesen spürte sie nicht. Wie war das möglich? Besaß dieses Zimmer etwa keinen Schalter oder eine Lampe? Wieso sperrte er sie in erster Linie hier ein? Als ob sie dadurch lernen würde, seine Regeln zu befolgen. Das konnte sich Rose nicht vorstellen. Sie müsste lediglich ihre Augen schließen und darauf warten, dass man sie wieder hinaus ließ. Allerdings war Rose nicht alleine in dem Zimmer.

Ketten begannen plötzlich zu Rascheln, woraufhin Rose erschrocken gegen die Tür sprang und sich dagegen presste. Gefolgt war ein lautes Knurren. Wer oder WAS befand sich mit ihr in diesem Zimmer. Irgendetwas schien seine Zähne zu fletschen und schlabberte sich über die Schnauze oder den Mund. Rose konnte die Geräusche nicht vernünftig zuordnen. Dazu huschte eine kleine Ratte an ihr vorbei, woraufhin sie laut auf quietschte. Ihr Schrei ließ dieses ETWAS rasend werden. Es schien Krallen zu haben, denn im Dunkeln konnte sie deren Schimmern erkennen. Dazu spürte sie genau, wie sie die Luft zerrissen. Dadurch presste sich Rose noch mehr gegen die Tür. Das Knurren wurde lauter und verwandelte sich fast zu einem Schreien. Rose bekam immer mehr Angst. Was war dieses Ding mit ihr in diesem Zimmer und warum war es angekettet? Wollte es sie womöglich zerfleischen?
 

Langsam gewöhnten sich ihre Augen an die Dunkelheit und sie erkannte dunkles Fell. Doch trotzdem schien sich kein gewöhnliches Tier vor ihr zu befinden. Zuerst glaubte sie einen Wolf zu sehen, allerdings war er dafür viel zu groß. Dieses Ding war mindestens so groß wie ein ausgewachsener Mann. Somit hoffte Rose ein wenig, dass es sich hierbei lediglich um einen Bären handelte. Bis dieser „Bär“ plötzlich zu sprechen begann und knurrte: „Fleisch~“
 

Erschrocken rutschte Rose an der Tür hinunter. Nun erkannte sie noch mehr. Leichen. Überall befanden sich Leichen. Die meisten waren Tiere wie Kaninchen oder Hunde. Kein Wunder, dass es nach Verwesung gestunken hatte. Rose konnte das nicht glauben. Wo war sie hier nur gelandet? Tränen schossen in ihre Augen. Sie wollte hier raus. Nur noch hier raus. Und so wandte sie sich zur Tür, gegen welche sie zu hämmern begann. Dabei schrie sie: „Ich habe es verstanden! Lassen Sie mich raus! BITTE!“

„Du wirst diese Nacht bei mir verbringen, damit ich dich im Auge behalte. Verstanden?“, drang es ruhig durch die Tür. Jack schien ihr Flehen gar nicht zu interessieren. Kaltherzig blickte er einfach auf seine Fingernägel, welche er gründlich pflegte. Eitelkeit ließ grüßen.

„Ja! Verstanden! Nur bitte holen Sie mich hier raus!“, flehte Rose unter Tränen. Vor allem als es so klang, dass dieses Ding sich von der Kette lösen könnte. Denn anscheinend begann die Wand zu bröckeln. „Bitte!“
 

Ihr Flehen wurde erlöst, als Jack locker die Tür öffnete, durch welche Rose stolperte und auf dem Boden landete. Tränen in den Augen und vollkommen erschöpft betrachtete sie den Boden unter ihren weichen Knien. Der Gestank saß noch immer in ihrer Naser, weshalb sie sich schnell eine Hand vor den Mund hielt. Diese Leichen und der Gestank ließen alles in ihr hoch kommen. Doch sie versucht den Reiz zu unterdrücken. Jack hingegen schloss die Tür und betrachtete das hilflose Mädchen zu seinen Füßen. So gefiel ihm das schon viel besser. Triumphierend blickte er auf sie herab und reichte ihr schließlich ein Taschentuch, mit welchem sie sich die Tränen weg wischen konnte und, falls sie doch noch kotzen musste, sich den Mund abputzen. Doch Rose behielt es drinnen und konnte dem Reiz widerstehen.
 

Langsam erhob sie sich und folgte Jack in sein Zimmer. Immer noch verstört von dem Anblick gab sie keine Wiederrede mehr. Sie wollte nur noch schlafen. Und so reichte Jack ihr eines seiner vielen Hemden, welches sie anziehen konnte, bevor er sein eigenes auszog. Auch die Hose schmiss er in irgendeine Ecke. Lediglich seine Boxershorts behielt er an. Kurz schielte er zu Rose, welche seufzend ihre Hose ausgezogen hatte und sich das Hemd über den nackten Oberkörper zog. Es war ihr natürlich viel zu groß und so konnte sie sogar als Nachthemd tragen. Kurz darauf deutete der junge Mann ihr, dass sie sich schlafen legen sollte. Er würde sich schon bald dazu gesellen. Er musste nur noch etwas zu Ende schreiben. Rose tat wie er befohlen wurde und legte sich in das gemütliche Bett, in welchem sie sich gerade eben noch erholt hatte. Dort schloss sie langsam ihre Augen und versuchte einzuschlafen.

„Übrigens werde ich von nun an dafür sorgen, dass du jeden Morgen, Mittag und Abend etwas zu Essen zu dir nimmst. Solltest du dich dem verweigern, werde ich die Zwangsweise füttern. Verstanden, Hündchen?“, drohte er ihr ernst, doch Rose reagierte nicht mehr. Sie nickte kurz, bevor sie sich ins Traumreich begab. Am nächsten Morgen würde das hier sicherlich ein böses Erwachen geben, denn jetzt war sie noch von der Angst benommen. Allerdings würde sich das am Morgen wieder ändern.

Wie sie dann wohl reagieren wird?

Unschönes Erwachen

Am nächsten Morgen begannen die Sonnenstrahlen Roses Stupsnäschen zu kitzeln, woraufhin sie durch ein kleines „Hatschi“ aufwachte und sofort die Nase hochzog, über welche sie sich kurze Zeit später mit der Handfläche wischte. Ihre Haare waren dank dem Dutt nicht ganz so zerzaust wie immer. Trotzdem standen hier und da ein paar ihrer Strähnen ab. Ihre Augen schrien nach dem Schlaf, den sie vermissten. Doch bald wäre sie geweckt worden von ihrem Wecker, nach welchem sie greifen wollte. Doch er war nicht da. Stattdessen landete ihre Hand auf etwas hartem. Noch halb im Schlaf blinzelte Rose irritiert in die Richtung ihrer rechten Hand. Auch unter ihren Brüsten schien es sich ungewöhnlich hart anzufühlen. Irgendetwas stimmte hier doch nicht. Auf was hatte sie sich da gerollt? War sie nicht mehr in ihrem Bett? Hatte sie eines ihrer Stofftiere auf das Bett geschmissen und damit in der Nacht gekuschelt?
 

Zu ihrem Schrecken war es nicht ihr Kuscheltier, sondern eine echte Person. Um genau zu sein ein Mann. Um noch genauer zu sein, ausgerechnet der Mann, an dem sie sich rächen wollte. Jack leg neben – oder besser gesagt UNTER – ihr. Denn Rose hatte sich so gedreht, dass sie nun halb auf ihm drauf lag. Er wiederum schien immer noch gemütlich im Land der Träume zu sein. Erschrocken riss Rose ihre Augen auf und starrte auf die blanke Brust, auf welcher sie lag. Six Pack hatte er, dass konnte sie nicht abstreiten. Seine Brustmuskulatur ließ ebenfalls nicht zu wünschen übrig. Wie sie schon einmal erwähnt hatte, besaß er hier und da ansehnliche Muskeln, mehr wiederum auch nicht. Trotzdem ließ solch ein Anblick einer Frau den Kopf verdrehen. Sofort begann ihr Blut zu kochen und schoss in ihre Wangen. Das schlimmste an dem Ganzen war, dass Rose einen Filmriss hatte. Sie konnte sich so gut wie gar nicht mehr an letzte Nacht erinnern, außer dass sie ihr Zimmer verlassen hatte. Doch das war noch lange kein Grund neben ihrem Lehrer UND Direktor zu liegen! Vor allem nicht, wenn er halb nackt war.
 

Oh mein Gott… Er… er hat eine Morgenlatte! UND WIESO TRAGE ICH ANSCHEINEND EINES SEINER HEMDEN?! WAS IST HIER LOS?!, dachte sie junge Dame erschrocken und vollkommen aus dem Konzept gebracht. Sie wollte das hier alles verstehen, doch so wirklich gelang ihr das nicht. Es war viel zu verwirrend und unverständlich. Sie lag neben ihrem „Meister“, welcher auch noch eine offensichtliche Beule unter der Decke hatte. Dazu trug sie SEIN Hemd. Was hatte sie letzte Nacht alles nicht mitbekommen? Und wann würde dieser Mistkerl endlich aufwachen? Er war ihr eindeutig eine Erklärung schuldig!
 

Plötzlich ertönte das Klingeln eines Weckers. Anscheinend war es seiner, denn mürrisch begann er zu knurren und sich in die Richtung des Störenfriedes zu bewegen, während Rose einen Satz nach hinten gemacht hatte. Hauptsache weg von diesem Mistkerl. Schluckend saß sie da, halb gegen die Wand gepresst, und beobachtete Jack dabei, wie er langsam aufwachte und seinen Wecker gegen die nächste Wand pfefferte. Eines hatten sie gemeinsam. Sie schienen Beide Morgenmuffel zu sein, welche sich ständig einen neuen Wecker leisten mussten. Man glaubte gar nicht, wie viele Rose schon in den letzten Jahren zerstört hatte. Unzählige. Wahrscheinlich schon über 1000 Stück. Doch das tat für sie gerade nichts zur Sache. Sie wollte endlich erfahren, was hier vor sich ging. Allerdings schien ihr Lehrer sie noch gar nicht wirklich registriert zu haben.
 

So verschlafen sieht er irgendwie wie ein ganz anderer Mensch aus. Moment… Trägt er die Maske WÄHREND er schläft? W. T. F! Aber seine Haare so zerzaust. Tihi. Irgendwie niedlich. Warte was?!, dachte Rose irritiert und ignorierte die Röte in ihrem Gesicht, die sich immer mehr breit mache. Vor allem als sich Jack langsam erhob und sie einen direkten Blick auf seinen Hintern erhaschen konnte. Knackig. Dies konnte sie schlecht bestreiten. Immer noch schien er sie gekonnt nicht zu bemerken. Vielleicht sollte sie die Chance nutzen und davon schleichen. Sie müsste einfach über das Bettende klettern, zur Tür stürmen und weg war sie. Niemand hätte etwas gesehen. Niemand hätte etwas gemerkt und Rose wäre aus dem Schneider. Außer die Tatsache, dass sie immer noch sein Hemd als Nachthemd missbrauchte. Wieso auch immer.
 

Langsam verfolgt die junge Dame ihren Plan und nutzte es aus, dass Jack davon abgelenkt war, sich erst einmal selber im Spiegel zu betrachten. Erst checkte er sein Gesicht ab, ob Bartstoppeln zu erkennen waren. Nope. Sein Blick wanderte weiter zu seinen Haaren, welche er sofort mit einem Kamm lässig richtete. Danach betrachtete er seinen Körper und begann überheblich zu grinsen. Anscheinend fand er sich selber unglaublich sexy und war stolz drauf.

Rose hingegen war dabei über das Bett leise zu krabbeln und mit leisen Sohlen über das Gerüst am Ende zu klettern. Danach schlich sie sich über den Boden, doch Jack hatte sie schon längst bemerkt und schielte somit ernst zu ihr, bevor seine Stimme rau erklang. Anscheinend war sie am Morgen noch etwas angekratzt und klang dadurch ein paar Oktaven tiefer als normal. Dazu so rau und knurrig, was einer Frau hin und wieder sicherlich den Kopf verdrehen konnte.
 

„Wo willst du denn hin, mein Hündchen?“, fragte Jack ernst, woraufhin Rose wie erstarrt still stand. Mitten in der Bewegung. Das eine Bein schwebte in der Luft, während sie auf dem anderen lediglich ihr Gewicht mit den Zehenspitzen halten konnte. Natürlich nicht lang genug, denn bald verkrampfte sich ihr Fuß und sie stürzte zu Boden. Kopf schüttelnd betrachtete Jack dieses Schauspiel, bevor er sich auf die zu bewegte. Schnell rutschte sie von ihm weg und an der Wand entlang hinauf.

„W-warum bin ich hier?“, fragte sie leicht verängstigt. Noch immer hatte sie ihre Bestrafung vom letzten Tag nicht vergessen. Hatte er sie etwa letzte Nacht hier her verschleppt, um sich erneut an ihr rächen zu können, für die Worte, die sie während der Tanzstunde in den Mund genommen hatte? Dabei hatte Rose doch schon genug leiden müssen. Sie wollte nicht noch mehr durchmachen müssen. Auch wenn sie sich wehren würde. Im Moment war sie viel zu schwach dafür, da sie immer noch müde war. Somit zuckte sie zusammen, als seine Hand sich auf sie zu bewegte. Was hätte er jetzt vor? Schnell kniff sie ihre Augen zu.
 

Erschrocken riss sie diese wieder auf, als Jack einfach seine Hand an ihre Wange legte und sogar streichelte. „Du bist hier, weil du Regel 2 nicht befolgt hast. Du sollst nach 22:00 Uhr dein Zimmer nicht ohne mich verlassen. Schmerzvoll durftest du gestern die Konsequenzen erfahren und bist schließlich bei mir gelandet, sodass ich dich im Auge behalten konnte. Verstanden, kleine Rose?“, erklärte er ruhiger als erwartet. Seine Stimme klang schon fast sanft und liebevoll. Rose verstand die Welt nicht mehr. War sie in einem Paralleluniversum gelandet oder warum war er so nett zu ihr? Lag es vielleicht an letzter Nacht? Schließlich konnte sie sich nicht mehr daran erinnern. Was wohl dieses Schmerzvolle gewesen war? Hatte sie etwas erlebt, was sie eigentlich niemals vergessen hätte? Hatte er sie womöglich vor einem grausamen Schicksal bewahrt? Selbst wenn. Wieso? Nur weil sie seine Sklavin war? Rose war sichtlich verwirrt.
 

Noch verwirrt war sie, als er plötzlich ihr Kinn anhob und dieses hin und her bewegte, als ob er ihren Hals genauer betrachten würde. Irritiert schielte sie zu ihm und fragte: „Was macht Ihr da?“

„Ich kontrolliere etwas“, presste Jack ernst zwischen seinen Lippen hervor und ließ schließlich von ihr ab, als er nichts entdecken konnte. Danach hob er ihre Kleidung vom Boden auf und schmiss es ihr entgegen. „Zieh dich an. Wir gehen Frühstücken!“, befahl er ernst. Skeptisch betrachtete Rose den Mann vor ihr, welcher sich auf seinen Kleiderschrank zu bewegte und dabei seine Boxershorts langsam hinter streifte. Sofort nahm Rose ihre Klamotten und die Beine in die Hand und verschwand aus diesem Zimmer. Jack hingegen folgte ihr mit den Augen amüsiert und lachte leise in sich hinein.
 


 

Nachdem sich Rose eine schlichte Schuluniform von ihrer alten Schule angezogen hatte, verließ sie ihr Zimmer und reichte Jack sein Hemd, welches er einfach lässig in sein Zimmer warf. Danach nahm er die junge Dame an der Hand und zerrte sie hinter sich her. Er hatte gesagt, dass er sie dazu bringen würde regelmäßig und vernünftig zu Essen. Seltsamerweise konnte sich Rose daran noch erinnern. Mehr allerdings nicht. Wieso hatte sie alles vergessen? War er das gewesen? Konnte er sie vergessen lassen, was sie gesehen hatte? Nein das konnte sich Rose nicht vorstellen. Dafür müsste er schon so etwas wie ein Magier sein und das konnte sie beim besten Willen nicht glauben. Dafür wirkte er zu normal. Wenn man seine Reaktionen und Bestrafungen als „Normal“ bezeichnen konnte. Doch irgendwie musste er Schuld an ihrer Unwissenheit sein. Oder nicht? Irgendwann würde es die junge Dame schon noch herausfinden.
 

Sie ahnte nicht, dass Jack tatsächlich kein normaler Mensch war. Er besaß die Fähigkeit des Vergessens. Einfach so konnte er die Erinnerungen dummer Menschen, die ihren Platz nicht kannten, löschen. So wie er es bei seinem Spielzeug gemacht hatte. Nichts von letzter Nacht sollte in ihrem Gedächtnis gespeichert sein. Hinterher würde sie es noch bei jedem herum erzählen und dann wäre er geliefert. Niemand durfte über die Wesen erfahren, die sich in den Mauern des Internats verstecken. Geister. Werwölfe. Noch viel schlimmere Wesen trieben ihr Unwesen. Wobei er versuchte die meisten im Zaum zu halten. Vor allem die Menschen, die man als Monster zählen konnte. Sie lauerten unter der Erde im Kerker. Doch davon musste niemand etwas wissen. Niemals. Dafür würde Jack schon sorgen und wenn er immer und immer wieder ihr Gedächtnis ausradieren müsste. Dass sie ungehorsam gewesen war, konnte sie allerdings ruhig wissen. Schließlich wurde sie dafür bestraft und landete in seinem Zimmer. Es war gemütlich auf ihren Brüsten seinen Kopf erholen zu lassen. Schade, dass er darauf nicht wieder erwacht war. Wäre sicher amüsant gewesen ihre Reaktion darauf zu sehen. Musste er sich halt fürs Erste damit begnügen, dass sie mit einem Feuerroten Kopf aus seinem Zimmer getürmt war. Menschen Frauen waren so leicht zu beeindrucken und zu manipulieren.
 


 

In der Essenshalle angekommen erblickte Rose ihre Freundin Daliha, zu welcher sie sofort freudig stürmen wollte. Hasserfüllt warf Jack diesem Mädchen einen eiskalten Blick zu, woraufhin diese sofort auf ihrem Stuhl versteinerte. Kurz darauf nahm sie ihr Essen und verschwand aus der Halle. Rose hingegen wurde von Jack näher heran gezogen. Leicht presste er sie gegen sich. Sie war SEIN Eigentum und das musste sie begreifen. Mit niemandem durfte sie Freundschaft schließen. Denn sie diente lediglich SEINEM Vergnügen. Spaß benötigte sie nicht. Außer der Spaß diente dazu ihm Freude am Leben zu haben. Nur dafür war Rose gedacht. Freundschaft war hierbei Nebensache. Hinterher würde sie ihn noch vernachlässigen und seine Befehle erst Recht ignorieren. So etwas durfte er nicht zulassen. Niemand sollte sie ihr wegnehmen. Vor allem keine dumme, kleine Lesbe, die meinte sich an sein Spielzeug ranschmeißen zu müssen wie eine Klette!
 

„Nun. Was möchtest du denn gerne zu dir nehmen, meine Liebe?“, fragte Jack relativ freundlich und lächelte sie schmierig an, woraufhin sie eine Augenbraue nach oben zog. Es war so, als wäre zwischen den Beiden nie etwas gewesen. Kein Streit. Keine Bestrafungen. Gar nicht. Es wirkte eher so, als ob sie plötzlich die besten Freunde wären. Doch dem war sicher nicht so. Somit riss sich Rose schnell von ihm und antwortete genervt: „Gar nichts! Ich habe keinen Hunger!“
 

„Oho wir sind also wieder frech und bockig wie? Nun dann muss ich dich wohl oder übel zu deinem Glück zwingen nicht war, Engelchen?“, fragte er bedrohlich, woraufhin Rose kurz schluckte und die Arme, welche sie vor ihrer Brust verschränkt hatte, senkte. Jack hingegen bediente sich an der Theke und nahm was er in die Finger bekommen konnte. Sogar den Nachtisch packte er einfach auf das Tablett der jungen Dame. In ihren Augen würde sie sofort platzen, wenn sie das alles heruntergeschlungen hätte. Niemals könnte sie so viel essen und das wollte sie auch gar nicht. Ganz im Gegensatz ihr Magen, welcher erneut zu rebellieren begann und anscheinend schrie „Fütter mich!“.
 

Seufzend gab Rose nach und entriss Jack das Tablett, dabei äußerte sie: „Von mir aus! Ich esse ja schon! Nur halten Sie den Mund und lassen Sie mich in Ruhe!“

Doch Jack dachte gar nicht daran sie jetzt schon in Ruhe zu lassen. Nein. Für diesen Tonfall müsste sie erneut bestraft werden. Allerdings dachte er sich, dass er sie mal ein wenig sanft anfasste. Schließlich hatte sie letzte Nacht einiges durchmachen müssen und war davon immer noch erschöpft. Er wollte auch noch seinen Spaß mit ihr haben. Zu schnell durfte die junge Dame somit nicht zerbrechen. Also musste er ein wenig behutsamer mit ihr umgehen. Ansonsten könnte er sie schon morgen in die Tonne kloppen und müsste sich ein neues Opfer suchen. Obwohl sie doch solch großes Potential besaß. Nicht einmal von seinem Namen ließ sie sich abschrecken und wollte seiner AG beitreten. Ach stimmt ja. Die AG!
 

„Sag mal, Püppchen. Ich habe mitbekommen, dass du dich bei MEINER Theater AG eingeschrieben hast. Seit der Dusche kannst du wohl nicht mehr genug von mir bekommen, hm?“, erkundigte sich Jack überheblich grinsend, während die Beiden sich an einen der vielen, leeren Tische bequemten. Schon seltsam, dass neben ihnen, niemand sonst in dieser Halle zu erblicken war. Ob die Anderen schon gefrühstückt hatten? Vielleicht schliefen sie auch noch. Schnell erhaschte Rose einen Blick auf der Uhr an der Wand und staunte nicht schlecht, als es erst 8:00 Uhr in der Früh war. Dabei hätte sie heute ausschlafen können, da die erste Stunde ausfiel. Verflucht sei dieser Jack.
 

„Ja, ich habe mich eingeschrieben. Doch das hatte einen anderen Grund“, erläuterte Rose grummelnd. Ihre Laune war gerade in den Keller gesunken. Wieso musste sie so früh am Morgen aufstehen, obwohl sie hätte noch lange weiter schlafen können? Wieso war überhaupt Daliha schon wach gewesen? Ob sie eine Frühaufsteherin war? Gute Frage, nächste Frage.
 

„Aha. Erzähl!“, befahl Jack ernst, während er auf das Essen vor ihr deutete und ihr damit sagen sollte, dass sie währenddessen anfangen sollte zu essen. Sofort tat sie dies und schlang das, mit Honig beschmierte, Brötchen hinunter. Wie lange sie solch eine Mahlzeit nicht mehr zu sich genommen hatte. Es schmeckte köstlich. Sie genoss jeden Bissen. Irgendwie hatte sie es vermisst etwas Vernünftiges zu sich zu nehmen. Jack erkannte dies sofort und lächelte zufrieden.
 

„Wenn sie es unbedingt wissen wollen. Ich liebe das Theater. Allerdings gab es nie eine AG. Da ignoriere ich sogar die Tatsache, dass ausgerechnet SIE der Lehrer sind. Schließlich möchte ich auftreten in Stücken wie Romeo und Julia, Dornröschen und vielleicht sogar das Phantom der Oper“, erläuterte Rose begeistert, nachdem sie den letzten Bissen des Brötchens hinunter geschluckt hatte. Jack entging das Funkeln in ihren Augen nicht, woraufhin er breit grinsen musste und sein Kinn schließ auf seinen gefalteten Händen abstellte.
 

„Verstehe. Du stehst also auch auf Musicals.“
 

„Richtig…“
 

„Dann führ mich doch etwas vor. Jetzt und hier. Los, Kätzchen ich will dich singen hören“, befahl Jack ernst, woraufhin sie erschrocken mit ihrem Stuhl zurück rutschte.
 

„J-jetzt? Hier? A-aber… singen… i-ich…“
 

Rose verstummte als sie Jacks ernsten und durchdringenden Blick bemerkte. Entweder würde sie hier und jetzt ein Stück von einem Musical vortragen oder er würde sie erneut bestrafen und darauf konnte sie gerade verzichten, weshalb sie tief ein und aus atmete. Langsam schloss sie ihre Augen und öffnete ihren Mund. Jack versuchte sie dabei komplett auszublenden. Langsam aber sicher drang ihre kräftige Stimme aus dem geöffneten Mund direkt in Jacks Ohr, welches sie überrascht betrachtete. Talent hatte die Kleine. Das musste er zugeben. Sie besaß eine schöne Gesangsstimme. Kräftig und laut genug, um im ganzen Raum zu hören zu sein. Dazu hatte sie sich nicht einmal ein leichtes Stück ausgesucht. Das Phantom der Oper konnte schließlich nicht jeder singen.

Anscheinend hatte er sein neustes Talent gefunden. Sein Spielzeug war wirklich etwas Einzigartiges. Damit würde er noch lange Spaß haben.
 

„Gut genug. Jetzt füttre mich“, befahl er ernst und deutete ihr mit seinem Finger, dass sie sich neben ihn setzen sollte, um ihn leichter füttern zu können. Das konnte unmöglich sein ernst sein. Allerdings erkannte Rose schnell, dass er es tatsächlich ernst meinte. Seufzend und mit den Augen verdrehend pflanzte sich die junge Dame neben den Mann und nahm eine Gabel in die Hand, auf welche sie ein Stück des Salats, den Jack sich auf seinen Teller gelegt hatte, legte und zu seinem Mund führte. Kurz hob er seine Hand, um sie aufzuhalten.

„Nach jedem Bissen fragst du, ob du es gut gemacht hast UND ob es mir schmeckt. Dabei sprichst du mich mit Meister an. Verstanden, Sklavin? Übrigens… bist du ab sofort die Hauptrolle in Musicals.“
 

Rose konnte das alles nicht wirklich glauben. Sie würde die Hauptrolle in einer Theater AG spielen. Innerlich freute sie sich. Nicht ahnend, dass Jack sie hart ran nehmen würde, damit sie perfekt spielen würde. Dann wiederum tat sie was er sagte und bereute es bei jedem Bissen. Ihn mit Meister anzusprechen fühlte sich schmutzig an. Allerdings ließ die junge Dame es über sich ergehen. Hauptsache sie wäre angenommen. Theater AG konnte kommen und der Spaß beginnen.

Was für ein Theater

Freude strahlend kam Rose in der riesigen Halle an, welche eine Bühne besaß. Langsam schritt sie die Stufen, der riesigen Treppen und Sitzreihen hinunter, bevor sie ihre gute Freundin Daliha erblickte. Sofort rief sie laut „Daliha!“ und stürzte die Treppen hinunter. Allerdings stolperte sie hierbei über eine ihrer zwei linken Füße und wäre die restlichen 10 Stufen runter gefallen, hätte man sie nicht rechtzeitig aufgefangen. Eigentlich war schon Jack dabei gewesen zu ihr zu stürmen, damit sie sich nicht alle Knochen brach, doch leider kam ihr ihre dämliche, kleine Lesben Bekanntschaft dazwischen und fing Rose gerade so noch ab. Nun lag sein Spielzeug auf den Armen dieser Göre und strahlte über beide Ohren. Hätte er sie aufgefangen, wäre sie wahrscheinlich ausgerastet. Grummelnd begab er sich zu seinem Stammplatz in der Mitte der dritten Reihe. Jetzt müsste er seine erste Theater AG Stunde auch noch mies gelaunt beginnen. Wieso musste sich dieses dumme Mädchen auch ständig in seine Angelegenheiten einmischen? Rose war SEIN Spielzeug. Ganz alleine SEIN Kätzchen. Niemand sonst sollte sich mit ihr vergnügen können oder noch schlimmer sogar ANFREUNDEN. Irgendwie musste er das unterbinden. Doch wie?
 

„Mein Heldin!“, schrie Rose freudig heraus, woraufhin die anderen Mädchen zu kichern begannen und Jack nur noch lauter zu Grummeln begann. Der wahre Held war ja wohl er. Schließlich hatte er sie letzte Nacht vor dem sicheren Tod bewahrt. Dankte man es ihm dafür? NEIN! Man behandelte ihn wie Scheiße, die einem am Schuh klebte. Dabei war sie seine Sklavin. Eigentlich sollte sie ihn wie einen Gott behandeln. Vielleicht müsste er ihr das noch ein wenig genauer verdeutlichen. Doch schon bald würde er sowieso dafür sorgen, dass sie ihre kleine Freundin nicht mehr so wundervoll finden würde. Er besaß sogar schon eine Idee, wie er dies anstellen konnte. Allerdings brauchte er dafür einen Drucker, den er in seinem Büro irgendwo platziert hatte, und Kenntnisse im Umgang mit Flyern. Natürlich besaß Jack diese. Schließlich war er ein Genie! Er konnte ALLES! Zumindest redete er sich das ein.
 

Daliha ließ ihre beste Freundin mit einem Tomatenroten Gesicht zurück auf den Boden und schielte nervös zur Seite. Dass ihr Herz im Moment verrückt spielte half nicht wirklich dabei sich wieder zu erholen. Rose ließ in ihrem Bauch Schmetterlinge tanzen. Das junge Mädchen hatte sich nach der Rettungsaktion beim Tanzen Hals über Kopf in die junge Dame verliebt. Doch das durfte sie nicht. Schließlich war dies auch der Grund, warum man sie überhaupt an dieses Internat geschickt hatte. Ihre Eltern waren strickt dagegen gewesen, dass ihre Tochter eine verfluchte Lesbe war. Sie waren äußerst gläubig und empfanden dies als Werk des Teufels. Um ihre Eltern nicht zu enttäuschen, wollte Daliha sich anstrengend und von ihrer Phase wegkommen. Doch Rose hatte ihr von einer Sekunde auf die nächste den Kopf verdreht. Natürlich versuchte das junge Mädchen dagegen anzukämpfen, doch es war keine große Hilfe ihre Freundin in den Armen halten zu dürfen. Genauso wenig, wenn man sie als Heldin bezeichnete. Ihr Herz pochte bis hinauf zu ihren Hals. Kaum zu glauben, dass Rose dies nicht hören konnte. Diese sah in ihr wahrscheinlich sowieso nicht mehr als eine gute Freundin.
 

„W-wie hast du eigentlich geschlafen, Rose?“, fragte Daliha nervös und schielte weiterhin zur Seite, um ihrer Freundin nicht in die Augen blicken zu müssen. Diese richtete gerade noch einmal ihre Frisur, bevor sie sich in die Reihe zu den anderen Mädchen gesellte und somit besser antworten konnte, während Jack sowieso wieder eine seiner langen Reden halten würde. Zuhören musste sie dabei doch nicht. Sie war ohnehin schon in der AG aufgenommen. Wozu also seinen Worten lauschen. Dazu schien er sich umgezogen zu haben und in diesem Outfit konnte die junge Dame Jack einfach nicht mehr ernst nehmen. Der Anzug war so hässlich. Kackbraun und offensichtlich viel zu klein. Jetzt sah dieser Mann tatsächlich aus wie ein Clown.
 

„Ich habe wunderbar geschlafen. Und du?“, log Rose flüsternd, während sie sachte zu ihrer Freundin schielte. Ganz gelogen war es nicht. Schließlich hatte sie wunderbar geschlafen. Jacks Bett war äußerst bequem und weich. Man fühlte sich auf Wolken, wenn man darin schlief. Auch Albträume hatten sie nicht geplagt. Doch der Morgen nach der Nacht war ein Grauen gewesen. Wieso auch musste sie ausgerechnet neben diesem Arschgesicht aufwachen? Wenn es wenigstens jemand gewesen wäre, den sie mochte. Aber NEIN. Es war ausgerechnet Jack. Neben Daliha wäre sie viel lieber aufgewacht. Noch besser wäre natürlich alleine gewesen.
 

„I-ich auch… Es ist zwar noch ein bisschen ungewohnt nicht mehr in meinem eigentlichen Bett zu schlafen… aber die Betten hier scheinen sehr bequem zu sein. So konnte ich wirklich gut ausschlafen“, erzählte Daliha ehrlich und lächelte Rose kurz an, bevor Beide bei ihrer Plauderei unterbrochen wurden, als Jack Rose streng ansprach.
 

„Was?!“, fragte Rose entnervt und starrte mit verschränkten Armen zu dem Mann hinauf, welcher viel mehr Daliha fixierte. Am liebsten hätte er sie in eine Falltür geworfen und den Monstern die hier hausten zum Fraß vorgeworfen. Sie sollte endlich die Griffel von seinem Spielzeug lassen. Doch nun würde er die Beiden sowieso auseinander reißen. Schließlich schien das Gör nicht im Theater mitspielen zu wollen. Lediglich begleitende Musik wollte sie spielen. Dagegen hatte er nichts. Sollte sie sich ruhig an das Klavier setzen. Vielleicht würde ein Unfall geschehen und ihre Finger wären auf ewig zerstört. Wäre das nicht traurig?
 

„Da du mir dein Talent schon vorgeführt hast, wirst du nun eine Szene mit den Anderen spielen. Schließlich muss ich herausfinden, ob ihr es überhaupt würdig sein in meiner AG mit zu machen. Niemand ist perfekt. Das ist klar. Doch untalentierte Möchtegerns brauche ich hier nicht“, erklärte Jack äußerst mürrisch. Die Mädchen bemerkten sofort, dass er nicht gerade erfreut zu sein schien. Sie tippten darauf, dass er einfach nur mit dem falschen Fuß aufgestanden war. Schließlich wirkte er gestern noch recht freundlich. Zumindest ansatzweise.

„Daliha! Du wirst währenddessen deine angeblichen Klavierkünste unter Beweis setzen“, befahl er noch zum Abschluss, bevor er einfach ein kleines Skript auf die Bühne warf, wodurch ein dumpfer Aufschlag zu vernehmen war. Er machte sich nicht einmal mehr die Mühe ihnen das Skript persönlich zu überreichen. Seine Laune lag offensichtlich im Keller.
 

Daliha nickte lediglich kurz und wollte sich schon zu dem Klavier begeben. Da pfiff er sie schnell zurück und streckte einen Arm in die Richtung der Treppen. In seiner Hand befanden sich Musiknoten. Diese sollte das junge Mädchen spielen. Sofort tapste sie verschüchtert zu ihm hinauf und nahm die Musiknoten entgegen. Doch bevor sie wieder auf die Bühne flüchten konnte, hauchte er ihr bedrohlich, ungehört von den Anderen, entgegen: „Griffel weg von meinem Spielzeug!“

Noch eingeschüchterter als vorher schluckte Daliha kurz und nickte stark mit ihrem Kopf. Rose hingegen betrachtete das Ganze mit Misstrauen. Sie wollte sofort erfahren, was dieser Mistkerl ihrer Freundin zugeflüstert hatte. Er sollte seine schmierigen Finger bei sich behalten. Daliha hatte niemandem etwas getan. Somit musste er sie auch nicht behandeln, als ob sie irgendein Stück Dreck wäre. Sie war ihre Freundin und sie würde somit nicht zulassen, dass er ihr erneut schaden würde. Somit sorgte die junge Dame lieber für ein Ablenkungsmanöver und begann laut loszulachen. Genervt wandte Jack seinen Blick zu Rose, sodass Daliha schnell auf die Bühne fliehen und sich an das Klavier setzen konnte.
 

„Ist etwas, Rose?“, fragte er verächtlich, woraufhin sie frech zu Grinsen begann und eine ihre Hände auf den Hüften abstellte.

„Nö. Ich finde nur, dass Ihr Anzug genauso hässlich ist wie Ihr Gesicht. Es war zu komisch. Da konnte ich mich einfach nicht bändigen“, antwortete Rose hämisch, woraufhin zum ersten Mal Jacks Auge zu zucken begann. Dieses Ding schaffte es noch wirklich ihn zur Weißglut zu treiben. Ständig musste sie sich über ihn lustig machen. Was war bloß los mit seiner Sklavin? Vielleicht sollte er sie endlich auf eine andere Art bestrafen, damit sie lernen würde, dass sie sich zu benehmen hätte. Immer dieses freche Mundwerk! Langsam ging es ihm auf den Zeiger.

„Du bleibst nachher länger hier!“, befahl Jack ernst, womit für ihn die Sache gegessen war. Er würde schon etwas finden, um ihr zu zeigen, dass dieser freche Kommentar erneute Konsequenzen mit sich ziehen würde. So einfach ließ er sich doch nicht von IHR auf der Nase herum tanzen. Er war ihr Meister und sie hatte sich gefälligst zu benehmen. Zumindest vor den Augen der anderen Mädchen.
 

Rose dachte sich ihren Teil und stellte sich mit dem Skript in der Hand in Position, bevor eines der Mädchen zu ihr kam. Beide sagten ihre Texte auf. Natürlich war es nicht perfekt. Doch das Mädchen gegenüber von Rose schien Talent zu besitzen. Allerdings schien Jack irgendetwas zu stören. Denn kurz vor Ende der Szene, die sie spielen sollten, unterbrach er die zwei Damen einfach. Zu Roses großer Überraschung beschwerte er sich jedoch nicht über die Bewerberin, sondern über Rose, welche ihn mit einem Blick ansah, welcher aussagte „Willsu mich veraschen, Alter?“.

„Rose ein bisschen mehr Gefühl. Du stehst dort wie ein nassen Lappen“, beschwerte sich der junge Mann, woraufhin Rose ihm am liebsten in sein Gesicht geschlagen hätte. Doch sie atmete tief ein und wieder aus, um sich zu beruhigen, bevor sie etwas auf diesen lächerlichen Kommentar äußern konnte.
 

„Das ist bloß ein Vorsprechen!“, beschwerte sich die junge Dame. Jack schien das herzlich wenig zu kümmern. Dieser blickte eher gelangweilt zu ihr und antwortete: „Das ist kein Grund sich aufzuführen, als hätte man keine Ahnung von Theater.“
 

„Ich habe den Text vernünftig aufgesagt! Was war daran falsch?“
 

„Du hast ihn lediglich daher geschwafelt. Ich erwarte Perfektion von dir.“
 

„Ach und wieso von MIR aber die Anderen sollen bloß ihr Talent darstellen?“, fragte Rose irritiert. Vorhin hatte er doch noch selber geäußert, dass es nicht perfekt sein müsste. Er wollte lediglich herausfinden, ob jemand Talent besaß oder nicht. Natürlich hatte sie ihres bereits unter Beweis gestellt. Doch musste sie deswegen jetzt alles perfekt machen? Sie war doch kein Genie, das alles auf Anhieb konnte. Man benötigte Zeit, um einen Text wie ein Profi aufsagen zu können. Schließlich hatte sie die Szene gerade zum ersten Mal gelesen und sollte sich sofort in die Rolle versetzen können? Der Typ hatte sie doch nicht mehr alle!
 

„Weil du ERSTENS MEINE Sklavin bist und ich somit IMMER und ÜBERALL Perfektion von dir erwarte, schließlich sollst du mich nicht blamieren und ZWEITENS du mir bewiesen hast, dass du es besser kannst. Nun zeige uns endlich dein Talent!“, erklärte Jack energisch, woraufhin Rose ihm einen schnippischen Blick zu warf und sich schließlich von ihm abwandte. Kurz darauf nahm sie das Skript wieder zur Hand und las sich den Text genau durch. Als sie endlich verstanden hatte, worum es in dieser Szene ging, bereitete sie sich in Gedanken darauf vor die Rolle vernünftig hinüber zu bekommen. Auch wenn sie irgendwie nicht einsah, diesem Idioten einen Gefallen zu machen. Doch irgendwie wollte sie ihm beweisen, dass sie sich nicht so schnell unterkriegen ließ.
 

Doch anstatt zufrieden zu sein und endlich Ruhe zu geben, setzte Jack immer wieder einen drauf. Bei jedem Mädchen, mit dem sie dieselbe Szene immer und immer wieder aufführen musste, hatte er etwas an ihr zu meckern. Entweder war es, weil sie nicht vernünftig stand. Dann wiederum hätte sie bei jemanden genuschelt, sodass man kein Wort verstanden hätte – angeblich -. Bei der nächsten hätte sie zu gelangweilt gewirkt. Bei einem anderen Mädchen wirkte sie zu unmotiviert und kraftlos. Und so weiter und so fort. Dies ging die ganze Zeit so, bis endlich alle durch waren und er meinte, dass es für heute genug sei. Schließlich müsste er nun auswerten wie gut die Mädchen waren und ob er irgendwelche in eine andere AG befördern müsste, da sie in diese offensichtlich nicht hinein passten. Ein Wunder, dass er Rose nicht schon längst vor die Tür gejagt hatte. In ihren Augen hatte sie den Text jedes Mal gleich aufgesagt und das auch gut. Wieso er immer wieder etwas zu meckern hatte, verstand sie nicht. Sie wollte es auch nicht wirklich verstehen. Wahrscheinlich war ihm langweilig und er musste seine Laune an ihr auslassen.
 

Jetzt freute sich die junge Dame nur noch darauf endlich von hier weg zu kommen und ein bisschen Zeit mit Daliha zu genießen, zu welcher sie sofort hinüber hüpfte und ihr dabei half die Notenblätter einzusammeln. Jack hingegen erhob sie von seinem Thron und glitt langsam die Treppen hinunter. Schließlich hatte er noch etwas mit seinem Spielzeug zu regeln. Diese schien sich darum nicht zu scheren und schlug Daliha vor etwas zusammen zu unternehmen. Zum Beispiel könnten sie im Musikzimmer ein paar Stücke zusammen üben. Vielleicht könnten sie sich auch gemeinsam in die Bücherei setzen und dort etwas lesen, wie zum Beispiel Mangas oder so. Dabei ließ Rose außer Acht, dass sie eigentlich länger hier bleiben sollte. Besser gesagt war es ihr egal. Als ob sie auf diesen Mann hören würde.
 

Sobald Daliha und Rose alles eingesammelt hatten, ergriff Rose die Hand ihrer Freundin und zerrte sie schnell an Jack vorbei, welcher wiederum Rose grob am Arm packte und sie sachte zurück zog, bevor er bedrohlich fragte: „Wo willst du denn hin? Ich hatte gesagt, dass du noch hier bleibst!“
 

„Tja. Pech. Also entweder können Sie jetzt ein totales Arsch sein ODER sie lassen uns gehen. Ich bin für Letzteres und deshalb. SEE YOU LATER!“, antwortete Rose grinsend und trat ihrem Meister auf den Fuß, bevor sie zu Daliha „LAUF!“ schrie und mit dieser aus der Halle lachend türmte. Knurrend blickte Jack den Mädchen hinterher, bevor er mit der bloßen Faust ein Loch in die Wand schlug. So einfach kam sie ihm nicht davon. Dafür würde sie büßen müssen. Ihn so zu behandeln. In seinem Gehirn ratterte es und er überlegte sich eine angemessene Strafe für das junge Ding. Vielleicht sollte er doch zu härteren Mitteln greifen. Auch wenn es für seinen Geschmack noch ein wenig zu früh war. Doch das war ihm langsam egal. Sie musste lernen, was es hieß, ihn auf die Palme zu bringen. Denn so langsam riss sein Geduldsfaden. Stück für Stück.
 

Genieß nur deine freie Zeit. Bald werde ich dich nicht mehr so einfach davon laufen lassen, meine Sklavin!

Annäherungen und wilde Wut

Begeistert öffnete Rose das Musikzimmer, neben dem von gestern. Seltsamerweise hatte sie bei dem anderen ein ungutes Gefühl, welches sie nicht zu ordnen konnte. Somit entschied sich die junge Dame lieber für dieses und ging mit Daliha Hand in Hand hinein. Drinnen angekommen schloss sie hinter sich die Tür, danach sah sie sich genau um. Das Zimmer war riesig und überall standen oder hingen Musikinstrumente. Doch vor allem das Klavier schien Daliha zu fixieren, während Rose alle im Auge behielt. Sie liebte die Musik und alles was dazu gehörte. Somit auch die Instrumente. In dem Zimmer erblickte sie drei verschiedene Gitarren, ein Schlagzeug, eine Violine und sogar eine Harfe stand in der Ecke. An den Wänden hingen die verschiedensten Flöten, von Blockflöte bis hin zur Querflöte. Auch einen kleinen Triangel konnte die junge Dame erkennen. Fasziniert stürmte sie auf die Harfe zu und setzte sich prompt daran, bevor sie an ein paar der Saiten zu zupfen begann. Es klang furchtbar und ungemein unbeholfen, weshalb sie es lieber sofort wieder ließ und kurz lachen musste.
 

„Rose… Wieso wirkst du eigentlich so anders mir gegenüber?“, fragte Daliha neugierig, während Rose auch noch die anderen Instrumente ausprobierte. Gitarre konnte sie auf jeden Fall spielen. Das hörte Daliha heraus, als Rose eine der Gitarren in die Hand nahm und darauf ein paar Noten spielte. Wahrscheinlich hatte man ihr das in der Familie beigebracht. Ungewöhnlich aber wieso nicht. Es klang wunderschön und Daliha hätte Rose am liebsten gar nicht erst bei ihrer Probe unterbrochen. Diese stellte allerdings nun die Gitarre wieder an ihren rechtmäßigen Platz und gesellte sich zu ihrer Freundin, welche sich schon bei dem Klavier breit gemacht hatte.
 

„Weil wir Freunde sind. Außerdem kann ich Jack nicht ausstehen. Insgesamt gehen mir die meisten Männer auf den Zeiger. Vor allem ist der sicher schon über hundert Jahre alt und führt sich auf wie ein Jüngling! Ist doch bescheuert…“, beschwerte sich Rose, woraufhin Daliha kurz kichern musste und schließlich nickte.
 

„Hast Recht. Er benimmt sich tatsächlich ziemlich jung aber das ist er glaube ich auch. Ich habe gehört, dass er erst 31 sein soll“, erzählte Daliha und starrte zu ihrer Freundin, welche wahrscheinlich Wasser durch das gesamte Zimmer vor Schreck gespuckt hätte, wenn sie denn welches getrunken hätte.
 

„Bitte was?! Der Kerl ist 31?! Der ist ja nur 10 Jahre älter als ich!“, äußerte Rose schockiert, woraufhin Daliha nun erschrocken zu Rose blickte. Sie hätte ihre Freundin höchstens auf 18 geschätzt. 21 kam da doch sehr überraschend. Schließlich benahm sich Rose eher kindisch, da sie äußerst bockig und rebellisch wirkte. Dazu noch immer ihr freches Mundwerk. Insgesamt schien ihr Benehmen nicht das Beste zu sein, wobei sie Ältere immer zu Siezen schien. So ganz konnte Daliha ihr Verhalten nicht einschätzen und auch nicht verstehen. Trotzdem hätte sie Rose niemals auf 21 Jahre geschätzt. Dafür wirkte sie noch viel zu unreif. Ob sie wohl noch Jungfrau war? Vielleicht lag es daran. Durch Sex sollte man angeblich auch Reife dazu gewinnen. Zumindest hatte Daliha dies mal in einem Buch gelesen. Könnte allerdings auch frei erfunden sein.
 

„Naja ist ja auch egal. So! Du kannst wirklich schön spielen Daliha. Spiel mir doch mal etwas vor, ok? Ich kann dich ja mit der Gitarre oder der Geige begleiten“, äußerte Rose begeistert und versuchte vom Thema abzulenken. Am liebsten würde sie an diesen Mistkerl gar nicht mehr denken. Er schwirrte sowieso den ganzen Tag um sie herum, da benötigte sie ihn nicht zusätzlich noch in ihrem Kopf. Wer weiß was der sich schon wieder alles für Gemeinheiten überlegte, um sich an ihr für ihr freches Mundwerk zu rächen. Schließlich hatte Rose ihm mal wieder ein paar schlimme Worte an den Kopf geworfen. Doch was sollte sie denn auch machen? Sollte sie sich einfach alles gefallen lassen? Das wäre sicher keine Lösung gewesen. Somit verteidigte sie sich stattdessen lieber und schlug mit Wörtern anstatt Fäusten wie wild um sich, um diesem Mann zu verklickern, dass sie ihm am liebsten ein Messer in sein beschissenes Herz rammen würde. Falls er überhaupt ein Herz besaß. Wahrscheinlich befand sich an der Stelle sowieso nur ein schwarzes, riesiges Loch. Was wohl passieren würde, wenn man dort ein Messer hineinstechen würde? Wahrscheinlich wäre es dann für immer verschwunden, da es eingesaugt und in einer anderen Dimension gelandet wäre. Diese Vorstellung fand Rose äußerst amüsant, weshalb sie ein Schmunzeln nicht verbergen konnte. Daliha hingegen blickte ihre Freundin irritiert an und fragte sich, was gerade so amüsant war.
 

„Öhm also gut. W-was für Stücke kennst du denn so, Rose?“, fragte Daliha neugierig und schielte nervös zu ihrer Freundin, welche zu überlegen begann.
 

„Also ich mag die Musik von Chopin zum Beispiel sehr. Mozart kann ich auch spielen“, erzählte Rose und überlegte weiter. Daliha war überrascht, dass Rose locker darüber redete, als ob es das normalste der Welt sei diese Komponisten zu kennen. Mozart war eine Legende. Keine Frage. Doch Chopin lernte man nicht einmal mehr in der Schule. Selbst ihre Eltern hatten von ihm nie etwas gehört. Daliha hatte sich selber nach ihm erkundigt. Wobei sie zustimmen musste, dass seine Werke wirklich faszinierend und wunderschön klangen. Somit wäre es für sie ein Leichtes eines seiner Lieder auf dem Klavier zu spielen. Selbst ohne Noten dürfte ihr das gelingen.
 

Nach ein paar Minuten der Überlegung einigten sich die beiden Damen auf ein Stück, welches sie gemeinsam spielen konnten. Rose gesellte sich zu der Geige, welche sich hoch hob und platzierte, bevor sie ihre Augen schloss, um auf den Klang der Melodie hören zu können. Daliha hingegen betrachtete genau die Tasten des Klaviers, bevor sie einen Ton vorgab und schließlich begann zu spielen. Sofort stieg Rose mit ein und ließ sich komplett von der Musik leiten. Als ob eine Unsichtbare Hand auf ihrer liegen würde und diese leitete, während sie über die Geige glitt. Auch ihre einzelnen Finger bewegten sich automatisch im Rhythmus und gaben wundervolle, magische Klänge von sich. Beiden fühlten sich wie im Rausch. Es war ein unbeschreibliches Gefühl. Voll Hingabe spielten sich und wahrscheinlich hätte man ihnen sofort einen Vertrag angeboten, wären Talent Scouts in dem Internat gewesen. Die Beiden bemerkten gar nicht, wie man sie belauschte, da ein paar der anderen Mädchen das Spiel aus dem Klavierzimmer kommen gehört haben und nun davor standen, um in Ruhe zuhören zu können.
 

„Wie schön~“, „Und so idyllisch.“, „Ach ich beneide die Beiden!“, ging es durch den Gang, während die Mädchen zu schnattern begannen und nebenbei dem Klang des Spiel lauschten. Auch die Lehrer bekamen von der kleinen Session im Musikzimmer etwas mit, weshalb sie sich dort hin begaben. Darunter befand sich ebenfalls Jack, welches mürrisch in einer Ecke des Ganges stand und sich an die Wand gelehnt hatte. Seine Arme waren verschränkt. Sein Blick ernst. Wobei er zugeben musste, dass die Beiden harmonisierten und wirklich ein fantastisches Duo abgaben. Allerdings bedeutete dies noch lange nicht, dass er ihre Freundschaft tolerieren würde. Ganz im Gegenteil. Er würde sein Spielzeug schon davon überzeugen, dass er besser war als dieses dumme Gör, welches sie als ihre Freundin bezeichnete. Sobald er Daliha einschüchtern würde, wäre es mit der Freundschaft sowieso sofort dahin. Denn im Gegensatz zu seinem, kleinen Püppchen war Daliha schwach und leicht einzuschüchtern. Mädchen die ihn auf die Schnelle langweilten. Weshalb er solche Mädchen ungern unter seine Fittiche nahm. Lieber hatte er Damen wie Rose. Zwar ging ihm diese Aufmüpfigkeit zwischenzeitig tierisch auf den Zeiger, doch dadurch wurde es nicht allzu schnell langweilig und das Bestrafen machte um einiges mehr Spaß.
 

Nach drei oder vier Liedern blickte Rose keuchend zu ihrer Freundin, welche genauso erschöpft war wie sie. In dem Raum befand sich leider kein einziges Fenster, wodurch die einzige kühle Luft von der Tür kam, welche seltsamerweise einen Spalt geöffnet war. Wahrscheinlich hatte eines der beiden Mädchen vergessen sie vernünftig zu schließen. Zumindest ging Rose davon aus, während sie sich den Schweiß von der Stirn wischte. Dazu konnte es anstrengend sein auf einem Instrument zu spielen. Vor allem wenn man sich von der Musik einfach leiten ließ und vollkommen hingab. Manchmal bewegte man sich im Rhythmus automatisch mit. Es gab sogar Menschen, die dabei tanzen konnten. Rose bewunderte solche Leute. Trotzdem machte es ihr schon Spaß überhaupt auf einem Instrument zu spielen. Somit schielte sie glücklich zu ihrer Freundin strahlte sie mit dem schönsten Lächeln an, welches Daliha je in ihrem Leben gesehen hatte.
 

„Das hat Spaß gemacht, nicht wahr?“, fragte Rose grinsend, woraufhin Daliha mit errötetem Kopf sachte nickte. Dieses Lächeln brachte sie gerade ein wenig um den Verstand, weshalb sie aufsprang und an ihrer Freundin vorbei huschte. „W-wir sollten Essen gehen!“, nuschelte sie nervös und wagte es nicht Rose in die Augen zu sehen. Diese wiederum lächelte breit und nickte, bevor sie nach Dalihas Hand griff und sie dadurch davon abhielt einfach wegzulaufen. Jetzt fiel ihr überhaupt auf, warum die Tür tatsächlich geöffnet war. Viele Augen lugten hinein, um die Beiden zu beobachten. Vor Scharm lief Rose knallrot an und schrie erschrocken: „W-WAS MACHT IHR DENN ALLE HIER?!“

Doch anstatt zu antworten, stürmten die Mädchen des Internats davon. Was für ein seltsames Auftreten.
 


 

Hand in Hand kamen Rose und Daliha in der Essenhalle an, wo die Beiden sich einen Tisch teilten. Damit sich ihre Freundin keine Sorgen über die Ernährung von Rose machen musste, packte sie ihren Teller bis zum Rand voll. Sogar den Nachtisch hatte sie freiwillig genommen. KNACKS. Irritiert wandte sich die junge Dame um. Sie hätte schwören können gerade einen Bleistift zerbrechen gehört zu haben. Doch niemand von den Mädchen im Raum schien ähnliches in der Hand zu halten. Wahrscheinlich war es einfach nur ihre Einbildung gewesen. Doch sie hatte Jack übersehen, welcher Wut entbrannt die Beiden beobachtete.

Es ging ihm wirklich auf die Nerven, dass Rose mit Daliha solch ein gutes Verhältnis auskostete. Bei ihm wollte sie sich dagegen sträuben überhaupt eine Mahlzeit zu sich zu nehmen. Doch wenn ihre – ach so tolle – Freundin dabei war, dann nahm sie sogar den Nachtisch freiwillig zu sich. ER war ihr Meister. ER war ein Held. Eigentlich müsste Rose sich für IHN solche Mühe geben. Sie müsste essen, damit ihr Meister sich keine Sorgen machen müsste. Sie müsste auf ihn Rücksicht nehmen. NEIN! Sie kümmerte sich lieber darum, was dieses dumme, lesbische Gör dachte und von ihr hielt. Kein Wunder, dass es vor Wut seinen Stift in zwei geteilt hatte und das mit dem bloßen Daumen. Es war nicht einmal ein Bleistift, sondern ein Kuli, den er mitgenommen hatte, um sich etwas zu notieren.
 

Rose aß genüsslich den Salat auf ihrem Teller, während sie Daliha beobachtete. Im Gegensatz zu ihr schien sie in ganz anderen Verhältnissen aufgezogen worden zu sein. Sie schnitt sogar jedes einzelne Blatt durch, um es besser in den Mund zu bekommen. Tischmanieren schien Daliha zumindest zu beherrschen. Ganz im Gegenteil zu Rose, welche sogar zwischendurch laut Rülpste und kurz darauf zu lachen begann. Auch das Essen schlang sie schon fast mehr hinunter. Man merkte ihr ihre Abstammung gar nicht an, dabei stammt sie nicht nur aus reichen Hause, sondern war auch noch adelig. Allerdings gab sie damit nicht an und war schon fast stolz drauf, dass man ihr das Ganze nicht anmerkte.
 

„Hey wollen wir morgen wieder zusammen spielen gehen? Das war wirklich schön und ich bin gerne in deiner Nähe, Daliha“, fragte Rose ehrlich und lächelte ihre Freundin sanft an, welche sofort wieder rot anlief und schnell zur Seite schielte.
 

„N-natürlich. W-wenn du möchtest… I-ich bin auch gerne in deiner Nähe, Rose…“, antwortete das junge, verschüchterte Mädchen ebenfalls ehrlich, bevor sie wieder zu ihrer Freundin blickte. Ihr Kopf war allerdings nach unten geneigt und die Schulter nach oben gezogen, als ob sie versuchte sich zu verstecken. Nervös zupfte sie an ihrem Rock herum, bevor sie mit ihren Haaren zu spielen begann und schließlich wieder weiter aß. Rose hingegen freute sich und lächelte glücklich, bevor sie sich ebenfalls wieder über ihr Essen her machte.
 

Als Nachtisch gab es für die Mädchen Käsekuchen, welchen Rose liebte. Leicht bettelnd starrte sie auf den Kuchen ihrer Freundin, welcher immer noch da stand. Selbst als Rose ihren schon längst mit drei, vier Bissen hinunter geschlungen hatte, da sie es nicht mehr länger abwarten konnte, stand der Kuchen immer noch direkt vor ihrer Nase.

„Darf ich?“, fragte sie neugierig. Das Funkeln in ihren Augen konnte man nicht ignorieren. Daliha prustete leicht über diesen Anblick ihrer Freundin und verstand sofort, weshalb sie eine Gabel zur Hand nahm und darauf ein Stück des Kuchens platzierte. Danach führte sie ihn langsam zu Roses Mund, welcher sich öffnete und ein kleines „Ah“ von sich gab. Errötet stockte Daliha kurz und fragte sich, ob sie das hier nun wirklich tun sollte. Entschloss sich allerdings zuzustimmen und schob das Küchenstück langsam in Roses Mund, welche es mit einem lauten und genüsslichen „Mhhh“ hinunter schlang. Danach fütterte Daliha sie weiter und lächelte glücklich. Wahrscheinlich konnte sie gegen ihre Gefühle doch nicht mehr ankämpfen. Langsam wollte das Mädchen es auch gar nicht mehr. Zu sehr genoss sie diesen Moment und Roses Nähe. Somit betete sie insgeheim, dass die Zeit für die Beiden still stehen würde, sodass sie auf ewig diese Zweisamkeit genießen konnte. Keine neugierigen Blicke, die auf ihnen ruhten. Kein Jack, der sie wahrscheinlich am liebsten verscheucht hätte. Keine Geräusche, die sie hochschrecken ließen. Nur sie und Rose. Für immer zu Zweit. Alleine. Während Daliha die junge Dame vor ihr fütterte. Ein Traum, welcher auf ewig einer bleiben würde. Leider.
 

„War das lecker~“, äußerte Rose begeistert und blickte kurz nach draußen. Man konnte von dem Raum aus wunderbar den Sonnenuntergang beobachten, welche über den Hügeln in der Nähe des Internats stattfand. Verträumt legte die junge Dame ihren Kopf auf ihre Hand und verlor sich in diesem Anblick.
 

„Daliha… Lass uns irgendwann mal zusammen ans Meer fahren, ok? Dort ist der Sonnenuntergang noch viel schöner. Nur wir Beide. Versprochen?“
 

„Ja… Versprochen, Rose!“

Klavierspiel im Mondschein

Am Abend macht Jack einen Rundgang durch die Schule. Seinen Rachefeldzug an der kleinen Lesbe hatte er vollendet. Überall hingen nun Flyer, die die Mädchen am nächsten Morgen erblicken könnten. Jeder würde sie auslachen und verachten, für das was sie war. Auch Rose würde sich garantiert sofort von ihr abwenden. Angewidert würde sie zu ihm gelaufen kommen. Damit war er sich sicher, weshalb er sein überlegenes Grinsen wieder im Gesicht hatte und genüsslich durch die Schule schlenderte. Stolz auf sich selbst und seine Taten. So musste ein Meister seine Sklavin im Zaun halten. Niemals könnte man sie ihm entreißen. Schließlich wusste er immer genau was zu tun war. Jack war nun einmal ein Genie. Niemand konnte es mit ihm aufnehmen. Zumindest war er davon überzeugt.
 

Plötzlich vernahm er einen Klang, der durch den Gang schallte. Dazu erblickte er ein kleines Licht, welches durch die offene Tür eines der Musikzimmer strahlte. Mit einer hochgezogenen Augenbraue betrachtete er seine Uhr. Die Schülerin hätte gerade so noch Glück gehabt, denn es waren noch fünf Minuten Zeit in das eigene Zimmer zurück zu kehren, bevor er wütend werden musste. Trotzdem war er nicht erfreut darüber, dass sich so spät noch jemand hier herum trieb. Dazu schien die Person gar nicht daran zu denken mit dem Spielen aufzuhören. Stattdessen schien das Mädchen in die Tasten zu hämmern und sich dem Klavierspiel voll und ganz hin zu geben. Er ahnte schon um wen es sich handeln würde und grinste breit. Vielleicht könnte er dem kleinen, ängstlichen Mädchen einen wunderbaren Schrecken einjagen, sodass sie sich erst Recht von seinem Spielzeug fern hielt.
 

Zu seiner großen Überraschung war es allerdings nicht Daliha, die er am Klavier erblickte, sondern seine, kleine Rose. Erstaunt zog er beide Augenbrauen nach oben. Dabei hatte er sich schon solch grässliche Sachen überlegt. Musste er seinen Plan halt ändern. Konnte man nichts dran machen. Stattdessen lauschte er lieber seiner Sklavin bei dem Spiel. Hier und da wirkten die Töne noch fehl am Platz, doch an sich konnte sie wunderbar spielen. Dazu schien es ein selbst komponiertes Lied zu sein. Er hätte nicht gedacht, dass die Kleine so talentiert war. Dafür wirkte sie sonst immer viel zu frech. Doch im Moment sah sie aus wie eine wunderschöne Prinzessin, die ihr Leid und ihre Trauer in der Musik ausdrücken wollte. Sachte schien der Mond durch das Fenster in Gang und vermischte sich mit dem Licht des Raumes, welches Jack nun einfach ausschaltete. Das blaue Haar schien auf einmal Silber zu schimmern. Lag wohl am Mondlicht.
 

Erschrocken sprang Rose auf und blickte in das Gesicht ihres Meisters. Genervt verdrehte sie die Augen und setzte sich prompt wieder hin. Dieser Mann schien nichts Besseres im Sinn zu haben, als ihr auf den Keks zu gehen. Dazu schien er ihr überall hin zu folgen, dabei wünschte sich die junge Dame ein bisschen Ruhe und Frieden. Wieso musste man sie immer bei irgendetwas stören? Sie wollte lediglich dieses Lied zu Ende spielen und danach ins Bett gehen. Besser gesagt in ihr Zimmer. Denn müde war sie noch lange nicht. Putzmunter konnte man es eher nennen. Doch jetzt war ausgerechnet Jack da und ihre Lust auf das Spiel verging wie im Fluge. Seufzend starrte sie auf die Tasten und das fast fertig geschriebene Notenblatt. Es fehlte nur noch ein bisschen, dann wäre ihr Lied fertig gewesen. Doch ihr Kopf war nun leer gefegt. Dabei wollte sie ihrem Vater die letzte Ehre erweisen. Sogar einen Text hatte sie dazu niedergeschrieben. Jetzt würde sie wahrscheinlich niemals fertig werden. Dank Mr. Arschgesicht.
 

„Solltest du dich nicht langsam auf den Weg in dein Zimmer machen, Püppchen?“, fragte Jack ruhig, während er auf die junge Dame zuging und sich schließlich neben ihr platzierte und gegen das Klavier lehnte. Rose hingegen blickte nicht einmal zu ihm. Sie würdigte ihm keines Blickes. Stattdessen sammelte sie beleidigt ihre Blätter ein. Besser gesagt versuchte sie es, doch Jack hielt sie auf, welcher andeutete, dass sie rüber rutschen sollte. Da sie seine Kopfgeste nicht zu verstehen schien, sprach er es noch einmal aus: „Rutsch rüber. Dein Lied benötigt hier und dort noch etwas Verbesserungen.“
 

„Woher wollen Sie das bitte wissen? Sie wissen doch gar nicht, was die Intention meines Liedes ist.“, fragte Rose ernst und verdrehte leicht die Augen. Als ob dieser Mann spielen könnte. Davon war Rose noch nicht wirklich überzeugt. Wahrscheinlich wollte er bloß angeben und konnte in Wirklich gar nicht spielen. Dazu kannte er ihre Situation nicht und vor allem wusste er nichts über das Lied. Es war ihr Lied. Ihre letzte Ehre an ihren Vater. Ein verzweifelter Abschiedsgruß, welcher ihren Vater niemals erreichen würde.
 

„Das Lied soll an deinen verstorbenen Vater gerichtet sein und du drückst damit seine Trauer aus. Brauch ich noch mehr zu wissen, mein Kätzchen?“, äußerte Jack ruhig, woraufhin Rose ihn überrascht anstarrte. Woher hatte er das gewusst? Konnte er ihre Gedanken lesen? Diese Genauigkeit war doch nicht mehr normal! Irgendetwas schien hier gewaltig nicht zu stimmen. Doch wenn er unbedingt wollte, sollte er sein Glück halt versuchen. Ihr doch egal. Als ob er das Lied um so vieles besser machen könnte.
 

„Tze. Wenn Sie meinen alles besser zu wissen, von mir aus. Bitte! Können Sie überhaupt spielen?“, fragte Rose beleidigt und wandte ihren Blick von ihm ab, bevor sie sich erhob und für ihn den Platz frei machte. Sofort setzte er sich hin und legte seine Finger auf die Tasten des Klaviers. Ein wenig neugierig ruhte Roses Blick auf Jack und seinen Fingern. Sie wollte wissen, ob er tatsächlich spielen konnte. Wirklich glauben konnte sie es nicht.
 

„Ich bin ein Genie. Natürlich kann ich spielen, Prinzesschin.“
 

Immer noch misstrauisch beobachtete Rose Jack mit verschränkten Armen vor der Brust, während sie sich gegen das Klavier lehnte. Ungläubig beäugte sie seine Finger, die langsam begannen sich zu bewegen. Als er schließlich begann zu spielen, konnte sie ihren Ohren kaum trauen. Es war wunderschön. Er veränderte ein paar Noten und war perfekt. Kaum zu glauben, dass solch ein schrecklicher Mensch, solch wunderschöne Töne spielen konnte. Sofort ließ sich Rose gehen und schloss ihre Augen, um der Musik besser lauschen zu können. Dass ihr Herz dabei zu flattern begann, ignorierte sie gekonnt. Trotzdem war sie beeindruckt. Schließlich kamen ihr sogar die Tränen, dank dem Lied, welches sie selbst komponiert hatte. Sogar beim Schreiben war sie nicht gerührt genug gewesen, um Weinen zu können. Doch als dieser Mann zu spielen begann, schienen sich all ihre aufgestauten Emotionen lösen zu können.
 

Kurz öffnete sie wieder die Augen und schielte zu Jack, welcher im Licht des Mondes gar nicht mehr so unausstehlich aussah. Er wirkte wie ein ganz normaler, junger Mann. Sogar sein Gesicht wirkte weniger alt und faltig. Viel mehr sanft und frisch. Die Augen hatte er geschlossen. So konnte er wenigstens nicht beobachten, dass Rose ihn gerade von oben bis unten betrachtete. Seine Haltung, die Fingerfertigkeit, alles an ihm schien auf einmal perfekt zu sein. Wäre er nicht solch ein Arsch und vom Aussehen her so gar nicht Roses Fall, wäre er wahrscheinlich ein Traum von einem Mann gewesen. Doch sein mieser Charakter alleine ließ jeden abschrecken. Trotzdem konnte sie die Tatsache nicht mehr ignorieren, dass ihr Herz ein wenig zu schnell pochte. Wahrscheinlich lag es bloß an der Musik. Schließlich liebte sie Klavierklänge. Das musste es sein. Daran lag es. Oder an dem Mond, der durch die Tür schien.
 

Langsam wanderte der Blick von Rose zu der Tür. Kurze Zeit später bereute sie es, sich den Mond ansehen zu wollen. Denn auf einmal funkelten sie rote Augen an, weshalb sie kreischend regelrecht in Jacks Arme sprang und sich verängstigt an ihn klammerte. Dieser blickte etwas überrascht über ihre plötzliche Annäherung zu ihr hinab. Sofort bemerkte er das Zittern an ihrem Körper und legte langsam seine Arme um sie, sodass er sie besser an sich drücken konnte. Vielleicht sah sie jetzt endlich an, dass ER der wahre Held war und nicht ihre dumme Freundin. Irgendwie wirkte sie plötzlich ganz anders in seinen Armen. So süß und unschuldig. Nicht mehr frech und wild. Eine verängstigte, kleine Prinzessin klammerte sich an ihn. Nun wollte er allerdings auch den Übeltäter dafür wissen und richtete seinen Blick somit auf. Sofort erkannte er die Übeltäterin. Es war erneut der Geist der verstorbenen Frau von letzter Nacht. Nun fiel ihm auch auf, dass es nach 22:00 Uhr war. Knurrend zischte er dem Geist unverständliches entgegen, sodass diese sofort verschwand. Warum hatten es alle ausgerechnet auf SEIN Spielzeug abgesehen? Sie gehörte IHM und sonst niemanden! Es sollten alle die Finger von ihr lassen!
 

„Komm, mein Hündchen! Wir sollten gehen!“, meinte Jack ernst und wollte aufstehen, doch es ging einfach nicht. Egal wie oft er es versuchte, seine Sklavin rührte sich kein Stück, stattdessen klammerte sie sich immer fester an Jack ran. Irritiert schielte er auf sie herab, doch leider konnte er ihr Gesicht nicht erkennen. Lediglich ein kurzes Schluchzen war so vernehmen. Weinte sie etwa? Hatte der Geist sie so erschreckt, dass sie nun begann zu weinen? Er konnte es kaum glauben, doch wahrscheinlich lag es tatsächlich daran. Seufzend legte er seine Hände auf ihre Schultern und drückte sie ein wenig von sich weg, um sich ihr Gesicht besser ansehen zu können. Tatsächlich. Sie weinte. Die Tränen schienen nicht zu stoppen zu sein, während sie über ihr zartes Gesicht flossen. So etwas hatte Jack noch nie erlebt. Ausgerechnet dieses freche Ding, benahm sich auf einmal wie ein zerbrechliches, kleines, schwaches Mädchen. Er wusste gar nicht wie er damit umgehen sollte. Weshalb er sich seufzend am Hinterkopf kratzte.
 

„Komm jetzt. Wir sollten wirklich gehen…“, äußerte er ruhiger und irgendwie nicht wissend, was er machen sollte. Normalerweise hatte er die Schwäche von jungen Damen ausgenutzt, um sie fügig zu machen. Doch bei ihr war das so kein Spaß. Lieber wollte er ihre freche Seite haben, die ihm Kontra gab. So war es wenigstens noch eine Herausforderung sie zu bändigen. Auch wenn er zugeben musste, dass diese Art an ihr äußerst niedlich war und selbst in ihm einen Beschützerinstinkt weckte, von dem er zuvor noch nie etwas verspürt hatte. Er wollte sie unbedingt in den Arm nehmen und ihr zeigen, dass er sie beschützen würde. Vor jedem und vor allem. Doch wenn er das jetzt machen würde, dann könnte sie ihn nie wieder ernst nehmen. Somit musste er sich im Zaun halten. Er durfte jetzt nicht plötzlich schwach werden. Schließlich sollte sie Respekt vor ihm haben.
 

Rose hingegen wanderte mit ihrem Blick langsam zu ihm nach oben und nickte schließlich sachte. Seufzend wischte er ihr die Tränen aus dem Gesicht, bevor er feste ihre Hand in seine nahm und sich mit ihr erhob. Eingeschüchtert folgte sie ihrem Meister auf Schritt und Tritt. Wobei sie sich langsam von dem Schrecken erholte. Was waren das für Augen gewesen? Woher waren sie gekommen? Rose wollte Antworten, doch sie war sich sicher niemals welche bekommen zu würden. Somit versuchte sie lieber wieder die Fassung zu gewinnen. Was war überhaupt in sie gefahren? Sie hatte sich gerade an Mr. Arschgesicht geklammert und bei ihm ausgeweint. Dazu hielt sie gerade einfach so seine Hand und ließ sich von ihm führen. Sie gehorchte ihm sogar freiwillig. Das war doch nicht mehr normal. Allerdings ließ sie es einmal geschehen. Morgen früh würde sie nicht mehr so nett zu ihm sein! Dann würde sie wieder freche Worte in den Mund nehmen. Vielleicht auch schon in ihrem Zimmer. Genau! In ihrem Zimmer würde sie ihn verfluchen und hassen. Mordgedanken würde sie auf einen Notizblock nieder schreiben. Das war die perfekte Idee!
 

Dumm nur, dass sie gar nicht in ihrem Zimmer, sondern seinem – mal wieder – landeten. Genervt begann die junge Dame zu meckern: „Wieso soll ich schon wieder bei IHNEN übernachten?! Ich bleibe in MEINEM Zimmer! Ob es Ihnen passt oder nicht!“

Schnell wandte sie ihm den Rücken zu. Wütend begab sie sich zur Tür. Laut stampften ihre Füße über den Boden. Doch Jack war schneller und versperrte ihr den Weg, woraufhin sie ihm einen giftigen Blick zu warf. Eins musste er zugeben. So gefiel sie ihm noch viel besser. Hatte er sich vielleicht sogar Sorgen um sie gemacht? NIEMALS!
 

„Du gehst nirgendwohin, Zuckerpopo. Du bleibst schön hier. Weißt du noch dein Kommentar in der Theater Halle? Den habe ich sicher NICHT vergessen und du hast deine gerechte Strafe noch gar nicht bekommen. Ist dir doch sicher auch aufgefallen, oder? Klar du besitzt ein Erbsenhirn aber selbst dieses müsste das bemerkt haben“, erklärte er ihr ruhig und zum Teil auch belustigt. Vor allem wenn er sie als dumm abstempelte, zogen sich seine Mundwinkel langsam nach oben. Genervt schielte Rose zur Seite und begab sich mit einem genervten „SCHÖN!“ zu dem Bett. Doch plötzlich wurde sie von hinten gegriffen und Jacks Hand wanderte zu den Knöpfen ihrer Schuluniform. Erschrocken riss sie sich von ihm und starrte ihm mit erröteten Wangen in das Gesicht.
 

„W-was habt Ihr vor?“, fragte sie nervös, woraufhin er laut zu lachen begann. Verwirrt zog Rose eine ihrer Augenbrauen in die Höhe. Hatte sie irgendeinen Witz verpasst?
 

„Du dachtest doch nicht etwa, dass das Übernachten deine Bestrafung sei, oder? Oh, Kätzchen~ Ich will doch etwas Spaß daran haben können. Deshalb~“, schnurrte er genüsslich und bewegte sich langsam auf sein Spielzeug zu, welches ein wenig verängstigt zurück schritt und schließlich gegen das Bett knallte. PLUMPS. Schon lag sie darauf und konnte nirgend wohin mehr fliehen, denn schon lagen zwei Hände neben ihr und Jacks Körper schwebte über ihren eigenen, während sein Gesicht ihrem näher kam.
 

„Du schläfst bei mir aber NACKT!“, befahl er pervers grinsend, woraufhin sie ihn mit weit aufgerissenen Augen anstarrte.
 

„I-ich… WAS?! D-das kann unmöglich Ihr ernst sein!“
 

„Oh aber das ist es. Los zieh dich aus!“, befahl er nun kalt und erhob sich von ihr, bevor er ihren Arm ergriff und sie mit einem Ruck auf ihre Beine zog. Sofort fiel sie in seine Arme, da sie das Gleichgewicht so schnell zu finden konnte. Amüsiert raunte er in ihr Ohr: „Oder soll ich das übernehmen und dich dabei verwöhnen, mein Kätzchen?“
 

Bevor er sich auch nur einen Zentimeter mehr ihrem Ohr nähern konnte, stieß sich Rose von ihm und sagte schnell: „Schon gut! Schon gut!“ Kurz darauf begann sie sich auszuziehen und seufzte laut stark. Welche Blamage. Sie wünschte sich stärker zu sein, um es diesem Kerl endlich heimzahlen zu können. Vor ein paar Minuten wirkte er noch wie ein Traum und jetzt war er wieder dasselbe arrogante, selbstverliebte, sadistische Arschloch wie sonst immer. Kaum zu glauben, dass ihr Herz sich davon hatte täuschen lassen. Wie konnte es nur? Manchmal fühlte sie sich davon im Stich gelassen.
 

Knurrend und verlegen stand sie da. Selbst die Unterwäsche durfte sie nicht anbehalten. Dazu ließ er nun seinen Blick immer wieder von oben bis unten über ihren Körper wandern. Beschämt hielt sie sich schnell ihre intimsten Stellen zu, sodass sein Blick getrübt war. Ein leises „Aw“ entwich seinen Lippen, bevor sie auf sein Bett stieß und sich erneut über sie beugte. Ihr Kinn hob er ein wenig an und näherte sich mit seinem Gesicht dem ihren.
 

„Nächstes Mal, werde ich nicht mehr so sanft sein und dich bloß ausziehen. Verstanden, Kitty Cat?“, fragte er schnurrend, bevor er sich zu ihrem Hals hinunter beugte und an diesem zu saugen begann. Sofort stöhnte Rose leise auf und kniff ihre Augen zusammen. Röte machte sich auf ihren Wangen breit und sie versuchte ihn weg zu stoßen. Doch Jack erschwerte sein Gewicht, sodass sie aufgab und ihn machen lassen musste. Einzig und allein ihr Stöhnen schallte durch den Raum.
 

Keuchend blickte sie zu ihm, als er sich endlich wieder von ihr gelöst hatte. „Nun sollte wirklich jeder verstanden haben, dass du ganz alleine MIR gehörst. Du bist MEIN Spielzeug. Du gehörst nur MIR!“, erklärte Jack der jungen Dame bedrohlich, bevor er sich komplett erhob und ihr einen Blick in den Spiegel gewehrte. Ein fetter Knutschfleck befand sich nun in der Nähe ihres Kinnes und somit über dem Halsband. Seufzend strich sie kurz hinüber, bevor sie beschämt unter die Bettdecke kroch. Seufzend schloss sie ihre Augen. Was musste sie noch alles über sich ergehen lassen?
 

„Übrigens, meine Süße, wirst du ab morgen jeden Nachmittag mit MIR verbringen und schon einmal Tänze üben. Wir müssen sie schließlich vorführen. Währenddessen wirst du ein kleines Geschenk von mir tragen. Natürlich nur, während wir durch die Schule wandern. Verstanden, Püppchen?“
 

„Jaja…“
 

Konnte er sie nicht endlich in Ruhe lassen?

Dalihas Nightmare

Am nächsten Morgen erwachte Rose erneut vor dem nervigen Wecker und gähnte laut. Wirklich strecken konnte sie sich nicht. Irgendetwas war im Weg. Dazu war es insgesamt schwer sich zu bewegen, denn zwar Arme lagen um ihren Körper und drückten gerade sachte ihre Brüste. Irritiert und mit rotem Kopf wanderte der Blick der jungen Dame langsam nach links, wo sich der werte Herr Direktor befand und sabbernd immer noch am Schlafen war. Sein lautes Schnarchen war nicht zu überhören. Es wäre ja so niedlich, würden seine Hände nicht gerade an Roses entblößter Brust kleben. Erschrocken und vor Wut entbrannt riss Rose ihre zwei Augen weit auf, bevor sie sich nicht mehr halten konnte und laut zu kreischen begann, dabei holte sie mit ihrer bloßen Hand aus.

„Kyah! SIE PERVERSER, ALTER SACK!“, schrie sie vor Wut und traf sein Gesicht mit einer laut schallenden Ohrfeige. Seine Wange begann rot zu glühen, woraufhin er mürrisch und mit einem knurrigen „Au!“ erwachte. Langsam rieb er sich über die schmerzende Stelle, bevor sein Blick zu seiner Sklavin wanderte, die es tatsächlich gewagt hatte, ausgerechnet IHN zu ohrfeigen. Dann auch noch so stark. Er hatte gar nicht erwartet, dass sie solch große Kraft in diesen kleinen, zarten Händen versteckte.
 

So leicht dürfte er sie nun nicht damit davon kommen lassen, weshalb er sich bedrohlich aufsetzte und dabei mit tiefer Stimme murrte: „So weckt man normalerweise nicht seinen Meister, Püppchen!“ Man konnte wunderbar die Wut aus seiner Stimme entnehmen. Wahrscheinlich hätte er sie gerade am liebsten umgebracht für diese Schandtat. Zumindest wenn sie nicht gerade seine Sklavin gewesen wäre und er noch nicht genug mit ihr gespielt hatte. Ansonsten wäre sie wahrscheinlich schon längst aus dem nächstbesten Fenster gestürzt. Aus Versehen versteht sich. Dabei erinnerte er sich an letzte Nacht, als sie noch wie ein verängstigtes, kleines Mädchen in seinen Armen lag und am ganzen Körper gezittert hatte. Konnte sie solch ein süßes, zartes Verhalten nicht auch am Morgen anlegen? So würde das Aufwachen wenigstens Spaß machen.
 

„Dann sollte der Meister lernen seine dreckigen Griffel bei sich zu behalten!“, schrie Rose erbost. Immer noch störte sie die Tatsache, dass sie erstens nackt war und sich lediglich mit der Bettdecke bedecken konnte und zweitens, dass er seine Hände an sie gelegt hatte. Mal wieder. Wenn er so scharf war, sollte er sich halt eine Prostituierte oder Ähnliches zulegen, doch Rose würde dafür garantiert nicht her halten. Sie war nicht sein Lustobjekt oder so. Sie war ein Mensch. Noch dazu war sie Jungfrau. Vor allem war sie eine FRAU, die sich nicht einfach so missbrauchen ließ. Also sollte er aufhören Rose ständig zu betatschen oder Sonstiges! Es ging ihr auf die Nerven. Vor allem wenn sie sah, was sich mal wieder unter der Decke versteckte.
 

Grummelnd wandte sie ihren Blick ab und wollte gerade aufstehen, als Jack sie plötzlich aufhielt, indem er seine rechte Hand um ihren zarten, schmalen Hals legte und mit seinem Daumen über ihre Lippen strich. Ein wenig verängstigt starrte sie in seine Augen, welche sie bedrohlich fixierten. „Meine liebe, kleine Rose. Du hast solch zarte Lippen. Was denkst du? Wozu ist dieser schöne, freche Mund wohl alles zu gebrauchen?“, fragte er erst sanft und ruhig, bis seine Tonlage auf einmal tiefer ging und bedrohlich wirkte. Kurz darauf führte er seinen Daumen um ihren Hals und begann langsam zuzudrücken, woraufhin Rose sofort nach Luft schnappte und ein gequetschtes „Urgh“ von sich gab. „Nach Luft schnappen und ringen? Zum Saugen? Küssen? Was meinst du?“, fragte er schließlich weiter und ließ Rose schließlich wieder los, woraufhin diese sich sofort an den Hals fasste und Schnappatmungen bekam, um die fehlende Luft wieder aufsammeln zu können. Jack ignorierte dies einfach und erhob sich von seinem Bett, während Rose weiterhin im Hintergrund röchelte und hustete. Das würde sie ihm so schnell nicht verzeihen!
 

„Nächstes Mal wünsche ich sanfter geweckt zu werden, Sklavin!“, befahl er ernst, während er dabei war sich seine Krawatte zu richten. Zum ersten Mal sah Rose ihn mit einer Krawatte um den Hals. Am liebsten hätte sie sich auf ihn gestürzt und diese immer fester zugezogen, bis er daran erstickt wäre. Doch dafür war die junge Dame ohnehin zu schwach. Wahrscheinlich hätte er sie von sich gestoßen, bevor sie überhaupt hätte zudrücken können. Somit musste sie sich damit zufrieden geben, dass ihre Mordgedanken fürs Erste lediglich in ihrem Kopf stattfanden. Irgendwann, das schwor sie sich, würde sie diese allerdings zur Tat umsetzen und dann hätte dieser Mann nichts mehr zu lachen!
 

„Nächstes Mal schlafe ich wieder in MEINEM Zimmer!“, knurrte Rose, während sie sich von dem Bett erhob und auf ihre Kleidung zuschritt, welche sie letzte Nacht irgendwohin geworfen hatte.
 

„Wenn du brav bist, könnte das sein. Dann streng dich heute an…“
 

„Jaja…“, brummte sie genervt und dachte sich: Irgendwann drehe ich Ihnen den Hals um Sie verfluchtes Arschgesicht!


 


 

Als Jack und Rose im Speisesaal ankamen, stimmte irgendetwas nicht. Rose bemerkte sofort die Unruhe, die man schon bis draußen hören konnte und fragte sich, was denn geschehen sei. Somit blickte sie neugierig, auf die Mädchengruppe, die sich anscheinend vor einem Poster oder Ähnlichem gebildet hatte. Jack wusste genau, was sich die Mädchen gerade ansahen. Allerdings ließ er sich nichts anmerken. Lediglich ein kurzes, triumphierendes Lächeln huschte über seine Lippen, bevor er ernst auf die Gruppe zuging und dabei Rose nicht von sich weichen ließ. Auch Daliha betrat erst jetzt den Raum und ging neugierig auf die Gruppe zu. Vielleicht war es ein Poster von einem Star und jeder himmelte diesen nun an. Oder Jack würde mal wieder mit seinem Aussehen prahlen, obwohl er gar nicht so gut aussah, und plötzlich waren ihm alle Damen dieses Internats verfallen. Dann müsste er sich wenigstens nicht mehr mit Rose beschäftigen und sie wäre endlich frei! Drei Tage der Qual und sie wäre frei! In ihrem Kopf fand schon eine Party statt.
 

Bis sie erblickte, was tatsächlich der Auslöser für diesen Lärm war. An der Wand hing ein Poster von Daliha, welche sich offensichtlich zu einem Lesben Manga selbst betatschte. Wie erstarrt konnte Rose ihren Blick nicht abwenden. Darunter stand nieder geschrieben, dass Daliha eine Lesbe sei. Sofort konnte die junge Dame hinaus hören, was die Anderen tuschelten. Daliha war plötzlich Thema Nummer 1. Rose konnte das gar nicht glauben. Wieso hatte Daliha ihr das nicht erzählt? Schließlich verachtete sie Schwule und Lesben nicht. Jeder durfte lieben wen auch immer die Person mochte. Was war denn falsch daran? Wieso regten sich überhaupt alle darüber auf? Dann war sie halt eine Lesbe. Na und? Rose störte das nicht. Sie war trotzdem ihre einzige Freundin an diesem Internat und das würde sich deswegen auch nicht ändern. Natürlich war sie geschockt gewesen. Allerdings nur, weil sie mit solch einer Nachricht nicht gerechnet hätte.
 

Plötzlich begannen alle mit Entsetzen Daliha anzusehen, welche nervös langsam zurück wich. Ihre Beine zitterten und Tränen stießen in ihre Augen. Wer auch immer dieses Poster auf gehangen hatte, war in Roses Augen ein Monster. Daliha hatte solch eine Blamage wirklich nicht verdient. Wie sollte sie denn so weiter leben können? Jeder an dem Internat würde ihr wahrscheinlich aus dem Weg gehen wollen, nur weil sie Angst hatten, dass sich Daliha an sie ranschmeißen könnte, weil sie sich verliebt hätte. Dabei versuchte sie doch ihr Bestes, sich nicht mehr in andere Mädchen zu verlieben. War es denn falsch? Warum? Sie konnte für ihre Gefühle doch nichts. Sie konnte diese auch nicht einfach ablegen und ändern. Warum hasste man sie dafür? All diese Blicke die auf ihr ruhten. Sie ähnelten ihren Eltern, als sie es herausgefunden hatten. Danach wurde sie geschlagen. Jeden Abend und jeden Morgen. Musste sie somit nicht schon genug unter ihrer Leidenschaft leiden? Warum hatte man ihr das angetan? Sie wollte nur noch weg. Weg von hier. Weg von dieser Stadt, wo auch immer sie lag. Raus aus diesem Land und frei sein. Einfach nur frei.
 

Daliha hielt es nicht mehr aus und flüchtete mit Tränen in den Augen. „Daliha!“, rief Rose sofort besorgt, doch sie schien ihre Freundin nicht mehr zu hören. Knurrend blickte Jack zu seinem Spielzeug, welche sich von ihm los riss, um diesem dummen Gör folgen zu können. Wieso scherte sie sich immer noch um dieses Mädchen? Selbst jetzt, schien sie wichtiger zu sein als er. Irgendwie schien er Luft für die junge Dame zu sein und das machte ihn rasend. Langsam konnte er seine Wut nicht mehr bändigen, weshalb er auf den nächstgelegenen Tisch boxte und somit alle Mädchen in dem Saal verscheuchte. Wie konnte sie es wagen dieses GÖR IHM vorzuziehen? IHM! Wie konnte sie eine Lesbe mehr beachten, als ihn? Wie?

„Du wirst schon sehen. Du wirst dich nicht mehr von mir wegdenken können, meine kleine Rose“, knurrte er wütend, bevor er sogar einen Tisch umwarf und sich schließlich langsam auf den Weg zu seinem Unterricht machte. Der Appetit war ihm nun wirklich vergangen. Dabei wollte er sogar so nett sein und seine Sklavin ein bisschen füttern. Diese entschied sich jedoch lieber für eine Lesbe als für einen wahren Mann. Er konnte ihr doch viel mehr bieten, als dieses dumme Stück. Sollte sie sich halt von ihr füttern lassen! Ihm egal! Er musste eine Mathe Stunde vorbereiten.
 

„Daliha! Daliha warte doch!“, rief Rose, während sie ihrer Freundin verzweifelt hinterher hechtete. Langsam bildeten sich Schweißtropfen auf ihrer Stirn und ihr Atem ging um einiges schneller. Wahrscheinlich lag ihr Blutdruck weit über den Normalwerten. Normalerweise wäre sie schon längst vor Erschöpfung zusammen gebrochen. Doch die junge Dame wollte Daliha nicht alleine lassen. Das arme Ding brauchte sie jetzt mehr denn je. Man hatte sie nicht nur bloß gestellt. Jeder – wirklich jeder – schien das arme Mädchen zu hassen und zu verachten, bloß wie sie eine Lesbe war. Daran war doch nichts Schlimmes. Allerdings schienen die anderen Mädchen anders zu denken als Rose. Sie dachten alle nur an sich. Alle waren Egoisten. Doch Rose dachte nur an Daliha. Wie furchtbar sie sich fühlen musste. All diese Blicke auf sich spüren zu müssen. Genauso wie sie vor zwei Tagen. Als das geschehen war, war ganz alleine Daliha für die junge Dame da gewesen. Nun war der Moment gekommen, sich für diese Freundlichkeit zu revanchieren.
 

Keuchen schleppte sich Rose immer langsamer werdend hinter Daliha her, bis ihr schwarz vor Augen wurde und ein lauter Aufprall zu hören war. Erschrocken drehte sich Daliha um, nur um ihre Freundin und das Mädchen, in das sie sich verliebt hatte, reglos auf dem Boden zu erblicken. Besorgt schrie sie „ROSE!“, während sie auf ihre Freundin stürmte. Noch mehr Tränen als zuvor in den Augen, nahm sie ihre Freundin feste in die Arme und schüttelte sie ein wenig. „Rose! Rose! Bitte mach die Augen auf!“, schluchzte Daliha verzweifelt. Das war alles ihre Schuld. Wäre sie nicht weggelaufen, hätte Rose keinen Schwächeanfall erlitten. Was wäre, wenn das alles zu viel für sie war und sie jetzt sterben würde? Das könnte sich das junge Mädchen niemals verzeihen.
 

Schnell versuchte sich Daliha zu beruhigen und hob ihre Freundin auf ihre zarten Arme und trug sie, so schnell ihre Beine sie tragen konnten, zu dem Krankenzimmer des Flügels, in welchem sie sich gerade befanden. Dort wurde Rose sofort untersucht und behandelt. Selbst der Schularzt war ein Mann. In den meisten Filmen und Animes war es eine Frau. Doch an diesem Internat schienen alle Lehrer und Angestellte Männer zu sein, während die Schüler lediglich aus Frauen bestanden. Seltsam. Doch Daliha wollte darüber gerade gar nicht nachdenken. Sie wollte nur noch wissen, ob mit Rose alles in Ordnung sei. Zum Glück beruhigte der Arzt sie und versicherte ihr, dass sich Rose wieder erholen würde. Sie hatte sich lediglich etwas ausgepowert und würde schon bald wieder aufwachen. Sie benötigte einfach nur Ruhe.
 

„Danke… Ich bin so erleichtert…“, äußerte Daliha beruhigt und ließ sich neben dem Krankenbett, auf welchem sich Rose befand, nieder. Ein kleiner Stuhl befand sich daneben. Langsam nach Daliha eine der beiden Hände von Rose in ihre eigenen und nuschelte betrübt: „Es tut mir so leid, Rose!“
 

„Ich lass euch Beide dann mal alleine und sage eurem Lehrer Bescheid, dass ihr die erste Stunde freigestellt seid“, schlug der Arzt ruhig vor, woraufhin Daliha sachte zu nickten begann und ihm leise ein Danke entgegen hauchte. Jack würde über diese Neuigkeit garantiert nicht erfreut sein. Doch Daliha war nur noch erleichtert darüber, dass es ihrer Freundin bald wieder gut gehen würde.

This kiss

„Sie ist… WAS?!“, fragte Jack erzürnt und sogar ein wenig erschüttert, als der Schularzt in das Klassenzimmer gestürmt kam, um den Direktor davon zu berichten, dass seine Schülerin ohnmächtig geworden ist, da sie einen Schwächeanfall gehabt hatte. Dabei informierte er ihn ebenfalls darüber, dass sie offensichtlich viel zu wenig gegessen hätte und es somit ein Wunder ist, dass sie sich an diesem Morgen überhaupt noch auf den Beinen halten konnte. Dazu war das Laufen viel zu viel des Guten und sorgte für den krönenden Abschluss. Dass Jack solch eine Neuigkeit nicht gerne hörte, konnte man ihm wunderbar ansehen. Er kochte vor Wut. Wie konnte sein Spielzeug so dumm sein und ihr eigenes Leben aufs Spiel setzen für dieses Gör? War sie ihr wirklich so wichtig? Sie sollte vielleicht lieber anfangen an sich selber zuerst zu denken. Doch das schien bei ihr nicht der Fall zu sein. Stattdessen stürmte sie lieber diesem Schwächling hinterher und riskierte alles. Warum war sie so dumm? Er hatte gedacht, dass Rose wenigstens ein bisschen Verstand besitzen würde. Doch anscheinend war dem nicht der Fall.
 

Genervt von seinem Kätzchen ging er mit schnellen Schritten an dem Arzt vorbei und sagte mit strenger Stimme: „Übernimm du den Unterricht!“ Bevor der Arzt Einwände äußern und die Klasse protestieren konnte war Jack schon durch die Tür verschwunden. Sorgen machte er sich um das Püppchen garantiert nicht. Als ob. Schließlich war sie lediglich sein Spielzeug. Allerdings konnte er es nicht mit ansehen, wie sie sich fertig machte und das bloß wegen einer dummen Lesbe, die es auch noch wagte, sich an SEIN Eigentum ranzumachen. Sollte sie auch nur noch einen Finger an Rose legen, würde er viel härtere Maßnahmen ergreifen. Dagegen würden diese kleinen Flyer wie ein WITZ aussehen. Er hatte endgültig die Schnauze voll von Daliha.

Erst schmiss sie sich an seine Rose ran und dann brachte sie die junge Dame auch noch dazu ihr Leben aufs Spiel zu setzen. Nur weil Daliha schwach war. Solche Schwächlinge konnte Jack sowieso nicht leiden. Am liebsten hätte er sie sofort alle ausgelöscht. Doch dann würden die Eltern protestieren und er könnte dieses Internat nicht mehr leiden. Dies wiederum würde für ihn riesige Konsequenzen haben. Schließlich hatte er eine Aufgabe zu erfüllen. Dass er dabei seinen Spaß mit einbrachte konnte man gerne zulassen. Seine quasi Vorgesetzten drückten hierbei gerne ein Auge zu. Besser gesagt DER Vorgesetzte…
 

„Ich habe mich in dich verliebt…“, ertönte eine zarte Stimme aus dem Krankenzimmer. Leise öffnete Jack die Tür und erblickte einen Albtraum. Nicht nur, dass Daliha Rose gerade ihre Liebe gestanden hatte, sie beugte sich auch noch über die junge Dame und vereinigte ihre Lippen mit denen von Rose. Ungläubig konnte der junge Mann nicht anders als die Augen weit aufzureißen, bis er vor Wut am liebsten geplatzt wäre. Knurrend rammte er seine Finger in die Wand neben der Tür und zerkratzte diese fast mit seinen bloßen Nägeln. Sein Blick war hasserfüllt. Hasserfüllter als je zuvor. Mordgedanken machten sich in seinem Kopf breit. Da hatte es dieses Gör doch tatsächlich gewagt sein Spielzeug zu küssen. Nun war sie wirklich zu weit gegangen! Der letzte Geduldsfaden war gerissen. So leicht könnte man Jack nicht mehr beruhigen. Wie gerne wäre er jetzt somit reingestürmt und hätte ihr persönlich den Hals umgedreht. Doch sein Spielzeug war dabei aufzuwachen und somit wollte er nicht stören. Hinterher würde sie ihm bloß wieder einen Grund geben sie bestrafen zu müssen. Einerseits wäre das amüsant gewesen, andererseits musste er sich jetzt erst einmal um dieses freche Gör kümmern, welches zu viel wagte.
 

„Daliha? Oh Gott sei Dank du lebst und dir geht es gut!“, rief Rose freudig hinaus, als sie ihre Freundin vor sich putz munter erblickte. Sofort warf sie ihre Arme um das junge Mädchen und drückte sie feste gegen sich, während sie auf einem ihr unbekannten Bett saß. Schnell ließ sie Daliha wieder los, welche ein wenig unbeholfen hin und her blickte. Wahrscheinlich war die Umarmung zu überraschend gekommen und hatte sie überfordert. Wie süß Rose das doch fand, weshalb sie kurz kicherte und schließlich ihre Freundin anstrahlte. Sie war so erleichtert darüber, dass es ihrer Freundin gut ging, dass sie gar nicht beachtete, dass sie in einem Krankenzimmer der Schule lag. Das Wohl von Daliha stand gerade an erster Stelle und war Punkt Nummer 1 auf der Liste von Rose „Dinge die ich unbedingt fragen muss“. Somit hielt sie nicht lange inne und schoss drauf los.
 

„Daliha. Alles in Ordnung? Wieso bist du weggelaufen? Ich habe mir Sorgen gemacht, verflucht nochmal!“, beschwerte sich Rose beleidigt. Es hatte sie schon ein wenig verletzt mit anzusehen, wie ihre eigene Freundin vor ihr davon lief. Dabei wollte sie ihr doch bloß helfen und ihr versichern, dass sie immer für sie da sein würde. Rose könnte ihre neu gewonnene Freundin niemals hassen. Dafür lag Daliha ihr schon zu sehr am Herzen. Dazu hatte sie ihr auch geholfen, als jeder sie angestarrt hatte wie ein Monster. Nun war sie an der Reihe. Sie wollte sich für all das revanchieren. Rose wollte Daliha zeigen, dass nichts und niemand sie auseinander bringen könnte. Nicht einmal die Tatsache, dass das junge Mädchen eine Lesbe war. Das war doch alles egal. Geschlecht. Vorzüge. Alles. Rose würde Daliha sogar immer noch mögen, wenn dieses aufs Ziegenficken oder so etwas Ähnliches stehen würde, da sie den Charakter von der Rothaarigen mochte. Man nahm seine Freunde so wie sie waren. Mit ihren Fehler und ihren guten Eigenschaften. Nur darum ging es bei einer Freundschaft. Oder etwa nicht?
 

„Ich habe mir auch Sorgen um dich gemacht… Wieso… wieso bist du mir nachgelaufen? Ich dachte du würdest mich hassen… So wie alle Anderen auch…“, nuschelte Daliha betrübt und schielte zur Seite, woraufhin Rose neben sich griff und einen Stapel Papier in die Hand nahm. Diesen klopfte sie einmal kräftig auf den Kopf ihrer Freundin, welches ein kleines „Au!“ von sich gab und Rose irritiert anblickte, während ihre Hände zu ihrem Kopf wanderten und diesen leicht streichelten.
 

„Wie kommst du darauf, dass ich dich hassen könnte? Du bist meine beste Freundin und mir ist es egal, ob du lesbisch, hetero oder bi bist! Verdammt nochmal! Du könntest sogar eine Ziege ficken wollen. Mir egal! Du bist meine Freundin und ich halte zu dir. Deswegen bin ich dir nachgerannt. Freunde halten zusammen! Also bitte lauf nie wieder vor mir weg, ok? Ich bin doch für dich da… Selbst wenn die ganze Welt gegen dich ist, bin ich da und halte zu dir. Wir stehen das gemeinsam durch. Ok?“, erklärte Rose zuerst energisch, bis ihr harter Ton sanft wurde und sie schließlich zu lächeln begann. Sachte strich sie ihrer Freundin über die Wange, über welche nun eine Träne kullerte. Diese wischte die junge Dame sofort weg und gab Daliha einen Kuss auf die Stirn, bevor sie ihre eigene dagegen lehnte, sodass sich die Mädchen in die Augen blicken mussten. „Ich halte zu dir. Für immer und ewig.“
 

„Rose…“, begann Daliha zu schluchzen bis sie schließlich zu weinen begann und sich an ihre beste Freundin klammerte. Feste krallte sie ihre Hände in das Oberteil von Rose und konnte ihre Tränen nicht mehr stoppen. Den Kopf vergrub sie in der Brust der Blauhaarigen, während immer wieder ein lautes Schniefen zu vernehmen war. Rose hingegen strich Daliha sanft über den Kopf, um ihr zu zeigen, dass alles wieder gut werden würde. Zwischendurch hätte man denken können, dass die Beiden keine Freundinnen waren, sondern Mutter und Tochter oder Große Schwester und kleine Schwester.
 


 

„So und jetzt muss ich ein ernstes Wörtchen mit Mr. Arschgesicht führen!“, knurrte Rose energisch, nicht ahnend, dass Mr. Arschgesicht gerade vor der Tür lauschte und Mäuschen spielte. Doch bevor sich die junge Dame erheben konnte, hielt Daliha sie sofort auf und schüttelte ihren Kopf. Irritiert blickte die Blauhaarige zu ihrer Freundin und setzte sich wieder komplett auf ihren Hintern.
 

„Du… du bist sicher noch geschwächt und außerdem wissen wir gar nicht wer es war. Vielleicht hat das auch eines der anderen Mädchen gemacht. Wer weiß… S-selbst wenn es der Direktor war möchte ich nicht, dass du dich in noch mehr Ärger wirfst. A-also bitte versprich mich dich zurück zu halten… Bitte…“, flehte das junge Mädchen leicht verzweifelt, woraufhin Rose ihr einen wehleidigen Blick zu warf, bevor sie laut zu seufzen begann und schließlich zustimmend nickte.
 

„Von mir aus. Halt dich aber bitte auch so gut es geht fern von ihm, ja? Wer weiß was der noch alles im Schilde führt.“
 

„Geht klar!“, äußerte Daliha fröhlich und lächelte ihre Freundin sacht an, welche sofort zurück lächelte. Danach warf Rose einen Blick auf die Uhr und begann sich langsam darüber zu wundern, warum sie sich eigentlich in diesem Krankenzimmer befand. Allerdings war keine Zeit für Fragen. Eigentlich müssten die Beiden nämlich schon längst im Unterricht sein. Jack würde ihnen wahrscheinlich den Kopf abreißen, da sie schon über eine halbe Stunde zu spät waren. Doch dafür konnten sie nichts. Schließlich hatte er es verschuldet, dass Daliha weggelaufen war. Hätte er diese dämlichen Poster nicht auf gehangen, dann wäre das alles hier niemals geschehen und sie könnten gemütlich im Unterricht sitzen. Wobei sie Mathe sowieso nicht wirklich interessierte. Denn um ehrlich zu sein, war sie in Mathe eine absolute Niete. Dagegen konnte auch Jack nichts ändern. Insgesamt wunderte Rose gerade die Kombination Tanzen und Mathe zu unterrichten. Nun gut sollte dieser Mistkerl machen was er wollte. Es war nicht Roses Problem.
 

„Na komm wir sollten zum Unterricht“, meinte Rose schließlich und wurde erneut davon abgehalten aufzustehen, woraufhin sie nun leicht zu murren begann. Warum hielt man sie denn schon wieder auf? Da wollte sie endlich wieder zum Unterricht gehen – unglaublich aber wahr – und man verweigerte es ihr.
 

„B-bleib du liegen. D-du musst dich ausruhen, wegen dem Schwächeanfall oder so. Du bist für die erste Stunde freigestellt und die zweite haben wir ja eh frei… Also ruh dich bitte aus. I-ich gehe und mache für dich Notizen, ok?“, schlug Daliha vor und erhob sich von dem Spiel, bevor sie lächelnd auf die Tür zu ging. Schnell presste sich Jack gegen die Wand neben der Tür, damit Daliha ihn nicht bemerken würde. So könnte er seinen Racheplan besser durchführen. Er hatte auch schon eine Idee was er diesem armen Ding noch so alles antun könnte. Schließlich schien es sie zu belasten, dass jeder sie hasste. Dann würde er halt dafür sorgen, dass sie wirklich JEDER hasste. Ausgenommen von Rose. Anscheinend konnte er sie doch nicht so gut beeinflussen, wie er einst geglaubt hatte. Bei den anderen Mädchen wäre dies allerdings eine Kleinigkeit und schon bald wäre Daliha ein Opfer von Mobbing. Vielleicht hatte er Glück und sie würde sich das Leben nehmen. Dann wäre er diesen Störenfried endlich los!
 

„Ok… Dann bis später“, verabschiedete Rose ihre Freundin seufzend und legte sich schließlich wieder hin. Das Bett war härter als das von Jack. Die Matratze war schon fast ungemütlich und so wälzte sich die junge Dame hin und her. Dabei gähnte sie laut und streckte sich zwischenzeitig. Doch nichts schien zu helfen. Somit starrte die junge Dame gelangweilt an die Decke.
 

Plötzlich ging öffnete sich die Tür und Rose erblickte sofort Jack, welcher sich neben sie auf den Stuhl warf und ihr einen bösen Blick zuwarf. Gelangweilt verschränkte die junge Dame ihre Arme hinter dem Kopf und wandte ihren Kopf zum Fenster, welches sich direkt neben ihr befand. Doch in der nächsten Sekunde konnte sie nicht anders, als erbost zu ihrem Meister zu blicken. Diese rammte mit voller Wucht seine Faust neben ihrem Kopf in die Matratze. Erst erschrocken starrte sie zu ihm, doch dann verwandelte sich ihr Blick in Wut und Hass. Was hatte der Kerl denn jetzt schon wieder für ein Problem? Sie hatte nichts falsch gemacht. Zumindest nicht in ihren Augen. Doch Jack schien das anders zu sehen.
 

„Wieso ist dir dieses dumme Ding so wichtig?“, fragte er knurrend, woraufhin Rose eine Augenbraue nach oben zog und in die Augen des Direktors blickte. Sie konnte es kaum glauben und dachte ihre Augen würden sie trüben, doch anscheinend schien sich Jack sorgen um sie gemacht zu haben. Konnte das denn wahr sein? Quatsch. Niemals. Als ob dieser Mann sich überhaupt um jemanden sorgen könnte. Dafür war er viel zu sehr auf sich selbst fixiert. Er dachte doch andauernd nur an sich und wie toll er doch war. Musste er nicht sowieso eine Unterrichtsstunde halten? Warum war er dann hier? Sollte er lieber seine Schülerinnen nerven anstatt die junge Dame. Sie hatte sowieso keine große Lust mit ihm überhaupt noch ein Wort zu wechseln. Nach dieser Aktion heute, hatte er es einfach bei ihr verspielt. Sie wusste ganz genau, dass er hinter den Postern steckte. Er könnte es leugnen. Doch Rose ließ sich nicht täuschen. Wer sonst hätte sich die Zeit und den Aufwand gemacht? Die anderen Mädchen garantiert nicht.
 

„Wieso sollte ich Ihnen das sagen?“, fragte Rose leicht genervt und verschränkte die Arme vor der Brust, bevor sie ihren Blick eingeschnappt abwandte.
 

„Weil DU, mein Kätzchen, dich wegen IHR in Gefahr begibst. Denkst du überhaupt mal an dich? Du verpasst das Frühstück und läufst lieber einem daher gelaufenem Gör nach! Dann kippst du auch noch um! Hast du überhaupt kein Gehirn?“
 

„Als ob Sie das irgendwie interessieren würde! Ist doch meine Sache was ich mache und was nicht! Warum regen Sie sich überhaupt so auf?“, fragte Rose und schielte zu ihm. Plötzlich ergriff er ihr Kinn und zog ihr Gesicht näher an sich heran, wodurch sie seinem Blick nicht mehr ausweichen konnte. Stattdessen fixierte sie ihre Augen auf seine, welche sie schon längst fixiert hatten.
 

„Weil du MIR gehörst, Prinzesschin. MIR. Verstanden?“, raunte er ihr langsam entgegen, woraufhin seine Stimme eine ungewöhnliche Tiefe annahmen, was der jungen Dame eine Gänsehaut bereitete. Schnell löste sie sich von seinem Griff und rutschte von ihm weg, bevor sie ihm den Rücken zuwandte, damit er die Röte in ihrem Gesicht nicht bemerken konnte. „Vielleicht…“, begann er und krabbelte zu ihr auf das Bett. Plötzlich spürte Rose zwei Arme, welche um sie gelegt wurden, und die Wärme, die von seinem Körper ausging. Erschrocken konnte sie sich nicht mehr bewegen. Sie war wie erstarrt. Dazu küsste er auf einmal ihren Nacken. Schnell wollte die junge Dame flüchten, doch Jack hielt sie davon ab und so konnte sie das Keuchen nicht unterdrücken. „…Habe ich mir auch Sorgen um dich gemacht, Rose.“
 

Kurz darauf löste er sich wieder von ihr. Schritte waren zu hören. Seine Schritte. Langsam schien er sich von ihr zu entfernen. War das gerade bloß ihre Einbildung gewesen. Es fühlte sich fast so an, als ob sie bloß geträumt hätte. Dazu nannte er sie sonst nie Rose. Wieso ausgerechnet jetzt? Was wollte er damit bezwecken? Vielleicht hatte sie sich das doch lediglich eingebildet. Das war die einzig, logische Erklärungen.
 

„In der zweiten Stunde komme ich zu dir und wiederhole mit dir die gesamte Mathe Stunde, die du verpasst hast. Verstanden, Zuckerpopo?“, äußerte er und grinste sie frech an, woraufhin sie das hinter ihr zur Hand nahm und ihm entgegen warf. Doch zuvor hatte Jack rechtzeitig die Tür schließen können. Hinter dieser wunderte er sich selber über diese zärtliche Berührungen und den Satz, den er geäußert hatte. Vielleicht hatte er sich einfach gehen lassen. Das war der Grund. Das musste es sein. Ganz genau.
 

Nur das konnte alles erklären… Oder?

Mathe mal anders

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Dancing in the Moonlight

Schon den ganzen Nachmittag musste Rose diesen Mann ertragen. Seit dem Vorfall während der Mathe Sonderstunde, wollte sie nur noch Abstand halten können. Doch das ließ dieser Mistkerl natürlich nicht zu. Stattdessen hatte er es auch noch geschafft eine metallische Kette an ihr Halsband zu befestigen, wodurch sie ihm nicht mehr entkommen konnte. Sie verstand nicht, warum er solch großen Wert darauf legte. Es war doch ihre Sache, was sie am Nachmittag mit ihrer Freizeit anfing oder nicht? Wieso kette er sie also an sich? Nur weil er sie als sein Spielzeug und Eigentum ansah. Einen anderen Grund konnte es nicht geben. Doch in ihren Augen war das alles übertrieben. Sie war doch kein Hund, den man an die Leine legen konnte. Am liebsten hätte Rose ihm eine verpasst und wäre geflüchtet. Doch bisher gab es noch keine wirkliche Fluchtmöglichkeit aus diesem Internat. Außerdem benötigte Daliha sie gerade. Somit konnte die junge Dame ihre Fluchtpläne erst einmal über Bord werfen.
 

Seufzend folgte sie ihrem Meister, welcher sie selbst am Abend noch nicht von der Kette an ihrem Hals erlöst hatte. Stattdessen schien Jack es auch noch zu genießen, dass jeder sehen konnte, zu wem die junge Dame gehörte. Vor allem Daliha schien er es unter die Nase reiben zu wollen. Wenn die Beiden an ihr vorbei gingen, schien er Rose noch näher an sich heranzuziehen und legte dabei sogar zwischendurch einen Arm um sie. Verstehen musste die junge Dame das nicht. Hauptsache er würde sie bald endlich los machen und somit von dieser Schmach entlassen. Sie wollte doch nur noch ihre Ruhe haben. Am besten in ihrem Zimmer. Doch jedes Mal, wenn sie sich danach erkundigte, wann er sie denn endlich gehen lassen würde, antwortete er lediglich mit „Geduld“. Wie viel Geduld sollte sie denn noch aufbringen? Langsam rissen alle Fäden.

Auch wenn sie zugeben musste, dass er Pluspunkte beim Abendessen gesammelt hatte. Wobei sie dahinter ebenfalls einen Plan erkannte. Er hatte die junge Dame nämlich gefüttert. Nebenan an dem Tisch befand sich Daliha. Wahrscheinlich wollte er ihr erneut unter die Nase reiben, dass Rose nur ihm gehörte und sich auch von IHM füttern ließ. Wobei die junge Dame ihn ebenfalls anschließend füttern sollte. Somit gingen die Pluspunkte schnell wieder flöten. Er behandelte sie trotzdem wie eine Sklavin. Wobei sie sich gerne wieder von ihm füttern ließ. So musste sie sich ihre Hände wenigstens nicht schmutzig machen und konnte sich ein bisschen zurück lehnen. Er schien sogar versucht zu haben, sich ganz normal mit ihr zu unterhalten und sogar für das Verhalten im Klassenraum zu entschuldigen. Zumindest hatte Rose das Gefühl gehabt. Vielleicht schätzte sie ihn doch falsch ein und er war gar nicht so ein Monster.
 

Irritiert blickte sich Rose um. Immer noch angekettet an Jack, versuchte sie herauszufinden, wohin er sie überhaupt schon wieder verschleppte. Es wurde langsam spät und der Mond war schon aufgegangen. Müsste sie nicht langsam in ihrem Bett liegen und schlafen? Wohin führte er sie? Hatte er etwa wieder irgendeine perverse, kranke Strafe geplant, von der Rose nichts ahnte? Schluckend versuchte die junge Dame zu erahnen, was in seinem Oberstübchen vor sich ging. Allerdings half alles nichts. Sie konnte sich in ihn nicht hinein versetzen. Er war wie ein Buch mit sieben Siegeln. Schwer zu knacken und wahrscheinlich wurde es noch niemals geöffnet. Einerseits wirkte er so redegewandt und manipulativ, wodurch man denken konnte, dass er zu jedem offen war, doch dann wiederum schien er sich vor allem und jedem zu verschließen. Hatte er Angst davor verletzt zu werden oder war es ihm einfach nicht vergönnt Freundschaft zu finden? Selbst zu seinen Kollegen schien er Abstand zu halten. Zumindest in den Augen von Rose. Irgendwie empfand sie Mitleid für ihn. Er musste doch einsam sein. Wollte er sie vielleicht deshalb die ganze Zeit bei sich haben?
 

Brrr! Was denke ich da eigentlich? Er ist ein Arsch und hat es verdient! So! Er ist selbst schuld, wenn er jeden auf Distanz hält! Wäre er freundlicher, hätte er bestimmt er mehr Freunde, dachte sich die junge Dame energisch, während sie innerlich den Kopf schüttelte. Wie konnte sie für solch einen Mistkerl überhaupt so etwas wie Mitleid empfinden? Er hatte es wirklich nicht anders verdient. Wenn es nach ihr ginge, würde er auch einsam sterben. Wahrscheinlich würde sie dann sogar eine Party schmeißen. Hauptsache endlich weg von diesem Mann. Trotzdem bekam sie dieses Gefühl von Mitleid nicht mehr los, was sie schon wieder auf die Palme brachte. Verdammtes Arschloch! Nutzte ihr Mitgefühl schamlos aus und merkte es nicht einmal. Wie auch? Die Beiden schwiegen sich seit paar Minuten pausenlos an.
 

Plötzlich ertönte Jacks Stimme und riss Rose aus ihren Gedanken. Erst jetzt bemerkte sie, dass sie vor den Musikräumen stehen geblieben waren. Noch mehr Verwirrung breitete sich in ihr aus und sie fragte sich, was sie hier sollten. Wieso hatte er die junge Dame hergeführt. Doch außer ein kurzes „Komm“ huschte nichts aus Jacks Mund. Was war bloß los mit ihm? Beim Abendessen hatten sich Beide sogar Ansatzweise gut unterhalten. Naja zumindest Ansatzweise. Mehr allerdings auch nicht. Trotzdem schien er irgendwie wieder schlechte Laune zu haben. Was hatte Rose denn jetzt schon wieder falsch gemacht? Vielleicht lag es auch daran, dass er sich gegenüber den anderen Mädchen verstellte und versuchte so zu tun, als ob die Beiden die besten Freunde wären, und hinter deren Rücken behandelte er die junge Dame wie ein Stück Dreck.
 

„Du erinnerst dich doch sicher daran, dass ich erwähnt habe, dass ich immer Perfektion von dir erwarte, oder?“, fragte er ziemlich ernst, woraufhin Rose eine Augenbraue in die Höhe zog. Endlich redete er wieder mehr und vervollständigte sogar einen kompletten Satz. Doch die Frage störte die junge Dame. Natürlich erinnerte sie sich daran. Doch was hatte das jetzt mit diesem Raum zu tun? Es war spät und so langsam war sie müde. Sie wollte nur noch ins Bett. Außerdem wäre doch sicher bald die Grenze erreicht. Wobei man mit seinem Meister das Zimmer nach 22:00 Uhr verlassen durfte. Trotzdem war es in ihren Augen viel zu spät. Vor allem schien sich irgendetwas in der Schule aufzuhalten, dass nicht gutartig zu sein schien. Was waren sonst die Augen von letzter Nacht gewesen? Etwa ihre Einbildung? Das konnte sich Rose nicht vorstellen.
 

„Ja. Wieso?“, erkundigte sich Rose nun, damit sie endlich eine Antwort auf den ganzen Blödsinn hier finden würde. Schließlich standen Beide in einem komplett leeren Musikzimmer. Lediglich die Instrumente waren zu sehen. Das Licht war ebenfalls ausgeschaltet. Nur der Mond schien hinein. Genauso wie letzte Nacht, als er einfach den Schalter betätigt hatte und sie im Dunkeln tappen durfte. Das ausgerechnet mitten beim Spielen ihres selbst komponierten Liedes. Ob er die Dunkelheit wohl mochte? Vielleicht lag es auch an dem Mond. Wahrscheinlich war er ein Werwolf und fühlte sich davon angezogen. Lächerlich der Gedanke aber wenigstens erheiterte dies ein wenig Roses Stimmung.
 

„Morgen werdet ihr wieder von mir in Tanzen unterrichtet. Natürlich musst du zusammen mit mir vorführen. Deshalb möchte ich mit dir üben“, erklärte Jack und begab sich zu dem Flügel in der hintersten Ecke. Ungläubig betrachtete Rose den Mann, welcher im Mondlicht doch gut aussehen konnte. Irgendwie bezaubernd. Lag allerdings lediglich am Mond. Rose liebte den Mond. Seltsamerweise verachtete sie allerdings die Nacht. Besser gesagt fürchtete sie diese. Ansonsten mochte sie die Nacht mehr als Tag. Was für ein Widerspruch, stellte sie gerade fest. Doch so war die junge Dame nun einmal. Voller Widersprüche.
 

„Ihr glaubt doch nicht wirklich, dass ich mit EUCH tanzen werde, nachdem ihr mich im Klassenzimmer regelrecht vergewaltigt habt!“, beschwerte sich Rose und blickte ihn Hass erfüllt an. So schnell würde sie ihm diese Aktion garantiert nicht verzeihen. Ihr Hintern schmerzte immer noch ein wenig und das nicht nur dank den Peitschenhieben. Über die hätte sie sogar hinweg sehen können. Doch was darauf folgte, war einfach nur noch die Hölle und unverzeihlich.
 

Plötzlich wandte Jack seinen Blick zu Rose und betrachtete sie von oben bis unten, als ob er versuchen würde, sie mit seinen Augen auszuziehen. Irritiert schritt die junge Dame etwas zurück. Doch kaum hatte sie geblinzelt stand der Mann vor ihr und hatte einen Arm um ihre Hüften gelegt. Errötet und überrascht starrte sie in sein Gesicht, bevor sie ihn versuchte von sich weg zu schieben. Schluckend und ahnend, dass es nicht funktionieren würde, holte sie mit ihrer bloßen Hand aus. Doch Jack fing diese so schnell wie möglich ab, woraufhin Rose ihn erschrocken ansah. Daraufhin näherte er sich ihrem Gesicht und schloss halb die Augen. Wollte er sie etwa küssen? Moment! Dazu war sie nicht bereit. Vor allem nicht, wenn er derjenige war, der es machte. Schnell presste sie ihre Lippen und kniff ihre Augen so fest sie konnte zusammen. Nur um dann zu spüren, dass es nicht ihren Lippen waren, die er berührte, sondern ihre Stirn. Überrascht und erschrocken öffnete sie eines ihrer langsam und schielte zu ihm nach oben. Sofort verfärbten sich ihre Wangen Rosa und ihr Herz pochte gegen ihre Brust. Damit hatte sie nun wirklich nicht gerechnet.
 

Als er sich langsam von ihrem Kopf löst, begann er sacht über ihren Po zu streicheln, woraufhin sie ihm einen knurrigen Blick zu warf und sich nun von ihm losriss. Frech grinsend, stemmte er eine Hand auf seine Hüfte. Sich selbst fragend, was er da gerade eigentlich gemacht hatte. So etwas war neu für ihn. Normalerweise war er nicht so nett. Doch ein wenig eingesehen hatte er schon, dass er bei Mathe zu weit gegangen war und irgendwie musste er sich bei ihr entschuldigen. Außerdem musste er sie endlich an sich binden können. Ansonsten würde sich sein Spielzeug noch mehr an diese Lesbe heften.
 

„Wirst du jetzt mit mir tanzen? Ich bin zu weit gegangen. Ich sehe es ein. Verzeihst du mir also, mein Kätzchen?“, fragte er ruhig, schon fast freundlich und irgendwie rührend, woraufhin Rose durch ihre Nase seufzte und die Arme hinter ihrem Rücken verschränkte. Leicht schielte sie zu Boden, während sie überlegte. Ihre Haare wichen nach rechts und einzelne Strähnen wanderten über ihre Schulter. Schließlich seufzte die junge Dame lautstark und strich sich vereinzelte Strähnen aus dem Gesicht, bevor sie sich an ihn wandte und sagte: „Schön von mir aus.“
 

Zufrieden setzte sich Jack zurück an das Klavier und schielte zu seiner Sklavin, die hilflos in der Gegend stand. So ganz verstand sie noch nicht was sie machen sollte. Somit musste er ihr wohl alles erklären. Dabei hatte er mal angenommen, dass sie klüger sei als die Anderen. Schließlich war sie doch etwas ganz Besonderes mit ihrer Abstammung. Zwar nicht so besonders wie er, das war ja klar, allerdings trotzdem anders als die normalen Mädchen, die lediglich reiche Eltern besaßen. „Nun, Prinzesschin, du meintest doch, dass du tanzen könntest. Führ es mir vor.“
 

„Alleine?“, fragte Rose verwundert. Ohne Partner wäre das ziemlich problematisch. Vor allem wenn es um Drehungen oder Hebefiguren ging. Diese könnte sie unmöglich alleine vorführen. Seufzend schüttelte Jack den Kopf. Sie verstand ihn einfach nicht. Dummkopf.
 

„Natürlich nur die Grundschritte. Ich will lediglich sehen, ob du den Takt halten kannst. Danach tanzen wir gemeinsam. Jetzt verstanden, Püppchen?“, erklärte er ihr enttäuscht davon, dass sie nicht selber auf die Idee gekommen war. Daraufhin nickte sie und lächelte ein wenig.
 

„Gut! Ich kann aber nicht soooo viel. I-ich kann… ein bisschen Tango und Samba…“, äußerte Rose leicht verunsichert. Natürlich hatte man ihr diese Tänze beigebracht. Doch perfekt ausführen konnte sie sie nicht, da ihr Tanzlehrer einen Unfall gehabt hatte und sich das Bein brach. Danach hatte er sich nie wieder bei ihrer Familie gemeldet. Er hatte Angst, dass dies ein Einschlag gewesen war. Dabei hatte niemand etwas gegen ihre Familie. Zumindest nicht, dass die junge Dame wüsste. Oder doch?
 

„Recht feurige Tänze. Wie kommt das?“, fragte Jack neugierig, woraufhin sich Rose verlegen am Kopf kratzte.
 

„Meine Eltern wollten mich mit meinem Tanzlehrer verkuppeln. Somit hatten sie ihm befohlen, dass er mir nur solche Tänze beibringen sollte. Naja und Walzer natürlich. Sowohl der normale, als auch der Wiener Walzer“, erkläre Rose verlegen. Dass sie damals nichts von ihrem Lehrer wollte, hatte sie ihm verschwiegen. Sie wollte beobachten, ob dieser Mann ein bisschen eifersüchtig werden würde. Irgendwie wirkte er es auf Daliha zu sein. Doch bisher hatte Rose keine Beweise. Vielleicht würde sie jetzt einen erhaschen. Doch leider tat sich nichts. Jack wirkte eher unbeeindruckt. Innerlich seufzte die junge Dame. Er trug nicht nur wortwörtlich eine Maske über seinem echten Gesicht, sondern auch seine Mimik schien er unter einer unsichtbaren zusätzlich zu verstecken. Wieso nur? Konnte er nicht offen zeigen, was er fühlte? Rose fände das ausnahmsweise mal erfrischend.
 

„Verstehe. Nun gut. Dann führe es vor“, befahl Jack, bevor er seine Finger über die Tasten gleiten ließ. Sein Blick ruhte allerdings die ganze Zeit auf Rose, welche sich im Rhythmus des Taktes, den Jack vorgab, bewegte. Zuerst war es der Walzer, den sie vorführte. Elegant ließ sie sich tragen und ihre Füße leiten. Danach der Wiener Walzer. Ein wenig schneller und auch mehr durch den Raum bewegend. Daraufhin folgte der Tango. Ohne einen Partner war sie doch ein wenig überfordert, stolperte über ihre zwei linken Füße und stürzte zu Boden. Mit einem schmerzlichen „Au“ rieb sie sich leicht über den Hintern. Seufzend erhob sich Jack vom Klavier und reichte ihr Gentleman like seine Hand, sodass sie aufstehen konnte. Irritiert über diese Nettigkeit zögerte sie zuerst, nahm seine Hand allerdings doch an und ließ sich in seine Arme zerren. Kurz darauf stellte er sie gerade hin und begab sich zu seinem Radio, welches er unbemerkt angeschlossen hatte. Danach wandte er sich wieder an sie.
 

Sofort reichte er ihr seine rechte Hand, in welche sie ihre legte, und seine linke legte er auf ihre Hüften. „Kinn hoch, sonst siehst du aus wie ein Nilpferd“, beschwerte er sich, woraufhin sie ihm am liebsten erneut eine Ohrfeige verpasst hätte. Dieses Mal hätte er sie nicht aufhalten können. Dafür hätte sie schon gesorgt. Doch damit dieses Training nicht ruiniert wurde, schluckte sie ihre Wut hinunter und atmete kurz tief ein und aus. Danach legte sie die Schultern zurück, streckte ihre Brust raus und hob das Kinn leicht an. Dass sie ausgerechnet mit ihm tanzen musste, missfiel der jungen Dame. Trotzdem schien ihr Körper darauf zu reagieren, denn ihr Herz klopfte schon wieder gegen ihre Brust. Dabei fiel ihr auf, wie groß dieser Mann war. Viel größer als sie. Mindestens einen Kopf. Nun gut. Sie selbst war auch winzig. Doch beim Tanzen störte so etwas nicht. Ganz im Gegenteil. Es war für den Mann angenehmer, wenn die Frau kleiner war. Desto besser passte sie beim Drehen unter dem Arm hindurch.
 

Ein wenig zog er sie enger an sich, woraufhin sie die Hitze, die von ihm ausging, spüren konnte. Röte stieg wieder in ihr Gesicht. Was war bloß los mit ihr. Ob es daran lag, dass sie diese Nähe von einem Mann nicht gewohnt war? Lediglich ihr Vater hatte sie so eng umschlungen – naja und ihr Tanzlehrer natürlich -. War sie damals bei ihrem Lehrer ebenfalls so verlegen und nervös gewesen? Sie wusste es nicht mehr. Sie konnte sich einfach nicht erinnern. Selbst wenn. Es war jetzt egal. Sie musste sich auf die Musik und den Takt konzentrieren. Hoffentlich hielt dieser Mann auch was er versprach. Nicht dass er lediglich so tat, als ob er ein super Tänzer war und eigentlich war er miserabel. Darauf konnte Rose gut verzichten.
 

Jacks Blick wanderte langsam zu ihr und blieb bei ihren Augen hängen. Auch sie sah ihm in die Augen und musterte diese noch einmal. Grün und Blau. Wie sehr sie diese Konstellation doch faszinierte. DAS musste der Auslöser für ihr Herzklopfen sein. Garantiert! Schließlich mochte sie verschiedene Augenfarben. Endlich hatte sie die Lösung gefunden. Sie war doch ein Genie!
 

Glücklich über ihr Gehirn, ließ sie sich von Jack durch den Raum führen. Zuerst tanzten sie den langsamen Walzer. Ruhig schwangen sie hin und her. Rose wollte ihre Augen schließen, doch Jack hielt sie auf. Sie sollte ihn dabei weiterhin ansehen. Wenn sie weiterhin in der Theater AG mitmachen wollen würde, müsste sie lernen sich von der Musik leiten zu lassen, auch wenn ihre Augen geöffnet waren. Rose nickte verständnisvoll und versuchte trotzdem auf die Musik eingehen zu können und sich darin zu verlieren. Allerdings fiel es ihr ungemein schwerer, als zuvor. Selbst mit ihrem Gehör war es nicht unbedingt leicht, denn Jacks Blick längte sie immer wieder ab. Wie konnte er so selbstsicher tanzen und sich von nichts beirren lassen? Dabei schien er sie die ganze Zeit mit seinem Blick zu fixieren. Was ging bloß in seinem Kopf vor sich? Allerdings musste Rose eine Sache diesem Mann lassen. Er war ein begnadeter Tänzer. Der Beste von dem sie sich jemals hatte leiten lassen. Sie konnte schwören, dass sie sich in seinen Stil immer mehr verlor und ihre Umgebung nicht mehr wie das Musikzimmer aussah, sondern eine Blumenwiese und über ihnen schien der Mond. Wie ein Scheinwerfer, schien er sie zu verfolgen. Es war wunderschön. Schon fast kitschig und triefte vor Romantik. Doch Rose konnte nicht anders als unwillkürlich sanft zu Lächeln. Auch Jacks Lächeln wirkte weniger schmierig als sonst. Viel mehr… glücklich?
 

Was geschieht mit mir?

Unser Sonntag

Die nächsten zwei Tage verliefen ziemlich ruhig für Rose. Allerdings konnte man dasselbe für Daliha nicht behaupten. Diese wurde von allen ignoriert und ausgestoßen. Selbst zu ihrer Freundin drang sie nicht durch, dass Jack sie für sich beanspruchte. Entweder saß er beim Essen mit ihr zusammen, sodass sich Daliha nicht dazusetzen konnte, oder er ließ sie wegen jeder Kleinigkeit antanzen. Selbst im Unterricht mussten sie getrennt voneinander sitzen. Rose war es leid. Sie musste gerade jetzt ihrer Freundin beistehen, da diese eine harte Zeit durchmachte. Doch dann musste natürlich Jack einen Strich durch die Rechnung machen. Doch diesen Tag ließ sich die junge Dame nicht vermiesen. Sie hatte einen Plan und diesen würde sie auch durchführen.
 

Aus diesem Grund schlich sie sich ganz früh morgens, bevor jeder Wecker klingelte, aus ihrem Zimmer. Am Abend davor hatte sie sich darüber erkundigt, in welchem Zimmer sich Daliha aufhielt. Diese suchte sie sofort auf. Denn die junge Dame hatte sich fest vorgenommen ihrer Freundin wenigstens an diesem Sonntag beizustehen. Den ganzen Tag würde sie ihr schenken. Jack konnte ihr währenddessen getrost den Buckel hinunter rutschen. Sollte er bleiben wo der Pfeffer wuchs. Ihr war es egal. Hauptsache sie konnte sich endlich wieder auf ihre Freundschaft mit Daliha konzentrieren. Schließlich musste sie im Moment einiges durchmachen. Woran sowieso dieser Mistkerl Schuld war. Eigentlich hätte er schon längst alles aufklären oder sich wenigstens bei dem armen Mädchen entschuldigen müssen. Allerdings schien er das absolut nicht einzusehen. Leider hatte Rose ihrer Freundin versprochen, sich in diese Angelegenheit nicht weiter einzumischen. Ansonsten hätte sie ihm schon längst die Hölle unterm Hintern gemacht. Er war schließlich viel zu weit gegangen. Daliha hatte ihm überhaupt nichts getan. Warum behandelte er sie dann so schlecht?
 

Seufzend und mit schüttelndem Kopf klopfte Rose schließlich sachte an die Tür von Daliha. Sie befand sich direkt eine Etage über ihrem. Wie praktisch. So konnte sich die junge Dame eine einfache Eselsbrücke bauen und musste nicht ständig auf irgendeinen Zettel gucken, wo sie nochmal das Zimmer ihrer guten Freundin befand. Diese schien entweder noch am Schlafen zu sein, was sogar verständlich wäre, oder sie war bereits beim Frühstück. Dies konnte sich Rose kaum vorstellen, allerdings wäre es möglich, da Daliha offensichtlich keine Langschläferin, so wie ihre Freundin, war. Dass sich die junge Dame überhaupt so früh am Morgen aus dem Bett geschafft hatte zu kämpfen, ähnelte einem Wunder. Denn normalerweis schlief sie an freien Tag aus. Meistens verpasste sie sogar den halben Tag deswegen. Doch das war ihr egal. Hauptsache sie konnte endlich ausschlafen und ihre Ruhe genießen. Schließlich musste sie innerhalb der Woche oft genug früh aufstehen. Doch heute wollte sie sich unbedingt die Zeit für ihre Freundin nehmen und bevor Jack sie wiedermal davon abhalten könnte, musste sie sich rechtzeitig aus dem gemütlichen Bett quälen. Selbst wenn es schwer fiel. Dieser Tag sollte nur den Beiden gehören. Würde ihre Freundin nur endlich die verdammte Tür öffnen!
 

„Mh…. Rose?“, fragte Daliha Augen reibend und laut gähnend, während sie die Tür ihres Zimmers um einen Spalt geöffnet hatte. Irritiert starrte sie ihre Freundin an, welche fertig angezogen mit einem breiten Grinsen vor ihr stand. Fröhlich zog sie einen Zeichenblock und ihre Gitarre hervor. Immer noch verwirrt, bat das junge Mädchen ihre Freundin hinein. Noch einmal rieb sie sich durch die müden Augen, bevor sie die Tür verschloss und zu ihrem Bett trottete. Vollkommen erschöpft schmiss sie sich darauf und legte den Kopf auf ihre Arme. Was machte ihre Freundin so spät hier? Daliha konnte keinen Reim darauf finden, weshalb sie ihrer Freundin einen fragenden Blick zuwarf, während die Augen immer wieder zu fielen. Fast wie im Halbschlaf fühlte sich das junge Mädchen. Sie war noch gar nicht richtig wach. Trotzdem versuchte sie ihrer guten Freundin zuzuhören.
 

„Ich wollte heute den Tag mit dir verbringen und bevor mich Jack aufhalten konnte, hatte ich mich aus meinem Zimmer geschlichen. Schließlich hatte ich die letzten zwei Tage gar keine Zeit für dich. Tut mir leid, dass ich dich geweckt habe…“, erklärte die junge Dame ihrer Freundin, welche verständnisvoll nickte und ihr sofort zulächelte. Doch kurz darauf gähnte sie wieder und schloss ihre Augen. Leise nuschelte sie irgendetwas Unverständliches vor sich hin, bevor ein leises Schnarchen zu vernehmen war. Amüsiert kicherte Rose leise und ließ ihre Freundin ein bisschen schlafen. Irgendwann wäre sie ausgeschlafen und dann könnten Beide Spaß miteinander haben. Vielleicht hätte sich die junge Dame ebenfalls hinlegen sollen. Ein wenig müde war sie nämlich auch noch. Dass sie sich überhaupt noch auf den Beinen halten konnte, grenzte an ein Wunder. Viel zu früh war sie schließlich aufgestanden. Es war nicht einmal 8:00 Uhr morgens. Ansonsten wäre Jack bestimmt wach gewesen und hätte sie erwischt. So konnte sie ihrer guten Freundin wenigstens mal dabei zusehen wie sie friedlich schlief. Sie sah so süß aus. Wie ein unschuldiger Engel.
 

Lächelnd kroch Rose leise über den Boden, bis sie sich an der Bettkante ankam und Dalihas Gesicht direkt vor die Nase hängen hatte. Diese lag immer noch auf ihrem Bauch. In kurzen Intervallen entwich ihr immer wieder ein kleines und leises Schnarchen. Amüsiert musste sich die junge Dame zurück halten nicht loszulachen, da sie es so niedlich fand. Seufzend beobachtete sie wie friedlich ihre Freundin wirkte. Als ob alle Sorgen der Welt plötzlich von ihren Schultern gefallen wären. Doch leider würden die Probleme in dem Internat nicht so schnell nachlassen. Stattdessen müsste sie sich weiter damit herumschlagen. Denn die Mädchen würden lange auf ihr herumhacken. Am Anfang gingen sie ihr aus dem Weg. Doch schon bald würden sie das arme Mädchen sicher beschimpfen und ihr Streiche spielen. Frauen konnten so grausam sein. Dabei hatte Daliha das gar nicht verdient. Sie war so lieb und freundlich. Dass man ihr solch eine Gemeinheit überhaupt antun konnte, wollte Rose nicht verstehen.
 

Seufzend begann sie ihrer schlafenden Freundin über die Wange zu streichen. Sanft und vorsichtig. Diese fing daraufhin an glücklich zu lächeln und schmiegte sich sachte an die Hand heran. Wie weich sich ihre Haut anfühlte. Erst jetzt fielen der jungen Damen die Sommersprossen auf der Wange auf. Sie waren kaum zu sehen. Dabei besaß Daliha eine äußerst helle Haut. Trotzdem schienen ihre Sprossen quasi mit ihrem Gesicht verschmolzen zu sein, weshalb man diese nicht auf den ersten Blick sehen konnte. Allerdings musste Rose zugeben, dass sie diese unglaublich niedlich fand. Alles an ihrer Freundin war niedlich. Am liebsten hätte sie das Mädchen in den Arm genommen und nie wieder los gelassen. Doch das würde nicht gehen. Erstens war Daliha gerade am Schlafen und zweitens, müssten sie sich spätestens heute Nacht trennen.

Rose schlief lieber alleine in ihrem Zimmer. Sie hatte noch nie zuvor bei jemandem übernachtet. Ein wenig fürchtete sie sich sogar davor. Wie verhielt man sich auf einer Pyjama Party? Sie hatte es nie gelernt, da sie zu wenige Freunde besessen hatte. Besser gesagt sogar so gut wie gar keine. Wollte sie auch nie wirklich haben. Somit wurde die junge Dame nie zu so etwas wie einer Feier eingeladen. Auch nicht zum Übernachten. Deshalb blieb sie zu Hause. Alleine. Deswegen machten sie Übernachtungen nervös und sie lehnte diese sofort ab.
 


 

Nach ein bis zwei Stunden erwachte Daliha endlich und streckte sich, bevor sie zu Rose schielte. Mit weit aufgerissenen Augen sprang sie fast aus dem Bett. Ihr gesamtes Gesicht lief rot an. Vor allem wegen der Nähe, die die Beiden ausgetauscht hatten. Sie hatte sogar den Atem ihrer Freundin auf der Haut spüren können. Dazu noch die Streicheleinheiten. Alles war zu viel für das junge Mädchen gewesen. Ihr wurde schwindelig. Am liebsten wäre sie gerade im Erdboden verschwunden. Wie konnte ihr das nur widerfahren? Erst tauchte ihre beste Freundin morgens früh bei ihr auf und danach strich sie auch noch sanft über ihre Wange. So lieblich. Am liebsten hätte Daliha alles raus gelassen und ihrer Freundin entgegen geschrien was sie empfand. Doch dann hätte Rose sie sicherlich gehasst. Das wollte das Mädchen nicht riskieren. Schließlich wurde sie sowieso schon von jedem an dieser Schule missachtet. Nur weil sie nicht genauso war wie die Anderen. Doch jeder Mensch war individuell oder nicht? Wieso war ihre Individualität falsch?
 

„Daliha. Alles in Ordnung?“, fragte Rose besorgt und legte ihre Hand auf die ihrer Freundin. Sanft strich sie mit dem Daumen über die Fläche und lächelte Daliha besorgt an. Diese seufzte kurz und schluckte ihren Frust runter. Schließlich war heute ein schöner Tag, denn sie würde ihn mit dem Mädchen verbringen, dass ihr am meisten auf der Welt etwas bedeutete. Jetzt war Trübsal blasen abgesagt! Freude musste her. Somit setzte Daliha ihr breitestes Lächeln auf und nickte fröhlich.
 

„Ja alles ok. Wollen wir frühstücken gehen?“, schlug Daliha fröhlich vor, woraufhin Rose erleichtert nickte und sich schließlich wieder erhob. Ihre Freundin tat es ihr gleich. Schüchtern schielte sie auf ihr Nachthemd und begann nervös daran zu zupfen. Sollte sie sich jetzt wirklich vor Roses Augen umziehen? Wie beschämend. Ihr war es irgendwie peinlich. Dabei hatte es sie in der Umkleide Kabine noch nicht gestört. Wahrscheinlich lag es daran, dass sie sich immer mehr in diese Dame verliebt hatte, die sie irritiert ansah. Bis sie schließlich verstand und ihrer Freundin schnell den Rücken kehrte. Normalerweise genierte sich Daliha gar nicht so sehr vor Frauen. Doch bei Rose war es etwas komplett anderes. Vor allem hatte das Mädchen nicht einmal einen BH an. Nun gut. Viel Brust besaß sie sowieso nicht. Im Gegensatz zu ihrer Freundin war sie nicht mit schönen, weiblichen Kurven gesegnet. Ganz im Gegenteil. Sie war flach wie ein Brett. Kein Wunder, dass man sie nicht attraktiv fand.
 

„FLAT IS JUSTICE!“, schrie Rose auf einmal heraus, woraufhin Daliha laut zu kreischen begann und erschrocken gegen die nächstbeste Wand sprang. Mit weit aufgerissenen Augen schielte sie zu ihrer Freundin, welche anscheinend ihre Gedanken lesen konnte. Diese wiederum brachte in ein lautes, herzliches Lachen aus. Schnell zog sich Daliha ihr Oberteil über den Kopf und die Beine steckte sie in den Faltenrock.
 

„E-entschuldige. Ich hatte im Spiegel deinen traurigen Gesichtsausdruck gesehen. Außerdem hast du auf meine Oberweite geschielt. Aber glaub mir. Darauf kommt es nicht an. Und außerdem sind kleine Brüste doch irgendwie niedlich“, erklärte Rose immer noch halb lachend, während sie sich zu ihrer fertig angezogenen Freundin umdrehte. Diese wirkte ein wenig neben der Spur und so unbeholfen. Dabei hatte die junge Dame bloß versucht sie ein wenig aufzuheitern. Belustigt stemmte sie eine Hand auf ihre Hüfte und zwinkerte ihrer Freundin zu. „Na komm. Gehen wir!“, meinte sie und reichte Daliha ihre Hand, welche diese sofort annahm und verlegen lächelnd zu Boden blickte. Ihr Gesicht verfärbte sich rosa, während sie mit Rose Hand in Hand zu dem Speisesaal spazierte.
 


 

Nach dem Frühstück begaben sich die Mädchen zurück in Dalihas Zimmer. Zum Glück war Jack bisher noch nicht zu erblicken. Das hieß FREIHEIT für Rose. Somit konnte sie umso besser alles genießen, was sie mit ihrer Freundin geplant hatte. Nun zückte sie erneut ihren Zeichenblock und setzte sich an den Schreibtisch des jungen Mädchens. Diese starrte sie neugierig an. Doch sofort befahl Rose ihr, sich auf das Bett zu legen. Sie sollte die Arme über den Kopf nehmen und eines ihrer Knie anziehen, während sie sich leicht vom Bett baumelte. Verwirrt tat Daliha was man ihr sagte. Nicht einmal eine einzige Frage stellte sie ihrer Freundin. Sie würde schon ihre Gründe für diesen seltsamen Befehl haben. Auch wenn der Ton stark Jack ähnelte. Beide Damen ließ das erschüttern.

Doch Rose ließ sich nicht irritieren. Stattdessen begann sie ihren Bleistift über das Blatt schweben zu lassen. Immer wieder ertönte das Radiergummi, welches über das Papier rutschte. Doch noch immer stellte Daliha keine Fragen. Stattdessen versuchte sie ihren Blick auf die Decke zu richten, so wie Rose es befohlen hatte. Diese war nämlich gerade dabei ihre Freundin in dieser Position auf dem Bett zu zeichnen. Es sollte eine Übung sein. Denn solche Posen bekam die junge Dame bisher einfach nicht hin. Vor allem nicht, wenn die Frauen kleinere Brüste hatten. Immer wieder zeichnete sie ihre Frauen mit großen Dingern, so wie ihre eigenen. Doch sie wollte endlich lernen auch kleinere Brüste zu zeichnen. Frauen die nicht perfekte Kurven besaßen. Mit einem Model würde es ihr sicherlich leichter fallen. Zumindest hoffte Rose dies.
 

Nach einer knappen, halben Stunde war Rose mit der Skizze fertig und pfiff ihre Freundin zu sich, welche begeistert die Augen aufriss. Sie funkelten und strahlten. Sie wünschte sich in dem Moment genauso gut wie ihre Freundin zeichnen zu können. Allerdings war sie mit solch einem Talent nicht gesegnet und musste sich damit abfinden, lediglich die Bilder anderer anschmachten zu können. Rose hatte sie wirklich gut getroffen. Die junge Dame war stolz auf das Bild. Noch nie hatte sie so eine Pose hinbekommen. Vor allem nicht so gut. Damit konnte sie wirklich zufrieden angeben. Wahrscheinlich würde sie es sich als Ansporn für noch bessere Bilder an die Wand tackern und immer wieder angucken. So würde sie niemals mehr den Mut verlieren. Denn sie wusste, dass sie es konnte. Sie hatte das Talent. Niemals wieder sollte sie ihre Zeichenkünste verfluchen.
 

„Ok und jetzt… KARAOKE!“, schlug Rose fröhlich vor, woraufhin Daliha zu lachen begann. Zuerst hielt sie das für einen Scherz. Bis ihre Freundin den PC einschaltete und sich auf Youtube einloggte. Kurz darauf ertönte schon das erste Lied. Die Lyrics befanden sich auf dem Bildschirm. Sogar Mikrofone hatte die junge Dame mitgenommen. Auf was für Ideen sie doch kam, nur um ihrer Freundin einen wundervollen Sonntag zu bereiten. Dafür war Daliha ihr eindeutig etwas schuldig. Ansonsten hätte sie auf ewig ein schlechtes Gewissen. Denn Rose schien sich äußerst viel Mühe zu geben. Solch einen Spaß hatte das junge Mädchen allerdings schon lange nicht mehr gehabt. Das war der beste Tag in ihrem gesamten Leben.
 

Ganz im Gegenteil zu Jack, welcher seine Sklavin vermisste. Knurrend schlenderte er durch die Gänge, denn in ihrem Zimmer befand sie sich nicht. Wie konnte sie es wagen? Einfach so zu verschwinden. Sie hätte ihm wenigstens sagen müssen, wohin sie gehen würde. Vor allem schien sie schon vor dem Frühstück aufgestanden zu sein. Denn sein Wecker klingelte um Punkt 8:00 Uhr morgens. Doch um diese Uhrzeit war sie schon weg. Wütend verwendete er seine Fähigkeit und spürte sie dadurch auf. Sie hatte es wirklich gewagt sich diesem Miststück von Lesbe zu nähern. Wie konnte sie nur? Er hätte es ihr schon längst verbieten sollen. Dazu schienen die Beiden viel Spaß miteinander zu haben. Er musste sofort etwas dagegen machen. Diese Freundschaft musste endlich beendet werden. Dazu noch dieses herzliche Lachen und der Gesang. Als ob sie nichts stören würde. Doch wenn ER in der Nähe war, war sie steif und frech. Warum war sie so anders bei dieser Schlampe?

Schnaufend hämmerte er seine Faust in eine Wand, woraufhin ein Mädchen, welches sich gerade im Gang befand, erschreckte und nervös flüchtete. Nun verlor er erneut die Fassung. So konnte es nicht weiter gehen. Normalerweise war er ruhig und gelassen gegenüber seinen Schülern. Allerdings hatte der junge Mann es noch nie mit solch einem widerspenstigen Weib zu tun gehabt. Normalerweise waren ihm alle Frauen verfallen. Doch Rose schien da ganz anders zu sein. Sein Spielzeug warf ihm verächtliche Blicke zu. Manchmal hatte er sogar das Gefühl, dass sie ihn von ganzem Herzen hassen würde. Wie konnte das sein? Wie konnte sie SEINEM Charme widerstehen? WIESO. WAR. SIE. IHM. NICHT. VERFALLEN?! Wieso interessierte sie sich so sehr für diese verfluchte Lesbe? WIESO?!

Erneut landete seine Faust in der Wand. Seine Knöchel begannen schon zu bluten. Doch Schmerzen spürte er nicht. Lediglich der pure Hass stieg in ihm auf. Doch er hatte einen Plan, als er etwas hören konnte. Langsam lauschte er an der Tür von Daliha.
 

„Hey Daliha. Lass uns eine Mutprobe machen! Nur wir Beide!“, schlug Rose grinsend vor, während sie sich auf Dalihas Bett im Schneidersitz befand.
 

„O-ok… W-was denn für eine?“, fragte Daliha nervös. Dieses Mal war sie es, die am Schreibtisch saß und sich nun mit ihrem Stuhl zu ihrer Freundin gedreht hatte.
 

„Ich habe gestern einen Wald in der Nähe vom Internat entdeckt. Lass uns diesen heute Nacht erkunden gehen. Wir schleichen uns nach 22:00 Uhr raus. Na was meinst?“
 

„O-ok… A-aber wir dürfen doch nicht-“, begann Daliha nervös zu stottern, doch schnell unterbrach Rose ihre Freundin.
 

„Vergiss die Regeln. Sie sind da, um gebrochen zu werden. Keine Angst. ICH beschütze dich!“, versuchte Rose grinsend, woraufhin Daliha sachte zu lächeln begann und kurz nickte.
 

Geht ihr nur. Mal sehen wer hier hinterher wen beschützt und wer sterben wird!

Die Mutprobe

Am Abend nahm Rose Dalihas Hand und leuerte vorsichtig durch einen Spalt in der Tür, um zu erkennen, ob die Luft rein war. Tatsächlich war niemand mehr auf dem Gang zu sehen. Nicht einmal Jack schien sich noch durch die Gänge zu schleichen. Somit hieß es freie Bahn für die beiden Frauen, die sich nun in den Wald schleichen wollten. Doch zuerst mussten sie aus dem Gebäude gelangen. Hoffentlich würde Jack schon schlafen. Ansonsten sähe er sie sicherlich auf den Kameras, die an den Decken platziert waren. Schnell zog sich Rose eine schwarze Kapuzenjacke über, welche sie vorsichtshalber zu Daliha mitgenommen hatte, und versteckte so ihr Gesicht. Dadurch würde man die Beiden niemals erkennen. Denn Daliha tat es ihr gleich. Wobei diese ein wenig Angst davor hatte, erwischt zu werden. Außerdem fürchtete sie den Wald. Er war bestimmt unheimlich. Was wäre wenn dort Monster lauern würden? Doch Rose hatte ihr versprochen sie zu beschützen und zu zweit würden sie es sicherlich wieder heile hinaus schaffen. Oder?
 


 

„Psht“, zischte Rose plötzlich und hielt ihren Zeigefinger auf die zarten Lippen, woraufhin Daliha zuerst überrascht zu ihr und danach leicht um die Ecke schielte. Jack war doch noch nicht schlafen. Er schlenderte gerade genüsslich durch den Gang in der ersten Etage. In seiner Hand befand sich eine Taschenlampe. Sogar pfeifen tat er ganz genüsslich. Als ob er nichts Besseres zu tun hätte.
 

Wenn ihm so langweilig war, sollte er sich in sein Zimmer verkriechen und sich einen runter holen oder so etwas ähnliches! Hauptsache er verschwindet, dachte sich Rose genervt, denn so wie er gerade da stand, könnten sich die jungen Damen nicht an ihm vorbei schleichen. Schließlich blickte er genau in ihre Richtung. Ansonsten hätten sie den Moment nutzen können und wären, wie in diesen Geheimagenten Filmen, schnell auf die andere Seite des Ganges gewechselt und hätten sich dort an der Mauer versteckt. Aber NEIN. Mr. Arschgesicht machte den Beiden einen Strich durch die Rechnung.
 

„Rose, was machen wir jetzt?“, fragte Daliha ihre Freundin nervös und versuchte so leise wie möglich zu flüstern. Zum Glück hatte das Mädchen sowieso eine recht leise Stimme. Ansonsten hätte Jack die Beiden garantiert gehört, weshalb Rose ihr erneut ein Zeichen dafür gab, dass sie leise sein sollte. Denn in dem Hirn der jungen Dame begann es schon längst zu rattern. Irgendwie mussten die Beiden diesen Idioten weg locken. Doch wie? Wie sollten sie das anstellen?

Verdammt! Jetzt begann er auch noch genau auf sie zuzugehen. Hatte er sie womöglich gehört? Würde er die Beiden jetzt erwischen, dann wäre es aus. So könnten sie sich wahrscheinlich nie wieder treffen, da es Jack verbieten würde, und den Wald konnten sie dann ebenfalls abhaken. Doch so schnell gab Rose sicher nicht auf. Sie wollte in diesen verfluchten Wald und sie würde auch dahin kommen. Egal wie!
 

Schnell riss Rose eines der Plakate an der Wand, auf denen Jacks Gesicht abgebildet war, ab und zerknüllte es zu einem Ball. Diesen warf sie, als Jack gerade nicht hinsah, in eine Ecke hinter ihn, wodurch dieser sich umdrehte und die beiden Damen die Chance nutzen konnten. Schnell wechselten sie auf die andere Seite und pressten sich gegen die Wand, bevor sie weiter gingen, um endlich in die Eingangshalle gelangen zu können. Rose fühlte sich gerade wie eine Verbrecherin oder Agentin. Es fühlte sich so befreiend an. Am liebsten hätte sie hinaus geschrien, wie cool das alles war. Doch dann hätte man die Beiden auf jeden Fall erwischt und das wollte die junge Dame nicht riskieren. Somit musste sie ihre Freude in Zaun halten. Ansonsten wären sie aufgeflogen. Dabei war es wirklich ein unbeschreibliches Gefühl von Freiheit und Macht. Es gab einem einen richtigen Adrenalin Stoß. Noch nie hatte die junge Dame so etwas gewagt. Außer in der ersten Nacht, als sie versucht hatte zu flüchten. Doch damals war sie nicht durch die Hallen geschlichen, wie eine Diebin, sondern ging offen überall entlang. Schließlich hatte sie damals nicht damit gerechnet, von Jack erwischt zu werden. Auch wenn sie keine Erinnerungen mehr daran hatte, wie er es angestellt hatte. Wie hatte er sie damals erwischt? Wieso erinnerte sie sich einfach nicht mehr daran?
 

Seufzend und Gedanken verloren verließ Rose mit Daliha das riesige Gebäude. Natürlich gingen die Beiden nicht durch die Eingangstür. Erstens, war diese höchstwahrscheinlich gesichert und würde sofort einen Alarm auslösen, sollte man sie ihr nur nähern wollen, und Zweitens, ginge es durch den Hintereingang sowieso schneller. Dadurch ständen sie schon fast direkt vor dem Wald. Nur ein paar Meter müssten sie sich bewegen, um dort zu sein. Das würde sicherlich aufregend werden. Auch wenn sie ebenfalls langsam die Angst packte, weshalb sie stark zu schlucken begann. Doch für ihre Freundin würde sie stark sein. Außerdem wollte sie diese Mutprobe machen, um stärker zu werden und herauszufinden, was sich wohl hinter dem Wald befand. Vielleicht würde man eine Stadt oder wenigstens ein Dorf finden. Dort könnte man sich dann verstecken, bis man herausgefunden hätte, wie man zurück in die große Stadt gelangen könnte. Zurück nach Hause. Weit weg von diesem beschissenen Internat.
 

Schnell drückte die junge Dame die zitternde Hand ihrer besten Freundin, bevor sie ihr zu lächelte und ihr versicherte, dass alles gut werden würde. Nicht ahnend, dass man sie schon längst im Visier hatte. Jack beobachtete sie. Als ob er tatsächlich auf diesen langweiligen Trick mit dem Papier hereingefallen wäre. Er wollte die Mädchen lediglich im Glauben lassen, dass dem so wäre. Denn schließlich hatte er selber einen Plan. Auch wenn es zugeben musste, dass ihn seine Sklavin überrascht hatte. Dieser süße Zuckerpopo hatte doch mehr Verstand, als er erwartete hatte. Dabei hatte er fest damit gerechnet, dass die Kleine niemals den Hintereingang entdecken würde. Dass sie überhaupt auf die Idee kam nicht den Vordereingang zu benutzen, welcher selbst verständlich gesichert war, war äußerst gerissen von ihr gewesen. Es ließ Jack ein wenig Lächeln. Schon fast als ob er stolz auf die Kleine wäre. Natürlich war er es nicht! Wieso auch? Sie war seine Dienerin und musste ein bisschen auf den Kasten haben. Das erwartete er von ihr. Ansonsten wäre sie eine noch größere Enttäuschung als die letzte Sklavin gewesen. Welche ihn immer noch nicht in Ruhe ließ und es anscheinend auf sein neues Spielzeug abgesehen hatte. Schnell sah er sich nach ihr um. Zu sehen war sie nicht. Zum Glück. Sie sollte ja die Finger von seiner Rose lassen.

„Meiner Rose?“, nuschelte Jack irritiert über diesen Gedanken und schüttelte ihn ab. Natürlich gehörte sie ihm. Doch nicht in dieser Art und Weise, wie er es sich gerade gedacht hatte. Nicht so… romantisch und kitschig. Würg. So etwas passte gar nicht zu dem Charmeur.

Als er bemerkte, dass die Mädchen weiter gingen und sich immer mehr dem Wald näherten, begann er düster zu Grinsen. Bald wäre er diese lästige Lesbe los. Ein Sieg für ihn. Ein Verlust für seine Kleine. Doch damit konnte er leben. Er lachte sogar kurz düster, bevor er in den tiefen Schatten der Nacht verschwand und sich bereit machte, den Mädchen den Schrecken ihres Lebens einzujagen. Vielleicht gar einen tödlichen Schrecken.
 

„Also dann. Gehen wir. Die Mutprobe lautet, dass wir die ganze Nacht durch den Wald wandern werden. Falls wir früher hinaus kommen und ein Dorf oder so finden, übernachten wir dort. Ok?“, erklärte Rose Daliha lächelnd, woraufhin diese nervös zu nicken begann und schließlich ihren Blick auf den düsteren, verdorben wirkend Wald warf. Wirklich einladen sah er nicht aus. Doch Rose ließ sich nicht einschüchtern und zog ihre Freundin hinter sich her in den Wald. Allerdings ahnte niemand, dass nicht nur Jack auf die Beiden lauerte. Rote Augen blitzten am Rand des dunklen Waldes kurz auf und verformten sich zu einem fiesen, lüsternen Lächeln, welcher auf den beiden Damen lag. Man konnte sogar ein kleines Schmatzen erkennen. Doch die Beiden bekamen nichts von all dem mit und gingen genüsslich hinein. Rose begann sogar leise zu pfeifen. Bis kein Licht mehr hindurch drang. Nicht einmal durch die Blätter der Bäume. Die Kronen standen zu dicht aneinander. So war es komplett schwarz in dem Wald. Er wirkte schon fast verzaubert. Nun bekam es doch auch Rose mit der Angst zu tun und klammerte sich fester an die Hand von Daliha, welche diese zurück drückte.

Keuchend und beinahe Schnapp atmend, zog Rose mit bibbernder Hand ihr Handy aus der Tasche, um dort das Licht einschalten zu können. Kaum konnte sie etwas erkennen, begann sie laut los zu kreischen. Ein riesiges Spinnennetz war vor den beiden Damen ausgebreitet. Beinahe wären sie hinein gelaufen. Roses Auge begann leicht zu zucken. Nicht dass sie Angst hätte. Allerdings besaß die junge Dame eine panische Arachnophobie, auch umgangssprachlich Spinnenphobie genannt. Somit wäre sie schneller wieder aus dem Wald verschwunden, als ihr lieb gewesen wäre, hätte sich auch noch eine dämliche Spinne in dem Netz benutzen. Zum der Beiden war dies nicht der Fall. Wobei sich Daliha darüber wunderte, wie groß diese Spinne sein müsste, um solch ein Netz spinnen zu können. Wieso war das Mädchen plötzlich so neugierig? Mochte sie etwa Spinnen? Vielleicht war sie ja so ein Insekten Freak. Konnte doch möglich sein.
 

„K-komm… Ich will gar nicht wissen, was für ein MONSTER dieses Ding erschaffen hat! Ich hasse Spinnen! KOMM!“, sagte Rose mit zittriger Stimme und zog ihre Freundin schnell in eine andere Richtung. Dabei kniff sie kurz ihre Augen zusammen, um diesen Anblick nicht mehr ertragen zu müssen. Was würde in diesem Horrorwald wohl noch lauern? Werwölfe etwa?! Wenn hier offensichtlich riesige Spinnen existierten, würde sie das nicht mehr wirklich wundern. Vor allem kamen ihr wieder diese rot, blitzenden Augen in den Kopf, welche sie vor paar Tagen erblickt hatte. Ob diese wohl doch keine bloße Einbildung waren? Jack schien sie ebenfalls gesehen zu haben. Was war, wenn ihr ihr Verstand doch nicht nur einen Streich gespielt hatte? Doch wie konnte das sein? Rose las zwar unglaublich gerne Fantasie Romane, in welchen Fabelwesen vorkamen. Doch wirklich existierten konnten sie nicht. Das waren lediglich Hirngespinste. Oder etwa nicht?
 

„KYAH!“, kreischte Daliha plötzlich und riss Rose aus ihren Gedanken, als auf einem eine männliche Hand an den Haaren des Mädchens zogen. Sofort ergriff die junge Dame einen Stein und schlug damit auf die Hand an. Ein schmerzerfülltes Knurren war zu hören. Schnell riss Rose ihre Freundin hinter sich und stellte sich in Position. Sie würde Daliha beschützen. Selbst wenn es ihr Leben kosten würde. Doch was sie da sah, konnte sie kaum glauben. Erneut diese blutrünstigen, roten Augen, die einen fixierten. Der Blick des Monsters lag genau auf ihnen. Sein Gesicht war bleich, bleicher als der Mond selbst. Die Wangen lagen hoch. Das Gesicht lang, mit einem spitzen Kinn. Rabenschwarze zerzauste Haare, die dem Mann bis zu den Schultern reichten, zierten sein Gesicht. Seine Lippen waren schmal. An der Kante befand sich getrocknetes Blut. Doch was am schaurigsten war, waren die scharfen Eckzähne, die über den Mund hinausgingen. Spitz und perfekt geschaffen, um sie jemanden in den Hals zu rammen. Seine Fingernägel waren ebenfalls scharf und lang, als ob er versuchen würde, seine Opfer damit aufzuspießen. Diese Person war kein normaler Mensch. Es war ein Monster.
 

Roses Augen weiteten sich. Ihre Atmung ging schwer. Ihr Herz pochte gegen die Brust. Lauf… Lauf weg. Wir müssen laufen. Das ist kein Mensch. LAUF! LAUF DOCH, schrie ihre innere Stimme, doch sie konnte sich keinen Zentimeter bewegen. Wie erstarrt blieb ihr Blick auf diesen Fremden haften. War er wirklich das, für was sie ihn hielt? Doch wie war das möglich? Wieso konnte sie sich nicht bewegen? Nichts wollte mehr gehorchen. Als ob sie in einer Paralyse gefangen sei. Dabei musste sie doch Daliha beschützen.
 

„LÄUFST DU WOHL ENDLICH WEG, DU DUMMES GÖR?!“, ertönte plötzlich eine erboste Stimme aus den Schatten des Waldes und ließen Rose aus ihrer Starre erwachen. Erschrocken nahm sie Daliha bei der Hand und stürzte mit ihr davon. Die Stimme kam ihr bekannt vor. Wer hatte sie das aus der Trance erweckt? Moment. War das nicht… JACK?! Doch Rose wagte es nicht sich umzudrehen. Zu große Angst besaß sie. Ihre Beine wurden immer schwerer, als ob sich Blei daran geheftet hätte. Ihre Angst schien sie langsam zu übermannen. Wieso nur hatte sie diesen Vorschlag gemacht? Wenn Daliha etwas geschehen würde dank ihr, dann könnte sie sich das niemals verzeihen.
 

„W-was war das?“, fragte Daliha schockiert und mit bibbernder Stimme, während sie sich von Rose durch den Wald ziehen ließ. Keine Ahnung wo sie hinliefen. Hauptsache weg von diesem Monster.
 

„Ich habe keine Ahnung. Aber… es sah aus wie ein…“
 

„Vampir?“, ertönte eine schnurrende Stimme hinter ihr. Erschrocken wandte Rose ihren Blick nach hinten. Der Mann hatte sie eingeholt. Wie konnte er nur so schnell sein? War er etwa wirklich ein Vampir? Doch nicht lange wartete er mit der Antwort und raunte genüsslich: „Oh ja das bin ich. Ich habe dich schon seit ein paar Tagen im Auge, süße Rose. Ich wusste doch, dass dieser Trottel dich nicht lange beschützen könnte. Lass mich nur mal kosten, hm?“
 

„Nein!“, schrie Rose ernst und zog Daliha weiter. Amüsiert begann der Vampir laut zu lachen. Dass es hier wirklich einen Vampir gab, konnte sie kaum glauben. Sie hatte immer gedacht, dass solche Wesen nicht wirklich existieren würden. So etwas gab es bloß in Märchen und Büchern. Sogar Filme und Animes verwendeten sie. Doch in Wirklichkeit gab es nur diese Möchtegerns, die sich als Vampire ausgaben. Mehr nicht. Doch dieser Mann schien nicht nur ein Möchtegern zu sein. Die roten Augen, das Blut am Mund, die Fangzähne. Alles war echt! Das war kein Fake. Es war pure Realität.
 

Immer noch drang das tiefe Lachen durch den Wald, während Rose immer wieder zurück blickte. Weiter trugen sie ihre Beine. Irgendwann hatte sie eine Idee, um wenigstens Daliha in Sicherheit bringen zu können. Schnell zog sie das Mädchen hinter einen großen Baum und legte ihre Hände auf die Schultern der Rothaarigen. „Hör mir zu. Du bleibst hier. Ich werde ihn ablenken. Wenn er weit genug weg ist, LÄUFST DU! Hast du das verstanden, Daliha? Ich lasse nicht zu, dass dir etwas geschieht. Hol Hilfe oder sonst etwas. Nur lebe! … Ich habe dich lieb…“, erklärte Rose zuerst streng, bis sie die Tränen hinunter schlucken musste. Schnell gab sie ihrer Freundin einen Kuss auf die Stirn. Diese hielt sich den Mund mit beiden Händen zu und nickte langsam, während die Tränen über ihre Wangen kullerten. Verängstigt klappte sie schließlich zusammen und hockte auf dem Boden. Das Schluchzen zurück haltend, blickte sie zu ihrer Freundin, welche aus dem Versteck trat und zu winken begann.
 

„HEY! HIER BIN ICH! HOL MICH DOCH!“, schrie sie streng, woraufhin der Vampir erschien und sie grinsend beobachtete. Ihm schien diese Jagd Spaß zu machen. Umso besser. Denn so könnte die junge Dame den Mann wenigstens weit genug weg locken. Rose war sich nämlich sicher, dass sie diese Nacht nicht mehr überleben würde. Allerdings war sie selbst schuld gewesen. Wie kam sie nur darauf eine Mutprobe durchführen zu wollen? Hätte sie doch bloß vorher den Wald in Ruhe erkundet. Jetzt war es dafür allerdings zu spät und so begann sie zu laufen. Egal wohin. Sie wollte ihn so weit wie möglich weg locken. Hauptsache Daliha konnte fliehen.
 

Doch anscheinend wurde dem Vampir diese Hetzerei langsam lästig. Plötzlich stand er direkt vor der jungen Dame, welche langsam zurück weichen wollte, doch schon hatte er sie an einen ihrer Arme gepackt und zu Boden gerissen. Seine Nägel durchbohrten ihre Armen und befestigten so auf dem Boden, welche langsam nachgab. Blätter verfingen sich in ihren Haaren. Zu schreien vermag sie nicht. Lieber biss sie sich auf die Lippen, um den Schmerz abzuwenden. Sie wollte ihm diese Genugtuung nicht schenken. Lachend riss er sich die Fingernägel ab, welche sofort wieder verhielten. Währenddessen quoll Blut aus den Wunden und liefen Roses Armen entlang, welche nicht mehr fliehen konnte.

Langsam näherte sich der Vampir mit seinem Gesicht ihren Hals. Seine rechte Hand legte er an ihr Kinn, um ihr Gesicht zur Seite zu neigen. Laut öffnete er seinen Mund und ließ seine Zähne aufblitzen. Diese kratzten leicht über Roses Haut am Nacken, woraufhin sie verängstigt zusammen zuckte und die Augen leicht zusammen kniff. Kurz schielte sie noch einmal zu ihm. Bestimmt würde er sie aussagen. Dabei war sie noch zu jung zum Sterben. Nicht einmal ihre erste große Liebe hatte sie genießen können. Wie armselig. Man wusste wohl wirklich erst zu schätzen, was man gehabt haben könnte, wenn man dabei war dies wieder zu verlieren.
 

Doch anscheinend ging es nicht nur Rose so. „Ramm ihr deine dreckigen Zähne in den Mund und ich zerhacke dich in tausend Einzelteile Vlad!“, knurrte Jack hinter dem Vampir, woraufhin Rose erschrocken ihren Blick zu ihm wandte. Täuschten ihre Augen sie oder hatte der Mann seine Maske abgenommen. Schwarze Flügel schienen ihn zu umkreisen. Ein langes, scharfes Schwert hatte er auf den Rücken des Mannes gerichtet, welcher über Rose gebeugt war. Doch mehr konnte sie nicht erkennen. Lediglich das gelbe Leuchten, welches von Jacks linkem Auge ausging. Danach verschwamm langsam ihre Sicht. Anscheinend hatte sie die Angst nun endgültig übermannt und ließ sie schwarz vor Augen werden. Nur noch ein leises „Jack“ entwich aus ihrem Mund, bevor sie ohnmächtig wurde. So musste die junge Dame wenigstens nicht mit ansehen, wie der Mann eiskalt dem Vampir den Kopf abschlug, nachdem dieser noch gesagt hatte: „Das wird deinem Vater nicht gefallen, Prinzchen.“
 

Langsam setzte sich Jack seine Maske wieder auf sein Gesicht und ließ das Schwert verschwinden. Kurz darauf wandte er sich zu Rose, welche immer noch auf dem Boden lag. Die Nägel waren zu Staub zerfallen. Genauso wie der Rest des Körpers von dem Vampir. Dem Mann war es egal, was sein Vater dazu sagen würde. Sollte er sein neues Spielzeug etwa genauso sterben lassen, wie sein Zweites? Sie war viel zu kostbar dafür. Somit hob er sie langsam auf seine Arme und trug sie aus dem Wald hinaus, vor welchem Daliha wartet.

„Du solltest lieber schnell in dein Zimmer gehen, bevor ich mich komplett vergesse“, knurrte er ihr kalt entgegen. Sofort nickte Daliha und flüchtete in das Gebäude. Sie war erleichtert, dass Rose heile zurückgekehrt war. Auch Jack konnte sie ansehen, wie erleichtert er darüber war, dass seinem Spielzeug nichts Schlimmeres widerfahren war. Seufzend schielte er auf sie hinab. Mit schnellen Schritten bewegte er sich auf das Krankenzimmer der Schule zu. Dort würde er sie behandeln. Seltsamerweise konnte er seinen Blick einfach nicht von ihrem Antlitz abwenden. Was war das bloß für ein Gefühl in seiner Brust, als er sie so ruhig auf seinen Armen liegen sah?

Langsam beugte er sich mit seinem Kopf zu ihr herab und vereinigte zart seine Lippen mit den ihren, bevor er sich schnell wieder von ihr löste. Erschrocken von sich selber, wandte er den Blick ab. Er hatte gerade seine Regel gebrochen. Niemals die Sklavin küssen. Das führte bloß zur Liebe. Dies war schließlich verboten. Und doch schien er sich nicht zurückhalten zu können. Knurrig schielte er zu Rose, welche immer noch tief und fest auf seinen Armen schlief. Darauf seufzte er leise.
 

Was machst du mit mir, Zuckerpopo? Wenigstens bist du jetzt in Sicherheit… Rose

Annäherungen?

Am nächsten Morgen erwachte Rose gemütlich und streckte sich weit. Laut gähnte sie. Dabei dachte sie, dass sich Daliha neben ihr befand und wollte ihr sofort von dem seltsamen Traum erzählen, welche sie letzte Nacht gehabt hatte. Angeblich hätten die Beiden eine Mutprobe zusammen gemacht und dabei wären sie von einem Vampir überfallen worden. Jack war auch da. Wieso auch immer sie ausgerechnet von diesem Mann träumen musste. Allerdings war es so verrückt, dass es sich lediglich um einen Traum handeln musste. Anders konnte sie sich das Ganze nicht erklären. Vor allem nicht dieses Kribbeln auf ihren Lippen, über welche sie sich langsam mit geröteten Wangen strich. Irgendjemand schien sie geküsst zu haben, während sie ohnmächtig war. Allerdings war das ohnehin nur ein Traum gewesen. Von daher hatte es nichts zu sagen und Rose müsste sich keine Gedanken mehr darum machen. Somit erhob sie sich auf ihren Hintern. Plötzlich wurde sie aus ihren Gedanken gerissen, als sie ein schmerz verzerrtes Grummeln neben sich vernahm. Die Stimme war zu tief für Daliha.
 

Oh Gott… Bitte sag mir nicht, dass das alles kein Traum war. Es muss ein Traum gewesen sein. Es gibt keine Vampire. Jack würde niemals den großen Helden spielen und mich retten. Oder? Oh Gott, BITTE, lass das nicht wahr sein, dachte die junge Dame verzweifelt und schielte langsam zu der Person neben sich, welche die Decke über den Kopf gezogen hatte, sodass lediglich vereinzelte, dunkel braune Strähnen hervorblitzten. Das durfte einfach nicht wahr sein. Schluckend griff Rose langsam nach der Decke. Kurz hielt sie inne. Sollte sie diese tatsächlich weg reißen, um herauszufinden, wer sich darunter befand? Was wäre, wenn es wirklich Jack war? Wahrscheinlich würde er ihr sofort den Kopf abreißen. Moment. Wenn die Person, die sich unter der Bettdecke verkrümelt hatte, wirklich Jack war, dann müsste eine Sache hervorstechen. Somit wanderte ihr Blick langsam der angedeuteten Silhouette des Mannes entlang und blieb zwischen den Beinen hängen. Es war eindeutig Jack. Die Beule konnte man nicht übersehen.

Doch das war unmöglich! Er konnte nicht neben ihr liegen. Eigentlich müsste dort Daliha sein. Wobei sich die junge Dame nicht daran erinnern konnte, jemals ins Bett gegangen zu sein. Trotzdem war das ganze schier unmöglich! Es gab keine Vampire! Sie waren nicht echt. Sie waren bloß erfunden, von Menschen mit viel Fantasie. Lediglich in Büchern, Märchen, Filmen und Spielen tauchten sie manchmal auf aber doch nicht in der Realität.
 

Erneut ertönte das Grummeln und Jack kickte die Bettdecke von sich hinunter, sodass sein freier Oberkörper zu sehen war. Er schwitzte wie verrückt und schien einen Albtraum zu haben. Sein Atem ging schwer und verformte sich zu einem Keuchen. Die Augen hatte er fest zusammen gekniffen. Seine Finger verkrampfte er. Roses Blick wanderte sofort zu ihm hoch und blieb an der tiefen Wunde am Arm hingen. Richtig erkennen konnte die junge Dame nichts, da ein Verband drüber gelegt war. Allerdings war dieses komplett durch geblutet und tropfte schon auf das Bett. Erschrocken beugte sich Rose ein wenig vor und fasste vorsichtig an den Verband, bevor sie zaghaft drüber strich, um zu vielen wie tief die Wunde tatsächlich war. Sofort gab Jack mit Schmerzen erfüllte Töne von sich, weshalb die junge Dame ihre Hand schnell zurückzog.

Doch plötzlich ergriff Jack ihre Hand und murmelte leise: „Geh nicht“, woraufhin sie ihren Blick zu seinem Gesicht wandern ließ. Sie konnte immer noch nicht fassen, dass letzte Nacht real gewesen war. Dazu hatte er sie gerettet. Wahrscheinlich wurde er dabei verletzt. Es war also ihre Schuld, dass er jetzt diese Schmerzen hatte. Das wollte sie alles nicht. Sie wollte doch lediglich ein bisschen Spaß haben und endlich von diesem furchtbaren Ort entkommen. Doch jetzt war wegen ihr jemand verletzt worden. Dazu hatte sie Daliha in große Gefahr gebracht. Wie sollte sie sich das jemals verzeihen können? Ihre Tränen konnte sie einfach nicht mehr stoppen und so begann sie laut zu schluchzen, was den jungen Mann die Augen schwach öffnen ließ. Überrascht über diese Reaktion schielte er zu der jungen Dame und strich ihr zärtlich über die Wange. So sehr sie ihn auch verachtete, niemals würde sie sich seinen Tod wünschen. Auch eine Verletzung war schon zu viel. Vor allem wegen ihr!
 

„Warum weinst du, Zuckerpopo?“, fragte Jack geschwächt und versuchte sich aufzusetzen, um sein Spielzeug besser betrachten zu können, welches hilflos neben ihm saß und nicht mehr aufhörte zu weinen. Hatte sie einen Albtraum gehabt? Er registrierte gar nicht, dass sie tatsächlich wegen ihm weinte. Wegen dieser kleinen Verletzung. Nun so klein war sie gar nicht. Dazu schien er Fieber bekommen zu haben. Wie sollte er heute die Mädchen unterrichten können und seinen Spaß mit seinem Spielzeug haben? Es war beinahe unmöglich. Dazu musste er dringen zu dem Schularzt, welcher seine Wunde vernähen musste. Ansonsten sähe es schlecht um ihn aus, denn er verlor immer mehr Blut. Selbst wenn er kein normaler Mensch war, so war er nicht unsterblich. Sollte er zu viel Blut verlieren, würde er dahin scheiden. Darauf hatte er wenig Lust. Allerdings gab es ein Problem. Er kam einfach nicht hoch. Zu geschwächt war sein Körper. Er hatte viel zu viel Blut verloren über Nacht. Hätte er sich besser sofort darum gekümmert, anstatt um sie. Doch irgendwie war sie ihm wichtiger gewesen. Weiß Gott warum.
 

„Ihr seid wegen mir verletzt worden! Ihr seid zwar ein Arsch und Mistkerl aber ich wollte nicht, dass irgendjemand verletzt wird! Es tut mir leid“, schluchzte Rose, woraufhin Jack ungläubig eine Augenbraue nach oben zog, während er zu der jungen Dame schielte. Sie weinte wegen ihm. Er konnte es kaum glauben. Noch nie zuvor hatte jemand wegen ihm geweint. Zumindest nicht so ehrlich. Getäuschte und falsche Tränen kannte er zu genüge. Somit wusste er, dass sie es ernst meinte. Doch war es Mitleid oder die Sorge, die sie so viele Tränen vergießen ließ? Vielleicht lag es noch mehr an der Schuld. Wahrscheinlich besaß sie ein schlechtes Gewissen. So kalt sie sich nach außen, vor allem ihm gegenüber, gab, eigentlich schien die junge Dame sehr sensibel und empfindlich zu sein.

Seufzend versuchte er es erneut. Dieses Mal schaffte es Jack sich aufzusetzen und hielt den Kopf, welcher wie verrückt pochte. Es fühlte sich so an, als ob jemand mit einem riesigen Hammer darauf einprügeln würde. Kurz warf er einen Blick auf das Bett, welches von Blut und Schweiß durchtränkt war. Allerdings lediglich auf seiner Seite. Sie schien friedlich schlafen gekonnt zu haben. Erleichterung überkam ihm, weshalb er leicht lächelte. Zum Glück hatte sie es nicht bemerkt.
 

„Jetzt hör auf zu weinen, das ist ja nicht zum Aushalten. Hilf mir lieber! Moment… woher weißt du, dass es deine Schuld ist?“, fragte Jack irritiert. Konnte sie sich etwa noch an letzte Nacht erinnern. Allerdings war das unmöglich. Schließlich hatte er sie alles vergessen lassen. Eigentlich dürfte sie sich gar nicht mehr daran erinnern. Doch schien sie sich nicht wirklich über diese riesige Verletzung zu wundern. Auch nicht, dass sie sich in seinem Bett – erneut – befand, störte die junge Dame. Wie war das möglich? Hatten etwa seine Kräfte versagt? Das durfte nicht wahr sein. Es würde nicht nur ihn, sondern auch sie in Gefahr bringen, sollte irgendjemand davon erfahren, dass eines der Mädchen von dem Geheimnis des Internats wusste. Sein Vater würde durchdrehen, welcher gestern Abend ihn am liebsten zurück nach Hause geordert hätte. Zum Glück hatte er ihn abwenden können, indem er ihn davon überzeugt hatte, dass er seine Aufgabe weiterhin erfüllen muss. Allerdings schien sein Vater wenig erfreut darüber gewesen zu sein, dass Jack ausgerechnet einem Menschen das Leben gerettet hatte. Hätte er sie etwa sterben lassen sollen? Sie war sein Spielzeug und besaß somit großen Wert! Seufzend schüttelte er den Kopf. Er wollte gerade am wenigsten an seinen dämlichen Vater denken müssen.
 

„Ich weine wegen Ihnen, also beschweren Sie sich nicht!“, knurrte Rose wütend. Anscheinend hatte sie überhaupt keinen Grund zur Sorge, da er immer noch derselbe Mistkerl wie zuvor zu sein schien. Wobei er ganz anders wirkte. Er sah schwach aus. Dazu „bat“ er sie um Hilfe. Man konnte es eher befehlen nennen. Trotzdem schien er auf sie angewiesen zu sein. Somit war nicht alles mit ihm in Ordnung und er hatte nicht das Recht, sie von der Seite blöd anzumachen. Lieber sollte er freundlich zu ihr sein. Schließlich war sie im Moment die Einzige, die ihm helfen konnte. Allerdings wunderte sich Rose darüber, dass Jack so überrascht war und sagte: „Naja… Schließlich habt Ihr mich gestern Abend gerettet… Daraus schließe ich, dass ich schuld an der Verletzung bin. Besser gesagt der Vampir.“
 

„Hör zu! Du darfst mit NIEMANDEM darüber reden, was du letzte Nacht gesehen hast, VERSTANDEN, PÜPPCHEN?!“, erklärte Jack ernst und griff grob die zarten Schultern von Rose, welche ihn erschrocken anblickte und sofort nickte. Sie verstand nicht ganz, was gerade vor sich ging, allerdings hatte dieser Mann noch nie so ernst geklungen. Warum regte er sich überhaupt so auf? Nun gut. Es würde wahrscheinlich eine Massenpanik ausbrechen, sobald alle Mädchen erfahren würden, dass sie in diesem Internat Vampire und wahrscheinlich noch andere Fantasie Wesen aufhielten. Dazu war sich die junge Dame sicher, dass dieser Mann ebenfalls ein solches Wesen war. Sie hätte schwören können, dass er letzte Nacht Flügel gehabt hatte. Schwarze Flügel. Doch vielleicht war das alles bloß eine Einbildung von ihr gewesen. Sie mochte schwarz und er war ihr heldenhafter Engel letzte Nacht gewesen.

Okaaaay. Zu schnulzig. WHAT. THE. FREAK! Nein danke. Würg, dachte sich Rose amüsiert. Allerdings verschwand das Lächeln sofort wieder, als Jack halb am Umkippen war. Sofort fing sie ihn mit ihrem gesamten Körper auf und ließ ihren Blick erneut zu seiner Wunde wandern. Danach half sie ihm vom Bett. Er benötigte dringend einen Arzt. Ansonsten würde er noch sterben. Das würde die junge Dame sicher NICHT zulassen. Nur über ihre Leiche! Vielleicht sollte sie das lieber nicht zu laut denken. Bei diesem Internat wusste man anscheinend ja nie, was sich gerade auf den Gängen aufhielt. Dazu kam ihr etwas wieder in den Kopf. In der ersten Nacht hatte sie sich aus dem Zimmer geschlichen. Langsam kehrten die Erinnerungen zurück. Ein Geist und etwas nicht Menschliches. Wie hatte sie das vergessen können? War er etwa daran schuld? Irgendwann würde sie nachfragen, allerdings nicht jetzt. Es gab wichtigeres zu tun!
 

„Kommen Sie. Sie brauchen einen Arzt“, meinte Rose ernst, während sie ihn vorsichtig abstützte und mit ihm zur Tür trottete. Die ganze Geschichte war leichter gesagt als getan. Denn der Mann wog über eine Tonne, zumindest kam es ihr so vor, und war dazu noch viel größer als sie. Somit war er gezwungen gebückt zu gehen, während sie ihn halb über seine Schulter geworfen hatte.

Überrascht über diese plötzliche Hilfsbereitschaft schielte Jack immer wieder zu seinem kleinen Spielzeug. Allerdings wusste er nicht, dass Rose schon immer so gewesen war. Sie stellte das Wohl anderer über ihr Eigenes. Selbst in der Grundschule hatte sie ein Mädchen verteidigt, während die Anderen anfingen auf sie einzuprügeln. Zuvor hatte sie sich noch mit diesem Mädchen heftig gestritten. Trotzdem wollte sie nicht zulassen, dass ihr etwas geschah, da sie nichts Schlimmes gemacht hatte. Egal wie sehr sie eine Person hasste, Rose würde der Person trotzdem helfen. Selbst wenn es bedeutete, dass sie ihr Leben dafür aufs Spiel setzen musste. Diese Art des Gerechtigkeitssinnes hatte sie von ihrem Vater geerbt. Auch er hatte sich immer für das Wohl anderer eingesetzt, selbst wenn sein eigenes darunter gelitten hatte. Ganz im Gegenteil zu ihrer Mutter, welche immer nur an sich gedacht hatte.
 

Nach ein paar Minuten kamen die Beiden bei dem Schularzt an, welcher erschrocken zu Jack blicken musste. Wenigstens wusste Rose endlich, dass dieses verfluchte Internat einen VERFICKTEN AUFZUG besaß. Vielleicht konnte sie ihn von nun an hier und da mal benutzen. Auch wenn sie ein wenig Angst hatte. Schließlich hatte sie schon vieles gehört. Dazu bekam sie schnell Platzangst und dieser Aufzug machte Geräusche, die einem das Blut in den Adern gefrieren und alle Haare zu Berge stehen ließ. So schnell würde sie dort nicht mehr einsteigen wollen. Allerdings bedeutete das nicht, dass sie ihn nicht irgendwann noch einmal benutzen würde. Denn schließlich kam sie so schneller von A nach B. Außerdem war es bequemer. Vor allem wenn sie dank Sport zwei Taschen herum zu schleppen hatte. Dadurch konnte sie zwischendurch eben kurz in ihr Zimmer springen und eine der Beiden Taschen in die Ecke pfeffern. Schon hatte sie weniger Belastung dabei.
 

Apropos Belastung. Den Ballast auf ihrer Schulter legte sie vorsichtig auf das Bett, bevor sich der Arzt zu der Wunde begab. Diese desinfizierte er sofort, woraufhin Jack die Zähne zusammen biss. Schnell holte Rose etwas zum Draufbeißen, als der Schularzt dies befahl. Denn er durfte keine Zeit mehr verschwenden. Jack hatte zu viel Blut verloren. Würde er noch mehr verlieren, würde er sterben. Somit musste er die Wunde vernähen, welche aus vier tiefen Kratzspuren bestand. Die gesamte Haut war aufgerissen, sodass man hinein blicken konnte. Zum Glück machten solche Sachen Rose nichts aus. Sie hatte schon schlimmeres im Fernsehen gesehen. Somit wandte die junge Dame ihren Blick nicht ab, als der Arzt begann die Wunde zu vernähen, natürlich ohne Betäubung. Dafür war keine Zeit mehr. Schnell hielt Rose Jack ihre Hand hin, welche er sofort ergriff und ein wenig zusammen drückte, woraufhin sie selbst ein paar Schmerzen empfand und aus Folge eines ihrer Augen zusammen kniff. Kurz darauf blickte sie wieder besorgt zu ihm. Hoffentlich würde er es überlegen. An was Anderes konnte sie gerade nicht mehr denken. Egal was für ein Arsch er gewesen war, niemand hatte es verdient zu sterben.
 

Die Operation verlief zum Glück glatt und ohne weitere Probleme. Der Arzt verabreichte Jack ein Mittel, damit die Schmerzen abnahmen und er sich ein wenig ausruhen konnte, während ihm frisches Blut zugeführt wurde. Langsam ähnelte das Schul-Krankenzimmer einem richtigen Zimmer aus dem Krankenhaus. Selbst Blut hatten sie gelagert. Wieso war der Vampir nicht daran gegangen, dann wäre Jack nicht verletzt worden und Rose und Daliha vielleicht endlich weg von hier. Vielleicht hatte ihr Blut ihn auch angelockt. Ob es wohl so köstlich roch? Hoffentlich nicht. Denn auf weitere Vorkommnisse dieser Art konnte die junge Dame gut verzichten.
 

Seufzend schielte sie zu Jack, welcher nun friedlich schlief. Ihre Hand hatte er die ganze Zeit nicht los gelassen. Ein wenig musste Rose darüber schmunzeln. Plötzlich wirkten die Beiden wie die dicksten Freunde. Ungewöhnlich, dass ausgerechnet eine Verletzung dafür notwendig war. Allerdings wollte sich die junge Dame nicht beschweren. Sie war einfach erleichtert darüber, dass es ihm gut ging und er schon bald wieder zu Kräften kommen würde. Bis dahin müsste sie sich wohl oder übel um ihn kümmern. Anders würde er es wahrscheinlich nicht haben wollen. Doch Rose machte es nichts aus. Sie ergab sich diesem Schicksal. Denn schließlich schuldete sie dem jungen Mann etwas. Er hatte ihr das Leben gerettet. Nun war sie dran sich dafür zu revanchieren.
 

„Das ist eine Ausnahme. Verstanden? Danach werde ich mich wieder gegen Sie auflehnen und Ihnen die Hölle heiß machen… Aber… ich bin froh, dass Sie noch leben. BILDEN SIE SICH BLOSS NICHTS DARAUF EIN… und spielen Sie nicht nochmal den Helden…“, beschwerte sich Rose, während sie neben Jack auf dem Bett saß und ihn beim Schlafen beobachtete. Seufzend lehnte sie sich zu seinem Ohr vor und hauchte ein kleines „Danke“ hinein, bevor sie sich wieder hinsetzen wollte. Allerdings wurde sie aufgehalten. Denn schon schlangen sich zwei kräftige Arme um ihren zarten Körper und drückten die junge Dame feste an Jack. Dieser konnte es einfach nicht lassen und strich ihr über den knackigen Hintern, woraufhin die junge Dame wütend ihre Hand zu einer Faust ballte und diese mitten in sein Gesicht rammte.
 

„UND ICH HATTE MITLEID MIT IHNEN! PAH!“, schrie Rose wütend, bevor sie das Krankenzimmer verließ und die Tür hinter sich zu schlug. Lachend lag Jack da. Das war es ihm wert gewesen.
 

Schade nur, dass es das letzte Mal war… Zuckerpopo, du wirst wohl in nächster Zeit ohne mich auskommen müssen.

Der Streit und die Offenbarung

„Willkommen zu einer weiteren Tanzstunde, meine Lieben. Ich hoffe ihr habt fleißig geübt“, begrüßte Jack seine Schüler, wie jede Tanzstunde die er abgab. Als ob nie etwas vorgefallen wäre. Dabei hatte sich in den letzten Monaten einiges geändert. Doch er schien das alles einfach abstreiten zu können. Wahrscheinlich interessierte es ihn nicht einmal mehr. Er schien sich nur noch auf sich und seine Karriere zu konzentrieren. Nicht dass es Rose stören würde. Es war nur irritierend.
 

„Wir sollten üben?“, fragte Rose sofort frech, woraufhin Jack kurz schnaubte und zu seiner Schülerin blickte.
 

„Natürlich! Schließlich findet bald der Weihnachtsball statt. Dafür müsst ihr wenigstens den Walzer beherrschen.“
 

„Den beherrschen ich schon seit Anfang des Schuljahres. Darf ich dann gehen?“, fragte Rose kalt, woraufhin Jack lediglich enttäuscht den Kopf schüttelte und mit den Schultern zuckte.
 

Seit dem Vorfall von vor einem Monat benahm er sich so der jungen Dame gegenüber. Er ging ihr regelrecht aus dem Weg und wechselte so gut wie keine zwei Worte mehr mit ihr. Ein wenig verletzt war sie deswegen schon, da sie das Gefühl gehabt hatte endlich eine Verbindung zu ihm aufbauen zu können. Doch direkt nach dem Überfall im Wald, hatte er sich eiskalt abgewandt. Lediglich zum Essen setzte er sich zu ihr und ließ sich füttern. Doch das verging ebenfalls langsam. Seitdem seine Wunde am Arm komplett verheilt war, kümmerte er sich gar nicht mehr um sie. Im Unterricht nahm er sie allerdings immer härter ran. Ständig verbesserte er sie und meckerte sie wegen jedem noch so kleinen Fehler an. Selbst wenn sie nur eine Sekunde aus dem Fenster starrte, beschwerte er sich und schlug mit einem Buch auf ihren Tisch ein. Jedes Mal zuckte sie zusammen und riskierte einen halben Herzinfarkt. Dabei konnte sie ihm trotzdem genau zuhören. Doch er schien sich darum nicht zu kümmern. Dazu schien die junge Dame das Gefühl zu haben, dass er sie ständig beobachtete. Immer wieder spürte sie Blicke auf sich ruhen. Unterhielt sie sich mit Daliha, schien jemand da zu sein. Selbst wenn sie alleine den Raum wechselte, folgte ihr jemand auf Schritt und Tritt. Doch wieso tat er das? Wieso behandelte er sie so und entfernte sich von ihr? Zuerst hatte er sie wie eine Sklavin behandelt und nannte sie sogar sein Schoßhündchen, doch jetzt wirkte es fast so, als ob sie ihm vollkommen gleich geworden wäre. Hatte sie irgendetwas falsch gemacht? Es störte sie sowieso nicht. Lediglich diese Verfolgungen gingen ihr auf die Nerven. Wenn er mit ihr reden wollte, sollte er es einfach machen!
 

Wenigstens verstärkte sich durch die ganze Sache die Bindung zwischen Rose und Daliha. Die Beiden schienen sich nicht mehr voneinander trennen zu können. Jeden Tag unternahmen sie etwas zusammen. Selbst in dem Theater Stück, welches ausgesucht wurde, spielten die Beiden die Hauptrollen und konnten nachmittags sogar privat zusammen proben. Rose spielte Romeo, während Daliha die Julia verkörperte. Das Stück ging sogar wunderbar voran, da die Beiden wie ein Ei zusammen harmonisierten. Allerdings verschlimmerte dies immer mehr die Kluft zwischen Daliha und den anderen Mädchen. Sie schienen sich mehr und mehr von ihr abzuwenden und ihr den Rücken zu zukehren. Auch Jack wirkte noch kälter zu ihr, als je zuvor. Rose verstand das alles einfach nicht mehr. Erst diese Aktion mit den Flyern und jetzt das. Wenn es ihn störte, dass Daliha und sie die Hauptrollen spielten, dann sollte er eben halt jemand anderes dafür besetzen, anstatt sich so aufzuführen. Ständig machte er Daliha fertig, während er Rose regelrecht machen ließ, was sie wollte. Es war schon wieder so ein Kontrast, den die junge Dame nicht verstehen konnte und langsam auch nicht mehr wollte.
 

„Rose? Rose. Hörst du mir zu?“, ertönte plötzlich eine Stimme neben der jungen Dame, woraufhin diese aus ihren Gedanken gerissen wurde und erschrocken zu ihrer Freundin blickte. Beide befanden sich auf einer Bank. Kurz wunderte sich Rose wie sie hier her gekommen war. Dann erinnerte sie sich daran, dass sie gerade Sport gehabt hatten. Langsam verlor sie jegliches Zeitgefühl. Ihre Gedanken kreisten nur noch um Jack und seine Eigenheiten. Es regte sie förmlich auf. Sie hatte schließlich besseres zu tun, als sich um diesen Idioten Gedanken zu machen. Allerdings konnte sie nicht anders. Er war in ihrem Kopf, ob sie wollte oder nicht. Wenn er wenigstens mit ihr reden würde und erklären würde, warum er sie so behandelt. Es nervte nur noch. Ständig diese Blicke auf sich spüren zu müssen, während er einen behandelte, als ob man Dreck wäre.
 

„Entschuldige… Ich war mit den Gedanken woanders…“, sagte Rose sofort, woraufhin Daliha kurz seufzte. Ihr war nicht entgangen, dass ihre Freundin in den letzten paar Wochen immer schweigsamer und nachdenklicher wurde. Dazu schien sie immer wieder zu Jack blicken zu müssen und wandte ihren Blick nicht mehr von ihm. Das Mädchen gab es ungern zu, allerdings verspürte sie so etwas wie Eifersucht. Trotzdem versuchte sie ihren Ärger hinunter zu schlucken und sich nichts anmerken zu lassen. Auch wenn sie endlich erfahren wollte, was denn los sei. Sie benahm sich so, seitdem Jack den Beiden im Wald einen furchtbaren Streich gespielt hatte. Beide hatten Todesängste gehabt und daran war bloß er Schuld.
 

"So wie immer…“, äußerte Daliha enttäuscht und wandte sich an ihren Spind, woraufhin Rose betrübt zu ihrer Freundin blickte. Als ob es Absicht wäre, dass sie so abweisend zu ihr war. Die ganze Zeit hatten sie sich so gut verstanden. Doch langsam schien sich die junge Dame von ihrer Freundin zu entfernen. Es war ihr schon längst aufgefallen, allerdings versuchte sie deswegen immer mehr Zeit mit ihr zu verbringen. Was damit endete, dass sie lediglich den Text probten und sich danach die ganze Zeit anschwiegen. Zwischendurch zeichnete Rose, während Daliha ihre Hausaufgaben machten. Es wirkte fast so, als ob sie sich nichts mehr zu sagen hätten, dabei würde Rose zu gerne mit ihrer Freundin über alles reden. Doch sie hatte Jack versprochen, niemandem etwas von dem Vorfall im Wald zu sagen. Schnell erfuhr die junge Dame nämlich, dass Dalihas Erinnerungen nicht einfach nur ausgelöscht, sondern auch noch ersetzt worden waren. Somit hatte sie nun in Gedanken, dass Jack den beiden Damen einen Streich gespielt hatte, um ihnen vor Augen zu führen, wie gefährlich es war nachts alleine herum zu laufen. Somit konnte die junge Dame nicht einmal mehr mit ihr über irgendetwas reden.

Die Sache mit dem Vampir ließ sie allerdings auch nicht los. Immer wieder hatte sie diese rot glühenden Augen vor Augen und diese Zähne. Das Geräusch auf ihrer Haut, bevor er sie beißen wollte. Die Schmerzen in ihren Armen. Niemals würde sie es vergessen können. Es war furchtbar! Sogar Albträume verfolgten sie seitdem Tag und Nacht. Es gab niemanden mit dem sie darüber reden konnte. Daher wünschte sie sich manchmal, dass wenigstens Jack aufhören würde ihr die kalte Schulter zu zeigen. Bei ihm konnte sich die junge Dame wenigstens erkunden. Dazu war er ihr eine Erklärung schuldig. Doch er musste sie wie Dreck behandeln.
 

„Tut mir leid, Daliha… Es ist nur… hach… es ist kompliziert“, versuchte Rose seufzend zu erklären. Wenn sie ihr wenigstens alles erzählen könnte. Doch dazu war sie nicht in der Lage. Es war ihr verboten worden. Somit konnte sie nichts anderes machen, als ihre Freundin weiterhin anzuschweigen und sie in ihrer Nähe zu halten.
 

„Tihi! Guckt mal. Die kleine Lesbe ist EIFERSÜCHTIG!“, ertönte ein Gackern aus der hinteren Ecke. Lucy und ihre Freundinnen waren mal wieder da und mussten Daliha das Leben zur Hölle machen. Seitdem sie erfahren hatten, dass sie lesbisch war, keiften sie sie ständig an und ließen das arme Mädchen nicht mehr in Frieden. Immer wieder gaben sie dumme Kommentare ab und beschimpften sie als lesbische Hure und Hexe. Manchmal sagten sie sogar, sie sollte zur Hölle fahren, dort wo sie hingehörte. Anscheinend waren die vier Damen äußerst abergläubisch. Dagegen halfen Dalihas rote Haare und die zarten Sommersprossen auf der Haut nicht wirklich.
 

„Haltet die Klappe und verzieht euch ihr dummen Hühner!“, fauchte Rose den vier Mädchen entgegen, doch diese begannen nur noch lauter zu Gackern und zu Kichern. Als ob es lustig wäre, wie sehr die junge Dame ihre Freundin in Schutz nahm. Auch auf Rose hatten sie schon des Öfteren rumgehackt, da sie angeblich bevorzugt werden würde. Es lag eher daran, dass die junge Dame klüger war als die vier Frauen zusammen. Doch das schienen sie nicht zu akzeptieren. Stattdessen stempelten sie Rose als Lehrerliebling und Streberin dar. Ihr war es gleich. Sollten sie über sie hinter ihrem Rücken lästern so viel sie wollten. Auf dieses Niveau würde sich die junge Dame niemals herab lassen. Lieber würde sie ihnen ihre hässlichen Visagen mit der blanken Faust polieren.
 

„Oh seht mal. Ihre Ehefrau greift ein. Schnell weg hier. Ahahah!“, kicherte Lucy hämisch, bevor sie mit ihren Freundinnen aus der Umkleide flüchtete. Knurrend schob Rose ihren Ärmel hoch und wollte hinter den Beiden her stürzen, doch Daliha hielt sie davon ab und umarmte sie von hinten. Leise nuschelte sie etwas, doch Rose verstand nicht ganz was es war, weshalb sie lediglich seufzte und sich festhalten ließ. Danach rieb sie sanft über die zitternden Hände ihrer Freundin, welche mit Farbe befleckt waren. Irritiert wanderte der Blick der jungen Dame zu dem Spind ihrer Freundin, welcher von innen überall besprüht war mit Hure, Lesbe, Schlampe und so weiter. Zuerst weiteten sich die Augen der Blauhaarigen, als sie dies sah. Danach füllte sich ihr gesamter Körper mit Hass und Wut, woraufhin sie sich losriss.
 

„Wie kannst du dir das gefallen lassen?! Du musst mit dem Rektor reden! TU IRGENDETWAS!!! VERDAMMT DALIHA! Ich kann dich nicht ewig beschützen! Ich muss auch endlich an mich denken!“, beschwerte sich Rose. All ihre Wut platzte aus ihr hinaus. Bevor sie es bemerken konnte, was es geschehen. Schnell hielt sie sich erschrocken ihre Hände vor den Mund. Erschrocken über ihre eigenen Worte brachte sie nun kein einziges mehr hervor. Sie wollte ihre Freundin nicht anschreien. Sie hatte es auch gar nicht so gemeint. Die Wut sprach aus ihr heraus. Ausgerechnet an Daliha musste sie alles raus lassen. Das war doch keine Absicht. Sie konnte sich einfach nicht mehr bremsen. Doch was für einen Schaden sie damit angerichtet hatte, erfuhr sie erst, als sie die Tränen in ihren Augenwinkeln erblickte. Wegen ihr würde Daliha weinen. Das alles hatte sie nicht gewollt. Wieso geschah das immer? Wieso machte sie immer alles falsch und nur noch schlimmer?
 

„Daliha ich… Es… ich wollte nicht… Ich…“, stammelte Rose vor sich her, während Daliha Tränen immer größer wurden und langsam ihren Wangen runter liefen. Wieso schaffte sie es nicht? Es gelang ihr einfach nicht sich zu entschuldigen. Lediglich kleine Wörtchen bekam sie aus dem Mund hinaus. Ansonsten verstummte sie. Es fehlten ihr die Worte, welche sie in ihrem Kopf hinaus schrie. Es tut mir leid, wollte sie sagen. Sie hatte das nicht so gemeint. Doch nichts davon gelang in ihrem Mund. Dieser öffnete sich lediglich immer und immer wieder. Doch er blieb stumm. Als ob ihre Kehle ausgetrocknet wäre. Nichts wollte mehr funktionieren.
 

„ICH HASSE DICH!“, schrie Daliha ihr plötzlich ins Gesicht, bevor sie aus dem Zimmer stürmte und dabei laut schluchzte. Erschrocken über diese Worte, erstarrte Rose sofort. Was hatte sie getan? Nun verlor sie nicht nur ihre einzige Freundin, sondern diese verlor SIE. Wie sollte sie jetzt noch zurechtkommen können? Daliha konnte nicht alleine kämpfen. Sie war zu schwach. Sie konnte sich gegen all die Tyrannen nicht wehren. Doch auf Roses Hilfe würde sie wahrscheinlich ab sofort verzichten. Dazu diese Worte. Sie stachen direkt in ihre Brust und ließen die junge Dame laut aufschluchzen. Sie hatte das alles doch gar nicht so gemeint. Vor ein paar Tagen waren sie doch nicht die besten Freundinnen gewesen. Warum musste sich alles ändern? Wie konnte es so enden? Und wieso schmerzte es so sehr?
 

Mein Herz… Es tut so weh… Wieso verlassen mich alle? Ich habe es doch nicht so gemeint… Daliha, dachte Rose verzweifelt und sackte langsam zu Boden, während sie ihr Gesicht in den Händen vergrub. Welche Ausmaße dieser Streit mit sich führen würde, ahnte die junge Dame bis dahin noch nicht.
 

Plötzlich wurde sie aus ihren Gedanken gerissen, als sie die Tür hinter sich aufgehen hörte. Ohne großartig darüber nachzudenken, sprang die junge Dame auf und stürzte sich mit verheulten Augen auf die Person, in der Hoffnung, dass es sich um Daliha handeln würde. Doch sofort spürte sie, dass die Person keine Brüste besaß. Somit handelte es sich um einen Mann. Ein Mann, der ihr einen eiskalten Blick zu warf. Wobei er rötliche Wangen besaß. Verheult starrte sie zu Jack nach oben, welcher laut zu Seufzen begann.
 

„Es gibt Essen. Wenn du fertig bist, komm“, befahl er ernst. Keine Fragen. Kein Trösten. Lediglich Kälte umhüllte die junge Dame, welche langsam in ein schwarzes Loch zu fallen schien. Daliha hasste sie und Jack behandelte sie wie den letzten Dreck. Es war also wieder genauso wie am Anfang. Sie war alleine. Keine Freunde und ihren Meister verachtete sie. Wobei sie ihn nicht wirklich mehr hassen konnte.
 

Ich hasse es, dass ich Sie nicht hassen kann… Wieso habe ich mich bloß auf das alles eingelassen?! Ich liebe dich…

Kiss me, idiot

Am Abend des gleichen Tages saß Rose in ihrem Zimmer. Verheult saß sie auf ihrem Bett. Die Knie fest an sich gedrückt, während ihr Kopf darin vergraben war. Die Tränen waren einfach nicht mehr zu stoppen. Zwischendurch ertönte ein leises Schluchzen. Sie war ganz alleine. Mit wem sollte sie jetzt noch reden? Mit wessen Hilfe sollte sie dieses Horror Internat überstehen? Es gab für sie keine Hoffnung mehr. Sie wollte nur noch hier weg. Weg von diesem Arsch und ihrer Ex besten Freundin. Einfach nur noch weg. Endlich nach Hause oder sonst irgendwohin. Hauptsache sie müsste ihre Gesichter nicht mehr sehen und ertragen. Es brach alles auf sie ein und wurde zu viel. Jack war eiskalt. Daliha hasste sie. Welchen Grund besaß sie noch hier zu bleiben. Vor allem seitdem ihr bewusst geworden ist, dass sie sich auch noch verliebt hatte. Unglück, war ja klar. Das war wirklich die Krönung von dem Ganzen.
 

Somit beschloss die junge Dame etwas zu unternehmen. Sie würde verschwinden. Ihr war es egal, ob sie Tage lang auf der Straße herum irren würde. Von ihr aus, konnte sie auch der Vampir überfallen. Hauptsache sie wäre endlich weg von hier. Weg von ihnen. Dieses Internat war doch sowieso nicht normal. Vampire, Geister und was auch immer dieses Wesen damals in dem Zimmer gewesen war. Darauf hatte sie keine Lust mehr. Sie wollte hier nicht verrecken. Zu jung war sie dafür. Sie wollte leben! Sie wollte nach Hause und dort endlich wieder glücklich sein, so wie früher, als ihr Vater noch lebte.

Für kurze Zeit hatte Rose dieses Gefühl gehabt. Als sie mit Daliha zusammen war, empfand sie dieses Glück erneut. Selbst in Jacks Nähe hatte sie dieses Gefühl verspürt. Doch jetzt. Jetzt war alles egal geworden. Belanglos. Auf ewig verloren. Selbst beim Essen war es Jack egal, ob Rose verhungerte oder nicht. Er ließ sich bedienen, während sie in ihrem Essen herum stocherte und irgendwann den Saal verlassen hatte. Ihn schien es nicht zu kümmern. Wozu war die junge Dame dann überhaupt noch hier?
 

Langsam wischte sie sich die Tränen weg und erhob sich von ihrem Bett. Die Koffer hatte sie schon längst gepackt. Keinen Tag länger würde sie hier verbringen. Auch wenn sie ihre beste Freundin vermissen würde. Sogar Jack würde ihr fehlen. Erneut kamen ihr die Tränen, als sie an ihrer Tür stand und einen letzten Blick auf das Zimmer warf, welches ihr neues zu Hause gewesen war. Danach öffnete sie diese und ging hindurch. Auch zu Jacks Zimmer wanderten ihre verschwommenen Augen kurz. Niemals wieder könnte sie mit ihm streiten. Leise seufzte sie aus und hielt inne, um nicht über die Tür zu streichen. Wieso musste es nur so weit kommen? Wahrscheinlich würde sie es niemals verstehen. Trotzdem musste sie ein leises „Leb wohl“ hauchen. Vorher wollte sie nicht gehen. Danach entfernte sie sich von der Tür.
 

Erschrocken, verschwitzt und keuchend erwachte Jack aus seinem Traum. Irritiert sah er sich um. Er hätte schwören können Rose reden gehört zu haben. Sofort stürmte er zu der Wand, durch welche er in ihr Zimmer gucken konnte. Leer. Alles war weg. Genauso wie sie. Er konnte es nicht glauben. Sie würde doch nicht etwa mitten in der Nacht versuchen wollen, von diesem Internat zu fliehen. Wieso tat sie das auf einmal wieder? Er hatte wirklich geglaubt, dass sie es aufgegeben hätte. Doch jetzt war sie nicht mehr da. Ihre Koffer waren ebenfalls verschwunden. Wütend auf sich selbst schlug er gegen die Wand, bevor sich über sein Gesicht strich. Zuerst dieser Albtraum, in welchem sie vor seinen Augen sterben musste und jetzt das. Wieso tat dieses Gör ihm das an? Dazu noch diese Gefühle, die in ihm erwachten. Das alles war langsam zu viel für den Mann. Dazu noch sein Vater, den er abwimmeln musste. Zum Glück hatte Rose wirklich ihren Mund halten können. Ansonsten wären Beide schon längst nicht mehr am Leben gewesen. Deswegen hatte er sich auch von ihr entfernt. Ansonsten würde sein Vater bloß Verdacht schöpfen. Doch so langsam hatte er es aufgegeben. Bald hätte sich Jack also endlich wieder vergnügen können. Doch dann lief sie einfach davon! Wieso verstand sie nicht, dass er sie bloß beschützen wollte. Wieso auch immer er das wollte. Er verstand es selber nicht einmal. Diese Gefühle… Doch es gab jetzt weitaus wichtigeres! Er musste sie finden, bevor sie in Gefahr geriet!
 

Immer noch mit Tränen in den Augen trottete Rose betrübt durch die Gänge. Den Aufzug nahm sie nicht, da er ihr immer noch Angst einjagte. Ständig kamen seltsame Geräusche da raus. Gott weiß, was sich darin versteckte. Hinterher würde man sie nur wieder überfallen. Lieber nicht. Somit nahm die junge Dame lieber einen großen Bogen drum herum und ging irgendwelche Gänge weit weg davon entlang. Nicht ahnend, dass man erneut auf sie lauerte. Seufzend und leicht müde, zerrte sie die schweren Koffer hinter sich her. Dann plötzlich ertönte wieder diese Melodie, die sie an ihrem ersten Tag vernommen hatte. Das Klavierspiel aus einem ganz bestimmten Musikzimmer. Neugierde packte sie. Bis plötzlich eine ganze bestimmte Note gespielt wurde. Sofort verfiel die junge Dame in eine Art Trance. Spontan ließ sie die Koffer fallen, wodurch ein lauter Knall entstand. Danach folgte Rose einer Stimme. Sie sagte ihr immer wieder: „Komm. Hier her. Lass uns Spaß haben.“ Ohne es zu hinterfragen, folgte Rose dieser Stimme. Langsam schlenderte sie durch den Gang und ließ sich von einer unsichtbaren Hand führen. Es war der Geist von damals. Das Mädchen, welches anscheinend in diesem Internat verstorben war.
 

Langsam öffneten sich die schweren Eisentüren des Aufzugs vor der jungen Dame. Düster begann der Geist zu lachen und stieß Rose hinein. Diese erwachte erschrocken aus ihrer Trance und drehte sich um. Schnell schlossen sich die Türen. Zu schnell. Rose hatte keine Chance flüchten zu können. Verzweifelt hämmerte sie gegen die Tür und schrie: „LASS MICH RAUS! BITTE! HILFE!“ Doch niemand schien ihr flehen zu hören. Sie war ganz alleine. Nun würde sie auch noch alleine sterben. Davon war sie fest überzeugt, weshalb die junge Dame an den Türen zu Boden rutschte und die Knie erneut an sich heran zog. Tränen schossen in ihre Augen, welche langsam schon zu schmerzen begannen, dank der vielen Heulerei. Danach sank ihr Kopf langsam in ihre Arme und sie vergrub ihn zwischen ihren Beinen. Es gab kein Entrinnen.
 

„Ich hatte schon mal gesagt, dass du die Griffel von ihr lassen sollst Lucilia!“, vernahm Rose eine Stimme fauchen. Eine ihr äußerst bekannte Stimme, woraufhin sie erschrocken hoch schreckte. Schnell sprang sie auf ihre Beine und sah sich genau um. Plötzlich begann der Aufzug zu wackeln. Anscheinend war jemand oder etwas darauf gelandet. War es Jack? Zumindest hörte es sich nach ihm an. Kam er etwa doch um sie zu retten? Vielleicht war sie ihm doch nicht egal geworden. Vielleicht hatte er seine Gründe gehabt. Schließlich rettete er sie. Mal wieder. Allerdings nicht schnell genug. Der Aufzug stürzte etwas tiefer, sodass die Systeme ausfielen und sie nun fürs Erste feststeckte. Kurz hatte sie geschrien und Angst um ihr Leben gehabt. Die Angst war immer noch da. Allerdings war die Stimme des Geistes endlich verschwunden.

Moment… War der Geist eifersüchtig auf MICH? Habe ich das richtig verstanden? Ok… DIESER MANN IST MIR EINE ERKLÄRUNG SCHULDIG, dachte Rose ernst, während sie mit wackeligen Beinen gegen die Wand lehnte. Verängstigt blickte sie sich um. Nicht nur, dass sie eine plötzlich Klaustrophobie entwickelte, auch die Angst vor Aufzügen kehrte zurück und ließ sie ins Schwitzen geraten. Sie musste hier schnell raus, bevor sie zu Hyperventilieren beginnen würde. Doch diese Türen würden sich wahrscheinlich nicht so leicht öffnen lassen. Vor allem gab es keinen Ausgang. Sie war ein ganzes Stück hinunter gestürzt. Wahrscheinlich befand sie sich gerade zwischen zwei Etagen.
 

Plötzlich sprang etwas in den Fahrstuhl und stürzte sich auf Rose, welche erschrocken zu dem Mann sah, welcher plötzlich seine Arme um sie geworfen hatte und sie nun feste an sich drückte. Ihre Wangen verfärbten sich langsam rosa, als die junge Dame bemerkte, dass es sich um Jack handelte, welche wirkte, als ob er sie niemals wieder los lassen würde. Dabei war er die ganze Zeit so kalt zu ihr gewesen. Jetzt auf einmal machte er sich wieder Sorgen um sie. Sie verstand diesen Mann immer weniger. Wieso jetzt? Wieso?

Allerdings war es Rose egal. Sie war glücklich. Erleichtert über die Rettung, legte sie ihre Arme ebenfalls um ihn und krallte sich fest in sein Hemd, während Tränen in ihre Augen schossen. Zu oft hatte sie an diesem Tag schon geweint. Doch sie konnte sich einfach nicht bändigen. Endlich war sie nicht mehr alleine. Endlich schenkte er ihr Beachtung. Mehr Glück konnte sie sich gerade nicht wünschen.
 

Allerdings löst er sich wieder von ihr und verpasst ihre eine Ohrfeige, während er ihr einen wütenden Blick zu warf. Erschrocken und leicht grummelnd schielte sie zu ihm, während sie sich ihre schmerzende Wange rieb. „Bist du verrückt geworden?! Hat dir der Wald nicht gereicht?!“, fragte er wütend, wobei sie auch ein wenig Besorgnis aus seiner Stimme hinaus hören konnte. Trotzdem war das alles noch lange kein Grund sie zu Ohrfeigen!
 

„Natürlich hat der Wald mir gereicht! Ich habe allerdings keine Lust noch eine Nacht mehr in diesem HORROR Teil zu verbringen und darauf zu warten endlich abzukratzen! Erst beginnen Sie mich zu ignorieren und jetzt hasst mich auch noch Daliha! Ich habe keine Lust darauf! Da sterbe ich ja lieber, als mir das alles anzutun!“, beschwerte sich Rose genervte und setzte sich sofort in eine Ecke. Dabei verschränkte sie die Arme vor der Brust und wandte ihren Blick von ihm ab. Sie war wütend und enttäuscht. Er hätte sie nicht die ganze Zeit ignorieren müssen. Schließlich hatte sie nichts falsch gemacht. Außer in den Wald zu gehen. Trotzdem hatte er noch lange nicht das Recht, so mit ihr umzuspringen.
 

„Ich wollte dich beschützen, du dummes Ding! Du… dir hat es etwas ausgemacht?“, fragte der Mann leicht überrascht und stellte sich in die Ecke, die am weitesten von ihr entfernt war. Grummelnd verschränkte er die Arme vor seiner Brust. Wobei sich ein leichtes Lächeln auf seinen Lippen bildete. Rose schien ihn also doch irgendwie zu mögen. Es war ihr doch nahe gegangen, dass er sie auf Abstand halten musste. Damit hatte er gar nicht gerechnet. Allerdings freute es ihn ein wenig. Denn schließlich lag sie ihm irgendwie am Herzen. Wie genau wusste er nicht wirklich.
 

Plötzlich fiel der Strom aus und der Aufzug rutschte erneut ein Stück nach unten. Sofort begann Rose zu schreien und klammerte sich an eine der zwei Stangen, die in dem Fahrstuhl platziert waren. Schnell kam der Aufzug zum Stillstand. Allerdings blieb das Licht aus. Keuchend blickte sich die junge Dame um und fragte mit zitternder Stimme: „J-jack?“ Kurz darauf schluckte sie stark und verzog sich tiefer in der Ecke. Ihre Knie zog sie feste an sich heran und versuchte im Dunkeln etwa zu sehen. Allerdings erkannte sie nicht einmal mehr ihre Hände. Dazu noch die Geräusche des Aufzugs. Es war zu viel für sie. Sie begann immer wieder vor und zurück zu kippen, während ihr Keuchen lauter und schneller wurde. Tränen bildeten sich in ihren Augen. Ihr gesamter Körper begann zu vibrieren. Jack verstand schnell, dass die junge Dame gerade einen Nervenzusammenbruch erlitt.

Sofort begab er sich neben sie, doch das verängstigte sie nur noch mehr. Schnell rutschte sie von ihm weg. Erneut wurde das Atmen lauter. Seufzend strich sich Jack über sein Haar. Was sollte er jetzt machen? So würde sie sich niemals beruhigen. Hinterher würde sie gesamte Luft verbrauchen, die den Beiden übrigen blieb. Das durfte er nicht zulassen. Er käme ein paar Stunden auch ohne Luft aus. Doch sie war ein Mensch. Sie benötigte diese, ansonsten würde sie sterben. Das würde er allerdings nicht zulassen. Vorher würde er alle seine Regeln brechen.
 

„Ich bin hier. Bleib ganz ruhig. Wir kommen hier wieder raus. Verstanden, Rose?“, versuchte er so ruhig es ging zu erklären, während er langsam und leise zu ihr schlich. Er müsste sich an sie heran schleichen. Je schneller sie atmete, desto weniger Luft bekam sie eigentlich. Immer mehr verformte sich ihre Atmung zu einem Schnappen nach Luft. Er sah genau ihr Nicken. Allerdings sah sie nicht ein, sich zu beruhigen. Es schien immer schlimmer zu werden. Würde sie so weiter machen, dann würde sie bald noch das Bewusstsein verlieren und wahrscheinlich kurz vor dem Tod stehen. Das müsste er irgendwie verhindern. Somit schlich er weiter zu ihr. Sein Blick war ernst. Denn schließlich wollte er sie nicht verlieren.
 

„Schließ die Augen!“, befahl er ernst. Rose verstand nicht wieso, doch tat sie was er verlangte und es half ein wenig sie zu beruhigen. Auch wenn sie die Stille um sie herum fertig machte. Doch plötzlich spürte sie etwas auf ihren Lippen. Es fühlte sich rau an. Das Verlangen die Augen wieder zu öffnen war groß, doch irgendetwas in ihr sagte, dass sie sie lieber zu behalten sollte. Stattdessen versuchte sie herauszufinden, was das auf ihren Lippen war. Allerdings konnte sie kaum etwas vernünftig wahrnehmen. Außer den Geruch, der auf einmal durch ihre Nase fuhr. Angenehm. Ging sie von ihm aus. Dazu legten sich plötzlich zwei Hände auf ihre Wangen und zogen so ihr Gesicht dichter an das Etwas, das auf ihren Lippen lag.
 

Innerlich bereute er es einerseits vom Verstand. Doch sein Herz sagte, dass es das Richtige sei. Seine Augen hatte er geschlossen, während er seine Lippen mit ihren vereinte. Ihr zarten Lippen, die einer Rosenblüte ähnelten. Ihr Duft nach frischem Sommer. Sein Herz bebte plötzlich und ein angenehmer Schauer fuhr seinem Rücken hinunter. Er wäre doch nicht etwa… verliebt? Nein. Das konnte nicht sein. Er wollte sie bloß endlich beruhigen und ihr Luft schenken, damit sie vernünftig atmen konnte. Somit stupste er vorsichtig mit seiner Zungenspitze an ihre Lippen und drang damit hinein. Vorsichtig ließ er ihr Luft zukommen, welche sie dankend hinunter schluckte. Doch schon bald wollte er mehr als nur das. Er wollte sie. Er wollte sie richtig küssen. Seine Zunge mit ihrer spielen lassen und sich mit ihr persönlich vereinen. So vieles schwirrte durch seinen Kopf, sodass er abschaltete und seinen Verstand lieber ausblendete. Stattdessen ließ er einfach das Gefühl in seiner Brust sprechen und drang sich immer mehr an sie heran, woraufhin Rose langsam gegen die Wand hinter sich gelehnt wurde. Jack beugte halb über ihr und ließ den Kuss andauern. Schon fast verlangend spielte er mit ihrer Zunge. Wollte mehr von ihr und diesem süßlichen Erdbeeren Geschmack kosten. Das Feuerwerk sollte erleuchten.
 

Rose hingegen war zuerst erschrocken, als sie plötzlich eine Zunge spürte und das in ihrem Mund. Doch schnell nahm sie die Luft, die ihr zugeführt wurde entgegen und genoss jede Sekunde, die verging. Sie ließ es einfach geschehen. Je länger dieser Kuss andauerte, desto mehr spürte sie, wie ihr Herz immer schneller gegen ihre Brust klopfte. Dazu fühlte sie das Verlangen, welches von ihm ausging und wollte ein wenig zurück weichen, doch man hatte sie schon längst an die Wand gedrängt. Niemals hätte sie damit gerechnet, doch sie erwiderte diesen unerwarteten Kuss und begann mit ihrer Zunge seine zu umkreisen. Ihr erster Kuss wurde also doch von einem Mann gestohlen und nicht von einer Frau. Irgendwie störte es sie nicht. Sie genoss es einfach.
 

Irgendwann fehlte den Beiden der Sauerstoff und so löste sich Jack wieder von der jungen Dame, welche langsam ihre Augen öffnete, um ihn die strahlenden Augen von ihm blicken zu können. Sie wusste nicht wie viel Zeit bis hier hin vergangen war. Noch weniger ahnte sie wie viel in diesem Augenblick verging. Der Augenblick der absoluten Stille. Die Beiden sahen sich einfach nur noch tief in die Augen. Rose keuchte leicht von der Atemnot, während sich Jack mit dem Daum über seinen Mundwinkel wischte. Ihre Röte war nicht schwer zu erkennen. Ihre Wangen glühten regelrecht im Dunkeln und erhellten schon fast den Raum.
 

Gefühlte Stunden später wandte Rose den Blick ab und räusperte sich kurz, bevor sie ein leises „Danke“ haucht, welches anscheinend ausreichte, um Jack dazu zu bekommen, sie ein weitere mal zu küssen. Dieses Mal nutzte er direkt ihren geöffneten Mund, um ihre Zunge mit seiner zu vereinen. Genüsslich schloss er die Augen, während sie ihn erst überrascht ansah und schließlich ebenfalls langsam die Augen schloss.
 

Diese Nacht sollte nie vergehen. Allerdings gab es ein Problem. Ein Chaos der Gefühle trat sowohl bei ihr, als auch bei ihm ein. Wie sollte es jetzt weiter gehen? Was hatten diese Gefühle zu bedeuten? Dieses…. Herzklopfen.

Dead Inside

Am nächsten Morgen erwachte Rose durch das laute Geräusch des Fahrstuhls, welcher sich wieder in Gang setzte und eine Etage hinauf fuhr. Anscheinend hatte ihn jemand vor ein paar Sekunden repariert und sie und Jack kämen hier raus. Dabei kamen die Erinnerungen zurück. Allerdings fokussierte sie dieses Mal nicht den Geist, welcher sie paralysiert und verfolgt hatte. Sondern ihr Gedanke hing die ganze Zeit bei den Küssen fest, die die Beiden ausgetauscht hatten. Nicht nur, dass er sie auf die Lippen geküsst hatte. Er hatte ihr auch noch ihren aller ersten Kuss mit Zunge gestohlen. Dabei hatte ihr Herz geklopft wie noch nie zuvor. Selbst wenn sie nur daran dachte, hatte sie das Gefühl es würde zerspringen. Dazu noch dieses Kribbeln im Bauch. Alles deutete auf eine Sache hin. Doch das konnte nicht sein. Das war einfach nicht wahr. Als ob sie sich in Jack verliebt hätte. Ausgerechnet in einen Idioten wie ihn! Niemals. Niemals könnte sie für solch einen Mann Gefühle dieser Art empfinden. Das war doch lächerlich! Er war nicht einmal ihr Typ. Er war das genaue Gegenteil. Vor allem was den Charakter betraf. Trotzdem konnte sie es einfach nicht lassen, sich langsam über die eigenen Lippen zu streichen und den Geschmack in ihrem Mund immer und immer wieder zu kosten. Ihre geröteten Wangen waren da noch ihre geringste Sorge.
 

Langsam wanderte der Blick der jungen Dame zu dem Mann neben ihr, welcher einen Arm um sie gelegt hatte und leise schnarchte. Anscheinend hatte er einen ziemlich festen Schlaf. Denn das Geräusch des Aufzuges war ziemlich laut. Davon wurden sogar Tote wach. Wobei Rose hoffte, dass dem nicht so wäre. Auf noch so eine Aktion hatte sie keine Lust. Sie wollte weiter leben. Dank Jack durfte sie es sogar noch für mehrere Jahre. Er hatte sie gerettet und sie beschützt. Die ganze Zeit eigentlich. Er war nie wirklich von ihrer Seite gewichen. Das verstand sie jetzt. Trotzdem war es KEINE Liebe! Das war einfach nicht möglich.

Deshalb stieß sie ihn schnell von sich und sprang erschrocken auf, als sich plötzlich die Türen des Aufzugs öffneten. Langsam klopfte sie sich den Dreck von ihrem Rock und klammerte sich an eine Wand. Sie erblickte den Schularzt, welcher zu Jack hinunter blickte. Dieser war direkt vor seine Füße gefallen und durch den harten Zusammenstoß mit dem Boden aufgewacht. Grummelnd strich er sich über seinen Hinterkopf, bevor er nach oben blickte. So hatte er sich das Ganze nicht vorgestellt. Er hatte mit einer schöneren Begrüßung am Morgen gerechnet. Vor allem nach dieser Nacht.
 

„Jack! Es gibt ein Problem. Oh und wie ich sehe wurde eines gelöst“, sagte der Schularzt schnell, woraufhin Jack seinen Blick zu Rose wandern ließ. Diese funkelte er kurz böse an, da sie es gewagt hatte, ihn so unsanft zu wecken. Dabei hatte er fest damit gerechnet, dass sich zwischen den Beiden endlich etwas ändern würde. Allerdings schien sie nicht einzusehen, ihn besser zu behandeln. Seufzend erhob er sich von dem dreckigen Boden und klopfte sich ein wenig den Dreck von der Hose. Dabei strich er sich kurz die Haare zurück und wandte seinen Blick schließlich auf den Arzt. Dieser ließ seine Augen immer wieder zu Rose und danach zu Jack wandern. Wie bei einem Tennisspiel wanderten sie immer hin und her. Es musste ihm schon fast schwindelig werden. Bis er begriff was hier vorgefallen war, woraufhin er hämisch und breit zu Grinsend begann.

„Habe ich gestört?“, fragte er amüsiert, woraufhin Jack laut zu knurren begann. Sofort verstummt der Arzt und sparte sich einen weiteren Kommentar. Es war offensichtlich, dass die Beiden letzte Nacht in dem Aufzug ein bisschen Spaß miteinander hatten. Selbst wenn sie nur geknutscht hatten. Zwischen den Beiden lief etwas. Davon war der Arzt deutlich überzeugt. Wobei es ebenfalls so wirkte, als ob Beide sich versuchten einzureden, dass sie nichts für den jeweils anderen fühlten, woraufhin der Arzt lediglich mit dem Kopf schütteln konnte. Immer diese Leugnerei. Dabei war es doch so offensichtlich, dass die Beiden sich liebten! Nun gut. Er würde sich nicht in Jacks Angelegenheiten einmischen.
 

„Was ist denn passiert?“, fragte Jack ernst, während Rose langsam aus ihrer Ecke kam und den Arzt neugierig anblickte. Dieser deutete kurz auf sie und sagte: „Nun. Zum einen, war eine Schülerin vermisst. Und zwar DIESE hier. Zum anderen, gibt es ein Problem mit Daliha. Sie hatte einen Nervenzusammenbruch und liegt bei mir im Krankenzimmer. Anscheinend hat man ihr einen üblen Streich gespie- HEY WARTE!“
 

Doch Rose konnte nicht warten. Mehr Informationen benötigte sie nicht. Sofort stürmte sie los. Schon wieder wurde Daliha fertig gemacht. Langsam war es doch genug. Tatenlos konnte die junge Dame nicht zusehen. Selbst wenn sie und Daliha keine Freundinnen mehr waren. So war sie ihr doch sehr wichtig und hing ihr fest am Herzen. Niemals könnte sie weg sehen, wenn man ihr Schaden zufügte. Somit begab sich Rose als Erstes zum Ort des Geschehens. Sie konnte sich schon denken, wo man Daliha etwas angetan hatte. In ihrem Zimmer. Die Tür stand weit offen und Rose konnte ihren Augen nicht trauen. Erstarrt stand sie da. Den Blick ließ sie über die verschmierten Wände streifen. Nicht nur die Wände, sondern auch der Boden und sogar das Bett waren besprüht. Überall standen die Worte „Hure“, „Hexe“ und „Verschwinde du Lesbe!“. Wie konnte man dem armen Ding das nur antun? Sie hatte nichts falsch gemacht. Trotzdem wurde sie bestraft. Kein Wunder, dass sie einen Nervenzusammenbruch erlitten hatte. Das alles musste zu viel für sie gewesen sein. Am liebsten wäre Rose zu ihr gerannt und hätte ihr versichert, dass alles wieder gut werden würde. Allerdings war das Mädchen immer noch sauer auf sie und nach dem Streit hatte die junge Dame Angst sich ihrer Freundin zu nähern. Hinterher würde sie alles schlimmer machen. Das wollte Rose nicht riskieren. Allerdings konnte sie eine Sache machen. Sie konnte sich RÄCHEN!
 

„Wer ist dafür verantwortlich?“, fragte Jack mit verschränkten Armen, als er plötzlich hinter Rose, zusammen mit dem Arzt, auftauchte und sich das Zimmer betrachtete. Damit hatte er nicht gerechnet. So etwas hatte er nicht einmal beabsichtigt. Schließlich hatte er seine kleine Rache an dem Gör gehabt. Dazu waren sie und Rose endlich voneinander getrennt. Seine Aufgabe war damit getan. Doch dass man dem Mädchen so übel mitspielte, hatte er nicht bedacht. Er ahnte gar nicht, wie grausam Frauen sein konnten. Nun waren sie alle wirklich zu weit gegangen. Er müsste mit den Verantwortlichen nicht nur ein ernstes Wort wechseln. Wahrscheinlich würden sie dafür sogar von dem Internat verwiesen werden. Hinterher nähme sich das Mädchen noch ihr Leben. Auf den Stress dies alles den Eltern zu erklären, hatte er nach dem ganzen anderen Stress in letzter Zeit wirklich keine Lust.
 

Doch bevor der Arzt irgendetwas antworten konnte, stapfte Rose wütend an ihm vorbei und ließ ihre Fäuste knacken. So einfach würden diese Mädchen nicht damit durch kommen. Sie würde es alles selber in die Hand nehmen. Sie wusste auch schon genau mit wem sie anfangen müsste. Lucy wäre ihr Ziel. Sie müsste als Erstes unter dem Ganzen leiden. Sie hatte es gewagt ihrer Freundin weh zu tun. Rose strotzte nur noch vor Wut und Zorn. Am liebsten hätte sie dem Mädchen die Kehle aufgeschlitzt. Hinterher würde sich Daliha noch wer weiß was antun. SIE wäre schuld daran. Doch statt sich dem Bewusst zu sein, würde sie wahrscheinlich auch noch genüsslich darüber lachen. So einfach ließ Rose das nicht auf sich sitzen. Lucy und ihre Freundinnen würden brennen dafür.
 

Wütend trat die junge Dame die Tür von Lucy ein, welche erschrocken aus ihrem Bett sprang und zu Rose blickte. Erbost schrie sie: „Hast du sie noch alle? Was soll der Mist? Für wen hältst du dich eigentlich?!“

Doch anstatt etwas zu antworten, ging Rose bedrohlich auf das Mädchen zu, welche verängstigt zurückwich. Sofort zog die junge Dame an ihren Haaren und verpasste ihr eine laut schallende Ohrfeige, bevor sie sie grob aus dem Bett zerrte. Schmerzerfüllt begann Lucy zu weinen und schluchzte laut. Schnell suchte sie Schutz bei Jack, welcher in der Tür aufgetaucht war. Doch dieser stieß sie kalt von sich. Sein Blick ließ mal wieder von jedem das Blut in den Adern gefrieren.
 

„Ich nehme an, du bist die Verantwortliche für Dalihas verschmiertes Zimmer“, meinte er mit eiskalter und tiefer Stimme, woraufhin sich Roses Haare aufstellten und ihr Herz einen leichten Salto machte. Schnell versuchte sie es abzuschütteln. Für irgendwelche merkwürdigen Gefühle war jetzt keine Zeit. Es ging hier um Daliha und nicht sie und Jack. Darüber konnte sie sich auch noch wann anders Gedanken machen.
 

„D-das war doch nur ein Streich! Schließlich hatte sie angefangen. Was schnauzt sie mich auch so blöd von der Seite an, nur weil ich ein bisschen über Rose hergezogen habe.“
 

„Du hast, was?“, fragte Jack bedrohlich, woraufhin Lucy verängstigt zurück weichen wollte, doch Rose stand hinter ihr und blickte ebenfalls eiskalt auf sie herab. Verständnislos schüttelte sie den Kopf. Wie konnte man nur so egoistisch sein? Allerdings freute es Rose ein wenig, dass Daliha sie anscheinend doch nicht hasste, sondern sie immer noch als ihre Freundin sah und sie sogar verteidigt hatte. Dafür müsste sie sich in kürze bedanken. Das war das Mindeste, was die junge Dame machen konnte, nach all den Geschehnissen. Vielleicht könnten sie dadurch den Streit vergessen und wieder beste Freundinnen sein. Zumindest erhoffte sich das die junge Dame.
 

„Du wirst nachsitzen. 4 Monate lang! Außerdem bist du aus allen AGs ausgeschlossen und darfst dein Zimmer nicht für Freizeit Aktivitäten oder Sonstiges verlassen. Hältst du dich nicht daran, wirst du sofort der Schule verwiesen und darfst gerne deinen Eltern erklären, was für ein furchtbares Kind du bist“, befahl Jack eiskalt, woraufhin Lucy zuerst protestieren wollte, dann jedoch verstummte und ihren Frust in ihre Fäuste packte. Kurz darauf stiegen Tränen in ihre Augen und sie lief weinend davon. Rose hatte Jack noch nie so ernst erlebt. Dazu war diese Bestrafung fast schon übertrieben. Sie hätte niemals damit gerechnet, dass er so streng sein würde und das nur wegen Daliha. Oder ging es dabei gar nicht mehr um das Mädchen und den Streich, den man ihr gespielt hatte? Am liebsten hätte die junge Dame nachgefragt, doch noch immer befand sich der Arzt bei ihnen und konnte jedes Wort mit anhören. Dabei hätte sie zu gerne aus seinem Mund gehört, warum er so gehandelt hatte. Allerdings freute es Rose irgendwie und ließ sie sachte lächeln. Er erwiderte dieses Lächeln sogar. Was war bloß plötzlich zwischen den Beiden geschehen? Seit dem Kuss schien es so, als ob die Beiden mehr als Meister und Sklavin oder Lehrer und Schülerin verband. Vielleicht sogar mehr als Freundschaft.
 

Qu-quatsch… I-ich habe mich nicht in Jack verliebt. D-dieser Kuss hatte auch nichts zu bedeuten. Er… er wollte mir nur Luft zugeben. D-das ist alles. Ich… ich bin doch auch eigentlich in jemand anderes… oder nicht? VERWIRRUNG!!!, dachte die junge Dame verwirrt und schielte schnell zur Seite, während ihr Herz ihr bis zur Kehle pochte. So laut und so schnell wie es schlug, konnte er es bestimmt hören. Was er sich wohl dachte?
 

Plötzlich wurden sie unterbrochen, als draußen Mädchen zu kreischen begannen. Erschrocken stürmte Rose zum Fenster, Jack direkt hinter ihr. Beide starrten hinaus. Wieso hatten sich alle auf dem Hof versammelt? Dazu schienen ihre Blicke zum Himmel zu reichen. Einige zeigten sogar nach oben. Doch nichts war zu sehen. Was war es, das die Mädchen aber Jack und Rose nicht sahen. Jack versuchte mehr zu erkennen, indem er sich vorbeugte, wodurch Rose ganz genau seine Bauchmuskeln hinter sich am Rücken spüren konnte, was ihr Blut zum Kochen brachte. Halb erstarrt konnte sie sich nicht mehr bewegen und horchte lediglich wie ihr Herz langsam immer mehr und mehr zu zerspringen drohte.
 

Schnell wurde sie aus ihrer Trance gerissen, als ein Mädchen keuchend in der Tür stand und immer wieder einen Namen stammelte. Daliha. Irgendetwas war mit ihr. Sofort verstand Rose. Das durfte nicht wahr sein. Sie würde doch nicht wirklich. Rose musste sofort etwas unternehmen. Somit wollte sie los stürmen, doch auch Jack schien zu verstehen und versuchte sie aufzuhalten, indem er ihren Arm festhielt. Schnell riss sich die junge Dame los und warf ihm kurz einen wütenden Blick zu. Danach stürmte sie davon. Sie rannte die Treppen hinauf, wie noch nie in ihrem Leben zuvor. Dabei beachtete sie nicht einmal mehr ihr Schwitzen oder das schnelle Atmen. Hauptsache sie würde das Dach rechtzeitig erreichen und sehen, dass alles in Ordnung war. Vielleicht war es gar nicht so, wie sie es gerade vermutete. Vielleicht spielte ihr Gehirn ihr mal wieder einen Streich. Sie betete, dass es so sei. Allerdings war sich die junge Dame sicher, dass Daliha dort oben war. Kurz davon einen Fehler zu begehen, von welchem Rose sie abbringen musste. Egal wie. Sie musste es verhindern. Niemals könnte sie es verzeihen, wenn Daliha wirklich dort oben stand und springen würde. Niemals!
 

„Daliha!“, schrie Rose und stand erschöpft keuchend in der Tür zu dem Dach. Erschrocken drehte sie Daliha zu ihr um. Ihr Gesicht war verheult und die Augen schimmerten rot. Verängstigt und traurig blickte das Mädchen zu ihrer ehemaligen Freundin, welche langsam auf das Mädchen zu trottete. Schnell sagte sie: „BLEIB STEHEN! Geh weg! Ich kann nicht mehr Rose… Ich…“
 

„Ich weiß… Daliha es tut mir alles leid. Alles was ich gesagt habe. Ich wollte dich nicht verletzen. Ich habe es nicht so gemeint. Bitte! Du bist meine beste Freundin. Mehr als das. BITTE! Tu das nicht. Das ist doch keine Lösung!“, flehte Rose verzweifelt, während ihr ebenfalls die Tränen in die Augen kamen und sie erneut begann sich auf ihre Freundin zuzubewegen. Heftig begann es zu regnen, wodurch der Boden schnell rutschte werden würde. Sie musste Daliha von der Kante bekommen. Hinterher würde sie sich noch aus Versehen in den Tod stürzen. Rose konnte und wollte das nicht zulassen. Sie wollte Daliha nicht verlieren. Die junge Dame hatte schon einen geliebten Menschen verloren. Ein zweites Mal wollte sie nicht unter dem Verlust leiden. Sie musste ihre Freundin retten! Egal wie!
 

„Was soll ich denn machen, Rose? Ich kann einfach nicht mehr! Alle hassen mich. Sie wollen mich doch sowieso nicht hier haben! Sogar meine Eltern hassen mich“, schluchzte Daliha verzweifelt, während sie einen Schritt zurück setzte und plötzlich auch noch eine Pistole aus ihrer Tasche zückte und diese auf Rose richtete. „BLEIB WEG!“, schrie sie verzweifelt, dabei drückte sie auf den Abzug. Knapp flog eine Kugel an Roses Wange vorbei, was sie allerdings nicht davon abhielt, sich weiterhin auf ihre Freundin zuzubewegen. Niemals würde sie weggehen. Niemals würde sie stehen bleiben. Sie würde ihr nie wieder den Rücken zu kehren. Sie würde für immer bei ihr sein, um sie zu beschützen. Das schwor sich Rose gerade. Jack und den Arzt ignorierte sie dabei im Hintergrund. Diese konnten bloß zusehen. Auch wenn Jack dem Mädchen gerade am liebsten den Hals umgedreht hätte. Wie konnte sie es wagen auf seine Rose zu schießen!
 

„Ich hasse dich nicht… Daliha… Du bist nicht alleine. Ich helfe dir. Ich werde dich beschützen“, hauchte Rose ihrer Freundin zu, während sie ihr immer näher kam. Diese schoss ein zweites Mal. Erneut ging die Kugel knapp daneben. Rose ließ sich nicht davon beirren, sondern lächelte ihre Freundin sanft an, welche erschrocken die Augen aufriss und die junge Dame erstarrt anblickte. Diese stand nun direkt vor ihr und legte eine Hand auf die Pistole, welche sie langsam zu Boden drückte und Daliha schließlich aus den Händen nahm. Danach warf Rose die Waffe so weit weg wie sie konnte. Danach strich sie ihrer Freundin sanft über die Wange und lächelte sie durchnässt an.
 

„Wieso… tust du das?“, fragte Daliha verwirrt und spürte das Blut in ihrem Körper kochen. Ihre Freundin war ihr so nah. Niemals hätte sie sie wirklich hassen können. Sie liebte sie. Sie liebte diese Frau vor ihr, die ihre Wange nicht aufhörte zu streicheln. Wie zärtlich ihre Berührungen doch waren. So sanft und liebevoll. Wohlig seufzend legte Daliha ihre Wange in die Hand und blinzelte ihre Freundin an, welche ihr nun auch noch mit dem Gesicht näher kam. Sofort schoss dem Mädchen das Blut ins Gesicht und ließ es erröten.
 

„Weil ich dich sehr mag, Daliha“, hauchte Rose sanft, bevor sie ihre Lippen langsam und zaghaft auf die des Mädchens vor ihr legte. Dabei schloss sie ganz langsam ihre Augen, während Daliha ihre eigenen erschrocken aufriss. Doch schon bald erwiderte sie den Kuss und schloss ebenfalls ihre Augen. Beide Frauen sackten dabei langsam auf ihre Knie. Rose hatte es geschafft. Sie hatte Daliha gerettet. Von nun an, würde sie ihr nie wieder von der Seite weichen. Die junge Dame war glücklich. Genauso wie Daliha, welche ihre Arme langsam um die junge Dame legte und sie feste an sich zog.
 

Jack hingegen knurrte wütend. Man konnte schon fast hören, wie bei ihm gerade alle Geduldsfäden gerissen waren. Jetzt stahl dieses verfluchte Gör ihm auch noch das Mädchen! Doch so leicht würde er es den Beiden nicht machen. Niemals! Er würde um Rose kämpfen. Sie gehörte ganz alleine IHM!
 

„Tja Jack, da hat deine Zuckermaus wohl doch einen ganz anderen Geschmack.“
 

„Ach, HALT DIE FRESSE!“, fauchte Jack dem Arzt grummelnd entgegen, bevor er wütend davon stapfte. Das würde noch ein Nachspiel haben. Ab sofort hieß es…
 

KRIEG!
 

Band 1 ENDE


Nachwort zu diesem Kapitel:
Hey ^^ Ja hier ist meine neue FF. Ich wage mich mal an den Erzähler Stil. Hoffe es gefällt euch :3 Der Prolog ist leider noch sehr kurz, doch das ändert sich noch ;)
Hinterlasst mir doch einen Kommentar. Ich würde mich freuen :3 Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Ein kleiner Einblick schon mal in Jacks wahres Wesen. Hoffe es hat euch gefallen ^-^ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Hoffe es hat euch wieder gefallen ^^ Ich LIEBE Doppeldeutigkeit XD *HUST* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Sorry für den Cliffhanger am Ende, der war aber so passend XD

Hier das Kleid: Kleid Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Kein Jack außer am Ende aber EGAL! XD Hoffe es gefällt euch trotzdem ^^ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Endlich mal ein bisschen Horror. Hoffe er hat euch gefallen :D Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Knistert es nun oder nicht? Hm wer weiß XD Hoffe es hat euch gefallen :D Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Ständig muss Jack sich aufregen XD Langsam tut er einem ja leid xDD Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Ist das lang geworden xD Aber naja. Hoffe es stört euch nicht ^^ Hoffe euch hat die düstere Stimmung und das Ende gefallen ^^ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Vorwarnung: Ab diesem Moment werde ich auch mal Zeitsprünge von paar Wochen oder Monaten machen, da die Geschichte sonst echt langsam vergeht XD Außerdem wird in nächster Zeit nichts Wichtiges geschehen. Also bitte beim nächsten Kapitel nicht wundern, wenn auf einmal Frühling oder so ist. Es passt einfach und ja. XD
Und nein Jack verschwindet nicht aber das wird noch erklärt :P Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Das Kapitel ist schlimm für mich gewesen und ich merke jetzt erst wie dämlich der Dialog am Anfang eigentlich ist, allerdings wollte ich damit den Ball ansprechen, welcher noch wichtig werden wird iiiin... BAND 2 XD Ja ich werde nach dem nächsten Kapitel quasi Band 2 von meiner FF starten :D Ich hoffe das Kapitel war nicht zu verwirrend Q_Q Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Hoffe euch hat dieses etwas romantische Kapitel gefallen :D Und ja ich bin schlecht in Kussszenen schreiben lasst mich XD 4 Favos... IHR KILLT MICH! Wenn ich jetzt auch noch in Aikos und Yuukis Leseecke auftauche sterbe ich echt x,D Cucu~

P.S. JA ICH MUSSTE ES UNBEDINGT NOCH MITTEN IN DER NACHT SCHREIBEN!!!! >_< Vorher konnte ich net schlafen xD Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
So das ist das Ende von Band 1 ^^ Hoffe es hat euch gefallen. Ich werde die Kapitel sowohl hier, als auch in einer neu eröffneten FF veröffentlichen :D Ich werde Band 2 auch verlinken. Tja und PLOT TWIST! Na hättet ihr damit gerechnet? ;) Ich net :P CUCU~ <3 Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (26)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Schreibfeder
2015-07-24T22:08:44+00:00 25.07.2015 00:08
Q.Q Oh man.... Da kullern bei mir ein paar Tränen.
Ich fand das ganze so rührend und einfach nur schön.
Es wäre echt schade gewesen, wenn Daliha wirklich gesprungen wäre. Sie tut mir so leid. Q.Q
Nur weil sie lesbisch ist, so gemobbt zu werden....
Oh. Ich fands richtig toll, als Rose Lucy eine verpasst hat. *evil smile* Lucy, BUH! Rose, HUH! \(^-^)\
Ja, der liebe Doc weiß wie der Hase läuft. XD
Das Kommentar von ihm, als sich Rose und Daliha geküsst haben, war einfach geil.
Nur irgendwie passt das nicht. Rose und Daliha? Nee.
Rose hatte bisher nie etwas, was tiefer als tiefe Freundschaft ging für sie empfunden. Für Jack kamen ebr so langsam innigere Gefühle auf. Sie wollte es sichnnur nicht eingestehen. Und urplötzlich will sich Daliha was antun und sie liebt sie.
Da passt doch was nicht.
Aber Jack ist jz sauer. Das wird noch hart.
Für ihn zählt nur eines: "Er WILL Rose, Er KRIEGT Rose!"
Schade, dass das erste Band zuende ist. ;.;
Aber es geht ja weiter ^^
Freu mich schon narrisch.
Liebste Grüße,
Madline
Antwort von:  Melodie-chan14
25.07.2015 00:36
Och nicht weinen... *taschentuch reich*
Aber ab sofort wird es ja endlich leichter. Die Anderen merken langsam wie scheiße es war und hacken jetzt lieber auf Rose rum. Man Lucy hat echt Probleme o_o'
Hehe ich habe diese Szene auch gerne geschrieben XD BITCH SLAP! BAM! :D
Ja der Doc. Der Doc ist toll xD

Ja das dachte ich am Ende auch. Irgendwie passt das alles net. Aber ich wollte es gerne rein bringen, dass Rose und Daliha irgendwie mit einer Beziehung im zweiten Band starten. Wobei es bei Rose wirklich nur so... geschwisterliche Liebe schon fast ist. Das wird ihr aber noch klar werden ^^ Keine Sorge. Sie denkt nur, dass sie Daliha auf diese Weise mag, merkt aber auch, dass es nicht so ist :D

Jack ist richtig sauer :D Das gibt noch Drama und Krieg XD
richtig :D

Genau es geht ja weiter ^^ Und hoffentlich auch schon sehr bald :D

Liebe Grüße
Meli-chan14 :3
Von:  Schreibfeder
2015-07-24T11:40:32+00:00 24.07.2015 13:40
Wunderschön... *sniff*
ENDLICH!!! Endlich haben die beiden sich geküsst :3
Hach....
Ja, aber ein bisschen mehr Dramatik in der Szene mit Lucilla hätt ich mir gewünscht.
Sonst war es ganz toll.
Endlich stehen die beiden zu ihren Gefühlen, auch wenn sie noch nicht wissen, wie sie damit umgehen sollen.
Jz wirds ein bisschen schwer.
Schließlich werden Jacks Vater, Daliha und Lucilla den Kuss oder wenn es zu einer Beziehung zwischen den beiden kommen sollte, nicht gerade gut heißen.
Die Arme Daliha hat schon so viel durchgemacht und jz muss sie auch noch dabei zu sehen, wie sich zwischen ihrer großen Liebe (obwohl sie gesagt hat, sie hasst Rose) und dem Kerl, den sie am allerwenigsten austehen kann eine Beziehung entwickelt.
Das ist schon hart.
Allerdings wie geht das jz weiter?
Wie kommen sie aus den Aufzug wieder raus?
Werden die beiden zu ihren Gefühlen stehen?
Wie wird Daliha mit den Angriffen von Lucy und ihrer Clique klar kommen, wenn Rose ihr nicht hilft?
Wird sie sich gar selbst etwas antun?
Und was ist Jack für ein Wesen?
Tja...
Bin schon total gespannt auf das nächste Kapitel.
Liebste Grüße,
Madline
PS: Danke, für das Kompliment im Vorwort. ^\\\\^
*mich geschmeichelt fühl*


Antwort von:  Melodie-chan14
24.07.2015 14:16
*taschentuch reich*
Ach mist. Ich wusste doch das Drama fehlt xD
Naja die Beiden gehen eher alle Phasen des Verliebtseins durch xD Phase 1: Das Abstreiten
Und dazu wird es jetzt wahrscheinlich erst mal kommen, da ich noch etwas mit Rose und Daliha geplant habe, wodurch es wirklich DRAMA gibt xD Vor allem geht die Drama von Mr. Ich-verliebe-mich-nie aus xD Aber das wird man noch sehen.

Nächstes Kapitel wird vor allem ziemlich düster. Kennst du Life is Strange? Mein Kapitel werde ich davon ein bisschen inspirieren lassen, weshalb es Daliha nicht so gut gehen wird. Aber ab Band 2 wird alles schön ;) Naja... halbwegs XD

Oh sie werden gerettet, keine Sorge XD So viel kann ich sagen xD

Nein XD Die Beiden und zu ihren Gefühlen stehen? NIEMALS! XD Die sind zu stur und verpeilt.

Nächstes Kapitel werden lustigerweise alle Fragen quasi beantwortet :D Bis auf die letzte XD

Keine Sorge man erfährt noch was Jack ist ;) Kleiner Hinweis. Er ist kein Vampir, auch wenn ich das zuerst geplant hatte. Es wird eher ein bisschen... Cliche haft? XD

Das nächste Kapitel wird auch das letzte von Band 1 sein :D Hatte es so ziemlich lange schon geplant und wollte dann auch daran fest halten :D

Liebe Grüße
Meli-chan14 :3

P.S. immer wieder gerne ^-^
Antwort von:  Schreibfeder
24.07.2015 14:20
*Taschentuch annehm*

Ja, kenne ich. Wird bestimmt toll.

Schon ein bisschen traurig, dass das erst Band endet.
Aber es gibt je eine Fortsetzung. :3
Lg
Antwort von:  Melodie-chan14
24.07.2015 14:22
Es wird zwar nicht so mit Zeit zurück spulen. Aber was mit Daliha passiert habe ich davon inspiriert. Auch wenn es eine der dramatischsten Szenen bisher aus dem Spiel war o_o

Genau es gibt ne Fortsetzung ^^ Und ich überlege immer noch, ob es quasi hier in die FF einbinde. Vielleicht mache ich auch quasi hieraus so ein Sammelalbum, während ich aber trotzdem auch eine Fortsetzung eröffne. Mal gucken :D

LG :3
Von:  Schreibfeder
2015-07-23T21:11:26+00:00 23.07.2015 23:11
Q.Q WIE KONNTEST SU DAS NUR TUN? Q.Q

Daliha tut mit total leid. Die Arne hat es übrrhaupt nicht leicht. Und was soll denn das von Jack. Nur weil er sich in Rose verliebt hat, muss er sich doch nicht gleich vonbihr abwenden und sie ignorieren. Er ist ein Arsch.
Gut, Rose hat beim Spind ziemlich überreagiert, aber man kann es auch verstehen. Schließlich steigt ihr dies alles langsam aber sicher über den Kopf.
Erst kommt sie auf ein Mädcheninternat, an dem es nur männliche Lehrkräfte gibt, dann wird sie zum Schoßhündchen des Direktors und dann der ganze andere Kram mit Daliha, Jack Launen und dem Vampir!
Mir würde es auch zu viel werden.
Aber jetzt ist sie ganz alleine. Kein Jack, meine Daliha.
Wahrscheinlich wird sie sich jetzt ganz zurück ziehen.
Das Problem ist nur, da Jack sie jetzt ignoriert und Daliha sie hasst, bietet sie die perfekte Angriffsfläche für die Monster.
Er wird mit Sicherheit noch richtig spannend.
Ersehne schon innigst das nächste Kapitel.
Liebste Grüße,
Madline :*
Antwort von:  Schreibfeder
23.07.2015 23:13
Sorry für die Rechtschreibfehler. ^\\\^
Rippe einfach zu schnell :D
Antwort von:  Schreibfeder
23.07.2015 23:13
Ich meinte "Tippe"
Immer der selbe scheiß! Langsam wirds peinlich *verlegen grins*
Antwort von:  Melodie-chan14
23.07.2015 23:14
Es tut mir leid Q_Q

Jack will Rose doch nur beschützen xD Aber ja er ist ein Arsch.
Die Laune von ALLEN ist im Keller xD
Naja sagen wir es so. Wahrscheinlich sperrt sie sich von nun an in ihrem Zimmer ein. Dort kommen ja zum Glück keine Monster hin aber ich hoffe es wird trotzdem spannend :D

Liebe Grüße
Meli-chan14 :3
Antwort von:  Melodie-chan14
23.07.2015 23:17
Net schlimm :D
Antwort von:  Schreibfeder
23.07.2015 23:22
Egal ob er sie beschützen will.
Er verletzt sie doch dabei nur! Q.Q
Aaaaaaarchloch!
LG Madline
Antwort von:  Melodie-chan14
23.07.2015 23:24
Stimmt XD Aber keine Sorge. Nächstes Kapitel wird er merken, dass es nichts bringt :D
Danach wird es wieder etwas düster und dann beginne ich mit "Band 2"
Werde das dann natürlich verlinken :D

LG Meli-chan14 :3

P.S. Dank dir bin ich auf ne Super Idee für das nächste Kapitel gekommen :3
Antwort von:  Schreibfeder
23.07.2015 23:36
Welche denn?
Antwort von:  Melodie-chan14
23.07.2015 23:42
Wirst du schon sehen ;)

Ich überlege gerade auch noch wie ich das mit den "Bändern" meiner FF machen werde. Ob ich die wirklich dann aufteile und quasi ne neue FF beginne oder es indirekt mache....
Antwort von:  Schreibfeder
23.07.2015 23:43
Q.Q Schade... Ich dachte jz wird gespoilert XD

Das ist dir selbst überlassen.
Aber ich werde es auf alle Fälle lesen;)
Antwort von:  Melodie-chan14
24.07.2015 00:16
Nenene xD

Hach ich überlege es mir mal :D
Von:  Schreibfeder
2015-07-22T22:10:38+00:00 23.07.2015 00:10
OK am Anfang das dachte ich erst so: "WTF!?"
Sie erkennt Jack an seiner Morgenlatte? XD
Aber als sie dann geweint hat, weil Jack wegen ihr verletzt worden war, hatte ich auch ein bisschen Mitgefühl. Jack ist schon ein Süßer, wenn er will.
Am Ende war wa dann hoch mal richtig lustig.
:D. "UND ICH HATTE MITLEID MIT IHNEN! PHA!"
XD
Ersehnte schon das nächste Kappi.
LG Madline:*

PS: Kann Daliha sich auch an alles erinnern?
Antwort von:  Schreibfeder
23.07.2015 00:11
PSS: Könntest du eine Charakter Beschreibung von Daliha machen.
Sie ist schon ein wichtiger Teil der FF.
*-*
Antwort von:  Melodie-chan14
23.07.2015 12:21
Naja so oft, wie sie schon neben ihn aufwachen musste, müsste sie ihn langsam daran erkennen können XD Und Daliha kann es dann ja schlecht sein. Außer sie verheimlicht etwas XDD
WENN er will xD

Ich hoffe es wird auch wieder gut :D

Wahrscheinlich nicht :D Aber darauf gehe ich im nächsten Kapitel ein. Mache ich noch. Keine Sorge. Sobald ich ein passendes Bild gefunden oder ein eigenes fertig gemalt habe xD

LG Meli-chan14 :3
Von:  Schreibfeder
2015-07-22T00:31:49+00:00 22.07.2015 02:31
Q.Q Schöööööön! Besonders das Ende!
ER HAT SIE GEKÜSST! ER HAT SIE ROSE GENANNT!
Q.Q *plärr*
Und wie er sie vor Vlad XD (sorry) gerettet hat. *-*
Sorry aber bei dem Namen "Vlad" müsste ich einfach lachen. Ich hätte ehrlich gesagt nicht vor einem Vampir Angst, der Vlad heißen würde, sorry.
Wenn er dann nämlich auch noch einen russischen Akzent hätte, wäre es ja noch lustiger. Nimms mir nicht böse, ja? ^^
Aber Jack war in diesem Kappi echt süß *.*
Zum Glück ist aber keinem was passiert, außer Vlad XD
Das mit den Prinzen ist schon interessant.
Also ist unser lieber *hüstel* Jack ein Prinz, ja?
Nur von was?
Dämonen, Vampire, Werwölfe, Geist, Hexe, Feuerputz....
Etc.
Ich Frage mich ob er sie Erinnernungen der beiden (also Daliha und Rose) auslöschen wird...
Hoffe nicht.
Mach schnell weiter. *auf das nächste Kappi brenn*
Liebste Grüße,
Madline :*
Antwort von:  Melodie-chan14
22.07.2015 14:16
Das Ende musste einfach mal sein :D Ne Freundin von mir hat mich inspiriert xD
SO KITSCHIG! XD
Ich weiß auch net wie ich auf Vlad kam xD (Moment... Hieß Staz Bruder net so? O_O) Naja habe mich da glaube ich an den Namen Vlad Tepez oder so orientiert.
Ich nehme es bestimmt nicht böse :D Ist doch schön, wenn der Name einen amüsiert XD
(eigentlich sollte Rose auch: LASAUF schreien zu Daliha (dank nem Tippfehler in WhatsApp xD) aber zum Glück habe ich das raus gelassen)
Jack hat halt auch manchmal seine süßen Momente ^^
Ja unser Jacki ist ein Prinz.
Na das sage ich noch net xD Wer weiß wer weiß :D
Man wird sehen. Vielleicht klappt es auch einfach nicht. Who knows xD
Ich versuche es! :D Ich denke ein Kapitel schaffe ich heute... hoffentlich >_<

Liebe Grüße,
Meli-chan14 :3
Antwort von:  Schreibfeder
22.07.2015 14:28
Supi ^^
Freue mich schon *-*
Von:  Nanaa-Chan
2015-07-21T18:26:41+00:00 21.07.2015 20:26
wow ich bin echt begeistert von der FF .... ivh lese ja echt viele aber das ist eine die mich auf jedenfall fesselt ...

Es ist auch richtig süß wie Rose mit Daliha umgeht das ist eine echt dicke Freundschaft und ich denke auch das Rose mit ihr nicht viel anders umgehen würde wenn sie wüsste das Daliha auf sie steht ...
zumal sie mir auch leid tut ... mir ist es auch egal ob homo oder nicht ... daher kann ich Rose auch gut verstehen das sie jetzt für sie da sein will ....

zu Jack kann man nur sagen ... leicht kaputt der Typ oder was auch immer er sein soll ... hoffe es dauert nicht mehr allzu lange bis man es erfährt ;)
und ob Eifersucht hin oder her er kann sie doch nicht so leiden lassen ... ich glaube zwar nicht das er sich noch großartig ändern wird ... aber ich hoffe es für die Mädels ...

ich frag mich aber auch was das fur ein wesen ist auf was Rose schon getroffen ist
und ich bin tierisch gespannt was im Wald passiert also bitte nicht so lange auf die Folter spannen und schreib schnell weiter >. <

lg Nanaa
Antwort von:  Melodie-chan14
21.07.2015 22:26
Hi freut mich, dass dir meine FF so gut gefällt ^-^ Ich bin schon wieder so happy Q^Q Ich könnte heulen. So liebe Kommis Q^Q

Genau :) Das macht schließlich keinen Unterschied. Sie ist trotzdem ihre beste Freundin ^^
Ich glaube Daliha tut langsam jedem leid. Die Arme muss aber auch viel durchmachen >_< *sich schäm*

Joa kaputt trifft es glaube ich recht gut... Aber naja man wird noch sehen was mit dem net stimmt xD
Man wird sehen ^-^

Tja wer weiß :D
Keine Sorge ich bin schon dabei zu schreiben. Ich werde schon von meinem Suchti gedrängt xD Das neue Kapitel müsste heute Abend eigentlich noch hoch gehen ^^

LG
Meli-chan14 :3
Von:  Schreibfeder
2015-07-20T19:55:04+00:00 20.07.2015 21:55
Aaach. Ich liebe es, wenn Daliha dabei ist.
Ich finds immer amüsant, wie Jack sich dann darüber aufregt. Er sollte Rose den Kontakt zu Daliha aber nicht verbieten!
Ich fands schon lustig als sie direkt wieder eingeschlafen ist, nachdem sie Rose die Tür aufgemacht hat.
Die Mutprobe wird bestimmt spannend.
Aber ich will nicht, dass eine von den beiden stirbt. Q.Q
Und Jack soll Daliha in Ruhe lassen.
Er will Rose bestimmt beschützen und Daliha ganz nebenbeibaus dem Weg schaffen. Ò.ó
Aaaaaarschloch! Q.Q
Na gut, er ist eifersüchtig, aber trotzdem. ;)
Uns ich frag mich was dieses Wesen, welchem Rose schon zwei mal begegnet ist, auch wenn sie es nicht mehr weiß, von ihr will.
Freue mich schon auf das nächste Kappi.
Liebste Grüße,
Madline
Antwort von:  Melodie-chan14
20.07.2015 22:54
Das wird er auch nicht schaffen. Die Beiden sind schon zu dicke Freunde :D
Sie war halt so müde xD Ich glaube so würde es mir echt ergehen, wenn plötzlich jemand vor der Tür steht. Öffnen und weiter pennen XD
Ich hoffe zumindest, dass ich sie spannend gestalten kann o_o
Vielleicht überleben ja Beide ^-^ Wir werden sehen :3
Jack das Arsch schlägt wieder zu xD Naja man wird sehen :3 Will ja net spoilern :3
Eifersucht ist kein Grund für Mord xD
Wer weiß, wer weiß :3
Hoffentlich wird es dich nicht enttäuschen ^^
Liebe Grüße,
Meli-chan14 :3
Antwort von:  Schreibfeder
20.07.2015 22:55
Wenn Jack Daliha umbringt, dann ist er bei mir komplett unten durch! Ò.ó
Ach komm schon...
Ein bisschen spoilern tut doch nicht weh! :3
Antwort von:  Melodie-chan14
21.07.2015 01:05
Keine Sorge ich habe noch viel mit Daliha vor xD
So kleiner Spoiler gewesen :P
Antwort von:  Schreibfeder
21.07.2015 01:05
*erleichtert bin*
Von:  Schreibfeder
2015-07-19T19:32:10+00:00 19.07.2015 21:32
Ohou. Bei denen geht es ja heiß her. :D
Aaaach... Manchmal ist Jack schon ein Süßer.
Aber nur manchmal. Was er in Mathe mit ihr abgezogen hat ging gar nicht. So ein Schwein!
Aber in diesem Kappi hat er dann doch mal wieder gezeigt, wie sanft er sein kann.
Aber ich hoffe doch, dass es mehrere Nächte gibt, die Rose in Jacks Bett verbringen wird. Ich finde immer wieder lustig, wie sie reagiert, wenn sie aufwacht.
Dann habe ich immer ein total fettes Grinsen im Gesicht.

Könntest du vielleicht ein Charakterbild von Jack suchen oder ihn mal in einem durch beschreiben.
Es ist schon ein bisschen schwer in sich vorzustellen, da nur manchmal etwas von ihm beschrieben wird.
Was ich mir bis jetzt merken konnte, war:
Braunes Haar, leichte Tolle, ein paar wenige Muskeln und grüne Augen.
Sonst ganz tolles Kappi.
Liebste Grüße,
Madline

Antwort von:  Schreibfeder
19.07.2015 21:34
PS: HEY! ALLE DIE DIESE FF LESEN!
SCHREIBT MAL KOMMIS!
DIE AUTORIN SCHREIBT HIER EINE SCHÖNE GESCHICHTE UND ES KOMMEN NUR VON MIR KOMMIS?
UNHÖFLICH;)
Antwort von:  Melodie-chan14
19.07.2015 21:58
Ein bisschen muss ich die Beiden ja zusammen bringen xD Jose ftw XDD Also Jack x Rose. Ist sogar das OTP von ner Freundin xD
Aber wirklich nur manchmal bis gar nicht xD
Mir fiel es auch sehr schwer die Szene zu schreiben. Meine arme Rose Q^Q
Wenn er will ist er ein Engel xD
Sie wird noch viele Nächte bei ihm verbringen ;) Keine Sorge.

Klar kann ich gerne machen :D Ich mache gleich gerne eine Beschreibung von ihn bei den Charas. Müsste was schönes von ihm haben ^^
Danke freut mich, dass es dir gefallen hat :3

Ich habe übrigens überlegt meine FF in verschiedene Bände quasi aufzuteilen :D

LG,
Meli-chan14 :3
Antwort von:  Schreibfeder
19.07.2015 21:59
Wuhu! \(^.^)\
Antwort von:  Melodie-chan14
19.07.2015 22:02
So Jack erstellt :D
Antwort von:  Schreibfeder
19.07.2015 22:03
Schau ich mir sofort an! *gespannt sei*
Antwort von:  Schreibfeder
19.07.2015 22:05
Schon ein bisschen gruselig, gel?
Aber ich mags^^
Antwort von:  Melodie-chan14
19.07.2015 22:19
Joa ein wenig xD Mr. Arschgesicht trifft es also gut xD
Von:  Schreibfeder
2015-07-19T00:24:22+00:00 19.07.2015 02:24
PS: Wie wäre es mal mit Kommission. Ich Manns gar nicht verstehen, wie man diese FF nicht kommentieren kann! ^^°
Madline
Antwort von:  Schreibfeder
19.07.2015 02:24
*Kommis
Antwort von:  Melodie-chan14
19.07.2015 21:14
Danke xD Vielleicht sind die Leute Schreibfaul Q^Q
Von:  Schreibfeder
2015-07-19T00:22:21+00:00 19.07.2015 02:22
Wow. Ich finde deine FF echt Spitzenklasse und sie macht total Lust auf mehr. Die ganze Idee ist einfach nur toll. Um ehrlich zu sein mag ich Jack überhaup nicht. Vor allem am Anfang nicht. Er war einfach nur abscheulich. Doch solangsam wird er etwas netter.
Daliha ist mir total symphatisch mit ihrer etwas verschüchterten Art. Aber trotzdem scheut sie sich nicht davor sich für Rose einzusetzen.
Oh, ja! Rose ist ja auch mal eine Marke für sich.
Vor allem find ich es ja immer toll wie sie Jack Kontra gibt und ihn anschnauzt. XD
Bei Jacks Kosanamen muss ich immer lachen.
"Zuckerpopo" "Kitty Cat" ^^
Seine Bestrafungen sind manchmal sehr hart!
Als er sie in den dunklen Raum mit dem Vieh und den Leichen gesteckt hat...
Boah ich hab ihn gehasst.
Aber mir Roses Einstellung zu Dalihas Neigung bringst du es voll auf den Punkt. Man kann nicht dafür in wen man sich verliebt.
Aber ihre Wortwahl war Klasse!
"Selbst wenn du eine Ziege ficken wollen würdest" XD
Die Idee mit den mystischen Wesen die nach 22 Uhr im Internat lauern find ich auch echt spitze und es passt auch total zur Story.
Der ganze gruseligen Flai hat was.
Bekomme ich ne ENS wenn das nächste Kappi da ist?
Ich würde sie nur zu gerne mitverfolgen.
Liebste Grüße,
Madline
Antwort von:  Melodie-chan14
19.07.2015 21:14
Hi~
Erst mal danke für den lieben Kommentar *-* Ich bin so happy. Du glaubst gar nicht wie sehr ich mich gefreut habe, den zu lesen ^o^ Ich bin so happy. Du glaubst es net.
Es freut mich auch sehr, dass dir Idee so gut gefällt ^^ Ich hatte schon lange eine Internat FF geplant, diese aber nie umgesetzt. Und ja Jack ist ein Arsch. Ich hasse ihn auch xD Aber er macht sich ja. So langsam... naja... irgendwie xD
Daliha ist neben Rose auch mein Lieblingschara, muss ich ehrlich zugeben. Ich liebe es sie zu schreiben. Sie will man einfach nur knuddeln <3
Und Rose macht einfach Spaß, wegen ihrer frechen Art XD Ist mal eine Herausforderung für mich :)

Bei Jacks Kosenamen habe ich mich am Anfang häufig sogar an dem Spiel Borderlands orientiert, da der Jack in der FF quasi an den aus den Spielen angelehnt ist und er nennt die meisten Leute immer "Kiddo" oder "Cupcake". Macht irgendwie Spaß sich Kosenamen zu überlegen. Bräuchte mal neue, fällt mir gerade auf XD

Oh ja... Mir tut Rose dann auch immer wieder leid aber so ist sein Chara leider >_<

So denke ich aber auch. Ich habe sogar schwule und bisexuelle Freunde. Ich bin selber bi. Als ob das jetzt jemanden stören würde. Ist doch eigentlich egal wen man mag. Hauptsache man hat nen guten Charakter.

Danke schön XD

Freut mich, dass dir die Idee gefällt ^^
Danke :3

Klar kann dir gerne eine schreiben :D

Liebe Grüße,
Meli-chan :3

P.S. Nochmal danke für diesen wunderschönen Kommentar :3
Antwort von:  Schreibfeder
19.07.2015 21:19
Klar! Ich find deinen FF superklasse
Und wegen den Kosename,
wie wäre es mal mit:
Schätzchen, Häschen oder Schneckchen XD
Wird bestimmt noch spannend;)


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